Blick ins neue MINI-MAX-PLUS-komprimiert_3
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Heft 04 • Jän./Feb. 2022<br />
www.mini-max-plus.at<br />
ab EUR 1,80<br />
Tauben<br />
Ganz erstaunliche Vögel<br />
Ungleichheit<br />
muss beseitigt werden!<br />
Mein <strong>MINI</strong>-<strong>MAX</strong>-<strong>PLUS</strong>
Das <strong>neue</strong>, innovative <strong>MINI</strong>-<strong>MAX</strong>-<strong>PLUS</strong><br />
Arbeitsblätter (AB)<br />
<strong>MINI</strong>-<strong>MAX</strong>-<strong>PLUS</strong> wird Ihren<br />
Unterricht bereichern. Die spannenden,<br />
lehrreichen und kindgerecht aufbereiteten<br />
Beiträge motivieren die Kinder zum Lesen. Mit den direkt<br />
im Heft integrierten Arbeitsblättern können Sie – ohne<br />
zusätzlichen Aufwand und Kosten – das Erlernte bei den<br />
Kindern überprüfen: Arbeitsblätter direkt im Heft ab S. 45.<br />
Website<br />
Lösungen, weitere<br />
Arbeitsblätter und<br />
(Bastel-)Vorlagen<br />
zum Downloaden und<br />
Ausdrucken sowie<br />
Tierstimmen zum Anhören und weitere interaktive Inhalte<br />
gibt es auf unserer Website www.mini-max-plus.at.<br />
H5P-Aufgaben auf Eduvidual (H5P)<br />
In jeder Ausgabe von <strong>MINI</strong>-<strong>MAX</strong>-<strong>PLUS</strong><br />
gibt es viele interaktive Übungen zum<br />
wiederholten Verwenden. Allein in diesem<br />
Heft sind 20 H5P-Aufgaben integriert, die<br />
punktgenau zu den Inhalten passen und<br />
weiterführende Inhalte bieten. Einfach den<br />
H5P-QR-Code mit Handy/Tablet scannen,<br />
H5P-Button auf www.mini-max-plus.at<br />
anklicken oder folgende Adresse im Browser eingeben:<br />
https://www.eduvidual.at/course/view.php?id=113956<br />
Eduvidual ist das an Österreichs Schulen am meisten genutzte<br />
Lernmanagement-System und wird direkt vom Bildungsministerium<br />
finanziert. Für Schulen gibt es kostenlose Zugänge.<br />
DIGI.SCHULE<br />
Jedes Heft von <strong>MINI</strong>-<strong>MAX</strong>-<strong>PLUS</strong><br />
gibt es auch auf digi.schule als Online-<br />
Heft. Dies ermöglicht eine einfache<br />
Bedienung auf dem Laptop, aber auch<br />
auf dem Handy oder dem Tablet. Der<br />
Zugang zu den Heften ist auch ohne<br />
Account möglich. So funktioniert es:<br />
1. Rufen Sie die Plattform digi.schule auf.<br />
2. Am Cover der <strong>MINI</strong>-<strong>MAX</strong>-<strong>PLUS</strong> -Ausgabe befinden<br />
sich links unten die Zugangsdaten. Geben Sie diese beim<br />
Direktzugang ein und klicken Sie auf „Buch aktivieren“.<br />
Gleich darauf erscheint die aktivierte Ausgabe.<br />
Augmented Reality (AR)<br />
Bei Augmented Reality (AR) wird die<br />
reale Welt mit digitalen Inhalten erweitert.<br />
Das können Bilder, Videos oder tolle<br />
3D-Modelle sein. Durch AR werden <strong>neue</strong><br />
Zusammenhänge und eindrucksvolle<br />
Verbindungen geschaffen, die zugleich<br />
das Lernen und das Verständnis der<br />
Kinder fördern. Bilder und sogar ganze<br />
Seiten im gedruckten Heft werden zum<br />
Leben erweckt. Um AR erleben zu können,<br />
benötigen Sie und Ihre Schulkinder ein Smartphone oder ein<br />
Tablet sowie die einzigartige und kostenlose App von Areeka.<br />
Laden Sie die kostenlose Areeka App im Google Play Store<br />
oder App Store herunter und scannen Sie die Seite, die mit<br />
dem Areeka Logo gekennzeichnet ist – schon erleben Sie AR.<br />
2<br />
Augmented Reality (AR) in diesem Heft auf Seite 21.<br />
Alternativ können Sie die Ausgabe auch unter „Digi.Bücher“<br />
oder unter „Alle Digi.Bücher“ suchen. Dann bitte im Suchfeld<br />
den Titel <strong>MINI</strong>-<strong>MAX</strong>-<strong>PLUS</strong> eingeben.<br />
<strong>MINI</strong>-<strong>MAX</strong>-<strong>PLUS</strong> - Online-Heft auf digi.schule:<br />
• Hilfreiche interaktive Funktionen (Anmerkungen,<br />
Lesezeichen ...)<br />
• Weiterführende Links und Ressourcen sowie Bilder & Videos<br />
• Hochwertige multimediale Inhalte für Ihren Unterricht
•<br />
Liebe Lehrerinnen und Lehrer!<br />
Liebe Schülerinnen und Schüler!<br />
Mit vielen <strong>neue</strong>n Ideen startet das Team von <strong>MINI</strong>-<strong>MAX</strong>-<br />
<strong>PLUS</strong> <strong>ins</strong> Jahr 2022. Wir freuen uns schon darauf, euch<br />
wieder mit jeder Menge abwechslungsreicher Themen<br />
zum Lesen zu motivieren. Da ist für jeden etwas dabei!<br />
Diesmal erfahrt ihr unter anderem, wie aus bitterem Kakao<br />
süße Schokolade entstehen kann, wie alt unsere Erde ist und wie die Schrift<br />
entstand. Ihr lest, wie Tiere in dunklen Höhlen überwintern, wie ihr euren<br />
Körper von innen wärmen könnt und vieles mehr. Dazu gibt es natürlich wieder<br />
viele Arbeitsblätter, H5P-Aufgaben sowie Augmented Reality-Inhalte.<br />
Viel Vergnügen mit der Jänner-Februar-Ausgabe von <strong>MINI</strong>-<strong>MAX</strong>-<strong>PLUS</strong>,<br />
bleibt gesund, eure Editorin Christina Fritz<br />
INHALT<br />
•<br />
INHALT<br />
<strong>MINI</strong>-<strong>MAX</strong>-<strong>PLUS</strong><br />
Erscheinungstermine:<br />
001 – Oktober 2021...... 20. Sep. 2021<br />
002 – November 2021.... 3. Nov. 2021<br />
003 – Dezember 2021.... 30. Nov. 2021<br />
004 – Jänner/Feb. 2022.. 10. Jän. 2022<br />
005 – März 2022......... 28. Feb. 2022<br />
006 – April 2022. . . . . . . . . . 29. März 2022<br />
007 – Mai 2022 .......... 2. Mai 2022<br />
008 – Juni 2022 .......... 7. Juni 2022<br />
HOTLINE: 0664 / 54 26 112 • E-Mail: mini-max@aon.at • www.mini-max-plus.at<br />
4<br />
Wissen und Bildung<br />
Fauna: Kormoran (H5P)..................................4<br />
Geologie: Wie alt ist die Erde?........................7<br />
Flora: Kakao (AB) (H5P)...................................8<br />
Tauben (H5P)................................................10<br />
Ägypten: Die Entstehung<br />
der Schrift (AB) (H5P).....................................12<br />
Sagen aus Österreich (H5P)..........................15<br />
Wieso? Weshalb? Warum? (H5P)...................16<br />
Sind wir alle gleich? (AB) (H5P)......................18<br />
Das lustige ABC der Tiere (H5P) (AR).............20<br />
Erfinder: Gunther Burstyn (AB) (H5P).............22<br />
Wie entstanden Münzen und Banknoten?......... 24<br />
Feiertage in Österreich: Der Dreikönigstag.......25<br />
Überwintern in Höhlen (H5P)............................ 26<br />
8<br />
Gesundheit und Sport<br />
Interview mit Matthias Mayer.......................28<br />
Sport: Snowboarden....................................30<br />
So wärmt ihr euren Körper von innen...........34<br />
Poster im Mittelteil<br />
Pferde im Schnee.........................................32<br />
Englisch<br />
Wintertime • Song: I‘m a Little Penguin.......36<br />
Colour me in!...............................................37<br />
Cold words (H5P)..........................................38<br />
My winter clothes (H5P)...................................40<br />
My winter sports • Song: What shall I do?....41<br />
28 58<br />
Mach mit!<br />
Experiment: Magischer Kerzen-Trick.............42<br />
Basteln: Ein Lama kommt selten allein.........44<br />
Arbeitsblätter (AB)........... 45 – 56<br />
Spiel und Spaß mit Sprache (AB) (H5P)..........45<br />
Achte auf deine Gesundheit (AB) (H5P)..........47<br />
Noch mehr Lesestoff<br />
Lesetipps • Kräutertipp................................57<br />
Haustier: Ein Hund zieht ein.........................58<br />
Was machen Reptilien im Winter? (H5P)........60<br />
Geschichte:<br />
Mit vollem Bauch schläft man besser............62<br />
AB = Arbeitsblatt • H5P = Eduvidual • AR = Augmented Reality<br />
IMPRESSUM<br />
• Herausgeber: Arbeitsgeme<strong>ins</strong>chaft <strong>MINI</strong>-<strong>MAX</strong> & Lemberger: <strong>MINI</strong>-<strong>MAX</strong>, Verein zur Förderung der Lesekompetenz von Schüler/inne/n (ZVR-Zahl: 783128097), Moosburger<br />
Straße 40, 9201 Krumpendorf, E-Mail: mini-max@aon.at • Lemberger GmbH (Lemberger Publishing), Franz-Glaser-Gasse 10, 1170 Wien, E-Mail: office@lemberger.at<br />
• Medieninhaber, Verlagsrechte sowie für den Inhalt des Printmediums verantwortlich: <strong>MINI</strong>-<strong>MAX</strong> • Verantwortlich für digitale Inhalte: Lemberger GmbH<br />
• Druck: Druckerei Berger • Auflage: 3.000 Stk. • Titelfotos: Freepik, wikimedia.org / CC-BY-SA: Charles J Sharp • Erscheinung: monatlich (8 Ausgaben pro Schuljahr,<br />
Jänner/Februar als Doppelnummer) • HOTLINE: 0664 / 54 26 112 • www.mini-max-plus.at<br />
3
FLORA<br />
Scannen!<br />
Sind die Kakaofrüchte<br />
reif, werden<br />
sie geerntet.<br />
Kakaofrüchte<br />
wachsen direkt<br />
am Stamm des<br />
Kakaobaums.<br />
Eine Frucht<br />
enthält 30 bis 60<br />
Kakaosamen.<br />
Der „Presskuchen“<br />
wird zu Kakaopulver<br />
zerrieben.<br />
Wie aus bitteren Kakaosamen<br />
Die Kakaopflanze stammt ursprünglich<br />
aus Südamerika. Sie wurde schon von<br />
den Mayas und Azteken angebaut, die<br />
den Kakao als Nahrungsmittel nutzten.<br />
Kakaopulver<br />
Kakaosamen sind sehr nahrhaft. Sie enthalten bis<br />
zu 55 % Fett, viel Eiweiß, Stärke und Mineralstoffe<br />
und schmecken extrem bitter. Aus den reifen<br />
Kakaofrüchten holt man die Samen geme<strong>ins</strong>am<br />
mit dem weißen, schleimigen Fruchtfleisch heraus<br />
und lässt alles für einige Tage gären. Dann werden<br />
die Samen getrocknet, geröstet und mit Walzen<br />
gebrochen. Ein Luftstrom entfernt die Schalen<br />
und anschließend wird die Kakaomasse gepresst.<br />
Nun trennen sich feste Stoffe und Fett; man erhält<br />
Kakaobutter und einen „Presskuchen“, der zu<br />
Kakaopulver zerrieben wird. Das Kakaopulver<br />
schmeckt schon etwas milder.<br />
Kakaobutter<br />
Kakaobutter ist ein sehr begehrter Stoff. Man<br />
verwendet ihn nicht nur für die Schokoladenerzeugung,<br />
sondern auch für kosmetische Produkte und<br />
Arzneien. Kakaobutter schmilzt nämlich schon bei<br />
32 bis 35 Grad, also bei Körpertemperatur. Könnt<br />
ihr euch noch zurückerinnern, als ihr das letzte<br />
Mal ein Zäpfchen bekommen habt? Zäpfchen<br />
werden unter anderem auch aus Kakaobutter<br />
hergestellt. Dass Kakaobutter schnell schmilzt,<br />
habt ihr im Sommer sicher schon mehr als einmal<br />
beobachtet. Wenn man Schokolade ein klein<br />
wenig zu lang in der Wärme liegen lässt, bildet<br />
sich ein heller Film auf der Oberfläche. Das ist die<br />
Kakaobutter, die sich von der Schokolade getrennt<br />
hat. Aber keine Sorge: Die Schokolade schmeckt<br />
trotzdem noch köstlich!<br />
8<br />
Herzlichen Dank an Dr. Roland Eberwein vom Kärntner Botanikzentrum!
süße Schokolade wird!<br />
Und sie schätzten auch seine<br />
aufputschende (belebende) Wirkung.<br />
Kakaosamen dienten sogar als<br />
Zahlungsmittel – so kostbar waren sie.<br />
Schokolade<br />
Für die Herstellung von Schokolade muss das<br />
Kakaopulver einige wichtige Schritte durchlaufen.<br />
Zunächst wird es mit hohem Druck gewalzt und<br />
gewalzt. Je hochwertiger die Schokoladen sein<br />
sollen, umso höher ist der Druck und umso öfter<br />
wird das Kakaopulver gewalzt, damit es ganz fein<br />
wird: bis zu 0,02 mm (das ist noch viel dünner als<br />
ein menschliches Haar)! Anschließend wird es mit<br />
Kakaobutter, Zucker und – je nach Schokolade – mit<br />
Milch und Gewürzen verrührt. Dieses Verrühren kann<br />
bei teuren Schokoladen mehrere Stunden dauern.<br />
Dann ist die süße Schokolade endlich fertig, kann in<br />
Formen gegossen und von uns vernascht werden.<br />
Kakaosamen<br />
getrocknet<br />
Pflanzenwelt<br />
Kakaobutter<br />
Arbeitsblatt<br />
Seite 49<br />
Kakaopulver<br />
Weiße „Schokolade“<br />
ist gar keine richtige<br />
Schokolade, da<br />
der Kakaoanteil<br />
fehlt. Sie enthält<br />
nur Kakaobutter,<br />
Zucker und<br />
Geschmacksstoffe.<br />
Experiment<br />
Schoko-Verkostung<br />
Nehmt für dieses kleine Experiment zwei<br />
verschiedene Schokoladen: eine billige und eine<br />
teure. Lasst zuerst die teure Schokolade auf<br />
eurer Zunge zergehen (nicht beißen!), dann die<br />
billige. Bei der billigen werdet ihr möglicherweise<br />
etwas „Sandiges“ schmecken. Grund dafür ist,<br />
dass die billigen Schokoladen nicht so fein und<br />
lange gewalzt und verrührt werden und daher<br />
gröbere Bestandteile haben.<br />
Welche schmeckt besser?<br />
Fotos: Freepik<br />
LANDESMUSEUM - RUDOLFINUM KÄRNTEN • www.landesmuseum.ktn.gv.at<br />
9
WISSEN<br />
Von Dr. Maren Kreutler<br />
Die Entstehung der<br />
Schrift<br />
Erinnerst du dich noch daran, was du zu Beginn deiner<br />
Schulzeit im Deutschunterricht als erstes gelernt<br />
hast? Stimmt genau, lesen und schreiben! Und warum<br />
ist das so wichtig? Wer lesen und schreiben kann, kann<br />
in spannenden Büchern versinken, seinen Freundinnen<br />
und Freunden Briefe oder E-Mails schicken und selbst<br />
ausgedachte Geschichten festhalten. Doch wie ist unsere<br />
Schrift eigentlich entstanden und woher wissen wir,<br />
welche Bedeutung die einzelnen Buchstaben haben?<br />
Arbeitsblatt<br />
Seite 51<br />
Schreiber im Alten Ägypten<br />
in der typischen Haltung mit<br />
untergeschlagenen Beinen.<br />
Hieroglyphen im Alten Ägypten<br />
Vor Tausenden von Jahren entstanden in verschiedenen Ländern<br />
unterschiedliche Schriftzeichen. Die Menschen hatten erkannt,<br />
dass die Schrift wichtig war, um Ereignisse aufschreiben und sich<br />
untereinander verständigen zu können. So konnte auch einmal<br />
erlangtes Wissen bewahrt und an andere weitergegeben werden.<br />
Eine der ersten Schriftzeichen waren die Hieroglyphen, die im<br />
Alten Ägypten verwendet wurden. Sie entstanden etwa im Jahr<br />
3200 v. Chr. (vor Christus). Die ägyptische Hieroglyphenschrift<br />
setzte sich aus vielen Bildern zusammen, die in erster Linie<br />
Laute oder Silben bedeuteten. Geschrieben wurde sie von oben<br />
nach unten, von links nach rechts oder von rechts nach links.<br />
Scannen!<br />
12<br />
Fotos: Kunsthistorisches Museum Wien, freepik, pixabay, wikimedia.org / CC-BY-SA: Jeff Dahl, Guillaume Blanchard<br />
Als Schreibmaterial<br />
verwendeten die Alten<br />
Ägypter häufig<br />
Papyrus.
Worauf und womit schrieben die Alten Ägypter?<br />
Die Hieroglyphen wurden vor allem verwendet,<br />
wenn etwas dauerhaft festgehalten werden sollte,<br />
wie zum Beispiel die Inschriften auf Gräbern oder<br />
die Dekorationen (Verzierungen) auf ägyptischen<br />
Tempeln. Diese wurden dann in Stein gemeißelt. Als<br />
Schreibmaterial für Briefe, Dokumente oder religiöse<br />
Texte verwendeten die Alten Ägypter Papyrus (wird<br />
aus dem Mark der Papyrusstaude gewonnen), aber<br />
auch Tonscherben oder Ste<strong>ins</strong>plitter (so genannte<br />
Ostraka). Papier gab es damals noch nicht, ebenso<br />
existierten keine Bleistifte, Kugelschreiber oder<br />
Füllfedern. Als Schreibgeräte dienten den Alten<br />
Ägyptern daher P<strong>ins</strong>el aus B<strong>ins</strong>en (Pflanze mit<br />
grasartigen Blättern), mit denen sie schwarze oder<br />
rote Farbe auf den Untergrund auftrugen. Durch<br />
das Schreiben mit der Hand auf Papyrus wurde die<br />
Schrift „fließender“. So entwickelte sich neben der<br />
Hieroglyphenschrift auch eine Schreibschrift, die<br />
„hieratische Schrift“<br />
genannt wurde.<br />
Ägypten<br />
Wenn etwas auf Dauer festgehalten<br />
werden sollte, meißelten die Alten<br />
Ägypter Hieroglyphen in Stein ein.<br />
Die Schreibschrift der Ägypter wurde<br />
auch hieratische Schrift genannt.<br />
Hieroglyphen kann man auf<br />
zahlreichen Objekten finden.<br />
Das erste Alphabet<br />
Die Alten Ägypter verwendeten ca. 700<br />
Hieroglyphen (später sogar bis zu 7000). Kaum<br />
vorstellbar, dass jemand sich diese Anzahl an Schriftzeichen merken konnte.<br />
Schreiber, die die Schrift beherrschten, galten daher als sehr gebildete Leute.<br />
Etwa im Jahr 1500 v. Chr. entstand in anderen Ländern bereits ein Alphabet.<br />
Das Alphabet besteht aus wenigen unterschiedlichen Schriftzeichen,<br />
die man zu Worten zusammensetzen kann. Da es nur eine geringe Anzahl<br />
an Buchstaben beinhaltet, wurde die Schrift deutlich einfacher. So konnten<br />
mehr Menschen lesen und schreiben lernen. Die Phönizier, ein antikes<br />
Volk im heutigen Libanon, in Syrien und Israel, verbreiteten das Alphabet.<br />
Als Seefahrer bereisten sie die Meere und machten es in vielen Ländern<br />
bekannt, wo es sich in den folgenden Jahrhunderten weiterentwickelte.<br />
13
Das deutsche Alphabet besteht aus 26 Buchstaben,<br />
mit denen alle Wörter gebildet werden können.<br />
Hieroglyphen<br />
waren eine sehr<br />
bildhafte<br />
Schrift.<br />
Von den Hieroglyphen zu<br />
unseren heutigen Buchstaben<br />
war es ein langer Weg.<br />
Die Entstehung des deutschen Alphabets<br />
Das deutsche Alphabet geht auf die<br />
Griechen zurück. Sie übernahmen im<br />
9. Jahrhundert v. Chr. das Alphabet der<br />
Phönizier (Volk, das an der Ostküste des<br />
Mittelmeeres lebte) und passten es ihrer<br />
eigenen Sprache an. Das bedeutet, sie<br />
führten Vokale (Selbstlaute: a, e, i, o, u)<br />
ein, die es bei den Phöniziern noch nicht<br />
gab, da ihr Alphabet nur aus Konsonanten<br />
(Mitlauten) bestand. Während das heutige<br />
griechische Alphabet 24 Buchstaben hat,<br />
werden in der deutschen Sprache<br />
26 Buchstaben verwendet, die jedes Kind<br />
im ersten Schuljahr rasch erlernen kann.<br />
14<br />
Wer lesen und schreiben kann, kann sich spannende<br />
Geschichten ausdenken und diese aufschreiben.<br />
Herzlichen Dank an<br />
Dr. Regina Hölzl,<br />
Direktorin der<br />
Ägyptisch-<br />
Orientalischen<br />
Sammlung des<br />
Kunsthistorischen<br />
Museums Wien,<br />
für die wertvolle<br />
Zusammenarbeit zu<br />
diesem Beitrag!
Sagen aus ÖSTERREICH<br />
aus dem BUNDESLAND Burgenland<br />
Die Waldfee<br />
SAGEN<br />
Von Denise Tauchhammer<br />
Scannen!<br />
Hügelige Landschaft im Südburgenland: Gemeinde Krottendorf vom Stadelberg aus gesehen.<br />
Fotos: wikimedia.org / CC-BY-SA: David Bauer<br />
Es war einmal vor sehr langer Zeit, da<br />
lebte im Südburgenland ein stattlicher,<br />
junger Mann. Sein Name war Hans und jedes<br />
Mädchen im Dorf wäre wohl gerne seine Frau<br />
geworden. Doch Hans zog es in die Ferne<br />
und als er nach einiger Zeit wiederkam, hatte<br />
er ein wunderschönes, fremdes Mädchen an<br />
seiner Seite. Bald feierten die beiden Hochzeit<br />
und wenn ein Dorfbewohner neugierig fragte,<br />
wo Hans die unbekannte Schönheit eigentlich<br />
kennengelernt hätte, gab dieser darauf nie<br />
eine Antwort, sondern zuckte nur mit seinen<br />
Schultern und lächelte. So entstand im Dorf das<br />
Gerücht, dass das schöne Mädchen wohl eine<br />
Vila, also eine Waldfee, wäre und dass Hans ihr<br />
versprochen hätte, dies niemandem zu verraten.<br />
Auch dürfe er sie niemals Vila nennen oder sie<br />
gar auffordern, zu singen oder zu tanzen, sonst<br />
wäre es mit ihren Glück vorbei.<br />
Hans und seine Frau verbrachten viele glückliche<br />
geme<strong>ins</strong>ame Jahre und bekamen zwei liebe<br />
Kinder. Manchmal verbrachte die schöne Frau<br />
viele Stunden im Wald, doch Hans fragte nie<br />
nach dem Grund und versuchte, diese Ausflüge<br />
vor den Dorfbewohnern zu verheimlichen.<br />
Eines Tages kam Hans von einer längeren Reise<br />
nach Hause zurück. Er freute sich so sehr auf<br />
seine Familie, dass er völlig überdreht und ohne<br />
nachzudenken seiner lieben Frau von weitem<br />
zurief: „Liebe Vila, singe und tanze für mich,<br />
wie damals, als wir uns auf der Lichtung im<br />
Wald begegneten.“ Als sie diese unbedachten<br />
(voreiligen) Worte vernahm, wurde die schöne<br />
Frau sehr traurig, aber sie begann zu tanzen und<br />
mit ihrer lieblichen Stimme zu singen. Plötzlich<br />
erinnerte sich Hans an sein Versprechen. Rasch<br />
zog er seine Frau an sich, um sie vom Tanzen<br />
abzuhalten, doch es war zu spät. Der schönen<br />
Frau liefen dicke Tränen über die Wangen und<br />
sie schluchzte, dass sie nun nicht mehr bei<br />
ihm bleiben könne, da er auf sein Versprechen<br />
vergessen habe. In seinen Armen löste sie sich<br />
in Nebel auf und wurde nie wieder gesehen.<br />
Quelle: Die schönsten Sagen aus Österreich, o. A., o. J.<br />
15
WISSEN<br />
Ein <strong>neue</strong>s Jahr liegt vor uns,<br />
was wird es bringen?<br />
Zurzeit leiden wir noch unter<br />
der Corona-Krise, sonst ist für<br />
uns im Großen und Ganzen<br />
aber alles heil und gut. Das<br />
ist leider nicht überall so!<br />
Wenn wir über unsere Grenzen<br />
hinausblicken und uns in der<br />
Welt umsehen, erkennen wir,<br />
was für ein großes Glück wir<br />
haben, in unserer Heimat<br />
geboren worden zu sein.<br />
Österreich gehört zu den<br />
reichsten Ländern der Welt.<br />
Scannen!<br />
DIE LOTTERIE DES LEBENS<br />
Der Ort, an dem wir geboren werden,<br />
bestimmt, was für ein Leben vor uns liegt.<br />
Bei uns in Österreich gibt es Gott sei<br />
Dank keine allzu großen Unterschiede. Wir<br />
sind relativ gleich; es gibt natürlich Arm<br />
und Reich, aber bei uns läuft trotzdem<br />
alles halbwegs fair und gerecht: Alle<br />
Österreicherinnen und Österreicher haben<br />
die Chance auf eine gute Ausbildung, um<br />
später den Beruf ergreifen zu können,<br />
den sie sich aussuchen. Wir alle erhalten<br />
medizinische Hilfe, wenn wir krank sind,<br />
oder finanzielle Unterstützung, wenn wir<br />
einmal keine Arbeit haben oder sie nicht<br />
ausüben können.<br />
JEDER 6. MENSCH DER ERDE LEBT UNTER<br />
SCHLECHTESTEN BEDINGUNGEN<br />
Von den knapp 8 Milliarden Menschen auf unserer<br />
Erde leben 1 ½ Milliarden in extremer Armut. Sie<br />
haben nicht genug zu essen und keinen Zugang<br />
zu sauberem Wasser, sie dürfen nicht die Schule<br />
besuchen und etwas lernen und sie haben auch<br />
nicht die Möglichkeit, sich ärztlich versorgen zu<br />
lassen. Und wenn die Ärztinnen/Ärzte fehlen,<br />
kann schon eine kleine Wunde, die sich infiziert,<br />
zum Tod führen. In Afrika leben viele Menschen<br />
unter schlechten Bedingungen. Da gibt es nur<br />
2 Ärztinnen/Ärzte für 10.000 Menschen und die<br />
Lebenserwartung ist erschreckend gering – vor<br />
allem in den Ländern südlich der Sahara werden<br />
die Menschen im Durchschnitt nur 45 Jahre alt.<br />
18<br />
Herzlichen Dank an Univ.-Prof. Dr. Dieter Bögenhold vom Institut für Soziologie<br />
an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt für diesen Beitrag!
NIRGENDS IST DIE LEBENSERWARTUNG<br />
HÖHER ALS IN EUROPA<br />
In Europa gibt es viele reiche Länder. Hier<br />
geht es den Menschen gut, denn je reicher<br />
ein Land ist, umso mehr Geld kann es für sein<br />
Gesundheitssystem ausgeben, also für Ärztinnen/<br />
Ärzte und Krankenhäuser, für Medikamente und<br />
Behandlungen … Auch das Einkommen und die<br />
Bildung sind hoch und die Menschen achten<br />
mehrheitlich auf eine gesunde Lebensweise. Daher<br />
steigt die Lebenserwartung in Europa ständig. Bei<br />
uns in Österreich liegt sie schon bei fast 82 Jahren.<br />
Die Kluft zwischen Arm und Reich wird immer<br />
größer: oben eine Luxusvilla mit eigener Yacht,<br />
unten Teile der Slums in der indischen Stadt Mumbai.<br />
UNGLEICHHEIT MUSS BESEITIGT WERDEN<br />
Der Abbau von Ungleichheiten ist ein wichtiges Ziel<br />
der „Vereinten Nationen“. Die „Vereinten Nationen“<br />
sind ein Zusammenschluss von fast allen Staaten<br />
dieser Welt. Geme<strong>ins</strong>am will man den Frieden auf<br />
unserer Welt wahren, Menschenrechte schützen<br />
und durch eine enge Zusammenarbeit für mehr<br />
Gerechtigkeit sorgen. Bis 2030 soll das Einkommen<br />
der ärmsten 40 % der Weltbevölkerung nach<br />
und nach erhöht werden. Dadurch will man die<br />
Unterschiede zwischen Arm und Reich beseitigen.<br />
Fotos: Freepik, wikimedia.org / CC-BY-SA: Julien Harneis<br />
ALLE MENSCHEN SIND<br />
GLEICH VIEL WERT,<br />
ob jung oder alt, arm<br />
oder reich, Mann oder<br />
Frau, ganz gleich, wo<br />
sie geboren wurden<br />
oder welcher Religion<br />
sie angehören …<br />
Jeder verdient die<br />
gleichen Rechte und<br />
die gleichen Chancen<br />
in seinem Leben!<br />
Arbeitsblatt<br />
Seite 53<br />
70 Millionen befinden sich auf der Flucht vor Krieg<br />
und Gewalt und sehnen sich nach einem besseren<br />
Ort für sich und ihre Familien. Die meisten dieser<br />
armen Menschen leben in Flüchtlingscamps unter<br />
menschenunwürdigen Umständen!<br />
19
Scannen!<br />
Jagdspinne:<br />
Jagdspinnen kommen<br />
ganz ohne Fangnetze aus, denn sie<br />
überwältigen ihre Beute frei jagend.<br />
Die in Europa heimische „Gerandete<br />
Jagdspinne“ wurde zur<br />
Spinne des Jahres 2020 gewählt.<br />
Sie ist eine der größten heimischen<br />
Spinnen. Weibchen erreichen eine<br />
Körperlänge von bis zu 22 mm. Die<br />
Gerandete Jagdspinne lebt in der<br />
Nähe von stehenden oder langsam<br />
fließenden Gewässern und jagt<br />
auf dem Wasser. Durch die Haare<br />
auf den Beinen kann sie problemlos<br />
auf der<br />
Wasseroberfläche<br />
laufen.<br />
Droht Gefahr,<br />
taucht<br />
sie einfach<br />
unter.<br />
Känguru:<br />
Ein Kängurubaby ist bei seiner Geburt winzig. Es wiegt<br />
weniger als 1 g und ist so klein wie ein Gummibärchen. Sofort<br />
krabbelt das Neugeborene in den schützenden Beutel seiner<br />
Mutter und saugt sich an einer Zitze fest. Neun Monate bleibt<br />
es dort, dann verlässt es zum ersten Mal den Beutel. Zum<br />
Schlafen oder wenn es Angst hat, kehrt das junge Känguru<br />
noch einige Zeit in den Beutel zurück. Es wird gesäugt, bis es<br />
12 bis 17 Monate alt ist. Bekommt die Mutter in dieser Zeit ein<br />
weiteres Junges, geben ihre beiden Zitzen unterschiedliche<br />
Milch: mit viel Fett für das Neugeborene und mit viel Eiweiß für<br />
das große Geschwisterchen zum Starkwerden.<br />
Juwelenlaubfrosch:<br />
Der Juwelenlaubfrosch lebt in<br />
Tansania (Ostafrika). Er wird<br />
auch Grüner Waldsteigerfrosch<br />
oder Tansanischer Laubfrosch<br />
genannt. Diese Frösche sind<br />
in ihrer Jugend grün gefärbt.<br />
Weibliche Tiere sind eher dunkelgrün, aber die Männchen<br />
mit ihrem prächtigen Grün sehen aus wie leuchtende<br />
Juwelen. Die jungen Frösche behalten die schöne Färbung<br />
allerdings nur für etwa ein Jahr, danach werden sie braun.<br />
20
TIERISCH<br />
Krokodil:<br />
Krokodile legen Eier, aber sie können sie<br />
nicht wie Vögel ausbrüten, denn ihr Körper<br />
erzeugt keine Wärme. Darum legt das<br />
Krokodilweibchen seine bis zu 50 Eier in<br />
Nester oder in Gruben in den Boden. Dort<br />
sind sie geschützt und werden von der<br />
Sonne und der Wärme der Umgebung<br />
ausgebrütet. Ob männliche oder weibliche<br />
Krokodilbabys schlüpfen, hängt von der<br />
Temperatur im Nest ab. Unter 30 Grad<br />
entwickeln sich Weibchen, bei<br />
etwa 34 Grad Männchen. Häufig<br />
bewacht das Weibchen sein<br />
Gelege, bis die Jungen schlüpfen,<br />
nimmt sie dann behutsam <strong>ins</strong><br />
Maul und trägt sie <strong>ins</strong> Wasser.<br />
Landkärtchen:<br />
Ein Schmetterling, den es in doppelter<br />
Ausführung gibt: Die beiden in einem Jahr<br />
geborenen Generationen unterscheiden<br />
sich so stark voneinander, dass man früher<br />
annahm, es wären zwei verschiedene<br />
Schmetterlinge. Ein Landkärtchen, das im<br />
Frühling unterwegs ist (Foto rechts oben), sieht ganz anders aus,<br />
als ein Landkärtchen, das im Sommer von Blüte zu Blüte fliegt (Foto<br />
rechts unten). Seinen süßen Namen erhielt der Falter wegen seiner<br />
Musterung auf der Flügelunterseite, die wie eine Landkarte aussieht.<br />
Lachmöwe:<br />
Möwen gibt es nicht nur am<br />
Meer, auch bei uns sind sie<br />
zu finden! Wenn im Winter die<br />
Bedingungen in Nord- und Osteuropa<br />
zu hart werden, fliegen<br />
sie in den Mittelmeerraum – und<br />
einige lassen sich bei uns nieder,<br />
wie z. B. die kleine Lachmöwe.<br />
Sie erhielt den lateinischen<br />
Namen „Larus ridibundus“<br />
(= die Möwe mit der lachenden<br />
Stimme), weil ihr Ruf stark<br />
an ein lautes, hohes oder spöttisches<br />
Lachen erinnert.<br />
Fotos: freepik, wikimedia.org / CC-BY-SA: Ocrdu, Manuel Werner, Jörg Hempel, Christian Fischer<br />
21
Wissen<br />
in<br />
Bereits wenige Meter nach dem Eingang<br />
herrscht in den Höhlen völlige Dunkelheit,<br />
kein Fünkchen Tageslicht dringt mehr ein.<br />
Doch auch hier gibt es Leben und mit dem<br />
künstlichen Licht einer Taschenlampe wird so<br />
manches Geheimnis sichtbar.<br />
Meistens sind es kleine Tiere wie<br />
Schmetterlinge, Heuschrecken,<br />
Spinnentiere und Fledermäuse,<br />
die sich in Höhlen zurückziehen.<br />
Der Großteil von diesen Tieren ernährt sich von Insekten.<br />
Aber finden sie in dieser Jahreszeit zu wenig oder gar<br />
keine Nahrung mehr – müssen sie Winterruhe halten.<br />
Dafür suchen sie sich Höhlen mit einer sehr hohen<br />
Luftfeuchtigkeit von über 85 % und Temperaturen<br />
zwischen 0 und 10 Grad Celsius.<br />
Höhlen sind – besonders im<br />
Winter – ein Rückzugsort für<br />
eine Reihe von Tieren.<br />
26<br />
Scannen!<br />
Danke an<br />
Fotograf Wilhelm Gailberger,<br />
mypictureworld.at,<br />
für diesen schönen Beitrag!<br />
Spinnentiere<br />
Der Weberknecht (Amilenus<br />
auraticus), mit dem deutschen<br />
Namen „Höhlenlangbein“,<br />
lebt in feuchten, schattigen<br />
Weberknechte versammeln sich oft dicht<br />
gedrängt an Höhlenwänden.<br />
Wäldern. An Baumstämmen, Felsen und in der Krautschicht jagen<br />
die Spinnentiere nach Nahrung. Mit ihren stark verlängerten Beinen<br />
bewegen sie sich sehr flink fort. Bereits im September suchen diese<br />
Weberknechte ihr Winterquartier auf. Sie versammeln sich nicht<br />
selten in großer Zahl, dicht gedrängt an den Höhlenwänden.<br />
Fotos: Wilhelm Gailberger, freepik
Dunkle und feuchte Höhlen wirken auf uns<br />
Menschen fast etwas unheimlich, doch für<br />
eine Reihe von Tieren sind sie der ideale<br />
Rückzugsort, um dort die kalten Wintermonate<br />
zu überstehen oder zu verschlafen.<br />
Während<br />
ihres Winterschlafes<br />
dürfen die Tiere nicht gestört,<br />
angefasst oder über längere Zeit mit<br />
künstlichem Licht angeleuchtet werden.<br />
Dies könnte zum plötzlichen Aufwachen<br />
der Tiere führen. Dadurch verbrauchen<br />
sie so viel Energie, dass ihr Energievorrat<br />
unter Umständen nicht mehr für die restliche<br />
Winterruhe ausreicht. Aus diesem Grund<br />
sind die Höhlen über die Wintermonate<br />
zum Schutz der Tiere gesperrt.<br />
Fledermäuse<br />
Die Kleine Hufeisennase<br />
hängt mit dem Kopf<br />
nach unten an den<br />
Höhlendecken.<br />
Winter<br />
Die Kleine Hufeisennase (Rhinolophus<br />
hipposideros) ist mit einer Körperlänge<br />
von nur 4 cm und einer Spannweite<br />
von höchstens 25 cm eine<br />
eher kleine Fledermaus. Fledermäuse<br />
hängen im Winter frei an der Höhlendecke oder<br />
an den Wänden. Die Kleine Hufeisennase hüllt<br />
sich mit ihren Flughäuten komplett ein und hält<br />
zu ihren Artgenossen immer Abstand. Durch<br />
die hohe Luftfeuchtigkeit und<br />
Temperaturschwankungen bilden<br />
sich auf ihrem Fell Tautropfen.<br />
Nachtfalter<br />
An der Höhlenwand verschlafen Nachtfalter<br />
wie die Zackeneule (Scoliopteryx libatrix)<br />
den Winter. In den feuchten Höhlen sind diese<br />
Schmetterlinge oft mit Wassertropfen überzogen,<br />
die im Lichtschein wie Perlen glitzern. In den<br />
wärmeren Monaten sind die Zackeneulen nahezu<br />
überall – auch in<br />
Gärten – zu finden.<br />
Ihre Nahrung sind<br />
Früchte, die sie<br />
mit ihrem Rüssel<br />
anstechen und<br />
aussaugen.<br />
Nachtfalter sind durch die<br />
Feuchtigkeit in der Höhle oft mit<br />
Wassertropfen überzogen.<br />
Höhlenschrecken<br />
nutzen ihre Antennen,<br />
um Aas zu finden.<br />
Heuschrecken<br />
Am Höhlenboden suchen<br />
Höhlenschrecken<br />
(Troglophilus cavicola) nach<br />
Aas. Unter Aas versteht man tote<br />
Tiere – und von denen ernähren<br />
sich die Schrecken. Die Fühler sind<br />
bis zu 4-mal so lang wie ihr Körper.<br />
Mit diesen Fühlern, auch Antennen<br />
genannt, finden sie in<br />
völliger Dunkelheit<br />
ihre Nahrung.<br />
27
sport<br />
Von Birgit Krenn<br />
Matthias Mayer:<br />
SYMPATHISCHER SKI-STAR!<br />
Matthias Mayer zählt auch in diesem Ski-Winter zu<br />
den besten Skifahrern der Welt. Besonders in den<br />
schnellen Disziplinen Abfahrt und Super-G ist der<br />
heimatverbundene Afritzer meist unter den ersten<br />
Drei. Bei den Ski-Rennen im Dezember in Kanada<br />
und in den USA konnte Matthias Mayer sogar<br />
eine Abfahrt gewinnen und belegte im Super-G<br />
den 2. Platz! Neben dem ganzen Trubel hatte<br />
Katzenfreund „Mothl“ – so sein Spitzname –<br />
noch die Zeit, uns ein Interview zu geben.<br />
Was war in der Schule dein Lieblingsfach?<br />
Mathematik fand ich cool und natürlich<br />
Turnen, das ist ganz klar.<br />
28<br />
Matthias, mit wie vielen Jahren hast du<br />
begonnen, Ski zu fahren?<br />
So mit 2 - 3 Jahren haben mich meine Eltern<br />
schon auf die Ski gestellt und da hab ich<br />
meine ersten Versuche gestartet.<br />
Hast du auch mal Snowboard probiert?<br />
Versucht hab ich´s, es hat mir aber nicht so<br />
zugesagt. Auf den Skiern hab ich mich immer<br />
schon wohler gefühlt und da war ich auch<br />
geschickter unterwegs.<br />
Was machst du, wenn du nicht trainierst oder<br />
bei den Skirennen bist?<br />
Ich schau dann, dass ich so viel Zeit wie<br />
möglich in meiner Heimat verbringe - im<br />
Gegendtal. Ich fahr dann gern mit dem Rad<br />
oder spiele Tennis. Und ich treffe mich sehr<br />
gerne mit meinen Freunden.<br />
Welchen Gegenstand mochtest du gar nicht?<br />
Wo ich mir schwer getan habe, war zum<br />
Beispiel Italienisch. Vor dem habe ich<br />
mich immer ein bisschen gedrückt. Schade<br />
eigentlich, jetzt würde ich gerne oft mehr<br />
reden können, mit meinen italienischen<br />
Rennkollegen.<br />
Hattest du auch mal einen 5er?<br />
Ja klar, ich hatte auch 5er. In Deutsch<br />
hatte ich ein bisschen eine Schwäche in<br />
Rechtschreiben, das war immer mein Fach, in<br />
dem ich zu kämpfen hatte.<br />
Wer war dein bester Freund in der Schule?<br />
Wir waren immer eine größere Clique (Gruppe)<br />
mit mehreren richtig guten Kumpels.<br />
Wie hat dein Kinderzimmer ausgesehen?<br />
Wenn ich jetzt so überlege, hatte ich<br />
komischerweise sehr viele Fußballposter im<br />
Zimmer aufgehängt. Wobei ich eigentlich<br />
immer ein großer Skifan war. Aber Fußball ist<br />
eben auch immer super.
INTERVIEW<br />
Unser Kärntner Skistar<br />
Matthias Mayer ist in der<br />
heurigen Abfahrtssaison<br />
einer der Besten!<br />
Fotos: Matthais Mayer<br />
Was hast du als Bub am liebsten gespielt?<br />
Als Kind war ich viel mit meinen Freunden<br />
draußen unterwegs. Unser Lieblingsspiel war<br />
„Kreuzeln zerstören“ und das am liebsten in der<br />
Nacht oder in der Dämmerung. Da haben wir<br />
uns versteckt und uns gegenseitig gefangen und<br />
natürlich auch manchmal ein bisschen harmlosen<br />
Blödsinn angestellt. So wie das jeder von euch<br />
wahrscheinlich kennt.<br />
Warst du als Kind im Fußballverein?<br />
Ja, war ich auch. Ich war da irgendwo im<br />
Mittelfeld positioniert. Bin die meiste Zeit vor- und<br />
zurückgelaufen, aber ehrlich gesagt, war ich kein<br />
guter Fußballer. Das kann ich ganz klar sagen.<br />
Was zockst (spielst) du am liebsten?<br />
Formel 1 oder Motor GP. Und als Kind hatte ich<br />
einen Nintendo 64. Kennt das überhaupt noch<br />
jemand? Da hab ich gerne Super Mario oder Crash<br />
Bandycoot gezockt.<br />
Was ist ein Beruf, bei dem du glaubst, dass die<br />
Leute Spaß daran haben?<br />
Ich glaub, grundsätzlich kann man bei jedem<br />
Beruf Spaß daran haben. Kommt auf die eigenen<br />
Stärken an, die wirklich jeder hat.w<br />
Welche Superkraft wünschst du dir?<br />
Unsichtbarkeit wäre manchmal wirklich herrlich.<br />
STECKBRIEF<br />
Matthias<br />
Mayer<br />
Geburtstag: 09. Juni 1990<br />
Wohnort: Afritz am See<br />
Gewicht: 93 kg<br />
Größe: 180 cm<br />
Mein Lieblingsessen: Kärntner Käsnudel<br />
von der Oma<br />
Meine Lieblingsfarbe: im Moment Grün,<br />
wobei sich das aber auch ändert. Es kann<br />
auch manchmal Orange sein.<br />
Lieblingstier: Katze<br />
Das wünsch ich mir: Zufriedenheit im<br />
Leben<br />
Das mag ich gar nicht: Wenn ich zu viel<br />
Stress habe oder ich mir zu viel Stress<br />
mache.<br />
Meine für mich bedeutendsten Erfolge:<br />
Olympiasiege 2014 und 2018 und meine<br />
Siege in Kitzbühel waren so mitunter<br />
meine schönsten Momente beim Skifahren.<br />
29
Words<br />
My Winter Clothes<br />
Scannen!<br />
gloves<br />
scarf<br />
jacket<br />
mittens<br />
hat<br />
jumper<br />
long sleeved t-shirt<br />
boots<br />
shirt<br />
leggings<br />
coat<br />
tights<br />
socks<br />
trousers / jeans<br />
vest<br />
40
My Winter Sports<br />
Winter<br />
I like ice-skating.<br />
I like sledging.<br />
I like snowboarding.<br />
I like skiing.<br />
Song: What shall we do?<br />
sung to: „Mulberry bush ...“<br />
What shall we do in win - ter - time? In<br />
win - ter - time, in win - ter - time?<br />
What shall we do in win - ter - time?<br />
In win - ter when it‘s snow - ing?<br />
2) We‘ll skate around a frozen lake,<br />
a frozen lake, a frozen lake!<br />
We‘ll skate around a frozen lake,<br />
in winter when it‘s snowing!<br />
3) We‘ll go sledging down a hill ...<br />
4) We‘ll make snowballs round and big ...<br />
5) We‘ll go skiing on the slopes ...<br />
6) We‘ll play ice hockey with our friends ...<br />
41
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Heft 04 • Jän./Feb. 2022<br />
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Tauben<br />
Ganz erstaunliche Vögel<br />
Ungleichheit<br />
muss beseitigt werden!<br />
Hat Ihnen dieser kurze <strong>Blick</strong> in<br />
unser 64-Seiten umfassendes<br />
<strong>MINI</strong>-<strong>MAX</strong>-<strong>PLUS</strong><br />
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Ke r n b e i ß e r<br />
König unter den Finken<br />
Admiral<br />
Naschender Edelfalter<br />
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Tausende Tomaten<br />
Unglaubliche Vielfalt<br />
Harvest Time is