2021-12-12 Bayreuther Sonntagszeitung

Aktuell
2 12. Dezember 2021 Bayreuther Sonntagszeitung
Ihr RechtamSonntag
Wasregelt das Umgangsrecht
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Kinder haben bei Trennung der
Eltern einen gesetzlichen Anspruch
auf Umgang mitdem nun
woanders lebenden Elternteil.
Aus dem Umgangsrecht folgt
zugleich die Pflicht des Elternteils,
sich mit demKind zu treffen,
was sich u.a. aus dem Grundgesetz
ableiten lässt. Dies gilt auch,
wenn der Elternteil den Umgang
mit demKindverweigert. So geht
es aus einer Entscheidung des
Oberlandesgerichts Frankfurt
(OLG Frankfurt) vom 11.11.2020
hervor (3 UF 156/20).Das Oberlandesgericht
Frankfurt stellte
am 11.11.2020 klar, dass auch
die Kinder einen Anspruch auf
Umgang mit dem jeweiligen Elternteil
haben und dies gerichtlich
eingefordert werden kann,
wenn sich Mutter oder Vater
weigern, Kontakt zuihrem Kind
zu halten.
In dem vom Oberlandesgericht
Frankfurt entschiedenen
Fall ging es um den Vater dreier
Söhne, der sichimJahr 2017 von
der Kindsmutter getrennt hatte.
Mit derTrennung vonder Mutter
war auch die Trennung von den
Kindern verbunden. Der Vater
lehnte den Kontaktzuseinen Kindern
ab.Der Kindsvaterführtean,
dass er beruflich stark ausgelastetsei
und nach eigener Aussage
zirka 120 Stunden in der Woche
arbeite. Hinzu kam, dass er mit
seiner neuen Lebensgefährtin
ein weiteres Kind zu versorgen
hat. Aus diesen Gründen sei es
ihm nicht möglich, denKontakt zu
seinen drei Söhnen aufrecht zu
halten. Die drei Söhne wünschten
hingegen den Kontakt zum
Vater. DasGerichtverurteilteden
Vater auf Antrag der Mutter, einmal
im Monat tagsüber Umgang
mitseinendreiSöhnen zu haben.
Der Vater legte hiergegen Beschwerdeein.
Das Oberlandesgericht
Frankfurt stellte klar: Ein getrennt
lebender Kindesvater ist
zum Umgang mitseinen Kindern
verpflichtet, wenn dies dem Kin-
deswohl dient, und zwar auch
gegen seinen ausdrücklich erklärten
Willen! Denn auch Kinder
haben ein Umgangsrecht und
zwar ein Recht auf Umgang mit
ihren Eltern. Hieraus ergibt sich
eine Umgangspflicht der Eltern,
so das Gericht. Das Umgangsrecht
des Kindes ergibt sich aus
§1684 Abs. 1BGB. Dieser gesetzliche
Anspruch auf Umgang
mit den Eltern konkretisiere die
den Eltern nach dem Grundgesetz
obliegende Aufgabe der
Pflege und Erziehung ihres Kindes.
Das Erziehungsrecht der
Eltern habe sich dabei grundsätzlich
am Wohl des Kindes auszurichten.
DemWohldes Kindes
komme es grundsätzlich zugute,
durch Umgang eine persönliche
Beziehung zu Vater und Mutter
aufzubauen. Die Verweigerung
jeglichen Umgangsmit dem Kind
bedeutedie Loslösung voneiner
persönlichen Bindung und stelle
die Vernachlässigung eines wesentlichen
Teils der Erziehungspflichtdar.
Das Oberlandesgericht hält
denUmgang fürkindeswohldienlich,
zumal die Kinder den Kontakt
zuihrem Vater wünschen.
Die vom Vater behauptete Überlastunghabe
mandadurch Rechnung
getragen, dass die Kontakte
auf einMinimum miteinmal im
Monat ohne Übernachtung beschränktsind.
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Umstrukturierung seiner Prioritätenveranlasst,stattdem
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4 12. Dezember 2021 Aktuell Bayreuther Sonntagszeitung
Gedanken zur Woche
Das„Friedenslicht“ als Netz des Friedens für unser Leben –von Diakon Roland Huppmann
An diesem dritten Adventssonntag
werden Tim und Jona vom
DPSG-Stamm Heilig Kreuz nach
Nürnberg fahren, um dort das
„Friedenslicht aus Betlehem“ für
Bayreuth in Empfang zu nehmen.
Diese Initiative des „Friedenslichtes“
hat der Österreichische
Rundfunk bereits im Jahr 1986ins
Leben gerufen, alsovor genau 35
Jahren. Seither wirdesalljährlich
in der Geburtsgrotte von Betlehem
jeweils durch ein anderes
„Friedenslicht-Kind“ entzündet.
Mit dem Flugzeug transportiert
man es in einer speziell abgesicherten
Laterne zunächst nach
Wien. Seit 1994 bringt dann eine
deutsche Delegation vonPfadfinderinnen-
und Pfadfinderverbänden
das Lichtauch in unser Land.
Für die diesjährige Aktion
wurde das Thema gewählt: „Friedensnetz
– ein Licht, das alle
verbindet“. Frieden ist ein Urbedürfnis
und eine Sehnsuchtaller
Menschen. Dasspiegelt sich wider
in Worten wie: Weltfrieden,
Hausfrieden, Religionsfrieden,
sozialer Frieden, Friedensprozess,
Seelenfrieden. Unter all
diesen Worten ist der innere
Frieden sehr wichtig, ja entscheidend,
weil er die Basis für jede
andereForm des Friedens ist.
Bei der Durchsicht der Textmaterialien
zur Friedenslicht-
Aktion 2021 hatmich ein Text von
HehakaSapa angesprochen, einem
bedeutenden heiligen Mann
der Oglala-Lakota-Indianer. Er
warChristund ein wichtiger Katechet,
der von 1863 bis 1950 in
Süddakota/USA lebte.Ineinem
seiner Texte schreibt ervon einem
ersten, zweiten und dritten
Frieden, den es gibt: „Der erste
Frieden, der Wichtigste vonallen
istder,welcher in die Seelen der
Menschen einzieht …Die Mitte
der Welt ist injedem von uns.
Dies ist der wirkliche Frieden –
alle anderen sind lediglich Spiegelungen
davon“. Als „zweiten
Frieden“benennterden Frieden,
der zwischen Einzelnen untereinander
geschlossen wird und
der „dritte Frieden“schließlich ist
der zwischen den Völkern. Hehaka
Sapa kommt zuder Erkenntnis,
dass es nie Frieden zwischen
den Völkern geben kann, wenn
nicht bereits der „erste Frieden“
vorhanden ist, welcher in der
Menschenseele wohnt.
Wahrer Frieden beginntalso
im Kleinen, in uns selbst. Wenn
wir Neid und Ärger,Wut und negative
Gefühle gegen andere
oder gegen uns selbst spüren,
leben wir in Unfrieden. Dasspiegelt
sich nach außen in unseren
Worten und Handlungen wider.
Wir sollten also nicht dauernd
versuchen, die anderen zu verbessern,
sondern ersteinmal bei
uns selber nachschauen. Denn
wenn wir Frieden in uns tragen,
können wir ihn auch nach außen
tragen. Wenn ich mir selbst und
anderen Fehler vergebe, mich
annehme und liebe, wie ich halt
so bin,dann kann ich auch andere
annehmen und lieben. Jesus
und die Menschen, die mit ihm
unterwegs waren, haben uns viel
vondiesem Frieden vorgelebt.
Das Licht, das in der Geburtsgrotte
von Betlehem entzündet
wurde, will uns ermutigen,
den Weg des Friedens
mitzugehen und ein Netz des
Friedens zu knüpfen. Den ersten
Knoten dieses Netzes mache
ich symbolisch, indem ich dieses
Lichterhalte, aber eben nichtnur
für mich allein behalte! Ich gebe
es weiter an Menschen, die mir
am Herzen liegen. So kann nach
und nach mit vielen anderen ein
„Friedensnetz“ entstehen!
Ein „Friedensnetz“ für unsere
Menschen in Bayreuth werden
wir am Abend dieses dritten
Adventssonntags knüpfen. Dazu
lädt der Pfadfinder-Stamm der
DPSG und die katholische Kirchengemeinde
Heilig Kreuz im
Rahmen des „lebendigen Adventskalenders“
des Stadtteils
Kreuz am heutigen Sonntag um
18.00 Uhr in ihren Pfarrgarten in
der Preuschwitzer Straße ein.
Bei einer ökumenischen Jugendandachtwirdunter
Corona-
Bedingungen mit Abständen
und Masken das in Bayreuth
eingetroffene „Friedenslicht“
dann an die Anwesenden weitergegeben
und auf deren mitgebrachte
Laternen übertragen.
Danach wird das Original-Licht
in das Oktogon der Pfarrkirche
Hl. Kreuz gebracht, wo bis Weih-
nachten noch die Möglichkeit
besteht,mit einem Dochteigene
Laternenkerzen zu entzünden.
Ebenfalls in guter ökumenischer
Verbundenheit wird das
„Friedenslicht von Betlehem“
im Anschluss an die Jugendandacht
amSonntagabend auch
in den Irish Pub Dubliner in Bayreuth
gebracht. Als besonderes
vorweihnachtliches Erlebnis gibt
es dort an allen vier Adventssonntageneine„SundayEvening
Church“ mitten imLokal. Diese
Idee, Kirche in der Mitte des Alltags
von Menschen zu integrieren,
wurde bereits vor Corona
geplant, konnte wegen der Pandemie
aber erst jetzt umgesetzt
werden. Und am drittenAdventssonntag
wird nun um 19.30 Uhr
das aus dem Pfarrgarten vonHl.
Kreuz dorthin gebrachte „Friedenslicht“
im Mittelpunkt einer
musikalisch gestalteten Andacht
stehen. Kirche eben mal anders!
Ein Lied, das wir auch bei
den verschiedenen Aktionen
mit dem Friedenslicht singen
werden, trifft ineinigen Versen
ganz gut die Situation unserer
Diakon Roland Huppmann,
Schlosskirche-Hl. Kreuz-
St.BenediktimKatholischen
Seelsorgebereich Bayreuth
Zeit: „Ein Lichtgehtuns auf in der
Dunkelheit,durchbrichtdie Nacht
und erhellt die Zeit …, es macht
uns froh, wir sind nicht allein…,
es weist den Weg, der zur Hoffnung
führt, erfüllt den Tag, dass
es jeder spürt. Licht der Liebe,
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Verlag und Herausgeber: SaGa Medien &Vertrieb OHG
Richard-Wagner-Straße 36, 95444 Bayreuth
Tel. 09 21 /162 72 80-40 |info@inbayreuth.de
Geschäftsführung: Gabriele Munzert, Martin Munzert
Anzeigen: Martin Munzert(verantw.),Thomas Hacker,
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Redaktion: Gabriele Munzert(verantw.), Roland Schmidt,
MirkoSträsser,JessicaMohr,Wolfgang Munzert
Druck: Druckzentrum DerneueTag, Weiden
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(III/ 2021): 54.056 Exemplare
Zustellung: ZSO ZustellserviceOberfranken UG
(haftungsbeschränkt), Martin Munzert(verantw.)
Es gelten die AGBfür Anzeigen und andereWerbemittelinZeitungen
und Zeitschriftenaus der Preisliste
Nr.1der SaGaMedien &VertriebOHG vom1.1.2021.
Ausdem Wirtschaftsleben
Neueröffnung: „Paradies Vogel“
Stefan Vogel eröffnetVinothek in der Maximilianstraße
Stefan Vogel freut sich, wieder Kunden jetztinder eigenen neuen Vinothek „Paradies Vogel“ in der Maximilianstraße
begrüßen dürfen.
Foto: Jessica Mohr
BAYREUTH. Neuer Laden in der
Maximilianstraße5:„Paradies Vogel“.
In der ehemaligen Vinothek
„Süße Quelle“ hat Stefan Vogel,
vorher dort bereits 35 Jahre tätig,
sein eigenes Fachgeschäft
für Weine und Spirituosen eröffnet.
„Ich war in der Süßen Quelle
Filialleiter und für den Weineinkauf
zuständig. Auch haben wir
regelmäßige Weinverkostungen
veranstaltet, sokonnte ich
reichlich Erfahrungen sammeln“,
so Stefan Vogel. Der Schritt in
die Selbstständigkeit, jetzt in
Corona-Zeiten, habe ihn aufgrund
des höheren Risiko belastet.
Überrascht sei er gewesen,
über die sehr gute Resonanz am
Eröffnungstag. Es war beeindruckend,
wie viele der früheren
Kunden gekommen sind, um
sich mit ihm zu freuen, dass das
Getränkefachgeschäft wieder
geöffnetsei.
Stefan Vogel istesbesonders
wichtig, dass der Service und die
fachmännische Beratung weiterhin
fester Bestandteil im neu-
en Ladenkonzept ist. Sobald die
Corona-Situation es zulässt, sollen
auch wieder regelmäßig Verkostungsmöglichkeiten
und Themenabende,
wie zum Beispiel
Gin-Tastings, stattfinden. jm
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Bayreuther Sonntagszeitung
Aktuell 12. Dezember 2021 5
Grundstein für eine Karriere
Förderlehrer –ein vielseitiger und anspruchsvoller Beruf
DerTag der offenen Tür stieß am Staatsinstitut für die Ausbildung von Förderlehrern auf großes Interesse.
Foto: red
BAYREUTH. Zahlreiche Interessenten
und Besucher nutzten
amTag der offenen Türdes
Förderlehrer-Staatsinstituts die
Möglichkeit,einen Einblick in das
Berufsfeld und die Ausbildung
der Förderlehrer zu erhalten.
Förderlehrerinnen und Förderlehrer
sind qualifizierte Fachkräfte
für individuelle Lern- und
Förderprozesse. Sie werden
schwerpunktmäßig an bayerischen
Grund- und Mittelschu-
len in den Fächern Mathematik,
Deutsch und Deutsch als Zweitsprache
eingesetzt. Die Ausbildung
ist generell bereits mit
einem mittleren Schulabschluss
möglich und führt in die gehobene
Beamtenlaufbahn. Im Rahmen
der Ausbildung kann dabei auch
die fachgebundene Hochschulreifeerworben
werden.
Durch den derzeitigen Umund
Ausbau der Räumlichkeiten
können zum kommenden Ausbil-
dungsjahr gut 50 Prozent mehr
Bewerberinnen und Bewerber
aufgenommen werden als in den
zurückliegenden Jahren.
Bis Mittwoch, 15. Dezember
besteht noch die Möglichkeit,
sich für das kommende Ausbildungsjahr
zu bewerben. red
WeitereInformationen:
www.foerderlehrer.info
DasRosenkreuzer Komplott
Ein außergewöhnlicher Roman mit besonderen Charakteren
BAYREUTH. Ein Netz aus Lügen
und Intrigen, in dem sich die
Hauptfigur zurechtfinden muss,
so kann man den Krimiroman
„Das Rosenkreuzer Komplott“
vonNikoMahle beschreiben.
Die Hauptfigur Vicky ist im
Heim aufgewachsen, jobbt im
Supermarkt und macht gerne
Party, wobei sie auch der ein
oder anderen Droge nicht abgeneigt
ist. Doch an dem einen
Wochenende istalles anders:
Alles beginnt mit einer
mysteriös gezeichneten neongelben
Ratte, die Vicky zuerst
für eine Halluzination aufgrund
der Drogen hält.Doch die Ratte
begegnetihr immer wieder und
führt sie in die folgenreiche Verschwörung
der Rosenkreuzer
Bruderschaft. Das Merkwürdige
ist, dass im Zentrum der Verschwörung
Vickys totgeglaubte
Muttersteht.
Schon nach kurzer Zeit
wirdVicky in den Bann der Bru-
Spenden gespendet
BRK-ImpfhelferInnen unterstützen Flutopfer
Stellvertretender Landrat Manfred Neumeister drückte bei der Spendenübergabe
gegenüber den Impfhelferinnen und -helfern seinen Respektfür
den Einsatz und die Bemühungen aus, die Impfquote in Stadtund
Landkreis Bayreuth zu erhöhen.
Foto: red
Foto: red
derschaft gezogen und muss sich
entscheiden, auf welcher Seite
sie steht: Auf der Rosenkreuzer
Bruderschaft und ihrer Mutter
oder der ihrer alten Freunde und
Bekannten.
BAYREUTH. Impfhelferinnen und
Impfhelfer des BRK-Kreisverbandes
Bayreuth überreichten
eine Spende in Höhe von 2.500
Euro an die Aktion „Weihnachtsgeschenke
für Kinder“ in den
vom Hochwasser betroffenen
Gebieten im Ahrtal. Das Geld
stammt von Impflingen, die ihre
Dankbarkeit für die fürsorgliche
Behandlung in den Impfzentren
mit einer Spende Ausdruck verliehen
haben. Die engagierten
Impfhelferinnen und Impfhelfer
beschlossen wiederum, mit dem
so gesammelten Betrag einen
weiteren wohltätigen Zweck zu
unterstützen. Die Wahl fiel dabei
auf die vom Hochwasser betroffenen
Gebiete in Rheinland-Pfalz.
red
Fazit:
Durch Vickys ruppige Art fällt
die Identifikation mit dem Charakter
anfangs schwer, wird
aber vonSeitezuSeitebesser.
Vor allem, als sie durch
Manipulation immer weiter in
die auswegslose Situation gerät,
fängt man an mitzufühlen.
Der flüssige und leicht verständliche
Schreibstil lässt die
Geschichten der einzelnen
Figurengutverfolgenundnachvollziehen.
Alles in allem istder Roman
von Niko Mahle ein durchaus
gelungenes Buch und für Krimifans.
Gerade jezt zur Winterzeit
ein absolutes Muss. jm
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6 12. Dezember 2021 Aktuell
Bayreuther Sonntagszeitung
Versicherungstipp am Sonntag
Die privateKrankenversicherung-Beiträge im Alter
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Gesetzlich Krankenversicherte
können Privatpatientenstatus
erlangen
In diesem Beitrag möchtenwir
Tipps für privat Versicherte
bzgl. steuerlicher Vorteile geben,
aber auch auf Möglichkeiten
hinweisen, wie man ohne
die GKV verlassen zu müssen,
einen Privatstatus bei der Behandlung
nutzen kann.
Beitragsstabilität bzw. Beitragsentlastung
im Alter
Durch den medizinischen Fortschritt
(neue Behandlungsund
OP-Methoden, neue Medikamente
etc.) steigen die
Kosten im Gesundheitswesen
jährlich an. Hier spricht man
bereits von einer sogenannten
„Medizininflation“. Hinzu kommt
die angespannte Situation an
den Kapitalmärkten, was auch
die Privaten Krankenversichererbzgl.
der Anlage der Beiträge
zu spüren bekommen und
die Zinsannahme für die Anlage
nach unten korrigieren mussten
und müssen. Der sogenannte
Rechnungszins lag sehr
lange bei 3,5 %und wurde im
Lauf der Jahreund je nach Gesellschaft
mittlerweile auf teilweiseunter
2%reduziert.Diese
beiden Faktoren wirken sich
direkt auf die Entwicklung der
Beitragskalkulation aus, was
teils deutliche Beitragsanpassungen
notwendig machte.Der
medizinische Fortschritt wird
auch nicht Halt machen, sondern
es wirdweiter nach neuen
Medikamenten, Behandlungsmethoden,
Hilfsmitteln etc.
geforscht werden und diese
sollen natürlich von der Krankenversicherung
(obGKV oder
PKV) auch bezahlt werden!
Deshalb ist esumso wichtiger,
sich Gedanken über die Ausfinanzierung
der Beiträge im
Alter zu machen. Die PKV bildetdafür
im Beitrag enthaltene,
sogenannte Alterungsrückstellungen,
welche die höheren
Ausgaben im Alter kompensieren
sollen. Zusätzlich ist
es aber möglich und absolut
sinnvoll, einen sogenannten
Beitragsentlastungstarif zu
ergänzen.
Dabei handelt es sich quasi
um eine „Rentenversicherung“
als Krankenversicherungstarif.
D.h.man sucht sich die
gewünschte, monatliche Reduzierung
der Beiträge im Alter
aus (sprich mtl. „Rente“) und
bezahlt dafür in Form eines
Krankenversicherungstarifseinen
Monatsbeitrag. Der Vorteil
als Krankenversicherungstarif
liegt auf der Hand:
• Bei Arbeitnehmern besteht
auch dafür eine
Zuschussberechtigung
durch den Arbeitgeber,
welcher sich daran bis
zur Hälfte und max. bis
zum Höchstarbeitgeberzuschuss
(384,58 € zur
Kranken- und 73,77 € zur
Pflegepflichtversicherung
in 2021) beteiligt
• Der Beitrag für diesen
Tarif istnach dem Bürgerentlastungsgesetz
unbegrenzt
zu 100 %bei der
Steuer ansetzbar; das ist
gerade auch für Selbständige
eine tolle Möglichkeit,
neben der Ausfinanzierung
der PKV-Beiträge im
Alter, die Steuerlast zusätzlich
zu minimieren!
• Rechnungszins der Krankenversicherer
für die Kapitalanlage
im Schnittbei 2%
Für alle in der gesetzlichen
Rentenversicherung Versicherten
gibt esspäter einen
Zuschuss auch zum privaten
Krankenversicherungsbeitrag,
weitere Informationen können
Sie der Seite der Deutschen
Rentenversicherung entnehmen.
In Kombination mit Beitragsentlastung
und möglichem
Zuschuss der GRV,kann
man bzgl. der Beitragssituation
im Alter deutlich entspannter
in die Zukunftblicken.
Abschließend noch ein Hinweis für alle gesetzlich Krankenversicherten:
Kostenerstattungsprinzip in der GKV
Die wenigstenGKV-Versicherten
wissen, dass Sie anstatt
des Sach- und Dienstleistungsprinzips
auch die sogenannte
„Kostenerstattung“
wählen können (§ 13 SGB V).D.
h. man istdann beim niedergelassenen
Arzt direkter Recherstattungstarinungsempfänger
und wird
„privat“ behandelt. Die Rechnung
wird dann direkt bei der
Krankenkasse eingereicht
und diese leistet indem Umfang,
nach welchem bei Erstattung
nach dem Sachleistungsprinzip
(mit Chipkarte der
GKV) geleistet worden wäre.
Anfallende Restkosten daraus
hat der Versicherte dann
selbstzuzahlen oder hatdafür
z. B. einen ambulantenKosten-
abgeschlossen
und kann mit dem Leistungsvermerk
der Kasse auf
der Rechnung, diese bei seiner
Zusatzversicherung einreichen!
Eine leider wenig genutzte
aber sehr interessante
Variante für GKV-Versicherte.
Klaus Liebig
vfmVersicherungs-&
FinanzmanagementGmbH
Schmiedpeunt 1|91257 Pegnitz
Internet: www.vfm-liebig.de
E-Mail: info@vfm-liebig.de
Tel09241 484444
„Lassteuch impfen!“
MdB AnetteKramme:
„Impfen bedeutet Solidarität.
Ich schütze nicht nur mich
selbst, sondern vor allen Alte,
Kranke und auch die bislang ungeimpften
Kinder. Die Pandemie
wird uns wahrscheinlich über
viele Jahre begleiten. Die Gesellschaft
wird diesen Zustand
mental und finanziell nur verkraften,
wenn wir einigermaßen
normal leben können. Damit ist
die Impfung alternativlos.“
Bäckermeister
Thomas Zimmer:
„Ich habe mich nun zumdritten
Mal gegen Corona impfen
lassen. Nichtallein wegen mir,
sondern auch um unsere
Notfallmediziner(innen) in den
Krankenhäusern zu entlasten.
Fürmich istdies Teil meiner
sozialen Verantwortung !“
Ab 25,- €Bestellwert kostenfreier
LieferserviceimStadtgebiet Bayreuth
Mainauenlauf-
Veranstalter
Florian Maßen:
„Für mich ist die Impfung
der Weg zurück zur ‚Normalität‘.
Impfen bedeutet
nicht nur Schutz
für mich selbst, sondern
auch das Wahrnehmen
von Verantwortung für
die gesamte Gesellschaft.
Meinen Teil dazu
leiste ich gern.“
MdL Gudrun
Brendel-Fischer:
„Ich bin dreimal mit
MODERNA geimpft
und freue
mich, wenn’s mir
viele nachmachen
–egal mit welchem
der Impfstoffe.“

Bayreuther Sonntagszeitung
Aktuell
12. Dezember 2021 7
Seit Mittwoch gilt die 2G-Regel
Wie setzen Bayreuther Einzelhändler die Vorgaben um?
BAYREUTH. Seit Mittwoch gilt
die 2G-Regel im Einzelhandel.
Das heißt, in großen Teilen der
bayerischen Geschäfte dürfen
nur noch Personen einkaufen, die
gegen das Coronavirus geimpft
oder davon genesen sind. Die
2G-Regel gilt allerdings nicht für
Geschäftedes täglichen Bedarfs,
was zueiner ganzen Reihe an
Ausnahmen führt.
Das fängt beispielsweise
schon bei Einkaufszentren an.
Dort haben Ungeimpfte grundsätzlich
weiterhin Zutritt. „Zahlreiche
Geschäfteführen bei uns Artikel
des täglichen Bedarfs, für die
die 2G-Regel nicht gilt“, sagt die
Managerin des Rotmain-Center,
Isabel Belka, „dazu zählen die
Drogerien, der Optiker oder auch
die Apotheke.“
Für die Überprüfung des
2G-Status seien die einzelnen
Geschäfte verantwortlich, so die
Center-Chefin. Sie befürchtet,
dass die flächendeckende 2G-
Regel für die Händler allgemein
und natürlich auch im Rotmain-
Center, ausgerechnet im so
wichtigen Weihnachtsgeschäft,
erhebliche Auswirkungen habe
–und das vor dem Hintergrund,
dass die Infektionsgefahr im Handel
gering und der Handel kein
Pandemietreiber sei.
„Bei vielen der von2Gbetrof-
Lebensmittelhandel:
Supermärkte
Bäckereien
Metzgereien
Konditoreien
Wochen- und Bauernmärkte
rollende Supermärkte
Saisonverkaufshütten
Spirituosengeschäfte
Weinhandel
Teilbereich Gesundheit
Reformhäuser
Babyfachmärkte
Schuhgeschäfte
Apotheken
fenen Händler ist jetzt erneut mit
Kunden- und Umsatzrückgängen
zu rechnen, das sehen wir an
Ausgenommen vonder 2G-Regel:
Nur über den Eingang Maximilienstraße erreichen Kunden dasKaufhaus
Galeria Karstadt.Mitarbeiter kontrollieren den Zutritt. Foto: Mohr
Sanitätshäuser
Drogerien/ Parfümerien
Optiker
Hörakustiker
Teilbereich sonstige
Tankstellen, inklusiveAutowaschanlagen
Buchhandlungen
Blumenfachgeschäfte
Tierbedarf
Futtermittelmärkte
Bau- und Gartenmärkte
Zeitung-, Schreibwaren- und
Tabakverkauf
Filialen Brief-/Versandhandel
Quelle IHK für Oberfranken
anderen Standorten, an denen
diese Regelung bereits gilt“, so
Isabel Belka. Personelle Engpässe
sorgten schon lange für
Probleme, jetzt kämen Herausforderungen
bei der Umsetzung
der Vorgaben dazu –eine weitere
Belastung bei knapper Personaldecke.
„Es ist klar und richtig, dass
es umfassender Maßnahmen
bedarf,umdie Pandemie wirksam
zu bekämpfen und das Infektionsgeschehen
endlich einzudämmen
–aber die 2G-Regelung
für den Handel istnichtangemessen.“
Auch bei Galeria Karstadt
sind die Zugangsregelungen
aufwändig. „Derzeit ist nur der
Haupteingang in der Maximilianstraße
geöffnet. Dort stehen
zwei Mitarbeiter, die sowohl den
Impf- bzw. Genesenen-Status
kontrollieren, zusätzlich muss
der Personalausweis vorgelegt
werden. Da gleichzeitig zwei
Mitarbeiter im Einsatz sind, vermeiden
wir eine größere Schlangenbildung
beim Eintritt“, so
Karstadt-Storemanager Jochen
Keller. „Die meisten Kundern
haben den Impfnachweis griffbereit.
Bisher erhielten wir durchweg
positives Feedback. Der
Einlassstopp aufgrund der Zehn-
Quadratmeter-Regelung pro
Kunde, macht uns derzeit noch
keine Sorgen.“
„2G –geimpft odergenesen“,
gilt auch bei bei Haubner‘s. Inhaberin
Friseurmeisterin Michaela
Haubner äußert sich zufrieden
über diese klare Vorgabe. „Die
Kunden wissen nun, worauf sie
sich einstellen müssen“, sagt sie.
„Wir müssen nur noch den Impfoder
Genesenenstatus kontrollieren
und nicht auch noch einen
Test einfordern. 90 Prozent unserer
Kunden sind geimpft oder
genesen. Am Eingang wird kontrolliert.
Unsere Stammkunden
kommen ganz normal und auch
spontan sind immer noch Termine
möglich. Wir halten die Hygienemaßnahmen
wie Maske und
Abstand ein, sodass alle Kunden
sich bei uns wohl und sicher fühlen
können“.
Auch in der Gastronomie gilt
mittlerweile die 2G-Regel. Bei
Margitta Hartmann, Inhaberin
vom Gasthof zum Oschenberg,
funktioniert die Umsetzung:
„In der Gaststätte ist es etwas
ruhiger geworden, dafür laufen
die Außerhaus-Bestellungen
gut. Für die Kontrollen des Impfstatuses
haben wir eine extra
Servicekraft, mittlerweile sind
wir routiniert. Inzwischen verfügen
wir über einen Scanner,
so läuft die Kontrolle schneller
ab. Viele unserer Stammgäste
sind geimpft und kommen gerne.
Bei Reservierungen weisen
wir vorab auf die geltenden Vorgaben
hin. Wir haben selten Gäste,
die die Regeln nicht akzeptieren
wollen“, so Margitta Hartmann.
gmu/ jm
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3G-Regel im Stadtbus
„Genesen, geimpft oder getestet“, sonstdroht Bußgeld
BAYREUTH. Mal eben schnell mit
dem Bus nach Hausefahren, weil
es plötzlich anfängt zu regnen
oder die Einkäufedoch schwerer
sind als gedacht! Das ist mittlerweile
gar nicht mehr so einfach,
zumindest nicht für diejenigen,
die nicht geimpft, genesen oder
getestet sind.
Fahrgäste des Stadtbusverkehrs
müssen seit einiger Zeit
die 3G-Regel befolgen. Von der
Nachweispflicht ausgenommen
sind Kinder unter sechs Jahren
sowie Schülerinnen und Schüler.
Der Pressesprecher der
Stadtwerke Bayreuth, Jan Koch,
reflektiert die letzten Wochen:
„Die 3G-Regel wirdvon den Fahrgästen
akzeptiert, wobei unsere
bisherigen Erkenntnisse nur aus
stichprobenartigen Kontrollen
resultieren. Busfahrer überpfüfenden
Impfstatus nicht, sondern
nur die Fahrkartenkontrolleure,
Die Kontrollen im Nahverkehr werden stichprobenartig durchgeführt.
Wer keinen entsprechenden Nachweis vorweisen kann, muss den
Bus an der nächsten Haltestelle verlassen. Für Ungeimpfte dürfte es
kompliziert werden.
Foto: Dörfler
das entspricht dem Infektionsschutzgesetz,
welches lediglich
stichprobenhafte Überprüfung
fordert.“
Werden Fahrgäste ohne
gültigen 3G-Nachweis angetroffen,
müssen sie den Bus an
der nächsten Haltestelle verlassen.
Bei Verstößen sieht das
Infektionsschutzgesetz sehr
hohe Bußgelder vor. Wie hoch die
Geldstrafe tatsächlich ausfällt,
liegt im Entscheidungsbereich
des städtischen Ordnungsamtes
beziehungsweise der Polizei vor
Ort.
Ein selbstgemachterSchnelltest
wird im ÖPNV nicht anerkannt,
gültig istausschließlich ein
Schnelltest eines zugelassenen
Testzentrums. „Ein Auge zudrücken
werden wir nicht, auch wenn
wir durchaus wissen, dass die
Testung aufwändig ist“, so Jan
Koch.
jm
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8 12. Dezember 2021 Aktuell Bayreuther Sonntagszeitung
Stadtteil Kreuz: Historisch und lebendig
Luftbilder: Stefan Dörfler
BAYREUTH. Der hügelige Stadtteil
Kreuz lag bis ins 20. Jahrhundert
hinein am westlichen Rand
der Stadt.Durch die Ausdehnung
der Stadt ging die Randlage inzwischen
verloren. Der Name „Kreuz“
leitet sich vermutlich von der Kapelle
„Zum Heiligen Kreuz“ ab,die
1410 erstmals erwähntwurde,danach
verliert sich die Spur des
Bauwerks. Sie befand sich vermutlich
in
der Nähe der früheren „Spiegelmühle“.
Die heutige evangelische
Kreuzkirche in der Dr.-Martin-Luther-Straße
wurde erst
1960 errichtet, die katholische
Heilig-Kreuz-Kirche 1972 fertiggestellt.
Hauptachse und Zentrum
des Stadtteils istdie gleichnamige
Straße Kreuz im Verlauf der ehemaligen
Überlandstraße
Hohe Straße, die den
Stadtteil von Ost nach West
durchzieht. Nahe ihrem Anfang
steht das ehemalige Städtische
Krankenhaus, das 1905 in Betrieb
genommen wurde und bis 1986
seine Funktion erfüllte. Inzwischen
sinddortdasBundesarchivfürdas
Lastenausgleichswesen(seit Juni
1989) und städtische Dienststellen
untergebracht. Vonder Innenstadt
kommend und dem Straßenverlauf
folgend, passiert man den
„Angermannschen Bierkeller“,
heute Gasthaus Zur Linde, wo
Richard Wagner häufig zu
Gastwar.
Am westlichen Ende der Stra-
ße befand sich mit dem Rabenstein
eine der öffentlichen Hinrichtungsstätten
der Stadt. Bis 1848
wurden dort die Delinquentenmit
dem Schwert getötet. Unweit davon,
an der Preuschwitzer Straße,
heute Standort der katholischen
Kirche, war ab 1719 der Galgen
aufgestellt. Die Hinrichtungen
wurden 1848 auf die „Henkers-
Au“, Hospitalwiese, neben dem
Stadtfriedhof amMistelbach, am
Rand des Stadtteils Kreuz, verlagert.Von
1855 bis 1887wurde dort
im Bedarfsfall die Guillotine aufgestellt.ErsterDelinquentwar,unter
dem Beisein zahlreicher Schaulustiger,
amMorgen des 13. September
1855 ein achtzehnjähriger
junger Mann.
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BAYREUTH. Die Gebäude auf
dem Areal des Alten Krankenhauses
unterliegen, wenn die
Rathausverwaltung dort ausgezogen
ist, keiner Nutzung
mehr. Dort wirddie „Neue Mitte
Kreuz –Wohnen und Leben mit
Zukunft“ entstehen. Im Foyer
des ersten Obergeschosses
des Neuen Rathauses, sind ab
sofort bis Ende des Monats Ergebnisse
des städtebaulichen
Realisierungswettbewerbs zu
sehen. Ausgestellt werden die
jeweiligen Planunterlagen und
das Modell des Siegerentwurfes.
Vonden zehn zum Wettbewerb
eingeladenen Architekturbüros
gaben acht ihre Arbeiten
und Planungen zur Bewertung
durch das Preisgericht ab. Die
Jury hat die vielen innovativen
Ideen und Ansätze der Wettbewerbsteilnehmer
geprüft und
diskutiert.
ZumSiegerentwurfkürtesie
die Planung des Büros planetz
Architektenpartnerschaftsgesellschaft
mbB aus München.
Nun gilt es, seine fachlichen
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