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12/2021
SONDERAUSGABE
LADENBAU
Es wächst zusammen,
was zusammengehört
Einer für alle – alle für einen
Seite 6
Warum jetzt alle
gewinnen
Ein Interview mit Jan Staehler
Seite 18
News aus dem
Bereich Ladenbau
Investitionen, Führungswechsel etc.
Seite 23
2 INSIDER Sonderausgabe Ladenbau
Einkaufen ist heute mehr als nur die Versorgung mit Lebensmitteln.
Vom Lebensmitteleinzelhandel bis zum Discounter, ob große oder kleine Flächen, aufwändig oder pragmatisch: Wir machen Märkte zu einem
Ort, an dem sich die Kunden gern aufhalten, einkaufen, stöbern und probieren. Gemeinsam entwickeln wir modernste Einkaufskonzepte.
INSIDER Sonderausgabe Ladenbau
3
VORWORT
Sie lesen gerade in einer Sonderausgabe
unseres INSIDER. Das ist ein Novum und
hat einen guten Grund.
Denn dieser INSIDER beschäftigt sich mit
Veränderung, einer Veränderung, die wir
gerade in unserem größten Geschäftsfeld,
dem Ladenbau, gestalten. Unter dem Dach
eines neu gegründeten Unternehmens, der
Kesseböhmer Ladenbau GmbH & Co. KG,
bündeln wir künftig alle unsere Aktivitäten
in diesem Bereich. An diesem Wandlungsprozess
beteiligt sind vier sehr erfolgreich
agierende Einzelunternehmen der Kesseböhmer‐Gruppe
mit insgesamt rund 1.600
Kolleginnen und Kollegen: HNP Metalltechnik
in Quedlinburg, Kesseböhmer Warenpräsentation
in Bohmte, Krause Metall in Herrnhut
und Storebest in Lübeck.
Veränderungen können zuweilen Bedenken
auslösen. Mit diesem INSIDER möchten wir
Ihnen Ihre möglichen Bedenken nehmen,
Ihre Fragen beantworten, unsere Beweggründe
erläutern und über unsere Pläne
informieren. Jede Einzelne und jeden Einzelnen
von Ihnen möchten wir mitnehmen bei
dieser Umgestaltung. Begleiten Sie uns bei
diesem Schritt und tragen Sie Ihren Teil dazu
bei, damit die „Ladenbau‐Familie“ innerhalb
der Kesseböhmer‐Unternehmensgruppe enger
zusammenrückt.
„Wer nicht mit der Zeit geht,
geht mit der Zeit.“
Friedrich Schiller
Die Welt verändert sich, verlangt nach anderen
Strukturen und Strategiewechseln. Wir
als Unternehmen wollen den Wandel aktiv
mitgestalten. Wir springen nicht auf jeden
Zug auf, der vorüberfährt, erkennen aber die
wesentlichen Dinge, denen wir uns anpassen
müssen, um national und international
wettbewerbsfähig zu bleiben und um auch
zukünftig mit „Ladenbau made in Germany“
den Anforderungen unserer Kunden gerecht
werden zu können.
Einmal angenommen, Sie möchten bei sich
zu Hause ein Zimmer komplett neu einrichten,
einen Hauswirtschaftsraum zum
Beispiel. Wäre es da nicht fantastisch, Sie
bräuchten für Ihre vielfältigen Ansprüche,
wie Waschmaschine und Trockner, Bügelstation,
Wäschekörbe, Schränke und Regale,
nur eine einzige Bestellung aufgeben,
bekämen alles aus einer Hand und hätten
immer nur einen, Ihren ganz persönlichen
Ansprechpartner? Genau diesen Vorteil können
wir unseren Kunden im Ladenbau nun
bieten!
Zusammen stark
Hinzu kommt, dass wir als Unternehmensgruppe
weltweit agieren. Allein im Geschäftsbereich
Ladenbau sind wir mit Vertriebsbüros
und Lagern in den USA, in
Frankreich, Großbritannien und Polen
vertreten. In diese Länder haben wir
unsere deutschen Kunden begleitet,
sehen darüber hinaus aber weiteres
Potenzial, um international Marktanteile
breiter aufzustellen. Die Herausforderungen
sind groß, da gerade diese
Märkte auch bei unseren Wettbewerbern
im Fokus stehen. Wir müssen uns darum
effizienter organisieren und die Stärken
jedes einzelnen Betriebes ausbauen.
Als Vertreter der Inhaberfamilie bin ich überzeugt
davon, dass wir dem Ladenbau mit der
Gründung der neuen Kesseböhmer Ladenbau
GmbH & Co. KG einen kräftigen Impuls
verleihen können und das Geschäftsfeld
zukunftsorientiert ausrichten. Denn schon
jetzt gehört die Gesellschaft mit ihrem Produktspektrum
und ihrer Leistungsfähigkeit
aus den vier deutschen Standorten zu den
drei führenden Ladenbauunternehmen in
Europa. Zusammen sind die Unternehmen in
Bohmte, Herrnhut, Lübeck und Quedlinburg
noch stärker als jedes für sich allein.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, für die Umstrukturierung
unserer Ladenbausparte
ziehen wir alle an einem Strang. Ich lade
Sie darum gern zur Lektüre dieses INSIDER
ein und bitte Sie, uns direkt anzuschreiben,
wenn es uns nicht vollumfänglich gelungen
sein sollte, all Ihre Fragen mit diesem Magazin
zu beantworten.
Bis Ende März 2022 steht Ihnen dazu die
E‐Mail‐Adresse XXXXX zur Verfügung.
Ihr
Oliver Kesseböhmer
4 INSIDER Sonderausgabe Ladenbau
INSIDER Sonderausgabe Ladenbau
5
INHALTVERZEICHNIS
Vorwort
von
Oliver Kesseböhmer
Seite 3
Es wächst zusammen,
was zusammengehört
Die neue Kesseböhmer
Ladenbau GmbH & Co. KG
Seite 6
Fragen &
Antworten
zur neuen Kesseböhmer
Ladenbau GmbH & Co. KG
Seite 9
Vier Werke –
ein Unternehmen
Die vier Standorte
der Ladenbausparte im Portrait
Seite 10
Wandel
im Handel
Unsere Herausforderung
für die Zukunft
Seite 16
Warum jetzt
alle gewinnen
Ein Interview
mit Jan Staehler
Seite 18
1.600
Kolleginnen & Kollegen
– ein Team
Seite 20
NEWS · NEWS · NEWS
Nachrichten
aus den Unternehmen
Seite 23
Hätten Sie‘s gewusst?
Wissens- und Bemerkenswertes,
Erstaunliches & Unglaubliches
aus der Welt des Ladenbaus
Seite 26
IMPRESSUM
Herausgeber: Kesseböhmer Holding KG
Redaktion: Bianca Schmand-Hannemann,+ bic.PR
Gestaltung: XXXXX
Organigramm Seite 7: XXXXX
Grafik Seite 8: XXXXX
6 INSIDER Sonderausgabe Ladenbau
ES WÄCHST ZUSAMMEN,
WAS ZUSAMMENGEHÖRT
In diesem Jahr hat die Kesseböhmer-Unternehmensgruppe
damit begonnen, ihre Ladenbauaktivitäten unter einem Dach
zu bündeln. Dazu wurde am 13. Juli 2021 die Kesseböhmer
Ladenbau GmbH & Co. KG mit Sitz in Bad Essen-Dahlinghausen
gegründet. Geführt wird die neue Gesellschaft von Oliver
Kesseböhmer und Jan Staehler, der das operative Geschäft von
Bohmte aus steuert.
HNP Metalltechnik in Quedlinburg, Kesseböhmer Warenpräsentation
in Bohmte, Krause Metall in Herrnhut und Storebest in Lübeck
– diese vier Unternehmen und Produktionsstätten sollen jetzt in einem
integrativen Prozess unter dem Dach der neuen Kesseböhmer
Ladenbau GmbH & Co. KG zusammenwachsen. Dabei firmieren sie
jeweils weiter unter ihrem bisherigen Namen.
Während Herrnhut und Quedlinburg schon länger sehr eng mit der
Kesseböhmer Warenpräsentation in Bohmte zusammenarbeiten
und sich zu wichtigen Mitgliedern der Gruppe entwickelt haben –
Herrnhut als Spezialist für Drahtverarbeitung und Quedlinburg mit
Kompetenzen in der Pulverbeschichtung und Montage –, agierte
Storebest bislang meist eigenständig. Die aktuellen Veränderungen
wirken sich darum in Lübeck stärker aus als an den anderen Standorten.
Vier Standorte – ein Vertrieb
Die in Lübeck ansässigen Funktionsbereiche Controlling, Einkauf, IT,
Personalwesen und Vertrieb werden künftig – genauso wie der Vertrieb
für Bohmte – zentral gesteuert. Ziel dieser Umstrukturierung
ist es, dem Kunden nach dem Prinzip „One Face to the Customer“
zu begegnen.
Ein logischer Schritt, vor allem aus Kundensicht: Denn zwischen
Kesseböhmer Warenpräsentation mit kundenindividuellen Regalierungssystemen
sowie spezialisierten Warenpräsentationen für
Backwaren oder den Textilhandel und Storebest als Hersteller von
Kassentischen und Systemregalierung ergaben sich bereits in der
Vergangenheit zahlreiche Synergien.
So arbeiten die beiden großen Ladenbauunternehmen der Gruppe
schon lange mit nahezu identischem Kundenstamm, haben oft sogar
die gleichen Ansprechpartner in den großen Handelsunternehmen,
die wissen, dass auch Storebest seit 22 Jahren zur Kesseböhmer-
Gruppe gehört. Das sorgte nun für entsprechenden Druck von Marktseite
aus, die Geschäftsbeziehungen zu optimieren.
Für den Kunden bedeutet die neue Kesseböhmer Ladenbau GmbH
& Co. KG, dass er künftig nur noch einen Lieferanten anlegen, nur
einen Rahmenvertrag abschließen und nur eine Bestellung aufgeben
muss. Und pro Kunde gibt es künftig – unabhängig vom Standort –
einen Haupt-Ansprechpartner, den so genannten Leadseller.
Einer für alle – alle für einen
Die Umstrukturierung bringt aber auch aus Unternehmens- und
Wettbewerbssicht viele Vorteile. Die Anforderungen der großen Handelsunternehmen
gestalten sich inzwischen so vielfältig, dass sie
von einem Unternehmen allein nicht mehr bewältigt werden können.
Es gilt darum, im Sinne des Kundennutzens die Kompetenzen der
einzelnen Standorte zu stärken, das Zusammenwirken der Unternehmen
zu optimieren und so Prozesse effizienter zu gestalten.
Eine wesentliche Änderung betrifft darum den Bereich Engineering,
der sich nun in Produkt- und Fertigungsprozessentwicklung aufteilt.
So steht künftig die Entwicklung kundenindividueller Produkte
an erster Stelle. Zeitlich versetzt entscheidet das zentrale Industrial
Engineering, wer die Produkte wie fertigt. Die Abteilung kann dabei
auf die jeweils hoch effiziente Produktion der vier spezialisierten
Standorte zugreifen.
DER ZEITPLAN
Bestes Beispiel liefert das Projekt „Xxxxxxxxxxx“, bei dem sich Kesseböhmer
Warenpräsentation und Storebest im Verbund und mit
Unterstützung von Krause Metall im August 2018 unter mehr als
zehn Mitbewerbern durchsetzen konnten. Gegenüber dem Wettbewerb
behaupten konnte sich die Unternehmensgruppe Kesseböhmer
auch mit Xxxxxxxxx xxxxxxx Xxxxxxxxx Konzept. Die komplette
Ausstattung kommt mit Ausnahme der Kühlmöbel aus den vier
Werken in Bohmte, Lübeck, Herrnhut und Quedlinburg. Selbst der
öster reichische Standort ist mit der Produktion der Regalböden aus
Holz beteiligt.
INSIDER Sonderausgabe Ladenbau
7
DIE UMSTRUKTRIERUNG GRAFISCH
8 INSIDER Sonderausgabe Ladenbau
Nur gemeinsam können
wir das stemmen!
INSIDER Sonderausgabe Ladenbau
9
Fragen & Antworten
Die Ladenbausparte bei Kesseböhmer
wandelt sich. In diesem Zuge haben
auch Sie sich vielleicht schon gefragt,
welche Auswirkungen die aktuellen
Veränderungen im Unternehmen auf
Sie und Ihren Arbeitsplatz haben
könnten. An dieser Stelle geben wir
Antworten auf einige Fragen, die Sie
uns in den letzten Wochen gestellt
haben und die Sie jetzt beschäftigen.
Ist Ihnen darüber hinaus noch etwas
unklar, nutzen Sie gern die Möglichkeit,
uns eine E‐Mail an xxxxxxxxxxx
xxxxxxxxxxxxxxxxx zu schreiben.
Wer leitet die Ladenbausparte?
Als Geschäftsführer der Einzelunternehmen
HNP Metalltechnik
GmbH, Kesseböhmer Warenpräsentation
GmbH & Co. KG, Krause
Metall GmbH und Storebest
GmbH & Co. KG wird Jan Staehler
auch die neue Kesseböhmer Ladenbau
GmbH & Co. KG leiten und damit die gesamte
Ladenbausparte. In dieser Funktion
berichtet er direkt an Oliver Kesseböhmer.
Jan Staehler ist bereits seit 2002 in leitenden
Positionen innerhalb der Kesseböhmer‐
Unternehmensgruppe tätig.
Werden Arbeitsplätze abgebaut?
Nein, ganz im Gegenteil! Schon heute investieren
wir an allen vier Standorten in Fachpersonal,
Gebäude, Maschinen und Anlagen.
Das ist unbedingt notwendig, denn wir
wollen die einzelnen Unternehmen fit
machen für die Herausforderungen von
morgen. Wir wollen die Synergien zwischen
den vier Unternehmen nutzen und die Ladenbausparte
innerhalb der Kesseböhmer‐
Gruppe stärken.
Gibt es Spezialisierungen an
den einzelnen Standorten?
Ja, die Stärken der einzelnen Unternehmen
sollen weiterentwickelt werden. So ist Herrnhut
der Standort, der auf Drahtartikel spezialisiert
ist. Lübeck kann eine entsprechende
Expertise in der Blechverarbeitung vorweisen.
Auf Quedlinburg bauen wir in Sachen
Pulverbeschichtung und Montage. Bohmte
wiederum ergänzt als Problemlöser das Portfolio,
damit sich die neue Kesseböhmer Ladenbau
GmbH & Co. KG als Komplettanbieter
positionieren kann. Die jeweiligen Kernkompetenzen
werden weiter ausgebaut, jedoch
ohne die Standorte zu Lasten der Flexibilität
ausschließlich darauf zu beschränken.
Behält HNP seinen
eigenen Spezialvertrieb?
Ja, der Bereich, über den Quedlinburg als
Auftragsfertiger Spezial‐Transportkörbe für
die Automobilindustrie sowie Displays in
kleinen und mittleren Serien für die Markenartikelindustrie
vertreibt, soll eigenständig
weiterbestehen und ausgebaut werden.
Werden in Zukunft alle Artikel
unter dem Namen Storebest
vertrieben?
Nein, der Name Storebest steht innerhalb
der Kesseböhmer‐Unternehmensgruppe als
starke Marke ausschließlich für Systemregalierung
und Kassentische.
Verschwindet der Name
„Storebest“ vom Markt?
Nein, der Name hat weiter Bestand, sowohl
als Unternehmensbezeichnung als auch als
Marke für Regalierungssysteme und Kassentische.
Als solche soll sie sogar weiter
gestärkt werden. Allerdings werden die Artikel
ab etwa 2023 von der Kesseböhmer
Ladenbau GmbH & Co. KG an die Kunden
verkauft.
Was bedeutet die neue Gesellschaft
für die einzelnen Standorte?
In der Produktion und im täglichen Geschäft
wird es kaum unmittelbare Veränderungen
für die einzelnen Standorte geben. Die Gesellschaften
behalten ihre Namen,
und auch die Verantwortlich keiten
innerhalb der jeweiligen Organisationen
ändern sich kaum. Im Bereich
des Vertriebes und der Entwicklung
sind die Auswirkungen
spürbarer – hier werden zukünftig
von Bohmte und Lübeck aus
standortübergreifende Aufgaben
übernommen. Mittelfristig gehen
wir davon aus, dass sich alle vier Standorte
positiv weiterentwickeln.
Wird an allen Standorten weiter
investiert?
Ja, es gibt eine mittel‐ und eine langfristige
Investitionsplanung für alle Werke.
Ihre Frage zur Umstrukturierung der
Kesseböhmer‐Ladenbauaktivitäten
war nicht dabei oder wurde nicht
vollumfänglich beantwortet?
Dann schreiben Sie uns gern bis
Ende März 2022 eine Mail an:
XXXXXXXXXXX
10 INSIDER Sonderausgabe Ladenbau
VIER WERKE –
EIN UNTERNEHMEN
Warenpräsentationssysteme, die gab es innerhalb
der Kesseböhmer-Unternehmensgruppe
von Beginn an. Denn schon 1954,
als Josef und Sohn Heinrich J. Kesseböhmer
die Produktion der Firma Becker & Co.
in Bad Essen/Dahlinghausen übernahmen,
entstanden hier Körbe aus Draht und Dekoständer
für den Ladenbau. Die ersten Investitionen
rentierten sich schon bald, denn
1968 meldete Kesseböhmer ein starkes
Wachstum dieses Geschäftsbereichs. Markenartikel
von Tempo, Henkel, Nestlé, Coca-
Cola, Vileda, Bosch und vielen anderen wurden
in Kesseböhmer-Displays angeboten. In
der Konsequenz baute das Unternehmen im
selben Jahr das Werk in Bohmte.
Heute arbeiten hier, zwischen Wiehengebirge
und Nationalpark Dümmer, rund 650
Menschen. Schwerpunkte bilden die Blechund
Rohrbearbeitung sowie das Beschichten
und Montieren. 12.500 Teile werden pro
Tag beschichtet. Dazu gehören Verkaufsdisplays,
Selbstbedienungs- und Präsentationssysteme
für Backwaren, Obst und
Gemüse sowie Textilpräsentationen, Abfallsammelstationen
und neuerdings auch
Hygiene ständer.
Und wenn sich mit Bohmte historisch der
Kreis zum Kesseböhmer-Ladenbau öffnet,
so schließt er sich hier auch wieder, und zwar
über die Vervollständigung der Produktpalette.
Denn am Ende kommt aus Bohmte
außer Kühlmöbeln alles, was in einem Markt
nach der Ausstattung mit Standardregalen
und Kassentischen noch fehlt und die neu
gegründete Kesseböhmer Ladenbau GmbH
& Co. KG zum Problemlöser und Komplettanbieter
macht.
INSIDER Sonderausgabe Ladenbau
11
Mit der Krause Metall GmbH aus Herrnhut
in Sachsen, im Dreiländereck zu Tschechien
und Polen, übernimmt die Kesseböhmer-Unternehmensgruppe
1998 ein
Traditionsunternehmen, dessen Kernkompetenz
in der Drahtverarbeitung liegt.
Der Ort in der Oberlausitz dürfte vor allem
wegen des Herrnhuter Sterns bekannt sein,
der – „nur echt mit 25 Zacken“ – 1897 im
Schoß der Herrnhuter
Brüdergemeinde entstand
und als Ursprung
aller Weihnachtssterne
gilt.
Der Geschäftsmann
Pieter
Hendrik Verbeek hatte auf
Grundlage der ersten
Papiersterne stabile, zusammensetzbare
und
damit versandfähige
Exemplare mit Metallgerüst
entwickelt. Auf sein
1925 gegründetes Unternehmen
geht auch die Krause Metall GmbH zurück,
die zwischen 1939 und 1968 zusätzlich zu
den Sternen Lampenschirme herstellte –
mit Stoff, Papier oder Kunststoff bespannte
Drahtgestelle. 1968 wird die Produktion der
Lampenschirme eingestellt, die der Herrnhuter
Weihnachtssterne an die Brüder-Unität
rückübertragen.
Was im Betrieb bleibt, ist die Kompetenz
im Umgang mit Draht. So entsteht insbesondere
nach 1945 ein umfangreiches und
international nachgefragtes
Drahtwarensortiment aus Kartoffelhorden,
Fahrradgepäck-
und Geschirrabtropfkörben
sowie
Vogelkäfigen. 1992
kauft die Robert
K r a u s e
GmbH &
Co. KG aus
Espelkamp,
Spezialist für Ringbuchtechnik,
den
Betrieb und führt ihn
unter dem Namen
Krause Metall GmbH
als weitgehend selbstständiges Unternehmen
fort. Nach dem Konkurs 1997
erwirbt Kesseböhmer die Gesellschaftsanteile.
Mit durchschnittlich 150 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern widmet man sich
heute in unmittelbarer Nachbarschaft
zur Sternemanufaktur mit einem hochmodernen
Maschinenpark der Herstellung
von Waren präsentationsartikeln,
wie Gitter tische, Food-Themen-Regale,
Backwaren präsenter, Stapelkorbkombinationen,
Ramm schutze, Müllkörbe, Flaschentragekörbe,
Werkzeughalter oder Müllplatzeinhausungen
für den Außenbereich. Mit
seinem Produktportfolio und der Betriebsausstattung
bildet der Standort Herrnhut
die ideale Ergänzung zum Werk in Bohmte.
12 INSIDER Sonderausgabe Ladenbau
Noch weiter zurück als die Historie des
Herrnhuter Werkes reicht die Geschichte
von Storebest in der Hansestadt Lübeck.
Heute produziert Storebest mit 650 Mitarbeitern
auf 70.000 Quadratmetern Regalsysteme,
Frischetheken und Kassentische
für Discounter und Supermärkte weltweit.
Dabei ist der Name Programm. Das Unternehmen
versteht sich als Systemladenbauer,
das jeweils mit Blick auf das einzigartige
Einkaufserlebnis kundenindividuelle, flexible
und wirtschaftliche Flächenkonzepte
kreiert, entwickelt und prozesssicher umsetzt.
Die Wurzeln gehen auf das Jahr 1870 zurück,
als Carl Ludwig Thiel und Heinrich Christian
Julius Koch die Tremser Eisenwerke Carl
Thiel & Co. gründeten und dort verzinnte
und emaillierte Poterien und Molkereigeräte
herstellten. Das heutige Kerngeschäft rückte
nach mehreren Umfirmierungen erst 1955
in den Fokus: Unter dem Namen „Storebest-
Ladeneinrichtung“ entstanden erste Selbstbedienungsmodule
– ein Novum für den
damaligen Handel. Nach Umzügen innerhalb
Lübecks und zahlreichen Neubauten übernahm
1999 schließlich die Kesseböhmer-
Gruppe das Unternehmen aus einer Insolvenz
und rundete damit ihr Portfolio im Segment
Warenpräsentation und Ladenbau ab.
INSIDER Sonderausgabe Ladenbau
13
Seit 2018 vervollständigt die HNP
Metalltechnik GmbH aus Quedlinburg das
Kesseböhmer-Ladenbau-Quartett.
Das Unternehmen aus der Welterbestadt,
die vor allem für ihre historische Altstadt
samt Schloss bekannt ist und strategisch
günstig in der Mitte Deutschlands direkt an
der Harzautobahn A36 liegt, ging aus der
1958 gegründeten PGH Draht- und Blechwaren
hervor. Die Geschäftsbeziehungen
reichen allerdings schon bis Anfang der
1990er Jahre zurück: Zu dieser Zeit wurde
die Pulverbeschichtung ausgebaut und
Kesseböhmer sowie Storebest gehörten
bis zur Übernahme zu den größten Kunden.
Auch heute noch liegt das Hauptaugenmerk
der 70 Mitarbeiter auf Pulverbeschichtung,
Montage, Versand und Fertigung von Teilkomponenten.
Daneben unterhält die HNP
Metalltechnik einen eigenen Vertrieb und
fertigt nach Auftrag Verkaufshilfen, Displays
und Drahtwaren in Kleinserien für einen
festen Kundenstamm aus der Werbung, für
Autozulieferer und Samenhersteller.
Das Besondere daran: Für diesen Geschäftsbereich
arbeitet das Unternehmen
mit einer eigenen Konstruktion.
14 INSIDER Sonderausgabe Ladenbau
KESSEBÖHMER WARENPRÄSENTATION
● SB-Backwarenregale
● Obst- und Gemüsepräsentationen
● Aktionsdisplays
● Textilpräsentationen
● Kundenleitsysteme
● Warenträger für die Vorkassenzone
KRAUSE METALL
● Gittertische
● Präsentationsaufsätze
● Warenträger
● Regalsysteme
INSIDER Sonderausgabe Ladenbau
15
STOREBEST
● Kassentische
● Regalsysteme
● Dekorativer Ladenbau
● Marktplanung & Konzeptionierung
● Schwerlast- und Lagerregale
HNP METALL
● Rohware für Regalteile, Preissysteme
& Entsorgungsstationen
● Beschichtung
● Montage
● Verpackung
16 INSIDER Sonderausgabe Ladenbau
HANDEL
IM WANDEL
Unsere Herausforderung für die Zukunft
Seit der Eröffnung des ersten Supermarktes in den 1950er Jahren
hat sich viel getan. Der Tante-Emma-Laden entwickelte sich vom
Traditionsgeschäft zum Erlebnis-Shopping-Center, die Discounter
von reinen Lagerhallen zu Edelstores.
„New Retail“ lautet das Stichwort, um das sich im Handel alles
rankt. Dahinter steht der Megatrend der Digitalisierung, der für
den stationären Handel nicht nur Risiken birgt, sondern vor
allem auch Chancen mit sich bringt.
Wir sehen uns gut gerüstet, diese Chancen zu ergreifen, um
den stationären Handel erfolgreich zu machen. Die Redaktion
des INSIDER hat sich bei denen umgehört, die Augen und
Ohren ganz nah am Markt haben.
»
Die Kunden geben mehr
Verantwortung für einen
erfolgreichen Markt in unsere
Hände. Für dieses Vertrauen
müssen wir am Puls der Zeit
arbeiten und Experte sein von
der Planung über die Konstruktion
bis zur Realisierung, denn
daran werden wir gemessen.
«
Marcel Baumeister
Leadseller, Lübeck
»
Die vergangenen Jahre
sind für die Kesseböhmer
Warenpräsentation und
Storebest geprägt durch
rasantes Wachstum, welches
durch große europäische
Roll-outs und weitere Expansion
unserer wesentlichen
marktbestimmenden Handelskunden
initiiert wurde. Durch
die offizielle Zusammenführung
unserer starken Einzelunternehmen
entsteht nun eines der
bedeutendsten europäischen
Ladenbauunternehmen. Der
nächste Evolutionsschritt ist
eingeleitet.
«
Harald Boerger
Vertriebsleitung, Lübeck
»
Wir sind für unsere Kunden
der Ansprechpartner für den
ganzheitlichen Ladenbau
geworden. Wir begleiten und
beraten bei der Planung,
unterstützen bei der Projektierung,
liefern und montieren
die Regalierung und darüber
hinaus den dekorativen
Ladenbau. Alles aus einer
Hand, wir sind Problemlöser.
Service ist hier das A und O.
«
Christoph Ostermann
Leadseller, Lübeck
»
Bei der Realisierung der
Kundenanforderungen sind wir
auf modernste Technik in
Organisation, Fertigung und
Logistik angewiesen, um
wettbewerbsfähig zu sein.
In allen Bereichen wird die
Digitalisierung der Arbeitswelt
weiter voranschreiten. Aber
auch der sinnvolle Einsatz von
neuen Fertigungsverfahren
und Planungsmethoden muss
ständig geprüft werden. Die
Arbeitswelt wird sich ständig
ändern und hat nur eine
Konstante: Die mit Abstand
wichtigsten Ressourcen sind
und bleiben immer die Mitarbeiter,
die diese Technologien
professionell planen,
realisieren und einsetzen.
«
Christian Görner
Technische Leitung, Bohmte
»
Mit dem veränderten
Einkaufsverhalten der Konsumenten
wachsen die Herausforderungen
an die Ladenbaukonzepte.
Der Anstieg im
E-Commerce, gerade auch im
Hinblick auf die Pandemiezeiten,
verändert die Bedürfnisse
im Markt. Hier gilt es,
Trends zu erkennen und diese
entsprechend umzusetzen.
Aufgrund unserer breit
gefächerten Möglichkeiten als
einer der größten Ladenbauer
Europas können wir diese
Herausforderung annehmen
und uns auch zukünftig als
wichtiger Ansprechpartner für
unsere Kunden etablieren.
Unsere Kunden vertrauen uns,
da wir es verstehen, auch
schwierige Zeiten zu meistern
und somit unseren Kunden als
zuverlässiger Partner zur Seite
zu stehen.
«
Mario Goda
Vertriebsleitung, Bohmte
INSIDER Sonderausgabe Ladenbau
17
»
Dass unsere Kunden klar
definierte Anforderungen
stellen, wird immer seltener.
In einem härter werdenden
Wettbewerbsumfeld muss der
Handel seinen Kunden einen
Grund geben, damit sie zu ihm
kommen. Dafür müssen wir
ganzheitliche, zeitgemäße und
gleichzeitig zukunftsorientierte
Lösungen anbieten.
«
Robert Nowacki
Leadseller, Lübeck
»
Der stationäre Einzelhandel
muss immer attraktivere
Geschäftsflächen schaffen,
um sich gegenüber dem stetig
wachsenden Onlinehandel
abzuheben. Unsere Aufgabe ist
es, den Kunden bei der Planung
dieser komplexen Einkaufs-
Erlebniswelten mit technischer
Fachkompetenz zu begleiten
sowie die vielen Schnittstellen
in der Umsetzungsphase zu
überwachen und zu steuern.
«
Christian Wietstock
Leitung Projektmanagement,
Lübeck
»
Eine interessante Tendenz
bei nahezu allen unseren
Kunden ist es, dass kleinste
Ladenflächen im urbanen
Umfeld erschlossen werden.
Diese City-Märkte sprechen mit
ihrem individuellen Design am
Point of Sale an und überzeugen
mit einem speziell auf die
Bedürfnisse des städtischen
Umfeldes reduzierten und
angepassten Sortiment.
Versehen mit modernster
Technik reicht hier die Bandbreite
vom Mini-Discounter
hin zum personallosen
24/7-Kleinstmarkt mit Self-
Checkout. Auf diese Entwicklung
sind wir im Verbund
vorbereitet und begleiten
schon jetzt unsere Kunden auf
diesem wichtigen und zukunftsweisenden
Weg.
«
Andre Teschke
Teamleitung Design-/Planungsabteilung,
Lübeck
»
Im vergangenen Jahrzehnt
hat sich das Konsumverhalten
der Bevölkerung gravierend verändert.
Daraus ergeben sich
insbesondere im Wettbewerb
mit dem Onlinegeschäft sowie
Lieferdiensten neue Anforderungen
an den stationären
Einzelhandel und die damit
verbundenen Ladeneinrichter.
Das Einkaufserlebnis für die
Kunden muss immer attraktiver
gestaltet werden. Die Herausforderungen
der Zukunft liegen
u. a. in der fortschreitenden
Digitalisierung mit verstärktem
Einsatz künstlicher Intelligenz
und elektronischer Überwachung.
«
Markus Perner
Produktentwicklung, Bohmte
»
Der stationäre Handel
befindet sich seit Jahren in
einem intensiven Wettbewerb
mit dem Onlinegeschäft. Zur
Stärkung ihrer Position sind
unsere Kunden gezwungen,
neue Wege einzuschlagen:
Wo früher ein einfacher
Drahtkorb für die Präsentation
ausreichte, stehen heute v. a.
Design, Flexibilität und
Digitalisierung im Vordergrund.
Themen wie neue Bezahlsysteme
über Smartphones,
vollständig kassen- und
personallose Stores oder auch
die Verknüpfung von Onlineund
stationärem Geschäft per
Click-and-Collect haben
flächendeckend rasant an
Bedeutung gewonnen.
Um diese Wege erfolgreich zu
beschreiten, sind unsere
Kunden auf kompetente
Partner angewiesen, die die
wachsenden Herausforderungen
zur Schaffung eines
attraktiven Einkaufserlebnisses
im Einzelhandel genau kennen
und bewältigen können. Durch
die Zusammenführung der
Standorte treten wir nun dem
Kunden gegenüber als ein
Partner auf, der von der
Planung bis hin zur Umsetzung
einer Filiale der Zukunft
sämtliche Inhalte aus einer
Hand als Komplettpaket
anbieten kann.
«
Simon Unland
Junior Account Manager,
Bohmte
18 INSIDER Sonderausgabe Ladenbau
WARUM JETZT
ALLE GEWINNEN
EIN INTERVIEW MIT JAN STAEHLER
13. Juli 2021 – das ist das Gründungsdatum der Kesseböhmer
Ladenbau GmbH & Co. KG. Mit ihr schafft die
Unternehmensgruppe ein Dach, unter dem alle Ladenbauaktivitäten
gebündelt werden. Jan Staehler verantwortet
das operative Geschäft der neuen Gesellschaft.
Die Redaktion des INSIDER befragte ihn zu der Umstrukturierung,
den Potenzialen des neuen Konstruktes und zu
Zukunftsplänen.
Herr Staehler, Sie werden die operativen Geschäfte der neuen
Kesseböhmer Ladenbau GmbH & Co. KG führen. Auch wenn Sie
schon länger in leitender Funktion für die Kesseböhmer-
Unternehmensgruppe tätig sind: Bitte stellen Sie sich
einmal unseren Lesern vor!
Ja, tatsächlich bin ich seit 2002 bei Kesseböhmer
tätig. Damals verantwortete ich Marketing
und Vertrieb des Bereichs Ladenbau der
Heinrich J. Kesseböhmer KG, aus der ja die
Kesseböhmer Warenpräsentation hervorgegangen
ist. Kurze Zeit später wurde ich
Geschäftsführer des Unternehmens – zunächst
gemeinsam mit Xxxx Xxxx, dem
damaligen technischen Leiter, später allein.
Im Laufe der Unternehmensentwicklung übernahm
ich außerdem die Geschäftsführungen bei der Krause
Metall GmbH in Herrnhut sowie der HNP Metalltechnik GmbH in
Quedlinburg. Seit 2018 führe ich gemeinsam mit Xxxxxx Xxxxxxxx
zusätzlich die Geschäfte der Storebest GmbH & Co. KG in Lübeck.
Gleichzeitig wurde ich mit der Integration von Storebest in den Bereich
Ladenbau der Kesseböhmer-Gruppe beauftragt.
Ich bin 51 Jahre alt, verheiratet und habe zwei erwachsene Kinder.
Gebürtig bin ich zwar ein „kölsche Jung“, fühle mich aber eher dem
norddeutschen Raum verbunden. Meine Familie väterlicherseits
stammt aus Niendorf, und wir gehen gern und oft auf der Ostsee
segeln.
Welche Bedeutung hat die Umstrukturierung des Geschäftsfeldes
Ladenbau innerhalb der Kesseböhmer-Gruppe aus unternehmerischer
Sicht?
Was wir jetzt angehen, ist eigentlich die logische Fortführung der
bereits vor Jahren eingeschlagenen Strategie, die Ladenbauaktivitäten
der Gruppe zu bündeln. Bohmte, Herrnhut und Quedlinburg
kooperieren ja schon länger sehr eng miteinander; die Zusammenarbeit
mit Lübeck wird seit 2018 sukzessive vorangetrieben. Jetzt
halten wir den richtigen Zeitpunkt für gekommen, auch die Strukturen
entsprechend anzupassen. Hierfür haben wir auch die volle Unterstützung
der Inhaberfamilie.
Aus unternehmerischer Sicht ist die Umstrukturierung
aus vielerlei Aspekten sinnvoll. Zum einen bündelt
die neue Kesseböhmer Ladenbau die Stärken
aller Stand orte, so dass wir dem Wunsch unserer
Groß kunden, ihnen gegenüber als
Komplettan bieter aufzutreten, wesentlich
besser entsprechen können. Zum anderen
müssen wir nicht an allen Standorten alle
Ressourcen vorhalten, sondern können auf
die Kompetenzen der jeweiligen Werke zurückgreifen,
also beispielsweise Drahtwaren
aus Herrnhut und Quedlinburg, Kassentische
aus Lübeck und Backwarenregale aus Bohmte.
Dank der EDV-technischen Integration, die mit der Umstrukturierung
einhergeht, sind wir zukünftig besser in der Lage, auch unsere
Einkaufsaktivitäten zu bündeln und weitere Synergien zu generieren.
Und was bedeutet die Umstrukturierung für den einzelnen Mitarbeiter?
Für den einzelnen Mitarbeiter und die einzelne Mitarbeiterin ändert
sich wenig. Die meisten Kolleginnen und Kollegen bleiben in den jeweiligen
Produktionsbetrieben beschäftigt. Lediglich der Vertriebsaußendienst
sowie einige Leitungsfunktionen wechseln in die neue
Kesseböhmer Ladenbau GmbH & Co. KG.
INSIDER Sonderausgabe Ladenbau
19
Dazu gehören zum Beispiel Xxxxxx Xxxxxxxx, der von Lübeck aus
das Engineering — also die Entwicklungsabteilung — leitet, und
Xxxxxx Xxxxxxxxxxx, der von Bohmte aus die Gesamtleitung des
Qualitäts-managements übernimmt.
Das gesamte Team – und damit meine ich alle Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter in Bohmte, Herrnhut, Lübeck und Quedlinburg – dürfen
die Umstrukturierung als Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des
Unternehmens verstehen und damit als wesentliche Maßnahme zur
Sicherung ihres Arbeitsplatzes.
Vier Firmen aus verschiedenen Gegenden der Republik – Niedersachsen,
Schleswig-Holstein, Sachsen und Sachsen-Anhalt –
sollen nun unter einem Dach enger zusammenrücken. Was wollen
Sie unternehmen, damit das funktioniert?
Schon heute stehen wir zwischen den Werken in einem regen Austausch,
sei es persönlich, per Telefon oder Video. Darüber hinaus bearbeiten
wir Entwicklungs- und Investitionsprojekte bereits standortübergreifend.
Inzwischen tritt auch der Vertrieb für Bohmte und Lübeck geschlossen
nach außen auf. Xxxxxx Xxxxxxxx zum Beispiel betreut
aus Lübeck den Kunden Xxxxxxx, Xxxxxx Xxxxxxxx aus Bohmte
haupt-verantwortlich die Kunden Xxxxxxxxx und Xxxxxxxxx.
Modernste EDV-Systeme unterstützen uns dabei, räumliche Distanzen
zu überbrücken. Im Rahmen dessen, was unter Corona-Bedingungen
möglich ist, versuchen wir auch, den persönlichen Kontakt
unter den Kollegen zu fördern.
Ich selbst besuche in regelmäßigen Abständen alle Standorte und
unterstütze den Prozess des Zusammenrückens vor Ort nach
Kräften.
Mit der neuen Kesseböhmer Ladenbau GmbH & Co. KG haben Sie
ein Dach gebaut, unter dem die Ladenbaufirmen der Kesseböhmer-
Gruppe eine Heimat finden. Woraus besteht aber das Fundament
dieses Firmenkonstrukts? Welche Potenziale verbergen sich für
seine langfristige Stabilität?
Das Fundament dieses Konstrukts bilden ausschließlich unsere Mitarbeiter.
Sie allein machen den Unterschied aus zu unseren Wettbewerbern,
die ja die gleichen Maschinen und Anlagen betreiben. Tatsächlich
verfügen wir an allen vier Standorten über ein unglaubliches
Potenzial an engagierten, leistungsbereiten und loyalen Kolleginnen
und Kollegen, die das ganze Spektrum von langjähriger Erfahrung
über höchste Kreativität bis hin zu perfekter Kundenorientierung abdecken.
Nur so ist zu erklären, warum es uns immer wieder gelingt,
die unmöglichsten Kundenanforderungen zu erfüllen.
Wie sind die einzelnen Standorte im Moment aufgestellt und welche
Investitionen planen Sie in den nächsten fünf bis zehn Jahren?
Alle Standorte sind solide und zukunftsgerichtet aufgestellt. Das derzeit
größte Investitionsprogramm läuft in Lübeck. Nach dem Bau der
Halle für die Holzfertigung prüfen wir gerade die Möglichkeiten für
einen weiteren Hallenneubau, um den Platz für notwendige Ersatzinvestitionen
in der Rohfertigung zu schaffen. In diesem Zusammenhang
werden wir in den kommenden Jahren in Lübeck insbesondere
in die Blechbearbeitung investieren.
Für eine eigene Pulverbeschichtungsanlage in Herrnhut und eine
große Montagehalle in Quedlinburg befinden wir uns in der Planung;
die Entscheidung steht noch aus. In Bohmte planen wir neben den
üblichen Ersatzinvestitionen die Modernisierung der Halle 51, eine an
das ursprüngliche Werksgelände angrenzende Halle von ca. 8.000
Quadratmetern, die wir vor Jahren gekauft haben, sowie den Neubau
oder die Erweiterung des Versandgebäudes.
Für den Blick in die Zukunft arbeiten wir mit einem strategischen Entwicklungsplan,
der darauf zielt, neue Geschäftsfelder zu erschließen
und den bestehenden Kundenstamm zum Beispiel auf internationalen
Märkten auszubauen. Daraus ergeben sich alle weiteren notwendigen
Investitionen sowohl für die Ladenbaugruppe als auch für die
einzelnen Standorte.
Herr Staehler, vielen Dank für das Gespräch!
20
1.600
KOLLEGINNEN
& KOLLEGEN
EIN
TEAM
Stefan Freigang (39),
Herrnhut
Lernte einen der ältesten Berufe der
Welt: Schmied. Seit 2005 im Unternehmen,
vorwiegend in der Drahterei.
Seit 2018 Einrichter an den Gitterschweißmaschinen. Als Vater von
drei Kindern ist Stefan Freigang ganz und gar Familienmensch.
Ralf Gerwin (60), Bohmte
Der gelernte KFZ-Mechaniker startete 1988 in der Produktion
von Schwenkböden. Doch die Arbeit an der
Schweißmaschine liegt ihm nicht. Seine Kündigung
markiert den Beginn eines langfristigen Arbeitsverhältnisses.
Heute gilt Ralf Gerwin als „Urgestein der Warenannahme“.
Als Staplerfahrer weiß er einiges zu berichten.
Amrei Harder (20), Lübeck
„KeyShots“, „Creo“, Rendering, 3D-Raum, Dateiformate,
Texturen – das ist das Vokabular, mit
dem sich Amrei Harder im zweiten Ausbildungsjahr
zur Mediengestalterin Online & Print beschäftigt.
Zum ersten Mal überhaupt absolviert ein junger
Mensch diese Ausbildung bei Storebest.
Der Grund: Die Präsentation
der Ladenkonzepte
nähert sich immer
mehr der Realität an. In
ihrer Freizeit modelt
Amrei Harder vor der
Kamera.
Oliver Hell (34), Bohmte
Hat eine steile innerbetriebliche Karriere hingelegt, vom Industriemechaniker-Azubi
in Bad Essen über den Vorrichtungsbau
hin zum Investitionsplaner für das Werk in Bohmte.
Dazu ließ sich Oliver Hell nebenberuflich im Abendstudium
zum Techniker Maschinenbau ausbilden. Heute verhandelt
er Maschinen in Millionenhöhe, kontrolliert den Warenfluss
und managt das Layout der Fertigung.
Rainer Keding (52), Lübeck
Begann 1986 im Unternehmen, lernte Werkzeugmacher. Heute blickt er auf über
30 Jahre im Musterbau zurück. Gut erinnert sich der Metaller an die Zeiten, als die
Muster noch „gebastelt“ und Skizzen auf Pergament gezeichnet wurden. An seiner
Arbeit gefällt ihm am besten, dass es immer etwas Neues gibt: „Das ist interessant,
den Wandel im Handel zu verfolgen und mitzugestalten“, sagt er. Zu seinen
Aufgaben gehört auch der Check, ob Pakete vollständig sind und die Teile zusammenpassen.
Rainer Keding arbeitet eng mit allen Abteilungen zusammen, kennt die
Abläufe aus dem Effeff.
21
Beata Kreja (31), Bohmte
Kam vor zehn Jahren „mit Lust auf etwas
Neues“ aus Polen. Neben ihrer Tätigkeit in
der Endmontage frischte sie ihre Deutschkenntnisse
in der Abendschule auf. Beata
Kreja schätzt die Gespräche mit den Kolleginnen
und Kollegen, zu denen sie auch außerhalb
der Arbeit ein gutes Verhältnis hat.
André Leopold
(28), Quedlinburg
Der gelernte Industriemechaniker begann im Musterbau und
wechselte anschließend zur Arbeitsvorbereitung. Aber alles
nur der Anfang: André Leopold arbeitete sich ganz tief in die
Fertigungssteuerung ein und schloss 2021 sein Meisterstudium
ab. Die Kolleginnen und Kollegen macht das richtig
stolz, denn zum ersten Mal nach der Wende endet eine Ausbildung
im Unternehmen mit der Meisterprüfung. In seiner
Freizeit restauriert der junge Vater gerade eine alte Wassermühle.
Holger Nötzold (63), Quedlinburg
Holger Nötzold liefert mit dem „N“ seines
Nachnamens einen Teil des heutigen
Unternehmensnamens. Denn 1996
gründete er gemeinsam mit zwei Mitstreitern
die HNP Metalltechnik neu und
baute sie als Betriebsleiter und Prokurist
mit viel Herzblut auf.
Wolfgang Meier
(56), Lübeck
Wolfgang Meier startete mit der Ausbildung
zum Werkzeugbauer 1981 im Unternehmen.
Heute leitet er das Qualitätswesen. Wolfgang
Meier fährt gern Motorrad und spielt plattdeutsches
Theater.
Peter Mucke (20),
Herrnhut
Handwerkliches Interesse im Umgang mit
Metall und dass ihm der Betrieb schon länger
bekannt ist: Das waren die ausschlaggebenden
Gründe, warum sich Peter Mucke auf
einen Ausbildungsplatz bei Krause Metall beworben
hat.
Heute befindet er sich im zweiten Lehrjahr
zum Maschinen- und Anlagenführer und hat
bereits alle Abteilungen durchlaufen. Für die
Zukunft sieht Peter Mucke einige Perspektiven
im Unternehmen: „Ich will definitiv dableiben“,
sagt er.
Den Vorgängerbetrieb gibt es schon etwas länger.
Hier lernte Holger Nötzold 1975 den Beruf des
Werkzeugmachers, arbeitete als Ingenieur und Konstrukteur.
Nach der Wende verantwortete er Konstruktion
und Arbeitsvorbereitung. Nötzold schätzt, dass
sich der Mitarbeiterstamm in all den Jahren zu einer
großen Familie entwickelt hat, aus der kaum jemand
austrete und mit der problemlos auch mal Sonderschichten
möglich seien.
Christian Riedel (44),
Lübeck
Er ist der Mann für die Hardware.
Im Oktober 2002 startete Christian
Riedel als Systemadministrator
für Storebest. Seit anderthalb
Jahren verantwortet
er EDV und Hardware-Infrastruktur
für die gesamte Kesseböhmer-Unternehmensgruppe.
Zum Ausspannen ist Christian
Riedel gern mit Cockerspaniel-Hündin
Oliana an der Ostsee unterwegs.
22 INSIDER Sonderausgabe Ladenbau
Martin Rörig (63), Bohmte
Mit Kittel und Kappe. So kennt man Martin Rörig,
ein echtes Urgestein, das gern Tacheles
spricht. Der gelernte Autoschlosser kam 1977 als
Akkordarbeiter fürs Punktschweißen ins Unternehmen.
1988 besuchte er die Meisterschule. Martin
Rörig hat in mehr als 40 Jahren viel erlebt: das stete
Wachsen des Mitarbeiterstammes, aber auch die rasante
Entwicklung bei der Lasertechnik.
20 Leute umfasst seine
Abteilung heute. Alles
junge Menschen,
alles Fachpersonal.
Mit drei Platten- und
zwei Rohrlasern
schneiden sie aktuell
in drei Schichten
rund um die Uhr die
Dünnbleche. 2021
habe die Abteilung
3.300 Tonnen Blech geschnitten,
Tendenz steigend.
Martin Rörig arbeitet gern bei Kesseböhmer und
bleibt dem Unternehmen hoffentlich noch etwas
länger erhalten.
Simone Stettin (58), Herrnhut
Simone Stettin startete nach dem Abi 1981,
damals noch im VEB Stern-Drahtverarbeitung,
als Praktikantin in der Verpackung
– ihre Eintrittskarte, um ein
technisches Studium beginnen zu
können, so der Plan.
Nach einem Jahr im Unternehmen
dann die Entscheidung: Sie bleibt
in der Firma und absolviert nebenher
ein Maschinenbaustudium, das
sie als Diplomingenieurin abschließt.
Nach dem Wechsel in die Arbeitsvorbereitung 1984 arbeitet
sie ab 1997 als Meister für Rohfertigung und
Versand für den Gesamtbetrieb. Seit 2005 leitet
Simone Stettin Montage, Verpackung und
Versand. 2016 übernimmt sie an der Seite
von Thomas Hocke die stellvertretende Betriebsleitung.
Mit dem Unternehmen fühlt sie sich eng
verbunden und sagt: „Ich komme gut mit
den Mitarbeitern aus und arbeite gerne in
dieser Firma.“
Nicky Westermann (41), Quedlinburg
Beginnt schon als 17-Jähriger bei HNP zu arbeiten, wo der Vater bereits
als Werkzeugmacher tätig ist. Nach dem Abi zur Jahrtausendwende
absolviert Nicky Westermann eine Lehre zum Industriekaufmann
und lernt dabei alle Abteilungen kennen.
Zudem übernimmt er bei Bedarf die Lagervertretung, leitet die
Versandabteilung und erstellt die Lohnabrechnung. 2018 wird das
Unternehmen auf das ERP-System umgestellt. Nicky Westermann
wird Key-User, der erste, der geschult wird und so sein Wissen intern
an die Kolleginnen und Kollegen weitergeben kann. Heute ist Nicky
Westermann stellvertretender Betriebsleiter und übernimmt zum 1. Januar
2022 die Betriebsleitung.
Mario Winkler (29), Bohmte
Ein Mann der Zahlen. Mario Winkler hat Tischler
gelernt und sich im Unternehmen vom Kommissionierer
zum Leiter Intralogistik entwickelt.
Seit 1. Oktober 2021 leitet er die Abteilung mit
85 Mitarbeitern. Pro Tag verlassen 22 LKW
das Werk, werden 800 LKW-Stellplätze bearbeitet,
werden 1.200 Sendungen bewegt und
wird eine Halle drei Mal umgeschlagen.
INSIDER Sonderausgabe Ladenbau
23
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K-Box managt die Betriebsverpflegung
Bohmte. Seit dem 2. Dezember 2021 bietet Kesseböhmer Warenpräsentation in Bohmte seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
erstmals eine Betriebsverpflegung. In dem neuen Pausenraum in der Produktionshalle 4, neben der Schlosserei, kommt die innovative
„K-BOX“ zum Einsatz – ein autarker, digitaler und modular konzipierter Convenience Store zur Selbstbedienung.
Damit stehen rund um die Uhr
und ohne Wartezeit kalte und
warme Speisen und Getränke
zur freien Auswahl. Die Nutzer
identifizieren sich mit einem
Transponder am Modul. Sensorentechnik
erkennt, welche Waren
entnommen oder auch zurückgelegt
wurden. Erst mit
dem Schließen der Tür ist der
Einkauf, der komplett bargeldlos
funktioniert, abgeschlossen.
Mit dem Start des neuen Pausenraums
wechselte auch
der Automatenbetreiber. Die
Firma Dallmayr wird künftig
alle Auto maten am Standort
Bohmte bestücken,
auch die „K-BOX“. Alle Mitarbeiter
und Mitarbeiterinnen
sind herzlich eingeladen,
das neue Angebot zu
testen. Die Transponder
sind beim Betriebsrat erhältlich
und haben ein Startguthaben
von 10 Euro.
Neues Logo untermauert Zugehörigkeit
Lübeck/Quedlinburg/Herrnhut.
War Storebest bislang eher eigenständig unterwegs, so untermauert
das neue Logo nun die Zugehörigkeit zur Kesseböhmer-Gruppe.
Nach dem gleichen Prinzip werden auch die Unternehmenslogos der
HNP Metalltechnik in Quedlinburg und der Krause Metall in Herrnhut
zeitnah angepasst.
24 INSIDER Sonderausgabe Ladenbau
Einsatz, der sich auszahlt
In diesem Jahr investierte die Kesseböhmer-
Unternehmensgruppe an allen Ladenbau-
Standorten, und sie hat auch 2022 einiges
vor. Ziel ist es, das Zusammenwirken aller
vier Werke zu optimieren, Kapazitätsspitzen
besser zu bewältigen und gut auf die Herausforderungen
der Zukunft vorbereitet zu sein.
In Lübeck eröffnet die Fertigstellung der „Halle 0“ neue Möglichkeiten,
einzelne Bereiche, wie Wareneingang, Kleinserienfertigung,
Montage oder NC-Fertigung Blech, zu erweitern, zusätzliche
Lagerkapazitäten von 4.600 Quadratmetern zu schaffen und
den Warenfluss zu verbessern. So fand zum Beispiel der Maschinenraum
der Holzfertigung eine neue Heimat. Absaugung, Förderschnecke
und Spänepresse wurden zuerst installiert.
In Bohmte wurden mit den Hallen 16 und 17 zwei neue Hallen
mit einer Gesamtfläche von 3.000 Quadratmetern fertiggestellt.
Die Halle 16 teilt sich auf in einen Bereich Roboterschweißen und
einen Bereich Serienfertigung von Aktionsregalen für den Lebensmitteleinzelhandel.
Die Halle 17 ist die zweite Montagehalle für
Backwarenregale. Hier werden derzeit in erster Linie
Backwaren-regale für unseren Kunden Xxxxxx gefertigt. Darüber
hinaus befin-den sich in Halle 17 im 1. OG modernste Büros für
Fertigungs-meister und Produktionsleitung. Dass während der
Bauphase der beiden Hallen eine externe Fläche von ca. 3.000
Quadratmetern in Form eines Montagezeltes und einer externen
Lagerhalle bewirt-schaftet werden musste, stellte eine
Besonderheit dar. Hinter-grund dieser aufwändigen Maßnahme:
Vor dem Bau der beiden Hallen mussten erst alte, noch
genutzte Bestandsgebäude abge-rissen werden. Das erforderte
einen präzisen und engen Termin-plan, der Dank der Mitwirkung
aller Beteiligten exakt eingehalten werden konnte.
Es folgten das neue Bearbeitungszentrum (BAZ) und alle weiteren
NC-Maschinen. In der Endausbaustufe werden dort drei BAZ,
zwei automatische Sägen, sechs Kantenanleimmaschinen, sieben
Vertikal-Bohr-/Fräs-Maschinen und zwei Dübeleintreibanlagen
produzieren. Ziel war es, die Fließrichtung des Materials entsprechend
dem Arbeitsplan zu harmonisieren. Ein Novum stellt
das Kragarmregal für die Lagerung von Kleinst- und Restmengen
verschiedener Dekore dar sowie die Anbindung der Wareneingangstore
an die „Halle 0“, um eine Entladung der Spanplatten von
innen zu ermöglichen.
Darüber hinaus saniert man in Lübeck gerade den aus den 1970er
Jahren stammenden Verwaltungstrakt von Grund auf. Auf ca.
1.600 Quadratmetern entstehen bis zu 63 moderne Arbeitsplätze
sowie Konferenz- und Besprechungsräume in einer offenen und
lichtdurchfluteten Atmosphäre, die auch dem rasanten Wachstum
des Unternehmens und der wachsenden Mitarbeiterzahl Rechnung
tragen. Die Bereiche Geschäftsleitung, Einkauf, Vertrieb,
Personalwesen und Buchhaltung erhalten neue Büromöbel, die
den Mitarbeitern eine individuelle, aber auch kommunikative Arbeitsumgebung
ermöglichen.
Darüber hinaus wurden in Bohmte 2021 drei weitere neue
Schweißroboterzellen angeschafft. Sie entsprechen mit jeweils
zwei parallel arbeitenden Robotern, die sowohl für MAG (Metall-
Aktivgasschweißen) als auch für WIG (Wolframinertgasschweißen)
eingesetzt werden können, dem aktuellen Gruppenstandard.
So arbeitet man derzeit im Werk Bohmte mit insgesamt zehn dieser
standardisierten Schweißroboterzellen; zwei weitere sind bestellt.
Diese Universalroboterzellen sind perfekt auf das umfassende
Produktportfolio abgestimmt, werden in Zukunft auch in
den anderen Werken eingesetzt und ersetzen nach und nach vorhandene
Insellösungen.
2022 wird – neben unzähligen kleineren Investitionen – ein weiterer
3D-Rohrlaser allermodernster Bauart den Maschinenpark ergänzen.
Neben der erstmals in der Unternehmensgruppe bei
Rohrlasern eingesetzten 3D-Technologie zeichnet sich diese Maschine
durch eine Echtzeit-Geometrieerfassung der Werkstücke
aus. Sie arbeitet damit sehr schnell und höchst präzise.
Die Büromöbel stammen übrigens auch aus Unternehmen der
Kesseböhmer-Gruppe: die höhenverstellbaren Gestelle der Bürotische
aus dem Werk Weilheim, die gesamten Holzmöbel sowie
die Tischplatten von Storebest Österreich. Die Großraumbüroflächen
werden durch Glaswände für die verschiedenen Arbeits- und
Kundenteams separiert. Der gesamte Verwaltungstrakt erhält von
außen eine farblich abgesetzte Fassade, die den modernen Anblick
des neu erweiterten Fabrikgebäudes abrundet und akzentuiert.
Die im Sommer 2021 begonnenen und bei vollem Geschäftsbetrieb
durchgeführten Umbauarbeiten sollen Ende Januar 2022
abgeschlossen sein.
INSIDER Sonderausgabe Ladenbau
In Herrnhut blickt man trotz der allgemein schwierigen Lage,
insbesondere bezogen auf die Auswirkungen der Coronapandemie,
auf ein erfreuliches Jahr 2021. Das Unternehmen konnte erneut
wachsen. Zu dem stabilen Mitarbeiterkern gehören auch
zwei Auszubildende. Um Engpässe in der Produktion und kostenintensive
Zukäufe von Artikeln zu vermeiden sowie Produktionsabläufe
zu optimieren, wurden u. a. eine Gitterschweiß-, eine
Draht richt- und eine 3D-Biegemaschine sowie eine weitere
Schweißroboter-Zelle angeschafft. Darüber hinaus ist die komplette
Handschweißerei innerhalb des Werkes umgezogen und
wurde umfassend modernisiert.
Geschäftsführerwechsel:
Schneider kommt für Schröder
Lübeck. Adrian Schneider (43, im Foto rechts) wird zum 1. Januar
2022 als Prokurist in die Geschäftsleitung der Storebest GmbH &
Co. KG in Lübeck berufen. An der Seite von Karsten Schröder (57,
links im Bild) wird er ein Jahr lang in die Position des Geschäftsführers
eingearbeitet. Die offizielle Übernahme soll zum
1. Januar 2023 erfolgen.
25
Die HNP Metalltechnik in Quedlinburg hat 2021 ebenfalls
eine Schweißzelle (Bild unten) und einen Gitterschweißautomaten
angeschafft – jeweils baugleich zu den Anlagen an den anderen
Standorten. So lassen sich Aufträge je nach freien Kapazitäten
flexibel ohne Rüstzeiten zwischen den einzelnen Standorten
verschieben.
Karsten Schröder, der seit 1990 in wechselnden leitenden Funktionen
innerhalb der Kesseböhmer-Gruppe tätig ist, hatte den Geschäftsführerposten
von Storebest gemeinsam mit Jan Staehler
seit 2018 inne und die Restrukturierung des Unternehmens auf
einen guten Weg gebracht. In der Zukunft wird er sich wieder verstärkt
seinen Aufgaben als Leiter IT/Controlling/Finanzen der
Kesseböhmer Holding und als Geschäftsführer der Toplifter Beteiligungs-
und Vertriebs-GmbH & Co. KG widmen.
Adrian Schneider ist seit 1999 in der Unternehmensgruppe tätig.
Nach der Ausbildung zum Industriekaufmann in Bad Essen arbeitete
er sieben Jahre im Bereich Organisation/IT der Kesseböhmer
Holding und absolvierte von 2003 bis 2005 nebenberuflich ein
Studium zum Informatik-Betriebswirt. 2009 wechselte er nach
Weilheim/Teck zur Kesseböhmer Ergonomietechnik und 2010
nach Lübeck zu Storebest.
Als künftiger Geschäftsführer möchte er zusammen mit Jan
Staehler Storebest zu einem integralen Bestandteil der Kesseböhmer
Ladenbau-Gruppe machen. Zudem gilt es für ihn, die Geschäftsprozesse
und die Fertigung zu digitalisieren.
Neue Betriebsleitung:
Westermann folgt auf Nötzold
Quedlinburg. Am 1. Januar 2022 übernimmt Nicky Westermann
(41, im Foto rechts) die Betriebsleitung der HNP Metalltechnik in
Quedlinburg. Er folgt damit auf Holger Nötzold (links), der zum 30.
Juni 2022 in den Ruhestand wechselt.
Nötzold arbeitet seit 1975 in dem Betrieb, der damals noch VEB
Metall hieß. Hier lernte er zunächst den Beruf des Werkzeugmachers,
arbeitete als Ingenieur und Konstrukteur und verantwortete
nach der Wende Konstruktion und Arbeitsvorbereitung. 1996
gründete er gemeinsam mit zwei Mitstreitern die HNP Metalltechnik
neu und baute sie als Betriebsleiter und Prokurist mit viel Herzblut
auf.
Nicky Westermann ist seit 24 Jahren im Unternehmen tätig. Der
Industriekaufmann war zuletzt stellvertretender Betriebsleiter.
26 INSIDER Sonderausgabe Ladenbau
Wissens- und Bemerkenswertes,
Erstaunliches & Unglaubliches
aus der Welt des Ladenbaus
Schwarz (Lidl und Kaufland), Aldi, Rewe und
Edeka gehören zu den Top 10 Retailern in Europa.
Die Spitze des von Retail Index erstellten,
30 Positionen umfassenden Gesamt-Rankings
wird völlig von Lebensmittelketten eingenommen.
Lebensmittel bestimmen noch immer
den größten Teil der Konsumausgaben.
(Quelle: Retail-Index, Veraart Research Group BV,
Zeist/NL: Datenbank aller größeren Einzelhandelsfirmen
in Europa in 18 Sektoren)
Der Lebensmittelhandel in Deutschland:
Mehr als 37.000 Geschäfte sichern eine
flächendeckende Lebensmittelversorgung.
Kunden können aus einem Sortiment von bis
zu 50.000 Artikeln wählen. In der Branche
arbeiten mehr als eine Million Beschäftigte.
(Gefunden beim BVLH – Bundesverband des
Deutschen Lebensmittelhandels, Berlin.
Daten: EHI Retail Institute, Köln, und Destatis –
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden)
Die Anzahl der Unternehmen im Lebensmitteleinzelhandel
beträgt knapp ein Fünftel aller
Einzelhandelsunternehmen, der Umsatzanteil
liegt bei über einem Drittel.
(Quelle: Bundesministerium für Ernährung und
Landwirtschaft)
Die jährliche Umsatzentwicklung im
Einzelhandel mit Lebensmitteln weist seit
2011 einen steten Anstieg von durchschnittlich
3,34 Prozent auf. Allein im Jahr 2020
stieg der Umsatz zum Vorjahr um acht
Prozent.
(Quelle: BVLH – Bundesverband des Deutschen
Lebensmittelhandels, Berlin)
Mit nahezu
der Hälfte
des Umsatzes
erwirtschaftete der Geschäftsbereich
Ladenbau von Januar bis Oktober 2021
den größten Umsatzanteil innerhalb
der Kesseböhmer-Unternehmensgruppe.
Nach Angaben des EHI Retail Instituts Köln,
erwirtschafteten die Geschäfte im deutschen
Lebensmitteleinzelhandel im Jahr 2020
einen Nettoumsatz von insgesamt rund
179,8 Milliarden Euro.
Die zehn größten Unternehmen im Lebensmittelhandel
steuerten rund 168 Milliarden
Euro dazu bei. Allein 78,7 Milliarden Euro wurden
durch Discounter erzielt.
Laut Statista, Hamburg, teilen sich die Edeka-
Gruppe (27,1 Prozent), die Rewe-Gruppe
(20,8 Prozent) und die Discounter (42,1 Prozent)
den Markt im deutschen Lebensmittelhandel
unter sich auf.
Die Edeka- (37.362 Mio. € Nettoumsatz und
5.921 Verkaufsstellen in 2020) und Rewe-
Supermärkte (18.300 Mio. € Nettoumsatz
und 3.289 Verkaufsstellen in 2020) rangieren
an Platz 1 und 3 der Vertriebslinien im stationären
Einzelhandel in Deutschland.
(Quelle: EHI-Studie: „Stationärer Einzelhandel
Deutschland 2021)
INSIDER Sonderausgabe Ladenbau
27
Stärkster Discounter ist Lidl mit einem Nettoumsatz
von 21,6 Milliarden Euro im Jahr
2020, gefolgt von Aldi Süd (16,4 Milliarden
Euro), dem zur Edeka-Gruppe gehörenden
Netto Marken-Discount (14,55 Milliarden
Euro) und Aldi Nord (12,2 Milliarden Euro).
(Quelle: EHI-Retail Institute, Köln)
In den vier Werken in Bohmte, Herrnhut,
Lübeck und Quedlinburg absolvieren
gerade
24 junge Menschen
ihre Ausbildung in zwölf Ausbildungsberufen
– zusätzlich zu den über die
Zentrale in Dahlinghausen angestellten
Azubis, die einen Teil ihrer Ausbildungszeit
auch im Werk Bohmte verbringen.
15.909 Verkaufsstellen der Lebensmittel-
Discounter zählte das EHI Retail Institute
2020 in Deutschland.
Handelsunternehmen in Deutschland investieren
mit insgesamt 7,9 Milliarden Euro weiter
auf hohem Niveau in Bau, Technik und
Optik ihrer stationären Geschäfte. Der Fokus
liege klar auf Umbau- und Instandsetzungsmaßnahmen,
so EHI-Ladenbauexpertin
Claudia Horbert, aber auch in Neueröffnungen
werde über alle Handelsbranchen wieder
stärker investiert.
Das ergab der EHI-Laden-Monitor 2020.
Besonders wachstumsstark zeigten sich
Lebensmittel-Fachmärkte. 735 Euro pro
Quadratmeter Verkaufsfläche (VKF), und
damit 15 Prozent mehr als drei Jahre zuvor
investierte die Branche 2019. Noch deutlicher
gestiegen (plus 21 Prozent) sind mit
537 Euro pro Quadratmeter VKF die durchschnittlichen
Einrichtungskosten für ein
neues Textil-, Schuh- und Sportgeschäft.
Die Zyklen für Komplettumbauten im Food-
Handel lagen 2019 bei 9,6 Jahren.
(Quelle: EHI-Laden-Monitor 2020)
53 Prozent der Ladenbauverantwortlichen,
besonders bei Unternehmen des täglichen
Bedarfs, rechnen mit gleichbleibenden Investitionen,
zehn Prozent prognostizieren sogar
eine Steigerung.
(Quelle: EHI Retail-Institute, Köln: „Strukturwandel
in der Ladenbau-Branche“, 3. Dezember 2020)
Die 4. Umfrage des Deutschen Ladenbauverbandes
DLV vom 3. bis 15. September 2021
unter den Mitgliedern hat rückblickend auf ein
Jahr ergeben:
n Die durchschnittliche Auslastung in der
Produktion lag bei den Ladenbauern bei
98 Prozent, bei den Zulieferunternehmen
bei 91 Prozent. Einige Firmen waren
sogar zu 100 Prozent ausgelastet.
n Bei der Frage zur Investitionswilligkeit
des Handels berichten insbesondere
die Ladenbauer von einer erfreulichen
Entwicklung. 32 Prozent bemerkten eine
große Investitionstätigkeit, 41 Prozent
eine Normalisierung. Nur noch 27 Prozent
klagen über verhaltene oder schlechte
Stimmung.
70.000
Tonnen Stahl
12.650 Kubikmeter Holz,
890 Tonnen Edelstahl,
700 Tonnen Pulver und
470 Tonnen Aluminium
verarbeiteten die vier Ladenbau-
Unternehmen der
Kesseböhmer-Gruppe
bis jetzt in diesem Jahr.
Bei den Zulieferbetrieben ist die Stimmung
gut; 64 Prozent sagen, dass sich
die Lage normalisiert oder gar verbessert
hat. Die meisten Investitionen im Bereich
Ladenbau fließen in den Lebensmitteleinzelhandel.
Ein Lebensmitteldiscounter
ist ein Einzelhandelsgeschäft mit
einer üblichen Verkaufs fläche unter
1.000 Quadrat metern, das ausschließlich
in Selbstbedienung ein
begrenztes, auf umschlagstarke
Artikel konzentriertes Lebensmittelangebot
und Nonfood I-Sortiment
(Drogerieartikel, Wasch-,
Putz- und Reinigungsmittel sowie
Tier nahrung) sowie ein regelmäßig
wechselndes Aktionsangebot
mit Schwerpunkt Nonfood II (Geund
Verbrauchsgüter des kurz-,
mittel- und langfristigen Bedarfs
wie Textilien, Schuhe, Gartenbedarf,
Unterhaltungselektronik,
E l e k t r o g r o ß g e r ä t e , B ü c h e r u n d
Presseartikel usw.) führt.
(Quelle: EHI Retail Institute, Köln)
Ladenbau-Trends: Theke der Zukunft
Premiumtheken sind Aushängeschilder im
Lebensmitteleinzelhandel und signalisieren
Kunden eine hohe warenkundliche Kompetenz.
Sie helfen aber nicht nur, die Waren ins
optimale Licht zu rücken, sondern wirken oftmals
auch als Umsatzturbo.
Gerade in der Pandemie hat sich gezeigt, dass
immer mehr Konsumenten durchaus bereit
sind, für hochwertige Genussprodukte auch
entsprechend mehr zu bezahlen. Gute Voraussetzungen
für Händler, die in der Lage sind, ihre
qualitativ hochwertigen Waren im Frischebereich
auch in einem passenden Rahmen in Szene
zu setzen – getreu dem Motto „Das Auge
isst mit“. Ganz nebenbei können sie sich damit
zudem gegenüber Wettbewerbern profilieren.
Premiumprodukte verdienen also in jedem Fall
auch Premiumtheken. Für Händler dürften sich
diese ladenbaulichen Investitionen lohnen,
denn in der Regel nimmt mit einer aufgewerteten
Frischeabteilung auch deren Umsatz über
die Zeit merklich zu.
(Quelle: RUNDSCHAU für den Lebensmittelhandel,
22. September 2021)