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Alpine Technologien 2021

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42<br />

AKTUELL<br />

Wasserkraftmaschine Turbine<br />

Wasserkraft ist Südtirols wichtigste<br />

erneuerbare Energiequelle. Zentrale<br />

Elemente eines Wasserkraftwerks sind<br />

Generatoren und Turbinen. Dank modernster<br />

Wasserturbinen können heute<br />

sehr hohe Leistungen erzielt werden.<br />

Jahrhundertelang zählte das Wasser aus<br />

Flüssen und Wildbächen zu den wenigen<br />

Antriebskräften, die den Menschen<br />

in den Alpen die beschwerliche Arbeit<br />

erleichterten. Besonders beliebt und<br />

verbreitet war das Wasserrad. Heute gilt<br />

das Wasserrad als Vorläufer moderner<br />

Wasserturbinen. Sie bilden das Herzstück<br />

der Wasserkraftwerke.<br />

Die Nutzung der Wasserkraft beginnt<br />

in Südtirol Ende des 19. Jahrhunderts.<br />

Dank großen Wasservorkommens und<br />

gebirgiger Landschaft mit großen Höhenunterschieden<br />

bieten sich in Südtirol<br />

ideale Voraussetzungen für die Stromerzeugung.<br />

So verwundert es nicht, dass<br />

bis heute rund 90 Prozent des in Südtirol<br />

erzeugten Stroms aus Wasserkraft<br />

stammen. Dafür braucht es leistungsstarke<br />

Turbinen. Sie wandeln die Energie des<br />

Wassers in Bewegung um. Durch ihre Bewegung<br />

treibt die Turbine einen Generator<br />

an, der elektrische Energie erzeugt. Es<br />

entsteht Wechselstrom, der ins Stromnetz<br />

eingespeist werden kann.<br />

Bei großer Fallhöhe: Pelton-Turbine<br />

1879 baute der Amerikaner Lestor<br />

Pelton die erste nach ihm benannte<br />

Turbine. In einer Pelton-Turbine wird<br />

das Wasser mit hoher Geschwindigkeit<br />

in die Düse/Düsen eingeleitet.<br />

Der Wasserstrahl entweicht aus der<br />

Düse und trifft auf die Peltonschaufeln,<br />

um das Laufrad in Bewegung<br />

zu setzen. Dieses ist direkt auf der<br />

Generatorwelle montiert und wandelt<br />

die Bewegungsenergie in elektrische<br />

Energie um.<br />

Mittlere Fallhöhe: Francis-Turbine<br />

Die Francis-Turbine wurde 1849<br />

von James B. Francis entwickelt.<br />

Bei diesem Turbinentyp wird das<br />

Wasser über einen spiralförmigen<br />

Kanal in Richtung des Flügelrads<br />

befördert. Die Schaufeln können an<br />

die Strömungsgeschwindigkeit des<br />

Wassers angepasst werden und passen<br />

sich dementsprechend auch an die<br />

Änderungen des Wasserdrucks an.<br />

Das Wasser bewegt die gekrümmten<br />

Schaufeln des Laufrads, die wiederum<br />

direkt mit dem Generator<br />

verbunden sind. Die Francis-Turbine<br />

erfordert einen erheblichen baulichen<br />

Aufwand, überzeugt aber mit ihrer<br />

Leistungsfähigkeit.<br />

1-düsige Pelton-Turbine<br />

Bei niedriger Fallhöhe: Kaplan-Turbine<br />

1913 entwickelte der österreichische Ingenieur<br />

Viktor Kaplan die Francis-Turbine<br />

weiter: So entstand die Kaplan-Turbine. Sie<br />

wird fast ausschließlich mit einer vertikalen<br />

Achse gebaut, da die optimale Strömungsrichtung<br />

durch die Turbine von oben nach<br />

unten verläuft. Das einströmende Wasser<br />

wird durch den Kanal so reguliert, dass<br />

der Wirkungsgrad der Turbine an die<br />

Bedürfnisse und den Wasserfluss angepasst<br />

und optimiert wird. Die Strömung des<br />

abgeleiteten Wassers erreicht die Verteilerlamellen,<br />

die das Wasser auf die parallel<br />

zur Welle angeordneten Laufradschaufeln<br />

befördern und somit die Energie zum<br />

Generator transportiert wird. Die Laufradschaufeln<br />

der Kaplan-Turbine können<br />

so ausgerichtet werden, dass sie eine hohe<br />

Energieausbeute erzielen.<br />

Wasserkraft<br />

Energie aus der Natur<br />

Sonnwendweg 19 | I – 39030 Sexten (BZ)<br />

Tel.: +39 0474 710 502 | Fax: +39 0474 710 133<br />

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