ChefHeads-Magazin #11/10
Das gedruckte ChefHeads-Magazin als ePaper zum nachlesen, erschienen im November 2010
Das gedruckte ChefHeads-Magazin als ePaper zum nachlesen, erschienen im November 2010
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Nr. 3 – November 20<strong>10</strong> 6 Euro | 11 sFr www.chefheads.de ISSN 1869-8573<br />
<strong>ChefHeads</strong><br />
Das <strong>Magazin</strong> aus dem Club der Küchenchefs<br />
Herbert Brockel<br />
Husar mit Stern<br />
Chef-Sache 20<strong>10</strong><br />
Köche-Symposium<br />
Dieter Müller und<br />
Stefan Wilke<br />
Zwei auf großer Fahrt<br />
Weil Geschmack verbindet. <strong>ChefHeads</strong>
Meat of<br />
Modern Art<br />
<br />
<br />
Bringen Sie es zur Vollendung!<br />
Schreiben Sie an info@neuseelandhirsch.de für weitere Informationen.
INHALT<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
Essen war einst die wichtigste Sache der Welt. Ihr Ziel: satt zu werden.<br />
In den reichen Industrienationen ist jedoch Essen zur Wissenschaft geworden.<br />
Schwermetalle, Pestizide und Antibiotika in Lebensmitteln sorgen<br />
für negative Schlagzeilen. Neue Technologien kreieren sogar ganz<br />
neue Nahrungsmittel. Die Marktforschung zeigt drei große Trends auf,<br />
wohin sich der Markt für Lebensmittel, also die Mittel zum Leben, bewegt:<br />
Zum einen zur zunehmend ökologischen Produktion zum anderen<br />
zur Fertigung und Weiterverarbeitung in großen Verarbeitungsbetrieben.<br />
Aber auch das ist erkennbar: Essgewohnheiten werden zunehmend<br />
kulinarischer.<br />
Die Konsumenten verlangen zusehends bessere Qualität und gesunde<br />
Lebensmittel. Der Teil der Verbraucher, welcher regelmäßig umweltgerecht<br />
erzeugte Lebensmittel kauft, ist nach einer Marktuntersuchung<br />
in den letzten zehn Jahren kontinuierlich gestiegen. Aber Nachhaltigkeit<br />
ist im Bereich der Ernährung noch lange nicht erreicht. Wir <strong>ChefHeads</strong><br />
sollten es uns zu einer der Hauptaufgaben machen, diesen Qualitätstrend<br />
zu leben und zu fördern.<br />
Deshalb wollen wir den Kreis der <strong>ChefHeads</strong> auch auf andere Berufsgruppen,<br />
die die Kulinarik im Fokus haben, ausweiten. Nicht nur Köche<br />
und Pâtissiers werden in unserem Netzwerk einen Platz haben, es sollen<br />
auch Restaurantleiter und Sommeliers, Konditoren und Bäcker dazugehören.<br />
Lassen Sie uns zusammen an einem einzigartigen Netzwerk des<br />
„Savoir-vivre“ stricken. Einem Netzwerk, das nachhaltig wirkt, also Spuren<br />
hinterlässt. Genau so, wie wir Köche es uns<br />
bei unserer Arbeit wünschen. Weil Geschmack<br />
verbindet ...<br />
4 | Rückblick: Chef-Sache 20<strong>10</strong> – Symposium für<br />
ambitionierte Köche und solche, die es werden wollen<br />
8 | <strong>ChefHeads</strong>-Präsidium und Ansprechpartner<br />
<strong>10</strong> | Christopher Wilbrand wird neuer Vizepräsident<br />
11 | Sven Kracht serviert in St. Pauli das Kiez-Menü<br />
12 | Thomas M. Walkensteiner im Märchenschloss<br />
16 | Pure Lebensfreude bei Peter Schärer in Zürich<br />
21 | Hogatec: Chancen und Probleme der Branche<br />
22 | Cook & Chill für Innsbrucks Senioren<br />
26 | Wilde Alternative<br />
Konkurrenz aus Übersee ohne starken Wildgeschmack<br />
29 | Bison – frisch, würzig, fettarm<br />
30 | Herbert Brockel: Husar mit Stern in Erftstadt<br />
34 | Frische-Convenience: Wenn Fasanenbrust oder<br />
Hirschmedaillon fertig vorbereitet geliefert werden<br />
36 | Coppeneur: Im Bann der Chocolade<br />
38 | Gourmet Vital: Die Entdeckung des gesunden Genusses<br />
42 | Unicate: Für hohe Schneidekunst<br />
46 | Auf der MS Europa<br />
Alter Hase und Frischling – Das Duo Müller/Wilke<br />
Viel Freude beim Lesen<br />
wünscht Ihnen<br />
Das „Restaurant Dieter Müller“ auf hoher See<br />
Neuer ChefHead: Europa-Küchenchef Stefan Wilke<br />
54 | Neuerscheinungen auf dem Kochbuch-Markt<br />
56 | Fotoimpressionen: Althoffs Festival der Meisterköche<br />
Ihr Guido Fritz<br />
Präsident<br />
58 | Über den Tellerrand: „Don’t call it Schnitzel!“<br />
Am Lingenstock 42, 51515 Kürten-Biesfeld<br />
Tel.: 02207/704164, Fax: 02207/704165<br />
E-Mail: magazin@chefheads.eu<br />
V. i. S. d. P.: Guido Fritz<br />
chefheads 2-20<strong>10</strong><br />
Das <strong>ChefHeads</strong>-<strong>Magazin</strong> erscheint in der rhein&berg Verlagsges. mbH<br />
Konzeption, Layout & Redaktion:<br />
LAWRENZ – Die Qualitäter, Großdresbach 5, 51491 Overath<br />
www.qualitaeter.de, Telefon 02204/768698, Fax 02204/768699<br />
Druck und Vertrieb:<br />
RASS GmbH & Co. KG, Höffenstr. 20–22, 51469 Bergisch Gladbach<br />
www.rass.de, Telefon 02202/29949-0, Fax 02202/29949-27
„Es gibt kein Lebensmittel, das man nicht auf dem<br />
Grill veredeln kann", meint Andreas Rummel.<br />
Der BBQ-Experte aus Thüringen, hochdekoriert mit<br />
mehreren Meisterschafts-Titeln, war prädestiniert<br />
dazu, seinen Einstand als <strong>ChefHeads</strong>-Mitglied am<br />
großen Smoker zu geben, wo er gemeinsam mit<br />
seinen Kollegen die Gäste der „Chef-Sache 20<strong>10</strong>“ mit<br />
Gegrilltem verköstigte.<br />
4 chefheads 3-20<strong>10</strong>
KOCHMOMENT<br />
<strong>ChefHeads</strong> befeuerten die Chef-Sache<br />
Als Medienpartner und tatkräftiger Mitstreiter unterstützten die <strong>ChefHeads</strong> die „Chef-<br />
Sache“ am 24. und 25. Oktober in Köln. Das Symposium für ambitionierte Köche und<br />
solche, die es werden wollen, fand erstmals in Köln statt. Dort soll es, so Initiator Thomas<br />
Ruhl von Port Culinaire, von nun an jährlich die Elite der Gastronomiebranche zusammenführen,<br />
um mit Bühnenshows, Verkostungen, Rahmenprogramm und Party die<br />
Kochelite zusammenzubringen und Zukunftstrends der Küchen aufzuzeichnen. Mit<br />
über 1.000 Besuchern an beiden Tagen war die Chef-Sache 20<strong>10</strong> ein voller Erfolg.<br />
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Nils Henkel<br />
Die <strong>ChefHeads</strong> servierten Neuseeland-<br />
Hirsch bei der Shipwrecked-Party.<br />
Joachim Wissler<br />
Réne Redzepi, die Nr. 1 im aktuellen Restaurant-Ranking, gab tiefen Einblick in sein kulinarisches<br />
Konzept: Unterhaltsam und detailliert berichtete der Däne von seiner Suche<br />
nach Produkten aus nächster Nähe. Auch die deutschen Stars der Kochszene, wie Nils<br />
Henkel, Joachim Wissler oder Christian Bau, erläuterten ausgiebig, wie ihre Kreationen<br />
in der Praxis entstehen. Harald Wohlfahrt stellte sich zudem den Fragen von Gastro-<br />
Kritiker Jürgen Dollase. Das Fazit von Initiator Thomas Ruhl: „Unsere Expedition zum<br />
Gipfel des kulinarischen Marktes war erfolgreich! Die Chef-Sache hat die Stars der deutschen<br />
Spitzengastronomie zusammengeführt, zum internationalen Austausch angeregt<br />
und den aktuellen Trend der skandinavischen Avantgarde abgebildet.“<br />
Thomas Ruhl<br />
Evert Kornmayer,<br />
Hanjo Wimmeroth<br />
Markus Haxter, Kevin Kohlhardt<br />
6 chefheads 3-20<strong>10</strong>
NACHWUCHS-WETTBEWERB<br />
Hohes Niveau der Jungköche<br />
Guido Fritz, Martin Liefeith, Klaus Kremer<br />
Bevor sich die ersten Spitzenköche auf der Chef-Sache-<br />
Bühne im E-Werk präsentierten, zeigte der Nachwuchs<br />
in der Küche des gegenüberliegenden „Studio 478“ sein<br />
Können.<br />
Jürgen Hinterweller, Patrick Jabs, Christopher Wilbrand<br />
Hans Välimäki<br />
Toni Mörwald<br />
Die Meinung der Jury zu den neun Auszubildenden, die sich aus<br />
zahlreichen Bewerbern für die Endrunde qualifiziert hatten, war<br />
einhellig: Alle jungen Köche brachten großes Talent mit und<br />
überzeugten mit Geschick und Präzision. Die Preisrichter, die bereits<br />
beim Wettbewerb 2009 mitgewirkt hatten, sprachen<br />
zudem von einer immensen Steigerung gegenüber dem Vorjahr.<br />
Thomas Ruhl: „Ich bin auch dieses Jahr wieder überwältigt von<br />
dem Ideenreichtum der nächsten Generation und bewundere,<br />
mit wie viel Mut sich der Nachwuchs den Profis und der Presse<br />
zeigt.“ Dementsprechend schwer fiel es der Jury, nach der Verkostung<br />
der zubereiteten Gerichte eine Entscheidung zu treffen.<br />
In der Bauknecht-Kategorie „Regionale Küche“ konnte sich<br />
schließlich Friedolin Janke (links im Bild) durchsetzen. Er sammelte<br />
bereits im Vorjahr erste Erfahrungen beim Nachwuchspreis und<br />
setzte sich mit seinem Haveländer Apfelschwein souverän an<br />
die Spitze. In der Gruppe „Seafood“ von Deutsche See überzeugte<br />
Vincent Stößel (rechts im Bild) mit seiner außergewöhnlichen<br />
Kombination aus Dreierlei vom Red King und Löwenzahn.<br />
Den ersten Platz im Bereich Port Culinaire zum Thema „Avantgarde“<br />
konnte Alexander Neuberth (mittig im Bild) für sich beanspruchen.<br />
Der Auszubildende zog mit seinem karamellisierten<br />
Medaillon von der Lachsforelle an seinen beiden Mitbewerbern<br />
vorbei.<br />
Harald Wohlfahrt<br />
ChefHead Heiko<br />
Antoniewicz zeigt<br />
der Zweitplatzierten,<br />
Junior-Chef-<br />
Head Yemi Kum -<br />
metz, einen Trick,<br />
wie sich die Knoblauchblüten<br />
öffnen<br />
lassen.<br />
chefheads 3-20<strong>10</strong> 7
Weil Geschmack verbindet ...<br />
Guido Fritz<br />
Präsident & Gründer<br />
Telefon 02207/704164<br />
guido.fritz@chefheads.eu<br />
<strong>ChefHeads</strong>-Geschäftsstelle<br />
Am Lingenstock 42, 51515 Kürten-Biesfeld (bei Köln)<br />
www.chefheads.eu<br />
info@chefheads.eu<br />
Dieter Müller<br />
Ehrenpräsident<br />
dieter.mueller@chefheads.eu<br />
Georg Maushagen<br />
Ehrenpräsident<br />
Telefon 0211/464748<br />
info@maushagen.de<br />
Christopher Wilbrand<br />
Vizepräsident West<br />
Telefon 02202/977780<br />
christopher.wilbrand@chefheads.eu<br />
Stefan Madeheim<br />
Vizepräsident Nord<br />
Telefon 0170/4932844<br />
stefan.madeheim@chefheads.eu<br />
Dieter B. Schmidt<br />
Vizepräsident Mitte<br />
Telefon 0614/75717<br />
dieter-b.schmidt@chefheads.eu<br />
Frank Thul<br />
Vizepräsident<br />
Telefon 08532/925509<br />
frank.thul@chefheads.eu<br />
Peter Schärer, Landesbeauftragter Schweiz<br />
Executive Head-Chief<br />
Restaurant Kronenhalle, Zürich<br />
Telefon +41 4426/29900<br />
peter.schaerer@chefheads.eu<br />
Thomas M. Walkensteiner<br />
Landesbeauftragter Österreich<br />
Küchendirektor Hotel Schloss Fuschl<br />
Telefon +43 6229/2253–0<br />
thomas.m.walkensteiner@chefheads.eu<br />
Unsere Premium-Partner:<br />
8 chefheads 3-20<strong>10</strong>
DIE CHEFHEADS<br />
Ansprechpartner Nr. 1:<br />
Die Vizepräsidenten<br />
Gute Gründe, ChefHead zu sein!<br />
Unsere Vizepräsidenten sollen Ansprechpartner „vor<br />
Ort“ für die <strong>ChefHeads</strong>-Mitglieder sein. Jobwechsel<br />
sind für Köche meist mit neuen Erfahrungen verbunden,<br />
die viele zur persönlichen Weiterentwicklung<br />
nutzen. Ein Ortswechsel ist dort auch auf hohem Niveau<br />
eher üblich als ungewöhnlich. Es kann also vorkommen<br />
(und mit Stefan Madeheim haben wir genau<br />
so einen Fall), dass ein Vize seinen regionalen „Zuständigkeitsbereich“<br />
berufsbedingt verlässt, sich aber<br />
auch künftig mit hohem persönlichem Engagement<br />
um den Norden kümmern wird. Als <strong>ChefHeads</strong> wollen<br />
wir eine lebendige Gemeinschaft von Köchen sein,<br />
deren Mitglieder sich unkompliziert und direkt gegenseitig<br />
helfen. Deshalb haben wir bei der Auswahl zur<br />
Ernennung einer anderen Qualifikation Vorrang eingeräumt:<br />
Wir wollen möglichst Ansprechpartner mit<br />
unterschiedlichem unternehmerischen Background:<br />
angestellter Koch, Patron im Familienbetrieb, Selbst -<br />
ständiger im Event- oder Catering-Unternehmen. Wir<br />
denken, dass wir so einen bestmöglichen Mitgliederservice<br />
anbieten können.<br />
Ansprechpartner Nr. 2:<br />
Der Pressechef<br />
Die <strong>ChefHeads</strong> freuen sich, mit Klaus Lawrenz einen<br />
ausgewiesenen Medienprofi als Ansprechpartner für<br />
die Pressearbeit der <strong>ChefHeads</strong> gefunden zu haben.<br />
Mit seiner Werbeagentur „LAWRENZ – Die Qualitäter“<br />
produziert er mehrere <strong>Magazin</strong>e, textet und fotografiert,<br />
kümmert sich um Corporate Design und Web -<br />
seiten-Gestaltung. Ab der kommenden Ausgabe wird<br />
er auch maßgeblich die journalistische Leitung des<br />
<strong>ChefHeads</strong>-<strong>Magazin</strong>s übernehmen, dessen Artdirektion<br />
er bereits seit der ersten<br />
Ausgabe verantwortet.<br />
Telefon: 02204/768698<br />
E-Mail: info@qualitaeter.de<br />
www.qualitaeter.de<br />
In unserem Club der Küchenchefs finden die Entscheidungsträger der Küche<br />
schnelle Antworten auf die täglich steigenden Anforderungen eines immer anspruchsvoller<br />
werdenden „Publikums". Im deutschprachigen Raum sind wir die<br />
erste Vereinigung, in der die „Sterne-Küche", die gehobene Hotellerie und die<br />
Gemeinschaftsverpflegung eine Symbiose bilden. Aufnahmekriterium für unsere<br />
Chefkochvereinigung ist: Sie sind Patron, Küchenchef, Sous-Chef oder Pâtissier<br />
und haben Lust, Kontakte zu pflegen und Ihr Netzwerk aufzubauen.<br />
Über 300 Mitglieder im deutschsprachigen Raum (D / A / CH / L)<br />
nutzen bereits unser Netzwerk der Entscheidungsträger.<br />
✔ Plattform und Community im Internet für alle gastronomischen Bereiche<br />
✔ Förderung der Jugend und des Berufsnachwuchses<br />
✔ Kostenloser Bezug des <strong>ChefHeads</strong>-<strong>Magazin</strong>s*<br />
✔ Spezialist für alle Betriebs- und Verpflegungssysteme<br />
✔ Kompetente Anlaufstelle für Fachauskünfte<br />
✔ Teilnahmemöglichkeit im Culinary-Team*<br />
✔ Zusammenarbeit mit anderen Verbänden<br />
✔ Fort- und Weiterbildung bei Netzwerkpartnern<br />
✔ Teilnahme an Wettbewerben<br />
✔ Kontaktpflege zu Berufskollegen<br />
✔ Aktives Clubleben – regional und national<br />
✔ Teilnahme an Wettbewerben für die Köchejugend<br />
✔ Partner der Nahrungsmittelindustrie und der Küchentechnik<br />
✔ Stellenvermittlung im In- und Ausland<br />
✔ Veranstalter von Fach- und Studienreisen<br />
✔ Information über Messen und Ausstellungen<br />
✔ Veranstalter von Kochkunstwettbewerben<br />
✔ Ausrichter von Workshops zu Top-Themen<br />
✔ <strong>ChefHeads</strong> – Chefkoch-Online-Shop<br />
* für Goldcard-Mitglieder<br />
Ihr persönliches Willkommens-Präsent:<br />
eine hochwertige „<strong>ChefHeads</strong>"-Chefkochjacke<br />
mit Ihrem eingestickten Namen!<br />
Haben Sie Fragen zu den <strong>ChefHeads</strong>?<br />
Sprechen Sie uns einfach an.<br />
Per Telefon oder E-Mail:<br />
02207/704164<br />
info@chefheads.eu<br />
chefheads 3-20<strong>10</strong> 9
PRÄSIDIUM<br />
Christopher Wilbrand<br />
wird Vizepräsident<br />
Das erste Mal traf ich Christopher Wilbrand in seinem<br />
Gourmetrestaurant in Odenthal, wo mich seine ruhige<br />
und souveräne Art sofort eingenommen hat. Als ich<br />
dann noch sein hervorragend schmeckendes, regional<br />
geprägtes Menü verkosten durfte, stand für mich der<br />
Entschluss fest: „Den musst Du für die <strong>ChefHeads</strong> gewinnen!“<br />
Christopher brauchte ich nicht lange von der<br />
Idee zu überzeugen, er war sofort „Feuer und Flamme“<br />
von den Grundsätzen und Anliegen der <strong>ChefHeads</strong>.<br />
Auch er steht für die Förderung des Köche-Nachwuchses,<br />
für Nachhaltigkeit und regionale Produkte, für<br />
Hilfsbereitschaft unter Berufskollegen, für soziales Engagement<br />
sowie für ein fundiertes Grundwissen und<br />
Handwerk.<br />
Geboren auf Ibiza, wo die Eltern ein Restaurant leiteten,<br />
hat Christopher gemeinsam mit seinem Bruder Alejandro<br />
die Gemeinde Odenthal im Bergischen Land zum<br />
Treffpunkt für Gourmets gemacht. Ihr Hotel-Restaurant<br />
„Zur Post“ ziert seit Jahren ein Michelin-Stern und die<br />
unterschiedlichen Gastro-Kritiker überschütten beide<br />
förmlich mit Lob.<br />
Unser erstes gemeinsames Kochevent auf Helgoland<br />
hat meinen ersten positiven Eindruck so sehr verstärkt,<br />
dass ich Christopher in unserem Club der Küchechefs<br />
unbedingt stärker einbinden wollte. Als Vizepräsident<br />
der <strong>ChefHeads</strong> steht Christopher jetzt stellvertretend<br />
für die Kollegen der Sterne gastronomie. Er gibt ambitionierten<br />
Kollegen, die ebenfalls „nach den Sternen<br />
greifen“ wollen, gerne wertvolle Tipps und hilft bei der<br />
Verwirklichung dieser Ziele. Ich bin sehr froh und glücklich,<br />
Christopher Wilbrand hier als Vizepräsidenten der<br />
<strong>ChefHeads</strong> vorstellen zu dürfen! Guido Fritz<br />
<strong>10</strong> chefheads 3-20<strong>10</strong>
KOLUMNE<br />
Sven Kracht, Küchenchef im<br />
Restaurant Waterkant des<br />
Empire Riverside in St. Pauli,<br />
blickt für die <strong>ChefHeads</strong><br />
„über den Tellerrand“.<br />
Sven Kracht: das Kiez-Menü<br />
„Spielwiese“ für den Papst<br />
Er hat nicht sein ganzes Leben hinter dem Herd verbracht. Und das verschaffte<br />
ihm einen kulinarischen Horizont, wie kaum einem anderen Kollegen.<br />
Derzeit reicht seiner aus der 20. Etage des Hotels „Empire<br />
Riverside“ weit über St. Pauli, die Landungsbrücken, den Hamburger<br />
Hafen und die Reeperbahn. Sven Kracht, 42, Küchenchef des Restaurants<br />
Waterkant, blickt ab sofort in der gleichnamigen Kolumne für die<br />
<strong>ChefHeads</strong> „über den Tellerrand“.<br />
Seit Sommer 20<strong>10</strong> steht Kracht in der Showküche des stylischen À-lacarte-Restaurants.<br />
Seine Kreationen beschreibt er als „Dandy-Style“ –<br />
passend zur schicken Seite des Hamburger Stadtteils St. Pauli. „Klassisch,<br />
avantgardistisch, weltumspannend, neu inspiriert aus Handwerk<br />
und Kunst, elegant und exzentrisch“, lautet Krachts adjektivische Umschreibung<br />
seiner Küche. Ein Mandelsüppchen mit Beelitzer Kaninchen,<br />
Bittermandel-Sulz und schwarzem Knoblauch kann das sein oder ein auf<br />
der Haut gebratener Zander mit Kürbis-Kraut. Handwerklich sicher gemacht,<br />
geschmacklich überzeugend und aufregend kombiniert wie die<br />
Verführung von roter & schwarzer Johannisbeere mit süßem Rosen -<br />
gorgonzola. Krachs „Dandy“ ist kein Blender-Typ und trotz hochwertiger<br />
Ware und aufwändigem Arrangement Hamburg-typisch günstig: 35<br />
Euro kostet das 3-Gang-Menü, für 49 Euro sind fünf Gänge zu haben.<br />
Der Schwerpunkt des Hauses liegt ohnehin im Bankett: Auf drei Etagen<br />
bis hin zum 300 Personen fassenden Ballroom versorgt Kracht mit seinen<br />
30 Mitarbeitern die Gäste des Empire Riverside.<br />
Dabei hilft ihm seine Erfahrung bei Caterern. Denn St. Pauli ist seine<br />
erste Hotel-Station: Die väterliche Unternehmensberatung brachte ihn<br />
früh mit dem ersten Produkt in Kontakt: Fleisch. Nach Ausbildung zum<br />
Fleischer, Studium der Lebensmitteltechnologie und der Koch-Lehre bei<br />
Feinkost Käfer in München kam schnell das zweite hinzu: Käse. Neun<br />
Jahre lang hielt ihn diese Leidenschaft selbstständig, ehe Kracht mehr<br />
wollte und den Weg (zurück) in die Gastronomie einschlug.<br />
Produktwissen, kochende Leidenschaft und unternehmerischen Verstand<br />
kann der Küchenchef im „Waterkant“ perfekt einsetzen, auch<br />
wenn dort keine Sterne-Küche als Ziel anvisiert wird. „Ich muss auch mal<br />
ein Bankett für 29 Euro schießen, da geht’s natürlich nicht. Ansonsten<br />
ist aber schon mein Anspruch, möglichst zu <strong>10</strong>0 Prozent regionalen Direktkauf<br />
fürs Restaurant zu realisieren.“ Schweinefleisch muss für ihn<br />
nicht aus Spanien kommen (er hat gute Lieferanten aus der Uckermark)<br />
und den Sieben-Pfeffer-Mix schickt er am liebsten dorthin, wo selbiger<br />
wächst. „Jeder Pfeffer hat seine Daseinsberechtigung,“ ist einer der Leitsätze<br />
Krachts. Und so fährt er ab und an vor die Tore der Stadt, um am<br />
„einzigen Wasserpfefferbaum in Deutschland“ seine Ernte einzufahren.<br />
Mit diesen Ingredenzien verwöhnt er dann seine Gäste – unter ihnen<br />
viel Prominenz. „Wäre doch mal ‘ne aufregende Nummer, wenn der Papst<br />
hier auf St. Pauli mein Kiez-Menü ‚Spielwiese‘ essen würde ...“. Sven<br />
Kracht kann nicht nur richtig gut kochen, er hat auch Humor.<br />
Seine Gedanken zum Thema „Nachhaltig kochen“ auf Seite 58.<br />
Rosa Tomate mit Grapefruit und körnigem Frischkäse<br />
sowie geräuchertem Pulpo auf Marmor serviert .<br />
Sven Kracht im „Restaurant Waterkant“,<br />
Bernhard-Nocht-Straße 97, 20359 Hamburg<br />
Telefon 040/31119-70480<br />
waterkant@hotel-hamburg.de<br />
www.empire-riverside.de<br />
chefheads 3-20<strong>10</strong> 11
Im Märchenschloss<br />
Thomas M. Walkensteiner kocht am Fuschlsee<br />
Manchmal ist der Beruf des Koches<br />
mit einem Privileg verbunden. Etwa<br />
dem an einem der vielleicht romantischsten<br />
Stellen der Welt tätig zu<br />
sein. Thomas Michael Walkensteiner,<br />
Landesbeauftragter Österreich der<br />
<strong>ChefHeads</strong>, kann an jedem Arbeitstag<br />
den Ausblick auf den Fuschlsee<br />
genießen. Er arbeitet im Schloss<br />
Fuschl, einem herrschaftlichen Anwesen<br />
aus dem Jahr 1450, das nach<br />
umfangreichen Arbeiten 2006 als<br />
„Resort & Spa“ des Starwood-Verbundes geöffnet wurde. In der<br />
Schlossbar genießen Gäste unter dem gotischen Kuppelgewölbe mit<br />
Gemälden Alter Meister des 17. bis 19. Jahrhunderts österreichische Kaffeehauskultur.<br />
In der dazugehörigen Lounge finden Zigarrenfreun de<br />
eine große Auswahl feinster Rauch waren, die Vinothek im historischen<br />
Gewölbekeller ist wie geschaffen zum Verkosten von erlesenen Weinraritäten.<br />
Das Schloss-Restaurant mit seiner herrlichen Seeterrasse bietet<br />
dem Gast mittags österreichische Schmankerl. Abends finden dort<br />
internationale Gourmet-Klassiker nach den Ideen von Thomas M. Walkensteiner<br />
ihre ganz eigene Interpretation. Fangfrischer Fisch und regionale<br />
Produkte bilden immer das Leitbild der Hauskulinarik. Mit einem<br />
neuen kulinarischen Konzept, der „Suite Imperial“, verwöhnt der Michelin-besternte,<br />
mit drei Hauben und 18 Punkten im Gault Millau ausgezeichnete<br />
Anti-Aging-Buchautor Thomas M. Walkensteiner seine Gäste.<br />
1964 in Lustenau geboren, besuchte Thomas M. Walkensteiner zunächst<br />
die Hotelfachschule in Bludenz, um dann eine Lehre im Restaurant<br />
Sternen in Dornbirn zu absolvieren. Zwischen 1985 und 1994<br />
folgten prägende Jahre in renommierten Haubenrestaurants wie dem<br />
„Korso“ in Wien (Reinhard Gerer), „Zu<br />
den drei Husaren“ in Wien, dem „Aubergine“<br />
in München (Eckart Witzigmann),<br />
dem „Boris“ im Rheingau und<br />
dem „Pastaron“ in Wien.<br />
In den folgenden Jahren war Walkensteiner<br />
mit zwei Restaurants selbstständig<br />
und ab 1998 in Vier- und<br />
Fünf-Sterne-Hotels am Arlberg, in<br />
Salzburg und an der Côte d’ Azur<br />
tätig. Seit Mai 2003 hat er die Position<br />
des Küchendirektors im Schloss<br />
Fuschl inne. Thomas M. Walkensteiner erkochte sich auch diverse Auszeichnungen<br />
bei internationalen Kochweltmeisterschaften wie etwa in<br />
Osaka und war „Gault-Millau-Aufsteiger 2004“.<br />
Wer dem Spitzenkoch in die Töpfe blicken möchte, kann dies in der hauseigenen<br />
„Kochakademie“ tun. Eine Gruppe von jeweils acht bis 20 Personen<br />
verarbeitet unter Anleitung von Thomas M. Walkensteiner frische,<br />
heimische Produkte zu aufregenden Kreationen. Dabei verrät der Spitzenkoch<br />
Tipps und Tricks, wie man zu Hause seine Gäste mit der Grande<br />
Cuisine eines Haubenkoches überraschen kann. Unterstützt von Restaurantchef<br />
Anton Rotheneder verkosten und wählen die Teilnehmer<br />
die korrespondierenden Spitzenweine aus und lernen zudem, wie man<br />
einen Tisch perfekt deckt.<br />
Als Landesbeauftragter der <strong>ChefHeads</strong> ist Thomas M. Walkensteiner direkter<br />
Ansprechpartner für alle Mitglieder aus Österreich. „Wenn ich<br />
etwas mache, dann nur ganz oder gar nicht. Und die <strong>ChefHeads</strong> werde<br />
ich mit vollem Herzen unterstützen“, verspricht der Küchenmeister. Gerade<br />
für junge Kolleginnen und Kollegen kann seine Karriere nur Ansporn<br />
sein, denn wer will nicht einmal in einem Schloss in dieser Lage kochen?<br />
12 chefheads 3-20<strong>10</strong>
PRÄSIDIUM<br />
chefheads 3-20<strong>10</strong> 13
Zauberhafte Filmkulisse<br />
im Salzkammergut<br />
Das Schloss Fuschl Resort & Spa, eingegliedert in den Hotelverbund<br />
der Starwood Hotels & Resorts unter der Marke „The<br />
Luxury Collection“, ist eines der mondänsten Häuser in Österreich.<br />
Das im Jahre 1450 erstmals geschichtlich erwähnte Anwesen<br />
öffnete Ende Juni 2006 nach umfangreichen Ausbauund<br />
Renovierungsarbeiten wieder seine Pforten. Bei der Renovierung<br />
galt es insbesondere eine Balance zwischen Tradition<br />
und Moderne zu finden. So entstand ein Gesamtensemble<br />
rund um den 550 Jahre alten, denkmalgeschützten Schloss -<br />
turm, das zum einen in landwirtschaftlich geprägter Architektur<br />
in Anlehnung an Bauernhäuser des Salzkammerguts ge -<br />
halten ist und zum anderen mit erfrischender Modernität und<br />
Extravaganz überrascht. Dabei wurde auf Naturstein-Materialien<br />
sowie auf ein fein abgestuftes Farbkonzept in Ockertönen<br />
Wert gelegt. Bei der Gartengestaltung galt es, die Halbinsel<br />
so zu nutzen, dass der Gast See und Berge an möglichst vielen<br />
Punkten genießen kann. Steinerne Skulpturen aus dem 18.<br />
Jahrhundert, Brunnen, Kapelle, Bootssteg und Gartenpavillon<br />
vermitteln ein zauberhaftes Flair im Schlosspark.<br />
Dabei hat das auch als Filmkulisse dienende Schlösschen<br />
enorm viel zu bieten. Die 1<strong>10</strong> Zimmer<br />
und Suiten werden höchsten<br />
Ansprüchen gerecht. Aber auch für<br />
exklusive Feste hat das Haus<br />
Räumlichkeiten der besonderen Art<br />
zu bieten: die Suite Imperial als moderne<br />
Event-Location, den Ballsaal<br />
mit historischem Schlossambiente<br />
und die Schloss-Remise für Feierlichkeiten im edel-rustikalem<br />
Stil. Für Erholungs- und Ruhesuchende ist Schloss Fuschl geradezu<br />
ein Hideaway: Ein heller und eleganter Spa-Bereich,<br />
der hoteleigene 9-Loch-Golfplatz und die malerische Lage am<br />
Ufer des Sees mit eigenem Badesteg lassen keine Wünsche<br />
offen. Zum Haus dazugehörig ist außerdem die Schloss-Fischerei,<br />
die für die gesamte Fischwirtschaft des Fuschlsees<br />
verantwortlich ist und somit einen maßgeblichen Beitrag nicht<br />
nur zur Kulinarik der beiden Hotels, sondern auch für die umliegende<br />
Hotellerie und Gastronomie leistet. Zum Konzept des<br />
Hauses gehört auch das reizvolle „Schloss-Ladl“. Dort wird den<br />
Gästen ein Quäntchen Schloss Fuschl für zu Hause offeriert<br />
mit hochwertiger Trachten-Mode wie der „Schloss Fuschl Couture“,<br />
natürlich der „Schloss Fuschl Torte“ und vielem mehr.<br />
Das dazugehörige Sissi-Museum gewährt dem Besucher mit<br />
Original-Exponaten der Kaiserin Elisabeth einen Blick in deren<br />
bewegtes Leben.<br />
„Nachwuchsköche glauben<br />
mit 20 schon alles zu können“<br />
<strong>ChefHeads</strong>-Präsident Guido Fritz sprach mit Thomas Michael<br />
Walkensteiner über dessen Pläne:<br />
Thomas, Du sagst, Du seist Koch aus Leidenschaft. Wolltest Du<br />
immer schon Koch werden?<br />
Thomas M. Walkensteiner: Ja! Für mich kamen zwei Berufe infrage: Einerseits<br />
wäre ich gerne Gärtner geworden – wobei ich ja auch in meinem<br />
jetzigen Beruf sehr viel mit Pflanzen zu tun habe. Andererseits habe ich<br />
schon als Kind meiner Mutter in der Küche zugeschaut und mich sehr<br />
für das Kochen interessiert. Obwohl ich nicht erblich vorbelastet bin –<br />
meine Eltern hatten kein eigenes Restaurant –, habe ich mich dann für<br />
den Kochberuf entschieden.<br />
Du hast mit vielen Kochgrößen gearbeitet. Wer hat Dich am<br />
meisten beeinflusst?<br />
Thomas M. Walkensteiner: Reinhard Gerer im „Korso“ in Wien war meine<br />
erste große Adresse, Ewald Plachutta, Chef des klassischen Gourmet-<br />
14 chefheads 3-20<strong>10</strong>
PRÄSIDIUM<br />
tempels „Zu den drei Husaren“ hat mich und meinen Kochstil ebenfalls<br />
sehr stark beeinflusst, noch mehr geprägt hat mich aber wohl Eckart<br />
Witzigmann. Nun ein sehr guter Freund.<br />
Wie würdest Du Deinen eigenen Kochstil beschreiben?<br />
Thomas M. Walkensteiner: Ich würde ihn als experimentierfreudige euroasiatische<br />
Küche beschreiben. Ich würde vielleicht nicht Fusion Cuisine<br />
dazu sagen, weil ich keiner bin, der groß asiatisch kocht. Mein Kochstil<br />
hat auch einen starken heimischen Bezug, und ich verwende fast ausschließlich<br />
österreichische Grundprodukte. Dabei ist es für mich ganz<br />
wichtig zu wissen, wo die einzelnen Produkte herkommen.<br />
Halt geben und verstehen, dass ich nicht immer so viel Zeit für sie habe,<br />
wie sie sich es oft wünschen.<br />
Welche kapitalen Fehler sollten Nachwuchsköche vermeiden?<br />
Thomas M. Walkensteiner: Der größte Fehler von Nachwuchsköchen ist<br />
sicherlich der, dass sie mit 20 Jahren glauben, schon alles zu können.<br />
Viele junge Köche meinen, sie können gleich nach der Lehre Souschef<br />
werden. Das ist nicht gut für sie, weil sie sich eigentlich noch im Lernprozess<br />
befinden. Wenn sie mit Anfang zwanzig dann Küchenchef sind,<br />
haben sie niemanden mehr, von dem sie lernen können. Das hemmt sie<br />
in ihrer Entwicklung.<br />
Worin siehst Du das Geheimnis Deines Erfolges?<br />
Thomas M. Walkensteiner: Das ist für einen selber sehr schwer zu beantworten.<br />
Ein Faktor ist sicher eine profunde und breit gestreute Ausbildung.<br />
Ein weiterer Faktor ist der, dass ich immer sehr selbstkritisch<br />
bin und mich nach wie vor permanent weiterbilde. Ich halte nicht nur<br />
Kurse ab, sondern besuche auch welche. Ich lese auch viel einschlägige<br />
Literatur – nicht nur Kochbücher. Ich versuche, meinen Horizont ständig<br />
zu erweitern und suche auch den Kontakt zu Kochkollegen, um mit ihnen<br />
zu diskutieren. Und schließlich ist sicherlich auch mein Privatleben ein<br />
wichtiger Faktor: Ich habe eine ganz großartige Frau und Kinder, die mir<br />
Was ist Dein persönliches Lieblingsgericht?<br />
Thomas M. Walkensteiner: Dadurch, dass ich ständig mit der Gourmetküche<br />
zu tun habe, liebe ich auch das Konträre, also die klassische bodenständige<br />
Küche – mit einem Wort: alles, was meine Mama kocht!<br />
Dazu gehören zum Beispiel geröstete Leber, ein ordentlicher Braten oder<br />
eine deftige Rindsroulade.<br />
Welche Pläne hast Du für die Zukunft?<br />
Thomas M. Walkensteiner: Ich möchte das Schloss Fuschl wieder ganzjährig<br />
geöffnet sehen.<br />
chefheads 3-20<strong>10</strong> 15
PRÄSIDIUM<br />
Pure Lebensfreude<br />
Bei Peter Schärer in der Kronenhalle in Zürich<br />
Das Restaurant ist ein Gesamtkunstwerk, der Gast fühlt sich in eine andere Epoche versetzt. 1924 wurde das damalige „Hotel de la Couronne“ am<br />
Bellevue in Zürich von Hulda und Gottlieb Zumsteg übernommen und als Restaurant „Kronenhalle“ eröffnet. Das Ehepaar servierte seinen Gästen<br />
eine Mischung aus schweizerischen, bayerischen und klassischen Gerichten. Die bekanntesten sind das Zürcher Geschnetzelte, das Wiener Schnitzel,<br />
das Chateaubriand und die Mousse au Chocolat. Die Zumstegs machten das Restaurant zu einem der ersten Häuser der Stadt Zürich. Die Kunstleidenschaft<br />
ihres Sohnes Gustav Zumsteg, der seine Bilder nach und nach im Restaurant aufhängen ließ, trugen zur weiteren Bekanntheit bei.<br />
Die Kronenhalle wurde zum Treffpunkt von Schauspielern, Malern, Dichtern und der schönen Welt. Zu der illustren Gästeschar der altehrwürdigen<br />
Lokalität gehörten James Joyce, Pablo Picasso, Curd Jürgens, Sophia Loren und Modegrößen wie Yves Saint Laurent. Kunstbilder hängen an den<br />
Wänden, ob Chagall, Miró, Kandinsky oder Matisse, als wäre es das Normalste auf der Welt, und an exponierter Stelle in der Brasserie, dem größten<br />
Raum hängt das Bildnis der Mutter vom Gründer der Kronenhalle Gottlieb Zumsteg.<br />
Heute ist die „Kronenhalle“ das Reich von Peter Schärer, dem Landesbeauftragten Schweiz der<br />
<strong>ChefHeads</strong>. Das Stimmengewirr bei stets gut gefülltem Restaurant erinnert an das Flügelschlagen<br />
der Bienen in einem Bienenstock. Dazwischen vernimmt der Gast die sonoren „Ansagen“ von Roberto,<br />
dem Koch mit seiner fahrbaren Voiture, der das Tagesspezial ansagt. Bei unserem Besuch in<br />
Zürich gibt es Karrée und Gigot vom Lamm mit verschiedenen Gemüsen und Kartoffelgratin.<br />
Anfänglich war die Kronenhalle eine Bierhalle, als Reminiszenz an diese Zeit steht noch immer die<br />
Bratwurst mit gerösteten Zwiebeln und Rösti auf der Karte. Aber auch der Hering, zu dem schon<br />
einst eine gute Flasche Wein gereicht wurde.<br />
Am Tisch Platz genommen, komme ich zum ersten Mal in den Genuss der legendären Bürli-Brötchen,<br />
einer Schweizer Delikatesse, der man schneller verfallen ist, als man es ahnen möchte. „Ich könnte<br />
davon süchtig werden!“, entfährt es meinen beiden Begleitern. Ich entscheide mich für ein Kalbsschnitzel<br />
„Wiener Art“ mit Rösti und gemischtem Salat. Das wieselflinke Personal ist sehr auf Zack<br />
und bringt meine Bestellung auf Porzellan mit blauer Krone, so blau wie der Zürichsee. Das Rösti<br />
kommt ganz klassisch auf einem Silberteller, der Salat mit Gurke, Kartoffel und Feldsalat ist ein Gedicht.<br />
Es war das beste Wiener Schnitzel, das ich je gegessen habe. Und das nicht in Wien, sondern<br />
in Zürich – bei Peter Schärer in der Kronenhalle.<br />
Guido Fritz<br />
chefheads 3-20<strong>10</strong> 17
Mehr als Gasthaus-Dekoration: An den Wänden der Kronenhalle<br />
hängen Originale von Chagall neben Werken von Matisse,<br />
Miró oder Kandinsky.<br />
Von zwei bis halb fünf hat der<br />
Küchenchef „Zimmerstunde“<br />
zur Erholung<br />
Sein Beruf ist seine Berufung.<br />
Peter Schärer, der unter dem<br />
Schweizer Starkoch Max Kehl<br />
lernte, ist seit über 20 Jahren in<br />
der Kronenhalle tätig.<br />
<strong>ChefHeads</strong>-Präsident Guido Fritz<br />
besuchte den Landesbeauftragten<br />
Schweiz in Luzern.<br />
An Zürichs Bellevue mit Blick auf den See gelegen, gehört<br />
die Kronenhalle, 1924 von Hulda und Gottlieb Zumsteg<br />
(Foto) eröffnet, zu den ersten Adressen der Stadt. Diese gastronomische<br />
Tradition spiegelt sich auch auf der Karte wider,<br />
die heute Peter Schärer verantwortet.<br />
Peter, wie würdest Du die Küche der Kronenhalle für jemanden<br />
beschreiben, der sie noch nie erlebt hat?<br />
Peter Schärer: Das ist eine gute Frage … vielleicht als klassische, bürgerlich<br />
französische Küche. Eine Schweizer Küche im eigentlichen Sinn gibt<br />
es ja nicht. Neben unserer Hauptkarte haben wir auch Tagesgerichte,<br />
die vor allem für meinen eigenen Stil stehen. Ich habe als Küchenchef<br />
der Kronenhalle natürlich eine lange Tradition fortzuführen. Bei den<br />
Tages- oder Monatskarten habe ich dann aber schon die Möglichkeit,<br />
eine Küche zu realisieren, die ich als eine Spur neuzeitlicher bezeichnen<br />
würde.<br />
Welches Gericht sollte ich einem Gast empfehlen, damit er<br />
diese gastronomische „Institution“ am besten kennenlernt?<br />
Peter Schärer: Ganz klar: „Zürcher Geschnetzeltes mit Rösti“, zum Nachtisch<br />
eine „Mousse au Chocolat“ mit ein wenig Crème fraîche. Diese Gerichte<br />
sind natürlich nicht das Einzige, was wir können, aber so gut wie<br />
jeder Gast, der das hier schon einmal gegessen hat, hat sich in diese<br />
Klassiker verliebt. In unserem Restaurant handelt es sich nicht um das<br />
originalgetreue „Zürcher Geschnetzelte“, sondern um „Geschnetzeltes<br />
Kronenhalle“, welches als eine Art Abwandlung zu verstehen ist. Das ursprüngliche<br />
Nationalgericht besteht ja aus Champignons, Kalbsnieren<br />
und Kalbfleisch. Wir hingegen verwenden ausschließlich Kalbsfilet und<br />
pürieren die Champignons.<br />
18 chefheads 3-20<strong>10</strong>
Wer waren Deine Vorbilder, bei wem hast Du gelernt?<br />
Peter Schärer: Max Kehl, der leider schon tot ist. Ende der siebziger, Anfang<br />
der achtziger Jahre hat es drei große Köche in der Schweiz gegeben<br />
– Max Kehl war einer von ihnen. Ein richtiger Pionier in der Deutsch-<br />
Schweiz. Er gehört zu meinen absoluten Vorbildern und brachte mir den<br />
respektvollen Umgang mit den Produkten sowie ein Verständnis für<br />
Qualität bei. „Arbeitet und kocht man mit Produkten, sollen sie im Gericht<br />
noch immer genauso gut sein, wie sie es als Grundprodukt waren.“ Der<br />
Ausspruch klingt zwar etwas banal, aber er hat einfach seine Richtigkeit!<br />
Genauso aber waren für mich Eckart Witzigmann und Dieter Müller sehr<br />
wichtig, ihre Küche hat mich sicher auch beeinflusst.<br />
<br />
Topfennockerl<br />
vorgekocht & gebröselt<br />
Was macht für Dich gute Küche aus?<br />
Peter Schärer: Gutes Essen? Hier muss man unterscheiden: Es gibt das<br />
Essen, weil man hungrig ist. Da geht es um die reine Nahrungsmittelaufnahme<br />
und weniger um den Spaß am Essen. Zu einem „guten Essen“<br />
gehören für mich immer Freunde, tolle Gerichte und ausgezeichneter<br />
Wein. Essen ist als Gesamtkunstwerk zu verstehen, vom Ambiente bis<br />
hin zum Service muss alles zusammenpassen. Wenn nur das Essen okay<br />
wäre, würdest Du doch kein zweites Mal in die Kronenhalle kommen?<br />
Bestimmt – das Essen ist zwar traumhaft, aber erst das Ambiente<br />
mit den tollen Kunstwerken und der aufmerksame Service<br />
Deiner engagierten Mitarbeiter machen den Besuch zu<br />
einem Erlebnis. Wie schaut eigentlich Dein Tagesablauf als Küchenchef<br />
aus?<br />
Peter Schärer (beginnt zu lachen): Es ist wirklich ein harter Job! Aber ich<br />
mache es ja freiwillig, werde nicht dazu gezwungen! Mein Tag beginnt<br />
normalerweise um sieben Uhr. Die frühe Zeit begründet sich durch die<br />
zeitige Anlieferung der frischen Produkte. Die Zulieferungen gehören<br />
kontrolliert – man kann sich nicht einfach darauf verlassen und muss<br />
genügend Zeit haben, um gegebenenfalls reagieren zu können. Da kann<br />
man nicht einfach irgendjemanden hinstellen, das muss man selber machen.<br />
Die Lieferung der Waren beschäftigt mich bis ungefähr 9 Uhr, danach<br />
gibt es gemeinsam mit meinen Köchen ein etwa halbstündiges<br />
Frühstück, im Zuge dessen wir den Tag besprechen. Ich deponiere meine<br />
Wünsche, erkläre, wie ich gewisse Dinge getan haben möchte.<br />
Wie viele Personen arbeiten in der Küche?<br />
Peter Schärer: Wir sind um die dreißig Leute, zeitgleich arbeiten etwa 15<br />
bis 18 Personen. Bei einem Sieben-Tage-Betrieb kann man natürlich<br />
nicht mit einer Mannschaft durcharbeiten, man braucht auch Zeit, um<br />
sich erholen zu können. Nach der Tagesbesprechung habe ich meine Büroarbeit<br />
zu erledigen, überprüfe Rechnungen und koordiniere zukünftige<br />
Anlieferungen. Danach bin ich wieder in der Küche, kontrolliere die Qualität<br />
der Zubereitung, mache aber auch selbst Suppen oder kleine Vorspeisen.<br />
Von zwei bis halb fünf habe ich „Zimmerstunde“, kann mich ein<br />
wenig ausruhen, und dann beginnt schon wieder die Vorbereitung für<br />
das Abendgeschäft. Um 23 Uhr ist mein Arbeitstag zu Ende und sonntags<br />
und montags nehme ich mir in der Regel frei für meine Familie.<br />
fix & fertig<br />
Unsere Vorteile für Sie:<br />
bereits vorgekocht und fix & fertig gebröselt<br />
besonders flaumig und locker<br />
Mikrowellen und Kombidämpfer geeignet<br />
TIEFKÜHLKOST WEINBERGMAIER GmbH<br />
Leopold-Werndl-Straße 1, A-4493 Wolfern, Tel.: +43/7253 7691,<br />
<br />
chefheads 3-20<strong>10</strong> 19
Die<br />
Kultur<br />
hängt von der<br />
Kochkunst<br />
Oscar Wilde<br />
ab.<br />
Für den Premium-Partner Nestlé Professional machte sich eine Gruppe von <strong>ChefHeads</strong> an<br />
die Verkostung von Würzmischungen für Fleisch und neue Rezepturen für Schokoladenpudding.<br />
Das Einholen der Meinung der Profis gehört für den Lebensmittelkonzern zu den<br />
festen Vereinbarungen des Partner-Engagements.<br />
Hans-Peter Nollmann (li.),<br />
Laudator der Jury, und<br />
Peter Adam-Luketic (re.),<br />
Vorstandsvorsitzender des<br />
VdF, überreichen den Innovationspreis<br />
an Martin<br />
Braun (Mitte li.), Key Account<br />
Manager von Blanco<br />
CS, und Frank Höck (Mitte<br />
re.), Vertriebsleiter<br />
Deutschland von Blanco CS.<br />
Innovationspreis für Blancos Frontcooking-System<br />
Das Frontcooking-System Blanco Cook hat den renommierten Dr.-Georg-Triebe-Innovationspreis 20<strong>10</strong><br />
in Silber erhalten (Kategorie „Systeminnovation“). Blanco Cook ist ein neuartiges, mobiles System für<br />
das professionelle Kochen vor dem Gast. „Wir pflegen eine offene Unternehmenskultur, die dem Erfindergeist<br />
jede Menge Raum gibt“, strahlte Martin Braun, Key Account Manager von Blanco CS. „Der Innovationspreis<br />
ist eine großartige Bestätigung für diese offene Arbeitsatmosphäre. Sie trägt viel zur<br />
Innovationskraft bei, mit der Blanco CS neue Entwicklungen bis zur Marktreife bringt.“<br />
Dank seines innovativen Filtersystems befreit das Blanco-Cook-Absaugmodul die Kochdämpfe (Wrasen)<br />
extrem wirkungsvoll von Fett, Feuchtigkeit und störenden Gerüchen. Zum Blanco-Cook-System gehören<br />
ebenfalls zehn Auftisch-Kochgeräte für die schnelle, professionelle und energiesparende Zubereitung<br />
der Speisen. Vom asiatischen Wok-Gericht über perfekte Pasta bis zu Schnitzel mit Pommes kann in<br />
Hotellerie und Gastronomie, in Betriebskantinen, Seniorenheimen und der Schulverpflegung damit appetitlich<br />
und lecker gekocht werden.<br />
www.blanco.de<br />
20 chefheads 3-20<strong>10</strong>
MESSE<br />
Chancen und Probleme der Branche<br />
403 Aussteller aus 16 Ländern hatten im September in Düsseldorf auf der<br />
„hogatec 20<strong>10</strong>“ vier Tage lang ihre neuesten Produkte und Lösungen in<br />
Technik und Design speziell für den Gastgewerbemarkt präsentiert. „In der<br />
Gastronomie ist der Aufschwung leider noch nicht überall angekommen“,<br />
konstatiert Ingrid Hartges, Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotelund<br />
Gaststättenverbandes (DEHOGA). „Zwar gibt es erste Indikatoren für<br />
positive Umsatzentwicklung in der Hotellerie und im Cateringbereich, doch<br />
die Gastwirte haben auch im ersten Halbjahr 20<strong>10</strong> noch sehr gelitten“, so<br />
Hartges weiter. Dies spiegelte auch die hogatec 20<strong>10</strong> wider, zu der rund<br />
29.000 Fachbesucher an den Rhein kamen (inklusive der Synergiebesucher<br />
des parallel stattfindenden Foodmessen-Trios InterMopro, InterCool und<br />
InterMeat). Damit musste die Messe im Vergleich zur Vorveranstaltung<br />
einen deutlichen Rückgang hinnehmen.<br />
www.hogatec.de<br />
chefheads 3-20<strong>10</strong> 21
ADVERTORIAL<br />
Cook & Chill für Innsbrucks Senioren<br />
Küchenchef Walter Schiestl nutzt Methode für täglich 1.<strong>10</strong>0 Essen<br />
Walter Schiestl ist in Innsbruck Herr über rund 1.<strong>10</strong>0 Essen täglich.<br />
Vom Wohnheim Pradl aus kocht er zentral für die Heimbewohner<br />
und die rund 650 Kunden des „Innsbrucker Menü-<br />
Service“. Möglich wurde das durch den Umstieg auf „Cook &<br />
Chill“ im Jahr 2001. „Angefangen haben wir auch ganz anders.<br />
Der Beginn waren 200 Essen für die Heimbewohner in Pradl.<br />
Heute ist unsere Küche ganz anders aufgestellt“, erzählt der<br />
engagierte Innsbrucker Koch.<br />
Zentral werden heute rund 1.<strong>10</strong>0 Essen täglich produziert. Die Küche<br />
selbst musste bei der Umstellung nicht verändert werden. Neu zu schaffen<br />
waren lediglich Kühlräume und eine gekühlte Garage für die Induktionswagen.<br />
Der Blick in die Pradler Großküche heute zeigt trotz der<br />
beachtlichen Menge keinen Stress. Möglich mache das eben das Cook-<br />
&-Chill-Verfahren: „Für uns war die Umstellung 2001 eine ganz logische<br />
Folge“, meint Walter Schiestl. „Wenn Du täglich Hunderte Essen außer<br />
Haus liefern musst, dann muss sich auch am System etwas ändern.“<br />
Cook & Chill bedeutet heute im Wohnheim Pradl und beim Innsbrucker<br />
Menü-Service, dass die Gerichte vorgekocht und anschließend direkt gekühlt<br />
werden . „Das war einer der ersten Gründe: So können wir die modernsten<br />
Hygienestandards leicht erfüllen“, erzählt Schiestl.<br />
Einteilung ist das halbe Leben. Hinter der Einführung von „Cook & Chill“<br />
steht nicht nur eine vollkommen neue Organisation der Küche, sondern<br />
mit Menü-Mobil auch ein starker Partner, der die Wünsche der Innsbrucker<br />
perfekt umsetzte. Mit Inducook, dem Induktionssystem von Menü-<br />
Mobil, konnte die Umstellung auf das neue System optimal gelöst<br />
werden.<br />
Ein Besuch gegen 13 Uhr mittags in der Küche des Wohnheims Pradl.<br />
Von sechs Mitarbeitern werden in rund zwei Stunden die Essen portioniert<br />
– für den folgenden Tag. Und das zudem noch höchst individuell.<br />
„Unsere Kunden können täglich zwischen fünf bis sechs Menüs wählen<br />
und zusätzlich noch Wünsche bei den Beilagen äußern. Die Bestellung<br />
des Einzelnen wird durch Strichcode erfasst und ganz individuell bei der<br />
Portionierung zusammengestellt“, ist Walter Schiestl stolz auf die Organisation.<br />
Durch die Vorbereitung sind auch Zusatzbestellungen kein<br />
Problem. „Da wir heute schon für morgen produzieren und die Gerichte<br />
dann kühlen, können wir morgen Zusatzbestellungen ohne Hektik jederzeit<br />
erfüllen.“<br />
Die 20 Vollkräfte in der Küche haben durch „Cook & Chill“ wesentlich<br />
bessere Arbeitsbedingungen. Es muss nicht mehr frühmorgens mit dem<br />
Mittagessen begonnen werden, um es „just in time“ an den Kunden zu<br />
bringen. Durch exakte Planung ist es nun möglich, individueller für den<br />
Kunden zu kochen und trotzdem die Küchenorganisation stressfreier zu<br />
gestalten.<br />
22 chefheads 3-20<strong>10</strong>
ADVERTORIAL<br />
Zwischen fünf bis sechs Menüs<br />
täglich können die Kunden des<br />
„Innsbrucker Menü-Services“<br />
täglich wählen und haben<br />
zudem noch Einfluss auf die<br />
gebotenen Beilagen.<br />
Mit 20 Vollzeitkräften werden<br />
so jeden Tag rund 1.<strong>10</strong>0 Essen<br />
vorbereitet, die gekühlt an die<br />
Kunden des Dienstleisters<br />
gehen.<br />
Ist der Faktor Hektik in der Küche drastisch gesunken, so haben sich die<br />
Ansprüche von Walter Schiestl an seine Küche wohl ebenso erhöht. „Wir<br />
haben keine Woche den gleichen Speisenplan. Es gibt auch keinen längeren<br />
Zyklus. Vielmehr stellen wir für jede Woche einen eigenen Plan<br />
zusammen, der unseren Kunden ein möglichst vielfältiges kulinarisches<br />
Erlebnis bieten soll“, erklärt Schiestl. Der Koch möchte, dass seinen Gästen<br />
auch die internationale Küche nicht verschlossen bleibt. Italienisch,<br />
Asiatisch – alles wird angeboten. „Wenn Du täglich fünf oder sechs unterschiedliche<br />
Menüs anbieten kannst, dann sind auch exotisch anmutende<br />
Gerichte kein Problem, denn der Kunde kann ja wählen. Möglich<br />
geworden ist das durch Cook & Chill“, erklärt der Küchenchef, der in seiner<br />
Küche auf den klassischen Mix aus frischen Produkten und Convenience-Küche<br />
setzt.<br />
Das Ergebnis der langjährigen Partnerschaft zwischen Menü-Mobil und<br />
den Köchen in Pradl kann sich sehen lassen. Bei regelmäßigen Umfragen<br />
unter Heimbewohnern und Benutzern des Innsbrucker Menü-Services<br />
erreicht man inzwischen sensationelle Ergebnisse. 98 Prozent Kundenzufriedenheit,<br />
das ist ein Wert, von dem Großküchen träumen. In Pradl<br />
ist so ein Traum Realität geworden.<br />
Im Wohnheim Pradl wird über die Anfänge von Cook & Chill nur mehr diskutiert,<br />
wenn interessierte Besucher sich in der Praxis die gelungene<br />
Ausführung anschauen. Vielmehr schaut man in die Zukunft.<br />
„In Kürze werden wir auch für das Wohnheim Tivoli in Innsbruck von hier<br />
aus kochen“, erzählt Walter Schiestl mit Stolz. Dann werden 1.400 Essen<br />
täglich produziert. Durch die Induktionswagen von Menü-Mobil ist auch<br />
die Versorgung anderer Wohnheime von hier aus kein Problem.<br />
l skl r!<br />
A l<br />
R<br />
Wir verleihen Ihrer Feier Glanz<br />
*****<br />
chefheads 3-20<strong>10</strong> 23
Koch des Jahres wird gesucht<br />
Die Grupo Caterdata gibt den besten Köchen die Möglichkeit, ihr<br />
Können in einem Wettbewerb zum „Koch des Jahres" einer ausgewählten<br />
Fachjury zu präsentieren. Der Wettbewerb wird in vier<br />
Vorentscheidungen in Köln, Stuttgart, Berlin und Hamburg ausgetragen,<br />
das große Finale ist im Rahmen der internationalen Ernährungsmesse<br />
Anuga am <strong>10</strong>. Oktober 2011 geplant.<br />
Die Teilnehmer müssen ein ausgewogenes Menü kreieren, das aus<br />
einer Vorspeise, einem Hauptgang und Dessert besteht. Der Wareneinsatz<br />
beträgt maximal 16 Euro pro Person. Im Vorfeld wählt<br />
die Jury aus allen eingereichten vorgeschlagenen Menüs die zehn<br />
besten aus. Die Köche dieser Menüs treten dann beim jeweiligen<br />
Vorfinale gegeneinander an. Präsident der Fachjury ist <strong>ChefHeads</strong>-Ehrenpräsident<br />
Dieter Müller. Der Gewinner des „Koch des Jahres”<br />
wird mit einem Preisgeld von 12.000 Euro belohnt.<br />
Während der Wettbewerbe werden kostenlose Master Classes angeboten.<br />
Hier können interessierte Köche kostenlos Inspirationen<br />
sammeln, neue Trends entdecken und Kollegen über die Schulter<br />
schauen.<br />
www.kochdesjahres.de<br />
Die Marke „Ich“ schaffen<br />
Wie vermarkte ich mich als Bewerber am besten? Wo ist der Unterschied<br />
zu anderen Bewerbern? Und was zeichnet mich aus?<br />
Immer häufiger taucht in den Bewerbungsgesprächen<br />
die Frage auf, warum<br />
das Unternehmen gerade Sie einstellen<br />
soll. Die meisten Bewerber haben auf<br />
diese Frage häufig keine Antwort oder lassen<br />
sich damit aus dem Konzept bringen.<br />
Jedoch ist diese Antwort für die Unternehmen<br />
ein wichtiges Entscheidungskriterium.<br />
Svenja Biermann<br />
Warum sollen Sie der passgenaue Kandidat<br />
(www.biermann-recruiting.de)<br />
ist Recruitingsein,<br />
was zeichnet Sie aus? Was führt den<br />
Personaler dazu, am Ende Sie auszuwählen<br />
und Ihnen die Stelle anzubieten? Als<br />
Partner der <strong>ChefHeads</strong>.<br />
Bewerber sollten Sie sich genau überlegen, warum Sie sich auf eine ausgeschriebene<br />
Stelle bewerben bzw. warum Sie das Unternehmen reizvoll<br />
finden. Auf den Webseiten der Unternehmen unter den Rubriken<br />
„Über uns“ oder „Philosophie“ können Sie sich als Bewerber erkundigen,<br />
welche Werte das Unternehmen vertritt und ob diese sich mit Ihren Werten<br />
und Vorstellungen übereinstimmen.<br />
Zeigen Sie in der Bewerbung und im Vorstellungsgespräch auf, was Sie<br />
als Bewerber den Unternehmen bieten, was andere nicht bieten können.<br />
Die Konkurrenz auf die ausgeschriebene Position ist häufig sehr groß<br />
und aus diesem Grund ist es notwendig, sich durch sein persönliches<br />
Alleinstellungsmerkmal hervorzuheben. Sie sollten versuchen, eine<br />
Marke zu bilden. Eine Marke, die Sie unverwechselbar macht, die Sie auszeichnet<br />
und die am Ende dazu führt, dass der Personaler sich an Sie erinnert.<br />
Nach dem Motto: „Ach ja, das war doch der mit …“.<br />
Bevor Sie sich bewerben, denken Sie darüber nach, was Sie besonders<br />
gut können, was Ihre persönliche MARKE ist und wodurch Sie sich von<br />
anderen Bewerbern unterscheiden. Kreieren Sie Ihre Marke, Ihre Persönlichkeit<br />
mit allen Stärken und Schwächen und bleiben Sie damit dem Personaler<br />
im Gedächtnis! Gerne helfen wir Ihnen dabei – auf dem Weg<br />
direkt zu IHREM Ziel!<br />
Haaner Felsenquelle,<br />
staatl. anerkannte Heilquelle GmbH,<br />
42781 Haan<br />
Tel. 02129 9494-0,<br />
www.haanerfelsenquelle.de<br />
Persönlich überbrachte<br />
<strong>ChefHeads</strong>-Präsident Guido<br />
Fritz den Gewinn: Sabine<br />
Becker aus Marburg ist eine<br />
von drei glücklichen Gewinnern,<br />
die sich über das Buch<br />
„Gewürze“ freuen konnten,<br />
das wir in der letzten<br />
Ausgabe verlost haben.<br />
24 chefheads 3-20<strong>10</strong>
UNESCO-Auszeichnung für Bio-Initiative<br />
„Bio erleben!“ heißt die bundesweite Genuss- und Informationskampagne, die nun von der Deutschen<br />
UNESCO-Kommission bereits zum zweiten Mal mit dem Titel eines „Offiziellen UNESCO-<br />
Projekts der Weltdekade für nachhaltige Bildung“ prämiert wurde. Mit dieser Auszeichnung ehrt<br />
die Organisation weltweit herausragende Projekte, die als innovative Beispiele für eine umweltgerechte<br />
und nachhaltige Entwicklung eingeschätzt werden. Wesentlicher Bestandteil der<br />
Kampagne, die jedes Jahr in zwölf bis 15 deutsche Städte führt, ist die Kooperation von „Karstadt“<br />
und „Karstadt Feinkost“ mit jeweils einer Grundschule in diesen Orten. Für die gesamte<br />
Kampagne konnte der renommierte Meisterkoch und <strong>ChefHeads</strong>-Mitglied Markus Haxter gewonnen<br />
werden, der vor Ort in der jeweiligen Feinkostabteilung mit Schulkindern einen ganz<br />
besonderen Bio-Unterricht veranstaltet.<br />
Hierbei wird gemeinsam gekocht und dabei lernen die „Jungköche“ allerhand Neues über die<br />
verschiedenen Bio-Lebensmittel, ihre Herkunft und ihre Verwendungsmöglichkeiten in der<br />
Küche.<br />
www.cuisine-concept.de<br />
Der Rheinländer Stefan Madeheim ist in<br />
seine Heimat zurückgekehrt. Als Küchenchef<br />
ist er nun für das schicke „Pier One“<br />
im Kölner Rheinauhafen verantwortlich.<br />
Ihm zur Seite als Sommelier steht Sebastian<br />
Georgi (links). Trotz des Wechsels<br />
aus Helgoland in die Domstadt bleibt<br />
Stefan als Vizepräsident der <strong>ChefHeads</strong><br />
erster Ansprechpartner für Mitglieder<br />
im Norden der Republik.<br />
chefheads 3-20<strong>10</strong> 25<br />
Gehring GmbH<br />
Tersteegenstraße 37 - 39<br />
D - 42653 Solingen Germany<br />
Tel.: +49 (0) 212 25842 0<br />
Fax: +49 (0) 212 25842 29<br />
E-mail: info@gehring-schneidwaren.de
Wilde Alternative<br />
Die heimischen Fleischsorten erhalten Konkurrenz<br />
aus Übersee – ohne den starken typischen Wildgeschmack<br />
Lebensmittel müssen heutzutage mehr können als „satt machen“.<br />
Wir essen auch, um uns gut zu fühlen, unsere Stimmung<br />
zu heben und um gesund zu bleiben. Dass auch Fleisch ein genussvolles<br />
und zugleich wertvolles Lebensmittel ist, steht<br />
außer Frage – vorausgesetzt, man genießt es in Maßen und von<br />
bester Qualität. Wie sieht es da mit den Fakten in puncto rotes<br />
Fleisch und Gesundheit aus und was sagen die Ernährungswissenschaftler?<br />
Möglichst viele Nährstoffe und gleichzeitig wenig Kalorien – so lautet<br />
die Ernährungsempfehlung für eine sitzende Gesellschaft, die immer dicker<br />
wird. Besonders wichtig dabei: mehr Eiweiß, um Muskeln aufzubauen<br />
und den Stoffwechsel anzukurbeln. Ab und an eine Portion gutes<br />
Fleisch ist hierfür eine wichtige Komponente. Gerade jetzt, wo wieder<br />
vermehrt Wildgerichte auf den Karten der Restaurants stehen, lohnt sich<br />
ein genauerer Blick auf die Fleischqualitäten. Ein „neuer“ Mitbewerber<br />
um die Gunst beim Kunden: Hirschfleisch aus Neuseeland. Von hoher<br />
Qualität, aber nicht mit einem vordergründigen „typischen“ Wildgeschmack<br />
könnte es eine echte Alternative werden. Die körperliche Aktivität<br />
der Zuchthirsche, die ganzjährig auf großen Weiden äsen, führt<br />
zu einem hohen Muskelanteil, das Grasfutter zu einem niedrigen Fettgehalt<br />
und beides zu optimaler Fettqualität: <strong>10</strong>0 g neuseeländisches<br />
Hirschfleisch mit überwiegend einfach und mehrfach ungesättigten<br />
Fettsäuren (ca. 50–60 %) enthalten je nach Zuschnitt nur 1,5–2 g Fett.<br />
Im Vergleich zu anderen Fleischsorten enthält mageres Wildfleisch einen<br />
hohen Anteil an Herz schützenden Omega-3-Fettsäuren. Diese helfen,<br />
bereits steif gewordene Blutgefäße zu erweitern und können damit erhöhten<br />
Blutdruck senken. Außerdem hemmen sie eine übermäßige Neigung<br />
zur Blutgerinnung, womit das Thromboserisiko gemindert und<br />
dadurch das Herz- und Hirninfarktrisiko gesenkt wird. Der bekannte<br />
Münchner Ernährungswissenschaftler Dr. Nicolai Worm, der die „LOGI-<br />
Methode“, eine Ernährungsform für Menschen im Rahmen der Prävention<br />
und Therapie von Adipositas und ihren Folgeerkrankungen, im<br />
deutschsprachigen Raum eingeführt und bekannt gemacht hat, sieht<br />
einen Mehrverzehr von Lebensmitteln mit hohen Anteilen an ungesättigten<br />
Omega-3-Fettsäuren als zentrales Anliegen seiner Empfehlungen:<br />
„Der Mensch wird heute aufgrund der Intensivierung der Landwirtschaft<br />
und des hohen Anteils an Getreide in der Human- und Tierernährung<br />
nicht ausreichend mit hochwertigen Omega-3-Fettsäuren<br />
versorgt! Das hat gesundheitliche Konsequenzen. Um Zivilisationskrankheiten<br />
vorzubeugen, muss dieser Trend schleunigst umgekehrt werden.<br />
Neben dem Seefisch ist Fleisch aus natürlicher Haltung mit Abstand die<br />
wichtigste Quelle für diesen gesundheitsförderlichen Nahrungsbestandteil!“<br />
Auch für alle, die kalorienreduziert essen möchten, ist Wild wie das<br />
Hirschfleisch aus Neuseeland ein wahrer Gaumenschmaus: Es hat nur<br />
etwa <strong>10</strong>0 bis 1<strong>10</strong> kcal pro <strong>10</strong>0 g. Wie wenig das ist, wird erst im Vergleich<br />
mit anderen gesunden Nahrungsmitteln deutlich. So hat <strong>10</strong>0 g<br />
Roggenvollkornbrot mit etwa 195 kcal fast doppelt so viele Kalorien,<br />
<strong>10</strong>0 g Weißbrot sogar rund 275 kcal. Darüber hinaus belastet das Fleisch<br />
den Cholesterinspiegel nicht, da es pro <strong>10</strong>0 g nur 40 bis 50 mg an Cholesterin<br />
enthält. Je magerer das Fleisch, desto höher der Eiweißanteil. Es<br />
ist der wichtigste Baustoff des menschlichen Körpers und für das ständige<br />
Erneuern von Zellen in Muskeln, Knochen, Haut, Haaren oder Nägeln<br />
unverzichtbar. Mit etwa 22–24 g pro <strong>10</strong>0 g ist Wild besonders<br />
eiweißreich. Und es liefert sehr hochwertiges Protein, was bedeutet,<br />
dass im Gegensatz zu den natürlichen pflanzlichen Eiweißquellen alle<br />
lebenswichtigen Aminosäuren in günstiger Menge und Relation zueinander<br />
enthalten sind. Generell ist mageres Fleisch reich an B-Vitami-<br />
26 chefheads 3-20<strong>10</strong>
PRODUKTE<br />
Zu Rücken im Anis-Crêpe und in einem<br />
Mantel von Herbsttrompetenpulver<br />
verarbeitete <strong>ChefHeads</strong>-Vizepräsident<br />
Christopher Wilbrand das Hirschfleisch<br />
aus Neuseeland, begleitet von einem<br />
Soufflé und Wirsing.<br />
chefheads 3-20<strong>10</strong> 27
Die kalte Jahreszeit ist Hochzeit für Wildgerichte in der Küche – gerne kombiniert mit frischen Pilzen. Wie das Hirschfleisch aus<br />
Neuseeland (Foto), das die <strong>ChefHeads</strong> im Auftrag verkosteten.<br />
nen. Sehr hoch ist der Gehalt an den Vitaminen B2, B6 und B12. So sind<br />
pro <strong>10</strong>0 g Fleisch aus der Keule 0,62 mg bzw. 0,67 mg bzw. 0,9 mg enthalten.<br />
Das entspricht 33 % bzw. 34 % bzw. 90 % der empfohlenen Tagesdosis.<br />
Das Fleisch liefert auch eine Reihe lebenswichtiger essenzieller<br />
Mineralien. Es besitzt Eisen, das vom Körper besonders leicht aufgenommen<br />
wird. Bei 3,4 mg pro <strong>10</strong>0 g Fleisch entspricht das 24 % der<br />
empfohlenen Tagesmenge. Für die Praxis bedeutet das: Eine Fleischportion<br />
von 150 g (aus der Keule) deckt bereits 42–63 % der empfohlenen<br />
Tageszufuhr von Eiweiß (bei <strong>10</strong>-15 % der kcal des angenommenen<br />
Energiebedarfs von 2300 kcal/Tag), 49 % des B2-, 50 % des B6-<br />
, 135 % des B12- und 36 % des Eisenbedarfes. Das Verhältnis von Nährstoff-<br />
zu Kaloriengehalt gilt als ein wichtiges Qualitätskriterium für Nahrungsmittel.<br />
Bei einem besonders günstigen Verhältnis von Nährstoffzu<br />
Energiegehalt spricht man von einer „hohen Nährstoffdichte“, wie sie<br />
in der heutigen, bewegungsarmen Zeit anzustreben ist. Hirschfleisch<br />
aus Neuseeland entspricht als hochwertiges Nahrungsmittel den Ansprüchen<br />
an eine vollwertige und moderne Ernährung.<br />
Und wie kommt das Fleisch aus Übersee bei den <strong>ChefHeads</strong> an? Präsident<br />
Guido Fritz und die Vizepräsidenten Christopher Wilbrand und Stefan<br />
Madeheim machten die Probe aufs Exempel.<br />
Das Fleisch ist ein absoluter Knaller.<br />
Es ist mager, zart und zergeht auf<br />
der Zunge. Durch den milden Geschmack<br />
kann man es sehr gut mit<br />
vielen Gemüsesorten kombinieren.<br />
Guido Fritz<br />
Mit seiner sehr feinen Wildnote für<br />
mich eine absolute Alternative,<br />
wenn ich für Veranstaltungen große<br />
Mengen an Fleisch in dieser<br />
erstklassigen Qualität benötige.<br />
Christopher Wilbrand<br />
Dunkelrote Farbe, zarte, aber auch<br />
gleichzeitig eine kernige Struktur.<br />
Die Keule lässt sich hervorragend<br />
verwenden zum Schmoren<br />
und für Gulasch.<br />
Stefan Madeheim<br />
28 chefheads 3-20<strong>10</strong>
PRODUKTE<br />
Bison – frisch, würzig, fettarm<br />
1902 lebten in ganz Nordamerika noch 500 Tiere von ursprünglich<br />
geschätzten 40 Millionen Tieren. Weiße Siedler<br />
schafften es, diesen riesigen Bestand innerhalb weniger Jahre<br />
auf ein Minimum zu dezimieren.<br />
Der Bison gehört biologisch gesehen zu den Rindern und ist mit unserem<br />
Hausrind verwandt. Aber mal ganz ehrlich, können Sie sich vorstellen,<br />
dass eine unserer heimischen Kühe vier bis fünf Stunden im<br />
gestreckten Galopp mit bis zu 50 km/h über die Felder rennt? Ein Bison<br />
dagegen schafft das trotz seiner gewaltigen 1,2 Tonnen Gewicht spielend.<br />
Da wundert es nicht, dass das Fleisch mit weniger als drei Prozent<br />
Fett extrem mager ist. Sogar noch magerer als Geflügel mit einem Fettgehalt<br />
von sieben Prozent. Im Vergleich dazu weist Rindfleisch 18 Prozent<br />
und Schweinefleisch knapp zehn Prozent auf. Es enthält besonders<br />
leicht verdauliches Eiweiß bei niedrigem Cholesterinniveau (82 mg/<strong>10</strong>0g<br />
Fleisch), günstige Aminosäurenverhältnisse versprechen eine hohe Proteinverfügbarkeit<br />
und ein reicher Thiamineintrag (Vitamin B1) optimiert<br />
den Kohlenhydratwechsel. Darüber hinaus hat Bisonfleisch einen hohen<br />
Eisen-, Zink- und Selenanteil. Bei so viel gesundheitsfördernden Eigenschaften<br />
müsste Bisonfleisch beinahe schon auf Rezept in Apotheken<br />
erhältlich sein.<br />
Und diese Medizin schmeckt! Aber woher<br />
kommt der frisch-würzige Wildgeschmack?<br />
Fett als Geschmacksträger fehlt bei Bisonfleisch<br />
fast vollständig. Das Geheimnis liegt in<br />
der Nahrung der Tiere und in ihren Genen. Auf<br />
ihren Wanderungen durch das weite Prärieland<br />
nehmen sie unter anderem rund 180 verschiedene<br />
Kräuter und Mineralien zu sich.<br />
Dieses spezielle Futter – das man übrigens in<br />
dieser Zusammensetzung nicht zufüttern<br />
kann – ergibt den typischen Geschmack. Bisons sind außerdem eine sehr<br />
ursprüngliche Rasse. Forschungen haben ergeben, dass sich das Erbgut<br />
seit mindestens 40 Millionen Jahren kaum verändert hat. Und letztendlich<br />
spielt auch wie bei allen Rassen das Schlachtalter der Tiere eine<br />
Rolle für Geschmack und Qualität. Die Tiere sollten nicht älter als 30 Monate<br />
sein.<br />
Da mit dem Rind verwandt, kann Bisonfleisch auch ähnlich wie Rindfleisch<br />
verwendet werden. Aber Achtung – die fehlenden Fettstrukturen,<br />
die sonst als Hitze-Isolatoren wirken, lassen die feinen Fleischfasern<br />
viel schneller garen als gewohnt. Außerdem enthält Bisonfleisch ca. 30<br />
Prozent weniger Wasser als Rindfleisch und trocknet bei der Zubereitung<br />
schneller aus. Als Faustregel gilt: Bei mittlerer Hitze die Hälfte an<br />
Garzeit als Rindfleisch, aber eine doppelt so lange Ruhezeit im Anschluss.<br />
Erst dann können sich die Muskeln entspannen, der Fleischsaft<br />
verteilt sich wieder - und das Fleisch wird zart. Kurze Garzeiten bei geringer<br />
Hitze bedeuten darüber hinaus für Bisonfleisch auch einen positiven<br />
wirtschaftlichen Effekt bei der Preiskalkulation.<br />
Wolfgang Otto Fleisch ist sein täglich Brot: Wolfgang Otto ist gemeinsam mit seinen zwei Brüdern<br />
Inhaber von Otto Gourmet, dem auf Fleisch spezialisierten Fachhändler für die Spitzengastronomie und private<br />
Gourmets. Er nimmt uns mit auf eine Reise zu den interessantesten Fleischsorten und ihren Züchtern.<br />
Weil Bisonfleisch sehr fettarm ist, muss<br />
der Koch acht geben: Das Fleisch gart<br />
viel schneller als Rindfleisch.<br />
chefheads 3-20<strong>10</strong> 29
Husar mit Stern<br />
Herbert Brockel, Restaurant „Husarenquartier“, Erftstadt<br />
Es ist das gastronomische Maß aller Dinge im Rhein-Erft-Kreis:<br />
das Husarenquartier in Erftstadt-Lechenich. Herbert Brockel ist<br />
stolz auf das Erreichte und präsentiert dies gerne seinen Gäs -<br />
ten: Eine Kopie im Anschluss an die Menü-Karte verrät, dass er<br />
das hübsche Haus mit seinem rustikal-eleganten Restaurant<br />
unter die Top <strong>10</strong>0 in Deutschland gekocht hat, diverse Auszeichnungen<br />
zieren Wand und Anrichte vor dem Gastraum.<br />
Genuss und feine Lebensart sind hier zu Hause. „Kulinarische Genüsse<br />
sind für mich ein essenzielles Stück Lebensqualität – darum freue ich<br />
mich immer wieder, meine Gäste im Husarenquartier auf eine kleine, exquisite<br />
Reise einladen zu können. Fort aus dem Alltag, hinein in die Welt<br />
feiner Gaumenfreuden und edler Weine.“ Neue deutsche Spitzenküche<br />
in einer prächtigen Barockvilla – auch das einst schwere Interieur ist<br />
mittlerweile Herbert Brockels Küchenkonzept der klaren Aromen angepasst<br />
und komplett neu arrangiert worden. Ebenso festlich wie ungezwungen.<br />
Seit 1999 mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet, verbindet der Küchenchef<br />
die große Tradition der französischen Haute Cuisine mit den<br />
Vorzügen und Besonderheiten der neu-deutschen Küche. Die Husarenquartier-Gäste<br />
können zwischen dem siebengängigen Feinschmeckermenü<br />
(115 Euro, Weinbegleitung 60 Euro), einer vegetarischen Variante<br />
(99 Euro) oder einem Überraschungsmenü mit drei, vier oder fünf Gängen<br />
wählen. Vorspeisen kosten 24 bis 34, Hauptspeisen à la carte 34<br />
bis 43 Euro. „Der Feinschmecker“ lobte: „Herbert Brockels Küche ist noch<br />
präziser geworden, seine Stilistik noch ausgefeilter. Er entdeckt und integriert<br />
Ideen aus aller Welt in seine regional fundierten Gerichte.“<br />
Herbert Brockels Bistroküche bietet zudem täglich ein frisches Mittagsgericht<br />
für 9,50 Euro. Stammgäste freuen sich im Bistro besonders über<br />
die Brockel’schen Zubereitungen klassisch guter Hausmannskost wie<br />
die berühmten „Königsberger Klopse“.<br />
Passend zu den saisonalen und regionalen Spezialitäten der Küche setzt<br />
das Husarenquartier auch beim Wein auf die Besten der deutschen Winzer.<br />
Die Weinkarte umfasst rund 250 Weine mit Akzent auf heimischen<br />
Provenienzen. Hier öffnen sich auch dem erfahrenen Weinkenner neue<br />
Horizonte. Man muss nicht Auto fahren, um im Husarenquartier eines<br />
von über 30 internationalen Wässern zu genießen. Wie ein edler Wein<br />
wird auch das Wasser detailliert auf die Menü-Gänge abgestimmt und<br />
vom Sommelier mit großem Sachverstand empfohlen.<br />
Herbert Brockel wurde 1965 in Vlatten in der Eifel geboren. Der zweifache<br />
Vater hat sein Handwerk im Hotel „Der Seehof“ gelernt und seine<br />
Kochkunst durch verschiedene Stationen in renommierten Sterne-<br />
Küchen erweitert. Wichtige Stationen waren die Häuser „Zur Krone“<br />
(Heimbach), Brogsitters „Sanct Peter“ (Bad Neuenahr-Ahrweiler), das<br />
„L'Ecole“ (Bad Laasphe), Hefters „Hefter“ (Düren) und die „Traube“ (Grevenbroich),<br />
bevor er 1995 mit dem Husarenquartier seinen eigenen Betrieb<br />
eröffnete, den er gemeinsam mit seiner Frau Jutta führt.<br />
Regelmäßige Weiterbildungen im Full Institut Freund (Flensburg), bei<br />
Herrn Becker (Chef-Pâtissier im Tantris, München), beim Culinary Institute<br />
of America (New York), beim Verband der Köche Deutschland sowie<br />
ein enger Austausch mit führenden Kollegen tragen dazu bei, immer<br />
wieder neue Überraschungen für seine Gäste zu zaubern und sich ständig<br />
weiterzuentwickeln.<br />
Herbert Brockel kocht nicht nur für seine Kunden in Erftstadt, sondern<br />
auch bei Events und auf Messen. Zudem bietet er Kochseminare für diejenigen<br />
an, die einmal einen Blick hinter die Kulissen seiner Sterne-Küche<br />
werfen möchten.<br />
www.husarenquartier.de<br />
30 chefheads 3-20<strong>10</strong>
NEUE MITGLIEDER<br />
chefheads 3-20<strong>10</strong> 31
32 chefheads 3-20<strong>10</strong>
NEUE MITGLIEDER<br />
Herbert Brockels „Eifeler Rehrücken mit Schmalzkirsche,<br />
Früchtebrot und Schokoladen-Pfefferjus“<br />
für 4 Personen<br />
Für den Rehrücken:<br />
Rehrücken pariert | Öl | Salz, Pfeffer<br />
Rehrücken in 120 g große Stücke portionieren und in<br />
der Pfanne von beiden Seiten scharf anbraten. Dann<br />
im Ofen bei 160 °C 4 Minuten garen lassen. Danach<br />
Rücken aus dem Ofen holen und ruhen lassen. Kurz vor<br />
dem Anrichten den Rehrücken abermals für 4 Minuten<br />
bei 160 °C in den Ofen schieben.<br />
Für den Schokoladen-Pfefferjus:<br />
Rehrückenknochen und Parüren | Zwiebeln, Lorbeerblätter,<br />
Zucker | Rotwein, grüner Pfeffer, Salz, Pfeffer<br />
Für den Schmalz:<br />
Lardoabschnitte | Wasser<br />
Lardoabschnitte mit Wasser aufsetzen und kochen lassen, danach passieren<br />
und kalt stellen.<br />
Für die Kirschen:<br />
3 Kirschen p. P. | Kirschsaft, Port- und Rotwein | Zucker | Agar-Agar<br />
Karamell ansetzen, mit Port-, Rotwein und Kirschsaft ablöschen und reduzieren<br />
lassen. Die Hälfte des reduzierten Fonds mit Agar-Agar binden.<br />
Der gebundene Fond dient als Glasur für die Kirschen. Den unteren Teil<br />
der Kirschen abschneiden und den Kern mit einem Pariserlöffel entfernen.<br />
Die Kirschen werden dann mit dem Schmalz gefüllt, mit der Glasur<br />
überzogen und kalt gestellt.<br />
Für das Früchtebrot:<br />
Äpfel | Zucker | Rumrosinen | Mehl | Backpulver |<br />
Nüsse | Zimt | Kakao | Feigen(getrocknet)<br />
Äpfel reiben und mit Zucker bestreuen. Die Äpfel mit<br />
dem Zucker Wasser ziehen lassen und dann die restlichen<br />
Zutaten dazugeben und vermengen. Die Masse<br />
in eine Terrinenform geben und bei 170 °C für 25 Minuten<br />
backen. Nach dem Backen das Früchtebrot auskühlen<br />
lassen und dann in gleichmäßige Würfel<br />
schneiden (3 Stück p. P.).<br />
Für das Selleriepüree:<br />
Knollensellerie | Wasser, Butter | Salz, Pfeffer, Muskat<br />
Sellerie schälen und klein schneiden. In kaltes Wasser geben und weich<br />
kochen. Sellerie abgießen und mit Butter, den Gewürzen in den Thermomix<br />
geben und pürieren.<br />
Für die Dekoration:<br />
Tahoon-Kresse<br />
Anrichten:<br />
Die gefüllten Kirschen auf das Früchtebrot stellen und im oberen Drittel<br />
stellen. Unter dem Früchtebrot drei gleichmäßige Tupfen vom Selleriepüree<br />
spritzen und jeweils ein Blatt Kresse darauf platzieren. Die Sauce<br />
mit einem Löffel als Träne auf den Teller ziehen und darauf zwei Medaillons<br />
vom Rehrücken setzen.<br />
chefheads 3-20<strong>10</strong> 33
Convenience ist nicht gleich Convenience: „Der Weidener“ setzt mit seiner rund 50 Portionen umfassenden „Premiumline“ konsequent<br />
auf Frische und Qualität. Für die individuelle Note sorgt dann der Gastronom über Zubereitung und Beilagen.<br />
Wenn Fasanenbrust oder Hirschmedaillon<br />
fertig vorbereitet geliefert werden<br />
Die Weidener „Premiumline“ ist kein klassisches Convenience-Produkt<br />
Darf’s eine Roulade von Hirsch und Kaninchen<br />
mit Pistazienmark sein? Oder<br />
lieber das Hirschschnitzel im Sternanis-<br />
Nussmantel? Die Gäste beglücken mit<br />
einer gefüllten Fasanenbrust mit<br />
Zwergfeige und Lardo-Speck? Hirschmedaillon<br />
unter der Apfelkraut-Pumpernickelkruste?<br />
Rund 50 Frische-Convenience-Produkte umfasst<br />
die „Premiumline“ des Weidener Fleischgroßhandel (WFG).<br />
Hochwertiges für die GV ebenso wie für die Wechselkarte in<br />
Restaurants.<br />
Bei den Produkten der Premiumline handelt es sich um eine breite Range<br />
unterschiedlichster Frische-Convenience in Manufaktur-Qualität. Seit<br />
2008 hat der WFG diese im Angebot. „Ziel ist es, dem Kunden Arbeitsschritte<br />
in der Küche abzunehmen. Er spart somit Arbeitskräfte, Zeit<br />
und Geld. Die Produkte sind innovativ, genau kalkulierbar und absolut<br />
frisch. Dennoch kann der Koch dem Produkt durch Garpunkt, Beilage<br />
oder Sauce seine ganz eigene Note geben", sagt Marc Müller, Sohn der<br />
Firmengründer Ingrid und Ulrich Müller.<br />
Der WFG bereitet Produkte auch exakt nach<br />
den Angaben der Auftraggeber vor. „Der Gast<br />
schmeckt keinen Unterschied“, versprechen<br />
die Weidener. Denn sie wissen: Vertrauen<br />
spielt eine wichtige Rolle bei der Zubereitung<br />
der Halbfertig-Waren. „Die Fehlerrate reduziert<br />
sich auf ein Minimum, weil wir unsere Kunden kennen und wissen,<br />
was sie wünschen“, erklärt Ulrich Müller. Rouladen mit einer speziellen<br />
Füllung, Artischocken-Cremesuppe nach einer besonderen Rezeptur<br />
oder gefüllte Wachteln nach individuellem Kundenwunsch – auch Sonderwünsche<br />
werden erfüllt. „Die Individualität bleibt trotz unserer inzwischen<br />
erreichten Größe gegeben“, betont Heinrich Udo Daniel.<br />
Das in Fachkreisen kurz als „Der Weidener“ bekannte Unternehmen hebt<br />
sich damit von großen Anbietern ab, die ausschließlich standardisierte<br />
Ware aus dem Katalog anbieten. „Wir können viel spezieller auf Kundenwünsche<br />
eingehen als Großhandelsketten“, ergänzt Ulrich Müller. Eine<br />
wichtige Grundlage für die Flexibilität und Qualität des WFG stellt si-<br />
34 chefheads 3-20<strong>10</strong>
CONVENIENCE<br />
Der Weidener<br />
Ulrich Müller<br />
Weidener Fleischgroßhandel GmbH<br />
Kölner Straße 145, 51515 Kürten<br />
Tel.: 02268/92700<br />
info@wfg-kuerten.de<br />
cherlich die berufliche Herkunft von Ulrich Müller und Heinrich Udo Daniel<br />
dar. Beide sind gestandene Köche und kennen sich nicht nur in der<br />
Theorie mit der Materie aus. Für sie stellen Nahrungsmittel mehr als nur<br />
eine Handelsware dar, sie begreifen Essen als ein Stück Lebensqualität<br />
und das sollen die Kunden auch schmecken.<br />
„Der Gast im Restaurant oder der Kantine<br />
nimmt sehr wohl den Unterschied zwischen<br />
einem Produkt mit Konservierungsstoffen<br />
und einem frisch zubereiteten vom WFG<br />
wahr,“ ist sich Müller sicher: „Qualität<br />
schmeckt eben einfach besser!“<br />
Im Umkreis von 200 Kilometern erfolgt die<br />
Lieferung mit modernen Doppelkammer-<br />
Kühlfahrzeugen, darüber hinaus liefern Logistikpartner<br />
die Waren innerhalb von 24<br />
Stunden bundesweit und in 48 Stunden europaweit<br />
aus.<br />
Da die Qualität der Ware beim WFG eine besonders<br />
wichtige Rolle spielt, stellt Fleisch<br />
nach wie vor die Basis des Sortiments dar. Die<br />
Kunden wissen um die hohen Standards,<br />
denen Rind, Schwein, Lamm, Geflügel und<br />
Wild bei WFG genügen müssen. Neben der<br />
täglichen Kontrolle der Ware durch Veterinäre<br />
erfolgen weitere Prüfungen der Produkte. Ein externes Labor untersucht<br />
darüber hinaus regelmäßig Stichproben im Auftrag des WFG zur<br />
Verifizierung des HACCP-Konzeptes, zur Sicherung der Produktqualität<br />
und der Hygiene.<br />
Daneben entsenden Großkunden unangekündigt Qualitätsprüfer, die<br />
die Ware auf die Einhaltung der eigenen Qualitätskriterien prüfen, die<br />
in der Regel noch deutlich über dem EG-Standard liegen. Seit 20<strong>10</strong> ist<br />
das Unternehmen auch QS-zertifiziert und darf somit die Waren mit dem<br />
Prüfsiegel der Qualität und Sicherheit GmbH kennzeichnen. Ein weiterer<br />
Schritt um die eigenen Ansprüche an hohe Qualitätsstandards zum Ausdruck<br />
zu bringen.<br />
Begonnen beim WFG hat alles vor fast 30 Jahren – als Ingrid<br />
und Ulrich Müller sich im Gebäude einer kleinen bergischen<br />
Landmetzgerei mit einer Produktionsfläche von nicht mehr<br />
als 80 qm selbstständig machten. Kontinuität, Innovation<br />
und die Bereitschaft neue Wege zu gehen, bescherten der<br />
Unternehmerfamilie Erfolg. Den Hang zu Dienstleistung<br />
und gastonomisches Verständnis ermöglichten es, das<br />
Wachstum dahingehend zu beeinflussen, dass 1994 das<br />
gesamte Gebäude umgebaut, und eine Halle mit einer Produktionsfläche<br />
von ca. 800 qm angebaut werden konnte.<br />
Heute sind im Unternehmen ca. 60 Mitarbeiter (darunter allein<br />
14 Auszubildende) beschäftigt, die dafür sorgen, dass<br />
mittlerweile europaweit über 800 Kunden beliefert werden.<br />
Die Zurückhaltung der Verbraucher gegenüber dem Nahrungsmittel<br />
Fleisch bescherte den Betrieben der Branche<br />
zwischenzeitlich Einbrüche. Der WFG erweiterte daraufhin<br />
seine Produktpalette erheblich und ist als Vollsortimenter<br />
nun noch erfolgreicher als zuvor. „Rückblickend fragt man<br />
sich, warum man nicht schon früher diesen Schritt getan<br />
hat“, so Geschäftsführer Ulrich Müller über die Entscheidung<br />
zur Sortimentserweiterung. Aber bekanntlich ist man hinterher<br />
immer schlauer, und ein größeres Angebot alleine ist<br />
noch kein Erfolgsgarant.<br />
Der WFG ist einer der Vorreiter des Convenience-Food für<br />
die Gastronomie in Deutschland und blickt somit auf einen<br />
wichtigen Erfahrungsschatz zurück. „Als wir vor knapp 29<br />
Jahren vorgefertigte Convenience-Produkte hergestellt<br />
haben, war das sehr vorausschauend. Heute ist es gelebte<br />
Normalität“, so das Mitglied der WFG-Geschäftsleitung<br />
Heinrich Udo Daniel.<br />
Bekanntlich umfasst der weite Begriff Convenience-Food<br />
auch die Tiefkühlpizza und das Fischstäbchen. Aber das ist<br />
nicht die Welt von WFG. Frische und Qualität sind die wesentlichen<br />
Merkmale der Ware, die im Namen des im bergischen<br />
Kürten-Weiden beheimateten Unternehmens an die<br />
Kunden geliefert wird. Zu den Abnehmern gehören namhafte<br />
Hotelketten wie Hilton, Accor, Arabella und Maritim<br />
ebenso wie Seniorenresidenzen, Studentenmensen und<br />
Krankenhäuser.<br />
Neben Fleisch bietet der Vollsortimenter ein breites Angebot<br />
an, zu dem unter anderem eine große Auswahl an Fisch,<br />
Feinkost, hausgemachter italienischer Pasta, Wurst und<br />
Käse sowie vor- und fertig gegarte Convenience-Produkte<br />
gehören. Saisonale Produkte wie Pilze und Spargel runden<br />
das Sortiment ab.<br />
www.wfg-kuerten.de<br />
chefheads 3-20<strong>10</strong> 35
ADVERTORIAL<br />
Im Bann der Chocolade<br />
Erlesene Kreationen aus Kakao für anspruchsvolle Gaumen zu<br />
kreieren ist für Coppeneur Berufung und gelebte Leidenschaft<br />
Begeistert von seinem Metier gründete der Konditormeister<br />
Oliver Coppeneur (kleines Foto) die Confiserie<br />
Coppeneur 1993 zunächst mit einem Partner als Zwei-<br />
Mann- Unternehmung in einer Hinterhofräumlichkeit in<br />
Siegburg. Nahezu ohne finanzielle Mittel und inspiriert<br />
von der visionären Idee, Pioniere zu sein für feinste Produkte<br />
aus Kakao und Schokolade, bestehende Konventionen<br />
herauszufordern und neue Referenzen für<br />
höchste Qualität zu setzen, entstanden schon bald die<br />
ersten Produkte, die in der Branche sofort für Furore sorgten. Die Entwicklung<br />
setzte sich stringent fort, und der Erfolg gab ihnen Recht.<br />
Nur wenige Jahre später folgte die Eröffnung der Schokoladen- und<br />
Pralinés-Manufaktur in Bad Honnef. Heute ist täglich ein Team von<br />
über <strong>10</strong>0 Mitarbeitern für den exklusiven und erlesenen Genuss im<br />
Einsatz.<br />
Tchocolatl - Göttertrunk der Azteken Die Geschichte des Kakaos<br />
beginnt in einem äquatorialen Land, das sehr viel später erst den<br />
Namen „Amerika" erhalten sollte. Inmitten des tropischen Regenwaldes,<br />
am Fuße majestätischer Baumriesen, entfaltet die Natur ihren geheimnisvollen<br />
Plan: wild, verschlungen, bisweilen voller ungeahnter<br />
Kräfte. Wo fremdartige Tiere fauchen, pfeifen, zirpen, während sie vorbei<br />
an immergrünen Pflanzen durch das Dickicht streifen, lebten die<br />
Olmeken. Ihr Stamm dürfte um 1.500 vor unserer Zeit am Golf von Mexiko<br />
gesiedelt haben. Früher als jedes andere Volk haben sich die Olmeken<br />
auf die Zubereitung einer Flüssigkeit verstanden, die in ihrer<br />
Stammessprache in etwa „kakawa“ hieß. Wie sie dieses Wissen anderen<br />
Kulturen überliefert haben, ist bis heute ungeklärt.<br />
Von Hieroglyphen auf Tonkrügen und Kleidern wissen wir, dass zu<br />
jener Zeit auch das Volk der Mayas den Kakaobaum kannte und als<br />
„Geschenk der Götter" verehrte. Bis ins 8. Jahrhundert nach Christus<br />
kultivierten und betrieben die Mayas den Kakaoanbau zwischen der<br />
Halbinsel von Yucatán und der Pazifikküste von Guatemala. Warum ihre<br />
Hochkultur mit einem Male unterging, gibt bis heute Rätsel<br />
auf. Was uns von ihnen bleibt, ist der Kakao – ihr wohl<br />
köstlichstes Vermächtnis. Wie den Mayas war auch den<br />
Azteken der Kakao lieb und teuer; vor allem als Lebensmittel<br />
oder Opfergabe: Kakao, so glaubten sie, stimme<br />
Götter gnädig. Selbst als Zahlungsmittel waren Kakaobohnen<br />
akzeptiert; eine Währung, der erhebliche Kaufkraft<br />
zugebilligt wurde: Ein Kürbis kostete vier Bohnen,<br />
ein Hase zehn. Rund einhundert Bohnen waren der Preis<br />
für einen Sklaven.<br />
Im Jahre 1512, auf seiner vierten Reise nach „Westindien", landete<br />
Christoph Columbus an der Küste vor Honduras. Hier wollte er mit den<br />
„Eingeborenen von Guanaja" Handel treiben. Neben Kupfer, Stoffen<br />
und Holzwaffen reichte man dem Fremden dunkle Bohnen. Columbus<br />
jedoch zeigte ob des bitteren Geschmacks kein sonderliches Interesse.<br />
Auch der Trunk, der ihm daraus bereitet wurde, wollte ihm nicht recht<br />
munden. Den Wert des „braunen Goldes" zu erkennen, war ein paar<br />
Jahre später Hernando Cortez vorbehalten. Sieben Jahre nach Columbus<br />
landete er mit der spanischen Armada an der Küste von Tabasco.<br />
Montezuma, Herrscher über das Aztekenreich, sah in ihm die Inkarnation<br />
des Gottes Quetzalcóatl. Arglos überhäufte er den Fremden mit<br />
den Schätzen seiner Insel - dazu zählten unter anderem 25.000 Zentner<br />
Kakaobohnen. Cortez ahnte wohl schon, dass er etwas ungeheuer<br />
Wertvolles geschenkt bekommen hatte - und behielt Recht: Die Kunde<br />
vom „braunen Gold der Azteken" verbreitete sich rasch in den Kolonien<br />
und erreichte bald darauf die alte Welt. Bereits im 17. Jahrhundert<br />
kannte man den Kakao in ganz Europa. Zunächst wurde er fast ausschließlich<br />
als Medizin verwendet. Seine kulinarischen Qualitäten empfanden<br />
die Europäer bis dahin noch als „wenig erquicklich". Dies<br />
änderte sich indessen von einem auf den anderen Tag, als man erstmals<br />
ein Kakaogetränk mit Rohrzucker süßte. Fortan war der Triumphzug<br />
des Kakao als Genussmittel nicht mehr aufzuhalten.<br />
36 chefheads 3-20<strong>10</strong>
ADVERTORIAL<br />
Kleine Schokoladenkunde Mit dem Anbau und der Ernte von Kakao<br />
beschäftigt man sich in Lateinamerika bereits seit mehr als 3.500 Jahren;<br />
die wissenschaftliche Erforschung des Kakaobaums ist hingegen<br />
noch recht jung: Erstmals im 18. Jahrhundert wurde der Kakao als Kulturpflanze<br />
klassifiziert. Der schwedische Naturforscher Carl von Linné<br />
gab dem tropischen Sterkuliengewächs den klingenden Namen „Theobroma<br />
cacao", was aus dem Griechischen übersetzt „Speise der Götter"<br />
heißt. Doch Kakao ist längst nicht gleich Kakao; die Eigenheiten der verschiedenen<br />
Sorten lassen sich mit botanischen Kriterien allein nicht annähernd<br />
erfassen.<br />
Kakao ist ein empfindliches Naturgewächs Seine Aromenvielfalt ändert sich von Anbaugebiet<br />
zu Anbaugebiet. Kakao aus verschiedenen Ländern und Anbau-Regionen kann<br />
daher vollkommen anders aussehen, riechen und schmecken. Umso wichtiger ist es, über Kakaosorten<br />
erster Güte in bedarfsgerechter Menge zu verfügen. Die Kunst des Chocolatiers<br />
besteht einerseits darin, weltweit die besten Kakaobohnen aus einzelnen Anbauregionen und<br />
Ernten heraus zu suchen und diese andererseits individuell und sorgfältige zu bearbeiten. Der<br />
Beachtung der individuellen und enormen Aromenvielfalt von verschiedensten Kakao-Arten<br />
kommt eine elementare Rolle zu. Sie zu finden und zur Entfaltung in allen erdenklichen Facetten<br />
frei zu legen, bietet dem Chocolatier eine nahezu unendliche Plattform, Kreativität<br />
auszuleben.<br />
Puristische Referenz-Chocoladen mit jeweils 72% Cacaoanteil spiegeln hierbei immer die typischen<br />
sensorischen Eigenschaften der jeweiligen Cacaosorten unterschiedlicher Anbaugebiete<br />
wider. Je nach Anbaugebiet und Plantage haben die verarbeiteten Kakaobohnen sehr<br />
unterschiedliche Geschmacksnoten. Denn so unterschiedlich wie Trauben für Wein-, so verschieden<br />
sind auch Cacaobohnen für die Chocoladenherstellung. Nacional-Cacao aus Ecuador<br />
charakterisiert sich beispielsweise über seine stark nussige Note mit leichtem Backpflaume-<br />
Charakter. Die wertvolle Ocumare-Bohne, ein Criollo aus Venezuela, beinhaltet hingegen eher<br />
torfige und hölzerne Töne. Kakao von São Tomé wiederum hat eher frische Noten mit dezenten<br />
Tönen von Gewürzen, exotischen Hölzern und Tabak. Und Trinitario-Cacao aus Madagaskar<br />
ist bekannt für seine besondere, süße Fruchtigkeit, dem hingegen Criollo-Java-Cacao eher<br />
über eine zitrusfrische Fruchtigkeit verfügt.<br />
Allgemein ist die Verwendung von Chocolade vorwiegend der süßen Küche vorbehalten. Sie<br />
dient jedoch nicht nur ambitionierten Rezeptinnovationen. In manchen Nationalküchen werden<br />
dunkle Chocoladen allerdings auch traditionell bei Herstellung von Saucen verwendet, so<br />
beispielsweise auf Sizilien zu geschmortem Hasen oder zu Wild, in Mexiko wird eine Chocoladen-Chili-Sauce,<br />
Mole Poblano genannt, zu Hühnchen gereicht. Gerade hier kommen die herkunftstypischen<br />
Cacaoaromen ganz besonders zur Geltung.<br />
Auch 17 Jahre nach der der Unternehmensgründung ist die Vision noch dieselbe: Menschen<br />
Lebensfreuden zu schenken oder sie sogar welche entdecken zu lassen, die ihnen bislang verborgen<br />
waren, sie zu bewusstem Genuss und einer verantwortungsvollen Lebensart zu inspirieren.<br />
Dies ist die gelebte Leidenschaft von Oliver Coppeneur und seinem begeisterten<br />
Team.<br />
www.coppeneur.de<br />
chefheads 3-20<strong>10</strong> 37
BUSINESS<br />
Die Entdeckung des gesunden Genusses<br />
Gourmet Vital punktet mit Vollwertküche<br />
mit Sitz in Traunstein ist offizieller<br />
Partner der „Gourmet Vital Schlank &<br />
Fit Küche“ und unterstreicht damit<br />
seine Ambitionen, den Chiemgau als<br />
vielfältige Aktiv-Region zu positionieren.<br />
Die Medien geben sich derweil<br />
die sprichwörtliche Klinke in die<br />
Hand. Werner Langbauer tritt in TV-<br />
Formaten auf, um seine Philosophie<br />
von gesunder, schmackhafter, genussfreudiger<br />
Ernährung zu erläutern.<br />
Längst hat die Zunft der Köche<br />
sich auf die Spur dieser kompromisslosen<br />
vitalen Feinschmeckerküche<br />
begeben. Koch-Legende Heinz Winkler<br />
ist so begeistert ob der neuen gesunden<br />
Feinschmeckerküche, dass er<br />
Die „Gourmet Vital Schlank & Fit Küche“ wird bereits in zehn bayerischen Restaurants angeboten<br />
und soll gut sein gegen westliche Zivilationskrankheiten.<br />
die Schirmherrschaft von „Gourmet<br />
Vital“ übernommen hat.<br />
Die Positionierung von „Gourmet<br />
Ernährungsexperte Werner Langbauer aus dem Chiemgau hat Vital“ ist in der Biografie des Kreateurs verankert. „Über die Krankheit,<br />
eine viel beachtete vitale Vollwertküche kreiert, die auch weit in meinem Fall waren dies Allergien, Heuschnupfen, Neurodermitis und<br />
gereisten Genießern mundet und Starkoch Heinz Winkler als Sodbrennen, bin ich nach unzähligen erfolglosen Therapien, die eigentlich<br />
nur die Symptome, nicht aber die Wurzel des Übels angepackt haben,<br />
Schirmherrn gewinnen konnte.<br />
Das Bewusstsein für gesunde, vollwertige Ernährung verzeichnet landauf,<br />
landab rasante Zuwachsraten. Sich wohl zu fühlen, aktiv zu sein, fernöstlichen Uraltkulturen gewählt. Die ursprünglich traditionell leben-<br />
meiner inneren Stimme gefolgt und habe für mich den Naturansatz der<br />
das wird immer häufiger und konsequenter mit einer vitalen, leichten den Asiaten kennen bis heute keine der westlichen Zivilisationskrankheiten<br />
und die Menschen werden dort in aller Regel gesund und vital<br />
Küche ohne Verwendung von Zusatzstoffen und tierischen Fetten verknüpft.<br />
Getreu dem Motto: Der Mensch ist was er isst. In der Vital-Region<br />
Chiemgau in Oberbayern geht seit diesem Frühjahr buchstäblich und genießen, also auf die bei uns so häufig verwendeten Säurebildner<br />
alt. Aber warum ist dies der Fall? Weil sie enzymreich basisch kochen<br />
ein Ruck durch die anmutige Landschaft zwischen Chiemsee und Chiemgauer<br />
Alpenkette. Denn hier hat sich ein Mann aufgemacht, die Men-<br />
komplett verzichten“, erläutert Werner Langbauer.<br />
wie tierische Fette, Weißmehl, kurzkettige Raffinatzucker und Salze<br />
schen für seine Interpretation von gesunder, nachhaltiger Lebensweise Inzwischen hat Werner Langbauer, der in den späten 1990er Jahren mit<br />
zu begeistern: Werner Langbauer aus Gstadt am Chiemsee. Seine Überzeugung<br />
von gesunder, vitaler Küche trägt programmatisch den Hochgen<br />
in das Gesundheits- und Vital-Segment eingestiegen war, über <strong>10</strong>0<br />
gesunden Tees und deren Vermarktung in zahlreichen Live-TV-Sendungenuss<br />
mit im Titel: „Gourmet Vital®“.<br />
leckere Vital-Gerichte kreiert. In Vorbereitung ist ein eigenes „Gourmet-<br />
Zu konstatieren ist: Die Fangemeinde wächst, Seminare für Gastgeber, Vital-Kochbuch“, weil die Nachfrage so groß geworden ist. Besonderen<br />
Hoteliers und Köche sind ausgebucht, der Chiemgau Tourismus Verband Fokus legt „Gourmet Vital“ also auf den erforderlichen Impetus „Gau-<br />
38 chefheads 3-20<strong>10</strong>
menfreude“ und befreit damit die vegetarische Küche vom asketischen<br />
Moment und holt sie mit lustvollen Angeboten aus der eher genussfeindlichen<br />
Körnerecke heraus. „Genießen nach Herzenslust, das ist gewollt<br />
und erlaubt, weil alle Gerichte kalorienarm, leicht verdaulich und<br />
vitalstoffreich sind“. Die Qualitätsgrundlagen sind allerdings klar definiert.<br />
Teilnehmende Hotels und Restaurants werden regelmäßig überprüft<br />
und gegebenenfalls nachgeschult. In der Region Chiemgau,<br />
Oberbayern sind es derzeit <strong>10</strong> renommierte Adressen, die Gourmet<br />
Vital-Gerichte auf der Karte haben. Die kulinarische Revolution ist bereits<br />
ins benachbarte Tirol übergeschwappt und auch in EU-Kreisen ist<br />
man von der Vision des Chiemgauer Gesundheits- und Ernährungsspezialisten<br />
überzeugt.<br />
Die vitale Küche nach Werner Langbauer arbeitet mit möglichst vielen<br />
Zutaten aus kontrolliert ökologischem Anbau, also bio-zertifizierten Produkten<br />
von heimischen Landwirten aus dem Chiemgau. Sie minimiert<br />
tierische Fette, verzichtet gänzlich auf den Fleischverzehr, gart frisches<br />
Gemüse schonend, und kümmert sich um die richtige Balance des Säure-<br />
Basen-Haushaltes.<br />
Sie legt großen Wert auf verdauungsfördernde Beilagen mit hohem<br />
Nährwert, frische Kräuter und unbehandelte Gemüse, vitale Dressings,<br />
cholesterinfreie Speisen, hochwertige Öle. Da Gourmet Vital komplett<br />
ohne Geschmacksverstärker, chemische Konservierungsstoffe, Stabilisatoren<br />
und synthetische Aromastoffe auskommt, ist sie zugleich eine<br />
antiallergene Küche, in den meisten aller Fälle ist sie zudem gluten- und<br />
lactosefrei und zumeist auch für Diabetiker geeignet. Nicht wenige Gastronomen<br />
im Chiemgau wie beispielsweise das Hotel Gut Ising, das Seehotel<br />
Wassermann oder das Landhaus Tanner in Waging am See haben<br />
ihren Speisezettel deshalb umfangreich ergänzt: Seitan, Tempeh, Tofu,<br />
Linsen, Bohnen, Sojafilet, Kichererbsen und Perldinkel-Risotto stehen<br />
nun wie selbstverständlich auf deren „Gourmet-Vital-Speisekarten“.<br />
Auch prominente Zeitgenossen wie beispielsweise Schauspieler Robert<br />
Atzorn und seine Frau Angelika (kleines Foto unten) sind begeisterte<br />
Anhänger von Gourmet Vital, wie beide bekennen: „Wir kochen zuhause<br />
immer wieder gerne nach ‚Gourmet Vital‘, es schmeckt köstlich und man<br />
fühlt sich einfach gut danach“.<br />
GOURMET VITAL®<br />
Werner Langbauer<br />
Mitterndorf 5<br />
D-83257 Gstadt am Chiemsee<br />
Telefon 08054/908 440<br />
E-Mail: info@gourmetvital.de<br />
www.gourmetvital.de<br />
www.wfg-kuerten.de<br />
Fine Food Collection<br />
warenvielfalt, frische, genuss<br />
Mit diesem Slogan begann vor fast 30 Jahren unsere Erfolgsgeschichte.<br />
Die konsequente Weiterentwicklung dieser Philosophie<br />
ist die Kreation unserer Fine Food Collection.<br />
DER WEIDENER<br />
Lassen Sie sich von<br />
unserem fordernden<br />
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Ulrich Müller Weidener Fleischgrosshandel GmbH<br />
Kölner Str. 145 | 51515 Kürten | Tel. 02268 - 9270-0<br />
chefheads 3-20<strong>10</strong> 39
PROMOTION<br />
Entscheider verkennen Ernst der Lage<br />
Chancen eröffnen durch<br />
Verpflegungsmanagement<br />
„Die Erfahrungen in den letzten Jahren haben uns gezeigt, dass<br />
immer mehr Entscheider mit den hohen Anforderungen im Verpflegungsbereich<br />
nicht mehr zurechtkommen“, so Michael Meyer von<br />
der „gerusia Verpflegungsmanagement GmbH“. Gerade beim Kostendruck<br />
im Bereich der Küchen sei in den letzten Jahren aufgrund<br />
gewachsener Strukturen im Personalbereich und gravierender Unwissenheit<br />
der Verantwortlichen finanziell das Limit überschritten.<br />
Beispiel einer<br />
Einrichtung im Seniorenmarkt<br />
Art der Verpflegung: Frischkostküche in Eigenregie<br />
Essensteilnehmer: ca.160 inkl. externer Versorgung<br />
Mögl. Einsparpotenzial p. a.: ca. <strong>10</strong>0.000 bis 120.000 €<br />
Aussage des Kunden: „Das müssen wir erst<br />
noch den Verantwortlichen vorstellen und die<br />
entscheiden dann!“<br />
Fazit: Was läuft heute falsch? Und was verstehe<br />
ich als Unternehmen nicht an der Praxis<br />
vieler Einrichtungen, die mit dem Rücken an der Wand stehen<br />
und noch überlegen müssen, ob solch eine Einsparung für Sie<br />
zum Tragen kommt?<br />
Ist es wirklich die Unwissenheit der Entscheider? Ist es die<br />
Angst der Entscheider etwas zu entscheiden, oder ist es gar<br />
wirklich die Bequemlichkeit sich zu bewegen?<br />
Ich als Unternehmer hoffe wirklich inständig, dass diese Zeiten<br />
der Nichtentscheider entscheidend zu Ende gehen und die ans<br />
Ruder kommen, die das Unternehmen, gleich welcher Couleur,<br />
als Profit-Center sehen.<br />
Michael Meyer<br />
gerusia Verpflegungsmanagement GmbH<br />
Lanterstraße 9, 46539 Dinslaken<br />
www.gerusia-verpflegungsmanagemmet.de<br />
info@gerusia-verpflegungsmanagement.de<br />
Inhaber: Michael Meyer<br />
Telefon 02064/476570<br />
Spürbare Einbrüche im Bereich der externen Versorgung (wie Schulen, Kindergärten<br />
etc.), welche gerade zu einer verbesserten Auslastung der Küche<br />
verhelfen sollten, hätten den Rest dazu beigetragen, dass sich immer mehr<br />
Einrichtungen am Rande der Existenz bewegten, so Müller. „In vielen der öffentlichen<br />
oder privat geführten Einrichtungen wurden gerade die Küchenbereiche<br />
in den letzten Jahren absolut vernachlässigt, sodass jetzt das Thema<br />
Investitionen an vorderster Stelle steht. Jedoch stehen Gelder aufgrund von<br />
anders gesetzten Prioritäten derzeitig nicht zur Verfügung.“ Zudem trage<br />
das Thema Personalstand und die damit zusammenhängende Entscheidung<br />
„Versetzung im Haus oder freisetzen“ einen großen Teil zur „miserablen Lage<br />
vieler Einrichtungen“ bei. Der Verpflegungsmanager verspricht Abhilfe: „Was<br />
bitte spricht dagegen, einen unabhängigen Berater ins Haus zu holen, der die<br />
Küche mit all seinen dazugehörigen Einheiten, dem Personal, Wareneinkauf<br />
und den Betriebsnebenkosten nach einer kompletten Umstellung wieder auf<br />
Kurs bringt?“, fragt sich Meyer. Denn die Kosten hierfür würden im Vorfeld definiert,<br />
könnten aber auch nach Absprache über die erzielten Einsparungen<br />
verrechnet werden. Somit könnte für die nächsten Jahre das Betreiben der eigenen<br />
Küche gesichert werden. „Mancher scheint zu sagen: Es läuft doch<br />
alles. Aber der Markt sagt etwas anderes.“<br />
Vereinzelte Einrichtungen gerade im Bereich der Seniorenverpflegung hätten<br />
ihre Not derweil erkannt. „Eine immer wiederkehrende Frage an unser Unternehmen:<br />
Was kostet denn die Unterstützung? Hier sollte jedoch im Vorfeld<br />
erst einmal das Problem jedes Einzelnen definiert werden, und erst nach einer<br />
kostenneutralen Kurzbewertung der vorgefundenen Ist-Situation sind wir in<br />
der Lage, einen Preis für die Leistung abzurufen, welcher ganz speziell auf<br />
die Thematik des Kundenproblems abgestimmt ist“, so Meyer. Die Unternehmensziele<br />
der „gerusia“: Unterstützung bei der Rückführung in die Eigenregie<br />
verschiedenster Einrichtungen, Implementieren des Konzeptes „gerusia Kompakt“,<br />
Gestellung von Management im Küchenbereich und Implementierung<br />
von Konzepten, der „Frischkostküche“ und ihrer Vorteile.<br />
40 chefheads 3-20<strong>10</strong>
PRODUKTE<br />
Alternative<br />
zum Wein<br />
Stilvolle Saft-Cuvées<br />
ohne Alkohol<br />
Wein gehört zum edlen Essen wie Kerzenlicht zum Candle-<br />
Light-Dinner. Was aber, wenn einer der Tischgäste keinen Alkohol<br />
trinken möchte, der Gesundheit oder dem Führerschein<br />
zuliebe? Eine genussvolle Alternative sind Lucullus Saft-Cuvées:<br />
fein abgestimmte Kompositionen aromatischer Säfte, die<br />
die Nuancen des Essens stilvoll unterstreichen.<br />
Harmonische Kopfnoten, herbe Abgänge, Süßegrade und natürliche Bitterkeit<br />
– Attribute wie diese sind nicht nur für Wein charakteristisch: „Mir<br />
ist aufgefallen, dass die Komposition bestimmter Säfte wie Wein riecht<br />
und auch so schmeckt“, erklärt Johannes von Perger von der Bioland-<br />
Kelterei Perger, der den feinherben Geschmack beliebter Weine in sechs<br />
Saft-Cuvées antialkoholisch nachempfunden hat. Seine spritzig-rassige<br />
Cuvée aus Quitte, Traube und Apfel (Lucullus Quintus), die er zu Spargel,<br />
Fisch und hellen Soßen empfiehlt, gleicht zum Beispiel einem Riesling.<br />
Apfel, Traube, Kirsch, Johannisbeere, Holunder und Aronia (Lucullus Maximus)<br />
schmecken und duften wie ein samtig-kräftiger Bordeaux – laut<br />
Perger der ideale Begleiter zu Rind, Lamm und Geschmortem. „Die einzelnen<br />
Aromen ergänzen sich zu einem vollendeten Erlebnis für die<br />
Sinne“, sinniert der Saft-Sommelier, der seine Cuvées vor jeder Abfüllung<br />
neu komponieren muss: „Bei einem qualitativ hochwertigen Saft<br />
mit ausgereifter Aromenfülle ist es wie beim Wein: Jeder Jahrgang<br />
schmeckt anders. War es ein sonniges Jahr, ist der Saft aromatischer, in<br />
einem regnerischen Jahr hat er mehr Säure.“<br />
Einen großen Teil der Früchte, die Perger verarbeitet, baut er in eigenen<br />
Obstgärten am Ammersee selbst an. Als Kelterer in zweiter Generation<br />
setzt er schon seit den 80er-Jahren auf nachhaltigen Genuss: Regionaler<br />
Bio-Anbau und Vertrieb, hohe Qualität und schonende, pflückfrische<br />
Verarbeitung optimal ausgereifter Früchte sind seine Prinzipien. Der natürliche<br />
Geschmack der Säfte wird weder durch Zucker noch durch<br />
künstliche Aromen oder Zusatzstoffe verfälscht. Serviert im Weinglas<br />
lassen sich die hellen Saft-Cuvées am besten kühl bei 7 bis <strong>10</strong> Grad genießen,<br />
die dunklen Lucullus-Säfte entfalten ihr Aroma optimal bei 15<br />
bis 18 Grad. Die Saft-Cuvées sind erhältlich bei kochmobil.de<br />
Lucullus Silvius erinnert an einen kräftigen Weißherbst, Lucullus Maximus<br />
an kräftigen Bordeaux oder Malbec, Lucullus Romanus könnte eine<br />
extravagante Alternative zu Montepulciano oder Chianti sein, Lucullus<br />
Xantus ist dem Geschmack von Rioja nachempfunden. Lucullus Quintus<br />
passt wie Riesling oder Rivaner zu Spargel, Fisch und hellen Saucen, Lucullus<br />
Aurelius wird als Alternative zu kräftigem Silvaner oder Sancerre<br />
angeboten. Erhältlich in 0,375 l Klarglasflaschen; 4,95 Euro.<br />
chefheads 3-20<strong>10</strong> 41
Für hohe<br />
Schneidekunst<br />
Unicate-Schneidebretter sind echte Unikate<br />
Vergleichen Sie eine herkömmliche Schreinerei mit Ihrem Autohaus, so<br />
verströmt die Werkstatt von Matthias Attelmann das Bild einer Formel-<br />
1-Box. Nur ein hauchfeiner Holzstaub bedeckt die Böden, Werkbänke,<br />
Trockengestelle und Arbeitsplatten. Sonst ist alles fast klinisch aufgeräumt.<br />
Für die Hobel ein eigenes kleines Wandschränkchen, die Handsägen<br />
penibel genau am eigens dafür gefertigten Regal ausgerichtet.<br />
„Ja, Arbeiten hat für mich auch etwas Meditatives,“ bekennt der der Chef<br />
der „Unicate“-Manufaktur. Und wie er so mit immer feinerem Schleifpapier<br />
an den Kanten des edlen Holzes entlangfährt, ist die Liebe zu seinem<br />
Werkstoff Holz mit Händen greifbar.<br />
Matthias Attelmann fertigt in erster Linie Zweierlei: Schneidebretter.<br />
Das eine groß, das andere kleiner. Jedes für sich ein Unikat. Von welcher<br />
Qualität diese Stücke sein müssen, bezeugen seine bekannten „Fürsprecher“.<br />
Thomas Bühner: „Endlich mal ein schönes und funktionelles<br />
Schneidebrett, das man gerne benutzt, aber auch gerne als Deko stehen<br />
lässt. Aus jedem Blickwinkel sieht man die Liebe zum Detail und die besondere<br />
Produktqualität.” Und der Notizzettel mit dem Amador-Stier<br />
zwischen den Stechbeiteln bezeugt schlicht: „Ich vermute ... das beste<br />
Schneidebrett der Welt.“<br />
Angefangen hatte alles mit einem Ärgernis. Weil Matthias Attelmann<br />
selbst gerne kocht, störte ihn das Klappern und die fehlende Ästhetik<br />
der landläufigen Schneidebretter. Und so verschrieb sich<br />
der gelernte Möbeltischler nach sechs Jahren Möbelbau<br />
aus Olivenholz nun seiner neuen Leidenschaft: „Klar war,<br />
auf das große Brett muss ein ganzes Rinderfilet draufpassen.“<br />
Und so beglückte er zunächst Freunde und Bekannte<br />
mit seinem Entwurf, der von Anfang an die<br />
handwerkliche Verbindung zwischen den Hölzern offen<br />
zur Schau trug. Das 60 x 40 cm große Premiumbrett sitzt<br />
auf zwei Gratleisten aus massivem Wengé-Holz, exakt<br />
per Hand eingepasst. Speziell gefertigte, auswechselbare<br />
und bis 320 °C hitzebeständige Silikonfüße verhindern<br />
das Wegrutschen des Arbeits- gerätes. „Die<br />
zusätzliche Arbeitshöhe von rund <strong>10</strong> cm hat schon viele<br />
von ihren chronischen Rückenschmerzen in der Küche<br />
befreit“, weiß Attelmann. Und: Die so unterlüfteten Bretter<br />
können beim täglichen Gebrauch zwar quellen und<br />
schwinden, sie werfen oder krümmen sich aber nicht. Überdies verhindert<br />
die Größe einen der größten Frevel unbedachter Nutzer: das Reini-<br />
42 chefheads 3-20<strong>10</strong>
PRODUKTE<br />
chefheads 3-20<strong>10</strong> 43
Mit Handarbeit und Augenmaß werden<br />
aus edlen Hölzern Schmuckstücke:<br />
Matthias Attelmanns „Unicate“<br />
sollen bald auch als limitierte Jahresbretter<br />
auf den Markt kommen. Dann<br />
in Apfel, Zwetschge oder Birnbaum,<br />
um auch hier die Assoziation mit<br />
Essen deutlich zu zeigen.<br />
www.unicate-holz.de<br />
gen in der Spülmaschine. „Kurzes Abspülen mit Wasser und vor dem Benutzen<br />
mit etwas Olivenöl einreiben, dann ist das Brett fast unzerstörbar!“<br />
Lebenslang, meint der Tischler, wenn man es nicht gerade aus dem<br />
zweiten Stock werfe oder mit dem Wagen drüberfahre. Ein Nacharbeiten<br />
der Oberfläche ist einmalig im Kaufpreis enthalten. Nach zwei bis drei<br />
Jahren Dauernutzung bewege sich die Abnutzung im kleinen Millimeterbereich.<br />
„Durch die Leisten unter dem Brett ist es einfacher, geschnittenes Gut<br />
auf einen darunter gestellten Teller oder ein Tablett zu streichen“, weist<br />
Attelmann auf einen ganz praktischen Vorteil hin. Zwischen die beiden<br />
Grate passt aber auch exakt das kleinere Pendant, das für die Zubereitung<br />
aromatischer Lebensmittel wie Zwiebeln, Fisch oder<br />
Obst vorbehalten bleibt. Solide 13 Kilogramm wiegt das Set, das<br />
bis zum Finish pro Stück 23 Arbeitsschritte durchläuft. „Unsere<br />
Produkte werden zwei Mal gewässert und drei Mal mit warmem<br />
Öl eingelassen. Zwischen jedem Arbeitsschritt schleife ich es von<br />
Hand nach“, erklärt Attelmann. Gerade so behutsam, dass sich<br />
die Oberfläche optimal glättet, ohne dass die Holzfasern neu<br />
aufgerissen werden. „Arschglatt“ nennt er das nur oberflächlich<br />
vulgär – es klingt bei Matthias Attelmann viel mehr, wie ein ehrlich<br />
gemeintes Kompliment an seine Angebetete.<br />
Klar, dass der Chef schon das Rohholz höchstselbst aussucht: In Sägewerken<br />
nimmt Attelmann die Bohlen in Augenschein, die für Unicate infrage<br />
kommen. Europäischer Kirschbaum, Rotkernbuche, verkernte<br />
Esche – die Holzart nach Kundenwunsch ist möglich, solange das Holz<br />
den Qualitätsansprüchen der Firma genügt. Nur Teak geht nicht. „Erstens<br />
generell aus Prinzip nicht und zweitens sollen die Schneidebretter<br />
mit hochwertigen Messern optimal funktionieren. Das wäre bei Teakholz<br />
nicht gegeben.“ Die Rohlinge fertigt dann eine Werkstatt, die mit Behinderten<br />
arbeitet, vollautomatisch. An die Verbindungen und die Feinarbeiten<br />
lässt Attelmann dann aber niemanden außer sich selbst heran.<br />
„Ich bin da natürlich ein wenig missionarisch tätig. Aber Köche arbeiten<br />
nun einmal mit Lebensmitteln. Dem sollten die Werkzeuge einen gewissen<br />
Respekt zollen.“<br />
44 chefheads 3-20<strong>10</strong>
Die Oberfläche der Unicate-Bretter bilden die Längsfasern des Holzes.<br />
Zwar weiß auch Attelmann, dass das Hirnholz sehr hart ist – weshalb<br />
Konkurrenzprodukte die Fasern gerne in dieser Art ausrichten –, aber<br />
eben auch das Eindringen von Flüssigkeiten erleichtert. Trotzdem bleibt<br />
Holz zumindest in der Profiküche ein heikles Thema – Gerbsäurehaltigkeit<br />
des Werkstoffes hin oder her. „Aber schauen Sie sich mal die aufgerissenen<br />
Kunststoffoberflächen der Bretter an. Sind die hygienisch?“<br />
Die Frage ist rhetorisch. Überhaupt spielen diese Gedanken für den Ästheten<br />
Attelmann gar keine Rolle. Er setzt seinen Unikaten lieber noch<br />
einen individuellen Stempel, um sie gänzlich zum Schmuckstück zu machen:<br />
Ein seitliches Branding zeugt von der Qualität der Unicate-Serie<br />
oder personalisiert diese mit Kundenlogo.<br />
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chefheads 3-20<strong>10</strong> 45
Alter Hase<br />
und Frischling<br />
Wer welche Rolle auf der Luxusyacht spielt,<br />
kommt beim Duo Dieter Müller und Stefan Wilke<br />
auf die Betrachtungsweise an.<br />
Klar ist: Gastronomischer Gewinner ist die MS Europa.<br />
46 chefheads 3-20<strong>10</strong>
WELTWEIT<br />
Er könnte gelassen sein: 35 Jahre an der Spitze der Gastronomie,<br />
eine lebende Legende am Herd, drei Sterne, 19,5 Punkte, etliche<br />
Hauben, Bestecke und internationale Auszeichnungen. Aber Dieter<br />
Müller merkt man die Nervosität an. Ganz gelassen ihm gegenüber:<br />
Stefan Wilke, gerade mal 30 Jahre alt, verantwortlich für den herausragenden<br />
gastronomischen Ruf seines<br />
Arbeitgebers und die Zu friedenheit<br />
von täglich 408 sehr zahlungskräftigen<br />
und entsprechend<br />
verwöhnten Kunden. Es ist schon<br />
ein besonderes Zusammentreffen<br />
der beiden Köche im Trockendock<br />
der Werft Blohm + Voss in Hamburg.<br />
Dort laufen die letzten Vorbereitungen<br />
für die Überführungs -<br />
fahrt nach Monaco, von wo aus die<br />
MS Europa wieder zu Luxuskreuzfahrten<br />
aufbricht. Erstmals mit an<br />
Bord: das Restaurant Dieter Müller.<br />
Dass der Sternekoch Neuland betritt,<br />
ist dabei nicht nur von der reinen<br />
Wortbedeutung her falsch. Na -<br />
türlich hat Müller bereits erste Kocherfahrungen<br />
an Bord gemacht,<br />
kennt die MS Europa von verschiedenen<br />
Kulinarik-Events wie „Euro-<br />
pas Beste“.<br />
Und dennoch: Jetzt, wo sein Name<br />
an der Glastür zum ehemaligen eurasischen<br />
Restaurant prangt, die Platzteller mit dem Logo des Spitzenkochs<br />
versehen sind, ist die Anspannung eine ganz andere. Alleine<br />
Müllers Einordnung „Das ist hier meine dritte Neueröffnung“ zeigt, welchen<br />
Stellenwert er seinem Engagement für die Hapag-Lloyd-Kreuzfahrten<br />
einräumt: Wertheim, Lerbach und nun MS Europa. Drei Menüs<br />
plus eine vegetarische Essensfolge werden den Kreuzfahrern übers Jahr<br />
geboten. 26 bis 32 Plätze fasst der in Rot- und Schwarztönen gehaltene<br />
Gastraum maximal. Spiegel an der Wand lassen den Raum größer<br />
wirken, durch die opulente Fensterfront wird der Gast die weite Welt an<br />
sich vorbeiziehen sehen. Diesen Ausblick werden Dieter Müller und seine<br />
dreiköpfige Crew („Das sind alles gestandene Mitarbeiter“) nicht haben:<br />
Zwei Rolltreppen führen hinab in das Edelstahl-Labyrinth des Schiffes,<br />
wo links zunächst der Küchenbereich für das Müller-Team abgetrennt<br />
ist. Dort hat sich Müllers Stellvertreterin<br />
Vivien Kruligk mit<br />
ihrem Team auf begrenztem<br />
Raum eingerichtet. Zuletzt<br />
Souschef im Hotel Palace Berlin<br />
(Restaurant First Floor in<br />
Berlin) und mit Erfahrungen<br />
aus dem Hotel Bareiss, dem<br />
Strandhörn auf Sylt, dem Berliner<br />
Paris-Moskau oder dem<br />
„Per Se“ in New York kennt sie<br />
Müller und seinen Anspruch<br />
aus gemeinsamer Zeit im<br />
Schlosshotel Lerbach als Chef<br />
de Partie, Gardemanger und<br />
Saucier.<br />
Ganz klar ist aber: Hier unten<br />
ist Stefan Wilke der Chef. Sein<br />
Reich erstreckt sich über ein<br />
Vielfaches der Müller’schen<br />
Fläche. Bräter, Herde und die<br />
Großküchen-typische Anordnung<br />
für einen perfekt durchgeplanten<br />
Ablauf machen es<br />
leicht sich vorzustellen, wie der Küchenchef am endlosen Pass während<br />
der Servicezeiten an Bord als Fels in der Brandung steht. Wenn Wilke<br />
spricht, so tut er das ruhig und verbindlich. Die Rangordnung ist geklärt,<br />
bei seinen Souschefs legt er Wert auf deutsche Sprachkenntnis, die anderen<br />
im Team hält er in flüssigstem Englisch bei der Stange. „Klar wird<br />
es im Service auch mal laut“, bekennt sich Wilke zur Küchendisziplin.<br />
„Aber ich stehe auch wie eine Wand vor meinen Mitarbeitern.“ Ganz der<br />
erfahrene Küchenchef. Wie es denn für ihn gewesen sei, mit Dieter Mül-<br />
chefheads 3-20<strong>10</strong> 47
32 Gäste können maximal im „Restaurant Dieter Müller“ auf<br />
der MS Europa gemeinsam speisen. So kommt jeder Kreuzfahrer<br />
an einem Abend pro Reise in den Genuss eines von drei<br />
Menüs des Drei-Sterne-Kochs.<br />
ler einen Koch-Star quasi vor die Nase gesetzt bekommen zu haben?<br />
Die Frage wurde offenbar nicht zum ersten Mal gestellt, drängt sich ja<br />
auch förmlich auf. Und sie ist dem bescheidenen und unprätentiösen<br />
Müller sichtbar unangenehm. „Das Wichtigste ist doch der Gast, der muss<br />
zufrieden sein. Denn er steht bei uns an erster Stelle“, umschifft Wilke<br />
zunächst elegant ein klares Statement: „Und dem wird jetzt ein noch abwechslungsreicheres<br />
Angebot gemacht.“ Dass sich Wilke auf den neuen<br />
Kollegen Müller ohne Abstriche freut, nimmt man ihm dennoch unumwunden<br />
ab: „Das bringt sicher uns beiden etwas“, ist sich Wilke sicher.<br />
„Die Messlatte wird natürlich noch höher gesetzt. Aber das ‚Restaurant<br />
Dieter Müller‘ hat rund 30 Sitzplätze, bei uns sind es 300. Das heißt<br />
auch: 25 bis 28 Handgriffe pro Teller, das können wir so nicht leisten.“<br />
Überhaupt: Bei einer 14-tägigen Fahrt speisen die Gäste an 13 Tagen<br />
bei Wilke. Und was ihm mit dem Wegfall des „Oriental“ genommen wurde,<br />
bietet der Küchenchef nun eben im Lido Café auf Deck 8 hoch über dem<br />
À-la-carte-Restaurant an. „Mein Status hier an Bord wird der gleiche bleiben.“<br />
Außerdem, so Wilke, müsse sich die gesamte Kochcrew auf der MS<br />
Europa bewusst sein, dass „das Essen hier Nebensache ist. Unsere<br />
Gäste sind an Bord, um die Welt zu sehen.“ Abstriche an Anspruch und<br />
Qualität der Küche bedeutet dies jedoch in keinster Weise: „Die MS<br />
Europa ist mit fünf Sternen plus bewertet – das ist ja wie drei Sterne im<br />
Restaurant“, vergleicht Dieter Müller die Erwartungen der Kreuzfahrer<br />
durchaus mit denen der Gourmets an Land. Deshalb wolle er auch das<br />
Vertrauen zurückgeben, das die Hapag-Lloyd-Kreuzfahrten in ihren prominenten<br />
Neuzugang gesetzt hat. Dass er dabei auch selbst Spaß am<br />
Reisen haben wird, leugnet Müller nicht: „Natürlich freue ich mich auf<br />
das eine oder andere Reiseziel – Südsee und Karibik werden sicherlich<br />
sehr aufregend.“<br />
Was ihn dort in Sachen Warenlieferung erwarten wird, darauf hat ihn der<br />
erfahrenere Kollege schon vorbereitet: „Es gibt generell nur drei verschiedene<br />
Containerarten, in denen wir Lebensmittel geliefert bekommen:<br />
Raumtemperatur, +3 °C und minus 18 °C – Thunfisch geht also<br />
nicht, denn der wird grau, wenn wir ihn nicht superfreeze bei minus 60 °C<br />
halten können.“ Zwar sei es schon vorgekommen, dass der Kapitän be-<br />
48 chefheads 3-20<strong>10</strong>
WELTWEIT<br />
Große Namen für eine große<br />
Idee: Mit Dieter Müllers<br />
Engagement erhält die MS<br />
Europa ein erweitertes hoch -<br />
karätiges Gourmet- Angebot für<br />
zahlungskräftige Kreuzfahrer.<br />
auftragt wurde, Kontakt zu einem vorbeifahrenden Thunfischkutter<br />
aufzunehmen, um diesen leerzukaufen. „Das geht, ist aber ja nicht planbar.“<br />
Auch das traditionelle Wettangeln am Nordkap bringt den einen<br />
oder anderen Kabeljau und durch die weltweit guten Kontakte Wilkes<br />
hat die Schiffsküche Zugriff auf ganze Austern- oder Langustenzuchten,<br />
die mal schnell aufgekauft werden. Generell aber gilt: Weil eiweißreiche<br />
Fische schlechter zu gefrieren sind, wird zum Beispiel auf<br />
Gelbflossenmakrelen umgestiegen, stehen Meeresfrüchte und Krustentiere<br />
auf der Karte. Zudem sind an Bord viele internationale Vorschriften<br />
zu beachten. „Wir dürfen an Bord zum Beispiel nichts länger haltbar machen.<br />
Perfekte Planung ist also ein absolutes Muss!“ Und die Mengen,<br />
die vorgehalten werden müssen, sind gigantisch: 15 bis 20 Kilo Kaviar<br />
braucht’s für den 14-Tage-Törn in etwa. All inclusive – bis auf den Imperial,<br />
der extra kostet, dennoch gerne genommen wird. Wer auf der MS<br />
Europa fährt, erwartet Besonderes. „Das ist hier nun mal so“, akzeptiert<br />
Wilke die Gegebenheiten. „Ich würde beim Captains-Dinner auch gerne<br />
mal einen Steinbutt machen. Die Gäste erwarten aber Hummer, also wird<br />
ihnen Hummer serviert.“ Dass auch seine Crewmitglieder verwöhnt werden,<br />
weiß der 30-Jährige nur zu gut: „Hier wird echt viel fürs Team gemacht,<br />
denn wir sitzen hier tatsächlich ja alle in einem Boot.“ Neben<br />
teambildenden Maßnahmen geht es dabei nicht zuletzt auch hier ums<br />
Essen: „Als ich zum ersten Mal den Crewplan in der Mittagsmesse gesehen<br />
habe, habe ich gedacht, der sei für die Gäste ...“. In zwei Schichten<br />
arbeiten die 49 Mitarbeiter Wilkes in der Küche, der Service in drei<br />
Schichten. Fast 5000 Kalorien am Tag – eine Seereise macht hungrig<br />
und das ausgiebige Schlemmen von frühmorgens bis spät in die Nacht<br />
gehört auf dem Kreuzfahrtschiff einfach dazu. An Weihnachten ist die<br />
Crew aber zuerst dran: „Bevor unsere Gäste zum Essen kommen, hat’s<br />
auch für uns in der Küche schon eine perfekte Weihnachtsgans gegeben.“<br />
Fünf Sterne plus verpflichten.<br />
Ob Dieter Müller Weihnachten auf der MS Europa sein wird? 70 Tage im<br />
Jahr wird er selbst als Patron an Bord sein. Einmal pro Reise wird jeder<br />
Gast dort speisen können. Der Besuch ist im Reisepreis inbegriffen. Und<br />
sicher wird dieser in besonderer Erinnerung bleiben. „Wem musst Du<br />
noch etwas beweisen?“, fragt sich Dieter Müller rhetorisch. Doch er<br />
kennt auch die Antwort: sich selbst! Seinem Anspruch an die Kochkunst.<br />
Egal ob an Land oder auf dem Wasser, in der Südsee oder auf dem Hamburger<br />
Trockendock.<br />
Klaus Lawrenz<br />
chefheads 3-20<strong>10</strong> 49
Ein Menü auf Drei-<br />
Sterne- Niveau will Dieter<br />
Müller den Gästen<br />
auf der MS Europa<br />
kredenzen. Wenn der<br />
Patron nicht an Bord<br />
ist, sorgt Vivien Kruligk<br />
(links) dafür, dass<br />
die Kompositionen des<br />
Meisters in gleicher<br />
Qualität zum Gast<br />
kommen.<br />
50 chefheads 3-20<strong>10</strong>
DIETER MÜLLER<br />
chefheads 3-20<strong>10</strong> 51
Handshake zur Mitgliedschaft: <strong>ChefHeads</strong>-Präsident Guido Fritz heißt Stefan Wilke<br />
(rechts) im Club der Küchenchefs willkommen.<br />
Der Küchen-Herr der sieben Meere<br />
Mit Stefan Wilke reist ein ChefHead im Luxus-Schiff um die Welt<br />
Dass Fototermine für ihn tägliches Brot sind, ist Stefan Wilke, Küchenchef<br />
auf der MS Europa, anzumerken: „Am besten bei den Blumen<br />
vorm großen Restaurant – da machen wir das meistens.“ Wilke, 30<br />
Jahre jung, ist begehrtes Fotomotiv. Meist von Gästen, in diesem Fall<br />
für <strong>ChefHeads</strong>-Präsident Guido Fritz, der dem weitgereisten Kollegen<br />
die Mitgliedsurkunde beim Besuch im Hamburger Hafen persönlich<br />
überreichte.<br />
Vor vier Jahren wurde Stefan Wilke als jüngster Chef auf einem Kreuzfahrtschiff<br />
der gehobenen Kategorie überhaupt in diese Position befördert.<br />
Vier Monate am Stück ist er jetzt unterwegs, arbeitet in<br />
dieser Zeit sieben Tage in der Woche, ehe ihm der Turnus eine zweimonatige<br />
Pause gönnt. Wie lange er seine Zukunft noch auf See<br />
sieht? „Solange ich mir morgens sagen kann, dass ich gerne hier bin,<br />
so lange will ich das auch gerne weitermachen.“ Fast rund um die Uhr<br />
ist auch seine Brigade auf See im Job: Die Küche arbeitet in zwei<br />
Schichten, der Service in drei, damit vom Frühstück bis zum Nach-Mitternacht-Snack<br />
die Gäste an Bord des Luxusschiffes rundum verwöhnt<br />
werden. In seinen vier Restaurants kommen die bis zu 400<br />
Passagiere zum Essen, das fünfte verköstigt die 290-köpfige Crew.<br />
Rund 70 Prozent der Zeit, schätzt Wilke, müsse er in Büro, organisatorische<br />
Aufgaben, Prüfen und Überwachen investieren. Der Rest<br />
geht drauf für Trainings anderer Köche, damit seine Küchenphilosophie<br />
optimal umgesetzt wird. Das Kochen in aller Herren Länder birgt<br />
nämlich allerhand Fallstricke. Und Hygienevorschriften, deren Einhaltung<br />
der Chef höchstpenibel überwachen muss. Die Zeit, Neues zu<br />
kreieren, lässt sich Wilke dennoch nicht nehmen. Er hat sich einen ausgezeichneten<br />
Ruf erkocht, den es zu bestätigen gilt. Sein kleiner<br />
Luxus an Bord: Seine 13 Quadratmeter große Kabine hat ein eigenes<br />
Bullauge. Wie der Schwarzwälder Wohlfahrt-Schüler den Weg auf die<br />
sieben Weltmeere gefunden hat? Nun, schon der Vater fuhr kochend<br />
zur See, und für Lehrmeister Harald Wohlfahrt leitete Stefan Wilke<br />
unter anderem in Hamburg die Küche des „Palazzo“ – zum Hafen der<br />
Hansestadt war es da kein weiter Weg mehr.<br />
Aber was ist dran am Traum, als Koch auf dem Schiff „die Welt“ zu<br />
sehen? Ist das möglich? „Ja klar“, bestätigt Wilke, „man muss halt die<br />
Augen aufmachen. Und außerdem gibt’s ja auch noch Crew-Ausflüge<br />
an Land.“ Seine Kontakte umspannen nach mehreren Jahren auf dem<br />
Aushängeschild der Hapag-Lloyd bereits die ganze Welt. Bis es also<br />
irgendwann einmal das eigene kleine Restaurant an Land sein wird,<br />
heißt es für Stefan Wilke: „Ich ferue mich jetzt schon wieder auf<br />
Hongkong.“ Seine Kontakte dort wird er auch wieder nutzen, um die<br />
Gäste auf „seiner“ MS Europa zu verzaubern.<br />
52 chefheads 3-20<strong>10</strong>
Ein Buch zum Regional-Trend, eine besonders hübsche Liebeserklärung an Käse,<br />
süße Versuchungen, eine Reise ins geheime Herz Süditaliens, neue Dekoideen und<br />
Helfer für die Basis-Küche, die viele gute Ideen beinhalten – eine kleine Auswahl<br />
der Neuerscheinungen im Herbst<br />
Zum Jahresende werfen die Buchverlage traditionell viele neue Werke<br />
auf den Markt. Beim Blick auf Neuerscheinungen starten wir bei der Vorbereitung:<br />
Sowohl „Kunstvoll anrichten, stilvoll servieren“ (Umschau-Verlag)<br />
als auch „Gäste verwöhnen wie ein Profi“<br />
(Pichler-Verlag) geben auch den Profis einige Anregungen von Tischdeko<br />
über Menüplanung bis hin zu einigen Rezepten. Vieles für Laien<br />
und Hobbyköche, als Nachschlagewerke zum neu inspirieren aber durchaus<br />
empfehlenswert. Mit Spannung erwartet: Thomas Ruhls „Die neue<br />
regionale Küche“ (Matthaes-Verlag). Die Edition Port Culinare greift<br />
den großen Trend auf und erzählt unterhaltende Geschichten rund um<br />
Erzeuger und Produkte, vermengt mit den zu erwartenden großen<br />
Namen der deutschen Spitzenküche, wie der Leser es vom Autor gewohnt<br />
ist. Viel Lesestoff, der untermauert, warum regional zur Recht<br />
„in“ ist – dazu anspruchsvolle, schön in Szene gesetzte Rezepte. Irgendwie<br />
auch regional – wenn auch nicht „von hier“ ist „Basilikata“ (Umschau-Verlag).<br />
Sinnlich, einfach und unverfälscht wird der Leser mitgenommen<br />
auf eine Reise in den Landstrich zwischen Apulien und<br />
Kampanien. Ehrliche und einfache Landküche: Da klingt jedes Rezept<br />
nach Urlaub in Italien. Ebenfalls ganz im Trend: Kraftquelle Keimpflanzen<br />
(Stocker- Verlag). Sie senken Cholesterin und Blutdruck, sind entzündungshemmend,<br />
beugen Diabetes, Arthritis, Schlaganfall,<br />
Herzinfarkt und verschiedenen Krebsarten vor – und sind wunderbar in<br />
der Aromaküche einzusetzen. Vom Saatgut-Bezug über die Aussaat,<br />
Pflege und Ernte sicherlich lohnend, auch wenn die Rezepte fantasievoller<br />
sein dürften. Positive Überraschungen: Die Themenbücher aus<br />
dem Pichler-Verlag machen auf den ersten Blick gar nicht so viel her. Die<br />
„Bratenküche“, die „Knödelküche“ und nicht zuletzt „Das Kren-<br />
Kochbuch“ haben es aber in sich! Etwas Kulturgeschichte, eine Prise<br />
54 chefheads 3-20<strong>10</strong>
KOCHBUCH<br />
Warenkunde und dann viele Rezepte, die mal ganz klassisch österreichisch<br />
(Wachauer Surbraten, gefülltes Altwiener Brathendl, Hirse- oder<br />
Hascheeknödel) daher kommen, mal interessante Kombinationen moderner<br />
Küche vorstellen (Rübennudeln mit grillierten Jakobsmuscheln<br />
und Koriander-Krenschaum). Für Liebhaber (und Gastronomen) der gutbürgerlichen<br />
Küche ebenso zu empfehlen wie für experimentierfreudige<br />
Köche und Liebhaber scharfer Wurzeln und pikant bis süßer Knödel. Vor<br />
dem Süßen soll dieses Mal der Käse kommen, präsentiert in einer<br />
Form, die „Käse aus Frankreich“ (Edition Syra) gleich noch liebenswerter<br />
machen: In der Holzbox mit einem Käsemesser aus Olivenholz<br />
versteckt sich eine Abenteuerreise mit Käsemeister Bernard Mure-<br />
Ravaud. Eine Tour de Fromage mit vielen Informationen zu den Käsesorten<br />
sowie 120 Rezepten – vergessen Sie das Glas Rotwein nicht zu<br />
einem wirklichen Lesegenuss. Zum Dessert oder dem Nachmittagskaffee:<br />
Für Bernhard Sieferts „Kuchen, Tartes & Cupcakes“ ist immer<br />
noch etwas Platz! Vom Teig, den Massen und Cremes bis zu Erklärungen,<br />
die nach Geling-Garantie klingen. Süße Werke, die Spaß machen, besonders<br />
weil das Buch ausgesprochen hübsch gelungen ist. Kompliment!<br />
Hobday: Kunstvoll anrichten, stilvoll servieren,<br />
ISBN 978-3-86528-713-7, 16,90 Euro<br />
Schwarzmann: Gäste verwöhnen wie ein Profi,<br />
ISBN 978-3-85431-528-5, 29,95 Euro<br />
Ruhl: Die neue regionale Küche,<br />
ISBN 978-3-87515-052-0, 69,90 Euro (D)<br />
Donhauser: Basilikata,<br />
ISBN 978-3-86528-671-0, 29,90 Euro<br />
Hill: Kraftquelle Keimpflanzen,<br />
ISBN 978-3-7020-1287-8, 19,90 Euro<br />
Wagner: Bratenküche,<br />
ISBN 978-3-85431-525-4, 24,95 Euro<br />
Pernkopf: Knödelküche,<br />
ISBN 978-3-85431-526-1, 24,95 Euro<br />
Fink: Das Kren-Kochbuch,<br />
ISBN 978-3-85431-530-8, 19,95 Euro<br />
Serroy: Käse aus Frankreich,<br />
ISBN 978-3-99011-020-1, 39,95 Euro<br />
Siefert: Kuchen, Tartes & Cupcakes,<br />
ISBN 978-3-87515-2, 49,90 Euro (D)<br />
Der knuffige TV-Koch Sante de Santis<br />
gibt Einblicke in „La mia cucina“<br />
Er ist sich sicher: Beim Kochen geht es nicht mur ums Zubereiten und<br />
Essen, „sondern auch um das Kommunizieren mit den liebsten Freunden.<br />
Darum, den Alltag hinter sich zu lassen und die Batterien wieder aufzuladen.“<br />
Genau so wirkt Sante de Santis in den vielen TV-Kochshows, in<br />
denen er bereits zu sehen war. Und so ist auch<br />
sein Kochbuch „La mia cucina“ (Umschau-<br />
Verlag) geworden: Unkompliziert, aber<br />
sympathisch. Typisch italienisch eben<br />
(auch wenn er griechische, spanische,<br />
türkische und französische<br />
Einflüsse in seinem Mittelmeer-<br />
Menü zulässt), ohne viel Chichi.<br />
De Santis: La mia cucina,<br />
ISBN 978-3-86528-7<strong>10</strong>-6, 29,90 Euro<br />
Nils Henkel setzt auf pure Natur<br />
„Pure Nature ist für mich nicht nur ein Konzept, sondern eine Lebenseinstellung“,<br />
sagt Nils Henkel, Dreisternekoch in Schloss Lerbach<br />
(Bergisch Gladbach). „Ich fühle mich den besten Produkten<br />
verpflichtet, die die Natur uns bietet. Durch die kreative und aromastarke<br />
Zubereitung dieser ausgewählten Rohstoffe möchte ich innovative<br />
Geschmackserlebnisse und höchsten<br />
Genuss bieten.“ Was so klingt als sei es seit<br />
jeher gültig gewesen, bedeutet für Henkel<br />
ein Stück weit Eigenständigkeit. Er emanzipiert<br />
sich mit „Pure Nature“ endgültig<br />
von seinem Lehrmeister Dieter Müller,<br />
ohne dessen Schule zu verleugnen<br />
oder gar zu verraten. Aus<br />
den großen Fuß- stapfen ist Henkel schon<br />
zuvor gestiegen, die einst gemeinsam eingeschlagene<br />
Richtung geht er nun konsequent weiter: „Für mich ist Pure Nature<br />
gleich bedeutend mit purem, unverfälschtem Genuss. Aus dieser Philosophie<br />
heraus ist mein Kochbuch entstanden. Es vereint ausgewählte<br />
Rezepte in jahreszeitlichen Menüs.”<br />
„Sowohl in seinem Restaurant als auch mit seinem ersten Kochbuch<br />
zeigt Nils Henkel, dass er mit seiner ganz eigenen Art, modern und<br />
naturnah zu kochen, zu den großen Köchen Deutschlands gehört“,<br />
findet Gastro-Kritiker Helmut Gote. Diese ganz eigene Art zeigt sich<br />
auch im Selbstverständis Henkels, der sich, weit entfernt von jeglichen<br />
Starallüren, als Teamplayer versteht. So sind die Stars in „Pure<br />
nature“ nicht nur „Königsmakrele und Kaisergranat“ im Gourmetlunch,<br />
„Borretanazwiebeln“ im Menü „Pures Gemüse“, das gegrillte<br />
Schwarzfederhuhn oder das Filet vom Simmenthaler Rind aus den<br />
jahreszeitlichen Speisefolgen, sondern eben auch Bastian Falkenroth<br />
oder Aicha El Abbassi – seiner Küchen- und Servicemannschaft<br />
widmet Henkel ein knappes Dutzend Seiten. Denn sie sind Teil des<br />
Erfolgs, den Nils Henkel zu Recht genießen darf.<br />
Nils Henkel: Pure Nature<br />
Edition Port Culinaire<br />
288 Seiten, Format: 24 x 28 cm<br />
ISBN: 978-3-7716-449-9<br />
69,- Euro (D)<br />
chefheads 3-20<strong>10</strong> 55
17 Küchenchefs, dekoriert mit 30 Michelin-<br />
Sternen und 249 Punkten im Gault Millau, bekochten<br />
am 29. August im Grandhotel Schloss<br />
Bensberg rund 800 Gäste. Die konnten sich<br />
beim „Festival der Meisterköche“ an Köstlichkeiten<br />
der Althoff-Gourmetköche Joachim<br />
Wissler, Nils Henkel, Christian Jürgens, Bernhard<br />
Diers, Hans Sobotka, Thierry Thiercelin,<br />
William Drabble und Marcus Graun ebenso erfreuen<br />
wie an den Kreationen der hochkarätigen<br />
Gastköche: Juan Amador, Klaus Erfort,<br />
Jannis Brevet, Thomas Bühner, Onno Kokmeijer,<br />
Norbert Niederkofler, Hans Välimäki, Akira<br />
Oshima und Hans Stefan Steinheuer.<br />
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MEISTERKÖCHE<br />
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ÜBER DEN TELLERRAND<br />
Sven Kracht hat aus der Küche des Empire Riverside in<br />
Hamburg-St. Pauli den Blick auf die große weite Welt.<br />
Don’t call it Schnitzel<br />
Über Nachhaltigkeit und das Kochen<br />
Schon klar: Formfleisch, Analogkäse und Eiweiß im Garnelenstyle. Leider Alltag, nichts Neues. Doch wo kein Kläger, da<br />
kein Richter. Der in seiner Berufsehre gekränkte Koch zieht sich in seine Küche zurück. Will den Beweis antreten, damit<br />
nichts zu tun zu haben. Also bestellt er feinste Zutaten: die besten Flusskrebse aus Louisiana, das Schwein aus Spanien,<br />
Wild vom Ende der Welt. Denn das Beste ist gerade gut genug. Der Zeitgeistexpress: zwischen Lifestyle und Non-Food.<br />
Essen in Extremen.<br />
Nächster Halt: das ökonomische Gewissen. Es schallt in diesen Tagen lauter als die Sorge um Anstand und Zuverläs -<br />
sigkeit eines Handwerks. Der Ruf der Branche steht auf dem Spiel. Aufklärung tut not? Die Nation hetzt von einer<br />
Kochshow zur nächsten. Wir geben unseren Tieren Namen – und töten dieselben mit Ökostrom. Fleisch ist das neue<br />
Gemüse, Gelb das neue Grün und bio ist nun nachhaltig. Alles wieder gut. Willkommen in der liberalen Marktwirtschaft.<br />
Der gichterhobene moralische Zeigefinger steht immer noch verhältnismäßig wohlgeformt neben den angehäuften<br />
Food-Skandalen. Durchaus zu Recht. Auch ohne Presse und Informationsflut – früher war auf dem Teller tatsächlich<br />
alles besser.<br />
Neulich las ich „Besser werden, besser bleiben“. Geht doch! Nur: Was geht?<br />
Am besten vor der eigenen Tür kehren? Also: Das Gute lag noch nie so nah. Gingseng wird in Hannover angebaut und<br />
japanischer Wasserpfeffer vor den Toren Hamburgs. Büffel werden im Norden Deutschlands gezüchtet und den Mozzarella<br />
machen wir neuerdings selbst. Gemeinschaft macht stark. Und Gemeinschaft macht natürlich auch die Preise.<br />
Worauf noch warten?<br />
Bleibt noch der spanische Schweinezüchter. Wer diesen einmal live erlebt hat, investiert ab sofort in bayerische Wollschweine.<br />
Altes Gemüse in Reinform vor der Haustür, vergessene Kräuter auf der Wiese. Keine Verschwendung von<br />
Zusatzenergien und kein sinnloses Verballern von Kerosin in Warteschleifen über Frankfurt. Fürs Marketing verblasene<br />
Gelder wären an anderer Stelle besser angelegt. Denn das Projekt „Nachhaltigkeit“ bedarf in der Küche nicht viel mehr<br />
als unserer Aufmerksamkeit.<br />
sven.kracht@chefheads.eu<br />
Fotoquellen: Titelfoto Klaus Wohlmann, Seite 7 oben rechts: Evert Kornmeyer, Seiten 12–15 Schloss Fuschl, Seite 16 Guido Fritz, Seite 17–19 Kronenhalle, Seite 20 unten:<br />
Blanco/Ralf Lang, Seite 21 Guido Fritz, Seite 22–23 Innsbrucker Menü-Service, Seite 24 Privat, Seite 25 oben: Haxter, Seite 29 Wolfgang Otto, Seite 30–33 Klaus Wohlmann,<br />
Seite 34 WFG Kürten, Seite 36–37 Coppeneur, Seite 38–39 Gourmet Vital, Seite 40 Privat, Seite 41 Perger/Lucullus, Seite 45 Unicate, Seite 46–52 Hapag-Lloyd-Kreuzfahrten;<br />
Alle anderen Fotos: Klaus Lawrenz (www.qualitaeter.de)<br />
58 chefheads 3-20<strong>10</strong>
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Telefax 02207/704165<br />
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Jean-Jacques Rousseau<br />
Inhaber: Klaus Lawrenz | Großdresbach 5 | 51491 Overath | Telefon 02204 – 768698 | info@qualitaeter.de | www.qualitaeter.de