Schraegstrich 1/2022 - Kunst und Kreativitaet
In der aktuellen Ausgabe des Schraegstrich - die Zeitschrift für Interessierte - setzt sich das Redaktionsteam der Tagesstruktur per arte von pro mente steiermark mit dem Themenbereich Kunst und Kreativität auseinander. Spannende Beiträge, Kommentare, Geschichten und Wissenswertes dazu fanden so Eingang in das Magazin.
In der aktuellen Ausgabe des Schraegstrich - die Zeitschrift für Interessierte - setzt sich das Redaktionsteam der Tagesstruktur per arte von pro mente steiermark mit dem Themenbereich Kunst und Kreativität auseinander. Spannende Beiträge, Kommentare, Geschichten und Wissenswertes dazu fanden so Eingang in das Magazin.
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AUSGABE NR. 1 // 2022
//SCHRÆGSTRICH
DAS MAGAZIN FÜR INTERESSIERTE
Kunst &
Kreativität
Foto: pro mente steiermark GmbH – per arte Graz
//ZUM THEMA
//WISSENSWERT
//LEBENSART
Franz Raaber
Kunst und Kreativität
Georg Hoffmann
Fotografie
Sam Scholz
Minimalismus
EDITORIAL // Kunst und Kreativität
INHALT // Kunst und Kreativität
Jetzt aber doch! Die neue
Ausgabe von Schraegstrich
mit dem Titel „Kunst und
Kreativität“ – liegt vor. Zwölf
Artikel befassen sich allgemein
und auf verschiedene
Aspekte spezifisch fokussiert
mit „Kunst und Kreativität“.
Der Artikel „Kunst und Kreativität“
von Franz Raaber
geht auf die Verbindung dieser
Begriffe ein; „Deutschsprachiger
Hip-Hop“ von
Andrej Bariak befasst sich
mit Musik als Kunstrichtung.
Autor*in Prince Black
betrachtet mit „Haiku“,
„Tattoos“ und „Minimalismus“
mehrere Faktoren, die mit
IMPRESSUM
Eigentümer/Herausgeber/Verleger:
Teilnehmer*innen der Tagesstruktur
per arte, pro mente steiermark GmbH
Kunst und
Kreativität
„Kunst und Kultur“ in Verbindung
gebracht werden können.
Alexander Kulmer untersucht
den „spielerischen
Aspekt“ von LEGO in Verbindung
mit Kunst und Kultur.
Die Kunst der Fotografie bespricht
Georg Hoffmann; Armin
Glawischnig beleuchtet
den damit verwandten Bereich
des Films. Hr. Gräber
setzt sich auch mit der Frage
auseinander, ob Kreativität
nun Kunst oder Kunst die
pure Kreativität darstellt. Hr.
Raminger beschäftigt sich
mit dem großen Künstler
des 20. Jahrhunderts – Walt
Disney.
Die Fauna in Verbindung mit
Architektur kann Kunst und
Kreativität verbinden – wie
Anna sodann erörtert. Weiters
wird von Hrn. Resetarits
auch die abstrakte Kunst des
Zeichnens aufgearbeitet.
Schnuppere nun in die Kunst
und Kreativität mit deren breiten
Ausformungen!
Die neue Ausgabe des
Schraegstrich-Magazins
kann kostenlos und jederzeit
online abgerufen werden.
Wir wünschen Ihnen
viel Spaß beim Lesen!
ZUM THEMA // Kunst & Kreativität
4 - 7
Franz Raaber
WISSENSWERT //
LEBENSART//
Kunst. Inspiration – das Genie
8 - 9
Ananda Frei
Ist Kreativität Kunst oder
Kunst pure Kreativität
10 - 11
Christoph Gräber
Filme
12 - 13
Armin Glawischnig
Fotografie
14 - 16
Georg Hoffmann
Lego
16 - 17
Alexander Kulmer
Walt Disney
17 - 18
Rene Raminger
Haiku
19
Minimalismus
20 - 22
Tattoos
23 - 24
Prince Black
Stiftingtalstraße 322, 8010 Graz
Tel: +43 (0)664 88 69 13 24,
E-Mail: perarte@promentesteiermark.at
Redaktion: Franz Raaber,
Ananda Frei, Christoph Gräber,
Armin Glawischnig, Georg Hoffmann,
Alexander Kulmer, Rene Raminger,
Prince Black, Andrej Bariak,
Pascal Resetarits
Layout: per arte Graz
Bildredaktion: per arte Graz
Trainerinnen: Sophie-Marie Reiter und
Helene Hofer
Foto: Sergey Vovk
DIES UND DAS //
Deutschsprachiger Hip Hop
Andrej Bariak
Zentangle
Pascal Resetarits
Rätselseite
25
26
28
SEITE 2 //SCHRÆGSTRICH
SCHRÆGSTRICH // SEITE 3
ZUM THEMA // Kunst und Kreativität
ZUM THEMA // Kunst und Kreativität
Kunst & Kreativität
Kunst, also die menschliche Tätigkeit, die auf Wissen, Übung, Wahrnehmung, Vorstellung und
Intuition gegründet ist, stellt Werke dar, welche unserem Verständnis nicht immer zugänglich
sind. Wahrnehmende konfrontieren Künstler*innen gelegentlich mit der Frage: „Kunst ma‘
sog’n, wo’s des sei‘ sull?“ 1 . Dies ergibt sich dadurch, dass ein solches Kunstwerk individuell
wahrgenommen und auch so interpretiert bzw. ausgelegt wird. Da die Anzahl der existierenden
Universen mit der Anzahl der existierenden Lebewesen zumindest gleichwertig ist, stellt sich
jedes Kunstwerk individuell dem/der Betrachter*in gegenüber dar.
Die aus den Sinneseindrücken der Betrachtung gezogene Schlussfolgerung des/der Rezipient*in
muss in keiner Weise der Intention der/des Künstler*in – dem Sinn und der Mitteilung –
entsprechen. Damit ist die Erfahrung des Kunststückes eine sehr eigene Tätigkeit, die entweder
etwas Persönliches mitteilt oder ein bedeutungsloses Objekt darstellt, bei welchem keine Assoziation
hergestellt werden kann. Kunst erfordert nämlich eine Assoziationsstärke und verlangt
dem/der Betrachter*in Assoziationsketten ab, wenn mit dieser auch ein „Sinn“ 2 verbunden
werden will/soll.
Die Fähigkeit, Neues oder Originelles, das dabei nützlich oder brauchbar ist, zu schaffen,
schlägt sich in der Kreativität nieder. Somit ist die Kunst bzw. das Kunstwerk immer ein kreatives
Resultat, wenn der/die Betrachter*in dazu fähig ist, ein neuartiges, nützliches Original sinnvoll
wahrzunehmen und/oder zu verwenden.
Nun impliziert diese Feststellung die Frage, wann und wie man ein Objekt sinnvoll wahrnehmen
und/oder verwenden kann!?
Beantworten wir sie stufenweise, beginnend mit der ersten Frage:
Foto: Adobe Stock
• Wann wird ein Objekt sinnvoll wahrgenommen?
„Sinn“ 2 impliziert, dass einem Objekt eine bestimmte Bedeutung zugeschrieben werden
kann und muss, um dieses auch sinnvoll wahrnehmen zu können.
Dies erläutert die zuvor geforderte „Assoziationsstärke“, die dem/der Betrachter*in eines
Kunstwerkes abverlangt wird. Das heißt:
Ein Objekt wird sinnvoll wahrgenommen, wenn diesem eine Bedeutung zugeordnet
werden kann!
• Wie wird ein Objekt sinnvoll wahrgenommen?
Ein erster Gedanke stellt eine sinnvolle Wahrnehmung dar, wenn ein Objekt verzerrungsfrei
detektiert werden kann! Diese Feststellung impliziert jedoch die Frage, ob in
unserem Universum
a) verzerrungsfrei detektiert werden kann und ob ein*e menschliche*r Betrachter*in
bzw. Wahrnehmer*in überhaupt dazu in der Lage ist, ein Kunstobjekt einflussfrei wahrzunehmen.
Doch sogar diese Feststellung bzw. Frage des verzerrungsfreien Wahrnehmens wirft
wiederum
b) die Frage auf, ob es überhaupt sinnvoll sein kann bzw. ob es überhaupt vom/von
der schaffenden Künstler*in gewünscht oder beabsichtigt ist, ein Kunstwerk einflussfrei
vom/von Patizipierer*in (d.h. Betrachter*in) wahrzunehmen!? Denn der/die Künstler*in
könnte eventuell auch beabsichtigen, dass der/die Betrachter*in das Kunstwerk mit
eigenen Assoziationen verbindet und so auch ein für diese*n ein eigenes/persönliches
und individuelles “Kunstwerk“ geschaffen wird.
• Wann kann ein Objekt sinnvoll verwendet werden?
Die heutige allgemeine Interpretation ist wohl mit der Aussage verknüpft, dass man ein
Kunstwerk sinnvoll verwendet, wenn damit Geld gemacht werden kann. Dies ist jedoch
in keiner Weise dessen Aufgabe bzw. der Sinn von Kunst! Kunst kann auch nicht zweckmäßig
verwendet werden, wenn das Werk beispielsweise keine Anwendung außer in
den Gedanken und der Wahrnehmung des/der Betrachter*in findet. Dort ruft es aber
neue Eindrücke/Erfahrungen und/oder Erkenntnisse hervor, was sodann sehr wohl einer
Zweckmäßigkeit entspricht. Und genau darin besteht der Sinn von Kunst, nämlich
wenn das Kunststück neue Synonyme im/in der Wahrnehmer*in hervorruft in der
Art des Eindrucks/der Erfahrung oder bestenfalls der Erkenntnis; optimaler Weise
führt dies auch zu einer Änderung des Agierens.
• Wie kann ein Objekt sinnvoll verwendet werden?
Da das Kunstwerk “lediglich“ in der Partizipation – also Wahrnehmung
– angewendet werden kann, wird ein Kunststück dann sinnvoll
verwendet, wenn es neue/kreative/weiterführende und erkenntnisreiche
Inspirationen und bestenfalls ‘Implikationen in der Realisierung‘
im/in der Betrachter*in hervorruft. D.h. dass das Kunstwerk mit einer assoziationsstarken
Verknüpfung zu verbinden ist, um sinnvoll wahrgenommen zu werden.
Abweichend vom Thema „Kunst & Kreativität“ hat der vorangegangene Abschnitt Grundsätzliches
klar machen wollen, da die „Kunst“ – welche Art auch immer – ein „Kunststück“ hervorbringt,
zu welchem allgemein der Begriff des „Objektes“ analysiert wurde.
Vertiefend zum zweiten Punkt „Wie wird ein Objekt sinnvoll wahrgenommen?“ sind noch die
Fragen zu den Unterpunkten a) und b) näher zu erläutern bzw. zu beantworten.
ad a) Kann in unserem Universum verzerrungsfrei detektiert werden und ist ein*e menschliche*r
Betrachter*in – Wahrnehmer*in – überhaupt dazu in der Lage, ein Kunstobjekt einflussfrei
wahrzunehmen?
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SCHRÆGSTRICH // SEITE 5
ZUM THEMA // Kunst und Kreativität
ZUM THEMA // Kunst und Kreativität
Hierzu ist zu erläutern, dass diese Frage des verzerrungsfreien Detektierens auf unterschiedliche
Weise ausgelegt werden kann, da sich zunächst die Frage ergibt, welcher Art die
potenzielle Verzerrungsursache ist. Denn diese Ursache der potenziellen Verzerrung kann in
i) physikalischer Art
und/oder anderenfalls genauso in
ii) mentaler Art
hypothetisch in Erscheinung treten.
i) impliziert einen potenziellen physikalischen Einfluss auf die Wahrnehmung, welche
z.B. ein Wettereinfluss wie beispielsweise eine Sonnenblendung/ein Dunsteinfluss/eine
Sichtverstellung etc. sein kann, die die Wahrnehmung verzerren/verdecken
bzw. verfälschen kann. Eine 100%ige Wahrnehmung der Tatsachen in der Weise, wie
sie im realen Sinn auftreten, ist somit nicht möglich; das hat zur Folge, dass eine Detektierung
der Tatsachen nur eingeschränkt vollzogen werden kann.
ii) Eine ebenfalls geringe Wahrnehmung oder Verfälschung der Tatsachen macht Einfluss
mentaler Art aus, wo
ad b) die Frage gestellt werden muss, ob es überhaupt sinnvoll sein kann bzw. vom/von der
Künstler*in gewünscht oder beabsichtigt ist, dass der/die Betrachter*in/Partizipierer*in
ein Kunstwerk einflussfrei wahrnehmend auffassen soll/will/kann!?
Somit kann die Aufgabe der Kunst/des Kunststückes sein, uns – verbunden mit den
persönlichen Erfahrungen/der persönlichen Geschichte – individuell Erkenntnisse über
uns und/oder die Umwelt zu vermitteln, um daraus persönliche Konsequenzen (wie eine
Meinungsänderung oder Änderung der Ansichtssache, auch eine Verhaltensänderung
durch Stellungnahme und/oder durch das Ausüben einer Aktivität) hervorzurufen!
Der Wert der Kunst bzw. des Kunstobjektes ist durch unsere hervorgerufenen Erkenntnisse (mit
daraus resultierenden Konsequenzen) in den Augen der Betrachter*innen eine persönliche oder
gesellschaftliche Gewinnerbringung, durch welche Erkenntnisse und/oder Einsichten gegeben
sind/sein können.
Wie beispielsweise Abbildung 1 zeigt, kann man als Betrachter*in vom „Kunstwerk“ beeindruckt
sein oder beispielsweise von den unterschiedlichen Öffnungen und Neigungen der Mohnblume
ergriffen sein, da z.B. Parallelitäten aus dem individuellem Leben mit dem Motiv hervorgerufen
werden.
Dieser Kunstwerk-Wert schlägt sich psychologisch, aber großteils in unserer Sozietät monetär
nieder. Dies wiederum ist eine subjektive und von schaffenden Künstler*innen individuelle
Tätigkeit, welche die Frage aufwirft, ob der/die potenzielle Käufer*in bzw. „konsumierende*r
Betrachter*in“ bereit ist, die Kunststückpartizipation mit der geforderten „Aufwandsentschädigung“
zu quittieren.
Dieser Aspekt behandelt die – in den meisten Kulturen – leider primär festgelegte finanzielle
‘Aufwandsentschädigung‘ (der Künstler*innen) mit einem monetären Wert, was dem Kunstwerk
nicht entspricht bzw. individuell unterschiedlich eingestuft wird/werden kann und eine Frage der
Liquidität ist!
Foto: Adobe Stock
Impliziert wird mit dieser Überlegung auch die Frage, ob es nicht humaner/sozialer und gerechter
wäre, Kunst lediglich einem individuellen Wert zuzuordnen, da ja jede*r Partizipierende einen
individuellen ‘Nutzen‘ daraus zieht; dies geschieht teilweise – durch Unterstützungen und Förderungen
von Künstler*innen – natürlich partiell und wirft somit die Frage nach einer gerechten
Quittierung auf.
Mit anderen Worten: „Es ist Alles sehr kompliziert!“ 3 , was die Komplexität der Thematik deutlich
macht. Somit ist „Kunst“ immer eine persönliche Auffassung und – eventuell eine liquide –
Entscheidung, die uns mit der Frage, was uns Kunst und die durch sie hervorgerufene Erkenntnis
wert ist. Sie kann lediglich individuell oder konsensual beantwortet werden.
Nicht zu unterschätzen ist der Gedanke, dass das Hervorbringen oder Kreieren von „Kunst“ ein
entwicklungstechnischer Schritt ist, der einen schönen kreativen Prozess darstellt, welcher uns
in der geistigen Entwicklung fördert, inspiriert und den Horizont erweitern kann.
Franz Raaber
Abbildung 1: Die Mohnblume; Foto: pro mente steiermark GmbH – per arte Graz
1
Zitat vom österreichischen Sänger Willi Resetarits, alias „Dr. Kurt Ostbahn“ (geb. 1948)
2
Sinn wird nach Bedeutungstheorie (“Semantik“) als ‘Bedeutung‘ verstanden.
3
1986, Zitat vom österreichischen Bundeskanzler Dr. phil. Alfred Sinowatz (*1929 - †2008)
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SCHRÆGSTRICH // SEITE 7
ZUM THEMA // Kunst und Kreativität
ZUM THEMA // Kunst und Kreativität
Kunst. Inspiration – das Genie
Ich bin eigentlich kein Maler, aber wenn ich ein besonders schönes Bild vor mir habe oder eine
begeisternde Stimmung, dann habe ich das Bedürfnis, das darzulegen oder den Moment festzuhalten.
Ich möchte in diesem Artikel über Kreativität schreiben, deren Denkweisen analysieren oder
darlegen, wie ich meine, das verstanden zu haben. Und ich möchte über meine Erfahrungen mit
Inspiration sprechen, denn ich glaube, dass das ein ganz wesentlicher Kern der Kreativität ist.
Wenn ich ein Gedicht schreibe, dann ist da Empfindung oder Stimmung, die ich einfange. Dann
ist das ein Moment, eine Wahrnehmung, ein Gefühl, um nicht zu sagen ein Gespür.
Das ist dann meistens lustig und/oder geführt, aber ohne bewussteres Denken.
Kreativität ist etwas, das wir im Alltag brauchen. Und deren Denkweisen wir nach Kräften fördern
sollten, da es unser gesamtes Wirken bereichert. Und nach diesem Reichtum solle man
sich lenken lassen.
Ananda Frei
So wie andere malen, mit den Linien und Formen und der Farbwahl die Weiche oder Härte eines
Momentes ausdrücken, so wie es einen Vorder- und einen Hintergrund gibt und ein Innen und
ein Außen, so gilt es auch für Gedichte, erst einmal das zu erfassen, was da ist oder was man
erfassen darf.
Es ist gut, darauf zu achten, welchen Aspekt der Dinge man sieht, und sich bewusster zu werden,
dass man meistens nicht sofort alles sieht.
Kreativität kann ein heuristisches Erfassen eines Zusammenhangs sein. Es ist das Nachspüren
eines Sachverhalts.
Ich denke die Plastizität, die Beweglichkeit – heran- und wegzoomen –, die Elastizität
in die Tiefe und Ferne, dann wieder in die Nähe ins Bekannte – das ist eine Eigenschaft
der kreativen Wahrnehmung. Kreativität zeigt sich in der Alternative. Wenn
man sich dessen bewusst ist, dass es meistens noch eine weitere Sichtweise gibt,
dass es Skalen der Farbtönung zwischen zwei Farben wie Gelb und Orange gibt,
dann sucht man auch danach, wenn möglich. Wenn man spielen darf, wird man sich schillernder
zeigen. Wenn man weiß, dass das unerwünscht ist, wird man sich zurückhalten. Kreativität ist
ein Spielen mit den Sachen, mit den Dingen.
Ich meine oder glaube, dass sich der Blick auf die Sachen schult, je öfter er verwendet wird.
Oder sich wandelt. Wie bei allem, wenn man es übt. Die Worte der Gedichte – die Fäden der
Wahrnehmung –, die Stränge der Geschichtsbildung finden sich, sie werden im Gefühl emaniert
oder geformt. Der Glaube an die Dinge zeigt sich in der Wort- oder Farbwahl und in der Geduld
oder Demut, die man braucht, um zu erfassen.
Echte Kunst ist Gott geschenkt. Und richtet sich dort auch wieder hin. Es muss nicht immer eine
große Weisheit enthalten sein, man findet auch in den alltäglichen Dingen große Weisheit. Einfache
Dinge sind allgemein wiederzufinden.
Foto: pro mente steiermark GmbH – per arte Graz
In der Musik hört ein Giovanni Pierluigi da Palestrina wunderschönen Gesang. Es gab
Komponist*innen, die ihre Musik quasi transkribierten aufgrund ihrer geschulten Gabe. Es gibt
auch Töpfer, die ihre Werke oder ihr Werk vorher im Bild haben. Bei manchen formt sich das
Werk im Prozess.
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SCHRÆGSTRICH // SEITE 9
ZUM THEMA // Kunst und Kreativität
ZUM THEMA // Kunst und Kreativität
Ist Kreativität Kunst oder Kunst pure Kreativität?
Seit jeher haben Menschen das Bedürfnis, ihrer Kreativität Ausdruck zu verleihen. Sei es
in einem kleineren als auch größeren Rahmen, ob im privaten oder beruflichen Umfeld. Die
Objekte, die wir erschaffen, sollen nicht nur zweckmäßig, sondern auch schön sein und sie
stellen einen inneren Monolog zwischen dem/der Künstler*in und dem Material dar. Wünsche,
Träume oder Vorstellungen fließen in diesen kreativen Prozess ein und tragen somit dazu bei,
dass sich Künstler*innen bei dieser Arbeit selbst verwirklichen können. Wie viel von der Inspiration
kann weitergegeben werden und was bleibt in den Objekten verborgen? Reicht es dazu
aus, dass man die Gedanken nachvollziehen kann, oder muss man freier assoziieren, damit
man versteht, was die Arbeit wirklich meint?
In künstlerischer Hinsicht hat man ein sehr weites Betätigungsfeld. Dutzende verschiedene
Techniken in der Malerei, die sich sehr unterscheiden, treten auf, z.B. beim Malen mit Öl: Schichtweise
mehr und mehr Details werden in die Bilder eingearbeitet, damit sie plastischer wirken
oder um Farben besser miteinander zu kombinieren. Geprägt ist dieser Stil durch seine hohe
Farbsättigung und die realistische Darstellungsweise von Objekten und Menschen. Man könnte
sie als starken Gegensatz zum Surrealismus sehen. Als Malmittel in der Ölmalerei werden
Balsam-Terpentinöl, Harzfirnis oder andere Öle verwendet. Man sollte darauf aufpassen, dass
nicht zu viel Öl oder ein zu feuchter Untergrund verwendet werden, da Risse oder Runzeln im
Bild entstehen können, was man als Krakelüre bezeichnet. Mit der Zeit gilben die Ölbilder aus;
ohne Sonneneinstrahlung verstärkt sich dieser Effekt und kann durch eine erneute Lichtzufuhr
teilweise wieder rückgängig gemacht werden. Als letzten Schritt, was für gewöhnlich ein paar
Wochen dauern kann, bis die Farbe vollständig trocken ist, kann man einen Firnis auftragen, der
die Oberfläche versiegelt und schützt.
Mit Wasser- oder Pastellfarben hat man z. B. den Eindruck, man würde die Gemälde durch eine
Fensterscheibe hindurch beobachten, da hier die Farben mehr ineinanderfließen und durch ihre
geringe Intensität wie nur angedeutete Objekte wirken. Bei dieser Technik werden die Farben
ein wenig mit Wasser verdünnt, um sie dann hauptsächlich direkt auf Papier oder Pergament
aufzutragen. Der weiße Hintergrund scheint hier oftmals ein wenig durch, was der Zeichnung
eine gewisse Tiefe und Leuchtkraft verleiht.
Beim Arbeiten mit Holz soll die natürliche Schönheit des Holzstückes besser herausgearbeiten
oder Dinge sollen auf eine neue Art interpretiert werden, um ihnen somit wieder einen neuen
Wert zu verleihen. Bei der Bildhauerei geht es mehr um das Vorstellungsvermögen, was man
aus Objekten machen kann. Ich finde es bemerkenswert, wie alle Menschen in diesen Sparten
arbeiten, braucht man doch stets ein ähnliches Maß an Geduld, Sachverstand, natürlich gepaart
mit einer kräftigen Note aus Kreativität und Durchhaltevermögen. Nur wer den Dingen Raum
gibt, sich zu entfalten, kann in künstlerischer Hinsicht etwas von Bedeutung erreichen.
Schon seit Anbeginn der Zeit will die Menschheit Momente oder Gedanken festhalten, um sich
der Illusion hinzugeben, dass das Leben nicht vergänglich sei und ihre Namen bestehen bleiben
würden. Solche Abbilder ihres Wesens sind so alt wie die Menschen. Kunst hat und wird es
immer geben, egal in welcher Form auch immer. Sich mitzuteilen, ganz egal ob in Wort oder
schriftlicher, malerischer oder in gestalterischer Form, sind alles Dinge, die sich in jeder Kultur
wiederfinden. Auch wenn die Menschen rund um die Welt unterschiedlichste Werkzeuge, aus
Metallen oder Steinen, erschaffen, so sind die Endergebnisse oft verblüffend ähnlich. Meist unterscheiden
sich nur die Materialien, mit denen man etwas erschafft. Egal, womit die Menschen
arbeiten – es ist schon erstaunlich, wie weit man mit den primitivsten Werkzeugen gehen kann,
wenn man ganz genau weiß, wie man sie sinnvoll einzusetzen hat.
Was bringt einen aber dazu, künstlerisch tätig zu sein? In unserer kurzlebigen, hektischen Zeit
ist es für manche schlicht ein Mittel zum Zweck, um sich abzulenken von den Sorgen der Arbeit,
des sozialen Umfeldes; und natürlich auch, um Spaß zu haben. Wie detailreich die Werke
gestaltet werden, spielt hier nicht unbedingt für jede*n eine zentrale Rolle. Bei gestalterischen
Therapieformen wertet man ja auch mehr die Botschaft aus, die hinter den Bildern steckt, als
dass es um perfektionistisches Arbeiten geht. Hohe künstlerische Ansprüche an sich selbst zu
stellen, ist vielleicht ein Grund, wieso manche an diesen Tätigkeiten scheitern. Nur für mich
selbst gemacht, kann es ja trotzdem einen gleich hohen Stellenwert besitzen. Bei manchen
entstehen durch einen spielerischen Zugang so bessere Ergebnisse, als wenn sie unnötig unter
Druck gesetzt werden, was ihre eigene Kreativität hemmt.
Kunst ist zum Beispiel in der Verhaltenstherapie immer wieder ein Thema, um unter anderem
die eigenen Probleme zu erkennen, sie zu versinnbildlichen und sich wertfreie Gedanken zu
machen, was sie bedeuten und über einen aussagen. Man kann nämlich niemanden helfen,
der nicht erkennt, dass er mit gewissen Dingen ein Problem hat, da man dann meist auf taube
Ohren stößt und es einfach schade um den Versuch ist. Fortschritte machen die Menschen ganz
unterschiedliche Probleme und bedürfen vielleicht einer längerfristigen, nicht so leicht realisierbaren
Lösung.
Was bedeutet Kunst für mich selbst eigentlich? Ich kann grundsätzlich nur mit Arbeiten etwas
anfangen, bei welchen man einen gewissen Sinn erkennen kann und man die tatsächliche
Begabung des/der Künstler*in spürt. Die er/sie mithilfe der handwerklichen Fähigkeiten
so eindringlich aufs Papier bringt, dass die Begeisterung gleich auf den/die Zusehende*n
überspringt. Kunst, die sich nur über Botschaften definiert, funktioniert für mich nicht. Auch wenn
man nämlich auf einen gewissen Tatbestand hinweisen will, könnte man das mit einem entsprechenden
Objekt umso deutlicher versinnbildlichen.
Eine Zeitlang habe ich mit Specksteinen gearbeitet und kleinere Skulpturen gefertigt. In einem
gewissen Ausmaß gab mir das einen inneren Frieden, da ich damals Freunde hatte, die sich
auch für solche Dinge interessierten. Plötzlich kann der Funke fehlen, der eben diese Tätigkeit
zuvor so unterhaltsam gemacht hat. Ich wollte meine eigenen Ideen umsetzen und nicht einfach
nur blind andere kopieren. Irgendwann kam mir dann einfach die Inspiration abhanden. Man
könnte sich denken, dass alles nur eine Phase sei. Ich gab mir ein wenig Zeit, beschäftigte mich
mit anderen Dingen und hoffte, wieder die Lust an der Arbeit mit Specksteinen zu finden. Bei mir
verhielt sich das aber nicht so, da ich mich so intensiv, ja fast schon obsessiv mit den Dingen
beschäftigt habe. Ab diesem Punkt schaue ich mich dann aber nach neuen Betätigungsfeldern
um.
Christoph Gräber
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SCHRÆGSTRICH // SEITE 11
WISSENSWERT // Kunst und Kreativität
WISSENSWERT // Kunst und Kreativität
Filme
Warum Filme? Ich habe mir dieses Thema zu Herzen genommen, da Filme für mich einen sehr
guten Unterhaltungswert bieten. Dabei interessiert mich auch immer neben dem Film der Hintergrund,
auf welcher Idee basierend der Film entstanden ist. Ich finde es spannend, Informationen
über die Einspielergebnisse und die Produktionskosten der Filme einzuholen. Ebenfalls ist es
für mich interessant, welche Schauspieler*innen in den dargebotenen Filmen mitspielen.
Nachstehend möchte ich auf folgende Punkte näher eingehen:
1. Die erfolgreichsten Filme
2. Meine drei Filmempfehlungen
3. Wer ist euer Top-Bösewicht?
1. Die erfolgreichsten Filme aller Zeiten weltweit nach Einspielergebnis (Top 5):
Gelistet wird nach Einspielergebnis in allen Kinos weltweit. Alle Angaben zu Einnahmen und
Kosten sind in Millionen US-Dollar dargestellt. (Stand September 2021)
Platz Titel Jahr Einspielergebnis Produktionskosten
1 Avatar – Aufbruch nach Pandora 2009 2.802,4 356,0
2 Avengers: Endgame 2019 2.797,8 237,0
3 Titanic 1997 2.196,1 200,0
4 Star Wars: Das Erwachen der Macht 2015 2068,2 245,0
5 Avengers: Infinity War 2018 2048,4 300,0
Quelle: (Stand: 16.09.2021) https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_erfolgreicher_Filme
2. Meine drei Filmempfehlungen
Die üblichen Verdächtigen
Der Thriller wird in Rückblenden erzählt und am Ende erwartet uns eine überraschende
Wendung. „X-Men“-Regisseur Bryan Singer hat den starbesetzten Kultfilm inszeniert. Der
Film wurde in nur 35 Tagen in Los Angeles und New York abgedreht!
Apocalypse Now
Inhalt von Apocalypse Now ist der Vietnamkrieg. Der Film basiert auf einer Erzählung von
Joseph Conrad sowie auf Vietnamkriegsreportagen von Michael Herr. Er wird als einer der
besten Antikriegsfilme bezeichnet.
Laurence Fishburne („The Matrix“) spielt einen blutjungen Soldaten und auch Harrison Ford
ist kurz im Film zu sehen.
2001 – Odyssee im Weltraum
Regie-Genie Stanley Kubrick begibt sich in diesem Science-Fiction-Klassiker auf die Suche
nach dem Sinn des Lebens. Dieses Werk wurde durchgehend mit klassischer Musik hinterlegt,
u.a. stammen Musikstücke von den Komponisten Johann und Richard Strauss sowie auch
vom zeitgenössischen György Ligeti.
3. Wer ist euer Top-Bösewicht?
Bösewichte werden mit Genuss gehasst. Die Würze der Handlung wird meist durch
Filmschurken hergestellt und die Held*innen strahlen erst durch diese gemeinen Gestalten.
Ein Mitfiebern und Mitleiden rufen die Schurk*innen in den Zuschauer*innen hervor, da sie
Situationen gruselig und Missionen gefährlich machen. Die Show wird den Held*innen sogar
oft gestohlen, da die Bösartigkeit mancher Film-Fieslinge so gut ist.
Hier meine Top 5 Bösewichte:
Star Wars - Darth Vader: „Ich bin dein Vater“
Das Schweigen der Lämmer - Hannibal Lector: „Zu gerne würde ich noch mit Ihnen
plaudern – aber ich habe noch ein Festessen mit einem guten Freund“
Harry Potter - Lord Voldemort: „Voldemort ist meine Vergangenheit, meine Gegenwart
und meine Zukunft“
Gladiator – Commodus: „Hab‘ ich die Schlacht verpasst?“
Batman - Der Joker: „Why so serious?“
Armin Glawischnig
Quelle: (Stand 16.09.2021)
https://image.tmdb.org/t/p/w1280/7S7PE3vK9Eh5uzCYBDGk5qTJeYW.jpg
Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Die_%C3%BCblichen_Verd%C3%A4chtigen (Stand 16.09.2021)
https://de.wikipedia.org/wiki/Apocalypse_Now (Stand 16.09.2021)
https://de.wikipedia.org/wiki/2001:_Odyssee_im_Weltraum (Stand 16.09.2021)
https://popkultur.de/die-groessten-boesewichte-in-filmen/ (Stand 16.09.2021)
SEITE 12 //SCHRÆGSTRICH
SCHRÆGSTRICH // SEITE 13
WISSENSWERT // Kunst und Kreativität
WISSENSWERT // Kunst und Kreativität
Fotografie
Ich würde euch, liebe Leser*innen, gern über ein Thema der Kunst und Kreativität berichten, das
aus unserem Leben quasi nicht wegzudenken wäre: Die Fotografie. Im Speziellen widme ich die
nächsten Zeilen der Geschichte der Fotografie.
Im Jahr 1826 gelang es Joseph Nicéphore Niépce (1765-1833), die erste beständige Fotografie
mithilfe einer Camera Obscura aufzunehmen und abzubilden. Sie zeigt den Ausblick aus seinem
Arbeitszimmer. Bei Belichtungszeiten von bis zu acht Stunden war es jedoch noch unmöglich,
Personen oder sich bewegende Objekte abzulichten.
In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts war es aufgrund der verbesserten Lichtempfindlichkeit
der Filme möglich, Kleinbildkameras herzustellen. Oskar Barnack hatte schon 1905
die Idee, das Negativ-Format zu verkleinern, um die Bilder nachträglich zu vergrößern. Barnack
war Entwicklungsleiter bei Leica, als er zehn Jahre später die erste Kleinbildkamera der Welt
entwarf und in den 1920er Jahren fertigstellte. 1925 wurde die Ur-Leica der Öffentlichkeit präsentiert.
Es handelte sich dabei um eine Sucher-Kamera mit einem Objektiv von 50 Millimetern
Brennweite (…), ein Standard, der später oft kopiert wurde.
Louis Jaques Mandé Daguerre (1787-1851), der von Niépces Arbeiten begeistert war, wurde
sein Partner und zusammen forschten sie daran, die Belichtungszeiten zu verkürzen. 1833 verstarb
Niépce, jedoch setzte Daguerre die Versuche fort. Er konnte nach jahrelanger Forschung
die Belichtungszeit auf vier Minuten im Sommer und fünfzehn Minuten im Winter reduzieren,
indem er Jod-Silberplatten mit Quecksilber bedampfte. Bilder, die mit diesem Verfahren entstanden,
blieben allerdings Unikate.
William Henry Fox Talbot beseitigte dieses Problem mit der sogenannten Kalotypie. Mit der
Qualität und Brillanz der Fotos von Daguerre konnten sie nicht mithalten, aber es war möglich,
von einem Bild mehrere Abzüge zu machen.
Quelle:
https://www.fotohits.de/themen/report/serie-klassiker-der-kamerageschichte/die-entwicklung-der-ur-leica/
In den 1950er Jahren konnte sich neben der Sucher-Kamera die Spiegelreflex-Kamera durchsetzen.
Das Prinzip: Der Lichteintritt wird in den Sucher gespiegelt. Dadurch kann der Fotograf
genau sehen, was später das Bild zeigen wird. Der Umlenkspiegel, der das Bild in den Sucher
projiziert, klappt beim Auslösen beiseite, sodass der Lichtstrahl den Film belichten kann. Die Firma
Afga war die erste, die 1936 den Farbfilm entwickelte. Die technische Weiterentwicklung ließ
sich nicht mehr aufhalten: Kameras wurden zunehmend komfortabler und mit elektronischen
Bauteilen war es möglich, eine vollautomatische Kamera zu bauen, die Schärfe, Blende und
Verschlusszeit selbst einstellt.
Quelle: https://www.classiccollection.ch/images/classic-collection/balgenkamera.JPG
Ein Manko hatten jedoch all diese Verfahren: Die Platten, die als Träger für die lichtempfindliche
Schicht benutzt wurden, waren schwer und unhandlich. Und für jede neue Belichtung mussten
die Platten getauscht werden.
George Eastman entwickelte deshalb zusammen mit einem Partner 1889 den Rollfilm. Nun war
es möglich, mehrere Fotos hintereinander zu schießen. Es war auch Eastman, der auf die Idee
kam, das Entwickeln der Rollfilme den Fotografen abzunehmen.
Er bot diese Arbeiten als Dienstleistung für seine Kameramodelle an. Wenn man den Rollfilm
der Kamera vollgeknipst hatte, konnte man den ganzen Apparat zu Kodak schicken und bekam
wenig später die Abzüge sowie eine mit frischem Film bestückte Kamera zurück.
Quelle: https://www.ifolor.de/inspirationen/geschichte-fotografie-teil4
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WISSENSWERT // Kunst und Kreativität
WISSENSWERT // Kunst und Kreativität
In den 1990er Jahren stellte die digitale Revolution die Foto-Welt nochmals auf den Kopf. Auf
einmal war es möglich Bildmaterial auf digitalen Datenträgern zu speichern. Somit muss kein
Film mehr ausgearbeitet werden und Fotos können gegebenenfalls gelöscht werden. Mit der
Hilfe von Bildbearbeitungssoftware hat man zudem die Möglichkeit, Fotos nachzubessern/zu
optimieren oder zu manipulieren.
Georg Hoffmann
Quelle:
https://www.planet-wissen.de/kultur/medien/geschichte_der_fotografie/index.html
Lego: Bauen – Entdecken – Spielen – Kreieren
Ich sammle Lego-Figuren seit meiner Kindheit. Es gefällt mir, über ein Thema zu schreiben, bei
welchen ich Informationen weitergeben kann. Was mich an Lego so fasziniert, ist das Zusammenbauen
der verschiedenen Lego-Figuren.
Lego ist ein dänisches Spielzeugunternehmen und wurde 1932 von Tischlermeister Ole Kirk
Christiansen gegründet. Im Jahr 1934 wurde der Firma von Kirk Christiansen der Name Lego
gegeben, was eine Kurzform von “Leg godt“ ist. Am Anfang machte er noch Holzspielzeuge bis
1947 und dann schaffte seine Firma Lego die ersten Plastik-Spritzgussmaschinen an. Es wurde
vermutet, dass das Wort Lego aus dem Lateinischen entnommen wurde, was auf Deutsch „ich
lese, ich sammle“ bedeuten würde. Dies wurde aber bestritten, weil Lego aus dem Dänischen
Wort, “Leg godt“ entstanden ist, was „spiel gut“ auf Deutsch heißt.
Eine kleine Auflistung verschiedener “Lego Produkte“: Lego Bionicle, Lego Technic, Lego City,
Lego Star Wars. Lego hat so auch aus mehreren bekannten Filmen Lego-Themen gemacht.
Figuren und Lego-Videospiele sind wahrscheinlich sehr bekannt, weil ihr schon einige dieser
Produkte gesehen oder sogar gekauft habt. Etwas, was mich deprimiert, ist dass es “Lego Bionicle“
zurzeit nicht mehr im Laden zu kaufen gibt, welche ich – seit klein auf – sammle.
Meine Sammlung von Lego-Figuren habe ich als Kleinkind begonnen, was die Leidenschaft. am
Sammeln von Lego-Figuren, entfachte. Damals war Bionicle das einzige zum Sammeln und der
Anfang war gemacht – ohne ein Ende im Blick. Zuerst spielte ich auch noch mit den Figuren;
als ich im jugendlichen Alter war, wurde es nur noch zum Sammeln gekauft. Eine Lego-Figur
auszuwählen, war als Kind eine sehr schwierige Entscheidung, weil es in der Bionicle-Welt
sechs Helden und sechs Schurken im Geschäft gab. Warum immer sechs Stück, fragt ihr euch?
Weil dies von den Elementen Feuer, Wasser, Erde, Luft, Gestein, Eis und den zwei anderen
Elementen Licht und Schatten, die es nicht so oft zu kaufen gibt, inspiriert wurde. Im Laufe der
Zeit wurden auch noch weitere Elemente hinzugefügt.
Alexander Kulmer
Quellen:
https://www.lego.com/de-at/service/help/fun_for_fans/more_about_us
https://de.wikipedia.org/wiki/Ole_Kirk_Christiansen
https://www.valuebrick.at/lego-themen/lego-bionicle/
https://de.wikipedia.org/wiki/Lego_Bionicle:_Das_Abenteuer_beginnt
https://chronistwiki.de/wiki/BIONICLE
Walt Disney
Foto: Adobe Stock
Ich würde euch, liebe Leser*innen, gerne mehr
zum Thema Zeichentrick- bzw. Cartoonserien
berichten, welches aus unserem Leben nicht
mehr wegzudenken ist.
Jemand, der den Zeichentrick geprägt hat, war
Walt Disney. Er war zweifelsohne in den USA,
vermutlich sogar weltweit, einer der wichtigsten
Köpfe des 20. Jahrhunderts. Aus seiner Fantasie
ist Mickey Mouse entsprungen.
Foto:
https://www.mirror.co.uk/news/weird-news/21-things-you-might-not-9287640
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WISSENSWERT // Kunst und Kreativität
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Haiku
Wer war Walt Disney?
Walt Disney wurde am 5. Dezember 1901 in Chicago (IIIinois) geboren und starb am 15. Dezember
1966 in Burbank (Kalifornien). Er war ein amerikanischer Film- und Fernsehproduzent
und wurde berühmt als Pionier der Zeichentrickfilme, darunter Mickey Mouse. Disney machte
sich als Schöpfer der Vergnügungsparks „Disney“ und „Walt Disney World“ einen Namen.
Was ist ein Haiku?
Ein Haiku ist eine traditionell japanische und die kürzeste Gedichtform der Welt.
Es besteht normalerweise aus 5-7-5 Moren (Silben). Da Silben aber nicht genau dasselbe
wie Moren sind, nutzen viele Autoren bei deutschen Haikus 10-14 Silben. So kann es mit
einem original japanischen Haiku am ehesten verglichen werden. Es wird dabei immer Bezug
auf die Gegenwart genommen.
Sonnenschein
Vögel singen
Kinder schreien durcheinander
Sommer
Kerzen flackern
Kugeln glänzen
Keksduft in der Luft
Weihnacht
Prince Black
Foto: Adobe Stock
Früh zeigte sich sein Interesse und seine Leidenschaft für das Zeichnen. Er stellte Cartoons aus
der Tageszeitung dar und versuchte sich an eigenen Werken. In der High-School belegte Disney
Kurse in Fotografie und Zeichnen. Mit 16 Jahren verließ er die Schule, um sich bei der Armee
zu melden, wurde aber abgelehnt, da er noch zu jung dafür war. Stattdessen bewarb er sich, ein
Jahr später beim Roten Kreuz, wo er als Rettungsfahrer eingesetzt wurde. Seine Freizeit nutzte
Disney zum Zeichnen. Walt Disney kehrte mit gerade mal 18 Jahren zurück nach Kansas City.
Sein Ziel war es, ein Zeitungskünstler zu werden. Sein Bruder Roy verschaffte ihm einen Job
im Pesman-Rubin Art Studio, wo er auf Ub Iwerks, einen Trickfilmzeichner, traf. Mit einem Startkapitel
von 250 Dollar kauften Disney und Iwerks die notwendige Ausstattung und mieteten ein
kleines Büro als Studio. Dort begann Walt, kurze Werbefilme und Cartoons zu produzieren, ehe
er 1923 nach Hollywood ging, wo er zusammen mit seinem Bruder Roy Disney die Walt Disney
Company gründete. Nach weiteren Kurzfilmen, die eine Mischung aus Trickfilmen und Realfilmen
waren, folgte 1928 die Erfindung von Mickey Mouse, womit Walt Disney innerhalb weniger
Jahre zu einem der weltweit bekanntesten und erfolgreichsten Filmproduzenten wurde. In den
1930er Jahren entwickelte er den Zeichentrickfilm in seinen Studios weiter, beispielweise durch
Ergänzung von Ton und Farbe, um schließlich 1937 mit ‚Schneewittchen und die sieben Zwerge‘
den ersten abendfüllenden Zeichentrickfilm zu veröffentlichen. Dieser gilt heute als Meilenstein
der Filmgeschichte. Weitere dieser Filme wie Pinocchio (1940) und Bambi (1942) folgten.
Seine Filme waren bei allen Altersgruppen beliebt und die von ihm erfundenen Cartoon- Figuren
wie Donald Duck, Goofy, Pluto usw. wurden zu Kultfiguren der Unterhaltungsbranche.1955
eröffnete Disney seinen Vergnügungspark „Disneyland“. Walt Disney wurde mit 26 Oscars ausgezeichnet
und nach seinem Tod produzierten die Disneys-Studios weitere erfolgreiche Film.
Quelle
https://www.schreiben.net/artikel/haiku-4017/
Quelle: https://www.mirror.co.uk/news/weird-news/21-things-you-might-not-9287640
Rene Raminge
r
Foto: Adobe Stock
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LEBENSART // Kunst und Kreativität
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Minimalismus – Die Kunst des Loslassens
Wussten Sie, dass jede‘r Durchschnittseuropäer*in 10.000 Gegenstände besitzt?
Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, sich von unnötigen Dingen zu trennen? Vielleicht
haben Sie bereits damit angefangen oder wollten das immer schon einmal ausprobieren.
In diesem Artikel erkläre ich einige Methoden, mit dem Ausmisten und Loslassen anzufangen,
und erläutere, welche Vorteile dies hat.
Zuerst aber die Frage: Was bedeutet Minimalismus eigentlich?
Minimalismus heißt nicht, wie viele annehmen, nur noch so wenig wie möglich zu besitzen z.B.
nur 100 Dinge. Es geht darum, nur mehr die Sachen zu besitzen, die einem Freude machen
oder nützlich sind. Das bedeutet, wenn Ihnen Ihr Staubsauger keine Freude bringt, sollten Sie
ihn trotzdem behalten, da Sie ihn im Alltag oft brauchen. Wenn Sie eine große Büchersammlung
oder Ahnliches haben, müssen Sie diese nicht entsorgen, wenn sie Freude bringt. Ganz egal,
ob andere meinen, das sei nicht minimalistisch genug – wichtig ist nur, wie Sie das empfinden.
Haben Sie allerdings zehn Kochtöpfe, benutzen aber nur drei davon, können Sie darüber nachdenken,
zumindest ein paar von den anderen wegzugeben. Mit ‚weggeben‘ ist allerdings nicht
‚wegschmeißen‘ gemeint! Klar, was alt oder kaputt, also nicht mehr zu verwenden ist, gehört
in den Müll. Doch die Gegenstände, die noch zu gebrauchen sind, können Sie beispielsweise
spenden.
Auch Ihren Email-Account oder die Fotos auf Ihrer Kamera können Sie durchgehen, löschen
oder im Fall der E-Mails als Spam melden oder abbestellen.
Im Minimalismus geht es aber nicht nur um greifbare Objekte, Sie können auch psychisch ausmisten.
Haben Sie möglicherweise eine sogenannte Freundin oder einen Freund, die/der hinter
Ihrem Rücken Geheimnisse oder Lügen erzählt? Zu so jemandem können Sie den Kontakt getrost
abbrechen, es wird Ihnen dadurch besser gehen.
Wichtig ist auch noch: Beim Minimalismus geht es nicht um Verzicht!
Jetzt möchte ich Ihnen allerdings erst einmal die Methoden zum physischen Ausmisten näherbringen.
Die erste Technik ist besonders gut für Einsteiger*innen geeignet, da man einfach anfängt und
sich jeden Tag von einem Stück mehr trennt. Es handelt sich um die 30-Tage-Challange, die von
Joshua Fields Millburn und Ryan Nicodemus erfunden wurde. Sie funktioniert so: Am ersten Tag
mistet man ein Teil aus, am zweiten zwei Teile und so weiter. Also werden Sie sich am 30 Tag
von dreißig Stücken trennen. Damit entlässt man am Ende eines Monats 465 Dinge aus deinem
Leben. Am einfachsten ist es, wenn man am Ersten des Monats beginnt, dann ist es einfacher,
sich zu merken, wie viele Gegenstände man jeden Tag finden muss. Die Fleißigen können natürlich
auch Tag 31 dazu machen.
Falls Ihnen die erste Methode zu lange dauert, können Sie es auch so wie die Japanerin Marie
Kondo handhaben. Ihre KonMari-Taktik funktioniert wie folgt: Man geht genau nach der von ihr
empfohlenen Reihenfolge vor. Zuerst Kleidung, dann Bücher, Schriftstücke, Kleinkram und zuletzt
die Erinnerungsstücke. Es ist wichtig, dass man nicht von Raum zu Raum vorgeht! In jeder
Kategorie empfiehlt Marie Kondo, alle Gegenstände aus den Kästen herauszuholen und auf
einen Haufen zu legen. Dadurch wird einem erst bewusst, wie viel man besitzt, und oft hilft dies,
sich davon auch trennen zu können. Im Anschluss nimmt man jedes Teil einzeln in die Hand
und fragt sich: „Does it spark joy?“, also „Macht es mir Freude?“. Auch hier gilt – manche Dinge
werden in Ihnen keine Freude auslösen, die Sie trotzdem behalten, weil Sie diese brauchen,
siehe das Beispiel mit dem Staubsauger.
Am Ende suchen Sie für jedes Ding einen Platz, an den Sie es ab jetzt immer zurückräumen.
Diese Technik braucht zwar mehr Zeit, ist aber dafür sehr erfolgreich.
Die Minimalisten-Packparty wurde ebenfalls von den Erfindern der 30-Tage-Challenge veröffentlicht.
Dabei packt man all seine Gegenstände in Kisten, als würde man umziehen. Falls Sie
in naher Zukunft vorhaben, Ihren Wohnort zu wechseln, wäre das die perfekte Chance, diese
Strategie auszuprobieren. Nachdem alles in den Kartons verstaut ist, nehmen Sie jedes Mal,
wenn Sie etwas benötigen, diesen einen Gegenstand heraus. Was nach drei bis maximal sechs
Wochen noch verpackt geblieben ist, können Sie ohne zu zögern weggeben. Bitte beachten Sie,
dass es logisch ist, bei 25° C nicht die Handschuhe und den dicken Schal anzuziehen, Sie diese
aber trotzdem behalten dürfen. Auch Dekoration, die nur für einen Anlass im Jahr hervorgeholt
wird, zählt nicht dazu. Im Grunde ist diese Art des Ausmistens sehr zeitaufwendig, führt aber
letztendlich zu einem guten Ergebnis.
Wenn Sie dann etwas fortgeschrittener sind, können Sie auch die 20/20-Regel anwenden. Diese
besagt, dass alles, was zu Unsicherheit führt, ob es behalten werden möchte oder nicht,
weggegeben werden kann, wenn es um maximal € 20 und innerhalb von 20 Minuten wieder
besorgt werden kann. Etwas erneut kaufen sollten Sie aber nur, wenn Ihnen der Gegenstand
wirklich fehlt.
Ebenfalls können Sie Gebrauch von der „eins-rein, eins-raus“-Methode machen. Also jedes Mal,
wenn ein neues Teil bei Ihnen einzieht, muss ein anderes gehen. So können Sie den Zuwachs
an neuen Dingen minimieren.
Foto: Adobe Stock
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LEBENSART // Kunst und Kreativität
LEBENSART // Kunst und Kreativität
Kommen wir nun zu den Vorteilen des Minimalismus:
‣ Sie brauchen weniger lange, um aufzuräumen. Dadurch sparen Sie gleichzeitig Zeit.
‣ Sie sparen Geld, da Sie nun einen besseren Überblick haben, was Sie besitzen. So
verhindern Sie den Kauf eines Gegenstandes, den Sie bereits so oder in ähnlicher Form
besitzen.
‣ Auch für die Umwelt können Sie etwas Gutes tun. Wenn etwas kaputtgeht, können Sie
es durch eine nachhaltigere Alternative ersetzen, z.B. einen Einwegrasierer aus Plastik
durch einen Rasierhobel aus Metall, den Sie wiederverwenden können.
‣ Sie können mit dem ersparten Geld Erlebnisse finanzieren.
‣ Wenn Sie sich von vielen Dingen getrennt haben, könnten Sie in eine kleinere Wohnung
ziehen, da Sie nicht mehr so viel Platz benötigen.
‣ Gönnen Sie sich ab und zu etwas. Sie können beispielsweise eine Pizza im Monat eher
genießen als in regelmäßigen Abständen.
‣ Sie finden alles schneller, weil Sie genau wissen, wo Sie was abgelegt haben.
‣ Vor allem bei Kleidung werden Sie sich bei der Entscheidung leichter tun. Nie wieder
werden Sie vor Ihrem gefüllten Kleiderschrank stehen und „nichts zum Anziehen“ haben.
‣ Auch bei Depressionen kann Minimalismus (vorbeugend) helfen, da Sie weniger Stress
und dafür mehr Zeit für soziale Kontakte haben.
‣ Außerdem wird Ihnen klar, dass Sie die Dinge besitzen, nicht umgekehrt.
Hier noch ein paar Bücher-/Filme-/Serientipps, falls Sie nach Inspiration suchen
(all diese Bücher/Filme/Serien habe ich selbst gelesen bzw. gesehen. Alle Filme/Serien gibt es
auf Netflix.):
Bücher
• „Das Minimalismus-Projekt: 52 praktische Ideen für weniger Haben und mehr Sein“
von Herrmann Christof
• „Magic Cleaning“ von Marie Kondo
• „Minimalismus leben für Dummies“ von Tolga Selim
Filme/Serien
• „Minimalismus: Weniger ist jetzt“
• „Minimalism: A Documentary about the important things“
• „100 Dinge“
• „Aufräumen mit Marie Kondo“
Prince Black
Kunstwerke auf der Haut – Tattoos
Schwarz, bunt, groß oder klein. Ich bin mir sicher, wenn Sie durch die Innenstadt gehen, sehen
Sie viele Menschen mit Tattoos. Doch was hat es mit diesen auf sich?
Der älteste tätowierte Mensch, der je gefunden wurde, war Ötzi; allerdings entstanden die ersten
Tattoos schon um ca. 12.000 vor Christus. Damals schnitt man sich eine Wunde und rieb
diese mit Asche ein. Der britische Kapitän James Cook gab den Kunstwerken auf der Haut den
Namen „Tattoo“, als er sie 1765 entdeckte.
Das erste offizielle Tattoostudio eröffnete Samuel O-Reily mit der ersten elektrischen Tattoomaschine.
Diese Maschine machte es möglich, Tattoos schneller und günstiger zu stechen.
Tattoos können aus ganz vielen verschiedenen Gründen entstehen. Man versuchte beispielsweise
durch bestimmte Zeichen Krankheiten und Leid zu verhindern, aber sie können auch für
eine Verbindung mit kriminellen Machenschaften stehen. In diesem Fall werden Abbildungen
der Opfer zur Schau gestellt oder es handelte sich um eine Mutprobe im Gefängnis. Da man
dort nicht das professionelle Equipment dafür hat, werden umgebaute Rasierer, Kugelschreiber
oder Nadel und Tinte verwendet. Um die Tattoos zu desinfizieren, benutzt man Urin.
Ein bekanntes Häftlingstattoo ist die Träne unter dem Auge. Diese steht entweder für einen begangenen
Mord oder den Verlust einer angehörigen Person.
Wollte man nach dem Gefängnis wieder zurück in ein gesellschaftlich anerkanntes Leben, so
versuchte man, Tätowierungen, die nicht zu verdecken waren, wegzuätzen oder mit Salz wegzureiben.
Im Justizvollzugskrankenhaus Fröndenberg und auch in Thüringen gibt es die Möglichkeit,
sich als ehemaliger Häftling die Tattoos entfernen zu lassen, falls das Verstecken nicht
möglich ist.
William Dampher, ein ehemaliger Forscher, sorgte dafür, dass Tattoos wieder mehr Akzeptanz
bekamen, indem er einen Prinzen mit sehr vielen Tattoos zeigte. Einige Zeit später hatten Tattoos
dann ihren richtigen Durchbruch, als sie auch in Magazinen und im Fernsehen dargestellt
wurden.
Mittlerweile werden die typischen Gefängnistattoos als „Old-School-Stil“ betitelt und erfreuen
sich immer größerer Beliebtheit. Doch ehemalige Häftlinge leiden immer noch stark unter ihren
Körperverzierungen. Da Tattoos jedoch heutzutage quasi ein Trend sind, sollte man den entlassenen
Gefängnisinsass*innen ihre Würde nicht mehr absprechen.
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LEBENSART // Kunst und Kreativität
DIES UND DAS // Kunst und Kreativität
Deutschsprachiger Hip-Hop
Häufige Fragen bei Tattoos:
• Wie viel kostet ein Tattoo?
‣ Für jedes Tattoo wird ein individueller Preis festgelegt, abhängig von der Größe
und dem Aufwand. Meistens bezahlt man jedoch für alle Tattoos, die in weniger
als einer Stunde angefertigt werden können, € 100, danach wird darauf aufgebaut.
• Wie weh tut ein Tattoo?
‣ Der Schmerz ist bei jeder Person unterschiedlich, aber prinzipiell hängt er von der
Stelle und von der Größe ab.
• Wie lange dauert es, bis ein Tattoo verheilt?
‣ Normalerweise innerhalb von 8-10 Tagen, vollständig nach 4 Wochen.
Quellen:
https://swiss-ink-tattoo.ch/tattoo-geschichte/
http://www.unique-online.de/gefangnistatowierungen/6595/
Prince Black
Egal ob Dame, Samy Deluxe oder Genetikk, Hip-Hop gefällt mir sehr gut. Zu Unrecht wird
Hip-Hop nur auf Drogen, schnelle Autos und leicht bekleidet Frauen reduziert. Wer sich ein
bisschen mehr mit dieser Musikrichtung auseinandersetzt, wird schnell merken, welch schöne
Texte, coole Beats und starke (Rap-)Techniken es gibt. In der Schweiz, in Österreich und vor
allem in Deutschland, also im gesamten deutschsprachigen Raum, gibt es richtig motivierende
Rapper*innen.
Angefangen zum Hören von Hip-Hop
habe ich mit vierzehn Jahren. Dann habe
ich gewechselt auf Rock. Nach 10 Jahren
Rockmusik bin ich mit 24 Jahren auf
den Geschmack des Reggae gekommen.
Ein Jahr später, im Jahr 2018, bin ich
dann wieder auf Hip-Hop geswitcht. Am
liebsten höre ich den Salzburger Musiker
,,Dame“, aber es gibt noch einige Künstler,
die mir gut gefallen. Bei manchen kenne
ich oft nur ein Lied. Aber zum Beispiel
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„Genetikk“ – von dieser Formation finde
ich ein paar Songs gut. Doch Hip-Hop ist
vielfältig: Es gibt Gangster Rap, Battle Rap oder kommerziellen Hip-Hop. Es gibt auch Hip-Hop
in jeder Landessprache, von Männern, Frauen oder Gruppen. Hip-Hop ist mehr als Musik, es ist
ein Lebensgefühl. Ich bin ohne Vater aufgewachsen, und es hört sich vielleicht merkwürdig an,
aber Hip-Hop, im Speziellen die Gruppe „Genetikk“, ist für mich ein Vaterersatz geworden. Der
Song “So lange ich Träume habe“ von dieser Gruppe hat mich ein Stück weit zu dem gemacht,
der ich heute bin.
Zum Schluss möchte ich noch sagen – egal wer/was, oder wo man ist, jeder Mensch hat Lieder,
die einem gefallen, und man sollte deshalb nicht verurteilt werden.
Andrej Bariak
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DIES UND DAS // Kunst und Kreativität
DIES UND DAS // Kunst und Kreativität
Zentangle
Zentangle sind eine Form der abstrakten Kunst; freie Zeichnungen, in denen wiederkehrende
Formen und Muster auftauchen. Im Gegensatz zu „Kritzeleien“, die auch auf Zeitungsecken zu
finden sein können, wird ein Zentangle meist auf einem Papier mit 9 x 9 cm gezeichnet. Dazu
nimmt man am besten einen Bleistift, Fineliner oder schwarze Tinte. Auch Farben sind erlaubt.
Jeder Mensch, egal ob geübt oder ungeübt, kann ein Zentangle erschaffen. Man fängt mit ein
paar Punkten und einfachen Strichen an und lässt sich dann von seiner Intuition leiten. Es entstehen
dabei nicht nur schöne Bilder, sondern man kommt auch in einen Zustand der Ruhe und
der entspannten Konzentration. Wichtig: Es gibt kein Falsch bei Zentanglen! Jeder Strich kommt
intuitiv und wird in das Gesamtwerk eingebaut.
Die „Erfinder“ des Zentangle sind Rick Roberts und Maria Thomas. Die beiden entdeckten, dass
das Zeichnen von abstrakten Motiven, ohne bestimmtes Ziel, sehr meditativ sein kann.
Probieren Sie es einfach aus! Nehmen Sie sich ein Blatt Papier und einen Stift und versuchen
Sie es. Natürlich kann man sich auch von anderen Zentangle-Mustern und Formen inspirieren
lassen.
Mehr zum Thema Kreativität und
ihre Wirkung auf Körper und Psyche?
Im Blog von pro mente steiermark finden sich einige Artikel, welche sich thematisch mit Kreativität
und ihren Einfluss auf das seelische Wohlbefinden auseinandersetzen.
Foto: Adobe Stock
So wird im Blogbeitrag vom 27.01.2021
„Kreativspiel – Originalität steckt in uns allen“ darauf eingegangen,
inwiefern jeder Menschen Kreatives schaffen
kann, ob nun als künstlerisches Werk oder als zündende
Idee, und warum kreatives Schaffen positiv auf Körper und
Psyche wirkt.
Quellen:
https://www.kunstkurs-online.de/Seiten/zeichnen-technik/zentangle.php
http://kreativ-kann-jeder.com/zentangle/
Pascal Resetarits
Im Artikel vom 06.10.2021
„Das Phänomen Musik als emotionales
Erlebnis“ wird erläutert, warum
man sich musikalischen Klängen
kaum bis gar nicht entziehen
kann und sie deswegen auch niemals
emotionslos wahrgenommen
werden. Außerdem wird ein Blick
auf Musik als Thearpieform geworfen.
Foto: Adobe Stock
Besuchen Sie die Website von pro mente steiermark und lesen Sie mehr zu diesen und vielen
weiteren Themen rund um die psychische Gesundheit!
Foto: pro mente steiermark GmbH – per arte Graz
https://www.promentesteiermark.at/blog
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DIES UND DAS // Kunst und Kreativität
Testen Sie Ihr Wissen!
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Strukturierter Tagesablauf mit pro mente steiermark
Sozialpsychiatrische Tagesstruktur
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Das Team von pro mente steiermark begleitet Sie 18 Monate dabei,
Ihren Tag durch verschiedene Tätigkeitsbereiche wieder zu strukturieren:
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• Erstellung diverser Produkte für die Verkaufsstätten von pro mente steiermark
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• Upcycling
• Sport- und Bewegungseinheiten
• Trainings von Alltagskompetenzen
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• Kreatives Kochen und Herstellung gesunder Spezialitäten
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Dabei werden Sie individuell durch die Fach- und
Sozialtrainer*innen gefördert und
bauen Ihre persönlichen Stärken kontinuierlich
aus, sodass Sie wieder Zukunftsperspektiven und
Ziele schaffen.
Im Vordergrund steht dabei Ihre psychische und
gesundheitliche Stabilisierung.
Lösungswort
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1. Wie kann ein heuristisches Erfassen von Zusammenhängen genannt werden?
2. In welcher Art der Malmittel werden Balsam-Terpentinöl, Harzfirnis oder andere Öle verwendet?
3. Gruppenname, die das Lied “So lange ich Träume habe“ herausgebracht hat?
4. Wovon hängt die finanzielle Aufwandsentschädigung eines/r KünstlerIn ab?
5. Die, von Joshua Fields Millburn und Ryan Nicodemus, entdeckte Art der Technik?
6. Wie nennt man freie Zeichnungen, in der immer wiederkehrende Formen und Muster auftauchen?
7. Hautkunstwerkname, der von Kapitän Cook 1765, entdeckten Kunstwerkform?
8. Name einer japanischen Form von Kurzgedichten, traditioneller Art?
9. Welchen Titel trägt der erfolgreichste Film mit den höchsten Einspielergebnissen?
10. Wie heißt die Firma, die bereits 1936, den ersten Farbfilm entwickelte?
11. Wie hieß der Pionier der Zeichentrickfilme, der 1966 in Kalifornien, starb?
12. Aus welchem Land kam der Erfinder von LEGO?
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