03.12.2021 Aufrufe

SOLiNZ 5/2021

Editorial SOLiNZ – Solidarisches Linz - das Online-Medium der Kommunalgruppe Linz der Solidarwerkstatt. Wir verstehen uns als Nachbarschaftszeitung in mehrfacher Hinsicht: Unser Schwerpunkt liegt auf Linz und seinen Nachbargemeinden; auch Nachbarschaftsthemen – was tut sich im Grätzel? – wollen wir ein großes Augenmerk schenken; und wir wollen gute Nachbarschaft fördern – im Sinne von Zusammenstehen und gemeinsam Handeln statt sich auseinander dividieren zu lassen. Wir wollen dazu ermutigen, solidarisch für eine soziale und ökologische Stadtentwicklung, für Demokratie und Selbstbestimmung aktiv zu werden. Dabei ist es unser Anspruch, mehr als eine Zeitung zum Lesen sein, indem wir Text, Video und Audio miteinander verknüpfen. Wir sind von Parteien und Konzernen unabhängig. Aber wir sind abhängig davon, dass Menschen mithelfen, SOLiNZ zu gestalten und zu verbreiten. Wenn auch du dazu Lust hast, schau bei unseren 14-tägigen Kommunalgruppen-Treffen vorbei oder schick uns deine Ideen! Kontakt: office@solidarwerkstatt.at

Editorial

SOLiNZ – Solidarisches Linz - das Online-Medium der Kommunalgruppe Linz der Solidarwerkstatt. Wir verstehen uns als Nachbarschaftszeitung in mehrfacher Hinsicht: Unser Schwerpunkt liegt auf Linz und seinen Nachbargemeinden; auch Nachbarschaftsthemen – was tut sich im Grätzel? – wollen wir ein großes Augenmerk schenken; und wir wollen gute Nachbarschaft fördern – im Sinne von Zusammenstehen und gemeinsam Handeln statt sich auseinander dividieren zu lassen. Wir wollen dazu ermutigen, solidarisch für eine soziale und ökologische Stadtentwicklung, für Demokratie und Selbstbestimmung aktiv zu werden. Dabei ist es unser Anspruch, mehr als eine Zeitung zum Lesen sein, indem wir Text, Video und Audio miteinander verknüpfen.
Wir sind von Parteien und Konzernen unabhängig. Aber wir sind abhängig davon, dass Menschen mithelfen, SOLiNZ zu gestalten und zu verbreiten. Wenn auch du dazu Lust hast, schau bei unseren 14-tägigen Kommunalgruppen-Treffen vorbei oder schick uns deine Ideen! Kontakt: office@solidarwerkstatt.at

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

A26-Bahnhofsautobahn/Volksbefragung<br />

6<br />

Klimafreundliche Verkehrswende<br />

statt A26-Bahnhofsautobahn!<br />

Die Initiative Verkehrswende jetzt! sammelt seit Juni intensiv Unterschriften für<br />

die Einleitung einer Volksbefragung gegen die A26-Bahnhofsautobahn (sh. Foto).<br />

Mehr als die Hälfte der notwendigen Unterschriften sind bereits da, aber in der<br />

kalten Jahreszeit und im Lockdown wird es schwieriger, auf der Straße Unterschriften<br />

zu sammeln. Umso wichtiger ist, dass möglichst viele Menschen in ihrem<br />

Umkreis selbst Unterschriften sammeln. Helft/helfen Sie mit! Unterschriftslisten<br />

können bestellt werden bei: info@verkehrswende-jetzt.at<br />

Diese Autobahn steht einer<br />

klimafreundlichen Verkehrswende<br />

voll und ganz im Weg.<br />

30.000 zusätzliche Autofahrten<br />

täglich!<br />

Wir wissen: Wer Tauben füttert,<br />

kann sich bald der Tauben<br />

nicht mehr erwehren. Auch in<br />

der Verkehrswissenschaft gilt die<br />

„Taubentheorie“ mittlerweile als<br />

unbestritten: Wer den Autoverkehr<br />

mit immer mehr Straßen<br />

„füttert“, erntet immer mehr Autoverkehr<br />

und Staus. Es entsteht<br />

ein Teufelskreis von mehr Straßen,<br />

mehr Autos, mehr Straßen,<br />

mehr Autos usw. Das wird auch<br />

für die A26-Bahnhofsautobahn<br />

prognostiziert: Kurzfristigen Entlastungen<br />

auf einzelnen Straßen<br />

stehen sofortige Mehrbelastungen<br />

gegenüber, insbesondere im<br />

Linzer Bahnhofsgebiet (Kärtnerstraße<br />

plus 86%, Blumauerstraße<br />

+131%, Westbrücke +85%, Gruberstraße<br />

+17%, Dinghoferstraße<br />

+16%, Goethestraße (+28%).<br />

Entsprechend wächst die Belastung<br />

mit Abgasen und Feinstaub.<br />

GRAFIK 1: Zusätzliche Autofahrten<br />

In Summe steigt der Autoverkehr<br />

in Linz durch diese Autobahn<br />

gewaltig an: Selbst die<br />

ASFINAG rechnet in ihrer Umweltverträglichkeitserklärung<br />

mit<br />

zusätzlich fast 30.000 Autofahrten<br />

täglich, nach Fertigstellung<br />

der A26-Bahnhofsautobahn<br />

– ein Gesamtzuwachs von über<br />

64%! (sh. Grafik 1)<br />

Durch die Bahnhofsautobahn<br />

wird der Stau also nicht vermieden,<br />

sondern mitten ins Stadtzentrum<br />

verlagert. Schon 1954 (!)<br />

wusste der Verkehrsexperte Luis<br />

Mumford: „Mehr und breitere<br />

Straßen zu bauen, um den Stau<br />

zu verringern, ist genauso wie<br />

seinen Hosengürtel zu öffnen,<br />

um Übergewicht loszuwerden.“<br />

Selbst der ASFINAG, die für die<br />

Finanzierung von Autobahnen<br />

zuständig ist, kommen mittlerweile<br />

Zweifel: „Die Erfahrung<br />

zeigt: Je breiter die Straßen,<br />

desto größer wird das Verkehrsaufkommen.<br />

Das bedeutet,<br />

dass neue Staus nur eine Frage<br />

der Zeit sind.“ (ASFINAG-Blog,<br />

26.5.2020).<br />

Klimakiller Autobahn<br />

Der Autoverkehr ist in Österreich<br />

einer der Hauptverursacher<br />

klimaschädlicher<br />

Treibhausgase. Es ist völlig unverantwortlich,<br />

in Zeiten eines<br />

drohenden Klimakollaps noch<br />

neue Autobahnen zu bauen.<br />

30.000 zusätzliche Autofahrten<br />

täglich, die durch die A26<br />

verursacht werden, machen<br />

diese Autobahn zu einem<br />

Klimakiller ersten Ranges in<br />

Oberösterreich. Der öffentliche<br />

Verkehr ist um ein Vielfaches<br />

klimafreundlicher! (sh. Grafik).<br />

Auch der Bau und der Betrieb<br />

der Tunnelautobahn durch<br />

den Freinberg verschleudern<br />

enorm viel Energie. Allein die<br />

Beleuchtung und Belüftung<br />

des Tunnels verschlingen den<br />

Stromverbrauch einer Kleinstadt.<br />

Die Errichtung dieser Autobahn<br />

frisst soviel Energie wie<br />

der gesamte Linzer Verkehr in<br />

einem Jahr! So werden wir nie<br />

„Klimahauptstadt“!<br />

GRAFIK 2: CO2-Verbrauch Sündteuer<br />

Sündteuer<br />

Die A26-Bahnhofsautobahn<br />

ist der mit Abstand teuerste Abschnitt<br />

der Westring-Autobahn.<br />

Die Kosten für das gesamte<br />

A26-Westring-Projekt haben<br />

sich seit den ersten Planungen<br />

bereits verdreifacht! Von 225<br />

Millionen (damals für Nordund<br />

Südteil) auf heute bereits<br />

743 Millionen Euro (nur für den<br />

Südteil). In der Endabrechnung<br />

ist wohl über eine Milliarde realistisch,<br />

wenn man die Finanzierungskosten<br />

und die gerade<br />

in dieser Branche üblichen<br />

Kostensteigerungen in Rechnung<br />

stellt. Zum Vergleich: Um<br />

dieses Geld könnte man jedem<br />

Pendler/jeder Pendlerin aus<br />

dem Oberen Mühlviertel ein<br />

Einser-Ticket des 365-Euro-Klimatickets<br />

für Oberösterreich<br />

schenken – und zwar 183 Jahre<br />

lang! Oder anders gerechnet.<br />

Um dieses Geld, mit dem eine<br />

4,7 Kilometer lange Stadtautobahn<br />

(davon 4,5 Kilometer als<br />

Tunnel) finanziert wird, könnten<br />

100 Kilometer (!) Schieneninfrastruktur<br />

errichtet werden<br />

Weitere Argumente siehe<br />

„10 Argumente gegen die<br />

A26-Bahnhofsautobahn!“

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!