Land & Leben Februarausgabe
Das Regionalmagazin im Elbe Weser-Dreieck. Mit Veranstaltungskalender Job- und Ausbildungsteil und lokalen Berichten für junge und alte Menschen.
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KULTUR | KOLUMNE | KIDS
Platt-Album von CC Top
Uelzener Kultband nutzt Corona-Pause für Studio-Arbeit
Die drei Rock-Altmeister Gilly Bibbons (Gitarre),
Rusty Kill (Bass) und Krank Beer
(Schlagzeug) aus Uelzen spielen sich schon
seit mehr als zehn Jahren in die Herzen deutscher
Rock- und vor allem ZZ-Top-Fans. Sie
bringen nicht nur den amtlichen Mix aus
Blues, Country und Boogie rüber, sondern
legen auch allergrößten Wert auf Optik und
Bühnendekoration – die perfekte Illusion,
mit langen Bärten (teilweise sogar echt) und
allem, was dazugehört.
Covern auf hohem Niveau, das war und ist
Programm bei den gestandenen Musikern.
– Jetzt gibt es Neues: Auf dem aktuellen
Album „Platte Blues’n“ hat die Band Geschichten
aus ihrem Musikerleben vertextet
und sie passend auf die ZZ-Top-Klassiker
zugeschnitten. So ist ein einzigartiges Stück
Platt-Rock entstanden, dass wir an dieser
Stelle uneingeschränkt empfehlen möchten.
Wir trafen CC Top für ein Exklusiv-Interview,
was wir so schnell nicht vergessen werden.
Land & Leben: Gilly Bibbons, es heißt, dass
Du nicht nur an der Gitarre stark bist,
sondern dass Du auch irgendetwas mit dem
im Oktober 1976 angemeldeten Patent für
die erste digital angesteuerte Drei-Finger-
Waldzither zu tun hast. Klär uns mal bitte auf.
Gilly Bibbons: „Dat will ik woll maken!“ Das
heißt nicht nur so, das ist auch so!!! Vor allem
musst du ein Meister im Improvisieren sein,
dann glauben die Leute das muss so. „grins“
Mein mich „verleugnender“ leiblicher Vater
erfand Mitte der 70er-Jahre die erste digital
angesteuerte Drei-Finger-Waldzither (D-3FWz)
und ließ sich diese geniale Erfindung patentieren.
Optisch ähnelte sie der Bengalischen
Wurfzither (BWz) von Torfrock, hatte aber
doch entscheidende Unterschiede.
1. Die BWz aus Torfmoorholm flog eindeutig
weiter und
32
2. bei der D-3FWz von meinem Alten war das
Griffbrett doppelt so breit und sie hatte
nur drei Saiten. Das Instrument war für
Grobmotoriker oder für die Männer aus
dem Sägewerk entwickelt worden… Ich
hingegen habe als aktiver, filigraner Darmsaitenzupfer
schon früh meinen Hang zum
schmalen Griffbrett und zu der sechssaitigen
Stromgitarre entdeckt.
Land & Leben: Rusty bitte erkläre unseren
Lesern, was es mit Deiner 9-wöchigen Infraschall-Therapie
unter Elefanten auf sich hat.
Rusty Kill: Was soll ich da groß zu sagen.
Ich denke, es rührt aus frühester Jugend her.
Als „lütte Knirpse“ brachte unser alter Herr
uns zur Musik. Was sollte er auch machen,
er konnte ja nichts anderes (denn er war
schließlich gelernter Musiker). Das Schlimme
war nur, dass er mit einem fürchterlichen
Quietschgerät für mich ankam. Aus diesem
Teil kamen so grelle und hohe Töne raus –
denn es war eine Klarinette ☹. Die tat weder
mir noch meiner Umwelt gut, und das gefühlt
fast ein halbes Leben. Man strafte mich mit
Ver- und Missachtung und so entschloss ich
mich, nach der Klangschalentherapie, zu der
besagten 9-wöchigen Infraschall-Therapie
unter den Elefanten im Krüger-Nationalpark.
Diese tiefen, dröhnenden Frequenzen taten
gut und es ging mir viel besser. Meine Umwelt
ging mir
am Arsch vorbei
und ich hatte
endlich das richtige
Instrument
gefunden. Den
Bass, den Tieftöner
mit den
vier dicken Saiten,
das passte
dann.
Land & Leben: Krank, Du bist der Drummer,
der die zwei bärtigen älteren Herren rhythmisch
unterstützt. Wie schaffst Du es mit
den beiden auf Tour zu sein, ohne tägliche
Nervenzusammenbrüche – sind da Alkohol
oder Drogen im Spiel?
Krank Beer: Na ja, so ganz ohne Wirkstoffe
wäre bei meinen unkontrollierbaren Aggressionsschüben
der Nervenzusammenbruch
natürlich vorprogrammiert.
Ich persönlich setze da auf geheime Rezepturen
aus der texanischen Wüste. Soviel sei
verraten: Einige der Inhaltsstoffe sind Agaven-Kaktussaft,
rote Agavenwürmer, 1 TL
Spanische Fliege und jede Menge Mezcal und
Tequila. Der Brummer muss ja schwimmen
können! Was die anderen Beiden nehmen,
entzieht sich meiner Kenntnis. Es muss aber
etwas ziemlich Sedierendes sein, denn sonst
könnten die zwei Bärtigen mein hysterisches
„drumming“ ja gar nicht ertragen...
Land & Leben: Zum Platt-Album: Erzählt uns
doch mal, wie es zu der Idee kam und womit
sich die Texte so beschäftigen.
Krank Beer: Die Idee war schon vor gut fünf
Jahren da, nur mit der Umsetzung dauerte
es etwas länger. Auslöser war der Titel „Got
Me Under Pressure“ von ZZ Top. Fonetisch
reimt sich darauf „Givt wat anne Fresse“ und
immer, wenn wir diesen Song probten, kam
die Ansage: „Speel dat mol vernünftig, süss
gifft dat anne Fresse!“
Gilly Bibbons: Dann kam die Pandemie und
alle Auftritte platzten. Als das letzte Konzert