flip-Joker_2022-02
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Februar 2022
33. Jahrgang
INHALT
THEATER_____________________ 7
„Manon“ am Theater Freiburg
VISION ______________________8
Kunst am Bau - ein Bildungsmaßstab
KUNST_____________________ 11
6. André-Evard-Preis
MIXTAPE____________________ 16
Auf einen Kaffee mit Corner e.V.
KULTOUR___________________ 17
Das Mundologia-Festival
NACHHALTIG________________ 21
Klimaschutz im Papiersumpf ertränkt
LITERATUR___________________ 27
Inge Auerbacher: Erinnerungen einer Zeitzeugin
SCHWARZWALD WINTER_____ 29
Zwischen Belchen, Hohtann und Wiedener Eck
MUSIK______________________ 33
Duo FisFüz im E-Werk
VERANSTALTUNGEN_________ 35
1. Komische Nacht Freiburg
Klimawandel, Wirtschaft, Nachhaltigkeit
Im Gespräch: Stefan Auchter - Bund für Umwelt und Naturschutz / BUND
Der Regionalverband Südlicher
Oberrhein des Bund für Umwelt
und Naturschutz (BUND)
mit Sitz in Freiburg, der sich
für die Themen Mensch, Natur,
Umwelt, Frieden und Nachhaltigkeit
engagiert, wird seit zwei
Jahren von Stefan Auchter
geführt. Er versteht den Verband
als „Kommunikator für
Umweltthemen“, setzt sich für
Klima- und Artenschutz, aber
auch für bessere Fahrradwege
ein. Und natürlich bleibt der
Kampf gegen Atomkraftwerke
und ihre Folgeprobleme bestehen,
der für die Gründung des
BUND entscheidend war. Unsere
Mitarbeiterin Cornelia Frenkel
hat Stefan Auchter befragt.
FONDATION BEYELER | 25 JAHRE
23. 1. – 22. 5. 2022
RIEHEN / BASEL
Georgia O’Keeffe, Jimson Weed / White Flower No. 1, 1932 (Detail), Öl auf Leinwand, 121,9 × 101,6 cm, Crystal Bridges Museum
of American Art, Bentonville, Arkansas, 2014.35., © Georgia O’Keeffe Museum / 2021, Pro Litteris, Zürich, Foto: Edward C. Robison III.
Kultur Joker: Was macht der
BUND und wie sieht Ihr Arbeitsalltag
aus?
Stefan Auchter: Der BUND ist
mit grob einer halben Million
Mitgliedern der mitgliederstärkste
Umweltverband in Deutsch-
Stefan Auchter
land. Mit dieser Unterstützung im
Rücken setzt er sich auf Bundesund
Landesebene politisch, auf
lokaler Ebene dazu noch praktisch
für Umwelt- und Naturschutz
ein. Die vielen ehrenamtlich tätigen
Ortsgruppen erledigen die
wichtige Naturschutzarbeit vor
Ort,sie pflegen Streuobstwiesen
und Naturschutzgebiete, veranstalten
Exkursionen und mischen
sich in die lokale Politik ein. Zu
meinen Aufgaben gehört es, diese
Gruppen zu unterstützen, sei es,
indem ich ihnen bei der Erstellung
einer Internetseite oder einer
Infobroschüre helfe oder bei
Bedarf zu einem Thema Experten
vermittle. Andererseits profitiere
auch ich vom Fachwissen vieler
Gruppenmitglieder, die ich um
Rat fragen darf. Ansonsten besteht
mein Alltag aus klassischer
Öffentlichkeitsarbeit, ich bereite
Umwelt- und Naturschutzthemen
für unseren Newsletter oder
unsere Homepage auf, bewerte
aus BUND Sicht, beteilige mich
an Gremien und schreibe Pressemeldungen.
Kultur Joker: Sie sind von Beruf
Elektroingenieur, nicht eben das,
was man auf Ihrem Posten erwartet,
ich hätte mit einem Biologen
gerechnet.
Foto: Peter Herrmann
Stefan Auchter: Meine Position
stellt sehr breite Anforderungen.
Artenschutz ist ja nur ein Aspekt,
ich beschäftige mich zudemmit
Klimawandel, Landwirtschaft,
Energie und Verkehr. Das kriegen
Sie in einer einzigen Ausbildung
nirgendwo vermittelt, man
muss mit Herz und Verstand Umweltschützer
sein, bereit, ständig
dazuzulernen und sich auf neue
Themen einzulassen. Ich bin einziges
nichtfranzösisches Mitglied
der Überwachungskommission
für den Abbau des AKW Fessenheim,
da braucht es gute Sprachkenntnisse
und technisches Vokabular.
Das besitze ich aus der
Zeit, in der ich meine Diplomarbeit
am Kernforschungszentrum
Straßburg geschrieben habe.
Kultur Joker: Der Klimawandel
und dessen krisenhaften Auswirkungen
beschäftigen unsere
Gesellschaft. Steht ein Umbruch
bevor, dessen Ausmaße wir noch
nicht kennen?
Stefan Auchter: Die Frage klingt
nach Katastrophenszenario. Ja,
wir werden Umbrüche erleben.
Das bedeutet aber nicht, dass wir
uns unbedingt davor fürchten
müssen. Angst habe ich vor den
zwangsläufigen Folgen unseres
Lebensstils, wenn wir nicht ge-
gensteuern. Das betrifft nicht nur
den Klimawandel, sondern auch
Artensterben, sauberes Trinkwasser,
die ungebremste Ausbeutung
endlicher Ressourcen und nicht
zuletzt auch soziale Ungerechtigkeiten.
Würden wir endlich
die Wissenschaft ernst nehmen
und unsere Zukunft verantwortlich
gestalten, dann bin ich - als
unverbesserlicher Optimist -
überzeugt, dass wir den Umbau
in eine sozial- und umweltverträgliche
Gesellschaft schaffen
können. Wir leben jetzt in einer
Welt, in der Menschen in anderen
Ländern unter übelsten Bedingungen
arbeiten, damit wir unsere
Gier nach Wegwerfprodukten
befriedigen können. Wir füllen
die Meere mit Plastikmüll und
unsere Bäuche mit Billigfleisch
aus Massentierhaltung. Das kann
nicht der Weisheit letzter Schluss
sein. Wir leben nicht in der besten
aller denkbaren Welten, und Gegensteuern
muss zu einem anderen
Leben führen, nicht zwangsläufig
zu einem schlechteren.
Wandel, das kann bedeuten, die
Städte zu begrünen, gesündere
Lebensmittel, Artenreichtum in
der Natur und eine faire globale
Fortsetzung des
Interviews auf
Seite 20
Kultur Joker
Tel.: 0761 / 72 0 72
www.kulturjoker.de
kulturjoker
Liebe Leser*innen,
nach einer kurzen Winterpause melden wir uns mit
dem Februarheft zurück, für das wir ein Interview mit
Stefan Auchter (Regionalverband Südlicher Oberrhein
BUND) führten, um mit ihm über seine Arbeit,
den Klima- und Artenschutz, technische Möglichkeiten
sowie ein sozial gerechteres System zu sprechen.
Passend dazu fordert Harald Welzer in seinem
kürzlich erschienen Buch „Nachruf auf mich selbst“
eine radikale Strategie des „Aufhörens“ – unser Redakteur
Erich Krieger warf für uns einen Blick auf
Welzers fiktiven Nachruf.
Eine spektakuläre Ausstellung der Künstlerin Georgia
O‘Keeffe eröffnete indes die Fondation Beyeler
im Januar, die sich, nach der gelungenen Edward
Hopper-Schau, der amerikanischen Landschaft noch
einmal aus einem anderen Blickwinkel nähert. Wie
sehr die Welt im Wandel ist und immer war, können
wir derzeit in den Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim
feststellen, bei der wir in „Eiszeit-Safari“ einem
Mammut und hungrigen Höhlenlöwen begegnen und
zwei Stockwerke höher durch die Schau „gesichtslos
– Frauen in der Prostitution“ berührende Geschichten
über die Arbeit des Fotografen Hyp Yerlikaya
erfahren.
Ein besonderes Highlight in diesem Monat ist für uns das
MUNDOLOGIA-Festival. Vom 3. bis 6. Februar erwarten
uns hier endlich wieder spannende Live-Reportagen über
Fotografie, Abenteuer und Reisen, die unser Fernweh ein
bisschen stillen dürften.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen!
Ihr Kultur Joker-Team
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THEATER KULTUR JOKER 3
vorne: Joachim Goltz,
Josefin Feiler, hinten: Maria
Polanska, Marcel Brunner,
Rebecca Blanz, Serhii
Moskalchuk
© Christian Kleiner
„Wir können nicht was Besseres klecksen“
Kaputte Welten in Calixto Bieitos Inszenierung von Wolfgang Rihms Kammeroper „Jakob Lenz“
am Nationaltheater Mannheim
Ein kahler Wald im Nebel.
Dürre, dünne Stämme ragen in
den Theaterhimmel. Kein heimeliger
Ort, keine idyllische
Natur, sondern abgestorbenes
Leben. Die Tür knallt im dunklen
Parkett und ein Mann mit
Rucksack auf dem Rücken
poltert durch die Reihen. Gehetzt,
verstört, auf der Flucht.
So beginnt im Nationaltheater
Mannheim Wolfgang Rihms
Kammeroper „Jakob Lenz“.
Das 11köpfige-Orchester mit
einigen Bläsern, drei Celli,
Schlagzeug und Cembalo sitzt
unter den Bäumen. Von dort
kommt auch die musikalische
Unruhe mit den extremen dynamischen
Schwellern, den
schnellen Sechzehnteltriolen
und den wuchtigen Schlägen
der großen Trommel, die diese
achtzigminütige, 1979 uraufgeführte
Oper des Karlsruher
Komponisten in 13 Bildern von
Null auf Hundert starten lässt:
gleich mitten hinein ins düstere
Geschehen.
Der Sturm-und-Drang-Dichter
und Goethefreund Jakob
Michael Reinhold Lenz findet,
von inneren Stimmen gepeinigt,
für drei Wochen im Winter
1778 Unterschlupf beim Pfarrer
Johann Friedrich Oberlin,
dem berühmten Sozialreformer
und Pädagogen, im Elsass.
Georg Büchner hat die wahre
Begebenheit in seiner posthum
veröffentlichten Erzählung
„Lenz“ packend geschildert
und darin auch stellvertretend
sein Kunstverständnis erklärt.
„Ob schön, ob häßlich, der liebe
Gott hat die Welt wohl gemacht.
Wir können nicht was
Besseres klecksen“, sagt Lenz
im 6. Bild der Oper zu Kaufmann.
„Der ganze Dünkel
meines Standes verharrt in Arroganz.“
Wolfgang Rihm verdichtete
den Stoff nach einem
Libretto von Michael Fröhling
zu einem Psychogramm und
führt mit seiner expressionistischen,
scharfkantigen, aber
auch schöne, ganz lyrisch
gehaltene Erinnerungen zulassenden
Musik direkt in die
zerrissene Seele dieses wahrheitssuchenden
Dichters.
Der Abend beginnt in der
Inszenierung von Calixto
Bieito stark. Bühnenbildnerin
Anna-Sofia Kirsch hat den
toten Wald in einem sterilen,
weißen Raum platziert. Lenz
bleibt außen vor. Aus seinem
Rucksack packt er Steine, die
er mitgeschleppt hat, und legt
sie, auf dem Boden liegend,
auf seinen nackten Bauch, als
wollte er im Wasser untergehen.
Oberlin verhindert den
ersten Selbstmordversuch und
möchte ihn wieder zurück ins
Leben führen. Joachim Goltz
verkörpert Lenz von Beginn an
als Getriebenen, die Panik steht
ihm im Gesicht geschrieben.
Goltz nutzt jede Möglichkeit,
seine Partie so kantabel wie
möglich zu gestalten. So werden
gerade die Ruhepunkte wie
im 7. Bild, als er sich nochmals
an die geliebte Friederike (von
Brion) erinnert und der klein
besetzte, sauber intonierende
Kinderchor des Nationaltheaters
Mannheim mit tonalen Inseln
Trost spendet, zu besonderen
Momenten. Im Falsett wird
sein beweglicher Bariton aber
etwas zu dünn. Den fließenden
Übergang zur Sprechstimme,
bei dem sich Rihm von Alban
Bergs „Wozzeck“ inspirieren
ließ, beherrscht Goltz eindrücklich
– und überzeugt vor
allem auch Darsteller.
In Bieitos Sichtweise ist
Oberlin seltsamerweise ein
ziemlicher Schwachmat mit
Holzfällerhemd und Lederweste
(Kostüme: Paula Klein), der
meist unbeteiligt herumsteht
und auch mal minutenlang an
einem Stück Holz schnitzt.
Patrick Zielke singt ihn mit
tiefem Bass und wenig Emotionen.
Raphael Wittmer ist mit
seinem hellen, klangschönen
Tenor ein stimmlich sympathischer
Dichterfreund, dessen
Abgründe sich erst im Laufe
des Abends zeigen. Josefin
Feilers virtuoses Sopransolo
erinnert Lenz an Friederikes
Vitalität. Durch den Verzicht
auf Violinen, Bratschen und
Hörner fehlt dem Orchesterklang
der Kitt. Rihms hochexpressive
Oper setzt auf scharfe
Kanten, klare Kontraste und
bewusste Brüche, die in der
Interpretation des Nationaltheaters
unter der Leitung von
Franck Ollu nicht immer die
gebotene Plastizität und Präzision
haben. Aber den großen
Bogen kann das Orchester
spannen und verliert sich nicht
im Detail. Wie immer zieht
der katalanische Regisseur,
der unter der Operndirektorin
Dominica Volkert auch viel am
Freiburger Theater inszenierte,
die Daumenschrauben an. Blut
und Erde werden verschmiert,
sich tot stellende Kinder von
Kaufmann mit Klebeband an
die weiße Wand fixiert. Eigentlich
wird Jakob Lenz am Ende
von Oberlin und Kaufmann
eine Zwangsjacke angelegt. In
Mannheim zieht sich Joachim
Goltz selbst einen gelben Regenmantel
über den nackten
Oberkörper, nachdem er zuvor
einige Baumstämme auf den
Boden krachen ließ. Den Theaterraum
verlässt dieser Lenz
als freier Mensch durch die
gleiche Seitentür, durch die er
gekommen ist, während Kaufmann
apathisch Zweige sammelt
und Oberlin wimmernd
am Boden kriecht. Verrückt
sind die anderen. Und die Welt
ist noch kaputter als zu Beginn.
Weitere Vorstellungen:
13./17.2., 20 Uhr. www.nationaltheater-mannheim.de
Georg Rudiger
Im Februar: Musik, Tanz & Theater!
Infos & Tickets:
www.artrhena.eu
Musik Musik Tanz - zweisprachig Theater - untertitelt
Cécile Corbel
Enfant du vent
10.02 - 15:00
+ Kino-Konzert:
Arrietty
11.02 - 20:00
Erzählerisches Konzert &
Treffen mit der Künstlerin
Cécile Corbel
Notes
12.02 - 20:00
Compagnie La Petite x
(Rakovsky & Pastier)
Inventaire
18.02 - 20:00
La Soupe Compagnie
Je hurle !
22.02 - 20:00
+ 22.02 Begegnung & Diskussion
+ 23.02 - 18:00 Landay-Workshop
+ 08.03 - 19:30 Podiumsdiskussion
‘engagierte elsässiche Frauen’
4 KULTUR JOKER THEATER Theater
Die Performance „Brachland“ im E-Werk
© Theater Zerberus
Trauma, Heimatlosigkeit,
zersplitterte Identitäten – noch
für die Enkel und Urenkel der
Holocaust-Opfer ist ihre Familiengeschichte
ein schrecklichschwarzes
Loch. Ihnen eine
Stimme zu geben und ihre Biografien
sichtbar zu machen,
ist wichtiger denn je: Nicht nur
im Osten des Landes vergiften
Rechtsradikalismus und
Antisemitismus unsere Ge-
Ein Geschichten- und Schicksalsteppich
Theater Zerberus zeigte die Performance „Brachland“ im E-Werk
sellschaft. Sehr eindrücklich
und ohne Betroffenheitsstarre
feierte die im Rahmen des Jubiläums
„1700 Jahre jüdisches
Leben in Deutschland“ vom
Innovationsfond des Landes
geförderte dokumentarische
Performance „Brachland“ im
E-Werk-Saal Premiere (Konzept
und Aus Leitung: Raimund
Schall, demJürgen Reuß, Joe Killi).
Schon im Foyer stehen Jugendliche
in historischer
Kleidung, an die Wand hinter
ihnen werden Plakate und
Privatfotos aus der Zeit des
Nationalsozialismus gebeamt.
Ihre Standbilder sind nicht nur
Einstimmung auf die folgende
szenisch-musikalische Collage,
sondern auch auf das Folgeprojekt
„Nemory“ des Theater
Zerberus: Seit November
letzten Jahres treffen Jugendliche
auf Zeitzeuginnen und
Zeugen aus einem Freiburger
Wohnstift. Ihre Interviews sollen
Grundlage einer gemeinsamen
Bühnenperformance
werden, parallel dazu entsteht
eine filmische Dokumentation.
Spannend! Doch jetzt erst einmal
„Brachland“.
Die nur mit schwarzem Tanzboden
markierte Bühne nimmt
einen Großteil der Raumbreite
ein, das Drei-Generationen-
Publikum sitzt auf Augenhöhe,
rechts davon die Musiker (Joe
Killi, Kai Littkopf, Muneer
B. Fennell) an Synthesizer,
Schlagzeug, Cello und E-Gitarre.
Im Patina-goldenen Licht
liegen viele runde, helle Steine
zwischen geschwärzten Holzblöcken,
dahinter Tisch, Stuhl
und eine alte Schreibmaschine.
– Ein Bühnenbild wie ein altes
Foto, doch dann sausen plötzlich
scharf geworfene Steine
von der Seite, poltern und
schlittern durch das melancholische
Stillleben. – Wütend
ins Nirgendwo geschleudert…
„Gut gelaunt signiere ich die
ersten Exemplare meines neuen
Holocaust-Buchs“, so dazu
eine Stimme aus dem Off im
Loop. – Ein toller Einstieg,
der wach macht für die rund
neunzigminütige, szenische
Textcollage aus „Gedächtnisbildern
und Bruchstücken
jüdischer und nichtjüdischer
Zeitzeugen“.
Die Literaturliste (Konzeption
und Dramaturgie: Jürgen
Reuß) auf dem Programm-
Flyer ist lang: Es sind Zitate
aus Holocaust-Literatur und
regionalen Zeitzeugen-Protokollen,
aber auch aus wissenschaftlichen
Texten von Edouard
Glissant, August Strinberg
oder Anna Lowenhaupt Tsing.
Da geht’s um Eroberung, Naturordnung,
die Zerstörung
von Völkern oder die Ruinen
des Kapitalismus. Kontext
und Meta-Ebene lässt sich
ohne Kenntnis der Quellen
oft nur assoziativ herstellen,
was manchmal für Längen,
aber auch für Spannung und
surreale Atmosphäre sorgt.
Denn vielstimmig zum Leben
erweckt werden diese Texte
von tollen Schauspielerinnen
und Schauspielern: In der Mitte
sitzen als Erzählerpaar vor
sieben Erinnerungs-Schachteln
Renate Obermaier und
Heinzl Spagl, drum herum in
schlammgrauen Kostümen
Tjadke Biallowons, Inga Siebel,
Wigand Alpers und Burkhard
Wein in unterschiedlichen
Rollen und Opfer-Generationen.
Ein Spot markiert die
schnell geschnittenen Wechsel,
die Monologe verzahnen
sich zum Geschichten-und
Schicksalsteppich.
Bis auf wenige Sprünge geht
es hier chronologisch sortiert
um persönliche Erlebnisse
im NS-Horror aus Diskriminierung,
Flucht, Deportation
und Mord. Bleischwer wird
es nicht, zu hellwach sind
diese Stimmen, zu leidenschaftlich
ihre Suche nach
Zukunft. Trotzdem gut, wenn
das Schlagzeug dazwischen
einheizt und zeigt, wo der
Beat ist. Dazu gib´s atmosphärisch
starken Sound und einen
herzzerreißenden Schrei-Song.
Aufwändig recherchiert, atmosphärisch
dicht, interessant
und berührend – hoffentlich
bald wieder zu sehen.
Marion Klötzer
THEATER KULTUR JOKER 5
Ganz am Ende nach der langen
Wahnsinns-Szene steht Diana
Damra bei ihrem Rollendebüt
als Anna Bolena nochmals alleine
auf der Bühne. Der erste Vor-
Das Drama geht nach innen
Diana Damrau berührt bei ihrem Rollendebüt als Anna Bolena am Opernhaus Zürich
Lord Riccardo Percy (Alexey Neklyudov) Foto: Toni Suter
Anna Bolena (Diana Damrau)
Lord Riccardo Percy (Alexey Neklyudov)
hang im Opernhaus Zürich gehört
der deutschen Sopranistin,
die den stürmischen Applaus
berührt entgegennimmt. Zu Beginn
des Abends war eine andere
Foto: Toni Suter
Foto: Toni Suter
Sängerin im Mittelpunkt: Edita
Gruberova, die vor wenigen
Wochen verstorbene Königin
des Belcanto. Die slowakische
Koloratursopranistin hat vierzig
Jahre lang 17 verschiedene Rollen
in über 200 Vorstellungen am
Züricher Opernhaus gesungen,
wie Intendant Andreas Homoki
berichtet. Der mit einer Schweigeminute
beginnende Abend
ist ihrem Andenken gewidmet.
Auch Diana Damrau hat von der
bewunderten Kollegin, die noch
die letzte Züricher Anna Bolena
gesungen hatte, manchen Rat
bekommen, wie sie im Magazin-
Interview erzählt.
Wie Gruberova sucht Damrau
immer wieder die leisen Töne
am Rand der Hörbarkeit, die
gerade durch die Zurücknahme
zu schweben beginnen. Alle drei
Königinnen-Dramen von Gaetano
Donizetti mit David Alden
als Regisseur und Diana Damrau
mit Debüts in der jeweiligen
Hauptpartie sind am Züricher
Opernhaus zu erleben. „Maria
Stuarda“ war bereits 2018 zu
sehen, „Roberto Devereux“ ist
nächste Spielzeit geplant. Bei
der 1830 uraufgeführten Tragedialiricia
„Anna Bolena“ geht
es um Anne Boleyn, die zweite
Ehefrau von Heinrich VIII., für
die sich der englische König
scheiden ließ. Da sie ihm aber
keinen männlichen Thronfolger
schenken konnte, verlor er das
Interesse an ihr, heiratete ihre
Hofdame Jane Seymour, bezichtigte
Anna Boleyn der Untreue
und ließ sie mit weiteren Männern
hinrichten – soweit der historische
Opernstoff. Bei ihrem
ersten Auftreten erscheint Diana
Damrau als Anna Bolena mit
Haube und Reifrock (Ausstattung:
Gideon Davey). Die Gefühle
des Gatten sind erkaltet,
die Hofdame Giovanna Seymour
(auf Augenhöhe: Karine Deshayes)
ist noch ihre Vertraute. In
der Kavatine „Come, innocentegiovane“
(Wie sehr, unschuldiger
Jüngling) schwelgt Damrau mit
modellierten Koloraturen und
einem perfekten Messa di Voce,
dem für Belcanto so typischen
An- und Abschwellen der Stimme,
in Liebeserinnerungen.
Auch wenn diese Anna Bolena
ihre fortschreitende Verzweiflung
auch in durchdringenden
Spitzentönen ausdrücken kann –
Diana Damrau gestaltet in ihren
langen Melodiebögen vor allem
die Zwischentöne und Übergänge,
färbt sie unterschiedlich und
bleibt dabei immer im Cantabile.
Auch angesichts des Todes, der
in Zürich als Henker mit einem
langen Schwert umherschleicht,
lässt Diana Damrau dieser Königin
Würde und Verbindlichkeit
im Ton. Das Drama geht nach
innen.
Wahnsinnig wird in David
Aldens Inszenierung der König,
der sich vom kultivierten Macho
zum enthemmten, brutalen Despoten
entwickelt. Luca Pisaroni
verleiht Enrico VIII. nicht nur
Kantabilität und entspannte Tiefe,
sondern entwickelt gesanglich
wie darstellerisch mehr und
mehr Dämonie. Nur am Ende
forciert der italienische Bassbariton
stimmlich eine Spur zu stark
forciert. Auch Alexey Neklyudov
führt in der Rolle von Anna Bolenas
Jugendliebe Riccardo Percy
seinen zunächst noch etwas
engen, sich aber im Laufe des
Abends freier entfaltenden Tenor
an Grenzen, so dass er in der
dramatischen Schlussszene für
einige Takte ins Falsett flüchten
muss. Nadezhda Karyazina ist
mit ihrem beweglichen Mezzo
ein charmanter Hofmusiker
Smeton, Anna Bolenas Bruder
Lord Rochefort erhält durch den
runden Bariton von Stanislav
VorobyovSympathiepunkte. In
der Partie der Rivalin Giovanna
Seymour zeichnet Karine Deshayes
mit ihrem strahlkräftigen,
satten, aber dennoch enorm
1.
KOMISCHE
Nacht
FREIBURG
MITTWOCH
16.03.2022
WWW.KOMISCHE-NACHT.DE
flexiblen Mezzosopran ein vielschichtiges
Frauenporträt.
Regisseur David Alden hat ein
paar gute Ideen, wenn er Elizabeth,
die spätere Königin, als
traumatisiertes Mädchen auf die
Bühne bringt oder eine weiße
Marmorwand von der Kälte der
Macht erzählen lässt. Mit dem
gut ausbalancierten Chor (Leitung:
Ernst Raffelsberger) weiß
er aber nicht viel anzufangen.
Der Inszenierung fehlt es vor
allem an Stringenz. Sir Hervey
(Nathan Haller) als Nosferatu
für Arme sorgt auch nicht für
Beklemmung, sondern eher für
unfreiwillige Komik. Wie überhaupt
die blutverschmierten Gefangenen
inklusive Waterboarding
ein bisschen too much sind.
Dafür schießt die Philharmonia
Zürich unter Enrique Mazzola
nicht übers Ziel hinaus, sondern
zeigt, von einigen verwackelten
Einsätzen abgesehen, Flexibilität,
rhythmische Prägnanz und
einen sehr kultivierten Streicherklang.
Mazzola bewältigt
die ständigen Tempowechsel,
Neuanfänge, Beschleunigungen
und Stauungen mit großer Metiersicherheit
– und lässt trotz
großer Freiheiten immer einen
Puls spüren. So entsteht ein ganz
natürlicher Fluss, von dem man
sich gerne mittreiben lässt.
www.opernhaus.ch
Georg Rudiger
6 KULTUR JOKER Theater
Verkehrte Welt
Das Wallgrabentheater zeigte im Dezember die Schauspielpremiere der Filmkomödie „Wir sind die Neuen“
Ein Stück über quirlige Rentner,
Generationskonflikte und
Wohn-Experimente – das ist
eigentlich eine Steilvorlage für
Freiburg und das Wallgraben
Theater. 2014 kam die Filmkomödie
„Wir sind die Neuen“
(Regie: Ralf Westhoff) ins Kino
– als leichte Unterhaltung mit
spritzigen Dialogen und spannender
Frage: Wie tief ist die
Kluft zwischen Alt und Jung,
was vor allem haben Erstere in
einer Falten- und Ecken-freien
Leistungsgesellschaft überhaupt
noch zu suchen? Leider
ist die Inszenierung von Benjamin
Hille (Theaterfassung:
Jürgen Popig) dann aber eine
Enttäuschung: Langatmig, selten
lustig, dazu absehbar und
Klischee-strotzend. – Schade,
denn am versierten Ensemble
liegt es nicht, vielmehr scheint
die Regie keinen zündenden
Zugang zum Stoff gefunden
zu haben und so dreht sich das
Geschehen bis zur Pause spannungsarm
im Kreis.
Wenig inspiriert ist auch das
Freiburg und Dresden sind zwei
Städte, deren Namen vermutlich
nicht allzu oft im gleichen Satz
fallen. Rund 700 Kilometer trennen
die beiden Großstädte im
südwestlichsten und im östlichsten
Winkel der Bundesrepublik;
nicht eingerechnet in der geographischen
Differenz sind die politischen,
gesellschaftlichen und
wirtschaftlichen Unterschiede
beider Orte. Unüberbrückbar ist
StaatsweinguT
freiburg
Weine der
Spitzenklasse
Merzhauser Str. 119, 79100 Freiburg
Mo. – Fr. 10.00 – 19.00 Uhr
Sa. 10.00 – 16.00 Uhr
Tel. 40165 4310 • Fax 40165 4311
www.staatsweingut-freiburg.de
„Wir sind die Neuen“ im Wallgrabentheater Foto: Wallgraben Theater
Bühnenbild im Autohaus Süd,
der Corona-Interims-Spielstätte
des Wallgraben Theaters: Ein
Plattenspieler, ein Stuhl, drumherum
rollbare Kleiderständer
mit Duschvorhängen, zwei
davon Retropop-geblümt, drei
aus transparentem Kunststoff in
grau-kariert. Die stehen mehr
im Weg, als dass sie nützen -
das ständige Herumgeschiebe
hat wenig Sinn und Wirkung.
Ihre Botschaft ist klar: Vereinzelt
hinter Plastik lebt freudlos
die Studi-WG, oberspießige
„Arschloch-Nachbarn“ haben
Anna (Anita Walter), Edda
(Lisbeth Felder) und Johannes
(Johann Jakoby) da erwischt.
Dabei hat sich das gerade eingezogene
Trio auf junge Leute
gefreut, zu gerne würde man
nach über vierzig Jahren nochmal
an alte Kommunen-Zeiten
anknüpfen. Doch Pustekuchen:
Die Studis sind im Examens-
Stress, extrem lärmempfindlich
und verspannt. Sie haben weder
Interesse noch Kapazitäten für
irgendwelche Nachbarschaftlichkeit.
Das machen Katharina
Rauenbusch, Christian Theil
und Neuzugang Kaija Ledergerber
(Schauspielschule Freiburg)
als blass-öde Streber auch
von Anfang an klar: So dick
tragen sie Vorurteils-strotzende
Aggressivität auf, dass es zwischen
den holzschnittartigen
Figuren lange Zeit null Entwicklung
und damit auch keine
lebendige Situationskomik gibt.
Als Füllmaterial fungiert
allzu viel Musik: Minutenlang
Janis Joplin, Deep Purple und
vor allem viel Rolling Stones,
Wir sind Nische and we love it!
Experimentelle Raum-Klang-Erfahrungen zwischen Freiburg und Dresden mit KOMA&Ko
davon jedoch nichts, wie Magdalena
Weniger und Linda Brodhag
beweisen. Denn als KOMA&Ko
tun sie das, was Kunst am besten
kann: Zusammendenken, was
sonst niemand zusammendenkt.
Gegründet wurde KOMA &Ko
2015 in Freiburg von Magdalena;
sie ist Tänzerin, Sängerin und
Performerin, unweit von hier
geboren und aufgewachsen. Seit
dem letztem Jahr ist Linda, ebenfalls
freischaffende Tänzerin und
aus der Gegend, mit dabei und
vervollständigt nach dem Ausstieg
der ersten Mitgründerin, einer
Schweizer Kollegin von Magdalena,
das Duo. Hinzu kommt
eine Reihe von freien Mitarbeitenden,
mit denen KOMA & Ko
ihre interdisziplinären Projekte
an der Schnittstelle von Tanz,
Gesang und Installation realisieren.
So, und wie kommt Dresden
da ins Spiel?
Vor allem durch Neugier –
aufgewachsen im gesättigten
Süden, wie Magdalena es selbst
beschreibt, wollte sie irgendwann
Ostdeutschland nicht mehr bloß
als blinden Fleck im Bewusstsein
wissen. Nach einer Sachsen-
Tour mit ihrem Lebens partner
stand die Entscheidung fest und
die Wahl fiel auf Dresden, das
sich mit dem TanzNetz, einem
Netzwerk von und für die freie
Tanzszene, für ihre künstlerische
Arbeit als ideale Anlaufstelle erwies.
Im Rahmen einer „Artist in
Garden Residency“ im Dresdner
Vorort Hellerau, der ersten deutschen
Gartenstadt, entstand im
Lauf des vergangenen Jahres ein
drei Projekte („brach und wild“,
„Tiarella Hybrid – eine botanische
Persönlichkeitsstudie“
und „Compost Composing“) umfassender
Arbeitszyklus, der sich
intensiv mit verschiedenen Formen
von Mensch-Umwelt-Beziehungen
auseinandersetzt. Leitmotivisch
prägen metaphorische
Übertragungen vom Botanischen
ins Soziale und Biographische
diesen „botanischen Arbeitszyklus“;
in „Compost Composing“
etwa werden natürliche Kreisläufe
auf menschliche Lebensund
Handlungsweisen übersetzt,
„brach und wild“ schaut bewusst
dort hin, wo manches brachliegt
und anderes ungesehen wuchert.
Ein Zitat aus der Soloperfomance
„Tiarella Hybrid“ fasst pointiert
zusammen: „Wer wüsste ohne
Pflanzen schon, dass alles eine
Wurzel hat?“ „Tiarella Hybrid“
ist nicht nur eine Auseinandersetzung
mit der eigenen Biographie,
sondern markiert mit
der Aufführung im E-Werk im
Februar auch eine ganz konkrete
Rückkehr zu den eigenen
Wurzeln – Magdalena hat ihren
Lebensmittelpunkt wieder nach
Freiburg verlegt, ein Neustart,
aus dem nicht nur für KOMA
&Ko noch manches erwachsen
soll. Magdalena und Linda sind
beide Beirätinnen im Tanznetz
Freiburg und wollen nun, über
Magdalena Weniger und Linda Pilar Brodhag
um das Publikum auf den 68-
er Zeitgeist einzuschwören. Zu
dem machen die Oldies Party,
tanzen, saufen, streiten, während
über ihnen gebüffelt wird
– verkehrte Welt. Der Switch
zur 1:1 Betreuung wirkt dann
auch ziemlich unbeholfen.
Gerade noch entbrannte ein
Krieg um die Kehrwoche im
blitzsauberen Treppenhaus,
dann sind die Jungen plötzlich
im Arsch: Thorsten hat einen
Bandscheiben-Vorfall, Katharina
eine Lernblockade und Barbara
Liebeskummer, ernährt
wird sich ausschließlich mit
Bestell-Fastfood – da können
die Alt-Revoluzzer helfen! Die
zweite Hälfte ist dann deutlich
dynamischer – auch wenn das
Friede-Freude-Eierkuchen-Ende
ziemlich plötzlich kommt.
Sogar einige pointierte Dialoge
gibt es da – doch was für
ein Unterschied zu der tollen
Vorgänger-Produktion „Extrawurst“!
Marion Klötzer
ihre künstlerische Arbeit hinaus,
ihr kulturpolitisches Engagement
in der Stadt noch weiter intensivieren.
Denn das freischaffende
Künstler*innen trotz mittlerweile
vielfältiger Förderprogramme
oft noch unter prekären Arbeitsbedingungen
leiden, ist kein
Geheimnis – insbesondere in
eher nischigen Genres wie dem
zeitgenössischen Tanz. Deswegen
ist es umso wichtiger, Netzwerke
auch über die Stadt hinaus
zu schaffen, neue Strukturen
aufzubauen und bestehende zu
erweitern und gleichsam Zugänge
nach außen zu schaffen, um
Menschen die Zweifel gegenüber
einer vermeintlich sperrigen oder
unverständlichen Kunstform zu
nehmen.
Tiarella Hybrid läuft am
17./18./19. Februar im Saal des
E-Werks. Am 18.2. findet vor
der Vorstellung eine Touch-Tour
statt und die Vorstellung wird für
Menschen mit Sehbeeinträchtigung
audiodeskribiert.
Weitere Infos unter: www.
komaundko.de, www.brachundwild.de,
www.ewerk-freiburg.de
Danny Schmidt
© Jürgen Gocke
THEATER KULTUR JOKER 7
Im Paris der späten 50-er
Jules Massenets Oper „Manon“ am Freiburger Theater als Hommage an den Film Noir
ten einen seidenen Glanz, die
Massenszenen mit dem wendigen
Chor (Einstudierung:
Norbert Kleinschmidt) im 3.
und 4. Akt bleiben transparent.
Nur die Raffinesse fehlt
manches Mal dem farbigen,
im Dramatischen durchaus
zupackenden Orchesterklang.
Manon steht ganz im Mittelpunkt
– und ihre Emanzipation
vom braven Mädchen, das
von ihrer Familie ins Kloster
geschickt wird, zur selbstbewussten
Männerverführerin.
Bei ihrem ersten Auftritt trägt
Solen Mainguené noch Kopftuch,
aber schon nach ihren ersten
Tönen ist schon klar, dass
diese Manon kein Heimchen
am Herd ist. Die Begegnung
mit Des Grieux (Joshua Kohl)
wird zum Erweckungserlebnis,
die schnelle Entscheidung für
ihn zum emotionalen Brandbeschleuniger.
Der zweite Akt
zeigt Manon in Dessous, wie
sie ihr Luxusleben genießt und
am Ende ihren Liebhaber doch
verrät. Im dritten glänzt sie in
der Gesellschaft an der Seite
ihres zurückhaltenden neuen
Lovers (distinguiert: John
Carpenter). Solen Mainguené
zeigt mit ihrem farbenreichen,
in der Tiefe dunkel timbrierten
Sopran die große emotionale
Bandbreite dieser Manon. Die
Begegnung im Kloster, wenn
sie den dort predigenden Exlover
Des Grieux zurückgewinnt,
hat existentielle Wucht.
Und auch das Ende dieser
starken Frau, als sie von allen
verlassen ist und mit einer
Pistole in der Hand die Szene
verlässt, gelingt eindrücklich.
Josuha Kohl anfangs noch etwas
enger Tenor wird im Laufe
des Abends immer freier. Auch
Des Grieux erlebt eine emotionale
Achterbahnfahrt, die
von Kohl in hellen, warmen
Farben gestaltet wird. Manons
Cousin und Familienaufpasser
Lescaut ist bei Juan Oroczo
gänzlich charmebefreit. Oroczos
wuchtiger, nicht immer
zur Gesamtbalance passender
Bariton zeichnet dabei einen
grobschlächtigen Typen in
Lederjacke mit cholerischen,
intonatorisch wackligen Wutanfällen.
Yunus Schahinger
ist da als Graf Des Grieux
viel eleganter in Kleidung und
Stimmführung. Mit Samantha
Gaul, Katharina Ruckgaber
und Inga Schäfer bietet die
Freiburger Produktion eine
echte Luxusbesetzung für die
Glamourgirls Pousette, Javotte
und Rosette. Roberto Gionfriddo
ist ein schön schmieriger
Guillot de Morfontaine.
Regisseur Peter Carp setzt
die Geschichte im variierten
Einheitsraum mit starken Hell-
Dunkel-Kontrasten (Licht: Diego
Leetz) in Szene und entwickelt
einen suggestiven Erzählfluss,
der sich auch in der
musikalischen Interpretation
von Ektoras Tartanis spiegelt.
Die erste große Produktion am
Freiburger Theater seit Ausbruch
der Pandemie kann sich
hören und sehen lassen.
Weitere Vorstellungen:
3./11./18./20./27. Febr., 5.
März 2022. Tickets unter
www.theater.freiburg.de und
tel. unter 0761-2012853
Georg Rudiger
Für unser Team suchen wir engagierte
Mitarbeiter*innen für den Bereich
Kundenakquise/Mediaberatung
(Festanstellung, Teilzeit, Freie Mitarbeit)
Solen Mainguené in „Manon“ am Theater Freiburg
Es regnet. Das alte Paris wird
in Schwarz-Weiß-Fotos auf
den Gazevorhang projiziert.
Dahinter hat Kaspar Zwimpfer
einen kühlen Raum mit schräger
Decke gebaut, die das Geschehen
von Beginn an unter
Spannung setzt. Jules Massenets
fünfaktige Oper „Manon“
beginnt am Theater Freiburg
in einem wenig behaglichen
Wartesaal in den späten
1950er-Jahren. Männer in Hüten
und Trenchcoates laufen
herum, wie gerade aus einem
Film Noir entsprungen (Kostüme:
Gabriele Rupprecht).
Foto: Paul Leclaire
Dieses Genre hat Regisseur
Peter Carp gewählt, um der
verführerischen, nicht ganz
durchschaubaren Protagonistin
Raum zu geben.
Eigentlich sollte Fabrice Bollon
in seiner letzten Spielzeit
als Generalmusikdirektor die
Premiere dirigieren, konnte
aber aus terminlichen Gründen
die Produktion nicht übernehmen.
So führt der 1. Kapellmeister
Ektoras Tartanis das
Philharmonische Orchester
Freiburg sicher und sensibel
durch den dreistündigen
Abend. Die Streicher entfal-
Voraussetzung:
Freude an Kommunikation, Verkauf,
dem Umsetzen gemeinsamer sowie eigener Ideen,
Telefonaten und Kundengesprächen.
Eine Kombination aus Verkauf und Redaktion ist
möglich.
Erfahrungen im Verkauf und der Akquise sind
von Vorteil aber kein Muss, wenn Motivation und
Engagement vorhanden sind.
Lebenslauf und Anschreiben an:
redaktion@kulturjoker.de
Tel: 0761/72072
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!
8 KULTUR JOKER vision
Kunst am Bau – ein Bildungsmaßstab
Wichtige Wanderausstellung des Bundes kommt im Mai nach Freiburg
„Kunst am Bau“ bleibt für Viele
weiterhin ein sperriger Begriff –
nicht minder wichtig ist die Sache
selbst. Mag die Formulierung
nicht mehr zeitgemäßer Sprache
entsprechen, indes: es gibt halt
keine bessere. Die Sache selbst
begann schon in der Weimarer
Zeit: Künstlerförderung war die
ausdrückliche Intention seit dem
ersten gesetzlichen Erlass 1928.
Danach folgte, zwangsläufig,
die propagandistische Nutzung
des Kunst-am-Bau-Gedankens
durch die Nationalsozialisten.
Obgleich in der direkten Nachkriegszeit
die Probleme für Staat
und Gesellschaft zunächst andere
Akzente setzen mussten (Versorgung
der Bevölkerung, Wiederaufbau),
kamen bereits ab 1950
KaB-Ausschreibungen auf die
Tagesordnung. Und zwar in beiden,
damals noch jungen, ein Jahr
zuvor gegründeten deutsche Staaten.
Hier setzt die vom Bundesamt
für Bauordnung und Raumwesen
(BBR) konzipierte Wanderausstellung
an. Deshalb das
‚70-Jahre-Jubiläum‘ der zuerst
in Berlin 2020, hernach in München,
Rostock, Halle und Gelsenkirchen
gezeigten Ausstellung.
Gegen andere Konkur renten
setzte sich jetzt soeben Freiburg
für den Frühsommer (Mai / Juni)
2022 durch. „Kunst am Bau ist
integrales Element der Baukultur
in Deutschland und Teil der
Bauherrenaufgabe des Bundes.
Sie kann entscheidend zu Qualität
und Aussage von Bauwerken
beitragen, denn sie ist wie die Architektur
eine öffentliche Kunst“
(BBR). Und damit hat Kunst am
Bau auch eine bildungsprägende
Aufgabe für die Bevölkerung.
Das Besondere unserer Stadt
wird auch in Berlin wahrgenommen
– nicht zuletzt deshalb gab
es den Zuschlag: Freiburg ist
eine Stadt mit sehr reichhaltigem
Besitz an Kunst im Öffentlichen
Raum (oft aus KaB-Ausschreibungen
resultierend). Aber es
liegt gleichwohl manches im Argen:
Eine informierende Homepage
fehlt; fast durchgängig vermisst
man Beschriftungen der
öffentlichen Kunstwerke, von
QR-Codes, Videos, Guided-Tours
etc. ganz zu schweigen.Niemals
bislang gab es eine konstruktive
Übereinkunft darüber zwischen
Stadt und Land als Haupteignern
– wobei Betrachter, seien
es Einheimische oder Touristen,
zuallerletzt nach den jeweiligen
Besitzverhältnissen fragen. Die
möchten schlicht ansprechende
Information erhalten.
Genau hier knüpft die Freiburger
Station an. Mit Bedacht
wurde ein ‚Veranstalter-Board‘
Premiumhändler
Südbaden
Konviktstr. 21 - 23
79098 Freiburg
Tel. 0761 37536
www.culinara-freiburg.de
Unikat von Stephan Rambaud, Meilleur Ouvrier de France
gebildet, das die betroffenen Professionen
berücksichtigt: Architekten,
Bildende Künstler*innen,
Vermittlung und Forschung
sowie Auftraggeber von KaB-
Projekten. Konkret sind das die
Architektenkammer Ba-Wü /
Kammergruppe Freiburg, das
Architekturforum Freiburg, der
BBK-Südbaden, die GEDOK, das
Institut der Bildenden Künste der
Pädagogischen Hochschule und
das Land (Vermögen und Bau
Ba-Wü).
Der Ort der Ausstellung wird
ein spannender und für solche
Projekte noch nicht probierter
Architekturraum sein: der nördliche,
Glas-überdachte Innenhof
des Herder-Komplexes an der
Habsburger-/Tennenbacherstraße.
Die Eröffnung findet vermutlich
am 20. Mai statt, Laufzeit bis ca.
21. Juni – ein Katalog ist erschienen
und wird in der Ausstellung
erhältlich sein; ein reichhaltiges
Beiprogramm wird das Thema
während der ca. 5-wöchigen
Dauer stadtweit publik machen.
Weitere Informationen folgen in
den nächsten Monaten nach.
Info: www.bbr.bund.de/BBR/
DE/KunstamBau/70-jahre-kunstam-bau-in-deutschland.html
Martin Flashar
Kunst und Protestantismus
Neue Ausschreibung der Evangelischen Erwachsenenbildung Freiburg
Kunst und Evangelische Kirche
– das mag Manchen wie ein
kleiner Widerspruch klingen.
In der jüngeren Vergangenheit
Freiburgs machte sich vor allem
der ehemalige Leiter der Evangelischen
Erwachsenenbildung
(EEB) Wolfgang Schmidt, inzwischen
Bildungsreferent der
Landeskirche und Oberkirchenrat
in Karlsruhe, für die Sache
stark. Seit ca. 2000 baute er dies
Arbeitsfeld mit Ausstellungen
vor Ort neu auf. 2003/2004, so
die Archiv-Recherche, erfolgte,
verbunden mit der Spezifikation
in der Ausschreibung „Altarbild“,
die erste im Kirchenbezirk
ausgeschriebene Gruppenausstellung.
2006 folgte, nach ähnlichem
Muster: „ein-geboren ...
gelitten ... auf-erstanden“, erneut
mit immerhin 11 Kunst-Orten.
Ein Resultat dieses Engagements
sind die regelmäßig erfolgten
Einzelausstellungen im Ernst-
Lange-Haus (Verwaltungssitz
des Stadtkirchenbezirks), anlässlich
derer auch kontinuierlich
Ankäufe realisiert wurden
– Das Jahr 2011 gilt offiziell als
Gründungsdatum der Kunstsammlung
der Evangelischen
Kirche in Freiburg – spät, aber
immerhin.
Nun hat sich eine Arbeitsgruppe
der EEB aufgemacht,
eine aktualisierte Neuauflage
einer Gruppen-Ausschreibung
für 2022 in Szene zu setzen.
Man muss das Rad nicht immer
neu erfinden. Diesmal gibt es
keine inhaltliche Vorgabe für
die künstlerischen Arbeiten.
Der bewusst weit gefasste Titel
„Kunst – Raum – Kirche“ will
Herder-Gebäude, Blick in die Nordhalle
Foto: St. Vukovic, bemv architekten
aber durchaus konkret verstanden
sein: die Bezugnahme des
künstlerischen Beitrags auf ein
kirchliches Raum-Ensemble
soll deutlich sichtbar werden.
Die Orte des Projekts sind vorab
gesucht. Dabei fällt auf, dass es
eben nicht nur Kirchengebäude
sind, die zur künstlerischen ‚Interpretation‘
einladen, sondern
auch deren Außenräume (Vorplätze)
sowie andere diakonische
Einrichtungen, sogar Kindergärten.
Die Aufforderung (eine Ausschreibung
erfolgt in der ersten
Februar-Hälfte) ergeht an alle
Interessierten: also zuerst die
Künstler*innen in der Region,
bewerben Sie sich, machen Sie
mit! Dann an das Publikum,
nicht nur evangelische Christen:
Schauen Sie sich im Juni / Juli
die ausgestellten Arbeiten an!
Ein spezielles Licht fällt denn
doch noch auf die Evangelische
Stadtkirche in Freiburg: Just im
letzten Jahr wurde beschlossen,
die Gelder für die Kunstausstellungen
im Ernst-Lange-Haus
und die damit verbundenen
Kunst-Ankäufe von Arbeiten
der Künstler*innen in der Region
einzusparen. Das kann es
Foto: BBR, Studio Krimm
nicht sein! Da müssen die Vorsitzende
der Stadtsynode Regina
Schiewer und die Gemeinde-Leitungen
einmal ganz neu
nachdenken und deutlich Farbe
bekennen!
Für das aktuelle Projekt jedenfalls
stehen noch (bescheidene)
Finanzmittel bereit. Jede/r
Künstler/in erhält mindestens
200 Euro Aufwandsentschädigung,
derselbe Betrag steht als
animierender Zuschuss an die
Veranstalter (Gemeinden und
andere kirchliche Orte) für mögliche
Ankäufe der Arbeiten zur
Verfügung. In der Auswahl-Jury
sitzt auch die neue Stadtdekanin
Pfarrerin Angela Heidler. Ein
gutes Zeichen hoffentlich.
Info: Eröffnungsveranstaltung
am So., 19. Juni 2022, 11.30 Uhr,
Ludwigskirche, Starkenstr. 8. Siehe
in Kürze auch: www.ekifrei.
de/kunst Martin Flashar
Foto: EEB / Rümpler mediastart
kunst KULTUR JOKER 9
Sich im Raum finden
In der Fondation Beyeler ist eine spektakuläre Georgia O’Keeffe-Ausstellung zu sehen
Vielleicht ist das mit den Blumen
einfach ein Missverständnis.
Selbst wenn die Fondation
Beyeler ihre große monografische
Ausstellung zum Werk
von Georgia O’Keeffe (1887-
1986) jetzt auch mit ihnen bewirbt.
Man kann sich zwischen
Stempel und Staubblätter ja
durchaus verlieren und natürlich
gibt es sexuelle Analogien bei
all den Feuerkolben, Cannas und
Callas, schließlich sind das eine
wie das andere Geschlechtsorgane.
Dazu passte, dass Alfred
Stieglitz, Georgia O’Keeffes
Galerist und späterer Ehemann,
Aktaufnahmen von seiner Geliebten
machte und diese 1921
in den Anderson Galleries ausstellte.
300 Fotografien sollte
der mehr als zwanzig Jahre ältere
Stieglitz von ihr machen.
Amerika hatte es besser als das
weniger freizügige Europa. Es
fiel also leicht, O’Keeffe als eine
Malerin der Anspielung zu rezipieren.
Für Georgia O’Keeffe
stand die erotische Lesart ihrer
Bilder in einem Missverhältnis,
womöglich war sie auch einfach
nicht der Rede wert. „Es ist mir
gelungen, Sie zu überreden, sich
die Zeit zu nehmen anzuschauen,
was ich gesehen habe, und
als Sie sich die Zeit nahmen,
meine Blume wirklich wahrzunehmen,
haben Sie all Ihre eigenen
Vorstelllungen von Blumen
auf meine Blume übertragen,
und Sie schreiben über meine
Blume, als ob ich dächte und
sähe, was Sie von dieser Blume
denken und was Sie daran
erkennen“, so O‘Keeffe 1918 in
einem Ausstellungskatalog.
Die von Theodora Vischer kuratierte
Ausstellung zeigt ein anderes
Werk. O’Keeffe war eine
genaue Beobachterin des Sichtbaren.
In den 1920er Jahren,
1924 heiratete das Paar, teilt sich
Georgia O’Keeffe: „Orientalische Mohnblumen (Oriental Poppies)“, 1927, Öl auf Leinwand,
76,7 x 102,1 cm, Sammlung des Frederick R. Weisman Art Museum at the University of
Minnesota, Minneapolis, Ankauf, 1937
© Georgia O’Keeffe Museum / 2021, ProLitteris, Zurich
ihr Leben in Aufenthalte in New
York und am Lake George, wo
die Familie Stieglitz ein Sommerhaus
besaß. Mitte der 1920er
Jahre entstehen Bilder, die die
Phänomenologie einer Pflanze
auf die Wolkenkratzer New
Yorks übertragen. Und da schälen
sich Türme wie Stempel aus
den Blütenblättern der Straßenschluchten.
Zeitgleich malt sie
eine kleinformatige Arbeit wie
„Clam and Mussel“, bei der eine
kleinere Miesmuschel in einer
größeren Muschel liegt, es sind
sichtlich die Wölbungen und
Einbuchtungen, die die Malerin
hier interessieren. Und tatsächlich
tritt das Urbane zunehmend
zurück zugunsten von Bildern,
die sich mit der Landschaft New
Mexikos auseinandersetzen, die
ihr mehr und mehr zum Lebensmittelpunkt
wird. Für O’Keeffe,
die von allen ihren Wohnorten
loswanderte, wird sie zum Ausgangspunkt
für Entdeckungen.
Entsprechend ist die Schau in
Riehen auch nach Orten und
nicht chronologisch organisiert.
Erst als ihr Mann tot ist, begibt
sie sich in ihren letzten beiden
Lebensjahrzehnten auf ausgedehnte
Reisen. Auch nach Europa,
dessen Bedeutung für die
moderne Malerei sie sich sehr
bewusst war.
Dass man sich der amerikanischen
Landschaft anders
nähern muss, hatte bereits die
Edward Hopper-Schau in der
Fondation gezeigt. Die Pariser
Impressionisten mögen mit dem
Zug in die Normandie gefahren
sein, um in Étretat ihre Leinwand
aufzustellen. Der Weite
der USA näherten sich Hopper
und O’Keeffe mit dem Auto.
O’Keeffe machte dafür eigens
den Führerschein und baute
ihr Auto so um, dass es ihren
Bedürfnissen in der Unwirtlichkeit
der kargen Landschaft
entsprach. Anders als Hopper,
der oft eine Art Landnahme
festhält; so durchziehen Güterbahnlinien,
Straßen und ein
Netz von Tankstellen die Weite,
ist die Landschaft bei O’Keeffe
ist mineralisch und geologisch,
malerisch und skulptural. Die
traditionellen, an das Klima
angepassten Gebäude, die sie in
den späten 1920er Jahren malt,
wirken wie Felsformationen
oder könnten in ein paar Jahren
wieder zu Stein werden. Und
die Faltungen der „Black Mesa
Landscape, New Mexico“ setzen
das Zusammenspiel von Faltung
und Wölbung fort, das man
von ihren Blumenbildern kennt,
nicht minder farbenprächtig.
Der Abstraktionsgrad ist hoch,
kaum anders lassen sich die
Kräfte begreifen, die diese Natur
hervorgebracht hat, mitunter
wird es wie in „Pelvis with the
Distance“ surreal, wenn sich ein
ausgeblichener Hüftknochen in
den Vordergrund drängt, durch
den man in den Himmel schaut.
Oder wenn die Blüten eines
Weihnachtskaktus im Blau des
Himmels zu schweben scheinen,
der sich über einem Gebirge erhebt,
dem ein riesiger Tierschädel
vorgelagert ist.
Georgia O’Keeffe, die 1986
mit 98 Jahren starb, lebte lang
genug, um differenziertere
Rezeptionen ihres Werkes zu
erleben. Doch jetzt könnte sie
im Zuge eines veränderten Umweltbewusstseins,
das auch zu
einer Wiederentdeckung von
amerikanischen Nature-Writing-Autoren
wie John Muir und
Edward Abbey führt, als eine
Malerin des Raumes verstanden
werden, die sich in der Weite der
Landschaft gefunden hat.
Georgia O’Keeffe. Fondation
Beyeler, Baselstr. 101, Basel-
Riehen. Täglich von 10 bis 18
Uhr, mittwochs bis 20 Uhr. Bis
22. Mai.
Annette Hoffmann
Schopfheimerstraße
2
Georgia O’Keeffe: „Series I, No. 8“, 1919, Öl auf Leinwand, 51 x 41 cm, Städtische Galerie im
Lenbachhaus und Kunstbau München, Schenkung der Georgia O‘Keeffe Foundation
© Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München
10 KULTUR JOKER Kunst
Einfallsreich, witzig, praktisch, funktional
Das Vitra Design Museum in Weil am Rhein zeigt die Ausstellung „Here We Are! Frauen im Design 1900 - heute“
Das Vitra-Design Museum
widmet sich in einer großen
Überblicksschau der Geschichte
des Designs aus Frauensicht.
Das ist ein Novum und hat es
so noch nicht gegeben. Eindrucksvoll
ist die zusammengetragene
Fülle an Material!
Werke von rund 80 Gestalterinnen
sind zu sehen, eine Ansammlung
von einfallsreichen,
witzigen, praktischen und
funktionalen Objekten.
Bereits im ausgehenden 19.
Jahrhundert begannen Frauen
sich professionell als Designerinnen
zu betätigen. Nicht
nur im eigenen Haus verwirklichten
sie sich, zunehmend
auch in öffentlichem Kontext.
Im Zuge der Suffragetten-Bewegung
und den Forderungen
nach Frauenwahlrecht entwickelten
Frauengestalterinnen
eine Bildsprache, die bereits
eine eigene Botschaft enthielt.
Nach dem Ersten Weltkrieg,
dem Untergang von Kaiserreich
und alten Gesellschaftsformen,
konnten Frauen endlich
gleichberechtigt Ausbildungen
an Gestaltungs- und
Kunsthochschulen absolvieren.
Neue Ideen fanden
Anwendung, überkommene
Weltbilder wurden über Bord
geworfen und Frauen schnitten
sich die Zöpfe ab. Design
wurde zum Beruf. Eng verbunden
mit der Fortentwicklung
von Industrialisierung
und Fabrikationstechnik, war
ein Objekt kein Einzelstück
mehr, sondern konnte „am
Laufband“ hergestellt werden.
Möbel, Geschirr, Lampen gingen
in Serie und wurden preislich
erschwinglich. Das 1919
gegründete Bauhaus war die
Ideenschmiede und zugänglich
für Männer und Frauen, auch
wenn letztere hauptsächlich in
der Weberei und der Töpferklasse
zu finden waren. Auch
andere Kunstschulen, wie die
Loheland-Schule in der Nähe
von Fulda, widmeten sich der
künstlerischen Ausbildung
von Frauen. Neue Berufsfelder
Eva Zeisel: Service von Eva Zeisel, entworfen 1930 für die vMajolika Manufaktur Schramberg
Foto: Christiane Grathwohl
erschlossen sich. Als Architektinnen,
Fotografinnen und
Möbeldesignerinnen drangen
Frauen in bis dahin reine Männerdomänen
ein.
Die alten Rollenbilder waren
jedoch oft noch fest in
den Köpfen verankert. Auch
das wird über die Ausstellung
nachvollziehbar. So ist erst
durch jüngere Forschungen
deutlich geworden, wie groß
der Anteil der Designerin Lily
Reich bei den berühmten Möbel-
und Hausentwürfen von
Mies van der Rohe war. Das
Bett 258 von 1930, das bis zum
heutigen Tag unter seinem Namen
firmiert, ist tatsächlich
ihr Entwurf gewesen. Aber es
gibt auch Beispiele für das Gegenteil.
Die Pariser Designerin
Jeanne Toussaint, die 50 Jahre
für die Luxusmarke Cartier arbeitete,
bestimmte, welche der
gemeinsam entwickelten Entwürfe
ausgeführt wurden und
gab damit entscheidend die
Richtung des Unternehmens
vor. Auf ihre Idee geht auch
das Label der Firma zurück:
die Pantherin (la Panthère),
ein seltenes, gefährliches Tier,
unabhängig und elegant. Bis
heute wird damit Luxus und
Stil assoziiert. Ebenfalls sehr
erfolgreich und bekannt ist die
Keramikdesignerin Eva Zeisel.
Ihr Werk ist gut erforscht und
ihre Objekte befinden sich heute
in Museumssammlungen.
1938 wanderte sie in die USA
aus und hatte bereits 1946 ihre
erste Ausstellung im Museum
of Modern Art in New York.
Sie blieb stets unabhängig in
ihren Entwürfen, verpflichtete
sich nicht dem Credo der Moderne
„form follows function“
und bewahrte sich ihren spielerisch
intuitiven Ansatz. In
der Vitra-Ausstellung wird ein
auffallendes Service von Eva
Zeisel gezeigt, das sie für die
Majolika-Fabrik in Schramberg
im Schwarzwald 1930
entworfen hat.
Die Ausstellungsräume sind
chronologisch aufgebaut. Indem
man von Raum zu Raum
wandert, zieht in zeitlicher
Folge die Entwicklung des
Designs vorbei. Die 50er, die
60er bis in die 90er Jahre mit
ihrem jeweils typischen Farbund
Formenrepertoire sind
präsentiert, immer verbunden
mit den gesellschaftlichen
Entwicklungen, auch und gerade
im Hinblick auf die sich
wandelnde Rolle der Frauen.
Die verschiedenen Inneneinrichtungen
mit ihren Tapeten,
Lampen und Textilien, auch
technische Objekte, die Autoindustrie
und Raumfahrt sind
spannend und informativ aufgearbeitet
und in Wandtexten
verbunden mit den Biografien
der für die Objekte verantwortlichen
Designerinnen.
Derletzte Raum der Ausstellung
ist der Jetzt-Zeit gewidmet.
Hier geht es um die
aktuellen Themen unserer
Gegenwart gespiegelt im Design.
Die Umweltproblematik,
die Ressourcen aus der Natur,
der pflegliche Umgang mit uns
und der Welt, all dies klingt in
den Fragen und Lösungen der
heutigen Designerinnen an.
Im„Flax-Project“ der niederländischen
Designerin Christien
Meindertsma geht es um
Materialumnutzung und die
beeindruckenden Möglichkeiten,
die in der uralten Kulturpflanze
Flachs enthalten
sind. Auch das „Department
of Seaweed“ wird vorgestellt,
ein Zusammenschluss von
Designerinnen, die sich dem
Thema Algen und ihren vielfältigsten
Verwendungsweisen
verschrieben haben.
Hochinteressante und spannende
Veränderungen finden
im zeitgenössischen Design
statt. Frauen sind die maßgeblichen
Akteurinnen und diese
tolle Ausstellung öffnet uns
dafür die Augen.
„Here We Are! Frauen im
Design 1900 - heute“, Vitra
Design Museum, Weil am
Rhein. Bis 06.03.2022
Christiane Grathwohl
Christien Meindertsma: „Flax-Chair“, 2015,
Foto: Studio Andacht
kunst KULTUR JOKER 11
Konkret-Konstruktiv
6. André-Evard-Preis der Messmer Foundation
wird am 13. Februar 2022 verliehen
In der Kunsthalle Messmer
in Riegel wird zum 6. Mal der
André-Evard-Preis vergeben.
Aus diesem Anlass sind seit
Anfang Dezember hundert
nominierte Werke von Künstlerinnen
und Künstlern, die
aus 47 verschiedenen Ländern
kommen, ausgestellt. Der Preis
wurde von Jürgen Messmer
2010, ein Jahr nach Eröffnung
seiner Kunsthalle, gestiftet und
wird seitdem im Abstand von
zwei bis drei Jahren regelmäßig
ausgeschrieben.
Benannt ist der Preis nach
dem in Vergessenheit geratenen
Schweizer Künstler André
Evard (1876-1972). Der
Großteil seines künstlerischen
Nachlasses wurde 1978 von
Jürgen Messmer erworben und
ist seitdem der Schwerpunkt
seiner Sammlung. Betreut von
der Messmer Stiftung, wird in
regelmäßigen Ausstellungen
an das Werk von André Evard
erinnert. Zusammen mit seinen
Bildern, wurden Arbeiten
namhafter Künstlerkollegen,
wie Max Bill, Hans Arp oder
Le Corbusier in den vergangenen
Jahren gezeigt. Evard
verkehrte in deren Kreisen,
war aber ein Einzelgänger, der
sich zu Lebzeiten dem Kunstmarkt
verweigert hat. Trotz
bedeutender Ausstellungen
und Kontakten zu bekannten
Künstlerkollegen, kam eine
Zusammenarbeit mit Galerien
nie zustande. Durch eine
Erbschaft wohlhabend geworden,
konnte er sich zu Beginn
der 1920er Jahre ein Leben
in Paris, dem damaligen Zentrum
der Avantgarde leisten.
Durch den Börsencrash von
1929 verlor er sein Vermögen
und lebte von da an in bescheidenen
Verhältnissen zurückgezogen
in seiner Schweizer
Heimat. Seine künstlerischen
Anfänge liegen im Jugendstil.
Früh interessierte er sich für
abstrakte Tendenzen in der
bildenden Kunst und schuf in
den 1910er Jahren seine ersten
abstrakten Arbeiten. Doch die
Gegenständlichkeit hat er nie
aufgegeben. Parallel zu seinen
konkret-konstruktiven Werken,
schuf er figurative Bilder.
Vor allem die eindrucksvollen
Landschaften des Wallis, seiner
unmittelbaren Umgebung,
faszinierten ihn. So entstand
ein vielgestaltiges, diverses
Werk, das sich einer einfachen
Zuordnung entzieht.
Als engagierter Sammler fördert
Jürgen Messmer die von
ihm bevorzugte Kunst mit dem
nach André Evard benannten
Kunstpreis. Sein Interesse dem
von ihm so geschätzten Künstler
endlich zu der Bekanntheit
zu verhelfen, die ihm seiner
Ansicht nach zusteht, verbindet
er mit dem Engagement für
diejenigen Kreativen, die sich
derselben Kunstrichtung verschrieben
haben.
Der Preis hilft bei diesem
Projekt und findet in Künstlerkreisen
viel Aufmerksamkeit,
ist er doch einer der wenigen
internationalen Kunstpreise,
die sich nur auf die konkretkonstruktive
Kunst beziehen.
Angelika Schori: „Under the seacloud“, Ozeanplastik (upcycled), 2019-2020
Diese Kunstrichtung existiert
seit hundert Jahren und wurde
hauptsächlich von dem
niederländischen Maler Theo
van Doesburg theoretisch
klassifiziert. Seiner Definition
gemäß wird unter „Konkreter
Kunst“ eine streng abstrakte,
der Geometrie verpflichtete
künstlerische Formensprache
verstanden, ohne Bezug zu Natur
oder Realität. Gemalt wird
nicht, was zu sehen ist, sondern
was im Geist konzipiert wurde.
Farben und Formen werden als
solche erkundet und auf diese
Weise ein eigenes Universum
gestalterisch und theoretisch
entwickelt.
In der aktuellen Ausstellung
ist ein weites Spektrum von
Kunstwerken zusammengestellt,
die sich alle unter dem
Begriff der konkret-konstruktiven
Kunst versammeln lassen.
Alle Spielarten von Zeichnung,
Farbmalerei, Objekt,
Relief und Raumkonstruktion
sind hier vertreten. Mischtechniken
und Lichtobjekte,
Fragiles und Kompaktes. Wer
schließlich die Preisträger sein
werden, kann über die Homepage
der Kunsthalle Messmer
in Erfahrung gebracht werden.
Die Preisvergabe findet
am 13. Februar 2022 statt. Die
© Messmer Foundation
Ausstellung lohnt sich allemal,
zeigt sie doch die schier unermessliche
Vielfalt einer abstrakten
Kunstrichtung, deren
Grenzen auf die unterschiedlichste
Art und Weise künstlerisch
ausgelotet werden. Das
ist faszinierend und erfüllend
zugleich.
6. Internationaler André
Evard Preis. Kunsthalle Messmer,
Großherzog-Leopold-
Platz 1, Riegel. Di-So 10-17
Uhr. Bis 27.02.22.
Christiane Grathwohl
Thomas Haufe: „Getreide 2“, Lindenholz auf MDF Platte, Tusche, Acryl, 2014+2019,
© Messmer Foundation
12 KULTUR JOKER KUNST
Die Welt im Wandel
Die Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim zeigen die Ausstellungen
„Eiszeit-Safari“ und „gesichtslos - Frauen in der Prostitution“
Es zwitschert, trötet, knurrt
und raschelt. In Mannheim
wird zur Safari geladen. Wobei
der Anblick der lebensecht
nachgebildeten Tiere in der
Ausstellung „Eiszeit-Safari“
einem vermittelt, wie klein
man als Mensch ist im Vergleich
zum wolligen Mammut.
Einem hungrigen Höhlenlöwen
würde man nicht gerne begegnen.
Aber die meisten Tiere,
die wunderbar detailgetreu die
Räume des Museums Weltkulturen
bevölkern, starben am
Ende der letzten Eiszeit vor ca.
15.000 Jahren aus. Warum, erfährt
man auch. An den Wänden
entfaltet sich das Panorama
der Landschaft am Oberrhein,
wie sie in der letzten Eiszeit
aussah. Eine Kältesteppe, die
großen Tieren wie dem wolligen
Mammut, dem Steppenbison,
dem Riesenhirsch und dem
Wollhaarnashorn eine schier
unendliche Weidefläche bot.
Womit wir beim Klimawandel
wären. In dem Fall vor 15.000
Jahren, als eine Warmzeit die
Eiszeit ablöste. Wälder wuchsen,
in denen die gigantischen
Weidetiere nicht mehr durchkamen
und auch nicht mehr genug
Gräser, Moose und Flechten
fanden. Die kleineren Säugetiere
und Vögel wie Mäuse,
Füchse, Gänse und Turmfalken,
überlebten. Auf den Riesenhirsch
mit seinem ausladenden
Geweih, der vermutlich ständig
in den Bäumen hängen blieb,
folgten der schlanke Rothirsch
und das zierliche Reh. Aber gemach,
die letzte Eiszeit dauerte
von vor 40.000 bis 15.000 Jahren,
in denen sich auch unsere
Vorfahren durchschlugen. Wir
begegnen einem steinzeitlichen
Paar, das sicher nicht von ungefähr
in der Optik an nordamerikanische
Indianer erinnert.
Didaktisch ist die „Eiszeit-
Safari“ geschickt aufgebaut.
An jeder, durch nachgemachte
Knochen abgegrenzten Station
erfährt man etwas über die dargestellten
Tiere, aber auch über
das Leben der Menschen in dieser
Zeit. Wie sie Feuer machten,
ihre Zelte und Kleider aus
Leder herstellten, mit welchen
Waffen sie jagten, wie sie das
Fleisch zubereiteten, welche
Kräuter sie finden konnten und
welche Rolle die Schamanen
spielten. So wie die nordamerikanischen
Indianer folgten auch
unsere Vorfahren am Oberrhein
den Tierherden von einem
Weidegrund zum nächsten.
Und sie fanden noch Zeit, ihre
Festtagskleidung zu verzieren,
Ketten aus Muscheln und Tierzähnen
zu basteln oder Flöten
zu schnitzen.
Originalfunde, Skelettrekonstruktionen
und eine kostenlose
App ergänzen die eindrucksvoll
gestaltete Ausstellung. Kinder
können sich mit dem Klima-
Memory vorbereiten auf den
Ausblick auf den kommenden
nächsten Klimawandel und
die interaktive Eiszeit-Rallye
mitmachen. Im letzten Ausstellungsraum
geht es leicht
verständlich um Faktoren, die
den nächsten Klimawandel beeinflussen,
vor allem um CO2-
Emissionen. Allerdings werden
weitere Faktoren wie die Abholzung
des Regenwalds oder
die steigende Überbevölkerung
kaum erwähnt. Witzig wirkt
das Plakat mit den Liegestühlen
am Strand vor dem mittelalterlichen
Dom im Wasser. Aber
eine Landkarte verrät, wie viel
von unserer Welt im Wasser
versinken wird, steigt der Meeresspiegel
so wie von der Wissenschaft
prognostiziert.
Ein durchweg ernstes Thema
wartet zwei Stockwerke höher
auf die Besucher. „gesichtslos
– Frauen in der Prostitution“
entstand in Zusammenarbeit
mit der Beratungsstelle Amalie
der Evangelischen Diakonie in
Mannheim und behandelt ein
Thema, das gern verdrängt
wird. Einige wenige Frauen
erklärten sich bereit, sich – das
Gesicht verborgen hinter einer
Maske – zwei Jahre lang vom
Fotografen Hyp Yerlikaya begleiten
zu lassen. Anrührend
sind ihre Aussagen zu den 40
ausgewählten Fotografien vor
dunkelviolettem Hintergrund,
in denen sie von ihren zerbrochenen
Hoffnungen und immer
noch gehegten Träumen erzählen.
Sie berichten, wie grässlich
sie den Sex mit Freiern finden,
wie gefährlich das Anschaffen
auf der Straße ist, wie erstaunlich
viel die Miete in den Stundenhotels
kostet, und vor allem,
wie einsam sie sind. Vor den
Familien und ihren Kindern in
ihren Heimatländern halten sie
ihren Beruf geheim. Nur angedeutet
wird, wie die Frauen
überhaupt in die Prostitution
kamen und welche Möglichkeiten
es zum Ausstieg gibt.
„Eiszeit-Safari“, Museum
Weltkulturen D5, Reiss-Engelhorn-Museen
Mannheim. Bis
13.02.22 „gesichtslos – Frauen
in der Prostitution“, Museum
Weltkulturen D5, Reiss-Engelhorn-Museen
Mannheim, Eintritt
frei. Bis 20.02.22. Di-So
11-18 Uhr, www.rem-mannheim.de
Nike Luber
Der Höhlenlöwe zu sehen in der Ausstellung „Eiszeit-Safari“
© Marc Steinmetz
Barleben-Handspielpuppen
79098 Freiburg, Fischerau 24,
Mo-Sa 10:00-18:00
Hyp Yerlikaya: Serie „Amalie“, 2021 – zu sehen in der Ausstellung „gesichtslos – Frauen in der
Prostitution“
© Hyp Yerlikaya
Kunst KULTUR JOKER 13
Neuer Kunstpreis in der Region
Der Kunstverein Schallstadt hat von Konrad Losch geerbt und zeigt eine Retrospektive des Künstlers
Wer war Konrad Losch
(1927–2019)? Das fragte sich
jüngst auch der Vorsitzende
des Schallstädter Kunstvereins
Christian Schaeffer (seit
1994), als ihn das Nachlassgericht
über einen nicht unerheblichen
Geldbetrag informierte,
den Losch dem Verein
vermachte. Offenbar, so Schaeffer,
„ein eigenbrödlerischer
Kunst-Privatier“. Nebenbei:
Losch bedachte auch einzelne
Künstler*innen der Region mit
Geldbeträgen, teils ahnten sie
vorab ebenso wenig von diesen
Zuwendungen.
Nun aber genauer: Konrad
Losch, ein Pfarrerssohn,
wuchs in Bad Wildbad im
Nordschwarzwald auf, studierte
in Würzburg Psychologie,
Philosophie, Soziologie und
Ökonomie und wurde 1954 mit
einer Arbeit zum Thema „Versuch
zur physiognomischen
Bestimmung der Vitalität“
zum Dr. phil. promoviert.
Schon der Titel dieser Arbeit
signalisiert ein ungewöhnliches,
interdisziplinäres, transzendierendes
Interesse. 1967
siedelte er in den Schallstädter
Winkel Leutersberg über. Einige
Jahre danach wandelte sich
dort das eigene Haus zu einer
Art Galerie: „Alte Meister,
Symbolismus, Präraffaeliten,
Jugendstil, Landschaft des 19.
Jahrhunderts, gegenständliche
Kunst des 20. Jahrhunderts“,
so benennt er selbst das Interieur
in einer autobiografischen
Erinnerung. Später schrieb er
einige Drehbücher und Kurzgeschichten,
ohne freilich
literarischen Durchbruch zu
erzielen.
„Im Fokus meines künstlerischen
Werkes, auf das ich
mich nach der Jahrtausendwende
vollends konzentrierte,
Konrad Losch: „Feuer“, 2006, Acryl auf Karton, 50 x 60 cm
Foto: Kunstverein Schallstadt
Konrad Losch: „Freude für Anna“, 2005, Höhe 44 cm, Zeitung,
Serviette, rosa Watte
Foto: Nachlass Losch
steht das Thema ‚Prozess
Mensch‘ “, notierte Losch
noch 2019. In einer seiner letzten
Aufzeichnungen sprach
er von der „rasenden Lust am
Experiment“. Das Grenzüberschreitende
im Denken und
Nachfühlen, die Nähe zum
Surrealen kennzeichnet ohne
Zweifel Loschs eigenes künstlerisches
Schaffen. Davon zeugen
immerhin einige Hundert
Arbeiten, die meisten harren
in der Leutersberger Villa der
fachlichen Bearbeitung durch
die damit beauftragte Kunsthistorikerin
Kathrin Beck-
Wranek. Eine repräsentative
Auswahl (ca. 25 Werke) ist
jetzt seit 30. Januar im Kunstverein
Schallstadt zu sehen.
Anlässlich der Vernissage verkündete
Christian Schaeffer,
dass der KV sich entschlossen
habe, mittels der Erbschaft
einen Kunstpreis auszuloben.
Dies solle in zweijährigem
Rhythmus geschehen, zuerst
2022; dotiert mit je 3.000
Euro, ergänzt jeweils durch einen
Katalog und eine Einzelausstellung.
Wie lobenswert,
welch ein Zugewinn für die
Kunstszene im Ländle!
2007 bezeichnete Manuel
Kreitmeier im Kultur Joker
Losch als „Phantast des
Realen.“ Er attestierte ihm:
„Gefälligkeiten gibt es wenige
in Loschs Universum.
Loschs Kunst ist von einem
schillernden Reiz“. So ist es
auch jetzt im Käppele: Kombinationen,
Assoziationen,
vermeintlich Banales – alles
unterliegt der ständigen Verfremdung,
Grenzüberschreitungen,
Post-Surrealismus.
Das ‚ver-rückteste‘ Exponat
in der Rückschau ist vielleicht
der „Blumenstrauß für Anna“
– wir kennen nicht diese Anna,
müssen das auch nicht. Es ist
eine Freundschafts-, eine Familien-,
eine Liebesgabe vielleicht
– der Strauß bleibt in
Zeitungspapier eingewickelt,
die Blüten liefert der Künstler
als rosa Watte. „Konserviert
– der Vergänglichkeit, dem
Verwesen enthoben. Für mich
ein Werk für die Ewigkeit“,
so schreibt mir die langjährige
Lebensgefährtin Loschs
Susanne Müller. „Für Konrad
Losch war, wie er selbst gesagt
hat: Kunst wahrnehmbar
Arrangiertes, Gemachtes, das
Bewusstsein bedingt, verändert.“
So long – schauen Sie selbst,
tauchen Sie ein in diese Welt
des Besonderen!
„Retrospektive Konrad
Losch“, Kunstverein Schallstadt
e.V., Am Käppele 2, 79227
Schallstadt. Sa 15–17 Uhr, So
11–17 Uhr. Bis 20.02.22
Martin Flashar
GALERIE FÜR GEGENWARTSKUNST
E-WERK FREIBURG
LOSS
OF
DIVERSITY
MARC LEE
11.2.–28.3.2022
LAND-
STREICHER-
INNEN
CÄCILIA BROWN
14 KULTUR JOKER kunst
Im Homeatelier
Der Kunstverein Freiburg zeigt Arbeiten des Berliner Künstlers
Lukas Quietzsch
Lukas Quietzsch: „Groß und Klein“, Installationsansicht, Kunstverein Freiburg, 2022, Courtesy der
Künstler und Schiefe Zähne, Berlin
Foto: Marc Doradzillo
Man sollte nicht denken,
dass es Künstlerinnen und
Künstler besser haben. Zumal
nicht während einer Pandemie.
Auch ihnen stellen sich
derzeit ganz praktische Fragen.
Abgesehen davon, welche
Konsequenzen ausgefallene
Ausstellungen, Messen
und Atelierbesuche haben.
Fragen wie: wo arbeiten, was
arbeiten und wie die Kinder
betreuen. Lukas Quietzschs
Einzelschau im Kunstverein
Freiburg heißt nicht grundlos
„Groß und Klein“. Auch Flyer
und Plakat zeigen zwei kleinere
Gebilde, in deren Mitte ein
größeres steht. Der Maler hat
offensichtlich viel Zeit zuhause
verbracht. Und so darf man
das Thema des Maßstabes, das
selbstredend immer ein künstlerisches
ist, hier auch biografisch
verstehen. Denn es geht
in „Groß und Klein“ auch um
einen Dialog zwischen Vater
und Tochter.
In den beiden Arbeiten, die
Quietzsch selbst als Schlüsselwerke
der Ausstellung bezeichnet
hat, wird diese enge
Beziehung zwischen ihm und
seiner neunjährigen Tochter offensichtlich.
In „Zeichnungen
von Edi ausgeschnitten und
aufgeklebt“, es hängt an der
Stirnseite des Kunstvereins,
hat der Maler ausgeschnittene
Kinderzeichnungen auf die
Leinwand appliziert, ihnen
eine Komposition gegeben. Es
sind Zeichnungen aus einer Altersphase,
in der Figuren überdimensionierte
Köpfe haben.
Eine Frau mit langen Haaren
ist als Typus immer wieder
zu erkennen, einmal hebt sie
den Finger belehrend, doch da
sind auch viele Männchen, die
aus Alien-Comics stammen
könnten. Anders als etwa Asger
Jorn, der den kindlichen
Duktus bewusst eingesetzt hat,
um die Malerei zu erneuern,
scheint es Quietzsch eher um
die Kommunikation zwischen
Groß und Klein zu gehen. In
der Arbeit „cute but adult“ hat
Lukas Quietzsch das Bilderuniversum
großäugiger Kinderfiguren
und Tiere, darunter
auch ein Einhorn, der großen
Unterhaltungsfirmen ausgeschnitten
und auf die Leinwand
geklebt. Die Gouachefarbe
deckt das Kitsch-Universum
nur notdürftig ab. Es ist ein
Bild gewordener Eltern-Alptraum.
Dazu passt, dass auf der
Empore des Kunstverein Freiburg
Slideshows der Serie „74
Bilder aus einer Bewegung“
zu sehen sind, die sich formal
das Dia-Karussell des Projektors
zum Vorbild genommen
haben und dieses in den Raum
schrauben. Quietzsch hat in einer
spiralförmigen Bewegung
mit der Kamera einen Blick
in das Playmobil-Puppenhaus
seiner Tochter geworfen, aber
auch in den Eingangsbereich
seines Berliner Wohnhauses.
Es ist ein bisschen so als schaute
man in ein Schneckenhaus,
derweil man jede einzelne
Windung nachahmt.
Und vielleicht ist dieser
Rückzug auf das Private, alle
ausgestellten Bilder sind in
den letzten beiden Pandemie-Jahren
zuhause entstanden,
nur eine Steigerung des
Selbstreflexiven, das der Malerei
grundsätzlich zu eigen ist.
Quietzschs Bilder bauen sich
auf, indem er Farbe mit dem
Pinsel aufträgt und sie wieder
wegnimmt. Das Gestische
des Pinselstrichs ist also nicht
da und doch vorhanden. Die
Oberfläche bekommt dadurch
etwas Flaues, Durchlässiges
und nicht immer lässt sich
kontrollieren, wie die Farben
reagieren. Der Titel „Groß und
Klein“ sagt zudem etwas, über
die Arbeitsweise des Berliner
Künstlers aus. Die Leinwand
ist aus kleineren Stücken zusammengenäht
und der Maßstab
spielt auch für die Komposition
eine Rolle. Bei „Lukas-
SchlafTraumSchrei“ doppelt
sich das schräge Motiv eines
Wesens, das mehr Maske als
Kopf ist, und in einem Bett
schläft, dessen Pfosten mit gelben
Kugeln geschmückt sind.
Quietzsch hat das Motiv und
den Maßstab leicht verändert.
Der Titel klingt als könnte man
dieser Welt nicht entkommen.
Hoffen wir, dass sich die Türen
bald wieder öffnen.
Lukas Quietzsch, Groß und
Klein. Kunstverein Freiburg,
Dreisamstr. 21, Freiburg.
Dienstag bis Sonntag 12 bis
18 Uhr, Donnerstag 12 bis 20
Uhr. Bis 6. März 2022.
Annette Hoffmann
MUSEEN & AUSSTELLUNGEN
REGIONAL, NATIONAL, INTERNATIONAL
FREIBURG
Archäologisches Museum Colombischlössle
- „Ständige Sammlung“-dauer
Augustinermuseum
- „Johann Baptist Kirner.: Erzähltes
Leben“-27.03.
Delphi_Space
- „Werke aus der Sammlung Jakob“
-12.02.
depot.K
- „Margot Degand, Claudia Michel:
ceci n‘est pas une fenetre“
19.02.-20.03.
Elisabeth Schneider-Stiftung
- „Appelt - Bernhard - Rennertz:
Fotografie und Skulptur“-26.02.
E-Werk
Galerie für Gegenwartskunst
- „Infrastrukturen: Marc Lee, Loss Of
Diversity. Cecilia Brown, Willkommen
im Parlament“ 11.02.-28.03.
Faulerbad
- „Kunst auf der Liegewiese“ -21.05.
Galerie Meier
- „Schnee von gestern... und heute“
-12.03.
Katholische Akademie
- „Toni Mauersberg: In Dubio Pro Deo“
-13.04.
Kunsthaus L6
- „Michaela Tröscher - the Icelandic
pianist: The Immigration“ -13.03.
Kunstverein Freiburg
- „Lukas Quietzsch: Groß und Klein“
-06.03.
Künstlerwerkstatt L6
- „Susanne Runge, Brigitte Rost:
Überdruck“-12.02.
Morat Institut
- „Herbert X. Maier: Complementary“
-25.10.
Museum Für Neue Kunst
Freundschaftsspiel. Horst und Gabriele
Siedle-Kunststiftung“ -06.03.
Museum für Stadtgeschichte
- „Eine Reise in die Vergangenheit“
-Dauer
PEAC Museum
- „Spurensuche“ -20.02.
Stiftung WaldHaus
- „StadtWaldMensch - 900 Jahre Wald
für Freiburg“ -31.03.
Universitätsklinikum
- „Patient*innen im Klinikpark“ b.a.w.
BASEL
Antikenmuseum
- „tierisch! Tiere und Mischwesen in
der Antike“-19.06.
Fondation Beyeler
- „Georgia O‘keeffe“-22.05.
- „Passagen - Landschaft, Figur und
Abstraktion“12.02.-14.08.
- „Sondra Perry: Lineage for a Phantom
Zone“ 13.02.-13.03.
Haus der Elektronischen Künste
- „Schweizer Medienkunst: Marc Lee,
Chloé Delarue, Laurent Güdel - Pax
Awards 2021“ 12.02.-24.04.
Kunsthalle Basel
- „Yoan Mudry: The Future Doesn‘t
Need Us“-07.08.
- „Pedro Wirz: Environmental Hangover“-01.05.
Kunsthaus Baselland
- „Laura Mietrup: Traverse Solo Position“-27.03.
- „Fritz Hauser: Sweet Spot“ -27.03.
Kunstmuseum Basel
- „Louise Bourgeois x Jenny Holzer“
19.02.-15.05.
Museum Tinguely
- „Merci Seppi. Die große Schenkung“
-13.03.
S AM
- „Beton“-24.04.
ANDERE ORTE
ALKERSUM/FÖHR
Museum Kunst der Westküste
- „Andreas Jorns: Inseljugend“-27.11.
Amsterdam (NL)
Foam Fotografiemuseum
- „Liz Johnson Artur: of life of love of
sex of movement of hope“-09.02.
The Ravestijn Gallery
- „Maurice Scheltens, Liesbeth Abbenes:
Literally“-05.03.
AUGSBURG
Galerie Noah
- „Bang! Die Rückkehr der Malerei“
-13.03.
Baden-Baden
Kunstmuseum Gehrke Remund
- „Frida Kahlo: Leid und Leidenschaft“-Dauer
Museum Frieder Burda
- „James Turrell: Accretion Disc“
(ständig)
- „Wert und Wandel der Korallen“-
Christine und Margaret Wertheim“
-26.06.
Staatliche Kunsthalle
- „Cosmos Ottinger: Hans-Thoma-
Preisträgerin Ulrike Ottinger“
19.02.-15.05.
BARCELONA (E)
Fundació Joan Miró
- „The Point Of Sculpture“-06.03.
Museu d‘Art Contemporani
- „In Real Time. Rafael Tous Collection
of Conceptual Art“-06.06.
BERLIN
Gropius Bau
- „Zanele Muholi“-13.03.
- „Serafine1369: A Continual Cry“
-28.02.
- „Emeka Ogboh“ -06.03.
Haus am Kleistpark
- „Christa Mayer: Meiner Mutter,
meine Schwester und ich“-13.03.
Schwules Museum
- „Mercury Rising - Inter*
Hermstory(ies) Now and Then“
-14.02.
BERN (CH)
Alpines Museum der Schweiz
- „Let‘s Talk about Mountains: Eine
filmische Annäherung an Nordkorea“
-03.07.
- „Frauen am Berg“ -Okt. 2023
- „Das Skivirus. Eine Spurensicherung“-01.05
Kunstmuseum Bern
- „Meret Oppenheim: Mon exposition“
-13.02.
- „Jean-Frédéric Schnyder“
04.02.-29.05.
Zentrum Paul Klee
- „Paul Klee. Menschen unter sich“
-22.05.
- „Gabriele Münter: Pionierin der
Moderne“-08.05.
BIETIGHEIM-BISSINGEN
Städtische Galerie
- „Japonismus 2.0: Landschaft im
Zeichen Japans“-06.02.
bilbao (e)
guggenheim Museum
- „The Line Of Wit“-06.02.
- „Alice Neel: People come First“
-06.02.
- „Women In Abstraction“ -27.02.
- „Jean Dubuffet: Ardent Celebrations“
25.02.-21.08.
BREGENZ (A)
Kunsthaus Bregenz
- „Otobong Nkanga“ -06.02.
- „Dora Budor“ 19.02.-22.05.
Vorarlberg Museum
- „Auf eigene Gefahr - Vom riskanten
Wunsch nach Sicherheit“
-Frühjar 2023
BREISACH
Blaues Haus
- „Nach der Shoah“-Dauer
Museum für Stadtgeschichte
- „Ausstellung zur Geschichte der
Stadt Breisach am Rhein” (ständig)
CLERVAUX (LUX)
Clervaux - Cité De L‘image
- „Donovan Wylie: North Warning
System“-08.04.
COLMAR (F)
Musée Unterlinden
- „Lucas Cranach: Têtes à Têtes“
-07.02.
DRESDEN
Deutsches Hygienemuseum
- „Künstliche Intelligenz“-28.08.
Kunsthalle Lipsiusbau
- „Deutsches Design 1949-1989. Zwei
Länder, eine Geschichte“ -20.02.
Staatliche Kunstsammlung
- „Träume von Freiheit. Romantik in
Russland und Deutschland“ -06.02.
DÜREN
Leopold-Hoesch-Museum
- „Talents 2021“ -13.02.
- „Vom Leben in Industrielandschaften.
Den Strukturwandel im Blick“
-13.03.
Kunst KULTUR JOKER 15
DÜSSELDORF
Kunstpalast
- „Electro. Von Kraftwerk bis Techno“
-15.05.
- „Ich. Max Liebermann. Ein europäischer
Künstler“ 03.02.-08.05.
EMMENDINGEN
Arkana Forum
- „Angelika Billion, Patricia Rudolph:
Sehnsucht“-25.02.
Jüdisches Museum
- „Eine tüchtige Frau ... Eschet Chajil“
-28.02.
ESSEN
UNESCO Welterbe Zollverein
- „Amina Falah: Pott-à-Porter“ -06.03.
FRANKFURT am main
Caricatura Museum
- „Hurzlmeier Malerei“-18.04.
Kunststiftung DZ Bank
- „Förderstipendium: Sophie Thun
und Sara Cwynar“-05.02.
Museum für Moderne Kunst
- „John Cage: Museumcircle“-20.03.
Schirn Kunsthalle
- „Paula Moder-Sohn-Becker“
-06.02.
FRIEDRICHSHAFEN
Kunstverein Friedrichshafen
- „Flaka Haliti: maybe i ate it“ -13.02.
GENGENBACH
Haus Löwenberg
- „Bernd Pröschold: Astro-Fotografie“
-01.11.
Hamburg
Deichtorhallen
- „Space Program: Rare Earths“
-10.04.
Kunsthalle Hamburg
- „Nolde: Meistens grundiere ich mit
Kreide“-18.04.
HEIDELBERG
Sammlung Prinzhorn
„Kunstpreis des Landespsychiatrietages
2021: so gesehen. Künstler*innen
mit Psychiatrie-Erfahrung aus Baden-
Württemberg“10.02.-20.02.
HEILBRONN
Kunsthalle Vogelmann
- „Fragile! Alles aus Glas. Grenzbereich
des Skulpturalen“-15.05.
Kunstverein Heilbronn
- „Armin Keplinger: Masse : Glas“
-20.03.
Karlsruhe
Badischer Kunstverein
- „Ulrike Grossarth: gibt es ein grau
glühend?“11.02.-18.04.
Naturkundemuseum Karlsruhe
- „Neobiota - Natur im Wandel“ -11.09.
Schloss Karlsruhe
- „Göttinnen des Jugendstils“ -19.06.
Städtische Galerie
- „Elsa & Johanna. The plural life of
identity“ -13.03.
ZKM
- „BioMedien. Das Zeitalter der Medien
mit lebensähnlichem Verhalten“
-28.08.
KIEL
Kunsthalle zu Kiel
- „Amazons of Pop! Künstlerinnen,
Superheldinnen, Ikonen 1961-1973“
-06.03.
- „Als die Grafik boomte: Pop-Art auf
Papier“-01.05.
KÖLN
Galerie Drei
- „Phung-Tien Phan“-26.03.
- „Matthias Groebel“ -16.04.
Museum Ludwig
- „Hier und jetzt“-13.02.
- „Marcel Odenbach: Wolfgang-Hahn-
Preis 2021“ -20.02.
LEINGARTEN
Museum Altes Rathaus
- „Paul Ahl, Ingrid W. Jäger: Objekte
und Skulpturen“ -27.02.
LICHTENSTEIN (LIE)
Kunstmuseum Lichtenstein
- „Rivane Neuschwander: knife does
not cut fire“-24.04.
LÖRRACH
Dreiländermuseum
- „Schätze“ -01.05.
LUDWIGSHAFEN
Wilhelm Hack Museum
- „9497 - Superart.Tv retrospektiv“
05.02.-13.03.
Mannheim
Kunsthalle Mannheim
- „Mindbombs - Visuelle Kulturen
politischer Gewalt“ -24.04.
Museum Weltkulturen D5
- „Eiszeit-Safari“ -13.03.
Reiss-Engelhorn-Museen
- „Tutanchamun - Sein Grab und die
Schätze“-27.02.
- „Gesichtslos - Frauen in der Prostitution“-20.02.
MERZHAUSEN
Forum Merzhausen
- „Almut Quaas: Freiburger Münster
Bilder“-18.02.
MULHOUSE
Kunsthalle Mulhouse
- „Romain Kronenberg: Boaz“
11.02.-30.04.
MÜLLHEIM
Markgräfler Museum
- „Nachrkiegsjahre 1945-1952 / Müllheim
unter der Tricolore“-27.02.
MÜNCHEN
Lenbachhaus
- „Gruppendynamik: Kollektive der
Moderne“-24.04.
Villa Stuck
- „Nevin Aladağ“ -20.02.
MÜNSTERTAL
Cafe-Restaurant Talstation
- „Sabine Rotzoll, Dieter Dörle“-28.02.
OBERHAUSEN
Rheinisches Industriemuseum
- „Bernard Langerock: Arbeitersiedlungen
entlang der Seidenstraße“-23.02.
OFFENBURG
Galerie im Artforum
- „Mitgliederausstellung“ -27.02.
PARIS (F)
Institut des Cultures d‘Islam
- „Hossein Valamanesh: This Will
Also Pass“-13.02.
Institut du Monde arabe
- „Juden des Orients“ -13.03.
Institut Giacometti
- „Alberto Giacometti - André Breton:
Surrealist Friendships“ -10.04.
Musée d‘art Moderne
- „From Fauvism To Surrealism“
11.02.-22.05.
Musée de l‘Histoire de
l‘Immigration
„Picasso, l‘étranger“ -13.02.
Musée de l‘Homme
- „Aux De Frontières L‘Human“
-30.05.
REUTE
Försterhaus
- „Die Vielfalt eines Malers“ b.a.w.
REUTLINGEN
Kunstmuseum/Spendhaus
- „Ins Licht“ -27.02.
RIEGEL
Kunsthalle Messmer
- „6. internationaler-andré-evardpreis
für konkret-konstruktive Kunst“
-27.02.
ROTTWEIL
Erich Hauser Kunststiftung
- „Sammlung“-ständig
Forum Kunst Rottweil
- „Susanne Kühn“-06.03.
RUST
Europa-Park
- „Roberto Radici“-18.04.
SCHALLSTADT
Kunstverein Schallstadt
- „Konrad Losch: Retrospektive“
-20.02.
SINDELFINGEN
Schauwerk
- „Antony Gormley: Learning to Be“
-24.04.
- „Love Stories. 10 Jahre Schauwerk“
-13.03.
- „Ortswechsel. Fotografie aus der
Modernen Galerie“ -19.06.
SPEYER
Historisches Museum der Pfalz
- „Expedition Erde. Im Reich von Maulwurf
und Regenwurm“-19.06.
- „Rendezvous. Frankreichs Militär in
der Pfalz 1945-1999“ -27.11.
STAUFEN
Galerie K
- „Restart 2.1“b.a.w.
Keramikmuseum
- „MusterReich - Porzellangeschirr
von Helmut Menzel“11.02.-27.03.
ST. Gallen (CH)
Kunstmuseum
- „Martina Morger“ -06.03.
„Marie Lund: The Falling“ -20.03.
- „Birgit Werres: Let‘s play it, Rolf“
05.02.-07.08.
Museum im Lagerhaus
- „Eine Künstlerfamilie zwischen
Insider und Outsider Art: Robert, Miriam,
Manuel, Gilda Müller & Giovanni
Abrignani“-13.02.
ST. Märgen
Kunsthaus St. Märgen
- „Achse des Grenzenlosen“ -24.04.
ST. PETER
Ropi Foto Galleria
- „Die unsichtbare Landschaft, Fotostudien
aus dem Schwarzwald“-05.03.
STUTTGART
Kunstmuseum
- „Frischzelle_27: Claudia Magdalena
Merk“-10.04.
- „Jetzt oder nie: 50 Jahre Sammlung
LBBW“-20.02.
- „Gego. Die Architektur einer Künstlerin“19.02.-10.07.
Kunststiftung BW
- „Franziska S. Geissler: Search Light“
-05.02.
Landesmuseum
- „Fashion?! Was Mode zu Mode
macht“-24.04.
- „GeschmacksSache: Vorbildliches
Design um 19002-01.05.
Staatsgalerie
- „Schlemmer on Stage: Das
Triadische Ballett auf der Bühne der
Gegenwart“-09.10.
- „Peter Paul Ruben: Becoming
Famous“-20.02.
TENINGEN
Rebay-Haus
- „100 Jahre Maresa von Rebay“
20.02.-08.05.
TÜBINGEN
Kunsthalle
- „Marina Abramović: Jenes selbst/
unser selbst“-13.02.
ULM
Kunsthalle Weishaupt
- “Intermezzo - Die Sammlung als
Zwischenspiel“b.a.w.
- „Malerische Poesie: Grafiken von
Chagall und Zeitgenossen“
13.02.-09.10.
VADUZ (LI)
Lichtensteinisches LandesMuseum
- „Pempeji-Pracht und Tod unter dem
Vulkan“-24.04.
Kunstmuseum Lichtenstein
- „Rivane Neuenschwander: knife
does not cut fire“ -24.04.
WALDENBUCH
Museum der Alltagskultur
- „Nebenan. Die Nachbarschaft der
Lager Auschwitz I-III“-08.05.
Museum Ritter
- „Kein Tag ohne Linie Werke aus der
Sammlung Marli Hoppe-Ritter“
-24.04.
WALDKIRCH
Elztalmuseum
- „Akrobaten, Mordgeschichten,
Liedgenuss - Die Drehorgel im Kontext
des Jahrmarkts“b.a.w.
GeorgScholzHaus
- „Paul Ahl, Gerhard Kunkler: Wechselwirkung“-20.02.
WEIL AM RHEIN
Galerie Stahlberger
- „Willi Weiner, Károly Klimó, Wilhelm
Morat“-13.02.
Vitra Design Museum
- „Spot On. Designerinnen in der
Sammlung“-08.05.
- „Here We Are! Frauen im Design
1900-heute“-06.03.
Wien (A)
Bank Austria Kunstforum
- „David Hockney: Insights. Reflecting
the Tate Collection“ 10.02.-19.06.
Belvedere
- „Dame mit Fächer / Klimts letzte
Werke“-13.02.
- „Im Blick: Raden Saleh. Osman
Hamdi Bey. Hakob Hovnatanyan“
-27.03.
Zwischen Indigenisierung und
sozialer Ökologie
Freiburger Kunstraum Delphi_Space zeigt internationale Positionen
Am Schaufenster des Kunstraums
Delphi_Space (Emmendinger
Straße 21, Freiburg) ist
seit 22. Januar der Schriftzug
„let them come for us - we will
step out of the way‘‘ zu sehen,
ein Zitat aus der Videoarbeit „I
First you“ der amerikanischen
Künstlerin Rindon Johnson,
die in Dauerschleife aus einem
der hinteren Ausstellungsräume
erklingt. Die Videoarbeit
ist Teil von „Changed Conditions“,
eine Sammlungspräsentation
des 23-jährigen Freiburger
Kunstsammlers Lukas
Jakob. Zu sehen sind Neuerwerbungen
der letzten sieben
Jahre, vornehmlich internationale
Positionen, die sich im
Spannungsfeld zwischen Indigenisierung
und sozialer Ökologie
bewegen. Ausgestellt ist
beispielsweise ein grün-pinker
Urwald von Fabio Baroli aus
Sao Paolo oder eine konkrete
Teppich-Beton Skulptur von
Ramazan Can aus der Türkei.
„Mit den Erfahrungen eines
Corona-Zeitalters können wir
die ständigen globalen Veränderungsprozesse
neu verhandeln.
Der Ausstellungstitel ist
auch ein direkter Verweis auf
unsere Gegenwart. Die Karten
sind neu gemischt. Jetzt können
wir nur noch die Künstler
fragen, wie es weitergehen
soll“, äußert sich Lukas Jakob.
Er ist geprüfter Verwaltungswirt
und sammelt seit 2016
zeitgenössische Kunst. Neben
seiner eigenen Sammlungstätigkeit
engagiert er sich in verschiedenen
Institutionen und
kuratierte in den vergangenen
zwei Jahren die „SkulpTour“
MUMOK
- „Enjoy - Die mumok Sammlung im
Wandel“-18.04.
- „Wolfgang Tillmans“ -24.04.
- „Huang Po-Chih: Blue Elephant“
-27.02.
WINTERTHUR
Fotomuseum Winterthur
- „Claudia Andujar: Der Überlebenskampf
der Yanomami“ -13.02.
WOLFSBURG
Kunstmuseum Wolfsburg
- „True Pictures? LaToya Ruby Frazier
und Menschenbilder“-10.04.
ZÜRICH (CH)
Kunsthaus
- „Walter de Maria“ -20.02.
- „Earth Beats“ -06.02.
- „Barockes Feuer - Die Grafik des
Giovanni Benedetto Castiglione“
-06.03.
Migros Museum für Gegenwartskunst
- „Evan Ifekoya: Resonant Frequencies“-01.05.
- „Aus den Fugen. Momente der
Störung“-01.05.
Museum Haus Konstruktiv
- „Geometrische Opulenz“
10.02.-08.05.
Photobastei
- „Remo Lienhard: Parallel Universe“
-20.02.
des Kunstverein March e.V..
Seine Privatsammlung umfasst
über einhundert Arbeiten
zeitgenössischer Kunst, ein
kleiner Teil davon kann noch
bis 12. Februar 2022 im Delphi
Space entdeckt werden.
Weitere Infos: www.sammlung-jakob.de
| www.delphispace.com
Rindon Johnson, Videostill, „I First you“, 2018
© Sammlung Jakob & Courtesy of the artist
16 KULTUR JOKER mixtape
Auf einen Kaffee mit... Corner e.V.
Über Freiflächen, missverstandene Graffiti und Empowerment
Wir stehen mit Anna und Ise
auf dem schmalen Fußgängerstreifen
unterhalb der Schwabentorbrücke.
Wir stehen vor
großen farbigen Graffiti, die
man aus der Nähe gar nicht
überschauen kann. Instinktiv
will man ein paar Schritte zurück,
wäre dann aber schon ins
eisige Wasser der Dreisam getreten.
Ise kennt das Problem.
„Wie soll man hier sprayen
und dabei Abstand zu vorbeigehenden
Personen halten?
Faktisch geht das gar nicht.“
Faktisch ist das aber eine der
vielen Maßgaben dafür, wie
auf den Freiflächen gesprayt
werden darf. Als Problem sehen
beide auch die wenigen
Mülltonnen, die für die verpflichtende
Entsorgung des
Materials an vielen Freiflächen
zur Verfügung stehen. Anna
ist dennoch dankbar für die
insgesamt 14 Wände in Freiburg,
auf denen legal und farbenfroh
gesprayt werden kann.
Die Dreisamwand sticht noch
einmal hervor. Auf ihr finden
8–10 breitflächige Bilder Platz.
„Die Leuten malen gerne hier.
Die Wand ist sehr sichtbar und
eignet sich super für konzeptuelle
große Graffiti.“
Anna und Ise sind seit der
Gründung 2018 Teil des ein-
Ise und Anna im Gespräch
getragenen, gemeinnützigen
Vereins Corner e.V. Innerhalb
des vielfältigen Vereinsprofils
vertreten sie den Bereich
„Graffiti“. Ein Bereich, der für
ein Empowerment der Subkultur
steht, immer aber auch mit
Vorurteilen zu kämpfen hat.
Dass Graffiti den Straftatbestand
einer Sachbeschädigung
erfüllen kann, versteht Ise,
dass ein Verein wie Sicheres
Freiburg Graffiti und notwendige
Gewaltprävention zusammenbringt
aber nicht: „Was hat
Graffiti bitte mit Gewalt zu
tun?“
Endlich im Warmen und
mit einem Kaffee in der Hand
kommen die beiden auf ein
weiteres Problem zurück: Die
Sorge vor einer Politisierung
Foto: Danny Schmidt
der Street Art. Jegliche politische
Äußerungen auf den
Freiflächen sind untersagt. Ise
wundert sich über das generelle
Verbot: „Was ist denn nicht
politisch? Ich finde, dass gerade
Themen wie Feminismus,
Klimaaktivismus oder Antirassismus
auf Freiburgs Wänden
Platz finden sollten.“ Auch
für Anna bleibt unverständlich,
warum man die großen
Freiflächen nicht für politisch
empowernde Botschaften nutzen
soll. Es sei schade, wenn
Sprayer*innen im Vorhinein
schon entmutigt werden, sich
politisch zu äußern. „Dabei
kann man mit Graffiti viele
Menschen erreichen und zum
Nachdenken bringen.“
Längst kümmern sich Ise
und Anna selbst um Empowerment.
Nicht nur führen sie
Neugierige mit Graffiti-Touren
durch ein buntes Freiburg, sondern
bieten auch Workshops
an. Zuletzt hatten sie mit Kindern
und Jugendlichen zusammengearbeitet.
Workshops für
Erwachsene sollen folgen. Das
Interesse ist da. „Wenn wir
öffentliche Aktionen veranstalten,
sind die meisten Menschen
interessiert.“ Anna und
Ise grinsen über ihren Tassen.
Sie können sich sicher sein:
Freiburg und Graffiti, das passt
zusammen.
Weitere Infos: www.cornerev.de
Fabian Lutz
Foto: Corner e.V.
Hakenkreuz am Fenster
Folgendes Ereignis trug sich
an einem verregneten Dezembernachmittag
zu. Die Wolken
schienen, wie so oft in diesem
Jahr, über dem Freiburger Tal
ein geheimes Treffen abzuhalten,
das bereits Tage ging
und auch die Stimmung in
der Stadt merklich drückte.
Ich fuhr mit dem Auto in die
Stadt, hörte dabei laut Musik
und grölte leidenschaftlich
mit. Da fiel mein Blick aufs
rechte Beifahrerfenster. Ein
Hakenkreuz. Jemand hat in
den Dreck meiner rechten
Fensterscheibe (was in diesem
Kontext auf witzige Weise ironisch
sein könnte) ein Hakenkreuz
geschmiert.
Wer schon einmal an einem
Samstagnachmittag mit dem
Unterstützer*innen der Seite
Auto oder Rad auf der Habsburger
Straße unterwegs war,
wird folgendes verstehen: Du.
Kannst. Nicht. Anhalten. Vor
dir Autos, links und rechts
Fahrradfahrer, überall Passanten
– in der zweiten Reihe
zu stehen ist also keine Option.
Mit einem Hakenkreuz
durch die Gegend zu fahren
ist wiederum auch keine Option.
Eine schnelle Lösung
schien nur die Fahrt bei offenem
Fenster zu sein. Gesagt,
getan. Während mir also
der eisige Wind um die Nase
pfiff, kam ich ins Grübeln. Ich
wohne am nördlichen Stadtrand,
ziemlich ruhig (manche
würden sagen langweilig) und
das einzig politische in meiner
Straße ist wohl die Begrünung
des Nachbargartens. Wer
könnte das also gewesen sein?
Die Stimmung in Deutschland
und auch in Freiburg ist
angespannt. Eindrucksvoll
lässt sich das bei den samstäglichen
Corona-Demos beobachten.
Noch im November
hefteten sich Personen aus
den Reihen der „Querdenker“
gelbe Sterne mit der Aufschrift
„ungeimpft“ an und
bezeichneten sich als „Juden
von heute“ – andere verglichen
die „Verordnung zum
Schutz von Volk und Staat“
von 1933 mit dem „Bevölkerungsschutzgesetz“,
das 2020
aufgrund der epidemischen
Lage erstmals in Kraft trat.
Doch beim Kampf um kulturelle
Hegemonie eigneten
sich sogenannte „Querdenker“
und rechte Gruppierungen
während der letzten Demos
zunehmend linke Symbole
an. Slogans wie „Nein zur
Impfapartheid / Nie wieder
Faschismus“ oder Che Guevara-Shirts
und Regenbogenfahnen
neben Impfspritzen.
Zuletzt ertönte „Die Internationale“
über einen Lautsprecher
der „Querdenker“-Demo
in Hamburg. Von „rechten
Diskurspiraterien“ (Unrast
Verlag, 2010) schreiben Regina
Wamper, Helmut Kellershohn
und Martin Dietzsch.
Die „Neuen Rechten“ hätten
sich in den vergangenen Jahren
die Ästhetik und Sprache
politischer Gegenspieler angeeignet
und so die Mitte der
Gesellschaft erreicht. Das Ergebnis:
Die AfD hält 83 Sitze
im Bundestag und ist in zwei
Bundesländern stärkste Kraft;
Behörden verzeichnen zunehmende
Fremdenfeindlichkeit
sowie Antisemitismus und die
Hemmschwelle zur Nutzung
von Symbolen aus der NS-
Zeit sinkt – zuletzt gesehen
an meinem Auto.
Nachdem ich dieses endlich
parken und das Hakenkreuz
vom Fenster wischen konnte,
fielen mir beim Verlassen
der Parkgarage Sticker
an den grauen Wänden auf.
„Impfstoff? Nein Danke“ im
Stil von „Atomkraft? Nein
danke“. Schnell griff ich in
meine Tasche, fischte einen
Sticker hervor und überklebte
das Ungetüm. „Support Your
Local Pussy“ steht da jetzt.
Ich denke mir: Wenn all die
Menschen, die sich in ihrer
Freiheit durch einen Impfstoff
gefährdet sehen, genauso enthusiastisch
gegen Sexismus
und Rassismus kämpften
(wodurch Betroffenen übrigens
wirklich die Freiheit genommen
wird) hätten wir ein
schöneres Deutschland.
Elisabeth Jockers
Kultour KULTUR JOKER 17
Den Blick auf die Welt erweitern
Das MUNDOLOGIA-Festival findet vom 3. bis 6. Februar im Freiburger Konzerthaus statt
Nach einem Jahr Pause wird
das MUNDOLOGIA-Festival
vom 3. bis 6. Februar im Konzerthaus
Freiburg als reines
Vortragsfestival stattfinden!
Die integrierte Messe muss leider
abgesagt werden. Doch das
18. MUNDOLOGIA Festival
lockt mit spannenden Vorträgen
über Fotografie, Abenteuer
und Reisen!
Mit 9 Live-Reportagen geht
es um die Welt. Zu den Festival-Highlights
zählen Extremsportler
Joey Kelly, Ausnahmefotograf
Stefan Forster und
Christine Thürmer, die meistgewanderte
Frau der Welt.
Mitreißend und humorvoll
erzählt Christine Thürmerin
Ihrem Vortrag „Laufen.Essen.
Schlafen“ die Geschichte ihrer
inneren Suche, schildert anschaulich
ihre Erlebnisse und
landschaftlichen Eindrücke
und wie es ist, als Frau alleine
unterwegs zu sein. Mit vielen
lustigen, spannenden und
nachdenklichen Anekdoten
beschreibt sie ihren Weg von
der Couch Potato zur Langstreckenwanderin.
Dazu gibt
sie jede Menge praktischer,
aber auch ungewöhnlicher
Tipps und Tricks und verrät
das Geheimnis ihrer minimalistischen
Ausrüstung – gerade
einmal fünf Kilogramm wiegt
ihr Gepäck. Für alle, die selbst
einmal losziehen wollen oder
sich einfach für das Leben auf
Wanderschaft interessieren.
Auch Joey Kelly ist weit gereist,
ob zu Fuß durchs wilde
Deutschland oder mit dem
Bulli ohne Geld von Berlin
nach Peking - der Musiker
und bekannte Extremsportler
Joey Kelly erzählt authentisch
und auf äußerst unterhaltsame
Weise spannende und motivierende
Geschichten aus seinem
von Herausforderungen
geprägten Leben. Darüber hinaus
gewährt er bislang kaum
bekannte Einblicke in die Geschichte
der Kelly Family.
Mit der Live-Reportage „Europas
hoher Norden“ von Petra
und Gerhard Zwerger-Schoner
geht es in die riesige Polarregion
des europäischen Kontinents.
Zu allen Jahreszeiten
haben sie diesen erkundet und
dünn besiedelte Gebiete und
atemberaubende Landschaften
portraitiert. Der Vortrag
begeistert mit exzellenten Aufnahmen
und der hohen Kunst
des Geschichtenerzählens.
Herausragend ist zudem der
Vortrag „Afghanistan“ von
Heiner Tettenborn und Monika
Koch. Gerade in der aktuellen
Situation ist ihr differenzierter
Blick auf das Land sehr
aufschlussreich. Einblicke in
großartige Naturschönheit
und jahrhundertealte Tradition
bietet außerdem der Reisefotograf
Reiner Harscher. In seinem
Vortrag „Marokko“ zeigt
er die landschaftliche Vielfalt
Marokkos in brillianten Bildern.
Auch die Kultur des Landes
ziehen ihn und seine Frau,
Karin Harscher in den Bann,
darunter die alten Königsstädte
Fès, Marrakesch, Meknès
und Rabat.
Der letzte Vortrag des 18.
MUNDOLOGIA-Festivals
„Die Welt von Oben“ zeigt
Drohnenfotografie der Extraklasse:
Mit fliegenden Kameras
lässt uns der Schweizer
Fotograf Stefan Forster die
Schönheit der Erde neu erleben.
Seine spektakulären Fotos,
aufgenommen auf fünf
Kontinenten, zeigen Naturund
Kulturlandschaften, Berge
und Küsten, Siedlungen
und Städte aus ungewohnten
Perspektiven und offenbaren
abstrakte Muster. Eine bildgewaltige
Show der Superlative,
spannend und witzig kommentiert.
Ausführliche Infos und Tickets
unter www.mundologia.
de sowie im MUNDOLOGIA-
Magazin
„EUROPAS HOHER NORDEN“,
Petra & Gerhard Zwerger-Schoner Foto: Mundologia/Zwerger-Schoner
Weil heute über
morgen entscheidet!
#handelJETZT
> badenova.de/nachhaltigkeit
18 KULTUR JOKER Kultour
LAUFEN.ESSEN.SCHLAFEN“, Christine Türmer
Foto: Mundologia/Christine Türmer
„AFGHANISTAN“, Monika Koch & Heiner Tettenborn
Foto: Mundologia/Koch, Tettenborn
„MAROKKO“, Reiner Harscher
Foto: Mundologia/Harscher
„MAROKKO“, Reiner Harscher
Foto: Mundologia/Harscher
Alle Veranstaltungen im
Konzerthaus Freiburg
Donnerstag, 03.02.
19:30 Uhr: „LAUFEN.ES-
SEN.SCHLAFEN“, Christine
Türmer –
Freitag, 04.02.
16 Uhr: „LAUFEN.ESSEN.
SCHLAFEN“, Christine Türmer
20 Uhr: „JOEY KELLY“,
Joey Kelly
Samstag, 05.02.
12 Uhr: „EUROPAS HO-
HER NORDEN“, Petra &
Gerhard Zwerger-Schoner
16:00 Uhr: „EUROPAS
HOHER NORDEN“, Petra &
Gerhard Zwerger-Schoner
20:15 Uhr: „ISRAEL & PA-
LESTINA“, Nils Straatmann
Sonntag, 06.02.
11 Uhr: „MAROKKO“, Reiner
Harscher
14:30 Uhr: „AFGHA-
NISTAN“, Monika Koch &
Heiner Tettenborn
18 Uhr: „DIE WELT VON
OBEN“, Stefan Forster
Kultour KULTUR JOKER 19
Per Segelboot, zu Fuß oder mit dem Bulli
Die Reportagen der MUNDOLOGIA-Reihe im Februar
Per Segelboot auf den Spuren
des größten Polarforschers
aller Zeiten, zu Fuß durch
Großbritannien und mit dem
Bulli durch Europa: Die Reise-
und Abenteuerreportagen
der MUNDOLOGIA-Reihe
in Freiburg und Denzlingen
beleuchten im Februar in fantastischen
Bildern die unterschiedlichsten
Regionen der
Erde.
Am 15.02. nehmen Doris Renoldner
und Wolf Slanec uns
mit ihrem Vortrag „Nordwest-
Passage“ mit auf ein großartiges
Segelabenteuer, das die
beiden nicht nur an ihre Grenzen
führt, sondern auch in
unfassbar schöne Landschaften
und tief in die arktische
Seele. Über 400 Jahre suchten
Seefahrer die legendäre Nordwestpassage,
jenen Seeweg
nördlich des amerikanischen
Kontinents, der den Atlantik
mit dem Pazifik verbindet. Erst
dem Norweger Roald Amundsen
gelang zwischen 1903
und 1906 die erste komplette
Durchfahrt. 111 Jahre später
folgen Doris Renoldner und
Wolfgang Slanec mit ihrer 13
Meter Aluminiumyacht Nomad
den Spuren des größten
Polarforschers aller Zeiten.
Ihre Odyssee durch das
Nordpolarmeer führt vorbei
an Eisbergen, Gletschern, Fjorden,
unbestiegenen Bergen,
historischen Orten und abgelegenen
Dörfern der Inuits.
Am 20.02. zeigt Marcus
Haid „Zu Fuß durch Großbritannien“
und „Mit dem Bulli
durch Europa“ im Kultur- &
Bürgerhaus Denzlingen. Eindrucksvoll
schildert er seine
Reise zu Fuß von Cornwall
bis an das nordwestliche Ende
Schottlands, insgesamt 1.700
Kilometer. Von Cornwalls
dramatischen Steilküsten führt
ihn seine Wanderung durch
das geheimnisvolle und einsame
Dartmoor, von der Südküste
bis an die Nordküste von
Wales, entlang von König Offas
legendärem Befestigungswall.
Über die Pennines, das
gebirgige Rückgrat Englands,
erreicht er die schottische
Grenze und entlang des West
Highland Way schließlich die
wilden Highlands. In historischen
Inns, Pubs und B&Bs
genießt Marcus Haid die Gastfreundschaft
und Lebensweise
der Menschen. Alleine im Zelt
in der Wildnis leisten ihm nur
die Sterne am Firmament Gesellschaft.
Das letzte Kapitel
dieser Reise wird am härtesten
Weitwanderweg Großbritanniens
geschrieben – der Cape
Wrath Trail führt in weiten
Teilen weg- und zivilisationslos
über nebelverhangene Berge,
durch tiefe Glens und entlang
unergründlicher Lochs zu
einem einsamen Leuchtturm
am Ende Schottlands. Ein
Pfad, bei dem sich die fantastischen
schottischen Highlands
von ihrer schönsten, aber auch
unerbittlichen Seite zeigen.
Auch in seinem zweiten Vortrag
nutzt er ein besonderes
Fortbewegungsmittel: Mit dem
T2-Bulli-Oldtimer Westfalia
begibt er sich mit seiner Familie
auf eine viermonatige Reise
durch insgesamt acht Länder
und viele Kulturkreise. 22.000
Kilometer sind sie unterwegs
– vom Mittelmeer mit mediterranen
Temperaturen bis
jenseits des Polarkreises nach
Norwegen.Ein spannendes
und berührendes Roadmovie
und eine Geschichte, wie sie
nur das Leben selbst schreiben
kann.
Online-Tickets sowie ausführliche
Informationen zum
Programm und zu den Vorverkaufsstellen
finden Sie unter
www.mundologia.de
MIT DEM BULLI DURCH EUROPA, Marcus Haid
Foto: Mundologia/Haid
ZU FUSS DURCH GROSSBRI-
TANNIEN, Marcus Haid
Fotos (links und oben): Mundologia/
Haid
Mini-Frühstück
samt Losglück
NORDWESTPASSAGE,
Doris Renoldner & Wolf
Slanec
Foto: Mundologia/Renolder,
Slanec
Blutspende mit Extras
15.1.2022 bis 28.2.2022
20 KULTUR JOKER Interview
Wirtschaft. Ehrlich, ich freue
mich auf diesen Wandel, aber wir
sollten ihn bewusst, gemeinsam
und gerecht gestalten.
Kultur Joker: Wirtschaftswachstum
und Marktdynamik werden
kritisiert, weil sie dazu führen,
dass wir täglich mehr Ressourcen
vernichten. Gibt es ein anderes
Modell für die Zukunft? Und kann
unser ökonomisches System die
anstehenden Herausforderungen
bewältigen?
Stefan Auchter: Wir dürfen uns
nicht die Frage stellen, ob unser
Wirtschaftssystem die Herausforderungen
bewältigen kann.
Die Frage muss lauten: Wie kriegen
wir das hin? Es ist doch nicht
Aufgabe der Menschheit, ein
als zerstörerisch erkanntes Wirtschaftssystem
bis zur Katastrophe
unverändert aufrecht zu erhalten.
Wenn die Polkappen komplett abschmelzen,
steigt der Meeresspiegel
um mehr als 60 Meter. Das
hält man durch Deiche nicht auf.
Sogar Berlin läge größtenteils
unter dem Meeresspiegel. Wir
haben auf unserer Internetseite
https://www.bund-rso.de/themenund-projekte/mensch-umwelt/klimafolgen
eine Weltkarte, auf der
man interaktiv die Küstenlinie
bei verschiedenen Meeresspiegeln
simulieren kann. Wenn die
heutigen Küstenstädte weltweit
aufgegeben werden müssten, das
würde uns definitiv überfordern.
Die Wissenschaftler sagen, das
wird nicht mehr in diesem Jahrhundert
passieren, aber wir sehen
ja schon jetzt Wirbelstürme, Dürren
und Überschwemmungen als
Folgen des Klimawandels.
Wir werden vieles neu denken
müssen, aber wir nennen uns ja
selbst Homo sapiens sapiens.
Wer sich doppelt klug und weise
nennt, darf doch nicht an eigener
Doofheit zu Grunde gehen!
Momentan werden Hersteller belohnt,
wenn sie möglichst billig
möglichst kurzlebige Dinge produzieren.
Wir haben also das System
Belohnung für Verschwendung.
Wir wollen Belohnung für
Nachhaltigkeit. Meine Aufgabe
liegt darin, in Südbaden dafür zu
werben, die notwendigen Wege
mitzudenken und mitzugehen.
Kultur Joker: Wir wollen die Klimaerwärmung
auf deutlich unter
2 Grad halten, 2 Grad, das klingt
nach nicht viel…
Stefan Auchter: Die Rechnung
lautet hier: 1+1=5. Wir haben die
mittlere Temperatur auf der Erde
schon um mehr als 1 Grad erhöht,
wenn wir auf über 1,5 Grad
kommen, gilt es als möglich, ab
2 Grad als sicher, dass Effekte
in Gang kommen, die zwingend
eine Erwärmung auf 5 Grad bewirken.
Das können wir dann
nicht mehr aufhalten und das wird
dramatisch.
Kultur Joker: Wie lässt sich der
Klimawandel begrenzen, wie
können wir reagieren? Welche
Technologien benötigen wir und
welche wissenschaftlichen Erkenntnisse
sind Ihrer Meinung
nach zuverlässig?
Stefan Auchter: Wir haben die
Techniken, umweltschonend
Strom zu erzeugen, wir setzen sie
nur zu wenig ein. Und ja, Verhaltensänderung
gehört auch dazu,
es reicht nicht, den Strom anders
zu erzeugen. Wir nehmen pro Woche
ungefähr 5 Gramm Mikroplastik
zu uns, Hauptbestandteil ist
Reifenabrieb. Wir essen / trinken
/ atmen also jede Woche ein paar
Gramm Autoreifen. Da ist es egal,
ob der Motor mit Strom oder Benzin
läuft. Kleine, effiziente PKW,
noch besser Fahrräder, brauchen
weniger Rohstoffe und Energie,
verursachen weniger Abrieb.
Dazu hat Fahrradfahren positive
Gesundheitseffekte. Für einen
freiwilligen Umstieg müssen wir
Anreize schaffen, das geht über
Kosten und Angebote, günstigen
ÖPNV und sichere Fahrradwege
in den Städten. Mit Solarmodulen
überdachte Radwege auf Überlandstrecken
produzieren Strom,
bieten Schutz vor Regen und im
Sommer Schatten. Schneeräumen
unnötig. Also Mehrfachnutzen.
Solche Ideen müssen wir angehen.
Der Ruf nach Kernenergie, besonders
in Frankreich, macht mir
große Sorgen,diese Ersatzdroge
wird nicht funktionieren. Die
alten Kernkraftwerke sind nicht
sicher, das wissen wir seit Windscale,
Harrisburg, Tschernobyl und
Fukushima. Die nächste Generation
ist in Frankreich im Bau, mit
erheblichen Verzögerungen und
Kostenexplosionen. Aktuelles
Problem: Das Herzstück der Anlage,
der Reaktordruckbehälter,
ist falsch konstruiert. Jetzt soll
eine technische Krücke helfen.
Dazu die noch immer ungelöste
Frage nach dem Endlager...
Kultur Joker: Das alles kostet
Geld, werden ärmere Menschen
mithalten können? Wie gestaltet
man die Zukunft sozialgerecht?
Stefan Auchter: Dazu zwei
Punkte. Zunächst: das bestehende
System ist sozial ungerecht.
Vielen Geringverdienenden ist
nicht bewusst, dass sie, um ihren
Weg zur Arbeit mit dem Auto
zurücklegen zu können, mehr
Arbeitszeit brauchen als sie dabei
gegenüber anderen Verkehrsmitteln
sparen. Beispielhaft gesagt:
um gegenüber dem Fahrrad 10
Minuten zu sparen müssen sie
15 Minuten arbeiten. Geringverdienende
können sich kaum
hochwertige Lebensmittel leisten
und keinen energieeffizienten
Kühlschrank. Dazu kommt: Die
Schere zwischen arm und reich
wird immer größer. Es braucht
gute und günstige öffentliche
Verkehrsmittel. Wir können Verschwendung
durch hohe CO2
Preise verteuern und die Einnahmen
pro Kopf zurückverteilen.
Geringverdienende würden profitieren,
denn sie konsumieren
weniger als Reiche. Hier braucht
es politischen Mut. Der BUND
ist im engen Austausch mit dem
Paritätischen Wohlfahrtsverband
um sozial gerechte Lösungen zu
erarbeiten.
Der andere Punkt: Was mich
wirklich ärgert ist, dass diese Kosten
immer betriebswirtschaftlich
gesehen werden. Der Staat
ist doch keine Firma. Eine Firma
muss schauen, ob sie Kosten vermeiden
kann. Nicht so ein Staat.
Hier muss man nicht schauen,
wieviel, sondern wohin Geld
fließt. Kosten bedeuten immer
Arbeitsplätze. Ein Solarmodul
stellt keine Rechnung, jedoch die
Arbeitskraft, dieses herzustellen
und zu montieren. Je mehr Energie
wir im Land erzeugen, desto
mehr Arbeitsplätze schaffen wir
bei uns. Die erneuerbaren Energien
wurden in den letzten Jahren
durch überzogene Bürokratie und
Vorschriften ausgebremst, dabei
gingen hunderttausende Arbeitsplätze
verloren, hauptsächlich bei
Handwerksbetrieben.
Wir verlangen von unserer Landwirtschaft,
dass sie weniger düngt
und spritzt, Blühwiesen anlegt
und Äcker brachliegen lässt.
Das ist richtig so, Artenvielfalt
leidet massiv unter intensiver
Landwirtschaft. Wir werden die
Landwirtschaft für diese Naturdienstleistung
fair bezahlen
müssen, aber wir werden deshalb
Nahrungsmitteleffizienter einsetzen
und trotzdem mehr als bisher
importieren müssen. Wenn wir
Gemüse importieren statt Gas, Öl
oder Uran, sind wir jedoch nicht
mehr abhängig von den Ländern
mit den entsprechenden Bodenschätzen.
Wenn wir sehen, dass
Länder, bei denen wir Erdgas
oder Öl kaufen, die Gewinne in
Waffen investieren und die eigene
Bevölkerung unterdrücken oder
uns bedrohen, haben wir nicht
die Möglichkeit, einfach andere
Lieferländer zu suchen, da ist die
Auswahl begrenzt. Bei Obst und
Gemüse wäre das nicht so.
Kultur Joker: Können die Europäer
effektiv zur Verbesserung
der Weltsituation beitragen oder
sind wir in Europa nicht zahlreich
genug?
Stefan Auchter: Die EU ist der
größte gemeinsame Binnenwirtschaftsraum
der Welt. Wenn wir
Gesetze erlassen, die zu reparierbaren
Elektrogeräten führen, dann
wenden andere Länder mitziehen,
die Hersteller werden kaum Geräte
entwickeln, die in Europa
reparierbar, woanders nicht reparierbar
sind. Wenn hier der Markt
für faire Produkte und gesunde
Lebensmittelwächst, dann strahlt
das auch in andere Länder aus.
Kultur Joker: Und privat, kaufen
sie nur Bio?
Stefan Auchter: Die Fairtrade
oder Biosiegel sind ein guter
Anhaltspunkt. Ich kaufe viel fair
und Bio, aber nicht ausschließlich.
Ich hole Lebensmittel gerne
auf dem Markt, da kenne ich
die Erzeuger*innen, spreche mit
ihnen und kaufe auch, wenn kein
Biosiegel drauf ist. Viele Kleinstbetriebe
erzeugen nach ähnlichen
Grundsätzen wie die Biohöfe,
scheuen aber den bürokratischen
Aufwand der Zertifizierung.Statt
auf billig zu setzen, kaufe ich lieber
weniger ein. Ich muss kaum
Lebensmittel wegwerfen, wenn
das Brot hart wird, mach ich halt
Knödel draus, wenn eine Hose
ein Loch hat, setze ich mich auch
mal an die Nähmaschine und flicke
das. Das mag optisch nicht
immer perfekt sein, aber dazu
stehe ich.
Kultur Joker: Wenn sie sich was
wünschen dürften?
Stefan Auchter: Wir haben
zwischen Breisach und Neuenburg
und im Hochschwarzwald
keine Ortsgruppen. Daher fällt
es mir schwer, mir ein Bild von
der Stimmungslage zu Themen
in diesen Regionen zu machen.
Dort neue Ortsgruppen zu haben
wäre toll.
Kultur Joker: Worauf freuen Sie
sich im gerade begonnenen Jahr?
Stefan Auchter: Ende 2022 wird
das letzte deutsche AKW abgeschaltet.
Wir planen gerade mit
anderen Aktiven eine 2-wöchige
Sommerradtour zu Atomstandorten
in Süddeutschland und der
Nordschweiz, um den deutschen
Atomausstieg zu feiern. Auf diese
Radtour freue ich mich riesig. Die
letzte Etappe wird am 3. September
in Freiburg enden.
Kultur Joker: Sehr geehrter Herr
Auchter, wir bedanken uns für
Ihre Auskünfte.
Bund für Umwelt und Naturschutz
/ BUND
Wilhelmstr. 24a / 79098 Freiburg
/ 0761 / 30383.
Homepage und Bestellung Newsletter:
www.bund-rso.de
nachhaltig KULTUR JOKER 21
Schreibtischtäter ertränken Klimaschutz im Papiersumpf
Insider-Berichte über ein atemberaubendes Arsenal der Nickeligkeiten, über „Klimaschänder“, die an den Schalthebeln
der Macht sitzen und sie auf Klimakrise stellen
„Mein Verhältnis zu Behörden
war nicht immer ungetrübt,
was allein nur daran
lag, daß man nicht kann, was
man nicht übt“ besang einst
Reinhard Mey seinen „Antrag
auf Erteilung eines Antragsformulars“.
Er erntete ob
der amtsschimmeligen Bürokraten
zustimmendes Gelächter
von all den vielen, die
auch schon mal mit „Papier‘n
und Dokumenten aus dem
alten Schuhkarton: Röntgenbild,
Freischwimmerzeugnis,
Parkausweis und Wäschebon“
im Behördendschungel umhergeirrt
sind. Es gibt wohl niemanden,
dem nicht sofort eine
eigene Geschichte einfällt,
da man wegen irgendwelcher
Wasserköpfe, die Absurdes
verlangten, um Bagatellen zu
bescheinigen, nahe dran war,
sich in der Tischkante festzubeißen.
Wenn man endlich seinen
Stempel hat, taugt die Geschichte
meistens noch, um sie
dem johlenden Freundeskreis
– „Das glaubt Ihr jetzt nicht!“
– beim Bierchen zu erzählen.
Die meisten kamen sicher zu
dem Schluss, dass die verstaubten
Aktenberg-Verwalter
sie aus purem Desinteresse
noch x-Mal weggeschickt haben,
aber doch nicht etwa aus
Boshaftigkeit oder gar, weil sie
irgendjemandem Steine in den
Weg legen wollten.
Anders verhält es sich offenbar,
wenn man etwas gegen
die Klimakrise unternehmen
möchte und Genehmigungen
für Wind- Solar- oder Wasserkraftanlagen
benötigt. Da
entfachen unscheinbare Bürokraten
ein wahres Feuerwerk
der kreativen Winkelzüge, mit
dem Ergebnis, dass der fossilnuklearen
Kraftwerks-Wirtschaft
möglichst viel Konkurrenz
vom Hals gehalten wird.
Mit den großen Verbindungslinien
zwischen Energiewende-Verhinderern
vor Ort, den
Anti-Windkraft-Dachorganisationen
und den fossil-nuklearen
Konzernen hat sich der
Kultur Joker bereits im September
2018 beschäftigt. Wie
jedoch die „Täter auf der unteren
Ebene“ agieren, zeigt ein
Blick in das Büchlein ‚Klimaschänder
– Gewinner von Gestern,
Loser von Morgen“ des
Freiburger Öko-Kraftwerks-
Projektierers Andreas Markowsky.
Es ist zum Schreien,
Lachen, Weinen, Haare-raufen
und Hand-vor-die-Stirnklatschen,
was der Autor aus
eigener Anschauung auf dem
Dienstweg durchs Genehmigungslabyrinth
berichtet. Jeder
Party-Löwe wird ihn um diesen
unfassbaren Anekdoten-
Schatz beneiden, mit dem man
sicher ganze Stammtische in
Lach tränen ertränken kann –
wenn‘s nicht so tragisch wäre.
Gut, dass Andreas Markowsky
sich seinen feinen Humor bewahrt
hat, der sich wie ein
rotes Rettungsseil durch das
72-seitige Büchlein zieht. Der
Diplomfinanzwirt und vierfache
Vater war 25 Jahre lang
in leitender Position in der
Kreditwirtschaft, als er beschloss,
sich der Energiewende
zu widmen. Die Fachzeitung
‚neue energie‘ beschrieb ihn
bereits 1999 als „Banker mit
dem Ökospleen“, der in Anzug
und Gummistiefeln an seinem
Dreisam-Wasserkraftwerk angeschwemmte
Äste aus dem
Wasser zog. Seit Mitte der
1980 bemüht sich Markowsky
um Wasserrechte und Genehmigungen
für Wind- und
Solaranlagen. So lang schon!
Doch so weit, dass endlich der
allerletzte begriffen hätte, wie
ernst es mit der Klimakrise
und nuklearen Risiken ist, sind
wir offenbar noch nicht.
Es gibt heutzutage allen
Ernstes Menschen, die fernab
ihres Wohnorts Solaranlagen
verhindern, welche von keiner
Seite aus sichtbar sind –
außer von oben. Dabei geben
sie vor, die Optik eines fernen
Stadtbildes zu retten. Auch die
„Optische Konkurrenz“ von
Windenergieanlagen zu tief im
Boden vergrabenen keltischen
Scherben entstammt nicht irgendwelchen
Erzählungen aus
dem „Irrenhaus“, sondern ist
beinharte Behörden-Realität,
wenn windkritische Zeitgenossen
an den Schalthebeln
der Macht sitzen. Beim Lesen
dieser schrägen Sammlung
des ganz realen Wahnsinns
kann einem gelegentlich das
Kopfkino durchgehen, wenn
man von offiziellen Bescheiden
liest, in denen ausgeführt wird,
wie Wanderer von plötzlich im
Sichtfeld auftauchenden Windmühlen
erschrocken werden
könnten. Nein, da stand nichts
von hinterm Busch hervorhüpfenden
Windrädern die ihren
Mantel aufreißen. Manche
Szenen springen einen förmlich
an, wenn man unter Lachtränen
überlegt, wie das mit
dem Erschrecken der Wanderer
wohl gemeint war.
Wer auf dem Dienstweg
Wasserkraft verhindern will,
lässt offenbar ebenfalls seiner
Kreativität freien Lauf und
schichtet – statistisch – einige
Vögel entlang eines Flusslaufs
so um, dass auch dort welche
postuliert werden, wo ein Wasserkraftwerk
Ökostrom produzieren
könnte.
Wer an der richtigen Stelle
im Genehmigungsgefüge
sitzt, kann unfassbare Possen
mit Auerwild-Kacke veranstalten,
die hübsch mit Federchen
garniert an einem Parkplatz
gefunden wird, der auf der
Rangliste potenzieller Rückzugsorte
für das scheue Federvieh
einen der letzten Plätze
vor einem Rummelplatz belegt
hätte. Der Vogelschiss-Krimi
zieht sich über Monate und es
ist kaum zu fassen, wie Beweisstücke
verschwinden und
die Überprüfung fragwürdiger
Behauptungen vereitelt wird.
Da es so weit hinter der
Schmerzgrenze ja bekanntlich
wieder lustig wird, bietet
Markowskys Büchlein großes
Lesevergnügen oder eigentlich
Vorlese-Vergnügen, denn
Der Autor Andreas Markowsky
man verspürt ständig dieses
unbändige Mitteilungsbedürfnis:
“Hör Dir das an, das hältst
Du im Kopf nicht aus!“. Und
nein, die Umsetzung der Energiewende
scheitert nicht an
technischen Problemen. Weitersagen.
Andreas Markowsky: Klimaschänder
– Gewinner von gestern,
Loser von morgen. Erschienen
im Selbstverlag/Nova
MD, 72 Seiten, zu haben für 10
Euro, ISBN 978-3-96966-896-
2. Mehr Infos auf www. klimaschaender.de.
Eva Stegen
Foto: www.klimaschaender.de
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22 KULTUR JOKER nachhaltig
„Mehr Mehrweg für Freiburg“
Nachfolger des FreiburgCup ist der Mehrwegsystemanbieter RECUP!
Seit November 2021 ist es offiziell:
RECUP übernimmt im
Kampf gegen die Becherflut das
Zepter vom einstigen Pfand-
Pionier FreiburgCup. Gemeinsam
mit RECUP und der ASF
schlägt die Stadt Freiburg damit
ein neues Kapitel auf im Kampf
gegen Einwegverpackungen
und dem täglich anfallenden
Müll. Denn trotz des erfolgreichen
FreiburgCup ist das
Mehrwegpotential noch groß,
wie auch Umweltbürgermeisterin
Christine Buchheit meint:
„Gerade beim Einweggeschirr
sind noch viele Einsparungen
möglich. Die Beliebtheit des
FreiburgCup hat bewiesen, dass
den Freiburger*innen das Thema
Nachhaltigkeit sehr wichtig
ist. Wenn wir das Mehrwegangebot
jetzt aufstocken und alle
mitmachen, sparen wir jährlich
tonnenweise Einwegmüll.“ Michael
Broglin, Chef der Abfallwirtschaft,
ergänzt: „Wir sind
stolz darauf, mit dem Freiburg-
Cup die Weichen für Mehrweg
in Freiburg gestellt zu haben.
Die Mengen an Einwegverpackungsabfällen
sind in den
letzten zwei Jahren jedoch rapide
angestiegen. Dem kann nur
mit neuen Mehrweglösungen
entgegengewirkt werden, vor
allem im Bereich Food togo.“
Das neue System wurde in
einem vom Umweltschutzamt
Freiburg und der ASF geführten
Beteiligungsprozess
ausgewählt, zu dem alle im
Stadtgebiet ansässigen Gastronomiebetriebe
eingeladen wurden.
In gemeinsamer Runde
wurden die Angebote von sechs
Mehrwegsystemanbietern diskutiert
und bewertet. Dabei
konnte der Anbieter RECUP
mit seinem Konzept alle Beteiligten
überzeugen und machte
das Rennen. Damit können die
Freiburger Gastronom*innen
ihrer Kundschaft nicht nur ein
optimales Mehrwegangebot
bieten, sondern bereits jetzt die
Anforderungen der Novelle des
Verpackungsgesetzes erfüllen,
laut der ab dem 01. Januar 2023
das Anbieten von Mehrwegbehältnissen
verpflichtend ist.
Die Stadt Freiburg und die
ASF bedanken sich an dieser
Stelle herzlich bei allen Mitwirkenden
und ehemaligen
FreiburgCup-Teilnehmenden
für das Engagement in Sachen
Nachhaltigkeit und Umweltschutz!
Denn dank des
täglichen Einsatzes für die
gemeinsame Mission, Einwegmüll
zu vermeiden und die
Umwelt zu schonen, konnten
in den letzten 5 Jahren viele
hunderttausend Einwegbecher
gespart und die Menschen für
das Thema „Mehrweg“ sensibilisiert
werden. Mit insgesamt
130.000 produzierten und im
Stadtgebiet verteilten Bechern
ist der FreiburgCup nicht nur
Symbol eines erfolgreichen
Projekts, sondern hat sich über
die Stadtgrenzen Freiburgs
hinaus bundesweit zum Prototypen
der ersten großen Mehrweg-Bewegungin
Deutschland
entwickelt.
Mit RECUP wird nun ein
Profi in Sachen Mehrweg seinen
Platz einnehmen, um in
Freiburg ein flächendeckendes
Mehrwegsystem zu etablieren,
das den vielfältigen Ansprüchen
von Gastronomie und
Kundschaft gerecht wird und
für jede*n zugänglich ist. Mit
einer großen Auswahl an aus
100 % recycelbarem, aus BPAund
schadstofffreiem Polypropylen
bestehenden Mehrweggeschirr
und einem denkbar
einfachen Pfandsystem bietet
RECUP allen Teilnehmenden
ein Rundum-sorglos-Paket für
„Mehr Mehrweg in Freiburg“.
Um den Gastronomiebetrieben
den Einstieg bei RECUP
zu erleichtern, bezuschussten
die Stadt Freiburg und die ASF
die Systemeinführung mit insgesamt
10.000 €. So konnten
die ersten 60 Neukunden bei
einer Mindestvertragslaufzeit
von einem Jahr mit dem Einstiegspaket
„Mehr Mehrweg
in Freiburg“ von günstigen
Sonderkonditionen profitieren.
Binnen kürzester Zeit waren
alle Starterpakte vergriffen, ein
gelungener Start also!
Prämierte Integrationsarbeit
Der Freiburger Integrationspreis wird zum 10. Mal verliehen
Ein Kunstverein, eine Anlaufstelle
für queere Menschen,
ein Sozialdienst für
muslimische Frauen, ein
Sportverein. Sie alle setzen
sich für die Belange
von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte
ein und
sie alle erhalten dafür den
Freiburger Integrationspreis.
Insgesamt mit 5000€ dotiert
wird der Preis im Namen einer
„offenen Stadt“ bereits
zum zehnten Mal verliehen.
Er richtet sich an Freiburger
Vereine, Organisationen,
Initiativen, aber auch Einzelpersonen.
Mit der Verleihung
bekräftigt die Stadt ihre
Orientierung an den integrationspolitischen
Leitzielen,
die sich die Einwohnenden
im Leitbild Migration und
Integration „Wir in Freiburg“
gegeben haben.
Der erste Preis geht dieses
Jahr an den Modernen
Kunstverein, der explizit mit
geflüchteten Menschen zusammenarbeitet,
um Fragen
des Ankommens und der Heimatsuche
zu bearbeiten. Den
zweiten Preis erhält die Rosa
Hilfe, die seit Jahren queere
Der alte FreiburgCup kann noch bis Ende 2022 zurückgegeben
werden
Foto: FreiburgCup
Der Nachfolger RECUP
Geflüchtete unterstützt, gerade
in Asylverfahren, die
nicht selten vor einer langen
Geschichte von Diskriminierungserfahrungen
stattfinden.
Ebenfalls mit dem
zweiten Preis bedacht ist der
Sozialdienst muslimischer
Foto: RECUP
Und der FreiburgCup?
Gesammelte FreiburgCups
können noch bis Ende 2022 gegen
Rückerstattung des Pfandbetrags
bei RECUP und der
ASF zurückgegeben werden.Da
die Mehrwegdeckel Kaufdeckel
sind, wird kein Pfand zurückerstattet.
Als erfolgreiches Abfallvermeidungskonzept
kann
der FreiburgCup für Großveranstaltungen
und Straßenfeste
gegen 1 € Pfand pro Becher bei
der ASF ausgeliehen werden
und wird somit der Freiburger
Stadt- und Kulturszene erhalten
bleiben.
Frauen. Gerade Alltagsfragen
stehen im Mittelpunkt
der regelmäßigen Treffen,
die der Dienst anbietet und
der Frauen in einem oftmals
fremden Alltagsdeutschland
Orientierung gibt.
Zum ersten Mal wird in
diesem Jahr auch der Sonderpreis
in der Kategorie
„Sport“ vergeben. Der PTSV
Jahn Freiburg wird für seine
langjährige Integrationsarbeit
prämiert. Rund 40
Kinder und Jugendliche mit
Fluchthintergrund spielen
dort Fußball.
Dr. Katja Niethammer (Amt
für Migration und Integration),
Lena Grimm (Moderner Kunstverein),
Ulrich von Kirchbach
Foto: Patrick Seeger / Stadt Freiburg
Nachhaltig KULTUR JOKER 23
„Mit der Natur kann man nicht verhandeln“
Harald Welzer fordert in seinem neuen Buch „Nachruf auf mich selbst“ eine radikale Strategie des „Aufhörens“
Der Soziologe, Sozialpsychologe
und Zukunftsarchitekt
Harald Welzer legt in
seinen theoretischen Gesellschaftsanalysen
größten Wert
auf die konkrete Darstellung
praktischer Veränderungsstrategien
sowohl auf individueller
wie auch politischer Ebene. In
seinem Buch „Selbst denken“
(2014) lud er zum Widerstand
gegen den überbordenden
Konsumwahn als Teil eines gelingenden
Lebens ein, in „Alles
könnte anders sein“ (2020)
entwarf er eine optimistischpositive
Gesellschaftsutopie
und deren Voraussetzungen,
die freilich wiederum nur
durch konsequentes gesellschaftspolitisches
Handeln
erreichbar sei. In seinem im
vergangenen Oktober erschienenen
Buch „Nachruf auf mich
selbst“ spitzt er seine kritische
Analytik noch weiter zu und
verbindet dies erstmals mit
sehr persönlichem Erleben aufgrund
seiner Nahtoderfahrung
durch einen Herzinfarkt.
Tote Masse contra Leben
Welzer eröffnet mit einem
Hammer: Unter Berufung auf
das israelische Weizmann Institute
of Science zeigt er auf,
dass im Jahre 1900 die Masse
der von Menschen hergestellten
Objekte etwa drei Prozent
der Biomasse, also all dessen,
was lebt, betragen hat. Dieses
Verhältnis verdoppelte sich
etwa alle 20 Jahre. „Im Jahr
2020 hat die tote Masse – also
Häuser, Asphalt, Maschinen,
Autos, Plastik, Computer usw.
usf. – die Biomasse erstmals
übertroffen. Die Biomasse aller
Wildtiere ist in den letzten
Jahren dagegen um mehr als
vier Fünftel geschrumpft.“
Veranschaulicht bedeute dies,
dass in jeder Woche „für jeden
Menschen auf der Welt Produkte
geschaffen werden, die
seinem Körpergewicht entsprechen.“
Diese Menge künstlicher
Produkte besteht selbstverständlich
aus Substanzen,
„die den lebendigen Böden,
den Wäldern, den Meeren und
Flüssen entnommen werden.“
Welzer charakterisiert diesen
„tippingpoint“: Die Welt wird
„von einer lebendigen in eine
tote umgewandelt. Hergestelltes
schlägt Biomasse. Totes
schlägt Lebendiges.“
Ein fataler Umstand, welcher
aber den heutigen Generationen
kaum bewusst ist, denn
sie sind wie selbstverständlich
in eine kulturelle Entwicklung
hineingewachsen, in der man
„alles immer und immer alles
haben kann“, ohne zu fragen,
wo denn alles herkomme. Deshalb
werde die eingeschlagene
„falsche Richtung“ nur schwer
erkannt, aber: „Eine Kultur,
die wie unsere ihre eigenen
Voraussetzungen konsumiert,
muss im Irrtum sein.“
Dialektik der Aufklärung
Welzer untermauert diese
Feststellungen in Anlehnung
an die Kritische Theorie von
Adorno und Horkheimer mit
einer gründlichen sozialphilosophischen
Betrachtung.
Die mit der Aufklärung verknüpfte,
immer weiter fortschreitende
Entwicklung der
Produktivkräfte und der damit
aufkommende Mythos der
totalen Naturbeherrschung
haben ein Verhältnis des Menschen
zur Natur geschaffen,
das keinen Eigenwert der Dinge
mehr anerkannte, alles der
Verwertbarkeit unterwarf. Die
Endlichkeit der Natur wurde
aus dem Blick verloren und
schließlich wurde noch vergessen,
dass der Mensch selbst ein
Teil von ihr ist. Innovationen
durch immer neue Produkte,
Dienstleistungen und stetiges
Wirtschaftswachstum wurden
als zivilisatorischer Fortschritt
missverstanden und dabei verdrängt,
dass ein solcher nur
durch soziale Intelligenz mit
Bezug auf einen normativen
Zweck, der bestimmt nicht
grenzenloser Konsum heißt,
erreicht werden kann.
Strategie des Aufhörens
Mit Blick auf den galoppierenden
Klimawandel und
den oben beschriebenen „tippingpoint“
geißelt Welzer alle
Hoffnungen, die Erderwärmung
durch technologische
Optimierungen begrenzen
zu können, als Illusion. Optimiertes
Falsches bleibe immer
noch falsch. Die von der Politik
parteiübergreifend propagierte
Praxis, „dass man konventionelle
Produkte ergrünen
lässt, was am Ende einen
riesigen Stadtgeländewagen
mit Hybridantrieb genauso als
,klimafreundlich‘ erscheinen
lässt wie ein Kreuzfahrtschiff
mit Gasantrieb“ erklärt er für
absurd, weil diese nur dann
nachhaltig seien, wenn es sie
gar nicht gäbe. Auch die permanent
sich ändernden und auf
allerlei internationalen Konferenzen
verhandelten und in
ferne Zukunft verschobenen
Zielsetzungen für den Klimaschutz
finden keine Gnade. Sie
blockierten nur den Weg, aktuelle
Probleme aktuell zu lösen.
„Mit der Natur kann man
nicht verhandeln“. Deshalb
erfordere das 21. Jahrhundert
eine Strategie und Methodik
des bewussten Aufhörens und
dies sofort.
Zuvor hatte er die besonderen
und für ihn sehr glücklichen
und lebensrettenden Umstände
der medizinischen Betreuung
bei seinem Herzinfarkt im April
2020 beschrieben. Das drastisch
vermittelte Bewusstsein
von der eigenen Endlichkeit
habe ihm gezeigt, wie kolossal
wichtig es ist, darüber nachzudenken,
was man mit seinem
Leben mache. Und er verallgemeinert
fragend: „Und könnten
wir nicht, wenn wir jetzt von
meinem Fall in die Gesellschaft
zurückblenden, viel besser und
womöglich auch schöner auf
unsere ökologischen Herausforderungen
reagieren, wenn
wir sie als Endlichkeitsphänomene
akzeptieren und endlich
Konzepte des Aufhörens entwickeln
würden, als immer nur
wie in einer immerwährenden
Beschwörung und Grenzenlosigkeit
weiterzumachen und zu
optimieren, was man in Wahrheit
aufgeben müsste?“
In einem eigenen Kapitel
stellt er im Buch eine ganze
Reihe Geschichten des Aufhörens
oder genauer Menschen,
die eine Haltung des bewussten
Aufhörens entwickelt haben,
vor.
Fiktiver Nachruf zu Lebzeiten
Im Zusammenhang seiner
Reflexionen über den Tod und
den mit ihm oftmals verbundenen
Nachrufen stellt Welzer
fest, dass diese ja nur für die
noch Lebenden bedeutungsvoll
sind, denn jeder sinnvolle
Satz setze eine zukünftige Welt
voraus. Deshalb empfiehlt er
jedem und jeder, noch zu Lebzeiten
einen Nachruf auf sich
selbst zu schreiben, „denn in
gewisser Weise würde man sich
ja selbst verpflichten, so werden
zu sollen, wie man gewesen
zu sein gehofft hatte“. Dieser
Vorschlag scheint plausibel,
denn er birgt die Chance, dass
ein vorgezogener Nachruf auf
diese Weise zu einem Weckruf
wird. Welzer geht am Schluss
mit gutem Beispiel voran und
widmet seinem eigenen „Nachruf
auf sein zu lebendes Leben“
ganze 50 hochinteressante und
zum eigenen Nachdenken und
Nachahmen animierende Seiten.
Das Buch ist ein aufrüttelnder
Appell, sich unmittelbar, direkt
und persönlich der destruktiven
unbegrenzten Konsumund
Wachstumslogik unseres
Denk- und Wirtschaftssystems
zu widersetzen. Es enthält noch
viel mehr als die beschriebenen
Aspekte und ist wie alle Welzer
Bücher von A bis Z in einem
flüssigen, zuweilen kurzweiligen
und allgemein verständlichen
Stil geschrieben und vermittelt
trotz seines bitterernsten
Inhalts eine positive, vorwärtsgewandte
Grundstimmung und
verweigert apokalyptischer
Trübsal jeglichen Raum.
Erschienen im S. Fischer
Verlag und unter der ISBN-
Nummer 978-3-10-397103-3 im
Buchhandel für 22 € erhältlich.
Erich Krieger
24 KULTUR JOKER nachhaltig
Rap gegen Rassismus
Freiburger Band QULT veranstaltete Projekttag mit Songwriting-Workshop an Schulen
Unter dem Motto „Rap gegen
Rassismus“ veranstaltete
die Freiburger Band QULT
in Zusammenarbeit mit der
Lessing-Realschule im Haus
der Jugend am 31. Januar einen
Projekttag. „Unsere Motivation
dazu entstand im Laufe
des letzten Jahres, als bedingt
durch die aktuelle Situation für
uns Musiker*innen neue Wege
gefunden werden mussten, um
unsere Musik und Botschaften
mit den Menschen zu teilen. Es
war für uns nicht mehr möglich,
auf den Straßen der Großstädte
Musikdemos zu veranstalten
und uns für Frieden
und Toleranz einzusetzen“,
erklärt die Band ihre Beweggründe
hinter diesem Projekt.
Die Grundidee ist die Durchführung
eines Workshops an
weiterführenden Schulen, der
Schüler*innen dazu befähigen
soll, die eigene Verstrickung
in rassistische Strukturen zu
erkennen, Verantwortung zu
übernehmen und letztendlich
aktiv zu Gestalter*innen unserer
Gesellschaft zu werden.
Der Projekttag begann mit
einem Konzert, bei dem die
Band QULT ihre eigenen Erfahrungen
verarbeitete. Im
Anschluss begaben sich die
Das Pilotprojekt am Deutsch-Französischen-Gymnasium
Schüler*innen in einen Songwriting-Workshop,
bei dem
Beats und Texte erarbeitet
wurden. Ziel des Projekts ist
es, dass die Schüler*innen das
gemeinsam erlernte Wissen
kreativ umsetzen und so in den
Klassen eigene Songs zu den
Themen Rap und Rassismus
entstehen.
Im November fand bereits
ein erfolgreiches Pilotprojekt
am Deutsch-Französischen
Gymnasium statt. Den
Livestream zum Pilotprojekt
gibt’s hier: www.youtube.com/
watch?v=pMyJ2dFXTRE
Das Projekt „Rap gegen
Rassismus“ soll langfristig
auch an anderen Schulen
stattfinden. Interessierte
Foto: Jeremias Vogt
Schüler*innen, Lehrer*innen
oder Rektor*innen können sich
an die Band QULT wenden.
Weitere Infos: www.qultmusic.com
| www.kulturellebildung-freiburg.de/projekte/
rap-rassismus-repression/
„Baubiologische Putzverfahren”,
die für Mensch und Natur in der heutigen Zeit noch wichtiger geworden
sind, zählen zu den auch ästhetisch schönen Techniken
der fugenlosen Badgestaltung, die Thore Friesinger, Malerfachbetrieb
Fresco Raumgestaltung in Freiburg und Umgebung,
anbietet. Dazu gehört marokkanischer „Tadelakt“, ein Kalkputz,
schimmelhemmend, dessen Farbauswahl durch Pigmentierung
„grenzenlos“ wird. Mit „Beton Ciré” entsteht eine Oberfläche in
edler Sichtbetontechnik, auch als Fußboden, farblich nach Kundenwunsch
abgestimmt. Herr Friesinger bietet in seinem Ausstellungsraum
eine große Auswahl an Farbmustern, Beratung
und Konzepterstellung. Vereinbaren Sie einen Termin.
Kartäuserstr. 31a, 79102 Freiburg
www.frescoraumgestaltung.de
frescoraumgestaltung@t-online.de
Tel. 0761/37324
Klangesang den Kindern in Not
Ein Freiburger Musiker ruft mit einem Musikstück zu
Solidarität auf
Zu Anfang und Ende erklingt eine
Spieluhr, wie wir sie alle aus unserer
Kindheit kennen. Und doch führt
das Musikstück „Lullaby in Times of
War“ nicht an das gemütliche warme
Bett eines Kindes im sicheren Europa,
sondern in die Krisenregionen unserer
Welt. Die musikalische wie textliche
Neudeutung des Gedichts „Nana de
Gaza“ des Dichters Carlos Piera geht
auf den Freiburger Musiker, Sänger,
Autor und Tänzer Jörg Hofmann zurück,
der auch hinter dem Freiburger
Zentrum für Flamencokunst steht. Mit
„Lullaby in Times of War“ hat er eine
zurückhaltende akustische Ballade
mit mahnender Botschaft geschrie-
Foto: Jörg Hofmann
ben. Im Mittelpunkt des zugehörigen
Videos steht ein Tanz vor dunkler Kulisse.
Drei Tänzerinnen gleiten zusammen
und auseinander, darüber immer
wieder die Bilder des Gitarre spielenden
Jörg Hofmann, der auch Regisseur des
Videos ist. Mit seinem so traurigen
wie klagenden Schlaflied prangert der
Musiker die schwierige Situation von
Kindern in Kriegsgebieten an. Das
Lied endet mit einer nur zweifelhaften
Hoffnung: „sleep, my love, oh sleep / so
maybe when death comes here to take
you / will take me“. Die Trauer und Verzweiflung
zu transportieren gelingt dem
Lied textlich wie musikalisch. Die Oud,
eine arabische Laute, steht der Stimme
für einen intimen Dialog gegenüber, der
auch Hoffnung verrät.
Auf Hoffnung setzt auch die Spendenaktion,
zu der Jörg Hofmann mittels
seines Musikstücks aufruft. Wer sich für
das Musikvideo dankbar zeigen oder
schlicht Kindern in Not helfen möchte,
kann dies über ein Spendenmodul auf
der Homepage des Musikers tun. Die
Spendenaktion ist Teil des humanitären
Projekts „Musik für Leben“ verschiedener
Freiburger Künstler*innen.
Das Video und weitere Infos unter:
www.joerg-hofmann.com/lullaby-intimes-of-war
nachhaltig KULTUR JOKER 25
Flexibel mit Fixdesk
Im Stühlinger bietet ein neuer Co-Working-Space Raum für Ideen
Ein gemeinschaftlicher Arbeitsplatz
in gemütlicher Atmoshäre.
Das Co-Working
Stühlinger beschreibt sich als
idealen Ort für Freiburgs Kulturszene
und als Alternative zu
den „Co-Working-Giganten“,
die in der Stadt längst etabliert
sind. Wer die Flucht aus dem
Homeoffice wagt und einen Arbeitsplatz
im Gemeinschaftsbüro
sucht, kann im Co-Working
Stühlinger einen von neun
festen Arbeitsplätzen mieten.
Internet, eine Telefonier- und
Videocallkammer, Drucker,
Kaffee und die Möglichkeit,
seine Geschäftsadresse zum
Co-Working-Space zu verlegen,
bietet die Arbeitsplatzlösung
noch dazu.
Als besondere Eigenschaft
heben die Macher*innen ihre
Ambition hervor, die Freiburger
Kulturszene stärken zu wollen.
Nicht nur durch den gemütlichen
Arbeitsplatz als solchen,
der Austausch wie kozentrierte
Arbeitsatmosphäre bieten soll,
sondern auch durch die Konditionen,
zu denen dieser zu
haben ist. Für Kulturschaffende
gibt es Sonderkonditionen.
Sparen können auch flexible
Jobber*innen. Die sogenannten
„Fixdesks“ lassen sich auch
mit anderen Personen teilen
und somit partiell mieten.
Gelegen ist der Co-Working-Space
in der Büggenreuterstraße
9, einem ruhig
gelegenen Gebäude im Klinikviertel.
Im Hinterhaus
proben Musiker*innen – natürlich
schallgedämpft. Die
Arbeitsräume schließen damit
tatsächlich an eine bestehende
Kulturszene an – und erweitern
sie.
Weitere Infos: www.coworking-stuehlinger.de
Foto: Sévérine Kpoti - photographie
Der Stühlinger Blues
Autor und Fotograf Georg Schmidt-Abels berichtet aus dem Freiburg der 90er-Jahre
Um die Bahnhöfe sammelt
sich das Leben. Nicht selten
geht es kontrovers zu. Schräge
Gestalten versammeln sich, ein
bisschen siffig wird es auch.
Georg Schmidt-Abels, Bewohner
und Chronist Freiburgs,
schreckt das nicht, im Gegenteil,
der Journalist, Autor und
Fotograf gibt sich der Unterstadt
Freiburgs als „Kontrastprogramm“
nur zu gerne hin.
Historisch wird es in seinen
nun erschienenen „Notizen aus
der Unterstadt“ auch. Bahnhofsviertel,
Stühlinger und deren
Grenzzonen erscheinen im
Licht des letzten Jahrtausends.
Um 1990 herum, genauer gesagt,
war Schmidt-Abels mit
Kamera und überhaupt scharfgestelltem
Blick mitten drin.
Seine privaten Begegnungen
mit allerlei schrulligen wie liebenswerten
Menschen sind im
Buch niedergeschrieben. Meist
impressionistische Fotografien
der Umgebung und des Ambientes
geben den Beschreibungen
farbiges Kolorit.
Gegliedert ist das Buch topografisch
in die Kapitel „Vor
dem Bahnhof“ und „Hinter
dem Bahnhof“. Auf letzterem
liegt klar das Gewicht. Dort beschreibt
der Autor den „Stühlinger
Blues“. Was den so auszeichnet?
Weniger bloße Trauer,
sondern rhythmisch durchformte
Sehnsucht zwischen dem
wummernden „Free Funk“
seines Musikerkollegens
Mark und dem „Männermittagstisch“
am Karfreitag. Allzu
heilig nimmt sich die Versammlung
dabei nicht aus. Der
arbeitslose Louis erwartet die
Eintreffenden bereits betrunken.
„Er hatte schon sieben Tulpen
beim Frühschoppen in der
Kneipe hinter sich und stöhnte
immer wieder: ‚Mann, bin ich
schon breit!‘“ Zusammen genießen
die Männer, mit ihrem
Lammbraten gegen die christlichen
Sitten zu verstoßen. Ein
Morgenmahl mit Charme.
Szenenhaft, pointiert und
durchaus mit abenteuerlichem
Charakter bleiben Georg Schmidt-Abels
„Notizen aus der
Unterstadt“ ein Vergnügen, das
sich längst nicht bloß aus Retromanie
speist. Es sind die Gesichter,
Menschen, Geschichten,
der Blues, was bleibt.
Georg Schmidt-Abels, „Notizen
aus der Unterstadt“,
Selbstverlag 2020. Erhältlich
in der Buchhandlung Jos Fritz.
26 KULTUR JOKER iTALIEN / literatur
Stimmen aus der zeitgenössischen italienischen Literatur
Der nonsolo Verlag will jungen italienischen Autor*innen eine Bühne bieten
Das Verlagsteam mit Autor*innen
Foto: promo
In ihrer langjährigen Tätigkeit
als Dozentin für italienische
Sprache an der
Universität Freiburg und als
Organisatorin von Veranstaltungen
zur Förderung der italienischen
Kultur musste Alessandra
Ballesi-Hansen immer
wieder eine enttäuschende
Feststellung machen. Das deutsche
Publikum zeigte zwar ein
großes Interesse an den von
ihr eingeladenen jungen italienischen
Autor*innen, diese
aber fanden selten bis nie den
Zugang zum deutschen Buchmarkt,
obwohl ihre Werke in
der Heimat gut bekannt und
manche sogar preisgekrönt
waren. Daher die Entscheidung,
ein auf die gegenwärtige
italienische Literatur spezialisiertes
Verlagshaus zu gründen.
Bei diesem mutigen Unterfangen
haben der Zuspruch
und die Unterstützung eines
engagierten Netzwerkes von
Freelance-Übersetzer*innen
und Autor*innen, darunter der
im letzten Juli verstorbenen
deutschen Übersetzerin Ragni
Maria Gschwendund des
Schriftstellers Paolo Di Paolo,
eine wichtige Rolle gespielt.
Nach einer Phase der gemeinsamen
Reflexion und Planung,
wurde 2017 der nonsolo („nicht
nur“) Verlag mit dem Ziel ins
Leben gerufen, vor allem
jungen italienischen Autoren
eine Bühne in Deutschland
zu bieten. 2018 kam das erste
Buch auf den Markt: „Spiegelungen“
ist eine zweisprachige
Anthologie und hat gleichsam
programmatischen Charakter:
In zehn unveröffentlichten
Kurzgeschichten von ebenso
vielen Autor*innen werden
die Leser*innen aus verschiedenen
Perspektiven mit dem
Thema der Identität konfrontiert
und bekommen einen
Überblick über die Vielfältigkeit
der zeitgenössischen italienischen
Literatur, und nicht
nur das: an der Realisierung
des Bandes waren nämlich
vier Übersetzerinnen beteiligt,
was dessen Vielstimmigkeit
noch erhöht. Dem Problem
der Übersetzung in all seinen
Facetten gilt das besondere
Augenmerk von nonsolo, und
bei ihrer Arbeit können die
Übersetzerinnen auf das Lektorat
von italienischen Muttersprachlerinnen
wie Irene Pacini
zählen, selbst Übersetzerin
für die italienische Sprache.
Dabei geht es nicht um eine
wörtliche, sondern um eine
„kongeniale Übersetzung“,
welche durch einen ständigen
Austausch möglich wird und
auf diese Weise Brücken zwischen
beiden Kulturen zu
schlagen vermag. Für diese
Arbeit wurde nonsolo vom
italienischen Kulturministerium
mit dem dotierten „Premio
Nazionale della Traduzione
2020“ ausgezeichnet und ist
nach der Veröffentlichung von
insgesamt 7 Büchern mittlerweile
eine zwar kleine, aber
etablierte verlegerische Institution,
die auf den Buchmessen
von Frankfurt und Leipzig
präsent ist und Resonanz im
Feuilleton von überregionalen
Zeitungen findet. Die Pandemie
hat freilich dem jungen
Verlag hart zugesetzt. Nachdem
das Jahr 2020 mit der
erfolgreichen Buchvorstellung
von Paolo Di Paolos „Fast“
nur eine Liebegeschichte im
überfüllten Saal des Kommunalen
Kinos gestartet war, sind
alle Möglichkeiten weggebrochen,
sich der Öffentlichkeit
zu präsentieren. Der im Kulturaggregat
in der Hildastraße
ansässige Verlag hat während
der Corona-Krise gleichwohl
ein reges Online-Programm
entworfen. Besonders stolz
ist Alessandra Ballesi-Hansen
auf eine Veranstaltung mit
Schüler*innen aus Baden-
Württemberg, die im Abitur
das Fach Italienisch belegen.
Diese bekamen die Möglichkeit,
die Autorin einer ihrer
Pflichtlektüren, Igiaba Scego,
kennenzulernen. Mit der
Unterstützung des Deutschen
Übersetzerfonds fand zudem
eine hybride Gesprächsreihe
über die „Kongeniale Übersetzung“
statt, die im Oktober
2021 in ein Präsenzsymposium
beim Italienischen Kulturinstitut
in Stuttgart gipfelte. Wegen
der wieder verschärften
gesundheitlichen Lage wurde
nun eine für Januar geplante
Lese-Tour mit der Schriftstellerin
Giulia Corsalini (Die
Tschechow-Leserin) auf Mai
verlegt. Im März wird der
zweite Roman von Paolo Di
Paolo, „Und doch so fern“, herauskommen,
gefolgt von Lisa
Ginzburgs „Cara Pace“ (2021
in die Shortliste des Premio
Strega aufgenommen) und von
Luciano Amurris „Apnea“.
Mehr Infos: www.nonsoloverlag.de
Luca Marras
literatur KULTUR JOKER 27
Schlichte Texte mit Kunstverstand geformt
Hebelkenner Elmar Vogt veröffentlicht einen Aufsatz im aktuellen Band „Das Markgräflerland“
des Geschichtsvereins Markgräflerland
Der Essay ist sprachlichstilistisch
sehr beliebt, findet
sich täglich in Publikationen
aller Art, und wird hierzulande
jedes Jahr mit zahlreichen
Preisen gewürdigt. Als früher
wie spannender Vorläufer lässt
sich das Werk „Attische Nächte“
werten - zwei Bände aus
der Zeit der antiken Literaturlandschaft,
mit dem sich Elmar
Vogt aus dem Hebeldorf Hausen
im Wiesental auseinandersetzte.
Erschienen ist Vogts Aufsatz
im aktuellen Band „Das Markgräflerland“
des Geschichtsverein
Markgräflerland mit
Sitz in Lörrach. Hebelkenner
Vogt stieß auf die namhaften
„Noctes Atticae“, so der lateinische
Originaltitel, beim Stöbern
im Verzeichnis von Hebels
privater Bibliothek. Diese
umfasste sage und schreibe 560
Titel. Vogt ging der reizvollen
Frage nach, warum Hebel, der
von 1760 bis 1826 lebte, die antiken
Bände auswählte, die im
zweiten Jahrhundert erschienen.
Eine Frage übrigens, mit
der Vogt nicht allein war. 1990
resümierte Gertrud Staffhorst
(Karlsruhe) nach intensiver
Forschung, es lasse sich nicht
leugnen, dass Hebel und Aulus
Gellius als Verfasser der
„Attischen Nächte“ verwandte
Geister waren. Gemeinsam sei
ihnen ein pädagogisches Anliegen.
„Wie Gellius die Niederschrift
seiner Textfunde
der Erziehung seiner Kinder
widmete, so dachte Hebel an
die Aufklärung der Landbevölkerung“.
Vogt ging indes der Frage
nach, ob die zwei Bände
hinsichtlich Stils und Inhalts
eine Art Vorbild für Hebels
„Schatzkästlein“ bildeten. Ein
Fazit ist, dass „der Verdienst“
von Hebel wie Gellius in der
sprachlichen Gestaltung liege.
Auf den ersten Blick mögen es
schlichte Texte sein, die jedoch
mit Kunstverstand geformt
wurden, so Vogt. Zudem stieß
er auf Parallelen zwischen dem
bis heute beliebten Schatzkästlein
und den Attischen Nächten.
Beide Verfasser waren
Sammler von Artikeln und
Texten. Festhalten lässt sich
weiter, dass in Vogts Aufsatz
der sprachliche Aspekt an sich
beleuchtet wird. Etwa, dass
attisch ein Dialekt des Altgriechischen
sei, in Attika gesprochen,
die Region um Athen.
Hier studierte Aulus Gellius
(auch Agellius), der wohl von
Ansicht der Titelseite „Attische Nächte“: der Mond leuchtet aufs
nächtliche Athen, und in die Studierstube des Gelehrten.
130 bis 180 n. Chr. zumeist in
Rom lebte. Sein Werk basiert
auf einer Stichwortsammlung
aus zwanzig Notizbüchern,
bestehend aus 400 kurzen Kapiteln.
Bedient werden viele
Stilrichtungen, weshalb die
„Attischen Nächte“ als Paradebeispiel
der sogenannten Buntschriftstellerei
respektive der
Miszellenliteratur (Kurztexte
beliebigen Inhalts) gelten - der
Essay eben. Geboten sind philosophische
und naturwissenschaftliche
Essays, historische
und fantastische Erzählungen
sowie autobiografische Anekdoten.
„Scheinbar mühelos
wechselt Gellius zwischen
ironisch-leichtem Ton und
wissenschaftlicher Strenge,
registriert mal prosaisch kühl,
um dann wieder wild zu fabulieren“,
so Vogt. Alles zusammen
„eröffnet einen unschätzbar
reichen und tiefen Einblick
in die Welt der Spätantike“. So
seien die „Attischen Nächte“
eine Enzyklopädie des antiken
Wissens der verwandten
Kulturkreise Griechenlands
und Roms. Sie berge alles, was
der gebildete Römer seinerzeit
wissen musste, so Vogt.
Vogts Aufsatz enthält darüber
hinaus einiges, was der
gebildete Markgräfler heute
wissen könnte – launig formuliert.
Über Hebel ist zu erfahren,
was es mit dessen Latein-
Faible auf sich hat, warum er
sich nicht als Autor sah, und
vieles mehr – insgesamt eine
aufschlussreiche Lektüre für
lange hiesige Winternächte.
ISBN 978-3-932738-83-8,
der Gesichtsband ist erhältlich
bei Hubert Bernnat, Lörrach,
Telefon 07621 – 88847, Email
hubert.bernnat@t-online.de
Ines Bode
Erinnerungen einer Zeitzeugin
Inge Auerbacher in Gedichten und Begegnungen
Inge Auerbacher wurde am
31.12.1934 in Kippenheim /
Baden geboren. 1942 wurde
sie in das KZ Theresienstadt
deportiert. Sie überlebte bis
zur Befreiung durch die Russen
1945. Mittlerweile lebt
Inge Auerbacher in den USA.
1986 veröffentlichte sie dort ihr
Buch „I Am A Star“, in dem
sie aus Sicht des Kindes, das
sie damals war, die Erlebnisse
im KZ beschreibt. 22 Gedichte
Therese
sind darin enthalten, die nun
erstmals in deutsche Sprache
übersetzt und als schmale,
zweisprachige Broschüre im
Konstanzer Hartung-Gorre
Verlag herausgegeben wurden.
Auch herausgegeben wurden
die Gedichte vom Deutsch-
Israelischen Arbeitskreis Südlicher
Oberrhein (DIA) – 2014
und damit zu Inge Auerbachers
80. Geburtstag.
Nach einer Gedenkstunde
im Reichstag am 27. Januar
soll Inge Auerbacher im
Rahmen ihrer von der DIA
koordinierten Deutschlandreise
auch ihre Heimatregion
besuchen. Am 1. Februar, 14
Uhr kommt sie zu einem Multiplikatorentreffen
in die Alte
Halle der Grundschule Kenzingen.
Hier soll ihr Beitrag
für eine zukunftsfähige Erinnerungskultur
gewürdigt werden.
Am 2. Februar, 15.30 Uhr
Eine Blume bracht‘ ich tief dankbar zum Grab
der Frau, die immer so großzügig gab.
Unter Lebensgefahr war nachts sie gekommen,
brachte Essen, hat sich unser angenommen.
Sie begriff nicht das Klopfen des GI‘s ans Haus:
ein Schuss durch die Tür löscht‘ ihr Leben aus.
Und früher schon, fern, in fremdem Land,
Großmutter starb durch SS – Mörderhand.
Jede Nacht sah mich doch für beide flehn:
in ewigem Licht nun zusammen sie gehn
unscheidbar, jede ein Menschenfreund:
Christin und Jüdin, im Tode vereint.
19. Gedicht aus „Ich bin ein Stern“.
ist die Überlebende Teil einer
Gesprächsrunde in die Synagoge
Kippenheim. Der Tag
schließt mit einer offiziellen
Feier um 18 Uhr und einem
Theaterstück der Theater AG
am Max-Planck-Gymnasium.
Zum Ende ihrer Deutschlandreise
wird Inge Auerbacher am
5. Februar zur Ehrenbürgerin
der Stadt Göppingen ernannt.
Inge Auerbacher, „22 Gedichte
zu ‚Ich bin ein Stern‘“,
übers. v. Susanne Bruckner,
Hartung-Gorre Verlag 2015.
VERANSTALTUNGEN
FEBRUAR 2022
di | 01. FEB | 20:00 UhR
EVA MENASSE
„DUnKelBlUm“
LESUNG UNd GESPRÄch
FR | 11. FEB | 20:00 UhR
iRENE diSchE
„Die militante maDonna“
LESUNG UNd GESPRÄch
FR | 25. FEB | 19:30 UhR
MARc hoFMANN
„horvath UnD Die
verschwUnDenen schüler.
Des lehrers zweiter fall.“
LESUNG UNd GESPRÄch
Unsere ÖffnUngszeiten:
Di-sa 9:30-18:30 Uhr | so 11:30-18:30
79199 Kirchzarten-BUrg | hÖllentalstrasse 96
tel. 07661-9880921 | www.BUchlaDen-rainhof.De
28 KULTUR JOKER rund um den Thurner
Süße Grüße aus St. Märgen
Konditormeisterin Wiebke Hermann zaubert edle Leckereien aus
belgischer Schokolade
Skilift Thurner
Skispaß für die ganze Familie
Der Weg in diese Zauberwerkstatt
ist schon ein wenig
abenteuerlich. Um nach Glashütte,
einem Ortsteil von St.
Märgen, zu kommen, fährt
man gegenüber dem Hotel
Neuhäusle die Straße abwärts
in ein wildes Tal, wo noch
seltene Pflanzen wachsen. In
Glashütte angekommen begrüßt
uns auf dem Dach des
Gasthauses Felsenstüble die
Hexe auf dem Besen. Denn
hier geht es weiter runter zum
Hexenloch.
Hier zaubert Konditormeisterin
Wiebke Hermann
edelste Kunstwerke aus handgeschöpfter
Schokolade aus
Belgien ergänzt durch eine
große Vielfalt origineller süßer
Köstlichkeiten verfeinert mit
Lavendel, Gewürzorangenkaramel,
Vanille und mehr… Für
Olympiasieger Fabian Rießle
aus St.Märgen hatte die Kon-
Herzblut und Fachkompetenz
Schreinermeister Ernst Mark
sorgt in St.Märgen dafür, dass
Wintersportler alles rund um
Ski, Rodel und Nordic Walking
bekommen können. Zufriedene
Kunden schätzen die
gute Beratung.
Eine üppige Auswahl an
Skiern aller Art, Bindungen,
Schuhen, Stöcken, Brillen,
Rucksäcken, Snowboards,
Snowblades, Skibobs gibt es
in seinem Laden zu kaufen
oder auszuleihen. Das vielfältige
Angebot an Schlitten aus
Holz und Kunststoff runden
das vielfältige Angebot ab.
Der Meister nimmt regelmäßig
an den von den Firmen
angebotenen Skitests teil. Und
für Service und Reparaturen
finden sich in seiner Werkstatt
modernste Maschinen. Ski
fahren, so sagt er, macht mit
geschliffenen Kanten und gewachsten
Skiern einfach mehr
Spaß und sicherer ist es auch.
Für den Sommer werden Nordic
Walking- und Teleskop-
Stöcke in allen Preisklassen
angeboten.
In der Schneesaison ist
Marks Geschäft täglich geöffnet.
Außerhalb der Schneesaison
nach telefonischer Terminabsprache:
Tel. 07669-259,
www.ski-nordicwalking.de
ernst.mark@t-online.de
ditormeisterin sogar eigene
Schoko-Skier gezaubert.
Die Pralinen sind ganzjährig
lieferbar. Und auf Wunsch
stellt Wiebkes Chocolaterie
ganz individuelle Geschenkkreationen
her. Persönlich
vorbeikommen, verkosten und
einkaufen ist am Wochenende
und an Feiertagen von 12-18
Uhr im Café Felsenstüble möglich.
Und im Sommer kann
man auch bei einem kühlen
Bier draußen am Bach sitzen.
Und Ferienwohnungen für eine
Auszeit bietet das Felsenhäusle
auch an. Weitere Infos: www.
felsenstueble.de
Foto: Wiebke Hermann
Foto: Ski & Rodel Ernst Mark
Foto: Skilift Thurner
Abseits der vielerorts herrschenden
Wintersporthektik
wird hier vor allem Familien
mit Kindern eine preisgünstige
Alternative zu sonstigen teuren
Skiliftanlagen geboten. Es
handelt sich um einenBügelschlepplift,
dazu kommen 2
Babylifte. Mit einer Länge von
750 Metern ist der Hang gut
überschaubar. Er bietet flache
Abfahrten für Anfänger sowie
steilere Alternativen nah
am Lift. Bei Skiliften herrscht
häufig Hektik, weil die Bügel/
Sitze zum Einsteigen ziemlich
schnell daher gefahren kommen.
Nicht am Skilift Thurner,
hier kommen die Bügel zum
Draufsitzen in gemächlichem
Tempo an, so, dass auch Ungeübte
gut damit klarkommen.
Eine gemütliche Skihütte, am
Wochenende und in den Ferien
von 11-17 Uhr geöffnet, bietet
preisgünstige Speisen und Getränke
an.
Öffnungszeiten des Skiliftes
finden Sie unter:
www.skilift-thurner.de
oder per Telefon:
Tel. +49(0)7669-446 oder
+49(0)1729081537
schwarzwaldwinter KULTUR JOKER 29
Thurner Wirtshaus,
das besondere Hotel und Restaurant
Geboten wird hoch oben auf
über 1000 Metern Höhe eine
gute Küche und für den kleineren
Hunger ein buntes Angebot
an Burgern. Ganzjährig finden
hier Kabarett-, Comedy- und
Musikveranstaltungen statt.
Die Kinder der Gäste können
sich auf den Wiesen hinter der
Herberge austoben - in Gesellschaft
mit Schafen und Alpakas.
Dieser Ort der Begegnung
bietet auch ausreichend Raum
für Tagungen und Meetings.
Jugendliche, die einen Aufbruch
ins Berufsleben suchen,
bekommen hier im Rahmen
der time-out Jugendhilfe Einblick
in die gastronomischen
Berufe.
Direkt hinter dem Wirtshaus
beginnen die Loipen für den
klassischen Langlauf und für
das Skating. Über Schneeverhältnisse,
Beleuchtung der
Loipen und mehr informiert
der „Club Thurnerspur“ unter
Tel. 07669-1020.
Thurner Wirtshaus, Thurner
1, 79274 St.Märgen, Tel.
07669-210, Fax 07669-713,
info@thurner-wirtshaus.de,
www.thurner-wirtshaus.de
Winterfreuden zwischen Belchen, Hohtann und Wiedener Eck
Foto: Klaus Hansen
Foto: Thurner Wirtshaus
Was erschließt die Magie der
winterlichen Schwarzwaldnatur
besser als die Schneewanderung
durch den stillen
Winterwald? Auf eigens dafür
gewalzten Wegen geht es am
Wiedener Eck und an der Belchenbahn
an den Start, am besten
in hohen Wanderschuhen.
Für Langläufer – klassisch
und Skating – stehen Loipen
auf 40 Kilometer Länge zur
Verfügung. Prachtvolle Rundblicke
lassen so manche Anstrengung
beim Laufen vergessen
und eine zünftige Skihütte
mit Wachsraum lädt zur Rast
ein. Weitere Infos unter www.
hohtann-belchen.de
Mit Schneeschuhen und Tourenskiern
läuft es sich auch bei
hohem Schnee gut. Und auch
hier zeigen ausgewiesene Strecken
wo es langgeht, immer im
Blick den Schutz des Lebensraums
der Wildtiere. Mehr Infos
unter www.schwarzwaldregion-belchen.de
und www.
muenstertal-staufen.de
Wegen Lawinengefahr ist
der Westweg zwischen Krinne
und Belchengipfel auch für
Schneeschuhgänger gesperrt.
Für Tourenskifahrer gibt es
bei entsprechenden Schneelagen
mit der traditionellen
Brandenabfahrt – erreichbar
durch Aufstieg vom Münstertäler
Ortsteil Neuhof – eine
naturschonendere Alternative
zum Belchen.
Mit sechs Skiliften rund
um das Wiedener Eck findet
der Alpin-Sportler hier sein
kleines Ski- und Snowboard-
Paradies. Infos: www.skiliftemuenstertal-wieden.de.
Das Skigebiet am Belchen
wird durch die Belchenbahn
erschlossen und hat mit dem
Belchenhaus einen attraktiven
Startpunkt der Pisten. Weitere
Infos: www.belchen-seilbahn.
de
Foto: Elisabeth Jockers
SÜDLICHER SCHWARZWALD 280 – 1.414 M
WINTERFREUDEN am BELCHEN
KONTAKT und INFOS
www.schwarzwaldregion-belchen.de www.muenstertal-staufen.de
30 KULTUR JOKER schwarzwaldWinter
Schneeschuhwandern am Feldberg
Auf den Schutz der Wildtiere achten
Schneeschuhwandern am Feldberg
Foto: Naturschutzzentrum Südschwarzwald
Auerhahn bei Zastler Büst
Foto: Stefan Büchner
Bei diesem Sport erhält unser
Immunsystem eine wirksame
Unterstützung. Fernab
von rasanten Abfahrten ist die
innere und äußere Ruhe bei
der Spur durch die Winterlandschaft
Balsam, die Bewegung
an der frischen Luft verbessert
die Sauerstoffversorgung – das
Wohlbefinden wächst.
Auch das Haus der Natur am
Feldberg bietet Kindern und
Erwachsenen Schneeschuhtouren
an: Schneeschuhwandern
im Naturschutzgebiet ist
möglich – mit Regeln.
Sehr besorgt sind die Naturschützer
dass die Zahl der
Schneeschuhwanderer, die in
gerade im Winter außerordentlich
wichtige Wildtier-Ruhezonen
eindringen, in Besorgnis
erregender Weise steigt. Gera-
de in schneesicheren Hochlagen
leben die vom Aussterben
bedrohten und sehr scheuen
Auerhühner. Wird so ein großer
und schwerer Vogel z.B.
durch einen quer durch den
Wald laufenden Schneeschuhwanderer
oder Skitourengeher
aufgescheucht, verliert er bei
der Flucht sehr viel Energie.
Häufen sich solche Störungen,
können Energieverluste
schnell kritische Grenzen erreichen,
zumal die Winternahrung
der Auerhühner karg ist,
das gleiche gilt auch für andere
Wildtiere.
Bei eigenen Schneeschuhwanderungen
ist der dringende
Appell an die Wanderer
die ausgeschilderten Wildtier-
Ruhezonen unbedingt zu beachten,
im Wald immer auf
den Wegen bleiben, nicht in
der Morgen- oder Abenddämmerung
wandern. Auf Freiflächen
bestehen meist keine
Einschränkungen.
Das Angebot:
** Geführte Schneeschuhtouren
(für Einzelpersonen/
Kleingruppen) – die große
Runde jeden Sonntag bis
Ende März um 11 Uhr – die
kleine Runde am 26.02. und
05.03.2022 jeweils um 12 Uhr
** Geführte Schneeschuhtouren
an frei buchbaren Terminen
(Gruppen) ggf. mit Hütteneinkehr,
täglich möglich bis
ca. Ende März
** Schneeschuhverleih
Infos auf www.naz-feldberg.
de, Anmeldung telefonisch:
07676-933630
Interaktive Ausstellung und faszinierende 3D-Schau
„Talking Ranger“ – so macht Naturschutz richtig Spaß
Wechselnde Zusatzausstellungen
Schneeschuhverleih
Geführte Schneeschuhtouren – auch für Kinder
Dr.-Pilet-Spur 4 • 79868 Feldberg
Tel. 07676 / 9336-30
Info mit Spaß für die ganze Familie
im Haus der Natur am Feldberg
www.naz-feldberg.de
www.naturpark-suedschwarzwald.de
KULTUR-JOKER Januar_Februar_2022 90 x 130 mm.indd 1 11.01.2022 10:46:00
gesundheit KULTUR JOKER 31
Kleines Frühstück und Gewinnaktion für Blutspender*innen
Die Blutspendezentrale des Universitätsklinikums Freiburg spendiert im Februar eine kleine Stärkung und verlost
attraktive Preise
Im Februar erwarten die
treuen Spender*innen in der
Blutspendezentrale des Universitätsklinikums
Freiburg
zwei tolle Aktionen: Jede*r
Blutspender*in bekommt
noch bis Montag, 28. Februar
2022 ein Mini-Frühstück
mit einer Brezel sowie einem
Kaffee oder Tee zum Mitnehmen.
Passend dazu verlost die
Blutspendezentrale 120 hochwertige
Coffee-to-go-Becher
und weitere 600 Trostpreise.
„Wir möchten uns in diesen
angespannten Zeiten bei den
Menschen bedanken, die mit
ihrer Blutspende lebenswichtige
medizinische Hilfe ermöglichen.
Bitte helfen Sie auch
weiter mit, diese Versorgung
sicher aufrecht zu erhalten“,
appelliert Dr. Markus Umhau,
Ärztlicher Leiter der Blutspendezentrale.
Zugangsregelung: Testpflicht
für Blutspender*innen
Seit 17. Januar 2022 müssen
Blutspender*innen bei der
Blutspendezentrale einen negativen
zertifizierten Testnachweis
vorlegen. Testpflichtige
Blutspender*innen können
einen Schnelltest vor Ort unter
Aufsicht von fachkundigem
Personal durchführen. Von
der Testpflicht ausgenommen
sind bei Vorlage eines entsprechenden
Nachweises Personen
mit Boosterimpfung sowie
Personen, deren vollständige
Impfung oder Genesung plus
Impfung mindestens 14 Tage
und nicht länger als drei Monate
zurückliegt.
Aufgrund der aktuellen Situation
bittet die Blutspendezentrale
darum, sich vor jedem
Besuch über die jeweils geltenden
Zugangsregeln zu informieren.
Um Wartezeiten zu
reduzieren ist eine Terminvereinbarung
sinnvoll. Sie ermöglicht
dem Team eine bessere
Planung und Koordination der
Abläufe. Aber auch ohne Termin
bleibt die lebenswichtige
Tat möglich.
In der Blutspendezentrale
gilt seit Beginn der Corona-
Pandemie eine klare Sicherheitsregelung:
Der Gesundheitsstatus
und Risikofaktoren
werden vor Betreten durch die
Mitarbeiter*innen am Einlass
kontrolliert. Im Gebäude
sorgen Sicherheitsabstände,
Maskenpflicht und kontinuierliches
Lüften für den Schutz
von Spendewilligen und
Mitarbeiter*innen.
Terminvereinbarung, aktuelle
Informationen und Hinweise
für Erstspender*innen
unter: www.blutspende-uniklinik.de
Öffnungszeiten der Blutspendezentrale:
Mo und Di, 8 bis
15 Uhr, Mi und Do, 12 bis 19
Uhr, Fr und Sa, 8 bis 13 Uhr
Homeoffice ergonomisch, funktional und gemütlich einrichten
Das Homeoffice ist
zur Lebensrealität vieler
Arbeitnehmer*innen geworden.
Nach einer Schätzung
des Münchner ifo-Instituts
arbeitet derzeit jede*r vierte
Arbeitnehmer*in in Deutschland
voll oder hybrid im Homeoffice.
Für viele kam die
Arbeit im Homeoffice jedoch
überraschend – die meisten
Wohnungen bieten oft nicht genügend
Platz für ein separates
Büro So müssen individuelle,
kreative Lösungen entwickelt
werden, um ein angenehmes,
gesundes Arbeitsumfeld zu
schaffen.
Die Schreiner*innen der
Freien Holzwerkstatt in Freiburg
sind Spezialist*innen
darin, kleine Räume in der
Wohnung multifunktional und
ästhetisch einzurichten und so
den Kund*innen einen idealen
Arbeitsplatz mit viel Stauraum
und cleveren Funktionen zu ermöglichen.
„Jeder Arbeitsplatz
hat unterschiedliche Ansprüche,
denen wir gerecht werden
müssen. Als multifunktionalen
Stauraum empfehlen wir gerne
unsere japanischen Shoji
Schiebetürschränke“, erklärt
Schreinermeister Thomas
Bethmann. Aus Kundenwünschen
ist der FH ModulShoji
entstanden, der individuell
mit Schubladen, Regalfächern
sowie Auszügen für Laptops
und Hängeregister an den
Büroalltag der Kund*innen
angepasst wird. Die Funktionalität
der japanischen Schiebetürschränke
geht dabei Hand
in Hand mit einer klaren und
zeitlosen Ästhetik, die Ruhe in
den Arbeitsraum bringt und
die Möglichkeit bietet, Büroutensilien,
Aktenordner & Co
hinter edlen Türen aus Hemlock-
oder Kirschbaum-Holz
und originaler japanischer
Bespannung unterzubringen.
„Unsere Kund*innen nutzen
die Shojiatmosphäre gerne
auch als Hintergrund für Videokonferenzen
oder professionelle
Webinare – der Shoji
bringt Ruhe ins Bild und die
Privatsphäre bleibt gewahrt“,
berichtet Bethmann.
Wer viel am Schreibtisch
arbeitet, kommt um das Thema
Ergonomie und gesundes
Sitzen nicht herum. Um eine
gesunde Büroarbeit zu gewährleisten,
bietet die Freie
Holzwerkstatt höhenverstellbare
Schreibtische und Stehpulte
an. Eine ausgewogene
Steh-Sitz-Dynamik entlastet
Rücken sowie Wirbelsäule und
fördert außerdem die Kreativität.
Am Telefon oder um den
Rücken zu entlasten, kann man
bequem den Schreibtisch nach
oben fahren und die Arbeit im
Stehen und sogar Gehen erledigen.
Und wer Freunde zu
Besuch hat und ein praktisches
Möbel für den Apero, Snacks
& Co benötigt, rollt das höhenverstellbare
Stehpult einfach
ins Wohnzimmer. Als orthopädischen
Geheimtipp empfiehlt
Schreinermeister Bethmann
die multifunktionalen Bürostühle
von Bioswing. Mit dem
patentierten Sitzwerk und den
individuellen, rückenfreundlichen
Einstellmöglichkeiten
ist der Bioswing der Goldstandard
unter den Stühlen.
Die Freie Holzwerkstatt
in der Fabrik setzt seit Jahrzehnten
auf nachhaltige Produktion,
zertifiziertes Holz,
lösungsfreie Öle und nachhaltigen
Strom. Lieferungen werden
nach Möglichkeit mit dem
Lastenrad getätigt.
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32 KULTUR JOKER musik
Jazz Ende Februar
Zwei Konzerte im Jazzhaus
Schlagzeug, Piano und Saxophon,
mit dieser ungewöhnlichen
Mischung sind Mammal
Hands am Jazz experimenteller
Prägung interessiert. Vom
Spiritual Jazz der 60er bis zur
experimentellen Musik der Art
Terry Riley/Steve Reich treibt
es die Band aus dem britischen
Norwich immer an neue Grenzen.
Am 20. Februar, 20 Uhr
kommen Mammal Hands ins
Jazzhaus Freiburg.
Geistliche Abendmusik
Ein Konzert in Emmendingen
Am 6. Februar, 17 Uhr findet
in der evangelischen Stadtkirche
Emmendingen ein Konzert
mit Geistlicher Abendmusik
statt. Es spielen Ines Then-
Bergh (Violine) und Jörn Bartels
(Orgel). Zu hören ist die
Ballade von Antonín Dvořák,
die zwischen getragenen und
leidenschaftlichen Passagen
changiert. Auch mit Eugène
Ysaÿes Sonate 3 kommt eine
Ballade zur Aufführung. Jubilar
Beethoven ist mit seiner
bekannten Romanze in F-Dur
zu hören, sie ist, wie auch das
Adagietto aus Gustav Mahlers
5. Symphonie, für eine
Vertonung im Duo bearbeitet.
Camille Saint-Saëns erklingt
Seit 1978 zelebriert die Kulturstadt
Karlsruhe den Geburtstag
des berühmten Barock-
Komponisten Georg Friedrich
Händel. Die 44. Internationalen
Händel Festspiele finden in diesem
Jahr vom 18. Februar bis
2. März statt. Am Staatstheater
werden Händels Operninszenierungen
mit internationalen
Musikstars zur Aufführung
gebracht, ebenso wie dessen
Konzerte. Das abwechslungsreiche
Programm umfasst Oratorien,
Opern, Galas und stimmungsvolle
Kirchenkonzerte.
Highlights sind die Premiere
Jazz der anderen Art bietet die
Hammond Jazz Night, dieses
Mal mit einem Tribute an den
Jazzgitarristen Pat Martino, der
letztes Jahr verstarb. Es spielen
das Lorenzo Petrocca Organ
Trio, ergänzt um den Stuttgarter
Tenorsaxophonisten Jürgen
Bothner. Eine Empfehlung für
alle Freunde des Straight Ahead
Jazz. Aufführung am 22. Februar,
20 Uhr. Tickets: www.
reservix.de
als letztjähriger Jubilar mit
seinem späten Werk „Prière“.
Die Abendmusik wird mit Rezitation
und gottesdienstlichen
Texten begleitet. Anmeldung
unter: www.evangelisch-inemmendingen.de
Foto: Bezirkskantorat Emmendingen
Händel zu Ehren
Die 44. Händel Festspiele in Karlsruhe
von Händels „Musical-Drama“
„Hercules“ (18. Februar) und
die Wiederaufführung der lyrischen
Produktion „Tolomeo“.
Weitere Infos: www.staatstheater.karlsruhe.de/programm/
haendel-festspiele/
Aufführung des „Tolomeo“
Foto: Falk von Traubenberg
Techno, Jazz, Waldspaziergänge
Das partizipative Festival „Takeover“ in Baden-Baden
Simon & Garfunkel, ein
zunächst unscheinbares Folk-
Duo, gehören längst zu den
Weltstars der Popmusik. Songs
wie „The Sound of Silence“,
„Bridge over Troubled Water“
oder „Mrs. Robinson“ sind
Welthits, die in diversen Fassungen
schon auf die Bühne
gekommen sind. Eine besonders
erfolgreiche Interpretation
ist die Londoner Tribute-Show
„The Simon & Garfunkel Story“.
Mit einer 7-köpfigen Band,
drei Background Sängerinnen
und zwei Sängern kommen die
Songs in neuer Fassung nun
auch auf die Bühne des Festspielhauses
Baden-Baden. Das
Tribute-Programm führt auch
durch die Karriere der beiden
Musiker, die in ihrem Auftreten
Eine etablierte Institution
wird zum Zukunftslabor. Vom
2.–4. Februar findet im Festspielhaus
Baden-Baden das
partizipative junge Festival
„Takeover“ statt. Altehrwürdiges
wird zur Neuinterpretation
gestellt, Orte der Klassik zu
Technoflächen. Jenseits aller
Klischees wird experimentiert.
Das macht bereits ein Headliner
des Festivals deutlich, die
Jazzrausch Bigband techné.
Jazz trifft auf Techno – eine besonders
tanzfreudige Mischung
(4.2.). Der andere Headliner ist
das Uppercut Dance Theater
mit seiner Performance „SAM-
BA“. Dionysische Energie wird
versprochen, mit diversen
Stilen aus verschiedenen Zonen
der Welt. (5.2./6.2.).
Auch Workshops werden gegeben,
nicht nur mit dem Uppercut
Dance Theater (4.2.).
Der Musiker und Biologe Dominik
Eulberg entführt auf eine
Klangreise durch den Wald
(4.2.), das SWR Symphonieorchester
lädt zur Minimal-Music
Rap über Hass
K.I.Z. sind zurück in Freiburg
Folk-Hits on Stage
The Simon & Garfunkel Story
so sympathisch wie tiefsinnig
sind. Aufführung am 22. Februar,
20 Uhr. Ticket-Hotline:
ein (4.2.). Am Ende steht die
„Takeover-Party“ mit Natur-
Visuals von Dominik Eulberg
(5.2.)
Weitere Infos: www.takeoverfestival.de
Die Jazzrausch Bigband techné Foto: Florian Mondl
Es darf endlich wieder gepflegt
randaliert und gepöbelt
werden. Mit ihrem sechsten
Studioalbum „Rap über
Hass“ kommt die gefeierte
Deutschrap-Formation K.I.Z.
am 25. Februar, 19.30 Uhr in
die Sick-Arena, um eines ihrer
legendären Konzerte zu spielen.
Das 2021 erschienene Album
„Rap über Hass“ knüpft an vergangene
Platten wie „Hahnenkampf“
oder „Sexismus Gegen
Rechts“ an – der Sound ist hart,
die Themen gewohnt politisch.
Das Album beginnt mit Worten
des AfD-Abgeordneten Bernd
Baumann, der K.I.Z. im Bundestag
„gewaltverherrlichend“,
„deutschfeindlich“ und „christenfeindlich“
nannte – ein Geschenk
an die Rapper, die auf
„Rap über Hass“ in gewohnter
Manier Punchlines gegen
Rechts droppen und am Ende
sogar fast schon wehmütig zurückblicken:
„Kinderkram, haben
sie gesagt / stoßt euch erst
mal die Hörner ab / Bis hierher
ist alles gut gegang‘ / Fick-deine-Mutter-Rap
seit 20 Jahrn“.
Tickets: www.vaddi-concerts.
de
Foto: Philipp Gladsome / Gerngross Glowinks
07221/3013-101 oder unter
www.festspielhaus.de
Foto: Hamish Gill
Musik KULTUR JOKER 33
Minimal Music
Steve Reichs Komposition im E-Werk
Das vierte Saisonkonzert
des Freiburger ensemble aventure
am 18. Februar, 20 Uhr
steht unter dem Motto „Unter
Bewunderung der Farben“.
Benannt ist es nach dem Ensemblewerk
der iranischen
Komponistin Farzia Fallah.
Ehsan Khatibi steht ebenfalls
unter dem Einfluss der Farben,
„Drumming“ ist ein Meilenstein
des wegweisenden
Musikers Steve Reich. Neun
Schlagzeuger*innen, zwei
Frauenstimmen und eine Piccoloflöte
sind beteiligt. Sinfonische
vier Sätze gliedern das
abendfüllende Stück der Minimal
Music. Reich verfeinert hier
seine Technik des „Phasings“,
der Verschiebung und Überlagerung
synchroner Patterns.
Inspiriert wurde Steve Reich
zu seinem Stück von der Musik
in Ghana. Die Instrumente
dort sollen durch die Singstimmen
und die Flöte nachgeahmt
werden. Das Konzert findet im
Rahmen der Reihe „SWR Linie
2“ am 11. Februar, 20 Uhr im
E-Werk in Freiburg statt.
Foto: Jay Blakesberg
Klangfarben hören
Das ensemble aventure
konkret zerfließenden Digitalfotografien,
die in „Stiching II“
musikalisch neu interpretiert
sind. Martin Schüttlers Trio
„low poly rose“ widmet sich
ebenfalls dem Seheindruck.
Außerdem zu hören sind an
diesem Abend die experimentelle
Musik Clara Iannottas
„Al di lá del bianco“, Andreas
Fervers „Septett“ und Valentin
Schaffs Simultanstück „(große
starke Hände) && (let them
go to sleep III)“. Ebenfalls integriert
in den Abend in der
Elisabeth Schneider Stiftung
in Freiburg ist ein Konzertgespräch
mit der Schriftstellerin
Annette Pehnt.
„Einfach nur: krass!“
Im Gespräch: Freiburger Duo WILLMAN, gewann gleich drei Auszeichnungen
Das Freiburger Duo Willman,
bestehend aus Sängerin
Julia Lauber (23) und Schlagzeuger
und Produzent Felix
Birsner (27), veröffentlichte
im August 2021 ihr Debütalbum
“100 m²”, mit dem
sie zuletzt beim „Deutscher
Rock & Pop Preis 2021“ drei
Auszeichnungen gewannen.
Elisabeth Jockers sprach mit
ihnen über Protestlieder, musikalische
Vorbilder und Pläne
für die Zukunft.
Kultur Joker: Euer Debütalbum
„100 m²“ erschien im
August 2021 – wenige Monate
später räumt ihr damit als
„Bestes Popalbum“, „Beste
Electro-Pop-Band“ und in der
Hauptkategorie „Pop“ gleich
drei Auszeichnungen beim
„Deutscher Rock & Pop Preis
2021“ ab. Mal ehrlich, was war
euer erster Gedanke?
Willman: Einfach nur:
„krass“ – wir haben gar nicht
mehr damit gerechnet und dann
gleich dreimal ausgezeichnet
zu werden, das hat uns natürlich
riesig gefreut und stolz gemacht!
Gleich mit dem ersten
Debutalbum so eine Auszeichnung
zu bekommen hat uns sehr
geehrt!
Kultur Joker: Klimawandel,
Rassismus, Sexismus, Einsamkeit.
Auf „100 m²“ schneidet
ihr die großen Themen unserer
Zeit an und verpackt sie mit
lockerem und vor allem tanzbaren
Pop- und Electrosound.
Das erinnert uns fast an die alten
Protestliedermacher*innen
der 60er/70er Jahre – aber mit
modernem Klang. Soll „100 m²“
denn ein Protestalbum sein?
Oder was ist eure Intension
hinter diesem Werk?
Julia Lauber und Felix Birsner
Willman: Was für ein schöner
Titel „Protestalbum“! Vielleicht
kann man es tatsächlich
so nennen. Einerseits in der
Form wie die Songs rausgekommen
sind. Wir haben über
ein Jahr lang jeden Monat einen
Song geschrieben und releast
und diese dann auf dem
Album zusammengefasst und
damit mit den üblichen Releasestrategien
gebrochen.
Andererseits thematisch. Musik
hat die Möglichkeit auf
eine andere Art und Weise zu
kommunizieren und vielleicht
trockene Themen in spannende
Beats zu verpacken – wir wollen
das nutzen, um über wichtige
Themen zu sprechen.
Da wir jeden Song in einem
spezifischen Monat geschrieben
haben, hört man auch ganz
genau, was uns in dem Monat
Foto: WILLMAN
Das Duo FisFüz wurde 1995
von den Musiker*innen Annette
Maye (Klarinette) und Murat
Coşkun (Perkussion) gegründet.
Mit ihrem Projekt verbinden
beide ihre Vorliebe für innovative
Weltmusik mit vielen
Improvisationen und kreativen
Arrangements. Weltoffen, offen
für Kollaborationen blieben
sie stets. Für ”Multiphonics
2021” arbeiten Maye und
Coşkun mit zwei langjährigen
Weggefährten zusammen: dem
Freiburger Bassisten Winfried
Holzenkamp und dem Zink-,
Schalmei- und Dudelsackspieler
Ian Harrison. Die international
agierenden, vielseitigen
Musiker*innen sind am 11. Februar,
20 Uhr in der Martinskirche
Müllheim und am 12.
Februar, 20 Uhr im E-Werk in
Freiburg zu hören.
klanglich aber auch thematisch
stark beschäftigt hat und wie
sich manche Sachen verändert
haben. So waren wir beim ersten
Song „Wie soll dein Morgen
sein?“ noch ganz euphorisch
und optimistisch, dass
sich jetzt mal was ändert und
sind beim letzten Song „Schon
gleich“ etwas realistischer geworden
und sagen „ja, es kann
sich was verändern, aber dafür
müssen wir uns bewusst
entscheiden und anfangen,
in den ganz eigenen, unterschiedlichen
Handlungsmöglichkeiten
– das kann Sprache
sein, Ernährung, aber auch nur
der freundlichere Umgang mit
sich selbst.“
Kultur Joker: Habt ihr eigentlich
musikalische Vorbilder?
Oder Künstler*innen,
die euch inspirieren?
Willman: Mine inspiriert
uns stark mit ihren spannenden
Arrangements und facettenreichen
Texten – sie spricht in
ihrer Musik auch viele wichtige
Themen an. Dann wäre da
noch Finna, mit der wir auch
ein Feature machen durften,
die immer wieder zeigt, wie
politische Musik abgehen und
trotzdem in den Arm nehmen
kann. Aber auch Nura, Aisha
Vibes, Alli Neumann und noch
so viel mehre.
Kultur Joker: Felix, du
spielst Schlagzeug, hast inzwischen
dein eigenes Musikstudio,
produzierst und mischst
für andere Künstler*innen
und unterrichtest Schlagzeug.
Wie würdest du die Klangwelt
eures Duos beschreiben? Worauf
legt ihr besonders großen
wert?
Willman: Auf unserem Album
hört man aktuell eine
vielfältige Klangwelt. Über
den Entstehungsprozess des
Albums haben wir auch gemerkt,
dass wir von vielen verschiedenen
Sounds inspiriert
und begeistert sind und haben
uns auch die Freiheit genommen,
diese Vielfalt in unseren
Sound einfließen zu lassen.
Wir achten aber darauf, dass
es für die Hörer*innen immer
wieder frische und neue Elemente
gibt und gehen bei der
Soundsuche auch sehr offen an
die Sache ran. Alles um uns
herum wird mikrofoniert und
im Anschluss bearbeitet. In
World Music
FisFüz im E-Werk
Foto: Yoshi Toscani
“Blase” hört man zum Beispiel
einen Ventilator.
Kultur Joker: Wie habt ihr
euren Erfolg gefeiert? Oder
ging’s gleich weiter im Studio?
Willman: Wir haben natürlich
gleich all unseren
Menschen um uns rum und
in Social Media von der tollen
Nachricht erzählt und uns
erstmal riesig gefreut! Da wir
seit ein paar Wochen in der
Planungsphase für eine größere
Kampagne sind, haben wir
danach ziemlich schnell wieder
weitergebastelt. Das gibt
ja auch einfach nochmal einen
neuen Motivationsschub!
Kultur Joker: Das neue Jahr
hat gerade angefangen. Habt
ihr Projekte und Pläne für
2022, über die ihr schon sprechen
möchtet?
Willman: Das große Projekt
für 2022 ist die Alkohol
Awareness Kampagne die wir
gerade planen. Die wird vom
14.-22.05. stattfinden und da
wird’s eine ganze Menge Aktionen
geben: neues Musikvideo,
Single Release, Social
Media Hashtag Kampagne,
Tour durch Suchtkliniken und
ein großes Abschlusskonzert
in Freiburg. Wenn man über
Alkohol spricht ist man immer
gleich der Oberspießer – wir
wollen ein bisschen was Neues
in den Diskurs bringen und
dabei nicht sagen „Alkohol ist
böse“, sondern einfach mehr
normalisieren, dass man darüber
spricht.
Kultur Joker: Liebe Julia,
lieber Felix, herzlichen Dank
für das Gespräch!
34 KULTUR JOKER Veranstaltungen
Klavierfuror
Abgrund mit Humor
Robert Griess stellt sich dem
Untergang mit Schwung entgegen.
„Apocalypse Baby!“
heißt sein Programm und verkündet:
„Jetzt geht der Spaß
erst richtig los!“ Der Kölner
Kabarettist nimmt sich die
politischen Katastrophen unserer
Tage, also Neidhammelkultur,
Joghurtkultur oder
Wutbürgerkultur und setzt ihr
seinen ganz eigenen Humor
entgegen. Vereint mit dem
erfolgreichen Schlachtplatte-
Ensemble bietet seine Show
Monologe, Dialoge, irre Szenen
und relevante Themen im
Treffen der Krimigrößen
Krimi im Dreierpack. Unter
dem Motto The Crime Pack
kommen drei der renommiertesten
Thriller-Autor*innen
Deutschlands auf große Lesereise.
Arno Strobel, Andreas
Winkelmann und Romy
Hausmann lesen nicht nur aus
ihren aktuellen Werken, sondern
sind publikumsnah auch
für manche Erzählung zu ihren
biografischen Hintergründen
oder ihrem Arbeitsalltag
zu haben. Für Fans ihrer Bücher
also ein besonderer Anlass,
spannende Einblicke in
die Entstehung der beliebten
Klinikschicksale
Yael Inokais Roman „Ein
simpler Eingriff“ erzählt von
Meret, einer Krankenschwester
in der Nachkriegszeit.
Zunächst sehr zufrieden mit
ihrem Beruf, stößt sie eines
Tages auf eine neue Behandlungsmethode,
die vor allem
Frauen von psychischen
Leiden befreien soll. Nachwirkungen
negativer Art
stehen im Raum, aber Meret
bleibt optimistisch – auch als
ihr erste Zweifel kommen.
Schließlich gibt ihr die Klinik
Halt, auch für ihre Liebe
zu einer Kollegin. Yael Inokai
liest am 24. Februar, 19 Uhr
Freiburg
Anne Folgers Klavierkabarett
geht an die ungemütlichen
Punkte, also bis in die Fußnoten.
Ihr Programm „Fußnoten
sind keine Reflexzonen“
sucht sich die ungewöhnlichen
Blickwinkel auf unsere Wirklichkeit.
Ob es ein Vergleich
der Stones mit Brahms oder
ein Ansingen gegen Großkonzerte
mit Schmachtpiano
ist – Anna Folgers Programm
vereint Klangkunst mit bissigem
Humor. Kein Wunder
eigentlich, schließlich kann
Folger ihrem Kleinkunstpublikum
sogar das Konzertexamen
vorweisen. Wenn das
keine Fußnote wert ist! Auftritt
am 5. Februar, 20 Uhr im
Vorderhaus.
Foto: Guido Werner
Freiburg
Ultraschnelldurchlauf. Auftritt
am 25. Februar, 20 Uhr
im Vorderhaus.
Foto: Robert Griess
Freiburg
Krimiliteratur zu erhalten.
Das Crime Pack kommt am
18. Februar, 20.30 Uhr in den
Freiburger Paulussaal.
Foto: Gregor Middendorf
Basel
im Literaturhaus Basel aus
ihrem neuen Roman. Das Gespräch
moderiert Marion Regenscheit.
Foto: Ladina Bischof
Bitte beachten Sie die Hygiene– und
Voranmelderegelungen sowie
eventuelle Absagen
Weitere aktuelle Termine finden Sie im
Online–Veranstaltungskalender unter:
www.kulturjoker.de
Di 1. Februar
Freiburg
Literatur
19 h: „Leave the World Behind / Inmitten der
Nacht“ – Lesung und Gespräch mit Rumaan Alam
| Im Rahmen der Reihe „Transatlantic Tuesday“.
Carl-Schurz-Haus, Online, Eisenbahnstr. 58-62
Musik
20 h: „Bach: H-Moll-Messe“ / Balthasar-Neumann-
Chor. Konzerthaus Freiburg, Konrad-Adenauer-
Platz 1
Theater & Tanz
09 h: „Pippi Langstrumpf“ / für Kids ab 5 Jahren.
Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
10 h: „Michael Kohlhaas“ / 14+. Theater im
Marienbad, Marienstr. 4
11:30 h: „Pippi Langstrumpf“ / für Kids ab 5 Jahren.
Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
Basel
20 h: „Klassikermaschine: The Pink Panther“ /
Ballett. Theater Basel, Elisabethenstr. 16
20 h: „Penthesilea“. Theater Basel, Elisabethenstr.
16
Andere Orte
Kirchzarten
20 h: Lesung: „Eva Menasse: Dunkelblum“.
Buchladen in der Rainhof Scheune, Höllentalstr.
96
Mi 2. Februar
Freiburg
Musik
20 h: Heim und Flucht Orchester. Theater Bar,
Bertoldstraße 46
Theater & Tanz
10 h: „Michael Kohlhaas“ / 14+. Theater im
Marienbad, Marienstr. 4
14:30 h: „Kasper und der magische Mantel“
- Freiburger Puppenbühne. Harmonie Kino,
Grünwälderstr. 16-18
16 h: „Kasper und der magische Mantel“ -
Freiburger Puppenbühne. Harmonie Kino,
Grünwälderstr. 16-18
20:30 h: „Kuss und Umarmung, Deine Hildegard
von Bingen“ / Eine Annäherung in Wort, Musik und
Bild von und mit Cordula Sauter. E-Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
Führungen
12:30 h: Kunstpause – Blick in die
Schwarzwaldstuben. Augustinermuseum,
Augustinerplatz
Vorträge & Gespräche
18 h: „Alles im Blick? Interdisziplinäre
Vortragsreihe Nachhaltigkeit“ / Universität
Freiburg. Digitaler Raum,
Basel
Kunst
14 h: Workshop für Kinder: Rundgang durch die
Ausstellung „Georgia O’Keeffe“ und anschliessend
im Atelier spielerisch experimentieren Fondation
Beyeler, Baselstrasse 101
Theater & Tanz
19:30 h: „Onkel Wanja“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Vogelgrun, Frankreich
16 h: „Trait(s)“ – Compagnie Scom. Art‘Rhéna,
Île du Rhin
44. Inter. Händel-Festspiele
18.02.-02.03.
Karlsruhe
www.haendel-karlsruhe.de
Do 3. Februar
Freiburg
Theater & Tanz
09:30 h: „Pippi Langstrumpf“ / für Kids ab 5 Jahren.
Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
19:30 h: „Manon“ / In französischer Sprache
mit deutschen Übertiteln. Theater Freiburg,
Bertoldstr. 46
20 h: Premiere: „Eine Frage des Anfangs“ / Ann
Sam Bell. Südufer, Haslacher Str. 41
Vorträge & Gespräche
18 h: Artist Talk mit Susanne Kühn. Museum für
Neue Kunst, Marienstr. 10A
19:30 h: Online-Vortrag: „Sortiermaschinen: Die
Neuerfindung der Grenze im 21. Jahrhundert“ -
Prof. Dr. Steffen Mau (Soziologie, Berlin) in der
Reihe „Konturen der nächsten Gesellschaft“.
Katholische Akademie, Wintererstr. 1
Basel
Theater & Tanz
19 h: „Die Zauberflöte“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
19 h: „Verlorene Illusionen“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Fr 4. Februar
Freiburg
Kunst
12:30 h: Kurzgeschichte(n) – Der Freiburger
Setzkasten. Museum für Stadtgeschichte,
Münsterplatz 30
Musik
18 h: Orgelmusik / Min Woo von der Hochschule
für Musik Freiburg. Augustinermuseum,
Augustinerplatz
20 h: Die Toten Ärzte. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Theater & Tanz
11:30 h: „Pippi Langstrumpf“ / für Kids ab 5 Jahren.
Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
17 h: „Eine Frage des Anfangs“ / Ann Sam Bell.
Südufer, Haslacher Str. 41
19:30 h: „Madame Butterfly“ - Giacomo Puccini.
Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „Eine Frage des Anfangs“ / Ann Sam Bell.
Südufer, Haslacher Str. 41
20 h: „SOUVENIR – Das wahre Leben der
Florence Foster Jenkins“ - Die Schönen.
Musiktheater im E-Werk, Ferdinand-Weiß-Str. 6a
20 h: Premiere: „Am Ende Licht“ - Simon
Stephens. Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
Kabarett & Comedy
20 h: „Quichotte - Nicht weniger als ein Spektakel“.
Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Eine Winterreise“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Baden-Baden
21 h: „Takeover“ – Das Junge Festival Baden-
Baden. Festspielhaus Baden-Baden, Beim Alten
Bahnhof 2
21 h: Jazzrausch Bigband 7 Techno-Jazz.
Festspielhaus Baden-Baden, Beim Alten Bahnhof
2
Müllheim
19:30 h: Erzählkunstabend – Unglaublich und
doch wahr? Mediathek Müllheim, Nußbaumallee 7
Mulhouse
19 h: Les concerts de chambre de l’OSM / Philip
Glass au carré. Auditorium du conservatoire, 1
Rue de Metz
Waldkirch
20 h: „Lyra meets Sax“ mit Mike Schweizer, Petra
Gack, Florian Döling. Theater am Kastelberg,
Bergstr. 8
Sa 5. Februar
Freiburg
Musik
12 h: Orgelmusik / Min Woo von der Hochschule
für Musik Freiburg. Augustinermuseum,
Augustinerplatz
Theater & Tanz
15 h: „Pippi Langstrumpf“ / für Kids ab 5 Jahren.
Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
17 h: „Eine Frage des Anfangs“ / Ann Sam Bell.
Südufer, Haslacher Str. 41
19 h: „Hey, hey, hey, Taxi!“ / 5+. Theater im
Marienbad, Marienstr. 4
20 h: „Die Seuche“ - Mahin Sadri & Amir Reza
Koohestani nach dem Roman „Die Pest“ von
Albert Camus. Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „Eine Frage des Anfangs“ / Ann Sam Bell.
Südufer, Haslacher Str. 41
20 h: „SOUVENIR – Das wahre Leben der
Florence Foster Jenkins“ - Die Schönen.
Musiktheater im E-Werk, Ferdinand-Weiß-Str. 6a
Kabarett & Comedy
20 h: „Fußnoten sind keine Reflexzonen“ -
Anne Folger / Klavierkabarett. Vorderhaus,
Habsburgerstraße 9
Basel
Kunst
14 h: Young Studio: Auseinandersetzung mit der
Ausstellung „Georgia O’Keeffe“ sowie Anfertigung
eigener Zeichnungen. Fondation Beyeler,
Baselstrasse 101
Theater & Tanz
19:30 h: „Die Zauberflöte“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
19:30 h: „Swiss Dance Days: fantasia“ / Ballett.
Theater Basel, Elisabethenstr. 16
21 h: „Swiss Dance Days: DOOM“ / Ballett.
Theater Basel, Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Baden-Baden
20 h: „Uppercut Dance Theater“ – Samba.
Festspielhaus Baden-Baden, Beim Alten Bahnhof
2
Hartheim
20 h: „Voice Passion by Candlelight“ – Lauren
Francia & Franz Garlik. Salmen Hartheim,
Theatersaal, Rheinstr. 20
Lahr
20 h: „Schlachtplatte – Jahresendabrechnung
’21“ / Ensemble-Kabarett-Quartett: Robert Griess,
Sebastian Rüger, Henning Schmidtke und Dagmar
Schönleber. Parktheater Lahr, Kaiserstraße 107
Staufen
19:30 h: Erzählkunstabend – Unglaublich und
doch wahr? Stubenhaus Staufen, Hauptstraße
54A
Waldkirch
20 h: „Wenn der Dämon kommt“ - SpielArt
Emmendingen. Theater am Kastelberg, Bergstr. 8
So 6. Februar
Freiburg
Theater & Tanz
11 h: „Kasper und der magische Mantel“ -
Freiburger Puppenbühne. Vorderhaus,
Habsburgerstraße 9
12:30 h: „Kasper und der magische Mantel“
- Freiburger Puppenbühne. Vorderhaus,
Habsburgerstraße 9
15 h: „Platonow“ - Anton Tschechow. Theater
Freiburg, Bertoldstr. 46
17 h: „Eine Frage des Anfangs“ / Ann Sam Bell.
Südufer, Haslacher Str. 41
19 h: „SOUVENIR – Das wahre Leben der
Florence Foster Jenkins“ - Die Schönen.
Musiktheater im E-Werk, Ferdinand-Weiß-Str. 6a
Kabarett & Comedy
19 h: „Es geht dahi“ - Eva Karl Faltermeier.
Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
Führungen
10:30 h: „Johann Baptist Kirner. Erzähltes Leben“.
Augustinermuseum, Augustinerplatz
15 h: Freundschaftsspiel. Horst und Gabriele
Siedle-Kunststiftung. Museum für Neue Kunst,
Marienstr. 10A
Basel
Theater & Tanz
Veranstaltungen KULTUR JOKER 35
18 h: „Verlorene Illusionen“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
18:30 h: „Eine Winterreise“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
18:30 h: „Ulysses“. Theater Basel, Elisabethenstr.
16
Andere Orte
Baden-Baden
12 h: „Uppercut Dance Theater“ – Samba.
Festspielhaus Baden-Baden, Beim Alten Bahnhof
2
Emmendingen
17 h: Geistlichen Abendmusik mit Ines Then-Bergh
(Violine), Jörn Bartels (Orgel). Ev. Stadtkirche
Emmendingen, Am Schlossplatz 2
Lörrach
11:30 h: Öffentliche Führung durch die
Sonderausstellung „1870/71 – Nachbarn im
Krieg“. Dreiländermuseum, Basler Str. 143
Mo 7. Februar
Freiburg
Musik
20 h: 3. Sinfoniekonzert mit Werken von Benjamin
Britten, Sergej Koussevitzky & Béla Bartok.
Konzerthaus Freiburg, Konrad-Adenauer-Platz 1
Basel
Theater & Tanz
18:30 h: „Don Carlos“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
19:30 h: „Der Spieler“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Di 8. Februar
Fondation Beyeler, Baselstrasse 101
Do 10. Februar
Freiburg
Theater & Tanz
20 h: Premiere: „Inventaire après cession“ /
Compagnie La Petite x. Südufer, Haslacher Str. 41
Kabarett & Comedy
20 h: „Ich hab nichts gegen Frauen, du Schlampe!“
- Sarah Bosetti. Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
Vorträge & Gespräche
18 h: Jour Fixe mit der Künstlerin Eva Rosenstiel.
Museum für Neue Kunst, Marienstr. 10A
19 h: Online-Gespräch: „Die EU und Afrika
Auf dem Weg zu einer neuen Partnerschaft?“.
Katholische Akademie, Wintererstr. 1
Basel
Kunst
10 h: Sketch it!: Auseinandersetzung mit der
Ausstellung „Georgia O’Keeffe“ sowie Anfertigung
eigener Zeichnungen. Fondation Beyeler,
Baselstrasse 101
Theater & Tanz
19:30 h: „Un sentiment de vie - Ein Lebensgefühl“.
Theater Basel, Elisabethenstr. 16
20 h: „Klassikermaschine: The Pink Panther“ /
Ballett. Theater Basel, Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Vogelgrun, Frankreich
15 h: „Enfant du vent“ – Cécile Corbel. Art‘Rhéna,
Île du Rhin
Waldkirch
16 h: „Kasper und der Pirat der sieben Meere“ -
Freiburger Puppenbühne. Theater am Kastelberg,
Bergstr. 8
Comedy-Marathon
Die 1. Komische Nacht Freiburg begrüßt 5 Comedians in 5 Locations
Die Komische Nacht gehört
zu den erfolgreichsten
Live-Comedy-Formate in
Deutschland. In mehr als 30
deutschen Städten erleben die
Zuschauer*innen einen ausgelassenen
Abend mit Comedy,
Kabarett, Zauberkunst und
mehr in den schönsten Cafés,
Bars und Restaurants der
Stadt. Am 16. März laden nun
die Alemannische Bühne, das
Cala Theater, das Gasthaus
Schiff, das St. Ottilien sowie
das Vorderhaus zur 1. Komischen
Nacht Freiburg ein.
Die Komische Nacht präsentiert
einen Querschnitt durch
die aktuelle Comedyszene
in Deutschland. In den fünf
Freiburger Locations treten
die Comedians Cüneyt Akan,
El Mago Masin, Florian Simbeck,
Johnny Armstrong und
Roberto Capitoni für jeweils
20 Minuten auf. So erlebt das
Publikum an einem Abend
verschiedene Comedians und
andere Spaßmacher*innen,
die unter anderem durch Aufritte
im Quatsch Comedy Club
oder bei Nightwash bekannt
sind. Das besondere: Nicht
die Besucher*innen müssen
von Lokal zu Lokal wandern,
um die fünf verschiedenen
Künstler*innen sehen zu können,
sondern jeder Gast kauft
sich eine Eintrittskarte für
seine Lieblingslocation. Die
Künstler*innen sind es dann,
die an diesem Abend von Club
Roberto Capitoni
Foto: Veranstalter
zu Club ziehen und für einen
unvergesslichen Abend mit
viel Humor, Essen und Trinken
sorgen.
Karten für dieses Comedy-
Highlight gibt es ab sofort in
den beteiligten Lokalen und im
Internet unter www.komischenacht.de.
Die Veranstaltung
beginnt um 19.30 Uhr, der
Einlass erfolgt je nach Ort ab
ca. 18 Uhr.
El Mago Masin
Foto: Veranstalter
Freiburg
Musik
20 h: 3. Sinfoniekonzert mit Werken von Benjamin
Britten, Sergej Koussevitzky & Béla Bartok.
Konzerthaus Freiburg, Konrad-Adenauer-Platz 1
Theater & Tanz
10 h: „Hey, hey, hey, Taxi!“ / 5+. Theater im
Marienbad, Marienstr. 4
20 h: „Am Ende Licht“ - Simon Stephens. Theater
Freiburg, Bertoldstr. 46
Basel
18 h: „Familienkonzert: Der Karneval der Tiere“ /
Oper. Theater Basel, Elisabethenstr. 16
Mi 9. Februar
Freiburg
Theater & Tanz
14:30 h: „Kasper und der magische Mantel“
- Freiburger Puppenbühne. Harmonie Kino,
Grünwälderstr. 16-18
16 h: „Kasper und der magische Mantel“ -
Freiburger Puppenbühne. Harmonie Kino,
Grünwälderstr. 16-18
20 h: „Am Ende Licht“ - Simon Stephens. Theater
Freiburg, Bertoldstr. 46
Führungen
12:30 h: Kunstpause – Am badischen Hofe: Die
Hofjagd. Augustinermuseum, Augustinerplatz
Vorträge & Gespräche
18 h: „Alles im Blick? Interdisziplinäre
Vortragsreihe Nachhaltigkeit“ / Universität
Freiburg. Digitaler Raum,
Basel
Theater & Tanz
10 h: „Familienkonzert: Der Karneval der Tiere“ /
Oper. Theater Basel, Elisabethenstr. 16
14 h: „Familienkonzert: Der Karneval der Tiere“ /
Oper. Theater Basel, Elisabethenstr. 16
19:30 h: „Aucune idée“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Führungen
18:30 h: Kuratorenführung: „Georgia O’Keeffe“.
Fr 11. Februar
Freiburg
Kunst
12:30 h: Kurzgeschichte(n) – Der Freiburger
Setzkasten. Museum für Stadtgeschichte,
Münsterplatz 30
Musik
20 h: Kammerkonzert mit Mitgliedern des SWR-
Symphonieorchesters. Augustinermuseum,
Augustinerplatz
20 h: SWR Linie 2 | Steve Reich. E-Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
Theater & Tanz
10 h: „Hey, hey, hey, Taxi!“ / 5+. Theater im
Marienbad, Marienstr. 4
19 h: „Mord am Filmset“ - Freistil Dinner-Krimi.
Schlossberg-Restaurant Dattler, Am Schlossberg
1
19:30 h: „Manon“ / In französischer Sprache
mit deutschen Übertiteln. Theater Freiburg,
Bertoldstr. 46
20 h: „EWIG JUNG - Die Ü-90 Party“ - Die
Schönen. Musiktheater im E-Werk, Ferdinand-
Weiß-Str. 6a
20 h: „Inventaire après cession“ / Compagnie La
Petite x. Südufer, Haslacher Str. 41
Kabarett & Comedy
20 h: „Dummikratie – Warum Deppen Idioten
wählen“ - Sebastian Schnoy. Vorderhaus,
Habsburgerstraße 9
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Un sentiment de vie - Ein Lebensgefühl“.
Theater Basel, Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Kirchzarten
20 h: Lesung: „Irene Dische: Die militante
Madonna“. Buchladen in der Rainhof Scheune,
Höllentalstr. 96
Lahr
20 h: Württembergische Philharmonie Reutlingen.
Parktheater Lahr, Kaiserstraße 107
Mulhouse
20 h: „Alice“ / Oper. La Filature, 20 Allée Nathan
Katz
Johnny Armstrong
Foto: Veranstalter
Florian Simbeck
Foto: Niko Neithardt
Tanz der freien Szene
Die Swiss Dance Days in Basel
Die Swiss Dance Days gelten
als wichtigste Promotionsplattform
für Schweizer Tanz aus
der freien Szene. Sechs Theater
aus der Region Basel kommen
vom 2.–6. Februar zusammen
und präsentieren Theater
in unterschiedlichen Ausprägungen.
Abwechslungsreich
wird es auf jeden Fall. Thematisch
stehen Körperstudien,
Fragen zur Sexualität und Gender
im Mittelpunkt der Auseinandersetzung
auf der Bühne.
Auch der autobiografische Ansatz
erhält Raum, Virtuosität
hingegen wird vielfach kritisch
hinterfragt. Entsprechend sind
auch viele Newcomer dabei.
Am Ende stehen zwölf
Theaterproduktionen auf der
Bühne, die von einer Jury aus
einem Pool von 146 Stücken
ausgewählt wurden. Aufgeführt
werden die Swiss Dance
Days in den teilnehmenden
Theatern. Für die Veranstaltenden
und Mitwirkenden wird
Ruth Childs: „fantasia“
Cüneyt Akan
Foto: Veranstalter
es ein großes Comeback. 2021
sind die Dance Days coronabedingt
abgesagt worden.
Weitere Infos: www.swissdancedays.ch
Foto: Marie Magnin
36 KULTUR JOKER Veranstaltungen
Trubel mit dem Nasenbär
Mit einem neuen Stück sorgt
die Freiburger Puppenbühne
für große Kinderaugen. „Kasper
und der magische Mantel“
erzählt von einer wundersamen
Weltreise, bei der
eine zauberhafte Fee und ein
tatkräftiges Publikum für ein
prächtiges Happy End sorgen.
Aufführung am 6. Februar, 11
und 12.30 Uhr im Vorderhaus
der Fabrik. Weitere Aufführungen
auf dem Podium des
Harmonie-Kinos im Februar:
2./9./16., jew. 14.30 und
Die freche Maus lebt glücklich
und unaufgeregt auf dem
Dachboden. Groß ist also zunächst
der Schreck, als ein
kleiner Nasenbär mit seinem
Luftschiff durch das Dach
kracht. Zu allem Übel taucht
dann auch noch der gefräßige
Kater auf. Keine leichte
Zeit für eine kleine Maus!
Dennoch entwickelt sich das
Theaterstück „Ein Nasenbär
kracht durchs Dach“ des Happy
End Figurentheaters positiv
und wird vor allem zur Geschichte
über eine ganz besondere
Freundschaft. Der Mix
aus Puppentheater, Clownerie
und Live-Musik kommt in internationaler
Fantasiesprache
für Kinder ab 4 Jahren am 12.
Februar, 16 Uhr ins Haus der
Jugend.
Foto: Happy
End Figurentheater
Ein magischer Mantel
Freiburg
16 Uhr. Auch können Kinder
ab 4 Jahren am 23. Februar,
ebenfalls um 14.30 und 16
Uhr den Klassiker „Kasper
und die gestohlene Kuckucksuhr“
bestaunen. Das Stück
kommt auch am 19. Februar,
16 Uhr auf die Bühne im Haus
der Jugend.
Foto:
David
Minuth
Freiburg
Waldkirch
20 h: „music is medicine“ Dr. Funhouse. Theater
am Kastelberg, Bergstr. 8
Sa 12. Februar
Freiburg
Literatur
19:30 h: „Der verrückte in den Dünen“ - Uwe Timm,
Lesung und Gespräch. Literaturhaus Freiburg,
Bertoldstr. 17
Musik
12 h: Orgelmusik / Risa Toho von der Hochschule
für Musik Freiburg Augustinermuseum,
Augustinerplatz
19:30 h: „Modern Times“ Stummfilmkonzert mit
Charlie Chaplins Klassiker. Theater Freiburg,
Bertoldstr. 46
20 h: „Papillons“ / Duo FisFüz | Gianluigi Trovesi
& Winfried Holzenkamp. E-Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
Theater & Tanz
16 h: „Ein Nasenbär kracht durchs Dach“ – Happy
End Figurentheater mit Live-Musik für Kinds ab 4.
Haus der Jugend, Uhlandstr. 2
16 h: „Ein Nasenbär kracht durchs Dach“ – Happy
End Figurentheater mit Live-Musik für Kinds ab 4.
Haus der Jugend, Uhlandstr. 2
20 h: „EWIG JUNG - Die Ü-90 Party“ - Die
Schönen. Musiktheater im E-Werk, Ferdinand-
Weiß-Str. 6a
20 h: „Inventaire après cession“ / Compagnie La
Petite x. Südufer, Haslacher Str. 41
20 h: Deutschlandpremiere: „Nous serons tous
dévorés par le feu“ - Radhouane El Meddeb &
Malek Sebaï Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
Kabarett & Comedy
20 h: „Sex ist immer noch ihr Hobby“ - Lilo
Wanders. Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Der Spieler“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
19:30 h: „La fille mal gardée“ / Ballett. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Lörrach
15 h: Öffentliche Führung durch die
Sonderausstellung „Schätze in einfacher
Sprache“. Dreiländermuseum, Basler Str. 143
Mulhouse
15 h: „Alice“ / Oper. La Filature, 20 Allée Nathan
Katz
20 h: „Alice“ / Oper. La Filature, 20 Allée Nathan
Katz
20 h: „Alice“ / Oper. La Filature, 20 Allée Nathan
Katz
Vogelgrun, Frankreich
20 h: „Notes“ – Cécile Corbel. Art‘Rhéna, Île
du Rhin
So 13. Februar
Freiburg
Kunst
14 h: Familiennachmittag – Kunterbunt und
maskenhaft: Porträt mal anders. Museum für Neue
Kunst, Marienstr. 10A
Musik
18 h: „Modern Times“ Stummfilmkonzert mit
Charlie Chaplins Klassiker. Theater Freiburg,
Bertoldstr. 46
20 h: Triosence. Jazzhaus Freiburg, Schnewlinstr.
1
Theater & Tanz
11 h: „Der Papierflieger“ - Vagabündel
Figurentheater / für Kids ab 5 Jahren. Vorderhaus,
Habsburgerstraße 9
16 h: „Hey, hey, hey, Taxi!“ / 5+. Theater im
Marienbad, Marienstr. 4
19 h: „Hedda Gabler“ - Henrik Ibsen. Theater
Freiburg, Bertoldstr. 46
Führungen
10:30 h: „Johann Baptist Kirner. Erzähltes Leben“.
Augustinermuseum, Augustinerplatz
11:30 h: Augustinerfreunde führen – Skulptur
versus Malerei. Augustinermuseum,
Augustinerplatz
14 h: Inklusive Familienführung für gehörlose
Menschen – Unterwegs auf römischen Sohlen.
Archäologisches Museum Colombischlössle,
Rotteckring 5
15 h: Freundschaftsspiel. Horst und Gabriele
Siedle-Kunststiftung. Museum für Neue Kunst,
Marienstr. 10A
Basel
Theater & Tanz
18 h: Premiere: „Don Carlos“ / Oper. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
18 h: Premiere: „Don Carlos“ / Oper. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
18:30 h: „Onkel Wanja“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Mulhouse
15 h: „Alice“ / Oper. La Filature, 20 Allée Nathan
Katz
Mo 14. Februar
Freiburg
Veranstaltungen KULTUR JOKER 37
Film
19 h: „Spencer“ – Monday Nite at the Movies. Carl-
Schurz-Haus, Friedrichsbau, Eisenbahnstr. 58-62
Basel
Kunst
11 h: Erzählteppich: Entdecke die Ausstellung
„Georgia O’Keeffe“ und lausche spannenden
Geschichten / für Kids von 3-6 Jahren. Fondation
Beyeler, Baselstrasse 101
Theater & Tanz
10 h: „Schneewittchen“ / Ballett. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
19:30 h: „Die Mühle von Saint Pain“ / Oper.
Theater Basel, Elisabethenstr. 16
Di 15. Februar
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Eine Winterreise“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
19:30 h: „Il ritorno d’Ulisse in patria“ / Oper.
Theater Basel, Elisabethenstr. 16
Mi 16. Februar
Freiburg
Musik
11 h: „Peter und der Wolf“ - Familienkonzert.
Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
17 h: „Peter und der Wolf“ - Familienkonzert.
Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
Theater & Tanz
14:30 h: „Kasper und der magische Mantel“
- Freiburger Puppenbühne. Harmonie Kino,
Grünwälderstr. 16-18
16 h: „Kasper und der magische Mantel“ -
Freiburger Puppenbühne. Harmonie Kino,
Grünwälderstr. 16-18
19 h: „Gun Love“ / 15+. Theater im Marienbad,
Marienstr. 4
20 h: „Die Nacht der Musicals“. Konzerthaus
Freiburg, Konrad-Adenauer-Platz 1
Führungen
12:30 h: Kunstpause – Von den Vorzeichnungen
zum Bild: die Wallfahrt. Augustinermuseum,
Augustinerplatz
Fällt aus
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Die Mühle von Saint Pain“ / Oper.
Theater Basel, Elisabethenstr. 16
19:30 h: „Il ritorno d’Ulisse in patria“ / Oper.
Theater Basel, Elisabethenstr. 16
Do 17. Februar
Freiburg
Allgemein
08 h: Jugend forscht: Regionalwettbewerb
Südbaden. Messe Freiburg, Hermann-Mitsch-
Str. 3
Theater & Tanz
10 h: „Gun Love“ / 15+. Theater im Marienbad,
Marienstr. 4
19:30 h: „Madame Butterfly“ - Giacomo Puccini.
Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „The Spirit Of Freddie Mercury“. Konzerthaus
Freiburg, Konrad-Adenauer-Platz 1
20 h: „Tiarella Hybrid – eine botanische
Persönlichkeitsstudie“ / KOMA&Ko. E-Werk
Freiburg, Eschholzstraße 77
Führungen
15:30 h: Zwischen Himmel und Hölle – Jakob
Villinger beim Heiligen Jakob. Augustinermuseum,
Augustinerplatz
Vorträge & Gespräche
17 h: Online-Gespräch: „Lost in Corona? Eine
Generation in der Warteschleife Teil 2: Studium
in der Pandemie“. Katholische Akademie,
Wintererstr. 1
Fällt aus
Historix Tours Freiburg
Historische Stadtführungen
20.11.-22.12.: „Glühwein, Spuk und
Weihnachtsträume“
365 Tage im Jahr, bei jedem Wetter
www.historix–tours.de
Basel
Theater & Tanz
19 h: „Don Carlos“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
19:30 h: „Der Spieler“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Fr 18. Februar
Freiburg
Kunst
12:30 h: Kurzgeschichte(n) – Fasnachts- und
Fastenspeisen von Christian Wentzinger. Museum
für Stadtgeschichte, Münsterplatz 30
Musik
20 h: „Unter Bewunderung der Farben“ /
Saisonkonzert Ensemble Aventure. Elisabeth-
Schneider Stiftung, Wilhelmstr. 17A
Theater & Tanz
11 h: „Pippi Langstrumpf“ / für Kids ab 5 Jahren.
Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
19 h: „Gun Love“ / 15+. Theater im Marienbad,
Marienstr. 4
19 h: „Mord auf dem Betriebsfest“ - Freistil
Dinner-Krimi. Schlossberg-Restaurant Dattler,
Am Schlossberg 1
19:30 h: „Manon“ / In französischer Sprache
mit deutschen Übertiteln. Theater Freiburg,
Bertoldstr. 46
20 h: „EWIG JUNG - Die Ü-90 Party“ - Die
Schönen. Musiktheater im E-Werk, Ferdinand-
Weiß-Str. 6a
20 h: „Orpheus + Eurydike“ - Die Orphischen
Zyklen. Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: Premiere: „Wonderland Avenue“ - von Sibylle
Berg. Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
20 h: „Tiarella Hybrid – eine botanische
Persönlichkeitsstudie“ / KOMA&Ko. E-Werk
Freiburg, Eschholzstraße 77
Kabarett & Comedy
20 h: „Ruscher hat Vorfahrt“ - Barbara Ruscher.
Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Die Nase“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
20 h: „B-Format: Heroinen und Hyänen“. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Lahr
20:30 h: „Wolf’s Cry Tour“ / Violons Barbares.
Schlachthof Lahr, Dreyspringstr. 16
Straßburg
20 h: „Alice“ / Oper. Opéra national du Rhin, 19
Place Broglie
Vogelgrun, Frankreich
20 h: „Pas de deux“ – Rakovsky & Pastier.
Art‘Rhéna, Île du Rhin
Waldkirch
20 h: „Der Geizige (frei nach Moliere)“ - Freiburger
Theater Company. Theater am Kastelberg,
Bergstr. 8
Sa 19. Februar
Freiburg
Musik
12 h: Orgelmusik / Johanna Bergsträsser
von der Hochschule für Musik Freiburg
Augustinermuseum, Augustinerplatz
20:30 h: Die Gitarrist*innen der Musikhochschule
Freiburg – von Klassik bis Flamenco, von
Weltmusik bis Jazz. Schloss-Café Lorettoberg,
Felsenkeller, Kapellenweg 1
Theater & Tanz
15 h: „Piggeldy und Frederick“ - Marotte
Figurentheater / für Kids ab 5 Jahren. Vorderhaus,
Habsburgerstraße 9
16 h: „Kasper und die gestohlene Kuckucksuhr“
- Freiburger Puppenbühne. Haus der Jugend,
Uhlandstr. 2
19 h: Uraufführung: „Frankenstein“ - Ein zum
Leben erweckter Albtraum nach Mary Shelley.
Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „EWIG JUNG - Die Ü-90 Party“ - Die
Schönen. Musiktheater im E-Werk, Ferdinand-
Weiß-Str. 6a
20 h: „Gun Love“ / 15+. Theater im Marienbad,
Marienstr. 4
20 h: „Orpheus + Eurydike“ - Die Orphischen
Zyklen. Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „Wonderland Avenue“ - von Sibylle Berg.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
20 h: „Tiarella Hybrid – eine botanische
Persönlichkeitsstudie“ / KOMA&Ko. E-Werk
Freiburg, Eschholzstraße 77
Kabarett & Comedy
20 h: „Götzendämmerung“ - Götz Frittrang
Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
Führungen
15 h: Kinder führen Kinder – Vom Mammut
zur Meckerziege. Archäologisches Museum
Colombischlössle, Rotteckring 5
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Eine Winterreise“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
19:30 h: „Il ritorno d’Ulisse in patria“ / Oper.
Theater Basel, Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Baden-Baden
18 h: „Lahav Shani“ – Rotterdam Philharmonic
Orchestra. Festspielhaus Baden-Baden, Beim
Alten Bahnhof 2
Lörrach
15 h: Kinderprogramm im Museum: Rund.
Dreiländermuseum, Basler Str. 143
Straßburg
15 h: „Alice“ / Oper. Opéra national du Rhin, 19
Place Broglie
20 h: „Alice“ / Oper. Opéra national du Rhin, 19
Place Broglie
So 20. Februar
Freiburg
Musik
11 h: 4. Kammerkonzert Mit Werken von Girolamo
Frescobaldi, Georg Philipp Telemann, Robert
Schumann und Alexej Lebedjew. Theater
Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: Mammal Hands. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Theater & Tanz
11 h: „Piggeldy und Frederick“ - Marotte
Figurentheater / für Kids ab 5 Jahren. Vorderhaus,
Habsburgerstraße 9
18 h: „Gun Love“ / 15+. Theater im Marienbad,
Marienstr. 4
18 h: „Manon“ / In französischer Sprache
mit deutschen Übertiteln. Theater Freiburg,
Bertoldstr. 46
19 h: „Echsoterik“ - Hatzius / Puppentheater.
Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
19 h: „Orpheus + Eurydike“ - Die Orphischen
Zyklen. Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
Führungen
10:30 h: „Johann Baptist Kirner. Erzähltes Leben“.
Augustinermuseum, Augustinerplatz
14 h: Familienführung mit Praxis – Spuren im
Schnee. Museum Natur und Mensch, Gerberau 32
15 h: Freundschaftsspiel. Horst und Gabriele
Siedle-Kunststiftung. Museum für Neue Kunst,
Marienstr. 10A
Basel
Theater & Tanz
18 h: „Der Räuber Hotzenplotz“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
18:30 h: „Die Nase“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Baden-Baden
17 h: „Aarcadi Volodos“ – Klavierabend.
Festspielhaus Baden-Baden, Beim Alten Bahnhof
2
Straßburg
15 h: „Alice“ / Oper. Opéra national du Rhin, 19
Place Broglie
Transformation im Sein
Was finden wir auf dem Grund
des Seins? Erinnerungen,
Träume, Visionen? Mit ihrer
Tanzproduktion „Apapachar“
sucht das Kollektiv
com.dance e.V. nach den
existentiellen Bedingungen.
„Apapachar“, ein spanisches
Wort, hat seine Wurzeln in
einer indigenen Sprache und
bedeutet „Umarmung der
Seele“. Entsprechend taucht
die Tanzproduktion tief in die
Betrachtung des Moments ein,
öffnet sich der Diversität der
Welt, Menschlichkeit und damit
einem transformierenden
Ansatz. Premiere: 27. Februar,
Abgesang des Menschen
Sibylle Bergs Theaterstück
„Wonderland Ave.“ bietet einen
schwarzhumorigen Abgesang
auf die Menschheit.
In einer nahen Zukunft hat
sich der Mensch eine KI erschaffen,
die ihn in seinem
Niedergang abzulösen weiß.
Statt Gier und Unbelehrbarkeit
herrschen nun Objektivität
und Einfachheit vor.
Klingt traurig? Vielleicht
ist es die einzige Möglichkeit,
den Planeten zu retten.
Wiederaufnahme des Stücks
im Wallgrabentheater in der
Militante Madonna
Endlich volljährig!
Wer glaubt, dass er mit Dreißig
den Familienbanden entfliehen
kann, der täuscht sich.
So auch Marie, die am Morgen
ihres Geburtstages plötzlich
ihre Eltern und die Großmutter
Klara in der Wohnung
hat. Eine turbulente Auseinandersetzung
nimmt ihren
Anfang, bei der auch Maries
Freund Tom nicht verschont
Freiburg
20 Uhr im E-Werk. Weiterer
Termin am 15. März.
Foto: Jennifer Rohrbacher
Freiburg
Rathausgasse. Aufführungen:
18.–19. Februar und 22.–26.
Februar, jew. 20 Uhr.
Foto: Mathias Lauble
Kirchzarten
Chevalier d‘Éon de Beaumont
kam 1728 in Frankreich auf
die Welt und begann ein Leben,
das es in sich hatte. Er
war Diplomat, Soldat, Büchernarr,
Freimaurer, Fechter,
Schriftsteller und Spion –
auch Frau. Schon zu Lebzeiten
mussten sich die Leute fragen,
wer denn die „militante Madonna“
war, die bei öffentlichen
Degenkämpfen alle
tapferen Männer in die Knie
zwang. Aus dieser wahren
Geschichte hat Irene Disch
ihren Roman „Die militante
Madonna“ entwickelt. Die
renommierte Autorin kommt
am 11. Februar, 20 Uhr in den
Buchladen in der Rainhofscheune
in Kirchzarten, um
aus ihrem Buch zu lesen.
Freiburg
bleibt. Die Mundartartkomödie
„Drissig!“ zeigt ein Szenario,
das nicht realer, nicht
verrückter sein kann. Irre
Befindlichkeiten und Anfälle
garantiert. Premiere am
11. Februar, 20.15 Uhr in der
Alemannischen Bühne Freiburg.
Weitere Aufführungen
im Februar: 12./18./19., jew.
20.15 Uhr.
38 KULTUR JOKER Veranstaltungen
Fabulierlüste
Müllheim/Staufen
Unglaubliche Geschichten erzählen
Karla Krauß, Angelika
Papke und Esther Zimmermann.
Nach alter Tradition
von Mund zu Ohr berichten
sie vom Stark- und Schwachsein,
Mut, Tapferkeit und List.
Ob die oft skurrilen Geschichten
wahr sind oder nicht, unglaublich
sind sie alle. Vom
Wind, einem Mantel mit Nähe
zu Pilzen, von den Mythen
und Märchen erzählen die erfahrenen
Erzählerinnen und
vergessen auch das Autopbiografische
dabei nicht. Ein Erzählkunstabend
am 4. Februar,
19.30 Uhr in der Mediathek
Müllheim und am 5. Februar
im Stubenhaus Staufen.
Sprung zwischen den WeltenFreiburg
Zwischen Hier und Fernab
springt das Paar Fanny und
Holger in Ann Sam Bells
Stück „Eine Frage des Anfangs“
umher. Für beide steht
der Kinderwunsch im Raum,
mit all seinen Verstrickungen,
den Hoffnungen und der Resignation.
Fernab ist für sie ein
idealer Ort, aber: was Hier
geschieht, hat in Fernab Konsequenzen.
Ein Stück, das den
Innere Freiheit
Eine Gruppe von Menschen
grenzt sich von der Gesellschaft
ab und übt die Lebenslust
nach innen. Unterschiedliche
Figuren sind es, die zusammen
und über Geschichten,
Liebeslieder, erotische
Spielereien einen inneren
Frieden finden wollen. Aber
die Realität, die Außenwelt
steht ihnen gegenüber. Auch
innerlich bleiben die Flüchtenden
gebunden. So stellt
sich im Theaterstück „Love
& Error“ der Freiburger Theater
Companie auch die Frage:
Können sich diese Menschen
selbst überlisten und
so frei werden? Premiere: 23.
Februar, 20 Uhr im Südufer.
Bach klopfen
Esther Zimmermann, Karla
Krauß, Angelika Papke
Foto: Karla Krauß
Schmetterlingseffekt auf die
Bühne bringt, zu Zeiten von
Klimawandel, wirtschaftlicher
Not und emotionaler
Unsicherheit. Absurdität und
Realität gehen Hand in Hand
und mehr als einmal stellt sich
die Frage: Ist alles nur Zufall?
Premiere am 3. Februar, 20
Uhr im Südufer. Weitere Termine
im Februar: 4./5., jew. 17
und 20 Uhr; 6., 17 Uhr.
Freiburg
Weitere Termine im Februar:
24.–26., jew. 20 Uhr.
Foto: Leander Creutzburg
Freiburg
Zina Vaessen setzt sich in ihrem
neuen Tanzsolo „Ist Trieb,
ist Geist, ist Kampf und Glück,
ist Liebe – Sebastian und ich!“
mit den Toccaten von Johann
Sebastian Bach auseinander.
Bewusst „kulturlos“ näherte
sie sich der Hochkultur durch
ein ständiges Konfrontieren
zwischen Zähneputzen und
Einschlafen. Immer mit dem
Stück auf den Ohren hat sie
es verinnerlicht, ganz nach
dem Sinne von „toccare“, dem
Schlagen, Berühren, Betasten.
Improvisiert und ungezähmt
nähert sich Vaessen Bach mit
ihrem ganz eigenen Bewegungs-,
Spiel- und Lusttrieb.
Premiere: 24. Februar, 20.30
Uhr im E-Werk. Weitere Termine
im Februar: 25./26., jew.
20.30 Uhr.
Foto: Zina Voessen
Mo 21. Februar
Freiburg
Theater & Tanz
11:30 h: „Pippi Langstrumpf“ / für Kids ab 5 Jahren.
Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
Basel
10 h: „Der Räuber Hotzenplotz“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
19:30 h: „Eine Winterreise“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Di 22. Februar
Freiburg
Musik
20 h: Hammond Jazz Night. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Theater & Tanz
20 h: „Am Ende Licht“ - Simon Stephens. Theater
Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „Wonderland Avenue“ - von Sibylle Berg.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
Vorträge & Gespräche
18 h: „The Black Experience: BPoC in Public
Service“ – Podiumsdiskussion mit Armand Zorn,
Dr. Sylvie Nantcha, Mirrianne Mahn. Carl-Schurz-
Haus, Eisenbahnstr. 58-62
Basel
Theater & Tanz
10 h: „Der Räuber Hotzenplotz“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
19 h: „Don Carlos“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
20 h: „Onkel Wanja“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Baden-Baden
20 h: „The Simon & Garfunkel Story“ – Die
Original Tribute Show aus dem Londoner West
End. Festspielhaus Baden-Baden, Beim Alten
Bahnhof 2
Straßburg
20 h: „Alice“ / Oper. Opéra national du Rhin, 19
Place Broglie
Vogelgrun, Frankreich
20 h: „Je hurle!“ – La Soupe Compagnie.
Art‘Rhéna, Île du Rhin
Mi 23. Februar
Freiburg
Literatur
20 h: Axel Hacke liest und erzählt. E-Werk
Freiburg, Eschholzstraße 77
Theater & Tanz
14:30 h: „Kasper und die gestohlene Kuckucksuhr“
- Freiburger Puppenbühne. Harmonie Kino,
Grünwälderstr. 16-18
16 h: „Kasper und die gestohlene Kuckucksuhr“
- Freiburger Puppenbühne. Harmonie Kino,
Grünwälderstr. 16-18
20 h: „Am Ende Licht“ - Simon Stephens. Theater
Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „Wonderland Avenue“ - von Sibylle Berg.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
20 h: Premiere: „Love & Error“ / Freiburger Theater
Compagnie. Südufer, Haslacher Str. 41
Führungen
12 h: Kunstpause – Überzeichnet: Kirners
Karikaturen. Augustinermuseum, Augustinerplatz
Basel
Theater & Tanz
10 h: „Der Räuber Hotzenplotz“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
19:30 h: „Die Nase“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Straßburg
20 h: „Alice“ / Oper. Opéra national du Rhin, 19
Place Broglie
Do 24. Februar
Freiburg
Literatur
19 h: „Second Place / Der andere Ort“ – Lesung
und Gespräch mit Rachel Cusk, Paris. Carl-
Schurz-Haus, Online, Eisenbahnstr. 58-62
19:30 h: Literarisches Werkstattgespräch:
Offene Textwerkstatt. Literaturhaus Freiburg,
Bertoldstr. 17
Theater & Tanz
20 h: „Am Ende Licht“ - Simon Stephens. Theater
Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „Love & Error“ / Freiburger Theater
Compagnie. Südufer, Haslacher Str. 41
20 h: „Wonderland Avenue“ - von Sibylle Berg.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
20:30 h: Premiere: „Ist Trieb, ist Geist, ist Kampf
und Glück, ist Liebe – Sebastian und ich!“ / Zina
Vaessen. E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77
Kabarett & Comedy
20 h: „Funk you!“ - Florian Wagner. Vorderhaus,
Habsburgerstraße 9
Vorträge & Gespräche
18 h: Artist Talk mit Svenja Kreh. Museum für
Neue Kunst, Marienstr. 10A
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Die Nase“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
19:30 h: „Il ritorno d’Ulisse in patria“ / Oper.
Theater Basel, Elisabethenstr. 16
Fr 25. Februar
Freiburg
Kunst
12:30 h: Kurzgeschichte(n) – Freiburger
Hauszeichen. Museum für Stadtgeschichte,
Münsterplatz 30
Musik
19:30 h: K.I.Z. / „Rap über Hass“ Tour 2022.
Messe Freiburg, Hermann-Mitsch-Str. 3
Theater & Tanz
19:30 h: Premiere: „Der Trafikant“ - nach dem
Roman von Robert Seethaler. Theater Freiburg,
Bertoldstr. 46
20 h: „EWIG JUNG - Die Ü-90 Party“ - Die
Schönen. Musiktheater im E-Werk, Ferdinand-
Weiß-Str. 6a
20 h: „Wonderland Avenue“ - von Sibylle Berg.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
20:30 h: „Ist Trieb, ist Geist, ist Kampf und Glück,
ist Liebe – Sebastian und ich!“ / Zina Vaessen.
E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77
Kabarett & Comedy
20 h: „Apocalypse, Baby! - Jetzt geht der Spaß
erst richtig los!“ - Robert Griess. Vorderhaus,
Habsburgerstraße 9
Vorträge & Gespräche
19 h: „“Crude Creatures”: The Representation
of Black People in Yiddish Culture“ – Prof. Dr.
Gil Ribak. Carl-Schurz-Haus, Konferenzraum,
Eisenbahnstr. 58-62
Basel
Theater & Tanz
19 h: „Don Carlos“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
19:30 h: „Il ritorno d’Ulisse in patria“ / Oper.
Theater Basel, Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Kirchzarten
19:30 h: Lesung: „Marc Hofmann: Horvath und
die verschwundenen Schüler. Des Lehrers
zweiter Fall“. Buchladen in der Rainhof Scheune,
Höllentalstr. 96
Sa 26. Februar
Freiburg
Musik
12 h: Orgelmusik / Therese Heidler von der
Hochschule für Musik Freiburg Augustinermuseum,
Augustinerplatz
19:30 h: „Freiburg klingt: Komponist_innen
vertonen mit acht kurzen Stücken Freiburger
Eindrücke“. Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
Theater & Tanz
18 h: „Frankenstein“ - Ein zum Leben erweckter
Albtraum nach Mary Shelley. Theater Freiburg,
Bertoldstr. 46
20 h: „Damaskus 2045“ - Mohammad Al Attar.
Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „EWIG JUNG - Die Ü-90 Party“ - Die
Schönen. Musiktheater im E-Werk, Ferdinand-
Weiß-Str. 6a
20 h: „Love & Error“ / Freiburger Theater
Compagnie. Südufer, Haslacher Str. 41
20 h: „Wonderland Avenue“ - von Sibylle Berg.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
20:30 h: „Ist Trieb, ist Geist, ist Kampf und Glück,
ist Liebe – Sebastian und ich!“ / Zina Vaessen.
E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77
Kabarett & Comedy
20 h: „Freizeitgangster gibt es nicht!“ - Nikita
Müller. Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
Basel
Kunst
10 h: Open Studio: Unterschiedliche
Aquarellexperimente zu „Georgia O’Keeffe“
erleben. Fondation Beyeler, Baselstrasse 101
Theater & Tanz
19:30 h: „Die Nase“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
20 h: Premiere: „off/limits“ / Ballett. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Bad Säckingen
20 h: „Suchtpotenzial - Sexuelle Belustigung“ –
Julia Gámez Martin. Gloria-Theater, Friedrichstr.
21
So 27. Februar
Freiburg
Theater & Tanz
18 h: „Manon“ / In französischer Sprache
mit deutschen Übertiteln. Theater Freiburg,
Bertoldstr. 46
19 h: „Dracula“ - Bram Stokers legendärem Vampir
auf der Spur. Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
19 h: „Hannibal“ - Dirk Laucke nach Motiven des
Romans von Ödön von Horváth. Theater Freiburg,
Bertoldstr. 46
20 h: Premiere: „Apapachar“ / com. dance e.V.
E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77
Führungen
10:30 h: „Johann Baptist Kirner. Erzähltes Leben“.
Augustinermuseum, Augustinerplatz
11 h: Augustinerfreunde führen – Meisterwerke
aus Glas. Augustinermuseum, Augustinerplatz
15 h: Freundschaftsspiel. Horst und Gabriele
Siedle-Kunststiftung. Museum für Neue Kunst,
Marienstr. 10A
Basel
Kunst
10 h: Open Studio: Unterschiedliche
Aquarellexperimente zu „Georgia O’Keeffe“
erleben. Fondation Beyeler, Baselstrasse 101
Theater & Tanz
18:30 h: „Eine Winterreise“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
18:30 h: „Il ritorno d’Ulisse in patria“ / Oper.
Theater Basel, Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Baden-Baden
11 h: Kebyart Ensemble – Sonntags-Matinee.
Festspielhaus Baden-Baden, Beim Alten Bahnhof
2
Veranstaltungen KULTUR JOKER 39
Mo 28. Februar
Freiburg
Musik
20 h: Fireworks of Rock. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Seltsame Nähe
Mit dem Tanztheaterstück
„Inventaire après cession“
wendet sich die deutschfranzösische
Compagnie La
Petite x (Rakovsky & Pastier)
einem Haus und seinen
Erinnerungen zu. Verlassen
ist der Raum, unzugänglich.
Zwei Menschen warten, gehen
miteinander in Interaktion.
Sie unterstützen sich, erzählen
sich, langweilen sich,
und versuchen bald ein wenig
zu tanzen. Sie finden heraus:
Beide ähneln sich auf seltsame
Basel
Theater & Tanz
18 h: „Der Räuber Hotzenplotz“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
19 h: „Don Carlos“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Freiburg/Ile du Rhin
Weise. Nach einem Konzept
von Claire Pastier & Daniel
Rakovsky bringt das Stück
zeitgenössischen Tanz, Physical
Theatre und Filmkunst
zusammen. Eine Kooperation
von E-Werk Freiburg und Art‘
Rhena (Frankreich). Premiere:
10. Februar, 20 Uhr im Südufer.
Weitere Termine im Februar:
11./12., jew. 20 Uhr. In
der Art‘ Rhena auf der Ile du
Rhin ist das Tanzstück am 18.
Februar, 20 Uhr zu erleben.
Wie gut kennen Sie Ihre*n Partner*in?
Amüsante Mitmachaktion des ZO zum Valentinstag
Die Magie des Valentinstages
sollten alle Liebenden spüren,
trotz vieler Einschränkungen.
Viele Paare freuen sich schon
lange auf diesen besonderen
Tag und bereiten sich mit viel
Kreativität rund um Dates
und Unternehmungen darauf
vor – denn gerade in dieser
Zeit ist es umso wichtiger, das
Augenmerk auf die Liebe und
Lebensfreude zu richten.
Mit der amüsanten Mitmachaktion
„Ich oder Du“ möchte
auch das ZO – Zentrum am
Valentinstag (14. Februar) zur
Verbreitung von Glücksgefühlen
beitragen. Mit witzigen
und spannenden Fragen wird
herausgefunden, wie gut sich
die Paare wirklich kennen –
oder gibt es da vielleicht doch
noch die ein oder andere überraschende
Antwort? Je mehr
Antworten übereinstimmen,
desto höher der Gewinn.
Weitere Infos: www.zentrumoberwiehre.de
Herausgeber:
Art Media Verlagsgesellschaft mbH
Auerstr. 2 • 79108 Freiburg
Redaktionsleitung (V.i.S.d.P.):
Christel Jockers
Redaktion:
Cornelia Frenkel
Christiane Grathwohl
Annette Hoffmann
Marion Klötzer
Erich Krieger
Nike Luber
Fabian Lutz
Georg Rudiger
Claus Weissbarth
u.a.
Terminredaktion:
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Foto: Marc Doradzillo
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schriftlicher Genehmigung des Verlages.
Für unverlangt eingesandte Manuskripte,
Fotos, Vorlagen und für Programmhinweise
kann keine Garantie übernommen werden,
sie sind aber herzlich willkommen.
Rocken bis die Knochen klappern
Mit „Ewig jung“ zelebrieren Die Schönen Partys im hohen Alter
Als Alphaville ihren Hit „Forever
Young“ schrieben, dachten
sie wohl nicht an rockende
Ü-90er. Gut also, dass sich die
Veteranen des Musiktheaters
Die Schönen dem mit ihrer
Seniorenfete „Ewig jung“ nun
annehmen. Im Mittelpunkt des
Musiktheaters steht das Musiktheater
im E-Werk selbst,
das sich nach all den Jahren
Kulturarbeit selbst in ein Seniorenheim
verwandelt hat. Die
Bühnenstars von damals sind
aber noch immer da und versuchen
ihr Bestes, singen und
tanzen gegen Krankheit und
Verfall an. Songs wie „I Love
Rock‘n‘Roll“, „Born to Be
Richtigstellung Kunstkommission
Seit Wiedereinsetzung des
Gremiums 2014 berichten wir
regelmäßig über die Arbeit
der Freiburger Kunstkommission.
Schlicht weil wir deren
Existenz und Arbeit für unverzichtbar
erachten. In der
Ausgabe 12|2021/01|2022 informierten
wir darüber, dass
die verbliebenen Mitglieder
der Kommission ihre Arbeit
zum 31.12.2021 aufkündigten
– mit dem Zusatz: „womöglich,
um einer erzwungenen
Wild“ oder „I Will Survive“
lassen die morschen Knochen
klappern und beweisen einen
brennenden Kampfgeist: The
Show Must Go On! Zusammen
mit der Seniorentruppe
Demission zuvorzukommen“.
Dies möchte Prof. Dr. Angeli
Janhsen, die vormalige
Vorsitzende der Kunstkommission,
richtiggestellt wissen:
„Die Kunstkommission
war gerade vom Gemeinderat
bestätigt und vom Kulturbürgermeister
gebeten worden,
weiterzuarbeiten. Von Angst
vor Demission kann keine
Rede sein.“
Wir werden die Neubesetzung
und die weitere Arbeit
Foto: pixabay
ist das Publikum eingeladen,
eine aufgedrehte Ü90er-Party
auf und jenseits der Bühne zu
feiern. Termine im Februar:
11./12./18./19./25./26. Freitag
und Samstag, 20 Uhr.
Foto:
Martin
Magestro
der Kunstkommission mit
Interesse verfolgen und auch
künftig durch unsere Berichterstattung
in angemessener
Weise öffentlich begleiten.
Ein Statement der zurückgetretenen
Kunstkommission
finden Sie unter: www.kulturliste-freiburg.de/2022/01/14/
statement-der-zurueckgetretenen-kunstkommission-freiburg-vom-13-01-2022/
Red.
FOLGE DEINEM WEG
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60%
WSV
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Nur bis 12.02.22
20%
Wir räumen das
Winterlager..
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saftigen Rabatten!
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Kompass Sport ist dein Kompetenzzentrum für Wintersport, Wandern,
Reisen und Fliegenfischen. Wir sind in Eimeldingen und online...
Öffnungszeiten:
Mo - Fr 10.00 - 19.00 Uhr | Sa 09.00 - 16.00 Uhr
Kontakt:
Kompass Sport GmbH | Hauptstr. 7 | 79591
Eimeldingen
+49 7621 57 68 60 | info@kompass-sport.de
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*Abbildungen beispielhaft, Irrtum vorbehalten, alle Angebote gültig bis 12.02.2022, oder solange Vorrat.