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BULLETIN

Für eine unabhängige und neutrale Schweiz

AUNS

zum neuen Bericht

«Sicherheitspolitik»

Von der EU erpresst! Seite 2

Beerdigung des Steuerwettbewerbs Seite 3

EU-Tributzahlungen stoppen! Seite 5

AUNS zum neuen Bericht «Sicherheitspolitik» Seite 6

auns.ch 206. Ausgabe November 2021


2

Lukas Reimann

Nationalrat

Präsident der AUNS

praesident@auns.ch

Korrupte Politik:

Von der EU erpresst!

Von gekauften Medien gefeiert!

ISSN 2234-9723

AUNS, Redaktion

Postfach

3822 Lauterbrunnen

Tel. 031 356 27 27

redaktion@auns.ch

Postkonto: 30-10011-5

IBAN: CH91 0900 0000

3001 0011 5

Abdruck mit Quellenangabe

erwünscht.

Die Statuten der AUNS

sind auf auns.ch abrufbar.

LEGATE

In einem Testament bestimmen

Sie über Ihren

Tod hinaus, was mit Ihrem

Sparguthaben, Ihren

Wertschriften und Liegenschaften

geschehen

soll. Wenn Sie die AUNS

berücksichtigen, unterstützen

Sie unsere Arbeit

zum Erhalt der freien und

neutralen Schweiz.

Herzlichen Dank.

Titelbild: VBS

In Österreich musste Kanzler Sebastian Kurz

nach Korruptionsvorwürfen zurücktreten. Er

soll mit Steuergeld die Zeitungen beeinflusst

und gefälschte Umfragen gekauft haben. Ob

das so stimmt, wird die Zukunft zeigen. Was

hingegen sicher stimmt und auch niemand

bestreitet:

In der Schweiz wollen Bundesrat und Parlaments-Mehrheit

mit Steuergeld ganz offiziell

eine gute Berichterstattung in den Medien

ergaunern. Das Referendum gegen dieses

«Massnahmenpaket zugunsten der Medien»

wurde im Oktober 2021 mit über 110’000 Unterschriften

auf dem Bundesplatz in Bern eingereicht.

Dieser überwältigende Erfolg zeigt,

dass das Volk nicht versteht, warum Medien-

Milliardäre und gut situierte Verleger vom

Staat über die nächsten 7 Jahre vom Steuerzahler

gegen 3 Milliarden Franken erhalten

sollen. Wir wollen unabhängige Medien und

keine von Politikern abhängige Staatsmedien.

Die Volksabstimmung über das «Mediensubventions-Gesetz»

findet am 13. Februar 2022

statt. Helfen wir alle mit, diese wichtige Abstimmung

gegen die Medienkonzentration,

den Medien-Mainstream und die Zementierung

der Medienmonopole zu gewinnen.

Mit 1,4 Erpresser-Milliarden – auch diese vom

Steuerzahler bezahlt - soll zudem eine gute

Beziehung zur EU erkauft werden. Weil die

AUNS und Verbündete mit dem Referendum

drohten und Bundesbern die EU-kritische Haltung

der Bevölkerung durchaus zur Kenntnis

genommen hat, entzog man aus lauter Angst

vor einem Volks-Nein diese Vorlage kurzerhand

dem Referendum. Auch 500'000 Unterschriften

dagegen wären also zwecklos. Ist

das noch demokratisch? Wir finden NEIN! Die

AUNS prüft daher weitere Schritte, wie etwa

eine Volksinitiative, welche diese Erpresser-

Milliarde der Schweizer AHV zuführt, anstatt

sie im EU-Schuldensumpf versickern zu lassen.

Und wie reagiert die EU auf die erpressten

Schweizer Steuergelder? Kein Dankeschön!

Kein Entgegenkommen! Nein, sie reagierte so,

wie erfolgreiche Erpresser eben reagieren: Sie

stellt sogleich die nächste Milliardenforderung

an die Schweiz. Die Schuldentürme der EU

sind schliesslich gross und ein neuer Nettozahler

Schweiz kommt da gerade recht.

Sie haben darüber nichts in den subventionierten

Medien gelesen? Kein Wunder! Viele

Schweizer Zeitungen titelten am gleichen Tag

gross, Bundesrat Ueli Maurer trete zurück, was

sich (zum Glück) als faustdicke Zeitungs-Ente

herausstellte. Aber sie vergassen die Erwähnung

der Milliarden an die EU. Ob das alles nur

ein seltsamer Zufall war? Es darf bezweifelt

werden.

Unbestechliche und unabhängige Grüsse

Ihr Lukas Reimann


3

Marc Herger trifft…

Regierungsrat

Kaspar

Michel

Persönlichkeiten aus Politik,

Wirtschaft, Armee und Kultur

Unser junges AUNS-Mitglied Marc Herger aus Steinen

SZ trifft für uns Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft,

Armee und Kultur. Marc ist Präsident der SVP-

Ortspartei Steinen, im Vorstand der SVP Kanton SZ und

Bezirk Schwyz sowie Stützpunktleiter der AUNS SZ.

Gespräch mit Regierungsrat Kaspar Michel, FDP, Vorsteher des Finanzdepartements des Kantons Schwyz

«Eine Beerdigung des Steuerwettbewerbs

ist leider in Sicht.»

Die G7-Staaten fokussieren auf

einen weltweiten Unternehmenssteuerfuss

von 15 %. Wo sehen Sie

die Herausforderungen für den

Kanton Schwyz respektive für die

Schweiz?

Nach der Umsetzung der letzten

Steuerreform, die sich fast über 10

Jahre hinzog, ist es ärgerlich, dass

jetzt von internationaler Seite wieder

neue Richtlinien gefordert werden.

Zuerst wurde erklärt, man wolle

Firmen, die sogenannte Digital-Konzerne

sind, neben ihrem Hauptsitz

ebenfalls noch dort besteuern, wo

sie die Marktpräsenz haben. Daraus

entstand etwas komplett anderes:

Das Zwei-Säulen Modell. Säule eins

bezieht sich auf die Besteuerung im

Konsumstaat. Das heisst, dass Unternehmen

einen Teil der Gewinne

zusätzlich dort versteuern müssen,

wo auch der entsprechende Umsatz

generiert wird. Diese Unternehmen

werden von den G7 (Deutschland,

Frankreich, Italien, Japan, Kanada,

Grossbritannien, USA) als «grösste

multinationale Unternehmen» benannt,

aber eine genaue Definition

wird bisher nicht vorgebracht. Das

würde in der Schweiz wenige Firmen

betreffen, da dies erst ab einem Umsatz

von 20 Milliarden Franken gilt.

Viel eingreifender in unser souveränes

Steuerrecht wäre die zweite

Säule, die einen globalen Mindeststeuersatz

von 15 % vorsieht. Diesem

neuen Besteuerungsniveau haben

am 10. Juli 2021 in Venedig alle G20-

Finanzminister (G7 plus EU, Argentinien,

Australien, Brasilien, China, Indien,

Indonesien, Mexiko, Russland,

Saudi-Arabien, Südafrika, Südkorea,

Türkei ) im Grundsatz zugestimmt.

Ein grosses Problem, abgesehen

von der ganzen Gleichmacherei und

der faktischen Abschaffung eines

globalen Steuerwettbewerbs, ist

die von der OECD (Organisation für

wirtschaftliche Zusammenarbeit

und Entwicklung) geschürte Unsicherheit.

So werden von der OECD

nirgends die von ihnen genannten

Bemessungsgrundlagen für die Besteuerung

der juristischen Personen

definiert. Es ist unklar, was zur

Bestimmung der neuen Unternehmenssteuer

letztendlich einbezogen

wird. Es wurde mitgeteilt, dass die

G20-Staaten die Eckwerte diesen

Oktober bekanntgeben. Deshalb

herrscht bei den Finanzdirektoren

auch keine «Panikstimmung», da die

genaue Betroffenheit nicht ausgemacht

werden kann. Man kann ohne

die Bemessungsgrundlagen zu kennen,

davon ausgehen, dass alle Unternehmen,

die über einen Umsatz

von 750 Millionen Franken verfügen,

betroffen sein werden. Es wurde viel

Polemik betrieben. So wurde Bundesrat

Ueli Maurer vorgeworfen, er

hätte zu wenig Widerstand gezeigt,

was nachweislich nicht stimmt. Er

wies unter anderem offenkundig

auf die Nachteile für kleine Länder

sowie auf den zu engen Zeitplan (Inkrafttreten

bis 2023!) hin.

Das eidgenössische Finanzdepartement

geht davon aus, dass von den

neuen Steuerregimes 250 Schweizer

Firmen und insgesamt 3000 bis

4000 Firmen mit Schweizer Sitz betroffen

wären.

Eine komplette Verwässerung des

Föderalismus liegt im internationalen

Trend. Wie denken Sie darüber?

Gerade diese aufgezwungene Steuerreform

ist bezüglich des Steuerwettbewerbs

sehr problematisch.

Hierbei muss man Klartext sprechen.

Die Länder, welche die ganze

Reform vorantreiben, sind auch

jene, die für sich dringend Geld beschaffen

müssen. Veranschaulicht

wird dies zum Beispiel durch die

USA, die gerade unter Präsident Bi-


4

den ein Infrastrukturpaket von über

einer Billion Dollar verabschiedet

haben. Und das müssen sie irgendwie

finanzieren.

Sie merken, dass grosse Unternehmen

abwandern, und somit wollen

sie dafür sorgen, dass es nirgends

attraktiver ist als bei ihnen oder respektive

überall gleich.

Es gibt definitiv Punkte, in denen

Steuerabkommen sinnvoll sein können

– gerade zum Beispiel bei den

Digitalkonzernen.

Wie positioniert sich der Schwyzer

Regierungsrat?

Momentan warten wir ab bis die

OECD die konkreten Rahmenbedingungen

bekannt gibt.

Zuerst müssen Bund und Kantone

die Alternativen ausloten und beurteilen.

Dies ist wie bei der STAF

(Steuerreform und AHV-Finanzierung)

ein langwieriger Prozess. Es

wurde eine Arbeitsgruppe unter Vorsitz

von Bundesrat Maurer gebildet,

die aus Vertretern vom Bund, den

Kantonen, der Städte und der Finanzverwaltung

besteht. Dort klären

wir die Möglichkeiten ab, um unsere

Attraktivität zu behalten, falls

die Steuerreform wirklich kommt.

Geplant sind verschiedene Massnahmen,

um die Abwanderung von

Firmen und den möglichen Verlust

von Arbeitsplätzen möglichst gering

zu halten.

Welchen Punkt vertritt die Finanzdirektorenkonferenz?

Wir werden vom Staatssekretariat

für Finanzfragen laufend informiert.

Leider wissen wir nicht, wie bereits

erwähnt, wie die OECD die Umsetzung

plant. Da die die meisten Finanzdirektoren

bürgerlich sind und

auch auf die weitgehende fiskalpolitische

Autonomie des Bundes und

der Kantone bestehen, sehen etliche

Finanzdirektoren diesen erneuten

internationalen Druck sehr kritisch.

Wie sehen Sie die Problematik für

kleine Staaten?

Vielen Staaten wehren sich, doch sie

werden aufgrund der wirtschaftlichen

Macht der G7-Staaten gezwungen,

diese Reform mitzutragen, da

diese sonst eine sogenannte Aufrechnung

bei den Steuern erheben

werden. Das heisst, dass sie ihren

Firmen zusätzliche Steuern auferlegen,

weil sie denken, dass sie

im Ausland, zum Beispiel in der

Schweiz, zu tief besteuert würden.

So wird der Standort in einem Land

mit tieferer Unternehmenssteuer

unattraktiv gemacht.

Sie gehören zu einem der grössten

Kritiker des nationalen Finanzausgleiches

(NFA). Wie ist der aktuelle

Stand beim Thema?

Durch die NFA-Reform 2019 wurde

ein grosser Schritt gemacht. Endlich

wurden lange überfällige Korrekturen

getätigt.

Doch trotzdem zahlen die Geberkantone

an die zahlreichen Empfängerkantone

gewaltige Ausgleichssummen.

Der NFA an sich funktioniert

gut, er ist ein wichtiges Solidaritätswerk,

das aber für die Geber auch

künftig ein hohes Belastungsniveau

aufweist. Deshalb wäre es notwendig,

dass grössere Nehmerkantone

eine Wirtschaftspolitik betreiben

würden, die auf Wachstum ausgerichtet

ist und sie letztlich selber

stärkt. Dies wäre sehr entlastend

für das System. Man merkt leider,

dass einige Kantone und vorab ihre

meistens links regierten, grösseren

Städte diesen Anreiz nicht wahrnehmen.

Hat die Schwyzer Regierung den

Abbruch um die Verhandlungen

zum Rahmenabkommen mit der EU

begrüsst?

Die Kantonsregierungen wurden

nie befragt, da das definitive Rahmenabkommen

nie vorgelegt wurde

– bekanntlich auch dem eidgenössischen

Parlament nicht. Wir haben

dazu nie einen Beschluss gefasst

oder eine gemeinsame Position veröffentlicht.

Man kann aber durchaus

sagen, dass die Schwyzer Regierung

sehr kritisch gegenüber dem Rahmenabkommen

war. Ich persönlich

sah keinerlei Zukunft für das Rahmenabkommen.

Und ich sehe auch

keine Zukunft in jeglicher institutionellen

Einbindung in die EU – und

auf diesen fatalen Zustand wäre das

Rahmenabkommen hinausgelaufen.

Im Namen der AUNS bedanke ich

mich für das Gespräch.

Kroatien erhält volle

Personenfreizügigkeit

Bisher gilt für Kroatinnen und Kroaten,

die in der Schweiz arbeiten

wollen, eine Sonderregelung. Am 1.

Januar 2022 profitieren auch sie von

der vollen Personenfreizügigkeit.

[20min.ch, 22.10.2021]

Frankreich will hofiert, nicht ignoriert werden

Frankreich ist verschnupft. Unter anderem weil sich die Schweizer Luftwaffe

nicht für das französische Flugzeug entschieden hat. Überhaupt ist

Paris eine Super-Mimose geworden. Der geplatzte U-Boot-Deal mit Australien…

Der Autor im Tages-Anzeiger-Artikel meint, wir müssten Frankreich

«hofieren», sonst werde es die Schweiz schmerzlich spüren.

[tagesanzeiger.ch, 11.10.2021]

AUNS: «Geits no!». Wir hofieren niemanden.


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1'300'000'000 Franken

Kohäsionsmilliarde

EU-Tributzahlungen

stoppen!

Am 30. September 2021 entschied die Parlamentsmehrheit die zweite EU-Kohäsionsmilliarde

freizugeben und den Beschluss nicht dem fakultativen Referendum zu unterstellen.

Stephanie

Gartenmann

Junge AUNS

Vorstandsmitglied

JSVP Kanton Bern

Jus-Studentin

Matten b. Interlaken

stephanie-marion@

hotmail.com

strong

&free

Junge für eine unabhängige

und neutrale Schweiz

Die Aktion ESiP, Europa- und Sicherheits Politik

(Junge Auns) ist daran, eine Volksinitiative

zu lancieren mit dem Ziel, solche EU-Zahlungen

zwingend dem Stimmvolk und den Kantonen

zur Genehmigung vorzulegen. Denn die

EU fordert neu regelmässige (wohl jährliche)

den EU- und EWR-Standards entsprechende

Milliardenzahlungen. Nach dem Austritt des

Nettozahlers Grossbritannien sucht Brüssel

neue Tributzahler. Die Schweiz ist weder EU-,

EWR- noch EU-Binnenmarktmitglied. Die

EU-Forderungen sind deshalb einseitig. Zumal

Brüssel die Schweiz nach wie vor schikaniert.

Weder die «Börsenäquivalenz, Erasmus

noch Horizon» sind mit anderen Abkommen

rechtlich verknüpft und sollten im Interesse

des Wettbewerbstandortes Europa ausserhalb

politischer Machtspiele liegen. Besonders im

Interesse der Jugend Europas sollten die EU-

Funktionäre ihre Scheuklappen-Politik endlich

entsorgen. ESiP wird mit ihren Vorschlägen

auf die AUNS, weitere Organisationen sowie

auf die politischen Parteien zugehen. Wir halten

Sie auf dem Laufenden.

CHF

CHF

CHF

CHF

19% mehr

Deutscher EU-Beitrag steigt auf Rekordniveau

Deutschland wird in diesem Jahr rund 38 Milliarden Euro nach Brüssel überweisen;

das sind rund 6,1 Milliarden Euro mehr als im vergangenen Jahr. Das

entspricht einem Plus von mehr als 19 %. Die EU-Kommission, die den EU-

Haushalt verwaltet und in der Vergangenheit die Nettobeiträge berechnet

hat, veröffentlicht sie seit diesem Jahr nicht mehr. [welt.de, 23.09.202]

AUNS: Also keine Transparenz mehr, wer einzahlt und profitiert. Vor was

hat Brüssel Angst? Und die Schweiz wäre willkommene Netto-Zahlerin.


6

Sicherheitspolitik

AUNS zum neuen Bericht

«Sicherheitspolitik»

Nach dem Bericht zur Sicherheitspolitik der Schweiz vom 24. August 2021 unterbreitet der Bundesrat

einen aktualisierten Bericht zur Stellungnahme. Der neue Bericht datiert vom 14. April 2021. Die Aktion

für eine unabhängige und neutrale Schweiz (AUNS) nahm die Möglichkeit wahr, grundsätzlich zum Entwurf

Stellung zu beziehen.

Einleitung

Ziele der AUNS

Die 1986 gegründete, überparteiliche Organisation AUNS hat zum Ziel

(Statuten Art. 2):

• Einsatz zur Wahrung der Unabhängigkeit, der Neutralität und der

Sicherheit der Schweizerischen Eidgenossenschaft;

• Kampf für eine Aussenpolitik des Bundes, welche die integrale und

traditionelle Neutralität respektiert und damit die Unabhängigkeit

und Sicherheit des Landes gewährleistet;

• Verhinderung von Aktivismus bei der Aussenpolitik und von unnötigen

internationalen Engagements;

• Kampf für die direkte Demokratie der Schweizerischen Eidgenossenschaft

durch Stärkung der politischen Freiheitsrechte des

Volkes.

Bericht berücksichtigt aktuelle

Ereignisse und Entwicklungen

Grundsätzlich können sowohl die

Bedrohungslage bzw. die Bedrohungsszenarien

sowie die sicherheitspolitischen

Interessen (Punkt

3.2) und die sicherheitspolitischen

Ziele (Punkt 3.3) unterstützt werden.

Es kann festgestellt werden, dass

mit Blick auf den Bericht von 2016

neue Gewichtungen vorgenommen

wurden. Die aktuellen Ereignisse in

Afghanistan zeigen, wie innert kürzester

Zeit – nach zwanzig Jahren –

und umgehend – innerhalb weniger

Tage – ein Ereignis stattfinden kann,

das geopolitische und geostrategische

Konsequenzen auslöst und


7

somit auch für die Schweiz relevant

wird. Auch die Flutkatastrophen in

Deutschland zeigen, dass nur eine

gut organisierte und robust ausgerüstete

Gesamtverteidigung die

notwendige Wirkung erzielen kann;

in Deutschland kamen verheerende

Versäumnisse zu Tage.

Ungenügende Lagebeurteilung

Der vorliegende Entwurf erkennt die

hohe Geschwindigkeit politischer,

wirtschaftlicher, technologischer

und gesellschaftlicher Entwicklungen.

Trotzdem vertieft die Bedrohungsanalyse

die Szenarien wenig

und bleibt über weite Strecken oberflächlich.

Sie vermittelt keine vertieften

Analysen und entsprechende

Zusammenhänge. Für die AUNS sind

die entsprechenden Lagebeurteilungen

deshalb ungenügend, sie

bleiben vage.

Covid-Pandemie

Die AUNS erkennt den Willen des

Bundesrates, die Auswirkungen der

Covid-19-Pandemie in seine Überlegungen

miteinzubeziehen. Die

Covid-Pandemie hat uns mit aller

Deutlichkeit gezeigt, wo und welche

gravierenden Schwächen und

Lücken im Sicherheitsdispositiv

vorhanden sind. Zudem hat sich auf

drastische Weise gezeigt, dass die

Kommunikation der Landesregierung,

ihr zudienender Task-Forces

und Bundesstellen sowie die Koordination

mit den Kantonen ungenügend

waren und bleiben. Dies führt

zu Verunsicherung und Unmut in

der Bevölkerung, was wiederum zu

Schwierigkeiten bei der Umsetzung

notwendiger Massnahmen zur Abwehr

von Bedrohungen führen kann.

Verfassungsauftrag ist verstärkt

zu beachten

Die Schweiz ist ein souveränes, eigenständiges

und neutrales Land,

welches direktdemokratisch organisiert

ist. Der Anspruch, das Land

und seine Bevölkerung gemäss Artikel

2 der Bundesverfassung in seiner

Souveränität und Sicherheit zu

schützen, steht im Vordergrund. Der

Bericht trägt diesem Verfassungsauftrag

zu wenig Rechnung.

Zwar wird nicht zuletzt aus den

Covid-Pandemie-Erfahrungen erkannt,

dass im Bereich Autarkie

Nachholbedarf besteht. Für die

AUNS ist es zentral, dass rasch und

schonungslos Versäumnisse und

Sorgfaltspflichtverletzungen – u.a.

bei der Pflichtlagerhaltung – erkannt

und korrigiert werden. Der Bericht

verzichtet leider auf einen klaren

Massnahmenkatalog und Zeitplan.

Landesverteidigung genügend

vorbereitet?

Die AUNS ist besorgt, dass aufgrund

der Covid-Erfahrungen auch im Bereich

Landesverteidigung – Armee,

Bevölkerungsschutz, Nachrichtendienst

– mindestens ähnliche

Schwierigkeiten bestehen. Aufgrund

der europa- und geopolitischen

Lage besteht nach Ansicht

der AUNS dringender Handlungsbedarf.

Autarkie wird wichtiger

Eine möglichst umfassende Autarkie

umfasst viele Bereiche. Nebst

der wehrtechnischen Entwicklung

steht für die AUNS die Versorgung

mit lebenswichtigen Gütern (Schutzausrüstung,

Medikamente, Impfstoffe!)

und besonders die digitale

Datensouveränität im Vordergrund.

Die Schweiz darf wichtige Daten

zum Beispiel nicht in ausländischen

Cloud-Diensten bewirtschaften.

Der Bericht thematisiert die Gefahr

der drohenden Energieabhängigkeit

vom Ausland – Elektrizität! – nicht.

Souveränität schützen

Die Reaktionen der EU auf den souveränen

Entscheid der Schweiz, die

Verhandlungen über ein institutionelles

Abkommen abzubrechen, haben

gezeigt, dass die Schweiz auch

im Bereich der politischen Souveränität

wachsamer und reaktionsfähiger

werden muss.

Keine weitere EU-Integration

Die AUNS lehnt eine vertiefte Kooperation

mit der EU im Bereich

der Sicherheits- und Verteidigungspolitik

ab. Punktuell macht eine Zusammenarbeit

Sinn. Aber eine Integration

souveräner Aufgaben in das

EU-Recht und in die EU-Politik wird

abgelehnt.

NATO-Partnerschaft überprüfen

Ebenso muss die Nato-Partnerschaft

für den Frieden (PfP) aufgrund

der aktuellen Nato-Politik

hinterfragt werden. Eine Vertiefung

ist abzulehnen.

Auslandeinsätze der Armee

Militärische Auslandseinsätze sind

zu reduzieren und nur auf Operationen

im humanitären Bereich und im

Katastropheneinsatz zu beschränken.

Auf stabilisierende Einsätze

ist zu verzichten, weil sie die Gefahr

bergen, in robuste Mandate – friedenserzwingende

Operationen, «nation

building» – überführt zu werden.

UNO-Sicherheitsrat: falscher

Weg

Es ist ein fataler Fehlentscheid, die

temporäre Einsitznahme im Uno-Sicherheitsrat

– zwei Jahre – als mögliche

Einflussplattform der neutralen

Schweiz zu sehen. Das widerspricht

der Erfahrung anderer Staaten und

der Realität der Politik der ständigen

Veto-Mächte. Das prestigeträchtige

Vorhaben gewisser aussenpolitischer

Vordenker ist mittelfristig

eine Gefahr für die Glaubwürdigkeit

der neutralen Schweiz und wird ihre

Einflussnahme im Bereich Friedensdiplomatie

und humanitäre Hilfe einschränken.


8

Neutralitätspolitik und Gute

Dienste

Die Guten Dienste sind ein Trumpf

der Schweiz, gerade in einer Zeit, in

welcher sich die Machtverhältnisse

europa- und weltweit verschieben

und neu positionieren.

Der vorliegende Entwurf des sicherheitspolitischen

Berichtes

geht nicht auf die Ausgestaltung

der Neutralitätspolitik ein. Diese ist

aber zwingende Grundlage für eine

glaubwürdige Neutralität, die wiederum

ein entscheidender Pfeiler

für die Souveränität und Sicherheit

der Schweiz darstellt.

Die Forderungen

der AUNS

Bedrohung Migration: Massnahmen

fehlen

Im Bereich der Migration bleibt der

Bericht vage. Zwar erkennt er die

Gefahren, verzichtet aber auf eine

Auflistung konkreter Massnahmen.

Hier verlangt die AUNS ein klar erkennbares

Programm. Auf eine Unterzeichnung

des Uno-Migrationspaktes

muss die Schweiz verzichten.

Der Pakt wird die Handlungsfähigkeit

der Schweiz in der Migrationspolitik

mittelfristig schwächen.

Nachrichtendienste

Die AUNS stellt mit grosser Sorge

fest, dass entweder die Leistungsfähigkeit

der Nachrichtendienste

dramatisch abgenommen hat oder

die verantwortlichen Behörden

fahrlässig nachrichtendienstliche

Erkenntnisse ignorieren. Die Covid-Pandemie

und die jüngsten Ereignisse

in Afghanistan lassen den

Schluss zu, dass das zeitgerechte

Erkennen von Gefahren und Krisen

ungenügend ist.

Neuer Bericht zur

Sicherheitspolitik der

Schweiz (admin.ch)

• Rasche Verbesserung bei der Erkennung von Gefahren

und Krisen.

• Rasche Verbesserung der Krisenkommunikation.

• Rasche Verbesserung der Kriseninterventionskräfte:

Armee, Bevölkerungsschutz, Landesversorgung,

Grenzschutz.

• Rasche Umsetzung der Beschaffung neuer Kampfflugzeuge

und eines Systems der bodengestützten

Luftverteidigung grösserer Reichweite.

• Rasche Sicherstellung der Durchhaltefähigkeit der

Armee im Bereich Schutz systemrelevanter Infrastruktur,

im Bereich des Katastrophenschutzes

und der Sicherheit der Bevölkerung.

• Rasche Sicherstellung des Schutzes der Landesgrenze.

• Langfristige Sicherstellung der Landesversorgung

mit lebenswichtigen Gütern.

• Rasche Sicherstellung der Souveränität, der direkten

Demokratie der Schweiz angesichts der zunehmenden

Druckversuche ausländischer Akteure,

u.a. der EU.

• Verzicht auf die Einsitznahme im Uno-Sicherheitsrat.

• Verzicht auf eine weitere Integration in die EU-Sicherheits-

und Verteidigungspolitik.

• Eine möglichst eigenständige Rüstungsbeschaffung.

• Verzicht auf eine Erweiterung militärischer Auslandeinsätze.

• Überprüfung der Teilnahme an der Nato-Partnerschaft

für den Frieden.

• Klarstellung der Neutralitätspolitik mit dem Ziel,

die Glaubwürdigkeit der neutralen Schweiz zu stärken.

Fazit: In diesem Sinne fordert die AUNS vom

Bundesrat, den Bericht zu überarbeiten. Die

Aussagen, die Erkenntnisse und die Konsequenzen

müssen konkreter formuliert werden.

Die Umsetzung der Konsequenzen muss mittels

eines Massnahmen- und Zeitplanes rasch

sichergestellt werden.

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Aktion für eine unabhängige

und neutrale Schweiz

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