amz_2011_11
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Je mehr und je länger die Temperatur darunter<br />
liegt, desto schneller und großflächiger<br />
vereist der Außenwärmeübertrager, sofern<br />
die Luft feucht genug ist“, so der Experte. Die<br />
Luftfeuchtigkeit könne von Schnee, Schneeregen<br />
oder Straßenschmelzwasser herrühren,<br />
die andere Fahrzeuge als Gischt aufwirbeln.<br />
Da sich das Eis wie eine Isolierschicht<br />
über den Außenwärmeübertrager legt, kann<br />
dieser ab einem gewissen Vereisungsgrad<br />
nicht mehr genug Wärme zum Beheizen des<br />
Innenraumes aus der Luft aufnehmen und<br />
muss enteist werden.<br />
Um dies zu bewerkstelligen wird dem<br />
Experten zufolge das nach dem Kompressor<br />
heiße Kältemittelgas kurzzeitig direkt in den<br />
Außenwärmeübertrager geleitet, welcher<br />
nun wie ein Gaskühler funktioniere. Das infolge<br />
der Enteisung abgekühlte Kältemittel<br />
gelangt anschließend über ein Schaltventil<br />
und den Kältemittel-Akkumulator wieder<br />
in den Kompressor. Während des Enteisens<br />
steht die Wärmepumpe für die Innenraumheizung<br />
nicht zur Verfügung, was je nach<br />
Dauer eine Komforteinbuße bedeuten kann,<br />
so der Fachmann.<br />
Effizient: Eine Luft-/Luft-Wärmepumpe bringt die Wärme direkt<br />
in die Kabinenluft ein. Der Heizer ersetzt den konventionellen<br />
Heizkörper im Klimagerät: Grafiken: Behr<br />
Baukastensystem: Eine Luft-/Kühlmittel-Wärmepumpe bietet<br />
laut Behr den Vorteil, dass sich das Klimagerät eines „normalen“<br />
Fahrzeugs auch für ein reines Elektrofahrzeug verwenden lässt.<br />
Änderungen der Schnittstellen an der Stirnwand seien nicht nötig.<br />
Entfeuchten und klimatisieren<br />
Für diese Zwecke ist der Kältekreislauf mit<br />
einem AC-Verdampfer ausgestattet. Der Kompressor<br />
fördert das heiße Kältemittelgas zuerst<br />
zum Außenwärmeübertrager – „funktional<br />
nun wieder ein Kondensator“ – und danach<br />
zum Verdampfer, wo die Luft abgekühlt und<br />
entfeuchtet wird, und anschließend über den<br />
Kältemittel-Akkumulator wieder zum Kompressor.<br />
„Dieser Kältekreislauf entspricht dem<br />
einer Fahrzeugklimaanlage“, erklärt Wawzyniak.<br />
Allerdings gibt es dem Experten zufolge<br />
über die Vereisung der Luft-/Luft-Wärmepumpe<br />
hinaus weitere „kritische Betriebszustände“:<br />
Unterhalb einer bestimmten<br />
Grenztemperatur der Außenluft sinkt die Leistungsfähigkeit<br />
der Wärmepumpe aufgrund<br />
der thermodynamischen Eigenschaften<br />
des verwendeten Kältemittels so weit, dass<br />
diese alleine den Heizleistungsbedarf der<br />
Fahrzeugkabine nicht mehr abdecken kann.<br />
„Dieses Leistungsdefizit lässt sich mit einem<br />
Hochvolt-PTC-Zuheizer ausgleichen“, so Wawzyniak.<br />
Variantenvielfalt<br />
Für Fahrzeugplattformen,<br />
von denen es unterschiedliche<br />
Antriebsvarianten<br />
gibt, etwa mit konventionellem<br />
Verbrennungsmotor,<br />
als Plug-in-Hybrid oder als<br />
reines Elektrofahrzeug, und<br />
bei denen eine Luft-/Luft-<br />
Wärmepumpe eingesetzt<br />
werden soll, müssen die Spezialisten<br />
von Behr allerdings<br />
unterschiedliche Klimageräte<br />
entwickeln: Der konventionelle<br />
Antrieb benötigt für<br />
die Heizung lediglich einen<br />
herkömmlichen Heizkörper<br />
sowie unter Umständen einen<br />
Zwölf-Volt-PTC-Zuheizer.<br />
Voll-elektrische Fahrzeuge<br />
dagegen verlangen einen<br />
Wärmepumpenheizer und<br />
eventuell einen ins Klimagerät<br />
integrierten Hochvolt-<br />
PTC. „Als Alternative, die<br />
verschiedene Klimagerätevarianten<br />
überflüssig macht,<br />
bietet sich die Luft-/Kühlmittel-Wärmepumpe<br />
an. Diese<br />
überträgt die Nutzwärme<br />
nicht direkt durch einen Wärmepumpenheizer<br />
im Klimagerät<br />
auf den Luftstrom, so<br />
wie die Luft-/Luft-Variante,<br />
sondern zuerst durch einen<br />
indirekten Kondensator auf