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02 2022 WINTER € 4.90<br />
STATE<br />
OF<br />
THE<br />
PLANET<br />
M O V E<br />
...und Britney ist frei.
JAN/FEB 2022<br />
People<br />
10 Contributors<br />
24 Joaquin Phoenix<br />
26 Eyes on Influencers<br />
86 Jordi Fernandez<br />
88 Arnaud Zannier<br />
PUNK IS <strong>DE</strong>AD<br />
Patrick Pierazzoli, Chefredakteur<br />
Richtiger Punk war nie mein Ding. Immer eine Spur zu schmuddelig und abgefuckt für<br />
meinen Geschmack. Aber der Style hatte was, und er ließ sich verkaufen. Und wo ein Markt<br />
ist, da ist Geld, und so wurde Punk zum Business und kam – frisch gewaschen und gebügelt –<br />
im Mainstream an. Also auch bei mir. Boots von Dr. Martens sind eine der Ikonen, die ich mir<br />
wünsche. Aber bitte nicht die hohen Springerstiefel, die sehen lächerlich aus. Die verleihen<br />
jedem eine clowneske Note, egal ob Punk, Hooligan oder Fashionista. Nein, meine Wahl<br />
fällt auf den Chelsea Boot, den Shinsuke Takizawa des japanischen Labels Neighborhood für<br />
Dr. Martens entworfen hat. Designt von den Streetwear-Freaks in den Hinterhöfen des Harajuku-Viertels<br />
in Tokyo, aber handgefertigt in den heiligen Produktionshallen von Dr. Martens<br />
in Wollaston... das ist nicht nur ein perfekter Schuh, sondern auch Storytelling nach meinem<br />
Geschmack. Ein paar siebgedruckte Designerfarbflecken auf dem berühmten Glattleder sind<br />
genau meine Vorstellung von Punk.<br />
4 Januar / Februar 2022
Gut für<br />
das Haar.<br />
Gut für<br />
die Erde.<br />
Clean Beauty von PAUL MITCHELL® ist für alle, denen Nachhaltigkeit und natürliche Inhaltsstoffe<br />
am Herzen liegen. Clean Beauty basiert auf einer veganen Rezeptur, enthält organische<br />
Pflanzenextrakte und nutzt Bioplastik für die Verpackung. Die tierversuchsfreien Produkte<br />
enthalten alles, was Du von guter Haarpflege erwartest, und verzichten auf das, was Du nicht<br />
brauchst – zum Beispiel Parabene, Sulfate, Gluten, austrocknende Alkohole und Mineralöl.
JAN/FEB 2022<br />
Style<br />
12 The Look Man<br />
14 The Look Woman<br />
16 The Look Beauty<br />
18 Print is King<br />
20 Short Trip<br />
22 Gute Gründe<br />
28 Eat & Drink Shortcuts<br />
29 Travel Shortcuts<br />
30 Beauty Shortcuts<br />
32 Fashion Shortcuts<br />
92 Resort Report<br />
96 Style-O-Meter<br />
105 The Goods<br />
SIT-IN<br />
Marina Warth, Stv. Chefredakteurin<br />
Die einen leisten sich eine Uhr oder die Designer-Handtasche, ich mir ein Sofa. Meine Couch<br />
ist eine Investition, ein Teil für die Ewigkeit und ein Ort zum Liegen und Leben. Manchmal<br />
setze ich mich allerdings auf den Boden, wiege auf dem Teppich, lese oder scrolle und tue<br />
das so lange, bis ich es nicht mehr aushalte und mir mein plattgesessener Hintern mitteilt,<br />
dass ich mir gefälligst ein Kissen nehmen soll. Nun, wenn ich eines gelernt habe, dann,<br />
dass man auf seinen Körper hören muss – das gilt für Erkältungsanzeichen und Müdigkeit<br />
genauso wie für die schmerzenden vier Buchstaben. Wie praktisch, hat Tanja Bernold für<br />
ihr Label ZAHA gerade ein Sitzkissen lanciert (839.– über zaha.online), aus Leder, so wie<br />
ich das mag, in Schwarz natürlich und für alle anderen auch in Karamell. Dem Japanischen<br />
nachempfunden, mutet das 55 mal 70 Zentimeter große Teil aus natürlich gegerbt und<br />
gefärbtem Leder mit einem Kern aus Schweizer Schurwolle an wie ein kleines Kunstwerk.<br />
Eines für die Ewigkeit.<br />
6 Januar / Februar 2022
NEUER DS 4<br />
AUS TECHNIK WIRD<br />
RAFFINESSE.<br />
AUCH ERHÄLTLICH ALS PLUG-IN HYBRID.<br />
• DS Matrix LED Vision<br />
• 21"-Head-up-Display auf Windschutzscheibe<br />
• Grosses elektrisches Schiebedach<br />
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DS 4 BASTILLE+ E-TENSE 225: KATALOGPREIS CHF 44’900.–, EMPFOHLENER VERKAUFSPREIS NACH RABATT CHF 41’900.–, VERBRAUCH GESAMT 1,6 L/100 KM; CO 2 -<br />
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01 2022 WINTER CHF 5.50<br />
...und Britney ist frei.<br />
JAN/FEB 2022<br />
AUFGEWECKT UND ABGE<strong>DE</strong>CKT<br />
Alisa Schmid, Key Account Manager<br />
Stories<br />
34 Editorial:<br />
The old school<br />
fashion movement<br />
46 Book Story: Die Stadt<br />
der bunten Flüsse<br />
58 Editorial:<br />
The fashion archive<br />
70 Book Story:<br />
Generation left alone<br />
76 Editorial:<br />
The new wool<br />
movement<br />
130 Last Facts: AIDS<br />
Früher war alles besser? Nicht ganz, denn dank der Beauty-Industrie<br />
können wir heutzutage die Löffel für das verwenden, wofür sie gemacht sind;<br />
nämlich zum Essen. In unserer Generation findet man kaum noch Löffel<br />
im Kühlschrank, um damit die müden Augen aufzuwecken – wir decken ab.<br />
Dafür verwenden wir Concealer und Highlighter – oder noch besser, ein<br />
Kombi-Produkt wie den Touche Éclat von YSL (ca. 38.–). Ein Klassiker, den<br />
Stars, Make-up-Artists und Normalos wie ich gleichermaßen lieben und<br />
täglich benutzen. Dieser magische Stift lässt Augenringe verschwinden und<br />
zaubert mir stattdessen einen Glow ins Gesicht, als hätte ich gerade die<br />
beste Gesichtsbehandlung meines Lebens hinter mir. Damit kann die Party<br />
gerne ein wenig länger dauern, denn Schönheitsschlaf wird zuweilen auch<br />
mal überbewertet...<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber<br />
Stefan Berger – berger@faces.ch<br />
Patrick Pierazzoli – pierazzoli@faces.ch<br />
Chefredakteur<br />
Patrick Pierazzoli<br />
Creative Consultants<br />
Florian Ribisch<br />
Alex Wiederin<br />
Stv. Chefredakteurin<br />
Marina Warth – marina@faces.ch<br />
Grafi kleitung<br />
Meret Mooser – grafik@faces.ch<br />
Redaktion<br />
<strong>FACES</strong><br />
Bertastrasse 1<br />
CH-8003 Zürich<br />
Tel. +41 43 322 05 23<br />
redaktion@faces.ch<br />
Redaktion<br />
Simona Bieri<br />
Lara Meroni<br />
Design/Layout<br />
Irena Srdanović<br />
Melinda Tran<br />
Autoren<br />
Simona Bieri, Ronja Ebeling, Marco Rüegg,<br />
Jan Stremmel, Marina Warth<br />
Fotos & Illustrationen<br />
Affonso Gavinha, Heidi Rondak,<br />
Patrick Walter, pa picture alliance (dpa),<br />
IMAXtree<br />
Verlag<br />
Fairlane Consulting GmbH<br />
Bertastrasse 1<br />
CH-8003 Zürich<br />
Anzeigen Schweiz und<br />
international<br />
Tel. +41 43 322 05 37<br />
Mirco Ludolini – ludolini@faces.ch<br />
Alisa Schmid – schmid@faces.ch<br />
Anzeigen & Kooperationen Deutschland<br />
<strong>FACES</strong> Deutschland<br />
Straßburger Straße 6D<br />
D-10405 Berlin<br />
Tel. (0)30 552 02 383<br />
Director: Julia Gelau – julia@faces.ch<br />
Abonnementspreise<br />
<strong>FACES</strong> erscheint 10 Mal im Jahr.<br />
Einzelverkaufspreis CHF 5.50 / € 4.90<br />
Jahresabo CHF 55.– / € 49.–<br />
© Copyright 2022 Fairlane Consulting GmbH<br />
Der <strong>FACES</strong>-Schriftzug/-Stern sind<br />
eingetragene Markenzeichen der Fairlane<br />
Consulting GmbH und dürfen nicht ohne<br />
deren Zustimmung verwendet werden.<br />
Nachdrucke, auch auszugsweise, nur mit<br />
schriftlicher Genehmigung des Verlags.<br />
STATE<br />
OF<br />
THE<br />
PLANET<br />
M O V E<br />
COVER<br />
Photography: Heidi Rondak<br />
Styling: Hercules Terres<br />
Hair & Make-up: Rebecca Schmitz<br />
Model: Sherryla<br />
Anzug von Dawid Tomaszewski. Shirt<br />
von Jil Sander. Stiefel von Christian Dior.<br />
Ohrringe von Bergerson.<br />
8 Januar / Februar 2022
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WIR FEIERN DAS<br />
Zusammensein<br />
© 2021 Pandora Schweiz AG | Brenden 39 | 9050 Appenzell<br />
Dieses Weihnachtsfest dreht sich mehr denn je darum,<br />
seine Liebsten wiederzu sehen, gemeinsame Momente<br />
zu würdigen und ganz besondere Geschenke zu wählen,<br />
die für eine starke Verbindung stehen.<br />
Zum Fest der Liebe bietet Pandora Schmuckstücke mit<br />
einem besonderen und liebevollen Twist: per Hand gesetzte<br />
Schmuck steine und Emaille symbolisieren die Magie der<br />
Feiertage, geprägt von schönen Erinnerungen und dem<br />
Spirit des Zusammen seins, das wir alle so sehr zelebrieren<br />
wollen. Mond- und Sternen symbole lassen uns dem Himmel<br />
ein wenig näher kommen und bilden einen Glanzpunkt in<br />
jeder persönlichen Geschichte – ob als Geschenk an sich<br />
selber oder jemanden, der das Leben erhellt.<br />
Für das besondere Funkeln<br />
des Nachthimmels: Pandora<br />
Moments Bracelet mit Charms,<br />
wie dem doppelten Sterne<br />
Charm-Anhänger oder dem<br />
Star & Crescent Moon Charm.<br />
Charms ab CHF 49.–<br />
Twinkle twinkle little star:<br />
Mit dem Pandora Snake Chain<br />
Bracelet mit Verschluss in<br />
Sternenform, der Pavé<br />
Asymmetric Star Collier<br />
Halskette und den passenden<br />
Ohrringen holst Du die Sterne<br />
vom Himmel und strahlst<br />
dabei selbst wie einer.<br />
Geschenkeset: CHF 125.–*<br />
*Keine freie Auswahl innerhalb des Preissegments. Angebot ist nicht mit anderen Aktionen oder Rabatten kombinierbar.<br />
Gültig vom 28. Oktober 2021 bis 05. Januar 2022. Solange der Vorrat reicht.<br />
Lasse Dich noch<br />
mehr inspirieren
CONTRIBUTORS<br />
Sei immer offen für Neues. Ein Spruch, den sich Affonso Gavinha hinter die Ohren<br />
geschrieben hat. In München als Sohn einer brasilianischen Künstlerin und eines<br />
deutschen Geschäftsmannes aufgewachsen, gilt Gavinhas Interesse schnell der Welt und<br />
ihren Menschen, Orten, Kunst und schließlich der Mode, die allerdings ohne ihre Gesichter<br />
nicht bestehen würde. Paula ist so ein Gesicht, von Affonso Gavinha entdeckt und von ihm<br />
im Editorial „The new wool movement“ in Szene gesetzt.<br />
Augenzwinkern kommt in der Mode viel zu kurz. Deshalb kombiniert Jacqueline Abrahams<br />
im Editorial „The new wool movement“ wie selbstverständlich die Pappmasken ihrer<br />
Tochter mit Designerteilen und Holzobjekten eines Künstlerfreundes. Brüche machen<br />
Mode erst spannend, genauso wie die Symbiose unterschiedlicher Kulturen, die der Jamaikanerin<br />
genauso am Herzen liegt wie Kunst. Diese Sicht auf die Welt in all ihren Facetten<br />
kommt nicht von ungefähr, ist Abrahams doch zwischen Kingston und München<br />
aufgewachsen und hat später in New York gelebt, dem Schmelztiegel der Kulturen.<br />
Nicht nur realisiert Heidi Rondak<br />
eigene Editorials wie zuletzt „The old school fashion<br />
movement“, sie bringt als Dozentin für Fotografie auch junge Wilde auf den richtigen Weg.<br />
Die Berliner Fotografin und Regisseurin lässt sich von Orten inspirieren und den Menschen,<br />
die sie vor ihre Kamera holt. Bei all der Technik, dem Licht, den Farbakzenten und dem<br />
Gespür fürs perfekte Bild kommt bei Rondak der Spaß nie zu kurz. Auf ihren Sets wird<br />
getanzt und gesungen und so die Stimmung auf Disco-Level gehoben.<br />
Während die einen im Sessel sitzen und auf die Leinwand starren, sorgen andere<br />
dafür, dass es dort überhaupt was zu sehen gibt. Hercules Terres<br />
ist so eines<br />
dieser Heinzelmännchen, hat als Make-up-Artist beim Film begonnen und sich<br />
bis zur Art Direction hochgearbeitet. Für unser Editorial „The old school fashion<br />
movement“ hat der in Berlin lebende Brasilianer das Styling übernommen und hinter den<br />
Kulissen für gute Laune gesorgt.<br />
Es braucht nicht viel, um Claudia Huber zum Lachen zu bringen. Das ist eine schöne<br />
Eigenschaft, lockert die Tirolerin, die in Berlin lebt, doch damit jede noch so hitzige<br />
Situation auf. Und dass es dazu bei Mode-Produktionen schon ab und zu mal kommen<br />
kann, weiß Huber genau. Früher hat sie als Coloristin Haare gestylt, heute ist die Mode<br />
ihr Metier. Kürzlich hat Claudia Huber ihr Können während des Shootings des Editorials<br />
„The fashion archive“ unter Beweis gestellt, für das sie tief in ihrem Fundus nach Secondhand-Schätzen<br />
gekramt hat.<br />
Apokalyptische Zeiten. So beschreibt Patrick Walter, was um uns rum gerade abgeht.<br />
Der Fotograf unseres Editorials „The fashion archive“ meint das allerdings längst nicht<br />
pessimistisch, sondern schätzt die Stimmung, die ihm erscheint wie eine leergewischte<br />
Wandtafel. Alles neu, alles auf Anfang. Die Corona-Krise hat Walter zu zwei Projekten<br />
inspiriert, für die er einerseits Menschen portraitiert und andererseits Mode avantgardistisch<br />
in Szene setzt.<br />
10 Januar / Februar 2022
LANDQUARTFASHIONOUTLET.CH<br />
STIL- UND STIMMUNGSVOLL<br />
IN DIE WEIHNACHTSZEIT DANK ÜBER<br />
160 FASHION MARKEN<br />
ZU ATTRAKTIVEN PREISEN
THE<br />
LOOK<br />
MAN<br />
DAS GEFÄLLT UNS AN IHM<br />
Old Shatterhand<br />
Die Januar-Kälte macht sich in ihm breit, und er klammert<br />
sich fester an das dampfende Getränk in seinen Händen.<br />
Durch die dicken Wildleder-Handschuhe spürt er die<br />
Wärme, die sich langsam zu seiner Haut durchkämpft.<br />
Als der junge Mann einen Schluck trinken will, tropft die<br />
klebrige Substanz auf seinen langen Ledermantel, der<br />
ihn durch das Shearling-Futter warm hält. Locker wischt<br />
er die Tropfen weg und spaziert entspannt durch den<br />
verlassenen Park. Seine Wildleder-Stiefel lassen die<br />
graue Matsche bei jedem Schritt aufspritzen, sodass<br />
sich der Schnee an der braunen Cordhose festsetzt. Das<br />
bekümmert ihn nur wenig, sodass er noch stundenlang<br />
die Winterruhe zwischen den schneebedeckten Bäumen<br />
genießen wird.<br />
1<br />
Cord ist der Stoff der<br />
Stunde, den wir uns jetzt<br />
um den Leib legen wie<br />
ein paar Extra-Pfunde zur<br />
Weihnachtszeit.<br />
Tod’s<br />
3<br />
2<br />
Wooyoungmi<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
1 Fendi, Sonnenbrille aus<br />
Acetat, ca. 275.– 2 Octobre<br />
Éditions, „Charlie“, Hemd<br />
aus Baumwolle, ca. 110.–<br />
3 Jacquemus, Hose aus<br />
Polyester und Baumwolle,<br />
ca. 601.– 4 Mario Portolano,<br />
Handschuhe aus Wildleder,<br />
ca. 163.– 5 Michael Kors, Logo<br />
Rucksack aus Leder, ca. 329.–<br />
6 Dsquared2, Gürtel aus<br />
Leder mit Messingschnalle,<br />
ca. 248.– 7 Bally, Mantel<br />
aus Lammfell, ca. 4'970.–<br />
8 Mr P., „Andrew“, Stiefel aus<br />
Wildleder, ca. 353.– 9 Zenith,<br />
„Chronomaster Original“,<br />
Armbanduhr aus Edelstahl mit<br />
Lederarmband, ca. 7'636.–<br />
12 Januar / Februar 2022
WENN MAN<br />
DAVON<br />
TRÄUMEN<br />
KANN,<br />
KANN MAN<br />
ES AUCH<br />
KAUFEN.<br />
150 SHOPS &<br />
RESTAURANTS<br />
Montag bis Samstag,<br />
immer von 9 bis 20 Uhr<br />
shoppitivoli.ch
THE<br />
DAS GEFÄLLT UNS AN IHR<br />
Ritter<br />
LOOK<br />
WOMAN<br />
Selbst unter Tausenden würde sie die gesamte Aufmerksamkeit<br />
auf sich ziehen: Die groß gewachsene Frau in<br />
Silber funkelt mit den zahlreichen Sternen am Himmel<br />
um die Wette und verlässt das Kampffeld als klare<br />
Siegerin. Mit den von Kristallen besetzten Schuhen setzt<br />
sie große Schritte und fixiert scharf ihr Ziel mit den dunkel<br />
geschminkten Augen. Das schlichte Kleid sitzt wie<br />
angegossen: So schreitet die junge Frau durch das<br />
Menschenmeer und findet ihren Platz auf der Bühne. Sie<br />
braucht nicht mehr, als ihre Hand zu heben, und schon<br />
verstummen sie: Die Menge blickt ehrfürchtig zu ihr auf,<br />
während sie ihre zahlreichen Gäste begrüßt.<br />
3<br />
1<br />
2<br />
4<br />
An Pailletten,<br />
Glitzer und<br />
Konsorten<br />
kommen wir<br />
gerade nicht<br />
vorbei. Mehr<br />
ist mehr, so<br />
einfach ist das.<br />
5<br />
7<br />
6<br />
Balenciaga<br />
8<br />
Rokh<br />
1 Swarovski, „Millenia“,<br />
Armband mit Rhodium<br />
beschichtet und mit Kristallen,<br />
ca. 242.– 2 Diesel, Kleid aus<br />
Leinen, ca. 324.– 3 Saint<br />
Laurent, Bralette aus Messing<br />
und Glas, ca. 2'516.– 4<br />
Dsquared2, „Holiday on Ice“,<br />
Baseball-Cap aus Baumwolle,<br />
ca. 534.– 5 Moncler Genius,<br />
„Moncler 1952“, Pullover<br />
aus Wollmischung, ca. 632.–<br />
6 Karl Lagerfeld, „K/SIGNA-<br />
TURE“, Schultertasche aus<br />
recyceltem Nylon, ca. 257.–<br />
7 René Caovilla, Sandalen<br />
aus Leder, Strass und Perlen,<br />
ca. 1'173.– 8 Viu, „The<br />
Sprint“, Sonnenbrille aus dem<br />
3D-Drucker aus Polyamidstaub<br />
und Edelstahl, ca. 237.–<br />
14 Januar / Februar 2022
THE<br />
LOOK<br />
BEAUTY<br />
1 Hermès, „Poudre D’Orfèvre “,<br />
Puder für strahlende Haut,<br />
ca. 94.– 2 Charlotte Tilbury,<br />
Full Fat Lashes in „Glossy<br />
Black“, 5-in-1-Mascara.<br />
8 ml, ca. 31.– 3 Kahina Giving<br />
Beauty, „Prickly Pear Seed Oil<br />
Rollerball“, Augenpflege mit<br />
Birnen-Samen-Öl. 5 ml,<br />
ca. 52.– (niche-beauty.com)<br />
4 Thomas Sabo, „Royalty<br />
Stern“, Ohrringe aus<br />
Sterlingsilber, ca. 198.–<br />
5 Diptyque, „Do Son“,<br />
limitiertes Eau de Parfum<br />
mit würzigen Nuancen der<br />
Tuberose, Jasmin und<br />
Orangenblüten. 75 ml,<br />
ca. 170.– 6 Chanel, „Les 4<br />
Ombres N°5“, Lidschattenpalette,<br />
ca. 77.– 7 Bare<br />
Minerals, Original Liquid<br />
Mineral Foundation in „Warm<br />
Deep“, Foundation mit 20 LSF.<br />
30 ml, ca. 41.– 8 Nailberry,<br />
„Stardust“, Nagellack mit<br />
langer Haltbarkeit und hoher<br />
Farbintensität. 15 ml, ca. 24.–<br />
9 Aésop, „Resurrection<br />
Aromatique Hand Balm“,<br />
Handcreme mit pflanzlichen<br />
Wirkstoffen. 75 ml, ca. 30.–<br />
NOCH SCHÖNER<br />
Frozen<br />
Eisiger Wind fegt über die<br />
schneebedeckten Straßen<br />
und lässt sie erschaudern.<br />
Ihr Blick ist zielstrebig,<br />
beinahe starr und wird von<br />
tiefschwarzer Mascara<br />
und kohlartigem Lidschatten<br />
begleitet. Federleichte<br />
Foundation und metallfarbenes<br />
Puder verleihen<br />
ihr einen samtigen Teint,<br />
während ihre in Glitzer<br />
getauchten Nägel mit dem<br />
funkelnden Schnee unter<br />
ihren Stiefeln förmlich<br />
verschmelzen. Ihre Ohrringe<br />
wippen sanft und<br />
klirren durch die eisige<br />
Nacht, während sie festen<br />
Schrittes nach Hause eilt,<br />
wo knisterndes Kaminfeuer<br />
auf sie wartet.<br />
3<br />
2<br />
Panda-Augen bei<br />
Christian Dior.<br />
4<br />
9<br />
1<br />
5<br />
7<br />
16<br />
Amber Heard<br />
macht mit viel<br />
Kajal einen auf<br />
Cool Cat.<br />
6<br />
8
PRINT<br />
IS<br />
KING<br />
Text: Marina Warth<br />
Lesbians<br />
Liebe ist universell.<br />
Und wen wir lieben,<br />
suchen wir uns nicht<br />
aus, da spielt das Herz<br />
mit, das Samba tanzt,<br />
wenn sie oder er uns<br />
begegnet, die Person,<br />
für die wir jede Grenze<br />
überwinden, koste es,<br />
was es wolle. In<br />
Johannesburg ist der<br />
Preis hoch: das eigene<br />
Leben. Denn hier werden<br />
lesbische Frauen verfolgt,<br />
vergewaltigt, ermordet –<br />
Hassverbrechen, für<br />
die die Täter zu oft<br />
davonkommen. Elisabeth<br />
Real lebt in Afrika und<br />
hält für The Lesbian Lives<br />
Project die Geschichten<br />
homosexueller Frauen<br />
fest. Entstanden ist da<br />
Buch „When You Come<br />
Back, I Might Be<br />
Dead“, dessen Titel<br />
verrät, welcher Gefahr<br />
offen zu ihrer Liebe<br />
bekennende Frauen<br />
hier ausgesetzt sind.<br />
Es ist bereits das zweite<br />
Werk, das Real im<br />
Rahmen ihres Projekts<br />
publiziert, aber bestimmt<br />
nicht das Letzte. Elisabeth<br />
Real, The Lesbian Lives<br />
Project, „When You Come<br />
Back, I Might Be Dead“,<br />
432 Seiten, 65.–,<br />
lesbianlivesproject.com<br />
18 Januar / Februar 2022
Swiss Pro<br />
24. 95<br />
statt 68.− für immer *<br />
CHF<br />
*Gültig vom 30.11. bis 20.12.2021 bei Neuabschluss von Wingo Swiss Pro (CHF 24.95.–/Monat statt 68.–). Der Rabatt von CHF 38.05 wird lebenslang pro Monat auf der Rechnung gutgeschrieben.<br />
Exklusiv Aktivierungsgebühr von CHF 40.–. Alle Details auf mobilezone.ch.
SHORT<br />
TRIP<br />
Im Large Kiosk ist<br />
Print noch King.<br />
Eine Aussicht<br />
zum Verlieben.<br />
JETZT SIND WIR IN...<br />
Genf<br />
Und es kommt doch<br />
auf die Größe an,<br />
jedenfalls, was Orte<br />
anbelangt, denn diese<br />
Mischung aus Stadt<br />
und Dorf ist genau die,<br />
die uns so zufrieden<br />
lächeln lässt wie ein<br />
Baby an Mutters Brust.<br />
Genf hat alles, den<br />
großen Luxus und<br />
das internationale<br />
Flair, Kulturen, die<br />
voneinander lernen,<br />
die Nähe zu den<br />
Alpen und zu den<br />
Metropolen dieser<br />
Welt wie auch dieses<br />
Schmunzeln, das jedem<br />
im Gesicht hängt, der<br />
die Schweizer Stadt im<br />
Westen sein Zuhause<br />
nennt. Romain ist<br />
einer dieser Menschen,<br />
die Genf ins Herzen<br />
geschlossen haben und<br />
die seine versteckten<br />
Juwelen kennt, die<br />
er uns diesen Monat<br />
übermittelt, Schwarz<br />
auf Weiß und so<br />
sympathisch, dass wir<br />
kaum anders können,<br />
als uns sofort auf den<br />
Weg zu machen.<br />
Dornröschen wäre<br />
neidisch auf die<br />
Betten im 9Hotel.<br />
Wohnen<br />
Das kürzlich eröffnete<br />
Hotel Citizen M liegt<br />
quasi im Bermuda-Dreieck<br />
zwischen Genfersee,<br />
Altstadt und den größten<br />
Shopping-Straßen und ist<br />
nicht zuletzt deshalb eine<br />
gute Übernachtungsmöglichkeit.<br />
Rund ums 9Hotel<br />
steppt der Bär, liegt dieses<br />
doch im Quartier Paquis,<br />
einem der lautesten Genfs.<br />
Airbnb funktioniert in<br />
Genf ebenfalls besonders<br />
gut, und wer aufs heimische<br />
Feeling nicht verzichten<br />
will, es aber professioneller<br />
mag, der steigt in<br />
einem der Apartments von<br />
Visionapartments ab.<br />
Essen<br />
Mit Kaffee und Croissant<br />
startet man im Café<br />
Ein Ausflug in<br />
die Weinberge<br />
gefällig?<br />
Remord im Plainpalais in<br />
den Tag, einer der ältesten<br />
Brasserien der Stadt. Am<br />
Wochenende holt man sich<br />
einen Bagel im Three<br />
Kids und genießt diesen<br />
im Parc des Bastions,<br />
während man Schachspielern<br />
zusieht. Zum<br />
gemütlichen Lunch<br />
geht’s ab ins Susuru<br />
Ramen, wo die Suppe<br />
auch bei schlechtem<br />
Wetter schmeckt, und das<br />
Tagesgericht im Bains<br />
des Paquis ist immer eine<br />
sichere Option. Auf ein<br />
abendliches Bier geht’s<br />
mit dem Boot Mouette<br />
zum 2021 neu eröffneten<br />
Restaurant de la Plage,<br />
dessen Karte munter<br />
lokale Produkte stapelt.<br />
Donnerstags trifft man<br />
sich am Marché des<br />
Ramen wie im<br />
fernen Osten serviert<br />
Susuru Ramen.<br />
Grottes, trinkt Craft Beer<br />
und mampft sich durch<br />
eine Käseplatte.<br />
Shopping<br />
Bei Monsieur Alain in<br />
Plainpalais gibt’s das, was<br />
coole Männer täglich<br />
tragen wollen, die<br />
weibliche Alternative<br />
heißt Beau Travail und<br />
befindet sich im Quartier<br />
Les Augustins. Im<br />
Bankenviertel neu<br />
eröffnet, hat der Bongo<br />
Joe record shop, der die<br />
krasseste Vinyl-Sammlung<br />
sein eigen nennt, die Genf<br />
je gesehen hat. Den Wert<br />
von Büchern schätzt man<br />
im Large Kiosk, wo man<br />
stundenlang durch die<br />
Regale schlendern und<br />
durch die hübschen<br />
Fotobücher und Reiseführer<br />
schmökern möchte.<br />
Küchenkram und Deko<br />
gibt’s bei Grain de sel,<br />
dessen Sortiment selbst für<br />
den etwas bereit hält, der<br />
verzweifelt nach einem<br />
guten Geburtstagsgeschenk<br />
sucht.<br />
Quartiere<br />
Die neue Food-Szene trifft<br />
sich im Quartier Paquis,<br />
Old Carouge ist für seine<br />
charmanten Boutiquen<br />
und den abendlichen<br />
Markt bekannt, der jeden<br />
Donnerstag stattfindet und<br />
Romain<br />
ist Produzent eines<br />
natürlichen Schweizer<br />
Soft Drinks.<br />
liebt gutes Essen und<br />
guten Wein.<br />
hasst schlechtes Essen<br />
und schlechten Wein.<br />
supernaturalclub.ch<br />
Hungrige aus<br />
der ganzen<br />
Stadt anlockt.<br />
Mittwoch<br />
und Samstag<br />
wird auf dem<br />
Flohmarkt<br />
im Viertel<br />
Plainpalais<br />
gefeilscht,<br />
was das<br />
Zeug hält.<br />
Must-do<br />
Vom Stadtzentrum aus<br />
paddelt man die Rhone<br />
entlang oder unternimmt<br />
denselben Ausflug auf<br />
dem Fahrrad, das einen<br />
raus aus der Stadt und<br />
aufs Land führt, wo in<br />
einem der zahlreichen<br />
Weinberge garantiert eine<br />
Weinverkostung auf<br />
einen wartet.<br />
Events<br />
Imany<br />
23.02.<br />
Imanys Samtstimme trifft<br />
auf zarte Cello-Klänge.<br />
Alle Adressen gibt’s auf faces.ch<br />
20 Januar / Februar 2022
MÖBLIERTE APARTMENTS MIT<br />
SERVICE UND STIL - WELTWEIT!<br />
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BASEL BERLIN FRANKFURT LAUSANNE LUZERN VEVEY WIEN WARSCHAU ZUG ZÜRICH
GUTE<br />
GRÜN<strong>DE</strong><br />
Text: Marco Rüegg<br />
...für und gegen den<br />
öffentlichen Verkehr<br />
für<br />
1.<br />
Möglich, dass die<br />
Autobahn zuweilen<br />
schneller von A nach<br />
B führt als sieben Mal<br />
Umsteigen. Aber bis in<br />
B alle Einbahnstraßen<br />
umfahren und ein<br />
Parkplatz klargemacht<br />
ist...<br />
2.<br />
Bei einem Arbeitsweg von<br />
25 Kilometern vermeiden<br />
Bus und Bahn gegenüber<br />
dem PKW pro Jahr und<br />
Person 320 kg CO2-<br />
Ausstoß. Da jubelt die<br />
Greta in uns!<br />
3.<br />
Klimafreundlich ans Ziel –<br />
und erst noch klimasicher:<br />
Während Radfahrer nasse<br />
Füße kriegen, bleiben die<br />
Socken der Straßenbähnler<br />
trotz Wolkenbruch im<br />
Trockenen.<br />
4.<br />
Laptop auf die Knie,<br />
Prüfungsstoff büffeln,<br />
Zeitung lesen oder mit<br />
Blick aus dem Fenster die<br />
Seele baumeln lassen –<br />
Pendlerzeit ist Quality<br />
Time.<br />
5.<br />
Es soll schon vor dem<br />
Traualtar geendet haben,<br />
was mit „Ist dieser Platz<br />
noch frei?“ begann.<br />
Wie schnell wird eine Fahrt im öV zum Abenteuer-Parcours…<br />
gegen<br />
1.<br />
Morgenmuffel, saure<br />
Fratzen, Smartphone-<br />
Zombies, ein Cocktail<br />
aus Pupsern und<br />
Billig-Aftershave:<br />
Die Geisterbahn wirkt<br />
idyllisch, verglichen mit<br />
der Bahn zur Rush-Hour.<br />
2.<br />
Abends befindet sich der<br />
letzte freie Sitz immer<br />
dort, wo jemand triefenden<br />
Zwiebeldöner verputzt.<br />
3.<br />
Die Buße fürs<br />
Schwarzfahren ist derart<br />
schnell amortisiert, dass<br />
die Verkehrsbetriebe<br />
mehr Menschen in die<br />
Kriminialität treibten<br />
als mexikanische<br />
Drogenkartelle.<br />
4.<br />
Temperaturregelung<br />
als sommerlicher<br />
Knackpunkt: Entweder<br />
landen wir in einem von<br />
sämtlichen Nuancen<br />
des Schweißgeruchs<br />
erfüllten Tropenhaus –<br />
oder in einem rollenden<br />
Kühlschrank mit<br />
Erkältungs-Garantie.<br />
5.<br />
Im Winter feiern zwischen<br />
schniefenden, niesenden<br />
Passagieren Horden<br />
von Grippeviren ihre<br />
Megaparty. Gesundheit!<br />
22 Januar / Februar 2022
FRANKFURT AM MAIN<br />
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18–20 JANUARY 2022<br />
WWW.PREMIUM.FASHION
WHAT<br />
THEY<br />
SAY<br />
ABOUT<br />
JOAQUIN<br />
PHOENIX<br />
He’s creating a<br />
new kind of sexy<br />
leading man.<br />
To me, his face is<br />
new and might be<br />
legendary someday.<br />
Isaac Mizrahi<br />
I like Joaquin<br />
Phoenix. He’s an<br />
amazing actor and<br />
he’s so buff.<br />
Katie Leung<br />
He is a very special<br />
actor.<br />
Robert De Niro<br />
Joaquin is a<br />
very unique and<br />
different actor.<br />
I love how original<br />
he is, you know<br />
you don’t see that<br />
very often anymore<br />
on screen.<br />
John Travolta<br />
He doesn’t like<br />
compliments.<br />
I learned it the hard<br />
way – but he’s the<br />
best ever.<br />
Jonah Hill<br />
Joaquin is so lovely<br />
and so brilliant and<br />
he’s a very eccentric<br />
guy. You never<br />
really know what<br />
he’s up to.<br />
Gwyneth Paltrow<br />
He is one of the<br />
best actors around.<br />
Seriously.<br />
Jerry Penacoli<br />
Joaquin is just<br />
phenomenal.<br />
Zazie Beetz<br />
I think Joaquin<br />
Phoenix is<br />
probably my<br />
favorite film actor.<br />
Charlie Plummer<br />
If I had to go to a<br />
desert island right<br />
now I would<br />
choose to take<br />
Joaquin Phoenix<br />
with me.<br />
Amy Adams<br />
Joaquin is a<br />
magical beast. He<br />
is unbelievable.<br />
Maya Rudolph<br />
Joaquin Phoenix<br />
is one of my talent<br />
crushes. I just love<br />
the guy. We lived<br />
together on a movie<br />
called „Reservation<br />
Road“ and he was a<br />
great housemate –<br />
so thoughtful and<br />
generous and just<br />
fun and cool.<br />
Mark Ruffalo<br />
Joaquin is one<br />
of the best actors<br />
around.<br />
Christian Bale<br />
It’s always great<br />
working with him<br />
no matter what.<br />
He is so supremely<br />
talented.<br />
Rooney Mara<br />
He is a good kisser.<br />
Madisen Beaty<br />
He is a lovely man.<br />
He is incredibly<br />
kind. He is a<br />
wonderful person<br />
and a great actor.<br />
His instinct is kind<br />
of very special –<br />
it’s closer to an<br />
animal instinct than<br />
to a human being’s<br />
instinct which<br />
makes it deeper.<br />
And his instinct is<br />
never wrong.<br />
Marion Cotillard<br />
I don’t think there’s<br />
anyone more alive<br />
on camera than<br />
Joaquin Phoenix.<br />
John C. Reilly<br />
I have a soft spot for<br />
Joaquin Phoenix.<br />
Heidi Klum<br />
On set, he fought<br />
to try and do all his<br />
makeup himself<br />
because he didn’t<br />
like being touched.<br />
He was so difficult<br />
to work with.<br />
Will Mavity<br />
He just has such<br />
a lovely way of<br />
making you feel<br />
relaxed and he is<br />
very humble.<br />
Jennifer Neala Page<br />
He is an amazing<br />
actor, an amazing<br />
person and every<br />
day working with<br />
him on set was<br />
just full of fun<br />
and excitement.<br />
Ambyr Childers<br />
Every take he did<br />
something a little<br />
different.<br />
Martin Short<br />
It seems like he<br />
doesn’t care that<br />
much about awards.<br />
Jimmy Kimmel<br />
I’ve always liked<br />
him. I recognized<br />
him as a powerful<br />
talent.<br />
David Letterman<br />
What I like about<br />
Joaquin is his<br />
unpredictability.<br />
He’s playing jazz<br />
while other people<br />
are doing math.<br />
Todd Phillips<br />
He is a very unique<br />
man. It’s rare that<br />
I meet a guy around<br />
my age who I feel<br />
possesses a sensitivity<br />
and a coolness<br />
that I identify with.<br />
Adrien Brody<br />
He is an<br />
amazing actor.<br />
Reese Witherspoon<br />
He was the star in<br />
one of my favorite<br />
movies at the time.<br />
Johnny Cash<br />
He’s an explosive,<br />
totally unpredictable<br />
presence on set... in<br />
the best sense.<br />
James Gray<br />
He started yelling<br />
less about brands<br />
of bottled water and<br />
just kinda being a<br />
jokey, normal guy.<br />
It has been nice.<br />
Abby Leonard<br />
Taron Egerton
BIS ZU 62% AUF KÉRASTASE
EYES<br />
ON<br />
INFLUENCERS<br />
Seit 2018 unterhält uns Marie Jaster mit<br />
ihrem Team des Onlinemagazins BEIGE.
MARIE JASTER<br />
A world in beige<br />
@marie_jaster und<br />
@beigefeels<br />
Die Berlinerin Marie<br />
Jaster ist Chefredakteurin<br />
und Geschäftsführerin des<br />
Onlinemagazins BEIGE,<br />
das sich den schönen<br />
Dingen des Lebens<br />
widmet. Stillstand kommt<br />
bei Jaster gar nicht gut,<br />
verständlicherweise, geht<br />
es bei ihr doch ständig<br />
rund. Neuen Content und<br />
frische Ideen schütteln<br />
sie und ihr Team täglich<br />
aus dem Hut, um ihre<br />
Followers zu erfreuen.<br />
Wie das so ist, als eigene<br />
Chefin und Influencerin?<br />
Wir fragen da ganz frech<br />
einfach mal nach.<br />
„Es ist wahr, dass Influencer überdurchschnittlich<br />
viel Zeit am Handy verbringen.“<br />
<strong>FACES</strong>: Wie bist du<br />
Infl uencer geworden?<br />
Marie Jaster: Gute<br />
Frage. Als gelernte<br />
Journalistin und Redakteurin<br />
hat mein Herz<br />
schon immer für Online<br />
gebrannt, zudem habe ich,<br />
seitdem ich 15 Jahre alt<br />
bin, immer viel gebloggt,<br />
geschrieben und gepostet.<br />
F: Wie sieht dein<br />
normaler Arbeitsalltag<br />
aus?<br />
MJ: Jeder Tag ist<br />
irgendwie anders, aber<br />
gleich ist immer, dass<br />
ich mich morgens mit<br />
meinem Team bespreche<br />
(BEIGE hat mittlerweile<br />
drei Festangestellte und<br />
zehn Freelancer*innen),<br />
hunderte E-Mails schreibe<br />
und „zwischendurch“<br />
noch Artikel verfasse und<br />
redigiere. Dazu kommen<br />
noch Events, Shootings<br />
und Reisen.<br />
F: Wie lange feilst<br />
du an einem Foto, bevor<br />
du es auf Instagram<br />
veröffentlichst?<br />
MJ: Eine Minute.<br />
Ich bin für Realität und<br />
Spontaneität.<br />
F: Was machst du in<br />
zehn Jahren?<br />
MJ: Immer noch<br />
BEIGE! Aber hoffentlich<br />
ist aus dem Onlinemagazin<br />
dann eine ganze Welt<br />
geworden, inklusive<br />
vieler digitaler und realer<br />
Produkte und Projekte. Ich<br />
habe unendlich viele Ideen<br />
und Vorhaben!<br />
F: Ein Vorurteil über<br />
Infl uencer, das gar nicht<br />
stimmt? Und eines, das<br />
wahr ist?<br />
MJ: Falsch: Dass der<br />
Job der einfachste der<br />
Welt ist. Es gehört sehr<br />
viel Wissen, Feingefühl<br />
und harte Arbeit dazu.<br />
Wahr ist, dass wir<br />
überdurchschnittlich viel<br />
Zeit am Handy verbringen.<br />
F: Die coolste<br />
Einladung, die du als<br />
Infl uencer je erhalten<br />
hast?<br />
MJ: Die schönsten<br />
zwei Pressereisen waren<br />
Mairosen-Pflücken in<br />
Südfrankreich mit Chanel<br />
und vier Stunden Yoga<br />
beim Detox-Retreat<br />
im Bregenzerwald mit<br />
Susanne Kaufmann und<br />
Niche-Beauty!<br />
F: Was ist deine<br />
Defi nition eines<br />
Infl uencers?<br />
MJ: Ein Mensch mit<br />
einer starken Meinung<br />
und/oder Ästhetik, der es<br />
schafft, viele Menschen<br />
zu vereinen und zu<br />
inspirieren.<br />
F: Wen stalkst du<br />
selbst auf Instagram?<br />
MJ: Frauen, die ich<br />
auch im echten Leben<br />
kenne und bewundere:<br />
@alexavonheyden,<br />
@meyerwiedaslexikon<br />
und @bbbingss.<br />
F: In welchen<br />
Momenten wünschst du dir<br />
mehr Anonymität?<br />
MJ: Bisher noch nie.<br />
Ich freue mich immer,<br />
wenn ich neue Leute<br />
kennenlerne und diese<br />
mir auf der Straße<br />
„Hallo“ sagen.<br />
F: Welches ist dein<br />
liebstes Bild in deinem<br />
Feed?<br />
MJ: Kein Bild, aber<br />
ein Video. Mein Reels<br />
im gelben Pullover zu<br />
„Sugar Sugar“.<br />
Da haben wir uns in<br />
unser Lieblingsferienhaus<br />
in Dänemark verliebt,<br />
beruflich war gerade<br />
viel im Umbruch, und es<br />
ging mir eigentlich nicht<br />
gut. Aber irgendwie war<br />
an dem Tag auf einmal<br />
alles im Reinen – und<br />
ich habe wirklich die<br />
ganze Zeit getanzt!<br />
F: Wo shootest du<br />
am liebsten?<br />
MJ: Wenn ich Zeit<br />
habe, dann fahre ich gerne<br />
mit meiner Fotografin/<br />
Freundin an besondere<br />
Orte, zum Beispiel zum<br />
Schloss Sanssouci oder<br />
an Seen im Sommer.<br />
F: Was beschäftigt<br />
dich gerade am meisten?<br />
MJ: Neben der<br />
Pandemie? Auf jeden<br />
Fall beschäftige ich mich<br />
gerade viel damit, wie ich<br />
eine gute Chefin werde<br />
und mein Team glücklich,<br />
effektiv und zufrieden ist!<br />
Das ist mir sehr wichtig!<br />
F: Worauf bist du<br />
besonders stolz?<br />
MJ: Auf meine<br />
Zielstrebigkeit und<br />
meinen Ehrgeiz – und<br />
auf alles, was ich bisher<br />
erreicht habe.<br />
F: Was würdest du<br />
ändern, wenn du die<br />
Macht dazu hättest?<br />
MJ: Ich würde<br />
das Bildungssystem<br />
revolutionieren und<br />
damit viele soziale<br />
Ungerechtigkeiten<br />
und Probleme lösen.<br />
F: Wer ist dein<br />
Vorbild?<br />
MJ: Meine Mutter<br />
hat mir schon immer<br />
vorgelebt, wie man<br />
erfolgreich und<br />
selbstständig ist. Und<br />
sich nie von anderen<br />
abhängig macht.<br />
F: Was sammelst du?<br />
MJ: Bunte Gläser und<br />
Tassen. So langsam muss<br />
aber Schluss sein, das<br />
Regal ist voll!<br />
F: Welches Erlebnis<br />
wirst du nie vergessen?<br />
MJ: Sechs Wochen<br />
USA-Roadtrip mit meinem<br />
Freund. Ich habe so viel<br />
gelernt über mich selbst,<br />
uns als Paar und die USA.<br />
F: Was möchtest<br />
du gerne geschenkt<br />
bekommen?<br />
MJ: Ich freue mich<br />
immer über Interior-<br />
Pieces, das ist wirklich<br />
meine Leidenschaft. Und<br />
wir sind gerade in ein<br />
neues Office gezogen, was<br />
dringend Möbel, Lampen<br />
und Accessoires braucht!<br />
F: Wofür gibst du<br />
gerne Geld aus? Wofür<br />
nicht?<br />
MJ: Gerne für<br />
Interior, Mode und für<br />
die Menschen, die ich<br />
liebe oder deren Arbeit<br />
ich schätze. Bei Behörden<br />
fällt es mir da deutlich<br />
schwerer…<br />
F: Was sollen die<br />
Menschen über dich<br />
sagen?<br />
MJ: Sie können<br />
sagen, was sie wollen.<br />
So lange ich selbst mit<br />
mir im Reinen bin und<br />
die Menschen, mit denen<br />
ich arbeite und die ich<br />
liebe, wissen, wer ich bin<br />
und für was ich einstehe,<br />
bin ich happy.<br />
Januar / Februar 2022
EAT&<br />
WEBSITE<br />
DRINK<br />
SHORT-<br />
CUTS<br />
Text: Marina Warth<br />
Pasta<br />
Princess<br />
Wer seit 30 Jahren Pasta<br />
verkauft, der kennt die<br />
Nudel in und auswendig.<br />
Patrizia Fontana weiß<br />
um das Verhältnis von<br />
Mehl, Wasser und Ei,<br />
das einen Teigklumpen<br />
später in seidige<br />
Tagliatelle verwandelt.<br />
In Zürich findet man die<br />
Pasta aus ihrer eigenen<br />
Manufaktur in Fontanas<br />
Feinkostgeschäft und auf<br />
den Karten zahlreicher<br />
Restaurants. Jeder kann<br />
kochen, auch selbst<br />
gemachte Pasta, deshalb<br />
versammelt Patrizia<br />
Fontana 100 ihrer<br />
Rezepte im Werk „La Mia<br />
Cucina“, dessen liebevoll<br />
formulierten Anweisungen<br />
einen fühlen lassen, als<br />
flüstere uns Fontana beim<br />
Kochen ins Ohr.<br />
Patrizia Fontana,<br />
„La Mia Cucina“,<br />
Echtzeit Verlag, ca. 49.–<br />
28<br />
BOOK<br />
Dolce vita<br />
Für eine gute Pizza setzt<br />
man sich in der Schweiz<br />
in eines der Restaurants<br />
von Molino. Der dünne<br />
Boden, der leckere Belag<br />
und die Kellnerinnen und<br />
Kellner, die einem das<br />
Gefühl geben, als säße<br />
man irgendwo an einer<br />
italienischen Piazza. Jetzt<br />
lanciert Molino seinen<br />
eigenen Onlineshop, in<br />
dem es toskanischen<br />
Wein, Trüffel- und<br />
Olivenöl, Kaffee und<br />
süße Leckereien gibt,<br />
die die Zeit bis zum<br />
nächsten Restaurantbesuch<br />
überbrücken. molino.ch<br />
„My body<br />
is like<br />
breakfast,<br />
lunch, and<br />
dinner.<br />
I don’t think<br />
about it,<br />
I just have it.“<br />
Arnold<br />
Schwarzenegger<br />
SPECIAL COLLECTION<br />
Hogwarts Story<br />
Geben Sie es zu: Auch Sie haben Harry Potter beim<br />
Erlernen der Zauberei zugesehen und sich heimlich<br />
gewünscht, doch selbst einmal im magischen Topf rühren<br />
zu können. Nun, wir sind alle erwachsen geworden, sogar<br />
Harry, und wissen, dass es wohl nichts mehr wird mit<br />
der Magie. Ein bisschen Hogwarts-Feeling holen wir uns<br />
dafür jetzt mit den Teilen aus der limitierten Kollektion<br />
von Le Creuset mit Harry Potter in die heimische Küche.<br />
Da finden sich etwa der Bräter mit Harry-Blitz oder der<br />
Hogwarts-Express-Wasserkessel, magische Becher oder<br />
die Voldemort-Auflaufform. Und ja, irgendwie fühlt<br />
sich das Kochen damit tatsächlich so an, als würden wir<br />
anstelle der Kelle den Zauberstab schwingen. Le Creuset<br />
X Harry Potter, ab ca. 30.–, lecreuset.ch<br />
PLACES<br />
Ekelhaft!<br />
Die einen grausts bei<br />
Gorgonzola, die anderen<br />
bei Haggis, Mäuseschnaps<br />
oder Augensuppe, alles<br />
Gerichte, die irgendwer<br />
irgendwo auf der Welt<br />
tatsächlich als Leibspeise<br />
verputzt. Das Disgusting<br />
Food Museum Berlin<br />
zeigt Lebensmittel und<br />
Gerichte, die für Erstaunen<br />
und teilweise gar für<br />
Würgreiz sorgen. Wer<br />
nach dem Museumsbesuch<br />
noch nicht genug hat,<br />
der holt sich ein paar<br />
Kostproben für zuhause.<br />
Disgusting Food Museum<br />
Berlin, Schützenstraße<br />
70, 10117 Berlin, Freitag<br />
bis Dienstag, 11 bis 19<br />
Uhr, Eintritt ca. 12.–,<br />
disgustingfoodmuseum.<br />
berlin<br />
NICE TO HAVE<br />
Open bar<br />
Nicht jeder hat es im Blut,<br />
das richtige Crashen von<br />
Eis, das Schütteln der<br />
Zutaten und das Gießen<br />
des fertigen Drinks ins<br />
mit Zuckerrand oder<br />
Schirmchen (oder beidem)<br />
vorbereitete Glas. Ein<br />
bisschen Unterstützung<br />
ist also mehr als<br />
willkommen, und wenn<br />
diese dann noch in solch<br />
hübscher Verpackung<br />
auf dem Tresen landet<br />
wie das Cocktail-Set von<br />
Drink Syndikat, fühlen<br />
wir uns bereit, sogar<br />
James Bond den geliebten<br />
Martini zu mixen. Das<br />
Prinzip ist einfach:<br />
Zutaten und Rezepte<br />
dreier Cocktails befinden<br />
sich in der Box, wobei<br />
erstere vor allem aus<br />
kleineren Manufakturen<br />
stammen, Bitters oder<br />
Sirups wurden gar selbst<br />
hergestellt. Also schnell<br />
die Schürze umgebunden<br />
und die Gläser geputzt,<br />
das Mixen kann losgehen!<br />
Die Cocktail-Sets von<br />
Drink Syndikat sind in<br />
mehreren Ausführungen<br />
zum Beispiel mit Gin<br />
oder Rum und sogar als<br />
alkoholfreie Version ab<br />
ca. 60.– erhältlich.<br />
drink-syndikat.ch
TRAVEL<br />
SHORT-<br />
CUTS<br />
Text: Marina Warth<br />
PLACES<br />
„Sometimes it’s the journey<br />
that teaches you a lot<br />
about your destination.“<br />
Drake<br />
BOOK<br />
Wald und<br />
Wiese<br />
NICE TO GO<br />
Collector<br />
Sie erinnern einen zuhause<br />
an die Schönheit der<br />
Ferne und an Momente<br />
voller Glück. Wird das<br />
Sammeln von Souvenirs<br />
allerdings zur Jagd, verhält<br />
sich der Tourist bisweilen<br />
wie ein gefräßiges<br />
Wildtier. Deshalb<br />
macht es hellozurich<br />
allen Besuchern der<br />
Limmatstadt leicht<br />
und versammelt die<br />
schönsten Dinge lokaler<br />
Manufakturen und Labels<br />
in einem Geschäft. Der<br />
hellozurichShop befindet<br />
sich inmitten der Zürcher<br />
Altstadt, die man beim<br />
Entdecken sowieso<br />
nicht auslassen sollte.<br />
Und verzaubern einen<br />
Pflastersteine und Gebäude<br />
doch zu sehr, sind alle<br />
Produkte auch online unter<br />
shop.hellozurich.ch zu<br />
finden. hellozurichShop,<br />
Neumarkt 24,<br />
8001 Zürich, Schweiz<br />
Januar / Februar 2022<br />
Arte Veneziana<br />
Venedig ist wie eine wahrgewordene Filmkulisse. Das Wasser, die Gondoliere,<br />
die Bauten, die anmuten, als stünden hier die Uhren still. Wer es noch nicht in die<br />
Wasserstadt geschafft hat, der hat mit dem Boutiquehotel Ca’ di Dio jetzt einen Grund<br />
mehr, Venedig endlich auf Platz Eins seiner Bucket List zu setzen. Hier halten Tradition<br />
und Moderne Händchen, wenn italienisches Handwerk und venezianische Materialien<br />
wie Muranoglas, Marmor oder von Hand gewebte Textilien auf zeitgenössisches<br />
Interieur treffen, das wiederum aus der Feder der Architektin Patricia Urquiola stammt.<br />
Beim Eintritt in die Lobby verschlägt einem der mundgeblasene Kronleuchter den<br />
Atem, und auch für die Vasen und Leuchten in den Zimmern war einiges an Puste nötig.<br />
Überall zollt das Interieur dem Wasser Tribut: etwa in Form von eisblauen Sesseln,<br />
Brunnen oder Wasserspielen, die selbst Erwachsene jauchzen lassen wie Kinder beim<br />
Planschen. Übernachtung im Doppelzimmer pro Nacht ab ca. 260.–, Hotel Ca’ di Dio,<br />
Riva Ca› di Dio, 2183, 30122 Venedig, Italien, ca-di-dio.venicecityhotels.com<br />
Manchmal haben wir<br />
genug von der Stadt,<br />
vom Grau der Fassaden<br />
und demjenigen in den<br />
Gesichtern der Menschen,<br />
die gerade von A nach<br />
B eilen, ohne sich eine<br />
Sekunde vom Smartphone-<br />
Bildschirm loszureißen.<br />
Dann träumen wir von<br />
einem Heim auf dem<br />
Land, dort, wo die einzige<br />
Sorge darin besteht, nicht<br />
bis abends um 20 Uhr<br />
frisches Brot zu kriegen.<br />
Bis wir der Großstadt den<br />
Rücken kehren, blättern<br />
wir in „Country And<br />
Cozy“ und fantasieren von<br />
verwitterten Holzscheunen<br />
und alten Bauernhäusern,<br />
die mit Liebe und dem<br />
richtigen Händchen zu<br />
neuen Wohnräumen<br />
werden. Die Inspirationen<br />
in diesem Buch kommen<br />
von Landhäusern in der<br />
Toskana, England oder<br />
Deutschland und zeigen<br />
zudem die Gesichter hinter<br />
den Räumen.<br />
gestalten, „Country And<br />
Cozy“, ca. 64.–<br />
29
BEAUTY<br />
SHORT-<br />
CUTS<br />
Text: Marina Warth<br />
HAIR TREND<br />
Braschi<br />
„If you focus on good skin<br />
care, you really won’t<br />
need a lot of makeup.“<br />
Demi Moore<br />
WE LOVE<br />
L.A. calling<br />
NEW BRAND<br />
Planet<br />
pleaser<br />
Nicht immer ist die Mitte<br />
die richtige Richtung.<br />
Ganz oder gar nicht,<br />
sagten sich die Macher<br />
des Schweizer Beauty-<br />
Labels Nuniq, die von<br />
der Zutatenliste bis zur<br />
Verpackung ihrer Produkte<br />
alles richtig machen<br />
wollen. So kommen<br />
Shampoo oder Creme<br />
in wiederverwendbaren<br />
Tiegeln und Spendern<br />
daher und enthalten<br />
überdies all jene<br />
Superfoods, die wir<br />
sonst fröhlich in unsere<br />
Smoothies mischen. Was<br />
uns gut tut, freut auch<br />
den Planeten. Die<br />
Produkte von Nuniq gibt’s<br />
ab ca. 29.–, (Refi ll ab<br />
ca. 22.–) über nuniq.io.<br />
Hang loose<br />
Wir nehmen das Leben<br />
bisweilen zu ernst. Und<br />
uns damit. Einfach mal<br />
loslassen, Pedanterie hat<br />
noch keinem geholfen.<br />
Deshalb verzichten<br />
wir auch auf Frisuren,<br />
deren Styling uns in den<br />
Wahnsinn treibt. Besser:<br />
Die luftigen Ponys, die wir<br />
gerade überall sehen und<br />
die auf dem Laufsteg so<br />
präsent waren wie Kekse<br />
zur Weihnachtszeit. Das<br />
Haar lufttrocknen oder<br />
über Kopf föhnen reicht,<br />
schließlich wollen wir<br />
Evo, „Shebang-A-Bang Dry<br />
Spray Wax“, Haarspray zum<br />
Stylen von trockenem oder<br />
nassem Haar. 200 ml, ca. 31.–<br />
(douglas.ch)<br />
uns nicht lange aufhalten,<br />
und der Rundbürste<br />
gönnen wir jetzt sowieso<br />
eine Auszeit. Auch gut:<br />
Trockenshampoo, das den<br />
Pony griffiger macht und<br />
das Haar zur Winterzeit<br />
weniger fliegen lässt.<br />
Dann bitte nicht zu viel<br />
Haarspray drauf, sondern<br />
einfach losmarschieren.<br />
Ja, Gwyneth Paltrow hat<br />
ihre Tochter nach einer<br />
Frucht benannt. Daran ist<br />
ihr Ex aber mindestens<br />
genauso beteiligt, und der<br />
schreibt immerhin ganz<br />
passable Songs. Eigentlich<br />
tut das Ganze ja nichts zur<br />
Sache, denn abgesehen<br />
von Schauspielerei und<br />
Kindernamen ist Paltrow<br />
mittlerweile umso mehr<br />
für ihre Beauty-Produkte<br />
bekannt. Goop nennt sie<br />
ihre eigene Linie, die<br />
direkt aus Los Angeles<br />
in unsere Badezimmer<br />
kommt. Nix Böses erlaubt<br />
die Schauspielerin in<br />
ihren Produkten, die<br />
überdies auch nicht an<br />
Tieren getestet werden.<br />
Unterteilt in GoopGlow,<br />
G.Tox und GoopGenes<br />
sorgen die Badesalze,<br />
Öle und Cremes für eine<br />
schöne Haut und ein tolles<br />
Erlebnis, punkten die<br />
Produkte doch zudem mit<br />
ihren zarten Texturen und<br />
hübschen Verpackungen.<br />
Die Produkte von<br />
Goop gibt’s bei<br />
niche-beauty.com.<br />
30 Januar / Februar 2022
MAKE-UP TREND<br />
Walk the line<br />
BOOK<br />
FKK<br />
Nackte Hintern und entblößte Nippel gibt’s nicht nur am<br />
FKK-Strand, sondern im Abreißkalender von Seltmann<br />
Publishers fürs neue Jahr. Und das ist nicht plump<br />
oder anrüchig, sondern hat mit Schönheit mindestens<br />
genauso viel zu tun wie der neueste Lippenstift oder die<br />
angesagteste Lidschattenfarbe. Ein bisschen schön, ein<br />
wenig erotisch und natürlich ganz viel Kunst, das sind die<br />
Fotografien, die täglich als Polaroids im Kalender auf uns<br />
warten und auf deren Rückseite die Geschichte zum Bild<br />
zu lesen ist. Photodarium Private 2022, Limited Nude<br />
Edition, Seltmann Publishers, ca. 35.–<br />
1 2<br />
1 Mac, Kajal Crayon in<br />
„Masala“, cremiger Kajal,<br />
ca. 29.–<br />
2 Pixi, Endless Silky Eye Pen<br />
in „bronzebeam“, Eyeliner<br />
mit wasser- und wischfester<br />
Formel, ca. 25.–<br />
Während wir es beim Haar<br />
locker angehen, achten wir<br />
beim Make-up auf klare<br />
Linien. Die ziehen wir<br />
allerdings nicht Schwarz<br />
oder Braun, sondern in<br />
metallischen Tönen von<br />
Bronze über Silber bis<br />
Gold. Das passt zu den<br />
Lichtern am Baum und<br />
denjenigen am Himmel<br />
und darüber hinaus zu<br />
jeder Veranstaltung, für<br />
die wir uns etwas schicker<br />
machen sollten. Dick<br />
und breit soll der Wing<br />
jetzt sein, am besten zu<br />
erreichen mit Eyeliner<br />
und Kajal. Dafür den<br />
angespitzten Stift oder<br />
schrägen Pinsel am<br />
äußeren Lid ansetzen<br />
und erst die Negativform<br />
zeichnen, bevors ans<br />
Ausmalen geht.<br />
Christian Siriano<br />
LIEBLING<br />
On fire<br />
Der Lippenstift von<br />
Byredo ist mehr Kunst als<br />
reines Beauty-Produkt.<br />
Das Klicken der Kappe,<br />
die gerundete Form, die<br />
Kombination aus Silber<br />
und Gold, dazu die Farbe<br />
selber, ein Rot, so satt<br />
und leuchtend, dass<br />
Schneewittchen daneben<br />
glatt einpacken kann.<br />
„Mad Red“ ist der Name<br />
dieser Farbe, die uns<br />
um den Verstand bringt<br />
und uns Gelegenheiten<br />
sammeln lässt, zu denen<br />
wir den Lippenstift von<br />
Byredo zur Schau tragen<br />
können. Byredo, „Mad<br />
Red“, ca. 35.–<br />
Januar / Februar 2022<br />
31
FASHION<br />
SHORT-<br />
CUTS<br />
Text: Marina Warth<br />
IT-PIECE<br />
LIEBLING<br />
Corona-Baby<br />
Gerade noch in London, fand sich Gina Grünwald wegen<br />
Corona plötzlich wieder in der Schweiz. Man würde<br />
denken, die Inspiration bliebe auf der Strecke, musste die<br />
Designerin ihr Studium am Central Saint Martins College<br />
doch plötzlich über den heimischen PC fortführen. Im<br />
Gegenteil: Dass die Pandemie Schutzartikel boomen und<br />
damit den Abfallberg an Plexiglas steigen ließ, sorgte<br />
bei Grünwald für die zündende Idee. Und so kreierte<br />
die Zürcherin unter ihrem eigenen Label GINA GRNW<br />
Taschen aus Plexiglas-Reststücken, die mit Hilfe von<br />
Lasermaschinen und traditionellem Häkeln anmuten wie<br />
Accessoires aus einem Science-Fiction-Film. Die Plex<br />
Bags sind den Größen XS, S, M und L ab ca. 450.– über<br />
ginagrnw.store erhältlich, wobei Gina Grünwald zehn<br />
Prozent des Erlöses spendet.<br />
NEW BRAND<br />
Rokh<br />
Urban Jungle<br />
Chunky<br />
Am liebsten hüllen<br />
wir uns dieser Tage in<br />
warme Strickteile, die<br />
uns Geborgenheit und<br />
Gemütlichkeit verschaffen.<br />
Das 2021 von Tatjana<br />
Stojnic-Bräm gegründete<br />
Bluebloodlabel fertigt<br />
seine Mode in Europa,<br />
plastikfrei und aus<br />
natürlichen Materialien,<br />
um deren ökologischen<br />
Fußabdruck möglichst<br />
gering zu halten. Das<br />
Ergebnis ihrer ersten<br />
Kollektion sind grob<br />
gestrickte Pullover in<br />
knalligen Farben, die<br />
nichts mit den Strickteilen<br />
gemein haben, an denen<br />
Oma gerade hantiert.<br />
Bluebloodlabel, Strickpullover<br />
ab ca. 310.–,<br />
bluebloodlabel.com<br />
Es wird nie aussterben, das<br />
Leopardenmuster, genauso<br />
wenig wie Toupets und<br />
blauer Lidschatten. Diese<br />
Saison findet sich der<br />
Print auf Mänteln wieder,<br />
wo er sich in seiner<br />
ursprünglichsten Form<br />
präsentiert. Das bedeutet:<br />
keine Neonfarben und<br />
nix da mit abgespaceten<br />
Kombinationen. Die<br />
Designer zollen dem<br />
tierischen Vorbild Tribut<br />
und präsentieren Fake Fur,<br />
der uns glatt zwei Mal<br />
hinschauen lässt.<br />
Guess, Mantel aus Polyester,<br />
ca. 210.–<br />
„If you’re wearing a real<br />
fur coat, you just look<br />
like an old, unaware,<br />
unconscious human being.“<br />
Stella McCartney<br />
COLLABORATION<br />
Nachtwache<br />
Grässliches Wetter und<br />
miese Stimmung machen<br />
es uns schwer, morgens<br />
fröhlich aus dem Bett zu<br />
springen. Die Teile aus der<br />
Zusammenarbeit von<br />
ZigZagZurich und Julian<br />
Zigerli sorgen zwar für<br />
gute Laune, lassen uns<br />
allerdings auch nicht<br />
gerade darüber frohlocken,<br />
aus den Federn zu steigen.<br />
Schließlich bestehen die<br />
Kimono-Pyjamas aus<br />
derselben weichen<br />
ägyptischen Baumwolle,<br />
die ZigZagZurich für seine<br />
Bettwäsche verwendet.<br />
Zigerli verpasst Pyjamas<br />
und Bettwäsche coole<br />
Prints, die uns tatsächlich<br />
in die Zwickmühle<br />
bringen, beim Zubettgehen<br />
eigentlich gar nicht die<br />
Augen schließen zu<br />
wollen. ZigZagZurich X<br />
Zigerli, „ZigZagZigerli“,<br />
Bettwäsche ab ca. 149.–<br />
und Kimono-Pyjamas<br />
ab ca. 290.–<br />
32 Januar / Februar 2022
WE LOVE<br />
Besties<br />
2<br />
TREND<br />
Calcaterra<br />
1<br />
1 Lamarel, Sonnenbrille<br />
aus Bio-Acetat, ca. 170.–<br />
2 Lamarel, Sweater aus<br />
Bio-Baumwolle, ca. 90.–<br />
Wenn wir zuhause sitzen,<br />
dann in den Sweaters<br />
und Pants von Lamarel.<br />
Das Label der Baslerin<br />
Sandra Pinto hält<br />
allerdings noch viel mehr<br />
bereit als gemütliche<br />
Homewear. Und das gibt’s<br />
ab sofort nicht mehr nur<br />
online zu bewundern,<br />
denn die Designerin<br />
eröffnet in Basel ihren<br />
eigenen Showroom.<br />
Die Kollektionen des<br />
2018 gegründeten<br />
Labels stammen alle<br />
aus Sandras Feder und<br />
werden fair und ethisch<br />
korrekt in einer komplett<br />
von Frauen geführten<br />
Produktionsstätte in<br />
Portugal produziert.<br />
Mittlerweile gibt’s neben<br />
Basics wie T-Shirts, Polos<br />
oder Jeans, die sitzen,<br />
als hätten wir nie was<br />
anderes getragen, auch<br />
Anzüge und Kleider, die<br />
ab dem 20. Dezember<br />
2021 im neuen Showroom<br />
anprobiert werden können.<br />
Lamarel Showroom,<br />
Oetlingerstraße 74, Basel,<br />
Montag bis Freitag, 14 bis<br />
19 Uhr, Samstag, 10 bis 16<br />
Uhr, shoplamarel.com<br />
1<br />
1 Moncler Grenoble, Hose<br />
aus Polyamid, ca. 619.–<br />
2 Jimmy Choo, Beuteltasche<br />
aus Viskose, ca. 818.–<br />
Precious<br />
Wer Aufmerksamkeit<br />
scheut wie Graf Dracula<br />
das Sonnenlicht, der<br />
lässt es bleiben. Denn<br />
wer Gold trägt, fällt<br />
zwangsläufig auf. Vor<br />
allem und insbesondere<br />
im überfüllten ÖV, wo<br />
Schwarz und Grau<br />
Schulter an Schulter<br />
in den Tag starten.<br />
Die gute Nachricht:<br />
Nicht jeder muss sich<br />
gleich an den Trenchcoat<br />
trauen und damit ein<br />
Statement setzen.<br />
Eine goldfarbene Clutch<br />
verleiht monochromen<br />
Outfits ein bisschen<br />
Glamour, und einmal<br />
Blut geleckt, legen<br />
wir mit Hosen,<br />
Pullovern oder Midi-<br />
Kleidern einfach nach.<br />
Wichtig: Gold will der<br />
Hauptdarsteller sein,<br />
weshalb anderes Bling-<br />
Bling beim Umsetzen<br />
dieses Trends besser<br />
zuhause bleibt.<br />
2<br />
Januar / Februar 2022<br />
33
the<br />
old<br />
LEICHT UND LUFTIG<br />
ZEIGT SICH DIE<br />
FESTTAGSMO<strong>DE</strong>, IN<br />
<strong>DE</strong>R WIR DURCH DIE<br />
school<br />
JAHRESZEITEN UND INS<br />
NEUE JAHR TÄNZELN.<br />
DABEI LASSEN WIR<br />
ALLES LOS, WAS<br />
NOCH AUF UNSERE<br />
SCHULTERN DRÜCKT<br />
UND SCHÜTTELN<br />
VERMEINTLICHE<br />
fashion<br />
SORGEN EINFACH WEG.<br />
move<br />
PHOTOGRAPHY:<br />
HEIDI RONDAK<br />
STYLING: HERCULES TERRES<br />
HAIR & MAKE-UP: REBECCA SCHMITZ<br />
MO<strong>DE</strong>L: SHERRYLA @ PMA<br />
PHOTOGRAPHY ASSISTANT: ASIER RUIZ<br />
STYLING ASSISTANT: GIZEM USTAOGLU<br />
ment<br />
34 Januar / Februar 2022
Hose von<br />
MARCEL<br />
OSTERTAG.<br />
Oberteil von<br />
I’VR ISABEL<br />
VOLLRATH.<br />
Kopfschmuck<br />
von GIUSEPPE<br />
TELLA.
Kleid von<br />
STEINROHNER.
Anzug von DAWID<br />
TOMASZEWSKI.<br />
Shirt von JIL<br />
SAN<strong>DE</strong>R. Stiefel<br />
von CHRISTIAN<br />
DIOR. Ohrringe<br />
von BERGERSON.<br />
Januar / Februar 2022<br />
37
Kleid von DAWID TOMASZEWSKI. Schuhe von MIU MIU. Accessoires von LUISE ZÜCKER.<br />
38 Januar / Februar 2022
Top von<br />
I’VR ISABEL<br />
VOLLRATH.<br />
Ohrringe<br />
von MANGO.
Jumpsuit von<br />
GUOVAR<strong>DE</strong>.<br />
Schuhe von<br />
EMPORIO ARMANI.<br />
Kette von LUISE<br />
ZÜCKER.
Kleid von ELODIE CARSTENSEN. Halskette von JUERGEN VEIT.<br />
42 Januar / Februar 2022
Hose und Top<br />
von I’VR ISABEL<br />
VOLLRATH.<br />
Halskette von<br />
JUERGEN VEIT.
Kleid von<br />
STEINROHNER.
Kleid von<br />
MARCEL<br />
OSTERTAG.<br />
Ohrringe<br />
von MANGO.<br />
Januar / Februar 2022<br />
45
STORY
Als hätte eine Hexe hier ihren Trank gebraut: Giftige Abfälle<br />
verpesten das Wasser im Fluss Buriganga in Bangladesch.<br />
Kleiderschrank<br />
auf, reingeguckt,<br />
zugemacht, Neues<br />
bestellt. Was uns<br />
heute gefällt, tut<br />
es morgen nicht<br />
mehr, und wir<br />
denken, wir hätten<br />
das Recht dazu, uns<br />
den Luxus schneller<br />
Mode zu leisten.<br />
Dieser kostet – uns<br />
nur ein paar Euros,<br />
die Menschen, die<br />
die Kleidung<br />
produzieren, jedoch<br />
nicht selten das<br />
Leben. Auf die<br />
großen Fabriken in<br />
Fernost blickt die<br />
Welt, und so wird<br />
im Vorzeigemodus<br />
gearbeitet. Doch<br />
was ist mit den<br />
Kleinlieferanten?<br />
In Kalkutta begab<br />
sich Jan Stremmel<br />
auf Spurensuche<br />
in den Sub-Sub-<br />
Sub-Unternehmen<br />
und Hinterhof-<br />
Fabriken, in<br />
die sich kaum je<br />
ein Kontrolleur<br />
verirrt. Und er<br />
findet ihn hier,<br />
den toten Winkel<br />
der Globalisierung.<br />
47
Ammoniak liegt in der Luft und der beißende Gestank von Ausbeuterei.<br />
48
STORY<br />
TEXT: JAN STREMMEL<br />
FOTOS: PA PICTURE ALLIANCE<br />
enn ich daran zurückdenke, war die Idee mit den Turnschuhen<br />
wirklich dumm. Keine Frage, ich bin selber schuld, dass ich heute<br />
Januar / Februar 2022<br />
49
STORY<br />
kleine, kreisrunde Narben auf dem rechten Fuß habe. Aber wie es<br />
oft ist mit besonders dummen Ideen, so war ich damals überzeugt,<br />
sie sei besonders schlau. Ich hatte in etwa gedacht: Welcher Trottel<br />
zieht in einer düsteren Fabrik, in der überall offene Fässer mit Chemikalien<br />
herumstehen und auf dem Boden bunte Pfützen vor sich<br />
hin blubbern – wer zieht hier bitte seine Schuhe aus?<br />
Es hätte mich stutzig machen müssen, dass das alle außer<br />
mir taten. Die Männer, die in der indischen Färberei seit Jahren<br />
mit Säuren und Laugen hantierten, waren allesamt barfuß oder trugen<br />
Flip-Flops. Aber als europäischer Schlaufuchs, der Chemie in<br />
der Schule mit einer knappen Vier abgewählt hatte, war ich mir<br />
sicher, dass ich recht hatte. Ich beschloss also, dass meine Turnschuhe<br />
dranblieben – und verätzte mir den Fuß.<br />
Viele Chemikalien, mit denen man in Färbereien arbeitet,<br />
beginnen erst nach ein paar Minuten zu wirken. Die Arbeiter hatten<br />
deshalb einen Trick: Sobald sie Soda oder Lauge auf die Haut<br />
bekamen, schütteten sie mit einer beiläufigen Bewegung etwas<br />
Wasser aus kleinen Eimern über ihre Füße oder Hände. Und schon<br />
war die Gefahr gebannt. Meine Stoffturnschuhe jedoch wirkten<br />
wie Schwämme, die jede Flüssigkeit, jedes Pulver aufsaugten,<br />
mit dem sie in Berührung kamen, und alles zu einem brennenden<br />
Cocktail vermengten, der langsam in meine Socken suppte.<br />
Nach einer Stunde spürte ich ein Stechen am Außenrist. Hatte<br />
ich eine Wespe im Schuh? Ich ignorierte es. Nach drei Stunden<br />
hatte sich das Stechen zu einem Pochen entwickelt, das sich eher<br />
nach einem gebrochenen Zeh anfühlte. Aber ich hatte zu tun.<br />
Nach elf Stunden war ich dann zurück im Hotel. Ich schälte<br />
meine nassen Sportsocken vom Fuß und war überrascht: Sie hatten<br />
sich stellenweise aufgelöst. Und wo meine Schuhe Löcher für<br />
Schnürsenkel hatten, waren jetzt blutige Löcher in meinem Fuß.<br />
So lernte ich die wichtigste Lektion des Tages: Baumwollfärber<br />
sollten keine Turnschuhe tragen.<br />
Die Färberei lag inmitten eines Wohngebiets. Wir waren<br />
anderthalb Stunden vom Zentrum Kalkuttas nach Nordosten gefahren.<br />
Statt Hochhäusern oder Wellblechhütten wie im Rest der Stadt<br />
standen hier vierstöckige Häuser mit Vorgärten und gelb gestrichenen<br />
Fassaden. Die Morgensonne blitzte durch Palmen, die Straße<br />
war leer bis auf eine Kuh und ein paar freundliche Straßenhunde.<br />
Nichts deutete darauf hin, dass wir in der Nähe einer Färberei<br />
waren – bis ich die Autotür öffnete und den ersten Atemzug nahm.<br />
Der extrem unangenehme Geruch von Ammoniak – stechend<br />
und schwer zugleich – lag in der Luft. Es ist ein Aroma,<br />
bei dem der Körper automatisch das Einatmen unterbricht und<br />
auf Alarm schaltet. Früher hat man diesen Stoff als Riechsalz<br />
verwendet, um in Ohnmacht gefallene Damen aufzuwecken. Ich<br />
kannte den Geruch aber von woanders: vom Friseur. Es roch, als<br />
würde ein größenwahnsinniger Figaro<br />
hundert Kundinnen gleichzeitig die Haare<br />
blondieren.<br />
Hinter einer Mauer stand das Gebäude,<br />
vergoldeten<br />
aus dem der Gestank kam. Die Fassade<br />
war aus unverputztem Beton. Statt Fenstern<br />
klafften darin schwarze Löcher, in<br />
denen rostige Gitter hingen. Das Haus war<br />
nicht größer als die Wohnhäuser nebenan,<br />
Privat-<br />
wirkte aber wie deren böser Zwilling.<br />
die<br />
Wer über die Textilindustrie spricht,<br />
Wohnhäusern<br />
denkt ja normalerweise an Nähereien.<br />
und<br />
Die Bilder von Sweatshops, in denen<br />
Frauen in langen Reihen an Nähmaschinen<br />
sitzen, gingen spätestens 2013 um die<br />
In Kalkutta sah<br />
ich Hochzeitspaare<br />
auf<br />
Pferdekutschen,<br />
abgemagerte<br />
Strassenkinder<br />
auf der Suche nach<br />
Essen,<br />
helikopter,<br />
auf<br />
landeten<br />
Menschen, die sich<br />
zum sterben an<br />
den<br />
Strassenrand<br />
gelegt<br />
hatten.<br />
Welt, als in Bangladesch die Textilfabrik Rana Plaza einstürzte.<br />
Mehr als elfhundert Arbeiterinnen und Arbeiter kamen in den<br />
Trümmern um, mehr als zweitausend wurden verletzt. Sie hatten<br />
in dem achtstöckigen Betonklotz für diverse europäische Billigmarken<br />
Klamotten genäht.<br />
Solche Großfabriken beliefern entsprechend große Auftraggeber.<br />
Einige der Letzteren haben seit der Katastrophe versprochen,<br />
mehr auf Sicherheit zu achten. Seither führen Marken wie KiK<br />
oder Tchibo immer wieder westliche Journalistinnen und Influencer<br />
durch aufgeräumte Vorzeigefabriken und zeigen stolz, dass es<br />
jetzt sogar Feuerlöscher und Fluchttreppen gibt. Das ist natürlich<br />
alles nicht schlecht. Aber diese Show wollten wir uns sparen.<br />
Denn die Großfabriken mit den riesigen Chargen sind nicht<br />
mehr das Hauptproblem. Dort ist das Augenmerk von Kunden<br />
und Presse inzwischen so sensibilisiert, dass die meisten Hersteller<br />
auf die Regeln achten. Ausgebeutet werden Arbeiterinnen<br />
und Arbeiter natürlich immer noch. Nur passiert das Insidern<br />
zufolge eher in den kleineren Fabriken; wo nicht die großen<br />
Player, sondern die Mittelständler produzieren lassen. Die wenigen<br />
Vorzeigefabriken, die sich die teuren Werksprüfungen leisten<br />
können, mit denen sich die westlichen Konzerne absichern<br />
wollen, haben viel zu wenig Kapazitäten. Also lagern sie Teile<br />
ihrer Produktion aus in Schwester- oder Tochterbetriebe, in die<br />
sich kein Kontrolleur je verirrt. In dieser Welt der Sub-Sub-Subunternehmer,<br />
der Kleinlieferanten und Hinterhof-Fabriken, ist<br />
Arbeits- oder Umweltschutz immer noch kein Thema. Und genau<br />
hier wollten wir hin: in den toten Winkel der Globalisierung.<br />
W<br />
ie alle indischen Metropolen hatte auch Kalkutta<br />
den Charme einer prächtigen Modelleisenbahnstadt,<br />
die man in einem Ameisenhaufen versenkt hatte.<br />
Verwitterte Kolonialgebäude, weitläufige Parks,<br />
eine Handvoll Wolkenkratzer – und ein nie<br />
enden wollender Strom von Menschen: Zu Fuß, auf<br />
Motorrädern, Fahrrädern, Tuk-Tuks und Rikschas,<br />
gesprenkelt von gelben Flecken, den alten britischen<br />
Taxis, die hier noch in Gebrauch waren. Mich<br />
faszinierte Indien seit meiner ersten Reise hierher. Es war gelebte<br />
postkoloniale Improvisationskunst.<br />
Die fast fünfzehn Millionen Bewohner des Großraums Kalkutta<br />
schienen mir des Öfteren ein einziger intelligenter Organismus<br />
zu sein. Tat sich irgendwo ein Zwischenraum auf, egal<br />
ob bei parkenden Autos oder unter einem Brückenpfeiler, führte<br />
ihn der Organismus augenblicklich irgendeinem Zweck zu. Jeder<br />
Quadratmeter wird genutzt: zum Essen oder Schlafen, zum Handeln,<br />
Streiten oder Betteln. In Kalkutta sah ich Hochzeitspaare<br />
auf vergoldeten Pferdekutschen neben abgemagerten Kindern<br />
auf der Suche nach Essen, Privathelikopter, die auf Wohnhäusern<br />
landeten und Menschen, die sich zum Sterben an den Straßenrand<br />
gelegt hatten.<br />
Die Gleichzeitigkeit all dieser Eindrücke war ein Schock,<br />
obwohl ich nichts anderes erwartet hatte. Kalkutta steht schon<br />
seit Jahrzehnten gleichbedeutend für Armut; spätestens seit Mutter<br />
Teresa dort in den Armenhäusern gewirkt hat. Die Stadt liegt<br />
in Westbengalen, an der Ostgrenze Indiens, direkt neben Bangladesch.<br />
Man spricht dieselbe Sprache: Bengalisch. Die großen<br />
Modekonzerne lassen ihre Waren aber schon lange nicht mehr in<br />
Kalkutta herstellen, wo der Mindestlohn hundertsiebenunddreißig<br />
50 Januar / Februar 2022
Vor dem Färben wird gewaschen. Mit Wasser, viel Wasser und noch mehr…
Aufgeweichte Füße? Säurenarben? Lungen voller Gift? Alles<br />
Nebenprodukte von Wäschereien und Färbereien, dank deren<br />
billiger Produktion wir für ein T-Shirt nur ein paar Euro berappen.<br />
STORY
STORY<br />
Das Grundwasser<br />
von Kalkutta<br />
ist massiv mit<br />
Giftstoffen aus der<br />
Industrie belastet.<br />
Für den Staat sind<br />
eine Million toter<br />
Fische akzeptabler<br />
als eine Million<br />
gefährdeter<br />
Arbeitsplätze.<br />
53
STORY<br />
US-Dollar im Monat beträgt. Für die auf Gewinnmargen fixierte<br />
Textilbranche ist das zu viel. Sie ist größtenteils nach Bangladesch<br />
abgewandert. Dort ist der Mindestlohn halb so hoch.<br />
Die Industrie von Kalkutta schien mir ein ähnliches Improvisationstalent<br />
zu haben wie seine Bewohner. Unter Zeltplanen<br />
in Hinterhöfen ratterten Nähmaschinen Jeans zusammen. In leer<br />
stehenden Bauruinen schweißten Männer Anhängerkupplungen.<br />
Und vom Highway aus sah man auf den Dächern zehnstöckiger<br />
Mietshäuser überall dampfende Blechbaracken, vor denen<br />
hauptsächlich rot und gelb gefärbtes Leder zum Trocknen auslag.<br />
Flachdächer bedeuteten wertvollen Platz. Also gerbte man dort<br />
Tierhäute, direkt neben Privatwohnungen.<br />
Der Chef unserer Färberei, ein Bengale mit randloser Brille<br />
und dicken Ringen, begrüßte uns in seinem winzigen Büro. Es<br />
ging los mit einer kleinen Einweisung. Die bestand größtenteils<br />
aus einem Herunterrattern seines Lebenslaufs. Er hatte es,<br />
erzählte er, als erstes Kind seiner Familie auf die Universität<br />
geschafft und schließlich zum Fabrikanten mit dreißig Mitarbeitern.<br />
Die bekämen alle mehr als den Mindestlohn und seien<br />
sehr zufrieden. Ansonsten hatte er nur eine Regel für uns: Würde<br />
einem von uns schwindelig, müssten wir sofort abbrechen.<br />
Damit entließ er uns.<br />
Neben ein paar blauen Kanistern wartete Uttam. Ein kleiner,<br />
schüchtern lächelnder Mann mit Schnurrbart. Er war Mitte dreißig,<br />
sah aber – wenn man von seinen Zahnlücken absah – zehn Jahre<br />
jünger aus. Mit ihm würde ich heute arbeiten. Ich wollte wenigstens<br />
einen Tag im Leben eines Färbers erleben.<br />
Im Erdgeschoss der Fabrik lag die Höhle. Ein fensterloser<br />
verwinkelter Raum, schummrig beleuchtet von drei oder<br />
vier Glühbirnen. An den Wänden standen riesige malmende<br />
Maschinen und Kessel, vor oder auf denen kleine Männer in<br />
Unterhemden oder mit freiem Oberkörper herumkletterten, Pulver<br />
aus Säcken hineinschütteten, Stoffbündel herauszogen,<br />
Hebel umlegten. Es zischte, brummte und blubberte.<br />
Ich musste an ein Gemälde von Adolph von Menzel denken,<br />
in dem er die Arbeit in einem schlesischen Eisenwalzwerk<br />
gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts festgehalten hat: Die<br />
Öfen und Walzen als düstere Monster, die sich offenbar nur mit<br />
Müh und Not von Menschen in Schach halten lassen. Das Bild<br />
dokumentiert die Brachialgewalt der frühen Industrialisierung,<br />
in der der Mensch den Maschinen zu dienen schien und nicht<br />
umgekehrt. Fast hundertfünfzig Jahre danach sind die deutschen<br />
Fabriken größtenteils heller und sauberer. Gewerkschaftskonform.<br />
Die menschenfeindliche Industrie gibt es natürlich weiterhin.<br />
Nur eben nicht mehr so sichtbar.<br />
Quer durch die Höhle verlief im Zickzack eine offene Rinne;<br />
wie ein kleines, betoniertes Bachbett. Sie führte zu einem quadratischen<br />
Loch in der Mauer. In dieser Rinne<br />
Die Färberei ist der<br />
giftigste Schritt<br />
in der Herstellung<br />
von Textilien. Es<br />
braucht Hunderte<br />
Chemikalien, um<br />
Baumwolle oder<br />
Kunstfasern zu<br />
färben. Die meisten<br />
sind giftig, ätzend,<br />
krebserregend,<br />
h o r m o n e l l<br />
wirksam oder<br />
alles auf einmal.<br />
war kein Wasser; die Arbeiter stiegen routiniert<br />
darüber hinweg. Der Sinn des Ganzen<br />
erschloss sich mir nicht, aber ich prägte<br />
mir ein, wo die Rinne verlief, um mir im<br />
Halbdunkel später nicht den Knöchel zu<br />
brechen.<br />
Uttam blieb vor einer Maschine stehen,<br />
die im Moment stillstand. „Das ist<br />
unsere erste Aufgabe.“ Ein Gebirge lose<br />
zusammengeworfener, beiger Stoffbahnen<br />
erhob sich vor uns. Das Material, wie die<br />
Spinnerei es geliefert hatte: Fünfundzwanzig<br />
Schläuche, jeder vierzig Meter lang<br />
und einen halben Meter breit. So sah also ein Kilometer Baumwolle<br />
aus. Das Tagewerk eines Färbers. Beim Ankleiden war ich<br />
zum Glück vertrauensvoller als bei der Sache mit den Schuhen.<br />
Ohne Umschweife legte ich die komplette Sicherheitskleidung an,<br />
die Uttam mir anbot. Sie bestand aus einer Plastikfolie, die ich mir<br />
um die Hüfte band. Das war’s.<br />
Die Maschine hieß in der Sprache des Färberhandwerks<br />
Haspelkufe, las ich später in einem Handbuch. So ein Ding<br />
besteht grob gesagt aus einer Wanne, in die ein kleines Auto passen<br />
würde; darüber drehen sich ein paar Walzen. In die spannten<br />
wir nun erst mal die Stoffbahnen ein, sodass die Haspelkufe<br />
sie endlos im Kreis durch die Flüssigkeit in der Wanne ziehen<br />
konnte. Im Mittelalter erledigten die Färber das noch von Hand,<br />
indem sie mit Stöcken stundenlang in Fässern herumstocherten.<br />
Insofern hätte es schlimmer kommen können.<br />
Der Profi nennt die Flüssigkeit in der Wanne Flotte. Diese<br />
Flotte besteht zuerst mal aus einer Natronlauge. Durch sie soll<br />
sich der Farbstoff später besser an den Stoff binden. Aber nun<br />
holte Uttam die Farbe. Sie war in diesen blauen Kanistern, die<br />
vor der Tür gestanden hatten. Und schließlich schleppten wir<br />
noch einen zentnerschweren Sack Soda aus einem Nebenraum.<br />
Dann schütteten wir alles in einem Bottich zusammen. Während<br />
ich mit einer Holzlatte rührte und Uttam schüttete, dampfte und<br />
blubberte es. Ich atmete normal weiter – und übergab mich fast.<br />
Messerscharfer Chlorgeruch brannte in meinem Hals. Ich würgte,<br />
meine Augen tränten. Uttam guckte erschrocken. Wir gingen<br />
eine Runde an die frische Luft, wo wir zufällig dem Fabrikbesitzer<br />
begegneten. Er gab mir den Rat, zum Schutz vor den Dämpfen<br />
einfach den Kragen meines T-Shirts vor Mund und Nase zu<br />
ziehen. Manchmal liegt die Lösung so nah.<br />
Die Färberei ist der giftigste Schritt in der Herstellung<br />
von Textilien. Es braucht Hunderte Chemikalien, um Baumwolle<br />
oder Kunstfasern zu färben. Die meisten sind giftig,<br />
ätzend, krebserregend, hormonell wirksam oder alles auf einmal.<br />
In deutschen Färbereien tragen die Arbeiter und Arbeiterinnen<br />
Atemschutz, Kittel, Stiefel und Handschuhe. Die Filterung des<br />
Abwassers ist aufwendig und teuer. Konsequent, dass jede Firma,<br />
die Klamotten günstig verkaufen will, diese in Asien färben lässt.<br />
So geschieht alles außer Sichtweite. Und so stiehlt man sich aus<br />
der Verantwortung.<br />
Ein paar Stunden später verstand ich auch die Funktion<br />
der Betonrinne. Die Haspelkufe hatte unseren Kilometer<br />
Stoff lange genug durch die blaue Wasser-Farb-Chlor-<br />
Lösung gezogen. Das Beige der Baumwolle war einem<br />
fast schwarzen Blau gewichen. Uttam stoppte die Walzen<br />
und legte irgendwo in den Eingeweiden der Maschine<br />
einen Hebel um. Die heiße Brühe gluckerte aus der<br />
Wanne und in den Kanal. Ein nachtblauer, schaumiger<br />
Strom schoss quer durch die Höhle, vorbei an den anderen<br />
Maschinen und Arbeitern, dem Loch in der Mauer entgegen.<br />
Von draußen strahlte ein Spalt Sonne in die Düsternis. Ich<br />
bückte mich und sah raus. Hohe Gräser bewegten sich im Wind,<br />
dahinter verlief ein Bächlein, das ich vorher nicht gesehen hatte.<br />
Dort hinein entleerte sich jetzt mit einem Tosen der Inhalt unserer<br />
Färbemaschine. Ein paar hundert Liter Lauge verschwanden<br />
in der Natur. Mit einem metallischen Quietschen schloss Uttam<br />
54 Januar / Februar 2022
STORY<br />
Wäscheleinen ziehen sich wie ein buntes Spinnennetz durch das<br />
Areal der größten Open-Air-Wäscherei der Welt in Mumbai.<br />
Hier leben Menschen, inmitten giftiger Abfälle, die aus der Lederproduktion von<br />
Bangladesch stammt. Wer nicht innerhalb kürzester Zeit an Lungenversagen stirbt,<br />
erkrankt in den Folgejahren mit höchster Wahrscheinlichkeit an Krebs.<br />
55
die Klappe in der Maschine, nickte zufrieden und sagte: „Zeit für<br />
die Mittagspause.“<br />
Natürlich fragte ich ihn, ob er es nicht irgendwie seltsam<br />
fände, das ganze Abwasser in den Bach zu leiten. Seine Antwort:<br />
„Nein, keine Sorge, das Wasser ist nicht giftig.“ Zu diesem Zeitpunkt<br />
brannte mein rechter Fuß schon intensiv, und ich konnte mir<br />
nach meinem Würgeanfall lebhaft vorstellen, was passieren würde,<br />
wenn Slumbewohner flussabwärts darin badeten oder ihren<br />
Reis damit kochten. Es war offensichtlich eine riesige Sauerei.<br />
Gleichzeitig hätte ich es anmaßend gefunden, Uttam<br />
einen Vorwurf zu machen. Er folgte den Anweisungen, die ihm<br />
der Chef der Fabrik gegeben hatte. Das Grundwasser von Kalkutta<br />
ist massiv mit Giftstoffen aus der Industrie belastet. Für den<br />
Staat sind eine Million toter Fische akzeptabler als eine Million<br />
gefährdeter Arbeitsplätze.<br />
Aber letztlich liegt die Verantwortung natürlich bei den<br />
Auftraggebern aus Übersee. Bei den Konzernen, deren Einkäufer<br />
in der Limousine anreisen und dunkelblaue Baumwolle so billig<br />
wie möglich bestellen – weil sie so selbst dann noch eine gute<br />
Marge kassieren können, wenn sie T-Shirts für vier Euro verkaufen.<br />
Sie müssen wissen, dass ein kleiner indischer Lieferant diesen<br />
Preis nur bieten kann, wenn er beim Umwelt- und Arbeitsschutz<br />
spart.<br />
Es ist das klassische Lieferkettenproblem. Je mehr Stationen<br />
eine Ware durchläuft, bis sie beim Auftraggeber in Europa<br />
ankommt, desto wahrscheinlicher werden auf dem Weg Mensch<br />
und Umwelt ausgebeutet. Während ich in Indien in der Fabrikhöhle<br />
stand, diskutierte die deutsche Bundesregierung über die Einführung<br />
eines Gesetzes, das dem ein Ende bereiten würde. Bislang<br />
können Firmen die Verantwortung einfach auf die Subunternehmer<br />
schieben. Nach dem Motto: „Kinderarbeit auf der Kakaoplantage?<br />
Schlimm, aber nicht unsere Schuld. Wir wussten von nichts.“<br />
Das sogenannte Lieferkettengesetz würde große Unternehmen für<br />
die Zustände entlang aller Stationen haftbar machen.<br />
Wir fanden nie heraus, für welchen Kunden wir an diesem<br />
Tag Baumwolle gefärbt hatten. Der Fabrikchef<br />
ließ uns natürlich nicht in seine Bücher gucken. Und<br />
anders als bei fertigen Kleidungsstücken sieht man<br />
bei Stoffballen noch nicht, welches Etikett am Ende<br />
eingenäht wird. Wir erfuhren nur, dass die Näherei<br />
daraus Unterhosen für einen europäischen Discounter<br />
herstellen würde. Hinter der Idee des Lieferkettengesetzes<br />
steht eine bittere Erfahrung. Im globalen<br />
Süden endet die Ausbeutung oft erst, sobald ausländische<br />
Kunden Regeln vorgeben. Die deprimierende Wahrheit ist: Für<br />
Regierungen und Unternehmer in Entwicklungsländern sind Hungerlöhne<br />
und fehlender Umweltschutz Standortvorteile. Wer den<br />
niedrigsten Preis bietet, bekommt den Auftrag. Als in Bangladesch<br />
nach Dutzenden Bränden in Nähereien die Standards für Arbeitsschutz<br />
zumindest ein bisschen stiegen, und damit auch die Kosten,<br />
zogen viele Modekonzerne ihre Aufträge schon wieder ab. H&M,<br />
Levi’s, Calzedonia, Calvin Klein, Tommy Hilfiger, Tchibo, Aldi<br />
und Lidl lassen ihre Kleidungsstücke inzwischen in Äthiopien herstellen.<br />
Der gesetzliche Mindestlohn für eine Näherin beträgt dort<br />
21 US-Dollar im Monat. Etwa ein Drittel von dem in Bangladesch.<br />
Was natürlich nur zum Leben reicht, wenn man zu fünft in einer<br />
Lehmhütte haust und keine Familie ernähren muss.<br />
STORY<br />
Als in Bangladesch<br />
nach dutzenden<br />
Bränden in<br />
Nähereien die<br />
Standards für<br />
Arbeitsschutz<br />
zumindest ein<br />
bisschen stiegen,<br />
und damit auch<br />
die Kosten, zogen<br />
viele Modekonzerne<br />
ihre Aufträge<br />
schon wieder ab.<br />
Das ist das Problem des unregulierten<br />
Arbeitsmarkts: Sobald nur Angebot<br />
und Nachfrage die Löhne bestimmen, findet<br />
sich bei acht Milliarden Menschen immer<br />
jemand, der den Job für noch weniger<br />
Geld macht. Ausbeutung ist die Folge. Und<br />
die Konsequenzen tragen jene, die sich am<br />
wenigsten wehren können: die Ärmsten der<br />
Armen. Und die Natur.<br />
Das Lieferkettengesetz soll das umdrehen.<br />
Die Idee ist: Wenn Konzerne haftbar<br />
sind für alles, was auf der langen Reise ihrer Produkte passiert,<br />
fordern sie von ihren Lieferanten auch mit Nachdruck<br />
bestimmte Standards ein. Dann wird Arbeits- und Umweltschutz<br />
zum Standortvorteil. Es gewinnt nicht mehr derjenige den Auftrag,<br />
der das meiste aus seinen Arbeitern herauspresst, sondern<br />
der, der den Kunden garantieren kann, dass bei ihm keine Kinder<br />
schuften und kein Gift im Fluss landet. Viele deutsche Unternehmen<br />
sind für das Gesetz. Denn Firmen, die jetzt schon verantwortungsvoll<br />
arbeiten, haben dann endlich keinen Nachteil mehr.<br />
Das Thema beschäftigt immer mehr Industriestaaten. In<br />
Frankreich und den Niederlanden gibt es schon länger solche<br />
Gesetze, in Österreich wird es diskutiert, in der Schweiz scheiterte<br />
im November 2020 ein Volksentscheid knapp, der eine<br />
besonders strenge Regelung einführen wollte. Die deutsche Bundesregierung<br />
hat sich Anfang 2021 auf ein Lieferkettengesetz<br />
geeinigt, nachdem eine Umfrage ergeben hatte, dass nur ein sehr<br />
kleiner Teil der deutschen Unternehmen seine Zulieferer freiwillig<br />
kontrolliert. Allerdings kritisieren Menschenrechts- und<br />
Umweltorganisationen den Entwurf als ungenügend. Auf Druck<br />
des CDU-geführten Wirtschaftsministeriums greift es zunächst<br />
nur für Unternehmen mit mehr als dreitausend Mitarbeitern,<br />
klammert also kleine Unternehmen und den sogenannten Mittelstand<br />
aus – in dem immer noch die Mehrheit der Menschen<br />
beschäftigt ist. Und es umfasst keine zivilrechtliche Haftung.<br />
Oxfam zufolge „droht das Gesetz ins Leere zu laufen“.<br />
An der Treppe zur Kantine drückte mir Uttam eine Flasche<br />
in die Hand. Waschbenzin. Er rieb damit seine Hände ab und<br />
wischte sie an seinem Shirt trocken. Meine Arme waren fast bis<br />
zum Ellbogen blau verspritzt. Das Benzin verwässerte immerhin<br />
den Farbton auf meinen Händen zu einem hellen Grau. Dafür<br />
rochen sie jetzt, als gehörten sie einem Tankwart. Wir aßen mit<br />
den Händen.<br />
Über die Jahre habe ich als Reporter die Beobachtung<br />
gemacht, dass die Menschen, egal wo auf der Welt und unter welchen<br />
Bedingungen sie auch arbeiten, das Mittagessen doch meist<br />
in überraschend ähnlicher Weise einnehmen. Von der Blumenfarm<br />
in Kenia bis zur Spielzeugmanufaktur in China sind fast alle Kantinen<br />
der Welt gekachelte Räume mit schlichten Tischen, an denen<br />
einfaches Essen auf Teller geklatscht und in Ruhe gegessen wird.<br />
Vorher und nachher kann der Job noch so anstrengend, gefährlich<br />
oder unhygienisch sein – das Essen ist eine Ruhephase.<br />
Bei den Färbern in Kalkutta war das anders. Fand ich schon<br />
die Fabrik gruselig, war die Kantine die nächste Stufe des Horrors.<br />
Im Grunde ist schon der Begriff irreführend. „Essloch“ wäre treffender.<br />
Es handelte sich um eine Art Hohlraum zwischen der Halle<br />
und dem darüberliegenden Stockwerk. Er hatte eine Deckenhöhe<br />
von knapp anderthalb Metern. Darin lagerten blaue Kunststofffässer<br />
mit giftigen Chemikalien. In diesen Hohlraum krabbelten die<br />
Färber jetzt nacheinander hinein, setzten sich im Schneidersitz auf<br />
den nackten Beton, nahmen sich schmuddelige Plastikschälchen<br />
56 Januar / Februar 2022
STORY<br />
und schaufelten Reis und gelbes Hühnchencurry aus zwei Töpfen,<br />
die jemand dort hingestellt hatte – dann aßen sie stumm mit der<br />
rechten, meist blau gefärbten Hand.<br />
Seit dreiundzwanzig Jahren arbeitete Uttam als Färber,<br />
erzählte er mir beim Essen. Das bedeutete, dass er mit ungefähr<br />
zwölf Jahren angefangen hatte. Er kam aus Bangladesch; seine<br />
Frau lebte mit den drei Kindern dort in einem Dorf. Ihnen schickte<br />
er den Großteil seines Lohns. Alle drei Monate besuchte er sie. Für<br />
eine Woche. „Ich bin sehr zufrieden mit meiner Arbeit“, sagte er.<br />
Ich hatte während der Anreise ein paar Statistiken gelesen.<br />
Demnach kauft jeder Deutsche im Schnitt sechzig Klamotten<br />
im Jahr; so viele wie noch nie. Wir besitzen jeder durchschnittlich<br />
zweiundneunzig Kleidungsstücke – Socken und<br />
Unterwäsche nicht mitgezählt. Knapp die Hälfte davon tragen<br />
wir fast nie. Insgesamt zwei Milliarden Klamotten lagern<br />
nutzlos in deutschen Schränken. Ein T-Shirt tragen wir heute<br />
im Schnitt kaum öfter als die Plastiktüte, in der wir es aus<br />
dem Laden mitgenommen haben. Das ist der Erfolg der Fast<br />
Fashion; einer der genialsten Erfindungen der letzten Jahrzehnte,<br />
wirtschaftlich gesehen. Konzerne wie H&M haben die Menschen<br />
in den Industrieländern seit den Neunzigern mit immer<br />
billigerer, immer schneller wechselnder Mode angefüttert. H&M<br />
oder Zara bringen heute knapp fünfzig Kollektionen im Jahr<br />
heraus. Für ein T-Shirt muss man kaum mehr zahlen als für einen<br />
Cappuccino. Toll für die Kunden.<br />
Und noch toller für die Konzerne. Der Absatz von Klamotten<br />
hat sich in den vergangenen zwanzig Jahren weltweit verdoppelt<br />
– auf knapp zwei Billionen Dollar pro Jahr (das sind kaum<br />
zu begreifende zweitausend Milliarden). Amancio Ortega, der<br />
Gründer von Zara, ist der sechstreichste Mensch der Erde.<br />
Toll ist die Entwicklung auch für die Lieferanten: Sie stellen<br />
heute mehr als doppelt so viele Kleidungsstücke her wie vor<br />
zwanzig Jahren; nämlich mehr als hundert Milliarden.<br />
Nur nicht so toll für die Umwelt – die die Rohstoffe für diesen<br />
Wahnsinn zur Verfügung zu stellen hat und das Gift schlucken<br />
muss, das dabei anfällt. Dazu kommt, dass die Qualität der<br />
neuen Schnellmode so mies ist, dass man sie gebraucht kaum<br />
noch wiederverwenden kann. Was insofern gar nicht so schlecht<br />
ist, als die Lager der Secondhandläden ohnehin voll sind.<br />
Als ich Uttam von dem Phänomen der Fast Fashion erzählt<br />
hatte, und dass viele Europäer ein Shirt nur zweimal tragen, bevor<br />
sie es wegwerfen, entstand erst mal eine unangenehme Pause. Er<br />
guckte zu unserem Dolmetscher, der meine Erklärung ins Bengalische<br />
übersetzt hatte, als müsse er sich verhört haben. Der Dolmet-<br />
scher wiederholte den Satz und nickte. Uttams Miene verdüsterte<br />
sich. Es fehlte nicht viel, und ihm wäre ein Batzen Reis aus der<br />
Hand gefallen. „Das kann ich nicht glauben“, murmelte er. „Aber<br />
wenn das wirklich so ist, macht es mich sehr traurig.“<br />
Solche Momente hatte ich schon öfter erlebt: Der Stolz<br />
auf die eigene Arbeit, der selbst einen armen Kaffeepflücker im<br />
kolumbianischen Hinterland strahlen ließ, wenn man ihn fragte,<br />
ob er seinen Job mochte. Ich bin überzeugt, die meisten Menschen<br />
arbeiten gerne. Es erfüllt uns mit Sinn, unsere Lebenszeit<br />
in etwas zu investieren, das andere Menschen wertschätzen. In<br />
diesem Sinn hatte auch Uttam einen Berufsstolz. Und den hatte<br />
ich nun erschüttert. Vielleicht täusche ich mich, aber mir war so,<br />
als hätte er ab diesem Moment durchgehend eine kleine Sorgenfalte<br />
auf der Stirn gehabt.<br />
Am Nachmittag luden wir die gefärbten Stoffbahnen in eine<br />
Schleuder, um die Flüssigkeit rauszukriegen. Danach schleppten<br />
wir sie in den vierten Stock, wo wir sie zum Trocknen auf Drahtseile<br />
hängten. Von dort warfen wir sie schließlich in den Hinterhof,<br />
zogen sie nacheinander über eine drei Meter hohe Röhre aus<br />
durchlöchertem Metall, aus der heiße Luft blies. So wurde der<br />
Stoff endgültig trocken und glatt.<br />
Es war nach einundzwanzig Uhr und meine Schläfen pochten<br />
von den Dämpfen in der Fabrik. Selbst der Smog Kalkuttas,<br />
der uns draußen erwartete, erschien mir jetzt so erstrebenswert<br />
wie Tiroler Bergluft. Der Großteil der Fabrik war dunkel und<br />
still, als wir den Berg gewaschener und getrockneter Baumwolle<br />
vor einer Art monströsem Bügelbrett abluden. Im letzten Arbeitsschritt<br />
bügelte diese Mangel die Bahnen und drehte sie straff in<br />
fünfundzwanzig identische Rollen – das finale Produkt der Färberei.<br />
Am nächsten Morgen würde ein Fahrer sie abholen und an<br />
die Näherei liefern.<br />
Während Uttam und ich die Mangel fütterten, versammelte<br />
sich eine Gruppe Arbeiter um uns. Ich kannte ein paar vom Mittagessen.<br />
Sie trugen frische Shirts, einige hatten nasse Haare und<br />
rochen nach Rasierwasser. Sie standen da und guckten amüsiert<br />
zu, wie ich mich abmühte.<br />
„Was machen die hier?“, fragte ich Uttam.<br />
„Sie haben Feierabend.“<br />
„Warum gehen sie dann nicht nach Hause?“<br />
Uttam guckte irritiert, als hätte ich einen Witz gemacht, den<br />
er nicht verstanden hatte. „Sie sind doch zu Hause. Sie wohnen<br />
hier.“<br />
Jetzt wiederum guckte ich so, als hätte er gescherzt. Aber<br />
das hatte er natürlich nicht. War die Arbeit erledigt, duschten<br />
die Färber sich in einem Kabuff neben den Maschinen, gingen<br />
rauf in den dritten Stock und rollten dort auf dem Betonboden<br />
Schaumstoffmatten aus. Der böse Zwilling der umliegenden<br />
Wohnhäuser war tatsächlich ihre Unterkunft.<br />
Januar / Februar 2022<br />
DRECKSARBEIT<br />
Damit wir in Europa täglich neue Kleidung spazieren führen und zu Valentinstag Rosen verschenken können,<br />
ackern Menschen in Fernost nicht nur stundenlang, sondern meist unter Einsatz ihres größten Gutes:<br />
ihrem Leben. Jan Stremmel, SZ-Reporter und Autor, besuchte während fünf Jahren 40 Länder und machte<br />
sich selbst ein Bild der Schweinereien, auf denen das komfortable Leben in Europa beruht. Für sein Buch<br />
„Drecksarbeit“ kniete er sich tief in den Morast, der an unseren Sohlen klebt, und zeigt die Schattenseiten<br />
unseres Konsums, der nur möglich ist, weil Menschen in Asien oder Südamerika die Arbeit verrichten, für<br />
die wir morgens nicht mal das Bett verlassen würden.<br />
Jan Stremmel, „Drecksarbeit. Geschichten aus dem Maschinenraum unseres bequemen Lebens“, Knesebeck, ca. 22.–<br />
57
he<br />
fashion<br />
archive<br />
PHOTOGRAPHY & CREATIVE DIRECTION:<br />
PATRICK WALTER<br />
STYLING & ART DIRECTION: CLAUDIA HUBER<br />
HAIR & MAKE-UP: PACQUO WINTER<br />
MO<strong>DE</strong>LS: SONIA APIOT & ELADIO TORRES<br />
PHOTO ASSISTANT: LEWIN BERNINGER<br />
HAIR & MAKE-UP ASSISTANT: GUERDY CASIMIR<br />
MO<strong>DE</strong> VON GESTERN<br />
FÜR GESCHICHTEN<br />
VON HEUTE. WIR<br />
WÜHLEN IM FUNDUS<br />
UND KRAMEN DAS<br />
HERVOR, WAS NIEMALS<br />
VERSCHWIN<strong>DE</strong>N<br />
SOLLTE: TEILE, DIE<br />
TRENDS ÜBERDAUERN<br />
UND AUCH DANN<br />
NOCH COOL SIND,<br />
WENN DIESE<br />
<strong>FACES</strong>-AUSGABE<br />
ZERFLED<strong>DE</strong>RT IN <strong>DE</strong>R<br />
ECKE LIEGT.<br />
58 Januar / Februar 2022
Eladio:<br />
Shirt und Jacke von<br />
@HALLELUJA.BERLIN.<br />
Hose von @HARDT_STORE.<br />
Schuhe von<br />
@HOMEFULLOFCLOTHES.<br />
Sonia:<br />
Oberteil, Shirt, Rock,<br />
Mantel und Schuhe von<br />
@HOMEFULLOFCLOTHES.<br />
Handschuhe von<br />
@HARDT_STORE.
Anzug von @HALLELUJA.<br />
BERLIN. Weste von<br />
@HOMEFULLOFCLOTHES.<br />
Tuch von<br />
@INSPIREDBYNEEMA.
Mantel von<br />
@HOMEFULLOFCLOTHES.<br />
Kleid von @DIORVINTAGE.<br />
Schuhe von<br />
@JIMMYCHOOVINTAGE.
Weste, Mantel und Schuhe<br />
von @HOMEFULLOFCLOTHES.<br />
Oberteil und Schmuck von<br />
@INSPIREDBYNEEMA. Rock<br />
von @HALLELUJA.BERLIN.
Kette von<br />
@INSPIREDBYNEEMA.<br />
Kleid von @HARDT_STORE.<br />
Schuhe von<br />
@HALLELUJA.BERLIN.
Sonia:<br />
Bodys von @BYDAIJANA<br />
und @HALLELUJA.BERLIN.<br />
Schuhe und Armreifen<br />
von @HALLELUJA.BERLIN.<br />
Eladio:<br />
Jogginganzug<br />
von @HALLELUJA.BERLIN.<br />
Schuhe von<br />
@HOMEFULLOFCLOTHES.
Bodys von @BYDAIJANA<br />
und @HALLELUJA.BERLIN.
Mantel und Mütze von<br />
@HOMEFULLOFCLOTHES.<br />
Overall und Accessoires<br />
von @HALLELUJA.BERLIN.<br />
Shirt und Gürtel von<br />
@HARDT_STORE. Tuch<br />
von @INSPIREDBYNEEMA.
Kleid von<br />
@DIORVINTAGE.
Bodys von @BYDAIJANA<br />
und @HALLELUJA.BERLIN.
Gener<br />
STORY<br />
Eine junge Journalistin, die Missstände in den Lichtkegel der Welt rückt: Ronja Ebeling.<br />
Januar / Februar 2022
ation<br />
Sie ist 25 und wütend. Während sich Ronja Ebelings<br />
Generation von Praktikum zu Praktikum hangelt<br />
und versucht, durch den Verzicht auf Flugreisen,<br />
Avocado und Co. die Welt ein bisschen besser zu<br />
machen, eiern Gesellschaft und Politik noch immer<br />
um die Begrifflichkeit des Klimawandels herum.<br />
Mein Bruder Robin und ich saßen<br />
in seinem Zimmer und fuhren mit<br />
unseren Spielzeugautos auf dem<br />
bedruckten Kinderteppich herum.<br />
Auf der großen Stoffmatte war eine Stadt mit vielen Straßen,<br />
Kreisverkehren, Ampeln und Häusern abgebildet. „Brummmm…<br />
Ich fahr nach ALDI, Schnupp kaufen!“, rief ich und bewegte<br />
mein rotes Auto die Straße entlang. „Zu ALDI!“ Mein Vater<br />
streckte seinen Kopf durch die Tür herein. „Wat?“, fragte ich.<br />
Robin und ich hatten uns den Slang unserer neuen Heimat an der<br />
holländischen Grenze schnell angewöhnt, für unsere Eltern war<br />
das anfangs ein Graus. „Ich mach mal das Licht aus, das braucht<br />
ihr ja nicht“, sagte mein Vater und drückte auf den Schalter an<br />
der Wand. „Nein, anlassen!“, rief ich empört. Eigentlich kam<br />
genug Tageslicht durch das Fenster, aber ich mochte es<br />
immer ultrahell. „Davon sterben aber die Eisbären“, sagte mein<br />
Vater, und ich schaute ihn verdutzt an. Ich wusste, dass die weißen<br />
Bären irgendwo weit weg im Schnee lebten, und hatte sogar<br />
selbst einen Stoffeisbären, der den Namen Lars trug. Natürlich<br />
wollte ich nicht, dass Bären wie Lars starben. Also erlaubte ich<br />
meinem Vater an diesem Tag das Ausschalten des Lichtes. Der<br />
Satz wurde zu Papas Lieblingsspruch. Er wiederholte ihn, wann<br />
immer er uns zum Fahrradfahren animieren wollte, statt das<br />
Auto zu nehmen, ich mein Eis doch lieber in der Waffel statt im<br />
STORY<br />
TEXT: RONJA EBELING<br />
Plastikbecher essen sollte oder mein Bruder mal wieder zu lange<br />
unter der Dusche stand. Irgendwann hatte er uns so weit, dass ich<br />
manchmal mit meinem Schultornister noch mal die Treppe hochrannte,<br />
zurück in mein Zimmer, um mich zu vergewissern, dass<br />
ich auch wirklich meine Nachttischlampe ausgeschaltet hatte.<br />
Erst dann konnte ich beruhigt zur Schule gehen. Als Kind gab<br />
ich mir große Mühe, die Eisbären zu retten – allerdings vergeblich.<br />
Heute stecken wir trotzdem in einer Klimakrise. Die globale<br />
Erderwärmung zerstört nicht nur nach und nach unseren Planeten,<br />
sie bedroht auch unsere mentale Gesundheit und endet oft im<br />
Streit – nicht nur zwischen Alt und Jung.<br />
Der folgende Text ist nichts für Klimawandelleugner*innen.<br />
Es ist mir zu mühsam, an dieser Stelle sämtliche Zahlen,<br />
Fakten und Argumente aufzuzählen, um ein Problem zu erklären,<br />
dass mittlerweile jede*r verstanden haben sollte. Deshalb soll<br />
es im Folgenden stattdessen um die Gefühle gehen, die der<br />
Klimawandel in jungen Menschen auslöst. Gefühle, die<br />
jeden Freitag Tausende Menschen – zeitweise waren es sogar<br />
Millionen – weltweit auf die Straße treiben, um dort lautstark<br />
zu fordern, dass das Pariser Abkommen sowie das 1,5-Grad-<br />
Ziel eingehalten werden. Wie geht es uns eigentlich, wenn wir<br />
unsere Pappschilder in die Luft strecken, laut schreien und trotzdem<br />
nicht gehört werden? Viele Klimaaktivist*innen haben das<br />
Gefühl, von Entscheidungsträger*innen nicht ernst genommen<br />
zu werden. Das löst Frustration, Wut und ein Gefühl von Machtlosigkeit<br />
aus. Gleichzeitig denken wir oft, dass wir Privatpersonen,<br />
wenn von der Politik schon keine weitreichenden Konsequenzen<br />
ergriffen werden, es in unserem täglichen Leben umso<br />
besser machen müssen. Der Fokus auf die individuelle Verantwortung<br />
verschärft sich, wir haben das Bedürfnis, als Individuen<br />
Januar / Februar 2022<br />
71
unser Bestes zu geben, wenn es Politik und Wirtschaft schon<br />
nicht tun. Deswegen haben F. und ich eine Joghurtmaschine im<br />
Schrank stehen – weil wir denken, damit zumindest teilweise auf<br />
Joghurtbecher aus Plastik verzichten zu können. Deshalb habe<br />
ich mir von meinen Eltern eine neue Regenhose zum letzten<br />
Geburtstag gewünscht – damit ich weiterhin bei Wind und Wetter<br />
mit dem Fahrrad überallhin fahren kann. Und aus diesem Grund<br />
teilen wir uns auch das Auto mit dem Vater von F. – weil wir ein<br />
eigenes Auto in der Stadt für unnötig halten und es nur hin und<br />
wieder für einen Wochenendtrip an die Nordsee brauchen.<br />
Die Last der Verantwortung<br />
Gleichzeitig wissen wir mittlerweile aus wissenschaftlichen<br />
Berichten, dass die wachsende individuelle Verantwortung und<br />
das Gefühl, quasi allein den Klimawandel aufhalten zu müssen,<br />
die Psyche belasten kann. Es kann zum Stressfaktor werden und<br />
Schuldgefühle, Überforderung oder gar Panik auslösen. Was das<br />
im konkreten Fall bedeutet, zeigt das Verhalten meiner Freundin<br />
Sarah. Sie, Pia und ich kennen uns seit der Schule. Mittlerweile<br />
leben wir drei in unterschiedlichen Städten: Dortmund, Berlin<br />
und Hamburg. Wir sehen uns nur noch unregelmäßig, aber haben<br />
die unausgesprochene Regel, unsere Geburtstage miteinander zu<br />
verbringen. Ich feiere meinen großen Tag am 6. August immer im<br />
Garten meiner Eltern. Meistens grillen wir mit ein paar Leuten,<br />
sitzen bis spät in die Nacht unter den Lichterketten, die meine<br />
Mutter um den Baum gewickelt hat, und quatschen einfach.<br />
Dabei trage ich jedes Jahr eine pinke Prinzessinnenkrone, die mir<br />
meine Eltern an meinem 18. Geburtstag zum ersten Mal auf den<br />
Kopf gesetzt haben. Das ist eine absurde, aber so schöne Tradition,<br />
die ich jedes Jahr fortsetzen will. Meine zwei Freundinnen<br />
hingegen wollten an ihren Ehrentagen meist wegfahren und ein<br />
Wochenende irgendwo anders verbringen. Mit der Zeit änderte<br />
sich allerdings Sarahs Einstellung hierzu.<br />
„Ich würde an meinem Geburtstag im April gern nach<br />
Zürich! Von Donnerstag bis Sonntag. Ich habe nach Flügen<br />
geguckt, und das sollte easy für alle passen“, verkündete Pia ihre<br />
Pläne bei einem unserer Telefonate zu dritt.<br />
„Ui, das wird teuer! Aber gut, machen wir“, stimmte ich zu<br />
und blockte meinen Kalender für die Daten.<br />
„Kommt man da auch mit dem Zug hin? Ich guck mal<br />
eben...“, sagte Sarah.<br />
„Lohnt sich das dann?“, fragte ich skeptisch. Ich hatte keine<br />
Lust, pro Strecke einen ganzen Tag im Zug zu sitzen, und fing<br />
parallel ebenfalls an zu googeln.<br />
„Uff, jeweils acht Stunden Fahrt und insgesamt knapp dreihundert<br />
Euro für Hin- und Rückweg. Fliegen spart Zeit und<br />
Geld“, meinte ich.<br />
„Ja, aber es ist auch beschissen für die Umwelt“, entgegnete<br />
Sarah. Natürlich hatte sie damit recht.<br />
„Wegen des Praxissemesters habe ich das ganze letzte Jahr<br />
keinen wirklichen Urlaub gemacht, außer ein paar Tage bei meinen<br />
Eltern in der Heimat. Ich muss endlich mal wieder weg“,<br />
sagte Pia, die tatsächlich wegen sämtlicher Uniprojekte im letzten<br />
Jahr nicht verreist war und den verlängerten Wochenendtrip<br />
daher als unproblematisch empfand.<br />
„Dann fahrt ihr ohne mich“, forderte Sarah.<br />
„Das geht nicht“, entgegnete ich und bestand darauf, dass<br />
wir das Wochenende gemeinsam verbrachten.<br />
„Warum? Du hast ja recht: Wenn die Bahnfahrt teurer ist als<br />
der Flug und dann auch noch ultralange dauert, hat es wirklich<br />
72 Januar / Februar 2022
„Flugreisen sind der nicht so grüne<br />
Schwachpunkt<br />
.“<br />
keinen Sinn“, sagte Sarah, die an ihrem Vorsatz, in keinen Flieger<br />
steigen zu wollen, festhielt.<br />
„Schön, ich brauche aber wirklich ein paar Tage Urlaub und<br />
eine Auszeit von allem. Im Zweifel fliege ich allein“, gab Pia entschieden<br />
zurück. Ich saß zwischen den Stühlen. Ein paar Wochen<br />
später flog ich mit Pia über ihren Geburtstag in die Schweiz. Das<br />
kann man verurteilen, wenn man das möchte.<br />
„Es ist so komisch, dass Sarah nicht mitkommen wollte. Wir<br />
haben uns seit Weihnachten nicht mehr gesehen“, stellte Pia fest,<br />
während wir am Ufer des Zürichsees saßen und unsere Füße ins<br />
Wasser streckten. Schnell zogen wir sie wieder raus, das Wasser<br />
war eisig kalt.<br />
„Ja, schon. Sie hat ja auch recht, dass wir unser Flugverhalten<br />
überdenken sollten. Ich persönlich sehe allerdings die<br />
täglichen Geschäftsreisen, bei denen Menschen morgens nach<br />
München und abends wieder zurück nach Berlin fliegen, als das<br />
größere Problem an. Im Vergleich dazu sind doch private Flugreisen,<br />
die wir vielleicht viermal im Jahr machen, ziemlich irrelevant,<br />
oder?“, fragte ich und merkte, dass ich versuchte, mein<br />
eigenes Verhalten zu relativieren, um dieses komische Schuldgefühl<br />
zu verdrängen, das sich in meinem Inneren breitmachte.<br />
Berichte zeigten nämlich, dass tatsächlich eher die Privatreisen<br />
das Problem waren. Dass ich Problemverursacherin war, konnte<br />
ich mir nur schwer eingestehen.<br />
„Ich meine: Wie viel Verzicht ist für jede einzelne Person<br />
wirklich notwendig? Reicht es nicht, wenn ich versuche, mir im<br />
Alltag Mühe zu geben, und zum Beispiel kein Auto fahre?“, grübelte<br />
ich laut nach. Auf Urlaub in fremden Städten zu verzichten,<br />
fiel mir schwer. Wenn ich Fernreisen mache, bleibe ich gewöhnlich<br />
mindestens einen Monat, was die Reise in meinen Augen<br />
legitimiert. Die Trips über ein verlängertes Wochenende innerhalb<br />
Europas hingegen zwickten in diesem Gespräch an meinem<br />
Gewissen, aber verzichten wollte ich auch nicht auf sie.<br />
„Na ja, warum sind uns solche kurzen Reisen so wichtig?“,<br />
stellte Pia die Gegenfrage.<br />
„Weil sie eine Auszeit sind und wir dadurch mal rauskommen<br />
– ich aus meiner Zweizimmerwohnung und du aus deinem<br />
WG-Zimmer“, mutmaßte ich. Ich bildete mir ein, dass Urlaub<br />
in den eigenen vier Wänden vielleicht erholsamer wäre, wenn<br />
man etwas mehr Platz oder sogar einen eigenen Garten hätte.<br />
Ein Versuch der Rechtfertigung. Flugreisen sind der nicht so<br />
grüne Schwachpunkt meiner Generation. Statistiken zufolge<br />
haben sich in den letzten Jahren alle Altersgruppen immer häufiger<br />
in den Flieger gesetzt, aber bei keiner war der Anstieg so<br />
groß wie bei den unter 29-Jährigen. Die Realität ist: Die große<br />
Mehrheit wird sich Flugreisen nicht mehr abgewöhnen. Wir sind<br />
verwöhnt und kennen es nicht anders, als schnell und teilweise<br />
wirklich günstig von A nach B zu kommen. Lieber verzichten<br />
wir auf andere Dinge im Alltag. So fällt es Jüngeren zum Beispiel<br />
leichter, kein oder weniger Fleisch zu essen, als aufs Fliegen<br />
zu verzichten. Pia zwirbelte einen Grashalm zwischen ihren<br />
Fingern und überlegte, ob ein Verzicht im kleineren Rahmen angesichts<br />
der aktuellen Situationen ausreichen würde: „Vorherige<br />
Generationen haben in den letzten Jahrzehnten im Übermaß<br />
gelebt. Jetzt müssen wir Jungen definieren, wie viel zu viel ist.<br />
Gleichzeitig werden wir von allen Seiten zum Konsum angetrieben.“<br />
Ich schaute über den Zürichsee auf die weißen Berge in der<br />
Ferne. Die Sonne knallte auf die schneebedeckten Spitzen, und<br />
ich stellte mir vor, wie das Eis zu Wasser zerschmolz. Ich schüttelte<br />
den Kopf. „Ich glaube nicht, dass wir es schaffen, den Groß-<br />
Januar / Februar 2022<br />
73
„Unsere<br />
teil der Menschen dazu zu bringen, wirklich weniger zu fliegen.<br />
Wir schaffen es in Deutschland ja nicht mal, die Bahnpreise so<br />
zu gestalten, dass sie ein Anreiz zum Zugfahren sind“, sagte ich<br />
kritisch. Ich erklärte, dass es in meinen Augen auch keine Lösung<br />
sei, Flugreisen einfach teurer und damit exklusiver zu machen.<br />
Sie müssen wirklich nachhaltiger werden. Das Gute ist, dass in<br />
der Luftfahrtindustrie bereits daran getüftelt wird. Angeblich sollen<br />
in 15 Jahren bereits die ersten mit Wasserstoff angetriebenen<br />
Flugzeuge durch die Lüfte düsen. Weil die Pandemie der Branche<br />
jedoch gehörig zugesetzt hat, bleibt nur zu hoffen, dass die einzelnen<br />
Airlines sich bis dahin so weit finanziell erholt haben, dass sie<br />
die neuen, nachhaltigen Alternativen auch kaufen können.<br />
„Okay, Schluss jetzt!“, rief Pia und sprang auf. „Nun sind<br />
wir hier und sollten es auch genießen. Ich bekomm langsam<br />
Hunger“, sagte sie und schlüpfte in ihre Schuhe.<br />
„Okidoki“, rief ich und tat es ihr gleich. Wir spazierten durch<br />
die bunte Augustinergasse, verliefen uns und kauften spontan ein<br />
Baguette, Antipasti und eine Flasche Wein. Dann setzten wir uns<br />
in die Bahn und fuhren den Uetliberg hoch, wo wir uns auf unsere<br />
Jacken setzten, den Wein aufmachten und uns der kühle Wind<br />
Gänsehaut zauberte, während wir das Baguette aßen.<br />
Ein halbes Jahr später trafen wir uns bei Sarah in Dortmund,<br />
um ihren Geburtstag zu feiern. Am Tag davor liefen wir durch<br />
den Lebensmittelladen, um alles fürs Frühstück am nächsten<br />
Morgen einzukaufen.<br />
„Avocado?“, fragte Pia und hielt die Frucht hoch. Wir beide<br />
wussten, wie sehr Sarah Avocadobrot liebte.<br />
„Nee, ich versuche, darauf zu verzichten“, sagte Sarah und<br />
schob den Einkaufswagen weiter.<br />
„Aber du liebst Avocadobrot?“, beharrte Pia.<br />
„Tue ich, ja, aber für nur zwei Avocados werden über tausend<br />
Liter Wasser verbraucht. Das will ich nicht unterstützen“,<br />
argumentierte Sarah.<br />
„Aber du liebst Avocadobrot, und morgen ist dein verdammter<br />
Geburtstag?!“, wiederholte Pia und schrie dabei fast. Verwundert<br />
schaute sie mich an, ich war auch ein wenig irritiert.<br />
„Leute, ihr checkt es nicht, oder? Ich versuche, wirklich<br />
mein Bestes zu geben und mein Konsumverhalten zu reflektieren.<br />
Das sollten wir alle tun, okay?“, sagte Sarah scharf und<br />
schob den Einkaufswagen um die nächste Ecke.<br />
Pia wollte gerade erneut ansetzen, als ich einwarf: „Hey,<br />
lass gut sein. Es ist ihr Geburtstag…“ Zaghaft hielt ich sie am<br />
Ärmel fest.<br />
„Ja, genau, deswegen kann sie sich ja wohl eine verdammte<br />
Avocado gönnen, oder?“, wetterte Pia.<br />
„Aber sie will eben nicht. Das ist doch okay“, versuchte ich,<br />
sie zu beschwichtigen.<br />
„Ihr Ökoverhalten in allen Ehren, aber sie kasteit sich total.<br />
Das ist doch nicht gut“, zischte Pia mich an und hielt dabei immer<br />
noch die Avocado in der Hand. Wir wussten beide, dass es<br />
eigentlich nicht wirklich um die Avocado ging.<br />
„Ja, aber was willst du denn machen?“, fragte ich schulterzuckend.<br />
„Ihr klarmachen, dass sie übertreibt! Ihr sagen, dass sie<br />
allein damit nicht die Welt retten kann!“, antwortete Pia geradeheraus,<br />
und ich war mir nicht sicher, ob ich ihr zustimmen sollte<br />
oder nicht.<br />
Zumindest mit einem Teil ihrer Aussage hatte Pia jedoch<br />
recht: Sarahs Wirken war begrenzt.<br />
74 Januar / Februar 2022
ist nun mal begrenzt.“<br />
Nachhaltigkeit ist keine Privatsache<br />
Natürlich war Sarahs nachhaltiges Denken richtig, und<br />
trotzdem drohte es eine ungesunde Form anzunehmen. Es war der<br />
verzweifelte Versuch, die Klimakrise im Privaten unter Kontrolle<br />
zu bringen. Ihre Überzeugung, dass Endverbraucher*innen<br />
allein durch ihre täglichen Konsumentscheidungen diese Krise auf<br />
eigene Faust bewältigen können, war gleich aus mehreren Gründen<br />
eine Illusion. Erstens ist es recht unwahrscheinlich, dass sich<br />
in naher Zukunft tatsächlich der Großteil unserer schnell konsumierenden<br />
Wohlstandsgesellschaft freiwillig dazu durchringen<br />
wird, sich im Verzicht zu üben und dadurch die Umwelt zu schonen.<br />
Solange es keinen schärferen gesetzlichen Rahmen gibt, werden<br />
die Kaufentscheidungen Einzelner kaum einen Unterschied<br />
machen. Wird zum Beispiel aber tatsächlich bald vorgeschrieben,<br />
dass ab Juli 2021 in der EU ein Verkaufsverbot für Plastikbesteck<br />
gilt, könnte uns das unserem Ziel weitaus schneller näherbringen,<br />
als wenn wir verzweifelt darauf warten, dass die Menschen freiwillig<br />
Nein zu Plastikmesser und -gabel sagen.<br />
Zweitens kann sich Sarah so viel Mühe geben, wie sie<br />
möchte: Solange unser Wirtschaftssystem nicht für die nötige<br />
Transparenz sorgt, damit sich tatsächlich feststellen lässt, ob<br />
ein Produkt oder eine Dienstleistung nachhaltig und fair produ-<br />
Januar / Februar 2022<br />
ziert wurde, tappen die Endverbraucher*innen weiter im Dun-<br />
keln. Sie werden nie genug Durchblick haben, um wirklich gute<br />
Kaufentscheidungen treffen zu können.<br />
Wollen wir das ändern, muss<br />
zum Beispiel das Lieferkettengesetz,<br />
das 2023 in Kraft treten wird,<br />
wirklich konsequent umgesetzt werden.<br />
Es müssen klare Standards formuliert werden, die sogenanntes<br />
Greenwashing, also eine vermeintlich nachhaltige Herstellung,<br />
auffliegen lassen. Viele Unternehmen wollen durch<br />
PR-Strategien ein grünes Image bekommen, lügen dabei den<br />
Endverbraucher*innen aber dreist ins Gesicht, indem sie zum<br />
Beispiel angeben, dass eine Produktverpackung recycelt sei,<br />
wenn in Wahrheit nur ein winziger Bruchteil davon wirklich<br />
recycelt wurde. Oft erfinden Firmen auch einfach Siegel oder Zertifikate,<br />
die ihre Produkte als nachhaltig auszeichnen. Das Wirtschaftsministerium<br />
muss konsequent gegen dieses Greenwashing<br />
vorgehen, um Konsumierende zu schützen. Nur dann haben die<br />
privaten Bemühungen Einzelner auch tatsächlich einen Sinn.<br />
Der dritte Aspekt – und das ist der wichtigste: Unsere individuelle<br />
Macht ist nun mal begrenzt. Es ist eigentlich relativ<br />
egal, ob ein paar Menschen keine Bioprodukte kaufen, weil<br />
ihnen sonst am Ende des Monats das Geld nicht ausreicht. Man<br />
kann sie dafür nicht verantwortlich machen. Genauso verzeihbar<br />
ist es, wenn ein kleines Mädchen mal vergisst, ihre Nachttischlampe<br />
auszumachen, bevor es zur Schule geht. Und es spielt<br />
auch keine Rolle, ob jemand doch mal ausnahmsweise eine Plastiktüte<br />
im Supermarkt kauft, weil er oder sie den Jutebeutel vergessen<br />
hat. Was macht das schon? Diese kleinen Versuche im<br />
Privaten taugen nichts, wenn die großen, globalen Prozesse nicht<br />
umgestellt werden, die unsere Umwelt nachhaltig schädigen und<br />
den Klimawandel so immer weiter vorantreiben.<br />
JUNG, BESORGT, ABHÄNGIG<br />
In ihrem Buch „Jung, besorgt, abhängig“ rechnet Ronja Ebeling mit allen ab, die ihrer Generation<br />
vorwerfen, sich nur mit Social Media und Hafermilch-Cappuccino zu beschäftigen. Die 25-Jährige ist<br />
wütend – wütend über das Nichtstun von Wirtschaft und Politik, über das Leugnen des Klimawandels und<br />
darüber, dass sie und alle anderen ihrer Generation sich mit einer Zukunft konfrontiert sehen, die so gar<br />
nicht nach rosigem Miteinander aussieht. Praktikum statt unbefristeter Arbeitsvertrag, Burn-out statt<br />
Freizeit und Altersarmut statt Rente: Das sind die Sorgen, die auf Ebelings Schultern haften und sich<br />
durch ihr Buch ziehen, das nicht nur der Unterhaltung dient, sondern ein Mahnmal darstellt, den Jungen<br />
endlich mal zuzuhören. Ronja Ebeling, „Jung, besorgt, abhängig. Eine Generation in der Krise“, Eden Books, ca. 26.–<br />
75
the<br />
new<br />
move wool<br />
EIN BISSCHEN AN<strong>DE</strong>RS,<br />
EIN WENIG VERRÜCKT.<br />
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STYLING & CREATIVE DIRECTION: JACQUELINE ABRAHAMS<br />
HAIR & MAKE-UP: ARNO HUMER<br />
MO<strong>DE</strong>L: PAULA<br />
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76 Januar / Februar 2022
Stricktop von<br />
COSTER COPENHAGEN.<br />
Hose von BRUNELLO<br />
CUCINELLI.<br />
Holzhocker von<br />
FRITZ BAUMANN.
Kleid von DONDUP.<br />
Pufferjacke von<br />
SANDRO PARIS.<br />
Perlenring von<br />
SASKIA DIEZ.<br />
Kordgürtel<br />
STYLIST’S OWN.<br />
Holzhocker von<br />
FRITZ BAUMANN.
Mantel und<br />
Strickpanty von<br />
SANDRO PARIS.<br />
Heels von<br />
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FERRAGAMO.<br />
Pappmaske<br />
von JOSEPHINE<br />
ABRAHAMS.
Oberteil und<br />
Rock von RABENS<br />
SALONER. Earcuffs<br />
von SASKIA DIEZ.<br />
Holzhocker von<br />
FRITZ BAUMANN.
Pullover mit<br />
Kragen von BAUM &<br />
PFERDGARTEN.<br />
Hose von MADS<br />
NORGAARD. Schuhe<br />
von BIRKENSTOCK<br />
1774 X TOOGOOD.
Leggins von RABENS<br />
SALONER. T-Shirt<br />
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VINTAGE. Sakko von<br />
MADS NORGAARD.<br />
Overkneestiefel von<br />
AGL. Pappmaske<br />
von JOSEPHINE<br />
ABRAHAMS.
Stricktop von<br />
COSTER COPENHAGEN.<br />
Pappmaske<br />
von JOSEPHINE<br />
ABRAHAMS.
Rollkragenpullover<br />
von BRUNELLO<br />
CUCINELLI. Shorts<br />
von AMERICAN<br />
VINTAGE. Earcuffs<br />
von SASKIA DIEZ.
STYLE INSI<strong>DE</strong>R<br />
The nose<br />
Jordi Fernandez ist der Mann,<br />
der hinter fünf Düften von<br />
Atelier Versace steckt. Der<br />
Parfumeur aus dem Hause<br />
Givaudan verrät uns im<br />
Interview, dass seine Arbeit<br />
gar nicht so glamourös ist,<br />
wie man denken würde, und<br />
weshalb er, der „Master of<br />
Oud“, tatsächlich ein bisschen<br />
in Patchouli verliebt ist.<br />
Interview: Marina Warth - Fotos: Versace Parfums<br />
Parfumeure sind beides:<br />
Wissenschaftler und Magier.<br />
Jordi Fernandez entwickelt seit<br />
20 Jahren Düfte.<br />
<strong>FACES</strong>: Sie arbeiten für Givaudan, einen der größten<br />
Parfumhersteller der Welt. Wie müssen wir uns einen typischen<br />
Arbeitstag eines Parfumeurs vorstellen?<br />
JORDI FERNAN<strong>DE</strong>Z: Nun, ich bin Frühaufsteher und<br />
definitiv ein Morgenmensch. Deshalb bin ich bereits gegen 8 Uhr<br />
im Büro, trinke schnell einen Kaffee und checke meine Mails,<br />
bevor ich mich auf die Kreationen des Vortages stürze und an<br />
neuen Formeln arbeite. Die Arbeit eines Parfumeurs hat viele<br />
Dimensionen, und wir sind auch in den Bereichen Bewertung<br />
und Marketing tätig. Zwei Wochen pro Monat verbringe ich in<br />
meinem Labor in Barcelona, die restliche Zeit in meinem Büro<br />
in Dubai.<br />
F: Natürlich gibt es Vorurteile über ihren Job als Parfumeur.<br />
Welche stimmen und welche sind falsch?<br />
86 Januar / Februar 2022
JF: Viele Menschen glauben, dass die Parfumeure direkt mit<br />
den Marken zusammenarbeiten oder dass die Marken selbst die<br />
Parfumeure hinter einer Kreation sind. In Wirklichkeit arbeiten wir<br />
meist für Unternehmen, die an verschiedene Marken verkaufen.<br />
Es ist eine Business-to-Business-Branche, und häufig ist der<br />
Parfumeur am Ende eines Projektes gar nicht so präsent. Wir sind<br />
zwar ein wichtiger Teil des Endprodukts, aber die Anerkennung<br />
dafür erhalten wir eher selten. Ein Parfumeur arbeitet auch nicht<br />
alleine, sondern gemeinsam mit Teams, die sich ums Marketing<br />
oder die Evaluierung kümmern.<br />
F: Was sind die wichtigsten Eigenschaften eines guten<br />
Parfumeurs?<br />
JF: Geduld, Ausdauer und harte Arbeit, also Unverwüstlichkeit.<br />
Unsere Branche ist sehr anspruchsvoll und voll von<br />
Menschen mit viel Talent. Man braucht enorm viel Durchhaltewillen<br />
und muss sich selbst immer wieder in Frage stellen und sich<br />
verbessern, um ein gutes Niveau zu erreichen.<br />
F: Wie ist es möglich, immer wieder neue Ingredienzien und<br />
Inhaltsstoffe zu entwickeln?<br />
JF: Mit viel Forschung. Die Zusammenarbeit zwischen den<br />
Parfumeuren und den Wissenschaftlern ist entscheidend. Sie<br />
haben ein offenes Ohr für unsere Bedürfnisse in Bezug auf das<br />
olfaktorische Profil der Ingredienzien und entwickeln Ideen für<br />
neue Moleküle, die auf möglichst umweltfreundliche<br />
Weise synthetisch hergestellt werden.<br />
F: Sie werden oft als „Master of Oud“ bezeichnet.<br />
Was fasziniert Sie so sehr an dieser Duftnote?<br />
JF: Ich fühle mich sehr geehrt, so genannt zu<br />
werden. Ich war schon immer von der orientalischen<br />
Parfumerie verzaubert, davon, wie sie ihre Parfums<br />
auftragen und von deren Tiefe. Am meisten liebe ich<br />
an Oud die komplexe Persönlichkeit. Wenn man zum Beispiel<br />
natürliches Holz verbrennt, zeigt es seine einzigartige weiche,<br />
balsamische und samtige Note, aber sobald man eine winzige<br />
Menge in den Duft gibt, entfaltet es eine reiche, animalische Tiefe.<br />
Nicht zuletzt ist Oud eine perfekte Mischung mit vielen anderen<br />
meiner Lieblingsstoffe wie Rose, Vanille und Akigalawood.<br />
F: Fünf Versace-Parfums haben Sie bereits kreiert. Was<br />
verbinden Sie mit dieser Marke?<br />
JF: Der Duft dieser Marke ist einzigartig, originell und glamourös,<br />
und die Parfums sind mit edlen Inhaltsstoffen wie Safran,<br />
Vanille, Weihrauch oder rotem Ingwer besonders luxuriös.<br />
F: Wie beginnen Sie damit, ein neues Parfum zu kreieren?<br />
JF: Alles beginnt mit einer Idee, die aus vielen Inspirationsquellen<br />
stammt und das Parfum visualisiert. Dann wird<br />
diese Idee in eine Formel übertragen, die im Labor zu einem<br />
echten Duft zusammengesetzt wird. Dabei gibt es natürlich zahlreiche<br />
Versuche und viele Kombinationsmöglichkeiten, bis wir<br />
das Endergebnis fein abgestimmt haben. Auch das Briefing, das<br />
„Hinter den<br />
Kreationen von<br />
wir von den Kunden erhalten, gibt uns die Richtung vor, die wir<br />
einschlagen werden. Zudem helfen uns Farben und Moodboards<br />
bei der Auswahl der Rohstoffe, die wir verwenden werden.<br />
F: Wie unterscheiden sich die Parfums von Atelier Versace<br />
von Massenmarkt-Düften?<br />
JF: Hinter den Kreationen von Atelier Versace steckt enorm<br />
viel Freiheit, wohl dieselbe Freiheit, die auch in den Mode-<br />
Kollektionen zu finden ist. Versace setzte mir keinerlei Grenzen<br />
beim Entwerfen der Düfte, also habe ich über den Tellerrand<br />
hinaus geschaut und konnte ohne Einschränkungen auf den Preis<br />
oder ähnliches die Ingredienzien verwenden, die ich wollte.<br />
F: Die Parfums von Atelier Versace besteht aus Nischendüften.<br />
Es scheint, dass heute jeder nach Nischenparfums sucht.<br />
Warum ist das so?<br />
JF: Die Menschen interessieren sich immer mehr für<br />
Parfums und deren Entstehung und wollen ausgefallene Ideen<br />
und Düfte mit Persönlichkeit, die originell, lang anhaltend und<br />
umweltfreundlich sind. Die Ansprüche sind definitiv gestiegen,<br />
und das ist ein Grund dafür, weshalb sich der Markt der Nischenparfums<br />
stetig erweitert.<br />
F: Was ist Ihre Definition eines Nischenparfums?<br />
JF: Ich würde sagen, jedes Parfum, das mit den olfaktorischen<br />
Regeln bricht und seinen eigenen Weg geht. Eine Explosion<br />
von ehrlicher, grenzenloser Kreation ohne<br />
Atelier Versace steckt<br />
enorm viel Freiheit.“<br />
Rücksicht auf die Bedürfnisse des Marktes.<br />
F: Worauf achten Sie bei der Auswahl Ihres<br />
eigenen Parfums?<br />
JF: Mein Parfum soll zu meiner Persönlichkeit<br />
und meiner Stimmung passen. Im Alltag<br />
benutze ich kein Parfum, da es mich bei der<br />
Arbeit verwirren könnte, aber wenn ich kann,<br />
wähle ich etwas, mit dem ich mich wohl fühle und das mir dieses<br />
Gefühl von etwas Besonderem verleiht.<br />
F: Was ist Ihr liebster natürlicher Duft?<br />
JF: Patchouli ist eine Ikone der Parfumerie mit einer<br />
unverwechselbaren, zeitlosen olfaktorischen Signatur. Oft steht<br />
Patchouli im Mittelpunkt meiner Kreationen, da es dem Duft<br />
Reichtum und Komplexität verleiht. Für mich ist es das schlagende<br />
Herz des Parfums, eine einzigartige Säule, die die Kraft<br />
und Macht der Natur repräsentiert.<br />
F: Was ist die wichtigste Lektion, die Sie als Parfumeur<br />
gelernt haben?<br />
JF: Dass man niemals aufgeben darf. Die Parfum-Branche<br />
ist hart und anspruchsvoll. Vor allem am Anfang wird man viel<br />
öfter verlieren als gewinnen. Deshalb muss man geduldig und<br />
konsequent sein, um mit Misserfolgen umgehen zu können<br />
und weiterzumachen. Ich bin seit mehr als 20 Jahren in dieser<br />
Branche tätig und arbeite jeden Tag daran, mich weiterzuentwickeln<br />
und besser zu werden.<br />
Die fünf Düfte von<br />
Jordi Fernandez für<br />
Atelier Versace:<br />
Vanille Rouge, Iris<br />
d’Élite, Gingembre<br />
Pétillant, Safran<br />
Royal und Encens<br />
Supreme (in der<br />
Schweiz exklusiv bei<br />
Jelmoli erhältlich).<br />
Januar / Februar 2022<br />
87
COOL HOST<br />
Lucky<br />
one<br />
Von Schuhen zu<br />
Hotels: Heute<br />
überblickt Arnaud<br />
Zannier fünf<br />
Luxus-Hotels.<br />
88
Zannier Hotels Le Chalet<br />
in den französischen<br />
Alpen ist ein Ort<br />
zum Ankommen und<br />
Durchatmen.<br />
Es ist nicht immer der offensichtliche Weg, der zum Glück<br />
führt. Im Fall von Arnaud Zannier war es die zweite<br />
Abzweigung, die den Sohn eines Mode-Designers, der<br />
zeitweise selbst Luxusschuhe kreierte, zum Hotelier werden<br />
ließ. Mittlerweile gehören dem Franzosen fünf Hotels,<br />
die in den Träumen moderner Luxussuchender die Hauptrolle<br />
spielen. Eines davon: Zannier Hotels Le Chalet, ein<br />
Hideaway für kalte Tage, dessen Annehmlichkeiten selbst<br />
in die dunkelste Jahreszeit Licht bringen.<br />
Interview: Marina Warth - Fotos: Zannier Hotels<br />
Zannier Hotels Le Chalet<br />
2011 von Arnaud Zannier gegründet, umfasst<br />
Zannier Hotels mittlerweile fünf Luxus-<br />
Hotels: Phum Baitang im kambodschanischen<br />
Siem Reap, Bãi San Hô im vietnamesischen<br />
Phu Yen, die zwei namibischen Hotels<br />
Omaanda in Windhoek East und Sonop<br />
in Namib Desert sowie das Le Chalet<br />
in Megève in den französischen Alpen.<br />
Letzteres ist der perfekte Ort, um kalte<br />
Tage zu verbringen, sich einzukuscheln und<br />
vor dem Kamin die Zeit zu genießen. Mit<br />
Blick aufs Mont-Blanc-Gebirge verweilt<br />
man hier in rustikal-alpinen Zimmern,<br />
entspannt inmitten von dunklem Holz und<br />
hellen Möbeln und lässt nach einem Tag<br />
auf der Piste vor dem prasselnden Feuer<br />
die Seele baumeln.<br />
ZANNIER HOTELS LE CHALET, 367 ROUTE DU CRÊT, 74120<br />
MEGÈVE, FRANKREICH, ZANNIERHOTELS.COM<br />
<strong>FACES</strong>: Wie sind Sie zur Hotellerie gekommen?<br />
ARNAUD ZANNIER: Ich hatte immer eine Vorliebe für<br />
Architektur, Innenarchitektur, gutes Essen und feine Restaurants,<br />
weshalb mir das Gastgewerbe schon immer am<br />
Herzen lag. Nachdem ich fünf Jahre lang in London für<br />
Kickers gearbeitet und mein eigenes Unternehmen geführt<br />
hatte (N.D.C., handgefertigte Luxusschuhe), bat mich<br />
mein Vater, in den Familienbetrieb zurückzukehren. Ich<br />
machte mir Gedanken und dachte an einigen Konzepten<br />
herum, bis mir eines klar wurde: In Zukunft würde sich<br />
Luxus mehr über Momente und Erlebnisse definieren als<br />
über goldene Wasserhähne und Marmor. 2011 bekam ich<br />
die Gelegenheit, das Drei-Sterne-Restaurant „La Ferme de<br />
mon Père“ in Megève in Frankreich zu kaufen. Ich schlug<br />
zu, und das Abenteuer Zannier Hotels begann.<br />
F: Wie würden Sie Ihre Hotels und Ihren Stil<br />
beschreiben?<br />
AZ: Bei Zannier Hotels wollen wir die schönsten<br />
Geschichten des Lebens schreiben. Jeder Aufenthalt ist<br />
so gestaltet, dass er eine Verbindung zur lokalen Kultur<br />
und Gemeinschaft herstellt. Die Idee ist, unseren Gästen<br />
die Möglichkeit zu bieten, sich zu entspannen und gleichzeitig<br />
mehr über die Kultur, das Erbe und die Traditionen<br />
des Ortes zu erfahren. Zu diesem Zweck sind alle unsere<br />
Häuser sowohl in ihrem Design als auch in ihrem Serviceangebot<br />
individuell und exquisit. Sie bieten Erlebnisse,<br />
die Erinnerungen schaffen und verpflichten sich, die lokalen<br />
Gemeinschaften zu stärken und die Umwelt, in der sie<br />
sich befinden, zu respektieren.<br />
F: Wie lange hat es von der Idee bis zum fertigen<br />
Hotel gedauert?<br />
AZ: Bei Zannier Hotels sind alle unsere Projekte<br />
unterschiedlich, so dass der Zeitplan variieren kann. Im<br />
Gegensatz zu vielen anderen Hotelgruppen sind wir nicht<br />
nur Betreiber, sondern kümmern uns auch intern um<br />
die gesamte Entwicklung, einschließlich Grundstücksrecherche,<br />
Hotelkonzeption, Konzeptdefinition, Architektur<br />
und Innenarchitektur sowie den Einkauf. Daher gibt es keinen<br />
typischen Zeitplan für jedes Projekt, wobei man sagen könnte,<br />
dass die Konzeptionsphase etwa zwei Jahre dauert. Wenn wir nur<br />
von der Bauphase sprechen (vom ersten Stein bis zur Eröffnung),<br />
dauert es durchschnittlich 18 Monate – eine relativ kurze Zeitspanne,<br />
wenn man bedenkt, wie viele Details wir erwarten.<br />
Unser neuestes Projekt Zannier Hotels Bãi San Hô –<br />
mit 73 Villen, drei Restaurants, einem großen<br />
Wellnessbereich und einem Aktivitätenzentrum auf<br />
98 Hektaren – wurde beispielsweise in 18 Monaten<br />
gebaut, wobei bis zu 750 Arbeiter gleichzeitig vor<br />
Ort waren!<br />
F: Warum sollten wir unbedingt bei Ihnen<br />
übernachten?<br />
AZ: Weil wir außergewöhnliche Luxushotels<br />
bieten. Es sind Orte, die eine Seele haben und mit<br />
ihrer Umgebung verbunden sind. Bei Zannier Hotels<br />
Januar / Februar 2022<br />
89
emühen wir uns, durch Architektur, Atmosphäre und<br />
maßgeschneiderten Service Emotionen zu wecken.<br />
F: Worüber müssen Hoteliers nachdenken, was<br />
andere nicht tun?<br />
AZ: Ich denke, dass sich Hoteliers von Standardisierungen<br />
lösen müssen, um die neuen Erwartungen<br />
der Kunden zu erfüllen. Nach der Covid-Krise wird<br />
das noch deutlicher: Die Menschen suchen nach echten<br />
Begegnungen und authentischen Erlebnissen. Wir<br />
wollen nicht nur schöne Häuser mit anspruchsvollem<br />
Service anbieten, sondern in jedem Haus ein echtes<br />
kulturelles und emotionales Eintauchen ermöglichen.<br />
Die Gäste sollen von der Schönheit und Einfachheit<br />
des Ortes begeistert sein und die gleichen Gefühle<br />
empfinden wie ich, als ich zum ersten Mal dort war.<br />
F: Wie sind Sie als Chef?<br />
AZ: Ich habe einen ausgeprägten Unternehmergeist.<br />
Ich denke geradlinig, stelle aber sicher, dass ich<br />
alle Informationen habe, um eine Entscheidung treffen<br />
zu können. Ich beginne Projekte gerne mit einem<br />
leeren Blatt Papier und bringe etwas Neues ein. Ich<br />
bin besessen von der Suche nach Einfachheit und Zeitlosigkeit<br />
in jedem Projekt, an dem ich arbeite. Manche<br />
mögen mich als inspirierend oder visionär bezeichnen,<br />
aber ich ziehe es vor zu sagen, dass ich leidenschaftlich<br />
bin. Mein gesamtes Team ist äußerst leidenschaftlich<br />
und arbeitet hart. Sie haben großen Respekt vor<br />
Traditionen und ein echtes Interesse daran, andere<br />
Kulturen kennen zu lernen. Das ist für mich sehr<br />
wichtig.<br />
F: Welche Eigenschaften braucht ein guter<br />
Gastgeber?<br />
AZ: Ich würde sagen, Leidenschaft, Aufgeschlossenheit<br />
und ein Auge für Details. Wenn Sie einen<br />
Hotelier treffen, der Sie mit offenem Herzen, einem<br />
tollen Lächeln und dem gewissen Extra empfängt, das<br />
Sie berührt, werden Sie sich definitiv an sie oder ihn<br />
erinnern.<br />
F: Was mögen Sie an Gästen<br />
am meisten?<br />
AZ: Ich bin immer wieder begeistert, wenn<br />
Gäste unsere Hotels zum ersten Mal entdecken.<br />
Wir erhalten erstaunliche Kommentare, oft sehr<br />
persönlich und emotional, die mir sehr viel<br />
bedeuten. Das Interieur unserer einzelnen Hotels<br />
fasziniert viele unserer Gäste.<br />
F: Welche Erwartungen haben Sie an Ihr<br />
Hotel, und wie haben sich die Erwartungen Ihrer<br />
Gäste in den letzten Jahren verändert?<br />
AZ: Ich glaube, dass die Reisenden heute<br />
von großen Hotels und Massentourismus<br />
gelangweilt sind. Sie sind stattdessen auf der<br />
Wie wäre es mit<br />
einer Exkursion im<br />
Hundeschlitten?<br />
Suche nach Exklusivität, Privatsphäre und<br />
Einzigartigkeit und neigen daher dazu, speziellere<br />
Reiseziele auszuwählen,<br />
in kleineren Hotels zu übernachten<br />
und sich einen persönlicheren Empfang zu<br />
wünschen. Ich glaube, dass die Zukunft zu kleinen<br />
Orten führt, die eine Seele haben.<br />
F: Als Hotelier und Gastgeber erleben Sie<br />
einen spannenden Alltag. Welche Geschichte<br />
müssen Sie uns unbedingt erzählen?<br />
AZ: Es ist tatsächlich so: In unserer Branche ist<br />
kein Tag wie der andere – und das liebe ich. In den<br />
Ruhige Farben<br />
und zelebrierter<br />
Minimalismus.<br />
DAS HÄLT<br />
ARNAUD<br />
ZANNIER<br />
VON...<br />
Rustikal, aber stylisch.<br />
KREUZFAHRT-<br />
SCHIFFEN…<br />
Das habe ich noch nie<br />
gemacht, aber ich würde es<br />
wirklich gerne versuchen.<br />
Wahrscheinlich auf einem<br />
abenteuerlicheren Schiff,<br />
das versteckte Ecken oder<br />
ungewöhnliche Ziele wie<br />
die Antarktis erkundet.<br />
BUFFETESSEN…<br />
Das Buffet wird in unserer<br />
Branche allgemein sehr<br />
geschätzt, vor allem beim Frühstück.<br />
Ich bin weniger ein Fan<br />
von Mittag- und Abendessen,<br />
zudem produzieren Buffets oft<br />
mehr Müll, was wir soweit wie<br />
möglich zu vermeiden versuchen.<br />
TRINKGELD…<br />
Es ist wichtig, das Personal in<br />
unserer Branche zu belohnen,<br />
da es sich um einen schwierigen<br />
Job handelt, der sehr<br />
anspruchsvoll ist und lange<br />
Arbeitszeiten mit sich bringt!<br />
Ich bin also definitiv dafür.<br />
DRESSCO<strong>DE</strong>S…<br />
Ich respektiere Traditionen und<br />
habe früher in der Modebranche<br />
gearbeitet, daher ist es<br />
für mich wichtig, für eine<br />
Veranstaltung das passende<br />
Outfit zu wählen.<br />
90 Januar / Februar 2022
TRIPADVISOR...<br />
TripAdvisor ist ein<br />
gutes Instrument, um<br />
zusätzliche Informationen<br />
über ein Restaurant, ein<br />
Hotel oder ein Reiseziel zu<br />
erhalten, aber ich<br />
persönlich nutze es nie.<br />
ONLINE-REISEBÜROS…<br />
einfach für schnelle<br />
Buchungen, aber wahrscheinlich<br />
nicht das beste Werkzeug,<br />
um einzigartige Objekte zu<br />
finden. Wir ziehen es vor, mit<br />
spezialisierten Reisebüros<br />
und Luxusreiseveranstaltern<br />
zusammenzuarbeiten, um<br />
unsere Objekte zu bewerben.<br />
SHARING ECONOMY…<br />
etwas, das es schon immer<br />
gab, aber kaum mit allen<br />
Unternehmen vereinbar ist.<br />
NACHHALTIGKEIT…<br />
Ein Muss! Es gibt keine<br />
Diskussion über die<br />
globale Erwärmung. Deshalb<br />
versuchen wir bei Zannier<br />
Hotels in aller Bescheidenheit,<br />
unsere Auswirkungen<br />
auf die Umgebung und<br />
die lokalen Gemeinschaften<br />
so weit wie möglich zu<br />
begrenzen, von der<br />
Konzeption bis zum Betrieb.<br />
Viel Holz und Wärme<br />
machen das Le Chalet<br />
zum idealen Ort, um<br />
zu überwintern.<br />
vergangenen zehn Jahren habe ich eine<br />
Menge Anekdoten gesammelt. Natürlich war<br />
meine Begegnung mit Angelina Jolie im Jahr<br />
2015 bei der Eröffnung des Zannier Hotels<br />
Phum Baitang ein großartiger Moment, der<br />
uns international bekannt gemacht hat. Aber<br />
alle kleinen Momente sind wertvoll. Ich erinnere<br />
mich an die Worte eines Paares, das seine<br />
Flitterwochen in den Zannier Hotels Sonop<br />
verbrachte, kurz nach der Eröffnung – sie waren überglücklich.<br />
Ich behalte alle Menschen, die ich während des Baus unserer<br />
Hotels getroffen und mit ihnen zusammengearbeitet habe, in<br />
Erinnerung. Die Eröffnungsphase ist oft die<br />
denkwürdigste Zeit, denn sie bedeutet, dass<br />
eine Vision zum Leben erwacht, die davor<br />
nur in meinem Kopf existierte. Manchmal<br />
ist es auch etwas stressig, wie beispielsweise<br />
am Eröffnungstag des Zannier Hotels<br />
Omaanda, als im Juli alle Rohre eingefroren<br />
waren, oder als 30 Tage vor der Eröffnung<br />
der Zannier Hotels Bãi San Hô ein Hurrikan<br />
über Phu Yen hinwegfegte. Glücklicherweise<br />
haben wir dank der Leidenschaft,<br />
dem Einsatz und der Kompetenz<br />
unserer Teams all diese Schwierigkeiten<br />
überwunden.<br />
F: Was halten Sie von Airbnb?<br />
AZ: Glücklicherweise ist das<br />
Umfeld der luxuriösen Hotellerie<br />
noch teilweise von Plattformen wie<br />
Kein Teil zu viel.<br />
Airbnb verschont geblieben. Wir sehen Airbnb nicht als<br />
direkte Bedrohung für unsere Hotels, da wir davon überzeugt<br />
sind, dass wir ein anderes Erlebnis bieten. Wir sind<br />
ein menschenorientiertes Unternehmen, und Airbnb ist ein<br />
produktorientiertes Unternehmen. Wir bieten viel mehr<br />
als nur die Vermietung von Zimmern. Bei uns bekommt<br />
der Gast eine Erfahrung, ja gar eine Geschichte und einen<br />
anderen Blickwinkel auf die Welt.<br />
F: Worauf achten Sie, wenn Sie selbst unterwegs sind?<br />
AZ: Mehr als auf Komfort oder einen Namen achte ich<br />
auf einen Ort mit einer Seele; eine lokale Atmosphäre, die es<br />
mir ermöglicht, zu entdecken, zu lernen, zu fühlen...<br />
F: Welches ist das beste Hotel der Welt, in dem Sie<br />
selbst übernachtet haben?<br />
AZ: Es ist schwer, ein einziges Hotel zu nennen, aber<br />
ich mag das Five Arms in Schottland besonders. Der Ort ist<br />
wunderschön, toll gemacht und das Ganze in unberührter<br />
Natur. Das Hotel ist sehr abgelegen, aber es wird einem<br />
dort nie langweilig. Ich finde es sehr inspirierend und<br />
ideal zum Entspannen.<br />
F: Welches Hotel würden Sie gerne selbst besitzen?<br />
AZ: Wahrscheinlich einen der ikonischen Stadtpaläste,<br />
das, was wir gemeinhin eine alte Dame nennen. Ich<br />
würde das Ganze gerne modernisieren, dabei aber den<br />
Charme der Vergangenheit bewahren<br />
F: Wo steht Ihr eigenes Bett?<br />
AZ: Nach mehreren Jahren in Belgien, wo ich meine<br />
drei Kinder großgezogen habe, habe ich beschlossen,<br />
nach London umzuziehen, wo ich seit 2019 mit meiner<br />
Partnerin lebe. Diese pulsierende Stadt, in der man so<br />
ziemlich alles machen kann und die für Kreative und<br />
Architekturliebhaber wie mich sehr inspirierend ist, hat<br />
mir schon immer gefallen. Ich habe eine schöne Wohnung<br />
in Kensington.<br />
91
RESORT REPORT<br />
In der Stailetta badet man<br />
im eigenen Whirlpool und<br />
mit Blick Richtung Sterne.<br />
Hüttenzauber<br />
Da, wo Heidi und Peter einander die Hand geben und einem die Bergkulisse den Atem raubt, liegt das<br />
GUARDA VAL Maiensäss-Hotel in Sporz, einem der malerischsten Orte der Lenzerheide.<br />
Text: Marina Warth - Fotos: GUARDA VAL Maiensäss-Hotel<br />
Immer bezaubernd, doch<br />
inmitten verschneiter Landschaft<br />
ganz besonders:<br />
das GUARDA VAL.<br />
Die Welt ist nicht Schwarz oder Weiß, und so gibt es zwischen Himmel und Erde genauso diese Oasen<br />
des Glücks, irdisch und bodenständig und doch so himmlisch wie im Paradies. Das GUARDA VAL<br />
Maiensäss-Hotel gehört zu diesen Orten, die einen liebestrunken machen, als hätte Amor gerade<br />
seinen Pfeil verschossen. Weit weg von Zuhause sorgen elf Alphütten, sogenannte Maiensässe, deren<br />
bis zu 300 Jahre altes Gemäuer wohl so manche Geschichte zu erzählen hätte, für Gemütlichkeit.<br />
Rustikaler Minimalismus trifft es wohl am besten, zelebriert das GUARDA VAL doch das Wesentliche,<br />
in dem mit einem Blick auf den materialistischen Alltag doch der wahre Luxus liegt. Vom<br />
heimeligen Schmuckstück bis zum großzügigen Zimmer mit Kamin bieten 50 unterschiedliche<br />
Stuben die optimalen vier Wände, um sich hier wie im wahrgewordenen Heidi-Traum zu fühlen. Das<br />
hat Charme und Stil und ist weit entfernt von Luxustempeln, die ihre Sterne am Opulenz-Barometer<br />
ausrichten. Ins Maiensäss-Hotel kommt man zum Loslassen und Durchatmen, zum Wandern, Biken<br />
oder zum Ruhen, letzteres beispielsweise im beheizten Outdoor-Holzzuber oder dem Heubett<br />
im Spa-Bereich Guarda Sana, und zum Genießen, stehen mit den Restaurants Crap Naros oder dem<br />
Michelin- und Gault&Millau-prämierten Gourmetrestaurant gleich zwei Tempel bereit, die die<br />
Geschmacksknospen der Gäste genauso verwöhnen wie deren Seele. Wer hier keine Ruhe findet, der<br />
tut dies nirgendwo.<br />
So cosy: Kaminfeuer<br />
im eigenen Zimmer,<br />
was gibt es Schöneres?<br />
Winterwunderland in<br />
der Lenzerheide!<br />
92 Januar / Februar 2022
Chillen im Outdoor-<br />
Holzzuber bei 40 Grad,<br />
während draußen eisige<br />
Temperaturen herrschen:<br />
herrlich!<br />
Auf das Wesentliche reduziert,<br />
mit viel Holz und noch mehr<br />
Gemütlichkeit: die Zimmer im<br />
GUARDA VAL.<br />
Im Restaurant Crap Naros<br />
kommen Bündner Spezialitäten<br />
auf den Teller.<br />
GUARDA VAL Maiensäss-Hotel<br />
Ob das eigene Maiensäss mit Whirlpool und Sauna oder das schmucke<br />
Bauernzimmer mit Kamin: Reisende jeden Budgets finden im<br />
GUARDA VAL in der Lenzerheide ein Zuhause auf Zeit. Die<br />
modernisierten Hütten bestechen durch viel naturbelassenes Holz<br />
und Reduzierung aufs Wesentliche: Nichts soll der Entspannung im Weg<br />
stehen. Geschlemmt wird morgens am Frühstücks- und nachmittags am<br />
Kuchenbuffet, die das Lokale genauso zelebrieren wie die zum Hotel<br />
gehörenden Restaurants. Im Spa-Bereich Guarda Sana sorgen Blockhaussauna,<br />
Kraftstube, Ruheraum und Heu-Liegen für Entspannung, und<br />
spätestens beim gemütlichen Sitzen im heißen Wasser des Hot Pots lösen<br />
sich die letzten Sorgen komplett in Luft auf.<br />
GUARDA VAL Maiensäss-Hotel, CH-7078 Sporz, Lenzerheide,<br />
guardaval.ch<br />
Heimelig, urchig,<br />
gemütlich.<br />
Januar / Februar 2022<br />
93
PROMOTION<br />
INFLUENCER<br />
PARIS<br />
CHECK<br />
CHIC<br />
SHANTY VIDAL<br />
@shantycosmetics<br />
In ihrem Instagram-Account widmet sich Shanty<br />
Vidal den schönen Dingen des Lebens, allen<br />
voran Mode und Make-up. Da liegt es natürlich<br />
nahe, dass sich die 41-Jährige nicht in irgendein<br />
Auto setzt, sondern mit Freuden in die Sonderedition<br />
des DS 7, den Crossback E-Tense 4x4<br />
Louvre, der im Rahmen der Partnerschaft von<br />
DS Automobiles und dem Louvre entstanden ist.<br />
Mit dem DS 7 Crossback E-Tense 4x4 Louvre von DS Automobiles müssen wir auf nichts verzichten,<br />
weder auf die inneren Werte, noch auf die optischen. Das schicke Schätzchen ist ein wahres<br />
Design-Objekt, das sich je nach Lust und Laune im Sport- oder Hybridmodus oder komplett<br />
elektrisch fahren lässt. Wie sich das anfühlt und weshalb sie aus diesem Auto am liebsten nicht<br />
mehr ausgestiegen wäre, verrät uns Influencerin Shanty Vidal im Influencer Check.
DIE ERFAHRUNGEN VON SHANTY VIDAL<br />
<strong>FACES</strong>: Was gefällt dir optisch am DS 7 am besten?<br />
SHANTY VIDAL: Was mir persönlich am meisten gefallen hat, ist die<br />
Liebe zum Detail, welche sich im Design des Fahrzeuges, aber auch im<br />
Innenraum widerspiegelt. So zum Beispiel die Diamantform, welche sowohl<br />
in den Scheinwerfern als auch in den Reglern zu finden ist.<br />
F: Mit welchen Features überzeugt dich der DS 7?<br />
SV: Persönlich hat mir gefallen, dass man den Fahrmodus auswählen<br />
kann, ob man lieber sportlich (mit Benzin) oder hybrid (elektrisch) fahren<br />
möchte. Ebenfalls gefallen haben mir die induktive Ladefläche fürs<br />
Handy, die Massagesitze und dass die Fenster von der Mittelkonsole aus<br />
steuerbar sind und nicht bei der Türe.<br />
F: Was sind deine Erwartungen an ein Auto, und wie erfüllt diese der DS 7?<br />
SV: Der Innenraum ist sehr elegant, und das Design überzeugt<br />
mit Luxus. Etwas, was mir besonders gefallen hat, ist, dass sich beim<br />
Anlassen des Autos die mechanische Designeruhr aus dem Cockpit<br />
dreht. Das Auto ist sehr geräumig und verfügt überall über Stauraum,<br />
was mir bei einem Auto wichtig ist. Der DS 7 erfüllt insofern meine<br />
Erwartungen an ein Auto.<br />
F: Wie und womit hilft dir der DS 7 beim sicheren Einparken?<br />
SV: Der DS 7 verfügt über ein Einparksystem, das es erlaubt, dass<br />
das Auto dank ausgeklügelten Parksensoren selbstständig in die Parklücke<br />
fahren kann.<br />
PROMOTION<br />
F: Würdest du den DS 7 deinen Freunden empfehlen?<br />
SV: Ja, ich würde meinen Freunden dieses Auto ans Herz legen, aber<br />
auch denjenigen, welche den Pariser Chic und das Savoir-vivre so schät-<br />
zen und lieben, wie ich es tue.<br />
F: Für wen ist der DS 7 am besten geeignet?<br />
SV: Für Familien, die auf der Suche nach großem Komfort und Stau-<br />
raum sind, aber auch Singles, die gerne SUV fahren und Eleganz und<br />
Klasse schätzen.<br />
F: Was sind die Vorteile eines SUV?<br />
SV: Ich fahre gerne in einer erhöhten Sitzposition, und ein SUV<br />
ermöglicht mir das. Auch den größeren Komfort und das Off-Road-<br />
Feeling tragen dazu bei, dass ich privat ebenfalls einen SUV fahre.<br />
F: Der DS 7 hat ein besonderes Licht-Feature. Kannst du dieses<br />
erklären, und wie gefällt es dir?<br />
SV: Was mir besonders ins Auge gestochen ist, sind die drehbaren<br />
LED-Lichter, welche ich so noch nie in einem anderen Auto gesehen<br />
habe. Der DS 7 verfügt zudem über eine Technologie, welche es ermög-<br />
licht, die Straße je nach Geschwindigkeit optimal auszuleuchten.<br />
F: Womit punktet der DS 7 besonders im Vergleich zu anderen<br />
Autos, die du bereits gefahren bist?<br />
SV: Der DS 7 punktet im Design, den drehenden Scheinwerfern<br />
und dem ruhigen Fahrgefühl. Ebenfalls herauszuheben ist die innovative<br />
Technik und natürlich die französische Eleganz, welche das Savoir-<br />
vivre hervorhebt.<br />
Chic und elegant: die Sonderedition des DS 7 Crossback E-Tense 4x4<br />
in Zusammenarbeit mit dem Louvre.<br />
DAS AUTO: DS 7 CROSSBACK E-TENSE 4X4 LOUVRE<br />
Ein ziemlich langer Name für ein Auto, das man eigentlich nur mit „saucool!“<br />
betiteln möchte. Tatsächlich schnurrt der DS 7 wie ein Kätzchen und fährt sich<br />
so gut wie sich der Vierbeiner streicheln lässt. Das liegt sicherlich an den vier<br />
Antriebsrädern, dem 200 PS starken Benzin- sowie den beiden Elektromotoren,<br />
die es ermöglichen, in nur 6,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h zu beschleunigen.<br />
Dabei entscheidet der Fahrer je nach Gusto, ob er emissionsfrei vollelektrisch fährt<br />
(Reichweite bis zu 58 km), im Sportmodus bei maximaler Leistung oder hybrid,<br />
wobei Leistung und Benzinverbrauch automatisch geregelt werden. Gerade mal<br />
eine Stunde und 45 Minuten braucht der DS 7 Crossback bzw. dessen Batterie für<br />
eine Vollladung – das überzeugt! Und zwar nicht nur unter der Haube, sondern<br />
auch optisch. Der DS 7 Crossback E-Tense 4x4 Louvre ist eine Sonder-Edition,<br />
entstanden aus der Zusammenarbeit von DS Automobiles und dem Pariser Louvre.<br />
Spielereien wie der Louvre-Badge auf der Haube und der Heckklappe sowie<br />
die zugehörige Louvre-App, die dem Fahrer 182 Meisterwerke aus dem Pariser<br />
Museum näher bringt, bereiten doppelt Freude. Als wäre das nicht genug,<br />
punktet das Modell durch seine Metallic-Lackierung, das schwarze Leder-Interieur<br />
oder die 20‘‘-ALEXANDRIA Alufelgen. Ein schmuckes Objekt! Mehr noch,<br />
unterstützt einen das Gefährt doch mit seiner Einparkhilfe mit Rückfahrkamera,<br />
der automatischen Zweizonen-Klimaanlage, dem von der Kamera gesteuerten<br />
aktiven Federungssystem sowie diverser Unterhaltungsausstattung. Der DS 7<br />
Crossback E-Tense 4x4 Louvre ist in den vier Farben Perla Nera Schwarz,<br />
Crystal Pearl, Platinum Grau und Encre Blau und für ca. 79'600.– erhältlich.
STYLE-O–METER<br />
Nicht jedem ist Stilbewusstsein vergönnt. Wilde Farb-Kombinationen, ungünstige Cut-outs oder Prints vom<br />
Format eines richtig schlechten LSD-Trips: Wir haben sie alle gesehen, die übelsten Looks der vergangenen<br />
Jahre, die in der Mode-Hölle schmoren sollen, auf dass sie sich im Fegefeuer ihrer Sünden bewusst werden.<br />
Die guten Outfits jedoch, die Trends überleben und Saison für Saison überdauern, die uns Jauchzer entlocken<br />
und Freudentränen in Bäche verwandeln, die wollen belohnt werden mit einem Platz auf dem Mode-Olymp.<br />
Punk’s alive!<br />
Für immer<br />
und ewig.<br />
Minimalismus,<br />
der richtig<br />
reinhaut!<br />
Auf Essentials<br />
setzen und<br />
diese geschickt<br />
einsetzen.<br />
96
Barbie girl in<br />
a barbie world?<br />
Verzieh dich<br />
zurück dahin, wo<br />
du herkommst!<br />
Ein Griff<br />
ins Klo.<br />
Das Oberteil hat<br />
den Charme einer<br />
vollen Windel.<br />
97
Grunge trifft<br />
Biker, ein Mix,<br />
mindestens so<br />
erfolgreich<br />
wie derjenige<br />
aus Gin und<br />
Tonic.<br />
Leder trifft<br />
Strick und<br />
Karo. Ein Look,<br />
gemütlich wie<br />
eine Tasse heiße<br />
Schokolade.<br />
Beige ist ein<br />
Dauerbrenner<br />
und in<br />
Kombination<br />
mit Rot so<br />
explosiv wie<br />
ein Kilo TNT.<br />
Hot!<br />
Was immer<br />
geht: ein<br />
richtig<br />
krasses Teil,<br />
das den Look<br />
bestimmt.<br />
Ein Rolli, so<br />
atemberaubend<br />
wie der<br />
Sonnenuntergang,<br />
jedoch nur halb<br />
so kitschig.<br />
Der Beweis, dass<br />
Lack nicht der<br />
Fetisch-Ecke<br />
vorbehalten ist.<br />
98 Januar / Februar 2022
Wozu die<br />
Riesentasche? Das<br />
Stilgefühl passt<br />
jedenfalls auf<br />
einen Fingerhut.<br />
Upcycling?<br />
’türlich!<br />
Müllsäcke<br />
gehören aber<br />
wirklich in<br />
die Tonne.<br />
Ein Geschenk,<br />
das wir<br />
kommentarlos<br />
zurückgeben.<br />
Von der<br />
Straße<br />
direkt an<br />
die Bad-<br />
Taste-Party?<br />
Möchtegern-<br />
Macklemore.<br />
Schulter zum<br />
Anlehnen? Eher<br />
Blazer zum<br />
Wegwerfen…<br />
Januar / Februar 2022<br />
Straßenarbeitender<br />
Paradiesvogel<br />
oder paradiesische<br />
Straßenarbeiterin?<br />
99
Der Beweis, dass<br />
All-black nie<br />
langweilig ist.<br />
Muster immer<br />
mit Basics<br />
kombinieren. Und<br />
die Kreditkarte<br />
im Tussi-Täschchen<br />
verstauen.<br />
Proportionen<br />
schaffen, Taille<br />
knüpfen und in<br />
Sonnengelb gute<br />
Laune versprühen!<br />
Für Denim in<br />
Reinform gibt’s<br />
immer eine<br />
glatte Eins!<br />
Ein gut sitzender<br />
Anzug geht<br />
immer. Die Farb-<br />
Kombi Pink-Grün<br />
ebenfalls.<br />
Wie Sahne,<br />
nur besser.<br />
Manchmal<br />
lohnt es<br />
sich, was zu<br />
wagen.
Welche wollen Sie,<br />
die Bienen-Referenz<br />
oder diejenige mit<br />
dem Dalmatiner? So<br />
oder so: grässlich!<br />
Wie ein<br />
Strauß. Wir<br />
stecken dann<br />
mal den Kopf<br />
in den Sand.<br />
Zum Heulen!<br />
Praktischerweise<br />
hängt das<br />
Taschentuch direkt<br />
in der Gesäßtasche.<br />
Oben Paris<br />
Hilton,<br />
unten<br />
Zirkusclown.<br />
Cruella De Vils<br />
farbenliebende<br />
Cousine.<br />
Was nicht ins<br />
Handgepäck<br />
passt, kommt<br />
an den Leib?<br />
Selbst ein<br />
Vorhang hat<br />
mehr Stil.<br />
101
PROMOTION – PRODUCTS OF THE MONTH<br />
Products<br />
of the<br />
Month<br />
Zu<br />
gewinnen auf<br />
faces.ch<br />
Wir begeben uns für Sie jeden Monat auf Schatzsuche. Auf<br />
dieser Seite zeigen wir Ihnen Produkte, die Sie zum Lächeln<br />
bringen, nicht nur heute und morgen, sondern für immer.<br />
Happy shopping<br />
Big spender<br />
Wenn die Flocken tanzen<br />
und die Lichter leuchten,<br />
shoppen wir lieber im<br />
charmanten Shopping-Dorf<br />
als im überfüllten Einkaufszentrum.<br />
Darüber hinaus<br />
punktet das Landquart<br />
Fashion Outlet besonders im<br />
Winter mit seinen im alpinen<br />
Chalet-Stil geschmückten<br />
Boutiquen und natürlich<br />
den attraktiven Preisen der<br />
Produkte, die hier in den<br />
Regalen auf uns warten. Ob<br />
Schmuck oder Kleidung,<br />
Küchenzubehör oder Sport-<br />
Accessoires: Das Landquart<br />
Fashion Outlet hilft uns<br />
dabei, schnell und einfach<br />
das zu finden, was uns<br />
fürs eigene Glück noch<br />
fehlt. Über 160 Marken<br />
sind in den mehr als<br />
80 Shops zu finden, die<br />
zudem sieben Tage<br />
die Woche geöffnet<br />
haben und ab Zürich,<br />
St. Moritz oder Davos<br />
über die Autobahn oder per<br />
ÖV besonders schnell zu<br />
erreichen sind. In der Vorweihnachtszeit<br />
hält das Landquart<br />
Fashion Outlet außerdem<br />
zahlreiche besondere Überraschungen<br />
bereit, damit sich<br />
das Schlendern durch die<br />
autofreien Straßen doppelt<br />
lohnt. Wer kurzfristig noch<br />
Geschenke sucht, kann dies<br />
sogar an Weihnachten tun,<br />
einzig am 25.12. sowie am 1.1.<br />
bleiben die Türen des Outlets<br />
geschlossen. Gewinnen Sie bei<br />
uns einen von drei Gutscheinen<br />
à je 50.–, damit Sie sich und<br />
Ihren Liebsten etwas Gutes<br />
tun können.<br />
Wer bezahlt denn heute<br />
noch mit Bargeld? Münzenklimpern<br />
war gestern, ab<br />
sofort zücken wir lieber<br />
die <strong>FACES</strong> Card. Wer seine<br />
Einkäufe mit dieser Karte<br />
tätigt, profitiert nicht nur<br />
von Shoppingvorteilen<br />
und exklusiven Geschenken:<br />
Jede Transaktion tut<br />
nämlich auch Gutes und<br />
leistet einen Beitrag zur<br />
Aufforstung des Regenwaldes.<br />
So schlagen wir ab<br />
sofort zwei Fliegen mit<br />
einer Klappe und tun das<br />
obendrauf auch noch<br />
mit einem richtig guten<br />
Gewissen. Werden auch Sie<br />
stolze Besitzer der <strong>FACES</strong><br />
Card, und nehmen Sie bei<br />
unserer Verlosung teil.<br />
Denn wir verschenken<br />
drei <strong>FACES</strong> Cards mit<br />
je CHF 100.– Guthaben.<br />
Mehr zur <strong>FACES</strong> Card<br />
und allen Vorteilen gibt’s auf<br />
www.faces.ch/bonuscard.
Going to Hollywood<br />
PROMOTION – PRODUCTS OF THE MONTH<br />
Am Erfolg eines Films sind<br />
mehr Menschen beteiligt als<br />
Schauspieler und Regisseur.<br />
Wie etwa Janie Bryant,<br />
Kostümdesignerin bei „Mad<br />
Men“, „Deadwood“ oder<br />
„Why Women Kill“, dafür<br />
zuständig, die Darstellerinnen<br />
und Darsteller in die<br />
richtige Mode zu hüllen.<br />
Vom Menschen wechselt<br />
Bryant nun für eine Kapselkollektion<br />
mit Hamilton zu<br />
Uhren. Und das kommt nicht<br />
von ungefähr, hatten die<br />
Zeitmesser der Schweizer<br />
Uhrenmarke doch schon<br />
über 500 Auftritte in Filmen<br />
und TV-Shows. Damit schreibt<br />
Hamilton ein Stück Hollywood-Geschichte<br />
mit. In die<br />
Historie reihen sich nun auch<br />
sechs von Bryant neu gekleidete<br />
Hamilton-Klassiker ein,<br />
deren aufregendes Äußeres die<br />
Zeitmesser auf den Roten<br />
Teppich katapultiert. Silberweiß<br />
schimmert etwa das<br />
Art-Déco-Modell Ardmore<br />
Quartz, während die Lady<br />
Hamilton Vintage Quartz<br />
entweder mit funkelnden<br />
Diamanten und schwarzem<br />
Zifferblatt oder mit gelbgoldenen<br />
Kugelverzierungen<br />
und perlweißem Zifferblatt<br />
anmutet, als hätte sie sich für<br />
eine Filmpremiere schick<br />
gemacht. Gold und Silber<br />
kommen beim Intra-Automatic<br />
Chronographen<br />
und der Ardmore Quartz<br />
zum Zug, während unser<br />
heimliches Highlight auf<br />
seinen großen Auftritt wartet.<br />
Janie Bryant schwingt<br />
ihren Zauberstab über<br />
dem Hamilton American<br />
Classic Intra-Matic Automatic<br />
Chronographen und<br />
verpasst dem eigentlich so<br />
sportlichen Modell eine<br />
Cinderella-Verwandlung par<br />
excellence: So zeigt sich der<br />
Chronograph schließlich im<br />
zarten roséfarbenen Look mit<br />
beige-goldenen PVD<br />
beschichteten Zeigern und<br />
einem weichen Lederarmband,<br />
das das auffällige Zifferblatt<br />
vervollständigt wie eine<br />
Schleppe die edle Robe. Im<br />
Gegensatz zum Outfit für den<br />
Roten Teppich kommt der<br />
Hamilton American Classic<br />
Intra-Matic Automatic<br />
Chronograph (ca. 2'295.–)<br />
jedoch nie aus der Mode.<br />
Mehr zur Kollektion von<br />
Janie Bryant für Hamilton<br />
gibt’s online unter<br />
Hamiltonwatch.com
faces.ch/bonuscard<br />
Die Faces Card ist die coolste<br />
Kredit- und Memberkarte der<br />
Schweiz. Mit ihr erhältst du nicht<br />
nur geniale Upgrades, Rabatte und<br />
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Viel Glück!
D A S B E S T E I M J A N U A R / F E B R U A R<br />
Relaxing ist das Ziel und<br />
Gemütlichkeit der Weg. Deshalb<br />
holen wir uns plüschige<br />
Pantoffeln und wärmende<br />
Pullunder, verwöhnen unser Haar<br />
mit Masken und unsere Lider mit<br />
schimmernden Farben, die sich<br />
etwas dunkler auf unseren Nägeln<br />
wiederfinden. Dazu klotzen wir<br />
mit Statement-Schmuck und<br />
Uhren, deren Bling selbst die<br />
dunkelste Nacht erleuchtet.<br />
„I’m happy to<br />
sparkle like a glazed<br />
disco ball.“<br />
Paloma Elsesser<br />
Januar / Februar 2022<br />
105
Wolke 7<br />
1<br />
Puff Bags<br />
2<br />
F A S H I O N G O O D S<br />
Mit diesen Taschen an unserer Seite brauchen wir<br />
beinahe kein Bett mehr! Falls die Augen mal schwer<br />
werden, machen wir doch einfach ein Nickerchen: Zum<br />
Kissen umfunktioniert, sind wir damit immer und überall<br />
bereit für den Powernap.<br />
3 4<br />
5<br />
6<br />
7 8<br />
9<br />
10<br />
11 12<br />
13<br />
1 Furla, „Piuma M“, Crossbody-Bag aus gepolstertem Nylon und<br />
Nappaleder, ca. 290.– 2 Arket, Tasche aus recyceltem Polyester, ca. 94.–<br />
3 Reserved, Tasche aus Polyester, ca. 31.– 4 Valentino Garavani, gesteppte<br />
Umhängetasche aus Lammleder, ca. 1'725.– 5 Marni, „Red Museo Soft“,<br />
Tote Bag aus Nylon, ca. 1'530.– 6 Michael Kors, „SoHo“, Schultertasche aus<br />
gestepptem Nylon, ca. 455.– 7 Maison Margiela, „Glam Slam“, Schultertasche<br />
aus Lammleder, ca. 2'019.– 8 Baum und Pferdgarten, „Kacey“,<br />
Tasche aus Polyamid, ca. 146.– 9 Miu Miu, Tote Bag aus Polyamid, ca. 1'533.–<br />
10 Kenzo, „Arctik“, Tote aus Nylon, ca. 237.– 11 Dries Van Noten, „Cushion“,<br />
Tasche aus Leder, ca. 879.– 12 Guess, „Kimi“, Umhängetasche aus Samt,<br />
ca. 179.– 13 Moncler, „Rainwear“, Schultertasche aus Nylon, ca. 516.–<br />
106 Januar / Februar 2022
14<br />
14 Off-White, „Puffy“, aus Nylon,<br />
ca. 1'184.– (luisaviaroma.com)<br />
Federchen plustern auf und halten warm.<br />
Vegane Alternativen zur Daune gibt’s<br />
mittlerweile zuhauf, weshalb also nicht<br />
einfach auf Bambus, Baumwolle, Hanf;<br />
Tencel oder Maisfasern setzen?<br />
Januar / Februar 2022<br />
107
Moonwalk<br />
1<br />
Plüsch-Slippers<br />
Die tiefen Temperaturen nehmen uns ganz schön mit!<br />
Neben schmerzenden Ohren sind kalte Füße unsere<br />
Endgegner. Aus diesem Grund schlüpfen wir in diese<br />
flauschigen Gefährten und wärmen bringen damit jeden<br />
Eisklotz zum Schmelzen.<br />
F A S H I O N G O O D S<br />
2 3<br />
4<br />
5<br />
6 7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
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13<br />
14<br />
1 Miu Miu, aus Shearling und Gummi, ca. 602.– 2 Prada, aus Textil und<br />
Gummi, ca. 836.– 3 Fabrizio Viti, „Berkley“, aus Leder und Kunstpelz,<br />
ca. 643.– 4 Tommy Hilfiger, aus Kunstpelz, ca. 50.– 5 Mou, aus Shearling<br />
und Gummi, ca. 96.– 6 Senso, „Inka“, aus Textil und Gummi, ca. 108.–<br />
7 Ambush, aus Shearling und Gummi, ca. 656.– 8 Aquazzura, aus Shearling,<br />
ca. 715.– 9 Karl Lagerfeld, „K/IKOIC SALOTTO II“, aus Polyester,<br />
ca. 104.– 10 Gia Couture x Pernille Teisbaek, aus Lamm und Baumwolle,<br />
ca. 491.– 11 Clergerie, „Irina“, aus Textil und Gummi, ca. 243.– 12 Bottega<br />
Veneta, aus Shearling und Leder, ca. 670.– 13 Natasha Zinko, „Volume“, aus<br />
Polyester und Wolle, ca. 353.– 14 Toms, „Susie“, aus Kunstleder, ca. 69.–<br />
108 Januar / Februar 2022
15<br />
15 Sorel Go, „Mail Run“, aus<br />
Kunstfell, ca. 70.–<br />
Nerz und Co.? Kommt gar nicht in die<br />
Tüte! Wir setzen auf Fake Fur in allen<br />
Variationen und Farben und immer mehr<br />
Designer tun es uns gleich.<br />
Januar / Februar 2022<br />
109
Muscle Shirt<br />
1<br />
Pullunder<br />
2<br />
F A S H I O N G O O D S<br />
Back to school: Wir schlüpfen in diese Pullunder und<br />
reisen mit ihnen in die längst vergangene Schulzeit zurück!<br />
Hier erleben wir alte Abenteuer und entdecken dabei<br />
Erinnerungen, die bis dahin in den hintersten Ecken<br />
unseres Gedächtnis verschollen waren.<br />
3 4<br />
5<br />
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9<br />
10<br />
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13<br />
1 Alice McCall, aus Baumwolle und Acryl, ca. 165.– 2 Levi's, aus Polyamid,<br />
Viskose und Wolle, ca. 80.– 3 Dolce & Gabbana, aus Seide, ca. 795.–<br />
4 Plan C, aus Baumwolle, ca. 514.– 5 Molly Goddard, „Blair“, aus Wolle,<br />
ca. 363.– 6 Dodo Bar Or, „Lola“, aus Viskose, ca. 245.– 7 Sandro, aus<br />
Polyamid, ca. 259.– 8 Uterqüe, aus Viskose, ca. 99.– 9 Andersson Bell,<br />
„Sea Garden“, aus Wolle, ca. 296.– 10 Greta Boldini, aus Wolle, ca. 219.–<br />
11 Ganni, „Argyle“, aus recycelte Wolle, ca. 215.– 12 Gucci, aus Wolle,<br />
ca. 980.– 13 Wood Wood, „Stacy“, aus Wolle, ca. 200.–<br />
110 Januar / Februar 2022
14<br />
14 Arket, aus Wolle, ca. 99.–<br />
Wenn es nicht warm genug sein kann,<br />
hilft ein Pullunder. Bestenfalls selbst<br />
gestrickt oder gestrickt gekriegt oder auf<br />
dieser Seite ausgesucht.<br />
Januar / Februar 2022<br />
111
Espresso<br />
1<br />
Lidschatten<br />
Beim Lidschatten lassen wir uns vom frisch gebrühten<br />
Morgenkaffee inspirieren: Verschiedenste Brauntöne<br />
verschmelzen zu einem warmen, samtigen Look, der<br />
unsere Augen in glamouröse Hingucker verwandelt.<br />
2<br />
B E A U T Y G O O D S<br />
3 4<br />
5<br />
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9<br />
10<br />
11<br />
1 Bare Minerals, Gen Nude Eyeshadow Palette in „neutrals“, stark pigmentiert,<br />
ca. 46.– 2 Hourglass, „Graphik Eye Shadow Palette“, seidig-weiche<br />
Textur, ca. 57.– 3 Bobbi Brown, „BB Encore Eye Palette Bronze“, funkelnde<br />
Gelée-Nuancen, ca. 77.– (manor.ch) 4 Isa Dora, Eyeshadow Quartet in<br />
„chic neutrals“, starke Deckkraft, ca. 27.–<br />
5 Nars, Palette Voyageur in<br />
„Suede“, mattes, seidiges und glitzerndes Finish, ca. 40.– 6 Dior,<br />
5 Couleurs Couture Eyeshadow Palette in „New Look 599“, mit Aloe<br />
Vera und Kiefernöl, ca. 85.–<br />
7 Kiko, Bright Quartet Baked Eyeshadow<br />
Palette in „01 Warm Neutral Tones“, intensive Farben für die trockene und<br />
nasse Anwendung, ca. 19.– 8 Babor, Eye Shadow Quattro in „03 Shiny“,<br />
vier aufeinander abgestimmte Lidschatten mit mattem und glänzendem<br />
Finish, ca. 42.–<br />
9 Chanel, Les 4 Ombres in „322 Blurry Grey“, langanhaltend,<br />
ca. 61.– 10 Stagecolor, „Brown Metallics“, starke Leucht- und hohe<br />
Deckkraft, ca. 45.– 11 Byredo, „Corporate Colours“, schimmernde und<br />
matte Nuancen, ca. 73.–<br />
112 Januar / Februar 2022
B E A U T Y G O O D S<br />
1 2<br />
Chestnut<br />
Dunkelbrauner Nagellack<br />
An bunten und grellen Farben haben wir uns satt -<br />
gesehen, weswegen wir unsere Nägel diese Saison in<br />
dunkle Brauntöne tauchen. Großer Pluspunkt des<br />
simplen Looks: Er passt zu jedem Outfit, ganz<br />
egal ob Glitzerkleid oder Jogginghose.<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
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9<br />
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11<br />
1 Gitti, „103“, für dunkle, intensive und ausdrucksstarke Nägel. 15 ml,<br />
ca. 19.– 2 Kure Bazaar, „Magnifico“, mit veganer Formel. 10 ml, ca. 22.–<br />
3 Kia Charlotta, „True Love“, vegan und natürlich. 5 ml, ca. 16.–<br />
4 Chanel,<br />
„907 – Rouge Brun“, ebenmäßiges Finish. 13 ml, ca. 33.– 5 Anny, „314 – 60<br />
Boys For Butler“, enthält pflegende Inhaltsstoffe und trocknet schnell.<br />
15 ml, ca. 11.– 6 Alessandro, „183 Black Cherry“, schnelltrocknend<br />
und lange Haltbarkeit. 10 ml, ca. 18.–<br />
7 Artdeco, Golden Twenties Nail<br />
Lacquer in „Roasted Chestnut 698“, hochglänzendes Finish. 10 ml,<br />
ca. 15.–<br />
8 Opi, „Washington DC – Shh…It’s Top Secret“, hält bis zu<br />
sieben Tage lang. 15 ml, ca. 20.– 9 & Other Stories, „Visée“, mit natürlichen<br />
Inhaltsstoffen. 10 ml, ca. 12.–<br />
10 Nails Inc., Caught In The Nude in<br />
„Copacabana Beach“, mit feuchtigkeitsspendender Formel für weiche<br />
und gepflegte Nägel. 14 ml, ca. 10.– (manor.ch) 11 Hermès, Les Mains<br />
Hermès Nagellack in „ 95 – Brun Bistre“, kombiniert strahlende Farbe<br />
und schützende Pflege. 15 ml, ca. 48.–<br />
Januar / Februar 2022<br />
113
Kopfsache<br />
1<br />
Haarmasken<br />
Im Winter schreit unsere Mähne förmlich nach mehr<br />
Pflege. Kein Wunder bei Strapazen wie trockener<br />
Heizungsluft, reibenden Mützen und Co. Deswegen<br />
ummanteln wir unsere Haarpracht mit reichhaltigen und<br />
schützenden Haarmasken – genau so, wie wir uns im<br />
Zwiebellook einhüllen, bevor wir aus dem Haus stolzieren.<br />
2<br />
B E A U T Y G O O D S<br />
3 4<br />
5<br />
6<br />
7 8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
1 Kiehl’s, „Olive Fruit Oil Deeply Repairative Hair Pak“, intensiv pflegend.<br />
250 ml, ca. 45.– 2 Ouai, „Thick Hair Treatment Masque“, sorgt für ausreichend<br />
Feuchtigkeit. 236 ml, ca. 49.– (perfecthair.ch) 3 Kérastase,<br />
„Masque Densité“, regenerierende Maske für mehr Haarfülle. 200 ml,<br />
ca. 59.– 4 Klorane, „Mango-Haarmaske“, mit Mangobutter. 150 ml,<br />
ca. 29.– 5 René Furterer, „Karité Hydra“, langanhaltende Feuchtigkeitsversorgung.<br />
200 ml, ca. 40.– 6 The Body Shop, „Banana Haarmaske“, dringt<br />
tief in die Haarstruktur ein. 240 ml, ca. 17.– 7 Schwarzkopf, „Oil Ultime“,<br />
angereichert mit Argan- und Kaktusfeigenöl. 200 ml, ca. 36.– 8 Molton Brown,<br />
„Intense Repairing Hair Mask with Fennel“, angereichert mit nachhaltig<br />
angebautem Fenchelkraut. 250 ml, ca. 49.– (globus.ch) 9 Sebastian, „Dark<br />
Oil – Mask“, mit natürlichen Ölen aus Jojoba- und Arganöl. 500 ml,<br />
ca. 71.– 10 Oribe, „Signature Moisture Masque“, tiefenwirksam und<br />
feuchtigkeitsspendend. 175 ml, ca. 75.– 11 Philip B, „Russian Amber<br />
Imperial Gold Masque“, beugt Spliss und Haarbruch vor. 236 ml, ca. 379.–<br />
(haar-shop.ch)<br />
114 Januar / Februar 2022
FASHION TRA<strong>DE</strong> SHOW<br />
12<br />
18 19 20<br />
JANUARY 2022<br />
12 L’Anza, „Keratin Healing Oil –<br />
Intensive Hair Mask“, wertvolle Ölen<br />
für Geschmeidigkeit, Glanz und<br />
Hitzeschutz. 210 ml, ca. 54.–<br />
Unter der Dusche schnell einarbeiten und auswaschen?<br />
Besser: Die Haarmaske ins handtuchtrockene<br />
Haar kneten und unterm Handtuch 15<br />
Minuten einwirken lassen. Diese Behandlung verwandelt<br />
selbst störrische Zotteln in seidiges Haar.<br />
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FRANKFURT AM MAIN<br />
W W W . S E E K . F A S H I O N
Samtpfoten<br />
1<br />
Handcremes<br />
Die Hände rauer als das Schmirgelpapier aus Opas Werkzeugkasten?<br />
Nicht mit uns! Im eisigen Winter gehören<br />
unsere Hände gefälligst großzügig eingecremt, damit sich<br />
die trockenen Biester wieder in Samtpfoten verwandeln.<br />
2<br />
B E A U T Y G O O D S<br />
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11<br />
1 L’Occitane, „Karité intensiv pflegender Handbalsam“, mit Bio-Sheabutter.<br />
150 ml, ca. 32.– 2 Grown Alchemist, „Hand Cream Vanilla & Orange<br />
Peel“, mit kalt gepresstem Öl aus Orangenschalen. 65 ml, ca. 23.–<br />
(niche-beauty.com) 3 Miss Sophie, „Hand Cream“, mit Arganöl.<br />
75 ml, ca. 10.– 4 Sisley, „Créme Réparatrice Mains“, spendet intensiv<br />
Feuchtigkeit und zaubert zudem widerstandsfähige Nägel. 75 ml, ca. 89.–<br />
5 Janzen, Hand Cream Skin 90 in „White Lily & Cherry Blossom“,<br />
mit süßem Duft aus Kirschblüten, Lilie und Tonkabohnen. 75 ml, ca. 7.–<br />
6 Goodness, „Handcreme Lemongrass & Ginger“, mit feuchtigkeitsspendenden<br />
Inhaltsstoffen auf pflanzlicher Basis. 75 ml, ca. 6.– (manor.ch)<br />
7 Diptyque, „Eau de Rose – Hand Cream“, feuchtigkeitsspendend.<br />
100 ml, ca. 43.– 8 Leif, „Kakadu Plum“, mit Macadamianussöl und Quandong-<br />
Extrakt. 75 ml, ca. 25.–<br />
9 Captain Fawcett, „Expedition Reserve Hand<br />
Cream“, angereichert mit natürlich feuchtigkeitsspendendem Vitamin E,<br />
Shea- und Kakaobutter. 90 ml, ca. 20.–<br />
10 Jo Malone, „Vitamin E Nour“,<br />
mit glättender und pflegender Wirkung. 100 ml, ca. 85.– 11 The Nail Kitchen,<br />
„Crème De Konjac“, für Hände und Nägel. 100 ml, ca. 28.–<br />
116 Januar / Februar 2022
12<br />
12 Cartier, „La Panthère“, duftet<br />
nach Gardenien. 40 ml, ca. 36.–<br />
Im Winter wird unsere Haut in Mitleidenschaft<br />
gezogen. Trockene Luft und eisige Kälte setzen<br />
ihr zu, zusätzlich das Waschen der Hände<br />
gegen alle Erkältungsviren und schwups<br />
verhalten sich die Hände wie Schmirgelpapier.<br />
Dagegen helfen Handcremes, am besten über<br />
Nacht eingecremt und mit Baumwollhandschuhen<br />
versiegelt.<br />
Januar / Februar 2022<br />
117
Shining<br />
1<br />
Uhren<br />
J E W E L L E R Y G O O D S<br />
2<br />
Weil die märchenhafte Weihnachtszeit mit Glitzer, edler<br />
Dekoration und strahlenden Lichterketten immer viel<br />
zu kurz kommt, tragen wir funkelnde Begleiter ums<br />
Handgelenk, die unseren Alltag auch noch nach den<br />
Feiertagen mit Nachdruck verzaubern.<br />
3 4<br />
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13<br />
1 Emporio Armani, „Gianni T-Bar“, ca. 460.– 2 Thomas Sabo, „Damenuhr<br />
Bicolor“, ca. 509.– 3 Chopard, „Happy Sport“, ca. 36'817.– 4 Swarovski,<br />
„Attract“, ca. 400.– 5 Piaget, „Limelight Gala“, ca. 40'800.– 6 Bulgari,<br />
„Serpenti Seduttori“, ca. 43'550.– 7 Cartier, „Ballon Bleu De Cartier“,<br />
ca. 40'900.– 8 Guess, „Gemini“, ca. 300.– 9 Jaeger LeCoultre, „Rendez-<br />
Vous Night & Day“, ca. 14'400.– 10 IWC, „Da Vinci Automatic 36“,<br />
ca. 39'900.– 11 Audemars Piguet, „Royal Oak Automatik“, ca. 56'100.–<br />
12 Vacheron Constantin, „Égérie Automatikaufzug“, ca. 64'500.– 13 Hublot,<br />
„Big Bang Sang Bleu II King Gold White Pavé“, ca. 62’900.–<br />
118 Januar / Februar 2022
14<br />
14 Chanel, „Boy Friend Tweed<br />
Uhr“, ca. 35'150.–<br />
Vor dem Papiergeld gab’s das Gold, aber das<br />
von A nach B zu schleppen, war entsprechend<br />
schwerfällig. Heute bezahlen wir lieber mit<br />
Plastik über unsere Karte und schnallen dafür<br />
unsere Kostbarkeiten ums Handgelenk.<br />
Januar / Februar 2022<br />
119
Fan Club<br />
1<br />
Logo-Schmuck<br />
J E W E L L E R Y G O O D S<br />
2<br />
Selbstbewusstsein ist bekanntlich das attraktivste<br />
Accessoire. Mit diesen auffälligen Schmuckstücke<br />
pumpen wir dieses gleich nochmals auf (oder zumindest<br />
dasjenige der Designer), bevor wir uns auf den Weg<br />
zur nächsten Party machen.<br />
3 4<br />
5<br />
6<br />
7 8<br />
9<br />
10<br />
11 12<br />
13<br />
1 Dolce & Gabbana, Ohrringe aus Perlmutt, Messing und Kristall, ca. 575.–<br />
2 Burberry, Ring aus Messing, ca. 340.– 3 Eéra, „Chiara“, Ohrringe aus 18Kt<br />
Weißgold mit Diamanten, ca. 1'569.– 4 Gcds, Ohrringe aus Messing mit<br />
Kristallen, ca. 169.– 5 Gucci, Armband aus Metall, ca. 770.–<br />
6 Off-White,<br />
Ohrringe aus Messing, ca. 282.– 7 Oscar de la Renta, Creolen aus Zinn,<br />
Messing, Stahl, Glas, Kristall und Gold, ca. 324.– 8 Balenciaga, „Toy<br />
Cotton“, Armband aus Polyester, Messing und Baumwolle, ca. 474.–<br />
9 Jw Anderson, Ohrringe aus vergoldetem Messing, ca. 270.–<br />
10 Versace,<br />
Armband aus Silber, ca. 2'578.– 11 Fendi, Armband aus Metall, ca. 340.–<br />
12 Marc Jacobs, „The Medallion“, Ring aus Messing und Kristall, ca. 63.–<br />
13 Max Mara, Ohrringe aus galvanisiertem Metall mit einer Perle, ca. 93.–<br />
120 Januar / Februar 2022
14<br />
14 Karl Lagerfeld, „K/LETTERS“,<br />
Ohrringe aus Messing, ca. 104.–<br />
Schon etwas protzig, das Ganze. In den<br />
vergangenen Jahren haben Brands wie Gucci<br />
oder Off-White der Label-Manie allerdings<br />
nochmals einen Schub verpasst, sodass wir<br />
jetzt stolz präsentieren, wessen Entwürfe wir<br />
uns da um Handgelenk, Hals und Co. legen.<br />
Oder wie in Karl Lagerfelds Fall: an die<br />
Ohrläppchen hängen.<br />
Januar / Februar 2022<br />
121
Strahlend<br />
1<br />
Die hellsten Galaxien<br />
S T A R G O O D S<br />
So hell, dass unsere Sonne daneben wie eine schwache<br />
Glühbirne wirkt: Das sind die hellsten Galaxien, die der<br />
Menschheit bekannt sind! Durch Gravitation gebunden,<br />
werden Nebel, Sterne und weitere astronomische Objekte<br />
zu Galaxien, die uns nicht nur den Atem rauben, sondern<br />
auch die Sehkraft.<br />
2 3 4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10 11<br />
12<br />
1 Große Magellansche Wolke, lokale Gruppe, 0.9mvis 2 Kleine Magellansche<br />
Wolke, lokale Gruppe, 2.8mvis 3 Andromedagalaxie, lokale Gruppe,<br />
3.4mvis 4 Dreiecksnebel, lokale Gruppe, 5.7mvis 5 Bodes Galaxie, M81-<br />
Gruppe, 6.9mvis 6 Centaurus A, M83-Gruppe, 7.0mvis 7 Sculptor-Galaxie,<br />
Sculptor-Gruppe, 7.1mvis 8 Südliche Feuerrad-Galaxie, M83-Gruppe,<br />
7.6mvis 9 Feuerrad-Galaxie, M101-Gruppe, 7.9mvis 10 Sombrerogalaxie,<br />
M104-Gruppe, 8.3mvis 11 Zigarrengalaxie, M81-Gruppe, 8.4mvis 12 Whirlpool-Galaxie,<br />
M51-Gruppe, 8.4mvis<br />
mvis = scheinbare visuelle Helligkeit<br />
122 Januar / Februar 2022
Januar / Februar 2022<br />
123
Meow<br />
1<br />
Katzen<br />
Katzen gehören wohl zu den polarisierendsten Tieren<br />
überhaupt: Vom Besitzer werden sie geliebt und vom<br />
Nachbarn gehasst, da sie ständig in fremden Gärten ihr<br />
Geschäft verrichten und gefühlt überall sind, nur nicht da,<br />
wo sie hingehören. Wieso wir sie dennoch lieben?<br />
Schauen Sie sich die süßen Tapser doch einfach an!<br />
2<br />
L I V I N G G O O D S<br />
3 4<br />
5<br />
6<br />
7 8<br />
9<br />
10<br />
11 12<br />
1 Siamkatze, mittelgroß, cremefarbenes Fell mit teils dunkler Einfärbung,<br />
typische tiefblaue und mandelförmige Augen, ca. 1'000.– 2 Perserkatze,<br />
mittelgroß bis groß, langes Fell mit viel Unterwolle in Schwarz, Weiß,<br />
Rot, Blau, Braun, Taubengrau oder Creme, zurückgesetzte Nase, ca. 900.–<br />
3 Maine Coon, gehört zu den größten Katzenrassen, wasserabweisendes Fell<br />
mit dichter Unterwolle und festem Deckhaar, ca. 800.– 4 Exotische Kurzhaarkatze,<br />
mittelgroß bis groß, mit dichtem Fell in Weiß, Schwarz, Blau, Rot,<br />
Creme, Schokolade oder Lilac, wie „Garfield“, ca. 750.– 5 Britisch Kurzhaar,<br />
mittelgroß, kuscheliges, dichtes und kurzes Fell in Grau-Blau, Schwarz,<br />
Lilac oder Fawn, wie die Grinsekatze bei „Alice im Wunderland“, ca. 900.–<br />
6 Savannah Katze, groß, mit Tupfenzeichnung der Servals und Fellfärbung<br />
in goldenem oder beigefarbenem Grundton, ab ca. 1'000.– 7 Kartäuser Katze,<br />
mittelgroß, bläulich-glänzendes Fell und üppig im Wuchs, leuchtend<br />
gelbe Augen, ca. 850.– 8 Ragdoll, groß, seidiger Pelz in Schwarz, Blau,<br />
Lilac oder Schokolade, große, runde, leuchtend blaue Augen, ca. 1'500.–<br />
9 Scottish Fold, mittelgroß, mittellanges, dichtes und flauschiges Fell in<br />
nahezu allen Farben, nach vorne hängende Ohren, ab ca. 500.– 10 Munchkin,<br />
mittelgroß bis groß, Kurzhaar- und Halblanghaarvariante mit plüschigem<br />
Fell in allen erdenklichen Farben, auffällig kurze Beine, ab ca. 500.–<br />
11 American Bobtail, klein bis mittelgroß, kurzes Fell in allen Farben,<br />
ungewöhnlich kurzer Schwanz, ab ca. 600.– 12 Abessinierkatze, mittelgroß,<br />
extrem feines und weiches Fell in Blau, Sorrel, Fawn oder Wildfarben,<br />
große, mandelförmige Augen in Bernstein, Grün oder Hellblau, ab ca. 700.–<br />
124 Januar / Februar 2022
13<br />
13 Bengalkatze, mittelgroß bis<br />
groß, edles, dichtes, kurzes bis<br />
mittel langes Fell, auffällig „wilde“<br />
Zeichnung mit horizontal angeordneten<br />
Flecken, Rosetten und einem<br />
helleren Bauch, ab ca. 1'500.–<br />
Januar / Februar 2022<br />
125
Rose Trip<br />
1<br />
Die blumigsten Orte Europas<br />
2<br />
T R A V E L G O O D S<br />
Sie hat uns im Griff, die dunkle Jahreszeit. Überall Eis<br />
und Schnee, es sind düstere Zeiten, und wir lechzen nach<br />
Hoffnung, nach neuen Abenteuern und freundlichen Orten<br />
mit Blumen und Blüten und allem, was für Schönheit steht.<br />
Bei uns gibt es sie bereits, die blühendsten Orte Europas,<br />
pfannenfertig serviert für Ihre Bucket List.<br />
3 4 5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9 10<br />
11<br />
1 Blumeninsel Mainau, Konstanz, Deutschland; beste Reisezeit: Ende März/<br />
Anfang April 2 Carpet Gardens, Eastbourne, UK; April bis September<br />
3 Roehampton University, London, UK; April bis Juli 4 Felder der Alaska-Lupine,<br />
Island; Juni 5 Rapsfelder, Zug, Schweiz; April bis Mai 6 Haus & Garten<br />
Claude Monet, Giverny, Frankreich; Frühling und Sommer 7 Herrenhäuer<br />
Gärten, Hannover, Deutschland; April bis Oktober 8 Keukenhof, Lisse, Niederlande;<br />
Mitte April 9 Heerstraße, Bonn, Deutschland; März bis April<br />
10 Lüneburger Heide, Niedersachsen, Deutschland; Anfang August bis<br />
Anfang September 11 Park Rosenhöhe, Darmstadt, Deutschland; Juni bis<br />
November<br />
Quelle: Travelcircus<br />
126 Januar / Februar 2022
T R A V E L G O O D S<br />
1<br />
Schotterhorn<br />
Die teuersten Berge<br />
Das Kraxeln auf einen Tausender kostet uns nicht nur<br />
Schweiß, sondern ordentlich Kleingeld. Zum Beispiel<br />
für die passende Ausrüstung und viel mehr noch für<br />
Bewilligungen – schließlich kann sich nicht jeder dahergelaufene<br />
Möchtegern-Bergsteiger an einem der Gipfel<br />
versuchen, deren Namen für Ohs und Ahs sorgen.<br />
2 3 4<br />
5<br />
6<br />
7 8<br />
9 10<br />
1 Mount Everest, in Nepal, ca. 8'849 Meter hoch, ca. 77'747.– 2 Mount<br />
Vinson, in der Antarktika, 4'897 Meter hoch, ca. 43'085.– 3 Cho Oyu, in Tibet,<br />
8'201 Meter hoch, ca. 31'149.– 4 Puncak Jaya, in Indonesien, 4'884<br />
Meter hoch, ca. 25'369.– 5 Denali, in den Vereinigten Staaten, 6'190 Meter<br />
hoch, ca. 1'170.– 6 Monte San Lorenzo, in Argentinien, 3'706 Meter hoch,<br />
ca. 8'406.– 7 Mera Peak, in Nepal, 6'479 Meter hoch, ca. 8'318.– 8 Eiger,<br />
in der Schweiz, 3'970 Meter hoch, ca. 7'821.– 9 Aconcagua, in Argentinien,<br />
6'962 Meter hoch, ca. 7'759.– 10 Matterhorn, in der Schweiz, 4'478 Meter<br />
hoch, ca. 7'590.–<br />
Januar / Februar 2022<br />
127
EVENTS<br />
(Win)fluencer<br />
4.11., Swiss Infl uencer Award (SIA), Kaufl euten Klub Zürich<br />
Text: Simona Bieri - Fotos: Bruce Yim<br />
Am 4. November war es endlich wieder soweit! Der Swiss Influencer Award (SIA) ging<br />
im Zürcher Kaufleuten Klub in die zweite Runde. Rund 800 Gäste, bekannte Gesichter<br />
und mittendrin die Stars der Stunde: unsere liebsten Influencer, allesamt kreative Köpfe,<br />
die in den Kategorien Lifestyle, Entertainment, Food und Co. ihre Preise abgeräumt<br />
haben. Neben der Crème de la Crème der Schweizer Influencer-Szene hatten auch<br />
Newcomer die Chance, am großen Swiss Influencer Award teilzunehmen und auf der<br />
Bühne des Kaufleuten in Zürich zu brillieren – ein echtes Highlight in der Branche, das<br />
die talentierten Content Creators im würdigen festlichen Rahmen ehrt und den Stars<br />
von Morgen die Tür zur aufregenden Medienwelt öffnet.<br />
Highlights: What a location!<br />
Fazit: Die Schweizer Influencer-Szene kann sich sehen lassen.<br />
Ex-Miss Schweiz WHITNEY<br />
TOYLOY mit ihren Schwestern<br />
MATHILDA und AVA: Das Posen<br />
vor der Kamera hat sie seit<br />
ihrem Sieg 2008 definitiv<br />
nicht verlernt.<br />
Die Gewinnerinnen und Gewinner: BRIAN HAVARIE<br />
(@briann), MARION REBER (@itsmarionreber), LARISA<br />
TOPALO (@larisa_topalo), MIMOZA LEKAJ (@mimoza),<br />
CRISTINA GHEICEANU (@cristinagheiceanu), ADRIAN VOGT<br />
(@aditotoro), KRIS GRIPPO (@kris8an), OLUYOMI SCHERRER<br />
(@thispronto) und SEBASTIAN BÜRGIN (@baschireal).<br />
Drinks, gute<br />
Laune, repeat!<br />
Hut ab: Die beiden Bachelor PATRIC HAZIRI<br />
und ERKAN AKYOL haben das Performen vor<br />
der Kamera einfach im Blut.<br />
So freut sich<br />
ein Gewinner:<br />
KRIS GRIPPO<br />
(@kris8an).<br />
Das Make-up<br />
so makellos<br />
wie wir es von<br />
BRIAN HAVARIE<br />
(@briann)<br />
gewohnt sind.<br />
128 Januar / Februar 2022
Let’s Party!<br />
Ein hübsches Paar:<br />
Ex-Bachelor JANOSCH<br />
NIETLISPACH mit<br />
Freundin ALINA.<br />
SERAP YAVUZ is too<br />
busy looking good,<br />
call again later.<br />
Mitinhaber<br />
des Swiss<br />
Influencer<br />
Awards<br />
ANDY MEILI<br />
mit VALÉRIE<br />
ANDREY und<br />
CAROLINE<br />
CORDIER<br />
(Frédérique<br />
Constant).<br />
Weg frei für<br />
Newcomer<br />
Gewinnerin &<br />
Durchstarterin<br />
MARION REBER<br />
(@itsmarionreber)!<br />
NIVES ARRIGONI<br />
hat sich in Schale<br />
geschmissen.<br />
Mit stolzem<br />
Lächeln im Gesicht<br />
und Award in der<br />
Hand: MIMOZA<br />
LEKAJ (@mimoza).<br />
Auch die<br />
Gäste zeigen<br />
sich von ihrer<br />
Schokoladenseite.<br />
SIA-Mitgründer und <strong>FACES</strong>-Inhaber<br />
PATRICK PIERAZZOLI und STEFAN BERGER.<br />
Nicht nur farblich<br />
aufeinander abgestimmt:<br />
SARA LEUTENEGGER mit<br />
BFF STEVEN EPPRECHT.<br />
Der Award steht<br />
dir, SEBASTIAN<br />
BÜRGIN AKA BASCHI<br />
(@baschireal)!<br />
Januar / Februar 2022<br />
129
LAST FACTS<br />
AIDS<br />
In den 80ern greift es um sich wie Aerobic-Videos und Vokuhila-<br />
Frisuren, das Virus, das bis heute 35 Millionen Menschen auf dem<br />
Gewissen hat. Während VHS-Trainings nach und nach verschwinden,<br />
wird die schönste Nebensache der Welt wegen des HI-Virus’ zur<br />
Todesfalle – zumindest für die, die sich nicht richtig schützen. Modedesigner<br />
Halston, Queen-Stimme Freddie Mercury oder Künstler<br />
Keith Haring sind die prominenten Warnschilder, die der Immunschwächekrankheit<br />
zum Opfer fallen. Die Jahre vergehen, die<br />
Forschung reift, AIDS wird vom zwingenden Todesurteil zur<br />
nervigen Krankheit und der 1. Dezember zum Welt-Aids-Tag, dem<br />
Tag der Kondome und des Gedenkens.<br />
In den 1980er Jahren<br />
glich die Diagnose<br />
einem Todesurteil, da<br />
die Ansteckung mit HIV<br />
auch zum Ausbruch von<br />
AIDS führte. Heutzutage<br />
ist HIV zwar immer<br />
noch nicht heilbar, aber<br />
mit Medikamenten<br />
behandelbar. Momentan<br />
leben ungefähr 38<br />
Millionen Menschen mit<br />
einer HIV-Infektion. Von<br />
diesen erhalten rund zwei<br />
Drittel der Betroffenen<br />
Medikamente, während<br />
ein Drittel ohne diese<br />
Hilfe leben muss.<br />
1981 tauchten in den<br />
USA die ersten Fälle<br />
von Patienten mit<br />
einer mysteriösen<br />
Immunschwäche auf, die<br />
in der Homosexuellen-<br />
Szene schnell epidemische<br />
Ausmaße annahm. 1985<br />
war AIDS dann in der<br />
Mitte der Gesellschaft<br />
angekommen, als Rock<br />
Hudson an der Krankheit<br />
verstarb und fast<br />
gleichzeitig der 13-jährige<br />
Ryan White Schlagzeilen<br />
machte, der sich bei<br />
seinen täglich benötigten<br />
Bluttransfusionen<br />
infizierte (und 1990<br />
verstarb).<br />
Das<br />
einzige<br />
Mittel,<br />
das vor Ansteckung<br />
schützt: Kondome. HIV<br />
wird mittels infektiöser<br />
Körperflüssigkeiten<br />
übertragen. Das wären<br />
zum Beispiel Sperma,<br />
Blut, Scheidensekret und<br />
Muttermilch.<br />
35 Millionen<br />
Es wird besser: 2020<br />
fielen 680'000 Menschen<br />
HIV zum Opfer. Zum<br />
Vergleich: 2010 waren<br />
es noch 1.3 Millionen<br />
Menschen. Trotzdem:<br />
Seit Beginn der Epidemie<br />
starben 35 Millionen<br />
Menschen an AIDS.<br />
Schon<br />
wenige<br />
Tage nach<br />
der Ansteckung<br />
mit HIV können<br />
die ersten Symptome<br />
auftreten. Kopfschmerzen,<br />
Halsschmerzen, Fieber<br />
und geschwollene<br />
Lymphknoten zählen zu<br />
den frühen Symptomen.<br />
Ein typisches Zeichen<br />
ist ein charakteristischer<br />
Hautausschlag am Rumpf.<br />
Die UNICEF geht davon<br />
aus, dass 2018 jede Stunde<br />
13 Kinder und Jugendliche<br />
an den Folgen von AIDS<br />
gestorben sind. Weltweit<br />
haben nur 54 % der<br />
infizierten Kinder unter 15<br />
Jahren eine Behandlung<br />
mit Medikamenten<br />
erhalten.<br />
Der Schweizer<br />
Comiczeichner Derib<br />
(Claude de Ribaupierre)<br />
schuf mit „Jo“ den<br />
ersten Comic zum<br />
Thema AIDS. Das 1991<br />
erschienene Werk wurde<br />
in den 1990er Jahren in<br />
der ganzen Schweiz im<br />
Französischunterricht<br />
verwendet.<br />
1959<br />
Die älteste<br />
Blutprobe,<br />
die nachgewiesenermaßen<br />
HIV-Antikörper<br />
enthält, wurde 1959<br />
im Kongo von einem<br />
erwachsenen Mann<br />
genommen. In alten<br />
Paraffin-DNA-Proben<br />
konnten bei einer im<br />
Kongo gestorbenen<br />
Frau (1960), einem<br />
amerikanischen<br />
Jugendlichen (1969) und<br />
einem norwegischen<br />
Matrosen (1976) HIV-<br />
Gene gefunden werden.<br />
Der 1. Dezember ist der<br />
Welt-AIDS-Tag. Im Jahr<br />
1990 wurde aus Protest<br />
gegen die Diskriminierung<br />
von HIV-Infizierten auf<br />
der AIDS-Konferenz in<br />
San Francisco das<br />
Red Ribbon, ein rotes<br />
Armband, etabliert.<br />
Ein Jahr später wurde<br />
die Rote Schleife<br />
international<br />
zum Symbol<br />
für den Kampf<br />
gegen AIDS und für<br />
die Solidarität mit den<br />
Betroffenen.<br />
1993 fand in Wien der<br />
erste Life Ball statt. Der<br />
Event von Gery Keszler<br />
wurde zur größten<br />
Benefiz-Veranstaltung<br />
für HIV-Infizierte und<br />
an AIDS erkrankten<br />
Menschen und wurde bis<br />
2019 veranstaltet.<br />
Am 23. November 1991<br />
unterrichtete Freddie<br />
Mercury die Öffentlichkeit<br />
in einer schriftlichen<br />
Erklärung, dass er an<br />
AIDS erkrankt sei.<br />
Am nächsten Tag<br />
fiel er in ein Koma<br />
und starb am selben<br />
Abend 45-jährig in<br />
seinem Haus<br />
in London.<br />
130
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-<br />
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