sergio cammarata
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Nachdem der letzte Zapfen gestrichen<br />
wurde und der Ehrensold sicher<br />
ist, stellt sich für Frührentner<br />
wie mich die Frage: Wie kann ich<br />
die viele Freizeit sinnvoll nutzen?<br />
Da freut es mich ganz besonders,<br />
dass mir hier ab sofort die Gelegenheit<br />
eingeräumt wird, meinen Fähigkeiten<br />
entsprechend zu wirken<br />
und von Freunden für Freunde klei-<br />
ne Freundlichkeiten zu verteilen.<br />
(Mein Therapeut findet übrigens<br />
auch, dass das mal eine gute Übung<br />
wäre, einfach loszulassen; Bettina<br />
hingegen findet, ich sollte lieber<br />
den Therapeuten loslassen).<br />
Schreiten wir also zur Leserinnen-<br />
und Leserbeschenkung: Greetings<br />
to the Devil<br />
handelt nicht von<br />
Telefonanrufen bei<br />
Kai Diekmann, sondern<br />
von einem<br />
ehemaligen Guerillakämpfer,<br />
der<br />
nach der Entführung<br />
seiner TochterwiederzurWaffe<br />
greifen muss.<br />
Das kann ich keinesfallsempfehlen,<br />
den Film hingegen<br />
schon (mehr auf Seite 15). Drei<br />
DVD hat uns der Verleih freundlicherweise<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
Für die außerhäusig Orientierten<br />
haben wir drei Karten des beliebten<br />
SchlaDo-Abos zu verschenken,<br />
was berechtigt, bestimmte Kulturveranstaltungen<br />
in Gütersloh erheblich<br />
rabattiert zu besuchen.<br />
Dann liegt noch die CD Lockerbie:<br />
Olgusjör des Labels Kapitän<br />
Platte auf dem<br />
Tisch, die in einer<br />
mir fremden Sprache<br />
(Spanisch?) angepriesen<br />
wird:<br />
„Four young guys<br />
from Iceland who<br />
present us beautiful<br />
indie-pop with a<br />
light post-rock<br />
touch”, heisst es bei Kapitän Platte.<br />
Wer gewinnen möchte, schreibt<br />
eine Mail an schnorrer@ultimo-bielefeld.de<br />
und gibt den Gewinnwunsch<br />
an. Einsendeschluss ist<br />
der 28. März 2012<br />
Hausschlachtung<br />
Comparts Gröllchen<br />
In der letzten Krimirundschau hatten wir<br />
Martin Comparts Satire-Thriller „Die Lucifer<br />
Connection“ nicht so toll gefunden.<br />
Das wiederum fand Martin Compart nicht<br />
so toll, bleibt uns aber in alter Freundschaft<br />
verbunden (wir kennen Compart<br />
noch aus den 90ern, als er die hervorragende<br />
“Schwarze Serie” bei Bastei Lübbe<br />
redigierte). Compart: „Natürlich bin ich zerknirscht<br />
und tief verletzt von eurer Rezension.<br />
Aber um zu zeigen, dass ich damit umgehen kann, diese mail. Nachdem der Wutausbruch<br />
des zutiefst beleidigten Autors Compart verraucht ist, bleibt die lange Wertschätzung<br />
für euer Magazin”. Und dann bot er uns freundlicherweise einen Artikel zum<br />
Abdruck an, für den unser Heft leider zu klein ist. Aber die Geste zählt! Und während unser<br />
Krimiredakteur jetzt zur Strafe über Comparts 9seitigem Aufsatz zur Entwicklung<br />
James Bonds brütet und überlegt, ob man den nicht doch Ultimo-kompatibel einkürzen<br />
könnte, verbreiten wir schon mal die Adresse von Martin Comparts vorzüglichem Krimiund<br />
Sonstwas-Blog. Unter http://martincompart.wordpress.com/ kann man sich dort<br />
täglich die Welt erklären lassen.<br />
AUSSTELLUNG<br />
Die Reichsparteitagsfilmerin<br />
Perfekt inszenierte Bewegungen muskulöser Körper, beeindruckende Choreografien<br />
marschierender Menschenmassen und den Fokus auf den Führer:<br />
Leni Reifenstahls Bilder gingen um die Welt und verbreiteten Staunen<br />
über das, was der Mensch im Stande ist zu schaffen.<br />
Das Historische Museum Bielefeld zeigt eine betont kritische Auseinandersetzung<br />
mit Leni Riefenstahl und<br />
portraitiert ihren Werdegang als<br />
Schauspielerin, Regisseurin und<br />
Fotografin. Unumstritten sind Ihre<br />
Fähigkeiten als Kamerafrau und<br />
innovative Cutterin. Als Regisseurin<br />
erlang sie weltweit Anerkennung für<br />
Filme wie Das blaue Licht oder Olympia,<br />
ohne Frage eine Frau mit<br />
Talent. Und ob gewollt oder nicht,<br />
bis heute Ideengeberin für militante<br />
Filmemacher von Hollywood bis<br />
Riefenstahl mit Weggefährten<br />
Nordkorea. Denn Fakt ist: Sie war<br />
ein bedeutender Teil der Propagandamaschine<br />
Hitlers und ihre Publikationen<br />
führten zu einem Personenkult<br />
ungeheueren Ausmaßes. Kaum<br />
zu glauben dass Riefenstahl zeitlebens<br />
eine Mitschuld an den schrecklichen<br />
Verbrechen der Nazis rigoros<br />
abwies beziehungsweise behauptete, nichts davon gewusst zu haben.<br />
Die Mannheimer Kuratoren Ina Brockmann und Peter Reichelt haben<br />
Leni Riefenstahl in ihren letzten Jahren begleitet und eine umfassende, kritische<br />
Sicht auf ihr Lebenswerk ermöglicht.<br />
25.3.-24.6.12 , Historisches Museum, Bielefeld<br />
Leni Riefenstahl<br />
ULTIMO 7