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12. Jänner 2022

- Fortsetzung der Agenda der Landesregierung präsentiert - Katholische Kirche verliert weiter Mitglieder - Familien.Kompetenz.Zentrum eröffnet: Unterstützung für Grazer Eltern - Vor Gericht: Polizist wollte Unfall vertuschen

- Fortsetzung der Agenda der Landesregierung präsentiert
- Katholische Kirche verliert weiter Mitglieder
- Familien.Kompetenz.Zentrum eröffnet: Unterstützung für Grazer Eltern
- Vor Gericht: Polizist wollte Unfall vertuschen

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<strong>12.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong>, E-PAPER AUSGABE<br />

Getty<br />

Quelle: ZAMG<br />

5°<br />

Vormittags<br />

ist es frostig,<br />

aber die Sonne<br />

scheint. Die<br />

Temperaturen in<br />

Graz liegen morgen Donnerstag<br />

zwischen -7 und 5 Grad.<br />

Familiärer Beistand<br />

Die Stadt Graz eröffnet das neue Familien.Kompetenz.Zentrum,<br />

um Eltern<br />

umfassend zu unterstützen. 4<br />

Religiöser Beistand<br />

In der Katholischen Kirche Steiermark<br />

gab es 2021 wieder mehr Austritte,<br />

aber auch mehr Wiedereintritte. 3<br />

Pläne der steirischen<br />

Landesregierung<br />

■ Ausländische Fachkräfte ins Bundesland holen<br />

■ 300 Millionen Euro für den Breitbandausbau<br />

■ Mehr Taschengeld für Pflegeschüler<br />

■ Keine Genehmigungen für größere Kindergartengruppen mehr<br />

■ Leerstandsabgabe<br />

LAND STEIERMARK/LORBER, STADT GRAZ/FISCHER, GETTY<br />

Agenda. Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer und Vize Anton Lang präsentierten heute ihr überarbeitetes Regierungsprogramm. Schwerpunkte<br />

darin sind etwa Arbeitsmarkt und Fachkräftemangel, Klimawandel und Digitalisierung sowie Pflege. Bis zum Sommer soll es mehr Details geben. SEITE 2


2 graz<br />

www.grazer.at <strong>12.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong><br />

Arbeit, Pflege, Kinderbetreuung, Klimaschutz<br />

Die Corona-Fälle in Graz haben<br />

sehr stark zugenommen. GETTY<br />

Corona-Zahlen<br />

in Graz und GU<br />

■ Die Omikron-Variante breitet<br />

sich weiter massiv aus, heute<br />

wurde österreichweit mit<br />

17.006 ein neuer Rekordwert an<br />

Neuinfektionen erfasst. Auch<br />

in Graz steigen die Zahlen. Die<br />

Sieben-Tage-Inzidenz in Graz<br />

lag gestern bei 633,0 Fällen pro<br />

100.000 Einwohner, jetzt sind es<br />

730,2. In Graz-Umgebung beträgt<br />

der Wert aktuell 537,2 (gestern:<br />

473,2), in der Steiermark im<br />

Durchschnitt bei 469,4 (gestern:<br />

407,3). In Graz sind inzwischen<br />

382 Menschen mit Corona verstorben,<br />

301 in GU.<br />

Die Pläne der<br />

Landesregierung<br />

für die Zukunft<br />

Die Landesregierung präsentierte die Ergebnisse der Klausur auf Schloss Seggauberg im Bezirk Leibnitz. LAND STEIERMARK/LORBER<br />

PROGRAMM. Die Steiermärkische Landesregierung präsentierte die Fortsetzung<br />

ihrer Agenda. Schwerpunkte sind die Themen Arbeitsmarkt und<br />

Fachkräfte, Pflege, Digitalisierung, Klimaschutz und Elementarpädagogik.<br />

LAK-Präsident Eduard Zentner<br />

zieht Bilanz.<br />

LAK STEIERMARK<br />

Rechtsfälle bei<br />

LAK verdoppelt<br />

■ Wie die Steiermärkische<br />

Landarbeiterkammer (LAK) im<br />

Zuge ihrer Leistungsbilanz informiert,<br />

brachte das jahr 2021<br />

eine Verdopplung der Rechtsberatungen<br />

mit sich. In rund<br />

2500 Fällen wurden land- und<br />

forstwirtschaftliche Arbeitnehmer<br />

von der Kammer vertreten.<br />

Im Förderbereich stellte<br />

die LAK mehr als 600.000 Euro<br />

bereit und konnte rund 2.000<br />

Teilnehmer bei Bildungsveranstaltungen<br />

begrüßen.<br />

Von Verena Leitold<br />

verena.leitold@grazer.at<br />

Kurz nachdem die Steiermärkische<br />

Landesregierung<br />

im Dezember<br />

2019 ihre „Agenda Weiß-Grün“<br />

präsentierte, wurde sie von der<br />

Corona-Pandemie überrumpelt<br />

und eingebremst. Auch der eingeschlagene<br />

Budgetpfad musste<br />

verlassen werden. Das Regierungsprogramm<br />

wurde im Mai<br />

2021 deshalb als „Agenda Weiß-<br />

Grün 21 plus“ adaptiert. Heute<br />

präsentierte man nach einer<br />

Klausur im Schloss Seggauberg<br />

eine weitere Anpassung, die wieder<br />

von Zuversicht statt von Pandemie<br />

zeugen soll. „Es gibt krisenhafte<br />

Entwicklungen. Es ist vieles<br />

brüchig geworden. Aber es gibt<br />

auch große Chancen. Wir in der<br />

Steiermark wollen diese Chancen<br />

nutzen“, so Landeshauptmann<br />

Hermann Schützenhöfer.<br />

Als Hauptprobleme und damit<br />

auch Schwerpunktthemen wurden<br />

Arbeitsmarkt und Fachkräfte<br />

herausgestellt. Bis zum Sommer<br />

möchte man gemeinsam mit<br />

den Sozialpartnern und dem<br />

AMS eine Strategie erarbeiten,<br />

wie Fachkräfte aus dem Ausland<br />

in die Steiermark geholt werden<br />

können. Weiters möchte man<br />

Projekte für Langzeitarbeitslose,<br />

zur Berufsorientierung, für Lehrlinge<br />

oder die Digitalisierung<br />

entwickeln.<br />

Apropos Digitalisierung: 300<br />

Millionen Euro können für den<br />

Breitbandausbau <strong>2022</strong> in Gang<br />

gesetzt werden (die Hälfte davon<br />

in Form von Bundesmitteln). Außerdem<br />

verriet Schützenhöfer:<br />

„Offen können wir noch nicht darüber<br />

reden, aber ab dem nächsten<br />

Jahr wird ein großer neuer<br />

Anbieter erwartet!“ e-Health und<br />

die KMU-Digitalisierungsoffensive<br />

werden ebenfalls forciert.<br />

In der Pflege plant man beispielsweise<br />

eine Qualitätsoffensive<br />

in Kooperation mit der<br />

KAGes als größtem Arbeitgeber.<br />

Das sogenannte Taschengeld für<br />

Pflegeschüler wird ab Februar<br />

von 100 auf 300 Euro pro Monat<br />

erhöht. Die Lehrgänge für diplomierte<br />

Pfleger werden bis Sommer<br />

2024 (gemäß Bundesvorgaben)<br />

weiter angeboten bzw.<br />

wiederaufgenommen.<br />

Klima & Pädagogik<br />

Außerdem sollen die Klimaund<br />

Energiestrategie Steiermark<br />

2030+ überarbeitet und ein Aktionsplan<br />

<strong>2022</strong>-2024 beschlossen<br />

werden. Man setzt weiterhin auf<br />

den Ausbau von E-Ladestationen,<br />

Photovoltaik-Anlagen und die<br />

Devise Sanierung vor Neubau.<br />

„Wir alleine in der Steiermark<br />

werden die Welt nicht retten können.<br />

Aber wir müssen Maßnahmen<br />

setzen und einen Beitrag für<br />

das große Ganze leisten!“, so Vize-<br />

Landeshauptmann Anton Lang.<br />

In der Kinderbetreuung möchte<br />

man schrittweise Verbesserungen<br />

und administrative Erleicherungen<br />

schaffen. So sollen Genehmigungen<br />

für die Überschreitungen<br />

von Gruppengrößen ausgesetzt<br />

werden. Firmen sollen es leichter<br />

haben Tageseltern direkt im Betrieb<br />

zu beschäftigen.<br />

Staffelübergabe<br />

Zur Frage, wann Hermann Schützenhöfer<br />

das Zepter des Landeshauptmanns<br />

an Nachfolger<br />

Christopher Drexler übergeben<br />

werde – dies soll ja in diesem Jahr<br />

vonstattengehen – meinte er nur:<br />

„Darüber haben wir in der Regierungsklausur<br />

nicht abgestimmt.“<br />

Drexler kommentierte: „Wir haben<br />

gerade einen sehr aktiven<br />

Landeshauptmann gesehen.“


<strong>12.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />

graz 3<br />

Kirche verliert weiter Mitglieder<br />

BILANZ. Die Zahl der Austritte aus der katholischen Kirche steigt weiter an, 2021 verließen rund <strong>12.</strong>000<br />

Steirer die Institution etwa aufgrund von Corona und Beitrag. Aber es gab auch wieder mehr Wiedereintritte.<br />

Der Kirchenbeitrag, ein Trend hin zu weniger Kirchenbindung oder die Pandemie,<br />

die Gründe für die steigenden Austritte sind unterschiedlich. GETTY<br />

Von Julian Bernögger<br />

julian.bernoegger@grazer.at<br />

Das Jahr 2021 war aufgrund<br />

der Corona-Pandemie ein<br />

schwieriges Jahr für die<br />

katholische Kirche. Uns tut es um<br />

jeden leid, der unsere Gemeinschaft<br />

verlässt“, sagt Thomas<br />

Stanzer, Pressesprecher der Diözese<br />

Graz-Seckau.<br />

Im vergangenen Jahr ist die Zahl<br />

der Mitglieder in der katholischen<br />

Kirche Steiermark um <strong>12.</strong>223 Personen<br />

gesunken. 20.734 Personen<br />

zogen weg, 9135 Mitglieder starben<br />

und 11.970 Menschen traten<br />

aus der Kirche aus. Rund 30.000<br />

Taufen, Zuzüge und Wiedereintritte<br />

stehen dem gegenüber. „Die<br />

Katholische Kirche Steiermark ist<br />

natürlich weiter für alle da, die<br />

Hilfe brauchen – sei es über unse-<br />

re Caritas oder in Form von spiritueller<br />

Begleitung oder mit vielen<br />

weiteren Angeboten“, so Stanzer.<br />

Die steigende Zahl an Austritten<br />

erklärt man sich bei der Diözese<br />

mit dem generellen Trend hin zu<br />

weniger Kirchenbindung in der<br />

Gesellschaft und auch mit der<br />

Corona-Pandemie. Auch der Kirchenbeitrag<br />

wird wohl bei manchen<br />

eine Rolle spielen, er beträgt<br />

1,1 Prozent des steuerpflichtigen<br />

Jahreseinkommens.<br />

Auch mehr Eintritte<br />

Aber nicht nur die Zahl der Kirchenaustritte<br />

stieg im vergangenen<br />

Jahr an, auch die Wiedereintritte<br />

nahmen zu. 1090<br />

Katholiken traten wieder in die<br />

Kirche ein, weitere 142 haben ihren<br />

Austritt binnen drei Monaten<br />

wiederrufen.


4 graz<br />

www.grazer.at <strong>12.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong><br />

Familien.Kompetenz.Zentrum erönet:<br />

UNTERSTÜTZUNG. In Graz ist der Startschuss für neue Familien.Kompetenz.Zentrum gefallen. Dieses ist<br />

eine Anlaufstelle für Eltern mit minderjährigen Kindern. Die Stadt investierte 150.000 Euro in das Gebäude.<br />

Die Kindererziehung ist eine<br />

tagtägliche Challenge. Wir<br />

wollen die Eltern dabei unterstützen<br />

und ihnen einen Rückhalt<br />

geben“, so Jugend- und Familienstadtrat<br />

Kurt Hohensinner.<br />

Im Rahmen einer Pressekonferenz<br />

wurde heute das neue Familien.<br />

Kompetenz.Zentrum vorgestellt,<br />

welches genau das ermöglicht.<br />

Das offene Haus in der Grabenstraße<br />

90b wird DIE Anlaufstelle<br />

für alle Fragen rund um Familie<br />

sein – alles unter einem Dach. In<br />

räumlicher Hinsicht stehen ein<br />

großer offener Bereich für Informationsveranstaltungen,<br />

Seminare<br />

etc. sowie Beratungsräume und<br />

Büros, eine große Küche und ein<br />

Freizeitraum zur Verfügung. Im<br />

Außenbereich ergänzen Gemüsegarten,<br />

Lounge und Kinderspielplatz<br />

die umfangreichen Möglichkeiten.<br />

Rund 150.000 Euro wurden<br />

in die Adaption von Gebäude und<br />

Außenanlagen investiert.<br />

„Eltern wollen kompetent, also<br />

selbständig, eigenverantwortlich<br />

und situationsgerecht Familienleben<br />

gestalten. Damit Eltern ihre<br />

Kompetenz leben können, suchen<br />

sie oft Rat, Austausch und Hilfe.<br />

Dazu gibt es bereits jetzt einen großen<br />

Markt an Unterstützungsangeboten.<br />

Auch die Stadt setzt Angebote<br />

für Familien, die – im Gegensatz<br />

zu vielen anderen – kostenfrei sind.<br />

Das Familien.Kompetenz.Zentrum<br />

bietet eine Orientierungshilfe,<br />

aber auch viele Angebote direkt<br />

– an einem Ort, aus einer Hand“,<br />

unterstreicht die Abteilungsleiterin<br />

des Amtes für Jugend und Familie,<br />

Ingrid Krammer, die Wichtigkeit<br />

des Vorzeigeprojekts.<br />

Zusammenarbeit<br />

Für eine ganzheitliche Unterstützung<br />

von Eltern und Fami-<br />

v.l.: Jugendund<br />

Familienstadtrat<br />

Kurt<br />

Hohensinner,<br />

Sabine Wirnsberger<br />

(Institut<br />

für Familienförderung),<br />

Gerald<br />

Friedrich,<br />

Ingrid Krammer<br />

(beide Amt für<br />

Jugend und<br />

Familie) STADT GRAZ/<br />

FISCHER<br />

Rückhalt für Grazer Eltern<br />

Von Valentina Gartner<br />

valentina.gartner@grazer.at<br />

lien arbeiten Psychotherapeuten,<br />

Berater und Sozialarbeiter<br />

direkt im Haus. Kooperiert wird<br />

mit anderen Fachbereichen des<br />

Jugendamtes, wie beispielsweise<br />

dem Ärztlichen Dienst, dem<br />

Psychologischen Dienst, Klein<br />

hat’s fein, Jugendschutz, Rechtsberatung<br />

oder der Kinder- und<br />

Jugendhilfe. In Kooperation mit<br />

der Abteilung für Bildung und<br />

Integration werden auch zahlreiche<br />

Angebote zu Bildungsfragen<br />

angeboten. Jeden Mittwoch steht<br />

der Vormittag ganz im Zeichen<br />

der Bildung. So erwarten Eltern<br />

hier etwa Beratung und Veranstaltungen<br />

zu wichtigen Themen<br />

wie Anmeldung für Kindgarten<br />

und Schule, finanzielle Förderungen,<br />

Berufsorientierung und<br />

Lehrstellensuche, Bildungslaufbahn<br />

und Schulwahl, etc.<br />

Alle Angebote (siehe auch Infokasten<br />

rechts) sind für Eltern mit<br />

Wohnsitz in Graz kostenlos.<br />

Aktuelle Angebote<br />

■ Beratung: Familienberatung,<br />

Paarberatung und Paartherapie,<br />

Erziehungsberatung,<br />

Mediation, Juristische Beratung<br />

in Fragen zu Trennung und<br />

Scheidung, „Mein Kind ist<br />

anders“-Beratung zum Thema<br />

Sorgen rund um Behinderung,<br />

Beratungen zum Thema Jugendschutz,<br />

psychosoziale und<br />

psychotherapeutische Hilfe<br />

■ Gruppenangebote: Elterncoaching,<br />

Treffpunkt Deutsch,<br />

Erfolgreich durchs Schulleben,<br />

Väterrunden, Funpool Spielenachmittag,<br />

Klein hat´s fein<br />

Vorträge, Gesund im Mund ab<br />

dem ersten Milchzahn, Bewegter<br />

Start ins Leben uvm.<br />

■ Alle Infos und Termine unter<br />

www.graz.at/familienkompetenzzentrum<br />

derGrazer<br />

IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER, HERSTELLER & MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0 316/23 21 10<br />

| GESCHÄFTSFÜHRUNG/REDAKTION: Gerhard Goldbrich | CHEFREDAKTION/PROKURA: Tobit Schweighofer (DW 2618) | REDAKTION: Verena Leitold (Leitung E-Paper & Online, 0664/80 666 6691), Vojo Radkovic (0664/<br />

80 666 6694), Valentina Gartner (0664/80 666 6890), Fabian Kleindienst (0664/80 666 6538), Julian Bernögger (0664/80 666 6690), Nina Wiesmüller (0664/80 666 6918), Redaktion -Fax-DW 2641, redaktion@grazer.<br />

at | ANZEIGENANNAHME: Fax 0 316/23 21 10 DW 2627, verkauf@grazer.at | VERKAUF: Michael Midzan (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6891), Selina Gartner (Verkaufsleitung, 0664/80 666 6848), Robert Heschl (0664/<br />

80 666 6897), Mag. Eva Semmler (0664/80 666 6895) | Michelle Scheiber (0664/80 666 6642) | OFFICE MANAGEMENT: Pia Ebert (0664/80 666 6490) | PRODUKTION: Burkhard Leitner | VERBREITETE AUFLAGE PRINT: 176.193 (Der<br />

Grazer, wö, ÖAK 1.HJ 2021). | OFFENLEGUNG: Die Informationen gemäß § 25 MedienG können unter www.grazer.at/gz/offenlegung-impressum abgerufen werden.


<strong>12.</strong> JÄNNER 2021 www.grazer.at<br />

graz 5<br />

C H R O N I K<br />

Blaulicht<br />

Report<br />

✏ julian.bernoegger@grazer.at<br />

61-Jähriger starb<br />

bei Unfall auf A9<br />

■ Gestern Vormittag ereigneten<br />

sich auf der A9 im Bereich<br />

des Süd- und Nordportals des<br />

Gleinalmtunnels zwei sehr<br />

schwere und tragische Verkehrsunfälle:<br />

Ein 36-Jähriger<br />

fuhr gegen 08.30 Uhr mit einem<br />

Klein-Lkw auf der A9 von<br />

Graz in Richtung Linz. Kurz vor<br />

dem Südportal des Gleinalmtunnels<br />

stieß er auf einen vor<br />

ihm fahrenden Lkw auf. Der<br />

36-Jährige krachte anschließend<br />

gegen die Leitschiene<br />

und wurde in seinem Fahrzeug<br />

eingeklemmt und schwer verletzt.<br />

Die Feuerwehr musste<br />

ihn aus dem Unfallfahrzeug<br />

befreien. Der Rettungshubschrauber<br />

C12 transportierte<br />

Gestern Vormittag starb ein 61-jähriger Oberösterreicher bei einem Unfall<br />

auf der A9. Der 33-jährige Fahrer des Autos wurde verletzt. FF DEUTSCHFEISTRITZ<br />

ihn zum LKH Graz. Gegen 09.45<br />

Uhr ereignete sich ein zweiter<br />

Unfall. Ein 33-Jähriger krachte<br />

kurz vor dem Nordportal des<br />

Gleinalmtunnels ungebremst<br />

in das Ende des Staus, der sich<br />

durch den vorigen Unfall gebildet<br />

hatte. Autobahnpolizisten<br />

befreiten den 33-Jährigen und<br />

seinen 61-jährigen Beifahrer<br />

aus dem verunfallten Auto und<br />

leisteten Erste-Hilfe. Der 33-Jährige<br />

erlitt schwere Verletzungen<br />

und wurde von der Rettung ins<br />

LKH Kalwang gebracht. Ein<br />

Rettungshubschrauber flog den<br />

61-Jährigen zum UKH Graz, der<br />

Mann erlag im Krankenhaus<br />

aber leider seinen schweren<br />

Verletzungen.<br />

Häftling zündete<br />

eigene Zelle an<br />

■ Heute Nacht steckte ein<br />

29-jähriger Insasse der Justizanstalt<br />

Graz-Karlau seine eigene<br />

Zelle in Brand: Der Häftling<br />

zündete seine Matratze an. Justizbeamte<br />

konnten ihn aus dem<br />

stark verqualmten Haftraum<br />

retten. Der Mann erlitt Verbrennungen<br />

an den Händen<br />

und eine Rauchgasvergiftung.<br />

Er wurde ins Krankenhaus gebracht.<br />

Die Grazer Berufsfeuerwehr<br />

stand im Einsatz.<br />

Raser in GU mit 231<br />

km/h unterwegs<br />

■ Gestern Abend gegen 18 Uhr<br />

wurde ein Zivilstreife der Landesverkehrsabteilung<br />

auf der<br />

S35 bei Laufnitzdorf im Bezirk<br />

Graz-Umgebung von einem<br />

Raser überholt. Die Beamten<br />

nahmen die Verfolgung auf und<br />

konnten eine Höchstgeschwindigkeit<br />

von 231 km/h messen.<br />

Nach der Abfahrt Frohnleiten<br />

konnten die Polizisten den Raser<br />

schließlich anhalten. Es<br />

handelte sich um einen 34-Jährigen<br />

aus dem Bezirk. Der<br />

Mann war bei seiner wilden<br />

Fahrt nicht betrunken, ein<br />

Alko-Test verlief negativ. Nun<br />

wird der Raser angezeigt.<br />

Polizist wollte Unfall vertuschen<br />

GERICHT. Ein 29-jähriger Polizist baute in Graz schwer betrunken einen Autounfall. Dann wollte er<br />

seine Kollegen dazu überreden, den Vorfall falsch zu protokollieren. Dafür stand er heute vor Gericht.<br />

Von Julian Bernögger<br />

julian.bernoegger@grazer.at<br />

Versuchte Anstiftung zum<br />

Amtsmissbrauch – keine<br />

Anklage, der man sich<br />

als Polizeibeamter gerne stellt.<br />

Trotzdem gab der 29-jährige Angeklagte<br />

heute alles zu: Er traf<br />

sich im April 2021 mit Freunden<br />

zum gemeinsamen Fußballschauen.<br />

Aus „Frust und Verzweiflung“<br />

über einen Streit mit<br />

seiner Partnerin trank der Beamte<br />

jede Menge Alkohol.<br />

Eigentlich hatte er geplant, bei<br />

einem Freund zu übernachten,<br />

aber weil ihn die Sorge um seine<br />

Beziehung quälte, setzte sich der<br />

29-Jährige doch noch mitten in<br />

der Nacht ins Auto, um zu seiner<br />

Partnerin zu fahren. Schwerst<br />

betrunken schaffte er es nur<br />

etwa einen Kilometer weit –<br />

dann krachte er in drei geparkte<br />

Autos. „Eine sehr blöde Nacht“,<br />

fasst er heute zusammen. Noch<br />

blöder wurde es, als eine Streife<br />

vorbeikam und den Unfall protokollieren<br />

wollte. Der 29-Jährige<br />

versuchte seine Kollegen zu<br />

überreden, dass sie einen Unfall<br />

mit Fahrerflucht aufschreiben,<br />

um seine Beteiligung zu vertuschen.<br />

Die anderen Polizisten<br />

gingen aber nicht darauf ein.<br />

Einmaliger Ausrutscher<br />

Der 29-Jährige hat alle Schäden<br />

bezahlt, Richter Helmut Wlasak<br />

spricht zudem von einem „selten<br />

rückhaltlosen Geständnis“.<br />

„Ein einmaliger Ausrutscher, es<br />

kommt nicht wieder vor“, sagt<br />

der Beamte. Das nicht rechtskräftige<br />

Urteil: 9000 Euro Geldstrafe.<br />

Ein Disziplinarverfahren<br />

steht wohl noch bevor.<br />

Bier, Vodka, Pfefferminzlikör – Der ansonsten nur selten trinkende Polizist<br />

hatte beim Fußballschauen mit Freunden viel zu tief ins Glas geschaut. GETTY


graz<br />

6 www.grazer.at <strong>12.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong><br />

Ausstellung im designforum:<br />

Design als Erfolgsfaktor<br />

KREATIV. Die Ausstellung<br />

„Showcase“ im<br />

designforum Steiermark<br />

zeigt an Beispielen,<br />

wie wichtig Design<br />

für den Erfolg ist.<br />

Das neue Kinderbuch der TU<br />

„Alex fängt das Echo ein“. TU GRAZ<br />

TU veröffentlicht<br />

Kinderbücher<br />

■ Mit den Titeln „Toni und<br />

die Nussmaschine“ und „Alex<br />

fängt das Echo ein“ hat der<br />

Verlag der TU Graz ab sofort<br />

zwei neue Kinderbücher im<br />

Programm. Die Neuerscheinungen<br />

achten inhaltlich auf<br />

Toleranz, Offenheit und Aufgeschlossenheit<br />

gegenüber<br />

Mitmenschen, der Natur wie<br />

auch der Technik. Der Fokus<br />

liegt auf dem kindergerechten,<br />

spielerischen Zugang zu<br />

Alltags-Themen der Kinder<br />

wie Freundschaft, Schule<br />

oder Ängste.<br />

■ Seit gestern läuft im designforum<br />

Steiermark die Ausstellung<br />

„Showcase“, die Ergebnisse aus<br />

zwölf Partnerschaften von Unternehmen<br />

mit Designern aus dem<br />

Design-Transfer-Programm der<br />

Creative Industries Styria, einem<br />

Vermittlungsformat zwischen<br />

Unternehmen und der Kreativwirtschaft,<br />

zeigt.<br />

Die Ausstellung zeigt verschiedene Beispiele kreativer Designs.<br />

GEOPHO<br />

Experten über Kryptos<br />

■ Am 17. <strong>Jänner</strong> widmet sich die<br />

Veranstaltungsserie „Raiffeisen<br />

Investment Channel“ der Raiffeisen-Landesbank<br />

(RLB) Steiermark<br />

dem Thema Krypto. Universitätsprofessor<br />

Roland Mestel<br />

und Valentin Hofstätter von<br />

Raiffeisen Capital Management<br />

beleuchten den anhaltenden<br />

Hype nach wie vor weitgehend<br />

unregulierten Assets wie etwa<br />

Bitcoin, Ethereum und Dogecoin<br />

und dessen Auswirkungen auf<br />

unser Finanzsystem.<br />

Die Bandbreite der Projekte ist<br />

dabei sehr groß – und reicht von<br />

Parklet-Prototypen für die Stadt<br />

Graz und einer altersgerechten<br />

Bank für „ERfA – Erfahrung für<br />

alle“ über das visuelle Erscheinungsbild<br />

für das Sportjahr 2021<br />

bis hin zu den Ergebnissen der<br />

jährlichen Design-Battles im<br />

Rahmen des Designmonat Graz.<br />

„Das designforum Steiermark<br />

rückt die Leistungen und das<br />

breite Spektrum der Kreativwirtschaft<br />

in der City of Design in<br />

den Vordergrund und macht ihr<br />

enormes Potenzial sichtbar“, zeigt<br />

sich Wirtschafts- und Kulturstadtrat<br />

Günter Riegler begeistert<br />

von der Ausstellung. Und auch<br />

Wirtschaftslandesrätin Barbara<br />

Eibinger-Miedl betont , dass die<br />

Ausstellung zeige, „wie bedeutend<br />

gutes Design für den Erfolg<br />

heimischer Produkte und Dienstleistungen<br />

ist“. Die Schau läuft<br />

noch bis 22. <strong>Jänner</strong>, Dienstag bis<br />

Samstag von 13 bis 18 Uhr.<br />

Grundsätzlich bot das Vorjahr<br />

am Kypro-Markt einiges – von steilen<br />

Höhenflügen bis zu abrupten<br />

Einbrüchen. Die Experten rechnen<br />

mit einem ähnlich turbulenten<br />

Jahr <strong>2022</strong>. Die Experten sollen das<br />

Wissen zu diesem Thema erhöhen,<br />

„denn gerade bei jungen Anlegern<br />

ist eine hohe Affinität für Kryptos<br />

vorhanden“, heißt es seitens der<br />

Raiffeisenbank. Gleichzeitig werde<br />

das Risiko häufig unterschätzt. Anmeldung<br />

unter:<br />

https://bit.ly/3qG0Kgd<br />

Valentin Hofstätter und Roland Mestel informieren am 17. <strong>Jänner</strong> bei einer<br />

Online-Veranstaltung dem Krypto-Markt und seinen Risiken.<br />

RB STMK<br />

Die Grazer Standortleiterin Alexandra<br />

Steiner zieht Bilanz. VITALAKADEMIE<br />

Vitalakademie:<br />

228 Ausbildungen<br />

■ Die Ausbildungen der Vitalakademie<br />

Graz mit Sitz im Sportzentrum<br />

Pachern waren im Jahr<br />

2021 stark nachgefragt: Insgesamt<br />

absolvierten 288 Kursteilnehmer<br />

eine Ausbildung. Durch<br />

Corona sei das Interesse nach<br />

beruflicher Neuorientierung bei<br />

vielen gestiegen, betont Standortleiterin<br />

Alexandra Schreiner:<br />

„Unsere Ausbildungen beinhalten<br />

einen hohen Praxisanteil und<br />

legen so das Fundament für eine<br />

Tätigkeit im Gesundheits- und<br />

Sozialbereich.“<br />

Der neue HERB-Chemikalienrückgewinnungskessel<br />

in Indien. ANDRITZ<br />

Andritz: Neuer<br />

Kessel in Indien<br />

■ Die Andritz AG setzte einen<br />

neuen HERB-Chemikalienrückgewinnungskessel<br />

mit<br />

einer Kapazität von 950 Tagestonnen<br />

erfolgreich für JK Paper<br />

Limited, Gruppe: CPM in Fort<br />

Songadh im Bundesstaat Gujarat<br />

in Indien, in Betrieb. Der<br />

Kessel ist für die Verarbeitung<br />

von Schwarzlauge aus Hartholz<br />

ausgelegt und ermöglicht<br />

einen umweltfreundlichen<br />

und energieeffizienteren Betrieb<br />

im Vergleich zum Kessel<br />

mit Direktverdampfer, der derzeit<br />

eingesetzt wird.


<strong>12.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />

Pablo sucht<br />

ein Zuhause<br />

Grazer<br />

Pfoten<br />

graz 7<br />

Blog<br />

achtnull<br />

www.grazer.at<br />

/achtnull<br />

Pablo ist ein freundlicher und<br />

neugieriger großer Hund.<br />

Sein freundliches Wesen zeigt<br />

er auch bei fremden Menschen.<br />

Er begrüßt jeden freundlich<br />

und ist sehr interessiert. Pablo<br />

kam ins Tierheim, weil sein<br />

Vorbesitzer keine Zeit mehr für<br />

ihn hatte. Er mag andere Hunde<br />

(nur Weibchen) und auch Kinder<br />

kennt er, allerdings sollten<br />

Pablo möchte<br />

mit seinem<br />

Herrchen durch<br />

dick und dünn<br />

gehen. KK<br />

sie standfest sein. Wer schenkt<br />

ihm ein schönes Zuhause?<br />

- 2 Jahre<br />

- Amstaff Mischling<br />

- mag Hunde-Weibchen und<br />

Kinder<br />

Kontakt: Arche Noah<br />

www. aktivertierschutz.at<br />

Tel. 0676/84 24 17 437<br />

Das Merano hat in der Grazer Innenstadt ein neues Lokal eröffnet.<br />

Regionale Spezialitäten<br />

■ Unsere Redakteurin und Bloggerin<br />

Valentina Gartner testet<br />

jede Woche ein neues Lokal in<br />

Graz und verrät ihre Meinung<br />

dazu – wie schmeckt es, wie ist<br />

der Preis und wie ist das Ambiete?<br />

All das kann man jeden<br />

Mittwoch nachlesen. Diese Woche<br />

geht es um das „Grab‘n Go“<br />

in der Sporgasse – vis-à-vis vom<br />

Merano City – welches schon<br />

im November von Merano-Chef<br />

Payam Jamil eröffnet wurde.<br />

Regionale Produkte und Drinks<br />

aus Graz stehen im neuesten<br />

Lokal im Vordergrund. Man bietet<br />

etwa fünfzig verschiedene<br />

Biersorten oder eine steirische<br />

Weinbörse. Auch Snacks und<br />

Essen gibt es vor Ort zum genießen<br />

oder auch zum Mitnehmen.<br />

Mehr dazu und wie es unserer<br />

Vali geschmeckt sowie gefallen<br />

hat, kann man schon jetzt im<br />

Blog auf www.grazer.at/achtnull<br />

nachlesen.<br />

KK<br />

Jetzt<br />

mitdiskutieren<br />

www.facebook.com/derGrazer<br />

Genau kontrollieren<br />

Na Gott sei Dank ist es schön<br />

kalt draußen, hoffe die Maskenpflicht<br />

wird auch hier kontrolliert<br />

und gestraft.<br />

Birgit Trummer<br />

* * *<br />

Verbot einführen<br />

Besser wäre es, die Impfpflicht<br />

aufzuheben und ab sofort ein<br />

Demonstrationsverbot einzuführen.<br />

Jeder ist selbst verantwortlich<br />

für sein Tun.<br />

Gerd Edgar<br />

* * *<br />

PCR Tests sollten kosten<br />

Gerd Edgar, und die PCR-Tests<br />

kostenpflichtig machen.<br />

Birgit Trummer<br />

* * *<br />

Kauft man halt weniger<br />

Natürlich Birgit Trummer, die<br />

paar Euro hat man auch in der<br />

Tasche und man kauft halt weniger<br />

China-Quatsch ein.<br />

Gerd Edgar<br />

* * *<br />

Impfstoffe überflüssig<br />

Noch schnell eine allgemeine<br />

Impfpflicht einführen, bevor die<br />

harmlose Variante Omikron das<br />

Problem von alleine erledigt und<br />

Impfstoffe überflüssig werden.<br />

Frankund Frei<br />

* * *<br />

Haben zu viel Zeit<br />

Haben die alle so viel Zeit zum<br />

Spazieren gehen?<br />

Margit Reiterer<br />

* * *<br />

Nicht schon wieder<br />

Net scho wieder.<br />

Magdalena Schantl<br />

* * *<br />

Keine Hobbies<br />

Haben die echt sonst keine Hobbies!?<br />

Kev Alex Raudner<br />

* * *<br />

Müssen nicht arbeiten<br />

Sind wohl offenbar einige dabei,<br />

die nicht arbeiten müssen.<br />

Birgit Trummer<br />

Meistkommentierte<br />

Geschichte<br />

des Tages<br />

Wieder<br />

Impfgegner-<br />

Demo in Graz<br />

Zwischen 17.30 und ungefähr<br />

19 Uhr gehen am heutigen<br />

Mittwoch die Gegner der Impfpflicht<br />

in Graz wieder auf die Straße.<br />

Die Versammlung beginnt<br />

am Hauptbahnhof und endet am<br />

Freiheitsplatz. Es kommt deswegen<br />

zu Verkehrsbehinderungen.<br />

Viele unserer Leser zeigten sich<br />

auf unserer Facebook-Seite nicht<br />

besonders erfreut über die anstehende<br />

Demonstration.<br />

REAKTIONEN & KOMMENTARE


8 graz<br />

www.grazer.at <strong>12.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong><br />

Nichts als Absagen<br />

und Verschiebungen<br />

Orpheum: Kein<br />

Blues vor 2023<br />

■ Sir Oliver Mally ist untröstlich.<br />

Er musste die schon lange<br />

versprochenen Blues Tage am<br />

28. und 29. <strong>Jänner</strong> absagen. Es<br />

gibt neue Termine und zwar in<br />

fast genau einem Jahr. Da finden<br />

die Bluestage am 27. und<br />

28. <strong>Jänner</strong> 2023 statt. Wieder<br />

als Highlight die Sir Oliver<br />

Mally Group.<br />

Bernd Mottl insziniert das aktuelle<br />

Stück im HAUS EINS.<br />

JOCHEN KLENK<br />

„Gott“ im Grazer<br />

Schauspielhaus<br />

■ Seit 1. <strong>Jänner</strong> dieses Jahres ist<br />

in Österreich das neue „Sterbeverfügungsgesetz“<br />

in Kraft, das<br />

erstmals die Beihilfe zum Selbstmord<br />

bei schwer und unheilbar<br />

kranken Personen unter klaren<br />

Regeln ermöglicht. Diese viel<br />

diskutierte und komplexe Frage<br />

nach dem Recht auf einen selbstbestimmten<br />

Tod bringt der deutsche<br />

Strafverteidiger und Autor<br />

Ferdinand von Schirach in seinem<br />

Stück „Gott“ auf die Theaterbühne,<br />

das am 4. Februar in<br />

HAUS EINS des Schauspielhaus<br />

Graz zur Premiere kommt. Der<br />

Text wird von Bernd Mottl als<br />

Plenardiskussion der (fiktiven)<br />

Ethikkommission Österreich inszeniert.<br />

Bei Clubkonzerten wie hier im Grazer p.p.c. sind die Corona-Sicherheitsregeln einfach nicht einhaltbar.<br />

NICHTS GEHT. In den<br />

Live-Clubs wie dem<br />

p.p.c. oder der postgarage<br />

herrscht teuflische<br />

Stille. Man hofft auf Auferstehung<br />

zu Ostern.<br />

Von Vojo Radkovic<br />

vojo.radkovic@grazer.at<br />

Das p.p.c. in der Neubaugasse<br />

ist nach wie vor geschlossen.<br />

Der einzige fixe<br />

Mitarbeiter derzeit, befindet sich<br />

in Kurzarbeit. Didi Tschmelak,<br />

Soundportal: „Die geltenden Corona<br />

Regeln machen einen Spielbetrieb<br />

einfach unmöglich. Auch<br />

bei Konzerten stehen die Besucher<br />

dicht beinander und wollen zur<br />

Musik tanzen. Das geht bei den Abstandsregeln<br />

und mit Maske einfach<br />

nicht. Dazu kommt die Sperrstunde<br />

mit 22 Uhr. Wir mussten<br />

alle Events für den ersten Teil des<br />

Jahres <strong>2022</strong> absagen, Termine verschieben.<br />

Es wird natürlich ein großes<br />

wirtschaftliches Problem für<br />

uns und wir hoffen daher alle auf<br />

Ostern, dass zu diesem Zeitpunkt<br />

Mitte April sich die Pandemie verflüchtigt<br />

hat und wir wieder ganz<br />

normal öffnen können. Vielleicht<br />

wird es aber auch erst im Sommer<br />

so weit sein. Man weiß es nicht und<br />

wir leben in seltsamen Zeiten.“<br />

Die für Buchungen zuständige<br />

Mitarbeiterin im Grazer Orpheum,<br />

Michaela Brückler, hat wieder<br />

alle Hände voll zu tun, um für die<br />

neuerlich abgesagten Konzerte<br />

Ersatztermine zu finden. Etliche<br />

Konzerte, die für die ersten Monate<br />

des Jahres vorgesehen waren,<br />

wurden auch komplett abgesagt.<br />

Es ist auch hier eine sehr ernste<br />

und schwierige Situation. Mike<br />

Tassis, von der Geschäftsführung<br />

der Grazer Spielstätten: „Wir dürfen<br />

eigentlich spielen, aber es gibt<br />

dennoch eine Flut an Absagen<br />

und Verschiebungswünschen.<br />

Grund dafür sind die Covid-<br />

19-Regeln. Wenn wir für maximal<br />

500 Leute im Saal spielen, herrscht<br />

die 2G-Regel, also geimpft oder<br />

genesen. Sind aber mehr drinnen,<br />

tritt 2G+ in Kraft und das tun sich<br />

viele Konzertbesucher oder auch<br />

Kabarettbesucher nicht an. Jedesmal<br />

wenn sie eine Vorstellung<br />

Slipknot hätten ihr Graz-Debüt schon im Vorjahr absolvieren müssen. Jetzt<br />

kommen sie im Juli und zwar am 27., hoffen die Fans und die Messe.<br />

KK<br />

FOT KK<br />

besuchen wollen, müssen sie sich<br />

rechtzeitig testen lassen. Da kommen<br />

meist nur die größten Fans<br />

des jeweiligen Künstlers und das<br />

ist wirtschaftlich für die Veranstalter<br />

ein Problem.“ Bei Kabarettisten<br />

überlegt sich der eine oder andere,<br />

ob er sich etxra dafür testen lassen<br />

geht oder man lieber verzichtet.<br />

Es geht schon lange nichts mehr<br />

in der Postgarage, dort warten die<br />

Betreiber ebenso wie die Fans auf<br />

bessere Zeiten.<br />

Und in der Messe hofft man,<br />

dass die fixierten Termine wie z.B.<br />

Reinhard Fendrich am 17. April<br />

oder Ambros am 13. April halten<br />

und man setzt auf die OpenAir-<br />

Zeit im Sommer: Tom Jones, (2.<br />

Juli); Wanda (16. Juli); Sklipknot<br />

(27. Juli), Toto (29. Juli) und vor allem<br />

auf Die Ärzte (8. September).<br />

Bis dahin muss Corona weg sein.


<strong>12.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />

graz 9<br />

Ausblick<br />

Was am Donnerstag<br />

in Graz wichtig ist<br />

■ Zu teure Eiszeiten, zu wenige freie Eisflächen und zu geringe Förderungen<br />

– nach einem Hilferuf der Eissportler im „Grazer“ reagieren<br />

jetzt die zuständigen Stellen: Morgen Donnerstag wird ein Eissportgipfel<br />

einberufen. An diesem nehmen MCG-Vorständin Barbara<br />

Muhr, Sportstadtrat Kurt Hohensinner, Beteiligungsstadtrat Manfred<br />

Eber und Sportamtsleiter Thomas Rajakovics teil, um Probleme<br />

aus der Welt zu schaffen.<br />

■ Welche Trends bringt <strong>2022</strong> aus Sicht der steirischen Bankkunden?<br />

Zum Jahresauftakt zieht RLB-Generaldirektor Martin Schaller gemeinsam<br />

mit Marktvorstand Rainer Stelzer eine erste Bilanz über Entwicklungen<br />

und Erfolge im Jahr 2021. Ferner wird ein Ausblick auf das wirtschaftliche<br />

Umfeld sowie die Strategien von Raiffeisen für <strong>2022</strong> gegeben.<br />

■ Impfen in den Bezirken: Von 14.45 bis 19 Uhr kann man sich morgen<br />

am Hauptbahnhof impfen lassen. Ein Impfbus fährt neben Hotel<br />

Daniel und Fahrradgarage vor. Termin braucht man keinen.<br />

■ In der Reihe Premiere liest die deutsche Schriftstellerin Jenny Erpenbeck<br />

im Literaturhaus Graz aus ihrem Roman „Kairos“.<br />

Beim morgigen Eissportgipfel sollen Verantwortungsträger, Sportler und<br />

Vereine Probleme und Kritikpunkte bearbeiten und lösen.<br />

STADT GRAZ/FISCHER<br />

■ Das Institut für Erziehungs- und Bildungswissenschaft der Universität<br />

Graz lädt zum Vortrag „Digitalisierung als Dilemma der (Erwachsenen)Bildung.<br />

Reflexionen auf Innovation, Kritik und Widerstand“ von<br />

Matthias Rohs (Technische Universität Kaiserslautern).

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