UMWELT JOURNAL 2021-4
UMWELT JOURNAL Nr. 4/2021 mit den Themen: Grundwasser, Renaturierung, Ökosoziale Steuerreform in Österreich, Recycling, Deponietechnik, Recy & DepoTech, Wärmespeicher, Tools für die Smart City, Kreislaufwirtschaft, Grüne Logistik, Energie, ECOMONDO, Key Energy, Green Finance, Ausbildungen, Seminare, Sonderausgaben
UMWELT JOURNAL Nr. 4/2021 mit den Themen:
Grundwasser, Renaturierung, Ökosoziale Steuerreform in Österreich, Recycling, Deponietechnik, Recy & DepoTech, Wärmespeicher, Tools für die Smart City, Kreislaufwirtschaft, Grüne Logistik, Energie, ECOMONDO, Key Energy, Green Finance, Ausbildungen, Seminare, Sonderausgaben
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ABS.: <strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> | HAMEAU STRASSE 44 | 1190 WIEN | AUSTRIA<br />
Heft 4/<strong>2021</strong><br />
Steuerreform<br />
öko + sozial?<br />
Einbahnstraßen Richtung Grundwasserr<br />
Recy & DepoTech 2022r<br />
Wärmespeicher im Untergrundr<br />
Tools für die Smart Cityr<br />
Paketversand mit Öko-Touchr
<strong>UMWELT</strong>journal 4/<strong>2021</strong> | S2<br />
INHALT<br />
4/<strong>2021</strong><br />
02 Inhalte<br />
03 Editorial, Stories<br />
04 Aktuelles<br />
06 Wasser Einbahnstraßen Richtung Grundwasser<br />
10 Wasser Renaturierung oder aquatischer Exorzismus?<br />
14 COVER Steuerreform – ökologisch und sozial?<br />
18 Recycling Recy&Depotech 2022 vor Ort geplant<br />
20 Energie Wärmespeicher: Giganten im Untergrund<br />
24 Smart City Tools von A1 für mehr Lebensqualität<br />
27 Green Logistics Paketversand mit Öko-Touch<br />
30 Green Logistics Klimawandel: nachhaltige Logistik<br />
33 Umwelt ECOMONDO & Key Energy <strong>2021</strong>, Rückblick<br />
36 Ausbildungen, Seminare, Partner<br />
37 Karriere Qualitäts-Champions und -Talente <strong>2021</strong><br />
38 Ausblick <strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> <strong>2021</strong><br />
39 <strong>UMWELT</strong>+MOBILITÄT Sonderausgaben für 2022<br />
1<br />
S<br />
D<br />
06<br />
Wasser<br />
Tunnel und Unterführungen<br />
im Straßenverkehr<br />
bergen<br />
bei Starkregen ein<br />
besonderes Risiko.<br />
Vorbeugend sollten<br />
dem Niederschlag<br />
unterirdisch installierte<br />
Tunnel anbieten –<br />
als „Einbahnstraßen“<br />
in Richtung Grundwasser.<br />
© Mall
4<br />
teuerreform – ökologisch und sozial?<br />
etails zu den Steuerplänen der österreichischen Regierung<br />
20<br />
Energie<br />
Wasser ist als Energiespeicher<br />
unschlagbar: Es kostet fast<br />
nichts, ist ungiftig und in Mitteleuropa<br />
fast überall verfügbar.<br />
Doch wer auf diese Art große<br />
Mengen Wärme über Monate<br />
speichern will, braucht viel Platz.<br />
Das Projekt giga_TES hat untersucht,<br />
wie das gehen kann.<br />
24<br />
Smart City<br />
Die nachhaltige Stadt von morgen<br />
bietet ihren Bewohnern eine<br />
Reihe von Tools an, die für mehr<br />
Lebensqualität sorgen sollen.<br />
Das Telekomunternehmen A1 hat<br />
schon heute einiges im Portfolio.<br />
Sehr geehrte Leserinnen und Leser!<br />
Werte Kunden!<br />
In diesem Jahr hat die österreichische Bundesregierung<br />
in Sachen Steuerpolitik erstmals einen klaren Schwenk in<br />
Richtung Umwelt eingeleitet. Die vorgelegte Steuerreform<br />
soll ökologisch und zugleich sozial sein. Dass die<br />
Vermengung dieser beiden Leitthemen nicht unbedingt<br />
einfach ist, zeigt auch das Ergebnis der Steuerpläne: Die<br />
ökologische Seite wird von der Umweltseite her kritisiert,<br />
die sozialen Aspekte werden von sozial orientierten<br />
Organisationen bemängelt.<br />
Und damit steht diese Regierung vor dem gleichen<br />
Dilemma, wie es in Unternehmen herrscht. Wie kann<br />
einerseits ein signifikanter Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit<br />
geliefert werden, ohne die Ertragskomponente zu<br />
gefährden?<br />
Nun, es kommt auf den Gestaltungswillen an. Wer nur<br />
auf Mechanismen der Märkte reagiert, kann keine weiten<br />
Sprünge vollziehen, sondern immer nur Korrekturen<br />
versuchen. Genau das lässt sich in dieser Steuerreform<br />
ablesen: Es werden Maßnahmen gesetzt, die bestimmte<br />
Verhaltensweisen teurer machen. Langfristig ist das erstens<br />
zu wenig, und zweitens werden Änderungen damit nicht<br />
rasch genug erreicht.<br />
Stattdessen müssen die Rahmenbedingungen geändert<br />
werden: weniger Verkehr - ganz egal, wie der geschieht,<br />
weniger Bodenverbrauch, mehr Kreislaufwirtschaft<br />
und weniger Verbrauch. Und dazu müssen manche<br />
möglicherweise sogar gezwungen werden.<br />
Das <strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> ist seit vielen Jahren Wegbegleiter<br />
der Nachhaltigkeit – wir zeigen regelmäßig auf, wer<br />
nachhaltig arbeitet, welche Modelle angewendet werden<br />
und welche Arbeitsweisen langfristig sinnvoll sind.<br />
Viel Lesevergnügen,<br />
Ihr Peter R. Nestler<br />
Herausgeber
<strong>UMWELT</strong>journal 4/<strong>2021</strong> | S4<br />
Staatspreis Architektur und Nachhaltigkeit – Nominierte stehen fest<br />
Auch in seiner siebten Auflage<br />
war das Interesse der Fachwelt<br />
am Staatspreis Architektur und<br />
Nachhaltigkeit riesengroß. 72<br />
Projekte aus ganz Österreich<br />
– vom Schulbau über Wohnanlagen<br />
bis hin zum Gewerbebau–<br />
bewarben sich um die renommierte<br />
Auszeichnung. Die zehn<br />
besten Projekte wurden nun<br />
von einer unabhängigen Jury<br />
nominiert. Die Bekanntgabe der<br />
Preisträger:innen erfolgt im Rahmen<br />
einer feierlichen Veranstaltung<br />
im Dezember <strong>2021</strong> in Wien.<br />
Klimaschutzministerin Leonore<br />
Gewessler freut sich über das<br />
große Interesse der zahlreichen<br />
Architektur- und Planungsbüros<br />
und der Immobilienwirtschaft an<br />
der Auszeichnung: „Die hochwertige<br />
Weiterentwicklung des<br />
Gebäudebestandes ist ein zentraler<br />
Baustein zur Erreichung<br />
der nationalen Klimaziele und<br />
für eine klimaneutrale Zukunft.<br />
Ich freue mich sehr, dass es<br />
in diesem Jahr erneut so viele<br />
Einreichungen gab. Alle eingereichten<br />
Projekte und vor<br />
allem die zehn Nominierungen<br />
zeigen klar: Nachhaltige Architektur<br />
ist mittlerweile ein fester<br />
Bestandteil der heimischen<br />
Bau- und Sanierungsprojekte.<br />
Sehr erfreulich ist auch wieder<br />
die herausragende Qualität der<br />
Einreichungen und es gibt dabei<br />
immer mehr Sanierungen<br />
und Weiterentwicklungen von<br />
Bestandsgebäuden.“<br />
Katharina Bayer ist neue Vorsitzende<br />
der Staatspreisjury<br />
Großes Lob für die Einreichungen<br />
kommt auch von Architektin<br />
Katharina Bayer, die seit<br />
heuer die neue Vorsitzende der<br />
internationalen Staatspreisjury<br />
ist: „Wir waren beeindruckt von<br />
der hohen Qualität und Fülle<br />
der Projekteinreichungen.<br />
Praktisch aus ganz<br />
Österreich und für jede<br />
Art von Gebäude bis hin<br />
zu ganzen Quartieren<br />
wurden tolle Projekte<br />
eingereicht, von denen<br />
wir die allerbesten für<br />
eine Nominierung ausgewählt<br />
haben.“<br />
Die sechs-köpfige Jury<br />
ist gleichermaßen mit<br />
Expert:innen aus Architektur<br />
und Nachhaltigkeit<br />
besetzt. Beiden Gruppen<br />
steht ein Vetorecht bei<br />
der Auswahl zu. Als Ausgangsbasis<br />
für die Nachhaltigkeitsbewertung<br />
werden dabei die strengen<br />
Anforderungen des<br />
klimaaktiv Gebäudestandards<br />
herangezogen.<br />
Sanierung und Bestandsentwicklung<br />
am Vormarsch<br />
Wie sehr die für das Erreichen<br />
der Treibhausgasneutralität bis<br />
2040 dringend notwendige Sanierung<br />
und Bestandsentwicklung<br />
bereits in der hochwertigen<br />
Gebäude- und Immobilienwirtschaft<br />
angekommen ist, zeigt<br />
auch die heute veröffentlichte<br />
Nominierungsliste. Lediglich vier<br />
der zehn nominierten Projekte<br />
sind Neubauten, zwei davon<br />
Ersatzneubauten in zentralen<br />
Lagen in Wien und Salzburg. Bei<br />
den anderen sechs Projekten<br />
handelt es sich um ambitionierte<br />
Sanierungsprojekte, Um- und<br />
Zubauten von Bestandsobjekten<br />
und die Weiterentwicklung<br />
eines Ortszentrums.<br />
Unterstützt wird der Staatspreis<br />
Architektur und Nachhaltigkeit<br />
<strong>2021</strong> von der HYPO NOE Landesbank<br />
und vom Fachverband<br />
Steine-Keramik.<br />
© BMK/Kurt Hoerbst<br />
Generalsanierung Gebäude des Hauptverbands der Sozialversicherungen, Wien<br />
Reclay-Schwester RecycleMe<br />
expandiert nach Österreich<br />
Nach dem erfolgreichen Launch der RecycleMe GmbH in<br />
Deutschland agiert die internationale Unternehmensberatung ab<br />
sofort auch von einem neuen Standort in Wien aus. Das RecycleMe-<br />
Team unterstützt nun auch österreichische Kunden und Partner in<br />
den Bereichen Verpackungsmanagement, Recyclingfähigkeit von<br />
Verpackungen und erweiterte Produzentenverantwortung (EPR).<br />
Dabei legen die Circular-Economy-Experten besonderen Wert auf<br />
ihre länderübergreifende Kompetenz.<br />
Nur wenige Wochen nach dem offiziellen Start in Deutschland erweitert<br />
die RecycleMe GmbH – ein Schwesterunternehmen der<br />
Reclay Systems GmbH – ihre Tätigkeit auf den österreichischen<br />
Markt. „Das Team von RecycleMe besitzt maßgebliche Expertise<br />
in den Bereichen Kreislaufwirtschaft und Umweltmanagement.<br />
Wir konnten bereits zu Beginn einige namhafte internationale Unternehmen<br />
als Kunden gewinnen“, freut sich Sabrina Goebel, RecycleMe-Geschäftsführerin.<br />
So gaben die Circular-Economy-Experten<br />
erst kürzlich eine Kooperation mit der Stadler Anlagenbau GmbH,<br />
dem international tätigen Spezialisten für Müllsortieranlagen und<br />
-komponenten, bekannt. „Der Schritt nach Österreich war die logische<br />
Konsequenz aufgrund der stetig wachsenden Nachfrage auf<br />
diesem Markt. Die österreichische Kreislaufwirtschaft steht außerdem<br />
in den kommenden Jahren vor bahnbrechenden Veränderungen:<br />
Diese möchten wir mit unserer Beratungskompetenz proaktiv<br />
begleiten“, freut sich Goebel über die Expansion nach Österreich.
Erste Group Null-Emissionen<br />
Als erste Bank mit Hauptsitz<br />
in Österreich und Zentral- und<br />
Osteuropa tritt die Erste Group<br />
der UN-Brancheninitiative Net-<br />
Zero Banking Alliance (NZBA)<br />
bei. Damit verpflichtet sich die<br />
Bankengruppe, spätestens bis<br />
2050 ihr Kredit- und Anlageportfolio<br />
auf Netto Null Emissionen<br />
auszurichten. Neben der<br />
Net-Zero Banking Alliance tritt<br />
die Erste Group zeitgleich der<br />
Financial Initiative des UN Environmental<br />
Programm (UNEP FI)<br />
bei und unterfertigt die UN Principles<br />
for Responsible Banking.<br />
Die Erste Group setzt damit im<br />
Jahr <strong>2021</strong> nach Verabschiedung<br />
der eigenen Kohlerichtlinie<br />
und den Beitritten zu EU<br />
Green Consumption Pledge sowie<br />
der Partnership for Carbon<br />
Accounting Financials (PCAF),<br />
den nächsten Meilenstein in<br />
Sachen Nachhaltigkeit. Bereits<br />
2023 plant die Erste Group<br />
selbst in ihrem Betrieb klimaneutral<br />
zu sein.<br />
Auf dem Weg zu Net-Zero<br />
„Das starke Ergebnis zum dritten<br />
Quartal versetzt uns in die<br />
komfortable Lage, dass wir uns<br />
mit voller Energie den wichtigen<br />
strategischen Initiativen im<br />
Bereich Nachhaltigkeit widmen<br />
können,“ erklärt Bernd Spalt,<br />
CEO der Erste Group.<br />
„Der Zusammenschluss mit anderen<br />
großen Instituten unter<br />
der Leitung der UN hilft uns bei<br />
der Mobilisierung von Finanzmitteln<br />
für eine umweltfreundlichere<br />
Zukunft und der Reduzierung<br />
von Emissionen. Es<br />
geht um die Jahrhundertaufgabe<br />
Klimaneutralität. Wir gehen<br />
unseren Weg in Richtung einer<br />
nachhaltigeren Bank weiter und<br />
wir gehen voran.“<br />
Allgemein weist die Erste<br />
Group ein geringes Exposure<br />
von knapp ein Prozent des<br />
gesamten Kreditportfolios zu<br />
emissionsintensiven Branchen<br />
wie Kohle, Klimatechnik, Viehwirtschaft<br />
oder Abfallwirtschaft<br />
auf. Die Erste Group hat eine<br />
sehr gute Ausgangsbasis, um<br />
ihre Netto-Null-Verpflichtung zu<br />
erreichen. Die finanzierte Emissionsintensität<br />
beträgt insgesamt<br />
nur knapp unter 100 CO2e<br />
pro Euro und spiegelt damit die<br />
ausgewogene, regionale und<br />
branchenmäßige Verteilung<br />
des Kreditportfolios wider.<br />
Insgesamt sind mehr als 80<br />
Banken aus 36 Ländern Teil<br />
der Net-Zero Banking Alliance.<br />
Mit einer summierten Bilanzsumme<br />
von rund 64 Billionen<br />
Dollar repräsentiert die Allianz<br />
etwa 40 Prozent der weltweiten<br />
Bankaktiva.<br />
Die Mitglieder der Allianz verpflichten<br />
sich, szenariobasierte<br />
Zwischenziele zur Emissionsreduktion<br />
für 2030 (oder früher)<br />
für die Bereiche mit den stärksten<br />
Belastungen festzulegen,<br />
d.h. die treibhausgasintensivsten<br />
und emissionsstärksten<br />
Sektoren. Darüber hinaus gelten<br />
strenge Richtlinien in der<br />
Berichterstattung für die jährliche<br />
Veröffentlichung von Emissionen<br />
und Emissionsintensität<br />
bzw. die Offenlegung der Fortschritte<br />
anhand einer auf Vorstandsebene<br />
überprüften Übergangsstrategie.<br />
Die Erste Group muss innerhalb<br />
von 18 Monaten (erstmals im<br />
Nachhaltigkeitsbericht 2022)<br />
erste Zielvorgaben unter Berücksichtigung<br />
der solidesten<br />
verfügbaren wissenschaftlichen<br />
Erkenntnisse erarbeiten und<br />
danach in der jährlichen Berichterstattung<br />
ausweisen.<br />
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<strong>UMWELT</strong>journal 4/<strong>2021</strong> | S6<br />
Einbahnstraßen Richtung Grundwasser<br />
Tunnel und Unterführungen im Straßenverkehr bergen bei Starkregen ein besonderes Risiko. Laufen<br />
Sie mit Regenwasser voll, stecken die Verkehrsteilnehmer in der Falle. Vorbeugend sollten wir dem<br />
Niederschlag, z. B. unter Straßen und Parkplätzen, unterirdisch installierte Tunnel anbieten – als<br />
„Einbahnstraßen“ in Richtung Grundwasser. Text: Klaus W. König<br />
Kommunen tun gut daran, beides zugleich<br />
im Blick zu behalten: Die Dürre als Folge<br />
der Trockenheit und lokale Überflutungen<br />
als Folge von Starkregen. „Nicht nur in Europa,<br />
sondern auch innerhalb Österreichs gab es große<br />
Unterschiede: So war der Juli <strong>2021</strong> im Süden<br />
Österreichs zu trocken, andernorts führten Unwetter<br />
zu extremen Regenmengen“, meldet Anfang<br />
September die österreichische Zentralanstalt<br />
für Meteorologie und Geodynamik in Wien,<br />
eine Einrichtung des Bundesministeriums für<br />
Bildung, Wissenschaft und Forschung. „Unter anderem<br />
in Kufstein und Amstetten wurden sogar<br />
Niederschlagsrekorde gebrochen“.<br />
Wirksame Starkregenvorsorge gleicht<br />
einem Puzzle<br />
Die unangenehmen Auswirkungen der Wetterextreme<br />
lassen sich nicht mit einer einzigen Methode<br />
vermeiden. Dieses Wissen ist mittlerweile<br />
Allgemeingut. Vielmehr brauchen wir ein System<br />
von vorbeugenden Maßnahmen, die Puzzleteilchen<br />
ähnlich das lokal passende Bild der vielfältigen<br />
Vorsorge allmählich komplettieren. Ein<br />
solches Puzzleteil kann der Mall-Sickertunnel CaviLine<br />
VS sein. Mit Vorfiltervlies und Filtermaterial<br />
reinigt er belastetes Niederschlagswasser von<br />
Verkehrsflächen. Die Fläche, mit der unterirdisch<br />
auf der Tunnelsohle gefiltert wird, steht rechnerisch<br />
im Zusammenhang mit dem Bemessungsregen,<br />
einem lokalen Wert des am jeweiligen Ort zu<br />
berücksichtigenden maximalen Niederschlagsereignisses.<br />
Auch die entwässerte Fläche spielt<br />
eine Rolle. Je stärker der Bemessungsregen und<br />
je größer die Einzugsfläche, desto mehr Filterfläche<br />
wird gebraucht. Die technischen Regeln, speziell<br />
die ÖNORM B 2506-3, geben den Planern<br />
hierzu Auskunft, auch zur Qualität des Filtermaterials.<br />
Wichtig sind noch zwei Voraussetzungen für<br />
dauerhaftes und wirkungsvolles Funktionieren:<br />
Vor dem Sickertunnel muss der Zufluss von Sedimenten<br />
und Schwimmstoffen mechanisch vorgereinigt<br />
sein und im Tunnel ein ausreichendes<br />
Rigolenvolumen bereitstehen.<br />
Vorreinigung und Rigolenvolumen<br />
Mall bietet Behälter aus Stahlbeton in verschiedenen<br />
Dimensionen zur Vorreinigung des Straßenablaufs<br />
an. Sie werden mit der Versickerungsanlage<br />
CaviLine VS kombiniert. Die Funktionsweise<br />
ist Sedimentation, die einfachste und wirtschaftlichste<br />
Art der Regenwasserbehandlung. Solche<br />
Anlagen der Baureihen ViaSed und ViaTub werden<br />
auch vor Regenrückhaltebecken oder vor<br />
der Ableitung von Niederschlägen in Oberflächengewässer<br />
seit Jahren erfolgreich eingesetzt.<br />
Sie enthalten ein Zentralrohr und eine Leitwand.<br />
Durch die Leitwand wird das zulaufende Wasser<br />
in eine tangential zum Behälter gerichtete Kreisel-Strömung<br />
geleitet. In dem Ringspalt zwischen<br />
der Behälteraußenwand und dem Zentralrohr<br />
entsteht ein rotierender Wasserkörper. Dadurch<br />
sinken absetzbare Stoffe an den Behälterboden.<br />
Leichte schwimmfähige Stoffe bewegen sich<br />
nach oben und werden dort zurückgehalten. Das<br />
so gereinigte Wasser fließt aus der Klarwasserzone<br />
am unteren Ende des Zentralrohres ab. Ab<br />
einem Volumenstrom größer als 24 l/s kommt Via-<br />
Tub zum Einsatz, denn bei gleicher Behältergröße<br />
kann durch eingebaute Lamellen mehr Wasser in<br />
der gleichen Zeit gereinigt werden. Entscheidend
Fotos (5) © Mall<br />
für die Dimensionierung von Sedimentationsanlagen<br />
ist die zulaufende Wassermenge. Diese wird<br />
durch die Parameter angeschlossene Fläche, zu<br />
erwartende Regenmenge und kritische Regenspende<br />
bestimmt. Der Wirkungsgrad von Sedimentationsanlagen<br />
richtet sich nach der Oberflächenbeschickung<br />
qA. Die Standardbemessung<br />
geht von einer Oberflächenbeschickung qA von<br />
18 m/h und einer Fließgeschwindigkeit von 5<br />
cm/s aus. Für höhere Anforderungen kann qA<br />
mit einem niederen Wert von z. B. 10 m/h angesetzt<br />
werden. Dies gilt für alle Produkte ViaSed<br />
und ViaTub. Und sie sind alle mit einem ausreichend<br />
bemessenen Schlammsammelraum und<br />
einem Raum zur Sammlung von Leichtstoffen<br />
ausgestattet. Zur Sicherheit liegt auf der Sohle<br />
des Sickertunnels ein Spezialvlies, das feine abfiltrierbare<br />
Partikel zurückhält, welche von den<br />
mechanischen Anlagen der Vorreinigung nicht<br />
zurückgehalten werden. Bei Regenwasser von<br />
Dachflächen genügt diese Art der Reinigung in<br />
den meisten Fällen. Oberflächenabflüsse von<br />
Verkehrsflächen jedoch enthalten polare gelöste<br />
Stoffe, z. B. Schwermetalle, für deren Adsorption<br />
unter dem Vlies bei CaviLine VS eine hoch wirksame<br />
und 30 cm starke Filterschicht vorhanden<br />
ist. Welches Rigolenvolumen zur Rückhaltung<br />
notwendig ist, wird errechnet. Es ergibt sich aus<br />
der Differenz des Niederschlagsaufkommens<br />
(Produkt aus Bemessungsregen und entwässerter<br />
Fläche) und der Versickerungsfähigkeit des<br />
Untergrundes (Durchlässigkeitsbeiwert kf, gewonnen<br />
durch Bodenprobe).<br />
Oben befahrbar, unten zugänglich<br />
Laut Herstellerangaben ist das Besondere und<br />
der Grund zur Entwicklung des im Jahr 2020 neu<br />
auf den Markt gekommenen Sickertunnels CaviLine<br />
seine flache Bauform und die Befahrbarkeit,<br />
die selbst bei oberflächennahem Einbau mit<br />
geringer Überdeckung gegeben ist. Die zylindrischen,<br />
liegenden Halbschalen haben ein sehr gutes<br />
Verhältnis zwischen Hohlkörpervolumen und<br />
Sickerfläche. Das bedeutet günstige Baukosten.<br />
Modulartig aneinandergereiht werden die Elemente<br />
direkt auf ca. 15 cm sickerfähigen Kiessand<br />
oder auf Split 2/8 mm gelegt.<br />
Die Sickertunnel eignen sich somit als „Linienentwässerung“.<br />
Sie können wie Kanäle unmittelbar<br />
und in beliebiger Länge unter Straßen eingebaut<br />
werden – und das relativ nahe an der Oberfläche,<br />
also mit wenig Aushub, ein weiterer Kostenvorteil.<br />
Bevor die Verfüllung der Baugrube beginnt,<br />
wird die gerundete Oberseite des Tunnels an den<br />
Elementstößen mit Geotextil abgedeckt, der Domschacht<br />
für den Einstieg bis zur Geländehöhe aufgesetzt<br />
und die Zulaufleitung verlegt. Hohlkörperrigolen<br />
des Typs CaviLine haben gegenüber den<br />
gebräuchlichen Füllkörperrigolen Vorteile durch<br />
den Werkstoff Stahlbeton. Sie sind statisch bestimmt,<br />
standsicher, mit LKW befahrbar und kommen<br />
auch bei großen Hohlräumen ohne innere<br />
Aussteifungen aus. Der Austausch von erschöpften<br />
oder kolmatierten Filterschichten ist aufgrund<br />
der sehr guten Zugänglichkeit der Anlagen mit geringen<br />
Mitteln einfach durchführbar.
<strong>UMWELT</strong>journal 4/<strong>2021</strong> | S8<br />
Versickern, statt die Donau zu belasten<br />
Mit Versickerung statt Ableitung entsteht eine Win-<br />
Win-Situation: Die Donau und ihre Zuflüsse, zu denen<br />
letztendlich auch die Schmutzwasserkanalisation<br />
gehört mit ihrem Umweg über die Kläranlage,<br />
sind von diesen Wassermengen entlastet. Zweitens<br />
wird mit Versickerung der gereinigten Regenabflüsse<br />
das Grundwasser angereichert, und das wird<br />
mit zunehmender Siedlungsfläche bzw. Versiegelung<br />
der Oberfläche immer wichtiger. Denn unter<br />
Siedlungsgebieten ist die Tendenz größer, dass<br />
der natürliche Grundwasserspiegel absinkt – eine<br />
Folge der übermäßigen Regenableitung in Kanälen.<br />
Dieses Wasser fehlt dem unterirdischen Wasserreservoir.<br />
Das Verhältnis der Anteile von Versickerung<br />
und Verdunstung zum Anteil der Ableitung von Regenwasser<br />
hat sich praktisch umgekehrt. Während<br />
in der Natur die Ableitung in Bächen und Flüssen<br />
der kleinste Anteil war, ist er im Siedlungsgebiet<br />
und entlang der Verkehrswege der größte geworden<br />
– was zudem Überflutungen begünstigt.<br />
Sinkende Grundwasserspiegel bedenken<br />
Mit Natur ist hierbei nicht landwirtschaftlich genutzte<br />
Fläche gemeint, sondern weitgehend unberührte<br />
Natur mit ihren intakten Speicher- und Rückhaltepotentialen.<br />
Fällt mehr Regen, als spontan versickern<br />
oder verdunsten kann, so haben in einer ursprünglichen<br />
Landschaft Senken und Mulden sowie<br />
Altarme von Flüssen und moorige Feuchtgebiete<br />
die Funktion eines Schwammes zum Ausgleich von<br />
Zuviel und Zuwenig übernommen.<br />
Die eingangs erwähnte Dürre als Folge von Trockenperioden<br />
entsteht durch das andere Extrem,<br />
das Zuwenig an Wasser in der Natur. Eine Situation,<br />
die nach Meinung vieler Experten künftig, ebenso<br />
wie lokaler Starkregen, tendenziell zunimmt. Die<br />
Landwirtschaft und der gewerbliche Gartenbau<br />
werden dann zur Bewässerung vermehrt Bedarf an<br />
Grundwasser anmelden. Auch dies ist ein Grund, mit<br />
Versickerung der anfallenden Niederschläge einem<br />
sinkenden Grundwasserspiegel entgegenzuwirken.<br />
Zusammenfassung<br />
Für Regenabfluss von Verkehrs- und Dachflächen<br />
gelingt Versickerung ohne Flächenbedarf – unterirdisch,<br />
mit der erforderlichen Vorreinigung, bei<br />
gleichzeitiger Befahrbarkeit. Die Regeln der Technik<br />
sind vorhanden, entsprechende Produkte<br />
ebenfalls. Die Verantwortlichen aus Planung und<br />
Verwaltung können mit dem Sickertunnel CaviLine<br />
ihrem Maßnahmen-Puzzle gegen Überflutung bei<br />
Starkregen und gegen sinkende Grundwasserspiegel<br />
an vielen Stellen ein wirksames und kostengünstiges<br />
Puzzleteil hinzufügen.<br />
Zum Autor<br />
Dipl.-Ing. Klaus W. König ist freiberuflicher Fachjournalist<br />
und Buchautor sowie von der Industrie- und Handelskammer<br />
Bodensee-Oberschwaben öffentlich<br />
bestellter und vereidigter Sachverständiger für Bewirtschaftung<br />
und Nutzung von Regenwasser. Er ist<br />
auch Mitarbeiter im DIN-Ausschuss NA 119-05-08 AA<br />
Wasserrecycling/Regen- und Grauwassernutzung.
Europas Branchentreffpunkt der Wasserkraft<br />
Vom 25. bis 26. November steht das Messezentrum Salzburg wieder ganz im Zeichen der regenerativen Energiequelle<br />
Wasser. Die Fachmesse für Wasserkraft Renexpo Interhydro und der begleitende Kongress vernetzen die verschiedensten<br />
Branchenvertreter und Entscheidungsträger aus Politik, Bau- und Ingenieurswesen.<br />
Dafür steht die Renexpo Interhydro. Experten<br />
aus ganz Europa versammeln sich in<br />
Salzburg und nutzen die Fachmesse für<br />
Wasserkraft als Plattform für Wissenstransfer und<br />
Erfahrungsaustausch. Rund 80 Aussteller und<br />
das facheinschlägige Bühnen- und Kongressprogramm<br />
bieten den Besuchern zwei Tage lang<br />
kompaktes Know-how aus erster Hand. Die Messe<br />
zeigt, welchen Beitrag Wasserkraft zu einer<br />
sicheren, nachhaltigen, bezahlbaren und klimaneutralen<br />
Energieversorgung leistet.<br />
Erfrischendes Bühnenprogramm<br />
Selbstverständlich ist auch auf der Bühne das<br />
Wasser der Hauptdarsteller. Im sogenannten Hydro-Forum<br />
finden spannende Fachvorträge und<br />
Podiumsdiskussionen statt. Bereits die Eröffnung<br />
durch Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt,<br />
Energie, Mobilität, Innovation und Technologie,<br />
Eleonore Gewessler BA, verspricht ein sofortiges<br />
Eintauchen ins Thema Wasserkraft und baut die<br />
erste Brücke zwischen Gesetzgeber und gelebter<br />
Praxis. Als nächstes sticht auf der Agenda wohl<br />
Herbert Saurugg, internationaler<br />
Blackoutund<br />
Krisenvorsorgeexperte,<br />
ins Auge, der<br />
mit einem Impulsvortrag<br />
und im anschließenden<br />
Energietalk<br />
mögliche Szenarien<br />
skizziert. Mit dem Fallbeispiel<br />
Schachtkraftwerk<br />
Großweil wird<br />
eine der neuesten<br />
technischen Entwicklungen<br />
im Bereich<br />
der Wasserkraft präsentiert.<br />
Eine Flut an<br />
Know-how ist gewiss!<br />
Kongress mit Tiefgang<br />
Auch ein Blick auf das<br />
Kongressprogramm<br />
lohnt. Für noch mehr<br />
Insiderwissen und Expertenrat!<br />
An den zwei Tagen stehen drei Kernbereiche<br />
im Fokus. Der Donnerstag, 25. November<br />
widmet sich dem Thema „Wasserkraft & Sedimente“,<br />
während am Freitag, 26. November bei „Wasserkraft<br />
& Speicher“ sowie „Gewässerökologie“<br />
Ideen ausgetauscht und innovative Lösungen<br />
diskutiert werden.<br />
Wasserkraft, die Wissen schafft<br />
Zweifelsohne ist die Renexpo Interhydro als Fachmesse<br />
für Wasserkraft europaweit unerreichbar<br />
was die Dichte und Qualität an Praxisbezug betrifft.<br />
Die internationale Ausrichtung des Messeformats,<br />
sowie seinen vernetzender Charakter,<br />
schätzen Experten und Branchenkenner über die<br />
Grenzen Österreichs hinaus. Denn auch nur der<br />
gemeinsame Gedanke und ein verbindendes Miteinander<br />
können zu einer nachhaltigen Zukunft<br />
Europas beitragen.<br />
Weitere Informationen finden Sie auf der Website:<br />
www.renexpo-interhydro.eu.
<strong>UMWELT</strong>journal 4/<strong>2021</strong> | S10<br />
Renaturierung oder aquatischer Exorzismus?<br />
Fließende Gewässer wurden über viele hundert Jahre „reguliert“. Einer der Hauptgründe für Regulierungsmaßnahmen<br />
war die Angst vor dem (Hoch)Wasser. Aber auch aus landwirtschaftlichen<br />
Gründen suchte man nach Möglichkeiten, das Wasser zu beseitigen.<br />
Text: Peter Baumgartner<br />
Der Dämon Wasser musste ausgetrieben<br />
werden, weil er Hab und Gut und sogar<br />
das Leben der Menschen bedrohte. Man<br />
könnte also sagen, Wasserbauer sind aquatische<br />
Exorzisten.<br />
interdisziplinären Team 500 Jahre Donauregulierung<br />
in Wien dokumentiert. Dabei wurde sichtbar,<br />
wie gravierend sich der Fluss selbst durch relativ<br />
einfache Wasserbaumethoden, in erdgeschichtlich<br />
gesehen kurzer Zeit, verändert hat.<br />
PETER BAUMGARTNER<br />
REDAKTION<br />
<strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong><br />
Der Exorzist, der den Exorzismus durchführt, soll<br />
in eine direkte Kommunikation mit dem Dämon<br />
treten und versuchen, dessen „Beseitigung“ herbeizuführen.<br />
Beim Exorzismus geht es also um<br />
die Abwendung des Bösen bis hin zu dessen Ausrottung.<br />
Genau wie im Wasserbau. Die Rituale,<br />
die dabei angewendet wurden und noch werden,<br />
sind vielfältig. Vielleicht nennt man deshalb die<br />
Trockenlegung von Feuchtgebieten in der Fachsprache<br />
„Wasseraustrieb“. Jedenfalls geschah die<br />
Besitzergreifung von aquatischen Ökosystemen<br />
über die Jahrhunderte zunehmend effizient. Wie<br />
effizient, zeigt zum Beispiel eine Forschungsarbeit<br />
(ENVIEDAN (Environmental history of the<br />
Viennese Danube, Umweltgeschichte der Wiener<br />
Donau 1500 – 1890) von Verena Winiwarter. Die<br />
Wissenschaftlerin des Jahres 2013 hat mit einem<br />
Fast unglaublich, wie aus einem Fluss, dessen<br />
Adern einst das Wiener Becken vollständig durchzogen,<br />
ein träg fließender Kanal wurde. Die langfristigen<br />
Folgen dieser menschlichen Aktivitäten<br />
sehen wir heute und sind Gegenstand einer Bewegung,<br />
die sich weltweit Renaturierung nennt. Inzwischen<br />
wurde nämlich erkannt, dass der Verlust<br />
von Überschwemmungsflächen ebenso verheerende<br />
Auswirkungen hat, wie seinerzeit der unregulierte<br />
Fluss. Allerdings werden jetzt die Kosten<br />
entstandener Schäden, zum Beispiel durch Überschwemmungen,<br />
um ein Vielfaches höher.<br />
Die neue Erkenntnis lautet daher, wir müssen an<br />
den Flüssen wieder einen naturnahen Zustand<br />
herbeiführen. Es muss „renaturiert“ werden.<br />
Menschliche Eingriffe in die Natur sollen durch<br />
LIFE-Projekt: Wachau-Touristen bekommen eine neue, schönere Au (Foto: Svetlana Werner)
menschliche Eingriffe weitestgehend beseitigt<br />
werden und langfristig soll sich das Ökosystem<br />
ohne menschliche Hilfe wieder selbst regenerieren<br />
und erhalten. Dominierendes Streben ist die<br />
„Konnektivität“. Das Prinzip Vernetzung dominiert<br />
den gesellschaftlichen Wandel in allen Lebensbereichen<br />
– so auch im Wasserbau.<br />
Grundlage für die Zielsetzung sind eine Reihe von<br />
Verordnungen, übergeordnete Planungen, Studien<br />
und Gesetze, die inzwischen festlegen, was<br />
bis wann und wie zu geschehen hat. Da gibt es<br />
zum Beispiel die Wasserrahmenrichtlinie (WRRL,<br />
2000/60/EG). Sie wurde 2000 von den EU-Mitgliedsstaaten<br />
verabschiedet und sollte die europäische<br />
Wasserpolitik grundlegend reformieren.<br />
Erstmals werden darin Gewässer (Flüsse, Seen,<br />
Übergangsgewässer, Grundwasser, Küstengewässer)<br />
als Ökosysteme verstanden und erstmals<br />
werden Ziele für einen besseren Zustand dieser<br />
mit konkreten Fristen beschrieben. Zentrale Teile<br />
der Richtlinie sind ein Verschlechterungsverbot<br />
und eine Verbesserungspflicht. Schon 2027 sollen<br />
diese Vorgaben erfüllt sein.<br />
Daneben gibt es den Green Deal der EU und als<br />
dessen Herzstück die EU-Biodiversitätsstrategie.<br />
Sie nennt als Ziel, die Biodiversität in Europa<br />
bis 2030 auf den Weg der Erholung zu bringen.<br />
Auf österreichischer Seite ist für die Zielsetzung<br />
neben den EU-Vorgaben das Wasserrechtsgesetz<br />
und der mittlerweile 3. Nationale Gewässerbewirtschaftungsplan<br />
(NGP), der noch <strong>2021</strong> veröffentlicht<br />
wird, maßgeblich. Der wiederum fußt<br />
auf einer Strategischen Umweltprüfung (SUP) und<br />
beschreibt zum Beispiel, welche Gewässerrenaturierungen<br />
schwerpunktmäßig durchzuführen<br />
sind und welche finanziellen Mittel dafür bereitgestellt<br />
werden.<br />
Was sich die Nationalstaaten hier vorgenommen<br />
haben, ist eine Mammutaufgabe. Ähnlich wie das<br />
Vorhaben, dass unsere Vorfahren vor 500 Jahren<br />
begonnen haben, stehen wir jetzt vor der<br />
Aufgabe, alles wieder zu korrigieren. Der Bericht<br />
über den „Zustand der Natur in der Europäischen<br />
Union“ (2013-2018) zeigt, dass sich der Erhaltungszustand<br />
der Lebensräume im Vergleich zur<br />
Vorperiode nicht verbessert hat. Nur 15 % der Lebensraumbewertungen<br />
weisen auf einen guten<br />
Erhaltungszustand hin.<br />
Man steht in der EU praktisch erst am Beginn<br />
des Handlungsbedarfes. Entsprechend dramatisch<br />
klingt die Warnung der EU, wenn die<br />
Bemühungen um eine Ökologisierung nicht beschleunigt<br />
werden: „Geschieht dies nicht, so<br />
wird dies nicht nur die fortgesetzte Erosion unseres<br />
gemeinsamen Naturerbes zur Folge haben,<br />
sondern auch die fortgesetzte Erosion der<br />
lebenswichtigen Funktionen, die dieses Erbe<br />
liefert und die letztlich die Grundlage für die<br />
Gesundheit und den Wohlstand der Menschen<br />
bilden“. Der nächste Zustandsbericht (2027)<br />
wird also zur Zäsur. Zahlreiche Umweltorganisationen<br />
in Österreich kritisieren und verweisen<br />
auf eine Studie der Universität für Bodenkultur<br />
(BOKU), dass aktuell nur noch 15 Prozent<br />
der Flüsse ökologisch intakt sind.<br />
Bereits 2010 hat der Rechnungshof die Umsetzung<br />
der Wasserrahmenrichtlinie überprüft und<br />
kritisiert, dass die vorgegebenen Ziele bis 2027<br />
nicht erreicht werden. Auch im zweiten Bericht<br />
(2019-Ökologisierung Fließgewässer, zweite Sanierungsperiode),<br />
kritisierte der RH die massiven<br />
Verzögerungen in Österreich, die sogar ein<br />
Vertragsverletzungsverfahren seitens der EU zur<br />
Folge hatten. Aktuell kritisiert der WWF, dass Österreich<br />
nur einen Bruchteil des Finanzbedarfs<br />
zur Verfügung stellt, um die Vorhaben rechtzeitig<br />
umzusetzen. Besonders harsche Kritik übt der<br />
EU-RH an der EU-Agrarpolitik. Diese sei nicht geeignet,<br />
die Landwirtschaft dazu zu bringen, dass<br />
sie die Anforderungen der Wasserrahmenrichtlinie<br />
erfüllt. Vielmehr fördere die EU-Agrarpolitik<br />
eine ineffiziente Wassernutzung.<br />
Das klingt alles sehr kompliziert – ist es auch.<br />
Schließlich geht es nicht nur darum, unzählige<br />
Renaturierungsmaßnahmen zu setzen. Es geht<br />
auch um die Verteilung von sehr viel Geld. Wer<br />
ein Stück vom Kuchen bekommt, unterliegt einem<br />
komplizierten Prozedere, das nur von Experten<br />
durchschaubar ist. Bevor noch ein einziger Stein<br />
in der Natur bewegt wird, kämpfen Unternehmen<br />
und Organisationen mit dem Schöpflöffel und<br />
Baggerschaufel am Fördertopf. Eines der wichtigsten<br />
Finanzierungsprogramme für diese Aufgaben<br />
ist EU-LIFE. In der Programmperiode <strong>2021</strong>-<br />
2027 stehen seitens der EU 5,43 Mrd. Euro an<br />
Fördergeld zur Verfügung. Die Finanzierung der<br />
Renaturierungsmaßnahmen erinnert ein wenig<br />
an das beliebte DKT-Brettspiel, das ursprünglich<br />
eigentlich „Spekulatio“ hieß und fast schon so alt<br />
ist, wie die Wasserbauwirtschaft. Tatsächlich gibt<br />
es seit <strong>2021</strong> „Das kaufmännische Talent“-DKT<br />
auch als Wachau-Version.
<strong>UMWELT</strong>journal 4/<strong>2021</strong> | S12<br />
Neben einer Donaulände kann man auch einen<br />
Treppelweg erwerben und damit spekulieren.<br />
Zur Präsentation des Spieles sind extra Nationalratspräsidenten<br />
Mag. Wolfgang Sobotka, Landeshauptmann-Stv.<br />
Dr. Stephan Pernkopf und der für<br />
die Donau zuständige Staatssekretär Dr. Magnus<br />
Brunnner in die Wachau-Gemeinde Rossatz-Arnsdorf<br />
zu Bgm. Erich Polz gereist.<br />
Die Frage ist, kann das übergeordnete Ziel der<br />
Renaturierung und Beseitigung degradierter<br />
Ökosysteme überhaupt gelingen? Was ist ein natürlicher<br />
Lebensraum? Welchen Zustand sollen<br />
wir herstellen? Den von vor 100 Jahren, von vor<br />
500 oder gar zehntausend Jahren?<br />
Man könnte auch die Prädonau als ideales Ziel anstreben.<br />
Wer bestimmt, welche ehemaligen Regulierungsbauwerke<br />
wieder abgerissen werden sollen?<br />
Vielleicht den Marchfeldschutzdamm, der der<br />
Donau 34 Quadratkilometer Auland gekostet hat?<br />
Anlässlich der aktuellen Neugestaltung des Nordwestbahnhof-Geländes<br />
in Wien, würde sich auch<br />
die Gelegenheit ergeben, dass alte „Fahnenstangenwasser“<br />
– welches 1838 endgültig zugeschüttet<br />
wurde, wieder freizulegen. Dann könnten Schiffe<br />
endlich wieder am Augarten anlegen. Es stellt<br />
sich auch noch die Frage, wessen natürlicher Lebensraum<br />
soll prioritär geschützt werden? Den der<br />
Fische, der Vegetation oder des Wassers?<br />
Forscher an der Uni Wien halten fest, dass eine<br />
vollständige Regeneration des Ökosystems<br />
oftmals nur in historischen oder geologischen<br />
Zeiträumen möglich ist. Andere behaupten<br />
überhaupt, dass wir mit dem Vermächtnis vergangener<br />
Generationen werden leben müssen. Nährstoffeinträge<br />
aus der Landwirtschaft, Abwasser<br />
Einträge, Regulierungen, Kraftwerksbauten, Feststoffhaushalt,<br />
Sohleeintiefung usw., all das wird<br />
uns bis in alle Ewigkeit begleiten. Ist also alles<br />
rund um die Renaturierung und Ökologisierung<br />
für die Katz, wenn wir es eh nicht schaffen? Da<br />
muss man wohl einwenden, dass sich der ganze<br />
Aufwand jedenfalls für die Wirtschaft lohnt.
Aulandschaft Rossatz Wachau:<br />
Millionen glücklicher Wachau-<br />
Besucher wissen nicht, dass<br />
das nur eine minderwertige<br />
„Zweitau“ ist, was sie bisher bewundert<br />
und geliebt haben.<br />
Was würden die vielen Wasserbauexperten machen,<br />
wenn keine neuen Eingriffe in die Natur erfolgen<br />
sollen und Rückbauten auch nicht?<br />
Was jetzt gerade passiert ist, dass sich die Wirtschaft<br />
die gesellschaftliche Änderung zunutze<br />
macht und die Kriegskasse füllt. Wir haben nämlich<br />
die paradoxe Situation, dass Renaturierungsmaßnahmen<br />
und neue Eingriffe in die Natur parallel<br />
laufen. Das wird so nicht mehr lange gehen.<br />
Der Widerstand wächst.<br />
Vor dem Hintergrund der Dekarbonisierung in der<br />
Energieversorgung, wachsen die Begehrlichkeiten<br />
bezüglich erneuerbarer Energie. Besonders<br />
der Ausbau der Wasserkraft soll die Energieversorgung<br />
retten. Eine ganze Reihe von namhaften<br />
Experten läuft aber bereits dagegen Sturm, weil<br />
sie der Meinung sind, das würde den gegenwärtigen<br />
Trend des Biodiversitätsverlusts verschärfen.<br />
Alle Umweltorganisationen haben sich bereits<br />
ebenfalls gegen neue Wasserkraftwerke ausgesprochen,<br />
die nicht naturverträglich gebaut<br />
werden. Zusammenfassend bleibt eine zentrale<br />
Frage unbeantwortet: Wie ernst ist es den Entscheidungsträgern<br />
mit der Ökologisierung? Unser<br />
Flusssystem und das aquatische Ökosystem hat<br />
zwar einen großen Anteil am Gesamtsystem, ist<br />
aber eben nur ein Teil des großen Ganzen. Damit<br />
das Gesamtsystem funktioniert, müssen alle Räder<br />
ineinandergreifen. Hat schon mal jemand gesagt,<br />
wir müssen nicht nur Flüsse, sondern auch Autobahnen<br />
renaturieren?<br />
Wie sinnbefreit ist das Ansinnen, Flüsse hochwasserfit<br />
zu machen, wenn gleichzeitig die<br />
Bodenversiegelung an Land ungehindert fortschreitet?<br />
Welchen Sinn hat der Schutz von<br />
Fischbeständen, wenn gleichzeitig die Einträge<br />
aus der Landwirtschaft und Industrie zunehmen?<br />
Brauchen wir mehr Natur nur deshalb, damit wir<br />
noch mehr Natur verbrauchen und zerstören<br />
können? »Es ist noch nie gelungen, ein Problem<br />
an seinem Ende zu reparieren. Man muss an seine<br />
Ursachen gehen«, sagt die Umwelthistorikerin<br />
Verena Winiwarter.
<strong>UMWELT</strong>journal 4/<strong>2021</strong> | | S14<br />
Steuerreform<br />
ökologisch und sozial?<br />
Die von der österreichischen Bundesregierung beschlossene Steuereform soll zwei<br />
Leitgedanken unter einen Hut bekommen: Ökologie und soziale Gerechtigkeit. Dass<br />
das gelungen ist, bezweifeln viele. Aber es ist ein erster Schritt in die richtige Richtung.<br />
Das bis zum 6. Dezember <strong>2021</strong> in Begutachtung<br />
vorliegende Paket zu einer Steuerreform<br />
für Österreich bringt einige markante<br />
Änderungen. In Sachen Ökologie sticht vor allem<br />
die Bepreisung von CO2 heraus. Daneben sind<br />
noch weitere Maßnahmen geplant, die zu einem<br />
nachhaltigeren Handeln führen sollen. Zugleich<br />
werden einige Stellschrauben zugunsten von Menschen<br />
aus unterschiedlichen Gruppen getroffen.<br />
Alles zusammen ergibt ein verwaltungstechnisches<br />
Monster. Wir werden sehen, wie der Staat und seine<br />
Institutionen damit zurechtkommen wird.<br />
Die Maßnahmen der Steuerreform<br />
Zur Ökologisierung sind geplant:<br />
• Einführung des Nationalen Emissionszertifikatehandelsgesetz<br />
2022 (CO2-Bepreisung plus<br />
flankierende Entlastungsmaßnahmen für bestimmte<br />
Branchen)<br />
• Einführung des regionalen Klimabonusgesetz<br />
• Absetzbarkeit von Sonderausgaben für thermische<br />
Sanierung<br />
• Absetzbarkeit von Sonderausgaben für Investitionen<br />
zum Ersatz von fossilen durch klimafreundliche<br />
Heizungssysteme<br />
• Ausweitung der Befreiung von der Elektrizitätsabgabe<br />
für selbst hergestellten Strom<br />
Zur Entlastung sind geplant:<br />
• Einführung des Investitionsfreibetrages<br />
• Tarifsenkung Einkommensteuer/Lohnsteuer<br />
• Stufenweise Senkung des KöSt-Satzes<br />
• Senkung der Krankenversicherungsbeiträge<br />
• Erhöhung des Familienbonus<br />
• Mitarbeitergewinnbeteiligung neu<br />
• Erhöhung der GWG-Grenze<br />
• Erhöhung des Grundfreibetrages im Rahmen<br />
des Gewinnfreibetrages<br />
• Verkürzung des Vorsteuerberichtigungszeitraumes<br />
für gemeinnützige Bauvereinigungen<br />
Darüber hinaus ist noch eine Reform der Besteuerung<br />
von Krypto-Assets geplant. Dies spielt zu unseren<br />
Themen jedoch keine Rolle und wir lassen<br />
diesen Punkt daher außen vor.<br />
Nationales Emissionszertifikatehandelsgesetz<br />
Dieses Gesetz betrifft die Bepreisung von CO2und<br />
begleitende Maßnahmen dazu. Ab 1. Juli 2022<br />
wird von Inverkehrbringern von fossilen Kraft- und<br />
Treibstoffen (Kohle, Erdgas und Erdölprodukte)<br />
eine Abgabe eingehoben werden, deren Höhe<br />
von den Treibhausgasemissionen dieser Energieträger<br />
abhängen soll: Die Energielieferanten müssen<br />
Emissionszertifikaten kaufen und je nach tatsächlichem<br />
Emissionsausstoß in entsprechender<br />
Anzahl an die eigens dafür eingerichtete Behörde<br />
im Folgejahr wieder abgeben. Nicht verwendete<br />
CO2-Zertifikate müssen gegen eine Refundierung<br />
des Kaufpreises retourniert werden. Die<br />
dadurch entstehenden Zusatzkosten können von<br />
den Händlern direkt an ihre Kunden, also auch an<br />
Unternehmen der Immobilien- und Baubranche,<br />
weitergegeben werden.<br />
Zur Milderung der Mehrbelastung der finanziellen<br />
Mehrbelastung durch die CO2-Bepreisung plant<br />
der Gesetzgeber soziale Ausgleichsmaßnahmen:<br />
• Klimabonus für natürliche Personen als EndverbraucherInnen.<br />
• Vermeidung von Doppelbelastungen aufgrund<br />
einer Teilnahme am EU-ETS: Da die Immobilienund<br />
Baubranche erst ab 2026 in den EU-ETS<br />
eingebunden werden soll, fällt sie bis dahin nicht<br />
unter diese Begünstigung.<br />
• Kompensations-Rückverteilungsmechanismus<br />
für bestimmte Unternehmen: Darunter ist eine<br />
(teilweise) Rückzahlung der weiterverrechneten<br />
Abgabe zu verstehen. Dadurch soll die Landund<br />
Forstwirtschaft entlastet und Härtefälle vermieden<br />
werden.
Die geplanten CO2-Bepreisungen lauten auf<br />
30 EUR (ab 07/2022) bzw. 35 EUR (ab 01/2023).<br />
Danach soll der Preis weiter angehoben werden<br />
auf 45 EUR (ab 01/2024) bzw. 55 EUR (ab 01/2025).<br />
Regionales Klimabonusgesetz federt ab<br />
Um die Belastung durch die neue CO2-Bepreisung<br />
für die Bevölkerung auszugleichen, sollen<br />
die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung zum Teil<br />
und sozial gestaffelt rückvergütet werden. Der regionale<br />
Klimabonus wird an natürliche Personen,<br />
ausbezahlt, die zumindest mehr als 183 Tage im<br />
Kalenderjahr ihren Hauptwohnsitz in Österreich<br />
hatten. Das gilt auch für Minderjährige. In diesen<br />
Fällen geht der Klimabonus an den Bezieher der<br />
Familienbeihilfe.<br />
Der Klimabonus besteht aus einem Sockelbetrag<br />
zuzüglich eines Regionalausgleichs. Der Sockelbetrag<br />
wird im Jahr 2022 zunächst 100 Euro für<br />
jeden Erwachsenen und je 50 Euro für Minderjährige<br />
betragen. Und hier kommt ein bereits stark<br />
kritisiertes Modell zum Tragen: Ausgehend von<br />
der Verfügbarkeit von öffentlichen Verkehrsmitteln<br />
und von der lokal vorhandenen technischen und<br />
sozialen Infrastruktur werden die österreichischen<br />
Gemeinden in vier Kategorien eingeteilt. Abhängig<br />
von der Einstufung der Hauptwohnsitzgemeinde<br />
wird ein abgestufter Regionalausgleich von 0<br />
bis 100 Euro für das Kalenderjahr 2022 gewährt.<br />
Für Menschen mit gewissen Behinderungen wird<br />
fiktiv angenommen, dass sich ihr Hauptwohnsitz<br />
in einer Gemeinde der Kategorie IV befindet und<br />
daher der höchste Regionalausgleich gewährt. Für<br />
Minderjährige wird der Regionalausgleich zu 50<br />
Prozent gewährt.<br />
Die Gesamthöhe des Klimabonus für das Jahr<br />
2022 stellt sich derzeit je nach Klassifikation der<br />
Wohnsitzgemeinde wie folgt dar:<br />
I. Urbane Zentren mit höchstrangiger ÖV-Erschließung<br />
– 100 Euro,<br />
II. Urbane Zentren mit zumindest guter ÖV-Erschließung<br />
– 133 Euro,<br />
III. Zentren sowie das Umland von Zentren mit zumindest<br />
(guter) Basiserschließung – 167 Euro,<br />
IV. Ländliche Gemeinden und Gemeinden mit<br />
höchstens Basiserschließung – 200 Euro.<br />
Neufassung Elektrizitätsabgabegesetz<br />
Die Elektrizitätsabgabe für selbst aus erneuerbaren<br />
Energien hergestellten Strom, der vom Erzeuger<br />
bzw. im Fall einer Energiegemeinschaft von<br />
den Mitgliedern selbst verbraucht wird. Die bisher<br />
bestehende Grenze von 25.000 kWh wird aufgegeben<br />
und die Befreiung auf alle erneuerbaren<br />
Energien ausgeweitet. Die Änderungen sollen für<br />
Vorgänge nach dem 1. Juli 2022 anwendbar sein.
<strong>UMWELT</strong>journal 4/<strong>2021</strong> 4/<strong>2021</strong> | S16 | S16<br />
Raus aus dem Öl<br />
Für die thermische Sanierung von Gebäuden sowie<br />
für den Austausch von fossilen Heizungssystemen<br />
(Ölheizung etc.) durch klimafreundliche<br />
Heizungssysteme können ab der Veranlagung für<br />
das Steuerjahr 2022 pauschale Sonderausgaben<br />
berücksichtigt werden. Voraussetzung dafür ist,<br />
dass die Maßnahmen vom Bund im Rahmen des<br />
Umweltförderungsgesetzes gefördert werden,<br />
die Datenübermittlung gemäß Transparenzdatenbankgesetz<br />
erfolgt und die Ausgaben abzüglich<br />
erhaltener Förderung größer als 4.000 Euro bei<br />
thermischer Sanierung bzw. 2.000 Euro bei Austausch<br />
des Heizungssystems waren.<br />
Der anzusetzende Pauschalbetrag beträgt 800<br />
Euro für thermische Sanierungen und 400 Euro für<br />
den Austausch von Heizungssystemen und kann<br />
für fünf Jahre in der Steuererklärung/Arbeitnehmerveranlagung<br />
berücksichtigt werden. Sollten<br />
weitere geförderte Maßnahmen umgesetzt werden,<br />
für die ein pauschaler Abzug von Sonderausgaben<br />
zusteht, dann verlängert sich der Zeitraum<br />
auf zehn Jahre, wobei sich der Pauschalsatz ab<br />
dem sechsten Jahr nach der weiteren getätigten<br />
Maßnahme richtet.<br />
Ökologischer Investitionsfreibetrag<br />
Unter den Entlastungsmaßnahmen im Rahmen<br />
dieser großen Steuerreform sticht aus Umweltsicht<br />
insbesondere der geplante ökologische Investitionsfreibetrag<br />
(IFB) hervor. Dieser wird im<br />
Einkommensteuergesetz verankert. Der IFB kann<br />
für bestimmte Wirtschaftsgüter des abnutzbaren<br />
Anlagevermögens geltend gemacht werden, die<br />
nach dem 31. 12. 2022 angeschafft oder hergestellt<br />
werden und stellt eine außerbücherliche, zusätzliche<br />
Betriebsausgabe dar. Er wird zehn Prozent<br />
der Anschaffungs- oder Herstellungskosten<br />
betragen. Wenn es sich um Wirtschaftsgüter aus<br />
dem Bereich Ökologisierung handelt, dann erhöht<br />
sich der IFB sogar auf 15 Prozent.<br />
Die Definition bzw. Auflistung der Investitionen<br />
im Bereich Ökologisierung soll in einer noch<br />
nicht vorliegenden ergänzenden Verordnung erfolgen.<br />
Experten gehen davon aus, dass sich die<br />
Bestimmungen zu diesem neuen IFB an der bereits<br />
existierenden Definition der Maßnahmen zur<br />
Ökologisierung für Zwecke der Investitionsprämie<br />
orientieren wird. Formale Voraussetzungen für die<br />
Geltendmachung des IFB sind die Aufnahme ins<br />
Anlageverzeichnis bzw. in die Anlagenkartei und<br />
der Ausweis des IFB an der richtigen Stelle in der<br />
Steuer- bzw. Feststellungs-Erklärung.<br />
Der Investitionsfreibetrag ist gedeckelt, weil er<br />
nur für Anschaffungs-/Herstellungskosten in Höhe<br />
von höchstens einer Million Euro pro Kalenderjahr<br />
geltend gemacht werden kann. Bei Rumpfwirtschaftsjahren<br />
ist dieser Wert entsprechend zu<br />
aliquotieren. Der IFB ist somit betriebsbezogen<br />
ausgestaltet und kann nur im Rahmen der betrieblichen<br />
Einkunftsarten und bei der Gewinnermittlung<br />
durch Bilanzierung oder vollständiger Einnahmen-Ausgaben-Rechnung,<br />
also nicht bei einer<br />
Pauschalierung genutzt werden.<br />
Durch den Investitionsfreibetrag wird die Bemessungsgrundlage<br />
bei Absetzung für Abnutzung<br />
(AfA) nicht berührt, er stellt also im ersten Jahr<br />
wirtschaftlich eine Art zusätzliche AfA dar. Geltend<br />
gemacht werden kann der IFB für Wirtschaftsgüter,<br />
die einem inländischen Betrieb bzw. einer solchen<br />
Betriebsstätte zuzurechnen sind und eine betriebsgewöhnliche<br />
Nutzungsdauer für die AfA von<br />
zumindest vier Jahren haben. Einige Wirtschaftsgüter<br />
sind allerdings dezidiert ausgeschlossen.<br />
Dies gilt insbesondere für bereits anderweitig herangezogene<br />
und auch für gebrauchte Wirtschaftsgüter<br />
und solche, die nur einen geringen Wert haben,<br />
also sofort abgesetzt werden.<br />
Günstigere Beiträge vielerorts<br />
Ebenfalls in der Steuerreform geplant sind Vergünstigungen<br />
bei Beiträgen und Steuersätzen. Mit<br />
1. Juli 2022 soll etwa die zweite Tarifstufe der Einkommensteuer/Lohnsteuer<br />
gesenkt werden. Konkret<br />
soll für Einkommensbestandteile zwischen<br />
18.000 und 31.000 Euro der Steuersatz von momentan<br />
35 auf 30 Prozent gesenkt werden. Mit<br />
1. Juli 2023 soll dann die dritte Tarifstufe gesenkt<br />
werden. Ab diesem Zeitpunkt sollen Einkommensbestandteile<br />
zwischen 31.000 und 60.000 Euro<br />
anstatt mit 42 mit 40 Prozent besteuert werden.<br />
Die Körperschaftsteuer (KöSt) soll ebenfalls gesenkt<br />
werden: für das Jahr 2023 auf 24 Prozent<br />
und für die Jahre ab 2024 auf jeweils 23 Prozent.<br />
Für Privatstiftungen wird die Regelung zur Vortragsfähigkeit<br />
und Verrechnung der Zwischensteuer<br />
an die neuen Steuersätze angepasst.<br />
Darüber hinaus kommt es zu einer Senkung der<br />
Krankenversicherungsbeiträge für Einkommen<br />
unter 2.500 Euro. Der Familienbonus-Plus soll erhöht<br />
werden, ebenso die GWG-Grenz. Eingeführt<br />
wird ein Freibetrag für die Gewinnbeteiligung von<br />
Dienstnehmern. Der Grundfreibetrag des Gewinnfreibetrages<br />
wird auch erhöht. Man darf gespannt<br />
sein, was und wie das alles umgesetzt wird.
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Die Kraft der Wende.
<strong>UMWELT</strong>journal 4/<strong>2021</strong> | S18<br />
Recy&Depotech 2022 wieder<br />
im gewohnten Gewand geplant<br />
Die bedeutendste Veranstaltung für die Themen Recycling und Deponietechnik in Österreich hatte nun<br />
bereits zweimal mit der Pandemie zu kämpfen. Hausherr Univ.-Prof. Roland Pomberger rechnet aber<br />
für 2022 mit einer „normalen“ Veranstaltung mit echten Menschen vor Ort und wieder spannenden<br />
Themen. Wir haben um einen Ausblick gebeten. Interview: Peter R. Nestler<br />
Peter Nestler: Herr Professor Pomberger, wenn<br />
Sie an die jüngste Veranstaltung der Recy & DepoTech<br />
aus dem Jahr 2020 zurückdenken, wie<br />
war das im neuen Format und unter den Bedingungen<br />
einer Pandemie?<br />
Roland Pomberger: Das war für uns eine Riesen<br />
Herausforderung. Wir haben es aber rückblickend<br />
super bewältigt. Davor haben wir uns entschlossen:<br />
Wenn wir es machen, dann ordentlich<br />
und möglichst professionell. Das hat leider auch<br />
bedeutet: ziemlich teuer. Zusammenfassend<br />
sage ich heute: Es hat sehr gut funktioniert, aber<br />
ich hätte gerne, dass es eine Ausnahme bleibt.<br />
Es war bis zwei Wochen vor der Veranstaltung<br />
nicht klar, wie das genau ablaufen kann. Das<br />
war schon eine nervliche Anspannung. Es waren<br />
auch alle Teilnehmer sehr zufrieden und ich habe<br />
viele positive Rückmeldungen erhalten. Wenn<br />
man da drinnen war, war es ja wie in einem Videospiel.<br />
Ich bin aber grundsätzlich kein Freund<br />
von Online-Konferenzen. Denn eine Konferenz<br />
ist viel mehr als irgendwelche Vorträge, die man<br />
hört. Sondern es ist ein Gesamtkunstwerk.<br />
Nestler: Wenn Sie an die Teilnehmer zurückdenken,<br />
war da ein wesentlicher Unterschied zu den<br />
bisherigen Live-Veranstaltungen, hat man mit der<br />
Online-Ausgabe neue Leute erreicht, die sonst<br />
nicht angereist wären?<br />
Pomberger: Wenn ich mir die Range anschaue,<br />
dann kamen ungefähr gleich viele Teilnehmer<br />
wie davor auch – rund 600 Personen. Angesichts<br />
dessen, dass es ja auch etwas kostet, da wir<br />
auch die Kosten hereinspielen müssen, war ich<br />
da überrascht. Tendenziell haben wir online ein<br />
etwas jüngeres Publikum angezogen.<br />
Nestler: Es läuft nun der „Call for Papers“ für die<br />
Recy & DepoTech 2022. Wie ist ihre Erwartungshaltung,<br />
was wünschen Sie sich?<br />
Hausherr Univ.-Prof. Roland Pomberger wünscht sich wieder eine Recy & DepoTech live wie zuletzt im Jahr 2018 ...
Fotos (3): © Montanuniversität Leoben<br />
Pomberger: Ich wünsche mir eine große Auswahl.<br />
Es ist das Themengebiet definiert und wir<br />
laden ein zu Vorträgen zu Schwerpunkten, bei<br />
denen wir glauben, dass das besonders attraktiv<br />
du interessant ist. Aber wir geben nicht vor, wie<br />
das Programm genau sein wird. Das Programm<br />
entsteht erst durch die Einreichungen. Um Weihnachten<br />
herum wird einmal gesichtet und dann<br />
wird das Programm aus den Einreichungen heraus<br />
zusammengestellt.<br />
Nestler: Was sind da die Eckdaten? Wieviele Vorträge<br />
brauchen Sie, um die Konferenz zu gestalten?<br />
Pomberger: Wir haben zweieinhalb Konferenztage<br />
zu bespielen – Mittwoch und Donnerstag<br />
ganztägig und Freitag bis Mittag. Wir haben<br />
vier Parallelsessions, so kamen wir zum Beispiel<br />
2020 auf insgesamt 117 Vorträge. Das ist schon<br />
eine ganz anständige Anzahl. Prinzipiell sind wir<br />
deutschsprachig, was wir als USP sehen, auch mit<br />
dem Schwerpunkt Österreich/Deutschland. Mir<br />
kommt vor, dass viele Leute eine muttersprachliche<br />
Tagung haben wollen. Wir sind ja nicht nur<br />
eine wissenschaftliche Tagung, wobei wir schon<br />
einen abfallwissenschaftlichen Anspruch haben.<br />
Aber ich will nicht nur wissenschaftliche Themen<br />
haben. Diese Tagung ist seit der Gründung eine<br />
Plattform, die Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung<br />
zusammenbringt. Es ist mir auch ganz<br />
wichtig, dass aus den Forschungen und Entwicklungen<br />
von Firmen etwas berichtet wird, aus dem<br />
universitären Bereich, aus dem Verwaltungsbereich<br />
– Ministerien, Sachverständige etc. - und<br />
alle ihren Platz haben und sich austauschen können.<br />
Daher haben wir auch ein entsprechendes<br />
Rahmenprogramm und schauen, dass sich die<br />
Leute auch zwischen den Vorträgen wohlfühlen.<br />
Das fehlt leider bei Online-Veranstaltungen, da<br />
kann man Chatrooms einrichten, was man will.<br />
Es ist etwas anderes, wenn man zusammensteht<br />
und einen Kaffee miteinander trinkt oder ein Bier.<br />
Wir werden jedenfalls wieder ein gutes Programm<br />
zusammenstellen. 2018 hatten wir zum<br />
Beispiel einen Schwerpunkt zum Thema Batterien<br />
und Batterierecycling. Da sind die Leute bis<br />
auf den Gang hinaus gestanden, weil das Thema<br />
so spannend war. Und mir ist es auch wichtig,<br />
dass die Bereiche behandelt werden, die keine<br />
eigenen Tagungen mehr haben, wie Deponien.<br />
Da sollen die Leute sich auch treffen können. Sie<br />
sehen also, es wird wieder spannend!<br />
RECY & DEPOTECH 2022<br />
Wichtige Termine<br />
12. Dezember <strong>2021</strong><br />
Einreichung “Call for Papers”<br />
16. Jänner 2022<br />
Zu-/Absage Einreichungen<br />
28. Februar 2022<br />
Rückbestätigung/Anmeldung<br />
seitens der Vortragenden<br />
bzw. Posterpräsentatoren/innen<br />
31. Mai 2022<br />
Ende Frühregistrierung<br />
4. November 2022<br />
Anmeldeschluss (Nachanmeldungen<br />
bei der Konferenz<br />
sind möglich)<br />
8. November 2022<br />
Ende kostenlose<br />
Stornierung<br />
9. November 2022<br />
1. Konferenztag mit<br />
Abendempfang<br />
10. November 2022<br />
2. Konferenztag mit<br />
Posterpräsentation<br />
11. November 2022<br />
3./letzter Konferenztag<br />
... er war aber auch mit der Online-Ausgabe im Jahr 2020 sehr zufrieden. Für 2022 ist die Konferenz wieder live geplant.
<strong>UMWELT</strong>journal 4/<strong>2021</strong> | S20<br />
Wärmespeicher: Giganten im Untergrund<br />
Wasser ist als Energiespeicher unschlagbar: Es kostet fast nichts, ist ungiftig und in Mitteleuropa<br />
fast überall verfügbar. Doch wer auf diese Art große Mengen Wärme über Monate speichern will,<br />
braucht viel Platz. Das Projekt giga_TES hat untersucht, wie das gehen kann – mit abgedeckten<br />
Erdbeckenspeichern, die bis zu 2 Millionen Kubikmeter Wasser fassen. Text: Wim van Helden<br />
Wasser ist als Energiespeicher unschlagbar:<br />
Es kostet fast nichts, ist ungiftig<br />
und in Mitteleuropa fast überall verfügbar.<br />
Doch wer auf diese Art große Mengen Wärme<br />
über Monate speichern will, braucht viel Platz. Das<br />
Projekt giga_TES hat untersucht, wie das gehen<br />
kann – mit abgedeckten Erdbeckenspeichern, die<br />
bis zu 2 Millionen Kubikmetern Wasser fassen.<br />
Die Physik ist denkbar simpel. Ein Kubikmeter<br />
Wasser, den man von 30 auf 60 °C erwärmt,<br />
nimmt dabei knapp 35 Kilowattstunden thermische<br />
Energie auf. Wer also zum Beispiel ein Viertel<br />
des jährlichen Bedarfs der Stadt Wien (6.280<br />
GWh) bevorraten will, braucht einfach 45 Millionen<br />
Kubikmeter Wasser. Man sieht: Auch wenn<br />
die Physik einfach ist, ist die praktische Umsetzung<br />
eine Herausforderung. Wo bringt man eine<br />
solche Menge Wasser in einer Großstadt unter?<br />
Wie tief kann ein unterirdischer Speicher sein?<br />
Wie baut und stabilisiert man ihn? Wie dämmt<br />
man die Wände, damit das Speicherwasser warm<br />
und das Grundwasser kalt bleibt? Wie deckt man<br />
den Speicher von oben ab? Und wie kann diese<br />
Oberfläche sinnvoll genutzt werden - insbesondere<br />
in Ballungsräumen?<br />
An Antworten auf diese und weitere Fragen haben<br />
18 Partner im Projekt giga_TES in den vergangenen<br />
drei Jahren gearbeitet. Als Leitprojekt des österreichischen<br />
Klima- und Energiefonds hatte giga_TES<br />
ein Budget von mehr als vier Millionen Euro bei<br />
einer Industriebeteiligung von mehr als 50 Prozent.<br />
AEE INTEC koordinierte das Gesamtprojekt.<br />
Große Erdbeckenspeicher sind bereits aus däni-
ViaGard -<br />
Gewässerschutzfilter<br />
+ Technischer Filter geprüft nach<br />
Ö-Norm B2506-3<br />
+ Entfernung bzw. Reduzierung<br />
von AFS, Schwermetallen,<br />
Pestiziden, PAK und MKW<br />
+ Einfacher Filtertausch und<br />
Filteraufbau<br />
schen Wärmenetzen mit hohem Solaranteil<br />
bekannt. Der aktuell größte Erdbeckenspeicher<br />
in Vojens, Dänemark, fasst 210.000 m3<br />
Wasser. Das entspricht rund 25 Prozent des<br />
Wärmebedarfs der Kleinstadt mit ihren knapp<br />
8.000 Einwohnern. Giga_TES untersuchte<br />
Speicher zwischen 100.000 und zwei Millionen<br />
Kubikmetern. Für diese Größenordnung<br />
mussten die Projektpartner anhand von Modellrechnungen<br />
und Materialentwicklungen<br />
erst einmal die notwendigen Grundlagen<br />
schaffen. Die Anwendungsszenarien umfassten<br />
zwei Speichergrößen (100.000 und 1,2<br />
Millionen Kubikmeter) und zwei Temperaturniveaus<br />
(max 90°C/min 60°C und max 60°C/<br />
min 30°C). In den Szenarien soll Wärme aus<br />
Solarthermie oder Geothermie vom Sommer<br />
bis in den Winter gespeichert werden.<br />
CaviLine -<br />
der begehbare<br />
Sickertunnel<br />
aus Beton<br />
+ Hohe Stabilität - mit LKW<br />
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zugänglich nach DGUV<br />
Regel 103-003<br />
+ Beton ist ökologisch,<br />
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<strong>UMWELT</strong>journal 4/<strong>2021</strong> | S22<br />
Speicher für die Städte<br />
Die dänischen Erdbeckenspeicher sind einfach gebaut<br />
und liegen oberhalb des Grundwasserspiegels.<br />
Sie sind daher maximal fünf bis sechs Meter tief. Bei<br />
großem Volumen führt das zu erheblichem Platzbedarf.<br />
Der kompakte Gegenentwurf für die Großstadt<br />
ist ein Stahltank. Doch spätestens bei 200.000 m3<br />
stößt dieser technisch an seine Grenzen.<br />
Die giga_TES-Partner haben daher an verschiedenen<br />
Stellschrauben gedreht, um die Erdbeckenspeicher<br />
für Österreichs Ballungsräume tauglich zu<br />
machen. Sie haben die Speichertiefe vergrößert, die<br />
Temperaturspreizung variiert und neue Materialien<br />
entwickelt. Herausgekommen sind verschiedenste<br />
Hybride aus klassischem Erdbeckenspeicher und<br />
Stahltank. Jeder davon hat seine speziellen Vorund<br />
Nachteile (siehe Tabelle). Mit den Konzepten<br />
aus giga_TES können die Speicher bis zu 50 Meter<br />
in die Tiefe reichen. Dabei müssen dann die Wände<br />
stabilisiert und der Speicher gegen das Grundwasser<br />
isoliert werden. Die Konstruktion der dafür<br />
nötigen Schlitzwände setzt derzeit die technische<br />
Grenze für die Speichertiefe.<br />
Die Projektpartner haben eine spezielle Wandkonstruktion<br />
aus sogenannten Dämmbohrpfählen<br />
entwickelt und patentieren lassen. Die<br />
Bohrpfähle werden im Inneren mit Schaumglasschotter<br />
gefüllt und überlappen sich jeweils ein<br />
Stück, sodass eine durchgängige Wand entsteht.<br />
Vorbild waren dabei klassische Bohrpfähle, eine<br />
etablierte Technik im Spezialtiefbau.<br />
Speicheroberflächen nutzen - See, Park oder<br />
Solaranlage?<br />
Eine besondere Herausforderung ist auch die Abdeckung<br />
des Speichers. Sie muss mindestens ihr<br />
eigenes Gewicht tragen und über Jahrzehnte hohen<br />
Temperaturen von unten und der Witterung<br />
und UV-Licht von oben Stand halten. Sie muss auch<br />
flexibel sein, denn die Erwärmung und Abkühlung<br />
sorgt dafür, dass der Wasserspiegel je nach Speichergeometrie<br />
um ein bis zwei Meter variiert.<br />
Zudem ist es in einer urbanen Umgebung kaum<br />
vorstellbar, die Oberfläche ungenutzt zu lassen.<br />
Die Projektpartner haben daher zwei verschiedene<br />
Deckel-Konstruktionen entwickelt und patentieren<br />
lassen. Das „Floating Cover 2.0“ schwimmt<br />
auf der Wasseroberfläche. Auf der Abdeckung<br />
könnten ein Park, Gewächshäuser oder Solaranlagen<br />
entstehen. Beim „Submerged Cover“ liegt<br />
die Abdeckung einige Meter tief unter der Wasseroberfläche.<br />
Der Raum über dem Speicher wird<br />
zu einem künstlichen See. Dieser hält UV-Licht,<br />
Hagel und Temperaturextreme von der Speicherdecke<br />
fern. Der See ist als Freizeitgewässer nutzbar<br />
– zum Rudern, für Schwimmstege oder auch<br />
schwimmende Solaranlagen.<br />
Auch für die innere Abdichtung des Speichers,<br />
den Liner, haben die Projektpartner neue Materialien<br />
entwickelt. Dabei ging es vor allem um die<br />
Haltbarkeit über mehrere Jahrzehnte bei hohen<br />
und wechselnden Temperaturen. Die Partner<br />
entwickelten dafür ein Polypropylen-Material mit
einem speziellen Stabilisator. In beschleunigten<br />
Alterungsversuchen kamen sie zu dem Schluss,<br />
dass der neue Liner etwa doppelt so lange hält<br />
wie das bisher verwendete Polyethylen-Material.<br />
In Zahlen sind das gut 30 Jahre im oben<br />
beschriebenen Hochtemperatur-Szenario. Bei<br />
Betriebstemperaturen zwischen 35 und 80 °C<br />
könnte das neue Linermaterial sogar deutlich<br />
über 50 Jahre halten.<br />
Grundlagenarbeit am Modell<br />
Angesichts der Größe, Bauzeit und Kosten der<br />
Wärmespeicher kann die Entwicklung unmöglich<br />
am Original stattfinden. Deshalb arbeiten die<br />
Projektpartner mit detaillierten numerischen Modellen,<br />
um zum Beispiel die ideale Bauform und<br />
Dämmstärke abzuleiten. Um das energetische<br />
Verhalten des Speichers zu modellieren und zu<br />
bewerten, wie zum Beispiel seine Leistung oder<br />
die Wärmeabgabe ans Grundwasser, nutzten sie<br />
das Simulationstool COMSOL Multiphysics.<br />
Zudem entwickelten die Projektpartner ein eigenes<br />
Kostentool zur Wirtschaftlichkeitsberechnung.<br />
Anhand einer Abschätzung der Investition<br />
sowie mit Parametern wie Effizienz und Zyklenzahl<br />
berechneten sie die spezifischen Speicherkosten<br />
(Levelised Cost of Storage, LCOS).<br />
Niedrige Temperaturen führen zu<br />
niedrigen Kosten<br />
Am LCOS zeigt sich, dass eine niedrige Systemtemperatur<br />
gleich mehrere Vorteile bietet. Eine<br />
geringere Speichertemperatur bedeutet weniger<br />
Wärmeverluste und eine geringere Erwärmung<br />
des Grundwassers. So kann die Isolierung dünner<br />
ausfallen.<br />
Wichtig sind auch die Kosten für Liner und Abdeckung.<br />
Bei niedrigen Temperaturen lässt sich<br />
die gewünschte Lebensdauer mit recht günstigen<br />
Materialien erreichen. Bei sehr hohen Temperaturen<br />
braucht man einen Stahlliner. Zwischen den<br />
Bauformen gleichen sich dagegen verschiedene<br />
Effekte teilweise aus: Bei flachen Speichern<br />
ist die großflächige Abdeckung der größte Kostenfaktor,<br />
bei den tiefen Bauformen sind es die<br />
Schlitzwände.<br />
In Zahlen heißt das für die simulierten Prototypen:<br />
Im Hochtemperatur-System kostet die Speicherung<br />
etwa 84 bis 92 Euro pro Megawattstunde. In<br />
der Niedrigtemperatur-Version sind es nur knapp<br />
50 bis 55 Euro pro Megawattstunde. Bei zukünftigen<br />
Projekten auf dem Weg zu einem breiten<br />
Roll-Out gibt es bei den Materialien, der Konstruktion<br />
und der Implementierung noch erhebliches<br />
Potenzial für die Kostensenkung.<br />
Skalierbarer Pilotspeicher als nächster Schritt<br />
Das Projekt giga_TES hat viele grundlegende<br />
Erkenntnisse und drei patentierte Konstruktionslösungen<br />
gebracht. Im nächsten Schritt müssen<br />
sich die Entwicklungen an der Praxis messen:<br />
Wie leicht lassen sich die Dämmbohrpfähle installieren<br />
– und ist ihre Wirkung so, wie erhofft?<br />
Schwimmt die Abdeckung so stabil wie sie soll?<br />
Ein Speicher in voller Größe würde allerdings<br />
einen dreistelligen Millionenbetrag kosten. Deshalb<br />
soll es zunächst noch einen kleineren Pilotspeicher<br />
in der Größenordnung von etwa 10.000<br />
Kubikmetern geben. Gespräche mit möglichen<br />
Partnern und die Standortsuche laufen gerade.<br />
Weitere Informationen<br />
Die Endergebnisse zum abgeschlossenen Projekt<br />
giga_TES werden am 30. November <strong>2021</strong> in<br />
einem Webinar vorgestellt. Hier der Link dazu:<br />
www.aee-intec-events.at/webinargigates.html<br />
Weiterführende Informationen finden Sie auf der<br />
Projektwebseite: www.gigates.at<br />
Der Autor Wim van Helden ist Bereichsleiter<br />
Technologieentwicklung bei AEE INTEC, erreichbar<br />
per Mail unter: w.vanhelden@aee.at .<br />
ÜBER AEE INTEC<br />
AEE - Institut für Nachhaltige Technologien<br />
(AEE INTEC) mit Sitz in Gleisdorf wurde 1988<br />
als außeruniversitäre Forschungseinrichtung<br />
gegründet und ist Mitglied des Forschungsnetzwerks<br />
ACR - Austrian Cooperative Research.<br />
Als eines der führenden Institute im Bereich<br />
angewandter Forschung arbeitet AEE INTEC<br />
gemeinsam mit Industriepartnern an der<br />
stetigen Weiterentwicklung von Energieversorgungstechnologien<br />
sowie Systemen zur<br />
nachhaltigen und effizienten Nutzung von Energie<br />
in den Zielbereichen Städte und Netze,<br />
Industrielle Systeme und Gebäude. Weitere<br />
Forschungsschwerpunkte sind Technologieentwicklungen<br />
in den Bereichen Thermischer<br />
Energiespeicher, Erneuerbarer Energien<br />
sowie Wasser- und Prozesstechnologien. AEE<br />
INTEC beschäftigt derzeit rund 75 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter.<br />
PROJEKTSTECKBRIEF<br />
Laufzeit:<br />
01.01.2018 - 31.08.<strong>2021</strong><br />
Forschungspartner:<br />
• AEE – Institut für nachhaltige<br />
Technologien<br />
(Projektkoordinator)<br />
• Johannes Kepler<br />
Universität - Institute of<br />
Polymeric Materials and<br />
Testing<br />
• Universität Innsbruck –<br />
Institut für Konstruktion<br />
und Materialwissenschaften<br />
Forschungspartner:<br />
• SOLID Solar Energy Systems<br />
GmbH<br />
• Ingenieurbüro ste.p<br />
ZT-GmbH<br />
• AGRU Kunststofftechnik<br />
GmbH<br />
• Metawell GmbH<br />
• Bilfinger VAM Anlagentechnik<br />
GmbH<br />
• Geologie und Grundwasser<br />
GmbH<br />
• PORR Bau GmbH<br />
• Lenzing Plastics GmbH<br />
• Gabriel-Chemie Gesellschaft<br />
m.b.H.<br />
• Smart Minerals GmbH<br />
• Wien Energie GmbH<br />
• Salzburg AG für Energie,<br />
Verkehr und Telekommunikation<br />
• GVT Verfahrenstechnik<br />
GmbH<br />
Internationale Partner:<br />
• PlanEnergi<br />
• Solites – Steinbeis Innovation<br />
GmbH<br />
Auftrags- und Fördermittelgeber:<br />
Klima- und Energiefonds<br />
Förderprogramm:<br />
Energieforschung,<br />
3. Ausschreibung 2016
<strong>UMWELT</strong>journal 4/<strong>2021</strong> | S24<br />
Die Stadt der Zukunft ist smart<br />
und nachhaltig lebenswert<br />
Wachsende Städte und die Notwendigkeit nachhaltigen Handelns erfordern auch für die Stadt von<br />
morgen neue Konzepte. Smart City scheint ein solches zu sein – und es sollte künftig auch bei<br />
kleineren Städten eingesetzt werden. Österreichische Unternehmen spielen in der Planung und<br />
Umsetzung von Smart Cities eine wichtige Rolle und wir haben die Ideen der A1 Telekom Austria<br />
Group genauer unter die Lupe genommen. Text: Peter R. Nestler<br />
Im Grunde sollen die Entwicklungskonzepte<br />
für Smart Cities dabei helfen Städte effizienter,<br />
technologisch fortschrittlicher, umweltverträglicher<br />
und sozial inklusiver zu gestalten<br />
– sie stellen die Antwort auf die Herausforderungen<br />
einer modernen Stadt dar. Diese Konzepte<br />
beinhalten sowohl technische Innovationen<br />
aus den unterschiedlichsten Gebieten<br />
wie auch wirtschaftliche und gesellschaftliche<br />
Neuerungen. Die technischen Innovationen für<br />
Smart Cities stehen großteils im Zusammenhang<br />
mit den so bezeichneten Internet of Things – damit<br />
werden Technologien einer umfassenden Infrastruktur<br />
in Informationsgesellschaften zusammengefasst,<br />
die es ermöglichen, physische und<br />
virtuelle Objekte miteinander zu vernetzen und<br />
sie durch Informations- und Kommunikationstechniken<br />
miteinander kooperieren zu lassen.<br />
Im Grunde sollen die Entwicklungskonzepte<br />
für Smart Cities dabei helfen Städte effizienter,<br />
technologisch fortschrittlicher, umweltverträglicher<br />
und sozial inklusiver zu gestalten – sie<br />
stellen die Antwort auf die Herausforderungen<br />
einer modernen Stadt dar. Diese Konzepte beinhalten<br />
sowohl technische Innovationen aus den<br />
unterschiedlichsten Gebieten wie auch wirtschaftliche<br />
und gesellschaftliche Neuerungen.<br />
Die technischen Innovationen für Smart Cities<br />
stehen großteils im Zusammenhang mit den so<br />
bezeichneten Internet of Things – damit werden<br />
Technologien einer umfassenden Infrastruktur in<br />
Informationsgesellschaften zusammengefasst,<br />
die es ermöglichen, physische und virtuelle Objekte<br />
miteinander zu vernetzen und sie durch Informations-<br />
und Kommunikationstechniken miteinander<br />
kooperieren zu lassen.<br />
A1 positioniert sich bereits seit mehreren Jahren<br />
im IoT-Bereich. Dabei werden verschiedene<br />
Schwerpunkte gesetzt und zahlreiche innovative<br />
Lösungen in diversen Branchen positioniert. Allen<br />
ist gemeinsam, dass sie zu mehr Effizienz,<br />
Kostenersparnissen und zu mehr Sicherheit<br />
beitragen sollen. Eine der Branchen, die A1 als<br />
wichtiges Fokusthema sieht ist die Stadt der Zukunft<br />
– eine Smart City. Und damit schließt sich<br />
wieder der Kreis.<br />
A1 liefert Tools für Smart Cities<br />
Die Experten bei A1 verstehen eine Smart City als<br />
Stadt, in der sich die EinwohnerInnen wohl und si-
cher fühlen, sich Zeit bei Anreisen innerhalb der<br />
Stadt sparen und ohne viel Nachdenken nachhaltige<br />
Entscheidungen treffen. Es ist eine Stadt, in der<br />
Entscheidungen basierend auf Fakten und Analysen<br />
getroffen werden und zum Wohlbefinden aller<br />
BürgerInnen beitragen. Die Smart City ist aber für<br />
A1 auch eine hochtechnologische Stadt mit optimal<br />
gesteuerten Abläufen in vielen Lebensbereichen<br />
– von der Müllsammlung über die Luftgütemessung,<br />
den Winterräumdienst bis hin zum Asset<br />
Management in der modernen Mobilität.<br />
Der Mobilfunkkonzern kann schon jetzt Lösungen<br />
für Fragen einer Smart City liefern, von der<br />
Basis bis hin zu konkreten Tools. Für die Stadtverwaltung<br />
interessant ist A1 City Insights. Dieses<br />
Analysewerkzeug soll die umfangreiche<br />
Analyse einer Stadt ermöglichen, indem es dabei<br />
hilft bestimmte Fragestellungen zu beantworten<br />
(siehe Grafik).<br />
Die mit dem Analyswerkzeug erhobenen Daten<br />
werden anonymisiert, sie sind also nicht auf einzelne<br />
BewohnerInnen einer Stadt zurückzuführen.<br />
Als Mehrwert des Tools ergeben sich Antworten<br />
auf planerische Aufgaben in einer Stadt:<br />
Aufgrund der Analysen können faktenbasierte<br />
Entscheidungen getroffen werden – wo soll<br />
gebaut werden, welche Transportmittel sollen<br />
weiter ausgebaut werden, wo fehlen Transportmittel,<br />
wo sollte das Kultur- und Freizeitangebot<br />
ausgeweitet werden? Informationen zum zugrundeliegenden<br />
Produkt sind im Internet zu finden:<br />
https://www.a1.net/a1-mobilityinsights<br />
A1 City Insights hat zwei Produktgeschwister: A1<br />
Event Insights und A1 Tourism Insights, ebenfalls<br />
beides Analysewerkzeuge in spezifischen Themenbereichen.<br />
Das erste ermöglicht die Analyse<br />
von Events: Woher kamen die Besucher,<br />
wohin sind sie danach abgereist, wie lange waren<br />
sie bei dem Event vor Ort? Das zweite Tool<br />
schafft spezielle Analysen für den Bedarf des<br />
Tourismus: Woher kommen die Touristen, wie<br />
lange bleiben sie vor Ort, welche Aktivitäten<br />
und Attraktionen nehmen sie in Anspruch, von<br />
welchen Regionen oder Ländern kommen sie?<br />
Gerade nach der aktuellen Pandemie können<br />
solche Analysen überaus wertvolle Inputs und<br />
Daten liefern.
<strong>UMWELT</strong>journal 4/<strong>2021</strong> | S26<br />
Ein weiterer Bereich für intelligente Werkzeuge<br />
in Smart Cities sind Sensoren und deren entsprechende<br />
Konnektivität. Die Sensoren erfassen<br />
Daten zu diversen Parametern wie z. B. Luftgüte,<br />
Temperatur, Füllstand und senden diese an eine<br />
eigene Plattform. Wird der eingestellte Höchstoder<br />
Niedrigstwert über- oder unterschritten,<br />
kann ein Alarm und eine Benachrichtigung ausgelöst<br />
werden.<br />
Bereits jetzt verfügbare Beispiele von Tools seitens<br />
A1 dazu sind:<br />
• Müllcontainerfüllstand: Müllcontainer werden<br />
mit einer speziellen Sensorik zur Füllstandmessung<br />
ausgestattet. Die Müllabfuhr wird über den<br />
Füllstand informiert und fährt ausschließlich dorthin,<br />
wo die Müllcontainer tatsächlich geleert gehören.<br />
So werden einerseits Kosten gespart, weil<br />
die Müllabfuhr effizienter wird. Andererseits wird<br />
die Umwelt geschont, weil die Müllabfuhr gezielt<br />
dort unterwegs ist, wo es tatsächlich notwendig<br />
wird – der CO2-Abdruck wird reduziert.<br />
• Hydranten Sicherheitslösung: Dieses Tool hilft<br />
dabei, den nicht autorisierten Zugriff auf Hydranten<br />
zu identifizieren und bei missbräuchlicher<br />
Verwendung zu melden bzw. einzugreifen.<br />
• A1 Asset Insight: Eine Lösung für das Tracking<br />
von Fahrzeugen, etwa E-Scootern oder städtischen<br />
Rasenmähern. So kann ein Unternehmen<br />
seine mobilen Assets immer im Blick behalten.<br />
• Luftgütemessung: A1 bietet eine Sensorik an,<br />
die die Feinstaubbelastung und die Luftqualität<br />
misst und in einem Dashboard abbildet. Aufgrund<br />
dessen können Stadt- und Verkehrsplaner Entscheidungen<br />
für die Weiterentwicklung der Stadt<br />
treffen (z. B. zusätzliche Grünzonen, Umleitungen<br />
oder eine Aufteilung des Verkehrs).<br />
• A1 Charge App – damit das Finden, Laden und<br />
Bezahlen von Elektrofahrzeugen noch einfacher<br />
wird, bietet A1 eine App an, in der alle Tankstellen<br />
von (derzeit) ÖAMTC sowie A1 für Elektroautos<br />
abgebildet sind. Verfügbar ist die App für alle<br />
Endgeräte. Sie beinhaltet eine Anzeige, ob die<br />
ausgewählte Tankstelle zum Zeitpunkt frei ist. Mit<br />
einer „Pro Option“ der App ist es auch möglich,<br />
Tankstellen von anderen Anbietern einzusehen.<br />
• Winterdienst: Speziell für den Winterdienst gibt<br />
es von A1 ein Flottenmanagement für die Räumfahrzeuge<br />
und eine Lösung, die Schneeschild,<br />
Streuer und Außentemperatur kontrolliert, um bei<br />
Bedarf einsatzbereit zu sein.<br />
Kundenspezifische Lösungen für Lebensqualität<br />
Die genannten Produkte von A1 wenden sich an<br />
Unternehmen und Organisationen und sind nach<br />
Angaben des Anbieters gemeinsam mit dem Kunden<br />
entwickelbar und skalierbar. Am Beginn steht<br />
ein kostenloses Beratungsgespräch, in dem die<br />
Rahmenbedingungen und der Bedarf abgeklärt<br />
werden. Danach geht der Kunde mit A1 entweder<br />
in eine gemeinsame Konzeptionsphase oder bekommt<br />
(bei standardisierten Produkten) ein Angebot.<br />
Am Ende sollen durch effiziente, umfangreiche<br />
Analysen Kosten gespart werden. Aufgrund<br />
der erhobenen Daten können gezielte Maßnahmen<br />
ergriffen werden. Für die Anwender soll ein<br />
Mehr an Lebensqualität herausschauen.<br />
Smart City Award<br />
Zur Förderung von Innovationen für Smart Cities<br />
hat A1 den A1 Smart City Award ins Leben gerufen.<br />
Gesucht werden die innovativsten Ideen und<br />
Projekten im Bereich Smart City. Dabei spielt die<br />
Entwicklungsphase des jeweiligen Projekts keine<br />
Rolle – bewerben können sich Teilnehmer sowohl<br />
noch in der Konzeptionsphase, aber auch wenn<br />
ein Projekt bereits in der Umsetzung ist. Bewerben<br />
können sich außerdem auch Unternehmen<br />
und Startups, die Produkte im Smart City Bereich<br />
anbieten. Diese haben auch die Chance in das A1<br />
Portfolio aufgenommen zu werden. Städte, Unternehmen<br />
und Startups werden in jeweils separaten<br />
Kategorien bewertet.<br />
Der Award verspricht attraktive Gewinnmöglichkeiten<br />
– von Stadtanalysen, über monetäre<br />
Gewinne und Expertenberatung hin zu den ausgewählten<br />
Herausforderungen. Und er soll wohl<br />
auch als Anregung dazu dienen, sich Innovationen<br />
im Bereich Smart City zu widmen. Ab Jänner<br />
2022 wird der Smart City Award von A1 in der<br />
Öffentlichkeit erscheinen. Details dazu gibt es im<br />
Internet: URL wird nachgeliefert. / Details dazu<br />
wird A1 demnächst veröffentlichen.<br />
Fazit<br />
Telekomunternehmen erweitern ihr Portfolio um<br />
Lösungen im Bereich Datennutzung. Davon können<br />
Politik und Wirtschaft profitieren. Ihre Stärke<br />
können Anbieter wie A1 vor allem in Städten anbieten.<br />
Denn dort fallen große Datenmengen an<br />
und es sind strategisch wichtige planerische Entscheidungen<br />
für die nachhaltige Stadt von morgen<br />
– die Smart City – zu treffen. Ein Blick auf<br />
die bereits vorhandenen Tools lohnt sich, weitere<br />
Lösungen sollen über den neuen A1 Smart City<br />
Award aufgespürt werden. Am Ende steht mehr<br />
Lebensqualität für uns alle.
Paketversand mit Öko-Touch<br />
Onlinebestellungen boomen, mit der Verpackung wächst der Müllberg. Bis jetzt! Im neuen Pilotprojekt<br />
der Post und der FH Oberösterreich in Kooperation mit DM, Interspar Weinwelt, Intersport, Tchibo und<br />
Thalia kommen Mehrwegverpackungen zum Einsatz. Go green lautet die Devise! Text: Angelika Gabor<br />
Allein im Dezember 2020 stellte<br />
die Österreichische Post im Inland<br />
mehr als 18 Millionen Pakete zu. Der<br />
Lockdown, die Pandemiesituation und das<br />
nahende Weihnachtsfest legen die berechtigte<br />
Vermutung nahe, dass es in diesem<br />
Dezember nicht weniger sein wird. Und auch wenn<br />
die Recyclingrate von Altpapier hierzulande mit<br />
rund 78 Prozent über dem europäischen Durchschnitt<br />
liegt, ist das trotzdem eine große Anzahl an<br />
Kartonagen, die auf dem Müll landen.<br />
„Allein in Österreich sehen wir 30 Prozent<br />
Wachstum beim e-Commerce. Für die Post<br />
spielt Nachhaltigkeit schon seit über 10 Jahren<br />
eine wichtige Rolle, sei es durch den Einsatz<br />
von Elektrofahrzeugen für die CO2-neutrale<br />
Zustellung oder die Errichtung von Photovoltaik-Anlagen.<br />
Mit der „Grünen Verpackung“ gehen<br />
wir den nächsten Schritt“, freut sich DI Peter<br />
Umundum, Vorstand für Paket & Logistik der Österreichischen<br />
Post AG.<br />
Seit 2020 forscht die Post gemeinsam mit der FH<br />
Oberösterreich an wiederverwendbaren und nachhaltigen<br />
Verpackungslösungen für den Paketversand<br />
– im Februar 2022 geht es los, bis Juli 2022<br />
dürfen die verschiedenen Variranten der „Grünen<br />
Verpackung“ sich im echten Leben = Warenverkehr<br />
beweisen. Die Mehrwegverpackungen werden für<br />
Bestellungen bei den fünf kooperierenden Handelsunternehmen<br />
eingesetzt, wobei die Kunden<br />
vorher nicht wissen, ob sie eine Mehrwegverpackung<br />
erhalten oder eine Einwegschachtel.<br />
10.000 Schachteln, 4 Varianten<br />
Prof. (FH). DI Franz Staberhofer, Leiter des Logistikums<br />
an der FH Oberösterreich, war in den<br />
Auswahlprozess involviert, für den Handelsunternehmen<br />
und Kunden gleichermaßen befragt<br />
wurden. Aus den 40 verschiedenen getesteten<br />
Verpackungslösungen wurden schließlich<br />
vier herausgefiltert: Re-Zip Boxen, Re-Zip<br />
Bags, Packoorang Bags und Returnity Weinboxen.<br />
„Umfragen zeigen, dass 80 Prozent der<br />
Kunden Mehrwegverpackungen wichtig finden<br />
– und mehr als die Hälfte der Befragten dafür<br />
auch mehr bezahlen würde. Zudem kommt demnächst<br />
auch der Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft<br />
(CEAP) der Europäischen Kommission<br />
zum Tragen, in dem es unter anderem um die<br />
Verringerung von Verpackungen geht“, erklärt<br />
Staberhofer.<br />
Die Kosten für das Projekt trägt zur Hälfte das<br />
Land Oberösterreich, auch wenn es in ganz Österreich<br />
läuft: sämtliche Postfilialen, Postpartner<br />
und das Filialnetz der Handelspartner nehmen<br />
teil. Umundum: „Wir starten mit insgesamt 10.000<br />
Verpackungen, aber wir sind bereit, bei Bedarf<br />
aufzustocken. Auch erwarten wir, dass nicht jeder<br />
seine Verpackung auch tatsächlich retourniert.<br />
Aber es wird auf jeden Fall einen erklärenden Begleittext<br />
im Paket sowie eine Informationskampagne<br />
während des Feldversuchs geben.“ Zumindest<br />
während des Pilotprojekts ist die Rückgabe<br />
völlig kostenlos – ein späteres Pfand wird aber abhängig<br />
von der Resonanz nicht ausgeschlossen.<br />
Während die Verpackungen aktuell noch aus Dänemark<br />
und China kommen, ist das Ziel, diese<br />
zukünftig in Österreich produzieren zu lassen.<br />
Diesbezügliche Gespräche sind bereits am Laufen<br />
– ein Gewinn für die heimische Wertschöpfung<br />
und die Umwelt.<br />
So funktioniert‘s<br />
Für den Kunden gibt es im Online-Bestellprozess<br />
keine Änderung,<br />
er wird wie gewohnt<br />
von den teilnehmenden Unternehmen<br />
abgewickelt. Nur<br />
dass die Waren in wiederverwendbaren<br />
Verpackungen<br />
via Post ausgeliefert werden.<br />
Diese lassen sich einfach<br />
und klein zusammenfalten<br />
und dann entweder in einen<br />
Briefkasten werfen oder persönlich<br />
retournieren: in Post-<br />
Geschäftsstellen, SB-Zonen,<br />
beim Post-Zusteller oder in<br />
einer Filiale des Unternehmens,<br />
bei dem man bestellt<br />
hat – die gemischte Rückgabe<br />
ist zumindest im Pilotversuch<br />
(noch) nicht möglich.<br />
Die Verpackungen werden<br />
bei Bedarf gereinigt und<br />
gehen erneut in den Versand.<br />
Die Ergebnisse der im<br />
Vorfeld durchgeführten Studie<br />
der FH Oberösterreich
<strong>UMWELT</strong>journal 4/<strong>2021</strong> | S28<br />
über 40 nachhaltige Verpackungslösungen<br />
zeigen,<br />
dass der Aufbau eines Mehrwegzyklus‘<br />
die größten Emissionseinsparungen<br />
erzielt. Im<br />
Anschluss wird die FK eine<br />
ökologische Bilanz erstellen,<br />
aber da die Verpackungen<br />
aus nachwachsenden Rohstoffen<br />
oder recyceltem PET<br />
bestehen, ist mit einer durchaus<br />
positiven Nachhaltigkeitsbilanz<br />
im Vergleich zu<br />
Einwegkartons zu rechnen.<br />
Die Motivation der Partner<br />
Die fünf involvierten Handelsunternehmen<br />
eint der<br />
Gedanke der Nachhaltigkeit<br />
als Beweggrund, an diesem<br />
Experiment teilzunehmen:<br />
Das Thema Zukunftsfähigkeit<br />
liegt im Fokus von dm,<br />
wie Mag. Elmar Riepl, Bereichsmanager<br />
Logistik, Direktkunden-<br />
& Filiallogistik,<br />
erklärt: „Wir möchten unsere<br />
Kunden sensibilisieren, wie<br />
jeder Einzelne seinen ökologischen<br />
Fußabdruck reduzieren<br />
kann, und das spiegelt<br />
sich beispielsweise auch in<br />
unserer Sortimentsauswahl<br />
wieder. Der Onlinehandel ist ein Serviceangebot<br />
an unsere Kunden, und die „Grüne Verpackung“<br />
eine großartige Chance, weshalb auch sämtliche<br />
Filialen in die Rückgabe der Verpackungen eingebunden<br />
werden.“<br />
Als Pionier der Mehrwegverpackung von Getränken<br />
im Onlinehandel stand die Teilnahme an dem<br />
Pilotprojekt für Mag. Lukas Wiesmüller, Leiter<br />
Nachhaltigkeit, SPAR Österreich, nicht zur Debatte:<br />
„Schon im Jahr 2000 haben wir mit der weinwelt<br />
den ersten Onlineshop eröffnet und ständig<br />
an Verbesserungen gearbeitet.<br />
Ab Februar wird nun ein Teil der Bestellungen<br />
auf weinwelt.at in faltbaren Mehrwegboxen mit<br />
gepolsterten Innenfächern verschickt. Für den<br />
Rückversand werden Beutel mitgeliefert, wo die<br />
gefalteten Boxen platzsparend verstaut und über<br />
die Post retourniert werden können. Mit dem Test<br />
sammeln wir wichtige Erfahrungen für Mehrweg-<br />
Logistiklösungen für alle unsere INTERSPAR-Onlineshops<br />
und andere Produkte.“<br />
Intersport setzt auf Nachhaltigkeit<br />
Natur und Emotionen im Freien stehen häufig<br />
im Fokus bei den Kampagnen des Fachändlers<br />
INTERSPORT, da liegt das Thema<br />
Nachhaltigkeit dann klar auf der Hand. Mag.<br />
Günther Junkowitsch, Leitung Logistik und<br />
Persona bei der INTERSPORT AUSTRIA: „Als<br />
einer der größten Sportfachhändler Österreichs<br />
bietet Intersport mit seinen stationären<br />
Shops und dem Onlineshop alles, was<br />
das Sportlerherz begehrt. Selbst bei Onlinebestellungen<br />
erfolgt der Kauf dann regional.<br />
Mit der Teilnahme am Projekt möchten wir die<br />
Bereitschaft der Kunden herausfinden, beim Einsparen<br />
von Verpackung zu helfen. Es wird spannend<br />
zu erfahren, wie der Konsument auf gebrauchte<br />
Verpackungen reagiert. Für den Anfang<br />
werden wir Textilien, Schuhe und kleinere Produkte<br />
mit der „Grünen Verpackung“ ausliefern.“<br />
Tchibo bereits seit 15 Jahren dabei<br />
Nach 15 Jahren nachhaltiger Geschäftstätigkeit<br />
war für Mag. Erik Hofstädter, Geschäftsführer,<br />
Tchibo Österreich, das Projekt ein logischer<br />
nächster Schritt: „Hinsichtlich Verpackungen<br />
reduzieren wir kontinuierlich unseren Materialeinsatz<br />
- wie bei der nahezu plastikfreien Textilverpackung<br />
oder der Möglichkeit, Kaffeebohnen<br />
verpackungsfrei einzukaufen - und fördern zudem<br />
Mehrweglösungen, etwa bei Tragetaschen<br />
und beim Coffee to go. Besonders interessant<br />
wird sein zu sehen, wie die Rückgabe funktioniert,<br />
in die natürlich sämtliche Filialen eingebunden<br />
sind. Wir sind gespannt, wie die Kunden die<br />
„Grüne Verpackung“ annehmen und wie gut das<br />
mit den mehreren Zyklen funktioniert.“<br />
Thalia reduziert Verpackungen<br />
In Zeiten von e-Readern und digitalen Büchern ist<br />
der Buchversand zwar rückläufig, dennoch freut<br />
sich Andrea Heumann, Geschäftsführerin, Thalia<br />
Österreich, auf das Potenzial des Projekts: „In Zeiten<br />
von Onlineshops, Pandemie und immer größerem
Versandaufkommen müssen Lösungen des Verpackungsproblems<br />
gefunden werden. Unser Angebot<br />
an E-Books, digitalen Hörbüchern, oder auch unsere<br />
aufbereiteten eReader schont Ressourcen in der<br />
Produktion, aber auch bei Verpackung und Transport.<br />
Zwar reduzieren wir durch unseren Filial-Abholservice<br />
und die neuen, 24h geöffneten Abholstationen<br />
bereits die Anzahl der Versandaktionen,<br />
aber auch die restlichen Sendungen möchten wir<br />
mit der „Grünen Verpackung“ nachhaltig, recyclebar<br />
und umweltfreundlich abwickeln.“<br />
FH Oberösterreich forscht<br />
„Wir haben Kund*innen und Handelsunternehmen<br />
befragt und 40 verschiedene Verpackungslösungen<br />
evaluiert. Aktuell arbeiten wir im Innovationszentrum<br />
Logistikum.Retail gemeinsam<br />
mit unseren Projektpartner*innen am operativen<br />
Set-up, das heißt: der Beschaffungsprozess für<br />
die ausgewählten Verpackungen für den Pilottest<br />
läuft, die Schulung der Mitarbeiter*innen in<br />
der Kommissionierung wird konzipiert wie auch<br />
interne Prozesse werden adaptiert“, beschreibt<br />
Prof. (FH). DI Franz Staberhofer, Leiter des Logistikums<br />
an der FH Oberösterreich, den Status quo<br />
im Forschungsprojekt. „Danach werden wir gemeinsam<br />
mit den Handelsunternehmen dm, IN-<br />
TERSPAR-Onlineshop weinwelt.at, INTERSPORT,<br />
Tchibo und Thalia vier nachhaltige Mehrweg-<br />
Verpackungen testen.“<br />
In einer Vorstudie der FH Oberösterreich wurden<br />
über 40 nachhaltige Verpackungslösungen<br />
detailliert betrachtet und analysiert. Die Erkenntnisse<br />
der Studie zeigten, dass durch den Aufbau<br />
eines Mehrwegzyklus die größten Emissionseinsparungen<br />
möglich sind. In Zusammenarbeit mit<br />
den Verpackungsanbieter*innen sowie den fünf<br />
Partner*innenunternehmen wurden vier Verpackungen<br />
für den Test ausgewählt:<br />
Fazit<br />
Die Idee der Mehrwegverpackung ist zwar vielleicht<br />
nicht neu, aber in dieser Form durchaus innovativ,<br />
und auch die Vielfalt der teilnehmenden<br />
Unternehmen verspricht einen aussagekräftigen<br />
Praxistest. Hoffen wir, dass er positiv ausfällt und<br />
sich diese Verpackungen im Marekt durchsetzen.
<strong>UMWELT</strong>journal 4/<strong>2021</strong> | S30<br />
Klimawandel: Nachhaltige Logistik<br />
Um eine starke Senkung der Emissionen bzw. eine CO2-neutrale Logistik zu erreichen, muss eine<br />
„Verkehrs- und Energiewende“ stattfinden. Transport-Unternehmen und Logistiker werden langfristig<br />
nur durch eine nachhaltige Geschäftsausrichtung wettbewerbsfähig bleiben. Text: Dirk Ruppik<br />
Laut des Brundtland-Berichts (Our Common<br />
Future, 1987) ist „eine Nachhaltige<br />
Entwicklung eine Entwicklung, die die<br />
Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne<br />
zu riskieren, dass künftige Generationen ihre<br />
eigenen Bedürfnisse nicht mehr befriedigen<br />
können.“ Carsten Deckert, Professor für Innovation<br />
und Produktionsmanagement an der Hochschule<br />
Düsseldorf, definiert die Aufgaben der<br />
Nachhaltigen Logistik wie folgt: „Bei Green Logistics<br />
werden die Logistikfunktionen Transport,<br />
Lagerung und Verpackung an den ökologischen<br />
Zielen der Nachhaltigkeit – Ressourceneffizienz<br />
und Umweltverträglichkeit – ausgerichtet. Die<br />
Aufgabe der grünen Logistik besteht darin, die<br />
richtige Menge der richtigen Objekte am richtigen<br />
Ort zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen<br />
Qualität zu den richtigen Kosten unter möglichst<br />
geringem Ressourcenverbrauch und möglichst<br />
geringen Emissionen zur Verfügung zu stellen.“<br />
Die Nachhaltigkeit wird immer mehr zum Wettbewerbsvorteil.<br />
Eine zunehmende Zahl von<br />
Unternehmen hat erkannt, dass Nachhaltigkeit<br />
nicht nur das Betreiben von Risikomanagement<br />
bedeutet, sondern neue Chancen eröffnet, im<br />
sozialen, ökologischen und ethischen Bereich<br />
einen gewinnbringenden Wettbewerbsvorteil<br />
zu generieren. Dabei sind die Themenbereiche<br />
der Nachhaltigkeit weit gespannt und reichen<br />
von der Einflussnahme auf die Umwelt, den<br />
Arbeitsplatz, die Gesellschaft und Ökonomie<br />
bis hin zur Produktverantwortung. Einen großen<br />
Teil der Anstrengungen im Bereich Nachhaltigkeit<br />
machen Technologien zur CO2-Emissionseinsparung<br />
aus, um den Klimawandel zu verlangsamen.<br />
Verkehr muss bis 2050 Treibhausgase um 80<br />
bis 95 Prozent senken<br />
Die Minderung der Kohlenstoffdioxid (CO2)-<br />
Emissionen ist ein erklärtes Ziel nicht nur in der<br />
Transport- und Logistik-Branche, sondern auch<br />
der gesamten deutschen Wirtschaft. Bis 2050<br />
will Deutschland weitgehend treibhausgasbzw.<br />
CO2-neutral werden. Laut der Studie „Klimaschutzbeitrag<br />
des Verkehrs bis 2050“ des<br />
Umweltbundesamtes will die Bundesregierung<br />
die Treibhausgasemissionen über alle Sektoren<br />
bis 2050 um 80 bis 95 Prozent gegenüber<br />
1990 senken. Bis 2030 sollen sie um 40 bis 42<br />
Prozent gegenüber 1990 reduziert werden. Der<br />
Beitrag des Verkehrssektors und die daraus abgeleiteten<br />
Handlungsoptionen wurden in der<br />
Studie untersucht. In Deutschland wurden gemäß<br />
des Umweltbundesamtes (UBA) 2019 rund<br />
805 Millionen Tonnen Treibhausgase freigesetzt<br />
– rund 54 Millionen Tonnen oder 6,3 Prozent<br />
weniger als 2018. Gründe für diese Entwicklung<br />
sind die erfolgreiche Reform des europäischen<br />
Emissionshandels, der niedrige Gaspreis, der<br />
Ausbau von Wind- und Sonnenenergie sowie<br />
die Abschaltung erster Kohlekraftwerksblöcke.<br />
Die CO2-Emissionen des Verkehrssektors lagen<br />
in 2019 mit 163,5 Millionen Tonnen auf einem<br />
leicht höheren Niveau als im Vorjahr (+0,7 Prozent).<br />
Zwar kamen verbrauchsärmere Fahrzeuge<br />
auf den Markt, gleichzeitig nahm aber auch<br />
der Kfz-Bestand zu (+1,6 Prozent), sodass in der<br />
Summe mehr Benzin und Diesel verbraucht wurde.<br />
In 2020 sanken die Emissionen wegen der<br />
Lockdowns um 11,4 Prozent auf 146 Millionen<br />
Tonnen.<br />
Verkehrs- und Energiewende vonnöten<br />
Um eine starke Senkung der Emissionen bzw.<br />
eine CO2-neutrale Logistik zu erreichen, muss<br />
eine „Verkehrs- und Energiewende“ stattfinden.<br />
Die Verkehrswende umfasst Maßnahmen zur<br />
Verkehrsvermeidung, der Verkehrsverlagerung<br />
und der Effizienzsteigerung der Verkehrs- und<br />
Transportmittel. Letzteres schließt beispielsweise<br />
bessere Auslastungsgrade der Fahrzeuge,<br />
eine energetisch sparsamere Fahrweise und<br />
energieeffizientere Verkehrsmittel mit ein. Der<br />
Anteil des Schienengüterverkehrs kann gleichzeitig<br />
laut Studie bis 2050 im Vergleich zu heute<br />
auf mehr als das Zweieinhalbfache gesteigert<br />
werden. Die gleichzeitig stattfindende Energiewende<br />
bedeutet die Ablösung von fossilen<br />
Energieträgern oder die Verwendung von CO2-<br />
armen Energieträgern. Die direkte Nutzung von
Strom aus erneuerbaren Energieträgern für den<br />
Antrieb von Elektromotoren soll zur Norm werden.<br />
Daraus fogt die Verdrängung von Verbrennungsmotoren.<br />
Da der Weg bis zum All-Electric<br />
Aircraft in der kommerziellen Luftfahrt noch sehr<br />
weit ist, muss man hier zunächst auf Energieträger<br />
wie synthetische Kraftstoffe und Wasserstoff<br />
setzen, die aus erneuerbaren Energien, vorzugsweise<br />
regenerativem Strom, hergestellt werden.<br />
Die aus Strom erzeugten Kraftstoffe PtG (Power<br />
to Gas) und PtL (Power to Liquid) sind nur mit<br />
hohen Energieverlusten zu produzieren. Der Primärenergieverbrauch<br />
in 2050 steigt dadurch gegenüber<br />
2005 um 36 Prozent (bezogen auf den<br />
Gesamtverkehr). Durch beide Techniken lassen<br />
sich Wasserstoff und Methan beziehungsweise<br />
flüssige Kraft- und Rohstoffe herstellen. Wenn der<br />
Strom aus erneuerbaren Energiequellen stammt,<br />
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<strong>UMWELT</strong>journal 4/<strong>2021</strong> | S32<br />
sind diese Kraftstoffe der Schlüssel für die Energiewende.<br />
Die 95-prozentige Treibhausgaseinsparung<br />
hängt wesentlich von der Substitution<br />
konventioneller durch erneuerbare Kraftstoffe<br />
ab. Die Herstellung von PtG und PtL benötigt große<br />
Mengen erneuerbaren Stroms, der in diesen<br />
Mengen wirtschaftlich in Deutschland nicht produziert<br />
werden kann. Insbesondere PtL müsste<br />
zukünftig wie heute Rohöl importiert werden.<br />
Damit die Verkehrs- und Energiewende umgesetzt<br />
werden kann, sind u. a. Anreize zur Steigerung<br />
der Energieeffizienz z. B. über CO2- und<br />
Energieverbrauchs-Flottenwerte für Pkw sowie<br />
leichte und schwere Nutzfahrzeuge notwendig.<br />
Die Umschichtung der Fahrzeugflotte hin<br />
zu strombasierten Antriebssystemen sowie zur<br />
Schaffung der entsprechenden Ladeinfrastruktur<br />
muss ebenso gefördert werden. Weiterhin müssen<br />
Maßnahmen zur Vermeidung, Verlagerung<br />
und zur effizienteren Verkehrsabwicklung einschließlich<br />
des Ausbaus der notwendigen Verkehrsinfrastruktur<br />
durchgeführt werden.<br />
Intralogistik muss zur Nachhaltigkeit beitragen<br />
Zur Gestaltung nachhaltiger Logistiksysteme und<br />
damit einer grünen Logistik kann neben dem<br />
Transportbereich vor allem die Intralogistik beitragen.<br />
Dabei stehen bei der umweltgerechten<br />
Gestaltung des Betriebes bzw. Lagers Energie-,<br />
Wärme- und Wassermanagement, die Nutzung<br />
von regenerativen Energien, Kraftstoffeinsparung<br />
im Fuhrpark, moderne Lagertechnik und<br />
effiziente Fördersysteme sowie leistungsfähige<br />
Softwaresysteme im Mittelpunkt.<br />
Maßnahmen als Unternehmen konkret umsetzen<br />
Eines der wichtigen Ziele der Nachhaltigkeit in<br />
der Logistik ist, CO2-neutral zu wirtschaften.<br />
Transport-Unternehmen und Logistiker werden<br />
langfristig nur durch eine nachhaltige Geschäftsausrichtung<br />
wettbewerbsfähig bleiben. Viele<br />
Logistiker laufen Gefahr ohne klar bestimmte<br />
Nachhaltigkeitsziele bzw. CO2-Reduktions-Ziele<br />
ihre Wettbewerbsfähigkeit einzubüßen. Zentraler<br />
Grund für die betriebswirtschaftliche Relevanz<br />
der Nachhaltigkeit sind die fortwährend steigenden<br />
Energiepreise. Zudem fragen Kunden zunehmend<br />
nach nachhaltigen Dienstleistungen. Was<br />
können Logistik-Unternehmen nun tun, um CO2-<br />
neutral zu werden?<br />
Einerseits müssen die eingesetzten Fahrzeuge<br />
energieeffizienter werden und außerdem muss<br />
mittelfristig der Umstieg auf Elektroantriebe erfolgen.<br />
Der Kraftstoffverbrauch kann u. a. durch die<br />
Vermeidung überflüssiger Transportwege (z. B.<br />
durch Transportwege-optimierung durch Künstliche<br />
Intelligenz), Fahrerschulungen zum Umgang<br />
mit Fahrzeugen (Senken des Kohlendioxid-Ausstoß<br />
um bis zu vier Prozent), Einsatz von Reifen<br />
mit kleinerem Rollwiderstand und ein regelmäßige<br />
Reifendruckkontrolle (Einsparungen bis zu<br />
sechs Prozent möglich) reduziert werden.<br />
Weiterhin bietet sich die Optimierung der Anzahl<br />
der Niederlassungen, die Zusammenarbeit mit<br />
nachhaltigen Dienstleistern, die Nutzung klimaneutraler<br />
Transport- und Versandarten, die Vermeidung<br />
von Leerfahrten und eine optimierte<br />
verlustfreie Beladung von Transportfahrzeugen<br />
an, um Kohlendioxid zu reduzieren und die Umwelt<br />
zu schonen.<br />
Auch ganze Logistikzentren können energieeffizient<br />
gestaltet werden. Grundsätzlich wird ein<br />
energieeffizientes Logistikzentrum von zwei Säulen<br />
getragen:<br />
• eine CO2-neutrale Energiebereitstellung (Nutzung<br />
regenerativer Energiequellen und überschüssiger<br />
Prozessenergie)<br />
• eine effiziente Energienutzung (energieeffiziente<br />
Gebäudestruktur und Förder bzw. Gebäudetechnik)<br />
Ganzheitliche Betrachtung notwendig<br />
Dazu muss eine ganzheitliche Betrachtung der<br />
Energiebedarfe und Energiekreisläufe im Logistikzentrum<br />
erfolgen. Die Energieverbräuche und<br />
-kosten müssen genaustens aufgeschlüsselt<br />
werden. Neue technische Lösungen in den Teilbereichen<br />
der Fördertechnik und Gebäudetechnik<br />
leisten einen Beitrag zur Energieeffizienz.<br />
Das Logistikzentrum sollte schon bei Neubau<br />
ganzheitlich geplant werden. Neben den genanten<br />
Säulen ist auch die Sensibilisierung der<br />
Mitarbeitern für das Thema Klimaschutz ratsam,<br />
denn sie können dabei helfen, Energie einzusparen,<br />
wo es möglich ist.<br />
Nicht jedes Unternehmen hat die Möglichkeit,<br />
alternativen Strom selbst in großen Mengen flächendeckend<br />
zu erzeugen und damit Kohlendioxid-Emissionen<br />
zu vermeiden. Von daher ist<br />
eine Investition in Zertifikate eine gute Möglichkeit,<br />
freiwillig CO2-Emissionen zu kompensieren.<br />
Eine vorteilhafte Maßnahme der Kundenwerbung<br />
und -bindung ist auch, die Kunden über<br />
die Klima-Projekte entscheiden zu lassen, in die<br />
investiert wird.
ECOMONDO & Key Energy <strong>2021</strong><br />
Italien sagt «Grün»<br />
Die Kreislaufwirtschaft geht durch Rimini<br />
Die Ausgabe <strong>2021</strong> der beiden Messen ECOMONDO und Key Energy der Italian Exhibition Group,<br />
den wichtigsten Bezugspunkten für die Kreislaufwirtschaft und erneuerbare Energien in Europa und<br />
im Mittelmeerraum, ist zu Ende gegangen. Mehr als 1.080 Marken in Rimini teilten grünes Technologie-Know-how<br />
und mehr als 500 Stunden Konferenzen.<br />
Der Weg zum ökologischen Wandel wurde<br />
vorgezeichnet und führt durch Rimini, wo<br />
Ecomondo und Key Energy, die beiden<br />
Messen der Italian Exhibition Group, die sich der<br />
Kreislaufwirtschaft und den erneuerbaren Energien<br />
widmen, heute mit Ergebnissen abgeschlossen<br />
wurden, die weit über den optimistischsten<br />
Prognosen liegen. Fast 85% der Besucher im<br />
Vergleich zur letzten Pre-Covid-Ausgabe, mehr<br />
als 1.080 Marken, die im gesamten Expo-Zentrum<br />
ausstellen, 90% der Fläche, 500 Stunden Konferenzen<br />
und Seminare und das zehnjährige Jubiläum<br />
der Generalstaaten der Grünen Wirtschaft<br />
sind Zahlen, die bestätigen, wie der Drang nach<br />
ökologischem Wandel auch durch diese beiden<br />
historischen Veranstaltungen von Rimini geht.<br />
Ein Ort der Debatte und vor allem des Geschäfts<br />
für eine Gemeinschaft von Unternehmen, Institutionen,<br />
Einrichtungen und Organisationen, die in<br />
den Hallen des Rimini Expo Centre auch in diesem<br />
Jahr prominente Themen diskutierten, die<br />
heute auf den Tagesordnungen aller Regierungen<br />
stehen, insbesondere angesichts der Möglichkeiten,<br />
die das NRRP am Vorabend einer so<br />
grundlegenden politischen Ernennung wie der<br />
COP26 in Glasgow bietet.<br />
Die Beteiligung der italienischen Regierung war<br />
ebenso wichtig und qualifiziert wie die Ägide der<br />
Europäischen Kommission, was die Bedeutung<br />
unterstreicht, die diese Veranstaltungen im Laufe<br />
der Jahre als Bezugspunkt sowohl im Mittelmeer-
<strong>UMWELT</strong>journal 4/<strong>2021</strong> | S34<br />
raum als auch für hochrangige europäische Institutionen,<br />
die in Politik, Forschung und Innovation<br />
in den betreffenden Sektoren tätig sind, angenommen<br />
haben.<br />
Themen der ECOMONDO<br />
Zirkuläre Bioökonomie, Wasserressourcen, Abfallbehandlung<br />
und Digitalisierungsprozesse, die<br />
die grüne Wirtschaft in den Rahmen von Industrie<br />
4.0 bringen, gehörten zu den interessantesten<br />
Neuentwicklungen der Branche bei dieser Ausgabe<br />
<strong>2021</strong>. Unternehmen, die an Prozessen und<br />
Monitoring arbeiten, sind das Bindeglied zwischen<br />
Abfallstoffsammlung und Zweitrohstoffen.<br />
Bioenergien und Photovoltaik sind gewachsen,<br />
auch in Bezug auf das auf der Messe generierte<br />
Geschäft, ebenso wie der gesamte Bereich der<br />
intelligenten Beleuchtung in Städten, der mit Effizienz<br />
und Sicherheit verbunden ist.<br />
Sonderaustellungen<br />
SALBAUM. VE, die alle zwei Jahre stattfindende<br />
ökologische Fahrzeugausstellung, vereint<br />
unter einem Dach Chassisbauer, städtische Hygienefahrzeugmonteure<br />
und Geräte für die Abfallsammlung<br />
mit Hybrid- oder vollelektrischen<br />
Fahrzeugen. Von mechanischen Pressen bis<br />
hin zu 3D-Druckern, die mit Biokunststoffen betrieben<br />
werden, wurden Industrie und Start-ups<br />
von qualifizierten und geschäftsorientierten Betreibern<br />
erforscht und die beiden Messen in grüne<br />
Business-Events verwandelt. Auch der Anteil<br />
der Stände, die mit nachhaltigen Materialien aus<br />
recyceltem Möbelholz oder anderen Baumaterialien,<br />
von Paneelen bis hin zu Fliesen, aufgebaut<br />
wurden, stieg.<br />
Wissenschaftliche Begleitung<br />
Mit den Veranstaltungen bei Ecomondo – organisiert<br />
vom Wissenschaftlichen Komitee unter der<br />
Leitung von Professor Fabio Fava – wurde eine<br />
detaillierte Analyse zum Thema Umweltregeneration<br />
im Einklang mit den Empfehlungen des<br />
Europäischen Green Deal durchgeführt. Dank<br />
„Leuchtturmkonferenzen“ wurden Maßnahmen<br />
identifiziert, die eine systemische und integrative<br />
Regeneration unserer Produktion, unserer Städte,<br />
unseres Naturerbes, unseres Bodens, unseres<br />
Wassers und unserer Meere ermöglichen könnten,<br />
um eine rasche wirtschaftliche, ökologische<br />
und soziale Erholung des Landes zusammen mit<br />
Europa und dem Mittelmeerraum zu erreichen.<br />
Key Energy fördert Wirtschaft<br />
In der Eröffnungssitzung von Key Energy untersuchte<br />
eine Studie, die von der Energy Strategy<br />
Group des Mailänder Polytechnikums für die Veranstaltung<br />
erstellt wurde, die Chancen, die mit<br />
Messebesucher konnten sich von vielen Lösungen für Umweltfragen live überzeugen lassen.
Fotos (3) © ITALIAN EXHIBITION GROUP<br />
Der Besucherandrang zu ECOMONDO und Key Energy <strong>2021</strong> war auch in diesem Jahr sehr groß.<br />
dem NRRP verbunden sind, insbesondere in Bezug<br />
auf Wirtschaft und Beschäftigung: Es wird von<br />
mehr als 64 Milliarden Euro an zusätzlichen Einnahmen<br />
sowie 132 Tausend zusätzlichen Arbeitsplätzen<br />
gesprochen. Darüber hinaus wurden auf<br />
den vom Wissenschaftlichen Komitee unter der<br />
Leitung von Gianni Silvestrini organisierten Konferenzen<br />
neue Entwicklungen von Offshore-Wind<br />
bis Agro-Photovoltaik, von Energiegemeinschaften<br />
bis hin zu Wasserstoff- und Klimastrategien<br />
sowie erste interessante Ergebnisse an der Superbonus-<br />
und Elektromobilitätsfront diskutiert.<br />
Termin für 2022 steht bereits fest<br />
Die Italian Exhibition Group hat den Termin mit<br />
der Welt der Green Economy und der erneuerbaren<br />
Energien für 2022 festgelegt, das Jahr,<br />
in dem auch die neue SOLAR EXHIBITION AND<br />
CONFERENCE by Key Energy Veranstaltung im<br />
Kalender stehen wird.vom 23. bis 25. März 2022<br />
, im Rimini Expo Centre: eine dreitägige Veranstaltung,<br />
die ausschließlich der Solarenergiebranche<br />
und ihren Lieferketten mit einem Ausstellungsbereich,<br />
Konferenzen, Meetings und<br />
Debatten gewidmet ist. Die Veranstaltung mit<br />
ihrem innovativen Format, das sich stark auf die<br />
Bedürfnisse von Solarunternehmen und -gemeinschaften<br />
konzentriert, findet in Synergie und in<br />
Verbindung mit der zweiten Ausgabe von FO-<br />
RUMTECH, der Trainings- und Informationsveranstaltung<br />
von ITALIA SOLARE, die am 23. März<br />
2022 organisiert wird, statt. Für 2022 stehen<br />
zwei weitere internationale Veranstaltungen auf<br />
dem Programm: CDEPE - Chengdu International<br />
Environmental Protection Expo powered by Ecomondo,<br />
die größte Grüne Technologiemesse auf<br />
dem westchinesischen Markt, die stattfindetvom<br />
20. bis 22. Mai in Chengdu (in diesem Jahr vom<br />
18. bis 20. November) und Ecomondo Mexico, organisiert<br />
in Zusammenarbeit mit der Deutschen-<br />
Messe,vom 12. bis 14. Juli 2022 in León.<br />
ÜBER ITALIAN EXHIBITION GROUP<br />
Die Italian Exhibition Group (IEG), die an<br />
der von Borsa Italiana S.p.A. organisierten<br />
und verwalteten MTA (screen-based Stock<br />
Exchange) notiert ist, hat im Laufe der Jahre<br />
durch ihre Veranstaltungsorte in Rimini<br />
und Vicenza eine Position der inländischen<br />
Führungsrolle bei der Organisation von Messen<br />
und Konferenzen aufgebaut und ihre<br />
Auslandsaktivitäten entwickelt - auch durch<br />
Joint Ventures mit globalen oder lokalen<br />
Veranstaltern. So ist die IEG mit Veranstaltungen<br />
vor allem auch in den Vereinigten<br />
Staaten von Amerika (USA), den Vereinigten<br />
Arabischen Emiraten, China, Mexiko, Indien<br />
– die es unter den führenden europäischen<br />
Betreibern in der Branche positioniert haben.
<strong>UMWELT</strong>journal 4/<strong>2021</strong> | S36<br />
Seminare, Prüfungen & Ausbildungen<br />
<strong>2021</strong>/22 TITEL ORT* ANBIETER<br />
Anmeldungen<br />
möglich<br />
Anmeldung<br />
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Fachhochschul-Bachelorstudiengang<br />
Energie- und Umweltmanagement<br />
Fachhochschul-Bachelorstudiengang<br />
Gebäudetechnik und Gebäudeautomation<br />
Pinkafeld<br />
Pinkafeld<br />
FH Burgenland<br />
FH Burgenland<br />
10.03.2022 Zertifizierung zum Umweltmanagementbeauftragten Linz WIFI Oberösterreich<br />
26.01. – 28.01.2022<br />
7.12.<br />
14.12. – 15.12.<br />
12.01.2022<br />
Umweltmanagementbeauftragte/-r (UMB) –<br />
Modul 1: Management der Führungsprozesse<br />
Webinar Circular Globe –<br />
Kreislaufwirtschaft und nachhaltige Wertschöpfung<br />
Lehrgangsreihe Umweltmanagement UM –<br />
Prüfung Systemmanager Umwelt<br />
Webinar Circular Globe –<br />
Kreislaufwirtschaft und nachhaltige Wertschöpfung<br />
Wien<br />
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Linz<br />
Online<br />
WIFI Wien<br />
Quality Austria<br />
Quality Austria<br />
Quality Austria<br />
31.01. – 02.02.2022 Integriertes Managementsystem – Anforderungen Online Quality Austria<br />
14.02. – 16.02.2022 Umweltmanagementsysteme Online Quality Austria<br />
02.03. – 03.03.2022 Integriertes Managementsystem – Arbeitssicherheits- und Umweltrecht Online Quality Austria<br />
Im E-Paper/PDF klicken Sie für weitere Informationen einfach auf die Ausbildung oder den Veranstalter.<br />
Bitte fragen Sie Ihren Seminarveranstalter, ob die Kurse online oder als Präsenzkurse abgehalten werden!<br />
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<strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> Partnermedien
Vecoplan stärkt zwei Schlüsselpositionen<br />
Seit Anfang Oktober <strong>2021</strong> hat Vecoplan zwei neue Vertriebsleiter: Tim Hamer verantwortet nun den<br />
Sales im Geschäftsbereich Recycling | Waste, Kersten Beib im Bereich Holz | Biomasse. Damit hat<br />
Vecoplan sein Vertriebsteam personell nachhaltig verstärkt. Beide Führungskräfte verfügen über sehr<br />
viel Erfahrung und Fachwissen.<br />
Seit Anfang Oktober hat Vecoplan zwei neue<br />
Vertriebsleiter: Tim Hamer verantwortet nun<br />
den Sales im Geschäftsbereich Recycling |<br />
Waste, Kersten Beib im Bereich Holz | Biomasse.<br />
Damit hat Vecoplan sein Vertriebsteam personell<br />
nachhaltig verstärkt. Beide Führungskräfte verfügen<br />
über sehr viel Erfahrung und Fachwissen.<br />
Kersten Beib leitet seit dem 1. Oktober den Vertrieb<br />
Geschäftsbereich Holz | Biomasse der Vecoplan AG.<br />
In den vergangenen Monaten hat die Vecoplan<br />
AG in ihren wichtigsten Wachstumsmärkten und<br />
Anwendungen die Vertriebsteams personell weiter<br />
aufgestockt. Schlüsselpositionen nehmen<br />
dabei die beiden neuen Vertriebsleiter ein. Sie<br />
sorgen dafür, dass die Mitarbeitenden zusammen<br />
erfolgreich international agieren und ihre gesteckten<br />
Ziele erreichen können. Die Vertriebsleiter<br />
verantworten die strategische Planung und<br />
die operative Umsetzung. Aufgaben, die sehr<br />
viel Erfahrung und Know-how erfordern. Deshalb<br />
setzt Vecoplan seit<br />
Anfang Oktober im Geschäftsbereich<br />
Recycling |<br />
Waste auf Tim Hamer (38).<br />
Er ist schon seit 2004 bei<br />
Vecoplan beschäftigt.<br />
Der gelernte Mechatroniker<br />
begann bei dem Recyclingspezialisten<br />
als Inbetriebnahme-Ingenieur<br />
für<br />
Zerkleinerungsmaschinen<br />
und komplette Abfall-,<br />
Holz- und Recyclinganlagen.<br />
In dieser Funktion<br />
arbeitete er bei Kunden<br />
weltweit an unterschiedlichen<br />
Prozessen und<br />
sammelte so umfassende<br />
Erfahrung – besonders im<br />
Bereich der Maschinensteuerung<br />
und Antriebskonzepte.<br />
Nach mehreren<br />
Jahren im Außendienst<br />
übernahm er dann die<br />
Entwicklungsabteilung für<br />
elektrische Steuerungssysteme.<br />
Danach wechselte Tim Hamer in den<br />
Vertrieb und war von 2013 bis 2019 Area Sales<br />
Manager & Key Account Cement Applications<br />
und anschließend, nach erfolgreicher Weiterbildung,<br />
Head of Sales Waste and Alternative Fuels.<br />
„Wir sind ein starkes Team, mit dem wir unsere<br />
Marktposition weiter ausbauen und gemeinsam<br />
wachsen können“, sagt der neue Vertriebsleiter<br />
Recycling | Waste.<br />
Neu auf der Position ist auch Kersten Beib. Er leitet<br />
seit Oktober den Vertrieb im Geschäftsbereich<br />
Holz | Biomasse. Der 54-jährige kann auf sehr viel<br />
Erfahrung zurückgreifen. Er ist seit Beginn seines<br />
beruflichen Werdegangs im Maschinen- und Anlagenbau<br />
für die Holzindustrie tätig. Der gelernte Industriekaufmann<br />
begann seine Karriere bei einem<br />
Maschinenbau-Unternehmen. Nach einer berufsbegleitenden<br />
Weiterbildung arbeitete er dort als<br />
Tim Hamer verantwortet seit 1. Oktober in der Vecoplan AG<br />
als Vertriebsleiter den Geschäftsbereich Recycling | Waste.<br />
Gebietsvertriebsleiter. 2008<br />
wechselte er zu Vecoplan.<br />
Vier Jahre später ging er zurück<br />
zu seinem alten Arbeitgeber<br />
und übernahm dort<br />
die Geschäftsführung. Nun,<br />
knapp zehn Jahre später, ist<br />
er bei Vecoplan Vertriebsleiter.<br />
Kersten Beib verfügt über<br />
sehr gute Markt- und Produktkenntnisse<br />
im Bereich<br />
Materialaufbereitung und<br />
Handling in der Holzindustrie.<br />
„In meiner neuen Funktion ist<br />
mir vor allem eine gute Kommunikation<br />
nach innen und<br />
außen wichtig “, sagt er. „Damit<br />
steht und fällt der Erfolg<br />
eines Unternehmens.“
<strong>UMWELT</strong>journal 4/<strong>2021</strong> | S38<br />
THEMEN FÜR IHREN ERFOLG<br />
Das war das <strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> <strong>2021</strong><br />
Die nächste Ausgabe erscheint Ende Jänner 2022<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
Unterlagenschluss<br />
Erscheinungstermin<br />
• Aus-, Weiterbildung Freitag Montag<br />
• Abfallbehandlung, -verwertung 15. Jänner 25. Jänner<br />
• Erneuerbare Energie<br />
• Special: E-World energy&water<br />
• Special: Energiesparmesse<br />
• Special: Bauen und Wohnen<br />
• Special: Tiroler Hausbau & Energie Messe<br />
• Wasser-, Abwasserbehandlung Freitag Montag<br />
• Messtechnik 2. April 12. April<br />
• Energietechnik und -netze<br />
• Bau-, Gebäudetechnik<br />
• Special: Light + Building<br />
• Special: IFAT<br />
• Special: RENEXPO<br />
• Green Logistics Freitag Montag<br />
• Kommunale Infrastruktur 21. Mai 31. Mai<br />
• Abluftreinigung | Filtertechnik<br />
• Grüne Industrietechnologie<br />
• Special: OÖ Umwelttage<br />
• Special: BatteryExperts Forum<br />
• Special: Smart Automation Austria<br />
• Recycling, Entsorgung Freitag Montag<br />
• Nachhaltiges Bauen, Sanieren 5. November 15. November<br />
• Kanal-, Rohrleitungstechnik<br />
• Deponietechnik, Rohstoffrückgewinnung<br />
• Special: Recy & DepoTech<br />
• Special: Ecomondo<br />
• Special: Pollutec<br />
In jedem Heft:<br />
Spezialthema • Branchennews • Internationale Entwicklungen • Technische Innovationen •<br />
Best Practices und Anwenderberichte • Serviceteil • Umweltrechtliche Fragen • Förderungen •<br />
Karriere und Ausbildung • Veranstaltungen • Pressestimmen • Rezensionen<br />
Hinweis: Themen- und Terminänderungen vorbehalten.
<strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> Specials 2022<br />
Im zu Ende gehenden Jahr <strong>2021</strong> haben wir unsere Ausgaben neu geordnet. Statt davor<br />
sechs Ausgaben pro Jahr alle zwei Monate sind es nunmehr vier reguläre Ausgaben mit<br />
unterschiedlichen Themen plus zwei Specials zu je einem Sonderthema. Auch im Jahr<br />
2022 werden wir das fortführen. Den ganzen Newsflow aus den Themenwelten Klima,<br />
Umwelttechnik, Abfallwirtschaft, Energie, Green Finance und Mobilität gibt es laufend<br />
auf unserer Website umwelt-journal.at sowie THEMEN in den Newslettern FÜR IHREN und ERFOLG auf unseren Social-Media-Kanälen.<br />
Im Jahr 2022 gibt es folgende Sonderausgaben:<br />
Special Nr. 1 wird sich dem Thema Mobilität widmen - von Alternativen Antrieben bis<br />
hin zu Mobilitäts- und Verkehrskonzepten -> erscheint im Herbst.<br />
Unterlagenschluss Erscheinungstermin<br />
Special Nr. 2 wird sich zur Gänze dem Thema Ausbildung widmen.<br />
Special 1 • MOBILITÄT<br />
Freitag<br />
10. Juni<br />
Montag<br />
20. Juni<br />
Wir wollen mit dieser Aufteilung für unsere Leser und für unsere Kunden den Fokus<br />
noch weiter verschärfen und die Ausgaben des Fachmagazins stärker themenorientiert<br />
gestalten.<br />
Special 2 • <strong>UMWELT</strong><br />
Freitag<br />
9. September<br />
Montag<br />
19. September<br />
Besuchen Sie uns im Internet: umwelt-journal.at<br />
Wir produzieren und vermarkten weitere SPECIALS und Sonderpublikationen zu anderen<br />
Themen gerne jederzeit und auf Ihren Wunsch! Wenden Sie sich dazu an unseren Vertrieb:<br />
peter.nestler@umwelt-journal.at.<br />
IMPRESSUM<br />
Medieninhaber: Markus Jaklitsch, Peter Nestler<br />
Herausgeber: Peter Nestler<br />
Redaktion: Peter Nestler<br />
Grafik: nes2web<br />
Hameaustraße 44, 1190 Wien, Austria<br />
Das E-Mail: UmweltJournal redaktion@umwelt-journal.at ist Mitglied der European Environmental Press (EEP), einer Vereinigung der<br />
https://umwelt-journal.at<br />
führenden Umwelttechnikmagazine Europas.<br />
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oder Zusätzlich: im europaweiten E-Paper, Website, Newsletter, EEP-Newsletter Specials anbieten.<br />
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Die Welt der<br />
nachhaltigen<br />
Logistik<br />
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• umwelt-journal.at<br />
• binnenschiff-journal.at<br />
• mobilitaet.business