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Regional 15. Dezember 20<strong>21</strong><br />

Weidetierhalter sind mit ihrer Geduld am Ende<br />

Landvolk im Landkreis fordert Obergrenze für Wolf / Bestandsregulierung<br />

LANDKREIS tw ∙ So<br />

langsam ist die Geduld<br />

von Landwirten und Weidetierhaltern<br />

am Ende.<br />

Erst legte Wolfsberater<br />

Wolfgang Kück sein ehrenamtlich<br />

geführtes Amt<br />

nieder, weil er die Gefahr<br />

durch Wölfe verharmlost<br />

sah, dann gab ein Schäfer<br />

aus Land Hadeln wegen<br />

der Gefahr durch den<br />

Wolf und den Umgang<br />

der Behörden damit seine<br />

Schafherde und seinen<br />

Beruf auf. Jetzt brachte das<br />

Massaker an mindestens<br />

30 Schafen durch einen<br />

Wolf in Rade im Landkreis<br />

Osterholz das Fass<br />

zum Überlaufen.<br />

„Weidetierhaltung mit<br />

starker Wolfspopulation<br />

ist nicht möglich“<br />

In einem Pressegespräch<br />

am Donnerstag letzter<br />

Woche im Landvolkhaus<br />

Bremerhaven machten<br />

Jörn Ehlers, Vizepräsident<br />

des Niedersächsischen<br />

Landvolks, Jan Heusmann,<br />

Vorsitzender des<br />

Landvolk-Kreisverbands<br />

Wesermünde sein Stellvertreter<br />

Hartmut Bock und<br />

Gerrit Gerdts, stellvertretender<br />

Vorsitzender im<br />

Kreisbauernverband Land<br />

Hadeln, deutlich, dass<br />

eine Weidetierhaltung mit<br />

einer starken Wolfpopulation<br />

nicht möglich sei.<br />

„Wenn wir eine Weidetierhaltung<br />

haben wollen,<br />

müssen wir in die Bestandsregulierung<br />

einsteigen<br />

und wolfsfreie Zonen<br />

ausweisen“, so Heusmann.<br />

Und die Zeit dränge. „Jedes<br />

Jahr gebe es einen Zuwachs<br />

von 30 Prozent. Das<br />

offizielle Monitoring laufe<br />

der Zeit hinterher. Bei einer<br />

Dammwild-Drückjagd<br />

im November rund um<br />

den Bülter See sichteten<br />

die Jäger auf einer Fläche<br />

von rund <strong>50</strong> bis 60 Hektar<br />

mindestens 15 Wölfe,<br />

Jan Heusmann, Hartmut Bock, Gerrit Gerdts und Jörn Ehlers als Vertreter des Niedersächsischen<br />

Landvolks sehen die Weidetierhaltung durch den Wolf in Gefahr<br />

Foto: tw<br />

sagte Bock, der aufzeigte,<br />

dass durch den Wolf nicht<br />

nur Nutztiere gefährdet<br />

sind. „Auch Niederwild<br />

und Wiesenbrüter sind<br />

in den betroffenen Gebieten<br />

fast verschwunden.<br />

Bereiche die sich im Umweltbereich<br />

gravierend<br />

verändern werden.“ Das<br />

Anfängliche „macht euch<br />

keine Sorgen“, von Seiten<br />

der Politik sei von der<br />

Wirklichkeit längst eingeholt<br />

worden, so Ehlers.<br />

Da würde auch das Sonderprojekt<br />

Zaunbau des<br />

Landes Niedersachsen<br />

nicht helfen, das Heusmann<br />

für gescheitert erklärt.<br />

Nicht nur, dass man<br />

nicht überall die Möglichkeit<br />

habe einen Zaun aufzustellen,<br />

der Wolf habe<br />

nicht nur in Rade gezeigt,<br />

dass er diesen überwinden<br />

kann. Und er wies<br />

auf ein weiteres Risiko<br />

des Zauns hin. „Wenn<br />

der Wolf über den Zaun<br />

kommt, ist er für die Tiere<br />

eine Falle, denn sie haben<br />

keine Chance zu entkommen.“<br />

Und so ein Wolfsangriff<br />

gehe weder an der<br />

Schafherde noch am Schäfer<br />

spurlos vor über. „Die<br />

Tiere, die überleben, sind<br />

schwer belastet und geraten<br />

schnell in Panik“, so<br />

Ehlers.<br />

Alle vier betonen, dass es<br />

ihnen nicht darum geht,<br />

den Wolf auszurotten,<br />

„aber er darf sich nicht unbegrenzt<br />

ausweiten“. Deshalb<br />

gehöre der Wolf ins<br />

Jagdrecht, so Heusmann<br />

und erhält Unterstützung<br />

von Bock. „Wir müssen<br />

den Wolf als ganz normales<br />

Wildtier sehen.“ Durch<br />

eine Bestandsregulierung<br />

erhofft sich Ehlers auch,<br />

dass der Wolf lernt, dass<br />

der Mensch eine Gefahr<br />

darstellt und sich von diesem<br />

fernhält.<br />

Als Beispiel für eine gelungene<br />

Wolfsregulierung<br />

nannte der Landvolk-Vize<br />

Schweden. Hier gebe<br />

es eine Obergrenze von<br />

300 Wölfen für das ganze<br />

Land. Eine Anzahl, die in<br />

Deutschland Niedersachsen<br />

alleine erreiche. Und<br />

in Schweden würde die<br />

Region der Samen mit ihrer<br />

Rentierhaltung von<br />

Wölfen freigehalten.<br />

Hier können sich die vier<br />

eine ähnliche Regelung<br />

für die Küste vorstellen.<br />

Denn für sichere Deiche<br />

sei Verdichtung durch die<br />

dort weidenden Schafherden<br />

unverzichtbar. „Und<br />

die Deichsicherheit ist<br />

nicht verhandelbar“, so<br />

Gerdts<br />

Jetzt hoffen sie, dass ihre<br />

Sorgen endlich ernst genommen<br />

werden. Denn<br />

„es kann nicht sein, dass<br />

der ländliche Raum alleingelassen<br />

wird“.<br />

Abitur an der<br />

Abendschule<br />

BREMERHAVEN re ∙ Wer<br />

sein Abitur nachholen möchte<br />

und einen Mittleren Schulabschluss<br />

hat, kann sich ab<br />

sofort beim Abendgymnasium<br />

der Abendschule Bremerhaven<br />

anmelden. Das neue<br />

Schulhalbjahr beginnt am 1.<br />

Februar 2022. Der kostenfreie<br />

Unterricht findet zurzeit an<br />

drei Abenden in der Schule<br />

und an zwei Abenden von<br />

Zuhause aus statt. Die Ferienzeiten<br />

entsprechen den<br />

Schulferien im Land Bremen.<br />

Voraussetzungen sind eine<br />

zweijährige Berufstätigkeit<br />

(dazu zählt z. B. auch Kindererziehungszeit)<br />

und ein<br />

bestandener Aufnahmetest.<br />

Weitere Informationen und<br />

das Anmeldeformular gibt<br />

es unter www.abendschule-bremerhaven.de<br />

oder telefonisch<br />

unter (0471) 59 041 70.<br />

Buchtipps für<br />

Wintertage Teil 9<br />

Amüsant und kurzweilig:<br />

Mit etwas „Öl + Essig“,<br />

so heißt es in China, hat<br />

der Autor die Geschichte<br />

über seine Ehe mit der<br />

wunderschönen Chinesin<br />

Liping verfeinert. Nach<br />

ihrer Hochzeit in Shanghai<br />

bietet<br />

sich den<br />

Jungvermählten<br />

die<br />

Chance,<br />

eine<br />

winzige<br />

W o h -<br />

n u n g<br />

im 27. Stock eines Hochhauses<br />

alleine zu beziehen,<br />

seine Schwiegereltern in<br />

Rufweite. Ihre Reise nach<br />

Deutschland, seine Frau<br />

mit der deutsche Verwandtschaft<br />

und seinem<br />

Geburtsland bekannt zu<br />

machen, war anders geplant…<br />

Amüsant und<br />

kurzweilig zu lesen.<br />

Thomas Derksen, Kartoffelbrei<br />

mit Stäbchen,<br />

Heyne, 12,99 Euro, 236 Seiten,<br />

ISBN9783453605732.<br />

AsF wählte<br />

neuen Vorstand<br />

LANDKREIS re ∙ Die Arbeitsgemeinschaft<br />

sozialdemokratischer<br />

Frauen<br />

(AsF) hat einen neuen Vorstand.<br />

Die Unterbezirkskonferenz<br />

aller weiblichen<br />

SPD-Mitglieder im Landkreis<br />

Cuxhaven wählte<br />

im Seehotel Dock in Bad<br />

Bederkesa Heike Büsing<br />

aus Schiffdorf zur 1. Vorsitzenden.<br />

Ihre Stellvertreterin<br />

ist in den kommenden<br />

zwei Jahren Nicole<br />

Damberger aus Langen.<br />

Komplettiert wird der<br />

Vorstand durch Miriam<br />

Fröhlich, Daniele Böttjer<br />

(beide Beverstedt), Johanna<br />

Brößling (Sievern),<br />

Nicole Friedhoff (Wanna)<br />

und Juliane Künkele<br />

(Cuxhaven).<br />

Heike Büsing bedankte<br />

sich bei Susanne Puvogel,<br />

die das Amt nach drei<br />

Jahren an der Spitze der<br />

SPD-Frauenorganisation<br />

abgab: „Wir bedanken<br />

uns bei Susanne Puvogel<br />

für ihren großen Einsatz<br />

für die Gleichstellung der<br />

Frauen in der SPD und<br />

wünschen ihr für ihren<br />

neuen Lebensabschnitt als<br />

Coach und Erfolgstrainerin<br />

alles Gute.“<br />

Susanne Puvogel (l.) und ihre<br />

Nachfolgerin Heike Büsing<br />

<br />

Foto: Privat

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