blickpunkt-warendorf_31-12-2021
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Essen |Trinken<br />
Freitag, <strong>31</strong>. Dezember <strong>2021</strong><br />
Die wichtigste Zutat heißt Zeit<br />
Geduld ist gefragt<br />
Rezept der Woche<br />
Mexikanischer Rindereintopf<br />
Es klingt paradox: DerRindereintopf<br />
von Food-Bloggerin<br />
Julia Uehren braucht viele<br />
StundenZeitzum Schmoren<br />
und Ziehen, aber man<br />
muss dafür nicht lange in<br />
der Küche stehen.<br />
Lust auf einen mexikanischen<br />
Abend?<br />
Die wichtigste Zutat<br />
ist Zeit. Und für eine<br />
kleine Geschmacksexplosion<br />
sorgt das<br />
Topping.<br />
So wird der Rindereintopf<br />
zubereitet:<br />
Fleisch kalt abwaschen,<br />
mit Küchenpapier abtrocknen,<br />
Rinderschulter in große<br />
Stücke schneiden. Zwiebeln<br />
und Knoblauch schälen und<br />
klein würfeln. Ofen auf 150<br />
Grad Ober- und Unterhitze<br />
vorheizen.<br />
In einem gusseisernen<br />
Bräter 2ELKokosöl erhitzen<br />
und bei hoher Hitze erst die<br />
Beinscheiben von beiden Seiten<br />
anbraten und herausnehmen.<br />
Dann portionsweise die<br />
Rinderschulter von allen Seiten<br />
scharf anbraten, bis das<br />
Fleisch braun, innen aber<br />
noch roh ist. Fleisch herausnehmen<br />
und beiseite stellen.<br />
Erneut 1ELKokosöl in den<br />
Bräter geben. Zwiebeln und<br />
Knoblauch darin andünsten.<br />
Zucker, Cumin, Korianderpulver,<br />
Oregano undThymian<br />
dazugeben und kurz mitdünsten.<br />
Lorbeerblätter,<br />
Zimt, Nelken, Rinderbrühe,<br />
Dosentomaten, Rotweinessig<br />
und das Fleisch dazugeben.<br />
Deckel auf den Bräter setzen,<br />
Bräter in den Backofen stellen<br />
und das Fleisch etwa 4Stunden<br />
schmoren lassen. Gelegentlich<br />
umrühren.<br />
Bräter aus dem Ofen nehmen<br />
und kurz abkühlen lassen.<br />
Mit einer Soßenkelle das<br />
Fett großzügig abschöpfen<br />
(das wird anschließend nicht<br />
benötigt). Das Fleisch über<br />
Nacht in der Soße bei Zimmertemperatur<br />
ziehen lassen.<br />
Am folgenden Morgen<br />
das Fleisch aus der Soße nehmen<br />
und in mundgerechte<br />
Stücke ziehen, dabei die Knochen<br />
entsorgen. Die Soße<br />
durch ein feines Sieb passieren.<br />
Vor dem Servieren die Soße<br />
in einemTopf bei mittlerer<br />
Temperatur erhitzen und das<br />
Fleisch darin aufwärmen. Limetten<br />
auspressen. Den Eintopf<br />
mit Limettensaft, Salz<br />
und Pfeffer abschmecken.<br />
Fürdas ToppingZwiebeln<br />
schälenund fein würfeln. Koriander<br />
waschen, trockenschütteln<br />
und grob hacken<br />
(samt Stielen). Chili waschen,<br />
Kerne und Stiele wegschneiden<br />
unddie Chilifein hacken.<br />
Limetten waschen, abtrocknen<br />
und in Spalten schneiden.<br />
Zum Servieren das Rindfleisch<br />
in die Mitte einer im<br />
Ofen erwärmten Tortilla geben.<br />
Etwas frischen Limettensaft<br />
darüber träufeln und<br />
je nach Geschmack mitZwiebeln,<br />
Koriander und Chili garnieren<br />
und einrollen. Alternativ<br />
das Fleisch auf gekochtem<br />
Reisanrichten undebenfalls<br />
mitden Toppings garnieren.<br />
(dpa)<br />
Einkauf<br />
Zutaten für<br />
sechs Portionen<br />
1kgRinderbeinscheiben<br />
(samt Knochen)<br />
1kgRinderschulter<br />
2Zwiebeln<br />
4Zehen Knoblauch<br />
3ELKokosöl<br />
1TLZucker<br />
2ELgemahlenen Cumin<br />
(Kreuzkümmel)<br />
2ELgemahlenen Koriander<br />
2TLOregano (getrocknet)<br />
2TLThymian (getrocknet)<br />
4Lorbeerblätter<br />
1Stange Zimt<br />
3Nelken<br />
500 ml Rinderbrühe<br />
1Dose stückige Tomaten (ca.<br />
400 g)<br />
60 ml Rotweinessig<br />
Salz, Pfeffer<br />
2Limetten<br />
Für das Topping:<br />
2Zwiebeln (rot)<br />
1Bund Koriander (ca. 30 g)<br />
3Chili (rot)<br />
3Bio-Limetten<br />
Beilage:<br />
<strong>12</strong> Mais-Tortillas (alternativ:<br />
Reis)<br />
Foto: dpa/Julia Uehren<br />
Champagner stilecht schlürfen<br />
Seufzer statt großer Knall<br />
Mit Silvester<br />
kommt wieder<br />
die Zeit für prickelnde<br />
Edeltropfen.<br />
Statt<br />
Winzersekt, Crémant oder<br />
Prosecco gönnt man sich vielleicht<br />
auch den Schaumwein<br />
mit dem größten Mythos.<br />
Doch wie gibt man dem<br />
Champagner die beste Bühne?<br />
Diese Frage beantwortet<br />
Christian Josephi. Der Repräsentant<br />
der Champagne in<br />
Deutschland und Österreich<br />
vertritt die Interessen von<br />
16 500 Champagne-Winzern<br />
und -Häusern.<br />
Warum lässt man beim<br />
Champagner keine Korken<br />
knallen?<br />
Christian Josephi: Besser<br />
ist ein festlicher Plopp, den<br />
die Franzosen „Soupir“ nennen,<br />
übersetzt „Seufzer“.<br />
Dann verliert man weniger<br />
Perlen.<br />
Und wie öffnet man den<br />
Champagner stilecht –ohne<br />
Knall oder überschäumendem<br />
Formel-1-Gefühl?<br />
Josephi: Zunächst wird die<br />
Folienkapsel gelöst. Die linke<br />
Hand hält die Flasche. Dabei<br />
bleibt der Daumen auf dem<br />
Kork mit Deckel. Dann ist der<br />
richtige Moment, die Gäste<br />
anzuschauen und sechs Mal<br />
am Drahtkörbchen zu drehen.<br />
Dann wird der Korken<br />
nicht in der Flasche gedreht,<br />
Beim Öffnen der Champagnerflasche schaut man nach dem Entfernen der Folie die Gäste anund dreht sechs Mal<br />
am Drahtkörbchen. Foto: dpa/Jens Kalaene<br />
sondern die Flasche um den<br />
Korken, bis er kommt und<br />
man den Seufzer hört. Zum<br />
Einschenken das Glas bitte<br />
schräg halten.<br />
Schräg halten? Wenn die<br />
edlen Tropfen nicht über<br />
den Rand schwappen sollen,<br />
wäre die berühmte<br />
Champagnerschale dafür<br />
wohl schon mal raus,<br />
oder?<br />
Josephi: Genau. Eine Schale<br />
sieht zwar sehr dekorativ aus<br />
und ist super für Champagner-Pyramiden,<br />
wie man sie<br />
aus Filmen kennt. Sie eignet<br />
sich vielleicht für festliche<br />
Anlässe wie Hochzeiten, wo<br />
die Inszenierung im Vordergrund<br />
steht. Doch der größte<br />
Nachteil einer Schale ist der<br />
kurze Weg vom Glasboden zur<br />
Oberfläche. Durch die große<br />
Fläche entweicht die Kohlensäure<br />
viel zu schnell. Aber<br />
auch Sekttulpen oder -flöten<br />
sollten im Schrank bleiben,<br />
weil die Nase so kein Aroma<br />
abbekommt.<br />
Und welches Glas bringt<br />
den Champagner dannam<br />
besten zur Geltung?<br />
Josephi: Die Glasform beeinflusst<br />
den Geschmack<br />
enorm. Dabei kommt es auf<br />
die Form des oberen Glasrandes<br />
an. Er entscheidet darüber,<br />
auf welche Zonen der<br />
Zunge der Schaumwein trifft.<br />
Trinkt man aus einem Glas<br />
mit schlanker Form, trifft der<br />
Inhalt nur auf den vorderen<br />
Teil der Zunge, der lediglich<br />
Süße und Säure wahrnimmt.<br />
Daher ist ein größeres, etwas<br />
bauchiges Glas von Vorteil.<br />
Nicht nur, weil da mehr rein<br />
passt. Denn am meisten Aroma<br />
entfaltet sich, wenn die<br />
Nase mit genießt.<br />
Deshalb ist ein Weißburgunderglas<br />
ideal. Ob es am Glasboden<br />
eine runde oder eckige<br />
Form hat, ist eine Frage der<br />
Ästhetik. Perfekt ist es, wenn<br />
es einen eingravierten Moussierpunkt<br />
hat. Er bündelt die<br />
Perlen zu einem Aromenaufzug.<br />
In einem Glas mit 100<br />
Milliliter Champagner stecken<br />
rund eine Million Perlen.<br />
Das kann man dann<br />
schon eine Weile stehen lassen.<br />
(dpa)<br />
Fondue-Fett nicht ins Klo kippen<br />
Verstopfungen<br />
drohen<br />
AmEndeeines Fondues<br />
steht oft die Frage:<br />
Was tun mit dem übrig<br />
gebliebenen flüssigen<br />
Fett? Auch wenn die Versuchung<br />
groß ist: Auf keinen<br />
Fall in den Ausguss oder die<br />
Toilette kippen, warnt die<br />
Verbraucherzentrale NRW.<br />
Denn das hat schwerwiegende<br />
Folgen.<br />
Weil die Temperaturen in<br />
der Kanalisation relativ niedrig<br />
sind, härtet das Fett dort<br />
schnell aus. So können Verstopfungen<br />
im Bereich der<br />
Grundstücksentwässerung<br />
oder der öffentlichen Kanalisation<br />
entstehen.<br />
Denn das falsch entsorgte<br />
Fett verbindet sich mit anderen<br />
Fremdstoffen wie Haaren<br />
oder Feuchttüchern zu sogenannten<br />
Verzopfungen. Sie<br />
sind nur mit speziellen Hochdruckreinigern<br />
oder Fräsen<br />
entfernbar. Im schlimmsten<br />
Fall muss sogar das Rohr ausgetauscht<br />
werden. Dienstleister,<br />
die solche Problemebeheben,<br />
sind meist nicht kurzfristig<br />
zubekommen.<br />
Die VZNRW rät, wie folgt zu<br />
verfahren: Kleinere Mengen<br />
Fett mit Küchen- oder Zeitungspapier<br />
aus Töpfen oder<br />
Pfannen wischen und inden<br />
Hausmüll geben. Größere<br />
Mengen in ein verschraubbares<br />
Glas füllen unddieses fest<br />
verschossen ebenfalls in den<br />
Hausmüll geben. (dpa)<br />
Das Fett aus dem Fondue-Topf sollte<br />
nach dem Festessen in ein verschraubbares<br />
Glas gefüllt und fest<br />
verschlossen im Hausmüll entsorgt<br />
werden. Foto: dpa/Christin Klose