- Mehr als 600 Fahrradleichen in Graz eingesammelt
- Schwerer Fall von Tierquälerei in Graz aufgedeckt
- Grazer Arbeitslosigkeit ist aktuell niedriger als 2019
- 13.000 steirische Kinder als Sternsinger unterwegs
- Forderte auf, Ex-Kanzler zu töten: 3600 Euro für Hass im Netz
4. JÄNNER 2022, E-PAPER AUSGABE
Getty
Quelle: ZAMG
9°
Eine Kaltfront
zieht wieder
über die Steiermark
herein.
Die Temperaturen
in Graz liegen morgen Mittwoch
zwischen 2 und 9 Grad.
Traurig
Die Tierschützer der Arche Noah deckten
einen schweren Fall von Tierquälerei
an einem Schäferhund in Graz auf. 3
Erfreulich
Die Zahlen des AMS geben Grund zur
Hoffnung: Die Arbeitslosigkeit in Graz
ist niedriger als 2019 vor der Krise. 4
Mehr als 600
Schrotträder
verschandelten
Graz
SHERIAU, AKTIVER TIERSCHUTZ AUSTRIA, LUEF
Unschön. Seit 2020 ist die Holding Graz für die Entfernung von Fahrradleichen im Stadtgebiet zuständig. Allein 2021 wurden mehr als 600 solcher
Schrotträder eingesammelt. Werden sie nicht vom Besitzer abgeholt, kommen sie karitativen Zwecken zugute oder werden entsorgt. SEITE 2
2 graz
www.grazer.at 4. JÄNNER 2022
Die Corona-Fälle in Graz haben
wieder etwas zugenommen. GETTY
Corona-Zahlen
in Graz und GU
■ Die Sieben-Tage-Inzidenz ist
in Graz seit gestern gestiegen.
Lag sie gestern noch bei 179,3
Fällen pro 100.000 Einwohner,
jetzt sind es 208,5. In Graz-
Umgebung beträgt der Wert
aktuell 191,3 (gestern: 180,5), in
der Steiermark im Durchschnitt
bei 168,2 (gestern: 156,0). Die
höchste Inzidenz gibt es im Bezirk
Liezen mit 246,3 Fällen, die
niedrigste in Murtal mit 100,9.
In Graz sind inzwischen 380
Menschen in Zusammenhang
mit Corona verstorben, 299 in
Graz-Umgebung.
Die Medizinische Universität Graz erhält
künftig deutlich mehr Mittel. MEDUNI
MedUni Graz:
Budgetzuwachs
■ Bis 2024 steht den österreichischen
Universitäten mit 12,3
Milliarden Euro mehr Geld zur
Verfügung als je zuvor. Gemeinsam
mit den Medizinischen
Universitäten Wien und Innsbruck
hat die Grazer Meduni
in der Gesamtbetrachtung von
2013 bis 2024 mit einem Zuwachs
von mehr als einem Drittel
(33,7 Prozent) die höchste
Budgetsteigerung erhalten. Im
Zeitraum 2022 bis 2024 liegt die
MedUni Graz mit einem Budgetzuwachs
von +16,9 Prozent
an erster Stelle.
Seit dem 1. Jänner 2020 kümmert sich die Holding um die Schrotträder in Graz, seitdem wurden einige gesammelt. SCHERIAU
Über 600 Schrotträder
in Graz eingesammelt
ABGESCHLEPPT. Seit 1. Jänner 2020 übernimmt die Holding den Abtransport
von Fahrradleichen. Mehr als 600 Räder wurden im letzten Jahr gesammelt.
Wenige fanden zu ihren Besitzern zurück, einige wurden gespendet.
Von Valentina Gartner
valentina.gartner@grazer.at
Hunderte Fahrräder rosten
jährlich im öffentlichen
Raum vor sich hin. Sie stellen
nicht nur ein optisches sowie
ein Platzproblem dar, sondern behindern
oft auch den Verkehr. Seit
1. Jänner 2020 ist die Holding Graz
für die Entsorgung dieser Schrotträder
zuständig. Durch die Übernahme
der Abschleppung und
Lagerung durch die Holding kann
eine jährliche Kosteneinsparung
für das Haus Graz in Höhe von
10.000 Euro realisiert werden.
Seit letztem Jahr war man mindestens
einmal im Monat unterwegs,
um die Fahrräder zu
kennzeichnen – wurden welche
gemeldet, auch öfters, heißt es
von Seiten der Holding. Mehr als
600 Schrotträder und verkehrsbehindernde
Räder wurden eingesammelt,
nur wenige werden
auch tatsächlich von ihren Besitzern
zurückgeholt.
Sollte niemand das Rad in der
gesetzten Frist abholen – Schrotträder
drei Monate, sonstige sechs
Monate – wird das Fahrrad an sozialökonomische
Einrichtungen
weitergegeben beziehunsgweise
für karitative Zwecke gespendet.
Übrig gebliebene Räder werden
schlussendlich verschrottet.
So geht‘s
Schrotträder müssen durch die
Polizei, den Grazer Parkraumund
Sicherheitsservice (GPS) oder
die Stadtreinigung der Holding
Graz gemeldet werden. Aber auch
die Grazer selbst können sie über
die App „Schau auf Graz“ melden.
Die Radleiche wird daraufhin mit
einer bunten Schleife versehen,
die nach einer gewissen Zeit immer
wieder die Farbe wechselt,
um zu wissen, wie lange das Rad
schon herumliegt. Der Fahrrad-
besitzer hat sechs Wochen Zeit
die Schleife auf seinem Fahrrad zu
entfernen und das Fahrrad umzustellen,
ansonsten wird es in das
Aufbewahrungslager in der Sturzgasse
5-7 gebracht, wo es für drei
Monate eingelagert wird.
Verkehrsbehindernde Räder
werden nur nach Auftragserteilung
von der Polizei oder dem
Parkraum- und Sicherheitsservice
(GPS) abgeschleppt. Das Rad
wird in diesem Fall sofort entfernt.
Für den Besitzer wird ein
Sticker auf den Boden geklebt,
mit einer Benachrichtigung, was
mit dem Rad geschehen ist, inklusive
Link zur Website und QR-
Code. Der Eigentümer hat dann
sechs Monate Zeit sich in der
Sturzgasse zu melden.
Es wird in beiden Fällen auch
eine Gebühr in der Höhe von 24
Euro verrechnet, dazu kommen
die Einlagerungskosten von 1,45
Euro pro Tag.
4. JÄNNER 2021 www.grazer.at
graz 3
Miru sucht
ein Zuhause
Grazer
Pfoten
Die Spuren des Korallenhalsbandes sind klar erkennbar.
Schwere Tierquälerei
■ Die Tierrettung des Aktiven Tierschutz
Austria entdeckte einen
schweren Fall von Tierquälerei in
Graz. Ein Mann meldete sich bei
der Tierrettung, weil er von seinem
Hund bei der Fütterung gebissen
worden war – und vermerkte, er sei
auf dem Weg ins Krankenhaus und
der Hund möge abgeholt werden.
Angeblich zeigte der sechs Jahre
alte Deutsche Schäferhund seit
etwa drei Wochen Änderungen in
seinem Wesen und Verhalten. Daraufhin
holte die Tierrettung den
AKTIVER TIERCHUTZ AUSTRIA
Hund Zuhause ab, während der
Fahrt ins Tierheim wurde ein sogenanntes
Korallenhalsband festgestellt:
Ein Halsband mit Stacheln,
die sich auf Zug noch zusätzlich
aufstellen und zusammenziehen.
Derartige Stachelhalsbänder, Korallenhalsbänder,
elektrisierende
oder chemische Dressurgeräte
sind laut österr. Tierschutzgesetz
(§ 5, Absatz 3.a) verboten. Der Fall
wurde vom Aktiven Tierschutz
wegen Tierquälerei zur Anzeige
gebracht.
Kater Miru sucht ein Zuhause mit einer Zweitkatze zum Spielen. KK
Miru ist noch ein sehr junger oder einem Heim mit Freigang,
Kater und anfangs recht zurückhaltend.
Sobald er allerdings ein liebevolles Zuhause?
ist ihm egal. Wer schenkt Miru
Vertrauen gefasst hat, ist er lieb
und auch verschmust. Seinem - 7 Monate
Alter entsprechend ist er noch - männlich
ein Energiebündel und liebt es - Wohnung oder Freigang
zu spielen. Miru möchte nicht
alleine sein und wird daher nur Kontakt: Arche Noah
an eine Familie mit Zweitkatze www. aktivertierschutz.at
vergeben. Ob in einer Wohnung Tel. 0676/84 24 17 437
Geschenke für Benachteiligte
WICHTELCHALLENGE. Die Kunden der ShoppingCity Seiersberg sammelten mit dem Einpackservice,
auch in schwierigen Zeiten, für Geschenke im Wert von über 1500 Euro für bedürftige SteirerInnen.
Wichteln ist untrennbar
mit der Weihnachtszeit
verbunden. In
der ShoppingCity Seiersberg
gehen 2021 dank dem Wichtel-
Einpackservice Wünsche von
Bedürftigen in der Steiermark in
Erfüllung. Das Team der Wichtelchallenge
sammelt Wünsche
von sozial Bedürftigen über soziale
Einrichtungen ein und veröffentlicht
diese auf Ihrer Webseite.
So kann jeder zum Wichtel
werden, mitmachen und so viele
Wünsche erfüllen wie er möchte.
Wünsche
Manchmal werden Wünsche direkt
wahr: Wer anderen das Ein-
packen seiner Geschenke in der
ShoppingCity Seiersberg über-
lassen hat, half dieses Jahr dabei,
Herzenswünsche
bedürftiger
Menschen, die in der Steiermark
leben, erfüllen zu können. Mit
den Einnahmen des Einpackservices
– rund € 1.000,- ka-
men zusammen – konnten die
Wichteln der Wichtel-Challen-
ge
(www.wichtelchallange.at),
die mit Pferde und Kutsche der
LFS Grottenhof die Shopping-
City besucht haben, Geschenke
für einkommensschwache Familien
besorgen. Zusätzlich spen-
det die ShoppingCity Seiersberg
weitere € 500,-, um noch mehr
Menschen in unmittelbarer Um-
gebung zum Weihnachtsfest ein
Lächeln zu schenken.
Mit Pferden und Kutsche der LFS Grottenhof, besuchten die Wichteln der
Wichtel-Challenge die ShoppingCity Seiersberg.
LANGUSCH
NEWS AUS DER SHOPPINGCITY SEIERSBERG
ENTGELTLICHE KOOPERATION
4 graz
www.grazer.at 4. JÄNNER 2022
Das AMS gab aktuelle Daten zum steirischen Arbeitsmarkt bekannt. In der
ganzen Steiermark sind weniger Menschen arbeitslos als vor der Pandemie. LUEF
Grazer Arbeitslosigkeit
ist niedriger als 2019
SPANNEND. Die Arbeitslosigkeit in Graz liegt unter dem
Vorkrisenniveau. Viele Betriebe suchen Mitarbeiter.
Von Fabian Kleindienst
fabian.kleindienst@grazer.at
Die Arbeitslosigkeit in der
Steiermark – und auch in
Graz – befindet sich aktuell
unter dem Vorkrisenniveau.
Steiermarkweit waren Ende Dezember
41.402 Menschen als
arbeitslos beim AMS Steiermark
gemeldet, das sind um 2454
weniger als vor zwei Jahren. Im
Raum Graz wiederum sind es
mit 18.021 Personen ebenfalls
klar weniger – konkret 689, denn
2019 waren 18.710 Menschen
arbeitslos gemeldet. Zugenommen
hat gleichzeitig die Zahl der
Schulungsteilnehmer, hier sind
im Raum Graz 3287 gemeldet –
das heißt, dass Ende des Jahres
insgesamt 21.308 Menschen in
der Region ohne Job waren.
Omikron-Unsicherheit
„Der steirische Arbeitsmarkt
bleibt weiterhin auf einem stabilen
Niveau, seit Herbst 2021
verzeichnen wir eine geringere
Arbeitslosigkeit als noch vor Beginn
der Coronakrise. Das lässt
uns vorsichtig optimistisch ins
erste Halbjahr 2022 blicken“, erklärt
der Landesgeschäftsführer
des AMS Steiermark, Karl-Heinz
Snobe. „Natürlich lässt sich aber
derzeit schwer einschätzen, wie
stark die Omikron-Variante den
Arbeitsmarkt durcheinanderwirbeln
wird. Mit Dezember
ist die Zahl der Kurzarbeitsanträge
durch die Unternehmen
wieder angestiegen, wenn auch
nicht so kräftig wie noch während
des Winter-Lockdowns vor
einem Jahr.“
Weiter ungebrochen ist laut
AMS die hohe Nachfrage der
steirischen Wirtschaft nach zusätzlichem
Personal; mit 14.505
offenen Stellen haben die Betriebe
dem AMS doppelt so viele
Jobangebote gemeldet als noch
vor einem Jahr. Daher will man
2022 auch einen Schwerpunkt
auf die Qualifizierung setzen.
Als „Heilige Drei Könige“ bringen die Sternsinger Segen für das neue Jahr
und bitten um Spenden für Menschen in Not.PAUL FEUERSÄNGER / KATHOLISCHE JUNGSCHAR ÖSTERREICH
Heuer 13.000 steirische
Kinder als Sternsinger
SICHER. Dank Corona-Hygienekonzept dürfen
Sternsinger von Tür zu Tür. Singen nur im Freien.
Von Valentina Gartner
valentina.gartner@grazer.at
Noch bis Sonntag sind „Caspar,
Melchior und Balthasar“
in ganz Graz und
auch österreichweit unterwegs.
Rund 13.000 Kinder und Jugendliche
gehen in der Steirmark von
Tür zu Tür, die jüngsten Könige
sind gerade erst sechs Jahre alt.
Für die letzte Sternsingeraktion
haben einige Gruppen pandemiebedingt
nur mit einem Video
zu den Menschen kommen
können. Mit einem gut vorbereiteten
Covid-Präventions-Konzept
kann man in Graz nun wieder mit
Sternsingergruppen von Tür zu
Tür unterwegs sein. Es gilt die
Maskenpflicht in geschlossenen
Räumen und das Abstandhalten
im Allgemeinen, dazu kommt eine
3G-Regelung für alle teilnehmenden
Kinder und Jugendlichen sowie
die Betreuenden. Gesungen
werden darf nur im Freien und mit
großem Abstand, so die Dreikö-
nigsaktion (DKA) der katholischen
Jungschaar. In einigen Siedlungen
werden diesmal Sternsinger nicht
von Wohnung zu Wohnung gehen,
sondern an einem Platz eine
kleine Feier gestalten.
Wichtiger denn je
Die Botschaft der Sternsingerkinder
ist wichtiger denn je. Lockdowns
in vielen Ländern haben
Millionen Existenzen zerstört.
Viele Menschen sind wieder von
bitterer Armut und Hunger betroffen,
die Kinderarbeit ist dramatisch
gestiegen. An den Projekten der
Sternsingeraktion 2022 im brasilianischen
Amazonasgebiet wird
deutlich, wie das Sternsingen positiv
wirkt. Die Spenden unterstützen
indigene Völker, die den Regenwald
gegen Ausbeutung und
Zerstörung verteidigen. In über
500 Hilfsprojekten unterstützen
Sternsingerspenden Menschen in
Afrika, Asien und Lateinamerika.
Ziel jeder einzelnen Initiative ist es,
Leben zum Besseren zu wenden.
derGrazer
IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER, HERSTELLER & MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0 316/23 21 10
| GESCHÄFTSFÜHRUNG/REDAKTION: Gerhard Goldbrich | CHEFREDAKTION/PROKURA: Tobit Schweighofer (DW 2618) | REDAKTION: Verena Leitold (Leitung E-Paper & Online, 0664/80 666 6691), Vojo Radkovic (0664/
80 666 6694), Valentina Gartner (0664/80 666 6890), Fabian Kleindienst (0664/80 666 6538), Julian Bernögger (0664/80 666 6690), Nina Wiesmüller (0664/80 666 6918), Redaktion -Fax-DW 2641, redaktion@grazer.
at | ANZEIGENANNAHME: Fax 0 316/23 21 10 DW 2627, verkauf@grazer.at | VERKAUF: Michael Midzan (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6891), Selina Gartner (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6848), Robert Heschl (0664/
80 666 6897), Mag. Eva Semmler (0664/80 666 6895) | Michelle Scheiber (0664/80 666 6642) | OFFICE MANAGEMENT: Pia Ebert (0664/80 666 6490) | PRODUKTION: Burkhard Leitner | VERBREITETE AUFLAGE PRINT: 176.193 (Der
Grazer, wö, ÖAK 1.HJ 2021). | OFFENLEGUNG: Die Informationen gemäß § 25 MedienG können unter www.grazer.at/gz/offenlegung-impressum abgerufen werden.
4. JÄNNER 2022 www.grazer.at
anzeige 5
graz
6 www.grazer.at 4. JÄNNER 2022
Forderte auf, Ex-Kanzler zu töten:
3600 Euro für Hass im Netz
PROZESS. Am Grazer Landesgericht wurde heute ein 35-Jähriger verurteilt, weil er auf der Facebook-Seite
einer Tageszeitung dazu aufgefordert hatte, Ex-Kanzler Sebastian Kurz zu erschießen.
Von Julian Bernögger
julian.bernoegger@grazer.at
Eigentlich interessiere er
sich gar nicht für Politik,
heißt es im Polizeiprotokoll
von der Einvernahme eines
35-Jährigen aus Linz. Doch
daran hat Richter Christoph
Lichtenberg wohl seine Zweifel.
Der Mann hatte mit seinem
Facebook-Profil einen Artikel einer
Grazer Tageszeitung mit den
Worten: „Kurz gehört erschossen“
kommentiert. Daraufhin
erhielt er eine Anklage wegen
„Aufforderung zu einer mit Strafe
bedrohten Handlung“, wie es
im Gesetz heißt.
Befragen kann der Richter den
Angeklagten heute aber nicht,
denn der Oberösterreicher ist
nicht zu seinem Gerichtstermin
in der steirischen Hauptstadt er-
schienen. Nach einem Telefonat
mit dem Angeklagten einigt man
sich darauf, die Verhandlung in
dessen Abwesenheit zu führen
– unter bestimmten Vorraussetzungen
ist das möglich. Nach der
Beweisaufnahme spricht Richter
Lichtenberg den Mann schuldig
und verhängt eine Geldstrafe in
Höhe von 3600 Euro. Das Urteil
ist nicht rechtskräftig.
Demo-Posting geteilt
Ebenfalls vor Gericht stand heute
ein 60-jähriger Grazer, weil er
ein Facebook-Posting geteilt hatte.
In diesem wird einem Polizisten
vorgeworfen, einen 82-Jährigen
bei einer Corona-Demo
zu Boden gerissen zu haben.
Nichts davon ist wahr. Die Sache
ging mit einer Diversion aus, der
60-Jährige zahlt dem Beamten
100 Euro.
Hass im Netz und Fake-News beschäftigen die österreichische Justiz immer
mehr. Heute gab es am Grazer Landesgericht mehrere Verfahren.
KK
C H R O N I K
Blaulicht
Report
✏ julian.bernoegger@grazer.at
Drogen am Steuer:
Lenker erwischt
Die Grazer Polizei hatte gestern wieder einiges zu tun: Zwei Autofahrer gingen
Beamten ins Netz, einer hatte nicht mal einen Führerschein. SCHERIAU
ten. Bei der Verfolgungsfahrt
war der 48-Jährige teilweise mit
90 bis 100 km/h im Grazer Ortsgebiet
unterwegs. Aber nicht nur
das, der Mann besaß gar keinen
Führerschein. Laut seiner Aussage
stehe er wohl kurz davor,
die Führerscheinprüfung abzulegen.
Die Polizisten nahmen
ihm noch an Ort und Stelle seine
Autoschlüssel ab und untersagten
ihm die Weiterfahrt. Der
Mann wird angezeigt und die
Führerscheinbehörde wird über
■ Gestern Nachmittag erwischten
Grazer Polizisten zwei Autofahrer,
die mit verschiedenen
Verkehrssünden auf sich
aufmerksam machten: Eine
Verkehrsstreife der Verkehrsinspektion
Graz 3 führte in der
Triester Straße Geschwindigkeitsmessungen
durch. Dabei
fuhr ein 48-jähriger Autofahrer
mit 97 km/h vorbei. Der Mann
missachtete das Anhaltezeichen
der Beamten, bog auf das
Gelände einer Tankstellte ein
und flüchtete mit seinem Auto
anschließend in Richtung Alte
Poststraße. Die Polizisten nahmen
die Verfolgung auf und
konnten den Autofahrer in der
Wagner-Jauregg Straße anhalden
Vorfall informiert. Zwar mit
einem gültigen Führerschein,
dafür aber mit diversen Suchtmitteln
im Körper ging der Streife
kurz darauf ein 22-Jähriger
aus Weiz ins Netz. Der junge
Mann war in der Kärntner Straße
unterwegs und fiel den Beamten
durch seine Fahrweise
ins Auge. Auch hier nahmen die
Beamten die Verfolgung auf und
hielten das Fahrzeug bei einem
Parkplatz in Webling an. Der
22-Jährige wurde positiv auf verschiedene
Drogen getestet. Er
gab an, diese zu Silvester konsumiert
zu haben. Auch dem
22-Jährigen wurden die Fahrzeugschlüssel
abgenommen
und die Weiterfahrt untersagt.
Die Übertretungen wurden in
der Folge angezeigt.
Feuerwehr öffnete
Rettung die Türe
■ Am Sonntagnachmittag wurde
die Freiwillige Feuerwehr
Hart bei Graz zu einem Einsatz
alarmiert, um eine Wohnungstür
zu öffnen. In der Wohnung
gab es einen medizinischen
Notfall und die Tür war verschlossen.
Die Feuerwehrmänner
brachen die Wohnungstür
mittels einem hydraulischen
Akku-Rettungsgerät auf. Anschließend
fand man eine
männliche Person regungslos
vor. Die Rettung kümmerte
sich weiter um den Mann. Die
Feuerwehrmänner konnten
danach wieder ins Rüsthaus
einrücken und die Einsatzbereitschaft
herstellen.
4. JÄNNER 2021 www.grazer.at
graz 7
Jetzt
mitdiskutieren
www.facebook.com/derGrazer
Schön aber schädlich
Meiner Meinung nach gab es
extrem viele Feuerwerke. Es
war zwar schön anzusehen, die
Folgen für Tiere und Umwelt
sind allerdings sehr unschön.
Mein Hund hat extrem gelitten
und ich möchte gar nicht
wissen, wie es den Wildtieren
damit geht. Nächstes Jahr wäre
etwas weniger Egoismus zu Silvester
wirklich schön – denkt
auch an eure Umwelt, der
Mensch besitzt nicht das Monopol
auf unsere wunderbare
Welt.
Shinrin Yoku
* * *
Halten Tiere schon aus
Silvester ist einmal im Jahr und
das halten die Tiere schon aus.
Matthias Lenger
* * *
Nonstop
In Eggenberg hat es nonstop
getuscht.
Daniela Andersen
* * *
Kein Rückgang bei mir
Also hier in Graz Puntigam gab
es sicher keinen Rückgang der
sinnlosen Silvesterknallerei. Hier
wurde ab 18 Uhr geschossen.
Von 23.45 bis 1 Uhr war die Hölle
los. Wenn ich in dieser Zeit mit
meiner COPD-Erkrankung auf
die Straße gegangen wäre, hätte
ich einen Notarzt gebraucht. Soviel
zu ihrem Bericht über weniger
Feinstaubbelastung.
Charli Lackner
* * *
Sinnlos Geld verballert
Ging gleich wie immer. Den
ganzen Tag böllern und wenn‘s
finster ist wird, sinnlos Geld in
den Himmel geschossen. Wenn‘s
wenigstens wirklich auf Mitternacht
beschränkt wäre, könnte
man ja damit leben. Aber das
geht echt den ganzen Tag.
Wolfgang Vollmann
* * *
Hunderte Raketen
Wundert mich bei den hunderten
abgefeuerten Raketen.
Toni Pichler
* * *
Fand es schön
In der Innenstadt einige Feuerwerke,
auch im Augarten. Ich
fand es schön!
Doris Erber
Chefinspektor
Robert,
Kult-TV-Polizist
Chefinspektor Robert von der Polizeiinspektion
Karlauerstraße ist durch mehrere Auftritte
in ATV-Serien wie „Radau in Karlau”
bekannt. Sein Lieblingsort ist aber nicht der
Griesplatz, sondern der Schloßberg.
Was gefällt Ihnen an Ihrem
Beruf am besten?
Die Abwechslung, die vielen
Menschen, die man trifft und
die vielen Situationen, die man
erlebt. Ich glaube, es gibt kaum
einen vergleichbaren so abwechslungsreichen
Beruf.
Was ist Ihr Lieblingsort in
Graz?
Der Schloßberg, der Ausblick
hinterlässt einfach Eindruck –
es ist schon der schönste Ort,
den wir in Graz haben.
Welcher Einsatz bleibt Ihnen
immer in Erinnerung?
Da gibt es sehr viele. Es gibt unglaublich
traurige Geschichten.
Ich habe schon viele
Grazer
Originale
Auseinandersetzungen erlebt.
Der tragischte Einsatz war der
Drogentot eines 16-jährigen
Mädchens. Das trägt man lange
mit sich herum, wenn man
so etwas erlebt.
Werden Sie im Dienst
manchmal erkannt?
Sehr oft, bei Amtshandlungen
und in der Freizeit. Durch die
Bank ist das Echo aber sehr positiv.
Die Serie hat der Bevölkerung
gezeigt, was der Beruf des
Polizisten alles mit sich bringt.
Haben Sie Hobbys?
Ich gehe Klettern und Fahrradfahren,
ich bin sehr viel und gerne
in der Natur unterwegs.
JULIAN BERNÖGGER
Meistkommentierte
Geschichte
des Tages
Weniger
Feinstaub
an Silvester
Seit dem Jahreswechsel
2016/2017 gibt es in Graz
kein großes offizielles Feuerwerk
am Schloßberg mehr.
Außerdem gibt es auch für Privatpersonen
ein strenges Verbot
der Verwendung von pyrotechnischen
Gegenständen im
Ortsgebiet. Trotzdem wird zu
Silvester in Graz immer noch
fleißig geschossen – aber immer
weniger, wie die aktuellen
Feinstaub-Daten nahelegen –
die Werte blieben zu Silvester
und Neujahr unter der Grenze
von 50 µg/m³. Unsere Leser
diskutierten die Nachricht auf
Facebook.
REAKTIONEN & KOMMENTARE
Chefinspektor Robert schätzt die Abwechslung in seinem Beruf.
KK
graz
8 www.grazer.at 4. JÄNNER 2022
Ausblick
Was am Mittwoch
in Graz wichtig ist
■ Nach der Weihnachtspause startet der SK Sturm Graz morgen
Mittwoch im Trainingszentrum Messendorf mit Cheftrainer Christian
Ilzer in die Vorbereitung für das neue Jahr. Um 15.15 Uhr beginnt
die Aufwärmphase, das offizielle Mannschaftstraining startet um 16
Uhr. Trainingslager und Testspiele stehen ebenfalls bereits fest. Von
19. bis 29. Jänner geht‘s in die Türkei nach Lara. Das erste bekannte
Testspiel geht gegen Rakow Czestochowa aus Polen am 23. Jänner.
■ Zwischen 15 und ungefähr 19.30 Uhr ist morgen wieder eine Demo
der Corona-Impfgegner geplant. Dieses Mal geht man wieder im Autokorso
auf die Straße. Fünfzig bis hundert Fahrzeuge sind dabei auf
der Kärntner Straße statteinwärts zum Griesplatz, über die Grazbachgasse
und Conrad-von-Hötzendorf-Straße usw. unterwegs. Wichtige
Verkehrsrouten, die passiert werden sind auch die Plüddemanngasse,
Puntigamer Straße, Wiener Straße, Grabenstraße, Glacis, St. Peter
Hauptstraße, Liebenauer Gürtel oder Merangasse und Elisabethstraße.
Es ist mit Verkehrsbehinderungen sowohl für Auto- als auch Öffi-
Fahrer zu rechnen.
■ Die Veranstalter sind zuversichtlich, was das neue Jahr betrifft.
Morgen präsentieren Vereinsobmann Sigi Feigl und gamsbART-Manager
Gerhard Kosel das Programm 2022 im tube‘s am Grieskai.
Der SK Sturm startet morgen Mittwoch nach der Weihnachtspause wieder
ins Training. Die ersten Testspiele und Trainingslager stehen schon fest. GEPA
■ Um 9 Uhr singen die Sternsinger der Pfarre St. Johannes beim Bauernmarkt
in der Triestersiedlung.