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Sammelband biodynamische landwirtschaft i ... - Demeter

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Einleitung:<br />

Biodynamischer Landbau wurde seiner Idee nach im<br />

Rahmen einer „Bildungsveranstaltung“ - dem Koberwitzer<br />

Kurs - grundgelegt. Bauern luden Rudolf Steiner<br />

ein, etwas zur Landwirtschaft zu sagen. Diese Bauern<br />

verspürten den Antrieb, sich in Fragen ihrer <strong>landwirtschaft</strong>lichen<br />

Arbeit Rat und Anregungen zu holen. Zwei<br />

Aspekte sind dabei bemerkenswert: Zum einen luden<br />

sie mit dem Anthroposophen Rudolf Steiner einen mit<br />

Landwirtschaft in keiner Weise befassten Referenten ein.<br />

Zum anderen trat das Phänomen auf, dass diese Bauern<br />

sich selbst weiterbilden wollten, um den zunehmenden<br />

Problemen in der Landwirtschaft begegnen zu können.<br />

Diese Tatsache kann gar nicht hoch genug bewertet<br />

werden: Ihre Initiative drückt das Bedürfnis und die Absicht<br />

aus, dass sie sich ein Bild machen wollten von den<br />

Zusammenhängen und Prozessen in einer durch neue<br />

Methoden sich verändernden Landwirtschaft. Hier haben<br />

sich Initiative und Impuls verbunden. Auf diesen<br />

beiden Eckpfeilern – Initiative und Impuls – entwickelte<br />

sich die <strong>biodynamische</strong> Landwirtschaft.<br />

Die gegenwärtig sich beschleunigenden Veränderungen<br />

in allen Bereichen der Landwirtschaft, die zunehmende<br />

Orientierung an technischer Machbarkeit bestimmen<br />

die neuen Wertegrundlagen und Zielvorgaben.<br />

Daran kann auch die <strong>biodynamische</strong> Landwirtschaft<br />

nicht vorbeischauen. Sie muss den Diskurs darüber führen,<br />

welche Bedeutung sie innerhalb dieses Geschehens<br />

erlangen will. Da treten naturgemäß zuallererst Fragen<br />

auf; solche nach der Anpassung in der technischen<br />

Seite 6<br />

Einleitung<br />

Aufrüstung, oder der Lockerung der strengen Richtlinienvorgaben,<br />

z.B. bezüglich der Tierhaltung. Solche<br />

Überlegungen rütteln am konzeptionellen Gefüge und<br />

somit am grundlegenden Selbstverständnis der <strong>biodynamische</strong>n<br />

Landwirtschaft.<br />

Daraus formuliert sich gewissermaßen eine existenzielle<br />

Entscheidungsfrage: Leiten allein die Richtlinien<br />

die <strong>biodynamische</strong> Arbeit oder intendiert die bewusstseinsmäßige<br />

Durchdringung der geistigen Grundlagen<br />

das Tun?<br />

Diese reflexive Fragestellung führte zur Erkenntnis,<br />

dass ein Raum für Bildung geschaffen werden muss.<br />

Es geht darum, uns ein Bewusstsein von den geistigen<br />

Grundlagen der <strong>biodynamische</strong>n Landwirtschaft zu erarbeiten.<br />

Das ist von jedem Einzelnen und gleichzeitig<br />

von der Gemeinschaft zu leisten. Im Herbst 2008 wurde<br />

dieser „Bildungs-Raum“ mit dem Beginn der Weiterbildung<br />

für praktizierende Biodynamiker eröffnet. Zu den<br />

Grundthemen Boden, Pflanze, Tier und Organismus<br />

wurde jeweils ein Vortrag gehalten. Es ging vorerst einmal<br />

darum, sich ein Bild vom Naturverständnis in der<br />

<strong>biodynamische</strong>n Landwirtschaft zu erarbeiten. Das bedeutet,<br />

•die Viergliederung beziehungsweise die Dreigliederung<br />

kennen zu lernen,<br />

•das Wesen der Pflanze in Verbindung mit der Metamorphose<br />

und der Urpflanze zu erfassen,<br />

•das Tier in seiner Beziehung zum Menschen und<br />

in seiner Bedeutung für die <strong>biodynamische</strong> Landwirtschaft<br />

zu begreifen und<br />

•den Organismus als Ganzes zu verstehen, ohne<br />

seine Teile aus den Augen zu verlieren.

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