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Diakonie im Blick - Winter 2021

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2 | 2021

Nachrichten aus der Diakonie Stiftung Salem

DIAKONIE IM BLICK

CLOWN IN TOWN

Kunstprojekt der Diakonischen Werkstätten

LEHRKRAFT AUF VIER PFOTEN

Hündin Maja absolviert Therapiehundausbildung

EIN BLICK IN DIE ZUKUNFT

Neubauprojekte für Menschen mit Pflegebedarf

www.diakonie-stiftung-salem.de


EDITORIAL

INHALT

LIEBE FREUNDINNEN UND FREUNDE

DER DIAKONIE STIFTUNG SALEM,

DIALOG

GEISTLICHES LEBEN

die Sozialwirtschaft steht in unserem Land vor großen Herausforderungen.

Besonders drängend wird eine durchgreifende

Pflegereform benötigt. Dabei geht es nicht allein um

die Bezahlung von Pflegekräften, sondern vor allem um eine

Verbesserung der Arbeitsbedingungen, die durch staatliche

Vorgaben geregelt werden. Personalschlüssel müssen deutlich

verbessert werden und das Verhältnis von Fachkräften und Ergänzungskräften

an die tatsächlichen Erfordernisse angepasst

werden. Wissenschaftliche Forschungen und Empfehlungen

(zuletzt durch die sehr gründliche Rothgang-Studie) liegen vor

und müssen dringend vom Gesetzgeber umgesetzt werden.

Hier ist die Politik gefragt, denn die notwendigen Entscheidungen

können auf Trägerebene gar nicht getroffen werden.

Für die Diakonie Stiftung Salem haben wir allerdings ebenfalls

ermittelt, welche Themen in den nächsten Jahren vorangetrieben

werden müssen. Nach einer Evaluation der strategischen Ziele

2015-2020 durch die Leitungskonferenz wurden nun strategische

Ziele für die nächsten drei Jahre festgelegt. Von zentraler Bedeutung

sind dabei die Gewinnung, Förderung und Gesunderhaltung

unserer Mitarbeitenden. Doch auch die weiteren Ziele müssen

verfolgt werden, um gut für die Zukunft aufgestellt zu sein.

Folgende strategische Ziele haben wir uns gesteckt:

1. Personalmanagement und – bindung sowie

Mitarbeitendenzufriedenheit

Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung gilt

es, attraktiv zu sein für qualifizierte junge Mitarbeitende

und gleichzeitig eine älter werdende Belegschaft zu binden

und deren Erfahrungswissen zu sichern und zu nutzen.

Infolge dessen haben wir strategische Ziele formuliert, die

durch vereinbarte Meilensteine konkretisiert werden:

• Wir gewinnen lernwillige Menschen systematisch als

Mitarbeitende mit Entwicklungspotenzial.

• Wir entwickeln unsere Mitarbeitenden bedarfsgerecht

und systematisch weiter.

• Wir bieten unseren Mitarbeitenden vielfältige berufliche

Lebensläufe an.

• Wir erhöhen die Mitarbeitendenbindung.

• Unsere Führungskräfte führen ihre Mitarbeitenden wertegeleitet.

• Der Wissenstransfer ist bei der Einstellung und beim

Ausscheiden von Mitarbeitenden der Diakonie Stiftung

Salem sichergestellt.

• Der Wissenstransfer ist gesteigert.

2. Digitalisierung

Ein weiteres strategisches Ziel ist die „Digitalisierung“. Hier

geht es insbesondere um die Digitalisierung von Akten und

Prozessen:

• Personalakte

• Gebäudeakte

• Klienten-/Einrichtungsakte

• Eingangsrechnungen

3. Wirtschaftlichkeit und ökologische Ziele

Als ein weiteres Vorhaben haben wir festgelegt, die Wirtschaftlichkeit

und ökologischen Ziele intensiver zu verfolgen.

Hier wurde der Fokus auf Klimaneutralität und die auskömmliche

Finanzierung gelegt.

• 20 % des Stromverbrauchs wird durch Fotovoltaikanlagen

selbst erzeugt.

• 50 % der KFZ werden elektrisch betrieben.

• Unsere Dienstleistungen sind auskömmlich finanziert.

4. Schärfung unseres diakonischen Profils nach

innen und außen

Was zeichnet uns und unsere Arbeit aus? Was unterscheidet

uns von anderen und wie können wir unser Profil schärfen?

Diese Themen erarbeiten wir mit folgendem Schwerpunkt:

• Diakonische Alleinstellungsmerkmale der Diakonie Stiftung

Salem sind entwickelt.

• Unser Profil/Kompass wird unter Berücksichtigung neuer

Einflüsse weiterentwickelt.

5. Qualitätsführerschaft

Qualitätsführerschaft bedeutet für uns, unsere bewährte Fachlichkeit

mit Innovation und einem klaren christlichen Selbstverständnis

für die Menschen im Evangelischen Kirchenkreis

einzusetzen. In Gemeinschaft mit den Kirchengemeinden wollen

wir Maßstäbe setzen auf dem Markt der sozialen Arbeit

und durch Kritikfähigkeit und Veränderungsbereitschaft die

Qualität unserer Unterstützungsangebote stetig verbessern.

Auch Ihre Meinung ist uns wichtig. Lob und Anerkennung geben

wir gerne an unsere Mitarbeitenden weiter. Kritik und Veränderungsvorschläge

nehmen wir uns zu Herzen und werden

daran arbeiten. Sprechen Sie uns gerne an!

Herzlich grüßen

Ihr Thomas Lunkenheimer Ihr Christian Schultz

(Theologischer Vorstand)

(Kaufmännischer Vorstand)

CORONA-SCHUTZIMPFUNG?

Geistlicher Impuls von

Superintendent Michael Mertins 04

DIENSTE

ARBEIT & QUALIFIZIERUNG

CLOWN IN TOWN

Kunstprojekt mit der Betzemeier Stiftung 06

BERUFSBILDUNG FÜR NATURTALENTE

Diakonische Werkstätten weihen Lerninsel für

den Garten- und Landschaftsbau ein 07

IMMER GUT BERATEN

Neuer Standort für die EUTB 08

WOHNEN, ASSISTENZ & LERNEN

LEHRKRAFT AUF VIER PFOTEN

Hündin Maja absolviert eine

Therapiehund-Ausbildung 09

PFLEGE & LEBEN

EIN BLICK IN DIE ZUKUNFT

Diakonie feiert Baustellenfeste 10

EIN LÄCHELN ZAUBERN

Clowns zu Gast im Albert-Nisius-Haus 12

TANZ DICH STARK

Musik und Bewegung im Haus Bethesda 13

ERZIEHUNG & BERATUNG

NACH 32 JAHREN ALS LEITERIN

DER KITA GOEBENSTRASSE:

Gaby Fleary tritt ihren Ruhestand an 15

HOSPIZ MINDEN

NEUE PFLEGEDIENSTLEITUNG

IM HOSPIZ MINDEN

Miriam Püschel übernimmt Pflegedienstleitung

im Volker Pardey Haus 16

EIN ORT DER EINKEHR

Das Hospiz Minden weiht zu seinem

zweijährigen Bestehen einen Raum der Stille ein 17

BILDUNG & KARRIERE

ICH ARBEITE GERN HIER, WEIL...

Interview zur Arbeit in der Pflege 18

AUSGEZEICHNET FAMILIENFREUNDLICH

Diakonie Stiftung Salem als Arbeitgeber prämiert 18

ERFOLGREICHES EXAMEN

Absolventinnen und Absolventen der

Ev. Pflegeakademie feiern Ausbildungsabschluss 19

DIAKONISSEN FEIERN SCHWESTERNJUBILÄUM

10 und 65 Jahre Teil der Schwesternschaft 19

FEIERLICHE EINSEGNUNG

Neue Mitglieder für Schwesternschaft

und Diakonische Gemeinschaft 20

SCHÖN GEMACHT

Oasentag im Mutterhauspark 20

HELFEN & SPENDEN

ZU WEIHNACHTEN VERSCHENKE ICH…

NÄCHSTENLIEBE

Unterstützen Sie Familien in Krisensituationen

durch Ihre Diakonie-Gabe 2021 21

KURZ NOTIERT

EIN ORT DER BESINNUNG

Friedhofsgruppe der Diakonie Stiftung Salem

feiert Erweiterung des „Grabfelds der Erinnerung“ 22

KONZERTREIHE MIT RENÉ NOCON

Sänger spielt Konzerte in Pflegeeinrichtungen

der Diakonie Stiftung Salem. 22

10 JAHRE TAGESPFLEGE LAHDE

Tagespflegeinrichtung feiert Jubiläum 23

Herausgeber: Diakonie Stiftung Salem gemeinnützige GmbH

Fischerallee 3a | 32423 Minden | Postfach 3008 | 32387 Minden

Telefon: 0571 888040 | Fax: 0571 88804112

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Verantwortlich für den Inhalt: Der Vorstand der Diakonie Stiftung Salem

Thomas Lunkenheimer und Christian Schultz

Redaktion: Judith Wittkop, Christian Niemann

Gestaltung: Bruns Verlags-GmbH & Co. KG |

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DIALOG

DIALOG

CORONA-SCHUTZIMPFUNG?!

Eine geistliche Sicht von Michael Mertins,

Superintendent im Ev. Kirchenkreis Minden.

Liebe Leserinnen und Leser,

die Diakonie Stiftung Salem ist genauso wie der Ev. Kirchenkreis

Minden Teil unserer Gesellschaft. Auch in Diakonie

und Kirche gibt es viele Menschen, die sich gegen

Covid-19 impfen ließen und lassen – und andere,

die diese Schutzimpfung ablehnen, obwohl dafür bei

ihnen keine medizinischen Gründe vorliegen. Mich irritiert

das. Ich kann es gar nicht begreifen! Wer für die

Diakonie Stiftung Salem arbeitet, z. B. in der stationären

oder ambulanten Pflege oder auch in anderen Arbeitsbereichen,

der oder die hat doch täglich Menschen vor

Augen, die besonders gefährdet wären, wenn sie sich

ungeimpft mit Covid-19 infizieren würden. Und auch in

den Kirchengemeinden und in den Arbeitsfeldern der

Synodalen Dienste begegnen Mitarbeiter/innen täglich

vielen Menschen, bei denen ohne Schutzimpfung das

hohe Risiko eines schweren Infektionsverlaufs bestehen

würde. Inzwischen besteht dieses Risiko ja zunehmend

auch für junge Erwachsene ohne Vorerkrankungen, wie

die Belegsituation der Intensivstationen – übrigens auch

im Mindener Klinikum – zeigt. Von diesen Covid-Patienten/innen

sind mehr als 90 % nicht geimpft. Dennoch

lehnen einzelne Mitarbeiter/innen auch in der DSS und

in Kirchengemeinden noch immer die rettende Schutzimpfung

ab! Warum? Warum ist die Angst vor befürchteten

Nebenwirkungen der Impfung größer als die

Angst vor den schrecklichen Infektionsfolgen, die einem

doch tagtäglich vor Augen stehen, wenn man hinsieht

– ganz zu schweigen von den Langzeitfolgen, unter denen

viele leiden müssen, die von einer Covid-19-Infektion

genesen sind, aber auf Dauer z. B. nicht mehr richtig

schmecken oder riechen können.

Gegen die weltweite Pandemie haben wir in

Deutschland genug rettenden Impfstoff für alle zur

Verfügung – Impfstoff, der in den Entwicklungsländern

dringend benötigt wird. Bei uns aber muss er

weggekippt werden, weil Menschen die Impfung

verweigern. Wie kann das sein? Ja, es gibt schlimme

Fake-News, Lügen und Hassparolen, mit denen sogenannte

„Querdenker“ Angst und Verunsicherung

insbesondere in den sozialen Medien verbreiten. Darauf

will ich hier gar nicht eingehen. Da kann ich nur

jeder und jedem raten, der Vernunft und den wissenschaftlich

fundierten Informationen, nicht

aber den Angstmachern zu trauen. Diese verfolgen

politische Ziele und nutzen die Angst

der Leute aus. Denen will ich hier gar keine

weitere Aufmerksamkeit schenken. Aber denjenigen,

die religiöse Beweggründe gegen

das Impfen anführen, schon. Auch sie tragen

mit dazu bei, dass unser Landkreis seit einiger

Zeit die höchste Inzidenz in ganz NRW

hat (Stand heute, 41. KW). Dazu kann und

muss ich als Theologe und Superintendent

etwas schreiben. Denn es ist theologisch völlig

falsch, wenn sich Menschen nicht impfen

lassen, weil sie diese Verweigerung für ein

frommes Gottvertrauen halten. Gott werde

sie schon schützen und wenn nicht, dann sei

es eben sein Wille; der Impfbefürworter dagegen

rechne weniger mit Gott und seiner

Hilfe. Wer so denkt, der oder die verhöhnt Gott, der

seine Schöpfung erhalten will. Gott will, „dass allen

Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der

Wahrheit kommen“ (1. Timotheus 2,4). Gott will,

dass seine Menschenkinder gesund leben können.

Wenn jemand erkrankt und schweres Leid tragen

muss, dann ist das nicht etwa Gottes Strafe (vgl. Johannes-Evangelium

9,1-7; Lukas-Evangelium 13, 1-5).

Es ist gar nicht fromm, sich nicht impfen zu lassen,

um auf Gottes Hilfe zu warten, während Gott uns mit

dem Impfstoff doch längst seine Hilfe anbietet. Ich

danke Gott jeden Tag dafür, dass er meine flehenden

Gebete um Rettung aus dieser Seuche erhört hat. Wie

viele andere habe auch ich täglich darum gebetet,

dass Gott die Arbeit der Wissenschaftler/innen segnen

möge, damit wir bald einen wirksamen Schutz

gegen Corona haben. Nun ist es in Rekordzeit gelungen,

alle notwendigen Testreihen abzuschließen und

wirksamen Impfstoff für alle in unserem Land bereitzustellen.

Anzunehmen, der Impfstoff sei unsicher,

weil er in relativ kurzer Zeit erforscht und zugelassen

wurde, das ist pure Angst und entbehrt jeglicher

wissenschaftlichen Grundlage. Wer so denkt und die

Impfung verweigert, versäumt es, Gott dafür zu danken,

dass gute Schutzimpfungen jetzt schon möglich

gemacht worden sind. Gott hilft uns bereits. Wir verpassen

seine Hilfe, wenn wir stattdessen das Impfen

und Gottes Schutz als Alternativen verstehen. Wer

so denkt und Impfen ablehnt, der oder die vertraut

gar nicht auf Gott, sondern versucht ihn und fordert

von Gott einen anderen Schutz ein als den, den Gott

uns schon längst darreicht. Es war ja der Teufel in

der Wüste, der von Jesus verlangte, so fromm zu sein,

dass er im Vertrauen auf Gottes Schutz sich leichtfertig

in die Tiefe stürzen sollte. Gott werde ihn schon

schützen. Jesus aber widerstand dem Versucher und

zitierte das Alte Testament: „Du sollst Gott nicht versuchen“

(vgl. Matthäus-Evangelium 4,5-7). Es gibt

eine vermeintliche Frömmigkeit, die Jesus selbst als

falsch zurückweist. Ich erlebe sie in diesen Tagen im

Kreis Minden-Lübbecke bei religiös motivierten Impfgegnern/innen.

Die persönliche Meinung ist in unserem Land frei

– Gott sei es gedankt. Aber die Haltung zur Corona-Schutzimpfung

ist m. E. nicht Sache der Privatmeinung.

Wenn es keine medizinischen Gründe gibt,

die gegen die Schutzimpfung sprechen, ist diese

keine Geschmacksfrage, zu der man als Christenmensch

diese oder eine andere Haltung einnehmen

kann. Denn es geht um die Gesundheit, ja um das

Leben – um mein eigenes und das meiner Mitmenschen!

Dazu hat Jesus verbindlich das Nötige gesagt:

„Du sollst Gott lieben über alle Dinge und deinen

Nächsten lieben wie dich selbst.“ (Markus-Evangelium

12,29-31). Mit der Schutzimpfung schütze ich

mich selbst und meinen Nächsten, dem ich bei der

täglichen Arbeit in Diakonie oder in Kirche begegne.

Deshalb lässt sich das evangelische Profil von Diakonie

und Kirche nicht vereinbaren mit der Ablehnung

der Schutzimpfung aus religiösen Gründen.

Aus Liebe zum

Büro

Manche lehnen die Impfung ab, weil sie staatlichen

Anweisungen nicht trauen. Das hat damit zu tun,

dass sie selbst oder ihre Vorfahren schlimme Erfahrungen

mit den totalitären Regimen in der ehemaligen

UDSSR oder DDR machen mussten. Andere sind aktuell

vor Willkürherrschaft und staatlichem Unrecht

in ihren Heimatländern geflohen. Deshalb sind sie

nun besonders vorsichtig, wenn der Staat Impfungen

empfiehlt. Wir leben aber hier und heute – Gott sei es

gedankt – in einem freiheitlichen Rechtsstaat. Es ist

an der Zeit, dass die üblen Machthaber der Vergangenheit

ihren bösen Einfluss verlieren und die verletzten

Seelen endlich frei werden von den früheren Einschüchterungen.

Wer sich trotz übler Unrechtsregime

in anderen Ländern nun hier und heute impfen lässt,

der oder die ist schon frei und kann Verantwortung

für sich und für seine Mitmenschen übernehmen. Er

oder sie folgt der freien Vernunft und praktiziert Jesu

Gebot der Nächstenliebe. Wer aber ohne medizinische

Not die Impfung verweigert, weil er mit „denen

da oben“ schlechte Erfahrungen erinnert, der oder

die lässt den totalitären Regimen der Vergangenheit

ihren späten Triumph.

Ich wünsche uns allen, dass wir uns nicht von Ängsten,

sondern vom Vertrauen in Gott leiten lassen und

der Nächstenliebe unter uns Raum geben. „Furcht ist

nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe

treibt die Furcht aus“ – denn: „Gott ist die Liebe“ (1.

Johannesbrief 4,16.18). Nicht die Angst, die sich verweigert,

sondern die Liebe, die Verantwortung übernimmt,

wird unserer Gesellschaft guttun und die Risse

heilen. Darum bitte ich Sie: Wenn bei Ihnen medizinisch

nichts dagegenspricht, dann lassen auch Sie

sich impfen. Helfen Sie mit, die Seuche zu überwinden.

Das hat Gottes Verheißung!

Ihr Michael Mertins

4 5


ARBEIT & QUALIFIZIERUNG

Gemeinsam mit

Barbara Salesch (l.)

gestalteten die Kursteilnehmerinnen

und

-teilnehmer große Leinwände

mit Spraydosen

und Schablonen.

CLOWN IN TOWN

In einem Kunstprojekt interpretierten Beschäftigte der Diakonischen

Werkstätten die Werke der Künstlerin Charlotte Betzemeier neu.

Sie sind bunt, verspielt und haben alle einen ganz eigenen

Charakter: Rund 70 Clowns hat die lippische Künstlerin

Charlotte Betzemeier zeitlebens gemalt. In einem großen

integrativen Kunstprojekt – in Kooperation zwischen

den Diakonischen Werkstätten der Diakonie Stiftung Salem

und der Charlotte Betzemeier Stiftung – haben jetzt

Menschen mit Behinderungen zwölf dieser Werke noch

einmal ganz neu interpretiert.

Unter dem Titel „Clown in town – inklusiv in Kunst und

Wort“ schufen die Beschäftigten in drei Workshops über

jeweils drei Tage ihre eigenen Kreationen. Begleitet wurden

sie dabei von den lokalen Künstlerinnen Barbara Salesch

und Tanja von Triller. Tanja von Triller bietet in den

Werkstätten schon lange Kunstworkshops für Menschen

mit Behinderungen an und ist immer wieder begeistert

von den kreativen Werken, die im Rahmen der Kurse entstehen.

Dennoch stellt sie klar: „Wichtiger ist der Prozess,

dass die Leute Spaß haben.“ Dafür versuchen die Werkstätten

die Kurse möglichst abwechslungsreich und vielseitig

zu gestalten und allen Beschäftigten einen individuellen

Zugang zur eigenen Kreativität zu ermöglichen.

Wie gut das Konzept ankommt, zeigen schon die Anmeldezahlen:

Innerhalb kürzester Zeit gab es für den neuen

Kurs über 80 Anmeldungen, bei nur 16 Plätzen.

Barbara Salesch hat als besonderer Gast drei Workshoptage

begleitet. Für die als Fernsehrichterin bekannt gewordene

Künstlerin war es die erste Zusammenarbeit

mit Menschen mit Behinderungen. Und dafür setzte sie

gleich auf das ganz große Format: Mit Spraydosen gestalteten

die Teilnehmerinnen und Teilnehmer meterlange

Leinwände. Dazu hatte Barbara Salesch Schablonen

dabei, die sie selbst aus Holzabfällen gestaltet hatte.

„Die kann man wunderbar zum Sprayen einsetzen“, so

Barbara Salesch. Flankiert wurden die Kunstkurse von einem

Schreibworkshop unter der Leitung von Michelle Beckemeier,

die die Kursreihe für die Werkstätten organisiert

hat. Hier konnten die Werkstattbeschäftigten die Werke

mit ihren eigenen Worten und Geschichten interpretieren.

„Es ist beeindruckend, welche Potenziale in unseren

Kursteilnehmern schlummern“, sagt Michelle Beckemeier.

Die Texte aus den Schreibworkshops hätten sicher auch

Charlotte Betzemeier begeistert, die ihren Clownsbildern

selbst eigene Verse zugeschrieben hat. Die vielseitige

Künstlerin hat neben den Clownsmotiven eine Vielzahl

von Bildern und Skulpturen hinterlassen. Dieses Werk zu

bewahren, ist eine der Aufgaben der Charlotte Betzemeier

Stiftung, die ihr Sohn Clemens Betzemeier ins Leben

gerufen hat. Die Stiftung setzt sich aber auch für die Inklusion

von Menschen mit Behinderungen ein. Daher verwundert

es nicht, dass das Kunstprojekt bereits die zweite

Zusammenarbeit zwischen Werkstätten und Betzemeier

Stiftung ist. Die Werkstätten hatten 2020 im Auftrag der

Stiftung rund 1200 Kunstdrucke von zwölf Bildern aus der

Serie „Kleine Clownerien“ gerahmt, verpackt und versandt.

Der Erlös kam zu 100 Prozent Projekten im Bereich

Kunst und Inklusion zugute.

Auch mit den aktuellen Werken des Kunstworkshops soll

wieder Geld für den guten Zweck gesammelt werden. In

einem Buch werden die Bilder aus den Kursen, die Originale

Charlotte Betzemeiers sowie die Verse und Geschichten

aus den Schreibworkshops gesammelt und gemeinsam

mit den Porträts aller Künstlerinnen und Künstler

veröffentlicht. Der Erlös aus dem Verkauf wird erneut an

Inklusionsprojekte gehen. Kunstinteressierte können sich

also auf eine besondere Publikation freuen und mit dem

Kauf gleichzeitig etwas Gutes tun.

BERUFSBILDUNG

FÜR NATUR-

TALENTE

Diakonische Werkstätten weihen

Lerninsel für den Garten- und

Landschaftsbau ein.

Mit einer kleinen Feier hat die Diakonie Stiftung Salem

den neuen Berufsbildungsbereich Garten- und

Landschaftsbau eingeweiht. Auf dem Salem-Gelände

– direkt neben der Auferstehungskirche – steht ab

sofort die Lerninsel für Teilnehmende der Berufsbildung

zur Verfügung.

Im Berufsbildungsbereich bereiten sich Menschen

mit Behinderungen auf die Arbeit in der Werkstatt

oder auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt vor. Beschäftige

sammeln hier Fähigkeiten und Fachwissen,

um in einem Arbeitsbereich tätig zu sein. Mit der

weitläufigen Grünanlage bietet das Salem-Gelände

die besten Voraussetzungen für die Berufsbildung

im Garten- und Landschaftsbau. Schließlich können

hier viele praktische Arbeitsschritte direkt vor Ort erprobt

werden. Daneben ermöglicht die Lerninsel mit

einem integrierten Kursraum Schulungen und Weiterbildungen.

Der Garten- und Landschaftsbau ist ein wichtiger Arbeitsbereich

der Diakonischen Werkstätten. Rund 25

Beschäftigte sind in dem Bereich tätig und pflegen

und gestalten die Grünanlagen großer Firmenkunden.

Auf dem Salem-Gelände ist bereits seit längerer

Zeit eine Arbeitsgruppe im Einsatz, die sich exklusiv

um die Pflege der Parkanlagen kümmert.

„Mit der neuen Lerninsel können die Diakonischen

Werkstätten erstmals Berufsbildungsmaßnahmen

im Garten- und Landschaftsbau anbieten“, erklärte

Mark Westermann, Geschäftsbereichsleiter Arbeit

und Qualifizierung, bei der Einweihung. Schon lange

sei es der Wunsch gewesen, den Bereich Garten- und

Landschaftsbau zu erweitern. Mit der Lerninsel gibt

es dafür nun den optimalen Standort.

Die Lerninsel auf dem Salem-Gelände

bietet die besten Voraussetzungen

für die Berufsbildung

im Bereich Garten- und Landschaftsbau.

6 7


ARBEIT & QUALIFIZIERUNG

IMMER GUT BERATEN

Die ergänzende unabhängige Teilhabeberatung für Menschen mit

Behinderungen hat einen zusätzlichen Standort. In der Mindener Hellingstraße

entsteht damit ein neues Beratungszentrum.

WOHNEN,

ASSISTENZ

& LERNEN

Die ergänzende unabhängige Teilhabeberatung

(EUTB) ist die erste Anlaufstelle bei allen Fragen zu Inklusion

und Teilhabe. Die Beratungsstelle, die gemeinsam

von Diakonie Stiftung Salem, Stiftung Club 74

und den Beiräten für Menschen mit Behinderungen

getragen wird, wurde jetzt um einen neuen Standort

erweitert. In der Mindener Hellingstraße entsteht

damit ein Beratungszentrum, in dem Menschen in

verschiedenen Lebenslagen unkompliziert Rat und

Unterstützung finden.

Im Beratungszentrum in der Nähe des Johanniskirchhofs

sind neben der EUTB auch die Wohnberatung

und das Zentrum für Pflegeberatung im Kreis Minden-Lübbecke

verortet. Die Wohnberatung unterstützt

Menschen, die aufgrund von gesundheitlichen

Einschränkungen oder Behinderungen ihre Wohnung

barrierefrei gestalten möchten. Das Zentrum für Pflegeberatung

berät Menschen mit Pflegebedarf und

ihre Angehörigen unter anderem bei Fragen zu finanziellen

Leistungen, häuslichen Hilfen oder Wohnformen

im Alter. „Bei der Suche nach einem neuen

Standort für die EUTB war uns wichtig, ein Umfeld zu

finden, in dem bereits Beratung stattfindet“, sagt Eckhard

Rüter, Vorsitzender des Beirats für Menschen mit

Behinderungen in Minden. Von der räumlichen Nähe

der Beratungsstellen können nämlich vor allem die

Klientinnen und Klienten profitieren. Wenn Menschen

mit Behinderungen, die Rat bei der EUTB suchen,

etwa ihre Wohnung barrierefrei gestalten wollen, können

sie auf das Fachwissen der Wohnberatung zählen.

Auch der Platzbedarf der EUTB ist seit der Gründung

2019 stetig gewachsen. Mehr als 900 Beratungen

wurden allein von Januar bis September 2021 durchgeführt.

„Am Anfang war ja nicht klar, wie gut das Angebot

angenommen wird“, erzählt Beraterin Dagmar

Klocke-Seele. Doch schnell hat sich gezeigt, wie groß

der Bedarf an unabhängiger Beratung für Menschen

mit Behinderungen ist. Dass die bisherigen Räume

an der Petersilienstraße allein zu klein wurden, zeigte

sich insbesondere in der Coronapandemie. Denn die

geltenden Abstandsregeln musste die EUTB natürlich

einhalten, auch wenn mehrere Personen an den Beratungsgesprächen

teilnehmen. Neben den Beraterinnen,

Klientinnen und Klienten mit ihren Angehörigen

sind dies häufig auch sogenannte Peer-Berater – Menschen

mit Behinderungen, die ihre Erfahrungen ehrenamtlich

in der Beratung einbringen. Diese Peer-Beratung

gehört fest zum Konzept der EUTB.

Mit den neuen Räumen im Beratungszentrum Hellingstraße

und den bestehenden Räumen in der Petersilienstraße

hat die EUTB jetzt die Kapazitäten, alle

Ratsuchenden bestmöglich zu begleiten.

Dazu kommen außerdem

regelmäßige Beratungssprechstunden

in Bad Oeynhausen, Espelkamp,

Petershagen und Lübbecke. Und

auch eine aufsuchende Beratung in

den eigenen vier Wänden ist nach

Absprache jederzeit möglich. „Die

EUTB stellt sich in der Beratung auf

den Menschen ein“, sagt Funda Baumeister,

stellvertretende Vorsitzende

des Beirats für Menschen mit Behinderungen.

Alle Informationen zur EUTB unter:

https://www.teilhabeberatung.de/beratung/eutb-kreis-minden-luebbecke

Freuen sich über die neuen Beratungsräume:

Eckhard Rüter (l.) und Funda Baumeister (r.)

vom Beirat für Menschen mit Behinderungen sowie

die EUTB-Beraterinnen Dagmar Klocke-Seele

(v.l.), Sarah Brüssel und Claudia Detering.

LEHRKRAFT AUF

VIER PFOTEN

Hündin Maja absolviert eine Therapiehund-Ausbildung.

In der Wichernschule

der Diakonie Stiftung

Salem ist sie schon jetzt ein gern

gesehener Gast.

Wenn sie in den Raum kommt, herrscht Ruhe. Was Lehrerinnen

und Lehrer auch mit jahrelanger Berufserfahrung nicht

immer schaffen, gelingt Maja schon durch ihre bloße Anwesenheit.

„Der Geräuschpegel geht quasi auf null“, erzählt

Sandra Hollmer über die Arbeit mit ihrer Hündin Maja. Die

beiden absolvieren gerade eine Therapiehundausbildung. Für

die praktische Übung begleitet Maja die Heilerziehungspflegerin

schon jetzt gern in ihre Klasse in der Wichernschule.

„Ein Therapiehund macht eigentlich nichts“, sagt Sandra

Hollmer. Und tatsächlich liegt Maja eigentlich nur entspannt

auf ihrer Decke in der Mitte des Klassenraums.

Trotzdem ist ihre Wirkung auf die Schülerinnen und Schüler

enorm. Schon ihre Anwesenheit genügt, um eine ausgeglichene

Stimmung in der Klasse zu erreichen. „Da sprechen

plötzlich Kinder zusammen, die sich zuvor nie ausgetauscht

haben“, erzählt Sandra Hollmer. Und Maja zu streicheln

und zu bürsten, tut den Schülerinnen und Schülern der

Wichernschule einfach gut. „Das hört sich vielleicht etwas

schlicht an, aber die Präsenz von Therapiehunden hat eine

positive Wirkung auf die menschliche Gesundheit“, erklärt

Sandra Hollmer. Diese wurde in Studien bereits nachgewiesen.

„Der Blutdruck senkt sich beispielsweise sofort“, so

Sandra Hollmer.

Dafür, dass Maja die Kinder so gelassen an sich heranlässt,

ist allerdings auch einiges an Training nötig. Ein halbes Jahr

Therapiehündin

Maja genießt die

Streicheleinheiten

in der Wichernschule.

dauert die Therapiehundausbildung – mit Übungseinheiten

an jedem Wochenende. Maja erlernt hier zum Beispiel

den Umgang mit Stress. Es gibt aber auch ganz konkrete

Übungen, etwa zur Futterfrustration. „Maja darf nur von

mir Leckerlis annehmen“, erklärt Sandra Hollmer. Denn im

Einsatz kann es immer wieder vorkommen, dass Lebensmittel

oder im schlimmsten Fall Tabletten herumliegen

oder zu Boden fallen, die die Hündin schon aus gesundheitlichen

Gründen nicht fressen darf. Am Ende des Kurses

wartet dann eine Prüfung auf die beiden, in der Sandra

Hollmers theoretisches Wissen abgefragt wird. Maja muss

ihr Können auf dem Hundeplatz, aber auch in einer Stresssituation

am Bahnhof unter Beweis stellen. Auf die Prüfung

bereiten sich Sandra Hollmer und Maja in einer professionellen

Hundeschule vor. Fünf umfangreiche Module umfasst

die Ausbildung. Bei der Wahl der Hundeschule hat

Sandra Hollmer Wert darauf gelegt, dass ihre Trainerin über

eine sozialpädagogische Ausbildung verfügt. Schließlich ist

die Arbeit eines Therapiehundes etwas ganz Besonderes.

Bis zur Prüfung heißt es jetzt: üben, üben, üben. Und

das machen Sandra Hollmer und Maja am liebsten in ihrer

Klasse in der Wichernschule. Vor den Besuchen steht

für Sandra Hollmer allerdings immer einige Vorbereitung

und Organisationsarbeit an. Wenn Kinder Allergien haben

oder sich vor Hunden fürchten, kann Maja selbstverständlich

nicht mit in die Klasse. Darum ist die Einwilligung aller

Eltern Pflicht. Künftig möchte Sandra Hollmer ihre Therapiehündin

vorerst einmal in der Woche gezielt einsetzen.

Nicht länger als 45 Minuten, damit die Arbeit auch für das

Tier nicht zu stressig wird. Generell erlaubt sind zwei Einsätze

pro Tag über 15 bis 60 Minuten an maximal drei Tagen

in der Woche.

Dass sich der Aufwand lohnt, davon ist Sandra Hollmer

überzeugt. Deshalb soll Maja nicht nur in ihrer eigenen

Klasse mitarbeiten. Sandra Hollmer plant, an ihrem freien

Tag ehrenamtlich auch den Unterricht der anderen Klassen

zu begleiten. Die Schülerinnen und Schüler können

sich also noch länger über die pelzige Lehrerin auf vier

Pfoten freuen.

8 9


PFLEGE & LEBEN

PFLEGE & LEBEN

EIN BLICK IN DIE ZUKUNFT

Mit zwei Neubauprojekten schafft die Diakonie Stiftung Salem innovative

Wohn- und Betreuungsangebote für Menschen mit Pflegebedarf.

Auf beiden Baustellen gehen die Arbeiten gut voran. Das wurde jetzt

mit zwei Baustellenfesten gefeiert.

Wie sieht pflegegerechtes Wohnen in Zukunft aus?

Vielleicht so, wie es die Konzepte und Baupläne der

beiden neuen Bauprojekte der Diakonie Stiftung Salem

erahnen lassen. In Petershagen-Lahde und im

Mindener Quartier „Am Grundbach“ entstehen zwei

neue Wohnanlagen mit innovativem Betreuungskonzept

für Menschen mit Pflegebedarf. In einigen

Monaten werden hier die ersten Bewohnerinnen und

Bewohner einziehen. Wie sie die Gebäude mit Leben

füllen, zeigt sich dann. Wie die Räume aussehen, in

denen sie künftig zusammenleben, lässt sich schon

erahnen – und wurde bei zwei Baustellenfesten jetzt

den ersten Gästen präsentiert.

In dem Neubau in Petershagen Lahde sollen

schon bald moderne Wohn- und Arbeitsräume

entstehen. Den Rohbau konnten Besucherinnen

und Besucher in Führungen erkunden.

Zum Auftakt lud die Diakonie Stiftung Salem in den

Rohbau nach Lahde ein. An der Straße „Zur Dingbreite“

entsteht auf drei Etagen Wohnraum für 80

Menschen mit Pflegebedarf. Diese leben künftig in

fünf eigenständigen Hausgemeinschaften für jeweils

16 Personen. Im Erdgeschoss des Gebäudes entstehen

außerdem fünf barrierefreie und behindertengerechte

Appartements. Schon im Rohbau sind die

großzügigen Wohn- und Essbereiche der Hausgemeinschaften

zu erkennen, in denen sich Bewohnerinnen

und Bewohner für gemeinsame Aktivitäten

treffen können. In einer offenen Küche werden die

Hausgemeinschaften außerdem ihre Mahlzeiten eigenständig

kochen. Selbstverständlich verfügen alle

Bewohnerinnen und Bewohner über ein Einzelzimmer

mit Bad.

In Führungen konnten die Besucherinnen und Besucher

die Räume bereits erkunden. Die innovative

Ausstattung der Wohneinrichtung zeigen bisher aber

nur die Baupläne. Christian Schultz, kaufmännischer

Vorstand der Diakonie Stiftung Salem, hob dabei das

Farb- und Lichtkonzept des neuen Hauses hervor. Die

Farbgestaltung soll etwa Menschen mit Demenz eine

bessere Orientierung ermöglichen. Die Beleuchtung

ist am Konzept des Human Centric Lighting orientiert.

„Das Licht im Innenraum passt

sich dem natürlichen Tageslicht an“, erklärte

Christian Schultz. Das entspricht

dem menschlichen Biorhythmus und

steigert das Wohlbefinden der künftigen

Bewohnerinnen und Bewohner.

Voraussichtlich im April 2022 soll die

Wohnanlage in Lahde fertiggestellt

sein. Die coop Minden-Stadthagen eG

errichtet als Investor das Gebäude. Als

Generalunternehmen wurde die GS

Projektbau GmbH aus Petershagen beauftragt.

Für das zweite Baustellenfest im Mindener

Quartier „Am Grundbach“ machte

die Diakonie Stiftung Salem aus dem

Rohbau eine Pop-up-Galerie. Zwischen

Werkzeug und Baumaterialien gab es

nämlich erstmals die neuen Bilder aus

dem aktuellen Kunstworkshop der Diakonischen

Werkstätten zu sehen.

Den Kunstworkshop hatten die Diakonischen Werkstätten

in Kooperation mit der Charlotte Betzemeier

Stiftung initiiert. Besonderes Anliegen der Stiftung

ist es, durch Kunst die Inklusion von Menschen mit

Behinderungen zu fördern. Dafür hatte Stiftungsvorstand

Clemens Betzemeier den Diakonischen Werkstätten

zwölf von 70 Motiven aus der Serie „Kleine

Clownerien“ zur Verfügung gestellt. In drei Workshops

mit lokalen Künstlerinnen haben Menschen mit

Behinderungen diese Werke neu interpretiert – mit

Spraydose, Pinsel, Versen und Geschichten. Wie sehr

ihm dieses Projekt am Herzen liegt, machte Clemens

Betzemeier in einem Grußwort beim Baustellenfest

deutlich. „Ich wollte den Workshop für eine kurze

Stippvisite besuchen. Ich war so begeistert und motiviert,

dass ich gleich zwei Stunden geblieben bin.

Ich habe alle meine geschäftlichen Termine sausen

lassen“, erzählte der Mindener Unternehmer, der als

Geschäftsführer der C.B. Grundbesitz GmbH & Co.

KG auch Bauherr der neuen Wohneinrichtung ist.

Die Kunstwerke konnten die Gäste des Baustellenfestes

jedoch nicht nur bestaunen. Ein Bild brachte

Thomas Lunkenheimer, theologischer Vorstand der

Diakonie Stiftung Salem, als Auktionator im Stil einer

amerikanischen Versteigerung unter den Hammer.

Bei der Auktion konnten 750 Euro für den guten

Zweck eingenommen werden. Der Erlös geht direkt

an die Diakonischen Werkstätten und die Charlotte

Betzemeier Stiftung.

Beim Baustellenfest in Minden wurde nicht nur der Fortgang

der Bauarbeiten gefeiert, die Gäste konnten für

den guten Zweck auch ein Werk aus dem neuen Kunstworkshop

der Diakonischen Werkstätten ersteigern.

Doch nicht nur über den Auktionserlös konnte

sich die Diakonie Stiftung Salem freuen, sondern

auch über den Baufortschritt an der pflegegerechten

Wohnanlage. In dem dreigeschossigen Rohbau

sind schon jetzt die späteren Zimmer und Gemeinschaftsräume

gut zu erkennen. Insgesamt wird das

Gebäude, das an der Kreuzung Von-Droste-Hülshoff-Straß/Adele-Schopenhauer-Weg

entsteht, eine

Wohn- und Nutzfläche von 3120 Quadratmetern haben.

Das erklärte Christian Schultz, der den Gästen

des Baustellenfestes einen kleinen Ausblick auf das

Konzept des Hauses gab. „Im Erdgeschoss entstehen

zwei Wohngemeinschaften für je zwölf Bewohnerinnen

und Bewohner mit Pflegebedarf in einem ambulanten

Versorgungssetting“, so Christian Schultz. In

den oberen Etagen stehen zusätzlich 26 Wohnungen

zur freien Anmietung zur Verfügung. Das Haus wird

nach dem KFW 55 Standard errichtet. Generalunternehmen

ist auch hier die GS Projektbau GmbH.

Die Fertigstellung ist für Mai 2022 geplant. Nach

Bauabschluss wird die Diakonie Stiftung Salem den

Betrieb mit ambulanter Pflege und individueller Betreuung

nach Bedarf übernehmen. Die C.B. Grundbesitz

GmbH & Co. KG errichtet als Investor das

Gebäude. „Motiviert hat uns nicht nur das Investment,

sondern das Konzept der Diakonie Stiftung

Salem und die Chance, hier etwas wirklich Gutes zu

schaffen“, so Geschäftsführer Clemens Betzemeier.

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PFLEGE &

LEBEN

ERZIEHUNG & BERATUNG

TANZ DICH STARK

Musik und Bewegung im Haus Bethesda

Clownin Ilse sorgt für

gute Stimmung im

Albert-Nisius-Haus.

EIN LÄCHELN ZAUBERN

Zwei Jahre lang besuchen die Clowns des „Clownskontakt e. V.“ regelmäßig

das Albert-Nisius-Haus der Diakonie Stiftung Salem. Dabei geht

es um mehr als nur gute Stimmung.

Der König heiratet. In eine Decke gewickelt und mit

auffällig roter Nase. Was klingt, als hätte eine Erkältung

royale Hochzeitspläne durcheinandergebracht,

ist ein spontaner Einfall der Clowns Wilma und Ilse.

Im Albert-Nisius-Haus der Diakonie Stiftung Salem

improvisieren, musizieren und witzeln die beiden

Clowns mit den Bewohnerinnen und Bewohnern.

Wilma und Ilse heißen eigentlich Birgit Klinksieck

und Isabel Remer. Sie sind Teil des „Clownskontakt

e. V.“, der Clownsbesuche in Pflegeeinrichtungen,

Kliniken und Hospizen anbietet. Und auch im Albert-Nisius-Haus

wollen die beiden Humorprofis

für gute Stimmung sorgen. Isabel Remer und Birgit

Klinksieck geht es dabei aber um mehr als schnelle

Lacher. Ihre Besuche haben nämlich durchaus therapeutische

Wirkung. „Was die Clowns aus den Menschen

rausholen, ist unglaublich“, erzählt Valentina

Töws. Die Ergotherapeutin weiß selbst genau, was

es braucht, um ältere und teils demenziell, veränderte

Menschen abzuholen und zu aktivieren. Trotzdem

ist auch sie immer wieder erstaunt, wie die Clowns

die Bewohnerinnen und Bewohner miteinbeziehen,

kreative Ideen und Erinnerungen wecken. Für Birgit

Klinksieck ist das keine Überraschung. „Wenn wir als

Clowns kommen, gibt es eine andere Offenheit“,

erzählt sie. Niemand hätte Sorge, sich vor einem

Clown lächerlich zu machen. Auch nicht mit einer

royalen Hochzeitszeremonie vor den Mitbewohnerinnen

und Mitbewohnern.

Das Erfolgsrezept der Clowns erklärt Isabel Remer ganz

einfach: „Man muss empathisch auf die Menschen

zugehen.“ Das gelingt Wilma und Ilse übrigens trotz

der Mund-Nase-Schutzmasken, die sie bei ihren Besuchen

im Albert-Nisius-Haus tragen. „Wir machen viel

über die Augen“, so Birgit Klinksieck. Was bei den Besuchen

passiert, folgt keinem festen Programm. „Wir

versuchen spontan, die Stimmung einzufangen“, sagt

Isabel Remer. Das sei ein wichtiger Unterschied zu anderen

Freizeit- und Therapieangeboten, die oft einem

festen Programm folgen. Die Clowns nutzen diese Freiheit

bewusst, greifen die Kommentare und Ideen der

Bewohnerinnen und Bewohner auf und beziehen sie

in das Programm mit ein. Und natürlich ist es auch in

Ordnung, wenn jemand mal nur zusehen will.

Über den Besuch von Wilma, Ilse und ihren Clowns-Kollegen

können sich die Bewohnerinnen und Bewohner

in den kommenden Monaten noch öfter freuen. Über

zwei Jahre sind die Clowns immer zweimal im Monat im

Albert-Nisius-Haus zu Gast. Angelaufen war das Projekt

schon 2020, doch dann machte die Coronapandemie

die Besuche in der Pflegeeinrichtung vorübergehend

unmöglich. Finanziert werden die Clowns-Besuche von

der BKK Melitta Plus. Für die Krankenkassen ist der Einsatz

der Clowns eine anerkannte Präventionsmaßnahme.

Das Thema Humor hat es sogar auf die Lehrpläne

der Pflegeschulen geschafft. Kein Wunder, wenn man

die gelöste Stimmung erlebt, die die Clowns mit ihren

Gags und Blödeleien verbreiten.

Die Choreografie sitzt. Im Takt der Musik bewegen

die 13 Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses

Bethesda ihre Arme und Beine, schwenken bunte Tücher

und singen die Texte mit. Sie nehmen Teil am

Programm „Tanz dich stark“, das die Diakonie Stiftung

Salem gemeinsam mit der cco netzwerke GmbH anbietet.

Drei Monate lang ist Trainerin Farina Lomsché

wöchentlich im Haus zu Gast, um die Bewohnerinnen

und Bewohner in Bewegung zu bringen.

In der Gruppe erlernen die Bewohnerinnen und Bewohner

kleine Choreografien zu alt bekannten Volksliedern

oder – je nach Musikgeschmack – zu aktuellen

Hits. Bei den verschiedenen Sitztänzen kommen

jedoch nicht nur Arme und Beine in Bewegung, auch

kognitive, emotionale und soziale Fähigkeiten werden

angesprochen und gefördert. „Das ist eine wunderbare

Verknüpfung von ‚Ich tue was für den Kopf‘ und

‚Ich tue was für den Körper‘“, erzählt Farina Lomsché.

Die verschiedenen Bewegungsabläufe sowie die Verbindung

von Körper und Musik fördern das Gedächtnis

und die Konzentration. Darüber hinaus wirkt sich

die Bewegung auch emotional und sozial auf den

Menschen aus. Etwa, wenn sich die Teilnehmenden

an die Texte der Lieder erinnern. „Es ist schön, im Projekt

zu erleben, wie Lieder bestimmte Erinnerungen

oder Emotionen ansprechen“, sagt Farina Lomsché.

Genau diese Verknüpfung emotionaler und sozialer

Faktoren ist einer der Schwerpunkt des Projektes.

„Die Musik kommt auch bei den Menschen an, bei

denen man die Reaktionen nicht direkt sieht“, sagt

Einrichtungsleiterin Ewalde Albers. Sie merkt genau,

wie gut das Angebot ihren Bewohnerinnen und Bewohnern

tut. Insbesondere, weil Gruppenangebote

mit Teilnehmenden aus verschiedenen Wohnbereichen

in der Coronapandemie zeitweise nicht möglich

waren. „Musik spielt bei uns immer eine große Rolle“,

erzählt die Einrichtungsleiterin. Das hat auch Trainerin

Farina Lomsché schon erlebt. Denn die Bewohnerinnen

und Bewohner haben ihr gleich die eigenen

Lieblingslieder beigebracht, die natürlich in der

Choreografie nicht fehlen durften. Kein Problem für

die erfahrene Trainerin, auch wenn sie die Übungen

für die Tanzeinlagen, eigentlich schon vorher im Kopf

hat. „Ich überlege vorher, welche Lieder zur Gruppe

passen“, erzählt sie. Doch für die neuen Songs hat

sie mit den Bewohnerinnen und Bewohnern spontan

eine ganz eigene Choreografie entwickelt.

Finanziert wird das Angebot von der BKK Melitta Plus.

„Die Gesundheit der Menschen hier vor Ort ist uns

eine Herzensangelegenheit. Insbesondere bei solchen

Projekten, die auch älteren Menschen zugutekommen“,

erzählt Martine Machlitt. Als Referentin für

Gesundheitsmanagement arbeitet sie schon länger

mit der Diakonie Stiftung Salem zusammen und hat

so den Kontakt zur cco Netzwerke GmbH vermittelt.

Denn dass „Tanz dich stark“ in den Häusern der Diakonie

funktioniert, war ihr sofort klar, als sie von dem

Angebot erfuhr. „Wir fördern auch mal Projekte, die

etwas anders sind als das, was man schon kennt“, erklärt

Martine Machlitt, die vom positiven Effekt des

Musik- und Bewegungsangebots überzeugt ist. Doch

bei aller therapeutischer Wirkung: Für die Bewohnerinnen

und Bewohner des Hauses Bethesda steht bei

ihrer Tanzgruppe vor allem der Spaß im Vordergrund.

Gemeinsam mit einer Trainerin entwickeln die Bewohnerinnen

und Bewohner des Hauses Bethesda eine eigene Choreografie zu

bekannten Liedern.

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ERZIEHUNG & BERATUNG

BRANDI

RECHTSANWÄLTE

Franz Pieper, Notar

Fachanwalt für Erbrecht

Fachanwalt für Miet- und

Wohnungseigentumsrecht

Dr. Manfred Schröder

Fachanwalt für Verwaltungsrecht

Astrid Kaufhold

Fachanwältin für Familienrecht

Mediatorin BAfM, Supervisorin

Andreas Wiemann

Fachanwalt für Verwaltungsrecht

Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht

Bernd Kaufhold

Fachanwalt für Arbeitsrecht

Fachanwalt für Strafrecht

Mediator DAA

Kira Lepsien

Fachanwältin für Familienrecht

Dr. Robert Lepsien, Notar

Fachanwalt für Arbeitsrecht

Fachanwalt für Handels- u. Gesellschaftsrecht

Dr. Andreas Pieper, Notar

Fachanwalt für Verwaltungsrecht

Charlotte Bachmaier, Rechtsanwältin

Julia Schütte, Rechtsanwältin

Hendrik Adam, Rechtsanwalt

Königswall 47- 49

32423 Minden

Minden@brandi.net

Tel.: +49(0)571 - 8 37 06-0

Fax: +49(0)571 - 8 37 06-66

www.brandi.net

NACH 32 JAHREN

ALS LEITERIN

DER KITA

GOEBENSTRASSE:

Gaby Fleary tritt ihren

Ruhestand an.

„Ich kann mich noch erinnern, als wir hier auf den Umzugskartons

gesessen haben“, erzählt Gaby Fleary. Das war 1983,

kurz vor der Eröffnung der Kindertagesstätte Goebenstraße.

Seither hat Gaby Fleary die Einrichtung geprägt, wie wohl

niemand sonst. Zunächst als stellvertretende Leiterin, seit

1989 als Leiterin, hat sie die KiTa zu einem Zuhause für unzählige

Kinder gemacht. Nach 45 Jahren als Erzieherin tritt

sie jetzt ihren verdienten Ruhestand an.

Nicht nur für viele Kinder, auch für Gaby Fleary, ist die KiTa

Goebenstraße in dieser Zeit zu einer Heimat geworden.

„Wenn ich die Tür aufmache und ein Kind strahlt mich an,

dann bin ich angekommen“, sagt Gaby Fleary. Das Motto

der Tageseinrichtung – Lernen mit Hand, Herz und Kopf –

war für sie immer auch ein ganz persönliches Erziehungskonzept.

„Ich wollte Kindern Erfahrungsräume bieten“, erzählt

Gaby Fleary. Dafür hat die KiTa-Leiterin über die Jahre

zahllose Projekte angestoßen. Von der Verkehrserziehung bis

zur Englisch-Sprachförderung, die ihr als Muttersprachlerin

besonders am Herzen lag. Vor allem aber vermittelte sie den

Kindern der Goebenstraße eine besondere Geborgenheit –

teilweise über Generationen hinweg: „Es ist einfach schön,

wenn Menschen, die schon als Kind hier waren, als Eltern

wiederkommen. Wenn sie sich erinnern, dass die Kindheit

in der Goebenstraße eine schöne Zeit war“, so Gaby Fleary.

Der berufliche Werdegang der staatlich anerkannten Erzieherin

beginnt mit dem Anerkennungsjahr im Kindergarten

„Am Schäferfeld“. Später wechselt Gaby Fleary als Gruppenleiterin

in den Kindergarten Fischerglacis. Zwischen 1981

und 1982 leitet sie die damalige Spielstube in der Bahnhofskaserne

– eine prägende Zeit, wie Gaby Fleary heute sagt.

Als 1983 dann die KiTa Goebenstraße eröffnet wird, ist Gaby

Fleary von Anfang an im Team. 1989 übernimmt sie die Leitung,

weil ihre Vorgängerin Karin Birkholz eine neue Herausforderung

als Fachberaterin der Evangelischen KiTas im

Kirchenkreis annimmt. „Da blieb keine Zeit für große Fortbildungen,

das kam alles erst später“, erzählt Gaby Fleary.

Sie arbeitet sich in die Leitungsaufgaben ein und übernimmt

wie selbstverständlich Verantwortung. „Ich habe nicht das

Gefühlt, dass ich mich verbogen habe, in dem was ich tue“,

sagt Gaby Fleary.

„Die 45 Jahre haben mich bereichert, aber auch an Grenzen

gebracht“, resümiert Gaby Fleary heute. Herausforderungen

habe sie dabei stets gemeinsam mit ihren Kolleginnen und

Kollegen gemeistert. „Wir haben ein starkes Team, aber auch

eine gute Streitkultur“, so Gaby Fleary, der die Meinung ihrer

Mitarbeitenden stets wichtig war. Daneben konnte sie sich

auf ein starkes Netzwerk verlassen, etwa mit der St. Mariengemeinde

und vor allem der Diakonie Stiftung Salem, die

die KiTa trägt. „Die Diakonie mit meinen Ansprechpartnern

hat mir die Arbeit deutlich erleichtert“, sagt Gaby Fleary.

Von ihren Kolleginnen und Kollegen bei der Diakonie Stiftung

Salem hat sich Gaby Fleary bereits in einer coronabedingt

kleinen Feierstunde verabschiedet. An ihrem letzten Arbeitstag

dankten ihr Geschäftsbereichsleiterin Ricarda Möller und

der theologische Vorstand Thomas Lunkenheimer für den

jahrzehntelangen treuen Dienst in der Diakonie Stiftung Salem

von Herzen. Besonders emotional war aber natürlich der

Abschied von den Kindern der KiTa Goebenstraße. Als Geschenk

gab es für die langjährige

Leiterin eine Schatzkiste

mit jeder Menge selbst gebastelter

Engel und persönlicher

Briefe. „Damit bin ich in den

Urlaub gefahren und habe alle

ganz in Ruhe gelesen“, erzählt

Gaby Fleary. Ein weiteres Geschenk

wartet schon an ihrem

Lieblingsplatz: Die Duftrose,

die sie von den KiTa-Eltern geschenkt

bekam, hat sie bereits

in ihrem Garten eingepflanzt,

wo die passionierte Gärtnerin

im Ruhestand endlich mehr

Zeit verbringen möchte.

Am 1. Oktober hat nun Vanessa

Brümmelhörster die Leitung

der KiTa Goebenstraße übernommen.

Dafür wünscht ihr

Gaby Fleary viel Kraft – auch

und gerade, um Innovationen

anzustoßen. „Es geht nicht darum,

in Fußstapfen zu treten,

sondern darum, neue Wege

zu gehen“, so Gaby Fleary.

Gaby Fleary hat die KiTa

Goebenstraße für viele Jahre

geleitet und geprägt. Jetzt

tritt sie ihren Ruhestand an.

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HOSPIZ

MINDEN

Mirjam Püschel ist seit

September 2021 die

neue Pflegedienstleitung

im Hospiz Minden.

NEUE PFLEGEDIENSTLEITUNG IM

HOSPIZ MINDEN

Miriam Püschel übernimmt Pflegedienstleitung im Volker Pardey Haus.

EIN ORT

DER EINKEHR

Das Hospiz Minden weiht zu

seinem zweijährigen Bestehen

einen Raum der Stille ein.

Ein Ort, an dem Gäste und Zugehörige zur Ruhe

kommen können und neue Kraft schöpfen: Das soll

der Raum der Stille im Hospiz Minden | Volker Pardey

Haus sein. Den Raum, der von der Künstlerin

Annette Weber-Vinkeloe gestaltet wurde, hat das

Hospiz mit einer kleinen Feier zum zweijährigen Bestehen

offiziell eingeweiht.

Dorothea Stentenbach, Leiterin des Hospizes, begrüßte

die Gäste in der nahe gelegenen Auferstehungskirche

der Diakonie Stiftung Salem. Sie

bedankte sich für die große Unterstützung der vergangenen

Jahre und hob die Bedeutung der Hospizarbeit

für Menschen in der letzten Lebensphase

hervor: „In einer Gesellschaft, in der die Vorstellungen

von einem guten Ende so individuell sind wie

die Lebensentwürfe, geben Hospizbewegung und

Palliativmedizin die beste verfügbare Antwort auf

die Leiden schwerstkranker und sterbender Menschen“,

so Dorothea Stentenbach.

Anschließend stellte Annette Weber-Vinkeloe den

von ihr gestalteten Raum der Stille vor. „Ein Raum,

in dem unsere Seele, Geburt, Leben und Sterben

präsent ist. Unser eigener heiliger Raum, wo wir

Wahrheit und Liebe spüren“, umschreibt die Künstlerin

die Vorstellungen für ihr künstlerisches Konzept.

Vier großflächige Bilder hat sie in dem hellen

Raum im Erdgeschoss des Hospizes aufgebracht,

indem sie Bögen aus dünnem Reispapier mit Farbe

aufeinanderschichtete. Orientiert hat sich Annette

Weber-Vinkeloe dabei an den vier Himmelsrichtungen:

„In fast allen Religionen dieser Welt, heiligen

Schriften und Kulturen spielen die Himmelsrichtungen

eine wichtige Rolle“, erklärte die Künstlerin. Inspiriert

wurde sie außerdem von den vier Elementen

– Feuer, Wasser, Erde und Luft – die sich jeweils in

einem der in Blau-, Gelb- und Goldtönen gehalten

Werke wiederfinden.

Von der besonderen Atmosphäre konnten sich die

Gäste im Anschluss selbst überzeugen und in Gruppen

unter Einhaltung der „3G-Regel“ den Raum

der Stille besichtigen. Schon jetzt ist der Raum für

Hospizgäste, Zugehörige, aber auch Mitarbeitende

ein wichtiger Ort, um einzukehren, die eigenen Gedanken

und Gefühle zu ordnen, sich zu besinnen

oder zu beten. Dabei ist der Raum der Stille nicht

konfessionell und steht grundsätzlich allen Menschen

offen. Das ist dem Team des Hospizes wichtig,

das in Kooperation eines kirchlichen und eines

weltlichen Trägers, der Diakonie Stiftung Salem und

der Parisozial Minden-Lübbecke/Herford, betrieben

wird. „Der Raum der Stille ist ein Ort zum Aufatmen

und Verweilen“, sagte Pfarrer Thomas Lunkenheimer,

Geschäftsführer der Hospiz Minden GmbH

und theologischer Vorstand der Diakonie Stiftung

Salem, in einem geistlichen Impuls. „Ein Ort, der

Mut macht für den nächsten Schritt, auch wenn ich

noch nicht weiß, wohin mich dieser führt.“

HOSPIZ MINDEN

Sie kennt das Volker Pardey Haus ganz genau: Miriam

Püschel ist eine der ersten Mitarbeiterinnen im Team

und hat das Hospiz Minden von Anfang an mit aufgebaut.

Im September hat sie nun offiziell die Pflegedienstleitung

übernommen.

Schon vor der Eröffnung des Hospizes hat Miriam

Püschel entscheidend an der Konzeption des Hauses

mitgewirkt. Vor allem aber hat sie als stellvertretende

Pflegedienstleitung ihre Kolleginnen und Kollegen geschult,

die zu einem großen Teil noch keine Erfahrung

in der Palliativpflege hatten. „Ich bin total stolz auf dieses

Team, wie sie das Hospiz mit Leben gefüllt haben“,

so Miriam Püschel.

Dass sich das Team den neuen Aufgaben auch fachlich

stellen konnte, daran ist Miriam Püschel sicher

nicht ganz unbeteiligt. Denn die ausgebildete Krankenschwester,

Diplom-Biologin und Pflegemanagerin

kennt sich in der Hospizarbeit bestens aus. Landesweit

ist sie für das Qualitätsmanagement im Hospizbereich

aktiv. Insbesondere aber hat Miriam Püschel das erste

Pflegemodell für stationäre Hospize entwickelt. Ein Modell,

das sie mit rund 60 Hospizen aus ganz Deutschland

aus der Theorie in die Praxis überführt hat. Mit

dem Hospiz Minden und dem Partnerhospiz Veritas in

Lübbecke arbeitet sie derzeit daran, das Pflegemodell

auch in eine elektronische Dokumentation zu überführen.

Für Miriam Püschel ist die Hospizarbeit eine Herzensangelegenheit.

Denn bei der Arbeit in einem ambulanten

Pflegedienst hat sie ganz direkt erfahren, dass

die Versorgung zu Hause in der letzten Lebensphase

an Grenzen stoßen kann. „Es gibt Situationen, wo

Sterben anders begleitet werden muss“, sagt Miriam

Püschel. Wie das funktionieren kann, hat sie in der Arbeit

in einem stationären Hospiz erfahren. „Man kann

den Menschen das Sterben nicht ersparen, aber man

kann es ihnen und ihren Zugehörigen erleichtern“, so

Miriam Püschel. Und genau das möchte sie als Pflegedienstleiterin

im Hospiz Minden tun.

Die Mindener Künstlerin Annette

Weber-Vinkeloe (l.) präsentiert den

von ihr gestalteten Raum der Stille

im Hospiz Minden.

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BILDUNG & KARRIERE

BILDUNG & KARRIERE

ICH ARBEITE GERN HIER, WEIL…

Interview zur Arbeit in der Pflege

Knochenjob mit schlechter Bezahlung? Die Arbeit in der

Pflege hat nicht den besten Ruf und auch in den Medien

kursieren viele Vorurteile. Darum haben wir mit Mitarbeiterinnen

und Mitarbeitern gesprochen, die zum Teil seit

vielen Jahren in der Pflege arbeiten. So wie Tanja Visser, die

seit 11 Jahren im Haus Bethesda arbeitet und uns erzählt

hat, warum dieser Job für sie noch immer der richtige ist.

Demenzbereich oder die Junge Pflege / Phase F. Diese immer

neuen Herausforderungen sind für mich sehr interessant.

Warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?

Ich arbeite schon seit 21 Jahren in der Pflege, vor der Ausbildung

zur Pflegefachkraft allerdings als Pflegeassistentin.

Als ich mich entschlossen habe, die Ausbildung bei der Diakonie

Stiftung Salem zu machen, habe ich im Rahmen eines

Praktikums das Haus Bethesda kennengelernt. Weil ich

mich schon immer für den Gerontopsychiatrischen Bereich

interessiert habe und die damit verbundene Herausforderung

liebe, bin ich hiergeblieben.

Absolventinnen und Absolventen der

Ev. Pflegeakademie feiern Ausbildungsabschluss.

ERFOLGREICHES EXAMEN

Sie haben ihre Ausbildung erfolgreich beendet und starten

in den Pflegeberuf: Bei einer Examensfeier bekamen 21 Absolventinnen

und Absolventen der Ev. Pflegeakademie der

Diakonie Stiftung Salem jetzt ihre Zeugnisse überreicht.

Die erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen sind:

Alin Marie Becker, Anita Dorota Bullo, Ceylan Emine Ceylan,

Kristina Detzel, Jasmin Frohn, Pascal Gunkel, Pascal Gunkel,

Eveline Jurcuk, Svetlana Just, Jane Kadach-Dehnen, Irina Kirjuchin,

Patricia Koch, Olaf Krause, Sascha Nagel, Melanie Peters,

Julia Priess, Pascal Reinecke, Lena Schalkowski, Marvin

Schwenker, Anna Lena Wegener und Jessica Zanardo.

Sie sind Pflegefachkraft auf dem Demenzbereich in der stationären

Pflege – was ist das Besondere an Ihrem Beruf?

Frau Visser, warum arbeiten Sie gerne im Haus Bethesda als

Altenpflegerin?

Ich arbeite seit mittlerweile 11 Jahren im Haus Bethesda und

finde, die Diakonie Stiftung Salem ist ein sehr verlässlicher Arbeitgeber,

was heutzutage auch nicht mehr selbstverständlich

ist. Außerdem bietet das Haus Bethesda viele besondere

Pflegemöglichkeiten, die man nicht überall findet, wie einen

Die Diakonie Stiftung Salem wurde erneut als „Familienfreundliches

Unternehmen im Kreis Minden-Lübbecke“

ausgezeichnet. Zum vierten Mal in Folge wird

damit das Engagement der Mindener Diakonie für die

Vereinbarkeit von Familie und Beruf prämiert. Seit 2015

wird die Auszeichnung von einem Kooperationsbündnis

aus dem Kreis Minden-Lübbecke, dem Kompetenzzentrum

Frau und Beruf OWL, der IHK Ostwestfalen

sowie der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe verliehen.

Bei einer Veranstaltung im Ständersaal des Preußenmuseums

übergaben jetzt Landrätin Anna Katharina

Bölling und Eva Leschinski, Leiterin des Kompetenzzentrums

Frau und Beruf OWL, die offizielle Urkunde an

über 30 lokale Unternehmen. Für die Diakonie Stiftung

Salem nahm Sonja Friedhof, Leiterin der Fachabteilung

Personal, die Auszeichnung entgegen. Die Förderung

Gerade Demenzerkrankte geben viel wieder zurück. Es ist

zwar manchmal Empathie nötig, aber oft erkennt man in

der Gestik oder Mimik die Dankbarkeit der Bewohner. Das

macht mich glücklich. Darüber hinaus ist dieser Beruf hier

kein bloßes Abarbeiten von Aufgaben, sondern sehr abwechslungsreich

und spannend.

Was war Ihr schönster Moment im Beruf?

Mich für einen speziellen Moment zu entscheiden, fällt mir

schwer. Am schönsten finde ich es, das Lächeln der Bewohner

jeden Tag zu sehen.

AUSGEZEICHNET FAMILIENFREUNDLICH

Diakonie Stiftung Salem als Arbeitgeber prämiert.

der Vereinbarkeit von Familie und Beruf hat in der Diakonie

Stiftung Salem schon lange einen hohen Stellenwert

und ist auch im „DSS-Kompass“ festgeschrieben.

DIAKONISSEN FEIERN

SCHWESTERNJUBILÄUM

10 und 65 Jahre Teil der Schwesternschaft

Zwei Schwestern der Diakonissengemeinschaft der Diakonie

Stiftung Salem feiern in diesem Jahr das Jubiläum ihres

Eintrittes in die Schwesternschaft. Schwester Susanne Sommerburg

ist seit 10 Jahren, Schwester Hannelore Gödke bereits

seit 65 Jahren Teil der Schwesternschaft. Mit einem

Festgottesdienst in der Auferstehungskirche wurden die

Jubiläen nun gefeiert.

Schwester Susanne Sommerburg wurde 1971 in Elmshorn

geboren und wuchs in Bad Oeynhausen auf. Nach längerer

Erziehungszeit für ihre drei Kinder arbeitete die gelernte

Altenpflegerin ab 2010 im Haus Abendfrieden der

Diakonie Stiftung Salem und kam so in Kontakt mit der

Diakonissengemeinschaft. „Es dauerte nicht lange, bis ich

mich gerufen fühlte, in die Schwesternschaft einzutreten“,

sagt Susanne Sommerburg heute. 2011 wurde sie in die

Schwesternschaft aufgenommen und nach einer umfangreichen

theologisch-diakonischen Weiterbildung 2015

in das Amt der Diakonisse eingesegnet. Neben dem Beruf

bringt sich Susanne Sommerburg ehrenamtlich in der

Schwesternschaft ein, unterstützt etwa die Arbeit des Stöberparadieses

oder gestaltet Andachten in den Einrichtungen

der Diakonie Stiftung Salem.

Schwester Hannelore

Gödke kam

1936 in Stendal zur

Welt und wuchs

hier in der ehemaligen

DDR auf. Eigentlich

wollte sie

nach dem Abitur

Biologie studieren.

Mit einem Festgottesdienst haben Schwester

Susanne Sommerburg (2.v.r.) und Schwester

Hannelore Gödke (3.v.r.) ihr Schwesternjubiläum

gefeiert. Im Gottesdienst wurde

auch Irina Fast (r.) in die Schwesternschaft

aufgenommen.

Eine Erkrankung,

in deren Folge ein

Herzklappenfehler entstand, hinderte sie daran. Ihr alternativer

Wunsch, Diakonisse zu werden, erfüllte sich nach vielen

Jahren und auf Umwegen schließlich in Minden. In der

damaligen Diakonissenanstalt Salem-Köslin absolvierte sie

eine Ausbildung für die Arbeit in Büro und Verwaltung. Von

1966 bis 1993 leitete sie das Personalbüro der Diakonissenanstalt.

Eine Arbeit, die sie besonders aufgrund des engen

Kontaktes zu anderen Menschen schätzte. „Da gab es nicht

nur Papierkram und Zahlen. Hinter jeder Personalakte stand

ein Mensch und oft kam jemand mit Sorgen und Nöten,

um darüber zu sprechen“, erinnert sich Schwester Hannelore

Gödke. Heute lebt sie im Ruhestand im Haus Emmaus.

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GEISTLICHES LEBEN

HELFEN UND SPENDEN

AUFNAHME IN SCHWESTERNSCHAFT

UND DIAKONISCHE GEMEINSCHAFT

Einsegnungsgottesdienst in der Auferstehungskirche

In einem Festgottesdienst in der Auferstehungskirche wurde

Irina Fast in die Schwesternschaft der Diakonie Stiftung Salem

aufgenommen. Gleich drei neue Mitglieder wurden in

die Diakonische Gemeinschaft Salem eingesegnet: Pfarrerin

Catharina Bluhm, Andrea Driftmann und Sabine Winter.

regelmäßig an den Treffen der Gruppe teil. Mit der Einsegnung

sind sie nun auch offiziell Teil der Gemeinschaft

und erhielten als äußeres Zeichen eine Kette mit Kreuz, das

dem Diakonissenkreuz nachempfunden ist.

Irina Fast zog 1991 mit ihrer Familie aus der ehemaligen

UdSSR nach Minden. Gemeinsam mit ihrer Familie ließ

sie sich 2005 in der Auferstehungskirche vom damaligen

Vorsteher Pfarrer Hans-Ulrich Görler taufen. Über die Jahre

wuchs in ihr der Wunsch, sich einer christlichen Gemeinschaft

anzuschließen. Darum suchte sie 2019 den Kontakt

zu Oberin Andrea Brewitt und lernte die Schwesternschaft

in einer Probezeit kennen. In der Auferstehungskirche nahmen

jetzt Oberin Andrea Brewitt und Vorsteher Pfarrer

Thomas Lunkenheimer Irina Fast als Schwester im Diakonat

in die Gemeinschaft auf. Andrea Brewitt übergab ihr feierlich

das Kreuz, das sie als Mitglied der Schwesternschaft

auszeichnet.

Von Superintendent Michael Mertins, Pfarrer Thomas Lunkenheimer

und dem Sprecher der Gemeinschaft, Andreas

Hitzemann, wurden drei neue Mitglieder in die Diakonische

Gemeinschaft Salem eingesegnet. Catharina Bluhm,

Andrea Driftmann und Sabine Winter sind der Diakonischen

Gemeinschaft schon lange verbunden und nehmen

SCHÖN GEMACHT!

Oasentag im Mutterhauspark

Innehalten, entschleunigen und aus dem oft stressigen Alltag

herauskommen: Die Oasentage der Diakonie Stiftung

Salem bieten Mitarbeitenden die Möglichkeit, eine kurze

Auszeit für Körper und Geist zu nehmen. Und wo ginge das

besser als in der Natur? Unter dem Titel „Schön gemacht“

fand darum jetzt ein Oasentag mit ganz besonderem Konzept

im Park des Mutterhauses statt.

Geleitet von Worten aus Psalm 104 konnten die Teilnehmerinnen

und Teilnehmer

die Parkanlage rund

um Mutterhaus,

Haus Morgenglanz

und Haus Emmaus

erkunden. Acht verschiedene

Stationen

luden dazu ein, die

Natur auf sich wirken

zu lassen. Die

Wärme der Sonne

Irina Fast (r.) wurde in die Schwesternschaft aufgenommen, Catharina

Bluhm (5.v.l.), Sabine Winter (7.v.l.) und Andrea Driftmann

(9.v.l.) wurden in die Diakonische Gemeinschaft eingesegnet.

Die Schwesternschaft besteht bereits seit 1868 als Gemeinschaft

evangelischer Frauen. Ihr christliches und soziales

Engagement ist einer der Ursprünge der Diakonie Stiftung

Salem. 2019 gründete sich die Diakonische Gemeinschaft

Salem, aus dem Wunsch einiger Mitarbeitender heraus,

den christlichen Glauben stärker in die alltägliche Arbeit

hereinzutragen. Als zwei Gemeinschaften mit eigener Tradition

und eigenem Auftrag in der Diakonie Stiftung Salem

geben Schwesternschaft und Diakonische Gemeinschaft

Menschen eine Heimat im Glauben.

oder den Wind auf der Haut spüren, dem Gesang der Vögel

lauschen oder die Süße eines Apfels schmecken – die Teilnehmerinnen

und Teilnehmer nutzten die Zeit, um ihre Umwelt

ganz bewusst wahrzunehmen. Ihre Kreativität stellten

sie außerdem mit sogenannter „Landart“ unter Beweis. Aus

Steinen, Zweigen, Blüten und anderen Naturschätzen gestalteten

sie vergängliche Bilder und Skulpturen direkt in der

Parkanlage. Mit einem in der Zentralküche in Lahde liebevoll

zusammengestellten Picknick konnten sich die Teilnehmerinnen

und Teilnehmer auf einer Decke auf dem Rasen oder auf

einer der Parkbänke stärken. In der Auferstehungskirche luden

ganz besondere Klänge – Max Richters Vier Jahreszeiten

recomposed – zum Innehalten und Sinnieren ein.

Für Gespräche und Impulse stand Pfarrerin Catharina Bluhm

bereit, die den Oasentag konzipiert hatte. Dass die Teilnehmerinnen

und Teilnehmer die Zeit finden konnten, den Mutterhauspark

zu ihrem eigenen Erlebnisraum zu machen, lag

ihr besonders am Herzen. So konnte der Oasentag auch unter

Coronabedingungen problemlos stattfinden.

®Diakonie/Kathrin Harms

ZU WEIHNACHTEN VERSCHENKE

ICH… NÄCHSTENLIEBE

Unterstützen Sie Familien in Krisensituationen

durch Ihre Diakonie-Gabe 2021

Die Diakonie-Gabe 2021 ist für die Familienfreizeiten

der Systemischen Familienschule bestimmt. Diese

Einrichtung der Diakonie Stiftung Salem ermöglicht

einmal im Jahr eine Freizeit für Familien, die finanziell

nicht so gut aufgestellt sind wie andere. Durch

dieses Angebot soll das Sozialgefüge von Familien in

Krisensituationen gestärkt werden. Das ist an einem

anderen Ort oft besser möglich als im gewohnten

häuslichen Umfeld. Dazu ist auch keine weite Reise

nötig, aber ein „Tapetenwechsel“! Helfen Sie uns,

belasteten (oder: unterstützungsbedürftigen)

Familien unvergessliche,

glückliche und stressfreie

Ferien zu schenken!

Spendenkonto:

Diakonie Stiftung Salem gGmbH

Sparkasse Minden-Lübbecke

IBAN DE16 4905 0101 0080 0172 05

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Wenn Sie uns mit

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geben Sie bei der

Überweisung neben

dem Spendenzweck

bitte Ihren Namen

und Ihre vollständige

Adresse an. Dann

können wir Ihnen

eine Spendenbescheinigung

zusenden.

20 21


KURZ NOTIERT

KURZ NOTIERT

EIN ORT DER BESINNUNG

Friedhofsgruppe der Diakonie Stiftung Salem feiert Erweiterung des

„Grabfelds der Erinnerung“.

KONZERTREIHE MIT RENÉ NOCON

Sänger spielt Konzerte in Pflegeeinrichtungen

der Diakonie Stiftung Salem.

Über die Umgestaltung des „Grabfelds der

Erinnerung“ freuen sich Superintendent Michael

Mertins (v.l.), Ehrenamtskoordinatorin

Andrea Driftmann, Thomas Lunkenheimer,

theologischer Vorstand der Diakonie Stiftung

Salem, Oberin Andrea Brewitt und Friedhofsmeister

Alwin Pamin. |

Quelle: Diakonie Stiftung Salem

Am „Grabfeld der Erinnerung“ wird Menschen gedacht, die

es im Leben oft nicht leicht hatten. Menschen, ohne nahe

Angehörige, die sonst anonym beigesetzt würden, erhalten

hier eine würdige Bestattung. Doch das Grabfeld soll mehr

sein als eine letzte Ruhestätte. Die Friedhofsgruppe hat auf

dem Mindener Nordfriedhof eine kleine Oase der Einkehr

geschaffen, die jetzt um eine zentrale Sitzgruppe erweitert

wurde. Mit einem Fest am „Grabfeld der Erinnerung“ wurde

diese nun feierlich eingeweiht.

An dem Fest nahmen neben Vertretern von Politik und Kirche

vor allem die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

der Friedhofsgruppe teil, die das „Grabfeld der Erinnerung“

seit Jahren pflegen und erhalten. „Sie jäten Kraut,

pflanzen Blumen und reinigen die Grabsteine“, hob Andrea

Driftmann, Ehrenamtskoordinatorin der Diakonie Stiftung

Salem, das Engagement hervor. Sie bedankte sich in ihrer

Begrüßung für die Spende der Diakoniestiftung Minden,

die die Erweiterung des Grabfeldes möglich gemacht hatte.

Für die Bänke hatten die Städtischen Betriebe Minden

ein Fundament aus Sandstein sowie eine umfassende Sandsteinmauer

angelegt. Die eigentliche Sitzfläche fertigte

Jürgen Kugel, langjähriger ehrenamtlicher Mitarbeiter der

Friedhofsgruppe, aus massiven Eichenbohlen. Unterstützt

wurde die Arbeit von der Metallabteilung der Diakonischen

Werkstätten Minden. Für Jürgen Kugel waren die Bänke fast

so etwas wie ein Abschiedsgeschenk an die Friedhofsgruppe,

die er aus persönlichen Gründen verlässt. Von Oberin

Andrea Brewitt wurde er im Rahmen der Feier offiziell verabschiedet.

Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von Pfarrerin

Catharina Bluhm auf der Querflöte sowie von Ursula Lübbert

und Ulrike Meier, die mit Klangschalen und Klang-Gong ein

besonders Hörerlebnis schufen. Pfarrer Thomas Lunkenheimer,

theologischer Vorstand der Diakonie Stiftung Salem,

hob in einem geistlichen Impuls die Bedeutung des Grabfeldes

als Ort des Andenkens hervor. Dass hier die Erinnerung

an Menschen wachgehalten wird, unabhängig von sozialer

Situation und Herkunft, setzte er in Bezug zur christlichen

Botschaft: „Jeder ist in Gottes Augen einzigartig. Keiner ist

vergessen bei Gott“, so Thomas Lunkenheimer. Um das Andenken

an die Verstorbenen zu bewahren, sei der Standort

des Grabfeldes ganz bewusst gewählt, stellte Friedhofsmeister

Alwin Pamin klar. „Hier in der Nähe ruhen viele Menschen,

die über die Grenzen Mindens hinaus bekannt sind“,

erklärte Alwin Pamin. Die exponierte Lage des Grabfelds

rücke die Verstorbenen in die Mitte der Gesellschaft und sei

prädestiniert, um die Erinnerung wachzuhalten.

Ein Grußwort steuerte Superintendent Michael Mertins bei.

„Das Grabfeld der Erinnerung zeigt zweierlei: Die Menschlichkeit

der Mindener Gesellschaft und die Hoffnung unseres

christlichen Glaubens“, so Michael Mertins. Pastor David

Sonntag vom Pastoralverbund Mindener Land segnete

das Grabfeld und stellte fest: „Ein Grab ist für uns Christen

nicht nur ein Ort der Erinnerung, sondern weist uns auch

eine Perspektive nach vorn.“ Bürgermeister Michael Jäcke

hob in seinem Grußwort besonders das ehrenamtliche Engagement

der Friedhofsgruppe hervor. „Ich darf mich im

Namen der Stadt Minden dafür bedanken, dass sie diese

Herausforderung des Ehrenamtes Tag für Tag stemmen“,

sagte Michael Jäcke.

Um in ihrer ehrenamtlichen Arbeit auch mal eine kleine Pause

einzulegen, haben die Mitglieder der Friedhofsgruppe mit

ihrer neuen Sitzgruppe die perfekte Rastmöglichkeit. Aber

auch die Passanten des Nordfriedhofes lädt das „Grabfeld

der Erinnerung“ nun ein, hier einen Moment innezuhalten.

Der Singer-Songwriter René Noçon ist für eine exklusive Konzertreihe

in den Pflegeeinrichtungen der Diakonie Stiftung Salem

unterwegs. An sechs Terminen spielt der vielseitige Künstler

für die Bewohnerinnen und Bewohner der verschiedenen

Einrichtungen ein stimmungsvolles Konzert.

Die Auftritte in den Pflegeeinrichtungen sind auch für René

Noçon eine neue Erfahrung. Der Sänger, der eigentlich für gefühlvolle

Balladen und rockige Songs steht, hat sich für sein Publikum

extra ein paar neue Lieder erarbeitet. Die Bewohnerinnen

und Bewohnern können sich zum Beispiel auf einige deutsche

Klassiker und Schlager

freuen – interpretiert mit

Noçons einzigartiger

Stimme. „Ich genieße

jeden Aufritt, egal ob ich

hier spiele oder auf der

Reeperbahn“, erzählt der

Künstler, dem die Konzerte

nach langer Corona-Pause

sichtlich Spaß

machen.

10 JAHRE TAGESPFLEGE LAHDE

Tagespflegeeinrichtung feiert Jubiläu

Mit einem Jubiläumsfest hat die Diakonie Stiftung Salem das

10-jährige Bestehen der Tagespflege Lahde gefeiert. 2011

wurde die Tagespflegeeinrichtung als eine der ersten ihrer Art

im Raum Petershagen eröffnet. Seither bietet die Tagespflege

Lahde nicht nur pflegerische Begleitung und Betreuungsangebote

für Menschen im Alter, sondern entlastet gerade auch

pflegende Angehörige.

Über 300 Gäste haben den vergangenen zehn Jahren die Arbeit

der Tagespflege in Anspruch genommen. Insgesamt kann

die Tagespflege Lahde damit 32.658 Besuche verzeichnen.

Schon diese Zahlen zeigen, wie erfolgreich die Arbeit der Tagespflege

ist. Es sind aber auch die persönlichen Geschichten,

wie die eines Gastes, der bereits seit 2012 in die Tagespflege

kommt – bis 2019 sogar täglich. Am Konzept hat sich daher

auch nur wenig verändert: Von montags bis freitags können

Gäste die Tagespflege besuchen. Sie werden auf Wunsch von

einem Fahrer abgeholt und direkt zur Einrichtung gebracht.

48 Gäste nutzen das Angebot derzeit regelmäßig – wenn auch

zeitversetzt. Neben der pflegerischen Betreuung stehen die

Zeit in der Gemeinschaft und ein abwechslungsreiches Freizeitangebot

im Vordergrund. Seit Kurzem gibt es im Haus

etwa eine Fahrradrikscha, mit der Gäste Ausflüge und kleine

Touren durch die Region unternehmen können.

Die Rikschas, die von ehrenamtlichen Radlerinnen und Radlern

gesteuert werden, durften die Gäste bei der Feier zum

zehnjährigen Jubiläum dann auch gleich ausprobieren. Nach

einer Andacht von Pfarrer Thoms Lunkenheimer, theologischer

Vorstand der Diakonie Stiftung Salem, konnten die rund 90

Besucherinnen und Besucher bei Jazz- und Swing-Klängen

der Bückeburger Band „Little Jazz“ Kaffee, Kuchen, Bratwurst

und kalte Getränke genießen. An der Veranstaltung, die unter

Einhaltung der aktuellen „3G-Regel“ stattfand, nahmen unter

anderem Superintendent Michael Mertins, der stellvertretende

Bürgermeister Jens Wölke sowie Hannelore Mertens, Vorsitzende

der Frauenhilfe Bierde, teil. Dass die Feier aufgrund

der Coronapandemie verschoben werden musste, störte die

Stimmung nicht – denn eigentlich wurde die Tagespflege bereits

am 06. Juni 2011 eröffnet.

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SOZIALE ARBEIT SOLL

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