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blaettle 23 - November/Dezember 2018

Adel verpflichtet - Adeliges Leben im Landkreis Donau-Ries

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DAS Magazin für ganz Donau-Ries | Ausgabe <strong>23</strong> | <strong>November</strong>/<strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong><br />

Schaut auch rein:<br />

www.donau-ries-aktuell.de<br />

Adel verpflichtet<br />

Adeliges Leben im Landkreis<br />

Spezial: Sagen und Legenden +++ Spaziergang durch ... Wallerstein<br />

+++ Damals & Heute: Mosterei Binninger +++ Regionalgespräch mit<br />

Pfarrer Robert Neuner +++ Vereinsleben: ERC „Waldseebiber“ Monheim<br />

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Editorial und Inhalt | 3<br />

Inhalt<br />

Ausgabe <strong>23</strong> | <strong>November</strong>/<strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong><br />

. .<br />

Die <strong>23</strong>. blattle Ausgabe<br />

04 | Was ist los im <strong>November</strong><br />

und <strong>Dezember</strong>?<br />

10 | Titelthema<br />

Adel verpflichtet<br />

> Adeliges Leben im Landkreis<br />

16 | Kinderblättle<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

den Herbst haben wir mittlerweile fast hinter uns gelassen und der<br />

Winter steht schon vor der Tür. Manch einer befindet sich mittlerweile<br />

schon im vorweihnachtlichen Einkaufsstress, manch anderer gibt<br />

in den letzten Tagen des Jahres noch einmal Vollgas im Beruf.<br />

Auch bei uns in der Redaktion herrscht natürlich wie immer reger Trubel.<br />

Trotzdem haben wir uns in unserer Weihnachtsausgabe wieder für ganz<br />

besonders aufregende Geschichten entschieden.<br />

In unserem Titelthema dreht sich dieses Mal alles rund um den Adel im<br />

Landkreis Donau-Ries. Gemeinsam mit Stadtarchivar Dr. Wilfried Sponsel<br />

haben wir uns auf die Spuren des Adels im Landkreis Donau-Ries gemacht<br />

(ab S. 10). Bis heute erinnern noch immer unzählige Burgen, Schlösser und<br />

Ruinen im gesamten Landkreis und der Umgebung an den Adel in früheren<br />

Zeiten. Außerdem haben wir mit Erbprinz Carl-Eugen und Prinzessin Anna<br />

zu Oettingen-Wallerstein über ihr Leben und ihre Unternehmungen<br />

gesprochen.<br />

Passend zu unserem Titelthema haben wir uns in dieser Ausgabe für einen<br />

Spaziergang durch den schönen Markt Wallerstein entschieden (ab S. 30).<br />

Unsere Redakteurin ist gemeinsam mit Ortsführer Arthur Müller durch die<br />

Gemeinde am westlichen Rand unseres Landkreises spaziert.<br />

Außerdem waren wir für euch auf der Suche nach spannenden und unterhaltsamen<br />

Sagen aus dem Landkreis Donau-Ries. In unserem Spezial auf den<br />

Seiten 18 bis 21 könnt ihr die Sage vom „Dittelbachweible“ lesen oder<br />

mehr über die Legende des Wichtelesberg in Zirgesheim erfahren.<br />

An dieser Stelle möchten wir uns natürlich herzlich bei allen Leserinnen<br />

und Lesern, bei all unseren Geschäftskunden und Partnern bedanken.<br />

Wir wünschen euch eine besinnliche Adventszeit und schöne Weihnachten<br />

im Kreise eurer Liebsten,<br />

euer Team von Donau-Ries-Aktuell<br />

18 | Spezial<br />

> Sagen und Legenden<br />

22 | Damals & Heute<br />

> Mosterei Binninger<br />

24 | Regionalgespräch<br />

> mit Pfarrer Robert Neuner<br />

28 | Tu’ Gutes<br />

> Schwester Christina in Albanien<br />

30 | Spaziergang durch ...<br />

> Wallerstein<br />

34 | Vereinsleben<br />

> Der ERC „Waldseebiber“ Monheim<br />

36 | Handwerkskunst<br />

> Die WOHA Schaufenster<br />

38 | Brauchtum<br />

> Feiertage in der Weihnachtszeit<br />

40 | Matthias macht mit<br />

> In der Weihnachtsbäckerei<br />

42 | Naturliebe<br />

> Floristik trifft Kunst<br />

44 | Jahresthema<br />

> Auf Pilger- und Wallfahrerwegen<br />

durch Donau-Ries<br />

48 | Heimatgeschichte<br />

> Kaiserlicher Besuch in Donauwörth<br />

50 | Mahlzeit<br />

52 | Familienzeit<br />

54 | Kulturregion<br />

Seid dabei – seid informiert:<br />

www.donau-ries-aktuell.de<br />

60 | In eigener Sache<br />

> Impressum und Abo<br />

63 | blättle Umfrage<br />

2 0 3 6 4<br />

(Stand: Oktober <strong>2018</strong>)


4 | blättle Ausgabe <strong>23</strong> | <strong>November</strong>/<strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong> Was ist los im <strong>November</strong> und <strong>Dezember</strong>? | 5<br />

Was ist los im <strong>November</strong> und <strong>Dezember</strong>?<br />

Maihingen: Kathreintanz<br />

Volkstanz zum Mitmachen und Zuschauen<br />

Kunst- und Lichternacht Donauwörth<br />

Kunst, Licht und Shoppen bis 24:00 Uhr<br />

> Am 3. <strong>November</strong> <strong>2018</strong> erstrahlen wieder im Rahmen der beliebten Kunst- und Lichternacht viele<br />

öffentliche Gebäude in Donauwörth in atemberaubendem Glanz. Auch in diesem Jahr werden das<br />

Rathaus, das Landratsamt, das Rieder Tor und das Färbertörl durch Lichtspiele in der Donauwörther<br />

Altstadt zum Leben erweckt. Das Färbertörl, dessen Außenfassade als Projektionsfläche<br />

für Lichtinstallationen in den Mittelpunkt rückt, ist seit Jahren fester Bestandteil der<br />

Kunst- und Lichternacht. Ein besonderes Highlight ist zudem die Illumination des Münsters<br />

Zu Unserer Lieben Frau.<br />

Kunst wird an diesem Abend ebenfalls großgeschrieben. Sechs verschiedene Künstler<br />

präsentieren ihre Werke in der Tanzhauspassage. Die Ausstellung ist auch noch am<br />

Sonntag (4. <strong>November</strong>) von 10:00 bis 17:00 Uhr zu bestaunen. |<br />

Shoppen nach Herzenslust<br />

Nicht nur Kunstfreunde kommen an diesem Abend auf ihre Kosten, sondern auch<br />

Shoppingbegeisterte. Viele Geschäfte in der Innenstadt haben ihre Läden bis<br />

24:00 Uhr geöffnet.<br />

Gesperrte Innenstadt<br />

Die Innenstadt zwischen Kapellstraße und Reichsstraße bis zur Schustergasse ist an<br />

diesem Abend für den Verkehr gesperrt. Alle Parkhäuser können angefahren werden.<br />

> Dem Brauchtum nach ist der Kathreintanz am letzten Samstag vor dem 25. <strong>November</strong> der Abschluss der traditionellen<br />

Tanzsaison. Die Bezeichnung geht auf die Heilige Katharina von Alexandrien zurück, deren Gedenktag der 25. <strong>November</strong> ist,<br />

eines der letzten Heiligenfeste vor dem Advent. Der Advent dient (wie die Fastenzeit vor Ostern) als Bußezeit und sogenannte<br />

geschlossene Zeit zur Vorbereitung auf das Weihnachtsfest. In diesen geschlossenen Zeiten waren früher öffentliche<br />

Tanzveranstaltungen verboten. Im Volksmund ist der Merkspruch überliefert: „Kathrein stellt den Tanz ein“. Beim Kathreintanz<br />

des Museums KulturLand Ries in Maihingen haben die Teilnehmer die besondere Möglichkeit, bei einem Volkstanz<br />

selbst mitzumachen oder erst einmal nur zuzusehen. Heuer findet diese schwungvolle Veranstaltung am <strong>23</strong>. <strong>November</strong> <strong>2018</strong><br />

im Maihinger Gasthaus Klosterschenke statt. |<br />

> Los geht es um 20:00 Uhr. Treffpunkt ist im Gasthaus Zur Goldenen Sonne.<br />

#helftunshelfen:<br />

BLASIUS hilft uns helfen<br />

> Mit zünftiger Blasmusik kam am 3. September<br />

<strong>2018</strong> eine Abordnung des Teams, das hinter<br />

Blasius steht, über die Steinerne Brücke in<br />

Harburg marschiert. Mit im Gepäck ein Scheck<br />

über 2500 Euro zu Gunsten unseres Schulbauprojekts,<br />

das im Rahmen der Kommunalen<br />

Entwicklungshilfe des Landkreises angestoßen wurde.<br />

Im Juli hatte der Musikverein Fremdingen bereits das zweite Blasius-Festival durchgeführt.<br />

Schon im Vorfeld hatte sich das Blasius-Team überlegt, einen Beitrag für ein soziales Projekt zu leisten. „Wir haben<br />

uns dazu entschieden, dass aus dem Geld, das wir durch Blasius bekommen, auch etwas Gutes entstehen soll.<br />

Deshalb haben wir uns entschieden, die 2500 Euro an die Schulbauprojekte des Landkreises zu spenden und speziell<br />

das Schulbauprojekt von Donau-Ries-Aktuell in Namibia damit zu unterstützen.<br />

Die Spendensumme besteht zur Hälfte aus Pfandgeldern, die unsere Gäste auf Blasius gespendet haben, die andere<br />

Hälfte haben wir aufgestockt“, erklärt Joachim Braun, der Dirigent des Musikverein 1871 Fremdingen e.V. |<br />

Weihnachtslied<br />

> Vom Himmel in die tiefsten Klüfte<br />

Ein milder Stern herniederlacht;<br />

Vom Tannenwalde steigen Düfte<br />

Und hauchen durch die Winterlüfte,<br />

Und kerzenhelle wird die Nacht.<br />

Mir ist das Herz so froh erschrocken,<br />

Das ist die liebe Weihnachtszeit!<br />

Ich höre fernher Kirchenglocken<br />

Mich lieblich heimatlich verlocken<br />

In märchenstille Herrlichkeit.<br />

Ein frommer Zauber hält mich wieder,<br />

Anbetend, staunend muss ich stehn;<br />

Es sinkt auf meine Augenlider<br />

Ein goldner Kindertraum hernieder,<br />

Ich fühl’s, ein Wunder ist geschehn. |<br />

Theodor Storm (1817–1888)<br />

erdgas-schwaben-Eislaufbahn<br />

über der kleinen Wörnitz<br />

> Die erdgas-schwaben Eislaufbahn bietet auch dieses Jahr wieder ein sportliches Vergnügen unter freiem Himmel für Jedermann.<br />

Einzigartig ist der Aufbau über die kleine Wörnitz hinweg. In besonders reizvollem Ambiente vor dem Rieder Tor kann das Eislaufen zum besonderen<br />

Erlebnis werden. Um Kufenspaß für alle auf den Kunsteisplatten zu garantieren, müssen die mitgebrachten Schlittschuhe geschliffen werden.<br />

Selbstverständlich kann man auch Schlittschuhe ausleihen – Gebühr jeweils 3 €. |<br />

> Vom 22.11.<strong>2018</strong> bis 06.01.2019 täglich geöffnet von 12:00 bis 20:30 Uhr<br />

Abbildungen: Jenny Wagner; CID<br />

Nördlingen: Advents-Stadtführung<br />

Weihnachtliche Stimmung, adventliche Geschichten und Bräuche<br />

> Zwischen dem 1. und dem <strong>23</strong>. <strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong> besteht jeden Samstag und Sonntag die Möglichkeit, die einmalige<br />

Stimmung der historischen Altstadt Nördlingens einzufangen und das besondere mittelalterliche Ambiente im<br />

stimmungsvollen Kerzenschein bei einer Advents-Stadtführung zu genießen. Die Stadtführungen bieten die Gelegenheit,<br />

mehr über die Geschichte rund um die Adventszeit und die verschiedenen Weihnachtsbräuche in Nördlingen zu<br />

erfahren. Die Stadtführungen finden jeweils samstags und sonntags von 14:00 bis 15:00 Uhr statt.<br />

> Treffpunkt ist an der Tourist-Information.<br />

Für Erwachsene kostet die Stadtführung 3 Euro. Kinder unter 12 Jahren sind frei. (Infotelefon: 0 90 81 / 84 116) |


6 | blättle Ausgabe <strong>23</strong> | <strong>November</strong>/<strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong> Was ist los im <strong>November</strong> und <strong>Dezember</strong>? | 7<br />

„Da Jungg’sellenabschied“: Theateraufführung der<br />

VSG-Theatergruppe Asbach-Bäumenheim<br />

Weihnachtsmärkte<br />

> Wir haben für euch eine kleine Auswahl der schönsten Weihnachtsmärkte in unserer Region<br />

zusammengestellt. Alle Märkte in der Adventszeit findet ihr auf unserer<br />

Weihnachtsmarkt-Karte <strong>2018</strong> auf unserem Beileger.<br />

> „Unvergesslich soll er werden, der Junggesellenabschied von Sepp. Seine Freunde haben sich allerhand dafür ausgedacht. Schwer besorgt, dass eine<br />

Stripperin ihren zukünftigen Ehemann verführen könnte, beschließt Vroni, den Herren eine Lektion zu erteilen. Leider geht der Schuss richtig nach hinten los,<br />

denn Sepp hat von der Sache Wind bekommen und schwört auf Rache ...“<br />

Auch in diesem Jahr bringt die VSG-Theatergruppe Asbach-Bäumenheim wieder ihr schauspielerisches Talent auf die Bühne.<br />

Mit dem Stück „Da Jungg’sellenabschied“ von Helmut Maier inszenieren die elf aktiven Spieler den unterhaltsamen Drei-Akter.<br />

Neu ist in diesem Jahr eigentlich nur der Veranstaltungsort: Das Schützenheim in Asbach-Bäumenheim.<br />

Karten können auf der Homepage der Theatergruppe der<br />

VSG 1900 Asbach-Bäumenheim e.V. unter www.theater-ab.de erworben werden.<br />

Der Eintritt kostet für Erwachsene 6 Euro und für Kinder bis 14 Jahre 3 Euro. |<br />

Freitag, <strong>23</strong>. <strong>November</strong>, ab 19:30 Uhr im Schützenheim<br />

Samstag, 24. <strong>November</strong>, ab 19:30 Uhr im Schützenheim (ausverkauft)<br />

Sonntag, 2. <strong>Dezember</strong>, ab 15:00 Uhr im Schützenheim<br />

Weihnachts-Sangria<br />

> Keine Lust auf Glühwein, Eierpunsch und Co? Wie wäre es mit einem Weihnachtsgetränk der etwas anderen Art?<br />

Wir dachten, wir versuchen es in diesem Jahr mal mit Weihnachts-Sangria. Falls die besinnliche Adventszeit<br />

doch zu stressig wird, gibt es mit der weihnachtlichen Sangria gleich noch einen kleinen Urlaubsvorgeschmack.<br />

Aber auch zum Anstoßen auf das Neue Jahr eignet sich das Getränk bestens!<br />

UND SO EINFACH GEHT’S:<br />

Den Apfel in kleine Stücke schneiden und die Cranberries halbieren. Apfelstücke, Cranberries, Zucker, Wein,<br />

Cidre und Rosmarin in eine ausreichend große Schüssel geben und gut umrühren, damit sich der Zucker auflöst.<br />

Gekühlt oder auf Eis servieren. Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch! |<br />

Zutaten:<br />

• 25 g Cranberries<br />

• 1 Apfel<br />

• 60 g Zucker<br />

• 2 Flaschen Weißwein<br />

• 180 ml Apfel-Cidre<br />

• 2 Zweige Rosmarin<br />

Abbildungen: Pixabay; Stephanie Gerstner; Jenny Wagner<br />

30. <strong>November</strong> - <strong>23</strong>. <strong>Dezember</strong>: Weihnachtsmarkt in der Nördlinger Altstadt<br />

1. – 4. Adventswochenende: Hofgut Bädleschwaige<br />

13. <strong>Dezember</strong> – 16. <strong>Dezember</strong>: 10. Rainer Schlossweihnacht<br />

13. <strong>Dezember</strong> – 15. <strong>Dezember</strong>: Weihnachtsmarkt Monheim<br />

29. <strong>November</strong> – 2. <strong>Dezember</strong>: Christkindlesmarkt Oettingen<br />

28. <strong>November</strong> – 2. <strong>Dezember</strong>: Weihnachtsmarkt Wemding<br />

13. <strong>Dezember</strong> – 16. <strong>Dezember</strong>: Romantischer Weihnachtsmarkt Donauwörth<br />

Tipps bei Schnupfen<br />

und Erkältung<br />

> Winterzeit ist Erkältungszeit. Die Nase läuft und ist<br />

gerötet. Um einen hartnäckigen Schnupfen loszuwerden<br />

und einer Erkältung vorzubeugen, gibt es einige Hausmittel,<br />

die helfen.<br />

1. Trockene Raumluft vermeiden<br />

In beheizten Räumen wird die Raumluft schnell zu trocken.<br />

Die Folge: die Schleimhäute trocknen aus, Bakterien und<br />

Viren können nicht mehr abgewehrt werden und die Nase<br />

läuft. Deshalb sollte die Luftfeuchtigkeit möglichst nicht<br />

unter 50 Prozent sinken. Um das zu verhindern, gibt es<br />

für Heizungen Luftbefeuchter, die nach dem Verdunstungsprinzip<br />

arbeiten.<br />

2. Mit richtiger Ernährung gegen Schnupfen und Erkältung<br />

Um das Immunsystem gesund zu erhalten, brauchen wir<br />

jetzt die richtige Ernährung: Mehr Vollkornprodukte, mehr<br />

Obst und mehr Gemüse. Mit diesen Nahrungsmitteln werden<br />

wichtige Vitamine aufgenommen, die der Körper benötigt,<br />

um Vitalstoffe zu sichern.<br />

3. Moderater Sport stärkt das Immunsystem<br />

Sport ist gut für die Gesundheit: er wirkt blutdrucksenkend,<br />

man nimmt ab, die Muskeln werden stärker und mit ihnen<br />

werden auch die Abwehrkräfte gestärkt. Bei moderatem<br />

Sport werden pro Woche etwa 1500 bis 2000 kcal<br />

verbraucht. Zusätzlich werden die weißen Blutkörperchen<br />

aktiviert und verstärkt. Denn diese bekämpfen erfolgreich<br />

die Bakterien und Viren, die für eine Erkältung<br />

verantwortlich sind. |


8 | blättle Ausgabe <strong>23</strong> | <strong>November</strong>/<strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong> Was ist los im <strong>November</strong> und <strong>Dezember</strong>? | 9<br />

DONwud –<br />

viele Kulturen – ein Fest<br />

Ausstellung: Michael Veh & seine Krippen<br />

> „Ich bin kein Künstler, ich entwerfe nicht<br />

einmal meine Figuren auf Papier, sondern<br />

versuche gewisse Vorstellungen, die ich im<br />

Kopf habe, zu verwirklichen.“ Mit diesen<br />

bescheidenen Worten beschrieb Michael Veh<br />

(1918 –1990) sein reiches Krippenschaffen in<br />

Donauwörth und Umgebung. Bereits als Kind<br />

faszinierte den gebürtigen Oberndorfer das<br />

Formen von Figuren. Nach dem Krieg besuchte<br />

er die Lehrerbildungsanstalt in Lauingen an<br />

der Donau. Nach dem Abschluss des Ersten<br />

Staatsexamens unterrichtete Michael Veh in<br />

Ellgau und Riedlingen, ehe er 1954 an die<br />

spätere Mangold-Grundschule in Donauwörth<br />

versetzt wurde, an der man ihn 1961 zum<br />

Stellvertreter des Schulleiters und 1966 zum<br />

Rektor ernannte.<br />

> Donauwörth ist eine weltoffene Stadt – von den circa 20000 Einwohnern kommen knapp 4000 Menschen aus mehr als<br />

100 verschiedenen Nationen. Bereits im vergangenen Jahr erhielt das internationale Programm mit 40 Künstlergruppen aus<br />

knapp 30 Nationen regen Zuspruch. Auch in diesem Jahr ist das DONwud geprägt von einem internationalen Programm.<br />

Vom 22. <strong>November</strong> bis einschließlich 9. <strong>Dezember</strong> findet montags von 18:00 bis 20:00 Uhr und donnerstags, freitags und am Wochenende<br />

von 16:00 bis 20:00 Uhr Tanz, Musik und Folklore auf der Bühne am Fischerplatz statt. Täglich von 12:00 bis 20:30 Uhr gibt es an vielen<br />

verschiedenen Ständen Internationales Kunsthandwerk zu bestaunen. Jeweils von 12:00 bis 20:30 Uhr gibt es an verschiedenen Ständen<br />

zahlreiche leckere internationale Spezialitäten, wie zum Beispiel Falafel, indische Gericht oder Schweizer Raclette-Brot zu kaufen. |<br />

Adventskalender-Zeit<br />

geschaffen hatte, zur Herbergssuche und der<br />

wachsame Hund zu den Hirten und den Schafen.<br />

Im Mittelpunkt stand für ihn die Darstellung der<br />

Menschen. Vorrangig waren für Michael Veh das<br />

Jesuskind, Maria und Josef. Das lag an seiner<br />

religiösen Erziehung und Einstellung. Er wollte<br />

jeder Figur Ausdruck geben und zwar in Mimik,<br />

Haltung und Gestik. Ein besonderes Anliegen<br />

war dem Pädagogen, Kinder so früh wie möglich<br />

zur Weihnachtskrippe zu führen. So hat er innerhalb<br />

von wenigen Jahren für drei Kindergärten,<br />

drei Grundschulen und die Hauptschule seiner<br />

Heimatstadt Donauwörth Weihnachtskrippen<br />

entworfen und gestaltet.<br />

Anlässlich des 100. Geburtstages Michael Vehs<br />

zeigt der Krippenverein Donauwörth e.V. in einer<br />

Ausstellung im Donauwörther Zeughaus vom<br />

2. bis 9. <strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong> das umfangreiche Werk<br />

des Krippenbauers Michael Veh. Außerdem wird<br />

ein Begleitheft zur Ausstellung zum Verkauf<br />

angeboten. |<br />

Leckere Vielfalt – Kleinkindernährung<br />

in Theorie und Praxis<br />

> Am 30. <strong>November</strong> findet im Ernährungshaus in Huisheim von 18:00 bis 21:00 Uhr<br />

der Kurs „Leckere Vielfalt – Kleinkindernährung in Theorie und Praxis“ statt.<br />

Diplom-Ökotrophologin Ulrike Pischke referiert zu den Themen:<br />

„Was und wie viel kann mein Kind essen?<br />

Wie sieht eine abwechslungsreiche Ernährung aus?<br />

Was ist die Ernährungspyramide? Hilft es wirklich, einen Speiseplan zu erstellen?“<br />

Im praktischen Teil lernen die Teilnehmer schmackhafte<br />

und alltagstaugliche Gerichte zuzubereiten. |<br />

> Weitere Informationen gibt es unter www.weiterbildung.bayern.de<br />

oder per E-Mail bildungsportal@aelf-nd.bayern.de<br />

> Am 27. Oktober ist es endlich wieder<br />

soweit: der Adventskalender des Lions-<br />

Clubs Donauwörth, der zugunsten von<br />

Kindern und Jugendlichen in der Region<br />

verkauft wird, kommt auf den Markt.<br />

In diesem Jahr erscheint er unter dem<br />

Motto „Sagenhaftes DONAURIES“ und hat<br />

sowohl auf dem Titelbild als auch im Preisrätsel in den<br />

Türchen Sagen und Legenden des Landkreises zum Inhalt.<br />

„Der Lions-Club konnte durch die Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsförderverband des<br />

Landkreises viele neue Sponsoren gewinnen und den Kalender noch attraktiver machen“,<br />

erläutert Christa Lechner, die Verantwortliche seitens des Lions Clubs Donauwörth.<br />

Ab dem 27. Oktober steht der Adventskalender zum Verkauf im Buchhaus Greno, bei Lotto<br />

Toto Geis im Wörnitzcenter und bei Lotto Toto Freissle im WOHA Donauwörth. An den<br />

<strong>November</strong>samstagen stehen Verkaufsteams des Lions-Clubs an verschiedenen Stellen<br />

in der Stadt. Natürlich wird der Kalender auch in diesem Jahr wieder über die Schulen<br />

vertrieben. Christa Lechner betont: „Der Erlös des Kalenders bleibt in der Region und dient<br />

unserer Zukunft – den Kindern und Jugendlichen.“ Ein Grund mehr, fünf Euro für einen<br />

guten Zweck zu investieren. |<br />

Fotos: CID; Pixabay; Werner Reischer; Lions-Club Donauwörth<br />

In den Nachkriegsjahren nahm Michael Veh an<br />

einem Kurs über das Modellieren mit Papiermaché<br />

teil. In dieser Zeit entstand neben einer<br />

Ritterburg seine erste Krippe, von der noch ein<br />

beeindruckender Elefant vorhanden ist. Als er<br />

Pensionär wurde, hatte Veh endlich mehr Zeit<br />

für sein Hobby und gestaltete ab diesem Zeitpunkt<br />

in rascher Folge hunderte von Figuren.<br />

Jede Figur hatte ihren festgelegten Platz in<br />

der Krippe. Der kläffende Hund gehörte in die<br />

Simultankrippe, die er für die evangelischlutherische<br />

Christuskirche in Donauwörth<br />

> Öffnungszeiten: 10:00 bis 18:00 Uhr. Eintritt frei.<br />

Nähere Informationen: Krippenverein Donauwörth,<br />

Friederike Rieger, 09 06 / 48 51,<br />

friederike.rieger@web.de,<br />

www.Krippenverein-Donauwoerth.de


10 | blättle Ausgabe <strong>23</strong> | <strong>November</strong>/<strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong><br />

Titelthema | 11<br />

Adel verpflichtet<br />

Adeliges Leben im Landkreis<br />

Vom Ursprung des Adels im Landkreis Donau-Ries<br />

Das Märchenschloss Baldern ist im Besitz von<br />

Prinz Carl-Eugen zu Oettingen-Wallerstein.<br />

> Bis heute erinnern zahlreiche Burgen, Schlösser und Ruinen im gesamten Landkreis an den Adel in früheren Zeiten. Welche spannenden<br />

Begebenheiten sich dort einst zugetragen haben, können wir heute nur noch erahnen. Besonders das Ries war im 8. Jahrhundert Königsland<br />

und daher fortan dicht besiedelt. Dr. Wilfried Sponsel, Stadtarchivar der Stadt Nördlingen, hat 28 Jahre lang auf der Harburg gelebt<br />

und lange Zeit dort gearbeitet. Durch seine Arbeit ist er der Experte im Landkreis, wenn es um das Thema Adel im Donau-Ries geht.<br />

Wir haben den Stadtarchivar an seinem Arbeitsplatz in Nördlingen besucht und mit ihm eine Reise in die Vergangenheit unternommen.<br />

Erste schriftliche Aufzeichnungen über den Adel im Landkreis gehen<br />

auf das 8. Jahrhundert zurück. In der ältesten bekannten Königsurkunde<br />

aus dem Jahr 760 n. Chr., ausgestellt vom Frankenkönig<br />

Pippin, wurde erstmals die Ortschaft Deiningen erwähnt. Um das Überleben<br />

des Kloster Fuldas zu sichern, schenkte der fränkische König dem Kloster<br />

das Hofgut Deiningen. Schriften über die sogenannte „Synode von Hohenaltheim“,<br />

eine Kirchenversammlung in Hohenaltheim im Jahr 916, einberufen<br />

von ostfränkischen Bischöfen, belegen die Anwesenheit von König<br />

Konrad I. in der kleinen Gemeinde.<br />

„In diesem Zeitraum beginnen die Quellen zu sprechen“, erzählt Nördlingens<br />

Stadtarchivar Dr. Wilfried Sponsel. „Ab diesem Zeitpunkt werden<br />

die Aufzeichnungen immer dichter und aussagekräftiger“, so Sponsel.<br />

Auch über die Geschichte der Harburg weiß Dr. Wilfried Sponsel einiges<br />

zu erzählen, hat er ja nahezu drei Jahrzehnte auf der Burg gewohnt: „Wir<br />

wissen, dass die Harburg zum ersten Mal im Jahr 1150 sicher genannt<br />

wurde“. Der 13-jährige Staufer Heinrich, Sohn von König Konrad III.,<br />

schickte von der Harburg aus einen Brief an seine Tante, Kaiserin Irene,<br />

und berichtete von der bevorstehenden Schlacht gegen den Welfenherzog<br />

Welf IV.. Durch diese Urkunde lässt sich erstmals die Existenz der Harburg<br />

schriftlich belegen. „Dass die Harburg jedoch weit älter sein muss, da sind<br />

sich viele Historiker einig“, erzählt der Stadtarchivar.<br />

Doch was ist Adel eigentlich?<br />

„Der Begriff bezeichnete anfänglich, das heißt schon in der Antike und<br />

dann im frühen Mittelalter, den Anführer einer Gruppe, beziehungsweise<br />

einer Sippe mit einem gewissen Vorrang vor anderen. Das Wort selbst<br />

stammt aus dem Althochdeutschen und lautete ursprünglich „adal“.<br />

Es bedeutete soviel wie: Edles Geschlecht, beziehungsweise die Edelsten“,<br />

weiß Dr. Wilfried Sponsel.<br />

Auf die Frage, ob er auch gern adelig wäre, entgegnete Dr. Wilfried Sponsel schmunzelnd:<br />

„Manchmal schon. In einer Burg bzw. in einem Schloss zu wohnen, ist eine uralte Sehnsucht<br />

der Menschen.“<br />

Königsland Ries<br />

Das Ries hatte, das zeigt die heutige Forschung, im 8. Jahrhundert den<br />

Rang eines Königslandes. Später, also, im hohen Mittelalter waren hier<br />

zahlreiche Adelsfamilien ansässig. „Jede Adelsfamilie brauchte natürlich<br />

eine Burg. Diese war ein Zeichen von großer Macht“, erklärt der Stadtarchivar<br />

und Adelsexperte Dr. Sponsel. „Burgenbau kostete natürlich viel<br />

Geld. Wir wissen, dass selbst der Bau eines Brunnens in einer Burg so<br />

manche Familie in den Ruin getrieben hat,“ erklärt Dr. Sponsel.<br />

Insgesamt, so schätzt der Experte, gab es einmal rund 60 bis 70 Burgen<br />

in unterschiedlicher Größe im gesamten Landkreis.<br />

Abbildungen: Jenny Wagner; Fürst Wallerstein<br />

An oberster Stelle der Gesellschaft stand der König oder der Kaiser. Durch<br />

die Verleihung der drei Privilegien Hohe Jagd, Zoll und Geleit und das<br />

Landgericht an den hohen Adel – wie z.B. an die Grafen von Oettingen –<br />

hatte der König die höchste Autorität inne. Lange Zeit wurde im Mittelalter<br />

zwischen dem Ortsadel, der Schicht der Edelfreien und den Grafen,<br />

beziehungsweise den Fürsten, unterschieden. „Einen höheren Titel bekam<br />

man also nur durch die Erhöhung durch den König persönlich“, so Dr.<br />

Sponsel. Der Ortsadel bestand meist aus Familien des niederen Adels mit<br />

kleinen Burgen und stand häufig im Dienste von Grafen oder höher gestellten<br />

Familien. Bis zum Ende des Mittelalters starb der Ortsadel jedoch<br />

weitgehend aus. Über dem Ortsadel stand der Regionaladel in Form der<br />

Edelfreien. Im Gebiet des heutigen Landkreies gehörten zur Schicht der<br />

Edelfreien zum Beispiel die Familien von Hürnheim, von Hohenburg oder<br />

von Lierheim.<br />

Die Entwicklung des Adels<br />

Im Laufe der Jahrhunderte hat sich natürlich auch der Stand des Adels<br />

verändert. Offiziell wurde der Adel in Deutschland im Jahr 1919 abgeschafft.<br />

Mit dem Inkrafttreten der Weimarer Verfassung wurden alte<br />

Vorrechte des Adels abgeschafft. Ein adeliger Titel ist seitdem nur noch<br />

ein Namenszusatz. „Der Adel ist heute viel mehr im Bürgertum verankert“,<br />

erklärt Dr. Sponsel den Unterschied zwischen dem Adel von damals<br />

und heute. „Den Adel von früher gibt es heute schlichtweg nicht mehr“,<br />

so der Experte.<br />

Übrigens:<br />

„Adelig“ kann man heute nur noch durch die Geburt in eine Adelsfamilie,<br />

oder durch Kauf eines Titel, beziehungsweise durch Adoption werden.<br />

Eine Ernennung ist mittlerweile nicht mehr möglich. |


12 | blättle Ausgabe <strong>23</strong> | <strong>November</strong>/<strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong> Titelthema | 13<br />

Adeliges Leben im Landkreis<br />

Der barocke Festsaal<br />

auf Schloss Baldern.<br />

„Dem Adel verpflichtet und dennoch bodenständig“ –<br />

Prinz Carl-Eugen zu Oettingen-Wallerstein<br />

und Prinzessin Anna zu Oettingen-Wallerstein<br />

Prinz Carl-Eugen und Prinzessin Anna<br />

mit ihren Kindern.<br />

> Das Haus der Fürsten zu Oettingen-Wallerstein ist rund 900 Jahre alt und entsprang einem der ältesten Adelsgeschlechter Deutschlands.<br />

Heute zählt das Fürstenhaus Oettingen-Wallerstein zum ältesten noch bestehenden Hochadel Europas. Wirtschaftlich und<br />

kulturell ist das Fürstenhaus schon lange eng mit dem Ries verbunden. Die Geschäfte der Unternehmensgruppe Fürst Wallerstein führen<br />

Prinz Carl-Eugen zu Oettingen Wallerstein und seine Frau Prinzessin Anna zu Oettingen-Wallerstein. Wir haben mit beiden über ihr<br />

Leben und ihre Aufgaben gesprochen.<br />

1 Wenn man einer Person begegnet, die einen<br />

4 Ist es ein schlimmer Fauxpas, wenn man Sie<br />

7 War Ihnen Ihr Titel im Leben eher hilfreich<br />

men vor allem im Bereich Forst und Grundbesitz<br />

ist es, Bestehendes zu erhalten und weiter zu ent-<br />

Leitspruch auch heute noch zu Ihrer Familie<br />

Adelstitel trägt, ist die erste Hürde meist die<br />

nicht mit vollem Namen anspricht?<br />

oder auch schon mal hinderlich im Leben?<br />

tätig. Wir beschäftigen uns derzeit auch sehr<br />

wickeln. Wir haben uns schon seit einigen Jahren<br />

und zu Ihrem Unternehmen?<br />

richtige Anrede einer Person. Wie müssen<br />

Prinz Carl-Eugen: (lacht) Nein, natürlich nicht!<br />

Prinz Carl-Eugen: Sowohl als auch! Als ich für<br />

stark mit dem Thema Immobilien, insbesondere<br />

mit der Idee von Naturbestattungen beschäftigt,<br />

Prinz Carl-Eugen: Mehr denn je! Wir wissen,<br />

oder dürfen wir Sie ansprechen?<br />

einige Zeit in den USA gelebt habe, hat mein<br />

mit der Entwicklung des historischen Bestandes<br />

jedoch mussten wir uns mit sehr viel Demut und<br />

wo wir herkommen und unsere Wurzeln haben.<br />

Prinz Carl-Eugen: Sie müssen erstmal gar nichts.<br />

5 Adelige Familien hält man oft für elitär.<br />

Titel überhaupt keine Rolle gespielt. Aufgewach-<br />

mit zukunftsfähigen Konzepten. Des Weiteren<br />

Sensibilität an diese Sache herantasten. Mit dem<br />

Tradition ist uns sehr wichtig. Aber entschei-<br />

(lacht) Durchlaucht ist eine traditionelle Möglich-<br />

Was unterscheidet eine adlige Familie von der<br />

sen sind wir komplett ohne Adelstitel. Es gab<br />

gehören natürlich die Brauerei Fürst Wallerstein,<br />

Thema „Tod“ beschäftigt man sich nicht gerne.<br />

dend ist nicht die Anbetung der Asche, sondern<br />

keit, die oft auch von Älteren benutzt wird.<br />

„Durchschnittsfamilie“?<br />

und gibt Fälle in denen ein Titel durchaus auch<br />

Waldruh Naturbestattungen und Wallerstein<br />

Als wir uns an die Materie heranwagten, wurde<br />

die Weitergabe des Feuers. Natürlich spielt<br />

Es genügt völlig, wenn Sie mich mit Prinz<br />

Prinz Carl-Eugen: Sagen Sie es mir. (lacht)<br />

hinderlich sein kann – aus den unterschiedlichs-<br />

Gardens zu unserer Unternehmensgruppe. Wir<br />

unsere Idee sehr dankbar angenommen. Er-<br />

Veränderung eine sehr große Rolle. Würden wir<br />

Wallerstein oder Prinz Carl-Eugen ansprechen.<br />

Eigentlich unterscheiden wir uns nicht sehr von<br />

ten Beweggründen. Natürlich hat mein Titel<br />

versuchen in diversen Bereichen neue Geschäfts-<br />

staunt hat uns die Tatsache, dass viele Menschen<br />

das Gleiche machen wie vor 900 Jahren, gäbe<br />

einer „Durchschnittsfamilie“. Unsere Kinder<br />

ab und an auch Vorteile. Im geschäftlichen<br />

modelle zu entwickeln. Auch das Thema regene-<br />

unkompliziert mit dem Thema umgehen. Dazu<br />

es uns wahrscheinlich nicht mehr. Unsere Basis<br />

2 Wie ist es bei den restlichen Familienmit-<br />

besuchen die internationale Schule in Gersthofen<br />

Bereich, zum Beispiel bei der Vermarktung<br />

rative Energie, vor allem der Bereich Windener-<br />

gehört innerliche Größe und Reife. Wir haben<br />

und die Tradition des Hauses sind uns natürlich<br />

gliedern? Wie muss Ihre Frau angesprochen<br />

und studieren. Man entscheidet sich immer<br />

unseres Unternehmens.<br />

gie, macht mir besonders viel Spaß und weckt<br />

außerdem die Erfahrung gemacht, dass den Men-<br />

weiterhin sehr wichtig. Jedoch entwickeln wir<br />

werden?<br />

für das, was man glaubt, was für die Kinder<br />

Prinzessin Anna: Früher war es bestimmt<br />

meine Neugier. Wir sind in vielen verschiedenen<br />

schen die Gewissheit, was nach ihrem Tod mit ih-<br />

uns immer weiter. Dabei ist es wichtig zu wissen,<br />

Prinz Carl-Eugen: Meine Frau wird meist mit<br />

am besten ist. Wir haben genau die gleichen<br />

schwieriger, wenn man einen Adelstitel<br />

Unternehmensbereichen tätig, weil wir mit dem<br />

nen passiert, sehr am Herzen liegt. Das bisherige<br />

wo man herkommt.<br />

Prinzessin Anna angesprochen. Auf Reisen<br />

typischen Sorgen wie alle anderen Eltern auch.<br />

besaß. Noch vor 50 bis 60 Jahren wurden<br />

Unternehmen, das uns anvertraut wurde und<br />

Feedback zu unserer Bestattungswäldern Wald-<br />

werden wir auch oft mit Herr und Frau<br />

Wir schreiben unseren Kindern nicht vor,<br />

Kinder wahrscheinlich häufig ausgegrenzt.<br />

das wir uns ja nicht alles selbst erarbeitet haben,<br />

ruh Harburg und Waldruh Ostalb ist sehr gut. Zu<br />

14 Weihnachten naht mit großen Schritten.<br />

Oettingen-Wallerstein angesprochen. Das ist<br />

was sie zu studieren haben, aber natürlich<br />

Das hat sich mittlerweile sehr verändert.<br />

auch eine große Verantwortung übernommen<br />

unserem Kundenstamm gehören viele Menschen,<br />

Wie sieht ein traditionelles Weihnachtsfest<br />

auch vollkommen in Ordnung. Unsere Titel<br />

möchten wir gerne, dass sie sich für etwas<br />

haben. Außerdem finde ich die Vielzahl an Auf-<br />

die damit für ihren eigenen Tod vorsorgen.<br />

bei der Fürstenfamilie aus?<br />

sind namensrechtlich einfach ein Bestandteil<br />

entscheiden, womit sie später auch etwas<br />

8 Wie sieht der Arbeitstag eines Fürsten aus?<br />

gabengebieten höchst reizvoll. Wir sind eigent-<br />

Prinzessin Anna: Familie, Familie, Familie!<br />

unseres Namens.<br />

anfangen können und wodurch sie ökonomisch<br />

Unterscheidet er sich von dem eines Unterneh-<br />

lich nur Platzhalter und wollen das Unternehmen<br />

11 Wenn unsere Informationen richtig sind,<br />

Wir feiern in großem Kreis mit allen Kindern<br />

unabhängig sind.<br />

mers ohne Adelstitel?<br />

möglichst gesund an die nächste Generation wei-<br />

gehören Ihrer Familie die Schlösser Baldern,<br />

und Enkeln und allem was dazu gehört und<br />

3 Bei Personen ohne Adelstitel ist klar, auf<br />

Prinzessin Anna: Unsere Kinder können genau<br />

Prinz Carl-Eugen: Mein Alltag ist, dem eines<br />

terreichen und so auch die Tradition bewahren.<br />

Wallerstein und Hohenaltheim. Welches der<br />

ganz traditionell. Ein großer Weihnachtsbaum<br />

welchen Namen der Personalausweis aus-<br />

das tun, was sie lieben. Denn, wenn man das,<br />

Unternehmers ohne Titel wahrscheinlich<br />

Prinzessin Anna: Unser Besitz erfordert vollen<br />

drei Schlösser gefällt Ihnen am besten?<br />

gehört natürlich auch dazu.<br />

gestellt wird. Was steht bei Ihnen im<br />

was man tut, liebt, dann wird man auch erfolg-<br />

sehr ähnlich und ich kämpfe, wie viele andere<br />

Einsatz von uns, denn der Unterhalt unserer<br />

Prinz Carl-Eugen: Das Schloss Baldern kommt<br />

Personalausweis?<br />

reich. Natürlich würden wir uns aber darüber<br />

Menschen auch, jeden Morgen mit dem Wecker!<br />

Anwesen bringt auch eine große Last mit sich.<br />

schon sehr nah an das klassische Märchen-<br />

15 Und was schenkt ein Fürst seiner Frau zu<br />

Prinz Carl-Eugen: In meinem Personalausweis<br />

freuen, wenn eines der Kinder die betriebswirt-<br />

(lacht)<br />

Das ist eine große Verantwortung, die man mit-<br />

schloss heran. Ein Lieblingsschloss habe ich<br />

Weihnachten?<br />

steht „nur noch“ Carl-Eugen Prinz zu Oettingen-<br />

schaftliche Richtung einschlägt.<br />

Prinzessin Anna: Wir führen hier ein mittelstän-<br />

tragen muss. Das unterscheidet uns von anderen<br />

allerdings nicht.<br />

Prinzessin Anna: (lacht und überlegt)<br />

Wallerstein. Der vollständige Name, der noch<br />

disches Familienunternehmen. Da gibt es keinen<br />

Unternehmen. Trotzdem macht der Einsatz und<br />

Daran kann ich mich jetzt gar nicht erinnern.<br />

länger ist, steht nur noch in der Geburtsurkunde.<br />

6 Tragen Sie gerne einen Adelstitel?<br />

großen Unterschied zu anderen Unternehmern.<br />

Kampf um den Erhalt natürlich auch Freude.<br />

12 Gibt es ein Schloss im Landkreis, das Sie<br />

Insgesamt finde ich die Geschenktradition an<br />

Prinzessin Anna: Mittlerweile steht in meinem<br />

Personalausweis auch nur noch Anna Prinzessin<br />

zu Oettingen-Wallerstein. Vor einigen Jahren<br />

durfte ich aufgrund der vielen Namen in meinem<br />

Personalausweis nicht nach China einreisen.<br />

Danach habe ich meinen Ausweis ändern lassen.<br />

Prinz Carl-Eugen: Ich wurde so geboren und<br />

habe ehrlich gesagt noch nie so darüber nachgedacht.<br />

Instinktiv würde ich sagen, dass ich<br />

gerne Teil einer traditionsreichen Familie bin,<br />

der Titel ist dabei eher zweitrangig, da es ein<br />

Teil der Familiengeschichte ist.<br />

9 Die Unternehmensgruppe Fürst Wallerstein<br />

ist in verschiedenen Unternehmensbereichen<br />

tätig. Welche sind das und warum hat sich die<br />

Unternehmensgruppe so breit aufgestellt?<br />

Prinz Carl-Eugen: Natürlich ist unser Unterneh-<br />

Abbildungen: Fürst Wallerstein<br />

10 Auch „Waldruh Naturbestattungen“ gehört<br />

zur Unternehmensgruppe Fürst Wallerstein.<br />

Wie kamen Sie darauf, letzte Ruhestätten im<br />

Wald anzubieten?<br />

Prinz Carl-Eugen: Eines unserer obersten Ziele<br />

gerne besitzen würden?<br />

Prinzessin Anna: (lacht) Wir sind zufrieden mit<br />

den Schlössern, die wir haben!<br />

13 Der Wappenspruch des Hauses Wallerstein<br />

lautet „Wachsamkeit und Treue“. Passt dieser<br />

Weihnachten sehr schön, wenn es sich im<br />

Rahmen hält und nicht ins Kommerzielle<br />

abdriftet. Bei uns gibt es an Weihnachten daher<br />

nur Geschenke bis zu einem gewissen Betrag<br />

und sie müssen lustig sein. Größere Geschenke<br />

gibt es bei uns zum Geburtstag. |


14 | blättle Ausgabe <strong>23</strong> | <strong>November</strong>/<strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong> Titelthema | 15<br />

Burgen und Schlösser<br />

Fremdingen<br />

Forheim<br />

Wallerstein<br />

25 7<br />

Ehringen<br />

Holheim<br />

Baldingen<br />

Aufhausen<br />

Amerdingen<br />

13<br />

14<br />

Belzheim<br />

NÖRDLINGEN<br />

Ederheim<br />

Löpsingen<br />

Reimlingen<br />

Kartografie: SIMPLYMAPS.de<br />

Geodaten: © GeoBasis-DE 2/ BKG St. <strong>2018</strong> Peter Ruine<br />

2<br />

Was?<br />

1<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

4<br />

5<br />

12<br />

6<br />

10<br />

Altes Schloss<br />

Auhausen<br />

Ehingen<br />

Balgheim<br />

21<br />

Hohenaltheim<br />

Ruinen<br />

Burg Graisbach<br />

Turmruine am Bühlhof<br />

Hochhaus Burgruine<br />

Ruine Niederhaus<br />

Burgrest Altes Schloss<br />

Ebermergen<br />

Dornstadt-<br />

Linkersbaindt<br />

Deiningen<br />

OETTINGEN<br />

Auhausen<br />

Appetshofen<br />

Möttingen 22<br />

Ehingen<br />

Hainsfarth<br />

26<br />

1 Megesheim<br />

Munningen<br />

Schwörsheim<br />

Laub<br />

Hainsfarth<br />

Wechingen<br />

Alerheim<br />

Megesheim<br />

Mönchsdeggingen<br />

Fremdingen<br />

OETTINGEN<br />

Belzheim<br />

7<br />

20<br />

Munningen<br />

Schwörsheim<br />

Maihingen<br />

Wo?<br />

Wolferstadt<br />

Laub<br />

Großsorheim<br />

Mauren<br />

Burgen & Schlösser<br />

Rögling<br />

Wechingen<br />

Amerbach<br />

Wallerstein<br />

Löpsingen<br />

Ehringen<br />

WEMDING<br />

Otting<br />

Deiningen<br />

Baldingen<br />

NÖRDLINGEN Alerheim<br />

MONHEIM<br />

Amerbach<br />

Huisheim<br />

HARBURG<br />

Hainsfarth-Steinhart<br />

Nähermemmingen<br />

Ederheim-Christgarten<br />

Marxheim-Graisbach<br />

Harburg-Bühlhof<br />

Ederheim-Hürnheim<br />

Ederheim-Hürnheim<br />

Wallerstein<br />

3<br />

Fünfstetten<br />

WEMDING<br />

4<br />

16<br />

Tagmersheim<br />

Huisheim<br />

Erlingshofen 2<br />

Donaumünster<br />

Tapfheim<br />

Mündling<br />

Holheim<br />

Blossenau<br />

Riedlingen<br />

Donau<br />

Wolferstadt<br />

Fünfstetten<br />

Appetshofen<br />

Möttingen<br />

Reimlingen<br />

Sulzdorf<br />

Ederheim<br />

Mündling<br />

Balgheim<br />

Daiting<br />

im Landkreis Donau-Ries<br />

Buchdorf<br />

Großsorheim<br />

Gansheim<br />

Sulzdorf<br />

Otting<br />

8<br />

HARBURG<br />

Hohenaltheim<br />

DONAUWÖRTH<br />

Mönchsdeggingen<br />

Kaisheim<br />

Nordheim<br />

Schweinspoint<br />

Kaisheim<br />

Mauren<br />

Zirgesheim<br />

Maihingen<br />

Marktoffingen<br />

Auchsesheim<br />

Asbach-<br />

Bäumenheim<br />

Graisbach<br />

Mertingen<br />

Donau<br />

Die Karte mit allen Burgen, Schlösser und Ruinen findet ihr auch online.<br />

Einfach QR-Code scannen und den nächsten Ausflug planen.<br />

15<br />

1<br />

Buchdorf<br />

Forheim<br />

Marxheim<br />

Aufhausen<br />

MONHEIM<br />

Donau<br />

Niederschönenfeld<br />

Zirgesheim<br />

DONAUWÖRTH<br />

<strong>23</strong><br />

Amerdingen<br />

Feldheim<br />

Genderkingen<br />

Genderkingen<br />

Eggelstetten<br />

Donau<br />

Riedlingen<br />

Nordheim<br />

6<br />

RAIN<br />

5<br />

Oberndorf<br />

a. Lech<br />

Lech<br />

Auchsesheim<br />

Donau<br />

Erlingshofen<br />

Eggelstetten<br />

Nähermemmingen<br />

Ebermergen<br />

Dornstadt-<br />

Linkersbaindt<br />

Marktoffingen<br />

Asbach-<br />

Bäumenheim<br />

Daiting<br />

Lech<br />

Donaumünster<br />

Tapfheim<br />

Rögling<br />

Blossenau<br />

Gansheim 17<br />

11<br />

Schweinspoint<br />

Graisbach<br />

3 Marxheim<br />

Feldheim<br />

Donau<br />

Niederschönenfeld<br />

Münster<br />

18<br />

19<br />

Bayerdilling<br />

Oberndorf<br />

a. Lech<br />

Mertingen<br />

RAIN<br />

9<br />

Esterholz<br />

Tagmersheim<br />

Bayerdilling<br />

Holzheim<br />

Münster<br />

24<br />

Holzheim<br />

Kartografie: SIMPLYMAPS.de<br />

Geodaten: © GeoBasis-DE / BKG <strong>2018</strong><br />

Esterholz<br />

Was?<br />

Wo?<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14<br />

15<br />

16<br />

17<br />

18<br />

19<br />

20<br />

21<br />

22<br />

<strong>23</strong><br />

24<br />

25<br />

26<br />

Schloss Bergstetten<br />

Schloss Donaumünster<br />

Burg Harburg<br />

Schloss Hochaltingen<br />

Schloss Leitheim<br />

Schloss Oberndorf<br />

Schloss Oettingen<br />

Schloss Otting<br />

Schloss Rain<br />

Schloss Reimlingen<br />

Schloss Schweinspoint<br />

Schloss Utzwingen<br />

Schloss Amerdingen<br />

Deutschordensschloss<br />

Schloss Fünfstetten<br />

Schloss Gosheim<br />

Schloss Gansheim<br />

Altes Schloss<br />

Neues Schloss Hemerten<br />

Schloss Hirschbrunn<br />

Schloss Hohenaltheim<br />

Deutschordensschloss<br />

Schloss Monheim<br />

Schloss Tagmersheim<br />

Schloss Wallerstein<br />

Wildensteinsches Schlösschen<br />

Kaisheim-Bergstetten<br />

Donaumünster<br />

Harburg<br />

Hochaltingen<br />

Kaisheim-Leitheim<br />

Oberndorf<br />

Oettingen<br />

Otting<br />

Rain<br />

Reimlingen<br />

Marxheim-Schweinspoint<br />

Maihingen-Utzwingen<br />

Amerdingen<br />

Ehingen am Ries-Belzheim<br />

Fünfstetten<br />

Gosheim<br />

Gansheim<br />

Münster am Lech<br />

Münster am Lech<br />

Auhausen-Hirschbrunn<br />

Hohenaltheim<br />

Möttingen-Lierheim<br />

Monheim<br />

Tagmersheim<br />

Wallerstein<br />

Hainsfarth-Steinhart<br />

Unsere Lieblingsschlösser im Landkreis:<br />

Burg Harburg<br />

In Deutschland gibt es nur wenige Burgen, die so gut erhalten sind wie die<br />

Harburg. Erstmalig urkundlich erwähnt wurde die Harburg in einem Brief<br />

vom Staufer Heinrich am 8. Februar 1150. In diesem berichtet der<br />

13-jährige Staufer Heinrich, Sohn König Konrads III, von der bevorstehenden<br />

Schlacht gegen den Welfenherzog Welf VI.. Zweifelsfrei weiß man<br />

jedoch, dass der Burgberg schon vor der Stauferzeit (1138–1268) besiedelt<br />

war. Bauwerke aus der Zeit der Ottonen und Salier und sogar Fundstücke<br />

aus der Römerzeit beweisen schon die frühe und wichtige Lage der Höhenburg<br />

über der Wörnitz.<br />

Schloss Otting<br />

Die Burg Otting entstand in der Stauferzeit im 11./12. Jahrhundert und<br />

beherbergte für mehrere Jahrhunderte zahlreiche Rittergeschlechter. Wohl<br />

der bedeutendste und reichste Ritter war Seyfried von Wemding und Ritter<br />

zu Otting, der zu Beginn des 14. Jahrhunderts lebte. Mit dem Tod von Moritz<br />

Heinrich von Otting im Jahr 1578 starb das Geschlecht der Ritter von Otting<br />

aus. Die Burg Otting wurde im 30-jährigen Krieg zerstört und das heutige<br />

Schloss direkt neben der Burgruine um das Jahr 1610 erbaut. Die Bewohner<br />

des Schlosses von Otting sind zahlreich und bekannt. Dazu gehörte unter<br />

anderem der Vorfahre des Hitler-Attentäters Graf von Stauffenberg,<br />

Fun Facts<br />

Woher stammt der Begriff „Blaues Blut“?<br />

Wer zum Adel gehört, hat „Blaues Blut“. So heißt es zumindest im Volksmund.<br />

Vom Mittelalter bis zur Neuzeit war Blässe unter Adeligen ein absolutes Muss. Im<br />

Gegensatz zum Adel mussten die „normalen Menschen“ früher ihr tägliches Brot<br />

mit harter Arbeit im Freien verdienen. Die Adeligen blieben meist im Schatten<br />

ihres Schlosses oder unter einem Sonnenschirm. Sie versuchten alles, um ihre<br />

vornehme Blässe zu bewahren. Dadurch blieb die Haut der Adeligen oft so blass,<br />

dass die Adern bläulich durchschimmerten.<br />

Die Prinzen Rolle<br />

Seit jeher ist der mit Schokocreme gefüllter Doppelkeks eine Leckerei für Jung<br />

und Alt. Doch warum heißt die Prinzen Rolle eigentlich so?<br />

Alles fing mit der Idee eines jungen Belgiers an. In den 80er Jahren des<br />

19. Jahrhunderts erfand der Dorfbäcker Edouard de Beukelaer die süße<br />

Nascherei – zwei runde Kekse, die durch eine Kakaocreme zusammengehalten<br />

wurde. Der königstreue Bäcker widmete seine Erfindung dem belgischen<br />

Prinzen und nannte den Keks „le petit prince fourré“, was übersetzt so viel<br />

wie „der kleine, gefüllte Prinz“ heißt.<br />

Was hat die Pizza Margherita eigentlich mit einem König zu tun?<br />

Für die Pizza Margherita soll die Ehefrau des italienischen Königs Umberto I.<br />

Namenspatin sein. Die Pizza für das Italienische Königshaus hat die Farben<br />

Grün, Weiß und Rot.<br />

Der Adel ist tot – es lebe der Adel!<br />

Eigentlich ist der Adel seit 1919 abgeschafft, doch das Interesse der Öffentlichkeit<br />

am Adel scheint ungebrochen zu sein. In der Boulevardpresse beherrschen<br />

die Geschichten der Königshäuser regelmäßig die Titelseiten. In diesem<br />

Jahr erreichten die Fernsehübertragungen der Hochzeiten wieder weltweit<br />

ein Millionenpublikum. Insgesamt saßen bei der Hochzeit von Prinz Harry und<br />

Meghan Markle im Mai <strong>2018</strong> über 3 Milliarden Menschen vor dem TV.<br />

500 000 Zuschauer verfolgten das Spektakel live in London.<br />

Wilhelm Schenk von Stauffenberg. Der ehemalige Ostkomplex, also das<br />

Alte Schloss, wurde im Jahr 1890 wegen Baufälligkeit abgetragen und in<br />

seiner jetzigen Form mit einem Zinnengiebel wiederaufgebaut. Auch der<br />

Wirtschafts- und Dienstbotenflügel im Westen besteht nicht mehr.<br />

Schloss Reimlingen<br />

Wenig bekannt ist vielen auch im Landkreis das Schloss Reimlingen.<br />

Obwohl Kaiser Karl V. bereits im Jahr 1541 die Baugenehmigung erteilt<br />

hatte, wurde das Schloss erst Ende des 16. Jahrhunderts unter dem damaligen<br />

Komtur Volprecht von Schwalbach als Sitz des deutschordischen Amtes<br />

Reimlingen-Nördlingen erbaut. Am westlichen Turm verweist noch heute<br />

das Wappen des Deutschordenskomturs auf das Jahr der Fertigstellung<br />

1595. Nach der Auflösung des Deutschen Ordens 1809 ging das Schloss in<br />

Reimlingen an das Königreich Bayern über.<br />

Texte: Jenny Wagner und Diana Hahn, Redakteurinnen,<br />

schauen an Weihnachten immer Sissi!


16 | blättle Ausgabe <strong>23</strong> | <strong>November</strong>/<strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong> Kinderblättle | 17<br />

Werde zum König oder zur Königin !<br />

Ihr wolltet doch bestimmt schon einmal selbst eine Königin oder ein König sein. Dazu gehört<br />

natürlich auch eine waschechte Krone. Wir zeigen euch, wie ihr euch eine Krone basteln könnt:<br />

Kinder fragen – DON Biberle antwortet<br />

Kann eigentlich jeder<br />

> NÖ. Das könnte man zwar denken – Prinzen und Prinzessinnen<br />

sind ja ganz normale Menschen (sie haben auch kein blaues Blut,<br />

wie man oft sagt). Um diesen Namenstitel tragen zu dürfen, muss<br />

man aber in eine adelige Familie hineingeboren werden.<br />

Zwei Möglichkeiten, Prinz oder Prinzessin zu werden, gibt es aber<br />

doch, wenn man aus einer bürgerlichen Familie kommt:<br />

Erstens: man lässt sich von einer Adelsfamilie adoptieren – oder<br />

zweitens: man heiratet einen Prinzen oder eine Prinzessin.<br />

So hat es zum Beispiel Kate aus England gemacht, die den Prinzen<br />

William heiratete. Oder Daniel aus Schweden, der Prinzessin<br />

3 Fragen an Dr. Wilfried Sponsel<br />

1 Spukt es eigentlich auf einer Burg?<br />

Es gibt historische Berichte aus vergangenen Jahrhunderten,<br />

die tatsächlich von Spukgeschichten wissen. Einer<br />

dieser Berichte bezieht sich auf die Burg Katzenstein, ein<br />

anderer auf Schloss Baldern. Allerdings muss jeder für sich<br />

selbst entscheiden, ob er daran glauben möchte.<br />

Prinz oder Prinzessin sein?<br />

2 Hat ein Fürst auch eine Krone?<br />

Ein Fürst hat in der Regel<br />

keine Krone, sondern einen<br />

sogenannten Fürstenhut.<br />

Victoria kennenlernte und beide sich ineinander verliebten.<br />

Schöööön, gell! Da kommt man richtig ins Träumen ...<br />

Euer<br />

Sicherlich wart ihr mit euren Eltern schon mal auf einer Burg oder einem Schloss. Wir haben uns mit dem<br />

Experten Dr. Wilfried Sponsel getroffen. Er hat ganz schön lange auf einer echten Burg gewohnt und uns<br />

Fragen zum Adel beantwortet.<br />

. .<br />

Text: DON Biberle – lebt im Donau-Ries und ist sehr schlau<br />

und neugierig. Wenn er sich nicht an der Wörnitz aufhält, ist er<br />

bei uns in der Redaktion und beantwortet eure Fragen. Typisch<br />

für DON Biberle ist, dass er meistens erst mal „NÖ“ sagt ...<br />

3 Warum gibt es bei uns keinen König?<br />

Die Monarchie, das heißt die Herrschaft eines Königs<br />

oder Kaisers, wurde in Deutschland schon vor 100 Jahren<br />

abgeschafft. Stattdessen wurde die Demokratie, also die<br />

Herrschaft des Volkes, eingeführt.<br />

Abbildungen: Pixabay; Häkelanleitung DON Biberle: www.einschlafzauber.jimdo.com; Sandra Wanner; Jenny Wagner<br />

Das brauchst du für deine Krone:<br />

• Tonpapier • Bleistift, Lineal • Klebstoff, Schere<br />

• (Goldfolie / beliebig) • (Glitzersteine aus dem Bastelgeschäft / beliebig)<br />

So geht’s:<br />

Für die Krone brauchst du einen langen Tonpapier-Streifen,<br />

etwa 50 Zentimeter lang und 12 Zentimeter hoch.<br />

Male mit dem Lineal die Zacken für die Krone auf und schneide sie aus.<br />

Beklebe dann den Streifen mit Goldfolie. Du kannst auch Glitzersteine<br />

darauf kleben. Halte die Krone nun um deinen Kopf, um die Länge messen<br />

zu können. (Dabei bittest du am besten deine Eltern um Hilfe.)<br />

Klebe dann die Krone hinten zusammen.<br />

Und nun siehst du genauso wie ein König oder eine Königin aus!<br />

Lässt dich der Wächter<br />

ins Schloss?<br />

Löse das Kreuzworträtsel und finde das Losungswort für die Palastwache ...<br />

6<br />

2<br />

4<br />

Das Losungswort lautet:<br />

1<br />

1<br />

3<br />

2<br />

5<br />

3<br />

7<br />

4<br />

5<br />

6 7<br />

Auflösung auf Seite 60<br />

Eines Nachts in einer zum<br />

Hotel umgebauten alten Burg ...<br />

Ein Gast, der durch die Gänge irrt,<br />

trifft auf ein Gespenst, welches ihm<br />

traurig berichtet:<br />

„Ich bin schon seit über fünfhundert<br />

Jahren hier.“<br />

„Ah, das trifft sich gut, dann<br />

wissen Sie doch sicher, wo hier<br />

die Toiletten sind ...“<br />

märchenhaft ...<br />

Im Herbst und Winter, wenn die Tage kurz sind und der Wind<br />

um die Häuser pfeift, ist es gemütlich, in Märchenbüchern<br />

zu blättern. Sicher habt ihr welche zuhause – wenn nicht,<br />

könnt ihr euch ein schönes Buch zu Weihnachten wünschen.<br />

Märchenbücher sind oft wunderschön illustriert.<br />

Die Märchen der Gebrüder Grimm sind spannend und haben<br />

meistens ein gutes Ende ...<br />

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18 | blättle Ausgabe <strong>23</strong> | <strong>November</strong>/<strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong><br />

Sagen und Legenden Spezial | 19<br />

Sagen und Legenden<br />

> Kennt ihr die Sage vom feurigen Hund oder die vom Dittelbachweible? Oder wisst<br />

ihr was es mit dem Wichtelesberg bei Zirgesheim auf sich hat? Sagen und Legenden<br />

sind Reisen der Phantasie. Wie überall auf der Welt ranken sich auch im Landkreis<br />

zahlreiche Sagen und Legenden um Landschaften, Orte und Menschen.<br />

Lange Zeit wurden Märchen, Sagen, Legenden und Schwänke mündlich überliefert.<br />

Erst seit Anfang des 19. Jahrhunderts begannen Volkskundler und Sprachforscher sie<br />

aufzuschreiben und für die Nachwelt zu erhalten. Bekannte Märchensammler waren<br />

zum Beispiel die Gebrüder Grimm. Durch die mündliche Überlieferung gibt es die<br />

Geschichten oft in unterschiedlichen Versionen. Eine kleine Auswahl an Sagen haben<br />

wir für euch zusammengestellt.<br />

Die Warnung<br />

des tapferen Ritters<br />

Am ehemaligen Stadtzollgebäude in Donauwörth gibt es<br />

einen kleinen Erker. Auf einem Sockel kniet dort eine<br />

steinerne Figur, die Ritter Georg von Zusum darstellt.<br />

Auf Grund seiner Tapferkeit im Schwabenkrieg 1499 verlieh<br />

ihm Kaiser Maximilian die Reichsfahne. Noch immer, so sagt<br />

es die Legende, wacht der steinerne Ritter über die Stadt.<br />

Wenn dem Schwabenland Gefahr droht, kann man den<br />

Ritter um Mitternacht seufzen hören.<br />

Spezial<br />

Der Wichtelesberg bei Zirgesheim<br />

Gesammelt von Diana Hahn, Redakteurin.<br />

Sie hatte viel Spaß beim Zusammentragen<br />

der alten Sagen und Legenden.<br />

Bei Zirgesheim liegt ein Bergkegel, dessen Abhang sich bis an das Ufer der Donau erstreckt.<br />

Das ist der sogenannte Wichtelesberg. Auf seinem Gipfel befindet sich eine kleine Öffnung,<br />

das Wichtelesloch. Auf dem Wichtelesberg, so die Sage, lebten in alter Zeit die Wichtele.<br />

Diese schlüpften aus und ein im Wichtelesloch und besuchten des Nachts Bauernhöfe in der<br />

Umgebung. Die Wichtele nahmen sich der Wäsche an, die abends eingeweicht worden war.<br />

Wenn die Bäuerin am nächsten Morgen aufstand, hing alles schon an der Leine zum Trocknen.<br />

Sollte Brot gebacken werden, so fand man beim Aufstehen die Laibe fertig und brauchte sie nur<br />

noch in den Ofen schieben. Die Knechte und Mägde richteten abends die Arbeit her und wenn<br />

alles im Hause schlief, kamen die fleißigen Wichtele. Der Urfahrbauer wollte unbedingt wissen,<br />

wer ihm so hilfreich zur Seite stand und versteckte sich einmal nachts in der Küche.<br />

Da kamen die kleinen Männlein nach und nach hereingetrippelt und begannen zu arbeiten.<br />

Weil sie alle unbekleidet waren, hatte der Bauer Mitleid mit ihnen und befahl gleich am anderen<br />

Morgen seinem Schneider, für jedes ein Anzüglein zu machen. Die fertigen Kleider legte er auf<br />

die Küchenbank und steckte auch in die Taschen etwas Geld, weil er meinte, die Kleinen<br />

müssten doch sehr arm sein. Die nächtlichen Helfer fanden die niedlichen Kleidungsstücke und<br />

waren anfangs verwundert. Dann aber schlüpften sie schnell hinein und betrachteten sich<br />

wohlgefällig von allen Seiten. Rasch jedoch verflog ihre Freude und traurig sagten sie:<br />

„Nun sind wir ausgelohnt und müssen wandern.“<br />

Seit jener Nacht kamen die Wichtele nicht mehr auf den Urfahrhof.<br />

Der feurige Hund<br />

Bei dem Steinmarterl am Fußweg zwischen Buchdorf<br />

und Kaisheim, so sagt der Volksmund, läuft des Nachts<br />

ein riesiger Hund mit brennendem Fell und glühenden<br />

Augen.<br />

Als ein kaiserlicher Bote im Jahre 1504 in Buchdorf<br />

ermordet worden war, wurde der ganze Ort zur Strafe<br />

von 570 kaiserlichen Soldaten in Schutt und Asche<br />

gelegt. Einer der Kriegsknechte soll es dabei besonders<br />

toll getrieben haben. Trotz flehentlicher Bitten<br />

versperrte er einer fünfköpfigen Familie den Ausgang<br />

aus dem brennenden Hause, sodass Eltern und Kinder<br />

elendig zu Tode kamen. Auch ein Hund befand sich bei<br />

ihnen. Mit brennendem Fell sprang dieser plötzlich aus<br />

den lodernden Flammen und hetzte den kaiserlichen<br />

Landsknecht so lange, bis dieser beim Ziegelhau,<br />

einem Waldstück nördlich von Kaisheim, tot zusammenbrach.<br />

Seitdem hält der feurige Hund noch nachts dort Wache,<br />

um weiteres Unheil von Buchdorf fernzuhalten.<br />

Die Oettinger Störche<br />

Seit mindestens 400 Jahren nisten in Oettingen Störche.<br />

Bekannt für seine Liebe zu diesen Tieren war Graf Ludwig XVI..<br />

Als er nach dem Schmalkaldischen Krieg die Stadt verlassen<br />

musste, sind der Legende nach auch die Störche weggezogen.<br />

Erst nach sieben Jahren kehrten die Störche zusammen mit<br />

dem Grafen zurück und kommen seither alle Jahre wieder.<br />

Das Dittelbachweible<br />

Ihren Ursprung hat die Fremdinger Sage vom Dittelbachweible im<br />

Zwergenwäldchen östlich von Bühlingen:<br />

Eine böse, zänkische und lieblose Frau soll vor vielen Jahre im Zwergenwäldchen gelebt<br />

haben. Jeder wusste, dass sie gemein war und mit niemandem Mitleid hatte.<br />

Eines Tages kam eine arme, hungrige Mutter mit ihrem Säugling an der Hütte des<br />

Dittelbachweible vorbei. Die Frau klopfte an der Tür der Hütte und bat um etwas zu essen.<br />

Doch das Dittelbachweible schlug der Frau und ihrem Kind die Tür vor der Nase zu und<br />

so musste die Frau mit ihrem Kind hungrig weiterziehen. Kurze Zeit später starb das<br />

Dittelbachweible plötzlich, ohne kirchlichen Beistand und Beichte. Seit diesem Tag<br />

muss sie, als Strafe für ihr unchristliches Leben, rastlos am Dittelbach umherwandeln.<br />

Man erzählt sich, dass sie dort schon oft gesehen wurde, wie sie Leute erschreckte<br />

und ihnen den Weg versperrte. Spricht man das Weible an, so heißt es,<br />

verschwinde es plötzlich und tauche wie von Geisterhand an anderer<br />

Stelle wieder auf.<br />

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20 | blättle Ausgabe <strong>23</strong> | <strong>November</strong>/<strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong> Sagen und Legenden Spezial | 21<br />

Der Wemdinger Sagenweg<br />

Seit Juni 2016 gibt es in Wemding den Themenwanderweg Sagenweg. Der Rundwanderweg verknüpft historische und geologische Besonderheiten<br />

sowie mystische Sagen, die im Zusammenhang mit Wemding stehen. Der Sagenweg eignet sich für Naturliebhaber, Wanderer, Geologen und<br />

Geotouristen genauso wie für Familien mit Kindern. Die Strecke führt entlang des Riesrandes und bietet an einigen Aussichtspunkten<br />

beeindruckende Einblicke in den vor 14,5 Millionen Jahren entstandenen Rieskrater. Gestartet werden kann entweder am Johannisweiher oder<br />

an der Wallfahrtsbasilika „Maria Brünnlein“ in Wemding. Entlang der Strecke informieren wissenschaftlich erarbeitete Ereignistafeln über Sagen,<br />

Geologie, Stadthistorie und Geschichten entlang des circa 14 km langen Weges.<br />

Besonders spannend für Kinder und Familien sind die Sagen zum Huaterle, einem Männlein mit breitkrempigem Hut, das sich bei einbrechender<br />

Dunkelheit am Doosweiher umhertreibt, oder den drei weißen Nonnen, die nächtlich an der Waldkapelle oder am Doosweiher umhergeistern.<br />

Die Geschichten der Wemdinger Bürger werden auf dem Sagenweg für die Zukunft festgehalten, der Bevölkerung zugänglich gemacht sowie in<br />

die spannende Riesgeologie eingebunden, die sich jedem näher Interessierten über die Erlebnisgeotope des Nationalen Geoparks Ries erschließen<br />

lässt.<br />

Sagen und Legenden<br />

Spezial<br />

„Mystische Burgführung“<br />

durch die Harburg<br />

„Darsteller und Mimen erwecken Sagen, Legenden und wahre Begebenheiten auf<br />

der Burg Harburg zum Leben. Die Gäste werden eingebunden, wenn die Hexe über ihre<br />

schlimmen Schandtaten früherer Zeiten berichtet. Der Alchemist nimmt den Besucher<br />

mit auf die Suche nach dem ewigen Leben und es ist fraglich, ob der Henker über den<br />

Verurteilten Gnade walten lässt.“<br />

Wemdinger Sagenbüchlein:<br />

Sagen und Erzählungen<br />

aus Wemding<br />

Im Oktober 2017 veröffentlichte der Gewerbeverband<br />

Wemding um Vorstand Klaus Fischer ein eigenes<br />

„Wemdinger Sagenbüchlein“. Die Broschüre beinhaltet<br />

Geschichten und Sagen rund um Wemding, für Jung und<br />

Alt. Nicht fehlen dürfen dabei die bekanntesten Wemdinger<br />

Sagen um das Huaterle oder die drei weißen Nonnen,<br />

die an der Lichtung Sandbrunn zu Mitternacht gesichtet<br />

werden können.<br />

Zum Preis von 3,80 €<br />

ist das Büchlein bei<br />

Appl & Rösch,<br />

Spiel- und Haushaltswaren<br />

Fischer<br />

sowie in der<br />

Tourist-Information<br />

erhältlich.<br />

Geschichten, Sagen und Legenden<br />

aus dem Ries und seiner Nachbarschaft<br />

1983 haben Herbert Dettweiler und Karl Höpfner auf knapp 300 Seiten zahlreiche<br />

volkstümliche Erzählungen, Sagen und Legenden im Buch Geschichten, Sagen<br />

und Legenden gesammelt, um sie davor zu bewahren, in Vergessenheit zu geraten.<br />

Auch Märchen und der ein oder andere Schwank aus dem Donau-Ries<br />

und der angrenzenden Nachbarschaft finden sich darin.<br />

Erschienen ist das Buch im Verlag F. Steinmeier.<br />

Erhältlich ist das Buch nur noch vereinzelt auf Internetplattformen<br />

wie Amazon.<br />

Die „Mystische Burgführung“ findet am 10. <strong>November</strong> <strong>2018</strong> um 17:30 Uhr auf der Harburg<br />

statt und dauert circa eine Stunde. Der Eintritt inklusive Führung kostet 17 Euro.<br />

Eine Anmeldung ist unter 0 90 80 / 9 68 60 unbedingt erforderlich.<br />

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Donau-Ries Meine Heimat<br />

Über kaum einen Begriff wird in den Medien momentan so viel<br />

gesprochen wie über das kleine Wörtchen „Heimat“.<br />

Wo liegt sie eigentlich und was macht Heimat aus?<br />

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Für die Grundschüler im Landkreis Donau-Ries ist diese Frage ganz<br />

einfach. Heimat – das ist ein Ort, an dem man sich wohl, geborgen<br />

und dazugehörig fühlt, die Gemeinde und die Landschaft, in der man<br />

lebt. Was das Donau-Ries zu einer besonderen Heimat macht, erfahren<br />

die Kinder im Schulbuch über ihren Landkreis, das vor Kurzem bereits<br />

in vierter Auflage erschienen ist. Es bietet einen schnellen Einstieg<br />

und Überblick über Geschichte und Gegenwart dieser besonderen<br />

Region, die ihren Namen von zwei weltberühmten geografischen<br />

Bezeichnungen erhält: dem Ries, der größten erhaltenen Kraterlandschaft,<br />

und der Donau, dem zweitlängsten Fluss in Europa.<br />

Eine spannende Reise durch eine tolle Entdeckungs- und Erholungslandschaft<br />

– auch für Erwachsene.<br />

Erhältlich ist das Buch beim<br />

Wißner Verlag<br />

und kostet 12,80 Euro.


22 | blättle Ausgabe <strong>23</strong> | <strong>November</strong>/<strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong><br />

damals ...<br />

... und heute | <strong>23</strong><br />

damals ...<br />

... und heute<br />

Von der kleinen Obstsaftkellerei<br />

in der Innenstadt ...<br />

... zur modernen Mosterei mit breiter Produktpalette<br />

> „Im September 1909 erwarb der damals<br />

1945 fällt Walter, der Sohn von Sofie, im Krieg.<br />

> Im Juli 1982 geht die neue Produktionsstätte<br />

ein Guthaben von 60 Litern. „Das können unsere<br />

ten hat die Mosterei auch Obstbrände und Liköre<br />

24-jährige Leonhard Binninger aus<br />

Drei Jahre später verstirbt auch Sofie Binnin-<br />

in Betrieb und meistert mit Hilfe von neuen<br />

Kunden dann das ganze Jahr über aufbrauchen.<br />

sowie Heißgetränke für die Weihnachtszeit,<br />

Schweindorf das Anwesen Polizeigasse 22<br />

ger. Ihre beiden Töchter Friedl und Erna füh-<br />

Maschinen und großen Lagertanks die Obst-<br />

Mittlerweile haben viele Familien auch ein ge-<br />

alles natürlich aus eigener Herstellung, im Sor-<br />

in Nördlingen. Es bestand aus einem Handels-<br />

ren das Geschäft weiter. Erst als die schweren<br />

Rekordernte. In den nächsten beiden Jahren<br />

meinsames Konto. Mal kommen dann die Eltern,<br />

timent. Zusätzlich zu den Getränkemärkten in<br />

geschäft für Wein, Essig, Spirituosen und<br />

Nachkriegsjahre vorbei sind, geht es mit dem<br />

werden im neu erbauten Betrieb im Nördlinger<br />

mal die Kinder vorbei und holen Saft“, so Fabian<br />

Nördlingen, Gunzenhausen und Wertingen gibt<br />

der Gastwirtschaft ´Zur Kanne`“.<br />

Betrieb wieder bergauf. Mit der Anschaffung der<br />

Industriegebiet weiter Verbesserungen an den<br />

Altmann. Auch die Obstreste, die nach der<br />

es auch innerhalb der Nördlinger Stadtmauer<br />

(Aus der Chronik zum 75-jährigen Bestehen<br />

ersten hydraulischen Packpresse im Landkreis<br />

Pressen und Abfüllanlagen vorgenommen.<br />

Saftgewinnung übrig bleiben, finden noch einen<br />

noch zwei Zweigstellen der Mosterei Binninger:<br />

der Firma Leonhard Binninger in Nördlingen)<br />

Nördlingen beginnt 1950 die Modernisierung<br />

Bis 31. <strong>Dezember</strong> 1984 führen Hans und Erna<br />

Abnehmer: „Jäger und Förster holen die Reste<br />

„Zwischen <strong>November</strong> und <strong>Dezember</strong> gibt es unser<br />

der Mosterei. Ein Jahr später heiratet Erna<br />

Altmann die Geschäfte, ehe sie in Rente gehen<br />

ab, um damit im Winter das Wild zu füttern.<br />

Weihnachtslädle in der Schrannenstraße. Dort<br />

Seit 109 Jahren gibt es die Mosterei Binninger<br />

Binninger den Böhmerwäldler Hans Altmann.<br />

und ihre Mosterei am 1. Januar 1985 an ihren<br />

In diesem Jahr gibt es sehr viel Apfeltrester.<br />

bieten wir natürlich auch unsere Weihnachts-<br />

in Nördlingen. Angefangen hatte alles im Jahr<br />

Gemeinsam führen die beiden das Unternehmen<br />

Sohn Karl Altmann übergeben. „Im Laufe der<br />

Letztes Jahr sah das ganz schlecht aus. Da haben<br />

spezialitäten wie Nördlinger Kinderpunsch,<br />

1909, als Leonhard Binninger mit 24 Jahren<br />

weiter. Der Name Binninger bleibt der Mosterei<br />

Jahre hat unser Vater den Betrieb dann erwei-<br />

einige nichts bekommen“, erzählt Altmann.<br />

Nördlinger Glühwein, Nördlinger Glühpunsch<br />

das Anwesen in der Polizeigasse 22 erwarb und<br />

jedoch erhalten. 1953 wird bei Binninger eine<br />

tert und weiter modernisiert“, erzählt Fabian<br />

Einen weiteren Meilenstein gab es 2010, als das<br />

aber auch Lebkuchen in allen möglichen Variati-<br />

dort ab 1910 dem Handel mit Wein, Essig und<br />

Süßmosterei errichtet. Neue Maschinen werden<br />

Altmann, einer der drei Söhne von Karl Altmann.<br />

Unternehmen das Grundstück von Mölle kaufte,<br />

onen und vieles mehr an. Im Juli <strong>2018</strong> haben wir<br />

Spirituosen nachging. Neben dem Handel stellte<br />

angeschafft, ein Tanklager wird errichtet und<br />

„1985 hat er so auch die Mosterei Uhlmann in<br />

das direkt neben der Mosterei liegt. „Wir haben<br />

in der Deininger Straße außerdem die Binninger<br />

Binninger auch Obst- und Beerenweine mit einer<br />

die Mosträume werden umgebaut. Ab sofort<br />

Gunzenhausen übernommen. 1988 wurden<br />

natürlich Pläne mit dem Grundstück“, erzählt<br />

Genusswelt eröffnet. Dort bekommt man ganz-<br />

Hand-Korbpresse her. 1920, nach dem Ende<br />

kann bei Binninger Apfelsaft durch Pasteurisie-<br />

dann zwei neue Pressen in Betrieb genommen,<br />

Fabian Altmann und fügt hinzu: „2020 soll auf<br />

jährig Weine, Spirituosen und auch Geschenk-<br />

des 1. Weltkriegs und seiner Heimkehr aus der<br />

rung des Rohsaftes hergestellt werden. Weil die<br />

die 5000 Liter in der Stunde schaffen und 1991<br />

dem Grundstück ein neuer und größerer Geträn-<br />

körbe“, so Fabian abschließend. |<br />

Gefangenschaft, heiratete Leonhard Binninger<br />

Kapazitäten 1968 ausgeschöpft sind, wird die<br />

haben wir unsere Aluminium-Tanks durch Tanks<br />

kemarkt entstehen. In diesem wird es dann, wie<br />

Sofie Wunder aus Aufhausen. Die Aufstellung<br />

einer hydraulischen Korbpresse zur Herstellung<br />

von Apfelmost und Beerenweinen im Jahr 1928<br />

sorgt dafür, dass das Unternehmen moderner<br />

Mosterei in der Polizeigasse erweitert und<br />

teilweise neu gebaut. Durch eine größere Packpresse<br />

und eine Abfüll-Linie wird die Kapazität<br />

der Mosterei gesteigert. 1969 wird Hans Alt-<br />

aus Stahl ersetzt“, erklärt Fabian Altmann.<br />

In den folgenden Jahren wird das Unternehmen<br />

weiter modernisiert und um eine Zweigstelle in<br />

bisher auch, wieder eine Spezialitätenhandlung<br />

geben, wo Spirituosen und Weine aus eigener<br />

Herstellung sowie aus aller Welt angeboten<br />

werden.<br />

Text: Diana Hahn, Redakteurin, wird<br />

dieses Jahr auf jeden Fall den Glühwein<br />

der Mosterei Binninger testen.<br />

wird und weiterwächst. 1935 wird das Unter-<br />

mann Geschäftsführer des von ihm mitgegründe-<br />

Wertingen erweitert. „1996 haben wir dann von<br />

nehmen von einem schweren Schicksalsschlag<br />

ten Obstgemeinschaftsbrennerei-Vereins. Die<br />

Kronkorken auf Schraubverschlüsse umgestellt.<br />

Seit 1. Januar <strong>2018</strong> führen die drei Brüder Flori-<br />

getroffen – mit 50 Jahren stirbt Leonhard<br />

Brennereieinrichtung wird in der Mosterei auf-<br />

Zwei Jahre später haben wir ein neues Tankla-<br />

an, Tobias und Fabian das Familienunternehmen.<br />

Binninger plötzlich. Seine Witwe Sofie führte<br />

gestellt. 1971 wird eine Durchfahrt zur Lucken-<br />

ger gebaut, das ein Fassungsvermögen von 1,8<br />

Florian Altmann ist Industriemeister Frucht-<br />

die Geschäfte weiter und erzog nebenbei die drei<br />

gasse geschaffen, um das Anliefern des Obstes<br />

Millionen Litern hat. Mit dem neuen Tanklager<br />

safttechniker und kümmert sich um die Herstel-<br />

gemeinsamen Kinder Walter, Friedl und Erna.<br />

zu erleichtern. 1976 erwirbt Hans Altmann die<br />

konnten wir dann auch schlechte Erntejahre<br />

lungsprozesse der Mosterei Binninger, Tobias<br />

Nordschwäbische Obstverwertungsgenossen-<br />

ausgleichen, weil wir den Saft vor dem Einla-<br />

Altmann leitet die Zweigstelle in Gunzenhausen<br />

Zum 75-jährigen Bestehen der Mosterei Binninger wurde<br />

eine Chronik mit den Meilensteinen des Familienunternehmens<br />

erstellt.<br />

Obwohl es für sie eine schwere Zeit war,<br />

schaffte sie es, den Betrieb für ihre Kinder<br />

aufrechtzuerhalten. Unterstützung erhielt sie<br />

von einem Vetter ihres Mannes. Mit dessen<br />

Unterstützung führte sie das Unternehmen auch<br />

während des 2. Weltkriegs sicher weiter.<br />

schaft (NOVA) in Wertingen als Zweigbetrieb.<br />

Eine Rekordernte bringt 1981 die Mosterei an<br />

die Grenze ihrer Kapazitäten. Deshalb wird 1981<br />

in Nördlingen am Reuthebogen 1 ein größeres<br />

Gebäude bezogen. Vorher befand sich in diesem<br />

eine Textilfabrik. |<br />

Alle Fotos: Mosterei Binninger<br />

gern auf 65 Grad erhitzen und ihn so fünf Jahre<br />

haltbar machen. Auch heuer war das Tanklager<br />

sehr nützlich für uns. Wir konnten noch Obst<br />

annehmen, als andere Mostereien schon an ihre<br />

Grenzen gestoßen waren“, so Altmann. Wer Obst<br />

zu Binninger bringt, bekommt für 100 Kilo Obst<br />

und ist im Familienunternehmen für alle Fragen,<br />

die den Einzelhandel betreffen, zuständig.<br />

Fabian Altmann kümmert sich um alle organisatorischen<br />

Abläufe. Zusammen entwickeln die<br />

Drei neue Produkte, um die Produktpalette von<br />

Binninger noch zu erweitern. Neben Fruchtsäf-<br />

Die drei Brüder Florian (links), Tobias (2. von links) und Fabian<br />

(ganz rechts) haben zum 1. Januar <strong>2018</strong> die Mosterei von ihren<br />

Eltern Karl und Brigitte Altmann übernommen.<br />

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24 | blättle Ausgabe <strong>23</strong> | <strong>November</strong>/<strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong><br />

Regionalgespräch | 25<br />

Regionalgespräch mit:<br />

Pfarrer Robert Neuner<br />

> In jedem blättle führen wir das Regionalgespräch mit einer interessanten Persönlichkeit aus dem Landkreis.<br />

Robert Neuner ist Stadtpfarrer in Donauwörth. Mara Kutzner hat ihm 40 Fragen gestellt:<br />

Sehr geehrter Herr Pfarrer<br />

Neuner, vielen Dank,<br />

dass Sie sich Zeit für unser<br />

Regionalgespräch nehmen.<br />

1 Was trinken Sie lieber?<br />

Kaffee oder Tee?<br />

Eindeutig Kaffee.<br />

2 Sehen Sie gern fern oder lesen<br />

Sie eher ein gutes Buch?<br />

Ein gutes Buch zu lesen kann mehr<br />

entspannen und ist etwas ganz<br />

besonderes. Wenn man dann aber<br />

Nachrichten sieht, bleibt man doch<br />

oft auch am Fernseher hängen.<br />

3 Halten Sie lieber die Früh- oder<br />

die Abendmesse?<br />

Ich bin Frühaufsteher, deshalb<br />

kann ich mich mit den Gottesdiensten<br />

am Morgen gut identifizieren.<br />

4 Bevorzugen Sie die Bahn oder<br />

das Auto?<br />

Das kommt darauf an, wo ich hinfahre.<br />

Mit dem Auto bin ich natürlich<br />

unabhängiger, aber mit der<br />

Bahn ist es entspannter. Ich war<br />

erst auf Usedom im Urlaub, das war<br />

mit der Bahn sehr angenehm.<br />

5 Feiern Sie lieber Weihnachten<br />

oder Ostern?<br />

Ganz klar Ostern. Dann feiern wir<br />

unser Glaubensgeheimnis. Das ist<br />

etwas ganz Besonderes.<br />

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6 Wer kommt zu den Kindern –<br />

der Weihnachtsmann oder das<br />

Christkind?<br />

Natürlich das Christkind – und<br />

auch der Nikolaus.<br />

7 Welche war die schönste Kirche,<br />

in der Sie je waren?<br />

Das ist wirklich eine schwierige<br />

Frage, da muss ich länger überlegen.<br />

Das Schöne an Kirchen ist<br />

weniger das Gebäude, sondern<br />

die Menschen, die in die Kirche<br />

kommen.<br />

8 Beschreiben Sie sich doch<br />

einmal selbst mit drei Eigenschaften.<br />

Ungeduldig, ich kann hinhören<br />

und ich bin gerne mit Menschen<br />

zusammen.<br />

9 Wie und wo sind Sie aufgewachsen?<br />

Ich bin in Donauwörth geboren<br />

und in Kaisheim aufgewachsen –<br />

schräg gegenüber der Kaisheimer<br />

Klosterkirche. Meine Eltern haben<br />

einen Handwerksbetrieb, eine<br />

Bäckerei, die mittlerweile in der<br />

4. Generation geführt wird.<br />

Ich bin enorm dankbar, in einem<br />

Betrieb aufgewachsen zu sein und<br />

von klein auf dabei gewesen zu<br />

sein. Dort lernt man Zusammenhalt.<br />

10 Sind Sie sehr religiös erzogen<br />

worden?<br />

Unsere Mutter hat uns Kindern das<br />

Beten beigebracht, in der Familie<br />

haben wir nur selten miteinander<br />

gebetet, aber in der Kirche hat sich<br />

immer die ganze Familie getroffen.<br />

Das zu wissen, war etwas ganz<br />

Besonderes.<br />

11 Welche Schulnote hatte Sie im<br />

Fach Religion?<br />

Ab und zu gab es auch den 1er. Aber<br />

ich hätte es mir nicht zugetraut,<br />

Abitur im Fach Religion zu machen.<br />

12 Wann haben Sie sich entschieden<br />

Pfarrer zu werden?<br />

Das war ungefähr in der 11. oder<br />

12. Klasse, als feststand, dass ich<br />

ins Priesterseminar gehe. Während<br />

des Studiums habe ich immer<br />

wieder gehadert – nachher aber nie.<br />

13 Wie haben Freunde und Familie<br />

auf die Entscheidung reagiert?<br />

Vielen Freunden in der Schule war<br />

klar, dass ich das mache. Meine Familie<br />

hatte zum Teil schon erwartet,<br />

dass ich die Bäckerei übernehme.<br />

Aber ich kann mich noch gut daran<br />

erinnern, wie mein Vater sagte:<br />

„Du musst kein Bäcker werden, nur<br />

weil ich und dein Großvater das waren.<br />

Wenn das dein Weg ist, dann<br />

gehe ihn.“<br />

14 Haben Sie auch negatives<br />

Feedback auf ihre Berufswahl<br />

bekommen?<br />

Als die Entscheidung fiel, hat mir<br />

nie jemand etwas Negatives gesagt,<br />

gedacht aber bestimmt. Heutzutage<br />

sehe ich mich allerdings oft der<br />

Konfrontation ausgesetzt. Besonders<br />

wenn es um die Kritik zu der<br />

Kirche als Institution geht.<br />

15 Wie lief eigentlich Ihre Ausbildung<br />

zum Pfarrer ab?<br />

Zuerst war ich im Priesterseminar<br />

in Augsburg und habe vier Semester<br />

Theologie studiert. Danach<br />

schlossen sich zwei Semester an,<br />

in denen man angehalten ist, nicht<br />

am Ort des Priesterseminars zu<br />

verbringen. Weil ich aber nicht<br />

zu weit weg ins Ausland wollte,<br />

entschied ich mich für Salzburg.<br />

Zurück im Seminar folgten weitere<br />

vier Semester in Augsburg, zu denen<br />

auch Praktika gehörten. Heute<br />

hat sich in der Ausbildung einiges<br />

verändert – alles ist viel praxisorientierter.<br />

16 Können Sie sich noch an den<br />

ersten Gottesdienst erinnern, den<br />

Sie jemals gehalten haben?<br />

Meine Primiz feierte ich selbstverständlich<br />

in meiner Heimatgemeinde<br />

in Kaisheim. Der erste<br />

offizielle Gottesdienst war dann<br />

in Landsberg in der Pfarrkirche zu<br />

den Heiligen Engeln. Die Messe war<br />

für eine junge Frau, die tragisch<br />

verstorben war – daran kann ich<br />

mich noch gut erinnern.<br />

17 Als Kaplan waren Sie in Landsberg<br />

und dann als Militärpfarrer<br />

sogar bei Auslandseinsätzen<br />

dabei. Wo waren Sie genau?<br />

Ja, ich bin 1993 zur Bundeswehr<br />

gekommen und war 1995 dann<br />

bei mehreren Einsätzen in Italien<br />

dabei. Dort war ich während des<br />

Balkankonfliks bei der Luftwaffe<br />

als Militärseelsorger stationiert.<br />

18 Als Pfarrer predigen Sie für<br />

Frieden unter den Menschen.<br />

Wie schafften Sie den Spagat<br />

zwischen Soldaten im Einsatz<br />

und Ihrem Glauben?<br />

Die Sehnsucht nach Frieden hat<br />

mich und die Soldaten verbunden.<br />

19 Sie waren Pfarrer in Augsburg-<br />

Oberhausen, einem Stadtteil mit<br />

hoher Migrationsquote. War das<br />

eine besondere Herausforderung?<br />

Ich habe mir diese Herausforderung<br />

zugetraut. Multi-Kulti hat mich gereizt<br />

und der Brückenschlag zu Andersgläubigen<br />

war immer spannend.<br />

In den Kindertagesstätten unserer<br />

Gemeinde gab es 19 verschiedene<br />

Nationen. Es war normal, dass<br />

man darauf achtet, dass es in den<br />

Kindergärten dann kein Schweinefleisch<br />

für die Kinder gibt. Zu unse-<br />

Fotos in diesem Artikel: Mara Kutzner; Friederike Rieger<br />

Pfarrer Robert Neuner beim Erntedankgottesdienst im Liebfrauenmünster.<br />

ren Pfarrfesten waren Vertreter der<br />

islamischen Gemeinde zu Gast und<br />

ich selbst war zum Fastenbrechen<br />

im Ramadan oder zum Ashurasuppe-Essen<br />

eingeladen.<br />

20 Später wechselten Sie von<br />

Augsburg nach Windach.<br />

Erzählen Sie doch kurz über diese<br />

Station in Ihrem Leben.<br />

Die Kirche in Windach wurde von<br />

Prof. Wiedemann gebaut – der gleiche<br />

Architekt der auch die Kirche<br />

in Landsberg plante. Er hat uns<br />

ganz tolle Kirchen geschenkt. Das<br />

Kirchenschiff ist rund und obwohl<br />

es über 400 Plätze gibt, konnte<br />

ich bei den Gottesdiensten jedem<br />

Besucher ins Gesicht blicken. Der<br />

Altar und Christus in der Mitte und<br />

die Gemeinde kommt rund herum<br />

zusammen!<br />

„Da ist ein Gott an deiner Seite, der ist gut<br />

und der tut dir gut.“ Pfarrer Robert Neuner<br />

Lassen Sie uns doch<br />

jetzt über Ihre Zeit in<br />

Donauwörth sprechen.<br />

21 Wie hat es sich ergeben, dass<br />

Sie 2015 wieder zurück in ihre<br />

Donau-Rieser Heimat kamen?<br />

Die Stelle war ausgeschrieben und<br />

ich habe erst einmal nachgefragt,<br />

ob ich überhaupt eine Chance habe.<br />

Dann habe ich mich beworben und<br />

bekam eine Zusage.<br />

22 War es Ihnen wichtig wieder<br />

in die Nähe ihres Heimatortes zu<br />

kommen?<br />

In Windach wäre ich geblieben,<br />

dort hat mich nichts weggetrieben,<br />

aber in Donauwörth hat mich<br />

etwas angezogen. Außerdem lebte<br />

damals meine Mutter noch und ich<br />

konnte in ihren letzten Lebensmonaten<br />

schnell bei ihr sein, wenn ich<br />

nachmittags Zeit hatte.<br />

<strong>23</strong> Würden Sie sich als heimatverbunden<br />

beschreiben?<br />

Doch, ich mag diese Gegend schon<br />

gerne! (lacht)<br />

24 Gibt es einen Ort in Donauwörth<br />

oder in der Region wo Sie<br />

sich am liebsten aufhalten?<br />

Die Liebfrauenkirche ist schon ein<br />

ganz besonderer Ort. Wo ich mich<br />

auch gerne herumtreibe ist an den<br />

Flüssen unten. Das Wasser ist ein<br />

Zeichen von Leben, es fließt immer<br />

weiter und nimmt mit, was in der<br />

Stadt passiert ist.<br />

25 Was machen Sie als<br />

Stadtpfarrer, wenn Sie nicht<br />

gerade am Sonntagmorgen<br />

Gottesdienst halten?<br />

Ich leite die Pfarrgemeinde,<br />

begleite Beerdigungen,<br />

Hochzeiten, Taufen und<br />

Krankenbesuche.<br />

Bis Juli habe ich auch Religionsunterricht<br />

an der Grundschule<br />

gegeben.<br />

26 Was gefällt Ihnen an Ihrem<br />

Beruf am besten?<br />

Den Menschen sagen zu dürfen:<br />

„Da ist ein Gott an deiner Seite,<br />

der ist gut und der tut dir gut.“<br />

27 Wissen Sie, wie viele<br />

Gemeindemitglieder Sie haben?<br />

Ja, es gibt 6000 Gemeindemitglieder.<br />

>


26 | blättle Ausgabe <strong>23</strong> | <strong>November</strong>/<strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong><br />

Regionalgespräch | 27<br />

Beim ökumenischen Gottesdienst anlässlich<br />

500 Jahre Reformation gemeinsam mit<br />

Dekan Johannes Heidecker.<br />

Pfarrer Robert Neuner<br />

ist Frühaufsteher, ...<br />

... hilft samstags in<br />

der Bäckerei aus ...<br />

... und ist gerne mit<br />

Menschen zusammen.<br />

><br />

28 Merken Sie in Donauwörth<br />

einen Rückgang der Kirchen-<br />

mitglieder?<br />

Klar gibt es viele Austritte. Auf der<br />

anderen Seite haben wir aber auch<br />

viele Taufen.<br />

29 Hat die Zusammenlegung der<br />

Pfarreien in Donauwörth auch<br />

31 In Bayern war und ist die<br />

Kirche mehr verankert als in<br />

anderen Bundesländern.<br />

Warum ist das eigentlich so?<br />

Die Kirche gehört schon seit langer<br />

Zeit zur Tradition von Bayern.<br />

Vielleicht ist Bayern da heute<br />

noch insgesamt traditioneller.<br />

Aber man muss aufpassen, dass<br />

manchmal: ist unser Land nicht<br />

groß genug, dass da noch jemand<br />

Platz hat?<br />

33 Die Kirche ist durch viele<br />

Missbrauchsfälle leider auch<br />

immer wieder scharfer Kritik<br />

ausgesetzt. Wie kann die Kirche<br />

die Fälle aufarbeiten?<br />

Beim Spazierengehen oder Radl<br />

fahren. Ich genieße es auch, mit<br />

meiner Schwester und meinem<br />

Schwager in der Backstube in<br />

Kaisheim zusammenzuarbeiten.<br />

Das mache ich fast jeden Samstagmorgen.<br />

36 Haben Sie eine Lieblingsstelle<br />

Kommen wir zum<br />

Self-Rating Test.<br />

Schätzen Sie sich bitte<br />

von null Punkten<br />

– völlig unbegabt –<br />

bis zu zehn Punkten –<br />

maximale Begabung –<br />

ein:<br />

Wenn andere in der<br />

Weihnachtszeit<br />

entspannen und Zeit<br />

mit der Familie<br />

verbringen, haben Sie<br />

in den Kirchen quasi<br />

„Hochsaison“.<br />

Tag in den Gottesdienst kommt.<br />

Zwischen Kindermette und<br />

Christmette genieße ich das<br />

Zwiegespräch mit Gott.<br />

40 Was steht bei Ihnen an<br />

Weihnachten auf dem Esstisch?<br />

Etwas ganz Einfaches und<br />

Schnelles gibt es an Heilig Abend,<br />

etwas mit dem Rückgang der Mit-<br />

unser Glaube nicht als Folklore<br />

Da sehen Sie mich jetzt ratlos.<br />

in der Bibel oder einen Psalm,<br />

39 Wie verbringen Sie<br />

denn da habe ich nicht viel Zeit.<br />

glieder zu tun?<br />

verstanden wird. Manchmal<br />

Das Thema macht mich so<br />

der Sie auf Ihrem Lebensweg<br />

Weihnachten?<br />

An den darauffolgenden Tagen<br />

Ja, denn es gibt weniger Mitarbei-<br />

kommt es mir so vor, als ob bei<br />

unruhig. Aus der Sakristei an den<br />

begleitet?<br />

38 Optimist?<br />

Tatsächlich in der Kirche. (lacht)<br />

freue ich mich aber auch mal auf<br />

ter, aber auch weniger Gläubige und<br />

Veranstaltungen ein Gottesdienst<br />

Altar zu treten, fällt mir in diesen<br />

Seit meiner Priesterweihe ist das<br />

8 Punkte.<br />

Das ist nicht nur meine Arbeit,<br />

ein Essen bei meiner Schwester.<br />

weniger Menschen, die am Sonntag<br />

mit eingeplant wird, nur aus dem<br />

Tagen schwer. Wir haben unser<br />

die Begegnung mit dem Auferstan-<br />

sondern es macht mir Freude,<br />

in die Kirche gehen.<br />

Grund, weil man es eben macht<br />

Vertrauen verloren. Wir müssen<br />

denen auf dem Weg nach Emmaus<br />

Autofahrer?<br />

die Menschwerdung zu feiern.<br />

Vielen Dank, Herr Pfarrer Neuner,<br />

und es „sich so gehört“. Es gibt<br />

ganz ehrlich sein. Unsere Botschaft<br />

aus dem Lukas Evangelium 24,<br />

6 Punkte.<br />

An Weihnachten vermisse ich eine<br />

für das spannende Gespräch.<br />

30 Das Thema der Zusammen-<br />

natürlich viele gut Traditionen in<br />

dürfen wir jetzt nicht unter Wert<br />

13–35. Auf dem Weg von Jerusalem<br />

eigene Familie eigentlich am<br />

legung hat die Gläubigen in der<br />

Bayern. Es wäre ganz dramatisch,<br />

verkaufen, die darf nicht darunter<br />

nach Emmaus treffen zwei Wande-<br />

Zuhörer?<br />

wenigsten, denn ich habe die<br />

Stadt sehr bewegt. Auf Sie kommt<br />

eine große Herausforderung zu.<br />

Können Sie dieser gerecht<br />

werden?<br />

auf die Fronleichnamsprozessionen<br />

zu verzichten.<br />

32 Seit April müssen in allen<br />

leiden.<br />

34 Bei dem Thema wird auch das<br />

Zölibat in Frage gestellt. Ist aus<br />

rer auf Jesus, aber sie erkennen ihn<br />

nicht. Jesus fragt die beiden, über<br />

was sie auf ihrem Weg sprechen.<br />

Und da schütten sie ihm ihre<br />

8 Punkte.<br />

Koch?<br />

3 Punkte.<br />

Gemeinde und die Menschen, die<br />

an Heilig Abend in die Kirche<br />

kommen. Und ich freue mich über<br />

jeden Einzelnen, der an diesem<br />

Text: Mara Kutzner, Redakteurin,<br />

War vom Gespräch mit Pfarrer<br />

Neuner sehr beeindruckt.<br />

Ich alleine sicherlich nicht, aber<br />

bayerischen Behörden gut<br />

Ihrer Sicht die Ehe von katholi-<br />

Herzen aus, weil sie traurig über<br />

das muss ich auch nicht. Es wurde<br />

versprochen, zwei Kapläne zu<br />

sichtbar Kreuze hängen.<br />

Finden Sie das sinnvoll oder<br />

schen Pfarrer mit dem Glauben<br />

vereinbar?<br />

Jesu Tod waren. Jesus begleitete<br />

die beiden ein ganzes Stück.<br />

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haben. Es gibt außerdem viele<br />

war da jemand nur auf Wähler-<br />

Ja, ganz bestimmt ist das vereinbar.<br />

Am Abend blieb Jesus bei ihnen<br />

Ehrenamtliche, die helfen. Die<br />

fang?<br />

Es gibt die Überlegung: lasst nicht<br />

und segnete das Brot und brach<br />

Erstkommunionen und Firmungen<br />

Das auf Wählerfang zu reduzieren,<br />

Pfarrer heiraten, sondern verheira-<br />

es, wie er es mit seinen Jüngern<br />

laufen mit vielen engagierten<br />

würde Söder nicht gerecht werden.<br />

tete Männer Pfarrer werden. Wenn<br />

getan hatte. Erst da erkannten ihn<br />

Eltern. Zudem gibt es hauptamt-<br />

Aber sie nur aufzuhängen reicht<br />

sich jemand als Vater und Ehemann<br />

die beiden Männer und wussten,<br />

liche Mitarbeiter. Ich betone<br />

nicht, man muss sich auch auf das<br />

bewährt hat und es sein Wunsch ist,<br />

dass er auferstanden war.<br />

nochmal: Ich muss es nicht alleine<br />

besinnen, für was das Kreuz steht.<br />

warum soll er nicht zur Priester-<br />

schaffen. Die Gemeinde ist nicht<br />

Einmal geht das Kreuz von unten<br />

weihe dürfen?<br />

37 Wenn Sie eine<br />

Objekt der Seelsorge, sondern ein<br />

Teil davon.<br />

Reden wir doch nun<br />

über die Kirche als<br />

Institution.<br />

nach oben und dann nach links und<br />

nach rechts. Welche Verbindung<br />

jeder Einzelne nach „oben“ hat,<br />

das können wir nicht vorschreiben.<br />

Aber wenn ich nach rechts<br />

und links zu meinen Mitmenschen<br />

Sprechen wir doch einmal<br />

über die Person Robert<br />

Neuner.<br />

35 Wobei erholen Sie sich und<br />

Krippenfigur wären,<br />

welche wären Sie?<br />

Mein Primiz-Prediger sagte in<br />

seiner Predigt am 1. Juli 1990:<br />

„Du musst der Lastesel des lieben<br />

Gottes sein“. Daher wäre ich<br />

blicke, da frage ich mich schon<br />

tanken Kraft?<br />

vielleicht der Esel.<br />

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28 | blättle Ausgabe <strong>23</strong> | <strong>November</strong>/<strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong><br />

Tu‘ Gutes | 29<br />

Tu’ Gutes<br />

Schwester Christina<br />

Ein Herz für die Armen<br />

> Seit vielen Jahren kümmert sich Schwester<br />

Christina aus Donauwörth-Nordheim in Albanien<br />

um die Ärmsten der Armen. Sie betreut die Opfer<br />

der Blutrache, gibt Kindern eine Zukunftsperspektive<br />

und versorgt Kranke und Verletzte.<br />

Für ihre Arbeit ist sie auch auf Spenden aus<br />

ihrer Donauwörther Heimat angewiesen.<br />

Als Abraham geboren wurde, hatte er<br />

einen offenen Gaumen und einen Herzfehler.<br />

Er war zu schwach, um bei seiner<br />

Mutter Milch zu trinken – die Ärzte konnten und<br />

wollten ihm nicht helfen. „Geben Sie kein Geld<br />

mehr aus, das Kind wird nicht überleben“, bekam<br />

der Vater im Krankenhaus im albanischen Shkodra<br />

zu hören. Die Leute im Dorf tuschelten schon,<br />

seine Frau hätte ein Monster geboren. Die Ärzte<br />

ließen Mutter und Vater nicht zu ihrem Neugeborenen<br />

– man hatte ihn zum Sterben abgelegt.<br />

In seiner größten Not wandte sich Abrahams<br />

Vater an ein Kloster in der Nähe der Stadt. Er<br />

hatte von anderen gehört, dass dort eine Ordensschwester<br />

lebt, die all denjenigen hilft, um die<br />

sich in Albanien sonst niemand kümmern will.<br />

Schwester Christina hat sofort gemerkt, dass<br />

Abraham ihre Hilfe dringend braucht. Vielleicht<br />

waren es ihr Selbstbewusstsein, ihr Gottvertrauen<br />

oder ihre albanischen Schimpftiraden mit süddeutschem<br />

Akzent – sie schaffte es letztendlich,<br />

dass man sie zu dem Neugeborenen ließ. Noch am<br />

gleichen Tag baten seine Eltern die Schwester,<br />

ihren Säugling bei sich im Kloster aufzunehmen.<br />

Denn im Dorf in den Bergen, in dem Abrahams<br />

Eltern in ärmlichen Verhältnissen leben, hätte ihr<br />

schwacher, behinderter Sohn keine Überlebenschance<br />

gehabt.<br />

In seinen wenigen Lebenstagen hatte Abraham<br />

kaum zu trinken bekommen und, dass das Kind<br />

die ersten Tage im Kloster überlebt, konnte sich<br />

kaum jemand vorstellen. Schwester Christina begann,<br />

das Baby mit Traubenzuckerlösung wieder<br />

aufzupäppeln.<br />

Abraham ist heute 11 Jahre alt und hat erst im<br />

vergangenen Jahr mit Schwester Christina, einem<br />

anderen behinderten Jungen, der auch im Kloster<br />

lebt und mehreren Mitarbeitern und Ordensschwestern<br />

Urlaub in Christinas Heimat Donauwörth<br />

gemacht. Der Junge wurde bereits zwei Mal<br />

in der Schweiz operiert. Er konnte dadurch zwar<br />

nicht vollständig geheilt werden, aber hat sich im<br />

Kloster zu einem lebensfrohen Kind entwickelt.<br />

Christina Färber wurde 1957 im Donauwörther<br />

Stadtteil Nordheim geboren. Nach ihrer Schulzeit<br />

erlernte sie den Beruf der Krankenschwester<br />

und Heilpädagogin. Sie leitete das Donauwörther<br />

Bürgerspital und pflegte später ihren schwer<br />

erkrankten Vater in Nordheim. Als dieser verstarb,<br />

ergab es sich, dass sie über den Kontakt<br />

zu Franziskanerschwestern aus Dillingen gefragt<br />

wurde, ob sie in Albanien in Flüchtlingslagern als<br />

Krankenschwester arbeiten wolle. Es war die Zeit<br />

des Kosovokrieges und viele Flüchtlinge retteten<br />

sich in Lager im armen Albanien.<br />

Als der Krieg beendet war, zogen die Flüchtlinge<br />

wieder in ihre Heimat. Die Albaner blieben noch<br />

ärmer zurück als sie vorher waren. Sie hatten<br />

trotz Armut und schwierigsten Umständen Familien<br />

aus Kriegsgebieten aufgenommen und waren<br />

nun – mitten in Europa – verlassen von Hilfsorganisationen<br />

und staatlicher Unterstützung.<br />

2002 trat Christina Färber in einen katholischen<br />

Schweizer Orden ein und fand dort<br />

alle Bilder: privat<br />

Mitstreiterinnen. Kurze Zeit später gründete sie<br />

mit Schwester Michaela ihr „Klösterle“. In der<br />

dazugehörigen Ambulanz versorgt die gelernte<br />

Krankenschwester Kinder und Erwachsene,<br />

die die finanziellen Mittel für eine Behandlung<br />

im öffentlichen Krankenhaus nicht aufbringen<br />

können. Im Kinder- und Jugendhaus Arche Noah<br />

betreut Schwester Christina gemeinsam mit<br />

ihren Mitarbeitern gut 70 Kindergartenkinder,<br />

deren Eltern einen öffentlichen Kindergarten<br />

nicht bezahlen können und bietet Gruppenstunden<br />

für Jugendliche an.<br />

Für die Kinder und Jugendlichen ist das Kloster<br />

Zufluchtsort in ihrem oft schwierigen Alltag.<br />

Dort bekommen die Kinder ein warmes Essen,<br />

Geborgenheit und eine Zukunftsperspektive.<br />

Der Donauwörther Ordensschwester ist eine<br />

gewaltfreie Erziehung besonders wichtig, diese<br />

ist in Albanien nämlich nicht üblich. Deshalb<br />

stellt sie kleine aber wichtige Bedingungen<br />

an die Eltern. Zwar verlangt sie kein Geld für<br />

die Kinderbetreuung, will aber, dass Väter<br />

und Mütter beim Elterntreff über ihre Erziehungsmethoden<br />

aufgeklärt werden. Auch Opfer<br />

der schrecklichen Blutrache, die bis heute<br />

gängige Praxis in Albanien ist – aber vom Staat<br />

geleugnet wird –, unterstützt die Schwester.<br />

Manchmal ist ihr sogar schon das fast Unmögliche<br />

gelungen – sie konnte zwei zerstrittene<br />

Familien versöhnen.<br />

Ohne die Hilfe aus ihrer Heimat könnte Schwester<br />

Christina nicht in diesem Ausmaß helfen,<br />

wie sie es tut. Christine Müller aus Nordheim<br />

ist eine der Unterstützerinnen. Sie kennt die<br />

Schwester noch aus ihrer Jugend. Gemeinsam<br />

mit anderen hat sie vor über zehn Jahren einen<br />

Förderverein gegründet, um von Deutschland<br />

aus in Albanien zu helfen.<br />

Jährlich organisiert der Verein einen Hilfstransport<br />

nach Shkodra. Erst im Juli hätten die<br />

Helfer wieder knapp sechs Tonnen Hilfsgüter in<br />

einen Lkw gepackt, erzählt Müller. Kleidung,<br />

Medikamente, Verbandsmaterial, Hygiene-<br />

artikel, Spielsachen und Kleinmöbel wurden in<br />

Albanien mit großer Freude empfangen.<br />

Christine Müller und die anderen Mitglieder im<br />

Förderverein organisieren regelmäßig Veranstaltungen<br />

wie einen Stand am Osterbasar oder<br />

den Münsterlauf zugunsten des albanischen<br />

Klosters, um Schwester Christina nicht nur<br />

mit Sachspenden, sondern auch finanziell zu<br />

unterstützen. Wie seit Jahren, ist der Förderverein<br />

auch in diesem Jahr wieder mit einem<br />

Stand auf dem romantischen Weihnachtsmarkt<br />

in Donauwörth vertreten. Der Erlös aus Weihnachtsschmuckverkauf<br />

und Glühweinausschank<br />

geht direkt zu den Menschen, die Weihnachten<br />

nicht unbeschwert feiern können, so wie wir<br />

das tun. |<br />

Text: Mara Kutzner, Redakteurin,<br />

hat sich mit Christine Müller zum<br />

Interview getroffen.<br />

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30 | blättle Ausgabe <strong>23</strong> | <strong>November</strong>/<strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong><br />

Spaziergang | 31<br />

Am Fuße des Felsens<br />

Wallerstein<br />

Sperlingstraße<br />

Maria-Ward-Realschule<br />

Neues Schloss<br />

6<br />

7<br />

Herrenstraße<br />

5<br />

Schloss<br />

Wallersteiner Felsen<br />

4<br />

2<br />

9<br />

William-Berczy-Denkmal<br />

Abendantzhaus<br />

1<br />

Rathaus<br />

Fotos in diesem Artikel: Mara Kutzner; Irina Wagner<br />

> Schon von weitem sieht man das ehemalige<br />

Schloss Wallerstein auf dem Felsen thronend.<br />

Die idyllische Marktgemeinde am Fuße des<br />

Felsen, wo sich schon vor Jahrhunderten<br />

Fürsten niedergelassen hatten, ist historisch<br />

gesehen besonders interessant.<br />

Der Ortsführer Arthur Müller aus Wallerstein<br />

kennt nicht nur viele Daten und Fakten aus der<br />

Geschichte des Ortes, sondern hat auch zahlreiche<br />

interessante Geschichten über den Ort<br />

auf Lager. Eigentlich führt Müller Touristen<br />

durch Wallerstein. Heute habe ich mich mit ihm<br />

verabredet und ihn gebeten, mir den Ort und seine<br />

Besonderheiten zu zeigen. Unser Rundgang<br />

durch Wallerstein beginnt am Rathaus (1) in der<br />

Weinstraße. Früher einmal wurde der Bau als<br />

Schul- und Wohnhaus genutzt. Heute hat dort<br />

die Gemeindeverwaltung und die Verwaltungsgemeinschaft<br />

Wallerstein, zu der auch Maihingen<br />

und Marktoffingen gehören, ihren Sitz. Im<br />

Nebengebäude hat die Feuerwehr ihre Räumlichkeiten.<br />

Die Marktgemeinde zählt etwa 3300<br />

Einwohner und auch die Ortsteile Birkhausen,<br />

Ehringen und Munzingen gehören zu Wallerstein.<br />

Wir gehen die Weinstraße hinauf. Dabei erzählt<br />

Müller, dass Wallerstein erstmals 1<strong>23</strong>8<br />

urkundlich erwähnt wurde. Auf unserem Weg<br />

die Straße entlang fallen die vielen Häuser mit<br />

Doppelwalmdächern auf – zum Beispiel das<br />

Abendantzhaus (2). Fürst Kraft-Ernst konzipierte<br />

Wallerstein als Fürstenresidenz und lies über<br />

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100 Häuser mit sogenannten Mansardendächern<br />

nach dem Vorbild von Versailles errichten. Die<br />

besondere Art der Dächer hat den Vorteil, dass<br />

es im Dachgeschoss keine Dachschrägen bis zum<br />

Boden gibt und man auch unter dem Dach gut<br />

aufrecht laufen kann.<br />

Unser Weg führt über die Obere Bergstraße in<br />

Richtung Schloss (3). Arthur Müller berichtet,<br />

dass die Burg Bestandteil staufischer Hausmacht<br />

war. Um 1250 ging der Besitz der Burg an das<br />

Haus Oettingen über. Im 15. Jahrhundert baute<br />

das Adelsgeschlecht den Ort zu seiner Residenz<br />

aus und gab ihm den heutigen Namen „Wallerstein“.<br />

Im Jahr 1500 verlieh Kaiser Maximilan I.<br />

dem Ort das Marktrecht. 1648, in der letzten<br />

Woche des 30-Jährigen-Krieges, zerstörten die<br />

Schweden die Burg und die Herrscherfamilie<br />

errichtete unterhalb des Wohntraktes eine neue<br />

Residenz, die ihre heutige klassizistische Gestalt<br />

1804 erhielt. Von der ehemaligen Burg sei heute<br />

nur noch etwa ein Drittel erhalten und ein Bild,<br />

wie sie früher ausgesehen hat, gäbe es heute<br />

nicht mehr, so Müller.<br />

Wir gehen über eine Brücke und laufen durch das<br />

große Eingangstor des Alten Schlosses. Wenn<br />

man das Areal der Fürst Wallerstein Brauerei<br />

überquert, kommt man zu einem weißen Holztor.<br />

Wer hindurch geht, gelangt zum Wallersteiner<br />

Felsen (4). Der Felsen gehört zum inneren<br />

Rieskraterring und überragt die Riesebene um<br />

etwa 70 Meter. Über viele Treppenstufen und<br />

einen schmalen Pfad steigen wir den Felsen<br />

hinauf. Oben angekommen, eröffnet sich uns ein<br />

wunderbarer Ausblick auf Wallerstein und das<br />

ganze Ries. Man sieht von dort oben Nördlingen<br />

mit dem Daniel, den Ipf, die Simultankirche in<br />

Ehingen und die vielen Dörfer und Orte im Ries.<br />

„Von hier kann man 93 Kirchtürme sehen,<br />

zählen Sie doch mal“, ruft mir Müller zu.<br />

Das macht nicht nur mich neugierig, sondern<br />

weckt auch das Interesse zweier Ausflügler aus<br />

Baden-Württemberg. Der Ortsführer beginnt<br />

zu erzählen, dass Wallerstein früher einmal<br />

Steinheim hieß. Fast zu jedem Wallersteiner<br />

Gebäude, welches man vom Felsen aus sieht,<br />

kann Arthur Müller eine Geschichte erzählen.<br />

Interessant ist auch, dass früher alle gelben<br />

Gebäude im Ort der Fürstenfamilie gehörten.<br />

Was auch erstaunt: zur Wallersteiner Schlossanlage<br />

gehört auch eine Fürstliche Hofreitschule,<br />

die nach dem Vorbild der Wiener Hofreitschule<br />

in den Jahren 1741–51 in den weiten Anlagen<br />

des Fürstlichen Schlossparks errichtet wurde.<br />

Arthur Müller und ich verabschieden uns von<br />

den beiden Touristen und steigen den Felsen<br />

wieder hinab. Wir verlassen die Schlossanlage<br />

und laufen in nördlicher Richtung in die<br />

Sperlingstraße (5). Besonders hier fallen wieder<br />

die vielen Mansardendächer auf. Nacheinander ><br />

Pestsäule<br />

8<br />

Hauptstraße<br />

Weinstraße


32 | blättle Ausgabe <strong>23</strong> | <strong>November</strong>/<strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong><br />

Spaziergang | 33<br />

Steckbrief Wallerstein:<br />

Wallerstein: Weihnachtliche Tipps und Termine<br />

Bürgermeister: Joseph Mayer<br />

(Parteifreie Wählergruppe)<br />

Höhe: 441 m ü. NHN<br />

Fläche: 19,44 km2<br />

Ortsteile: Birkhausen, Ehringen und<br />

Munzingen<br />

links: Die Pestsäule an der Hauptstraße, rechts: Walmdachhäuser in der Sperlingstraße<br />

> reihen sich kleine Walmdachhäuschen auf.<br />

Fürstenhauses und deswegen nicht zu besich-<br />

Einwohner: 3322 (31. Dez. 2017)<br />

Verwaltung: Weinstr. 19<br />

86757 Wallerstein<br />

Webpräsenz: www.markt-wallerstein.de<br />

öfter seinen Namen. Er erlangte einen interna-<br />

Bild: Oliver Kofler<br />

Foto: Fürst Wallerstein Brauhaus<br />

Foto: Blumen und Pflanzen Ritter e.K<br />

Sie wurden etwa Ende des 18. Jahrhunderts<br />

tigen. Auch der weitläufige Schlosspark ist<br />

tionalen Ruf als Maler, Architekt, Städteplaner<br />

gebaut und gehörten zum Fürstlichen Haus.<br />

Beamte haben mit ihren Familien in diesen<br />

mittlerweile nicht mehr für die Öffentlichkeit<br />

zugänglich. Arthur Müller erzählt mir, dass sich<br />

und Straßenbauer. Ende des 18. Jahrhunderts<br />

siedelte Berczy mit 220 Deutschen von Hamburg<br />

Weihnachtsmärkte<br />

Winterböckle<br />

Adventszauber<br />

Häusern gelebt – heute sind die Häuser in<br />

Privatbesitz und werden ebenfalls als Wohnhäuser<br />

genutzt.<br />

Von der Sperlingstraße biegen wir in die<br />

Herrenstraße ab und stehen direkt vor der<br />

Maria-Ward-Realschule (6). Das ehemalige<br />

Kloster wurde 1761 von Graf Philipp Karl von<br />

Oettingen-Wallerstein gegründet und 1803 im<br />

Zuge der Säkularisation aufgelöst. Viele Jahre<br />

später ließ sich der von Mary Ward gegründete<br />

Orden der „Englischen Fräulein“ nieder.<br />

Diese eröffneten dort eine höhere Schule<br />

für Mädchen. Im Dritten Reich mussten die<br />

Klosterfrauen ihre Verantwortung für Bildung<br />

und Erziehung abgeben. Nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg eröffneten die Maria-Ward-Schwestern<br />

erneut eine Mädchenschule. Von den<br />

60er Jahren bis heute ist die Schule eine<br />

Mädchenrealschule des Schulwerks der Diözese<br />

Augsburg. Die letzten sechs Schwestern<br />

verließen 2008 das Kloster.<br />

Direkt neben der Realschule schließt sich das<br />

am Westende des Parks das sogenannte Moritzschlösschen<br />

befindet. Viele Jahre war dies der<br />

Wohnsitz der verwitweten Fürstin Wilhelmine.<br />

Vom Schloss aus laufen wir die Herrenstraße<br />

hinab in die Hauptstraße. Dort stehen wir direkt<br />

vor einer Sehenswürdigkeit, die man neben<br />

Felsen und Schloss schnell mit Wallerstein in<br />

Verbindung bringt. Die Pestsäule (8) ist das<br />

Wahrzeichen Wallersteins in der Ortsmitte.<br />

Als die Pest 1679 Tausenden von<br />

Menschen das Leben kostete, war es<br />

Graf Anton Karl, der die Dreifaltigkeitssäule<br />

errichten ließ, um Gott im Namen des<br />

Volkes um Barmherzigkeit<br />

und Verschonung zu bitten.<br />

Von der Säule aus laufen wir die Hauptstraße<br />

ein Stück entlang in östliche Richtung und<br />

biegen links in die Mittelstraße ein. Von dort<br />

gehen wir leicht bergauf bis zu einem Grünstreifen,<br />

der den rechten und den linken Fahrstreifen<br />

voneinander trennt. Am unteren Ende<br />

über die USA nach Kanada über. Dort gründete<br />

er die Stadt Markham in Ontario, welche mittlerweile<br />

Partnerstadt von Nördlingen ist. Berczy<br />

war auch Mitbegründer der Stadt York, die<br />

später in Toronto umbenannt wurde.<br />

Vom Denkmal aus laufen wir über die Paradiesgasse<br />

und die Felsenstaße wieder zurück in die<br />

Weinstraße und kommen schließlich wieder am<br />

Rathaus an. Arthur Müller verabschiedet sich<br />

und ich bedanke mich für die wirklich interessante<br />

und spannende Tour durch die Marktgemeinde.<br />

|<br />

William-<br />

Berczy-<br />

Denkmal<br />

> In der Vorweihnachtszeit locken gleich zwei<br />

Weihnachtsmärkte nach Wallerstein und in<br />

die dazugehörigen Ortsteile. Noch bevor der<br />

Advent so richtig los geht, findet am 24. und<br />

25. <strong>November</strong> jeweils zwischen 14:00 und<br />

17:00 Uhr der Adventsmarkt im Fürstin<br />

Wilhelmine Alten- und Pflegeheim statt.<br />

Am zweiten Adventssamstag veranstalten<br />

die Munzinger Vereine einen Weihnachtsmarkt<br />

im Wallersteiner Ortsteil Munzingen.<br />

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Rezeptur von Wallersteiner Braumeistern<br />

handwerklich gebraut. Mit 19,5 % Stammwürze<br />

und einer Mischung aus dunklem Malz und<br />

Spezialmalzen schmeckt das Winterböckle<br />

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• Eine faire Bezahlung ist selbstverständlich und muss<br />

nicht erstritten werden.<br />

• Arbeitszeiten orientieren sich auch an den Wünschen<br />

der Mitarbeiter<br />

Dann sind wir genau der richtige Arbeitgeber für Sie:<br />

> Am 17. und 18. <strong>November</strong> sowie am<br />

24. und 25. <strong>November</strong> lädt die Gärtnerei<br />

Ritter zu ihrem Weihnachtsmarkt in der<br />

Hauptstraße 67 in Wallerstein. Verkauft<br />

werden tolle Adventskränze, weihnachtliche<br />

Dekoartikel, Weihnachtssterne und viele<br />

schöne Dinge mehr für die Advents- und<br />

Weihnachtszeit. Auch fürs Leibliche Wohl ist<br />

gesorgt.<br />

prachtvolle Neue Schloss (7) an. Seit dem<br />

17. Jahrhundert ist das Schloss der Regierungssitz<br />

des Fürstentums Oettingen-Wallerstein.<br />

Heute ist das Schloss privater Familiensitz des<br />

der kleinen Grünanlage wurde ein Denkmal für<br />

William Berczy (9) errichtet. Berczy wurde als<br />

Johann Albrecht Ulrich Moll 1744 in Wallerstein<br />

geboren und wechselte im Laufe seines Lebens<br />

Text: Mara Kutzner, Redakteurin,<br />

die schöne Aussicht von dem<br />

Felsen aus genossen.<br />

Wir suchen ab sofort Pflegefachkräfte in Vollzeit<br />

und Teilzeit für den Tag- oder Dauernachtdienst.<br />

Bewerbungen schicken Sie bitte an:<br />

Eva Kofler-Poplawsky<br />

Hauptstr. 83, 86757 Wallerstein<br />

oder per Mail an: info@fuerstin-wilhelmine-stiftung.de<br />

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34 | blättle Ausgabe <strong>23</strong> | <strong>November</strong>/<strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong> Vereinsleben | 35<br />

Vereinsleben<br />

Der ERC „Waldseebiber“ Monheim<br />

„Fear the Beavers“<br />

> Im gesamten Landkreis Donau-Ries gibt es nur einen einzigen Eishockey- und Rollschuhclub: Den ERC „Waldseebiber“ Monheim.<br />

Im April 2010 wurde der Verein gegründet und zählt mittlerweile 57 Mitglieder. Holger Rosenwirth aus Monheim ist der 1. Vorsitzende der<br />

„Waldseebiber“ und seit der Geburtsstunde des Vereins mit dabei. Seit diesem Jahr sind die Biber aus der Jurastadt nun sogar fester<br />

Bestandteil des Schwabencups 2. Mit dem Winter beginnt nun auch wieder die Eishockey-Saison.<br />

Schon in seiner Jugend hat Holger Rosenwirth<br />

mit seinen Freunden auf dem<br />

Waldsee in Monheim Eishockey gespielt.<br />

„Wenn es im Winter kalt genug war um Eishockey<br />

zu spielen, dann waren wir eigentlich<br />

täglich auf dem Eis“, erzählt Rosenwirth.<br />

Im Laufe der Jahre wurde es aber zunehmend<br />

mühseliger, den Waldsee optimal zu präparieren.<br />

Daher suchten sich der 33-jährige<br />

Monheimer und andere Eishockey-Begeisterte<br />

aus der Region im Jahr 2009 eine alternative<br />

Spielstätte. Fortan wurde auf dem Natureisplatz<br />

in Wemding trainiert und auch schon die ersten<br />

Freundschaftspartien gegen andere Amateurmannschaften<br />

gespielt.<br />

Im April 2010 erfolgte dann die offizielle<br />

Gründung der ERC „Waldseebiber“ Monheim.<br />

Seitdem ist der Verein stetig auf Wachstumskurs<br />

und zählt mittlerweile 57 Mitglieder.<br />

Rund 20 davon spielen aktiv in der ersten<br />

Mannschaft der Biber.<br />

Dass noch kein Meister vom Himmel gefallen ist,<br />

zeigen auch die sportlichen Anfänge der Mannschaft<br />

aus Monheim:<br />

„Unser erstes Freundschaftsspiel gegen<br />

die EC Hornissen aus Stadtbergen haben<br />

wir in Burgau mit 10:1 verloren“,<br />

lacht der 33-Jährige.<br />

Modus: Jeder-gegen-Jeden<br />

Mittlerweile spielen die Waldseebiber im<br />

Schwabencup. Zusammen mit acht weiteren<br />

Mannschaften bestreiten die Biber in dieser<br />

Saison den Ligabetrieb. „Bei den anderen<br />

Mannschaften handelt es sich um Augsburger<br />

Teams“, erklärt der 33-jährige Vorstand aus<br />

Monheim. Gespielt wird daher auch in den<br />

Eishockeystadien in Augsburg, zum Beispiel<br />

auf einer Nebenbahn des Curt-Frenzel-Stadions,<br />

in Königsbrunn oder in Haunstetten. Im Modus<br />

Jeder-gegen-Jeden stehen sich die Mannschaften<br />

jeweils in einem Heim- und einem Auswärtsspiel<br />

gegenüber. Ein solider Platz im Mittelfeld<br />

wurde in der vergangenen Saison in der<br />

Datschiburger Eishockey-Liga, kurz DBEL,<br />

erreicht. Seit der Saison 2013/14 haben die<br />

Biber aus Monheim in dieser Liga gespielt.<br />

Insgesamt 30 „Eiszeiten“, so nennt man im<br />

Fachjargon die Zeit, die man auf dem Platz<br />

verbringt, haben die Mannschaftspieler der<br />

Waldseebiber in der kommenden Saison<br />

<strong>2018</strong>/2019.<br />

Reibereien auf dem Platz gibt es natürlich<br />

auch in der Hobbyliga, doch wesentlich harmloser<br />

als im Profibereich. „Auf dem Eis kann<br />

es schon richtig zur Sache gehen“, erklärt<br />

Holger Rosenwirth.<br />

„Eine gewisse Aggressivität gehört<br />

natürlich schon zur Mentalität des Sports“,<br />

so der 33-jährige Monheimer.<br />

Ende Oktober sind die ersten Ligaspiele der<br />

ERC „Waldseebiber“ gestartet. |<br />

> Wer mehr über die Biber erfahren möchte, kann einfach<br />

die Facebook-Seite der ERC „Waldseebiber“ Monheim<br />

besuchen oder unter www.schwabencup.de die Spielergebnisse<br />

verfolgen.<br />

Text: Jenny Wagner, Volontärin,<br />

möchte in diesem Winter auch gerne<br />

mal wieder aufs Eis.<br />

Abbildungen: ERC „Waldseebiber“ Monheim<br />

WISSENSWERTES ÜBER EISHOCKEY:<br />

• Eine Mannschaft besteht aus jeweils<br />

5 Feldspielern und einem Torwart.<br />

• Bei jeder Spielunterbrechung wird die<br />

Uhr angehalten, daher dauert ein Spiel<br />

etwa zwei bis zweieinhalb Stunden.<br />

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• Auch in der Amateurliga ist eine<br />

vollständige Schutzausrüstung für<br />

jeden Spieler Pflicht, seit dem Jahr<br />

1980 besteht für alle Spieler<br />

Helmpflicht.<br />

• Ein Spiel besteht aus drei Dritteln<br />

mit je 20 Minuten.<br />

• Der Eishockey-Puck war einst ein<br />

Ball.<br />

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36 | blättle Ausgabe <strong>23</strong> | <strong>November</strong>/<strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong><br />

Handwerkskunst | 37<br />

Die Kunst der Schaufensterdekoration<br />

Handwerkskunst WOHA<br />

> Schaufenster sind die Aushängeschilder von Kaufhäusern und können auch richtige Kundenmagnete sein.<br />

Erstmals entstanden Schaufenster um 1780 in Paris. Größere Verbreitung fanden Schaufenster erst, nachdem<br />

sie in den USA üblich geworden waren. Mittlerweile gehören Schaufenster bei den meisten Geschäften einfach<br />

dazu. Ein ganzes Team, das für diese aufwändige Konzepte erstellt und auch umsetzt, leisten sich mittlerweile<br />

nur noch die wenigsten Geschäfte. Im Kaufhaus WOHA in Donauwörth sorgt eine Gruppe von Gestaltern für<br />

visuelles Marketing dafür, dass die Schaufenster passend zur jeweiligen Jahreszeit perfekt in Szene gesetzt<br />

werden und weit mehr sind als reine Warenauslage.<br />

So aufwendig gestaltete Schaufenster wie die des Kaufhaus<br />

WOHA in Donauwörth findet man nicht noch einmal in der<br />

Region. Dass diese viermal pro Jahr in neuem Glanz erstrahlen<br />

und den Passanten die unterschiedlichen Jahreszeiten näher bringen,<br />

dafür sorgen Jürgen Raab und sein Team.<br />

Ich treffe ihn und seine beiden Kolleginnen Agnes Wawrzinek und Yvonne<br />

Mayer in ihrer Werkstatt im 2. Obergeschoss des Kaufhauses. Ein Ort, der<br />

wohl den wenigsten Kunden des Kaufhauses bekannt sein dürfte. In ihrem<br />

Atelier brüten die drei über ihren Konzepten, diskutieren neue Ideen und<br />

arbeiten an der Umsetzung. Das „Schaufenster-Team“ besteht aus insgesamt<br />

drei Gestaltern für visuelles Marketing und einer Auszubildenden.<br />

Jürgen Raab ist seit mittlerweile 27 Jahren der Herr der Schaufenster im<br />

WOHA. Über die Jahre hinweg hat sich in Sachen Schaufenster so einiges<br />

getan. Aus der bloßen Präsentation von Waren, erklärt mir Raab, seien im<br />

Laufe der Jahre Inszenierungen geworden, die bei den potentiellen Käufern<br />

Emotionen auslösen sollen. „Der Wow-Effekt muss sich einstellen“,<br />

sagt Raab. Raab ist, genau wie seine beiden Kolleginnen, Gestalter für<br />

visuelles Marketing.<br />

„Nach meiner Ausbildung war ich Dekorateur, später hieß der<br />

Beruf Schaufenstergestalter und heute bin ich Gestalter für visuelles<br />

Marketing. Hört sich doch ganz gut an“,<br />

schmunzelt Raab. Heute sind Männer in diesem Beruf selten. „Früher“,<br />

erinnert sich Raab, „waren die Hälfte der Azubis männlich. Heute sind<br />

Männer in diesem Beruf eher die Ausnahme.“<br />

Vier Themen pro Jahr<br />

Zusammen mit seinen Kolleginnen und einer Auszubildenden inszeniert<br />

und realisiert er pro Jahr vier unterschiedliche Themen. „Wenn es in einem<br />

Jahr Großereignisse gibt, wie heuer die WM, dann sind es auch schon<br />

mal fünf verschiedene Themen“, so Raab. Jeweils 6 Schaufenster müssen<br />

dann gestaltet werden. In seinen Gestaltungsmöglichkeiten ist das Team<br />

dabei sehr frei. „Wir entscheiden im Team per Mehrheitsbeschluss, welches<br />

Thema wir umsetzen. In anderen Shops, vor allem in den Läden von<br />

großen Ketten, ist die Gestaltung der Schaufenster strikt vorgegeben. Da<br />

gibt es einen Plan und an den müssen sie sich dann halten “, erklärt Raab.<br />

Knapp drei Monate dauert es von der Idee bis zum fertigen Schaufenster.<br />

Vieles ist dabei echtes Handwerk. „Jedem Schaufenster liegt eine Stellwand<br />

zu Grunde. Für diese lassen wir dann Fototapeten drucken, mit der<br />

wir dann die Wand tapezieren oder wir streichen die Wand und bemalen<br />

sie anschließend“, erzählt Raab. Außerdem werden extra Möbel angefertigt<br />

oder für den benötigten Zweck umgebaut. Zudem müssen Teppiche<br />

verlegt, Löcher gebohrt und Beleuchtungen und Nebelmaschinen installiert<br />

werden, bis sich am Ende ein stimmiges Bild ergibt.<br />

Die Schaufenster von Raab und seinem Team werden nicht nur in unserer<br />

Region wahrgenommen, sondern in der gesamten Branche. Im Magazin<br />

Styleguide werden immer wieder Entwürfe des gebürtigen Aaleners<br />

gezeigt. 2013 erhält Jürgen Raab sogar eine Nominierung für den „Award<br />

for Best Visual Marketing“. Den Preis erhielt damals sein Branchenkollege<br />

aus dem Berliner KaDeWe, dennoch war bereits die Nominierung Ehre und<br />

Anerkennung für Jürgen Raab. 2017 folgte dann die erneute Nominierung<br />

Bildquellen: Markus M. Sommer; Agnes Wawrzinek<br />

für den Award. Neben Raab und seinem Team waren Bianca Dähne<br />

(die blickfänger), Nicole Legantke (Leffers), Leila Heller-Wamsler<br />

(Kaiser Modehäuser) und die Galeria Kaufhof GmbH nominiert.<br />

Diesmal funktionierte es: Raab und sein Team holen den begehrten<br />

Preis nach Donauwörth. „Solche Preise und die Anerkennung durch<br />

Kollegen machen dann schon stolz und sind Ansporn, den Gedanken<br />

auch in Zukunft freien Lauf zu lassen“, ist Jürgen Raab überzeugt.<br />

Die neuen Weihnachts-Schaufenster des Kaufhaus WOHA<br />

können ab <strong>November</strong> bestaunt werden.<br />

Ein mystischer Märchenwald wartet dann<br />

auf die Passanten, die sich auch hoffentlich in der oft stressigen<br />

Vorweihnachtszeit eine kleine Auszeit vor den wundervoll inszenierten<br />

Schaufenstern des Kaufhaus WOHA gönnen und sich verzaubern lassen.<br />

Währenddessen sind Raab und sein Team schon wieder dabei, an der<br />

Schaufensterdekoration für das Frühjahr zu arbeiten. Dann wird es in<br />

den Schaufenstern nämlich herzlich.<br />

Text: Diana Hahn, Redakteurin,<br />

freut sich schon auf die schönen<br />

Schaufenster in der Weihnachtszeit.<br />

2017 konnten Jürgen Raab und sein Team den Preis für BEST VISUAL MARKETING entgegennehmen.<br />

Auf dem Bild (von links nach rechts) Agnes Wawrzinek, Ulf Kißling (Geschäftsführer Kaufhaus<br />

WOHA), Jürgen Raab und Yvonne Mayer.<br />

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38 | blättle Ausgabe <strong>23</strong> | <strong>November</strong>/<strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong><br />

Brauchtum | 39<br />

Feiertage und Bräuche zur Weihnachtszeit<br />

Brauchtum<br />

Martinstag<br />

am 11. <strong>November</strong><br />

„Laterne, Laterne, ...“. Jedes Jahr um den<br />

11. <strong>November</strong> ziehen Kinder mit bunten<br />

Laternen durch die dunklen Straßen und<br />

gedenken Sankt Martin. Martin war<br />

römischer Soldat und der Legende nach<br />

teilte er an einem kalten Wintertag seinen<br />

Mantel mit seinem Schwert und gab die eine<br />

Hälfte einem hungernden und frierenden<br />

Bettler. In der Nacht erschien Martin der<br />

Bettler im Traum und gab sich als Jesus<br />

Christus zu erkennen. Martin ließ sich taufen<br />

und sollte später sogar Bischof werden.<br />

Er hielt sich dieses Amtes nicht würdig und<br />

versteckte sich in einem Gänsestall, doch<br />

die schnatternden Gänse verrieten ihn und<br />

er wurde doch zum Bischof geweiht.<br />

Besonders bei uns im schwäbischen Raum<br />

und im Ries hat man es am Martinstag auch<br />

mit dem „Nussmärtel“ zu tun. Der Brauch<br />

ist fast schon in Vergessenheit geraten,<br />

mancherorts bringt ein düsterer Geselle<br />

an diesem Tag den Kindern Mandarinen,<br />

Nüsse und Lebkuchen. Früher sagte man<br />

ihm nach, böse Geister zu vertreiben.<br />

Der 11. <strong>November</strong> ist oft der Tag, an dem die<br />

vorweihnachtliche Zeit mit Lebkuchen und<br />

Spekulatius beginnen darf. |<br />

> Von der Vorweihnachtszeit bis zum Dreikönigstag folgen dicht<br />

aufeinander eine Reihe von Festtagen. Natürlich stehen die Adventszeit<br />

und Weihnachten vor der Tür, aber auch viele andere Festtage<br />

gehen mit einer Fülle von Bräuchen, Riten und Mythen mit dieser<br />

bedeutungsvollen Zeit einher.<br />

Barbaratag<br />

am 4. <strong>Dezember</strong><br />

Nach einem alten Brauch schneidet man an<br />

diesem Tag vor Sonnenaufgang Kirsch- oder<br />

Apfelzweige ab und stellt sie in einer Vase<br />

in der Wohnung auf. Fast auf den Tag genau<br />

sollen die Zweige an Heilig Abend blühen und<br />

das Wohnzimmer zu Weihnachten besonders<br />

schmücken. Der Brauch geht auf die Heilige<br />

Barbara zurück und hat eigentlich nichts mit<br />

Weihnachten zu tun. Barbara war auf dem<br />

Weg ins Gefängnis, als sie an einem Baum<br />

hängen blieb. Den abgebrochenen Zweig<br />

stellte sie in ein Gefäß mit Wasser. Er blühte<br />

an dem Tag auf, an dem sie den Märtyrertod<br />

starb. |<br />

Nikolaustag<br />

am 6. <strong>Dezember</strong><br />

Luziafest<br />

am 13. <strong>Dezember</strong><br />

Am Luzienfest feiert man den Tag des Lichts.<br />

Man zündet überall Kerzen an, stellt sie ans<br />

Fenster oder trägt sie von Haus zu Haus. |<br />

VERANSTALTUNGSTIPP:<br />

In Donauwörth wird der Tag der heiligen Luzia<br />

mit einer besonderen Aktion gefeiert. Kinder<br />

basteln aus Papier bunte Luzien-Häuschen<br />

und lassen sie dann anschließend auf der<br />

Wörnitz schwimmen.<br />

> 13. <strong>Dezember</strong> jeweils um 16:30 Uhr und<br />

um 17:00 Uhr am Rieder Tor.<br />

Dieses Datum kennt beinahe jedes Kind. In der Nacht zum Nikolaustag stellen die Kinder<br />

ihre geputzten Stiefel vor die Tür, um am Morgen mit Süßigkeiten überrascht zu werden.<br />

Seit dem 17. Jahrhundert kommt der Nikolaus meist auch persönlich ins Haus. |<br />

Wintersonnwende<br />

am 21. <strong>Dezember</strong><br />

Am 21. <strong>Dezember</strong> ist die längste Nacht im<br />

Jahr. Das bedeutet, dass an diesem Tag die<br />

Sonne erst um kurz nach 8:00 Uhr auf- und<br />

etwa um 16:20 Uhr schon wieder untergeht.<br />

Die Dunkelheit hat ihren Höhepunkt. Ab jetzt<br />

werden die Tage wieder länger. Zeitgleich ist<br />

an diesem Tag auch Winteranfang. Am Tag<br />

der Wintersonnwende wurden schon immer<br />

Feuer entzündet oder Feuerräder Abhänge<br />

heruntergerollt.<br />

Am diesem Tag ist außerdem auch der<br />

Gedenktag des Apostel Thomas. Thomas war<br />

unter Jesu Jüngern derjenige, der am meisten<br />

mit seinen Zweifeln zu kämpfen hatte. Die<br />

Thomasnacht ist mit vielen Bräuchen und<br />

Aberglauben verbunden. In Bayern glaubte<br />

man lange, wenn sich eine ledige Frau vor<br />

ihrem Bett nackt auf einen Schemel stellt und<br />

spricht: „Betschemel i tritt di, heiliger Thomas<br />

i bitt di, lass mi sehn den Herzallerliebsten<br />

mein, in dieser heiligen Nacht!“, dann sehe<br />

sie in dieser Nacht im Traum ihren künftigen<br />

Ehemann. |<br />

VERANSTALTUNGSTIPP:<br />

In vielen Dörfern in unserer Region werden<br />

am 21. <strong>Dezember</strong> Wintersonnwendfeuer<br />

entzündet. Der Obst- und Gartenbauverein<br />

Oettingen lädt zum Beispiel zur Wanderung<br />

auf dem Roßfeld mit Lichterzug zum Stern<br />

von Bethlehem ein. Auf dem Weg gibt es zwei<br />

Verpflegungsstationen.<br />

> Treffpunkt ist am Roßfeld in der Nähe vom<br />

Sonnwendplatz an der „Sonnenstation“.<br />

Fotos: Pixabay; Pexels; Sandra Wanner<br />

Die mystische Zeit „zwischen den Jahren“<br />

Wenn Weihnachten vorbei ist und sich der Jahreswechsel ankündigt, beginnt eine<br />

mystische Zeit. Genau zwölf dunkle und kalte Nächte folgen dem Heilig Abend.<br />

Nach Überlieferungen sollen in den Nächten vom 25. <strong>Dezember</strong> bis zum Dreikönigstag<br />

die finsteren Mächte sehr mächtig sein. Zu früheren Zeiten glaubte man, dass in<br />

diesen „heiligen Nächten“ oder Rauhnächten Dämonen rund um Haus und Hof ihr<br />

Unwesen treiben. Man erzählte sich auch, dass in dieser Zeit keine Wäsche gewaschen<br />

und aufgehängt werden soll, sonst drohen Tod und Not im nächsten Jahr. Im Volksglauben<br />

war auch verbreitet, dass die Tiere im Stall um Mitternacht mit menschlicher Sprache<br />

sprechen würden, wer die Tiere aber höre, sterbe unmittelbar danach.<br />

Früher begannen die Rauhnächte sogar schon am 21. <strong>Dezember</strong>. Weil Sonn- und Festtage<br />

von den Rauhnächten ausgenommen waren, endete diese mystische Zeit aber trotzdem<br />

am 6. Januar. |<br />

VERANSTALTUNGSTIPP:<br />

Manuela Meier erklärt Riten und Bräuche rund um die Rauhnächte. Carla Teigeler fesselt<br />

mit Rauhnachtsgeschichten, musikalisch umrahmt von Sabine Meyer. Sonja Herrmann stellt<br />

Kräuter vor, die zum Schutz und zum Orakeln dienen und bietet Schutzräucherungen an.<br />

> Samstag, 22. <strong>Dezember</strong>, 19:00 Uhr im B+ Zentrum Blossenau.<br />

Anmeldung unter 0 84 31 / 64 81 06 oder sonne.hermann@t-online.de<br />

Dreikönigstag am 6. Januar<br />

Dieser Feiertag im Januar ist den Weisen aus dem Morgenland gewidmet, die der Weihnachtsgeschichte<br />

nach von einem Stern geleitet nach Bethlehem reisten, um dem neugeborenen<br />

Jesus zu huldigen. In unserer Region ziehen schon in den Tagen zuvor die Sternsinger durch<br />

die Nachbarschaft. Kinder verkleiden sich als Heilige Drei Könige, singen Lieder an den<br />

Haustüren und sammeln Spenden für Arme. |


40 | blättle Ausgabe <strong>23</strong> | <strong>November</strong>/<strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong> Matthias macht mit | 41<br />

Matthias macht mit<br />

ZIMTSTERNE<br />

BUTTERGEBÄCK<br />

• 250 g gemahlene<br />

Mandeln<br />

• 290 g Zucker<br />

• 50 g Marzipan<br />

• 12 g Honig<br />

• 12 g Stärke<br />

• 2 g Zimt<br />

• ein Spritzer Zitrone<br />

für die Glasur:<br />

• 75 g Eiweiß<br />

Alle Zutaten zu einem glatten<br />

Teig verrühren und zwei Stunden<br />

kaltstellen. Anschließend den Teig<br />

auf 6 – 7 mm Dicke ausrollen.<br />

Eiweiß und Puderzucker mischen,<br />

bis es zäh und streichbar ist.<br />

Mit 2–3 mm Dicke auf den Teig<br />

aufbringen. Sterne ausstechen und<br />

auf einem Blech mit Backpapier<br />

bei 170° C 12 Minuten backen.<br />

Die Zimtsterne sind fertig, wenn<br />

sie nicht mehr am Backpapier<br />

kleben bleiben.<br />

• 700 g Mehl<br />

• 400 g Butter<br />

• 300 g Puderzucker<br />

• 4 Eigelb<br />

• 1 Eiweiß<br />

• etwas Vanille<br />

• 1 Prise Salz<br />

• ein Spritzer Zitrone<br />

Butter und Zucker verkneten,<br />

Eier einrühren und verkneten.<br />

Restliche Zutaten dazugeben und<br />

zu einem glatten Teig verarbeiten.<br />

Wichtig hierbei: Nicht zu lange<br />

kneten. Den fertigen Teig zwei<br />

Stunden lang kühl stellen.<br />

Anschließend den Teig auf 3 – 4 mm<br />

Dicke ausrollen, ausstechen und<br />

auf einem Blech mit Backpapier<br />

auslegen. Schließlich bei 200° C<br />

8 Minuten backen, bis sich die<br />

Plätzchen vom Backpapier lösen.<br />

Nach Belieben verzieren.<br />

Plätzchenbacken mit Markus Kühnl von der Rosenbäckerei<br />

• Puderzucker<br />

> Sie sind ein fester Bestandteil der Weihnachtszeit: Plätzchen. Nicht nur für Kinder sind die kleinen Köstlichkeiten eine beliebte Nascherei<br />

und das bereits beim Backen. Wer kennt es nicht, dass man den Teig probiert? Ich habe mich mit Markus Kühnl, dem Inhaber der Rosenbäckerei<br />

in Oettingen, getroffen und mit ihm Plätzchen nach seinem Rezept gebacken. Es gibt Spitzbuben, Zimtsterne und Butterplätzchen.<br />

Mit einem fröhlichen „Guten Morgen“ begrüßt mich der Bäckermeister<br />

in seiner Backstube in der Oettinger Altstadt. Drinnen<br />

duftet es schon herrlich nach frisch gebackenem Brot. Es ist kurz<br />

nach fünf Uhr, die Dämmerung hat noch nicht eingesetzt und draußen ist<br />

es noch stockdunkel. Für Bäckermeister Kühnl kein Problem, er ist das<br />

frühe Aufstehen gewohnt. „Ich bin bereits seit kurz nach Mitternacht in<br />

der Backstube. Schließlich müssen am Morgen Semmeln und Brot bereitliegen“,<br />

erklärt er lachend und winkt mich herein. Die meiste Ware ist<br />

bereits ausgeliefert und die Backstube frisch geputzt. „Das ist einer der<br />

wichtigsten Arbeitsschritte. Im Lebensmittelhandwerk ist Hygiene das<br />

A und O. Deshalb muss zuerst die Backstube geputzt werden, bevor wir<br />

mit der nächsten Produktion anfangen“, so Markus Kühnl.<br />

Für meinen Besuch hat der Bäckermeister zwei Rezepte aus seinem<br />

persönlichen Rezeptbuch ausgewählt. „Aus einem Mürbteig machen wir<br />

Butterplätzchen und Spitzbuben. Außerdem backen wir das Weihnachtsgebäck<br />

schlechthin: Zimtsterne“, sagt der Bäckermeister.<br />

In der Weihnachtsbäckerei ...<br />

Bevor wir starten, werde ich mit Schürze und Bäckermütze ausgestattet,<br />

damit ich wie ein richtiger Zuckerbäcker aussehe. Dann geht es auch schon<br />

los. Zuerst müssen wir die Zutaten, wie es im Rezept steht, vermengen.<br />

„Bei den Zimtsternen wie auch beim Mürbteig ist es wichtig, den Teig<br />

ruhen zu lassen. Nur so kann man ihn am Ende einfach und mit wenig<br />

Mühe verarbeiten“, rät mir Markus Kühn.<br />

Während der Teig ruht, zeigt er mir seine Backstube und verrät, was<br />

beim Plätzchenbacken entscheidend ist:<br />

„Plätzchenbacken ist Gefühlssache.<br />

Wir haben ein Rezept, aber am Ende entscheiden immer<br />

Aussehen und Geschmack. Kein Rezept ist unfehlbar und<br />

am Ende geht nichts über das Probieren.<br />

Das gilt für den Teig, wie auch für die Plätzchen.“<br />

Zwischen Mehl und Milch macht so mancher Knilch ...<br />

Nachdem der Teig geruht hat, geht es an seine Verarbeitung. Auf einer<br />

Walze wird der Teig auf eine Dicke von 3 bis 4 Millimetern ausgerollt.<br />

Anschließend werden die Plätzchen nicht ausgestochen, sondern der Teig<br />

auf eine Form mit 70 Ausstechern gerollt. Die Plätzchen fallen in perfekter<br />

Fotos: Marina Beck<br />

Form durch. Aus den Deckeln der Spitzbuben müssen wir nur noch Löcher<br />

ausstechen, damit die Plätzchen später ihr typisches Aussehen erhalten.<br />

Damit sind die Butterplätzchen bereit für den Ofen.<br />

... eine rießengroße Kleckerei<br />

Weiter machen wir mit den Zimtsternen. „Hier empfehle ich, die Plätzchen<br />

nicht zu dünn zu machen. Die Zimtsterne leben von ihrer Saftigkeit.<br />

Die geht bei dünnen Plätzchen verloren. 6 bis 7 Millimeter dick dürfen<br />

Zimtsterne also schon sein“, gibt es von dem erfahrenen Bäcker einen<br />

weiteren wertvollen Tipp. Ist der Teig ausgerollt, wird dieser mit einer<br />

dicken Schicht süßer Glasur aus Eiweiß und Puderzucker bestrichen.<br />

Anschließend werden die Zimtsterne ausgestochen. „Dafür haben wir<br />

einen speziellen Zimtsternausstecher. Dieser lässt sich aufklappen, sodass<br />

sich Teig und Glasur einfacher lösen. Ganz wichtig ist außerdem, den<br />

Ausstecher immer wieder im kalten Wasser zu reinigen. So klebt es nicht<br />

so sehr.“<br />

Jetzt dürfen die Plätzchen in den Ofen. „Auch hier gilt wieder: das Gefühl<br />

entscheidet. Bei den Zimtsternen ist es wichtig, dass sich die Plätzchen<br />

von selbst vom Backpapier lösen. Das kann nach elf Minuten, nach zwölf<br />

oder erst nach dreizehn Minuten der Fall sein“, so Bäckermeister Kühnl.<br />

Als der Bäckermeister die Zimtsterne aus dem Ofen holt, duftet es herrlich<br />

weihnachtlich in der Backstube. Im Vergleich zu anderen Plätzchen haben<br />

Zimtsterne den Vorteil, dass sie bereits komplett fertig aus dem Ofen<br />

kommen und nicht erst noch gefüllt oder verziert werden müssen, wie<br />

zum Beispiel die Spitzbuben und Butterplätzchen. Beim Verzieren muss<br />

unbedingt darauf geachtet werden, dass die Plätzchen ganz abgekühlt<br />

sind. Für die Spitzbuben verwenden wir Aprikosen- und Johannisbeermarmelade.<br />

Die Marmelade wird großzügig auf die Plätzchenböden gestrichen.<br />

Die Deckel bekommen eine dicke Schicht Puderzucker. „Für mich gilt bei<br />

Plätzchen: hier gibt es nicht zu wenig. Die Plätzchen müssen nicht perfekt<br />

sein. Es darf Marmelade an der Seite herausquellen, es darf etwas unförmig<br />

sein. Hauptsache, der Geschmack stimmt“, sagt Markus Kühnl.<br />

Meine Plätzchen sind fertig und können probiert werden. Markus Kühnl<br />

und ich sind uns einig: lecker sind sie geworden! |<br />

Mein Tipp:<br />

Ran an das Rezept<br />

und nachbacken.<br />

Egal, wie sie<br />

aussehen – schmecken<br />

müssen sie!<br />

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42 | blättle Ausgabe <strong>23</strong> | <strong>November</strong>/<strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong> Naturliebe | 43<br />

Naturliebe<br />

trifft Kunst<br />

> Seit Januar <strong>2018</strong> findet man in der Schustergasse 2a in Donauwörth das Floristikfachgeschäft<br />

ambiente Blumen+Kunst. Vorher konnte man das Geschäft sechs Jahre lang<br />

in der Sonnenstraße im Hufschmiedhaus finden. Inhaberin Ingeborg Groß-Ruff bietet in<br />

ihrem Geschäft eine Mischung aus Floristik und Kunst.<br />

Ingeborg Groß-Ruff wurde ihr Beruf bereits in die Wiege gelegt. Die Eltern der Floristin, die<br />

ursprünglich aus Bad Hersfeld in Hessen stammt, besaßen eine Gärtnerei. Nach diversen<br />

beruflichen Stationen – wie der Ausbildung in Bad Nauheim, der Mitarbeit im elterlichen Betrieb,<br />

dem Sammeln von Erfahrungen in diversen Münchner Fachgeschäften, der Eröffnung eines<br />

Floristikfachgeschäftes in Garching bei München und ab 1992 der Arbeit als freiberufliche Floristin<br />

in Herrsching am Ammersee folgte 2003 der Umzug nach Buchdorf, wo sie ebenfalls als Floristin<br />

tätig war. 2012 habe sie sich dann dazu entschieden, in Donauwörth wieder einen Laden für<br />

Floristik zu eröffnen. „Egal ob Blumenstrauß, Event-Floristik, Blumendeko für Taufe, Hochzeit,<br />

Geburtstag oder Trauerfeier – in meinem Geschäft gehen wir auf die individuellen Wünsche der<br />

Kunden ein“, erklärt Groß-Ruff das Konzept ihres Ladens. Ihrer Meinung nach müsse Deko auch<br />

immer zur jeweiligen Person passen.<br />

Rund 150 Dekostücke gibt es an den drei Ausstellungstagen zu sehen. Wer schon vorher einen Blick auf<br />

die Werkstücke von Ingeborg Groß-Ruff werfen möchte, kann das auf der Homepage von ambiente<br />

Blumen+Kunst (www.blumen-donauwoerth.de) tun.<br />

Öffnungszeiten während der Adventausstellung:<br />

17.11.<strong>2018</strong> 10:00–18:00<br />

18.11. <strong>2018</strong> 12:00–18:00<br />

Text: Diana Hahn, Redakteurin,<br />

freut sich schon darauf weihnachtlich<br />

zu dekorieren.<br />

Die Floristin Ingeborg Groß-Ruff.<br />

„So unterschiedlich, wie die Menschen sind, so unterschiedlich kann auch die Dekoration sein.<br />

Das ist natürlich immer spannend und interessant“, sagt die Geschäftsinhaberin.<br />

Bei ambiente Blumen+Kunst gibt es aber mehr als nur normale Floristik: „Zu unseren natürlichen<br />

Blumengebinden fertigen wir auch eigene Gefäße aus Zweigen, Blättern, Draht, Papier oder Ton.<br />

Eigentlich verwenden wir alles, was uns in die Hände fällt, was uns interessant erscheint und<br />

integriert werden kann. Diese Unikate sind dann bei uns erhältlich“, erzählt Ingeborg Groß-Ruff.<br />

Auch ein praktisches Blumenabo kann man bei ambiente Blumen+Kunst abschließen. Wer regelmäßig<br />

Blumen für sein Heim, seine Praxisräume, das Ladengeschäft oder das Büro braucht,<br />

bekommt von ambiente einmal pro Woche eine frische Blumendekoration vorbeigebracht. Neben<br />

den Werken aus Pflanzen und Blumen gibt Ingeborg Groß-Ruff auch anderen Künstlern die Chance,<br />

in ihren Räumlichkeiten auszustellen. „Das Jahr über haben wir verschiedene Künstler, die bei<br />

uns ausstellen. So auch bei der Lichternacht Anfang <strong>November</strong>. Dort werden neben eigenen<br />

Werkstücken auch Zeichnungen und Objekte unter dem Titel ‚von der Natur inspiriert‘ von Sandra<br />

Forster zu sehen sein“, sagt Groß-Ruff.<br />

„Zum Höhepunkt des Jahres findet dann am 17.11 bis 18.11.<strong>2018</strong> unsere Adventsausstellung statt.<br />

Nach zwölf Jahren Avdent im Stadl in Buchdorf haben wir nun die Adventsausstellung in unseren<br />

Laden nach Donauwörth in der Schustergasse 2a verlegt. In der Woche zuvor haben wir geschlossen,<br />

damit wir genügend Zeit haben, um das Geschäft herzurichten und Werkstücke anzufertigen. Die<br />

Besucher werden eine komplett andere Welt vorfinden“, kündigt Ingeborg Groß-Ruff an. Vor allem<br />

Rottöne in Verbindung mit gedämpften Erdtönen seien dieses Jahr im Trend. „Auch türkis liegt im<br />

Trend. Aber das ist natürlich schon deutlich gewagter“, erklärt die Ladeninhaberin, die bereits seit<br />

September mit den Planungen der Ausstellung beschäftigt ist. |<br />

Fotos: ambiente Blumen + Kunst


44 | blättle Ausgabe <strong>23</strong> | <strong>November</strong>/<strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong><br />

Unser Jahresthema | 45<br />

Unser Jahresthema:<br />

Auf Pilger- und Wallfahrerwegen<br />

durch Donau-Ries<br />

„Der Luther Radpilgerweg ist eine historische<br />

Deutschlandtour durch Bayern, Thüringen,<br />

Sachsen und Sachsen-Anhalt.<br />

Auf Naturwegen und Radwegen,<br />

fast immer abseits der Verkehrsachsen<br />

nimmt er Sie mit in eine<br />

lebendige Begegnung mit dem<br />

Reformator und Menschen Martin Luther.“<br />

Pfarrer Jürgen Nitz<br />

Martin Luther übernachtete<br />

auf seiner Flucht aus Augsburg<br />

in Monheim.<br />

Teil 6:<br />

Auf den Spuren von Martin Luther<br />

auf dem Luther Radpilgerweg<br />

> Für jede Ausgabe sind wir in diesem Jahr auf Pilger- und Wallfahrerwegen im Landkreis unterwegs. Zum Abschluss unseres<br />

Jahresthemas habe ich mich für den Luther Radpilgerweg entschieden. Dieser ist ein Beitrag des Evangelisch-Lutherischen<br />

Dekanats Weilheim zum Reformationsjubiläum 2017 und führt von Augsburg nach Wittenberg entlang der wichtigsten Orte der<br />

Reformationsgeschichte. Gestaltet und ausgearbeitet wurde der Luther Radpilgerweg von Pfarrer Jürgen Nitz und seinem Team<br />

aus Kaufering. Das Besondere daran ist, dass Pilger den Weg nicht blauäugig bestreiten müssen, sondern sich auf einen<br />

GPS-Track verlassen können. Die Strecke ist sozusagen „virtuell ausgeschildert“. So kann mit einem Smartphone oder einem<br />

Navigationsgerät in der Tasche nichts mehr schief gehen.<br />

Abbildungen in diesem Artikel: Jenny Wagner; Wikicommons gemeinfrei<br />

Meine kleine Etappe starte ich am ehemaligen<br />

Kloster in Kaisheim. Natürlich<br />

ist meine Route nur ein minimaler<br />

Bruchteil des eigentlichen Luther Radpilgerweges.<br />

Dieser erstreckt sich nämlich von Augsburg<br />

bis in die Lutherstadt Wittenberg und umfasst<br />

über 800 km. Der Luther Radpilgerweg startet<br />

in der St. Annakirche mitten in der Fußgängerzone<br />

Augsburgs. Das Museum „Lutherstiege“<br />

und die dazugehörende Kirche sind der historische<br />

Boden der Reformation und führen in die<br />

Welt Luthers ein. Der Radpilgerweg endet in der<br />

historischen Altstadt von Wittenberg.<br />

Doch für mich als Pilgerneuling sind die knapp<br />

15 km von Kaisheim bis nach Monheim ein<br />

optimaler Anfang. Ziel meines Pilgerweges ist<br />

die historische Stadt Monheim, genauer gesagt<br />

der ehemalige Gasthof „Zum Goldenen Lamm“,<br />

an dem ein Gedenkstein an Luthers Aufenthalt<br />

erinnert. Laut Überlieferungen übernachtete<br />

Martin Luther auf seiner Flucht 1518 aus<br />

Augsburg in dem beschaulichen Städtchen<br />

Monheim.<br />

Für meine erste Pilgererfahrung habe ich mir<br />

als Startpunkt das ehemalige Klostergelände in<br />

Kaisheim ausgesucht. Das Kloster im Kaibachtal<br />

wurde von Graf Heinrich II. von Lechsgmünd<br />

im Jahr 1133 gegründet und war die älteste<br />

Niederlassung des Zisterzienserordens.<br />

Hinter den barocken Klostermauern befindet<br />

sich jedoch seit der Säkularisation im Jahre<br />

1802 ein Gefängnis – ein Schicksal, das neben<br />

Kaisheim auch andere ehemalige Klöster teilen.<br />

Die Nutzung als Gefängnis verhinderte jedoch<br />

den Abbruch der Gemäuer. Bis zum heutigen<br />

Tag wurde durch die Weiternutzung das<br />

historische Gebäude erhalten, wenn auch mit<br />

erforderlichen Umbauten.<br />

Von dort aus mache ich mich auf den Weg nach<br />

Buchdorf. Entlang der Hauptstraße Richtung<br />

Nordosten gelange ich schon nach wenigen<br />

Kilometern in einem langgezogenen Aufstieg<br />

in das Dorf. Ich weiche ein wenig vom Weg ab<br />

und werfe noch einen Blick in die katholische<br />

Kirche St. Ulrich in Buchdorf. Diese wurde im<br />

Jahr 1736 neugebaut, da die alte Kirche für<br />

die immer größer werdende Gemeinde zu<br />

klein geworden war. Bereits zwei Jahre nach<br />

Beginn des Baus konnten im neuen Gotteshaus<br />

Gottesdienste gefeiert werden, feierlich<br />

geweiht wurde die Kirche allerdings erst am<br />

21. September 1834.<br />

Wieder auf meinem Fahrrad, kehre ich über<br />

die Hauptstraße zurück und gelange über die<br />

Römerstraße aus der Gemeinde heraus. Auf der<br />

Baierfelder Straße geht es bergauf. An einer<br />

kleinen Bank am Straßenrand mache ich meine<br />

><br />

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46 | blättle Ausgabe <strong>23</strong> | <strong>November</strong>/<strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong><br />

Dornstadt-<br />

Linkersbaindt<br />

Auhausen<br />

Unser Jahresthema | 47<br />

><br />

Das Rathaus in Kaisheim. Das Klostergelände in Kaisheim. Das Stadttor in Monheim. 1518 übernachtete<br />

Martin Luther in<br />

Monheim.<br />

Vor 500 Jahren wurde der damals 34-jährige Martin Luther<br />

in Augsburg von Kardinal Thomas Cajetan verhört.<br />

erste Pause und genieße den wunderschönen<br />

Ausblick auf Buchdorf.<br />

Hinauf auf die Monheimer Alb<br />

Die Baierfelder Straße hinab, gelange ich auf<br />

den Radweg entlang der Bundesstraße. Ich radle<br />

vorbei an Bergstetten und Itzing und gelange<br />

zum wohl anstrengendsten Teil meines Pilgerweges:<br />

den Anstieg auf die Monheimer Alb.<br />

Bergauf muss ich ganz schön in die Pedale<br />

treten, doch der herrliche Ausblick auf die<br />

weiten Felder des Monheimer Umlandes lässt<br />

mich fast die Anstrengungen über den Aufstieg<br />

vergessen.<br />

Vorbei am weitläufigen und imposanten<br />

Gelände von Hama, radle ich entspannt durch<br />

Monheim, bis ich schließlich am Stadttor<br />

angelangt bin. Ich lasse mich auf einer Bank am<br />

Marktplatz nieder und genieße das rege Treiben.<br />

Nach einer kleinen Pause mache ich mich auf<br />

die Suche nach dem ehemaligen Gasthof<br />

„Zum goldenen Lamm“ und dem Gedenkstein,<br />

der an Martin Luthers Aufenthalt erinnert.<br />

Eine große Hilfe bei der Suche dabei sind die in<br />

der Stadt verteilten Informationstafeln. Eine<br />

Tafel direkt vor dem ehemaligen Schloss weist<br />

mir den Weg durch die historische Stadtmauer.<br />

Circa 200 Meter nördlich befindet sich auf der<br />

linken Seite ein unscheinbares rosafarbenes<br />

Gebäude. Die in die Jahre gekommene Schrift<br />

auf dem Gasthof versichert mir, dass ich mein<br />

Ziel gefunden habe. Auf der Vorderseite des<br />

Gebäudes finde ich nach kurzer Suche den<br />

Gedenkstein.<br />

Andächtig lese ich die auf der Gedenktafel<br />

eingemeißelten Worte:<br />

„Hier im Gasthof zum Goldenen Lamm<br />

ehem. pappenheimisch nächtigte nach<br />

einem anstrengenden Ritt am 20.10.1518<br />

Dr. Martin Luther auf der Flucht<br />

aus Augsburg nach dem Verhör durch<br />

Kardinal Cajetan.“<br />

Auf der Flucht von Augsburg<br />

nach Wittenberg<br />

Laut Überlieferungen gehörte zu den Aufgaben<br />

von Kardinal Thomas Cajetan das Verhör von<br />

Martin Luther beim Reichstag zu Augsburg<br />

im Jahr 1518. Cajetan forderte Luther auf,<br />

seine 95 Thesen über den Ablasshandel zu<br />

widerrufen. Unter anderem mit einem Juristen<br />

und einer Gruppe ausgesuchter Zeugen<br />

erschien Martin Luther vor dem Tribunal und<br />

bestritt, etwas ausgesprochen zu haben,<br />

das der Heiligen Schrift widersprochen<br />

hätte. In Folge dessen rechneten Luthers<br />

Freunde mit einer Verhaftung. Luther entzog<br />

sich dieser und flüchtete in der Nacht des<br />

20. Oktobers aus der Stadt.<br />

„Das Verhör vor Kardinal Cajetan ließ<br />

erahnen, dass er gefangen genommen<br />

worden wäre“, erzählt Pfarrer Jürgen Nitz.<br />

Im Gasthof „Zum goldenen Lamm“ fand Luther<br />

in dieser Nacht einen Unterschlupf, bevor er sich<br />

auf den Weg zurück nach Wittenberg machte.<br />

„Mit dem Fahrrad durch die Reformationsgeschichte<br />

– das ermöglicht der Luther<br />

Radpilgerweg von Augsburg nach<br />

Lutherstadt Wittenberg“, so Pfarrer Jürgen<br />

Nitz. |<br />

Fremdingen<br />

Kartografie: SIMPLYMAPS.de<br />

Geodaten: © GeoBasis-DE / BKG <strong>2018</strong><br />

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Kartografie: SIMPLYMAPS.de<br />

Geodaten: © GeoBasis-DE / BKG <strong>2018</strong><br />

Belzheim<br />

Ehingen<br />

OETTINGEN<br />

Dornstadt-<br />

Linkersbaindt<br />

Auhausen<br />

Hainsfarth<br />

Donau<br />

Donau<br />

Donau<br />

Donau<br />

Eggelstetten<br />

Lech<br />

Lech<br />

Münster<br />

Info<br />

Megesheim<br />

Fremdingen<br />

Ehingen<br />

Maihingen<br />

Belzheim OETTINGEN Hainsfarth<br />

Munningen<br />

Marktoffingen<br />

Schwörsheim Megesheim<br />

Maihingen<br />

Laub<br />

Wolferstadt<br />

Munningen<br />

Marktoffingen<br />

Wechingen Schwörsheim<br />

Laub Amerbach<br />

Wolferstadt<br />

Wallerstein<br />

Wechingen<br />

Löpsingen<br />

WEMDING<br />

Amerbach<br />

Ehringen<br />

Otting<br />

Wallerstein<br />

Löpsingen<br />

EhringenDeiningen<br />

WEMDING<br />

Otting<br />

Baldingen<br />

Deiningen<br />

Baldingen<br />

Rögling<br />

NÖRDLINGEN<br />

Alerheim<br />

MONHEIM<br />

Rögling<br />

Nähermemmingememmingen<br />

Fünfstetten<br />

Tagmersheim<br />

NÖRDLINGEN<br />

Alerheim<br />

MONHEIM<br />

Näher-<br />

Holheim<br />

Huisheim<br />

Tagmersheim<br />

Holheim<br />

Huisheim<br />

Reimlingen<br />

Appetshofen<br />

Blossenau<br />

Reimlingen<br />

Appetshofen<br />

Möttingen<br />

Blossenau<br />

Ederheim<br />

Balgheim<br />

Mündling<br />

Sulzdorf<br />

Ederheim<br />

Möttingen<br />

Daiting<br />

Balgheim<br />

Großsorheim<br />

Mündling<br />

Sulzdorf<br />

Buchdorf<br />

Daiting<br />

Großsorheim<br />

Gansheim<br />

Hohenaltheim<br />

HARBURG<br />

Buchdorf<br />

Mönchsdeggingen<br />

Kaisheim<br />

Gansheim<br />

Forheim Hohenaltheim<br />

HARBURG Mauren<br />

Schweinspoint<br />

Ebermergen<br />

Marxheim<br />

Graisbach<br />

Aufhausen Mönchsdeggingen<br />

Kaisheim<br />

Forheim<br />

Mauren<br />

Schweinspoint<br />

Amerdingen<br />

Ebermergen<br />

DONAUWÖRTH<br />

Marxheim<br />

Zirgesheim<br />

Niederschönenfeld<br />

Graisbach<br />

Aufhausen<br />

Riedlingen<br />

Feldheim<br />

Genderkingen<br />

Nordheim<br />

RAIN<br />

Auchsesheim<br />

Amerdingen<br />

Zirgesheim<br />

Niederschönenfeld<br />

Erlingshofen DONAUWÖRTH<br />

Asbach-<br />

Eggelstetten<br />

Donaumünster Riedlingen Bäumenheim<br />

Feldheim<br />

Tapfheim<br />

Genderkingen<br />

Oberndorf<br />

Nordheim Mertingen a. Lech<br />

Bayerdilling<br />

Erlingshofen<br />

Donaumünster<br />

Tapfheim<br />

Auchsesheim<br />

Asbach-<br />

Bäumenheim<br />

Mertingen<br />

Oberndorf<br />

a. Lech<br />

Donau<br />

Holzheim<br />

Münster<br />

RAIN<br />

Donau<br />

Bayerdilling<br />

Holzheim<br />

Esterholz<br />

Augsburg – Wittenberg<br />

Der Luther Radpilgerweg<br />

Das Reformationsprojekt des Dekanats Weilheim wurde<br />

von Pfarrer Jürgen Nitz und seinem Team ausgearbeitet.<br />

Auf der Seite www.ebw-weilheim.de/radpilgerweg/<br />

gibt es alle Informationen, GPS Tracks und einen<br />

Pilgerführer zum Ausdrucken kostenlos bereitgestellt.<br />

Geleitet von einem GPS-Track können Interessierte<br />

in 12 bis 14 Tagen den Radpilgerweg nachfahren.<br />

Die Radstrecke ist „virtuell ausgeschildert“ und mit<br />

einem Navigationsgerät oder einem Smartphone<br />

geführt.<br />

Esterholz<br />

Text: Jenny Wagner, Volontärin, hat sich<br />

mit ihrem Rad auf den Weg nach Monheim<br />

gemacht.<br />

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48 | blättle Ausgabe <strong>23</strong> | <strong>November</strong>/<strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong><br />

Heimatgeschichte | 49<br />

Heimatgeschichte<br />

Kaiserlicher Besuch in Donauwörth<br />

> Vor 200 Jahren übernachteten Kaiser Franz I. von Österreich und seine Gemahlin<br />

Kaiserin Karoline Auguste im Hotel Krebs in Donauwörth.<br />

Kaiser Franz I. von Österreich und Karoline Auguste von Bayern.<br />

Heute befindet sich im Maximilium<br />

ein Ärztezentrum.<br />

„<br />

Das schönste Haus ist außer der Stadt, das Wirths- und Bräuhaus<br />

zum Krebse, das, in einem sehr edlen Style gebaut, mehr einem<br />

Pallaste als einem Einkehrhause gleicht. Sein Besitzer, Hr. Dietrich<br />

und seine Söhne zeichnen sich eben so vortheilhaft durch Bildung<br />

Empfängerin<br />

und Fleiß und Reichthum vor den überigen Bräuern und Wirthen an der<br />

Donau aus …“<br />

Mit diesen begeisterten Worten beschreibt 1819 Joseph August Schultes<br />

in seinem Buch „Donau-Fahrten“ den Gasthof Krebs, das heutige<br />

Maximilium in Donauwörth. Der Gasthof „Rothe Krebs“ oder „Krebs“ war<br />

seit 1774 im Besitz von Matthias Dietrich (1720–1796), der mit Maria<br />

Walburga Lauther, Tochter des Besitzers des Urfahrhofes Johann Lauther,<br />

verheiratet war. Zur großen Verwandtschaft der Lauther oder Lauterer<br />

in Donauwörth (hier waren es die Familien Baudrexel, Schoderer,<br />

Dietrich und Sallinger), Fürstenfeldbruck und München gehörte auch<br />

die reiche Brauerfamilie Hierl in München.<br />

Zwischen dem Krebswirt Andreas Dietrich, Sohn von Matthias Dietrich,<br />

in Donauwörth und seiner Cousine Anna Eva Hierl, der Besitzerin der<br />

Fuchsbräu in München und Mutter seiner Schwiegertochter, bestand ein<br />

reger Briefwechsel, der sich heute im Privatbesitz befindet.<br />

„Verehrteste Frau Baase!“, so schreibt der Krebswirt Andreas<br />

Dietrich in einem Brief im <strong>November</strong> 1818, „die Anwesenheit<br />

Ihrer beyden Majestäten des Kaisers und der Kaiserinn über Nacht<br />

in meinem Hause, so wie der Durchmarsch von 11 000 Mann<br />

Oestr. Truppen machten uns viel zu schaffen.“<br />

Der Brief wurde von einem unmittelbaren Nachfahren der Familie<br />

Lauterer-Dietrich-Hierl, Baron Norbert Hierl-Deronco, in der Publikation<br />

„Dass ich ein Bayer bin. Reisebriefe eines Münchner Brauers von 1818“<br />

veröffentlicht. Anhand der Hofberichterstattung in den Ausgaben der<br />

(Augsburger) Allgemeinen Zeitung von 1818, die in der Stadt- und Staatsbibliothek<br />

Augsburg liegen, lässt sich die Reiseroute des Kaiserpaares<br />

genau rekonstruieren.<br />

Der Habsburger Kaiser Franz I. von Österreich nahm am Aachener<br />

Kongress teil, der zwischen dem 29. September und 21. <strong>November</strong> 1818<br />

stattgefunden und als Ziel die Rückkehr Frankreichs in das Konzert der<br />

europäischen Großmächte nach der napoleonischen Herrschaft hatte.<br />

Am 17. <strong>November</strong> brach Kaiser Franz I. in Aachen auf, um sich mit<br />

seiner „erhabenen Gemahlin Karoline Auguste“ zu treffen, die bereits<br />

zu ihren Eltern, König Maximilian I. von Bayern und Königin Auguste<br />

Wilhelmine, nach München gereist war. Im „Gefolge“ des Kaisers<br />

befand sich ein kaiserlich-österreichisches Armeekorps mit 12012 Mann,<br />

das auf dem Rückmarsch aus dem vormals besetzten Frankreich war.<br />

Wiedersehen nach langer Trennung<br />

Am Morgen des 22. <strong>November</strong> 1818 war der österreichische Kaiser in<br />

Crailsheim nach Süden aufgebrochen. Zur gleichen Zeit reiste die<br />

Kaiserin Karoline von Österreich ihrem „erlauchten Gemahl“ von<br />

München aus entgegen. Nach Monate langer Trennung traf das Kaiserpaar<br />

sich in Donauwörth und übernachtete vom 22. zum <strong>23</strong>. <strong>November</strong> 1818<br />

im Hotel Krebs in Donauwörth. Über das freudige Wiedersehen nach<br />

monatelanger Trennung in Donauwörth und über die Romantik der ersten<br />

gemeinsamen Nacht (im Gasthof Krebs) schweigt sich die Hofberichterstattung<br />

der Augsburger Allgemeinen Zeitung bedauerlicherweise<br />

aus. Am Morgen des <strong>23</strong>. <strong>November</strong>s 1818 reiste das Kaiserpaar nach<br />

München. Am 27. <strong>November</strong> 1818 „wohnten Ihre Majestäten der Kaiser<br />

und die Kaiserin von Österreich in Gesellschaft Ihrer königlichen<br />

Majestäten von Baiern und der Königlichen Familie im neuen Theater zu<br />

München der Aufführung der Oper „Die Zauberflöte“ bei.“ |<br />

Fotos: Friederike Rieger; wikicommons (gemeinfrei)<br />

Vom „Rothen Krebs“ zum<br />

Fachärztezentrum Maximilium<br />

Direkt an der Anlegestelle für Donau-Dampfschiffe und an Donauwörths ersten<br />

Bahnhof gelegen war der „Gasthof zum rothen Krebs“ und später das „Hotel Krebs“<br />

im 18. und 19. Jahrhundert beliebte Luxusherberge für Reisende. Nicht nur Kaiser<br />

Franz I. und seine Ehefrau stiegen dort ab. 1809 soll auch Kaiser Napoleon vom<br />

gebildeten Krebswirt auf französisch begrüßt worden sein und 1849, 1854 und 1860<br />

nahm Bayerns König Maximilian II. sein Mittagessen im Gasthof ein.<br />

Die Familie Dietrich war als außergewöhnlicher Gastgeber bekannt und somit<br />

kehrten viele Adelige dort ein. Mit dem Einstellen der Donauschifffahrt und der<br />

Verlegung des Bahnhofes an den jetzigen Standort, verlor das Hotel Krebs an<br />

Bedeutung. Mit dem zweiten Weltkrieg wurde der Hotelbetrieb ganz eingestellt<br />

und das Gebäude wurde unter anderem von NSDAP-Funktionären besetzt und als<br />

Auffanglager für Flüchtlinge genutzt. Nach zahlreichen Pächter- und Besitzerwechseln<br />

fing der Westtrakt des Gebäudes an Silvester 1992/93 Feuer und es<br />

wurde zunehmend zu einer „Ruine“.<br />

Nach über zehn Jahre langer Verhandlungen kam es 2002 zum Umdenken.<br />

Mit der Idee, aus dem alten Hotel ein medizinisches Kompetenzzentrum zu machen,<br />

entstand ein neues Projekt. Bei den Restaurationen sollte Altes und Modernes<br />

verbunden werden, um so den Charme des früheren Hotels nicht zu verlieren.<br />

2009 wurde dann die Einweihung des Maximiliums gefeiert. Ein Ärztezentrum mit<br />

Orthopädie, Kinder- und Jugendmedizin, Gynäkologie, Zahnmedizin, Podologie,<br />

Ergo- und Physiotherapie entstand. Außerdem zog noch eine Apotheke, ein<br />

Sanitätshaus und ein Café ein.<br />

Text: Friederike Rieger, Gastautorin, ist<br />

Stadtführerin, Buchautorin und Heimatforscherin.<br />

des Briefes<br />

Anna Eva Hierl.<br />

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50 | blättle Ausgabe <strong>23</strong> | <strong>November</strong>/<strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong><br />

Mahlzeit | 51<br />

Mahlzeit<br />

Folgt unserem Foodblog<br />

„Mahlzeit – Essen, Trinken & Genießen“<br />

auf www.donau-ries-aktuell.de<br />

Himmlisch leckere Weihnacht –<br />

Eierpunsch und Gewürzkuchen<br />

> Neben Glühwein gehört der Eierpunsch zu den herrlich warmen Getränken, an denen<br />

wir uns traditionell in der Weihnachtszeit besonders erfreuen. Die Amerikaner nennen ihn<br />

„Eggnogg“, unsere Nachbarn in Frankreich sagen „Lait du Poule“ dazu und in Mexiko ist<br />

er als „Rompope“ bekannt. Jede Nation kennt das Getränk auf ihre eigene Art und Weise.<br />

Doch begeistert sind alle gleichermaßen vom weihnachtlichen Getränk. Zum selbstgemachten<br />

Eierpunsch passt ganz wunderbar ein weihnachtlicher Gewürzkuchen. Je nach<br />

Vorliebe kann man den Kuchen mit vielen verschiedenen Gewürzen seinen eigenen<br />

Geschmack verleihen.<br />

EIERPUNSCH –<br />

WIE AUF DEM<br />

WEIHNACHTSMARKT<br />

• 250 ml Milch<br />

• 500 ml Eierlikör<br />

• 1 Vanilleschote<br />

• 1 TL Zimt<br />

• 1 Msp. Meersalz<br />

• 4 EL Karamellsauce<br />

• 5 Karamellbonbons<br />

Die Eier mit dem Zucker und dem Vanillezucker<br />

schaumig schlagen. Öl und Wasser<br />

nacheinander hinzugeben und gut verrühren.<br />

Mehl mit Backpulver vermischen und<br />

vorsichtig unterrühren.<br />

Lebkuchengewürz, Muskat, Kakao und Zimt<br />

mischen und ebenfalls unterrühren. Den Nusslikör<br />

zur Teigmischung zugeben.<br />

Den Backofen auf 160° C (Heißluft) vorheizen und<br />

die Kastenform mit Margarine einfetten. Dann<br />

vorsichtig den Teig einfüllen und den Kuchen für<br />

eine Stunde backen.<br />

Wer Lust hat, kann den Gewürzkuchen mit Puderzucker<br />

bestreuen oder mit Schokoglasur verzieren.<br />

Wer auf der Suche nach einer besonderen Note ist,<br />

kann noch Schokoladenstückchen oder eingelegte<br />

Kirschen zum Teig hinzugeben. |<br />

WEIHNACHTLICHER<br />

GEWÜRZKUCHEN<br />

• 4 Eier<br />

• 300 g Zucker<br />

• 1 Päckchen Vanillezucker<br />

• 150 ml Öl<br />

• 250 ml Wasser<br />

• 325 g Mehl<br />

• 1 Päckchen Backpulver<br />

• 3 EL Kakao<br />

• 1,5 EL Lebkuchengewürz<br />

• 2 TL Zimt<br />

• Etwas Muskat<br />

• 2 EL Nusslikör<br />

Fotos: Jenny Wagner<br />

I<br />

ch habe mich dieses Mal für eine schnelle und<br />

einfache Zubereitung des Eierpunsches entschieden<br />

und diesen noch mit ein wenig Karamell aufgepeppt.<br />

Wer kein Karamell mag, kann natürlich auch auf Schokoladensoße oder Krokant zurückgreifen.<br />

Oder den Eierpunsch einfach ganz klassisch genießen.<br />

Die Milch und den Eierlikör zusammen mit dem Mark einer Vanilleschote und dem Zimt in einem<br />

Topf auf ca. 40 – 50° C erwärmen. Dabei muss man besonders darauf achten, dass der Eierlikör nicht<br />

zu heiß wird, da er sonst gerinnt.<br />

Anschließend die Sahne mit einem Handrührgerät steif schlagen.<br />

• 100 ml Schlagsahne<br />

Die Karamellsoße mit dem Meersalz mischen und zerkleinerte Karamellbonbons unterrühren.<br />

Den warmen Eierpunsch in Gläser füllen und mit Sahne und Karamellsoße anrichten. |<br />

Wer nicht auf fertigen Eierlikör zurückgreifen möchte, der kann den Punsch auch ganz leicht mit wenigen Zutaten wie<br />

Weißwein, Rum und frischen Eiern zubereiten. Dazu einfach vier Eigelb, 75 Gramm Zucker, zwei Esslöffel Zitronensaft und<br />

etwas Zimt schaumig schlagen. Die ganze Mixtur erhitzen – nicht kochen – und langsam eine halbe Flasche Weißwein<br />

und etwas Rum unterrühren.<br />

Text: Jenny Wagner, Volontärin,<br />

größter Weihnachtsfan im Büro;<br />

singt bereits seit September<br />

„Last Christmas“.


52 | blättle Ausgabe <strong>23</strong> | <strong>November</strong>/<strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong><br />

Familienzeit | 53<br />

Familienzeit<br />

> Was tun in der Weihnachtszeit?<br />

In nur wenigen Wochen steht Weihnachten vor der Tür. Besonders<br />

wenn die Tage kürzer und die Nächte länger werden, freuen wir<br />

uns auf eine besinnliche Zeit im Kreise der Familie. Am größten ist<br />

natürlich die Vorfreude auf Weihnachten bei den Kleinsten, daher<br />

haben wir für euch ein paar Anregungen gesammelt, wie ihr euch<br />

die Tage bis zum Fest gemeinsam mit der Familie etwas vertreiben<br />

oder versüßen könnt.<br />

„Schöne Bescherung!?“ –<br />

Weihnachtsausstellung im Museum KulturLand Ries<br />

> Im Lauf des Jahres und Lebens gibt es eine ganze Reihe Gelegenheiten zum Verschenken und<br />

Erhalten von Geschenken. Einer der wichtigsten Schenktermine ist Weihnachten. Aber warum schenken<br />

wir zum Weihnachtsfest? Und wer sind eigentlich die „Gabenbringer“?<br />

Diesen und anderen Fragen möchte die Weihnachtsausstellung nachgehen. Dabei wird sich zeigen,<br />

wie sich das Schenken und die Geschenke in den letzten rund 100 Jahren verändert haben.<br />

> Die Ausstellung ist von 29. <strong>November</strong> <strong>2018</strong> bis 3. Februar 2019 im Museum KulturLand Ries zu bestaunen.<br />

Der Eintritt kostet für Erwachsene 3,50 Euro und für Schüler 1,00 Euro.<br />

Elliot – das kleinste Rentier<br />

Premiere: 8. <strong>November</strong> <strong>2018</strong><br />

> Kurz vor Weihnachten geht Blitzen, eines der Rentiere des Weihnachtsmanns,<br />

plötzlich in Ruhestand. Das Pony Elliot sieht seine Chance gekommen,<br />

endlich seinen langersehnten Platz vor dem Schlitten zu ergattern. Doch dazu<br />

muss Elliot erst bei den Wettkämpfen gewinnen, bei denen das neue Zugtier<br />

gefunden werden soll und Rentier-Cheftrainer Walter, der den Wettstreit<br />

überwacht, schenkt Elliot keine Beachtung, obwohl er all seine Fähigkeiten<br />

vorführt.<br />

Da finden Elliot und seine beste Freundin, die Ziege Hazel, heraus, dass Walter<br />

plant, den Streichelzoo zu verkaufen, in dem die beiden leben, weil er nicht<br />

genug Geld abwirft. Nun ist Elliot erst recht entschlossen, es vor den Schlitten<br />

des Weihnachtsmannes zu schaffen, um mit seinem Ruhm auch den Streichelzoo<br />

retten. In Walters Kofferraum brechen die beiden auf in Richtung Nordpol.<br />

Am 8. <strong>November</strong> läuft der<br />

Animationsspaß „Elliot<br />

– das kleine Rentier“ in<br />

den deutschen Kinos an.<br />

Als Einstimmung auf die<br />

kommende Weihnachtszeit<br />

das perfekte Erlebnis für die<br />

ganze Familie!<br />

Weihnachtsfilme im Kino<br />

Charles Dickens – Der Mann der Weihnachten erfand<br />

Weihnachtskrippen<br />

Nördlinger Krippenweg<br />

> Rund 50 Krippen, vorwiegend aus Privateigentum, werden auch in diesem Jahr wieder<br />

die Schaufenster, Kirchen und öffentlichen Einrichtungen zur Weihnachtszeit in Nördlingen<br />

verschönern. Dank des großen Erfolges der vergangenen Jahre kann der Krippenweg<br />

vom 30. <strong>November</strong> bis 26. <strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong> wieder bestaunt werden. Der Krippenweg<br />

besteht aus verschiedenen Krippen mit vielseitigen Bauweisen, besonderen Materialien<br />

und verschiedener Herkunft. Die Ausstellungsstücke sind Leihgaben von Privatpersonen,<br />

dem Geschenke-Haus Nördlinger Weihnachtsland und dem Hainsfarther Krippenkeller.<br />

Die Kirchenkrippen von St. Georg, St. Salvator, die Brunnenkrippe am Obstmarkt und die<br />

Lebende Krippe auf dem Nördlinger Weihnachtsmarkt sind fester Bestandteil des Weges.<br />

> Der kostenlose Krippenführer ist ab Ende <strong>November</strong> in allen teilnehmenden Geschäften<br />

und in der Tourist-Information erhältlich. Informationen und die Teilnehmer findet ihr<br />

rechtzeitig auf der Homepage des Stadtmarketingvereins unter www.noerdlingen.biz<br />

Fotos: Pixabay; Irmi Mebert; BAH Humbug Fims Inc & Parallel Films; Littlest Reindeer Productions<br />

Premiere: 22. <strong>November</strong> <strong>2018</strong><br />

> Im Oktober des Jahres 1843 leidet der 31-jährige Autor Charles Dickens stark unter den<br />

Misserfolgen seiner letzten drei Bücher. Obwohl er sonst alles hat, was man sich wünschen<br />

könnte, ist Dickens unzufrieden und auch um seine Finanzen ist es nicht gerade gut bestellt.<br />

Von seinen Verlegern im Stich gelassen beschließt er, auf eigene Faust einen Roman zu veröffentlichen,<br />

von dem er hofft, dass er seine Familie finanziell über Wasser halten und seiner<br />

ins Stocken geratenen Karriere wieder neuen Schwung verleihen kann. Doch dafür muss das<br />

Buch bis Weihnachten fertig werden und bis dahin sind es nur noch sechs Wochen. Dickens<br />

hat zwar eine Idee und einen Titel, „Eine Weihnachtsgeschichte“, doch die Arbeit gestaltet<br />

sich schwierig. Hilfe erhält er ausgerechnet von der Hauptfigur seiner Geschichte, Ebenezer<br />

Scrooge, die sich auf einmal in seinem Arbeitszimmer materialisiert ...<br />

Ab 22. <strong>November</strong> startet der Weihnachtsfilm „Charles Dickens – der Mann der Weihnachten<br />

erfand“ in den Kinos. Der Film erzählt von der Erfindung von Charles Dickens weltberühmter<br />

Erzählung „A Christmas Carol“.<br />

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54 | blättle Ausgabe <strong>23</strong> | <strong>November</strong>/<strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong> Kultur | 55<br />

Kulturregion<br />

Kultur im Landkreis<br />

„Deppenmagnet“– Günter Grünwald<br />

Ist das Kabarett? Ist das Comedy? Ist das ein Einbauschrank? Am Ende des Tages ist Günter Grünwalds<br />

neues Programm eine Mischung aus allem. „Ich fühle mich dem Kabarett ebenso verpflichtet<br />

wie dem absurden Theater eines Jacques Sacques, der im Jahre 1924, um der Enge seines südserbischen<br />

Heimatkaffs Popovic zu entfliehen in seinem nordserbischen Wahlheimatkaff Czschischzpczc<br />

Theaterstücke ersann, die zwar von der Politik gehasst, dafür aber von der Bevölkerung verabscheut<br />

wurden. Im Prinzip wollte den Dreck keine alte Sau sehen. Na gut, wenn ich mir es recht überlege,<br />

fühle ich mich dem absurden Theater eines Jacques Sacques dann doch nicht verpflichtet. Aber dem<br />

Kabarett! Und der Comedy! Und dem Einbauschrank! Denn nur in dieser Trinität kann man Dinge von<br />

bleibendem Wert erschaffen. Falls Sie der Infotext zu meinem Programm ‚Deppenmagnet‘ verwirrt,<br />

verzagen Sie nicht, kaufen Sie eine Eintrittskarte und dann setzen Sie sich ganz vorne hin und lassen<br />

sich verzaubern von zwei Stunden Kabarett, Comedy und Einbauschrank.“<br />

> Am 30. <strong>November</strong> tritt der Kabarettist Günter Grünwald mit seinem Programm „Deppenmagnet“ in der Dreifachturnhalle<br />

in Rain am Lech auf. Beginn der Veranstaltung ist um 20:00 Uhr. Karten können unter www.eventim.de gekauft werden.<br />

„Die Zillertaler kemman“ – 25 Jahre Ursprung Buam<br />

Seit mittlerweile 25 Jahren gibt es bereits die Ursprung Buam! Die drei<br />

Musikanten aus dem Zillertal prägen die Musikszene auf ihre ganz eigene<br />

Art und Weise und die steht in der Tat für sich selbst. Die Brüder Martin und<br />

Andreas Brugger stehen gemeinsam mit ihrem Cousin Manfred Höllwarth<br />

seit 25 Jahren auf der Bühne und das in unveränderter Besetzung.<br />

„Jäger des verlorenen Satzes – Das Programm für Wortgeschrittene“ – Willy Astor<br />

Der Podestsänger Willy Astor präsentiert im Herbst sein neues Programm für Wortgeschrittene und ist der Jäger des<br />

verlorenen Satzes. Alles, was in der deutschen Sprache vermutet oder vermisst wird, kommt nun endlich auch noch zum Vorschein!<br />

Der Silbenfischer und Komödiantenmechaniker aus Bayern ist wieder unterwegs mit neuer Wortsgaudi und begibt sich auf die Suche<br />

nach Subjekt, Objekt und Glutamat. Ein Programm in Reimkultur, wie immer kommt auch der Humor direkt vom Erzeuger, ein echter<br />

Astor wieder, was sonst.<br />

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Die Ursprung Buam sind das Paradebeispiel dafür, dass die Reduzierung aufs<br />

Wesentliche nie falsch sein kann. Der Ursprung des Ganzen findet sich ja<br />

bereits im Namen des Trios. Er erinnert an die Wurzeln des Zillertaler<br />

Musikantentums, an das Hinausziehen in die Welt, an die fahrenden Händler,<br />

die die begehrten Handschuhe schon vor 200 Jahren auf Wochenmärkten<br />

verkauften und die Musik gleich mitbrachten.<br />

> Am Freitag, 30. <strong>November</strong> <strong>2018</strong>, kommen die Ursprung Buam in die Schmutterhalle nach<br />

Asbach-Bäumenheim. Der Einlass zum Konzert beginnt um 18:30 Uhr. Karten können entweder an<br />

zahlreichen Vorverkaufsstellen im Landkreis erworben werden oder online unter www.eventim.de.<br />

Mehr Informationen gibt es unter www.kcb82.de.<br />

Bildquellen: Reinhard Dorn; Büro Ungerank; Anja Hölper<br />

Astor erzählt sinnlose Geschichten mit Tiefgang und Bedeutung, singt Liebeslieder und Augenlieder, leicht begleitet auf Gitarre und<br />

Piano, er wird zwar nicht so gut spielen wie der Paolo Conte, singt dafür aber von Nudeln, die früher mal Teig waren und sieht Frauen<br />

in New York gerne bei Donner kehren.<br />

Fazit: diese durchgeknallte Welt braucht genau dieses Programm. Albernheit verhindert immer noch den Ernst der Lage –<br />

spätestens, seitdem Lena Mayer auf dem Land ruht. Viel Freude beim Abschalten und Loslachen.<br />

Astor meint: Von allen Täxten sind die verhäxten mir am Näxten – die find ich am Bäxten.<br />

> Am 17. <strong>November</strong> kommt der Kabarettist Willy Astor mit seinem Bühnenprogramm „Jäger des verlorenen Satzes – Das Programm für Wortgeschrittene“<br />

nach Rain am Lech. Die Veranstaltung findet in der Dreifachturnhalle in Rain ab 20:00 Uhr statt.<br />

Karten können online zum Beispiel bei www.eventim.de für 32 Euro erworben werden.<br />

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56 | blättle Ausgabe <strong>23</strong> | <strong>November</strong>/<strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong><br />

Kultur | 57<br />

„Auf Kurs und auf Irrwegen“ – Ein Konzertabend!<br />

Kulturregion<br />

Kultur im Landkreis<br />

Zusammen mit den Musikern des Nördlinger Bachtrompeten<br />

Ensembles haben sich insgesamt neun Blechbläser und zwei<br />

Schlagwerker für dieses Projekt versammelt. Der Facettenreichtum<br />

und die Klangvielfalt, die den Blas- und Schlaginstrumenten innewohnen,<br />

werden hier voll und ganz in den Dienst der beiden<br />

Erzählungen gestellt. Die symphonische Darbietung der Orchestermusiker<br />

und Dozenten aus Bayern und Baden-Württemberg ergänzt<br />

der Sprecher Robert Bernhard aus München.<br />

> Am 4. <strong>November</strong> findet in Kooperation mit dem Kulturkreis Mertingen der Konzertabend<br />

„Auf Kurs und auf Irrwegen“ statt. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr im Zeughaus.<br />

Der Eintritt kostet 18 Euro.<br />

Karten können entweder per E-Mail an kultur@donauwoerth.de oder telefonisch unter<br />

09 06 / 78 91 60 beim Kulturbüro der Stadt Donauwörth gebucht werden.<br />

Crosswind – Young Irish Music<br />

Crosswind – das junge Erfolgsquartett aus dem Westen Deutschlands hat sich innerhalb kürzester Zeit zur aktivsten und<br />

meistgefeierten Newcomer-Band der deutschen Irish Folk Szene entwickelt. Seit der Veröffentlichung ihres Debutalbums<br />

„Swift As A Swallow“ standen die vier Musiker weit über hundert Mal gemeinsam auf der Bühne und sorgten ebenso oft<br />

für ausverkaufte Konzertsäle und eine begeisterte Fangemeinde.<br />

Das Vierergespann, bestehend aus Béatrice Wissing, Mario Kuzyna, Stefan Decker und Sebastian Landwehr, brilliert mit<br />

musikalischem Talent, ausgefeilten Arrangements sowie einer beeindruckenden Bühnenpräsenz.<br />

> Am Samstag, 1. <strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong>, kommen die Newcomer in den Konzertstadl nach Reimlingen. Das Konzert beginnt um 20:00 Uhr.<br />

Der Eintritt kostet 18 Euro. Karten können bei der Tourist-Information Nördlingen und der Geschäftsstelle der Rieser Nachrichten gekauft werden.<br />

Mehr Details zum Programm des Kulturforum Nördlingen gibt es unter www.kulturforum-noerdlingen.de.<br />

Bildquellen: Crosswind; Konzertbüro Mira; Susanne Hauber<br />

Oimara: Bierle in da Sun<br />

Der „OIMARA“ ist ein bayerischer Liedermacher und moderner Gstanzler. Seine Lieder über die „Lederhosn“ oder<br />

„Es sitzt ein Depp im Weißen Haus“ sind humorvoll, kritisch und „narrisch guad gsunga“.<br />

> Am Samstag, 17. <strong>November</strong> <strong>2018</strong>, tritt der Songschreiber im Theater Oberpeiching auf. Beginn der Veranstaltung ist um 19:30 Uhr.<br />

Die Ticktes kosten für Erwachsene 16 Euro, für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren 9 Euro. Karten sind seit dem 3. September bei der<br />

VR Bank Neuburg-Rain eG und der Sparkasse Neuburg-Rain zu erwerben.<br />

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Adventskonzert mit den Augsburger<br />

Domsingknaben<br />

Unter der Leitung von Domkapellmeister Reinhard Kammler<br />

bewegen sich die Augsburger Domsingknaben unter anderem<br />

auch im professionellen internationalen Musikbetrieb.<br />

Sie konzertieren in ganz Deutschland, vielen Ländern Europas,<br />

Japan, Kanada und in den USA.<br />

> Am Freitag, 30. <strong>November</strong> <strong>2018</strong>, findet um 19:30 Uhr das Adventskonzert<br />

„Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“ mit den Augsburger Domsingknaben in<br />

der St. Martin Kirche in Mertingen statt.<br />

Karten können im Bürgerbüro der Gemeinde Mertingen erworben werden –<br />

Telefon: 0 90 78 / 96 00 18 und an der Abendkasse.


58 | blättle Ausgabe <strong>23</strong> | <strong>November</strong>/<strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong><br />

Kulturregion Kultur im Landkreis<br />

Kirchenkonzert mit Oswald Sattler<br />

> Am Sonntag, 2. <strong>Dezember</strong>, findet in der Stadtpfarrkirche Christi Himmelfahrt in Donauwörth das<br />

sakrale Kirchenkonzert mit Oswald Sattler statt. Beginn der Veranstaltung ist um 17:00 Uhr.<br />

Oswald Sattler hat als Volksmusikant im deutschsprachigen Raum alles erreicht, was man nur erreichen kann.<br />

15 Jahre lang heimste er als Gründungsmitglied der Kastelruther Spatzen Goldene Schallplatten, Auszeichnungen<br />

und zahlreiche Titel ein. Der bekennende Katholik Oswald Sattler hat insgesamt sechs Alben mit religiösen<br />

Liedern aufgenommen – „Gloria In Excelsis Deo“, „Kyrie Eleison“, „Wege zum Glauben“, „Credo – Religiöse<br />

Lieder“, „Wer glaubt ist nie allein“ und „Ave Maria – Die schönsten Marienlieder“. Im Jahr 2017 ist sein nunmehr<br />

siebtes sakrales Album „Festliche Lieder“ erschienen.<br />

Die Idee, Konzerte in Kirchen zu geben, hat Oswald Sattler von Anfang an begeistert. „Ich möchte, dass<br />

die Menschen die Lieder und Texte ganz bewusst anhören. Das geht am besten im Rahmen eines Konzertes.<br />

Ich wünsche mir, dass die Konzerte letztendlich als Ganzes wirken und zum Erlebnis werden.“<br />

Bei dem Kirchenkonzert in Donauwörth wird Oswald Sattler begleitet vom Ensemble Otti Bauer und Chor.<br />

Diese einmalige Zusammenstellung verspricht einen Konzertabend der Extraklasse.<br />

> Kartenvorverkauf:<br />

• Buchhaus Greno, Donauwörth, Reichsstr. 25, Tel.: 09 06 / 33 77<br />

• Rosemarie Müller, Donauwörth, Joseph-Natterer-Str. 9, Tel.: 09 06 / 2 19 72<br />

• Stadtpfarramt Christi Himmelfahrt, Donauwörth-Parkstadt, Schlesierstr. 36, Tel.: 09 06 / 59 29<br />

Preiskategorien: I = Euro 37,00, II = Euro 32,00, III = Euro 27,00<br />

Weitere Informationen gibt es unter www.konrad-konzert.de<br />

+++ Verlosung +++<br />

Für das sakrale Kirchenkonzert mit Oswald Sattler am Sonntag, 2. <strong>Dezember</strong>, um 17:00 Uhr verlosen wir<br />

2 x 1 Eintrittskarte. Jeder Gewinner erhält an der Abendkasse zusätzlich noch eine CD von Oswald Sattler.<br />

Die Eintrittskarten können von den Gewinnern an der Abendkasse am 2. <strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong> ab 16:00 Uhr abgeholt<br />

werden. Das Gewinnspiel endet am Freitag, <strong>23</strong>. <strong>November</strong> <strong>2018</strong>. So macht ihr mit: Einfach eine Postkarte mit<br />

dem Kennwort: OSWALD SATTLER an unser Redaktionsbüro, Auf der Brücke 8, 86655 Harburg schicken.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinner werden von uns schriftlich benachrichtigt.<br />

für Kinder<br />

Kinder & Klassik<br />

> Im <strong>November</strong> gibt natürlich im Rahmen der Donauwörther Kulturtage<br />

wieder spannende und aufregende Veranstaltungen für Kinder:<br />

Am Freitag, 9. <strong>November</strong>, findet in der Werner-Egk-Begegnungsstätte in Donauwörth<br />

von 14:30 bis 16:30 Uhr die Veranstaltung „Egks Opern“ statt. Kinder lernen ab 6 Jahren bei<br />

einem kleinen Rundgang durch das Museum den berühmten Komponisten Werner Egk kennen.<br />

Im Anschluss dürfen die Kinder ein eigenes Bühnenbild im Schuhkarton gestalten.<br />

Am Samstag, 17. <strong>November</strong>, gibt es um 15:00 Uhr im Enderlesaal in Donauwörth<br />

das Kinderkonzert „Telemann Superstar“.<br />

Am Samstag, <strong>23</strong>. <strong>November</strong>, findet ab 15:00 Uhr in der Werner-Egk-Musikschule<br />

die Veranstaltung „Musik mit Dreispitz und Zylinder“ statt.<br />

Zum Abschluss kommt am Sonntag, 25. <strong>November</strong>, um 15:00 Uhr das Kindertheater<br />

in die Stadtbibliothek Donauwörth mit dem Stück „Uggl in den Bergen“.<br />

Bildquellen: Annika Forster; Sattler


60 | blättle Ausgabe <strong>23</strong> | <strong>November</strong>/<strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong><br />

Ebermergen<br />

Dornstadt-<br />

Linkersbaindt<br />

Auhausen<br />

Unser blättle liegt zum Beispiel aus in:<br />

In eigener Sache<br />

Unser blättle liegt in allen 44 Städten und Gemeinden unseres<br />

Landkreises und in einigen Gemeinden der Nachbarlandkreise<br />

öffentlich und kostenlos in sämtlichen Tankstellen, Bäcker- und<br />

Metzgereien, Rathäusern sowie Arztpraxen aus. Hier findet ihr eine<br />

kleine Auswahl unserer Auslagestellen im Landkreis Donau-Ries.<br />

Bopfingen<br />

Neresheim<br />

Fremdingen<br />

Holheim<br />

Forheim<br />

Aufhausen<br />

Wallerstein<br />

Ehringen<br />

Baldingen<br />

NÖRDLINGEN<br />

Ederheim<br />

Amerdingen<br />

Ehingen<br />

Belzheim<br />

Löpsingen<br />

Reimlingen<br />

Balgheim<br />

Deiningen<br />

OETTINGEN<br />

Appetshofen<br />

Möttingen<br />

Megesheim<br />

Munningen<br />

Schwörsheim<br />

Laub<br />

Wechingen<br />

Alerheim<br />

Hohenaltheim<br />

Mönchsdeggingen<br />

Hainsfarth<br />

Großsorheim<br />

Mauren<br />

Amerbach<br />

Huisheim<br />

HARBURG<br />

Nähermemmingen<br />

WEMDING<br />

Erlingshofen<br />

Donaumünster<br />

Tapfheim<br />

Mündling<br />

Riedlingen<br />

Donau<br />

Wolferstadt<br />

Fünfstetten<br />

Sulzdorf<br />

Otting<br />

DONAUWÖRTH<br />

Kaisheim<br />

Nordheim<br />

Zirgesheim<br />

Maihingen<br />

Marktoffingen<br />

Auchsesheim<br />

Asbach-<br />

Bäumenheim<br />

Mertingen<br />

Buchdorf<br />

MONHEIM<br />

Donau<br />

Genderkingen<br />

Eggelstetten<br />

Oberndorf<br />

a. Lech<br />

Lech<br />

unser blättle –<br />

mit Liebe<br />

gemacht<br />

Daiting<br />

Rögling<br />

Blossenau<br />

Gansheim<br />

Schweinspoint<br />

Graisbach<br />

Marxheim<br />

Feldheim<br />

Donau<br />

Niederschönenfeld<br />

RAIN<br />

Tagmersheim<br />

Bayerdilling<br />

DONAUWÖRTH:<br />

Maximilium, Kapellstraße 42<br />

Metzgerei Leinfelder, Zirgesheimer Str. 37<br />

Schneider Fahrzeugteile, Ludwig-Auer-Straße 25<br />

FREMDINGEN:<br />

Raiffeisen-Volksbank,<br />

Geschäftsstelle Fremdingen, Schopfloher Str. 2<br />

Neureiter Bauunternehmen, Oettinger Str. 29<br />

Edeka, Oettinger Str. 37<br />

AMERDINGEN<br />

Rathaus, Hauptstraße 12<br />

Dorfladen, Schulstr. 12<br />

Gästehaus Stauffenberg, Graf-Stauffenberg Str. 1<br />

... und vielen anderen Auslagestellen mehr!<br />

Um alle sehen zu können, scannt einfach den QR-Code:<br />

Esterholz<br />

Münster<br />

Holzheim<br />

Kartografie: SIMPLYMAPS.de<br />

Geodaten: © GeoBasis-DE / BKG <strong>2018</strong><br />

61<br />

Fasching in der Region<br />

Matthias macht mit … im Bundestag<br />

Freut euch auf ein neues Jahresthema<br />

Spaziergang durch Mönchsdeggingen<br />

Das blättle Ausgabe 24 erscheint am 1. Januar 2019<br />

Manchmal passiert noch Spannenderes oder wir finden noch etwas Schöneres. Daher ist es möglich, dass die nächste<br />

Ausgabe andere Themen bietet, als wir es hier ankündigen. Auf jeden Fall wird auch das nächste blättle wieder lesenswert.<br />

Auflösung Kreuzworträtsel Kinderblättle: Das Losungswort lautet HOFNARR<br />

IMPRESSUM<br />

Erscheinungsweise: 6 mal jährlich<br />

Verbreitungsgebiet: Landkreis Donau-Ries<br />

und angrenzende Gemeinden<br />

Auflage: 30000<br />

Herausgeber: Hans-Joachim Meinert<br />

Redaktion und Autoren dieser Ausgabe:<br />

Diana Hahn (Redaktionsleitung),<br />

Mara Kutzner (Redaktionsleitung),<br />

Matthias Stark, Jenny Wagner,<br />

Gastautorin Friederike Rieger<br />

Redaktionsassistenz: Nicole Straulino<br />

Redaktionsanschrift: Donau-Ries-Aktuell<br />

Auf der Brücke 8, 86655 Harburg<br />

Telefon: 0 90 80 / 92 38 9-50<br />

E-Mail: redaktion@donau-ries-aktuell.de<br />

Layout/Grafik/Satz:<br />

Nina Berger, Sandra Wanner<br />

Illustrationen: Nina Berger<br />

Titelbild: Luftbildmanufaktur<br />

Kartografie: SIMPLYMAPS.de<br />

Geodaten: © GeoBasis-DE/BKG <strong>2018</strong><br />

Druck: ADV SCHODER<br />

Augsburger Druck- und Verlagshaus GmbH<br />

86167 Augsburg<br />

Verleger:<br />

Donau-Ries Medien GmbH<br />

Meiergasse 10, 86655 Harburg<br />

Geschäftsführer:<br />

Matthias Stark, Hans-Joachim Meinert<br />

Verantwortlich im Sinne des Presserechts<br />

(v.i.S.d.P.) für den redaktionellen Inhalt:<br />

Matthias Stark<br />

Urheberrecht: Alle abgedruckten Beiträge<br />

sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck,<br />

auch auszugsweise, oder anderweitige<br />

Verwendung sind nur mit vorheriger<br />

schriftlicher Genehmigung der Redaktion<br />

gestattet.<br />

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anderweitig angegeben, sind alle Bilder<br />

Eigentum der Donau-Ries-Aktuell<br />

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Schottland +++ Damals & Heute: 200. Geburtstag von Raiffeisen +++<br />

blättle Umfrage<br />

blättle Umfrage und Abo | 63<br />

1. Wie gefällt dir die Gestaltung des blättle?<br />

2. Wie gefallen dir unsere bisherigen Themen im blättle?<br />

3. Über welche Themen würdest du gerne im blättle lesen?<br />

Antwort:<br />

4. Gibt es Lob, Kritikpunkte oder sonstige Anregungen die du uns mitteilen möchtest?<br />

#<br />

Antwort:<br />

5. Wie gefällt dir der Beileger mit Karte und Eventkalender im blättle?<br />

6. Welcher Artikel, in dieser Ausgabe hat dir am besten gefallen?<br />

Antwort:<br />

Den Abschnitt per Post bis zum<br />

20. <strong>Dezember</strong> <strong>2018</strong> einsenden an:<br />

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