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Technische Universität München Übungsblatt 10 Hausaufgaben

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<strong>Hausaufgaben</strong><br />

Aufgabe <strong>10</strong>.1<br />

Sei f : R 2 → R gegeben durch<br />

<strong>Technische</strong> <strong>Universität</strong> <strong>München</strong><br />

Zentrum Mathematik<br />

Mathematik 2 (Elektrotechnik)<br />

Prof. Dr. Anusch Taraz | Dr. Michael Ritter<br />

<strong>Übungsblatt</strong> <strong>10</strong><br />

⎧<br />

⎨ x<br />

f(x, y) :=<br />

⎩<br />

2y x4 +y2 für (x, y) �= (0, 0),<br />

0 für (x, y) = (0, 0).<br />

a) Zeigen Sie, dass f im Punkt (0, 0) partiell differenzierbar ist und berechnen Sie ∂xf(x, y)<br />

und ∂yf(x, y) für alle (x, y) ∈ R 2 .<br />

b) Zeigen Sie, dass f in (0, 0) unstetig ist.<br />

c) Ist f in (0, 0) total differenzierbar? Berechnen Sie gegebenenfalls die totale Ableitung<br />

von f in (0, 0).<br />

Lösung zu Aufgabe <strong>10</strong>.1<br />

vgl. Mitschrift aus der Zentralübung<br />

Ergänzend hier noch zwei Plots der Funktion f. Die erste Abbildung zeigt eine Darstellung des<br />

Graphen, auf der sich sehr schön die parabelförmigen Niveaulinien erkennen lassen: Die Funktion<br />

bleibt entlang einer solchen Line (z. B. der rote „Bergrücken“) konstant, nimmt jedoch<br />

im Nullpunkt den Wert 0 an. Die Höhenlinien im zweiten Bild verdeutlichen das nochmals.<br />

1


0.5<br />

−0.5<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

4<br />

−1<br />

−2<br />

−3<br />

0<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

−1<br />

−2<br />

−3<br />

−4<br />

−4<br />

−4<br />

−4 −3 −2 −1 0 1 2 3<br />

Aufgabe <strong>10</strong>.2<br />

Gibt es eine zweimal stetig differenzierbare Funktion f : R 2 → R, die folgende Gleichungen<br />

erfüllt?<br />

∂xf(x, y) = 4x 2 y und ∂yf(x, y) = x 2 + 3<br />

2<br />

−2<br />

0<br />

2<br />

4


Lösung zu Aufgabe <strong>10</strong>.2<br />

vgl. Mitschrift aus der Zentralübung<br />

Aufgabe <strong>10</strong>.3<br />

Berechnen Sie die Gradienten folgender Funktionen und geben Sie jeweils an, wo die Funktionen<br />

partiell differenzierbar bzw. total differenzierbar sind.<br />

a) f : R 2 → R, f(x, y) := xy + 3x 2 + 2(x + y)<br />

b) f : R 2 → R, f(x, y) := x 3 e x+y2<br />

c) f : R 2 → R, f(x, y) := xy ln(1 + √ x 2 + 2y 2 )<br />

d) f : R 3 → R, f(x, y, z) := |x| (x + y + z)<br />

e) f : R 3 → R, f(x, y, z) := x 2 y 2 z 2 + e x+2y−3z<br />

f) f : R 4 → R, f(x1, x2, x3, x4) := sin(x1x2) + cos(x3x4) − x2x3 ln(x 2 3 + x 4 4)<br />

Lösung zu Aufgabe <strong>10</strong>.3<br />

Die meisten Funktionen sind überall stetig differenzierbar, daher existiert auch die totale<br />

Ableitung.<br />

a) Es gilt:<br />

b) Es gilt:<br />

c) Es gilt:<br />

∇f(x, y) =<br />

�<br />

�<br />

y + 6x + 2<br />

∇f(x, y) =<br />

.<br />

x + 2<br />

�<br />

3x 2 e x+y2<br />

+ x3ex+y2 2x3yex+y2 �<br />

= x 2 e x+y2<br />

�<br />

⎛<br />

y ln<br />

⎜<br />

∇f(x, y) = ⎝<br />

�<br />

1 + √ x2 + 2y2 �<br />

+<br />

x ln �<br />

1 + √ x2 + 2y2 �<br />

+<br />

3 + x<br />

2xy<br />

�<br />

x2 √ y<br />

x2 +2y2 +x2 +2y2 2xy2 ⎞<br />

⎟<br />

⎠ .<br />

√<br />

x2 +2y2 +x2 +2y2 Diese Ableitung ist im Nullpunkt (0, 0) T nicht definiert, dort untersuchen wir die partiellen<br />

Ableitungen daher gesondert mit Hilfe der Differentialquotienten:<br />

f(0 + h, 0) − f(0, 0)<br />

∂1(0, 0) = lim<br />

h→h h<br />

∂2(0, 0) = lim<br />

h→h<br />

f(0, 0 + h) − f(0, 0)<br />

h<br />

0 − 0<br />

= lim<br />

h→0 h<br />

= lim<br />

h→0<br />

0 − 0<br />

h<br />

Also ist die Funktion in (0, 0) T partiell differenzierbar mit ∇f(0, 0) = (0, 0) T . Für die<br />

totale Differenzierbarkeit ist zu prüfen, ob<br />

= 0<br />

= 0<br />

f(0 + (h1, h2) T ) = f(0, 0) + ∇f(0, 0) T (h1, h2) T + o �� �<br />

�(h1, h2) T �� �<br />

�<br />

3<br />

.


gilt. Wir betrachten also mit h = (h1, h2) T den Ausdruck<br />

f(0 + h) − f(0, 0) − ∇f(0, 0) T h<br />

�h�<br />

= h1h2 ln(1 +<br />

�<br />

�<br />

h 2 1 + 2h 2 2)<br />

h 2 1 + h 2 2<br />

für �h� → 0. Wenn �h� = R für eine Konstante R gilt, ist auch h1 · h2 ≤ R · R und<br />

�<br />

h 2 1 + 2h 2 2 ≤ R √ 2, also folgt<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�h1h2<br />

ln(1 + h<br />

�<br />

�<br />

�<br />

2 1 + 2h2 2)<br />

�<br />

h2 1 + h2 �<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

2<br />

≤<br />

�<br />

�<br />

�R<br />

�<br />

�<br />

2 ln(1 + R √ �<br />

2) �<br />

�<br />

�<br />

R � = R ln(1 + R√2.) Mit R → 0 geht dieser Ausdruck gegen 0, also ist die Bedingung für totale Differenzierbarkeit<br />

erfüllt, f ist in (0, 0) T total differenzierbar.<br />

d) Für x > 0 gilt<br />

für x < 0 ist<br />

⎛<br />

⎞<br />

2x + y + z<br />

⎜<br />

⎟<br />

∇f(x, y) = ⎝ x ⎠ ,<br />

x<br />

⎛<br />

⎞<br />

−2x − y − z<br />

⎜<br />

⎟<br />

∇f(x, y) = ⎝ −x ⎠ .<br />

−x<br />

Für x = 0 ist f konstant die Nullfunktion, partielle Ableitungen in y- und z-Richtung<br />

sind also beide 0. Für die partielle Ableitung in x-Richtung für x → 0 berechnen wir die<br />

Grenzwerte<br />

lim<br />

x↓0<br />

lim<br />

x↑0<br />

f(x, y, z) − f(0, y, z)<br />

x<br />

f(x, y, z) − f(0, y, z)<br />

x<br />

= lim<br />

x↓0<br />

= lim<br />

x↓0<br />

x(x + y + z) − 0<br />

= y + z<br />

x<br />

−x(x + y + z) − 0<br />

= −y − z<br />

x<br />

Die partielle Ableitung ∂xf(0, y, z) ist also unstetig, wenn x + z �= −y − z.<br />

e) Es gilt<br />

f) Es gilt<br />

Aufgabe <strong>10</strong>.4<br />

⎜<br />

∇f(x1, x2, x3, x4) = ⎜<br />

⎝<br />

⎛<br />

2xy<br />

⎜<br />

∇f(x, y, z) = ⎝<br />

2z2 + ex+2y−3z 2x2yz 2 + 2ex+2y−3z 2x2y2z − 3ex+2y−3z ⎞<br />

⎟<br />

⎠ .<br />

⎛<br />

x2 cos(x1x2)<br />

x1 cos(x2x2) − x3 ln(x 2 3 + x 4 4)<br />

−x4 sin(x3x4) − x2 ln(x2 3 + x4 4) − 2x2x2 3<br />

x2 3 +x4 4<br />

4<br />

−x3 sin(x3x4) − 4x2x3x 3 4<br />

x 2 3 +x4 4<br />

⎞<br />

⎟ .<br />

⎟<br />


Geben Sie für folgende Funktionen den maximalen Definitionsbereich an und berechnen Sie<br />

alle partiellen Ableitungen erster und zweiter Ordnung (soweit diese existieren).<br />

a) f : R 2 → R, f(x, y) := x<br />

y<br />

b) f : R 2 → R, f(x, y) := ln(x 2 + y 2 )<br />

c) f : R 3 → R, f(x, y, z) := ln( x2 +y 2<br />

|z| )<br />

Lösung zu Aufgabe <strong>10</strong>.4<br />

a) Der Definitionsbereich ist Df = R 2 \ (R × {0}), also der gesamte R 2 mit Ausnahme der<br />

x-Achse. Für die ersten und zweiten Ableitungen ergibt sich:<br />

∂xf(x, y) = 1<br />

y<br />

∂yf(x, y) = −x<br />

y 2<br />

∂xxf(x, y) = 0 ∂xyf(x, y) = − 1<br />

y 2<br />

∂yx(x, y) = − 1<br />

y 2<br />

∂yyf(x, y) = 2x<br />

y 3<br />

b) Der Definitionsbereich ist Df = R2 �� ��<br />

0<br />

\ . Als partielle Ableitungen erhalten wir:<br />

0<br />

∂xf(x, y) = 2x<br />

x 2 + y 2 ∂yf(x, y) = 2y<br />

x 2 + y 2<br />

∂xxf(x, y) = 2(y2 − x 2 )<br />

(x 2 + y 2 ) 2 ∂xyf(x, y) = − 4xy<br />

(x 2 + y 2 ) 2<br />

∂yxf(x, y) = − 4xy<br />

(x 2 + y 2 ) 2<br />

∂yyf(x, y) = 2(x2 − y 2 )<br />

(x 2 + y 2 ) 2<br />

c) Der Definitionsbereich ergibt sich zu Df = R 3 \ (R 2 × {0}) ∪ ({0} × {0} × R)), wir<br />

schließen also sowohl die z-Achse aus (dort hätte der Bruch im ln den Wert 0) als auch<br />

die x-y-Ebene (dort wäre der Bruch nicht definiert). Es ergibt sich dann (zunächst die<br />

Ableitungen ohne z-Komponente):<br />

∂xf(x, y, z) = 2x<br />

x 2 + y 2 ∂yf(x, y, z) = 2y<br />

x 2 + y 2<br />

∂xxf(x, y, z) = 2(x2 + y 2 ) − 4x 2<br />

(x 2 + y 2 ) 2 ∂xyf(x, y, z) = −4xy<br />

(x 2 + y 2 ) 2<br />

∂yxf(x, y, z) = −4xy<br />

(x 2 + y 2 ) 2<br />

5<br />

∂yyf(x, y, z) = 2(x2 + y 2 ) − 4y 2<br />

(x 2 + y 2 ) 2


Für die partiellen Ableitungen mit z-Komponente machen wir eine Fallunterscheidung,<br />

für z > 0 gilt:<br />

∂zf(x, y, z) =<br />

z<br />

x2 + y2 −(x2 + y2 )<br />

z2 = − 1<br />

z<br />

∂zzf(x, y, z) = 1<br />

z 2<br />

∂x (∂z) f(x, y, z) = 0 ∂z (∂x) f(x, y, z) = 0<br />

∂y (∂z) f(x, y, z) = 0 ∂z (∂y) f(x, y, z) = 0<br />

Für die partiellen Ableitungen mit z-Komponente und z < 0 ändern sich einige Vorzeichen<br />

in der Rechnung, die Ergebnisse bleiben aber (zufällig) gleich:<br />

∂zf(x, y, z) = −z<br />

x2 + y2 (x2 + y2 )<br />

z2 = − 1<br />

z<br />

∂zzf(x, y, z) = 1<br />

z 2<br />

∂x (∂z) f(x, y, z) = 0 ∂z (∂x) f(x, y, z) = 0<br />

∂y (∂z) f(x, y, z) = 0 ∂z (∂y) f(x, y, z) = 0<br />

Aufgabe <strong>10</strong>.5<br />

Sei f : R 2 → R gegeben durch f(x, y) = |xy|. In welchen Punkten ist f partiell bzw. total<br />

differenzierbar? Berechnen Sie in den entsprechenden Punkten die partiellen bzw. die totale<br />

Ableitung.<br />

Lösung zu Aufgabe <strong>10</strong>.5<br />

Es gilt f(x, y) = |x| |y|. Wir bearbeiten die Aufgabe mit einer Fallunterscheidung.<br />

(1) x, y > 0 oder x, y < 0: f(x, y) = xy<br />

Die Funktion ist dann überall stetig differenzierbar, also auch total differenzierbar, und es<br />

gilt ∇f(x, y) = (y, x) T .<br />

(2) x > 0 und y < 0 oder x < 0 und y > 0: f(x, y) = −xy<br />

Die Funktion ist wieder überall stetig differenzierbar, also auch total differenzierbar mit<br />

∇f(x, y) = (−y, −x) T .<br />

(3) x = 0 und y > 0: Auf einer kleinen Umgebung jedes solchen Punktes (x, y) besitzt f dann<br />

die Form f(x, y) = |x| y.<br />

In y-Richtung gilt ∂yf(0, y) = |0| = 0, also ist f in y-Richtung partiell differenzierbar. In<br />

x-Richtung gilt:<br />

⎧<br />

|h| y − 0 ⎨y<br />

∂xf(x, y) = lim =<br />

h→0 h ⎩−y<br />

für h ↓ 0<br />

für h ↑ 0 .<br />

Für y > 0 existiert dieser Grenzwert also nicht, die Funktion ist daher nicht in x-Richtung<br />

partiell differenzierbar. Damit ist f in diesem Fall natürlich auch nicht total differenzierbar.<br />

(4) x = 0 und y < 0: analog zum vorigen Fall.<br />

6


(5) x > 0 und y = 0 sowie x < 0 und y = 0: analog zu den beiden vorigen Fällen, hier<br />

ist f in y-Richtung nicht partiell differenzierbar (und damit natürlich auch nicht total<br />

differenzierbar).<br />

(6) x = 0 und y = 0: Wir betrachten die Differentialquotienten<br />

f(h, 0) − f(0, 0)<br />

∂xf(0, 0) = lim<br />

h→0 h<br />

∂yf(0, 0) = lim<br />

h→0<br />

f(0, h) − f(0, 0)<br />

h<br />

In (0, 0) ist die Funktion also partiell differenzierbar. Damit wissen wir: Falls f total<br />

differenzierbar ist, wäre der Gradient ∇f(0, 0) = (0, 0) T . Wir prüfen nach, ob für (x, y) →<br />

(0, 0) der Zusammenhang<br />

gilt. Es ist<br />

= 0<br />

= 0<br />

f(0 + h) = f(0) + ∇f(0, 0) T h + o (�h�)<br />

f(0 + h) − f(0) − ∇f(0, 0) T h = f(0 + h1, 0 + h2) − 0 − 0 = |h1h2| .<br />

Wegen |h1h2| ≤ max {h 2 1, h 2 2} ≤ h 2 1 + h 2 2 folgt weiter:<br />

1 �<br />

f(0 + h) − f(0) − ∇f(0, 0)<br />

�h�<br />

T h �<br />

= |h1h2|<br />

�h� ≤ h21 + h2 2<br />

�<br />

also ist<br />

h 2 1 + h 2 2<br />

f(0 + h) − f(0) − ∇f(0, 0) T h = o (�h�) .<br />

Damit ist h in (0, 0) T total differenzierbar mit Gradient ∇h(0, 0) = (0, 0) T .<br />

=<br />

�<br />

h2 1 + h2 (h1,h2)→0<br />

2 −−−−−−→ 0,<br />

Aufgabe <strong>10</strong>.6<br />

Die Funktion f : R 2 → R sei definiert durch f(x, y) = 2x 3 − 5x 2 + 3xy − 2y 2 + 9(x − y − 1).<br />

Berechnen Sie das Taylorpolynom vom Grad drei von f im Entwicklungspunkt (1, −1).<br />

Lösung zu Aufgabe <strong>10</strong>.6<br />

Wir verwenden die Taylorformel aus der Vorlesung:<br />

⎛<br />

3� ⎜ � 1<br />

T3(a, a + h) = ⎜<br />

⎝<br />

r=0 i!j! i,j∈N0<br />

i+j=r<br />

∂i 1∂ j<br />

2f(a) · h i 1h j ⎟<br />

2⎠<br />

Wir müssen also die partiellen Ableitungen für r = 0, 1, 2, 3 berechnen:<br />

r = 0:<br />

i = 0, j = 0 :<br />

7<br />

⎞<br />

1<br />

0!0! f(1, −1)h0 1h 0 2 = 1


= 1:<br />

r = 2: Es gilt:<br />

r = 3: Es gilt:<br />

i = 1, j = 0 :<br />

i = 0, j = 1 :<br />

i = 2, j = 0 :<br />

i = 1, j = 1 :<br />

i = 0, j = 2 :<br />

i = 3, j = 0 :<br />

i = 2, j = 1 :<br />

i = 1, j = 2 :<br />

i = 0, j = 3 :<br />

Insgesamt erhalten wir das Taylorpolynom<br />

∂11f(x, y) = 12x − <strong>10</strong><br />

∂12f(x, y) = 3<br />

∂22f(x, y) = −4<br />

∂111f(x, y) = 12<br />

∂112f(x, y) = 0<br />

∂122f(x, y) = 0<br />

∂222f(x, y) = 0<br />

1<br />

1!0! ∂1f(1, −1)h 1 1 = 2h1<br />

1<br />

0!1! f(1, −1)∂2h 1 2 = −2h2<br />

1<br />

2!0! ∂11f(1, −1)h 2 1 = h 2 1<br />

1<br />

1!1! ∂12f(1, −1)h 1 1h 1 2 = 3h1h2<br />

1<br />

0!2! ∂22f(1, −1)h 2 2 = −2h 2 2<br />

1<br />

3!0! ∂111f(1, −1)h 3 1 = 2h 3 1<br />

1<br />

2!1! ∂112f(1, −1)h 2 1h 1 2 = 0<br />

1<br />

1!2! ∂122f(1, −1)h1h 2 2 = 0<br />

1<br />

0!3! ∂222f(1, −1)h 3 2 = 0<br />

T3((1, −1), (1, −1) + (h1, h2)) = 1 + 2h1 − 2h2 + h 2 1 + 3h1h2 − 2h 2 2 + 2h 3 1.<br />

Aufgabe <strong>10</strong>.7<br />

Berechnen Sie für die folgenden Funktionen jeweils die Gradienten bzw. Ableitungen von f1<br />

und f2. Benutzen Sie dann die Kettenregel, um ∇(f1 ◦ f2) zu bestimmen. Überprüfen Sie Ihr<br />

Ergebnis, indem Sie die Ableitung von f1 ◦ f2 direkt berechnen.<br />

8


a) f1(z) = e z , f2(x, y) = xy<br />

b) f1(x, y) = x 2 + 2y, f2(t) = (cos t, sin t)<br />

Lösung zu Aufgabe <strong>10</strong>.7<br />

a) Es gilt f ′ 1(z) = e z und ∇f2(x, y) = (y, x) T . Mit der Kettenregel folgt daher für ff1 ◦ f2 :<br />

R 2 → R:<br />

∇(f1 ◦ f2)(x, y) = f ′ 1(f2(x, y)) · ∇f2(x, y) = e xy � �<br />

y<br />

·<br />

x<br />

Wir rechnen das noch direkt nach: Es ist f(x, y) := (f1 ◦ f2)(x, y) = e xy , also gilt<br />

�<br />

ye<br />

∇f(x, y) =<br />

xy<br />

xexy �<br />

,<br />

das ist offenbar das gleiche Ergebnis wie oben.<br />

b) Hier erhalten wir ∇f1(x, y) = (2x, 2) T und f ′ 2(t) = (− sin t, cos t) T , also gilt für die<br />

Funktion f1 ◦ f2 : R → R:<br />

(f1 ◦ f2) ′ (t) = ∇f1(f2(t)) T · f ′ � �T � �<br />

2 cos t − sin t<br />

2(t) =<br />

= −2 sin t cos t + 2 cos t.<br />

2 cos t<br />

Zur Kontrolle: f(t) := (f1◦f2)(t) = cos 2 t+2 sin t, also folgt f ′ (t) = −2 cos t·sin t+2 cos t,<br />

was wieder unser Ergebnis bestätigt.<br />

Aufgaben für die Tutorübung<br />

Aufgabe <strong>10</strong>.8<br />

Sei f : R 2 → R die Funktion<br />

⎧<br />

⎨ x<br />

f(x, y) :=<br />

⎩<br />

2y4 x2 +y4 für (x, y) �= (0, 0)<br />

0 für (x, y) = (0, 0).<br />

a) In welchen Punkten ist f partiell bzw. total differenzierbar? Berechnen Sie jeweils die<br />

entsprechenden Ableitungen.<br />

b) Für welche Richtungen d ∈ R 2 existiert die Richtungsableitung ∂df(0, 0) von f im Nullpunkt?<br />

Berechnen Sie diese Richtungsableitung jeweils oder zeigen Sie, dass sie nicht<br />

existiert.<br />

Lösung zu Aufgabe <strong>10</strong>.8<br />

9


a) Wir berechnen zunächst einmal die partiellen Ableitungen für (x, y) �= (0, 0):<br />

∂xf(x, y) = 2xy4 (x 2 + y 4 ) − x 2 y 4 (2x)<br />

(x 2 + y 4 ) 2 = 2xy8<br />

(x 2 + y 4 ) 2<br />

∂yf(x, y) = 4x2 y 3 (x 2 + y 4 ) − x 2 y 4 (4y 3 )<br />

(x 2 + y 4 ) 2 = 2x4 y 3<br />

(x 2 + y 4 ) 2<br />

Für alle Punkte (x, y) �= (0, 0) sind die partiellen Ableitungen stetig, also ist f dort stetig<br />

partiell differenzierbar. Nach Vorlesung existiert dann auch die totale Ableitung von f<br />

und es gilt<br />

� �<br />

∂xf(x, y)<br />

∇f(x, y) =<br />

=<br />

∂yf(x, y)<br />

2xy3<br />

(x2 + y4 ) 2<br />

�<br />

Nun betrachten wir den Punkt (0, 0), wir beginnen mit der partiellen Differenzierbarkeit:<br />

f(0 + h, 0) − f(0, 0)<br />

∂xf(0, 0) = lim<br />

h→0 h<br />

∂yf(0, 0) = lim<br />

h→0<br />

f(0, 0 + h) − f(0, 0)<br />

h<br />

= lim<br />

h→0<br />

= lim<br />

h→0<br />

y 5<br />

x 3<br />

�<br />

.<br />

h2 ·0<br />

h2 − 0 +0<br />

h<br />

0·h 4<br />

0+h 4 − 0<br />

h<br />

Also ist f auch im Nullpunkt partiell differenzierbar. Für die totale Differenzierbarkeit<br />

untersuchen wir zunächst die Richtungen (x, 0) und (0, y). Es gilt:<br />

f(x, 0) = 0<br />

f(0, y) = 0<br />

Wegen f(0, 0) = 0 und ∇f(0, 0) = (0, 0) T ist damit<br />

jeweils für x → 0 bzw. y → 0.<br />

= 0<br />

= 0<br />

�� � � ��<br />

0 x<br />

f + = f(0) + ∇f(0, 0)<br />

0 0<br />

T<br />

� � ��� ��� x ���� x ����<br />

+ o<br />

0 0<br />

�� � � ��<br />

0 0<br />

f + = f(0) + ∇f(0, 0)<br />

0 y<br />

T<br />

� � ��� ��� 0 ���� 0 ����<br />

+ o ,<br />

y y<br />

Für d = (d1, d2) T ∈ R 2 mit d1, d2 �= 0 und t ∈ R \ {0} gilt<br />

also ist<br />

Damit gilt aber wieder<br />

f(td) = t6 d 2 1d 4 2<br />

t 2 d 2 1 + t 4 d 4 2<br />

f(td)<br />

�td� =<br />

t3d2 1d4 2<br />

(d2 1 + t2d4 �<br />

2)<br />

= t4d2 1d4 2<br />

d2 1 + t2d4 ,<br />

2<br />

d 2 1 + d 2 2<br />

t→0<br />

−−→ 0.<br />

f(0 + d) = f(0) + ∇f(0) T d + o (�d�)<br />

<strong>10</strong>


für �d� → 0, also ist f an der Stelle (0, 0) auch total differenzierbar mit Ableitung<br />

� �<br />

0<br />

∇f(0, 0) = .<br />

0<br />

b) Aus der vorigen Teilaufgabe wissen wir, dass f überall total differenzierbar ist. Nach<br />

Vorlesung existiert dann auch überall die Richtungsableitung für jede Richtung d und<br />

es gilt<br />

∂df(x, y) = ∇f(x, y) T d.<br />

Aufgabe <strong>10</strong>.9<br />

Berechnen Sie für die folgenden Funktionen jeweils die Gradienten von f1 und f2. Benutzen<br />

Sie dann die Kettenregel, um ∇(f1 ◦ f2) zu bestimmen. Überprüfen Sie Ihr Ergebnis, indem<br />

Sie die Ableitung von f1 ◦ f2 direkt berechnen.<br />

a) f1(z) = z 2 + z, f2(x, y) = sin x · cos y<br />

b) f1(x, y) = xy 2 + 2(x + y), f2(t) = (e t sin t, t 2 )<br />

Lösung zu Aufgabe <strong>10</strong>.9<br />

a) Wir arbeiten zunächst mit der Kettenregel. Es gilt: f ′ 1(z) = 2z+1 und ∇f2(x, y) = (cos x·<br />

cos y, − sin x · sin y) T . Insgesamt bekommen wir für die Funktion f := f1 ◦ f2 : R 2 → R:<br />

∇f(x, y) = f ′ �<br />

�<br />

cos x · cos y<br />

1(f2(x, y)) · ∇f2(x, y) = (2 sin x cos y + 1)<br />

.<br />

− sin x · sin y<br />

Zur Kontrolle rechnen wir nochmal elementar nach. Es gilt<br />

also<br />

∇f(x, y) =<br />

f(x, y) = (sin x · cos y) 2 + (sin x · cos y),<br />

�<br />

�<br />

�<br />

�<br />

2 sin x · cos y · cos x · cos y + cos x · cos y<br />

cos x · cos y<br />

= (2 sin x cos y+1)<br />

.<br />

−2 sin x · cos y · sin x · sin y − sin x · sin y<br />

− sin x · sin y<br />

b) In diesem Fall gilt ∇f1(x, y) = (y 2 + 2, 2xy + 2) T und f ′ 2(t) = (e t sin t + e t cos t, 2t) T . Mit<br />

der Kettenregel erhalten wir für f := f1 ◦ f2 : R → R also die Ableitung<br />

f ′ (t) = ∇f1(f2(t)) · f ′ �<br />

t<br />

2(t) =<br />

4 + 2<br />

2t2et � �<br />

e<br />

·<br />

sin t + 2<br />

t �<br />

(sin t + cos t)<br />

2t<br />

= e t (sin t + cos t)(t 4 + 2) + 4t 3 e t sin t + 4t.<br />

Wenn man das „per Hand“ nachrechnet, muss zunächst die Funktion f ausgeschrieben<br />

werden:<br />

f(t) = (e t sin t) · t 4 + 2(e t sin t + t 2 )<br />

11


Es gilt dann<br />

f ′ (t) = (e t sin t + e t cos t) · t 4 + 4t 3 (e t sin t) + 2(e t sin t + e t cos t + 2t)<br />

= (e t sin t + e t cos t)(t 4 + 2) + 4t 3 e t sin t + 4t.<br />

Aufgabe <strong>10</strong>.<strong>10</strong><br />

Die Funktion f : R 2 → R sei definiert durch f(x, y) = e 2x+3y + xy(x + y). Berechnen Sie das<br />

Taylorpolynom vom Grad drei von f im Entwicklungspunkt (0, 0).<br />

Lösung zu Aufgabe <strong>10</strong>.<strong>10</strong><br />

Das Taylorpolynom eines Skalarfeldes f : R n → R im Entwicklungspunkt x0 haben wir in der<br />

Vorlesung die Formel<br />

⎛<br />

3� ⎜ � 1<br />

T3(x0, x0 + h) = ⎜<br />

⎝<br />

r=0 i!j! i,j∈N0<br />

i+j=r<br />

∂i 1∂ j<br />

2f(x0) · h i 1h j ⎟<br />

2⎠<br />

kennengelernt. Wir benötigen also zunächst die ersten drei partiellen Ableitungen von f:<br />

Für die dritten Ableitungen gilt:<br />

�<br />

2e<br />

∇f(x, y) =<br />

2x+3y + 2xy + y2 3e2x+3y + x2 �<br />

+ 2xy<br />

�<br />

4e<br />

Hf(x, y) =<br />

2x+3y + 2y 6e2x+3y + 2x + 2y<br />

6e2x+3y + 2x + 2y 9e2x+3y �<br />

+ 2x<br />

∂xxxf(x, y) =8e 2x+3y<br />

⎞<br />

∂xxy = 12e 2x+3y + 2<br />

∂xyy = 18e 2x+3y + 2 ∂yyy = 27e 2x+3y<br />

Durch Einsetzen erhalten wir die einzelnen Glieder der Taylor-Entwicklung:<br />

r = 0:<br />

r = 1:<br />

i = 0, j = 0 :<br />

i = 1, j = 0 :<br />

i = 0, j = 1 :<br />

12<br />

1<br />

0!0! f(0, 0)h0 1h 0 2 = e 0 = 1<br />

1<br />

1!0! ∂1f(0, 0)h 1 1 = 2h1<br />

1<br />

0!1! ∂2f(0, 0)h 1 2 = 3h2


= 2:<br />

r = 3: Es gilt:<br />

i = 2, j = 0 :<br />

i = 1, j = 1 :<br />

i = 0, j = 2 :<br />

i = 3, j = 0 :<br />

i = 2, j = 1 :<br />

i = 1, j = 2 :<br />

i = 0, j = 3 :<br />

Damit gilt für das gesuchte Taylorpolynom<br />

1<br />

2!0! ∂11f(0, 0)h 2 1 = 2h 2 1<br />

1<br />

1!1! ∂12f(0, 0)h 1 1h 1 2 = 6h1h2<br />

1<br />

0!2! ∂22f(0, 0)h 2 2 = 9<br />

2 h2 2<br />

1<br />

3!0! ∂111f(0, 0)h 3 1 = 8<br />

6 h31 1<br />

2!1! ∂112f(0, 0)h 2 1h 1 2 = 7h 2 1h2<br />

1<br />

1!2! ∂122f(0, 0)h1h 2 2 = <strong>10</strong>h1h 2 2<br />

1<br />

0!3! ∂222f(0, 0)h 3 2 = 27<br />

6 h32 T3(0, 0 + h) = 1 + 2h1 + 3h2 + 2h 2 1 + 6h1h2 + 9<br />

2 h2 2 + 4<br />

3 h3 1 + 7h 2 1h2 + <strong>10</strong>h1h 2 2 + 9<br />

2 h3 2.<br />

13

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