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Alpine Technologien 2021

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50 PORTRAIT<br />

Hoch hinaus<br />

Sie wollte schon immer hoch hinaus.<br />

Im wahrsten Sinne des Wortes. Als<br />

langjährige Vorarbeiterin im Hochbau<br />

und jetzt als Hüttenwirtin. Margit<br />

Ainhauser ist eine Quereinsteigerin.<br />

Vor zwei Jahren hat sie die höchste<br />

Hütte in den Zillertaler Alpen übernommen.<br />

Ihre erste Hütte. Ein futuristisch<br />

anmutender, sechs eckiger<br />

Neubau, technisch auf dem neuesten<br />

Stand, 50 Betten und auf 3.026 Meter<br />

Höhe. Die Schwarzensteinhütte.<br />

Herausforderungen sind ihr Ding.<br />

Siebzehn Jahre war sie Vorarbeiterin<br />

im Hochbau. Kein Job für<br />

empfindsame Seelen. Ein rauer Ton,<br />

keine Angst vor Herausforderungen<br />

und Unvorhergesehenem, praktische<br />

Improvisationsgabe, technische<br />

Kenntnisse und körperliche Fitness<br />

waren dort Tag für Tag gefordert.<br />

Bis auf den rauen Ton braucht sie<br />

das auch als Hüttenwirtin jeden Tag.<br />

Dazu kommen Organisationstalent,<br />

Planungsvermögen, sich nicht aus der<br />

Ruhe bringen lassen. Keine Angst,<br />

monatelang auf höchster Höhe zu<br />

leben und zu arbeiten. Wobei von<br />

„leben“ im Sinne von chillen, sich<br />

ausruhen oder gar die Bergwelt genießen<br />

und wandern eigentlich keine<br />

Rede sein kann.<br />

Der Tag beginnt in<br />

aller Frühe, und am<br />

Abend gegen Mitternacht<br />

fällt Margit<br />

Ainhauser todmüde<br />

ins Bett.<br />

Lebenstraum verwirklicht<br />

Mit Alpinromantik hat das Dasein<br />

einer Hüttenwirtin jedenfalls nicht<br />

viel zu tun. Der Tagesablauf ist bis ins<br />

kleinste Detail durchgeplant. Frühstück<br />

vorbereiten, danach gleich für das Mittagessen<br />

in die Küche, sauber machen,<br />

sobald die Gäste die Hütte für Touren<br />

oder den Abstieg verlassen haben und<br />

bevor die ersten Mittagsgäste kommen.<br />

Mittagessen, Gäste für Kaffee und<br />

Marende und dann schon wieder ans<br />

Abendessen denken. In allen Zeit-<br />

Zwischenräumen Büroarbeit, Nächtigungen<br />

planen, Einkaufsliste checken,<br />

Gäste anrufen, nachhaken, ob die<br />

Reservierungen auch eingehalten werden,<br />

„Kommt ihr? Kommt ihr nicht?,<br />

und kontrollieren ob alle Vorgemerkten<br />

eintreffen. Denn auch das gehört<br />

zu den Aufgaben einer Hüttenwirtin.<br />

Wenn jemand nicht eintrifft, heißt das<br />

nicht unbedingt, dass er nicht abgesagt<br />

hat, es kann auch ein Unfall passiert<br />

sein. Schon beim Schreiben wird man<br />

atemlos. Aber Margit Ainhauser geht<br />

das alles mit Ruhe an. Sie steht mit beiden<br />

Beinen fest auf dem Boden, ist ein<br />

durch und durch praktischer Mensch.<br />

Mit der Hütte hat sie sich jedenfalls<br />

einen Lebenstraum verwirklicht. Glück<br />

ist für sie das. Aber auch hier hat sie<br />

nichts dem Zufall überlassen, vor dem<br />

Unterschreiben des Pachtvertrags hat<br />

sie drei Monate auf einer anderen<br />

Hochgebirgshütte hospitiert, denn auch<br />

das gehört zu ihrem Wesen: Sie muss<br />

wissen, auf was sie sich einlässt.<br />

Teamarbeit ist gefragt<br />

v.l.: Margit und Katrin<br />

Gekocht hat sie schon vorher gerne,<br />

aber kochen für fünf oder sechs oder<br />

für 50 ist ein Unterschied. Aber sie<br />

wäre nicht sie, wenn sie das nicht<br />

gemeistert hätte. Im zweiten Jahr<br />

Ein Leben in Bewegung<br />

» „Servus Moaschta“ – und erste Erfahrungen als „Scheiß-Österreicher“<br />

» Die Zeit im Schnalstal: Erfolg, Konkurs und das tragische Ende von Leo Gurschler<br />

» WAS kommt da? Sexberaterin Gerti Senger, Miss-Südtirol und der „WASI-Skicup“<br />

» „Ba ins dahoam“, und „Alle Neune“ in der RAI;<br />

Grand Prix der Volksmusik – Erfolg und Herrschaft der Anneliese B.<br />

» ORF Südtirol heute – das gescheiterte Projekt und bisher<br />

unbekannte Hintergründe<br />

» Sir James Parkinson als Begleiter; auf der Kleinen und Großen Zinne<br />

» Gründung der Trainingsgruppe Parkinson aktiv<br />

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