TOPFIT Dezember 2021
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GESUNDHEITSMAGAZIN
Nr. 4 / 2021
Jahrgang 21
DAS
KOSTENLOSE
www.topfit-gesund.de
BESCHEID WISSEN
GESUND BLEIBEN
Polyneuropathie
Nicht einfach zu behandeln
Winterpflege
Die besten Tipps für die Haut
Rat aus der Apotheke
Schnupfen, Husten, Halsweh
Diese Erkältungsmittel helfen
Werte senken –
Risiken minimieren
Bluthochdruck
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
Inhalt
Thema aktuell
wann haben Sie das letzte Mal so
richtig die Seele baumeln lassen? Der
nächste gute Zeitpunkt dafür könnte
Weihnachten sein: endlich wieder
Zeit für sich und für seine Familie zu
haben; endlich zur Ruhe kommen,
Unangenehmes hinter sich lassen
und sich öffnen für die Freuden und
positiven Impulse, die die Feiertage
für Sie bereithalten. Nur im entspannten Zustand können Psyche
und Körper optimal regenerieren und sich so für künftige Herausforderungen
stärken.
Soweit die Theorie. In Zeiten wie diesen ist es allerdings leider
so: Wie schon im letzten Jahr wird es vielen von uns gar nicht so
leichtfallen, abzuschalten. Denn auch für dieses Weihnachtsfest
gilt: Die Regeln fürs Feiern werden uns von der Coronapandemie
vorgegeben.
Zwar sind inzwischen knapp 70 Prozent der Deutschen vollständig
gegen das Coronavirus geimpft. Das ist jedoch leider
nicht genug, um eine Herdenimmunität zu erreichen. Studien
haben gezeigt: Weil die Impfstoffwirksamkeit gegen die Delta-
Variante niedriger ist als gegen frühere Virusstämme, ist eine
Impfquote von mindestens 90 Prozent notwendig, um das Virus
daran zu hindern, sich auszubreiten. Hinzu kommt: Eine zweimalige
Impfung allein reicht für einen guten Schutz nicht aus.
Umso wichtiger ist es, sich sobald wie möglich mit einer Auffrischimpfung
»boostern« zu lassen. Es kann sogar sein, dass
eine weitere Impfung notwendig sein wird, um sich gegen die
neue Coronavirus-Variante Omikron zu schützen, die offenbar
noch viel ansteckender ist als alle bisher bekannten Varianten.
Was also tun? Am besten genau das, was uns schon letztes
Jahr geholfen hat: die persönlichen Kontakte in den 10 bis 14
Tagen vor der Begegnung mit den Verwandten an Weihnachten
reduzieren, den Kreis der Feiernden klein halten, die gängigen
Hygieneregeln einhalten. Und ansonsten trotz allem versuchen,
an den Feiertagen Urlaub von den Anforderungen des Alltags zu
machen – und all die Sorgen und Befürchtungen mal für einen
Moment beiseite zu schieben.
Kommen Sie gesund ins neue Jahr!
Dr. Nicole Schaenzler, Chefredakteurin
Die Gewinnerin des letzten Gewinnspiels ist Frau Anna H.
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4 Polyneuropathie – wenn die Füße brennen
6 Titelthema:
Bluthochdruck: Dauerstress für Gefäße und Herz
11 Bruststraffung mit dem Inneren BH:
So formschön wie vorher
12 Hüft- und Knie-Endoprothesen:
»Das letzte Wort hat der Patient!«
13 Darmbakterien lieben Ballaststoffe
14 Wintersport: Schwachstelle Knie
15 Eislaufen: Spaß für Groß und Klein
16 Wintersport: Schwachstelle Rücken
Diagnose & Therapie
17 Rheumatoide Arthritis: Auch für Rheumakranke
ist die Impfung gut verträglich
18 Bauchspeicheldrüsenkrebs:
Im Kampf für eine bessere Prognose
20 Wechseljahre – eine aufregende Zeit
22 Chronische Erkrankungen:
Leichter durchs Leben trotz Last
24 Winterpflege –
die besten Tipps für die Haut
26 Schnupfen, Husten, Halsweh:
Ein Allroundmittel gibt es nicht
20 Medizinische Fachberatung
20 Impressum
28 Gewinnspiel
30 Rätsel
Gesund leben
Aus der Apotheke
Rubriken
31 Online-Veranstaltungen
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Kurzsichtigkeit (Myopie) zählt zu
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4 Thema aktuell
Foto: © dotshock / 123rf.com
Polyneuropathie —
wenn die Füße brennen
Aktuelle Daten zeigen: Die Zahl der Polyneuropathie-Neuerkrankungen ist in den
letzten Jahren deutlich angestiegen. Wer an Polyneuropathie erkrankt ist, hat mit einer
Vielzahl von Beeinträchtigungen zu kämpfen. Therapeutische Hilfe ist allerdings
schwer zu bekommen: Mit einer Maßnahme allein lässt sich die Nervenerkrankung
meist kaum erfolgreich in den Griff bekommen. Deutlich besser sieht die Bilanz aus,
wenn die Polyneuropathie mehrgleisig behandelt wird.
Von Dr. Nicole Schaenzler
Es kribbelt, es zuckt, es sticht, es brennt – und
oft tut es höllisch weh: zwischen den Zehen,
in den Zehen, den Fußsohlen, im Mittelfußbereich,
in der Ferse. Tatsächlich beginnt eine Polyneuropathie
meist an den Füßen und zeigt sich
vor allem durch Empfindungsstörungen. Besonders
häufig sind Taubheitsgefühle und Missempfindungen,
die sich z. B. als tausend kleine
Stiche, »Ameisenlaufen« oder als plötzlich einschießende,
elektrisierende Schmerzen äußern.
Aber auch ein Fremdkörpergefühl etwa in den
Fußsohlen oder ein Gefühl der Eingeschnürtheit
(»Manschettengefühl«) sind möglich. Hinzu
kommt eine Überempfindlichkeit gegenüber
äußeren Reizen. Dann genügen oft schon geringe
Berührungen, um eine Schmerzattacke hervorzurufen,
ausgelöst z. B. durch die eigentlich
bequemen Schuhe, die Strümpfe, das lauwarme
Badewasser, die Bettdecke. Es kann aber auch
sein, dass die Empfindungsfähigkeit eingeschränkt
und das Warnsystem »Schmerz« weitgehend
außer Kraft gesetzt sind. So können dem
Betroffenen z. B. Druckstellen, Schwielen und
Verletzungen an den Füßen verborgen bleiben,
weil er die durch sie verursachten Beschwerden
nicht mehr richtig spürt – ein Problem, das bei
Diabetikern z. B. mitverantwortlich für die Entstehung
des gefürchteten diabetischen Fußes
ist. Eine weitere Symptomvariante sind motorische
Beeinträchtigungen, die von einer Muskelschwäche
bis hin zu Lähmungserscheinungen
reichen.
Vielfältige Symptome sind möglich
Dass das Beschwerdebild so heterogen ist, liegt
am Wesen der Krankheit selbst. Denn bei der
Polyneuropathie handelt es sich um eine (entzündlich-)degenerative
Erkrankung der peripheren
Nerven, also der Nerven, die außerhalb
von Gehirn und Rückenmark (zentrales Nervensystem)
liegen. »Poly« bedeutet, dass mehr
als ein peripherer Nerv betroffen ist. Ausgangspunkt
ist eine Schädigung entweder des Fortsatzes
der Nervenzelle (Axon) oder der Umhüllung
des Nervs (Myelinscheide). Beides hat zur Folge,
dass die Reizweiterleitung gestört ist, d. h. die
Sig nale werden nicht mehr fehlerfrei und schnell
genug übertragen. Je nachdem, welche der peripheren
Nerven – die motorischen, sensorischen
oder autonomen Nerven – betroffen sind, gestaltet
sich auch das Krankheitsbild. So entstehen
Empfindungsstörungen wie Kribbeln oder
Taubheitsgefühl, wenn die sensorischen Nerven
geschädigt sind, und ein Muskelschwund
geht auf eine Funktionsstörung der motorischen
Nerven zurück. Meist sind die längsten Nervenfasern,
die die Zehen oder Finger versorgen, zuerst
betroffen.
Restless-Leg-Syndrom –
eine häufige Folgeerscheinung
Im Allgemeinen entstehen die Symptome symmetrisch
und selten asymmetrisch mit Betonung
auf einer Seite. Unabhängig davon, haben
Polyneuropathie-Beschwerden die Tendenz, sich
auszubreiten: Häufig findet man eine von Jahr
zu Jahr aufsteigende Symptomatik von den Fußsohlen
über Füße, Knöchel zu den Knien bis hin
zu Fingern und Händen. Bei etwa jedem fünften
Polyneuropathie-Patienten tritt im weiteren
Verlauf zudem ein Restless-Leg-Syndrom
auf: Vor allem in Phasen der Ruhe, etwa in den
Abendstunden oder nachts im Bett während
des Einschlafens, werden die Betroffenen von
einem unkontrollierbaren und meist schmerz-
TOPFIT 4 / 2021
Thema aktuell 5
haften Bewegungsdrang in den Beinen heimgesucht.
Und auch dies ist eine häufige Folge der
Polyneuropathie: Der Erkrankte verliert seine
Gangsicherheit. Dann hat er besonders im Dunkeln
oder auf unebenem Boden das Gefühl, »wie
auf Watte« zu gehen und den Boden unter den
Füßen nicht mehr richtig zu spüren. Mit der
Gangunsicherheit geht auch das Empfinden für
die eigene Schwere und die Sicherheit in der Koordination
verloren. Oft werden Gehhilfen unvermeidlich
– erst der Stock, dann der Rollator,
schließlich der Rollstuhl.
Das Krankheitsbild wird oft nicht
erkannt
Obwohl hierzulande Schätzungen zufolge jedes
Jahr bis zu 10 000 Menschen neu daran erkranken
und jeder dritte Diabetiker betroffen ist, gehört
die Polyneuropathie nach wie vor zu den
eher unbekannten Erkrankungen. Selbst Ärzte
tun sich bisweilen schwer, die Nervenerkrankung
zeitnah zu diagnostizieren. Ein Grund
ist, dass eine Polyneuropathie meist Folge oder
Symptom einer anderen Erkrankung ist. In den
westlichen Industrienationen tritt eine Polyneuropathie
besonders oft im Rahmen eines Diabetes
oder einer Alkoholsucht auf.
Aber auch entzündliche Krankheiten wie eine
rheumatoide Arthritis oder eine Entzündung
von Blutgefäßen (Vaskulitis), bestimmte Infektionskrankheiten,
Toxine (z. B. Schwermetalle),
ein Nierenschaden, ein ausgeprägter Vitaminmangel
(vor allem ein Mangel an Vitamin B1,
B6 und B12), verschiedene Krebserkrankungen,
einige Wirkstoffe der Chemotherapie, mitunter
auch ein Guillain-Barré-Syndrom können eine
Polyneuropathie hervorrufen. Insgesamt sind
der Wissenschaft inzwischen mehr als 200 verschiedene
Ursachen für Polyneuropathien bekannt,
darunter auch einige seltene erblich bedingte
Formen. Es gibt aber auch Fälle, bei denen
sich keine Ursache feststellen lässt – hiervon
sind immerhin 20 bis 30 Prozent der Patienten
betroffen.
Nicht zuletzt von der Ursache hängt es ab, wie
rasch die Nervenschädigung voranschreitet: Es
sind galoppierende Verläufe möglich, die den
Patienten innerhalb eines Jahres in den Rollstuhl
bringen. Häufiger entwickelt sich eine Polyneuropathie
jedoch schleichend über Jahre
und Jahrzehnte vom ersten Auftreten der Symptome
bis hin zu ernsthaften sensorischen und
motorischen Beeinträchtigungen.
Frühzeitige Diagnose ist wichtig
Grundsätzlich gilt: Je früher eine Polyneuropathie
erkannt und behandelt wird, desto günstiger
ist die Prognose. Oft entwickelt sich die Nervenerkrankung
jedoch schleichend über Monate
und Jahre. Viele Betroffene schenken Symptomen
wie Kribbeln oder eine Überempfindlichkeit
an den Händen oder Füßen oft erst einmal
kaum Beachtung. Erst bei stärken Beschwerden,
etwa wenn Schmerzen dazukommen oder
die Missempfindungen immer heftiger werden,
suchen sie einen Arzt auf. Häufig ist die Polyneuropathie
dann schon fortgeschritten und die
Nervenschäden sind nicht mehr rückgängig zu
machen. Umso wichtiger ist es, selbst vermeintlich
harmlos erscheinende Beschwerden wie
Kribbel- oder Taubheitsgefühle in den Extremitäten
als Alarmsignale zu verstehen und sich
nicht zu scheuen, sie ärztlich abklären zu lassen.
Behandlung der Ursache steht im
Vordergrund
Was die Behandlung betrifft, so richtet sich die
therapeutische Vorgehensweise im Wesentlichen
nach der ursächlichen Erkrankung. So steht z.
B. bei einer diabetesbedingten Polyneuropathie
eine optimale Einstellung der Blutzuckerwerte
im Vordergrund, um so einem Fortschreiten
der Polyneuropathie entgegenzuwirken. Zudem
kommen Medikamente zum Einsatz, mit der
eine Schmerzlinderung bzw. bei entzündlichen
Formen eine Hemmung der Entzündung angestrebt
wird; begleitend werden oft Maßnahmen
der physikalischen Therapie verordnet, so etwa
Physiotherapie, Wechsel- und Bewegungsbäder
oder auch schmerzlösende und beruhigende Wickel
oder Auflagen.
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Die eine Therapie gibt es nicht
Richtig ist jedoch auch, dass bei vielen Formen
der Polyneuropathie konventionelle Behandlungsmethoden
allein nicht ausreichen, um eine
nachhaltige Linderung der Beschwerden zu erreichen.
In diesem Fall macht es Sinn, komplementärmedizinische
Maßnahmen als Begleittherapie
zu versuchen. So legen z. B. verschiedene
Studien nahe, dass mit der transkutanen elektrischen
Nervenstimulation (TENS) gute Erfolge
erzielt werden können: Der Patient trägt ein kleines
elektrisches Gerät, das über eine Elektrode
mit der schmerzhaften Hautregion verbunden
ist. Bei Bedarf werden elektrische Impulse abgegeben,
welche die Hautnerven reizen. Ein Grund
für die Wirkung der TENS-Methode könnte
sein, dass durch die Impulse bestimmte körpereigene
Botenstoffe, die Endorphine, freigesetzt
werden, die u. a. einen schmerzmildernden Effekt
haben. Aber auch Akupunktur, eine moderate
Bewegungstherapie, eine Umstellung der
Ernährung und andere Maßnahmen der Ordnungstherapie
haben sich als hilfreiche Begleitmaßnahmen
bewährt. Ein solches multimodales
Therapiekonzept, das individuell auf den Betroffenen
und seine Beschwerden abgestimmt
ist, sollte am besten in einer spezialisierten Einrichtung
festgelegt und umgesetzt werden.
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TOPFIT 4 / 2021
6 Thema aktuell
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Bluthochdruck
Dauerstress
für Gefäße und Herz
Die Deutsche Hochdruckliga (DHL) geht
davon aus, dass 50 Prozent der Herzinfarkte
und Schlaganfälle vermieden werden könnten,
wenn ein zu hoher Blutdruck (Hypertonie)
rechtzeitig behandelt werden würde.
Ein Problem ist, dass viele gar nicht wissen,
dass sie betroffen sind. Dies lässt sich leicht
ändern: Wer regelmäßig seinen Blutdruck
misst, kann rasch erkennen, ob er zu hoch ist
— und sich dann an einen Arzt wenden.
Von Dr. Nicole Schaenzler
Bluthochdruck besteht, wenn das Messgerät
wiederholt Werte von 140/90 mmHg und
mehr anzeigt. Dies ist nicht nur eine einfache,
sondern zugleich die sicherste Methode abzuklären,
ob man zu den mehr als 20 Millionen
Hypertonikern in Deutschland gehört. Denn
Bluthochdruck ist heimtückisch: Er macht lange
Zeit keine Beschwerden, und er schränkt auch
die Lebensqualität nicht spürbar ein. Die Folge:
Jeder vierte Bluthochdruckpatient weiß nichts
von seiner Erkrankung. Deshalb wird die Hypertonie
auch »stiller Killer« genannt: Bleibt ein
chronisch zu hoher Blutdruck unbehandelt, ist
die Gefahr für schwere Erkrankungen groß – bis
hin zum lebensgefährlichen Notfall wie einem
Herzinfarkt oder Schlaganfall.
Risikofaktor für Arteriosklerose
Der Blutdruck ist die Kraft, die das Blut auf die
Wände der Gefäße ausübt. Dabei hängt er im
Wesentlichen von zwei Faktoren ab: von der
Elastizität und dem Durchmesser der Gefäße
und von dem Druck, mit dem das Herz das
Blut stoßweise – mit jedem Herzschlag – in den
Kreislauf pumpt. Ist der Druck zu hoch, werden
zuerst die Blutgefäße in Mitleidenschaft gezogen:
Um der Belastung standhalten zu können,
verdicken und versteifen mit der Zeit ihre Wände.
Vor allem die Innenwände der Blutgefäße
nehmen Schaden: Sie reißen ein, wodurch winzige
Wunden entstehen; Entzündungsprozesse
und Ablagerungen (Plaques) sind die Folgen.
Dieses Geschehen, das Arteriosklerose genannt
wird, entwickelt sich schleichend über Jahre,
ohne dass der Betroffene etwas davon bemerkt.
Am Ende stehen jedoch Durchblutungsstörungen
und damit einhergehend eine Unterversorgung
von Organen mit Sauerstoff, weil die Gefäße
immer mehr verengen und verstopfen.
Sind die Herzkranzgefäße arteriosklerotisch
verändert, kann sich eine koronare Herzkrankheit
mit schmerzhafter Brustenge (Angina pectoris)
entwickeln. Zugleich nimmt das Risiko für
einen plötzlichen Verschluss zu: Dann wird ein
Teil des Herzmuskels jäh von der Durchblutung
abgeschnitten – ein Herzinfarkt ist entstanden.
Liegt eine Arteriosklerose der hirnversorgenden
Halsarterien oder der kleineren Hirnarterien
vor, kann es auch im Gehirn zu einer abrupten
Unterbrechung der Blutversorgung, zu einem
Schlaganfall, kommen.
Andererseits kann eine Hypertonie auch eine
Blutung im Gehirn hervorrufen (intrazerebrale
Blutung). Darüber hinaus steigt das Risiko für
eine vaskuläre Demenz, wenn der Blutdruck
chronisch zu hoch ist.
Das überforderte Herz
Je höher der Blutdruck, umso stärker muss das
Herz arbeiten. Und weil das Herz ein Muskel ist,
reagiert es auf die permanente Überbelastung
mit Wachstum: Es vergrößert und verdickt sich.
Hiervon ist vor allem die linke Herzkammer betroffen,
also der Teil des Herzens, der das Blut
über die Hauptschlagader (Aorta) in den Körperkreislauf
pumpt. Zudem lagert sich zwischen
den Muskelfasern vermehrt Bindegewebe ein,
was dazu führt, dass das Herz steifer wird und
zunehmend an Leistungskraft verliert – ein Prozess,
der letztlich in eine Herzschwäche mündet.
Aber auch die Entstehung von Herzrhythmusstörungen,
allen voran von Vorhofflimmern, ist
eine häufige Folgeerscheinung.
Im Übrigen können auch die Nieren durch einen
anhaltend erhöhten Blutdruck schweren Schaden
nehmen – bis hin zum Nierenversagen mit
Dialyse. Gleiches gilt für die Netzhautgefäße der
Augen, die ebenfalls durch einen zu hohen Blutdruck
geschädigt werden können (hypertensive
Retinopathie).
Was den Blutdruck in die Höhe treibt
Was treibt den Blutdruck nach oben? Einige
Auslöser sind bekannt, z. B. ein chronisches Nierenleiden
(renale Hypertonie), einige hormonel
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Thema aktuell 7
Foto oben: © asadykov / 123rf.com
le Erkrankungen (endokrine Hypertonie) oder
das Schlafapnoe-Syndrom. Dann spricht der
Arzt von einer »sekundären Hypertonie«. In 90
Prozent der Fälle bleibt die Ursache jedoch unklar
– es liegt die »primäre« oder »essenzielle«
Form der Hypertonie vor.
Obwohl der Bluthochdruck eine so häufige Erkrankung
ist, ist es immer noch nicht gelungen,
eine konkrete Ursache für den primären Bluthochdruck
zu finden. Auffällig ist jedoch, dass
ein chronisch zu hoher Blutdruck familiär gehäuft
auftritt. Deshalb sind sich die Experten einig,
dass erbliche Faktoren die Entstehung einer
Hypertonie begünstigen. Außerdem spielt das
Alter eine wichtige Rolle. Denn zu den Folgen
des Alterns gehört auch, dass die Gefäßwände
zunehmend an Elastizität einbüßen. Neben diesen
nicht-beeinflussbaren Risikofaktoren gibt
es zudem Risikofaktoren, auf die wir sehr wohl
Einfluss nehmen können. Dazu gehören vor
allem:
• Übergewicht
• Metabolisches Syndrom/Diabetes
• regelmäßiger Alkoholkonsum
• salzreiche Ernährung
• Rauchen
• Bewegungsmangel
• Stress
Medikamente, z. B. Kortisonpräparate, Appetitzügler,
nichtsteroidale Antirheumatika oder
die Einnahme der Antibaby-Pille, können ebenfalls
eine blutdrucksteigernde Wirkung haben.
In diesem Fall normalisiert sich der Blutdruck
meist wieder, wenn das Medikament abgesetzt
wird.
140 mmHG / 90 mmHg und mehr
= Bluthochdruck
Wirksamster Schutz vor Gefäß- und Organerkrankungen
ist die dauerhafte Senkung eines
erhöhten Blutdrucks. Als optimal gilt ein Blutdruck
von 120/80 mmHg, für Patienten über
65 Jahre kann nach den Leitlinien der europäischen
Fachgesellschaften auch ein systolischer
Zielblutdruck von 130 bis 139 mmHg akzeptabel
sein. Liegt der obere (systolische) Wert bei mehrmaligen
Messungen höher als 140 und der untere
(diastolische) Wert höher als 80 mmHg ist
der Zeitpunkt gekommen, dass den Patienten zu
einer konsequenten Umsetzung von blutdrucksenkenden
Maßnahmen geraten wird. Zahlreiche
Studien zeigen, wie viel eine effektive Blutdrucksenkung
nützen kann: Pro 10 mmHg systolischer
Blutdrucksenkung verringert sich das
Risiko für einen Schlaganfall um 27 Prozent,
für Herzschwäche um 28 Prozent und für einen
Herzinfarkt um 20 Prozent.
Sofern es sich um eine milde Hypertonie handelt
und das Risiko für die Entstehung einer Herz-
Kreislauf-Erkrankung als gering eingestuft
wird, empfiehlt der Arzt in der Regel zunächst
eine Änderung des Lebensstils hin zu einer gefäßgesunden,
den Blutdruck senkenden Lebensweise
(siehe S. 10). Anders verhält es sich, wenn
neben dem Bluthochdruck weitere Faktoren vorliegen,
die für Herz und Gefäße ungünstig sind:
In diesem Fall werden meist schon bei hochnormalen
Blutdruckwerten Medikamente zur Senkung
des Blutdrucks verordnet.
Ab Blutdruckwerten von 140 mmHg/90 mmHg,
dem ersten Grad der Hypertonie, wird im Allgemeinen
zu einer medikamentösen Behandlung
geraten. In der Regel beginnt man mit einer
niedrigen Dosis, die langsam gesteigert wird.
Dabei kann es einige Wochen dauern, bis der
Zielwert konstant erreicht wird. So werden Nebenwirkungen
gering gehalten.
Meist wird ein systolischer Wert von 130 mmHg
oder, sofern der Patient es gut verträgt, auch
ein niedrigerer Zielwert angestrebt. Bei Patienten,
die älter als 65 Jahre alt sind, liegen die
Blutdruckzielwerte zwischen 130/70 und 140/80
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TOPFIT 4 / 2021
8 Thema aktuell
Das Interview zum Thema
Fotos: © dtiberio / 123rf.com (S. 8); © gioiak2 / 123rf.com (S. 9 oben)
Welche Maßnahmen sind angezeigt,
wenn sich ein chronisch zu
hoher Blutdruck trotz aller Bemühungen
nicht nachhaltig senken
lässt? Diese und andere Fragen
stellte TOPFIT dem Bluthochdruck-
Experten Dr. Dominik Geiger vom
Krankenhaus Barmherzige Brüder
München, der in diesem Gespräch
die Eckpfeiler einer erfolgreichen
Bluthochdruckbehandlung skizziert.
von Dr. Nicole Schaenzler
Herr Dr. Geiger, was sind die Voraussetzungen
für eine erfolgreiche
Behandlung von Bluthochdruck?
Dr. Geiger: Das Wichtigste ist, dass ein
Bluthochdruck erkannt wird. Gerade
weil die Patienten häufig keine Symptome
haben, muss der eigene Blutdruck
regelmäßig bestimmt werden, z. B. als
Screening im Rahmen von hausärztlichen
Vorstellungen oder mittels Selbstmessung.
Der Bluthochdruck ist einer
der Hauptrisikofaktoren der Arteriosklerose
und damit u. a. für die Entstehung
einer koronaren Herzkrankheit oder eines
Schlaganfalls. Neben beispielsweise
hohen Cholesterinwerten, Rauchen
oder der Zuckerkrankheit kann das Risiko
aber durch eine angemessene Therapie
positiv beeinflusst werden. Wird die
Diagnose einer arteriellen Hypertonie
gestellt, sollte im Sinne einer guten Therapieadhärenz
der Patient ausführlich
aufgeklärt werden. Insbesondere sollte
hier auch eine Lebensstilberatung erfolgen.
Zu einem gesünderen Lebensstil
gehören eine Reduktion der Salz- und
Alkoholzufuhr, Normalisierung des Körpergewichts,
eine gesunde Ernährung
sowie regelmäßige körperliche Aktivität.
Häufig gelingt es aber mit diesen Maßnahmen
alleine nicht, den Blutdruck zufriedenstellend
einzustellen, sodass außerdem
eine medikamentöse Therapie
eingeleitet werden muss.
Was gilt es bei der medikamentösen
Therapie zu beachten?
Dr. Geiger: Da sich Patienten mit einem
erhöhten Blutdruck meist gut fühlen und
die Therapie bzw. die zu rasche Blutdrucksenkung
auch vorübergehende
Nebenwirkungen wie Müdigkeit oder
weitere substanzspezifische Nebenwirkungen
mit sich bringen kann, sollte der
Patient hierüber aufgeklärt sein, damit
er die Therapie auch durchhält. Wichtig
ist auch, mit dem Patienten realistische
Ziele zu vereinbaren. Viele Medikamente
benötigen einige Tage oder Wochen,
bis ihre volle Wirkung eintritt. Weiß der
Patient hierüber nicht Bescheid, kann
schnell Frustration auftreten, denn »die
Tabletten wirken ja sowieso nicht«. Andererseits
kann eine zu schnelle und zu
hohe Dosierung der Medikamente zu
Nebenwirkungen führen. Dann besteht
die Gefahr, dass die Patienten die Medikamente
eigenständig wieder absetzen.
Abhängig von Blutdruck und Risiko des
Patienten wird deshalb meist eine niedrig
dosierte Kombinationstherapie aus
zwei Blutdruckmedikamenten als Einzeltablette
begonnen.
Meinen Sie die sogenannte Single
Pill?
Dr. Geiger: Genau. In Studien konnte
gezeigt werden, dass eine Therapie als
Single Pill, d. h. zwei Wirkstoffe in einer
Tablette, von den Patienten besser
angenommen wird. Deshalb wird diese
Therapieform auch in den Leitlinien
empfohlen.
Regelmäßiges
Ausdauertraining kann die
Blutdruckwerte bis zu
10 mmHg senken!
Bei welchen Patienten sollte eine intensive
Blutdrucksenkung angestrebt
werden?
Dr. Geiger: Prinzipiell profitieren alle
Bluthochdruckpatienten von einer Blutdrucksenkung
bzw. einem normalen
Blutdruck. Als erstes Therapieziel sollte
deshalb ein Blutdruck unter 140/90
mmHg angestrebt werden. Die individuellen
Zielblutdruckwerte hängen jedoch
vom Patientenalter, den Begleiterkrankungen
sowie der Verträglichkeit der
Therapie ab. Allgemein kann man sagen,
dass bei jungen Patienten mit einem
hohen Risikoprofil und gegebenenfalls
bereits eingetretenen Organschäden
eine intensivere Blutdrucksenkung angestrebt
werden sollte als bei hochbetagten
Patienten.
Was kann man tun, wenn sich ein
zu hoher Blutdruck trotz aller Bemühungen
nicht zufriedenstellend
senken lässt?
Dr. Geiger: Sollte sich der Blutdruck
durch die Therapie mit einer Zweifachkombination
von Blutdruckmedikamenten
nicht auf den individuellen Zielblutdruck
senken lassen, wird als nächster
Schritt die Hinzunahme eines weiteren
Wirkstoffs empfohlen. Von einer resistenten
Hypertonie spricht man, wenn
sich der Blutdruck trotz gesicherter Medikamenteneinnahme
von drei »Standard-Blutdruckmedikamenten«
in der
maximal verträglichen Dosierung und
angemessener Lebensstiländerung nicht
unter 140/90 mmHg senken lässt. In die-
TOPFIT 4 / 2021
Thema aktuell 9
sen Fällen sollte zunächst eine »Pseudoresistenz«,
wie z. B. die sogenannte
Weißkittel-Hypertonie, oder Fehlmessungen
ausgeschlossen werden. Außerdem
sollte nach anderen Ursachen für
den Bluthochdruck gefahndet werden,
welche durch spezifische Therapien behandelbar
sind – die sogenannte sekundäre
Hypertonie. Ursachen hierfür können
beispielsweise hormonelle Störungen,
Nierenerkrankungen oder auch ein
Schlafapnoe-Syndrom sein – um nur einige
zu nennen. Wenn all diese Erkrankungen
als Ursache ausgeschlossen wurden
und sich kein gezielter Therapieansatz
zeigt, wird meist eine intensivierte medikamentöse
Therapie durchgeführt, und
zwar mit Medikamenten, die nicht in der
Initialtherapie eingesetzt werden. Bei
dieser Abklärung wie auch bei der weiteren
Therapieeinleitung sollte die Hilfe
von Spezialisten in Erwägung gezogen
werden. Hier kann zudem evaluiert werden,
ob gegebenenfalls eine interventionelle
Therapie, z. B. die renale Denervation,
die aktuell allerdings nur im Rahmen
von Studien empfohlen wird, eine Option
für den Patienten ist.
Wie gefährlich ist eine
Blutdruckkrise?
Dr. Geiger: Jeder Mensch hat gelegentlich
Blutdruckwerte über 140/90 mmHg,
z. B. im Rahmen der sportlichen Betätigung.
Treten also kurzfristig erhöhte
Blutdruckwerte auf, ohne dass Symptome
vorliegen, ist dies in der Regel unproblematisch.
Von einer Blutdruckkrise
spricht man bei einem raschen Blutdruckanstieg
auf Werte über 180/120
mmHg, wobei in der Literatur kein einheitlicher
Grenzwert festgelegt ist. Entscheidender
ist, dass bei diesem krisenhaften
Blutdruckanstieg Organschäden
drohen, wie z. B. ein Herzinfarkt, Schlaganfall
oder weitere Gefäßschäden in
unterschiedlichen Organen. Ist dies der
Fall, spricht man von einem hypertensiven
Notfall. Hierbei handelt es sich um
einen Notfall, der einer sofortigen und
konsequenten ärztlichen Behandlung
bedarf.
Die europäische Leitlinie sieht für
die Behandlung eine Blutdruck-
Untergrenze vor, wonach der systolische
Wert nicht unter 120 mmHg
liegen sollte, andere internationale
Fachgesellschaften empfehlen einen
Zielblutdruck, der darunter liegen
sollte. Wie lässt sich der Dissens
erklären?
Dr. Geiger: Insbesondere die amerikanische
Leitlinie empfiehlt eine sehr strenge
Blutdruckeinstellung. Hintergrund
hierfür ist die im Jahre 2015 veröffentlichte
SPRINT-Studie, die eine aggressive
Blutdruckeinstellung auf systolische
Werte unter 120 mmHg mit der konventionellen
Therapie mit Werten unter 140
mmHg verglichen hat. Ergebnis dieser
Studie war, dass die Patienten mit einer
aggressiven Blutdruckeinstellung hinsichtlich
Herzkreislauferkrankungen,
aber auch der Sterblichkeit, gegenüber
den konventionell therapierten Patienten
profitieren. Diesen Ergebnissen wurden
in der US-amerikanischen Leitlinie
Rechnung getragen. Die Studie hat in
der Fachwelt aber ein gemischtes Echo
hervorgerufen.
Welche Kritikpunkte gab es?
Dr. Geiger: Einer der Hauptkritikpunkte
war, dass die Methode, mit der in der
Studie der Blutdruck gemessen wurde,
nämlich automatisch und unbeobachtet,
z. B. durch einen Arzt, nicht mit dem klinischen
Alltag übereinstimmt. Wir wissen,
dass der in der Arztpraxis gemessene
Blutdruck – und auf diesen beziehen
sich die oben genannten Grenzwerte
– höher ist als die zu Hause oder in der
Langzeitblutdruckmessung gemessenen
Werte. So gilt auch in der europäischen
bzw. deutschen Leitlinie ein geringerer
Blutdruck zur Diagnose einer arteriellen
Hypertonie in der Langzeitblutdruckmessung
(ab 130/80 mmHg im 24 Stunden
Mittelwert) und in der häuslichen
Messung (ab 135/85 mmHg). Dies macht
die Interpretation bzw. Übertragung der
Ergebnisse der SPRINT-Studie auf die aktuell
geltenden Werte schwierig. Außerdem
wird vermutet, dass sich vor allem
bei Risikopatienten, d. h. Patienten, die
beispielsweise einen Schlaganfall hatten,
eine zu starke Blutdrucksenkung nachteilig
auswirken könnte. Ein Teil dieser Risikopatienten
wurde in der SPRINT-Studie
nämlich ausgeschlossen – und Daten
aus anderen Studien mit diesem Risikokollektiv
lassen dies vermuten. Dies sind
u. a. die Gründe, weshalb die europäische
Leitlinie in der Regel einen Zielblutdruck
unter 140/90 mmHg und bei guter
Verträglichkeit zwischen 120/70 mmHg
und 130/80 mmHg in der Praxismessung
empfiehlt.
Welche Werte gelten bei älteren
Patienten?
Dr. Geiger: Bei Patienten über 65 Jahre
sind die Zielwerte tatsächlich höher und
ab 80 Jahren wird sogar erst bei einem
höheren Grenzwert mit einer Therapie
begonnen. Wie bereits erwähnt, hängen
die Zielblutdruckwerte vom Patientenalter,
den Begleiterkrankungen sowie der
Verträglichkeit der Therapie ab, sodass
diese stets individuell vom Arzt mit dem
Patienten vereinbart werden sollten.
Zur Person
Dr. Dominik Geiger ist Facharzt
für Innere Medizin, Kardiologie,
Notfallmedizin, Hypertensiologe
DHL® und stellvertretender Leiter
Department Notfallzentrum
sowie Oberarzt der Klinik für
Innere Medizin II - Kardiologie,
Pneumologie und Notaufnahme
des Krankenhauses Barmherzige
Brüder München (Chefarzt: Prof. Dr. Roland
Schmidt). Hier werden sämtliche diagnostischen
und therapeutischen Methoden zur Erkennung und
Behandlung von Herz-, Kreislauf- und Lungenerkrankungen
durchgeführt.
Nähere Infos:
www.barmherzige-muenchen.de
Foto: Krankenhaus Barmherzige Brüder München (Claudia Rehm)
TOPFIT 4 / 2021
10 Thema aktuell
10
Foto oben: © microgen / 123rf.com
Blutdruckwerte im Überblick
systolisch
Optimal < 120 < 80
Normal < 130 < 85
diastolisch
Hochnormal < 130 – 139 85 – 89
Bluthochdruck Grad I 140 – 159 90 – 99
Bluthochdruck Grad II 160 – 179 100 – 109
Bluthochdruck Grad III > 180 > 110
Für die Diagnose »Bluthochdruck« müssen nicht beide
Grenzwerte überschritten sein. Auch wenn nur einer der
beiden Werte erreicht ist, liegt Bluthochdruck vor.
mmHg. Zudem betont die europäische Leitlinie
neuerdings, dass der Blutdruck systolisch nicht
unter 120 mmHg und diastolisch nicht unter 70
mmHg fallen sollte – darin unterscheidet sich
die europäische Leitlinie etwa von der US-amerikanischen
Leitlinie. Ein Grund für die europäischen
Haltung ist, dass nicht alle eine starke
Blutdrucksenkung gleichermaßen gut vertragen.
Eine gute Verträglichkeit der Therapie
wirkt sich jedoch nicht nur positiv auf die Lebensqualität
aus, sondern sie ist zugleich eine
wichtige Voraussetzung, dass die Patienten am
Ball bleiben und die Behandlung konsequent
umsetzen. Dies bedeutet aber auch, dass es nicht
die eine, für alle gültige Behandlungsstrategie
gibt, sondern dass die Therapie-Entscheidung
letztlich immer individuell getroffen werden
muss.
Kein Therapieerfolg ohne regelmäßige
Blutdruckmessung
Wer seinen Blutdruck regelmäßig selbst misst,
hat ihn besser unter Kontrolle, als wenn er nur
in der Arztpraxis gemessen wird. In einen Blutdruck-Pass
können die regelmäßigen Messungen
eingetragen werden – so erhalten Patient
und Arzt einen Überblick über den Verlauf des
Bluthochdrucks und damit die Grundlage für
eine optimale Einstellung Ihrer Werte. Wichtig
ist, dass die Selbstmessungen mit einem Messgerät
erfolgen, das von der Deutschen Hochdruckliga
geprüft wurde (erkennbar am DHL-Siegel).
Die Deutsche Hochdruckliga empfiehlt Messungen
mit einem Oberarm-Messgerät durchzuführen,
es sind jedoch auch Modelle fürs Handgelenk
erhältlich.
Guter Rat aus der Apotheke
Wer bei Kauf und Messung unsicher ist, sollte
sich unbedingt in der Apotheke beraten lassen!
Dort nimmt man sich Zeit und prüft gemeinsam
mit Ihnen, welches Gerät Ihren individuellen
Bedürfnissen am besten gerecht wird.
So messen Sie richtig
• Messen Sie mindestens zweimal täglich, am
bestens morgens und abends zur möglichst gleichen
Uhrzeit, jeweils vor dem Essen und vor Einnahme
der blutdrucksenkenden Medikamente.
Messen Sie grundsätzlich in ungestörter und leiser
Umgebung.
• Beginnen Sie schon fünf Minuten vor der
Messung, sich zu entspannen. Legen Sie die
Manschette am Oberarm an. Platzieren Sie den
Arm auf dem Tisch, halten Sie ihn so ruhig wie
möglich.
• Pumpen Sie, wenn Sie mit Manschette messen,
diese auf etwa 200 mmHG auf, und lassen
Sie dann die Luft heraus. Die Druckanzeige läuft
dann nach unten und bleibt auf dem ermittelten
Wert stehen. Notieren Sie diesen Wert mit Datum
und Uhrzeit in Ihr Messwertprotokoll.
Das können Sie selbst tun
Wichtigstes und wirksamstes Mittel gegen Bluthochdruck
ist ein gesunder Lebensstil. Gelingt
es, auf ungünstige Gewohnheiten zu verzichten
und gesundheitsfördernde Maßnahmen ins tägliche
Leben zu integrieren, ist die Chance groß,
dass zumindest die Dosis der Medikamente verringert
werden kann. Zwei Maßnahmen sind
besonders wirksam: eine salzarme, ausgewogene
Ernährung und regelmäßige körper liche Aktivität.
Deshalb:
• Wechseln Sie zu einer gesunden Ernährung.
Die Deutsche Hochdruckliga empfiehlt, dass die
Ernährung zu 75 Prozent aus Gemüse, Obst und
Salat bestehen sollte.
• Versuchen Sie abzunehmen, wenn Ihre Waage
überflüssige Kilos anzeigt! Pro abgenommenem
Kilogramm Körpergewicht kann der
Blutdruck bereits um bis zu 2 mmHg gesenkt
werden.
• Nehmen Sie weniger Kochsalz zu sich! Studien
zeigen, dass ein Großteil der Hochdruckpatienten
davon profitiert, wenn sie ihren Salzkonsum
auf 5 bis 6 Gramm pro Tag reduzieren – das
entspricht etwa einem gestrichenen Teelöffel.
Dies lässt sich am besten umsetzen, indem Sie
z. B. beim Kochen bevorzugt mit Kräutern würzen
und auf Nachsalzen verzichten. Schränken
Sie zudem den Verzehr von stark salzhaltigen
Lebensmitteln wie Fertiggerichte, Wurst, Käse,
geräucherte Produkte und Brot ein.
• Regelmäßiges Ausdauertraining kann die
Blutdruckwerte um etwa 5 bis 10 mmHg senken!
Gut geeignet sind Sportarten wie Schwimmen,
Radfahren, Joggen oder Nordic Walking. Idealerweise
sollten Sie drei- bis viermal pro Woche,
jeweils mindestens 30 bis 45 Minuten lang Sport
treiben.
• Bauen Sie Stress ab! Die vermehrte Produktion
von Stresshormonen wie Kortison und Adrenalin
in Phasen starker Belastung wirkt sich
ungünstig auf Bluthochdruck aus. Dagegen helfen
Entspannungstechniken (etwa Autogenes
Training, Yoga, Progressive Muskelrelaxation,
Biofeedback) sowie regelmäßige körperliche
Aktivität.
• Geben Sie das Rauchen auf! Rauchen fördert
die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Bei Bluthochdruck erhöht sich das Risiko
noch einmal um ein Vielfaches.
• Reduzieren Sie Ihren Alkoholkonsum! Männern
wird empfohlen, pro Tag nicht mehr als 24
Gramm Alkohol zu trinken (z. B. zwei kleine
Gläser Bier = 0,6 Liter), Frauen sollten ihren täglichen
Alkoholgenuss auf maximal 12 Gramm
(ca. 0, 125 Liter Wein) beschränken.
Systolischer und diastolischer Wert
Bei einer Messung wird der Blutdruck in
zwei Werten angegeben:
• Der erste Wert gibt den systolischen Blutdruck
an. Das ist der höchste Druck, der bei der
Kontraktion des Herzens erreicht wird, mit der
das Blut in die Aorta ausgeworfen wird.
• Der zweite Wert gibt den diastolischen
Blutdruck an. Das ist der geringste Druck, der
in den Arterien herrscht, während sich das
Herz in der Entspannungsphase befindet, bevor
es sich wieder für den nächsten Pumpvorgang
zusammenzieht.
• Das heißt: Bei einem Blutdruck von 120 zu
80 mmHg pendelt der Druck ständig wellenförmig
zwischen 120 und 80 mmHg hin und
her.
Die Maßeinheit mmHG steht für Millimeter
Quecksilbersäule – eine historisch bedingte
Bezeichnung, da früher der Blutdruck mithilfe
einer Quecksilbersäule gemessen wurde.
TOPFIT 4 / 2021
Diagnose & Therapie
11
Bruststraffung mit dem Inneren BH
So formschön wie vorher
Foto oben: © dturphoto / 123rf.com
Hängebusen – schon das Wort klingt wie
eine Zumutung. So empfinden es zumindest
viele betroffene Frauen: Ihr körperliches und
seelisches Wohlbefinden leidet, weil ihre
Brust nicht mehr so straff und »obenauf« ist
wie früher. Abfinden muss sich frau damit
nicht. Denn mit den modernen Maßnahmen
der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie erhält
eine erschlaffte Brust wieder ihre feste,
jugendliche Form zurück, wie der Münchner
Facharzt für Ästhetisch-Plastische Chirurgie
Dr. med. Hans-Hermann Wörl im Gespräch
mit TOPFIT erklärt.
Von Dr. Nicole Schaenzler
Herr Dr. Wörl, nicht wenige Frauen machen
die Erfahrung, dass ihre Brüste schlaffer werden,
obwohl die Zeit der Menopause noch
weit entfernt ist. Welche Faktoren können zu
einer »Hängebrust« führen?
Dr. Wörl: Erste Anzeichen für eine Erschlaffung
der Brust können sich durchaus schon um das 35.
Lebensjahr zeigen, wenn die Haut beginnt, ihre
Elastizität zu verlieren. Vor allem Frauen, die ein
schwaches Bindegewebe haben oder erblich vorbelastet
sind, bemerken oft recht früh, dass ihre
Brüste an Festigkeit und Form verlieren und sich
in Richtung »Hängebrust« entwickeln. Aber auch
durch andere – altersunabhängige – Faktoren wie
Gewichtsschwankungen oder einen starken Gewichtsverlust
können Brüste ihre Straffheit einbüßen
und dann ihre Position verändern.
Können auch Schwangerschaften eine »Hängebrust«
zur Folge haben?
Dr. Wörl: Ja, eine oder mehrere Schwangerschaften
sind sogar ein häufiger Grund, dass Brüste
ihre Straffheit verlieren. Durch die starke Vergrößerung
der Brust schon in den ersten Wochen der
Schwangerschaft wird die Haut der Brust stark
beansprucht. Dann kann es passieren, dass sie
überdehnt und sich nicht wieder vollständig zurückbildet,
wenn das Brustvolumen spätestens
mit dem Ende der Stillzeit wieder abnimmt. Die
Folge: Es bleibt eine überdehnte Haut zurück, der
Busen erscheint nicht nur weicher und »leerer«,
sondern auch schlaffer – bis hin zum optischen
Erscheinungsbild einer »Hängebrust«: Die obere
Brusthälfte ist abgeflacht und auch die Brustwarzen
sind herabgesunken. Oft höre ich dann von
meinen Patientinnen: ›Ich möchte, dass meine
Brüste wieder genauso sind, wie sie vor der Geburt
meiner Kinder waren‹.
Kann die Ästhetisch-Plastische Chirurgie
diesen Wunsch erfüllen?
Dr. Wörl: Ja, und zwar mithilfe einer Bruststraffung.
Auf diese Weise kann die Brust wieder in
eine festere, jugendliche Form und in eine höhere
Position zurückgebracht wird. Hierfür werden
der Hautmantel verkleinert und der Sitz der
Brustwarze angehoben, ohne das Drüsen- und
Fettgewebe zu reduzieren. Ob bereits eine einfache
Straffung genügt, um die Brust in die gewünschte
Form zu bringen, oder ob sich für ein
optimales Ergebnis beispielsweise eine Kombination
aus Bruststraffung und dem Einsatz eines
Implantats empfiehlt, wodurch die Brust
auch wieder mehr Volumen erhält, wird immer
individuell und gemeinsam mit der Patientin
entschieden.
Wann setzen Sie die Technik des
Inneren BHs ein?
Dr. Wörl: Bei einer Bruststraffung besteht mit der
Zeit die Tendenz, dass das Brustgewebe abermals
erschlafft und die Brust über kurz oder lang wieder
herabsinkt. Mit der modernen Technik des
Inneren BHs kann man diesem Absinken entgegenwirken
und so dafür sorgen, dass die gestraffte
Brust längerfristig ihre schöne ansprechende
Form behält. Besonders bei schwachem Bindegewebe
hat sich diese Vorgehensweise gegenüber
herkömmlichen Techniken bewährt. Damit ein
Innerer BH entsteht, nutzen wir die überschüssige
Haut, die nicht entfernt, sondern stattdessen innen
vernäht und dann, wie ein straffer Gürtel, als
Stütze für die Brust genutzt wird, um die Brust
von unten zu stabilisieren. Das Ergebnis hält viele
Jahre lang.
Muss mit Narben gerechnet werden?
Dr. Wörl: Ohne Narben kommt auch die Plastische
Chirurgie nicht aus. Allerdings können
diese, handwerkliches Können vorausgesetzt, bei
einer Bruststraffung auf ein absolutes Minimum
reduziert werden. Im Idealfall sind sie auf Anhieb
nicht sichtbar.
Kann eine Bruststraffung auch mit einer
Brustverkleinerung oder -vergrößerung
kombiniert werden?
Dr. Wörl: Ja, die Bruststraffung kann grundsätzlich
mit dem bereits erwähnten Einsatz eines Implantats
zur Brustvergrößerung oder mit einer
Brustverkleinerung kombiniert werden. Auch
eine gleichzeitige Korrektur der Brustwarze ist
möglich. Oder die Bruststraffung wird mit anderen
Straffungsmaßnahmen kombiniert, etwa mit
einer Bauchstraffung. Diese Kombination wird
oft von Frauen gewünscht, deren Bauchdecke
infolge einer oder mehrerer Schwangerschaften
ebenfalls stark erschlafft ist. Allen Vorgehensweisen
ist gemeinsam, dass sie technisch sehr
anspruchsvoll sind und deshalb die spezialisierte
Erfahrung des Ästhetisch-Plastischen Chirurgen
voraussetzen.
Der Münchner Facharzt für Plastische Chirurgie Dr. Hans-Hermann Wörl praktiziert gemeinsam
mit seinen Kollegen in der Praxisgemeinschaft Widenmayer 16 — Plastische Chirurgie
& Ästhetik an der Isar. Im Einzelnen umfasst sein Behandlungsspektrum nahezu sämtliche
Leistungen der Rekonstruktiven (u. a. Korrekturen nach Brustkrebs, Folgeoperationen nach
massivem Gewichtsverlust, Fettabsaugungen bei Lipöde men) und der Ästhetischen Chirurgie.
Dazu gehören alle operativen wie auch nicht-operativen Maßnahmen (z. B. Botox, Filler) zur
Gesichtsverjüngung, Lidkorrektur, Brustvergrößerung, Brustverkleinerung und
-straffung, Fettabsaugung, Bodycontouring / Bodylift, Oberarm-, Oberschenkel- und Bauchdeckenstraffung
sowie Genitalchirurgie.
Nähere Infos: www.widenmayer16.de
TOPFIT 4 / 2021
12 Diagnose & Therapie
Hüft- und Knie-Endoprothesen
»Das letzte Wort hat
der Patient!«
Seit fast 25 Jahren ist die Klinik Orthopädie und Unfallchirurgie im Krankenhaus
Barmherzige Brüder München bekannt für eine qualitativ hochwertige Versorgung
von Patienten mit Hüft- und Knie-Endoprothesen; seit einigen Jahren ist sie als Endoprothetikzentrum
der Maximalversorgung, kurz EPZmax, zertifiziert. Moderne Prothesen,
innovative Operationstechniken und wenig belastende Anästhesieverfahren
erlauben eine sichere, gewebeschonende Vorgehensweise und eine relativ rasche
Genesung. »Deshalb ist es heute in spezialisierten Zentren gut möglich, beide Hüftoder
Kniegelenke gleichzeitig zu operieren – eine entsprechende Indikation und ein
gutes Allgemeinbefinden vorausgesetzt«, sagt der Chefarzt der Klinik für Orthopädie
und Unfallchirurgie Prof. Dr. Werner Plötz im Gespräch mit TOPFIT.
Von Dr. Nicole Schaenzler
Herr Prof. Plötz, was sind die häufigsten Gründe
für einen operativen Hüft- oder Kniegelenkersatz?
Prof. Plötz: Der häufigste Grund ist ein hoher
Leidensdruck infolge anhaltender Schmerzen
und Bewegungseinschränkungen. Ursache ist
in vielen Fällen eine fortgeschrittene Arthrose.
In diesem Stadium greift eine konservative Behandlung
meist zu kurz, um die Beschwerden
zufriedenstellend zu lindern. Dann kann eine
Knie- oder Hüftendoprothese dem Patienten bei
der Wiedererlangung einer besseren Lebensqualität
wertvolle Dienste leisten. Tatsächlich gehört
der Ersatz eines Knie- oder Hüftgelenks zu den
zuverlässigsten Operationen überhaupt: Zuvor
stark beeinträchtigte Menschen erhalten ein hohes
Maß an schmerzfreier, natürlicher Beweglichkeit
zurück.
Gibt es den idealen Zeitpunkt für eine Gelenkoperation?
Prof. Plötz: Die Entscheidung für die Operation
trifft der einzelne Patient selbst nach einer entsprechenden
Beratung durch einen Arzt. Voraussetzung
ist eine ausgeprägte Schädigung des
Gelenks mit starker Einschränkung der Lebensqualität,
wenn andere Behandlungsformen und
vor allem die konservative Therapie nicht erfolgversprechend
sind. Die deutsche Gesellschaft für
Orthopädie und Unfallchirurgie hat hierzu eine
Leitlinie erarbeitet.
Als Initiator der Hip and Knee Academy erklären
Sie in Ihrem sehr informativen YouTube-
Video zum Thema »Hüftprothesen«, dass es
gegebenenfalls möglich ist, beide Hüftgelenke
simultan in einer Operation zu ersetzen...
Prof. Plötz: ... das ist richtig. Benötigt der Patient
eigentlich für beide Hüft- oder Kniegelenke einen
Ersatz, sind wir darauf spezialisiert, die Endoprothesen
beidseitig simultan in einer Operation
einzusetzen – und wir haben damit ausgezeichnete
Erfahrungen gemacht. Die Voraussetzungen
sind, dass die Patienten jünger als 75
Jahre alt und allgemeinmedizinisch weitgehend
gesund sind.
Verlängert sich bei der bilateralen Versorgung
der Krankenhausaufenthalt?
Prof. Plötz: Wird nur eine Seite operiert, kann
der Patient in der Regel nach fünf bis sieben Tagen
entlassen werden. Demgegenüber beträgt
der Krankenhausaufenthalt bei der beidseitigen
Endoprothesen-Versorgung im Allgemeinen sieben
bis acht Tage, er ist damit also nur geringfügig
länger.
Dauert die Rekonvaleszenz länger?
Prof. Plötz: Wenn beide Hüft- oder Kniegelenke
in einer Operation gleichzeitig ersetzt werden,
dauert die Rekonvaleszenz etwas länger. Aber
nicht viel, wie eine wissenschaftliche Publikation
belegt. Danach beträgt die Zeit der Arbeitsunfähigkeit
beim einseitigen Gelenkersatz 35
Tage und bei der beidseitigen Vorgehensweise
in einer OP-Sitzung 42 Tage. Richtig ist jedoch
auch: Wenn erst das eine und dann das andere
Hüft- oder Kniegelenk operiert wird, verdoppelt
sich die Genesungszeit. Dann sind es insgesamt
70 Tage, an denen man arbeitsunfähig ist.
Im Übrigen ist bei geeigneten Patienten das Risiko
wie auch das Ergebnis der gleichzeitigen Operation
genauso wie bei zeitlich versetzten Operationen.
Letztlich hat der Patient jedoch auch in
dieser Frage das letzte Wort: Er allein entscheidet,
ob er beide Gelenke gleichzeitig oder nacheinander
operieren lassen möchte.
Wie viel Zeit sollte zwischen den Eingriffen
liegen, wenn sich der Patient dafür entscheidet,
z. B. erst das eine und dann das andere
Hüftgelenk operieren zu lassen?
Prof. Plötz: Entscheidet sich der Patient für eine
zeitversetzte Vorgehensweise, empfehle ich, mit
der zweiten Operation mindestens drei Monate
nach der ersten Operation zu warten.
Auf YouTube oder unter dem Internet-Short-Link
2l6k.short.gy/z3yBzH
können Interessierte verschiedene Informationsvideos
der Hip and Knee Academy abrufen,
zu denen auch Interviews mit Prof. Plötz
gehören (www.hipandkneeacademy.com).
Zur Person
Prof. Dr. Werner Plötz ist Leiter
des Endoprothetikzentrums
(EPZmax) sowie Chefarzt der
Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie
des Krankenhauses
Barmherzige Brüder München,
wo sämtliche Erkrankungen des
Stütz- und Bewegungsapparats
behandelt werden. Im Endoprothetikzentrum
der Maximalversorgung EPZmax
werden jedes Jahr mehr als 2 000 Endoprothesen
implantiert. Damit ist das Krankenhaus Barmherzige
Brüder führend in München.
Nähere Infos:
www.barmherzige-muenchen.de
Fotos: Krankenhaus Barmherzige Brüder München (Claudia Rehm)
TOPFIT 4 / 2021
Thema: Herzforschung
Darmbakterien lieben
Ballaststoffe
Diagnose & Therapie
13
Haktobazillen, Bifidobakterien, Akkermansia-Bakterien
und Faecalibacterium
prausnitzii-Bakterien, aber auch verschiedene
Enterokokken-Arten oder Clostridie
– im Dickdarm leben mehrere Billionen
Bakterien, viele von ihnen sind wichtige
Verdauungshelfer. Zusammen bilden sie das
Darmmikrobiom, das inzwischen oft auch als
Organ im Organ bezeichnet wird.
Von Sabine Jansen
Es gibt Nahrungsbestandteile, die nur von
Darmbakterien abgebaut werden können.
Dazu gehören vor allem Ballaststoffe, also die
komplexen pflanzlichen Kohlenhydrate, wie sie
z. B. besonders reichhaltig in Vollkorngetreide,
Gerste, Hülsenfrüchte oder Gemüse wie Wurzelgemüse
vorkommen und denen inzwischen
eine enorm wichtige Bedeutung für die Darmgesundheit
zugeschrieben wird.
Bei der Verarbeitung der Ballaststoffe erzeugen
die Darmbakterien nämlich unter anderem
kurzkettige Fettsäuren wie Essigsäure (Acetat),
Propionsäure (Propionat) und Buttersäure (Butyrat).
Diese Substanzen können nun ihrerseits
80mmx135mm
Gutes tun, indem sie dafür sorgen, dass nicht
nur die Darmbakterien selbst, sondern auch die
Darmzellen mit Energie versorgt werden. Außerdem
wirken sie der Entartung von Darmzellen
entgegen, sie regen die Darmbewegungen
und die Durchblutung der Darmwand an.
Im Fokus: Butyrat
Speziell Butyrat ist für eine intakte Darmschleimhaut
unentbehrlich. Einige Darmbakterien
gewinnen aus den Ballaststoffen sogar
Vitamine wie Vitamin K oder Vitamine der B-
Familie. Zudem hat sich gezeigt, dass Butyrat
auch an der Steuerung der immunologischen
Abwehrkräfte des Darms beteiligt ist und offenbar
außerhalb des Darms ebenfalls unverzichtbar
ist. So beeinflusst die kurzkettige Fettsäure
90mmx80mm
u. a. verschiedene Stoffwechselwege im ganzen
Körper, etwa in der Leber oder im Gehirn. Möglicherweise
besteht sogar ein Zusammenhang
zwischen einem Butyratmangel und der Entstehung
von Depressionen; dieser Aspekt wird gerade
im Rahmen von Studien näher untersucht.
Wie viel Butyrat unsere Darmbakterien für uns
produzieren, haben wir im Wesentlichen selbst
in der Hand: Wir brauchen unsere Ernährung
nur an den Vorlieben unserer Darmbakterien
auszurichten. Und das heißt vor allem, sie ausreichend
mit faserreicher, ballaststoffhaltiger
Kost zu versorgen.
Mikrobiom – im regen Austausch mit
anderen Organen
Überhaupt spricht vieles dafür, dass die Bakteriengemeinschaft
in unserem Darm eine wichtige,
wenn nicht die wichtigste Instanz in unserem
Körper ist, die über Gesundheit und Krankheit
entscheidet. Ein Großteil der Wissenschaftler
vertritt deshalb die Ansicht, dass die Gemeinschaft
unserer Darmbakterien ein eigenständiges
Organ bildet. Ein Organ, das im permanenten
Austausch nicht nur mit anderen Organen
und unserem Immunsystem steht, sondern dass
es auch einen Alle direkten Formate: Draht zum Gehirn hat –
und so Einfluss auf unsere Gefühlswelt, unsere
psychische Verfassung 44x60mm und unser Verhalten
nimmt. Der Mikrobiom-Darm-Gehirn-Achse
ist die Wissenschaft 44x110mm erst vor Kurzem auf die
44x80mm
Spur gekommen. Seitdem wurden spektakuläre
80x135mm
Hinweise darauf gefunden, dass die Darmbakterien
über diese Verbindung auch an der Entste-
90x60mm
hung von Erkrankungen 90x80mm beteiligt sein könnten,
die wie Parkinson, 90x110mm
Autismus oder Multiple Sklerose
bis dahin ausschließlich 90x135mm dem Gehirn zugeordnet
wurden.
ISO Coated v2 (ECI)
Schlank oder übergewichtig? Die
Darmbakterien entscheiden mit!
Essenziell ist das Darmmikrobiom – und die
Substanzen, die sie bei der Zerlegung der Nahrungsbestandteile
bilden – für den Stoffwechsel.
Ob wir schlank bleiben oder dick werden, ob wir
an Typ-2-Diabetes oder an einem metabolischen
Syndrom erkranken, hängt sehr wahrscheinlich
auch stark davon ab, welche Bakterienarten in
unserem Darm das Sagen haben.
Auch wie gut oder schlecht ein Medikament
wirkt, hängt womöglich eng mit der individuellen
Zusammensetzung des Mikrobioms zusammen
– umgekehrt können Medikamente
negative Folgen auf die Bakteriengemeinschaft
im Darm haben. Dazu gehören nicht nur Antibiotika,
sondern auch Arzneimittel wie Protonenpumpenhemmer
(etwa Omeprazol, Pantoprazol),
die u. a. zur Linderung von Sodbrennen
eingesetzt werden, oder Nicht-steroidale Entzündungshemmer
(NSAID) wie Ibuprofen oder
Naproxen zur Milderung von Schmerzen.
Diese und viele andere Erkenntnisse über das
Darmmikrobiom stellen Nicole Schaenzler und
Florian Beigel in ihrem Buch »Superorgan Mikrobiom«
vor.
Dr. Nicole Schaenzler /
Dr. Florian Beigel:
Gräfe & Unzer Verlag. 224 S.
ISBN 978-3-8338-7363-8
TOPFIT 4 / 2021
14 Diagnose & Therapie
Wintersport
Fotos: © yanlev / 123rf.com
Schwachstelle Knie
Viele Wintersportler mussten im letzten Jahr wegen der Corona-Pandemie auf
ihr Hobby verzichten, diesmal sieht es besser aus – vielerorts gilt jedoch die 2G-
Regel (geimpft oder genesen), FFP-2-Maskenpflicht und Abstand halten. Damit
das Vergnügen ungetrübt bleibt, sollte die körperliche Fitness stimmen. Und
wenn man sich verletzt hat? Dann ist eine zeitnahe Behandlung wichtig, wie
der Münchner Orthopäde und Sportmediziner Dr. Werner Zirngibl vom MVZ im
Helios im Gespräch mit TOPFIT betont.
Von Dr. Nicole Schaenzler
Herr Dr. Zirngibl, Schäden am Knie
macht ein Drittel der Skiverletzungen
aus. Woran erkennt man, ob man
sich leicht oder schwer verletzt hat?
Dr. Zirngibl: Auch wenn das Ausmaß auf
den ersten Blick gering erscheint – jede
Verletzung muss ernst genommen und
im Zweifel auf eine weitere Abfahrt verzichtet
werden. Andernfalls kann aus einer
ursprünglich leichten doch noch
eine schwere Verletzung werden. Sind
die Schmerzen stark, ist die Beweglichkeit
eingeschränkt, wirkt das Knie instabil,
schwillt es an oder hat sich ein ausgeprägter
Bluterguss entwickelt, sollte man
einen Arzt aufsuchen. Gleiches gilt, wenn
eine offene Wunde oder der Verdacht auf
einen Knochenbruch besteht.
Eine häufige Skisportverletzung ist
ein Meniskusschaden. Früher wurde
der Meniskus kurzerhand herausoperiert
…
Dr. Zirngibl: … ja, aber inzwischen weiß
man, dass das Kniegelenk mit den Menisken
eine wesentlich höhere Lebensdauer
hat als ohne sie. Fehlt ein Meniskus, entwickelt
sich langfristig eine Arthrose im
Kniegelenk. Deshalb stehen heute, wenn
möglich, meniskuserhaltende Eingriffe
im Vordergrund. Aber auch ein gerissener
oder deutlich abgenutzter Meniskus
ist für das Kniegelenk schädlich. Dann
kann er durch Einklemmungen in den
Kniegelenksspalt Knorpelabrieb verursachen
und so mit der Zeit massive Schäden
am gelenkschützenden Knorpelbe-
lag hervorrufen. Dies ist der Grund, weshalb
ein Meniskusschaden unbedingt behoben
werden sollte.
Wie gehen Sie vor?
Dr. Zirngibl: Die Art der Operation richtet
sich nach Art und Lage der Rissform
sowie nach Begleitverletzungen. Ein unkomplizierter,
basisnaher Meniskusriss
lässt sich meist gut mit einer arthroskopisch
durchgeführten Naht versorgen.
Handelt es sich jedoch um eine größere
Meniskusverletzung, die nicht mehr
genäht werden kann, kann es allerdings
notwendig sein, das defekte Gewebe
teilweise zu entfernen.
Die häufigste wintersportbedingte
Knieverletzung ist der Kreuzbandriss.
Muss immer operiert werden?
Dr. Zirngibl: Die Erfahrung zeigt, dass
gerade bei sportlich aktiven Patienten
mit einer operativen Rekonstruktion des
Kreuzbands die besten Behandlungserfolge
erzielt werden können. »Operative
Rekonstruktion« bedeutet, dass das
betroffene Kreuzband durch eine sogenannte
Kreuzbandplastik ersetzt wird.
Dazu werden körpereigene Sehnen operativ
in den ursprünglichen Verlauf des
gerissenen Kreuzbands eingebracht.
Dank moderner minimal-invasiver, arthroskopisch-assistierter
OP-Methoden ist
der Eingriff heute weniger belastend und
TOPFIT 4 / 2021
Diagnose & Therapie
15
deutlich gelenkschonender als früher
übliche Vorgehensweisen. Im Allgemeinen
wird aber erst dann operiert, wenn
die Schwellung im Knie abgeklungen
und der Betroffene wieder weitgehend
schmerzfrei ist.
Wie wird eine Innenbandverletzung
behandelt?
Dr. Zirngibl: Sofern keine Begleitverletzungen
vorliegen, reicht es bei einer Innenbandverletzung
meist aus, das Knie
in einer beweglichen Schiene ruhigzustellen.
Nach Abklingen der Schmerzen
empfiehlt sich eine Physiotherapie. Zur
Förderung des Heilungsprozesses hat
sich auch die ACP-Therapie bewährt.
Hierbei handelt es sich um eine spezielle
Form der Eigenbluttherapie, die in der
Behandlung von Sportverletzungen wegen
ihrer guten Verträglichkeit und ihrer
hohen Erfolgsquote in den letzten Jahren
verstärkt in den Vordergrund gerückt ist –
auch im Profisport.
Wie funktioniert die ACP-Therapie?
Dr. Zirngibl: ACP steht für Autologes
Conditioniertes Plasma. Das ist ein körpereigenes
Blutplasma, das in einem
speziellen Herstellungsprozess generiert
wurde und vor allem Blutplättchen
(Thrombozyten) sowie zahlreiche
Wachstumsfaktoren enthält. Das Kon-
Zur Person
Dr. med. Werner Zirngibl ist als Facharzt für Orthopädie, Chirotherapie und Sportmedizin
im Münchner MVZ im Helios tätig. Als ehemaliger Profi-Tennisspieler war Dr. Zirngibl 14mal
Deutscher Tennismeister, er spielte beim Daviscup und anderen international renommierten
Turnieren. Heute ist er ein anerkannter Experte für die Behandlung von Sportverletzungen, der
u. a. als langjähriger Turnierarzt beim Tennis-ATP-Turnier BMW Open München auch Leistungsbzw.
Profisportler medizinisch betreut.
Zu Dr. Zirngibls Leistungsspektrum gehören u. a. die konventionelle und operative Therapie von
Ellenbogen-, Knie- und Sprunggelenksverletzungen. Außerdem nimmt Dr. Zirngibl minimal-invasive
Wirbelsäuleneingriffe vor und arbeitet mit innovativen schmerztherapeutischen Verfahren.
Nähere Infos: www.mvz-im-helios.de
zentrat wird dann an das verletzte Innenband
injiziert, wo die Reparaturstoffe
nun ihre Wirkung entfalten. Letztlich
lässt sich das Wirkprinzip der ACP-Therapie
für viele andere sportbedingte
Verletzungen therapeutisch nutzen, um
die Heilung zu beschleunigen – auch
nach chirurgischen Eingriffen wie der
Kreuzbandoperation.
Eislaufen
Spaß für Groß und Klein
Eislaufen ist eine Sportart für die ganze Familie:
Schon den ganz Kleinen gelingt es, auf
den schmalen Kufen die Balance zu halten
und übers Eis zu flitzen. Tatsächlich gehört
Eis- oder Schlittschuhlaufen zu den beliebtesten
Sportarten in den Wintermonaten.
Aus sportmedizinischer Sicht ist nichts gegen das
Eislaufen einzuwenden, im Gegenteil: »Eislaufen
trainiert den Gleichgewichtssinn, die Koordination
und Ausdauer, das Herz-Kreislaufsystem
wird angeregt, das Immunsystem wird gestärkt.
Aber auch für den Bewegungsapparat ist Eislaufen
eine optimale Sportart: Durch die gleitenden
Bewegungen auf den Kufen werden Bandscheiben
und Gelenke nur minimal beansprucht, wohingegen
viele Muskelgruppen, insbesondere die
Muskulatur des Oberschenkels, der Rücken-, Becken-
und Gefäßregion gekräftigt werden. Sogar
die Muskulatur der Arme wird trainiert, wenn
man sie mitschwingen lässt«, erklärt Dr. Zirngibl.
Ein weiteres Plus: Für das Eislaufen benötigt
man keine besonders aufwändige Ausrüstung:
Warme Kleidung (am besten aus wasserdichtem
Stoff oder aus Thermomaterialien) und ein paar
Schlittschuhe genügen, und schon kann der Spaß
auf den Kufen beginnen. »Ganz so locker sollte
man das Thema ‚Ausrüstung‘ beim Eislaufen allerdings
nicht angehen«, mahnt der Sportmediziner.
So sei es vor allem für Kinder ratsam, dass sie
während des Eislaufens einen Schutzhelm tragen.
Auch gefütterte Handschuhe machen Sinn: »Auf
diese Weise sind die Hände nicht nur vor Kälte,
sondern auch vor Schnittwunden geschützt,
die man sich an den scharfen Kufen der Schlittschuhe
zuziehen kann«. Darüber hinaus könne
das Tragen von Knie-, Ellenbogen- und Handgelenkschonern
ratsam sein – das gelte vor allem
für Anfänger.
Das wichtigste Eislaufutensil sind natürlich die
Schlittschuhe. Hier kommt es vor allem darauf
an, dass sie gut passen. Ideal ist, wenn die Schlittschuhe
rund um den Fuß herum eng sitzen, den
Sprunggelenken jedoch noch Bewegungsfreiheit
lassen.
Nachgefragt
Einen Haken gibt es: Auf der glatten Eisfläche ist
die Sturz- und damit auch die Verletzungsgefahr
groß. Besonders gefährdet: das Sprunggelenk.
Herr Dr. Zirngibl, beim Eislaufen umzuknicken
ist keine Seltenheit. Was passiert dann
im Sprunggelenk?
Dr. Zirngibl: Oft ist der Außenbandapparat des
oberen Sprunggelenks betroffen. Typisch für
ein solches Supinationstrauma ist eine bläulich
verfärbte Schwellung um die Spitzes des
Außenknöchels. Die Folgen reichen von einer
einfachen Zerrung mit mikroskopisch kleinen
Rissen der Außenbänder bis hin zu einem
vollständigen Riss der drei Außenbänder
oder einem Abriss der Außenknöchelspitze.
Ähnliche Ausmaße kann das Umknicken
über den Außenknöchel haben, bei dem
die Innenbänder in Mitleidenschaft gezogen
werden. Diese auch als Pronationstrauma
bezeichnete Verletzung tritt allerdings sehr
viel seltener auf. Was genau im betroffenen
Sprunggelenk durch das Umknicken passiert
ist, kann jedoch letztlich nur durch eine sorgfältige
orthopädische Untersuchung geklärt
werden. Meist ist ergänzend eine Röntgen-,
bei unklarem Befund auch eine kernspintomographische
Untersuchung notwendig.
Wie wird eine Bandverletzung des Sprunggelenks
behandelt?
Dr. Zirngibl: In der Regel genügt es, das betroffene
Sprunggelenk für etwa sechs Wochen,
z. B. mithilfe eines Tapeverbands oder einer
Orthese, zu stabilisieren. In manchen Fällen
empfiehlt sich in der Anfangszeit zusätzlich
der Einsatz von Unterarmgehstützen. Eine
kontrollierte Frühmobilisation durch den Physiotherapeuten
und gegebenenfalls der Einsatz
der ACP-Therapie tragen zur rascheren
Genesung bei. Wichtig ist, dass die Bandverletzung
vollständig ausheilt – nur so kann
eine Instabilität des Sprunggelenks vermieden
werden.
TOPFIT 4 / 2021
16 Diagnose & Therapie
Fotos: © michelangeloop / 123rf.com
Schwachstelle Rücken
Beim Skifahren werden nicht nur die
Kniegelenke strapaziert, sondern auch der
Rücken wird besonders gefordert. Vorsicht ist
geboten, wenn man bereits unter Rückenschmerzen
leidet. Dann kann es z. B. sein,
dass der Orthopäde seinem Patienten zu einem
Wechsel von Alpinski zu Skilanglauf rät.
»Dies gilt vor allem für Wintersportler, deren
Rückenprobleme durch gestresste Bandscheiben
hervorgerufen werden«, erklärt der
Münchner Orthopäde und Sportmediziner
Dr. Felix Söller vom MVZ im Helios.
Herr Dr. Söller, was raten Sie
wintersportbegeisterten Patienten,
die Rückenprobleme haben?
Dr. Söller: Das hängt davon ab, was
die Ursache für die Rückenschmerzen
ist. Sind Verspannungen oder eine geschwächte
Rückenmuskulatur schuld, ist
das in der Regel erst einmal kein Grund,
auf den Wintersport zu verzichten. Ich
würde jedoch dazu raten, vor Beginn der
Skisaison die Rumpfmuskulatur durch
gezielte Übungen zu kräftigen – so wird
auch die Wirbelsäule stabilisiert und das
Verletzungsrisiko wird minimiert. Etwas
anderes ist, wenn die Rückenprobleme
von der Wirbelsäule, etwa von den Bandscheiben,
ausgehen. Dann sind Sportarten
wie Alpinski oder Snowboarden wegen
der unvermeidlichen Stoßbelastungen
eher ungeeignet.
Gibt es zum Abfahrtsski eine rückenfreundliche
Alternative?
Dr. Söller: Wer trotz Rückenprobleme
auf Wintersport nicht verzichten möchte,
für den ist Skilanglauf empfehlenswert.
Beim Langlauf entstehen deutlich weniger
Stoß- und Druckbewegungen als
Wintersport
beim alpinen Skifahren. Zudem schonen
die fließenden Bewegungen auf ebenen
Flächen nicht nur den Rücken, sondern
auch die Gelenke. Überhaupt zeichnet
sich Langlauf durch viele gesundheitsfördernde
Eigenschaften aus. Denn er fördert
die Ausdauer und trainiert nahezu
alle Muskelgruppen des Körpers – bis hin
zu den tiefen Rückenmuskeln. Ein weiterer
Vorteil: Die Gefahr, sich zu verletzen,
ist geringer als beim Alpinski.
Was kann passieren, wenn man beim
Skifahren auf den Rücken stürzt?
Dr. Söller: Die Bandbreite reicht von
leichteren Blessuren wie Muskelverspannungen
und Gelenkblockaden bis hin zu
langwierigeren Verletzungen, etwa an
der knöchernen Wirbelsäule oder der
Bänder, über die die Wirbelkörper miteinander
verbunden sind. Hals- oder Rückenwirbel
können durch Stürze beim
Skifahren verschoben werden, so kann es
im Extremfall sogar zu einem Bandscheibenvorfall
kommen. Durch einen heftigen
Sturz auf den Rücken können auch
Wirbelkörper brechen und das Rücken-
Zur Person
mark kann in Mitleidenschaft gezogen
werden. Eine starke Quetschung oder
Schädigung des Rückenmarks infolge eines
Skiunfalls ist jedoch zum Glück inzwischen
selten – was sicherlich auch damit
zusammenhängt, dass immer mehr Skifahrer
Rückenprotektoren tragen.
Wie gefährlich ist ein
Wirbelkörperbruch?
Dr. Söller: Das hängt von vielen Faktoren
ab. Dementsprechend unterschiedlich
fallen auch die Therapieansätze aus; sie
reichen von einer frühzeitigen Stabilisierung
durch kurzzeitige Ruhigstellung und
anschließende krankengymnastische Behandlung
bis hin zu einem operativen
Eingriff.
Welche operativen Eingriffe kommen
infrage?
Dr. Söller: Eine Therapieoption ist z. B.
die Kyphoplastie, ein bewährtes minimalinvasives
Verfahren zur Behandlung von
Wirbelbrüchen. Aber ob es im Einzelfall
die Vorgehensweise der Wahl ist, kann
erst nach einer eingehenden Untersuchung
geklärt werden. Für die Kyphoplastie
spricht, dass mit ihr die normale
Höhe der Wirbelkörper wiederhergestellt
und gleichzeitig die Fraktur stabilisiert
werden kann. Hierbei wird der eingefallene
Wirbel zunächst mithilfe eines
speziellen Ballons wieder aufgerichtet
und dann mit Knochenersatzmaterial
aufgefüllt.
Eine andere Möglichkeit ist die Stabilisierung
eines gebrochenen Wirbelkörpers
mithilfe von Schrauben. Dies ist eine Option,
wenn die Hinterkante des Wirbelkörpers
betroffen ist. Der Eingriff erfolgt
in der Regel perkutan, d. h. er wird direkt
durch die Haut, ohne große Schnitte,
vorgenommen. Auf diese Weise wird
die Gewebsschädigung auf ein Minimum
reduziert, sodass die postoperativen
Schmerzen gering bleiben und der Heilungsprozess
relativ kurz ist.
Dr. med. Felix Söller ist Facharzt für Orthopädie, Chirotherapie,
Sportmedizin und Akupunktur und praktiziert zusammen mit seinen
Kollegen Dr. med. Heribert Konvalin, Dr. med. Werner Zirngibl und Dr.
med. Steffen Zenta im MVZ im Helios. Zu seinen Behandlungsschwerpunkten
gehört neben invasiven bzw. minimal-invasiven Wirbelsäuleninterventionen
auch die operative Behandlung von
Handerkrankungen und -verletzungen.
Nähere Infos: www.mvz-im-helios.de
TOPFIT 4 / 2021
Diagnose & Therapie
17
COVID-19-Impfung und Rheuma
Auch für Rheumakranke ist
die Impfung gut verträglich!
Die Impfung gegen SARS-CoV-2 ist die
einzige Möglichkeit, das Risiko einer
Infektion und damit auch das Risiko eines
schweren Verlaufs der COVID-19-Erkrankung
zu verringern – das gilt für Menschen ohne
Vorerkrankungen ebenso wie für Patienten
mit einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung.
Gleichwohl sorgt das Thema »Corona-
Impfung« nach wie vor für viel Verunsicherung.
Aktuell steht die Frage im Raum, ob
bereits geimpfte Rheuma-Patienten eine
Auffrischimpfung benötigen. Diese Frage
beantwortet der Rheumaexperte Prof. Dr.
med. Hendrik Schulze-Koops. Prof. Schulze-
Koops ist Leiter der Rheumaeinheit des LMU
Klinikums und Vizepräsident der Deutschen
Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh).
Von Dr. Nicole Schaenzler
Sie leiden unter Rheuma und sind
bereits geimpft?
Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie
e.V. (DGRh) führt gemeinsam mit der
Justus-Liebig-Universität Gießen eine Umfrage
zur Dokumentation von Patientenfällen
mit einer rheumatologischen Erkrankung
und einer COVID-19-Impfung durch. Dokumentiert
wird, wie Rheumapatienten die
Impfung vertragen und ob eventuell Nebenwirkungen
auftreten. Die Teilnehmenden
werden, je nach verabreichtem Impfstoff,
über einen Zeitraum von 12 bzw. 24 Wochen
mit kurzen Umfragen begleitet, damit der
Verlauf der Impfung erfasst wird.
Um möglichst umfangreiche und genaue
Aussagen zum Verlauf der Impfung gegen
Covid-19 bei Rheumapatienten machen zu
können, lädt die DGRh Interessierte herzlich
dazu ein, an der Befragung teilzunehmen.
Zur Umfrage gelangen Sie hier:
Wie wichtig ist für Rheumapatienten
eine Auffrischimpfung gegen
COVID-19?
Prof. Schulze-Koops: Die STIKO empfiehlt
die Auffrischimpfung sechs Monate nach
Abschluss der Grundimmunisierung. In
besonderen Fällen, bei denen eine eingeschränkte
Impfantwort vermutet werden
kann – also beispielsweise einer Impfung
unter bestimmten Therapien oder
in der Phase einer aktiven rheumatologischen
Erkrankung – sollte überlegt werden,
die Boosterimpfung bereits nach
vier Wochen zu geben. Die Deutsche Gesellschaft
für Rheumatologie (DGRh) hat
dazu am 08. November 2021 eine Stellungnahme
veröffentlich, in der sie die
Auffrischimpfung für alle Patienten mit
einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung
nachdrücklich empfiehlt.
Sollten vor der Impfung antirheumatische
Medikamente abgesetzt
werden?
Prof. Schulze-Koops: Auf gar keinen Fall. Bis
die Auswirkungen einer Reduktion oder
gar einer Pause der für die Therapie der
rheumatischen Erkrankung eingesetzten
Medikamente spürbar werden, vergehen
Wochen, manchmal Monate. Die Patienten
mit einer entzündlich-rheumatischen
Erkrankung werden ja behandelt, damit
die chronische Entzündung unterbleibt.
Wenn diese Behandlung also gestoppt
wird, ist das Risiko hoch, dass die Entzündung
wieder startet.
Hinzu kommt: Eine aktive Erkrankung ist
für den Impferfolg viel schlechter als die
laufende Therapie. Wenn dann auch noch
akut Kortison gegeben werden muss, um
die Erkrankung zu kontrollieren, wird der
Impferfolg noch einmal geschwächt. Es
gibt ganz wenige Ausnahmen, bei denen
der Impftermin geplant werden muss,
um den Impferfolg zu ermöglichen.
Müssen Rheumapatienten mit einem
höheren Risiko für Impf-Nebenwirkungen
rechnen?
Prof. Schulze-Koops: Nein. Das ist eindeutig
belegt. Weder die typischerweise auf-
Rheumaeinheit des LMU Klinikums
In der Sektion Rheumatologie und Klinische
Immunologie des LMU Klinikums
München werden Patienten mit entzündlich-rheumatischen
Erkrankungen behandelt.
Dazu gehören z. B. rheumatoide
Arthritis, Psoriasisarthritis, Kollagenosen
wie systemischer Lupus erythematodes
(SLE), systemische Sklerose und Myositis,
aber auch Vaskulitiden, wie beispielsweise
Riesenzellarthritis, ANCA-assoziierte
Vaskulitiden oder Morbus Behcet. Zudem
ist die Rheumatologie Anlaufstelle für
Patienten mit Autoinflammationssyndromen
(»ISaR-Sprechstunde«) und für
erwachsene Patienten mit einem angeborenen
Immundefekt (»AIDA«-Sprechstunde).
Großer Wert wird auf eine frühzeitige
Diagnose und einen raschen Therapiebeginn
der Erkrankungen gelegt,
deshalb gehört zum Leistungsspektrum
auch eine Früharthritis-Sprechstunde und
für Vaskulitiden ein Fast Track. Für Notfälle
steht jederzeit die Notaufnahme der
Klinik bereit.
tretenden Nebenwirkungen sind bei Patienten
mit entzündlich-rheumatischen
Erkrankungen häufiger oder stärker ausgeprägt
als bei Nicht-Erkrankten, noch
besteht für die SARS-CoV-2-Impfung ein
besonderes Risiko, dass durch sie eine
Rheumaerkrankung aktiviert wird.
Kontakt
Prof. Dr. med.
Hendrik Schulze-Koops
Leiter der Rheumaeinheit
Medizinische Klinik und Poliklinik IV
LMU Klinikum München
Ziemssenstraße 5
80336 München
Tel. 089 / 4400-53579
E-Mail: Hendrik.Schulze-Koops@
med.uni-muenchen.de
Internet: 2l6k.short.gy/WHatkt
Foto: © LMU Klinikum München
TOPFIT 4 / 2021
18 Diagnose & Therapie
Anlässlich des 8. Welt-Pankreaskrebstags am 18. November 2021 veranstaltete das
LMU Klinikum ein Patientensymposium in Kooperation mit dem Arbeitskreis der
Pankreatektomierten (AdP e.V.). Während dieser Zeit leuchtete das gesamte Bettenhaus
des LMU Klinikums in Großhadern in Lila – als Zeichen des Kampfes gegen
Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Foto oben: © LMU Klinikum München (Bert Woodward)
Bauchspeicheldrüsenkrebs
Im Kampf für eine
bessere Prognose
Bauchspeicheldrüsenkrebs gilt als seltene, jedoch fast immer tödlich
verlaufende Erkrankung. Umso beunruhigender, dass die Mediziner eine
stetige Zunahme der Erkrankung beobachten. Und auch die Aussicht
auf eine Verbesserung der Heilungsaussichten wird nach wie vor eher
pessimistisch eingeschätzt.
Von Dr. Nicole Schaenzler
Im Jahr 2015 wurden 17 000 Neuerkrankungen
registriert, inzwischen sind es jährlich rund
20000 Menschen, die in Deutschland neu an einem
bösartigen Tumor der Bauchspeicheldrüse
erkranken. Damit ist Pankreaskrebs zwar deutlich
seltener als Brust-, Prostata- oder Darmkrebs,
doch gilt er als eine der tödlichsten Krebsarten
überhaupt. Weniger als 10 Prozent der Betroffenen
leben länger als fünf Jahre, bei über 98
Prozent der Patienten führt die Erkrankung zu
einer Verkürzung der Lebenserwartung und ist
letztlich die Todesursache.
Aussicht auf eine Verbesserung ist in absehbarer
Zeit nicht zu erwarten. Denn während bei vielen
anderen Krebsarten deutliche Fortschritte
in der Prävention, Früherkennung und Behand-
lung erzielt wurden, lassen sich in der Bekämpfung
des Bauchspeicheldrüsenkrebses nur mäßige
Fortschritte erkennen. Nach wie vor ist eine
Operation die einzige Chance auf eine Heilung –
doch sie kommt nur bei etwa 30 Prozent der Patienten
überhaupt in Betracht. Und auch wenn
der chirurgische Eingriff erfolgreich war, sind
Rückfälle möglich. Dann können sich an der
Bauchspeicheldrüse neue Tumoren bilden oder
es kommt zu Metastasen in Leber, Lunge und/
oder Bauchfell. Immerhin kann das Risiko für
einen solchen Rückfall mit einem verbesserten
Chemotherapie- Konzept im Anschluss an die
Operation minimiert werden. Dadurch konnte
die 5-Jahres-Überlebensrate deutlich verbessert
werden – ein Erfolg, der Mut macht, die Forschung
weiter voranzutreiben.
Bald zweithäufigste krebsbedingte
Todesursache?
Pankreaskrebs tritt bei Männern und Frauen
etwa gleich häufig auf, Männer erkranken
durchschnittlich mit 72, Frauen mit 75 Jahren.
Seit einigen Jahren nehmen die Krankheitsfälle
bei beiden Geschlechtern stetig zu. Deshalb
befürchten Experten, dass Bauchspeicheldrüsenkrebs
noch im Laufe dieses Jahrzehnts zur
zweithäufigsten krebsbedingten Todesursache
in Deutschland wird. »Zum Anstieg der Fall-
TOPFIT 4 / 2021
Diagnose & Therapie
19
Risikofaktoren:
• Rauchen
• Übermäßiger Alkoholkonsum (> 30g /
Tag = 750 ml Bier, 2 Halbe sind zu viel)
• Übergewicht
• Diabetes
• Chronische Pankreatitis
(Bauchspeicheldrüsenentzündung)
• Genetische Risikofaktoren / familiäre
Häufung
Frühe Symptome (unspezifisch):
• Übelkeit
• Bauch- und Rückenschmerzen
• Veränderung des Stuhlgangs
• Gelbsucht
• Nicht anders erklärbarer
Gewichtsverlust
• Neu aufgetretener Diabetes
• Depression
• Verlust des Appetits
Früherkennung:
Ein Screening der Allgemeinbevölkerung
wird aktuell nicht empfohlen, da
zahlen kommt – auch vor dem Hintergrund
einer alternden Gesellschaft – hinzu, dass die
Tumorbiologie nach wie vor nicht vollständig
verstanden ist. Dies ist jedoch eine wichtige Voraussetzung,
um die Behandlungsmöglichkeiten
von Bauchspeicheldrüsenkrebs zu verbessern«,
betont die Direktorin der Medizinischen Klinik
und Poliklinik II, Prof. Julia Mayerle.
Fast keine Frühsymptome
Ein weiterer wichtiger Schlüssel für eine erfolgreiche
Therapie ist, wenn der Bauchspeicheldrüsenkrebs
frühzeitig entdeckt wird. Die
Wirklichkeit sieht jedoch anders aus: Zum Zeitpunkt
der Diagnose befinden sich bereits 70 bis
80 Prozent der Betroffenen in einem Stadium,
das nicht mehr heilbar ist. Ein Grund ist, dass
es in vielen Fällen so gut wie keine Frühsymptome
gibt. Mögliche Beschwerden wie Oberbauchoder
Rückenschmerzen werden oft erst einmal
nicht als schwerwiegend genug eingeschätzt,
um sie von einem Arzt abklären zu lassen, und
Krankheitszeichen wie Übelkeit, Erbrechen und
Gewichtsverlust kommen meist erst später dazu.
Wenn der Tumor schon so groß geworden ist,
dass die Bauchspeicheldrüse nicht mehr genug
Insulin produzieren kann, entsteht Diabetes.
Aber auch dann kann es sein, dass erst einmal
der Diabetes im Vordergrund der Behandlung
steht, bevor die Tumorerkrankung als Ursache
erkannt wird. Umso wichtiger ist es, moderne
Kleines Pankreaskrebs-Wiki
die »Trefferquote« mit den zu Verfügung
stehenden Mitteln zu gering ist. Eine
(engmaschige) Überwachung von Hochrisikoindividuen
kann jedoch erwogen
werden, sollte aber im Rahmen von Studien
erfolgen.
Aktuelle Therapien:
• Lokal begrenztes Tumorwachstum:
Operation gefolgt von aggressiver
Chemotherapie für 6 Monate
• Lokal fortgeschrittenes
Tumorwachstum:
Versuch der Vorbehandlung mit
aggressiver Chemotherapie und
gegebenenfalls Bestrahlung.
Laut Studien kann ca. ein Drittel
der Patienten zusätzlich operiert
werden.
Anschließend folgt eine
ergänzende Chemotherapie.
• Inoperable Patienten (große lokale
Tumoren, Metastasen):
Chemotherapie je nach Zustand und
Alter des Patienten
diagnostische Methoden zu etablieren, mit denen
ein bösartiger Tumor der Bauchspeicheldrüse
so früh erkannt wird, dass noch die Aussicht
auf eine vollständige Genesung besteht. »Es geht
um die Bekämpfung des Pankreaskrebses auf
allen Ebenen: von wichtigen tumorbiologischen
Kontakt
Erkenntnissen über die verschiedenen Pankreaskarzinome,
der Etablierung von Biomarkern
zur Früherkennung bis hin zur Entwicklung
von individuell erfolgreichen Therapien«, fasst
der Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral-
und Transplantationschirurgie, Prof. Jens
Werner, die wichtigsten Ziele zusammen.
Bestmögliche Behandlung in einem
spezialisierten Zentrum
Die Chance, von einer individuell angepassten
Therapie zu profitieren, steigt, wenn die medizinische
Betreuung an einem spezialisierten
Zentrum erfolgt. Denn nur hier ist eine interdisziplinäre
und multiprofessionelle Versorgung
gewährleistet.
An einem Pankreaszentrum ist man auch mit
der invasiven Diagnostik bestens vertraut und
die Chirurgen führen jährlich viele Eingriffe
durch. Sie haben daher mehr Erfahrung, beherrschen
die OP-Technik besser und bekommen
mögliche Komplikationen eher in den Griff. Tatsächlich
gehören Bauchspeicheldrüsen-OPs zu
den schwierigsten Eingriffen im Bauchbereich.
Es ist daher gesetzlich geregelt, dass nur Kliniken
diese Eingriffe vornehmen dürfen, die dabei
eine Mindestmenge erzielen.
Am LMU Klinikum, das eines von nur drei zertifizierten
Exzellenzzentren in Deutschland ist,
hat man es sich zudem zur Aufgabe gemacht,
den Patienten Zugang zu innovativen Behandlungsansätzen
zu geben. »Dies schaffen wir vor
allem durch ein breites Studienangebot«, so Prof.
Volker Heinemann, Direktor des Krebszentrums
München (CCCM). Wer an einer solchen
Studie teilnimmt, wird grundsätzlich intensiv
betreut und engmaschig ärztlich überwacht.
Univ. Prof. Dr. med. Julia Mayerle
LMU Klinikum München
Direktorin der Medizinischen Klinik und Poliklinik II
Tel: + 49 89 4400-72391
E-Mail: Julia.Mayerle@med.uni-muenchen.de
www.lmu-klinikum.de/med2
Univ. Prof. Dr. med. Jens Werner
Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und
Transplantationschirurgie
Tel: + 49 89 4400-72791
E-Mail: jens.werner@med.uni-muenchen.de
www. lmu-klinikum.de/avt-chirurgie
Prof. Dr. med. Volker Heinemann
Direktor des Krebszentrum CCC München LMU –
Comprehensive Cancer Center
Tel: + 49 89 4400-72250
E-Mail: volker.heinemann@med.uni-muenchen.de
www.lmu-klinikum.de/ccc
Fotos: © LMU Klinikum München
TOPFIT 4 / 2021
20 Diagnose & Therapie
Wechseljahre –
eine aufregende Zeit
Viele Frauen denken mit Unbehagen an die Zeit des Wechsels und befürchten allerlei Beschwerden.
Doch es sind durchaus nicht alle Veränderungen unangenehm. Und die, die es
sind, lassen sich häufig sehr gut naturheilkundlich beeinflussen.
Von Anke Neumann-Roß
Foto: © victor69 / 123rf.com
Was passiert in den Wechseljahren?
Die körperlichen und psychischen Veränderungen
resultieren aus dem schwankenden und später
abfallenden Hormonniveau vor allem von
Östrogen und Progesteron. Die Eierstöcke stellen
nach und nach ihre Funktion ein. Selbstverständlich
bleibt dies nicht ohne Wirkung auf
den restlichen Organismus. Schlafstörungen,
Hitzewallungen, starke Gefühlsschwankungen,
Hautveränderungen, Osteoporose, Gewichtszunahme
und anderes mehr können sich einstellen.
Doch frau kann auf natürlichem Wege diesen
Beschwerden durchaus frühzeitig begegnen
und die Wechseljahre zu einer angenehmen Zeit
des Wandels machen.
Worauf kommt es an?
Tragende Säulen sind und bleiben eine ausgewogene
Ernährung, regelmäßige Bewegung und
genügend Trinkwasser. Für eine Osteoporoseprophylaxe
sind vor allem Vitamin D und Kalzium
wichtig, wobei eine Kombination von D3
mit K2 vorteilhaft sein kann, denn es sorgt für
eine bessere Aufnahme des Kalziums in Knochen
und Zähne. Auch eine Unterstützung mit
bioidentischen Hormonen wie Progesteron und
Östradiol kann die knochenaufbauenden Prozesse
verbessern und die abbauenden bremsen.
Ein weiteres Hormon, das Östriol, hilft bei oft
trockenen Schleimhäuten sehr gut. Haut, Haare
und Schlafqualität profitieren außerdem von
einem ausgeglichenen Mineralienhaushalt, zu
dem neben Kalzium auch Magnesium und Kalium
gehören. Diese helfen, Feuchtigkeit in der
Haut zu binden, Nährstoffe besser zu verteilen
und sich zu entspannen. Auch das Progesteron
unterstützt sanft die Schlafqualität.
Bei den oft auftretenden Hitzewallungen kann
die Homöopathie viel leisten, aber auch pflanzliche
Mittel wie Frauenmantel oder der sibirische
Rhabarber zeigen in der Praxis sehr gute Erfolge.
Für eine gute Entgiftung des Körpers sollte
nun zusätzlich etwas getan werden, denn durch
die wegfallende Periode bleiben mehr ausscheidungspflichtige
Stoffe im Körper. So wird es
wichtig, Darm, Nieren, Leber und Lymphe mit
Mineralien und homöopathischen Mitteln in
ihrer Reinigungsfunktion zu unterstützen, um
Beschwerden deutlich zu lindern. Vor allem die
Leber als zentrales Entgiftungsorgan und Drehscheibe
im Hormonhaushalt sollte viel Aufmerksamkeit
bekommen. Bei vielen Frauen fahren
nun auch die Gefühle Karussell, wenn plötzlich
Ängste, Unsicherheiten, depressive Stimmungen
oder Gereiztheit auftreten. Auch hier
gibt es wunderbare Mittel wie Sepia, Cimicifuga,
Agnus castus und weitere, die hervorragend
gegensteuern können. Welches das Richtige ist,
lässt sich am besten therapeutisch abklären.
Ganz wichtig ist es jedoch, sich auch einmal die
positiven Aspekte bewusst zu machen. Viele
Frauen sind froh, dass monatliche Beschwerden
wegfallen oder Endometriose, Myome und Zysten
der Vergangenheit angehören. Die Kinder
sind aus dem Haus, man hat mehr Zeit für sich,
kann neue Hobbies oder alte Interessen aufleben
lassen. Es lohnt sich sehr, hier einmal Bilanz zu
ziehen und auf sich und alles Geleistete stolz zu
sein.
Nähere Infos:
Anke Neumann-Roß
Heilpraktikerin
Vogelweide 2c, 85375 Neufahrn
Tel: 08165 / 51 04
E-Mail: info@heilpraxis-an.de
www.heilpraxis-an.de
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für redaktionellen Inhalt) — Adresse wie Verlag
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Redaktion: Dr. Nicole Schaenzler
Mitarbeit: Sabine Jansen, Anke Neumann-Roß,
Dr. Nina Schreiber, Helena Schwinghammer, Isabel
Virnich
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Für die medizinische Fachberatung in dieser Ausgabe danken wir
Dr. Dominik Geiger
Stellvertretender Leiter Department Notfallzentrum
Klinik für Innere Medizin II – Kardiologie, Pneumologie
und Notfallzentrum
Krankenhaus Barmherzige Brüder München
Romanstraße 93 | 80639 München | Tel: 089 / 1797-0
www.barmherzige-muenchen.de
Prof. Dr. med. Volker Heinemann
Direktor des Krebszentrum CCC München LMU –
Comprehensive Cancer Center
LMU Klinikum München
Tel: 089 / 4400-72250 | www.lmu-klinikum.de/ccc
Univ. Prof. Dr. med. Julia Mayerle
Direktorin der Medizinischen Klinik und Poliklinik II
LMU Klinikum München | Tel: 089 / 4400-72391
www.lmu-klinikum.de/med2
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Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie
Krankenhaus Barmherzige Brüder München
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www.barmherzige-muenchen.de
Prof. Dr. med. Hendrik Schulze-Koops
Leiter der Rheumaeinheit
Medizinische Klinik und Poliklinik IV
LMU Klinikum München
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Dr. med. Felix Söller
MVZ im Helios
Helene-Weber-Allee 19 | 80637 München
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Univ. Prof. Dr. med. Jens Werner
Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und
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Dr. med. Hans-Hermann Wörl
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Dr. med. Werner Zirngibl
MVZ im Helios
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TOPFIT 4 / 2021
Promotion
21
21
Alltagstauglich und komfortabel
Osteoporose: Aktive Therapie
mit der neuen Spinomed® Rückenorthese
Die neue Spinomed Rückenorthese von medi bietet
Patienten mit osteoporotischen Wirbelkörperfrakturen
wieder mehr Mobilität im Alltag. Neu: Das innovative
Pivot-Gelenk sowie das aufrichtende Gurtsystem.
Der Ratgeber zur aktiven Osteoporose-
Therapie mit Rückenorthesen ist im
medi Verbraucherservice,
Telefon 0921 912-750 oder per
E-Mail: verbraucherservice@medi.de
erhältlich sowie zum Download unter
www.medi.de/service/infomaterial
Surftipps:
www.medi.biz/spinomed
www.medi.biz/osteo
www.medi.de/haendlersuche
Fotos: © www.medi.de
Nach osteoporotischen Wirbelkörperfrakturen
stärkt die Anwendung der Spinomed
Rückenorthese die Rumpfmuskulatur. Dadurch
wird die Lenden- und Brustwirbelsäule
in der Ebene der Beugung und Streckung (=
Sagittalebene) entlastet und korrigiert. Der
Effekt: Aufrichtung und Schmerzminderung.
So kann die Spinomed Rückenorthese mehr
Lebensqualität und Mobilität zurückgeben.
Je weniger die Patienten das Hilfsmittel
spüren, desto lieber wenden sie es an.
Dies wurde bei der Entwicklung der Spinomed
Rückenorthese mit dem neuen
Pivot-Gelenk, dem optimierten Gurtsystem
und der einfachen Anwendung konsequent
umgesetzt.
Neu bei der Spinomed Rückenorthese: das
innovative Pivot-Gelenk
Das neue Pivot-Gelenk der Spinomed ist
eine Innovation für mehr Mobilität im Alltag.
In Bewegung entkoppelt es die Rückenschiene
vom Hüftgurt. Viel Bewegungsfreiheit,
hoher Tragekomfort und
ein sicherer Sitz sind die positiven Effekte
dieser Neuheit. Beim Gehen, Treppensteigen
oder Strecken sitzt die Orthese
zuverlässig und korrekt am Körper.
Bewährtes Gurtsystem – jetzt noch besser
Die Spinomed hat ergonomisch vorgeformte
Schultergurte mit einer großen
Öffnung. Dadurch wird sie einfach und
selbstständig wie ein Rucksack an- und
abgelegt. Die weichen Polster im vorde-
ren Schulterbereich bieten angenehmen
Tragekomfort. Die Anordnung der Gurte
sowie beidseitige Greifhilfen für das
Schließen des vorderen Klettverschlusses
machen die Handhabung der Spinomed
so einfach. Die Rückenschiene der
Spinomed wird vom Orthopädie-Techniker
an die Wirbelsäule angepasst und
dann in die gepolsterte Rückentasche
geschoben.
Muskeln stärken – Körperhaltung verbessern:
Mehr Lebensqualität durch das Wirkprinzip
Biofeedback der Spinomed Rückenorthese
Die Spinomed Rückenorthese leistet einen
wichtigen Beitrag zur leitliniengerechten
Osteoporose-Therapie. Sie stärkt
die Rumpfmuskulatur, richtet auf, erleichtert
das Atmen, lindert Schmerzen und
steigert die Mobilität.
Spinomed funktioniert nach dem Wirkprinzip
Biofeedback: Das Gurtsystem
und die Rückenschiene üben gemeinsam
spürbare Zugkräfte auf den Becken- und
Schulterbereich aus. Jedes Mal, wenn die
Anwender in eine Fehlhaltung verfallen,
werden sie von ihrer Orthese durch sanften
Widerstand der Schultergurte und
Rückenschiene an eine aufrechte Körperhaltung
erinnert und spannen die Muskulatur
im Rumpfbereich unbewusst an.
Für eine aktive Therapie: Die neue Spinomed
Rückenorthese. Nach osteoporotischen Wirbelkörperfrakturen
stärkt die Anwendung der Spinomed
Rückenorthese die Rumpfmuskulatur.
Dadurch richtet sich der Oberkörper mit
eigener Kraft wieder auf. Muskelkater
ist ein erwünschter motivierender Effekt
und Signal, dass die Muskulatur aktiviert
und gekräftigt wird.
Der Arzt kann die Spinomed Rückenorthese
bei medizinischer Notwendigkeit
verordnen. Im medizinischen Fachhandel
wird sie individuell angepasst.
Zweckbestimmung: Orthese zur aktiven Entlastung und Korrektur
der Lendenwirbelsäule / Brustwirbelsäule in Sagittalebene.
TOPFIT 4 / 2021
22 Gesund leben
Chronische Erkrankungen
Leichter durchs
Leben trotz Last
Foto: © Ijupco / 123rf.com
Dass die Bevölkerung in Deutschland infolge des demographischen
Wandels immer älter wird, ist mittlerweile bekannt. Dass dies jedoch
auch bedeutet, dass die Zahl der chronisch kranken Menschen in den
nächsten Jahren stark ansteigen wird, wissen nur wenige. Fast 60 Prozent
der über 65-Jährigen leiden unter einer Krankheit, die sie den Rest
ihres Lebens begleiten wird. Mehr alte Menschen bedeutet also auch
mehr kranke Menschen. Doch auch viele Kinder, Jugendliche und junge
Erwachsene sind betroffen. Sie alle stehen vor der Herausforderung, sich
eine gute Lebensqualität trotz ihrer Erkrankung zu erhalten.
Von Helena Schwinghammer
Natürlich kann ich nicht komplett unbeschwert
leben, aber ich versuche es, so gut
ich kann.« Dies sagt Ben (Name geändert),
18 Jahre alt, und seit seinem zweiten Lebensjahr
chronisch krank. Er leidet unter Asthma der Stufe
3 und hat vor allem nachts, trotz täglicher Inhalation,
häufig Beschwerden, die ihm einen erholsamen
Schlaf unmöglich machen. Dennoch
lebt der frischgebackene Abiturient ein weitgehend
»normales« Leben: Er spielt regelmäßig
Tischtennis im Verein und Geige im Orchester,
er unternimmt viel mit seinen Freunden und
genießt es, mit seiner Freundin zusammen zu
sein. Gerade bereitet er sich auf seinen nächsten
Lebensabschnitt »Studium« vor. Manchmal
beschleicht ihn allerdings die Angst, er könnte
den neuen Anforderungen nicht gewachsen
sein – und dann empfindet er seine Krankheit
eben doch als Bürde, die ihm das Leben schwerer
macht, als es sein müsste.
Nicht jeder Verlauf ist gleich
Eine chronische Krankheit ist etwas anderes, als
eine Erkältung oder einen Infekt zu haben. Sie
beeinträchtigt den Betroffenen nicht nur wenige
Tage, sondern begleitet ihn im schlimmsten
Fall den Rest seines Lebens. Doch chronische
Krankheit ist nicht gleich chronische Krankheit.
So verlangt z. B. ein Diabetes ein anderes (therapeutisches)
Selbstmanagement als etwa Epilepsie,
Asthma oder eine Autoimmunerkrankung
wie Rheuma oder Multiple Sklerose. Während
ein Diabetiker, insbesondere wenn er insulinpflichtig
ist, in der Regel zu festen Zeiten seine
Mahlzeiten einnehmen und überhaupt einen relativ
strikten Tageslauf einhalten muss, um eine
Stoffwechselentgleisung zu vermeiden, gilt es
für Menschen, die unter einem allergisch bedingten
Asthma leiden, konsequent all die Allergene
meiden, die bei ihnen akute Atemnot
auslösen können. Dies kann dazu führen, dass
sie im Frühjahr auf Spaziergänge in der Natur
verzichten müssen oder gute Freunde nicht besuchen
können, weil diese einen Hund oder eine
Katze besitzen. Demgegenüber können ein Epileptiker
oder MS-Kranker tage-, wochen-, mitunter
sogar monatelang weitgehend beschwerdefrei
sein – bis es zu einem erneuten Anfall
oder Schub kommt. Diese sind kaum vorhersehbar,
und zudem kann der Gesundheitszustand
nach einer überstandenen Attacke schlechter
sein als vorher.
Auch viele rheumatische Erkrankungen sind
von einer schubartigen Verschlechterung ihres
Befindens gekennzeichnet. Und nicht selten hat
die Erkrankung über kurz oder lang so schwere
Bewegungseinschränkungen zur Folge, dass
viele Rheumatiker schließlich auf einen Rollstuhl
angewiesen sind. Trotz dieser vielen unterschiedlichen
Beschwerdebilder haben alle Betroffenen
eine Gemeinsamkeit: Sie müssen lernen,
mit ihrer Krankheit zurecht zu kommen.
In Deutschland lebt etwa jeder Fünfte mit einer
sogenannten chronisch-progredienten Erkrankung,
also mit einer Krankheit, die sie oder ihn
bis zum Tod begleiten wird. Egal, welche Auswirkungen
die Krankheit auf den Körper hat
– es ist immer auch eine psychische Belastung,
dauerhaft »krank« zu sein. Immerhin gibt es einige
Maßnahmen, die dabei helfen können, ein
weitgehend unbeschwertes Leben zu führen.
TOPFIT 4 / 2021
Gesund leben
23
Wichtig ist, gut informiert
zu sein!
Das Wichtigste ist, gut informiert zu sein. Der
Patient selbst, aber auch seine Verwandten,
Freunde und Bekannten sollten die Krankheit
und Risiken ebenso wie die Therapiemöglichkeiten
genau kennen. So sollte das Umfeld wissen,
wie z. B. einem Diabetiker geholfen werden
kann, der gerade in eine Unterzuckerung geraten
ist, aber auch wodurch die Stoffwechselentgleisung
hervorgerufen wurde – und so bei der
nächsten sich anbahnenden Krise vielleicht mit
dazu beitragen, dass es gar nicht erst so weit
kommt. Auf diese Weise lassen sich nicht nur
mögliche Auslöser leichter vermeiden, sondern
aktives Handeln nimmt dem »Ungeheuer Diabetes«
ein bisschen seine Ungeheuerlichkeit.
Nur wer sich mit dem Wesen der Erkrankung
auseinandersetzt, kann im Ernstfall besonnen
handeln. Eine wichtige Voraussetzung hierfür
ist, seine engsten Kontaktpersonen auf akute
Notfälle vorzubereiten. Denn in diesen Momenten
ist nichts schädlicher als große Unruhe,
Sorge oder gar Panik, die jegliche »erste Hilfe«
erschwert. Doch auch der Patient muss sich seiner
Möglichkeiten, sich selbst zu helfen, bewusst
sein. Beispielsweise ist es für einen Asthmatiker
unerlässlich, stets entsprechende Atemhilfen
dabei zu haben. Für Ben ist dies sein Inhalator:
»Das gibt einfach Sicherheit. Es kann ja nichts
passieren, mein Inhalator ist immer in meiner
Tasche.« Mit dieser Sicherheit lässt es sich schon
ein ganzes Stück leichter leben.
Den eigenen Körper als Frühwarnsystem
verstehen
Gut informiert zu sein bedeutet auch, mit dem
eigenen Körper und den sich anbahnenden
Symptomen einer akuten Gefährdungssituation
vertraut zu sein: Wie verhält sich mein Körper,
wenn etwas nicht mit ihm stimmt? Gibt es Anzeichen,
auf die ich achten kann? »Höre ich beispielsweise
ein leises Pfeifen, wenn ich tief einatme,
weiß ich, dass ich in der nächsten halben
Stunde inhalieren sollte«, sagt Ben. So gesehen,
ist der eigene Körper das wichtigste »Frühwarnsystem«
eines chronisch Kranken. Dies zieht
nach sich, dass man die Warnsignale nicht nur
kennen und richtig deuten sollte, sondern dass
man sie auch wirklich ernst nimmt und auf sie
hört.
Auch wenn der tägliche Umgang mit der Erkrankung
viel Disziplin und Aufmerksamkeit
erfordert – wichtig ist, trotz allem gelassen zu
bleiben. Dazu gehört auch, Stress möglichst zu
vermeiden bzw. Möglichkeiten für sich zu finden,
wie belastende Situationen »entstresst« werden
können. Das ist mitunter leichter gesagt als
getan. Fest steht jedoch: Es gibt Krankheiten, bei
denen ein direkter Zusammenhang zwischen
ihrer Entstehung und anhaltender Stressbelastung
inzwischen wissenschaftlich erwiesen ist.
Bei anderen gilt Stress auf jeden Fall als verstärkender
Faktor. Eine davon ist etwa Asthma:
»Während meiner Abiturprüfungen musste ich
teilweise fünfmal in der Nacht aufstehen, um
zu inhalieren. Seit ich Ferien habe, wache ich
höchstens einmal pro Nacht auf«, so Ben. Bei Erkrankungen
wie Epilepsie oder Multiple Sklerose
scheint Stress ebenfalls die Wahrscheinlichkeit
zu erhöhen, dass sich ein Anfall bzw. ein
Schub entwickelt. Aber natürlich ist auch die Erkrankung
selbst ein nicht zu unterschätzender
Stressfaktor: Das Bewusstsein, chronisch krank
zu sein, aber auch die Angst vor einem Notfall,
vor Folgeerkrankungen oder gar vor einer verkürzten
Lebenserwartung können eine permanente
Anspannung zur Folge haben, die nicht
nur die Lebensqualität beeinträchtigt, sondern
sich zudem ungünstig auf den Krankheitsverlauf
auswirkt.
Manch einer profitiert vom Erlernen einer Entspannungstechnik
oder vom Einstieg in die Meditation.
Auch regelmäßige sportliche Aktivität
kann helfen, um z. B. Anspannung abzubauen,
die Alltagssorgen hinter sich zu lassen und (wieder)
zur inneren Ruhe zu finden.
Freunde und Familie oder eine partnerschaftliche Beziehung
fordern trotz Einschränkungen unsere Aufmerksamkeit.
Doch sie geben auch Rückhalt und Unterstützung.
Allerdings: Die eine Methode zur Stärkung
der »Selbst-Bewusstheit« gibt es nicht. Deshalb
sollten sich gerade Menschen, die erst vor Kurzem
ihre Diagnose erhalten haben, unbedingt
Zeit nehmen, um das Richtige für sich zu finden.
Auch Ben hat eine Weile gebraucht, um zu
wissen, was ihm guttut – und was nicht: »Früher
habe ich Fußball gespielt. Aber mit meinem
Asthma war diese Sportart eigentlich nicht vereinbar,
und die Atemnotfälle häuften sich. Dann
habe ich nach Alternativen gesucht. Jetzt spiele
ich seit sechs Jahren Tischtennis – und es geht
mir gut damit.«
Die richtige Methode zu finden ist wichtig – aber
ebenso von Bedeutung ist es, das richtige Maß zu
finden. Denn auf seinen Körper zu achten heißt
auch, ihm z. B. nicht Höchstleistungen abzuverlangen,
zu denen er aufgrund der Erkrankung
nicht in der Lage ist. Hier ist einmal mehr Selbstbeobachtung
gefragt. Ab und zu sollte man also
einfach kurz innehalten und in sich hineinhören,
bevor man noch eine weitere Runde läuft
oder gar das Trainingsprogramm intensiviert.
Soziale Kontakte pflegen
Für viele chronisch Kranke
ist es wichtig zu lernen,
»Ruhe zu bewahren«. Besonders
gut geeignet sind
Entspannungstechniken
wie Meditation, Yoga oder
Autogenes Training.
Ein aktives Leben kann eine große Hilfe sein.
Vor allem ein aktives soziales Leben schafft Ablenkung
und Zerstreuung. Denn Freunde sind
nicht nur in schlechten Zeiten gute Ansprechpartner,
sondern sorgen auch dafür, dass man
seine Krankheit für ein paar Stunden vergessen
kann. Das gilt nicht nur für die jungen Kranken,
sondern auch und gerade für Senioren, insbesondere,
wenn der tägliche soziale Austausch
mit anderen nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben
nicht mehr gewährleistet ist. Deshalb
sollten insbesondere ältere Menschen Kontakte
pflegen, indem sie sich z. B. ehrenamtlich engagieren,
Seniorengruppen besuchen, Hobbys mit
Gleichgesinnten ausüben oder sich einfach ab
und zu mit ehemaligen Arbeitskollegen verabreden.
Das schafft nicht nur Ablenkung, sondern
hält auch geistig fit.
Eine chronische Krankheit ist kein Argument gegen
Sport, im Gegenteil: Bewegung tut nicht nur dem Körper
gut, sie ist auch ein Grund, sich anderen Menschen
anzuschließen und am Leben teil zu nehmen.
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TOPFIT 4 / 2021
24 Gesund leben
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Winterpflege
Die besten Tipps
für die Haut
Nicht nur mit Kälte, sondern auch mit
trockener Heizungsluft tut sich die Haut
schwer. Deshalb braucht unser wichtiges
Schutzorgan in den kalten Wintermonaten
besondere Aufmerksamkeit. Damit
sie nicht unter Stress gerät, muss ihr
mit einer speziellen Pflege geholfen
werden.
Von Sabine Jansen
Schleichend, aber doch wahrnehmbar, verändert
sich die Haut in Herbst und Winter.
Auch wenn sich manch einer jetzt verstärkt mit
Pusteln und Pickelchen auseinandersetzen muss,
die mit Abstand häufigste Begleiterscheinung ist,
dass die Haut trockener wird und spannt. Davon
sind besonders oft Gesicht und Hände betroffen,
aber mitunter macht sich die Trockenheit am gesamten
Körber bemerkbar: Ob an den Beinen,
am Rücken oder der Brust – die Haut schuppt
und juckt. In den meisten Fällen handelt es sich
lediglich um saisonale Probleme, die spätestens
mit Ankunft des Frühlings wieder vergehen.
Allerdings sollten Sie nicht so lange warten; Sie
können einiges tun, um sich sogleich besser zu
fühlen.
Warm, kalt, trocken, feucht — widrige
Wechsel für die Haut
Warum reagiert die Haut im Winter mit Trockenheit?
Gesunde Haut ist geschmeidig und
glatt. Ihr Eigenschutz besteht aus einem ausgewogenen
Verhältnis aus Fetten (Lipiden), Wasser
und feuchtigkeitsbindenden Substanzen wie
Harnstoff. Mit diesem Feuchtigkeitsfilm, dem
sogenannten Hydrolipidsystem, reguliert die
Haut ihren Fett- und Feuchtigkeitsbedarf und
schafft eine natürliche Barriere gegen Bakterien
und äußere Umwelteinflüsse. Sinken die Temperaturen,
so reduziert die Haut ihre Fettproduktion,
ab Temperaturen unter 8° C stellt sie sie gänzlich
ein.
Heizungsluft, klirrende Kälte, ausgiebige Duschen
oder Vollbäder – gerade der Wechsel von
warm und kalt bzw. trocken und feucht macht
unserer Haut zu schaffen: Sie verliert an Elastizität,
wird trockener, rauer und rissiger und reagiert
auf äußere Belastungen, beispielsweise
Putzmittel, noch schuppiger und geröteter als
sonst. Die Haut ist ihrer feuchtigkeitsbindenden
Substanzen beraubt, ihr Eigenschutz damit nicht
mehr gewahrt. Am stärksten betroffen sind Gesicht
und Hände, sind sie doch der Witterung
am meisten ausgesetzt. Aber auch der Mangel an
vitaminreicher Kost und Tageslicht, genauer ein
Defizit an UVA-Strahlung, unterstützt diese negativen
Effekte.
Geschmeidige Haut — trotz Kälte
Unabhängig vom Typ ist die Haut bei Kälte auf
regelmäßige Pflege angewiesen, um die verlorenen
Lipide und feuchtigkeitsbindenden Substanzen
zu ersetzen. Gefragt ist also eine fetthaltige
Pflege, insbesondere bei Menschen mit trockener
Haut. Die Auswahl an Pflegeprodukten ist
enorm, grundsätzlich bedeutet teuer aber nicht
unbedingt besser. Deshalb lautet die Devise: Einfach
ausprobieren!
• Hilfreich sind fetthaltige Cremes oder Salben.
Regelmäßig angewandt, wirkt die Haut nicht
mehr rau und rissig, der Eigenschutz stabilisiert
sich.
• Salben und Cremes mit natürlichen feuchtigkeitsbindenden
Substanzen, z. B. Hyaluronsäure
und Urea (Harnstoff), helfen der Haut, vermehrt
Feuchtigkeit zu speichern, da sie Wasser
sehr stark in der Hornschicht binden; dadurch
gewinnt die Haut an Elastizität und Geschmeidigkeit.
Zudem lockern sie die verdichtete Hornschicht,
sodass sich Schuppen leichter von der
Hautoberfläche lösen.
• Auf ein entspannendes Vollbad müssen Sie
nicht grundsätzlich verzichten – auch wenn die
Haut durch langen Kontakt mit warmem Wasser
rasch überstrapaziert wird. Deshalb: Um die trockene
Haut nicht allzu sehr zu belasten, sollten
TOPFIT 4 / 2021
Gesund leben
25
Sie nicht häufiger als zweimal pro Woche und
nicht länger als 15 bis 20 Minuten baden, das
Wasser sollte dabei nicht wärmer als 36 °C sein.
Medizinische Ölbäder mit einem besonders hohen
Anteil an pflanzlichen Ölen der Olive oder
Sojabohne aus kontrolliert biologischem Anbau
eignen sich besonders gut; auch Jojobaöl hat sich
bewährt. Schäumende Badezusätze sollten Sie
meiden. Statt die Haut mit dem Handtuch abzurubbeln,
lieber mit einem weichen Handtuch
abtupfen und anschließend mit einem Körperöl,
einer Öl-in-Wasser-(O/W-) oder Wasser-in-Öl-
(W/O-)Emulsion pflegen.
• Nicht nur durch häufige Vollbäder, sondern
auch durch tägliches Duschen wird der Säureschutzmantel
der Haut in Mitleidenschaft gezogen
– und so die Widerstandsfähigkeit der Haut
geschwächt. Experten raten zu zwei- bis dreimal
Duschen pro Woche, und zwar für drei bis
fünf Minuten. Ideal ist, wenn die Dusch- oder
Seifenlotion pH-neutral (pH-Wert 5,5) ist und
möglichst keine Duft-, Konservierungs- und
Farbstoffe enthält. Übrigens entfalten auch medizinische
Ölbäder als Duschgel ihre vorteilhafte
Wirkung auf trockene Haut. Tipp: Gegen
Ende der Dusche einmal kalt von Kopf bis Fuß
abbrausen! Das stimuliert die Durchblutung
der Haut, macht wach und stärkt zusätzlich das
Immunsystem.
• Lassen Sie Ihrem Gesicht besondere Pflege
angedeihen, tagsüber mit einer O/W-Emulsion
mit hohem Fettanteil und einer W/O-Emulsion
für die Nacht. Zur Reinigung des Gesichts verwenden
Sie am besten Produkte, die viele Rückfette
enthalten, z. B. Reinigungsmilch.
• Nicht nur die Haut, sondern auch die Haare
können in der kalten Jahreszeit sehr trocken
werden. Verwenden Sie beim Haarewaschen daher
ein feuchtigkeitsspendendes Shampoo. Wer
längere Haare hat, sollte sie zudem regelmäßig
mit einem Conditioner pflegen. Zusätzliche
Feuchtigkeit spenden Haaröle ins feuchte oder
trockene Haar.
Trockene Haut — nicht immer nur ein
kosmetisches Problem
Tritt trotz reichhaltiger Pflege über längere Zeit
keine Besserung ein, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Denn trockene Haut ist manchmal auch
Ausdruck ernstzunehmender Erkrankungen wie
Diabetes oder einer Schilddrüsenunterfunktion.
Problematisch kann der Übergang vom Sommer
zum Herbst oder vom Winter zum Frühling
für Menschen sein, die unter chronischen
Hauterkrankungen leiden: In diesen Phasen verschlimmern
sich oft die Beschwerden, oder es
treten Krankheitsschübe auf. Dies gilt vor allem
für Schuppenflechte (Psoriasis), eine autoimmunbedingte
Erkrankung, die sich durch charakteristische
Hautveränderungen äußert, etwa
durch Schuppenherde, dem »Kerzenwachsfleck«
nach leichtem Kratzen auf der Schuppenschicht
oder das glänzende Häutchen und die winzigen
punktförmigen Blutungen, die sich zeigen, wenn
die Schuppen entfernt werden.
Oft sind es konkrete Auslöser, die einen Schub
verursachen können, dazu gehören auch äußere
Faktoren wie klimatische Veränderungen – allen
voran der Wechsel der Jahreszeiten – oder auch
Kälte und trockene Heizungsluft. Um derartige
Schübe möglichst zu vermeiden oder zumindest
zu erreichen, dass sie mild verlaufen, ist es
wichtig, dass die Haut in einem möglichst guten
Zustand ist – und das am besten das ganze Jahr
hindurch. Deshalb gehören zur Basisbehandlung
rückfettende Cremes, Salben oder Lotionen. Gerade
in den kälteren Jahreszeiten bietet es sich zudem
an, die betroffenen Hautbereiche direkt mit
Leinöl zu behandeln: Tränken Sie einen kleinen
Mulllappen mit dem Öl, und reiben Sie damit die
Hautstellen sanft ein. Auf diese Weise lösen sich
die Schuppen, die Haut wird geschmeidiger. Und:
Um die in den Badezusätzen enthaltenen Emulgatoren
und Duftstoffe zu vermeiden, können Sie
auch Oliven- oder Sojaöl aus kontrolliert biologischem
Anbau verwenden.
So machen Sie Ihre
Haut »winterfest«
• Feuchten Sie die Raumluft mit wassergefüllten
Gefäßen oder feuchten Tüchern über der
Heizung an.
• Schützen Sie Ihre Haut mit einer fetthaltigen
Schutzcreme, wenn Sie sich bei eisiger Kälte
draußen aufhalten. Dies gilt auch und gerade für
die Lippen: Weil die Haut der Lippen weder über
Schweißdrüsen noch über Talgdrüsen verfügt,
trocknen die Lippen schneller aus und können
rissig werden. Gute Lippenpflegecremes oderstifte
enthalten beispielsweise Bienenwachs,
Sheabutter oder auch Öle von Mandel, Jojoba
oder Avocado.
• Verwenden Sie nur milde, seifenfreie Reinigungsprodukte,
die rückfettende Bestandteile
enthalten, und cremen Sie sich nach dem Waschen
gut ein.
• Waschen Sie neu gekaufte Kleidung, um sie
von Chemikalien zu befreien, und verzichten
Sie auf kratzige Kleidung, um Ihre Haut nicht zu
reizen.
• Tragen Sie beim Putzen Handschuhe.
• Trinken Sie ausreichend Wasser und Tee —
und zwar mindestens eineinhalb bis zwei Liter
täglich! Auch eine tägliche Portion Molke tut der
Haut gut — schon die alten Griechen und Römer
schätzten das gesunde Nebenprodukt der Käseherstellung
als Schönheits- und Heilmittel.
• Und auch diese Maßnahmen fördern eine gesunde
Haut: eine ausgewogene, ballaststoffreiche
Ernährung, regelmäßige Bewegung und ein
ausgeglichener Lebensstil!
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TOPFIT 4 / 2021
26 Rat und Hilfe aus der Apotheke
Schnupfen, Husten, Halsweh
Ein Allroundmittel
gibt es nicht
Foto: © georgerudy / 123rf.com
Bei einer Erkältung ist keine kausale
Therapie möglich, d. h. es können
nur die Symptome behandelt werden.
Hierfür hält die Apotheke eine
Reihe von rezeptfreien Arzneimitteln
bereit. Manch einer greift dann
gern zum Kombinationspräparat,
das Hilfe gleich gegen sämtliche
Erkältungsbeschwerden verspricht.
Viele Ärzte sehen die Einnahme von
Kombipräparaten jedoch kritisch
und plädieren dafür, besser ein
Symptom gezielt mit einem Monopräparat
zu bekämpfen.
Von Dr. Nina Schreiber
Der Volksmund sagt über den Schnupfen:
»Drei Tage kommt er, drei Tage bleibt er,
drei Tage geht er«. Und das stimmt in etwa: Sofern
es nicht zu Komplikationen wie etwa eine
bakterielle Zweitinfektion gekommen ist, sind
die klassischen Erkältungssymptome nach neun
bis zehn Tagen verschwunden.
Erkältungsviren befallen zunächst die oberen
Atemwege, allen voran die Schleimhaut von
Nase und Nasennebenhöhlen; meist sind auch
Rachen und Hals in Mitleidenschaft gezogen.
Breiten sich die Erreger bis in die Schleimhaut
der unteren Atemwege aus, gesellt sich eine akute
Bronchitis oder, wenn auch die Luftröhre betroffen
ist, eine Tracheobronchitis dazu.
Insgesamt unterscheiden die Wissenschaftler
mehr als 200 Viren. Und weil sich viele von ihnen
immer wieder verändern, ist es dem Körper
schier unmöglich, gegen alle Erreger schützende
Antikörper zu bilden. Kleinkinder sind mit
bis zu dreizehnmal im Jahr am häufigsten erkältungskrank.
Erwachsene trifft es durchschnittlich
etwa zwei- bis dreimal im Jahr.
Vor allem die ersten drei Tage ist für viele eine
Zeit des Elends; manchmal hilft dann nur noch
Bettruhe. Aber auch, wenn die Symptome nicht
so stark ausgeprägt sind, sollte man in dieser
Zeit kürzer treten, körperliche Anstrengung
vermeiden und möglichst viel schlafen. Auf
diese Weise wird das Immunsystem, das gerade
auf Hochtouren arbeitet, am besten unterstützt.
Ansonsten bleiben die therapeutischen
Möglichkeiten auf die Linderung der Symptome
beschränkt, denn eine kausale Therapie gibt
es nicht. Welches Mittel wäre auch in der Lage,
gegen sämtliche Erreger gleichermaßen wirksam
zu sein – und das möglichst umgehend und
ohne unerwünschte Wirkungen hervorzurufen?
Bei Kombinationsmitteln ist Vorsicht
geboten
Auch Kombinationspräparate, die gleichzeitig
gegen Schnupfen, Husten, Halsschmerzen und
Fieber helfen sollen und deshalb mehrere Wirkstoffe
enthalten, behandeln nicht die Ursache
der Erkrankung.
TOPFIT 4 / 2021
Rat und Hilfe aus der Apotheke
27
Zudem ist bei ihnen die Gefahr für Nebenwirkungen
und Unverträglichkeiten höher als bei
Medikamenten, die nur ein Erkältungssymptom
gezielt bekämpfen – darauf weist auch Stiftung
Warentest in ihrem Ratgeber »Medikamente im
Test« hin (Stand 2017).
Hinzu kommt: Nicht alle Symptome, die mit
Kombinationspräparaten bekämpft werden, hat
man gleichzeitig oder zumindest in der gleichen
behandlungsbedürftigen Intensität. Dadurch
kann es zu einer unnötigen Überbehandlung
kommen. Enthält das Erkältungspräparat ein
Schmerzmittel wie Paracetamol, ohne dass dem
Anwendenden dies bewusst ist, ist sogar eine gefährliche
Überdosierung möglich.
Es kann aber auch sein, dass die Dosis der einzelnen
Wirkstoffe nicht ausreicht, um die besonders
argen Beschwerden effektiv zu lindern
– eine individuell abgestimmte Behandlung mit
Kombinationsmitteln ist also letztlich kaum
möglich. Sinnvoller ist es, die Beschwerden getrennt
zu behandeln, etwa eine verstopfte Nase
kurzzeitig mithilfe eines abschwellenden Nasensprays
oder eines Kamillendampfbads freizumachen
bzw. Salbeilutschbonbons zu lutschen,
um Halsschmerzen zu lindern.
Fragen Sie Ihren Apotheker
Da Erkältungsmittel in der Regel nicht auf Kassenrezept
verordnet werden dürfen, sind Apotheker
oft die ersten Ansprechpartner. Von ihnen
kann man sich fachkundig beraten lassen,
welches Präparat gegen welches Symptom am
besten hilft. Besteht bereits eine Grunderkrankung
wie Bluthochdruck oder eine andere Herz-
Kreislauf-Erkrankung ist es wichtig, den Apotheker
darüber zu informieren. Denn dann
kann es sein, dass ein eigentlich bewährtes Mittel
nicht infrage kommt und gegebenenfalls auf
eine pflanzliche oder homöopathische Alternative
ausgewichen wird.
Zu Beginn einer Erkältung, bei Frösteln, Kopf- und Gliederschmerzen
helfen…
• Bäder mit einem Zusatz aus Menthol-, Eukalyptus-,
Thymian- oder Fichtennadelöl. Sie fördern
die Durchblutung, lindern Gliederschmerzen
und erhöhen die Körpertemperatur. Ihre
ätherischen Öle wirken zudem schleimlösend.
Ein Erkältungsbad ist jedoch tabu, wenn Sie Fieber
haben!
• Tees mit Ingwer und Honig, wodurch die
Schleimhäute beruhigt und akute Erkältungssymptome
gelindert werden. Tees mit
Lindenblüten und/oder Holunderblüten wirken
schweißtreibend und sorgen so für eine Absenkung
von leichtem Fieber. Steigt das Fieber auf
Werte über 39 °C könnte eine »echte« Grippe dahinterstecken;
dann heißt es: Sofort zum Arzt!
• Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure, Ibuprofen
und Paracetamol, die sich bei Kopf-, Glieder-
und Halsschmerzen bewährt haben. Ohne
ärztliche Absprache sollten sie jedoch nicht länger
als drei Tage eingenommen werden.
Gegen Schnupfen empfehlen sich…
• Kochsalz- und Meerwasserlösungen, die den
Schleim verflüssigen und lösen.
• abschwellende Nasentropfen oder -spray (z. B.
Oxymetazolin, Xylometazolin). Sie verengen Blutgefäße
in der Nasenschleimhaut mit dem Effekt,
dass die Nasenschleimhaut abschwillt. Länger
als fünf Tage sollten abschwellende Nasentropfen
jedoch nicht zum Einsatz kommen.
• pflanzliche Schnupfenmittel (z. B. Sinupret®,
Gelomyrtol®), die schleimlösend und entzündungshemmend
wirken.
• Einreibungen der Brust mit ätherischen Ölen,
z. B. Thymian-, Pfefferminz-, Cajeput- oder Eukalyptusöl.
Tipp: Tragen Sie die Öle nicht pur
auf, sondern mischen Sie fünf Tropfen in 50
Milliliter Jojobaöl, und massieren Sie dann einen
Esslöffel ein.
• Inhalationen bzw. Dampfbäder (mit Dampfinhalatoren
aus der Apotheke) mit Wasserdampf
oder bei denen z. B. Kamillenblüten zum Einsatz
kommen. Sie lindern eine verstopfte Schnupfennase
und wirken entzündungshemmend. Danach
nicht rausgehen, sondern im Warmen
bleiben.
Halsschmerzen bessern sich durch…
• Gurgeln mit lauwarmem Salzwasser oder Salbeitee
oder durch Gurgeln mit antiseptischen
Wirkstoffen (z. B. Chlorhexidin)
• Lutschen von Salbeibonbons.
• heiß getrunkenen Salbei- oder Ingwertee.
Bei Husten helfen…
• Säfte oder Tropfen mit einer schleimlösenden
Wirkung, etwa standardisierte Extrakte aus
Thymian (z. B. Aspecton®, Bronchicum®) oder
Efeu (z. B. Prospan® Hustensaft) bzw. chemische
Substanzen wie Acetylcystein (z. B. Fluimucil®,
ACC®), Ambroxol (z. B. Mucosolvan® Hustensaft)
oder Bromhexin (z. B. Bisolvon® Hustensaft).
Sie sorgen für eine rasche Besserung von
Husten mit Auswurf.
• Hustenstiller – aber nur, wenn ein trockener
Reizhusten besteht. Empfohlen wird, das Mittel
möglichst nur nachts einzunehmen, wenn
der Husten nachhaltig die Schlafruhe stört. Das
gilt insbesondere für Hustenstiller, die Codein
oder Dihydrocodein enthalten. Denn sie machen
müde und setzen das Reaktionsvermögen
herab. Weil sie zudem ein Suchtpotenzial haben,
müssen codeinhaltige Hustenmittel verordnet
werden. Pflanzliche Alternativen sind z. B. Hustensäfte
aus Eibischwurzel-Auszug (z. B. Phytohustil®
Hustenreizstiller Sirup) oder auf Sonnentau-Basis
(z. B. Monapax®, ein Hustenstiller, der
bereits Säuglingen verabreicht werden kann).
Keinesfalls sollten Hustenstiller angewendet
werden, wenn es sich um Husten mit Auswurf
handelt; in diesem Fall ist es wichtig, dass der
Schleim abgehustet werden kann. Außerdem
dürfen Hustenstiller und Hustenlöser nicht zusammen
angewendet werden, da sie sich gegenseitig
in ihrer Wirkung blockieren.
• Hustenbonbons und Lutschpastillen (z. B. Isla-
Moos-Pastillen®), die die Speichelproduktion anregen
und so dazu beitragen, dass der Hustenreiz
nachlässt.
• Inhalationen mit Salzlösung oder mit Pflanzentinkturen
(z. B. Thymian, Eukalyptus,
Pfefferminz).
• Brustwickel mit Thymian, die sich vor allem
für kleinere Kinder mit Husten bewährt haben.
Erkältung oder COVID-19-Infektion?
In Zeiten der Coronapandemie weiß bei
Halskratzen, Schnupfen oder Husten niemand
ohne Test, ob sich hinter der Erkältung
nicht in Wahrheit eine Covid-19-Infektion
verbirgt – das gilt auch für Personen, die
doppelt oder dreifach geimpft sind. Deshalb:
Wer unsicher ist, ob seine Beschwerden
durch harmlose Erkältungsviren oder
durch SARS-CoV-2-Viren verusacht werden,
sollte wie folgt vorgehen:
• Bleiben Sie zu Hause, reduzieren Sie auch
zur Familie den Kontakt auf ein Minimum.
• Rufen Sie Ihren Hausarzt an und lassen
Sie sich telefonisch beraten. Sehen Sie davon
ab, die Praxis aufzusuchen, um eine
Ansteckung anderer zu vermeiden. Er wird
entscheiden, ob ein (kostenloser) PCR-Test
durchgeführt wird. Gegebenenfalls rät er
auch erst einmal dazu, dass Sie zu Hause
selbst einen Schnelltest durchführen.
• Außerhalb der Praxis-Öffnungszeiten
können Sie den Bereitschaftsdienst unter
der Telefonnummer 116117 anrufen.
• Ansonsten können Sie sich auch beim
ortsansässigen Gesundheitsamt melden.
Das Robert Koch-Institut stellt ein Tool
(tools.rki.de/PLZTool/) bereit, das Ihr zuständiges
Gesundheitsamt nach Postleitzahl
ermittelt. Übrigens: Bei einem begründeten
Verdacht kontaktiert der Haus- oder
Bereitschaftsarzt automatisch das zuständige
Gesundheitsamt.
• Aber: Bei akuter Atemnot sollte man keine
Zeit verlieren und gleich den Notruf 112
wählen!
• Wenn Sie Kontakt zu einer Person hatten,
die positiv auf das Coronavirus getestet
wurde, wenden Sie sich unverzüglich und
unabhängig von Symptomen telefonisch
an Ihr zuständiges Gesundheitsamt. Dieses
kann die erforderlichen Maßnahmen
empfehlen und über die weiteren erforderlichen
Schritte entscheiden.
TOPFIT 4 / 2021
28 Gewinnspiel
Gut Ising —
Sehnsuchtsort für Wintermagie
In der kalten Jahreszeit ist das Hotel Gut
Ising der ideale Ort, um sich gemütlich zurückzuziehen
und die Seele baumeln zu
lassen. Es ist wie dieses sanfte Geräusch
unter den Winterschuhen, wenn der Schnee
zusammengedrückt wird, auf dem Weg zu
einem besonderen Abend, an einem besonderen
Ort. Der Moment, wenn sich die
schwere Hotel-Holztür öffnet, die Wärme
einem entgegenschlägt und ein ganzes
Haus sagt: Herzlich willkommen! Das ist
TOPFIT 4 / 2021
Winter auf Gut Ising. Das über Jahrhunderte
gewachsene Vier-Sterne-Superior Hotel
am Chiemsee lädt zu einer entspannten
Auszeit ein. Gut Ising ist ein Garant für die
besondere Magie des Winters in Bayern –
der Zeit der Lichter, Gespräche und des guten
Essens.
Auch im 2 500 Quadratmeter großen
»Gut Ising Spa & Wellness« mit Felsenschwimmbad,
einem großen Außen-
Whirlpool, Saunalandschaft und Fitness-
Gym kommen Gäste auf ihre Kosten. Bei
einer kleinen Auszeit vom Alltag oder bei
einem ganzen Wellnessurlaub können Sie
sich hier vom hochqualifizierten Spa-Team
verwöhnen lassen. Nach einer Behandlung
oder einem Saunagang kann man im
Ruheraum perfekt entspannen. Gelöst auf
einem der Wasserbetten durch die Panoramafenster
in die Kälte schauen und gemütlich
eingepackt dem Knistern des Kamins
lauschen. Für einen Tagespreis von
35 Euro pro Person kann der gesamte
Wellness-Bereich auch im Rahmen eines
Day-Spa-Ausflugs genutzt werden.
Gut Ising ist ein eigener kleiner Ort, der
mit seinen fast unendlichen Freizeit- und
Entspannungsmöglichkeiten Einiges zu
bieten hat. Auf 170 Hektar kann man dort
reiten, golfen, Tennis spielen oder einen
ausgiebigen Spaziergang im Schnee unternehmen.
Gut Ising ist mit seinen unfassbaren
Weiten ein Refugium. Abwechslungsreich,
voller Genüsse und bekannt
für seine gelungenen kulinarischen Konzepte.
Nach einem Tag voller Bewegung
oder Wellness bietet sich die Gelegenheit,
diesen in einem der Spezialitätenrestaurants
des Hotels ausklingen zu lassen.
Genuss pur
Gerade abends wirkt das Gebäude mit
den niedrigen Decken, in dem sich das
Restaurant »Zum Goldenen Pflug« befindet,
besonders urig. Hier genießen Gäste
»Pfandlessen« vor dem historischen Kachelofen.
Gut Ising hat auch ein eigenes
Fondue-Restaurant. Es gibt hier über zehn
Varianten: den Klassiker mit allem, was das
Herz begehrt, oder etwas für den »leichten
Genuss« mit Filetstücken von Huhn,
Fotos: © Hotel Gut Ising
Gewinnspiel
29
Pute und Barbarie Entenbrust in Geflügelbrühe gegart. Alternativ
gibt es asiatisches Fondue mit Miso-Brühe, eine fleischlose
Variante oder darf es zum Abschluss Schokoladenfondue
sein? Das »Derby bar | grill«, hat sich als angesagter Treffpunkt
für entspannten Genuss und ausgezeichnete Fleischkreationen
in stylischer Atmosphäre auf Gut Ising entwickelt. Wer
keine Lust auf Fondue hat, der findet hier auch das perfekte
Raclette: »Einige Hirten sitzen ... um ein Feuer herum und
überwachen einen viertelgroßen Käselaib, den sie der Glut
des Feuers ausgesetzt haben. Sobald der Käse zu schmelzen
beginnt, nimmt einer ein ... Messer, schabt eine geschmolzene
Scheibe vom Käselaib und streicht ihn auf ein Stück Brot" (V.
Tissot, 1888). So ist die Geschichte des Käse-Schmelzens beim
Raclette durch den Autor überliefert und genauso möchte Gut
Ising die Tradition in geselliger Runde wieder aufleben lassen:
Bei einem kuscheligen Winterabend in gemütlicher Atmosphäre
und in der Gesellschaft guter Freunde oder der Familie.
Die Eventreihe findet jeden Donnerstag ab 18 Uhr statt.
Es ist immer etwas los!
Wer Lust auf Steinofenpizza und italienische Spezialitäten hat,
der besucht das »Il Cavallo«. Dienstags findet hier das Konzept
»Scampi per tutti« statt – Scampi, so viel man mag. Übrigens:
Das Kaminzimmer vom »Il Cavallo« ist nur eine von vielen
außergewöhnlichen Eventlocations auf dem Gut. Exklusiv
gebucht gibt es hier das tolle Konzept LA FAMIGLIA: Große
Pasta-Schüsseln, Pizza in der Hand, die ganze Familie, Freunde
oder Kollegen am Tisch – ungekünstelt, echt und entspannt.
Hochwertige Weine verschiedener Winzer in eleganter Abstimmung
mit einem 4-Gang Menü genießen Gäste bei der
»Wine & Dine« Serie. Besucher erwarten frische, amüsante
und äußerst interessante Abende rund um Wein und Genuss.
Es ist immer etwas los auf Gut Ising. Ein Blick in den Eventkalender
lohnt sich immer, ein Besuch allemal. Eins steht fest:
Dem Zauber von Ising kann man sich nur schwer entziehen –
man will es auch gar nicht.
Überzeugen Sie sich selbst von der Wintermagie: Sie erhalten 22
Prozent Nachlass auf die flexible Rate mit dem Code »GUTISING22«
für Ihren Winter-Aufenthalt zwischen dem 2. Januar und 8. April
2022 bei Buchung auf der Homepage.
www.gut-ising.de
* Das Angebot ist nur nach Verfügbarkeit für eine vom Hotel festgelegte Zimmerkategorie gültg. Der Verlag hat hierauf keinen Einfluss und übernimmt auch keine Gewähr.
GEWINNSPIEL
Gewinnen Sie
4 Übernachtungen für 2 Personen
im Superior Doppelzimmer mit Frühstück und Abendessen im
Goldenen Pflug plus 1 Flasche Pol Roger Champagner zur Begrüßung
Teilnahme am Gewinnspiel nur mit diesem Coupon möglich.
Name, Vorname
Straße, Hausnummer
PLZ, Ort
KONTAKT:
www.gut-ising.de
HOTEL GUT ISING
KIRCHBERG 3 | 83339 CHIEMING/ISING
TEL: +49 8667 790 | FAX: +49 8667 79 432
hotel@gut-ising.de
Telefon oder ggf. E-Mail-Adresse
So geht’s: Ausreichend frankierte Postkarte oder Brief an Letter Content Media,
Sebastian-Bauer-Straße 20c, D-81737 München schicken.
Stichwort: »Hotel-Gewinnspiel«.
Einsendeschluss: 05.03.2022 (Datum des Poststempels). Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
TOPFIT 4 / 2021
30 Rätsel
Schwedenrätsel
Brei aus
Getreide
ohne
Einfälle
mittellos
moralisch
schlecht
Gehirntraining
erfreut
Staat in
Nordwestafrika
Phase von
Eisen
(chem.)
legal
von harter
Beschaffenheit
Sudoku
(mittel)
nord.
Hirschart
chem.
Element
Handelsvertreter
(kfm.)
zwei verliebte
Menschen
7 8
9 2 6 1
6 1
2 4 5
6 8
8 4 9
7 3
5 8 6
7 2
ehem. dt.
Zahlungsmittel
Kraftlosigkeit
Ausruf
Schriftsteller
bleiche,
fahle Haut
Dasein,
Existenz
Vogelart
Identifikation
der Herkunft
Feuerstelle
wenig
Platz
Kfz.-Kz.
Eichstätt
Bett eines
Fließgewässers
Flussmündung
Nebenfluss
der
Elbe
Fasern von
Bäumen
Nachkommen
frz. Stadt
Halbton unter
D
Hülsenfrucht
Hautwucherung
Strich
bekanntmachen
Universum
kleinste
Informationseinheit
(dig.)
Kfz.-Kz.
Erlangen
Gesichtsausdruck
Beil oder
Axt
keine
andere
veraltet für
heimlich,
geheim
Stirnlocke
gegensätzlich
Körperbereich
(lumbal)
Getriebensein
irrationales
Verbot
ungefähr
Hüter
einer
Herde
in der
Mitte
Mangel an
Raum
hochbegabter
schöpferischer
Mensch
tragen zur
Aufklärung
eines
Sachverhalts
bei
spezielle
Haltung vor
dem Altar
Schneemensch
Jugendbuchautor
zwangloses
Fest
Forderung
auf neuen
Gäubiger
übertragen
erst kurze
Zeit
bestehend
Schallereignis
in der Musik
definierter
Artikel
kann
beschrieben
werden
Typ von
Segelschiffen
Konjunktion
fehlende
Spannung
von
Muskulatur
dem Ohr
wohlgefällig
TOPFIT 4 / 2021
(Online)-Veranstaltungen 31
KulturStation der Gaertner Stiftung
11. Januar 2022 | 18 – 19 Uhr
Vortrag: Mythen um den Schwindel
Referent: Prof. Dr. med. K. F. Hamann
Im medizinischen Sinn bezeichnet das Wort Schwindel eine Störung der räumlichen
Orientierung. Das Schwindelgefühl ist schwer zu beschreiben. Daher werden manchmal
absurde Erklärungen herangezogen. In Deutschland hält sich beispielsweise der Mythos,
dass Störungen der Halswirbelsäule zu Schwindel führen. Dieser wird erst mit dem
heutigen Verständnis der Funktionen des Gleichgewichtsorgans und -systems zurückgedrängt.
Der Vortrag gibt einen Überblick über die wichtigsten Schwindelformen und ihre
rationale Erklärung.
Prof. Hamann leitet die Behandlungseinheit für Tinnitus, Hörsturz und Schwindel an der
HNO Klinik Dr. Gaertner.
Die Teilnahme ist kostenfrei, um Anmeldung wird gebeten unter
info@gaertnerstiftung.de | Tel: 089 / 998902-145
Ort: Kulturstation, Possartstr. 33, 81679 München
Bitte informieren Sie sich vorab, ob der Vortrag, wie derzeit angekündigt, als Präsenzveranstaltung
stattfindet.
LMU Klinikum München
Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
jeweils 1. Dienstag im Monat | 17 – 18.30 Uhr
Gesprächsabende Brustkrebs und gynäkologische
Tumorerkrankungen
Zoom-Meeting beitreten: https://lmu-munich.zoom.us/j/92915747696?p wd=NE
82OXBwUVFYbHM3MkdKZ0hYTFloUT09
Meeting-ID: 929 1574 7696
Kenncode: Kraft
Eine Voranmeldung ist NICHT erforderlich!
Programmänderungen und weitere Termine erfahren Sie über unsere Homepages:
www.lmu-brustzentrum.de
www.gynzentrum.klinikum.uni-muenchen.de
www.brustkrebsdeutschland.de
Münchner Volkshochschule
ab 12. Februar 2022 | 9 – 15.30 Uhr
Stressreduktion durch Achtsamkeit - MBSR-Einführung
Der amerikanische Verhaltensmediziner Prof. Jon Kabat-Zinn hat das MBSR-Konzept (Mindfulness-Based
Stress Reduction) entwickelt. Mit dem MBSR-Training wird die Fähigkeit, sich
selbst im gegenwärtigen Augenblick bewusst zu sein, geschult. Sie erhalten einen Einblick in
die Methode, probieren verschiedene Meditationsübungen aus, um so herauszufinden, ob
MBSR für Sie geeignet ist.
Ort: Ökologisches Bildungszentrum, Englschalkinger Str. 166, 81927 München
Kurstermine: 12. Februar, 9 – 15.30 Uhr / 13. Februar, 10 – 13.30 Uhr
Referent: Alfred Kissner
Gebühr: € 59,00
Weitere Informationen:
Anmeldung erforderlich. Fragen zur Buchung: 089/48006-6239
Münchner Volkshochschule
24. Februar 2022 | 18 – 19.30 Uhr
Entspannen – aber wie? Finden Sie Ihre persönliche Entspannungsmethode
Eine schnelllebige Gesellschaft fordert den Menschen viel ab: Zeitdruck, Hektik und Stress
nehmen zu. Wie gelingt es dann, sich eine Auszeit inmitten all der Hektik zu gönnen? Welche
Entspannungsmethode ist dabei für Sie am besten geeignet? Sie erhalten einen Einblick,
was bei Stress im Körper passiert, und probieren verschiedene Entspannungsmethoden
(Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung, Achtsamkeit und Bodyscan) aus.
Ort: Einsteinstraße 28, 81675 München
Referent: Antje Wiedmann
Gebühr: € 8,00
Weitere Informationen:
Anmeldung erforderlich. Fragen zur Buchung: 089/48006-6239
Post-COVID-Ambulanz im LMU Klinikum München
Das Post-COVID-Syndrom ist eine langanhaltende Komplikation der
akuten COVID-19-Erkrankung, die zu verminderter Lebensqualität
und Leistungsfähigkeit führen kann. In Post-COVID-Ambulanz des
LMU Klinikums München liegt der Schwerpunkt auf der Behandlung
von komplexen und schweren Fällen des Post-COVID-Syndroms.
Hierfür arbeiten die Fachkliniken am LMU Klinikum interdisziplinär
zusammen.
Ergänzt wird das universitäre Behandlungsangebot durch
• telemedizinische Sprechstunden,
• Fallkonferenzen unter Beteiligungsmöglichkeit der zuweisenden
Ärzte sowie
• die Möglichkeit für Patienten, an Studien der medizinischen
Forschung zum Post-COVID-Syndrom teilzunehmen.
Das LMU Klinikum kooperiert eng mit niedergelassenen Ärzten und
Reha-Einrichtungen in Bayern.Mail:
Der Weg in die Sprechstunde:
Anmeldung und Überweisung ausschließlich durch den
behandelnden Haus- oder Facharzt
Marchioninistraße 15 | 81377 München
E-Mail: post-covidLMU@med.uni-muenchen.de
Klinik und Poliklinik
für Psychiatrie und Psychotherapie
Spezialambulanz
für Tabakabhängigkeit
Unser Angebot
Wissenschaftlich fundierte Beratung und
Entwöhnung von Rauchern*innen
Regelmäßige Kurse nach dem
„Rauchfrei-Programm“, gefördert durch die
gesetzlichen Krankenkassen
Einzeltherapie
Multiprofessionelles Team aus Ärzten*innen
und Psychologen*innen
Wissenschaftliche Studien zur Tabakentwöhnung
Unser gesamtes Programm wird aktuell auch online
angeboten: werden Sie von zu Hause aus rauchfrei!
Kontakt
Tabakambulanz des LMU Klinikums
Nußbaumstraße 7, 80336 München
Leitung: PD Dr. med. Tobias Rüther
Telefon: 089 4400-55707
E-Mail: tabakambulanz@med.uni-muenchen.de
www.tabakambulanz.de
LEBEN ist
BEWEGUNG!
Unser Körper ist darauf ausgelegt, sich
Unser Körper ist darauf ausgelegt,
zu bewegen. Doch was tun, wenn die
Bewegung
sich zu bewegen.
schwerfällt,
Doch
weil
was
man
tun,
durch
Gelenkverschleiß wenn die Bewegung und Knorpeldegeneration
weil eingeschränkt man durch Gelenkverschleiß
ist?
schwerfällt,
und Knorpeldegeneration eingeschränkt
berät das ist? Team der Orthoforum Or-
Hier
thopädietechnik Betroffene umfassend
und kompetent. Die erfahrenen Experten
Hier berät das Team der Orthoforum
fertigen zudem hochwertige und optimal
an die individuellen
Orthopädietechnik
Bedürfnisse
Betroffene
umfassend angepasste und moderne kompetent. Einlagen
der Patienten
und Die Orthesen. erfahrenen Diese Experten können fertigen bei einer
andauernden zudem hochwertige Überbelastung und durch optimal einen an
schmerzhaften die individuellen Gelenkverschleiß, Bedürfnisse der Arthrose,
Patienten helfen. angepasste moderne Einlagen
und Orthesen. Diese können
Die Profis der Orthoforum Orthopädietechnik
bei einer
arbeiten
andauernden
eng mit namhaften
Überbelastung
und durch Therapeuten einen zusammen. schmerzhaften Auf Ba-
Ärzten
Gelenkverschleiß, der Arthrose,
helfen.
Die Profis der Orthoforum Orthopädietechnik
arbeiten eng mit
namhaften Ärzten und Therapeuten
zusammen. Auf
Prof.
Basis
Dr. Stefan
neuester
Hinterwimmer
Erkenntnisse entwickeln die Tech-
sis neuester Erkenntnisse entwickeln die der Patienten abgestimmten Einlagen
niker individuelle Lösungen, um kampf lassen sich spezielle Einlagen
Techniker individuelle Lösungen, um orthopädische
sorgen für mehr Gehkomfort. Aber auch
orthopädische
Probleme
Probleme,
wie zum
wie
Beispiel
zum
für den
anfertigen.
sportlichen Wettkampf lassen
eine Beispiel beginnenden eine beginnende Kniearthrose Kniearthrose,
zu bekommen. in den Griff Bereits zu bekommen.
eine gezielte ORTHESEN FÜRS KNIE
in den sich spezielle Einlagen anfertigen.
Griff
Stellungskorrektur Bereits eine gezielte der Beine Stellungskorrektur
der Beine kann lindern Bewegungs-
oder sogar Moderne volle Helfer Softorthesen für die Bewegungsak-
sind wertvolle
kann Bewegungsschmerzen
Orthesen Moderne für’s Softorthesen Knie sind wert-
gänzlich schmerzen eleminieren. lindern oder sogar Helfer tivitäten für die im Alltag. Bewegungsaktivitäten Die neuartigen im
Alltag. Die modern Gestrickten aktivieren
gänzlich eliminieren.
Gestricke aktivieren die Muskulatur
Damit Betroffene wieder aktiv sein können,
machen sich die Orthopädietechni-
für
die Muskulatur und sorgen allein dadurch
und
mehr
sorgen
Stabilität
allein
im Knie.
dadurch für mehr
ker Damit durch Betroffene scannen der wieder Füße ein aktiv exaktes sein Neueste Stabilität Kunststoffe im Knie. und stabilisierende
Bild können, darüber, machen wo sich sich die die Druck-, Orthopädietechniker
und Reibestellen durch Scannen
der Fuß-
Lebensdauer Neueste Kunststoffe und einen und hohen stabilisie-
Trage-
Belastungs-
Elemente garantieren dabei eine lange
sohle der befinden. Füße ein In exaktes Kombination Bild darüber, mit einer komfort. rende Elemente Etwa die Orthesensysteme garantieren dabei Genutrain
eine lange OA des Lebensdauer Herstellers und Bauerfeind einen
genauen wo sich Bewegungsanalyse, die Druck-, Belastungs- die bei Bedarf
videogestützt erfolgt, konzipieren oder Genumedi soft OA light des Herstellers
medi. Mit diesen Orthesen gehö-
und Reibestellen an der Fußsohle hohen Tragekomfort. Etwa die
die Spezialisten auch mit computergestützten
Verfahren individuelle Schuheinren
allzu wuchtige und starre Schienen
befinden. In Kombination mit einer Orthesensysteme Genutrain OA
lagen. genauen Die auf Bewegungsanalyse, die speziellen Bedürfnisse die für von den Bauerfeind Alltagsgebrauch mit praktischem
der Vergangen-
bei Bedarf videogestützt erfolgt, Boa® Fit Drehverschluss oder medi
konzipieren die Spezialisten auch soft OA light von medi mit patentierter
dynamischer Gurtstraffung.
mit computergestützten Verfahren
individuelle Schuheinlagen. Die Mit diesen Orthesen gehören allzu
auf die speziellen Bedürfnisse der wuchtige und starre Schienen für
Patienten abgestimmten Monaten Einlagen wieder möglich. den 80–90 Alltagsgebrauch % der Patienten der profitieren
von einer Aber Umstellungs-OP genheit mindestens an. Vielmehr 10 halten Jahre lang neuar-
Vergan-
sorgen für mehr Gehkomfort.
auch für den sportlichen – eine sorgfältige Wett-
Indikation tige und Zügel- die und Berücksichtigung Stützsysteme der das
positiven prädiktiven Faktoren vorausgesetzt.
Wenn konservativ nicht ausreicht
Facharzt für Chirurgie,
Schwerpunkt
Unfallchirurgie
Facharzt für Orthopädie
und Unfallchirurgie
Wenn konservativ nicht ausreicht
SCHMERZFREI MIT EIGENEM KNIE!
heit an. Vielmehr halten neuartige Zügel-
Knie in der richtigen Achse und
und Stützsysteme das Knie in der richtigen
verringern
Achse und
so
verringern
den Druck
so
auf
den
die
Druck
auf schmerzenden die schmerzenden Bereiche. Bereiche. Sportliche Sportliche
Aktivitäten wie wie Walken, Fahrradfahren
oder oder Golfspielen Golfspielen sind damit sind wieder damit
Fahrradfahren
nahezu wieder oder nahezu sogar oder gänzlich sogar schmerzfrei gänzlich
möglich. schmerzfrei möglich.
ORTHOFORUM
Orthopädietechnik
Ihr Partner für Lebensqualität
durch Bewegung
ORTHOFORUM
Die Orthoforum Orthopädietechnik ist
im ruhig gelegenen Ortskern von
München-Perlach am Pfanzeltplatz 4
zu fi nden. Parkplätze werden direkt vor
dem Geschäft bereitgehalten.
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MIT ARTHROSE
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GenuTrain® OA
GenuTrain® OA
Ist ein Kniegelenk einseitig an der Innen- oder Außenseite
soweit verschlissen, dass sich Knochenflächen ohne
Knorpelüberzug gegenüberstehen, kommt eine gelenkerhaltende
Schlittenprothese wird bei einer zum Umstellungs- Einsatz. Dazu werden Schlittenprothese die
zum Einsatz. Dazu wer-
Beinachsfehlstellungen Prof. Dr. (O-Beine, Stefan Hinterwimmer
X-Beine) und Knorpelschäden
oder Bandinstabilitäten am Kniegelenk lassen OP zu schmerzerzeugenden keinem Zeitpunkt eingeschränkt. Gelenkflächen Den-
lediglich an den Ober- die schmerzerzeugenden Gelenkflächen
Das Kniegelenk
ORTHESE ZUR GEZIELTEN ENTLASTUNG
sich mit einer Umstellungs-OP bei Patienten jeden Alters noch und darf Unterschenkel der Patient nach mit passgenauen der OP das Bein Metallflächen lediglich überzogen.
und Ein nach spezielles, und erst reibungsarmes sechs Wochen und verschleißfes-
passgenauen • UND Metallflächen hohe Akzeptanz STABILISIERUNG
an Ober- UND und Unterschenkel mit
Facharzt für Chirurgie,
ORTHESE STABILISIERUNG ZUR ZUR GEZIELTEN DES KNIEGELENKS ENTLASTUNG ENTLASTUNG
korrigieren. Dabei ist es möglich, Vorhersagen anhand nur nach bei langer Tragezeit überzogen. DES DES KNIEGELENKS KNIEGELENKS
Ein
• spürbare Entlastung der schmerzhaften Knieseite
zahlreicher Prognosefaktoren Schwerpunkt Unfallchirurgie
zu treffen. Etwa, ob eine später tes wieder Kunststoff(Polyethylen)-Zwischenstück voll belasten. Körperlich sorgt für spezielles, die reibungsarmes • einfache hohe Akzeptanz Handhabung bei mit langer
und
Boa® Tragezeit Fit System
verschleißfes-
• spürbare hohe Akzeptanz Entlastung bei der langer schmerzhaften Tragezeit Knieseite
Umstellungs-OP erfolgreich Facharzt für und Orthopädie wie anhaltend und diese sein richtige Distanz im Gelenk. Dabei sind die Kunststoffgleitflächen
entweder auf der Unterschenkel-Unterlage frei
• einfache Handhabung mit Boa® Fit System
anstrengende Betätigungen wie Wandern tes Kunststoff(Polyethylen)-Zwischenstück
Lassen • einfache spürbare Sie sich Handhabung jetzt Entlastung beraten. mit der Boa® schmerzhaften Fit System Knieseite
wird. Außerdem lässt sich absehen, ob ein Gelenkersatz
Unfallchirurgie
und Joggen sind nach ca. sechs Monaten wieder
möglich. 80–90 % der Patienten profitie-
sind die Kunststoffgleitflächen Lassen Sie sich jetzt beraten.
sorgt für die richtige Lassen Sie sich Distanz jetzt beraten. im Gelenk. Dabei
vermieden werden kann.
beweglich („mobile bearing“) oder fest verankert („fixed
bearing“). Weil bei diesem Eingriff die Gelenkbänder erhalten
einer bleiben, Umstellungs-OP verändert sich mindestens der Bewegungsablauf 10 der des Unterschenkelunterlage frei beweglich
entweder auf
Beinachsfehlstellungen Das Kniegelenk wird bei einer (O-Beine, Umstellungs-OP X-Beine) zu keinem ren von
und Zeitpunkt Knorpelschäden eingeschränkt. oder Dennoch Bandinstabilitäten
darf der Patient nach Jahre Gelenks lang − kaum. eine sorgfältige Indikation und (»mobile bearing«) BAUERFEIND-QUALITÄTSPARTNER oder fest verankert SANITAETSHAUS-MUSTERMANN.DE (»fixed
am der Kniegelenk OP das Bein lassen nur nach sich und mit nach einer und Umstellungs-Ochen
erst sechs Wo-
die Berücksichtigung der positiven prädikti-
bearing«). Weil bei diesem Eingriff die Gelenk-
später bei voll Patienten belasten. jeden Körperlich Alters anstrengende korrigie-
Betäven
Faktoren Mehr darüber vorausgesetzt.
erfahren Sie hier:
bänder erhalten ORTHOFORUM bleiben, verändert ORTHOPÄDIETECHNIK
SANITAETSHAUS-MUSTERMANN.DE
BAUERFEIND-QUALITÄTSPARTNER
sich der
www.orthoplus-muc.de
ren.
tigungen
Dabei
wie
ist
Wandern
es möglich,
und
Vorhersagen
Joggen sind nach
anhand
ca. sechs
IHR BAUERFEIND-ANSPRECHPARTNER
Bewegungsablauf des Gelenks kaum.
BAUERFEIND-QUALITÄTSPARTNER
zahlreicher Prognosefaktoren zu treffen. Etwa, SCHMERZFREI MIT EIGENEM KNIE!
ob eine Umstellungs-OP erfolgreich und wie
anhaltend diese sein wird. Außerdem lässt sich
absehen, ob ein Gelenkersatz vermieden werden
kann.
Ist ein Kniegelenk einseitig an der Innen- oder
Außenseite soweit verschlissen, dass sich
Knochenflächen ohne Knorpelüberzug gegenüberstehen,
kommt eine gelenkerhaltende
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