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ChefHeads-Magazin #05/11

Das gedruckte ChefHeads-Magazin als ePaper zum nachlesen, erschienen im Juli 2011

Das gedruckte ChefHeads-Magazin als ePaper zum nachlesen, erschienen im Juli 2011

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Nr. 5 – Juli 20<strong>11</strong> 6 Euro | <strong>11</strong> sFr www.chefheads.de ISSN 1869-8573<br />

<strong>ChefHeads</strong><br />

Das <strong>Magazin</strong> aus dem Club der Küchenchefs<br />

Aroma-<br />

Auch für tausend Gäste<br />

auf den Punkt gekocht<br />

Kirberg Catering<br />

Kleinigkeiten<br />

Suche nach innovativen Zutaten<br />

Kochplatz-Kochschule<br />

Thomas Jaumann<br />

Badischer Culatello<br />

Joachim Kaiser<br />

Neue Rezepte für GEFU<br />

Pasta mit David Kikillus<br />

Weil Geschmack verbindet. <strong>ChefHeads</strong>


INHALT<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

was erwartet Sie in der fünften Ausgabe<br />

unseres <strong>Magazin</strong>s? Natürlich jede Menge<br />

Einblicke in die Küche. Hinter die Kulissen<br />

unserer Arbeit, bei der wir täglich begleitet<br />

werden von einigen wenigen, die unsere<br />

ganz besondere Leidenschaft für<br />

exzellente Speisen, gesunde Ernährung<br />

und qualitativ hochwertige Produkte teilen.<br />

Dazu Gourmet-Termine, die Sie sich auf jeden Fall vormerken<br />

sollten. Ein absolutes „must save“ sind z. B. die „CHEF-SACHE“<br />

vom 18. bis 19. September und die Messe „eat&STYLE“ vom<br />

4. bis 6. November – beide Veranstaltungen in Köln und unter<br />

aktiver Beteiligung unseres Clubs der Küchenchefs. Nicht zu<br />

vergessen: das „SternSchnuppern“ der <strong>ChefHeads</strong> mit Dieter<br />

Müller am 21. August in Odenthal-Altenberg.<br />

In unserer Titelgeschichte widmen wir uns den verschiedenen<br />

Kressen, die in der Küche ja groß in Mode sind, nach dem EHEC-<br />

Wirbel aber in Mitleidenschaft gezogen wurden. Die Rezepte<br />

dieser Ausgabe steuerte David Kikillus bei, der mit uns für unseren<br />

Partner GEFU Pasta zubereitet hat.<br />

Zu Besuch waren wir bei den neuen <strong>ChefHeads</strong> Jockel Kaiser in<br />

Nördlingen sowie Thomas Jaumann in Koblenz und wir haben<br />

uns angesehen, wie Volker Beuchert und Mark Deitelhoff bei<br />

Kirberg Catering ein Event für 1000 Gäste kulinarisch stemmen.<br />

Ich freue mich sehr, wie lebhaft unsere „Community“ sich entwickelt.<br />

Ihr und euer Engagement, die Ideen und Aktivitäten unserer<br />

Mitglieder sorgen dafür, dass die <strong>ChefHeads</strong> mittlerweile<br />

weit über den Rahmen der Profiküche hinaus Beachtung finden.<br />

Weil Geschmack verbindet ...<br />

Viel Spaß beim Lesen unseres <strong>ChefHeads</strong>-<strong>Magazin</strong>s wünscht<br />

Ihnen<br />

4 | Markus Haxter in Shanghai<br />

8 | Gourmetfestival „SternSchnuppern“ in Altenberg<br />

12 | Clubnachrichten: Neuer Vize für den Süden<br />

16 | Produkte: Grill aus Gold, Feines aus Holz<br />

18 | Ottos Fleischkunde: Alles eine Frage des Namens<br />

20 | Architecture aromatique<br />

Aroma-Kleinigkeiten – Suche nach innovativen Zutaten<br />

26 | Pasta, bitte! David Kikillus bittet für GEFU zu Tisch<br />

34 | Claudia Stern: Der Spirit von Tasca d’Almerita<br />

36 | Der Kochplatz: Thomas Jaumanns Gastronomie-Konzept<br />

38 | Joachim Kaiser und sein „badischer Culatello“<br />

42 | Kirberg Catering: Auf den Punkt gekocht<br />

50 | Smoothfood: Essen, wenn das Schlucken schwerfällt<br />

54 | Happy Hour: Raspberry-Ginseng-Mojito<br />

55 | Rückblick: Hotel & Gast in Wien<br />

56 | Neu erschienene Kochbücher<br />

58 | Über den Tellerrand: Artgerechte Haltung<br />

Ihr Guido Fritz<br />

Präsident<br />

Am Lingenstock 42, 51515 Kürten-Biesfeld<br />

Tel.: 02207/704164, Fax: 02207/704165<br />

E-Mail: magazin@chefheads.eu<br />

V. i. S. d. P.: Guido Fritz<br />

chefheads 2-20<strong>11</strong><br />

Das <strong>ChefHeads</strong>-<strong>Magazin</strong> erscheint in der rhein&berg Verlagsges. mbH<br />

Konzeption, Layout & Redaktion:<br />

LAWRENZ – Die Qualitäter, Großdresbach 5, 51491 Overath<br />

www.qualitaeter.de, Telefon 02204/768698, Fax 02204/768699<br />

Druck und Vertrieb:<br />

RASS GmbH & Co. KG, Höffenstr. 20–22, 51469 Bergisch Gladbach<br />

www.rass.de, Telefon 02202/29949-0, Fax 02202/29949-27


Beeindruckt zeigte sich Markus Haxter von<br />

den vielen Garküchen am Straßenrand der<br />

Millionenmetropole Shanghai: „Man spürt<br />

die Leidenschaft fürs Kochen. Alles ist<br />

frisch, denn die Menschen dort haben<br />

nicht das Geld, Lebensmittel wegzuwerfen.“<br />

Weniger beeindruckten ihn die<br />

Hygieneverhältnisse. Und dennoch:<br />

„Wir waren mit zehn Köchen unterwegs<br />

und haben alle 100 Meter im Stil von<br />

Anthony Bourdain etwas gegessen.“<br />

4 chefheads 2-20<strong>11</strong>


KOCHMOMENT<br />

ChefHead Markus Haxter in Shanghai<br />

Die Hochzeit des Kochkollegen Xiao Wang war für ChefHead Markus<br />

Haxter willkommene Gelegenheit, seiner alten Liebe einen weiteren<br />

Besuch abzustatten: Asien. Der Inhaber von Cuisine Concept<br />

(www.cuisine-concept.de) aus Bergisch Gladbach hatte bereits in<br />

den 1980er-Jahren asiatische Kochkultur nach Europa und im Wok<br />

hinter sein Front-Cookingsystem gebracht. „Die Produkte und<br />

deren unmittelbare Verarbeitung haben mich damals unheimlich<br />

beeindruckt“, sagt Markus Haxter rückblickend. Und wie Köche nunmal<br />

sind, knüpfte er vor Ort viele Kontakte. Einen davon zu Alfred<br />

Pichler, mit dem er im „Eton Hotel“ auf die Hochzeitsfeierlichkeiten<br />

eine spanische Woche samt Tapas-Präsentation im Zentrum von<br />

Shanghai folgen ließ.<br />

Kaum wiedererkannt hat der kulinarische Weltenbummler hingegen<br />

die Stadt: „Shanghai ist die schnellstwachsende Metropole der<br />

Welt – die meisten Gebäude standen bei meinem letzten Besuch<br />

vor 15 Jahren noch nicht.“ Geblieben sind die vielen Garküchen am<br />

Straßenrand: „Schlafen, essen, arbeiten auf 10 Quadratmetern.“<br />

Markus Haxter (Mitte links) mit Alfred Johannes Pichler im<br />

„Eton Hotel“ im Zentrum von Shanghai.<br />

chefheads 2-20<strong>11</strong> 5


Weil Geschmack verbindet ...<br />

Guido Fritz<br />

Präsident & Gründer<br />

Telefon 02207/704164<br />

guido.fritz@chefheads.eu<br />

<strong>ChefHeads</strong>-Geschäftsstelle<br />

Am Lingenstock 42, 51515 Kürten-Biesfeld (bei Köln)<br />

www.chefheads.eu<br />

info@chefheads.eu<br />

Dieter Müller<br />

Ehrenpräsident<br />

dieter.mueller@chefheads.eu<br />

Georg Maushagen<br />

Ehrenpräsident<br />

Telefon 02<strong>11</strong>/464748<br />

info@maushagen.de<br />

Christopher Wilbrand<br />

Vizepräsident West<br />

Telefon 02202/977780<br />

christopher.wilbrand@chefheads.eu<br />

Dieter B. Schmidt<br />

Vizepräsident Mitte<br />

Telefon 0614/757170<br />

dieter-b.schmidt@chefheads.eu<br />

Uli Wüllenweber<br />

Vizepräsident Süd<br />

Telefon 0160/96900414<br />

uli.wuellenweber@chefheads.eu<br />

Peter Schärer, Landesbeauftragter Schweiz<br />

Executive Head-Chief<br />

Restaurant Kronenhalle, Zürich<br />

Telefon +41 4426/29900<br />

peter.schaerer@chefheads.ch<br />

Thomas M. Walkensteiner<br />

Landesbeauftragter Österreich<br />

Küchendirektor Hotel Schloss Fuschl<br />

Telefon +43 6229/2253–0<br />

thomas.m.walkensteiner@chefheads.at<br />

Unsere Premium-Partner:<br />

6 chefheads 2-20<strong>11</strong>


MITGLIEDSCHAFT<br />

Als neue Mitglieder<br />

begrüßen wir herzlich:<br />

Gute Gründe, ChefHead zu sein!<br />

Zwei neue von über 300 <strong>ChefHeads</strong>: Thomas Jaumann<br />

(links) und Maximilian Lorenz mit Präsident<br />

Guido Fritz.<br />

Joachim Kaiser<br />

Nico Jantzen<br />

Kai Heermann<br />

Christian Penzhorn<br />

Leroy Brodner<br />

Hans-Gerd Gerdes<br />

Michael Sobota<br />

Karsten Bube<br />

Maximilian Lorenz<br />

Thomas Jaumann<br />

Wirtshaus Meyers Keller, Nördlingen<br />

Strandcafe Binz, Ostseebad Binz<br />

Welcome Hotel, Coesfeld<br />

Monkey’s Gastronomie, Düsseldorf<br />

Villa Medici, Telgte<br />

Janssen-Hotelgruppe, Friedeburg / Abickhafe<br />

Genuss Akademie Gaggenau, Rielasingen<br />

Restaurant „Die letzte Instanz“, Suhl<br />

Hotel Restaurant „Zur Post“, Odenthal<br />

<strong>ChefHeads</strong>-Kontakte:<br />

Jaumanns Kochplatz, Koblenz<br />

Christine-Anja Möcklinghoff<br />

<strong>ChefHeads</strong>-Mitgliederverwaltung<br />

Telefon 02207/704164<br />

info@kochmobil.de<br />

In unserem Club der Küchenchefs finden die Entscheidungsträger der Küche<br />

schnelle Antworten auf die täglich steigenden Anforderungen eines immer anspruchsvoller<br />

werdenden „Publikums". Im deutschsprachigen Raum sind wir die<br />

erste Vereinigung, in der die „Sterne-Küche", die gehobene Hotellerie und die<br />

Gemeinschaftsverpflegung eine Symbiose bilden. Aufnahmekriterium für unsere<br />

Chefkochvereinigung ist: Sie sind Patron, Küchenchef, Sous-Chef, Pâtissier,<br />

Restaurantleiter, Sommelier, Konditor, Bäcker, Hoteldirektor oder F&B-Manager<br />

und haben Lust, Kontakte zu pflegen und Ihr Netzwerk aufzubauen.<br />

Über 300 Mitglieder im deutschsprachigen Raum (D / A / CH / L)<br />

nutzen bereits unser Netzwerk der Entscheidungsträger.<br />

✔ Plattform und Community im Internet für alle gastronomischen Bereiche<br />

✔ Förderung der Jugend und des Berufsnachwuchses<br />

✔ Kostenloser Bezug des <strong>ChefHeads</strong>-<strong>Magazin</strong>s<br />

✔ Spezialist für alle Betriebs- und Verpflegungssysteme<br />

✔ Kompetente Anlaufstelle für Fachauskünfte<br />

✔ Teilnahmemöglichkeit im Culinary-Team<br />

✔ Zusammenarbeit mit anderen Verbänden<br />

✔ Fort- und Weiterbildung bei Netzwerkpartnern<br />

✔ Teilnahme an Wettbewerben<br />

✔ Kontaktpflege zu Berufskollegen<br />

✔ Aktives Clubleben – regional und national<br />

✔ Teilnahme an Wettbewerben für die Köchejugend<br />

✔ Partner der Nahrungsmittelindustrie und der Küchentechnik<br />

✔ Stellenvermittlung im In- und Ausland<br />

✔ Veranstalter von Fach- und Studienreisen<br />

✔ Information über Messen und Ausstellungen<br />

✔ Veranstalter von Kochkunstwettbewerben<br />

✔ Ausrichter von Workshops zu Top-Themen<br />

✔ <strong>ChefHeads</strong> – Chefkoch-Online-Shop<br />

Rechtsanwalt Peter Meides<br />

Justiziar der <strong>ChefHeads</strong><br />

Telefon 069/9592979-0<br />

kanzlei@meides.com<br />

Ihr persönliches Willkommens-Präsent:<br />

eine hochwertige „<strong>ChefHeads</strong>"-Chefkochjacke<br />

mit Ihrem eingestickten Namen!<br />

Klaus Lawrenz<br />

Presse- & Öffentlichkeitsarbeit<br />

Telefon 02204/768698<br />

info@qualitaeter.de<br />

Haben Sie Fragen zu den <strong>ChefHeads</strong>?<br />

Sprechen Sie uns einfach an.<br />

Per Telefon oder E-Mail:<br />

02207/704164<br />

info@chefheads.eu<br />

chefheads 2-20<strong>11</strong> 7


<strong>ChefHeads</strong> laden zum<br />

SternSchnuppern in Altenberg<br />

Das Gourmetfestival „SternSchnuppern“ findet am Sonntag, 21. August 20<strong>11</strong>, von <strong>11</strong> bis 19 Uhr in Altenberg bei Köln<br />

statt. Unter der Schirmherrschaft von <strong>ChefHeads</strong>-Ehrenpräsident Dieter Müller als aktivem Teilnehmer präsentieren neun<br />

Köche und kulinarische Begleiter den Besuchern Köstlichkeiten der Spitzenklasse.<br />

Vor der Kulisse des Altenberger Doms können die Gourmets bei<br />

freiem Eintritt entlang der Pagoden-Zelte schlendern und sich ihr<br />

Wunschmenü individuell zusammenstellen. Für die Premiere der<br />

Open-Air-Veranstaltung haben die <strong>ChefHeads</strong> namhafte Teilnehmer<br />

aus der Region gewinnen können, die alle Facetten der gehobenen<br />

Küche präsentieren. „Sie kennen den Unterschied zwischen Hunger<br />

und Appetit – und genau für diese Sorte Mensch ist ‚SternSchnuppern<br />

in Altenberg‘ gedacht“, hofft <strong>ChefHeads</strong>-Präsident Guido Fritz<br />

auf viele Gäste. Sternekoch Christopher Wilbrand als „Lokalmatador“<br />

ist weiteres Zugpferd der Veranstaltung im Bergischen Land.<br />

Stern<br />

Schnuppern<br />

Alle Informationen unter www.sternschnuppern.com<br />

8 chefheads 2-20<strong>11</strong>


EVENT<br />

Altenberg, Wiege des<br />

Bergischen Landes<br />

Altenberg in der Gemeinde Odenthal östlich von<br />

Köln war der alte Sitz der Grafen von Berg. Sie<br />

konnten sich um ihre Residenz im Laufe der Zeit<br />

ein kleines Herrschaftsgebiet schaffen, das später<br />

als Bergisches Land bezeichnet wurde. In Altenberg<br />

steht der 1259 begonnene hochgotische<br />

Altenberger Dom, die Klosterkirche der ehemaligen<br />

Abtei Altenberg, die aufgrund ihrer äußeren<br />

Ansicht Dom genannt wird, aber nie<br />

Bischofssitz war. Heute ist der Altenberger Dom<br />

eine Simultankirche, wird also sowohl von der<br />

evangelischen als auch von der katholischen Gemeinde<br />

für Gottesdienste genutzt. Außerdem<br />

finden dort regelmäßig Konzerte statt. Umfangreiche<br />

Renovierungsarbeiten am Dom wurden<br />

2006 abgeschlossen. Mit rund 3000 Besuchern<br />

täglich ist Altenberg das beliebteste touristische<br />

Ziel in der Naturarena Bergisches Land (www.-<br />

naturarena.de), wozu auch der Deutsche Märchenwald<br />

beiträgt. Das „SternSchnuppern“ in<br />

Altenberg wird auf dem Domvorplatz stattfinden.<br />

Eintritt wird nicht erhoben,<br />

Parkplätze sind ausgeschildert.<br />

Die Teilnehmer in Altenberg<br />

und ihre kulinarischen Angebote<br />

Dieter Müller***, Odenthal<br />

Gebratene Garnele auf Erbsenpüree,<br />

Kokos-Kaffir-Limettenfumet 10 €<br />

Tatar vom bergischen Weiderind, Kartoffelfondue,<br />

Thunfisch-Basilikumcrème 10 €<br />

Christopher Wilbrand*,<br />

Hotel-Restaurant „Zur Post“, Odenthal<br />

Gefüllter bergischer Bachsaibling<br />

auf Mango-Limettenchutney mit<br />

Fenchelcrunch und Korianderschaum 9 €<br />

In „Assemblage Réserve" geschmorte<br />

Ochsenbacke auf Rahmspitzkohl und<br />

kaltgerührte Preiselbeeren 8,50 €<br />

Pflaumenkuchen mit Zimtespuma 5 €<br />

Herbert Brockel*,<br />

Husarenquartier, Erftstadt<br />

Gebratene Jakobsmuschel auf<br />

Bouillabaisse-Sud mit Grissini 8 €<br />

Gefüllter Kalbsschwanz mit Pilzen auf<br />

Kartoffelpüree mit Boskop-Apfel 7 €<br />

Ananas-Fenchel-Salat mit Bierschaum<br />

und Orangenhippe 4 €<br />

Guido Fritz, Dieter Müller und<br />

Christopher Wilbrand ( v. l. n. r.)<br />

wollen gemeinsam mit ihren<br />

Kollegen für die Gäste in Altenberg<br />

am 21. August ein kulinarisches<br />

Feuerwerk abbrennen.<br />

Philipp Wolter<br />

Landhaus Spatzenhof, Wermelskirchen<br />

Lauwarme Lachsroulade auf süß-scharfem<br />

Gemüse und Mangosalsa 7,50 €<br />

12 Stunden lang gegarte bergische<br />

Lammschulter auf Kartoffel-Olivenpüree<br />

und Tomatenpesto 9,50 €<br />

Aprikosen-Streusel im Glas mit<br />

hausgemachter Vanillesauce 5,50 €<br />

chefheads 2-20<strong>11</strong> 9


Markus Haxter,<br />

Cuisine Concept, Bergisch Gladbach<br />

Tempura-Garnele an Gewürz-Couscous<br />

mit Champagner-Linsen, Perl-Bohne und<br />

Scorbet Cress, Mango–Cocos-Schaum 9 €<br />

Tiramisu von weißem Nougat,<br />

mit Cranberry-Sauerkirsch-Espuma<br />

und Vanille-Apfel 5 €<br />

Altenberger Hof, Odenthal-Altenberg<br />

Feine Sülze vom Tafelspitz, Wasabimousse,<br />

marinierte Wildkräuter 6 €<br />

Lauwarmer Espuma von der Grenaille-<br />

Kartoffel, sautierter Seeteufel,<br />

Cecina de León 8 €<br />

Ravioli von der St. Pierre-Tomate und<br />

Ricotta-Parmesanschaum und<br />

Basilikumemulsion 5 €<br />

Brombeer-Condé, Mangocoulis 5 €<br />

Frank Deterling & Johannes Langenstück,<br />

Hotel Wißkirchen, Odenthal-Altenberg<br />

Filet von der Forelle aus dem Dhünntal<br />

in Rucolabutter auf Pfifferling-<br />

Kartoffelstampf 7 €<br />

Claudia Stern,<br />

Restaurant Vintage, Köln<br />

Thunfisch à la Tasca d‘Almerita<br />

Regaleali-Olivenöl, Capperi di Salinas,<br />

Sale Marina di Mozia 6,50 €<br />

Arancini mit Kaninchenragout gefüllt und<br />

gebacken (das Nationalgericht Siziliens –<br />

köstlich, einfach, dennoch raffiniert) 5,50 €<br />

Ein Glas Capo Faro Malvasia di Salina und<br />

Cantuccini VINTAGE frisch gebacken 6 €<br />

Gregor & Heide Marx,<br />

Amida Restaurant<br />

Knuspriges Falafel, Zitronenschmand,<br />

Koriander 4 €<br />

Loin vom Kabeljau im Vakuum mit Jordan<br />

Olivenöl und Thymian gegart, junger Spinat,<br />

PX, geröstete Macadamias 8,50 €<br />

Délice von der Maralumi-Schokolade<br />

mit Kokos und Brombeere 5 €<br />

Zartrosa gebratene Entenbrust<br />

auf lauwarmen Apfellinsen und<br />

Bohnenschaum 8 €<br />

Zwetschgen-Zweierlei 5 €<br />

Die kulinarischen Begleiter<br />

Villa Hochdörffer Weingut | Pfälzer Spitzenweine<br />

Weinhaus Kürten, Köln | Verschiedene spanische Spitzenweine<br />

Weingut Peth-Wetz, Bermersheim | Rheinhessen Spitzenweine<br />

Handon’s foodGourmet | Champagner - JEAN JACQUES LAMOUREUX<br />

Destillerie Dwersteg, Steinfurt | Edle Liqueure und Spirituosen<br />

Jordan Olivenöle | Feinste griechische Olivenöle<br />

Original Selters | Das Mineralwasser des SternSchnupperns<br />

Henning Broscheit GmbH, Mülheim | Früchte und Gemüse<br />

Ellis Paustenbach | Künstlerische Dekoration<br />

Löffelweise Lebensmittelmanufaktur | Aufstriche, Tapenaden ...<br />

10 chefheads 2-20<strong>11</strong>


10 Fachmessen unter einem Dach<br />

Köln, 8. – 12. 10. 20<strong>11</strong> | www.anuga.de<br />

PRODUKTE<br />

TASTE THE FUTURE<br />

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Vermarktung Web 2.0<br />

Ulrich Wüllenweber neuer<br />

Vizepräsidenten für den Süden<br />

Mit dem Schwaben Uli Wüllenweber (45) haben die Chef-<br />

Heads nun einen Kenner der Süddeutschen und der Münchener<br />

Szene gewonnen. Der ehemalige kaufmännische<br />

Direktor der Dinnershow im Witzigmann & Roncalli-Bajazzo<br />

und jetzige Kochschuleninhaber wird für die <strong>ChefHeads</strong> das<br />

kulinarische Netzwerk im Süden Deutschlands vergrößern.<br />

Kontaktdaten:<br />

Mail: uli.wuellenweber@chefheads.eu<br />

Mobil: 01 60 – 96 90 04 14<br />

Das World Wide Web bietet eine schier unendliche Bandbreite an<br />

Möglichkeiten der Kommunikation und Präsentation. Auch im Bereich<br />

des Recruiting eröffnen sich hier neue Bereiche. Durch die<br />

Entstehung des Web 2.0 und der Social-Media sind Netzwerke wie<br />

Xing, Twitter, Facebook oder YouTube neue Wege der Personalbeschaffung,<br />

aber auch Möglichkeiten für Bewerber, sich gezielt<br />

zu präsentieren.<br />

Damit sich die Unternehmen im Web 2.0 gezielt vermarkten können, ist es<br />

von enormer Bedeutung, die eigenen Stärken und Schwächen vorher genau<br />

zu analysieren, um diese in eine E-Recruiting-Strategie umzuwandeln.<br />

Durch die schnelle Verbreitung der Informationen entsteht eine vollkommene<br />

Transparenz der Unternehmung. In Zeiten, in denen Fach- und Führungskräfte<br />

rar sind, ist es für die Unternehmen wichtig, sich authentisch<br />

und als attraktiver Arbeitgeber im Netz zu präsentieren.<br />

Aber nicht nur für Unternehmen, sondern auch für Bewerber bietet das Internet<br />

die Möglichkeit, sich zu vermarkten und auf sich aufmerksam zu machen.<br />

Gerade Headhunter nutzen das Internet bzw. die Social-Media-<br />

Kanäle wie Xing oder Facebook, um sich einen genauen Eindruck über den<br />

Bewerber zu verschaffen. Aus diesem Grund ist es von großer Bedeutung,<br />

sich seiner Stärken bewusst zu sein und eine Strategie zu entwickeln, wie<br />

diese am besten im Internet präsentiert werden können. Es ist genau zu<br />

überlegen, welche Informationen preisgegeben werden und welche Fotos<br />

oder Kommentare für jedermann sichtbar sein sollen. Folgendes Beispiel<br />

zeigt, welchen Einfluss Social-Media-Netzwerke auf eine Bewerbung<br />

haben können.<br />

Herr M. hat sich auf eine ausgeschriebene Position beworben. Der Lebenslauf<br />

stimmt mit dem Anforderungsprofil des Unternehmens überein und<br />

der erste Eindruck, den der Personalentscheider gewonnen hat, ist sehr positiv.<br />

Als Nächstes schaut dieser, ob der Kandidat in den Social-Media-Netzwerken<br />

aktiv ist und findet Fotos, auf denen Herr M. auf Partys zu sehen<br />

ist. Des Weiteren kommentiert Herr M. jedes Foto und jeden Beitrag, den<br />

seine Freunde ins Netz stellen. Dieses hinterlässt natürlich keinen positiven<br />

Eindruck von dem Bewerber, und der Personalmanager entscheidet sich,<br />

diesen aus dem Auswahlverfahren auszuschließen.<br />

Überlegen Sie also genau, wie Sie sich im Web 2.0 präsentieren und welche<br />

Informationen Sie über sich preisgeben wollen. Gerne helfen wir Ihnen als<br />

Bewerber bei der Vermarktung im Internet weiter.<br />

www.biermann-recruiting.de<br />

12 chefheads 1-20<strong>11</strong>


Premiere von Hotel & Gast in Wien<br />

Branchentreffpunkt für die Hotellerie und Gastronomie war vom 10. bis 13. April 20<strong>11</strong> die<br />

Messe Wien: Rund 200 Aussteller präsentierten dem Fachpublikum die neuesten Trends aus<br />

Gastronomie und Hotellerie, ihre Produkte und Dienstleistungen aus dem Food- und Non-Food-<br />

Segment. „Der zentrale Frühjahrs-Treffpunkt der Gastronomie- und Hotelbranche Österreichs<br />

bietet einen wertvollen Marktüberblick und liefert alles Wissenswerte für das tägliche Business",<br />

betont Dir. Johann Jungreithmair, CEO von Reed Exhibitions Messe Wien.<br />

Bei der Erstauflage der HOTEL & GAST Wien kam der Starfaktor nicht zu kurz: „Steirereck“-Chef<br />

Heinz Reitbauer zeigte im „Innovations- und Informationsforum“, kurz „i-forum“, seine neuesten<br />

Trends. Sternekoch Heiko Antoniewicz aus Dortmund (Daring Cuisine – Antoniewicz GmbH, Foto) und der gleichfalls mehrfach ausgezeichnete<br />

Wiener Küchenchef Oliver Scheiblauer (ADVENTURE Catering) demonstrierten live die Vorzüge des Garens im Sous-Vide-Verfahren.<br />

Des Weiteren standen auf der Showbühne , die von Port Culinair mit Thomas Ruhl bespielt wurde, Sternekoch Joachim Kaiser (Porträt Seite<br />

38 ff.) und ChefHead David Kikillus (Rezepte Seite 26 ff.) aus Düsseldorf. Bei der neuen HOTEL & GAST Wien 20<strong>11</strong> waren Neuheiten aus<br />

allen Bereichen zu sehen: von Food (Nahrungs- und Genussmittel, Bioprodukte, Molkereiprodukte, Tiefkühlkost, Convenience-Produkte,<br />

Öle und Fette, Gewürze, Getränke, regionale Spezialitäten) und Non-Food (Berufsbekleidung, Betriebshygiene, Franchisesysteme, Gastund<br />

Wintergarten, Gastrogroßhandel, Großkücheneinrichtungen, Innenausstattung, Kinderspielplatzgeräte, Porzellan und Glas, Sanitär,<br />

Wellness, Spa und Beauty) im Gastronomiesektor über Hotellerie-Themen bis zum Ausstellungssegment der GV. .<br />

www.hotel-gast.at<br />

LET’S MOVE THE CULINARY WORLD<br />

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• Die Elite der Gastronomiebranche unter<br />

einem Dach<br />

• Die großen Stars der internationalen<br />

Küche hautnah<br />

• Ausstellung, Gespräche und Verkostungen<br />

STARS<br />

LIVE<br />

& ON<br />

STAGE<br />

Christian Bau*** Thomas Bühner** Sven Elverfeld*** Nils Henkel***<br />

Weitere Programmpunkte<br />

• Der CHEF-SACHE Nachwuchspreis<br />

• Die deutsche Entscheidung Bocuse d’Or<br />

• Cru-de-Cao-Award<br />

• Apollinaris Night<br />

• Shipwrecked Party<br />

Es moderieren und tragen vor: Ralf Bos, Miguel<br />

Calero, Jürgen Dollase, Erwin Gegenbauer,<br />

Thomas Ruhl, Prof. Dr. Ingo Scheuermann<br />

18.–19.09.20<strong>11</strong> EXPO XXI, KÖLN<br />

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chefheads 2-20<strong>11</strong> 13


<strong>ChefHeads</strong> mit Dependance<br />

am noblen Berliner Ku’damm<br />

<strong>ChefHeads</strong>-Mitglied Modjgan Eickhoff-Goudarzi ermöglicht dem Club der<br />

Küchenchefs eine neue Dependance in Berlin mit exklusiver Adresse: In den<br />

neuen Büroräumen der als „Frau Gaumenrausch“ bekannten Catering-Unternehmerin<br />

und ihres Ehemanns Phillip Eickhoff haben die <strong>ChefHeads</strong> nun<br />

eine Anlaufstelle in der Hauptstadt. „Wir freuen uns, dass wir die Räume bei<br />

Mo für Treffen und Gespräche mit Mitgliedern und Partnern nutzen dürfen“,<br />

bedankte sich <strong>ChefHeads</strong>-Präsident Guido Fritz. Eine offizielle Eröffnungsfeier<br />

in den Räumlichkeiten ist für Anfang Oktober geplant.<br />

Hier die genaue Adresse: Kurfürstendamm 131, 10709 Berlin<br />

Premiere: „Koch des Jahres“ auf der Anuga in Köln<br />

Auf der weltweit größten Messe für Nahrungsmittel und Getränke, der Anuga in Köln, treten zehn Nachwuchsköche<br />

an, um sich den Titel „Koch des Jahres" zu erkochen. Unterstützt wird der anspruchsvolle und völlig neue Wettbewerb<br />

für Deutschland, Österreich und die Schweiz von einer Reihe bekannter Unternehmen und Marken. Dazu gehörte von<br />

Anfang an als einer der Hauptsponsoren die Anuga, die weltweit größte Fachmesse für Nahrungsmittel und Getränke,<br />

die sich 20<strong>11</strong> zudem mit der neuen Fachmesse Anuga FoodService profiliert.<br />

Die Anuga nutzt die vier Vorausscheidungen in Köln, Stuttgart, Hamburg und Berlin dazu, die neue Fachmesse einem<br />

ausgewählten Fachpublikum aus der gastronomischen Branche vorzustellen und auf das Finale, das im Rahmen der<br />

Anuga stattfinden wird, einzustimmen. Dafür wird am Montag, 10. Oktober 20<strong>11</strong>, die große Anuga-Showbühne, die<br />

Anuga Culinary-Stage, mitten in der Fachmesse Anuga FoodService (Halle 7) hergerichtet: mit Profi-Kochstationen<br />

für die zehn Finalisten, der entsprechenden logistischen Backstage und abgetrennten Räumlichkeiten für die Jury,<br />

die in einer „Blindverkostung" den „Koch des Jahres 20<strong>11</strong>" küren wird. Vor den Augen der interessierten Anuga-Besucher<br />

bereiten dann jene jungen Köche, die sich in den vier Vorfinalen qualifiziert haben, ihre Menüs zu.<br />

Die Finalisten finden Sie auf Seite 49<br />

„Herr B.“ von Euro-Toques ausgezeichnet<br />

Das Restaurant „Herr B." in der Gesellschaft Harmonie in Bochum wurde jetzt von „World-<br />

Toques * Euro-Toques“-Präsident Ernst-Ulrich W. Schassberger zum zertifizierten<br />

„World-Toques * Euro-Toques“-Sternerestaurant ausgezeichnet.<br />

Schassberger überreichte die Urkunde <strong>ChefHeads</strong>-Mitglied Daniel Birkner nach einer feierlichen<br />

Ansprache vor Gästen, Freunden und Familie des Gastgebers. <strong>ChefHeads</strong>-Präsident<br />

Guido Fritz und die Geschäftsstellenleiterin Christine-Anja Möcklinghoff<br />

gratulierten Daniel Birkner zur Auszeichnung und überraschten den stolzen Restaurantinhaber<br />

mit einem Damastmesser der Solinger Messer-Besteck-Manufaktur Gehring.<br />

14 chefheads 2-20<strong>11</strong>


British Beef betrachtet<br />

Mehr als 60 Rindfleisch-Einkäufer und Fachjournalisten aus 14 verschiedenen Ländern besuchten vom 19. bis 21. Juni<br />

auf Einladung der Organisation „EBLEX“, die die Interessen der englischen Lamm- und Rindfleischproduzenten vertritt,<br />

die „Beef Extravaganza“ in Birmingham. Die drei teilnehmenden Mitglieder der <strong>ChefHeads</strong> konnten sich dort über englisches<br />

Rind- und Lammfleisch als einen besonderen Genuss informieren. England ist bekannt für sein hochwertiges<br />

Fleisch von Tieren aus Freilandhaltung, das das ganze Jahr über frisch erhältlich ist. Die Firma EBLEX vertritt die Interessen<br />

der englischen Lamm- und Rindfleischproduzenten und informiert gerne über Produzenten und Bezugsquellen.<br />

EBLEX hat einen neuen Marketing-Manager für die Märkte Deutschland, Österreich und die Schweiz. In dieser Funktion<br />

ist Dr. Tim Schäfer für die Vermarktung und Kommunikation von englischem Lamm- und Rindfleisch zuständig. Die Entdeckungen<br />

der <strong>ChefHeads</strong> auf der britischen Insel in Sachen Lamm und Rind werden eines der Themen der nächsten<br />

<strong>Magazin</strong>-Ausgabe werden.<br />

Auf Einladung von Dr. Tim Schäfer (2. v. l.) waren <strong>ChefHeads</strong>-Präsident Guido Fritz,<br />

Markus Haxter („unser Mann für internationale Kontakte“) und Vizepräsident Ulrich<br />

Wüllenweber Gäste der BEEF EXTRAVAGANZA in Birmingham. Sie besuchten<br />

einige Farmer und konnten sich einen Eindruck über die Haltung, Fütterung und<br />

Schlachtung machen. Neben Hereford-, Angus-, Charolais- ziehen die Engländer<br />

auch noch Limousin-Rinder für den europäischen Fleischmarkt groß.<br />

chefheads 2-20<strong>11</strong> 15


Ein Gold-Grill für 153.000 Euro<br />

Die Swiss Titan AG (Zug/Schweiz) baut mit dem HaJaTec®-Holzkohlegrill<br />

die individuellsten und teuersten Grills der Welt. Patentiert ist<br />

der einmalige Speicherrost, der direktes Grillen ermöglicht, ohne dass<br />

Fett in die Glut tropft. Für Gourmet-Köche gibt es die edle Profi-Linie<br />

und für private Grillfeiern die variable Home-Edition. Jeder Grill ist ein<br />

Einzelstück und wird nach individuellen Kundenwünschen mit allerbesten<br />

hochwertigen Materialien in Deutschland hergestellt und in<br />

Handarbeit montiert. Jeder Abnehmer kann selbst bestimmen, in<br />

welcher Preisklasse er sich bewegen will. Die Preise beginnen in der<br />

Home-Edition bei 4.500 Euro, die goldplattierten Spitzenmodelle<br />

kosten 153.000 Euro – je nach individuellen Kundenwünschen sogar<br />

mehr. Alle Grills erhalten eine lebenslange bzw. 30-jährige Werksgarantie.<br />

Für Gourmet-Faszinationen in bester Qualität.<br />

Alle HaJaTec®-Grillmodelle sind mit einem patentierten Hightech-<br />

Grillrost ausgestattet. Dieser Rost besteht aus einem Oberteil und<br />

einem Unterteil, die sich raffiniert zueinander verschieben lassen.<br />

Der Oberrost besteht aus einer Kombination von Profil- und Rundstäben<br />

sowie einem Rahmen. Die Profilstäbe sind mit einem wärmespeichernden<br />

Material gefüllt. Dadurch bleibt ein Großteil der<br />

Wärme für lange Zeit gespeichert, sodass sich die Zeit zum Grillen<br />

erheblich verlängert.<br />

Der Unterrost besteht ebenfalls aus einem Rahmen mit mehreren<br />

verschiedenen Profilstäben. Die Profilstäbe schirmen zum<br />

einen die Hitze ab, zum anderen werden durch sie Fett;<br />

Marinaden oder Fleischsaft aufgefangen. Optimales<br />

Grillvergnügen, ohne dass Fett in die Glut tropft! Gegrillt<br />

wird direkt über der Holzkohle, wodurch das<br />

Grillgut den typischen Rauchgeschmack erhält.<br />

„Genial, absolut genial! Wir hatten den Grill bei<br />

unserem Sommerfest, das ist der Grill, mit dem<br />

man auch „indoor“ grillen kann. Es gibt auch<br />

ganze Küchenanlagen ... Sauteuer, aber genial!"<br />

Sternekoch Stefan Marquard<br />

„... ein Grill aus der HaJaTec®-Schmiede ist der Traum eines jeden<br />

BBQ-Fans und lässt nicht nur Männerherzen höher schlagen.“<br />

BBQ-Europameister und Grill-Experte Andreas Rummel<br />

Die Grills der Gold-Edition:<br />

• Höhe 130 cm, Breite 97,5 cm, Tiefe 85 cm<br />

• Nutzfläche Grillrost 64 x 52 cm<br />

• Gewicht mit Haube 260 kg<br />

• goldplattiert 24 Karat<br />

• Preis ca. 153.000 Euro<br />

16 chefheads 2-20<strong>11</strong>


Unicate Manufaktur bringt Serie<br />

für OTTO GOURMET heraus<br />

Drei Brüder – ein Leitgedanke. Nur das Beste. So wurde die<br />

Idee geboren, Weltklasseprodukte nach Deutschland zu<br />

bringen und dem Feinschmecker zugänglich zu machen.<br />

Eine Idee, die OTTO GOURMET erfolgreich gemacht hat. Jetzt<br />

hat die Unicate Manufaktur eine exklusive Schneide- und<br />

Steakbrett-Serie für die Heinsberger aufgelegt: Ein hochwertiges<br />

Premiumschneidebrett und kleine Steakbretter,<br />

die OTTO GOURMET zur Eröffnung ihres Fleischkompetenz -<br />

zentrums am 9. September vorstellen werden.<br />

„Die Unicate-Schneidebretter sind für uns die besten auf dem Markt.<br />

Das Produkt passt deshalb perfekt zu unserem Anspruch bei OTTO<br />

GOURMET, denn wir vertreten die gleiche Firmenphilosophie. In unserem<br />

Kompetenzzentrum arbeiten wir nur mit High-End-Partnern<br />

zusammen – und die Unicate-Schneidebretter gehören absolut<br />

dazu!", so Geschäftsführer Wolfgang Otto.<br />

Das 60 x 40 cm große OTTO GOURMET-Schneidebrett aus ausgesuchter<br />

Rotkernbuche mit Hirnholzleisten und Füßen aus schwarzem<br />

Walnussholz besticht durch sein puristisches Design. Die<br />

aufwändig behandelte Oberfläche des 45 mm starken Naturproduktes<br />

ist ideal auf das Schneiden von Fleisch mit hochwertigen Messern<br />

abgestimmt und verbindet Langlebigkeit und Robustheit mit<br />

klassischer Schönheit. Mit 360 Euro brutto ist es dabei etwas günstiger<br />

als das Unicate-eigene Premiumbrett. Passend zum großen<br />

Schneidebrett bietet Unicate exklusive OTTO GOURMET-Steakbretter<br />

im Maß 30 x 20 cm. Als Set von vier Brettern gibt es diese auch<br />

im passenden Präsentationsständer. Die OTTO GOURMET-Steakbretter<br />

können einzeln zum Preis von 50 Euro oder als Set mit Präsentationsständer<br />

zum Preis von 250 Euro online bestellt werden.<br />

Online-Bestellungen über:<br />

www.unicate-manufaktur.de<br />

Puristische Eleganz:<br />

In der OTTO-Gourmet-<br />

Serie der Unicate<br />

Manufaktur sind<br />

Schneide- und Steakbretter<br />

erhältlich.<br />

UM<br />

UNICATE<br />

manufaktur<br />

chefheads 2-20<strong>11</strong> 17


Alles eine Frage<br />

des Namens<br />

Ottos kleine Fleischkunde:<br />

US-Schnitte beim Rindfleisch<br />

Nahezu jedes Land mit eigener Fleischproduktion zerlegt den<br />

Körper eines Tieres in unterschiedliche Stücke – je nach landesüblichem<br />

Verzehr und Essgewohnheiten. Daher gibt es z. B.<br />

in den USA Schnitte, die in Deutschland entweder gar nicht<br />

oder unter einem anderen – oft französischen – Namen bekannt<br />

sind.<br />

Tenderloin Das zarteste und begehrteste Fleischstück, allgemein bekannt<br />

als Filet wird aus dem Rücken geschnitten. Lediglich zwei Prozent<br />

des Rindes können als Filetstück genutzt werden. Weil die Rückenmuskulatur<br />

nur wenig beansprucht wird, ist das Fleisch besonders feinfaserig<br />

und mager. Bekannte Gerichte sind das Filet Mignon (ca. 250–300<br />

Gramm schwer, erstmals erwähnt 1906 in dem Buch „The Four Million“<br />

von O. Henry. Das französische „mignon“ steht für „klein/niedlich“) oder<br />

das Chateaubriand (ein dick geschnittenes Stück, groß genug für zwei<br />

Personen, zu Napoleons Zeiten entwickelt für den französischen Politiker<br />

François Chateaubriand).<br />

Strip Loin Bei uns eher bekannt als Rumpsteak oder Roastbeef. Weitere<br />

Bezeichnungen sind Zwischenrippen-, Lenden- oder Nierenstück Es<br />

stammt aus dem vorderen Rücken, ist sehr saftig und besitzt einen einseitigen<br />

Fettrand. Als Steak geschnitten wiegt es 200 bis 300 Gramm.<br />

Roastbeef wird auch gerne als ganzer Braten zubereitet.<br />

Ribeye Das Zwischenrippenstück – auch bekannt als Entrecote oder<br />

„Hohe Rippe“ – wird von vielen Fleischliebhabern als bestes Steak angesehen.<br />

Charakteristisch ist das deutlich<br />

sichtbare Fettauge. Von hier aus durchlaufen<br />

Fettäderchen das Fleisch. Sie machen es saftig und<br />

das Fett dient als ausgezeichneter Geschmacksträger.<br />

T-Bone Das T-Bone enthält den klassischen Knochen in<br />

T-Form. Es wird aus dem vorderen Bereich des Rückens geschnitten.<br />

Auf der einen Seite des Knochens befindet sich das<br />

Filet, auf der anderen Seite das Roastbeef. Das T-Bone hat einen<br />

Filetanteil von 1,2 cm und wiegt ca. 700 Gramm.<br />

Porterhouse Das Porterhouse wird aus dem hinteren Bereich des Rückens<br />

geschnitten. Im Gegensatz zum T-Bone-Stück hat es einen fast<br />

dreimal so großen Filetanteil (mehr als drei Zentimeter) und wiegt ca.<br />

800 Gramm (großes Foto).<br />

Sirloin Besser bekannt als Hüftsteak. Es wird aus dem Kern der Hüfte<br />

geschnitten. Das US Sirloin ist nicht zu verwechseln mit dem UK Sirloin,<br />

welches das Roastbeef ist.<br />

18 chefheads 2-20<strong>11</strong>


PARTNER<br />

Spezielle Schnitte:<br />

Tri Tip Der in Deutschland unter dem Namen Bürgermeister- oder Pastorenstück<br />

bekannte Schnitt stammt aus der Nische zwischen Hüfte und<br />

Kugel. Die Form eines gut parierten (= geschnittenen) Tri Tips erinnert an<br />

eine Haifischflosse. Der Name stammt noch aus einer Zeit, als der Metzger<br />

dieses zarte und saftige Stück für den Pastor oder Bürgermeister reservierte.<br />

Top Butt Cap Das Top Butt Cap stammt aus der Hüfte und wird auch als<br />

Hüftdeckel, Picanha oder Coulotte bezeichnet. Im Deutschen hat sich aufgrund<br />

der charakteristischen, spitz zulaufenden Form der Name „Tafelspitz“<br />

etabliert, der aus der österreichischen Küche stammt.<br />

Top Butt Flap / Flap Steak Das Top Butt Flap hat keine deutsche Bezeichnung.<br />

Es wird aus der Flanke geschnitten. In Frankreich wird es als Bavette<br />

Aloyau bezeichnet. Es handelt sich um ein flaches, stark marmoriertes,<br />

sehr saftiges Stück.<br />

Skirt Steak Auch bekannt als Saumfleisch gehört es zum Muskelfleisch<br />

und ist der dünnere Teil des Zwerchfells vom Rind. Die Fettmarmorierung<br />

ist deutlich höher als z. B. beim Flank Steak, daher ist das Fleisch sehr saftig<br />

und geschmacksintensiv. Dieses geschmackvolle Stück ist in der mittelamerikanischen<br />

Küche und im Südwesten der USA sehr beliebt und wird oft für<br />

„Fajitas“ genommen.<br />

Hanging Tender Das „zarte Hängende“ ist als Onglet sehr bekannt in der französischen Küche und<br />

ist eins der wenigen Fleischstücke, die es nur einmal pro Tier gibt. Der in Deutschland kaum bekannte<br />

„Nierenzapfen“ durfte in früheren Zeiten nur bei Metzgern verkauft werden, die auf die Verarbeitung<br />

und den Verkauf von Innereien spezialisiert waren.<br />

Flat Iron Der Schnitt aus der Schultermitte erinnert an ein altmodisches Bügeleisen und wird daher auch<br />

„Flat Iron“ genannt. Charakteristisch für das in Österreich auch als „Schulterscherzel“ bekannte Stück, ist die<br />

gallertartige Sehne, die quer durch das Fleischstück verläuft. Diese wird für den Flat-Iron-Schnitt entfernt.<br />

Flank Steak Das bekannteste Steak-Stück in den USA wird aus dem unteren hinteren Rippenbereich geschnitten<br />

und wird nach oben durch das Roastbeef begrenzt. Es wird auch als Bauchlappen, Hose oder Bavette<br />

Flanchet bezeichnet und wird unter Feinschmeckern sehr geschätzt, weil es mager, aber trotzdem sehr<br />

geschmacksintensiv ist. Nach der Zubereitung gegen die Faser in dünne Streifen aufschneiden.<br />

Teres Major Der Teres-Major-Muskel ist ein Teil vom dicken Bugstück und wird auch als Metzgerstück oder flaches Filet bezeichnet.<br />

Achtung, nicht mit dem falschen Filet verwechseln, das ebenfalls aus der Schulter geschnitten wird. Man kann es<br />

entweder kurz gebraten als Steak oder als Filetmedaillons servieren.<br />

chefheads 2-20<strong>11</strong> 19


Architecture<br />

aromatique<br />

20 chefheads 2-20<strong>11</strong>


PRODUKTE<br />

Es sind meist die Kleinigkeiten, die einem Gericht den Pfiff geben – und fast<br />

ausschließlich sind sie pflanzlichen Ursprungs: Ob Hanfsamen für Joachim Wisslers<br />

Bachforelle mit süßem Senf und Aalschmalz mehr als Garnitur sind, Bachkresse<br />

den Odenwälder Schnecken von Sven Elverfeld eine rassige Note verleihen oder<br />

Nils Henkel einen gerösteten Schweinebauch mit Bockshornkleejus umspielt –<br />

kleine Zutaten wecken das Interesse des Gastes. Wem die Fantasie der<br />

absoluten Spitzenköche fehlt, wird unter anderem in den Niederlanden fündig.<br />

Dort ist Koppert Cress unablässig auf der Suche nach natürlichen,<br />

innovativen Zutaten, die Köche zur Intensivierung von Geschmack,<br />

Geruch oder Präsentation ihrer Gerichte verwenden können.<br />

Ein großes internationales Netzwerk aus Biologen, Pflanzenexperten<br />

und Gastronomen gewährleistet einen ununterbrochenen<br />

Strom an Erzeugnissen, die den immer<br />

höheren kulinarischen Anforderungen von Restaurants<br />

weltweit gerecht werden. „Architecture Aromatique“<br />

lautet das Thema, über das Kresse, Blüten und kleine<br />

essbare Pflanzenkreationen präsentiert werden. „Unsere<br />

Kresse besteht aus frisch gekeimten Sämlingen<br />

aus 100 % natürlichen aromatischen Pflanzen“, informiert<br />

das Unternehmen aus Monster im Herzen Westlands.<br />

Die Pflanzen vereinen Geschmack und ein frisches<br />

und intensives Aroma, das man sonst ausschließlich in jungen<br />

Gewächsen findet. Die der Kresse zugesprochenen positiven<br />

Eigenschaften für die Gesundheit sind eine Folge des<br />

evolutionären Schutzes, den der Samen genießt, um die schwierige<br />

Zeit zwischen Keimung und dem Moment zu überbrücken, von dem<br />

ab die Pflanze für den eigenen Schutz Sorge tragen kann. „Specialties“<br />

nennt Koppert Cress die essbaren Blumen und Blätter, die ähnliche<br />

Gebrauchseigenschaften wie Kresse besitzen. Sie bieten allerdings<br />

noch weitere Möglichkeiten, um den Gerichten einen kreativen<br />

und dekorativen Touch zu verleihen.<br />

Cressperience ist das Medium, über das Koppert Cress den<br />

Verbrauchern ihre Produkte und deren Verwendung näherbringen<br />

möchte. Dank der Kombination aus Präsentationsraum<br />

und einer professionell eingerichteten<br />

Demonstrationsküche besteht die Möglichkeit, Interessenten<br />

über die Produkte aus der Kollektion zu informieren<br />

und praktisch ausprobieren zu lassen. Im<br />

speziellen Mustergarten können die Besucher selbst<br />

erleben, wie Kresse und Specialties aufwachsen und<br />

welche Neuheiten möglicherweise noch zu erwarten<br />

sind. Die in allen Himmelsrichtungen gesammelten Geschmacksrichtungen<br />

verleihen den Speisen einen Hauch von<br />

Exotik und unterstreichen das gastronomische Erlebnis der<br />

Gäste. Profis begeistern sich für die innovativen Möglichkeiten, die<br />

die 20 Kresse- und 18 Spezialitätensorten bieten.<br />

Koppert Cress ist für den innovativen Erzeugungsprozess von<br />

Kresse bekannt. Die Samen werden dabei mittels eines patentierten<br />

Verfahrens auf ein Bett aus Naturfasern gesät. Dank dieser Aussaat<br />

chefheads 2-20<strong>11</strong> 21


in einem sauberen Medium und der Aufzucht auf den Grundlagen<br />

des biologischen Pflanzenschutzes entsprechend der SQF 2000-<br />

Richtlinien erfüllen die Produkte die Anforderungen an die Nahrungsmittelsicherheit.<br />

Topferde wird nicht benötigt, sodass die<br />

Küche immer sauber bleibt. Koppert-Cress-Erzeugnisse sind gebrauchsfertig,<br />

das Einzige, was zum Ernten der Kresse benötigt wird,<br />

ist eine Schere. Die Kresse muss noch nicht einmal abgespült werden.<br />

Da die Kresse unter sauberen und hygienischen Umständen<br />

produziert wird und weil es sich dabei um lebendige Pflanzen handelt,<br />

bleibt sie besonders lange frisch.<br />

Die EHEC-Infektionen haben auch die Nutzer von Sprossen verunsichert.<br />

Zwar gibt es keine Hinweise auf (voraussichtliche) Probleme<br />

mit Kressen, dennoch ist auch in diesem Segment der Absatz eingebrochen.<br />

Ein Grund dafür: In den Medienberichten wird häufig über<br />

belastetes „Keimgemüse“ gesprochen. Im täglichen Gebrauch werden<br />

Kressen und Sprossen tatsächlich auch als Keimgemüse bezeichnet.<br />

Doch hier hört der Vergleich auch schon auf. Kressen sind<br />

lebende Pflanzen mit Wurzeln, Stängel und Blatt und können sich<br />

zu vollwertigen Pflanzen entwickeln. Der Anbau erfolgt bei normalen<br />

Temperaturen und bei (Sonnen-)Licht in einem Gewächshaus.<br />

Sprossen sind Keimlinge, die in speziellen Keimzellen im Dunkeln bei<br />

hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit wachsen. Die Produktion<br />

von Sprossen stellt andere Anforderungen an die Betriebsräume<br />

und Arbeitsbedingungen. Daher ist Koppert Cress gar nicht<br />

in der Lage bzw. gewillt, Sprossenprodukte wie Sojasprossen zu produzieren.<br />

Bei Kresseprodukten wie der Gartenkresse (Garden Cress) handelt<br />

es sich um lebende Pflanzen, die mit ihren Wurzeln in einer Schale<br />

auf einem Nährboden wachsen. Im Grunde sind Kressepflanzen ein<br />

sehr früh geerntetes Gemüse.<br />

Sprossen- und Keimgemüse wie Alfalfa und Mungosprossen werden<br />

dagegen in rotierenden Fässern, Containern und Keimbehältern angebaut.<br />

Dabei ist der Samen im Keimstadium das eigentliche Produkt.<br />

Diese Technik, die sehr gesunde und schmackhafte Produkte<br />

liefert, gibt es bereits seit vielen tausend Jahren. Die Samen sind<br />

essbar und im Keimprozess werden allerlei gesunde Antioxidanzien<br />

freigesetzt. Deshalb ist der Verzehr von Sprossengemüse so beliebt.<br />

Viele Sprossengemüsearten werden über Supermärkte und den<br />

Gaststättengroßhandel vertrieben. Aber auch in der Industrie werden<br />

gerne Sprossenprodukte wie Mungosprossen verarbeitet.<br />

Die Kontaminationsmöglichkeiten, die sich hierdurch offenbar ergeben<br />

haben und zu den dramatischen Krankheitsverläufen der vergangenen<br />

Wochen geführt haben, sind bei Kressen mehr oder<br />

weniger ausgeschlossen.<br />

Ein Lebensmittel, das das Prädikat „biologisch“ führen darf, sind die<br />

holländischen Kressen dennoch nicht. Aber das hat seinen Grund,<br />

wie Ruud Tellekamp erläutert: „Um das Prädikat ‚biologisch‘ führen<br />

zu dürfen, muss ein Betrieb bestimmte Voraussetzungen erfüllen.<br />

Eine dieser Voraussetzungen ist der ausschließliche Einsatz von organischem<br />

Dünger pflanzlichen oder tierischen Ursprungs. Aus<br />

Gründen der Lebensmittelsicherheit setzt Koppert Cress jedoch bewusst<br />

auf mineralischen Dünger und erfüllt damit nicht die Anfor-<br />

Affilla Cress<br />

Die ungewöhnliche, sehr dekorative Form mit<br />

„Locken“ geben ihr ein sehr kreatives Aussehen.<br />

Der Geschmack dieser Pflanze ist ähnlich dem<br />

von Zuckererbsen. Affilla Cress ist eine perfekte<br />

Beilage zu milden Gerichten, eignet sich gut zum<br />

Blanchieren oder auch in der Kombination mit<br />

süßen Speisen. Chinesen nennen sie „HE LAN DO“,<br />

was so viel wie „Holland“ bedeutet!<br />

Atsina Cress<br />

Das Blatt in Herzform passt aufgrund seiner zarten<br />

Konsistenz oft besser zu Desserts als z. B. das härtere<br />

Minzblatt. Atsina Cress schmeckt süß nach<br />

Anis und Lakritz und eignet sich deshalb hervorragend<br />

für Desserts und zu Amuse-Gueules. Ihr<br />

Name geht auf einen Indianerstamm zurück, der<br />

die Blätter dieser Pflanze zur Bereitung eines süßlich<br />

schmeckenden Getränkes verwendete.<br />

Chili Cress<br />

Dekorativer und würziger Geschmacksbringer: eine<br />

feste Pflanze mit einem kräftigen Biss. In China<br />

wird sie vor allem zu Fisch, in der Suppe oder in<br />

Salat verwendet und zusätzlich überall dort eingesetzt,<br />

wo dekoriert wird. Besonders gut zu allem,<br />

was man z. B. mit Radieschen zubereiten würde.<br />

Hier liefert sie nicht nur bezüglich Geschmack,<br />

sondern auch optisch das gewisse Extra.<br />

22 chefheads 2-20<strong>11</strong>


PRODUKTE<br />

derungen für einen Bio-Betrieb.“ Das SQF-Logo (für „Safe Quality ter Beleuchtung ist Koppert Cress in der Lage, das ganze Jahr über<br />

Food“) auf der Verpackung weist darauf hin, dass bei Koppert nach eine konstante Qualität zu liefern.<br />

dem Qualitätsmanagementsystem für Lebensmittelsicherheit SQF Worauf Verbraucher unbedingt achten sollten, ist die Aufbewahrung<br />

2000 gearbeitet wird. „Dadurch gewährleisten wir die Lebensmittelsicherheit<br />

und die Qualität unserer Produkte.“<br />

Die empfohlene Aufbewahrungstemperatur ist auf jeder Verpa-<br />

bei einer geeigneten Temperatur, um ein Austrocknen zu verhindern.<br />

Das Saatgut wird vor der Aussaat gewaschen und von Verunreinigungen<br />

befreit. Die Kressen werden auf Zellulose gesät, einem saurung<br />

mehr als sieben Tage lang verwendet werden. Die Koppert<br />

ckung angegeben. Die meisten Artikel können bei korrekter Lageberen<br />

Material, das aus nachhaltig angebauten Bäumen hergestellt Cress-Kollektion ist, von einigen regionalen Erzeugnissen abgesehen,<br />

das ganze Jahr über erhältlich.<br />

wird. Die Bewässerung der Sämlinge erfolgt mit Leitungswasser.<br />

Um Kontaminierungen von außen zu verhindern,<br />

sind die Gewächshäuser mit Insektenschutzgittern<br />

versehen. Im Betrieb verlaufen alle Prozesse<br />

streng nach den im HACCP SQF festgelegten Protokollen<br />

und Regeln. So ist der lebensmittelsichere<br />

und saubere Ablauf aller Handlungen gewährleistet.<br />

Zudem werden die Produkte regelmäßig und<br />

während des gesamten Produktionsprozesses getestet.<br />

Vom Zeitpunkt der Aussaat der Pflanzen<br />

auf dem Feld zur Samenproduktion, über die Ernte<br />

der Samen, während des Anbaus und als fertiges<br />

Produkt: Die Kressen werden in jeder Phase der<br />

Produktion auf bekannte Krankheitserreger getestet.<br />

Der biologische Pflanzenschutz ist die Gewährleistung<br />

dafür, dass keine Pestizide verwendet<br />

werden oder schädliche Rückstände auftreten.<br />

Dank moderner Gewächshäuser und effizien-<br />

Ende Juni in Holland<br />

Einen Informationsbesuch stattete eine Gruppe <strong>ChefHeads</strong> Koppert Cress<br />

ab.<br />

Daikon Cress<br />

Der scharfe Rettichgeschmack der kleinen, aber<br />

kräftigen Pflanze mit einem guten „Biss“ wird in<br />

Japan zu rohem Fisch kombiniert oder in der<br />

berühmten Miso-Suppe und Salaten verwendet.<br />

Die Kresse ist eine hervorragende knackige Zugabe<br />

zu den meisten Gerichten und ersetzt gerne<br />

Radieschen. Und ein Käsesandwich mit Daikon<br />

Cress ist z. B. gehaltvoller als mit Eisbergsalat.<br />

Honny Cress<br />

Die honigsüße Kresse ist eine feine Ergänzung in<br />

Desserts und der Pâtisserie. Die kalorienfreien Blätter<br />

haben einen intensiven Geschmack, der rein und<br />

unverfälscht im Mund verbleibt. Honny Cress ist ursprünglich<br />

eine südamerikanische Pflanze, die<br />

schon weit vor den Konquistadoren als natürlicher<br />

Süßstoff gebraucht wurde. Heute ist es in den USA<br />

und in Japan ein wichtiger Zuckerersatzstoff.<br />

Basil Cress<br />

Der Unterschied verglichen mit dem normal wachsenden<br />

Basilikum ist, dass die Pflanze sehr jung<br />

und ihre Triebe somit keine Chance hatten, hölzern<br />

zu werden. Sie eignet sich deswegen auch gut für<br />

hausgemachte Pestos. Der „König der Kräuter“ ist<br />

nicht nur in Europa bekannt: In Asien wird er vielerorts<br />

regional in der thailändischen, wie auch in der<br />

indonesischen Küche verwendet.<br />

chefheads 2-20<strong>11</strong> 23


Shiso Purple<br />

Viele Köche von Ruf haben bereits damit<br />

gearbeitet, der Geschmack nach Kümmel<br />

hat etwas Vertrautes und ebenso Exotisches<br />

– er ist eben sehr eigen und<br />

schwierig zu beschreiben. Shiso Purple ist<br />

hauptsächlich wegen seiner überwältigenden<br />

purpurnen Farbe bekannt. Platzieren<br />

Sie Shiso Purple nicht nur als Nebendekoration<br />

– die geschmackliche Überraschung ist<br />

eine Belohnung für beide Seiten.<br />

Limon Cress<br />

Delikaten Duft von Limonen und eine Mischung<br />

aus Limone, Anis und Minze im Geschmack<br />

verspricht Limon Cress. Sie passt<br />

sehr gut zu Desserts, z. B. Eiscreme oder<br />

Sorbets, und lässt sich ebenso gut in<br />

Soßen zu Krustentiergerichten oder direkt<br />

mit Meeresfrüchten kombinieren.<br />

Limon Cress gehört – wie ungefähr 150<br />

verschiedene Arten – zur Familie des Basilikums<br />

– trozt des Geschmacksunterschieds.<br />

Salicornia Cress<br />

Diese Kresse ist, mit einem milden salzigen<br />

Geschmack und einem knackigen Biss,<br />

besonders für Fischgerichte geeignet.<br />

Da die Kresse ein junges Gewächs ist, kann<br />

sie – ohne zeitaufwändiges Saubermachen<br />

– vollständig verwertet werden.<br />

Im Gegensatz zu herkömmlich<br />

angebotenen Meeresalgen, wird die<br />

Salicornia-Kresse ganzjährig in<br />

Gewächshäusern angebaut.<br />

Ghoa Cress<br />

Mit einem frischen Zitrusgeschmack und<br />

dem milden Geruch und Geschmack von<br />

Koriander passt diese Kresse sehr gut zu<br />

Fisch, Geflügel, Suppe und sogar<br />

Dessert. Die Blätter sind dekorativ und<br />

machen ein (Wok-)Gericht exotisch.<br />

Ghoa Cress stimuliert Magen- und Leberfunktionen<br />

und verringert Schlaflosigkeit.<br />

In Indien wird es zu fast allen Curry-<br />

Gerichten als Zutat verwendet.<br />

Kresse schützt und<br />

hilft beim Abnehmen<br />

Die bekanntesten Kressesorten in Deutschland<br />

sind Brunnen- und Gartenkresse. Sie sind reich<br />

an Vitamin C, liefern viel Vitamin B1 und B6<br />

und versorgen den Körper mit den Spurenelementen<br />

Eisen, Jod, Chrom und Phosphor. Kresse<br />

enthält zudem die Mineralstoffe Magnesium,<br />

Kalzium und Kalium, ist reich an würzigen Senf -<br />

öl-Glykosiden.<br />

Die große Menge an Vitamin C schützt vor Erkältungen.<br />

Eine besonders wichtige Aufgabe<br />

der Kresse ist aber die Versorgung des Organismus<br />

mit dem lebenswichtigen Spurenelement<br />

Jod, das unentbehrlich für den Stoffwechsel ist,<br />

ganz besonders für die Schilddrüse. Jod ist eine<br />

sehr sensible Substanz, die der Mensch täglich<br />

neu aufnehmen muss. Der Jodmangelkropf ist<br />

sehr verbreitet, weshalb in unseren Breiten Küchensalz<br />

jodiert wird, um dem Jodmangel vorzubeugen.<br />

Die scharfen Senföle in der Kresse<br />

desinfizieren die Harnwege, stärken die Blase<br />

und wirken harntreibend. Wer regelmäßig<br />

Kresse konsumiert, unterstützt die Arbeit der<br />

Nieren. Mit seiner Mischung an Vitaminen, Mineralstoffen<br />

und Spurenelementen gibt die<br />

Kresse Kraft und beugt Erschöpfungszuständen<br />

vor. Eine weniger bekannte Tatsache:<br />

Kresse ist ein hilfreicher Begleiter beim Abnehmen<br />

– nicht nur, weil sie so wenige Kalorien hat:<br />

Das Spurenelement Chrom, das in Kresse enthalten<br />

ist, steuert das Gefühl für das Sattsein.<br />

Täglich eine Hand voll Kresse genossen, verringert<br />

das Hungergefühl merklich, der Körper ist<br />

mit weniger Nahrung zufrieden und man nimmt<br />

dadurch leichter ab.<br />

Wichtig ist, die Kresse frisch zu verzehren: Sobald<br />

sie von den Wurzeln getrennt wird, baut<br />

sie binnen 30 bis 40 Minuten ihre Vitalstoffe<br />

ab. Kresse muss immer roh verzehrt werden.<br />

24 chefheads 2-20<strong>11</strong>


REZEPT<br />

<strong>ChefHeads</strong>-Vizepräsident<br />

Christopher Wilbrand hat im<br />

Auftrag des Weidener Fleischgroßhandels<br />

Produkte aus<br />

deren Convenience-Sparte<br />

effektvoll in Szene gesetzt<br />

und in schmackhafte Rezepte<br />

eingebettet.<br />

Gefüllte Kaninchenkeule<br />

auf Olivenrisotto mit Zwiebelkresse<br />

Apple Blossom<br />

Der Apple Blossom ist eine dekorative, herz- oder engelförmige<br />

lachsfarbige Blume, mit frisch-saurem<br />

Geschmack grüner Äpfel. Kreativ in Desserts und Cocktails<br />

verwendet, wird er eine wahre Überraschung für Ihre<br />

Gäste sein, die bei dieser Farbe eine andere<br />

Geschmacksassoziation haben werden.<br />

4 Kaninchenkeulen 2 Zwiebeln<br />

2 Karotten ½ Sellerieknolle<br />

3 Knoblauchzehen 5 Zweige Thymian<br />

10 weiße Champignons 150 ml Weißwein<br />

500 ml Gemüsefond 150 g Crème fraîche<br />

1 Einheit Zwiebelkresse<br />

Die Kaninchenkeulen im Bräter scharf anbraten. Das komplette Gemüse<br />

schälen und mitbraten. Weißwein und Gemüsefond beigeben und im geschlossenen<br />

Bräter so lange schmoren, bis das Fleisch ganz leicht vom<br />

Knochen abgelöst werden kann. Zum Vollenden der Sauce die Crème fraîche<br />

einrühren.<br />

Für das Olivenrisotto<br />

200 g Risottoreis 1 Schalotte<br />

2 Lorbeerblätter 100 ml Weißwein<br />

600 ml Kalbsfond 150 g schwarzes Olivenpüree<br />

50 g Butter 30 g geriebener Parmesan<br />

Olivenöl, Salz, Pfeffer<br />

Risottoreis mit Schalottenwürfeln und Lorbeerblättern leicht anschwitzen<br />

und mit Weißwein ablöschen. Den Kalbsfond beigeben und unter ständigem<br />

Rühren ca. 18 Minuten köcheln lassen. Zum Schluss Olivenpüree,<br />

Butter und Parmesan beigeben. Salzen, pfeffern.<br />

Als Beilage empfiehlt Christopher Wilbrand einen lauwarmen Rucolasalat.<br />

chefheads 2-20<strong>11</strong> 25


26 chefheads 2-20<strong>11</strong>


REZEPTE<br />

Pasta, bitte!<br />

David Kikillus kreiert für <strong>ChefHeads</strong>-Partner GEFU<br />

Nudel-Rezepte zum Nachkochen<br />

Auch für die „normale Hausfrau“ nachkochbar und möglichst unter Verwendung zumindest<br />

eines der GEFU-Küchengeräte. So lautete die Aufgabenstellung für David Kikillus,<br />

der sich das <strong>ChefHeads</strong>-Mitglied mit Bravour stellte. Die Ergebnisse des Fotoshootings<br />

sollen bis Ende des Jahres Eingang in ein <strong>ChefHeads</strong>-Kochbuch finden. Erste (fotografische<br />

und geschmackliche) Ergebnisse gibt’s schon hier:<br />

Linguine mit Bouchot-Muscheln und Pfifferlingen<br />

500 g Bouchot-Muscheln<br />

250 g Kirschtomaten<br />

2 Lauchzwiebeln<br />

1 Schalotte<br />

1 Chilischote<br />

½ Knoblauchzehe<br />

1 kleine Fenchelknolle<br />

100 g Pfifferlinge<br />

3 El Olivenöl<br />

1/8 l Weißwein<br />

200 g Linguine<br />

6 Stiele glatte Petersilie<br />

Salz<br />

schwarzer Pfeffer aus der Mühle<br />

6 Basilikumblätter<br />

> Muschel gut abkratzen, Bart entfernen und<br />

kräftig durchwaschen. Die Hälfte der Kirschtomaten<br />

abziehen, entkernen und würfeln. Lauchzwiebeln,<br />

Schalotte, Chilischote und Knoblauch fein<br />

hacken, Fenchel putzen und in kleine Würfel<br />

schneiden. Pfifferlinge putzen.<br />

> Olivenöl erhitzen, Knoblauch, Schalotte, Lauchzwiebeln,<br />

Chili und Fenchel darin anschwitzen.<br />

Gewürfelte Tomaten zugeben.<br />

> Die Muschel hinzufügen, mit Weißwein ablöschen<br />

und zugedeckt köcheln lassen, bis sich die<br />

Muscheln geöffnet haben. Die Muscheln mit<br />

einer Schaumkelle aus dem Topf heben und beiseitestellen.<br />

> Den Muschelsud etwas einkochen lassen. Pfifferlinge<br />

zugeben und kurz mitkochen. Die Linguine<br />

in reichlich gesalzenem Wasser garen.<br />

> Die restlichen Tomaten vierteln und entkernen.<br />

chefheads 2-20<strong>11</strong> 27


Petersilie von den Stielen zupfen, fein<br />

hacken. Zusammen mit den Muscheln<br />

in den Muschelsud geben und darin<br />

erwärmen. Nudeln durch ein Sieb abtropfen<br />

lassen und ca. 50 ml Nudelwasser<br />

auffangen.<br />

> Nudeln und Nudelwasser zu den<br />

Muscheln geben und kräftig mischen.<br />

> Mit Salz, Pfeffer nachwürzen. Mit<br />

Basilikum garnieren.<br />

Für den Nudelteig:<br />

75 g Mehl<br />

125 g Hartweizengrieß<br />

2 Eier<br />

1 Prise Salz<br />

Für die Füllung:<br />

1 kg grobes Meersalz<br />

4 mittelgroße Kartoffeln ( ca. 400 g z. B. Bio-Linda)<br />

200 ml Milch<br />

100 g Butter<br />

Salz<br />

Muskatnuss<br />

Pfeffer<br />

100 g frisch geriebener Parmesan<br />

1 Ei (getrennt)<br />

Kartoffel-Agnolotti<br />

in Salbei-Butterschaum<br />

> Zutaten für den Nudelteig mit den Händen ca. 10 Minuten zu einem<br />

glatten, geschmeidigen Teig verkneten. In Klarsichtfolie wickeln, mindestens<br />

1 Stunde kalt stellen.<br />

> Ofen auf 160 Grad vorheizen. Meersalz auf ein Backblech geben. Kartoffeln<br />

waschen, auf Blech legen. Auf der zweiten Schiene von unten<br />

ca. 1 Stunde garen ( mit einem spitzen Messer testen, ob sie weich sind),<br />

etwas abkühlen lassen, pellen. Noch warm durch eine Kartoffelpresse<br />

drücken.<br />

> Milch, Butter und Gewürze erhitzen. Zum Kartoffelpüree rühren. Käse<br />

und Eigelb unterziehen. Abschmecken, ca. 1 Stunde kalt stellen (dadurch<br />

wird die Masse fester).<br />

> Teig portionsweise mit einer Nudelmaschine dünn ausrollen. In Quadrate<br />

von 8 bis 10 cm Kantenlänge schneiden (ergibt je nach Größe 30<br />

bis 40 Stück). Je 1 Tl Kartoffelfüllung in die Mitte geben. Ränder mit Eiweiß<br />

bepinseln. Quadrate zu einem Dreieck zusammenklappen. Seiten<br />

vorn zusammendrücken, Spitze nach hinten umklappen.<br />

> Für die Soße Fond, Butter und Salbei ca. 10 Minuten köcheln lassen.<br />

Nach 5 Minuten Bohnenkerne und getrocknete Tomaten zugeben.<br />

Agnolotti in siedendem Salzwasser ca. 5 Minuten gar ziehen lassen.<br />

> Agnolotti mit einer Schaumkelle aus dem Kochwasser heben, in die<br />

Soße geben, kurz durchschwenken. Auf vorgewärmten tiefen Tellern<br />

anrichten. Nach Wunsch mit gehobeltem Parmesankäse servieren.<br />

Für die Soße:<br />

500 g Geflügelfond<br />

125 g Butter<br />

6 Salbeiblättchen (in feinen Streifen)<br />

Salz<br />

Pfeffer aus der Mühle<br />

100 g Bohnenkerne<br />

(ca. ½ Minute blanchiert und aus den Häutchen gedrückt,<br />

von ca. 400 g Saubohnen)<br />

40 g getrocknete Tomaten<br />

(in Öl, abgetropft und in Streifen geschnitten)<br />

28 chefheads 2-20<strong>11</strong>


DIE REZEPTE<br />

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30 chefheads 2-20<strong>11</strong>


DIE REZEPTE<br />

Pfifferling-Cannelloni mit Trüffel<br />

Zutaten für 8 Personen<br />

Für den Nudelteig:<br />

75 g Mehl<br />

125 g Nudelgrieß<br />

2 Eier<br />

1 Prise Salz<br />

Für die Füllung:<br />

800 g Pfifferlinge<br />

schwarze Trüffel nach Geschmack<br />

1 Knoblauchzehe<br />

1 Schalotte<br />

1Tl Thymianblättchen<br />

30 g Butter<br />

Fleur de Sel<br />

Pfeffer aus der Mühle<br />

Für den Sellerieschaum:<br />

100 g Knollensellerie (gewürfelt)<br />

150 g Schlagsahne<br />

100 ml Milch<br />

20 g Butter<br />

Außerdem:<br />

4 El fein gewürfelter Staudensellerie<br />

20 g Butter<br />

Zubereitung<br />

> Zutaten für den Nudelteig zu einem glatten,<br />

geschmeidigen Teig verkneten. In Klarsichtfolie<br />

wickeln, mindestens 1 Stunde kalt stellen.<br />

> Teig mit einer Nudelmaschine hauchdünn ausrollen.<br />

Acht Quadrate (ca. 12x12 cm) ausschneiden.<br />

Mit Klarsichtfolie abdecken.<br />

> Für die Füllung Pfifferlinge putzen, mit feuchtem<br />

Küchenpapier säubern, klein schneiden. Trüffel<br />

fein würfeln. Knoblauch und Schalotte abziehen,<br />

fein würfeln. Pfifferlinge, ca. 1 El Trüffelwürfel,<br />

Knoblauch, Schalotten und Thymian ca. 5<br />

Minuten in der heißen Butter andünsten, würzen.<br />

> Für den Sellerieschaum Knollenselleriewürfel,<br />

100 g Sahne und Milch aufkochen, ca. 10 Minuten<br />

zugedeckt köcheln lassen. Butter in einem<br />

kleinen Topf bräunen, durch ein feines Sieb zum<br />

Sellerie geben, alles pürieren, abschmecken. Beiseitestellen.<br />

> Fein gewürfelten Staudensellerie und restliche<br />

Trüffelwürfel in heißer Butter ca. 5 Minuten<br />

weich dünsten.<br />

> Nudelblätter in gesalzenem Wasser ca. 30 Sekunden<br />

kochen, herausnehmen, abtropfen lassen.<br />

Pilzfüllung darauf verteilen, Nudelblätter aufrollen,<br />

auf vorgewärmte Teller geben. Heiße Selleriesoße<br />

und restliche 50 g geschlagene Sahne<br />

verrühren, schaumig aufmixen, angießen. Mit Sellerie-Trüffel-<br />

Mischung anrichten.<br />

chefheads 2-20<strong>11</strong> 31


Spaghetti mit Gambas und Kirschtomaten<br />

Zutaten für 4 Personen<br />

500 g Gambas o. Schale<br />

4 Knoblauchzehen<br />

1 rote Chilischote<br />

350 g Kirschtomaten<br />

½ Bd. Petersilie<br />

½ Bd. Basilikum<br />

400 g Spaghetti<br />

Meersalz<br />

6 El Olivenöl<br />

Pfeffer aus der Mühle<br />

Zubereitung<br />

> Die Gambas waschen und mit Küchenpapier trocken<br />

tupfen.<br />

> Knoblauchzehen abziehen und in Scheiben schneiden.<br />

Chilischote putzen und fein schneiden. Kirschtomaten waschen,<br />

trocken tupfen und vierteln. Petersilie- und Basilikumblättchen<br />

abzupfen und fein schneiden.<br />

> Spaghetti in kochendem Salzwasser bissfest kochen.<br />

Abgießen, dabei etwas Kochwasser auffangen.<br />

> Öl in einer Pfanne erhitzen. Chili und Knoblauch andünsten.<br />

Gambas zugeben, ca ½ Minute anbraten. Kirschtomaten<br />

untermischen. 1 bis 2 Minuten mitbraten und leicht<br />

salzen. Kräuter und abgetropfte Spaghetti untermischen,<br />

alles durchschwenken. Nach Wunsch noch etwas Nudelwasser<br />

unterheben. Abschmecken.<br />

David Kikillus wünscht guten Appetit!<br />

32 chefheads 2-20<strong>11</strong>


PRODUKTE<br />

chefheads 2-20<strong>11</strong> 33


Blick von den Malvasia-<br />

Weinbergen zum Stromboli.<br />

Das Weingut Tasca d’Almerita<br />

auf Sizilien hat es unserer<br />

Autorin nicht nur wegen<br />

seiner hervorragenden<br />

Weine angetan.<br />

34 chefheads 2-20<strong>11</strong>


WEIN-KOLUMNE<br />

Der Spirit von Tasca d’Almerita<br />

Es sind die fantastischen Produkte der Leopardeninsel, die eine Reise<br />

nach Sizilien zum Genusserlebnis machen: honigsüß-intensive Tomaten,<br />

Zucchini, Orangen, Zitronen, Kapern, Pistazien, Feigen, Mandeln, das<br />

Meersalz aus Trapani, Oliven für fruchtig-intensive Ölivenöle, Ricotta,<br />

der alleine schon eine Reise nach Sizilien wert ist, Meeresfrüchte aller<br />

Art, wirklich wilde Kräuter und natürlich die Weine. Ein großartiger Führer<br />

über die Insel ist der junge Graf Alberto Tasca, der gemeinsam mit seinem<br />

Bruder Giuseppe die Weingüter Tasca d’Almerita führt. Beide leben<br />

die Begeisterung für Sizilien und bringen diese in den Weinen und dem<br />

Schutz dieser traumhaften Landschaften zum Ausdruck. Alberto und<br />

Giuseppe haben ein Team von Gastgebern und Weinenthusiasten um<br />

sich herum geschart, die mit dem gleichen Elan für ihre sizilianischen<br />

Top-Produkte leben und arbeiten.<br />

Jeder einzelne Hektar der Weinberge, die sich in fünf ganz unterschiedlichen<br />

Regionen Siziliens befinden, wird mit Sorgfalt während des ganzen<br />

Jahres gepflegt. Das System der Reberziehung variiert stark je nach<br />

Rebsorte, Lage und Alter der Stöcke. Was manchmal zufällig erscheint,<br />

wurde aber ganz bewusst im Team diskutiert und entschieden. Bar -<br />

riques haben ebenso ihren Einzug in die Kellerei gefunden wie die Experimente<br />

mit neuen Techniken und all das, um ein Ziel zu verfolgen:<br />

klare, hochwertige Weine mit hohem Trinkgenuss zu produzieren. Die<br />

Diskussion mit Wissenschaftlern der Universität Mailand, mit Kollegen<br />

von Spitzenweingütern weltweit und dem enthusiastischen Team stehen<br />

wöchentlich auf der Tagesordnung.<br />

Die Tenuta Regaleali ist das Herzstück des Betriebs, mit über 500 Hektar<br />

Land inmitten einer hügeligen Landschaft an der Grenze der Provinzen<br />

Palermo und Caltanissetta. Alberto führte uns durch die Weinberge<br />

und nahm nie den Weg durch das Hauptportal, sondern er führte uns<br />

immer durch die Küche ins Haus. Wahrscheinlich hat er diesen Weg schon<br />

als kleiner Junge immer gewählt und es ist derart selbstverständlich für<br />

ihn, die Köchin immer wieder bei der Arbeit zu besuchen.<br />

Meine Lieblingsweine des Weingutes Regaleali sind die Rotweine: Lamuri<br />

und Rosso del Conte. Zwei echte rote Sizilianer. Genussvoll unkompliziert<br />

ist der reine Nero d’Avola Lamuri d’Almerita. Er reift zwölf Monate<br />

in gebrauchten Barriques aus französischer Eiche (Allier und Tronçais)<br />

und ist ein ganz großer Trinkgenuss zum Beispiel zu Schwarzem<br />

Schwein aus Chiaramonte mit Bohnenpüree und Kräutern.<br />

Aristokratisch und in Blindproben immer für eine Überraschung gut ist<br />

der Rosso del Conte Contea di Sclafani DOC, mein italienischer Lieblings-<br />

Alberto Tasca in den<br />

Weinbergen, die er<br />

gemeinsam mit seinem<br />

Bruder Giuseppe<br />

bewirtschaftet.<br />

wein überhaupt. Und das schon seit vielen Jahren. Aus den Rebsorten<br />

Nero d’Avola (90 %), Perricone und der besten Selektion von alten Rebstöcken<br />

auf Regaleali, die klassisch in Alberelloerziehung gewachsen<br />

sind, reift 18 Monate lang ein komplexer Rotwein mit Fülle, Kraft und<br />

elegantem Schliff in den Barriques aus französischer Eiche. Ich mag den<br />

Duft nach Weichselkirschen und grüner Nussschale. Dann die zweite<br />

Nase mit reifen Waldfrüchten, Zimt, einem Hauch Minze und Tabak. Und<br />

am Gaumen kraftvoll und lang und mit Schliff.<br />

Nicht zu vergessen der ALMERITA EXTRA BRUT. Zum Aperitif am<br />

Abend, mit Blick auf den Stromboli, klassisch 36 Monate auf der Hefe<br />

gereift, als ganz trockene Alternative zum Champagner. Obwohl der<br />

Chardonnay Barrique sicher der beste Siziliens ist, bleibt dieser meine<br />

Nummer 1 des Weinguts.<br />

Ich freue mich sehr, in diesem Jahr Botschafterin für die Familie Tasca<br />

sein zu dürfen. Es ist mir eine besondere Freude, Alberto und Giuseppe<br />

zu meinen Weinfreunden zählen zu dürfen.<br />

www.tascadalmerita.it<br />

claudia.stern@vintage.info<br />

Claudia Stern wird für die <strong>ChefHeads</strong> noch<br />

mehr Weinreisen besprechen und den Lesern<br />

ihre Trouvaillen vorstellen.<br />

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36 chefheads 2-20<strong>11</strong>


DIE KOLLEGEN<br />

Der Kochplatz<br />

Der ehemalige Witzigmann-Küchendirektor Thomas Jaumann<br />

verwirklicht mit neuem Gastronomie-Konzept seinen Lebenstraum<br />

Er ist ein Kind der Region, ging in Stromberg zur Schule und lebt heute in Bendorf. Viel erlebt hat er in seiner Heimat dennoch<br />

nicht, denn früh zog es ihn in die Ferne. Thomas Jaumann, Spitzenkoch aus Leidenschaft und Berufung, hat nahezu überall auf<br />

der Welt gekocht – nun wurde er in seiner Heimat sesshaft und erfüllte sich mit seinem Restaurant „Jaumanns Kochplatz" in der<br />

Koblenzer August-Thyssen-Straße 23 seinen Lebenstraum.<br />

Zur Eröffnung am 24. November 2009 kam neben vielen prominenten Gästen<br />

und zahlreichen Kochkollegen aus Deutschland und Österreich auch<br />

„Jahrhundertkoch“ Eckart Witzigmann. „Seine Anwesenheit ist die größte<br />

Ehre für mich", sagte Thomas Jaumann, der den Maître noch immer bewundert.<br />

„Weltweit gibt es nur vier Köche des Jahrhunderts und er ist einer<br />

davon." Das sagt jemand, der sein ganzes Leben dem Kochen gewidmet hat.<br />

Für seinen „Kochplatz“ hat sich Thomas Jaumann ein besonderes Konzept<br />

ausgedacht. Er stellt seine Unternehmung auf drei Säulen: Restaurant,<br />

Kochschule und Catering. Im Restaurant werden handwerklich perfekte Gerichte<br />

gereicht, für die vorwiegend saisonale und regionale Zutaten Verwendung<br />

finden. Im Angebot findet sich ein täglich wechselndes<br />

3-gängiges Business-Lunch für 20,50 Euro, abends teilt sich „Jaumanns<br />

Kochplatz" in ein Bistro im Lounge-Stil und ein Restaurant.<br />

„Ich möchte für jeden Gast etwas anbieten, gleich ob kleiner Snack oder<br />

5-Gang-Menü bei Kerzenschein. Bei mir soll sich jeder wohlfühlen und genießen,<br />

stets wissend, dass er frisch zubereitete Gerichte bekommt. In meiner<br />

Küche wird alles selbst gemacht, Fertigprodukte haben bei mir keine<br />

Chance", sagt Thomas Jaumann. Ergänzt wird das Angebot durch eine umfangreiche<br />

Weinkarte. Auch hier setzt der Bendorfer auf Regionales. Jaumann:<br />

„Vorrang haben deutsche Weine, Exoten aus Übersee werden die<br />

absolute Ausnahme bleiben. Gerade bei Weißweinen gibt es in unserem<br />

Land Spitzenerzeugnisse, die in bester traditioneller Kunst hergestellt wer-<br />

chefheads 2-20<strong>11</strong> 37


den." In seiner Kochschule, optisch vom Restaurant getrennt und dennoch<br />

räumlich eingebettet, bietet Jaumann klassische Kochkurse an. Zusätzlich<br />

werden zu jeder Jahreszeit passende Gerichte als Schwerpunkt<br />

gesetzt. Abgerundet wird das Angebot der Kochschule durch die Programmreihe<br />

„Jaumann & Friends", in deren Rahmen sich Gastköche aus<br />

der Spitzengastronomie ein Stelldichein geben und ihr Wissen und Können<br />

weitergeben. Auf die dritte Säule hat Thomas Jaumann sein facettenreiches<br />

Catering gestellt. Ob Business-Lunch im Büro, Hochzeitsfeier<br />

auf einem Schloss oder Großveranstaltung – mit seiner langjährigen Erfahrung<br />

bürgt der Küchenchef für die perfekte Umsetzung.<br />

Seine Lehre absolvierte Thomas Jaumann in Nassau an der Lahn, schloss<br />

mit Auszeichnung ab und ging anschließend nach Spanien. Es sollte ein<br />

langer Weg durch viele Küchen der Welt werden, bis ganz nach oben in<br />

die Spitzengastronomie schaffte es der Bendorfer.<br />

Seine letzte Station: Küchendirektor der Dinner-Show von Jamie Oliver.<br />

Doch zurück zu den Anfängen: Sternekoch Hans-Peter Wodarz holte ihn<br />

Mitte der achtziger Jahre in die „Ente vom Lehel", damals eine feste Größe<br />

in den Top 10 der deutschen Restaurants. Als Wodarz Deutschlands<br />

erste Dinner-Show „Panem et Circenses" gründete, folgte ihm Thomas<br />

Jaumann und schaffte das Kunststück, Spitzengastronomie und Dinner-<br />

Show so zu vereinen, dass die Qualität des Essens immer auf Sterne -<br />

niveau blieb. „Pomp, Duck and Circumstance" und weitere Stationen<br />

folgten, bis ihn ein Anruf ereilte, der sein Leben nachhaltig ändern sollte.<br />

„Jahrhundertkoch“ Eckart Witzigmann engagierte Thomas Jaumann für<br />

den Aufbau seines „Eckart Witzigmann Palazzo". www.kochplatz.de<br />

Badischer<br />

Culatello<br />

Ein Haus, zwei Konzepte, ein Credo: Leidenschaft Landküche.<br />

Das heißt für Joachim Kaiser in Nördlingen:<br />

engagierte Regionalküche mit überwiegend aus dem<br />

Nördlinger Ries gewachsenen Produkten. Die authentische<br />

Donau-Rieser Küche unter dem Kodex des „Geopark<br />

Ries kulinarisch" setzt auf traditionelle Verarbei -<br />

tung, fundiertes Handwerk nach Gesichtspunkten<br />

nachhaltiger Landwirtschaft und ganzheitlicher Gastronomie.<br />

Jaumann (rechts) nennt den „Jahrhundertkoch" Eckart Witzigmann<br />

(Mitte mit Vorname Name) „der Chef“, dieser wiederum<br />

revanchiert sich mit „mon général".<br />

38 chefheads 2-20<strong>11</strong>


DIE KOLLEGEN<br />

Joachim Kaiser, Nördlingen<br />

Ambitioniertes Kochen auf höchstem Niveau mit regionalen und internationalen Produkten.<br />

Raffinierte, aromendichte Amuse-Gueule-Menüs. Außergewöhnliche Kreationen, individuell<br />

wählbar, jeder Gang konzentriert sich auf elementare Geschmackserlebnisse. Joachim Kaiser<br />

ist im Alter von gerade einmal 21 Jahren ins kalte Wasser geworfen worden, als er zusammen<br />

mit seiner Frau Evelin „Meyers Keller“ von seiner Mutter übernommen hat. Das Elternhaus war<br />

Gastwirtschaft, er besuchte die Hotelfachschule Speiser am Tegernsee, wo er den richtigen<br />

Kick erhielt, aber nach der Lehre musste er nach Hause in den elterlichen Betrieb. Keine Wanderjahre<br />

in renommierteren Häusern, keine Top-Köche als Ausbilder, die heute in den Restaurantführern<br />

an erster Stelle stehen. Stattdessen fand Joachim in der Küche seinen Weg und<br />

Evelin im Service. Ihr erfüllender Lebensinhalt war und ist es noch heute, die Gäste glücklich<br />

zu machen. Wer die zwei einmal erlebt hat, spürt die Herzlichkeit und muss sich hier einfach<br />

wohlfühlen.<br />

„Ich bin völlig von den Socken“, sagt Joachim Kaiser bei unserem Besuch an einem sonnigen<br />

Tag im Mai. Seit Ende Januar 20<strong>11</strong> serviert der Sternekoch in seinem Wirtshaus Meyers Keller<br />

täglich ein vegetarisches Menü. „Das Interesse bei unseren Gästen war von Anfang an da, aber<br />

wie groß die Nachfrage jetzt tatsächlich ist, finde ich einfach unglaublich. Selbst viele überzeugte<br />

Fleischesser bestellen das Gemüse-Menü. Sie wollen einfach mal eine Pause einlegen!“<br />

Für Joachim Kaiser, der seit Beginn an gemeinsam mit Werbefachmann Peter Urban Frontmann<br />

der Initiative „Geopark Ries kulinarisch“ im beschaulichen Nördlingen ist, war der praktische<br />

Guido Fritz zu Besuch bei Neu-Mitglied<br />

Joachim Kaiser (rechts) in Nördlingen.<br />

Der Stern vor der Tür des Restaurants<br />

signalisiert: Hier gibt’s Haute Cuisine!<br />

chefheads 2-20<strong>11</strong> 39


Der italienische<br />

„König der Schinken“<br />

hat hier seine<br />

Entsprechung im Ries<br />

Schritt zu einer bewussteren und kreativeren Ernährung die<br />

logische Folge: „Seit Langem ist es mir ein Anliegen, die wieder<br />

kultivierten alten Gemüsesorten – ein wichtiger Teil des<br />

Projektes – unseren Gästen genussvoll näher zu bringen. Und<br />

es funktioniert: Die einen genießen den fast vergessenen Geschmack,<br />

die anderen (selbst langjährige Vegetarier) entdecken<br />

völlig neue Kompositionen.“<br />

Gastlichkeit auf höchstem Niveau und viele Aktionen rund um<br />

Essen und Trinken, schönes Ambiente, gepflegte Tafelkultur<br />

und ideenreiche Frische-Küche – aus der Landküche rational<br />

und regional, aus der Kreativ-Küche engagiert und inspiriert –<br />

für jeden Geschmack und jeden Anspruch stehen Joachim Kaiser<br />

und seine Frau Evelin. „Wir sind SlowFood-Fördermitglied<br />

und aktiv bei den Jeunes Restaurateurs d'Europe. Ich freue<br />

mich, jetzt auch bei den <strong>ChefHeads</strong> – Club der Küchenchefs<br />

Mitglied zu sein und aktiv am Netzwerk der Kulinarik teilzunehmen.“<br />

Das Haus, in dem Joachim Kaiser seine Gäste verwöhnt, wurde<br />

1880 als klassischer Bier-Lagerkeller gebaut, wie es sie mehrfach<br />

auf der Marienhöhe gibt. Normalerweise war die Brauerei<br />

in der Stadt und der dazugehörige Keller außerhalb, hier allerdings<br />

wurde das Bier im Haus gebraut. Meist gab es über den<br />

Kellern Sommerausschank, so auch in Nördlingen. Seit den<br />

1930er-Jahren ist das Anwesen im Besitz der Familie. Joachim<br />

Kaisers Mutter war selbst noch Braumeisterin, die bis 1974<br />

hauptsächlich Weizenbier braute.<br />

Ideal sind die aus dieser Zeit stammenden Gewölbekeller, in<br />

denen heute der Wein des Restaurants ruht und der Kellerschinken<br />

unter speziellen Bedingungen 30 Monate reifen<br />

kann. Echter „Rieser Culatello Riserva“ entsteht so. Der italienische<br />

„König der Schinken“ hat hier seine Entsprechung im<br />

Ries: Joachim Kaisers „KellerSchinken“!<br />

Bester Schinken aus der Ober- und Unterschale, nur mit Meersalz<br />

mit natürlichem Algenanteil und Pfeffer gewürzt, in der<br />

Schweinsblase gebunden. Zwei Jahre in den zehn Meter tiefen<br />

Kellern unter Edelschimmel gereift. Das spezielle Kellerklima<br />

mit seiner eigenen Flora macht ihn einzigartig unter den<br />

luftgetrockneten Schinken. Ein unvergleichlicher Geschmack<br />

– am besten hauchdünn aufgeschnitten!<br />

Bei Joachim Kaiser können die Gäste den „Rieser Culatello Riserva“<br />

nun selber probieren – oder aber auch über den Online-<br />

Shop für zu Hause bestellen.<br />

Guido Fritz<br />

Wir <strong>ChefHeads</strong> begrüßen Joachim „Jockel“ Kaiser als Mitglied<br />

in unserer Runde und freuen uns, ihn bei einigen unserer Charity-Events<br />

für die Stiftung KinderHerz dabei zu haben.<br />

Meyers Keller<br />

Marienhöhe 8, D-86720 Nördlingen<br />

Tel.: 09081/4493<br />

Fax: 09081/24931<br />

restaurant@meyerskeller.de<br />

http://meyerskeller.de/<br />

40 chefheads 2-20<strong>11</strong>


Neben elegant kann Jockel Kaiser auch<br />

rustikal: In seinem Nördlinger Wirtshaus<br />

sitzen die Gäste von „Meyers Keller“<br />

auf Holzbänken vor den blanken<br />

Steinwänden.<br />

chefheads 2-20<strong>11</strong> 41


Auf den Punkt gekocht<br />

Kunst kommt von Können und wer das Catering von Kirberg bestellt,<br />

bekommt Kochkunst. Egal ob für zwei oder für 1.000 Gäste<br />

Ein besonderes Ereignis will gefeiert werden: Im Museum für<br />

Ostasiatische Kunst begeht ein großer Konzern sein fünfjähriges<br />

Börsenjubiläum. Während die Moderatorin Minh Khai Phan<br />

Thi 80 VIP-Gäste begrüßt, heißen die Servicekräfte von Kirberg<br />

Catering die internationalen Gäste mit Fingerfood und Getränken<br />

herzlich willkommen. Von allen unbemerkt wirbeln im Zelt<br />

hinter der Location zahlreiche kochende Hände, um die Vorspeisen<br />

mit warmem Kabeljau in wenigen Minuten fliegend schicken<br />

zu können. Der Zeitplan ist minutiös einzuhalten. 80 Teller<br />

stehen bereit: Hier ein paar Nudeln, dort Sesammousse und daneben<br />

etwas Pak Choi. In der Zwischenzeit gart der Kabeljau,<br />

bevor er – auf den Punkt – seinen Platz auf dem Teller findet<br />

und serviert wird. Das sechsköpfige Küchen-Team von Kirberg<br />

Catering arbeitet Hand in Hand mit dem Sternekoch Wolfgang<br />

Pade im Zelt hinter dem Museum. Fingerfood, kalte und warme<br />

Vorspeisen sowie Hauptgang und Dessert wollen vollendet<br />

werden – alles à la minute.<br />

„Fünf Jahre Börsenjubiläum“ ist die Basis für das Catering-Angebot. Im<br />

engen Dialog mit dem Kunden und der Agentur entwickelt das Kirberg-<br />

Projektteam ein Foodkonzept, das dem Thema des Abends entspricht<br />

und die Gäste begeistert. Doch wie findet man das gewünschte Konzept<br />

für die vollendete Veranstaltung? „Ob für zwei oder für 1.000 geladene<br />

Gäste – zu einer erfolgreichen Eventplanung gehört immer dieselbe Vorgehensweise:<br />

Suche das richtige Thema. Finde den individuellen Zugang.<br />

Erfahre die Vorlieben. Lasse deiner Fantasie freien Lauf. Schaffe<br />

Möglichkeiten echter Begegnungen!“, erklärt Jutta Kirberg, Geschäftsführerin<br />

und Inhaberin von Kirberg Catering. Für das Börsenjubiläum<br />

heißt das: Asiatische Genusskultur. Regionale Produkte. Kluge Gastlichkeit.<br />

Und – als Highlight – ein Überraschungsgast: Wolfgang Pade, dem<br />

Vorstand des Unternehmens bestens bekannt. Sternekoch Pade hält<br />

seit 15 Jahren einen Michelin-Stern in Verden an der Aller und ist Profi<br />

am eigenen Herd. Er und Küchendirektor Volker Beuchert, seit 2008 Mitinhaber<br />

des Eventcaterers Kirberg, haben früher bereits zusammengearbeitet.<br />

Nachdem das Gesamtkonzept abgenickt ist, gibt es aus Küchensicht<br />

noch viel zu klären. Das Menü wird entwickelt, die Rezepturen abgestimmt<br />

und die Logistik muss gut geplant sein. Alle verstehen ihr Handwerk.<br />

Wolfgang Pade ist Chef am A-la-carte-Herd. Die Kirberg-Profis<br />

kennen sich im Catering bestens aus. Das Wichtigste ist gute Planung.<br />

„Beim Außer-Haus-Geschäft muss man sich gut überlegen, welche<br />

Handgriffe vor Ort noch möglich sind. Was kann vorbereitet werden, um<br />

entsprechende A-la-carte-Qualität auch beim Catering auf den Tisch zu<br />

bringen“, erklärt Volker Beuchert. Mark Deitelhoff, Küchenchef bei Kirberg<br />

und seit 2004 an Bord, ergänzt: „Man kann sich nicht einfach umdrehen<br />

und nach dem Schneebesen greifen. Man muss ihn vorher<br />

einpacken.“ Auf der Basis – à la carte und außer Haus – erfolgt die Abstimmung<br />

zwischen Beuchert und Pade für das Menü. Zwei, drei Tage<br />

vor der Veranstaltung beginnen die Vorbereitungen. Kirbergs Köche und<br />

42 chefheads 2-20<strong>11</strong>


CATERING<br />

Kulinarische Kunstwerke von<br />

Volker Beuchert, Wolfgang Pade<br />

und Matthias Schneider (Bild unten<br />

v. l. n. r.) haben Kirberg Catering<br />

einen ausgezeichneten Ruf<br />

eingebracht.<br />

chefheads 2-20<strong>11</strong> 43


Fingerfood<br />

Sauerteig-Brotchip-Röllchen mit Avocadocreme<br />

Ziegenkäsecreme mit Chili-Tomatenmarmelade<br />

Geräucherter Schwertfisch im Noriblatt<br />

Jakobsmuschel auf Rindertatar<br />

Satéspieß vom Hühnchen mit Speck<br />

Rinderfilet im Sesammantel mit Wasabi-Mayonnaise<br />

Vorspeisen – Walking Dinner<br />

Frühlingsrolle mit Lab Gai gefüllt auf asiatisch mariniertem<br />

Ragout von Paprika, Spinat und Shiitake<br />

Krustentiertatar mit Orange, Black Tiger Garnele<br />

und hausgemachtem Safran-Chilieis<br />

Confierter Kabeljau auf Pak Choi mit Sesam-„Mousse“ und Udon-Nudeln<br />

Geeiste Kartoffel-Fenchelsuppe Sashimi vom Wildlachs<br />

Basmatireis mit gebackenen Calamaretti<br />

Gazpacho vom Kopfsalat mit in Ingwersalz gebeiztem Kalbsrücken<br />

Hühnchen-Saté mit Mangosalsa<br />

Zwischengang<br />

Tomaten-Caipirinha mit Crushed Ice von klarem Tomatensaft<br />

Hauptgang<br />

Brust vom Bio-Schwarzfederhuhn im Südtiroler Speck gefüllt mit<br />

Büffelmozzarella, gebackenen und gefüllten Zucchiniblüten auf<br />

Zucchinigemüse, Paprika vom Holzkohlegrill und Rauch-Kartoffeln (Foto)<br />

Perfektes Finishing in der Location (oben), ehe der<br />

charmante Service die Gäste verwöhnen kann.<br />

Flying Dessert<br />

Carameleis mit Himbeergelee und salzigen Milchcouverture-Blättern<br />

Cacaoflan auf Amaretto- und Espressogelee mit Mascarponesauce<br />

Lanxess „Magnum“ Grüntee Eis am Stil mit Chili-Schokoladenmantel<br />

Crema Catalana légère mit gebratener Ananas und Safran-Vanilleeis<br />

„Spiegelei“ – Mango-Verkapselung auf Buttermilchmousse<br />

44 chefheads 2-20<strong>11</strong>


CATERING<br />

So lässt’s sich feiern: Zuerst kleine<br />

Häppchen beim Get -ogether und<br />

dann Brust vom Bio-Schwarzfederhuhn<br />

im Südtiroler Speck als Hauptspeise<br />

– Kirberg Catering ist nicht<br />

ohne Grund zum „Caterer des Jahres<br />

2010“ ausgezeichnet worden.<br />

Kirberg GmbH<br />

Catering Fine Food<br />

Gewerbehof 18<br />

51469 Bergisch Gladbach<br />

Tel.: 02202/24030<br />

info@kirberg-catering.de<br />

www.kirberg-catering.de<br />

ein Koch aus dem Pade-Team schmeißen die Herde an.<br />

Die Brust vom Schwarzfederhuhn des Hauptgangs wird<br />

gefüllt, gerollt und vakuumiert. Zusammen machen sie<br />

das Mise en place in der Kirberg-Küche. Alles wird nach<br />

Köln transportiert. In der fertig aufgebauten Zeltküche<br />

hinter dem Museum sind die Speisen verräumt und aufgebaut.<br />

Jetzt beginnt das Finishing – die A-la-carte-<br />

Qualität immer vor Augen. Der Überraschungsgast und<br />

Sternekoch stößt dazu und legt gemeinsam mit dem<br />

Kirberg-Team letzte Hand an. Die Schwarzfederhuhn-<br />

Brust wird bei Niedrigtemperatur vor Ort gegart. Die<br />

Haut knusprig gebacken – sie toppt später den Teller.<br />

Nach der Begrüßung mit Fingerfood und Schampus<br />

werden die Gäste durch die asiatische Ausstellung geführt.<br />

Dann heißt es an einer langen, stilvoll gedeckten<br />

Tafel Platz nehmen. Das Menü wird geschickt und Gang<br />

für Gang serviert.<br />

Zu später Stunde: Die Gäste sind begeistert. Das Konzept<br />

ist aufgegangen. Nach dem Dinner werden die<br />

Zelte abgebrochen. Jeder Handgriff muss sitzen. Alles<br />

hat seinen Platz. Das Feierabendbier schmeckt. Alle lehnen<br />

sich entspannt zurück. Das war ein Erfolg.<br />

Birgit Franke<br />

Gegründet: 1982<br />

Geschäftsführer: Jutta Kirberg, Thomas Lehmann, Volker Beuchert<br />

Küchenchef: Mark Deitelhoff<br />

Mitarbeiter: 40 und eigener Pool an<br />

erfahrenen Kellnern & Köchen<br />

Catering: bis 5.000 Personen<br />

Aktionsradius: deutschlandweit<br />

Arbeitsbereich: Markenlaunch, Modenschau, Tagung, Produkt -<br />

präsentation, Messe, Party, Preisverleihung,<br />

Jubiläum<br />

Ausbildungen: Event-Kaufleute, Personaldienstleistungskaufleute<br />

und Weiterbildungen<br />

Eigene Gastronomie:<br />

Restaurant Schloss Morsbroich in Leverkusen<br />

www.restaurant-schloss-morsbroich.de<br />

Auszeichnungen: Platz 3 im Eventcatering-Ranking 20<strong>11</strong> des<br />

Blach Report, Caterer des Jahres 2010 durch<br />

Catering inside in der Kategorie Food-Konzepte<br />

& Ausstattung, Conga Award 2009 für die Top<br />

10 im Messe- und Eventservice, red dot design<br />

award 2009 für Imagebroschüre Momente #1<br />

chefheads 2-20<strong>11</strong> 45


Fachkompetenz auf allen Posten<br />

Interview mit Küchendirektor Volker Beuchert und Küchenchef Mark Deitelhoff<br />

Wie sind die Abläufe beim Catering aus der Sicht des Küchenchefs?<br />

Volker Beuchert: Wir stellen uns im Catering immer die Fragen ‚Was können wir vorbereiten? Was muss<br />

à la minute gemacht werden?’ Es gibt vieles, was zu beachten ist: Die Auswahl der Zutaten, damit die<br />

Qualität stimmt. Der Aufbau der Küche in der Location, damit die Abläufe stimmen. Transportwege<br />

und Transportzeiten müssen bekannt sein. Für die Küche ist wichtig, ob es warm oder kalt ist oder<br />

drinnen oder draußen stattfindet. Für wie viele Personen wird gekocht? Gibt es während des Menüs<br />

eine Rede? Wann kommen die Gäste? Darauf ist alles abzustimmen.<br />

Mark Deitelhoff: Und das alles unter Berücksichtigung der Hygienevorschriften, deren Einhaltung im<br />

Catering viel aufwändiger sind als im Restaurant. Wir messen Temperaturen und dokumentieren, was<br />

wir herausgeben und wie es ankommt.<br />

46 chefheads 2-20<strong>11</strong>


CATERING<br />

Volker Beuchert, Küchendirektor und Mitinhaber von<br />

Kirberg Catering (rechts, im Gespräch mit Souschef<br />

Matthias Schneider), ist dafür verantwortlich, was<br />

bei Kirberg auf den Teller kommt.<br />

Wie wird das Ganze organisiert?<br />

Volker Beuchert: Unsere Schnittstelle zum Kunden ist die Projektleitung. Sie ist für das Projekt von A<br />

bis Z verantwortlich. Sie bearbeitet das Angebot, schreibt das Konzept, stimmt die Speisenauswahl<br />

und Speisenfolge mit der Küche ab. Sie berät den Kunden. Hört seine Wünsche. Koordiniert alle Abläufe.<br />

Die Projektleitung ist quasi die Schnittstelle zwischen Kunde und Küche. Sie bestellt die Getränke, das<br />

Equipment, das Mobiliar. Bestimmt Frontcooking oder Walking Dinner. Legt die Kleidung fest. Auf dieser<br />

Basis wird die Logistik abgestimmt – alles ist minutiös geplant.<br />

Wie gehen Sie mit den Begebenheiten vor Ort um?<br />

Volker Beuchert: In Locations, die wir nicht kennen, machen wir eine Ortsbesichtigung. Anschließend<br />

werden die Lieferwege besprochen und der Küchenaufbau geplant. Strom- und Wasseranschlüsse<br />

werden festgelegt und andere locationrelevante Voraussetzungen geklärt und von der Projektleitung<br />

mit dem Kunden oder der Agentur abgestimmt.<br />

Kirberg Catering ist bekannt und ausgezeichnet für innovative und trendsetzende Foodkonzepte.<br />

Wie hält sich die Küche auf dem Laufenden?<br />

Volker Beuchert: Wir sind im Team immer im Gespräch. Ansonsten gehören noch Essengehen, Seminare,<br />

Fachzeitschriften, Gäste- und Kundenfeedback, Beobachtung von Branche und Markt mit dazu. Und<br />

der Kontakt mit Kollegen, die am Puls des Zeitgeistes kochen: Stefan Marquard, Wolfgang Pade, Ralf<br />

Zacherl, Mario Kotaska, Joe Gasser, Küchenchef von Alfons Schuhbeck, Paco Roncero, Spaniens „Koch<br />

des Jahres“ und „Bester Koch der Zukunft“, oder Ralf Bos von Bos Food und Wolfgang Otto von Otto<br />

Gourmet – um nur einige zu nennen.<br />

Wie gehen Sie mit neuen Produkten bei Veranstaltungen um?<br />

Volker Beuchert: Neue Ideen, Produkte und Gerichte werden im Vorfeld immer getestet. Solche Tests<br />

stehen oft im unmittelbaren Zusammenhang mit außergewöhnlichen Veranstaltungskonzepten. Wir<br />

entwickeln neue Ideen natürlich auch selbst. Hier bieten sich die Zeiten an, in denen weniger Veranstaltungen<br />

stattfinden. Die Ergebnisse unserer Entwicklungen stellen wir unseren Kunden vor.<br />

Mark Deitelhoff: Da alle Kirberg-Köche aus guten Häusern kommen, haben sie einen entsprechenden<br />

Anspruch an sich und ihre Arbeit. Sie geben Gas. Bei den Projektentwicklungen macht jeder mit. Über<br />

den gesamten Zeitraum macht sich jeder seine Gedanken und in Projektentwicklungsphasen wird viel<br />

ausprobiert. Alle sind mit viel Motivation dabei. Als die Molekularküche Trend war, haben wir einen<br />

Workshop bei Paco Roncero besucht. Den neuen Input haben wir ausprobiert. An unsere Gegebenheiten<br />

angepasst und für unsere Gäste weiterentwickelt. Rezepte geschrieben und das Ganze bei Events<br />

umgesetzt.<br />

Was motiviert Ihr Team außerdem?<br />

Volker Beuchert: Der Erfolg. Neben unseren eigenen Ansprüchen, die Begeisterung unserer Kunden.<br />

Wir sind ausgezeichnet zum Caterer des Jahres und durch Kundenbefragung zur Top drei in Deutschland<br />

chefheads 2-20<strong>11</strong> 47


Mark Deitelhoff, Küchenchef Kirberg Catering: „Wir freuen uns, den <strong>ChefHeads</strong> beigetreten zu sein.<br />

Die neue Vereinigung hat für uns hochinteressante Kollegen aus verschiedensten Bereichen,<br />

mit denen wir uns einen produktiven Austausch wünschen."<br />

– hinter Käfer und Kofler – gewählt. Das macht stolz und motiviert.<br />

Mark Deitelhoff: Wir bereiten hier fast alles frisch zu und kochen alles<br />

selbst. Nicht selbstverständlich in der Catering-Welt.<br />

Herr Deitelhoff, Sie haben bei Jörg Müller auf Sylt gelernt. Was<br />

macht hier bei Kirberg Catering für Sie den Reiz aus?<br />

Mark Deitelhoff: Es ist nie gleich, sondern immer komplett anders und<br />

vor allem sehr breit gefächert. Von großen Veranstaltungen wie Rock<br />

am Ring und dem 24-Stunden-Rennen über Musicalpremieren, Automessen<br />

bis hin zu kleinen, exklusiven Weihnachtsfeiern. Das ist immer<br />

wieder eine neue Herausforderung.<br />

Herr Beuchert, Sie sind seit Mitte der 90er bei Kirberg und seit<br />

2008 Mitglied der Geschäftsführung. Was macht bei Ihnen den<br />

Kick aus?<br />

Volker Beuchert: Bei Kirberg Catering haben alle in der A-la-carte-Küche<br />

gelernt oder gearbeitet. Das ist für mich wichtig. In der A-la-carte-Küche<br />

lernt man, klein, fein und schick zu kochen und anzurichten. Das, was<br />

wir im Kleinen gelernt haben, setzen wir bei Kirberg groß um. Das<br />

schmeckt auch der Kunde. Wir hatten ein Galamenü für 1.000 geladene<br />

Gäste. Da kam der Vorstand zu uns in die Küche und wollte wissen, wie<br />

man es schafft, für 1.000 Leute das Rinderfilet so rosa auf den Punkt<br />

hinzukriegen. Wir hatten unser Ziel erreicht, für 1.000 Gäste genau so<br />

zu kochen wie für zwei.<br />

Was zeichnet die Küche bei Kirberg Catering aus?<br />

Volker Beuchert: Wir haben im Team hohe Fachkompetenz auf allen Posten:<br />

vom eigenen Metzger bis hin zur Pâtisserie.<br />

Mit den neuen <strong>ChefHeads</strong>-Mitgliedern Volker<br />

Beuchert (Küchendirektor und Mitinhaber von<br />

Kirberg Catering) und Mark Deitelhoff<br />

(Küchenchef Kirberg Catering) sprach Birgit<br />

Franke. Die freie Journalistin (Foto) aus Köln<br />

hatte schon in der letzten Ausgabe des Chef-<br />

Heads- <strong>Magazin</strong>s einen Beitrag beigesteuert:<br />

das Porträt über Matthias Ludwigs.<br />

Welcher Aspekt ist noch wichtig beim Catering?<br />

Volker Beuchert: Im Catering lernt man, dass gutes Kochen Grundvoraussetzung<br />

ist, aber nur 50 Prozent des Erfolges ausmacht. Die anderen<br />

50 Prozent liegen in der Logistik und der gesamten Präsentation.<br />

Von Küchenseite her kann man noch so gut vorbereitet sein und noch<br />

so gut kochen. Wenn die Logistik nicht stimmt und die Speisen dem Gast<br />

nicht so serviert und präsentiert werden, wie wir es uns in der Küche<br />

vorstellen, nützt alle Kochkunst nichts.<br />

48 chefheads 2-20<strong>11</strong>


Die Finalisten stehen fest<br />

In Hamburg wurden jetzt die letzen beiden Plätze für das Finale<br />

zum „Koch des Jahres“ vergeben, das im Oktober im Rahmen der<br />

anuga in Köln stattfinden wird. Das erste Finalticket sicherte<br />

sich David Papin, stellvertretender Küchendirektor des LAGO und<br />

Küchenchef des Restaurant Bellavista in Ulm. Beim Hamburger<br />

Vorfinale zeigte er sein Talent mit Gänseleber in Himberessig an<br />

Avocado mit Pfifferlingen als Vorspeise, gefolgt von Rinderfilet mit<br />

Ochsenschwanz-Toast, Blattspinatcreme, Meerettichbutterröllchen<br />

und Eigelb. Das Dessert erfrischte mit Sorbet vom grünen Apfel<br />

mit Aprikosenkompott perfekt abgestimmt mit einer Florentiner-<br />

Hippe mit Vanillecreme (Fotos unten).<br />

Mit Alexander Krob komplettiert der Executive Sous Chef im<br />

Schlosshotel Freisitz Roith in Österreich das teilnehmerfeld des Finales.<br />

2010 gehörte er zu den neun Finalisten des Wettbewerbs<br />

„Die Jungen Wilden“ und war 2005 Chef Patissier der Jugendnationalmannschaft<br />

der Köche Österreichs. Gemäß seinem Lebensmotto<br />

„It's good to be nice but it's nicer to be good“ hat er beim Hamburger<br />

Vorfinale alles gegeben und die Jury begeistert.<br />

Bereits zuvor hatten sich die sechs Konkurrenten der Hamburger<br />

qualifiziert: Beim ersten Vorfinale in Köln triumphierte Oliver Pudimat<br />

von der „Gezeiten Haus Klinik“ (Bonn) mit dem sehr kölschen<br />

Motto: „Habe keine Angst vor der Zukunft – et kütt wie et kütt".<br />

Seine Ausbildung absolvierte er im Restaurant Zur Tant, was ihn<br />

sehr prägte, denn sein damaliger Ausbilder Franz Hütter zählt auch<br />

heute noch zu seinen großen Vorbildern. Schon als Kind entdeckte<br />

Jan Steinhauer vom Gourmetrestaurant Dirk Maus (Essenheim)<br />

seine Liebe zur französischen Esskultur. In Köln qualifizierte er sich<br />

als zweiter Finalist.<br />

Das Stuttgarter Vorfinale entschied Tristan Brandt (Victor's Gourmet-Restaurant<br />

Schloss Berg, Perl-Nennig) für sich. „Wer etwas im<br />

Leben erreichen möchte, muss hart dafür arbeiten," hat der Sous<br />

Chef von Christian Bau erkannt. Mit ihm fürs Finale qualifiziert hat<br />

sich Dominic Decke vom Restaurant 3'60° (Berchtesgaden).<br />

Der erste Finalist aus dem Wettbewerb in Berlin ist Daniel Schöfisch<br />

vom Hauptstadt-Restaurant „Vox“ (Berlin), Der Bachelor of<br />

Science in Culinary Arts variiert zwischen mediterranen, deutschen,<br />

asiatischen und amerikanischen Einflüssen und kombiniert<br />

sie zu einfachen und geschmackvollen Gerichten. Mit ihm zur<br />

anuga fährt Sebastian Frank, Küchenchef des Restaurant Horvath<br />

in Berlin. Der Stil des Österreichers ist maßgeblich von der<br />

traditionellen heimischen Küche geprägt, seine größten Vorbilder<br />

sind seine beiden Katzen, die nichts anderes tun, als „den ganzen<br />

Tag über zu fressen und zu schlafen".<br />

www.kochdesjahres.de<br />

chefheads 2-20<strong>11</strong> 49


Essen, wenn das<br />

Schlucken schwerfällt<br />

„Smoothfood“ will weg vom Einheitsbrei und nutzt dazu<br />

auch Elemente der Molekularküche<br />

50 chefheads 2-20<strong>11</strong>


GEMEINSCHAFTSVERPFLEGUNG<br />

Drei appetitliche Schäume (v. l. n. r.):<br />

Spinat, Kartoffel und Fisch werden mit<br />

Iotazoon aufgekocht, mit Xanthazoon<br />

gebunden und in einer Whiperflasche<br />

aufgeschäumt. Das Ergebnis nennt sich<br />

dann Smoothfood.<br />

Als Küchentrend für Gesunde ist sie schon nicht unumstritten.<br />

Warum also bitte schön sollte der oft angeschlagene Organismus<br />

gerade älterer Menschen oder Behinderter mit Zusatzstoffen<br />

aus der Molekularküche im Essen belastet werden? Nun, es gibt gute<br />

Gründe, warum es zum Beispiel E 406 immer häufiger auf den Speiseplan<br />

in Altenheimen schafft. Agazoon enthält eben dieses Agar Agar<br />

mit der Bezeichnung E 406. Aus Rotalgen oder Seegräsern gewonnen,<br />

geliert es kalte und warme Flüssigkeiten und ist deshalb eine der Substanzen,<br />

die aus „langweiligem Einheitsbrei“ attraktives „Smoothfood“<br />

machen helfen. Appetitliche Speisen, die dazu beitragen können, dass<br />

sich die Senioren wieder ausgewogener ernähren.<br />

Verschiedene Gründe können dazu beitragen, dass der Speiseplan vieler<br />

alter Menschen einseitig und nährstoffarm ist. So kann ein verändertes<br />

Geschmacksempfinden durch Abnahme der Geschmacksknospen auf<br />

der Zunge beispielsweise die Ursache dafür sein, dass viele Senioren<br />

„süße“ Speisen bevorzugen: Sie nehmen diese Geschmacksrichtung besonders<br />

gut wahr und geben daher einem Brötchen mit Fruchtauftstrich<br />

oder einem Dessert den Vorzug gegenüber einem frischen Salat und<br />

dem Vollkornbrot mit magerer Wurst oder Käse. Dass ältere Menschen,<br />

die alleine leben, zudem häufig nicht mehr regelmäßig essen, ihre Speisen<br />

ohne großen Aufwand zubereiten wollen oder es als deprimierend<br />

empfinden, alleine am Tisch zu sitzen, kommt erschwerend hinzu. Werden<br />

ältere Patienten mit Essen versorgt, lehnen sie oft Gerichte ab, die<br />

sie nicht kennen oder die anders als gewohnt zubereitet sind.<br />

Das veränderte Geschmacksempfinden beeinflusst selbstverständlich<br />

auch den Appetit. Die Lust und der Genuss am Essen gehen verloren.<br />

Außerdem können akute Erkrankungen, Schmerzen, aber auch soziale<br />

Faktoren wie Trauer und Einsamkeit zumindest vorübergehend für einen<br />

Appetitverlust verantwortlich sein. Ein Mangel an Bewegung und frischer<br />

Luft trägt zusätzlich dazu bei, dass Appetit und Hungergefühle<br />

schwinden. Darüber hinaus kann im fortgeschrittenen Alter auch das<br />

normale Durstempfinden gestört sein. Deshalb droht neben einer Mangel-<br />

und Unterernährung die Gefahr der Austrocknung.<br />

Werden kauintensive Lebensmittel wie Fleisch, Frischobst oder Vollkornprodukte<br />

gemieden, stecken möglicherweise Kau- und Schluckprobleme<br />

dahinter. Schmerzende Zähne oder schlecht angepasste Zahnprothesen<br />

erschweren das Zerkleinern der Nahrung. Aber auch organische und motorische<br />

Störungen, wie beispielsweise eine Schwächung der Kaumuskeln,<br />

ein Nachlassen des Schluckreflexes, Folgeerscheinungen eines<br />

Schlaganfalls oder der Parkinson-Erkrankung sowie ein Mangel an Speichel<br />

können zu erheblichen Schwierigkeiten beim Kauen und Schlucken<br />

führen.<br />

Für Menschen mit Kau- und Schluckbeschwerden bedeutet das Essen<br />

eine große Anstrengung. Viele verspüren dabei einen starken Husten-<br />

Fünf Zubereitungsformen<br />

Normalkost Eine frische markt- und umweltorientierte Küche mit<br />

Grundzubereitungsarten entsprechend den verwendeten Produkten.<br />

Fingerfood Ableitung der leichten Kost in gewürfelter, von Hand<br />

gut greifbarer Form für Menschen, die nicht mehr mit Messer und<br />

Gabel essen können.<br />

Pürierte Kost Ableitung der leichten Kost in fein gehackter bis<br />

pürierter Form beinhaltet noch Krümelchen, die den Verdauungsprozess<br />

besser anregen.<br />

Passierte Kost Die festen Nahrungsmittel werden durch ein Sieb<br />

getrieben, sodass keine Krümelchen mehr vorhanden sind und die<br />

Kost ohne große Kaubewegungen eingenommen werden kann.<br />

Schaumkost Die festen Nahrungsmittel werden in feinflüssige/<br />

cremige Konsistenz gebracht; diese Creme kann (ggf. angereichert<br />

mit Kalorien oder Eiweiß) ohne Kaubewegung „getrunken“ werden.<br />

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Fünf Sterne für die Heimküche<br />

„Vom fantasielosen Einheitsbrei zum leckeren Essen“ führt das Buch<br />

„smoothfood“ mit Anleitungen und Rezepten.<br />

Die Zubereitung von Mahlzeiten mit geschmeidiger Konsistenz ist auch jenseits von<br />

Krtoffelbrei mit geringem Mehraufwand möglich, verspricht das im Lambertus-verlag<br />

erschienene Buch „smoothfood – 5 Sterne für die Heimküche“. Es wendet sich an<br />

Heimköche, Heimleiter, Einrichtungen der Behindertenhilfe, Pflegende in EInrichtungen<br />

der Altenpflege, Kliniken, Krankenhäuser und Hospizdienste. Nach einer Einführung<br />

in das Beschwerdebild der Kau- und Schluckstörungen folgen zahlreiche<br />

Rezepte. Modellhafte Menüpläne zur praktischen Umsetzung in der Heimküche werden<br />

vorgestellt.<br />

Beerenfrüchte als Gelblöcke stellt<br />

das Buch „smoothfood“ (siehe Kasten<br />

links) unter der Rubrik „Fingerfood“<br />

vor. Die Beeren werden mit<br />

stillem mineralwasser, Staubzucker<br />

und Minzeblättchen mit Agarzoon<br />

gebunden.<br />

Markus Biedermann, Sandra Furer-Fawer und Herbert Thill:<br />

smoothfood – 5 Sterne für die Heimküche<br />

Lambertus-Verlag, ISBN 978-3-7841-1975-5, 25,90 Euro<br />

und Würgereiz, sodass sie sich wiederholt verschlucken oder die Speisen<br />

wieder ausspucken. Doch nicht allein diese körperlichen Probleme erschweren<br />

die regelmäßige, kontrollierte Nahrungsaufnahme. Die Patienten<br />

empfinden es sehr beschämend, wenn ihre Gebrechen in der<br />

Gesellschaft offenkundig werden, weil sie sehr langsam essen müssen<br />

oder ihnen Nahrung aus dem Mund läuft. Um dies zu vermeiden, schränken<br />

sie das Essen und Trinken ein.<br />

Bei dem Begriff Smoothfood handelt es sich um rohe oder gegarte, frische<br />

oder gefrorene, ernährungsphysiologisch hochwertige Lebensund<br />

Nahrungsmittel, die durch Schneiden, Mixen, Pürieren, Passieren, Pacosieren<br />

oder Aufschäumen (iSi-Whip) in eine geschmeidige Konsistenz<br />

(Smoothfood) gebracht werden. Dabei büßen sie ihre ernährungsphy-<br />

siologische Hochwertigkeit nicht ein. Die Smoothfood-Technik<br />

verbindet klassische Zubereitungsarten<br />

mit Anwendungen der Molekularküche.<br />

Durch diese Zubereitungstechnik wird sowohl bei<br />

den Inhaltsstoffen, bei der Konsistenz als auch bei<br />

der Konzentration der Geschmacks- und Aromastoffe<br />

eine außergewöhnlich hohe Qualität erreicht,<br />

was besonders die Ernährung von Menschen mit<br />

einer Schluckstörung entschieden verbessert.<br />

Der Ernährungszustand älterer Menschen ist das Ergebnis einer längeren<br />

Ernährungsgeschichte. Eine bedarfsgerechte, angemessene Ernährung<br />

im Alter kann allfälliges Fehlverhalten vergangener Jahre nicht<br />

vollständig ausgleichen, wirkt sich aber wesentlich auf das physische<br />

und psychische Wohlbefinden des alten Menschen aus. HeimbewohnerInnen<br />

mit ernährungsabhängigen Krankheiten, die sich im Laufe der<br />

Zeit manifestiert haben, wünschen sich eine wertvolle, gesunde Ernährung<br />

und auch optisch ansprechende Mahlzeiten.<br />

„smoothfood. 5 Sterne für die Heimküche“, so heißt die neue (Fach-)Lektüre<br />

von Markus Biedermann, dem „Smoothfood“-Initianten, Sandra<br />

Furer-Fawer und Herbert Thill. Jüngst erschien der Titel im Lambertus<br />

Verlag Freiburg. Mit „smoothfood“ richten sich die Autoren an Fachleute,<br />

52 chefheads 2-20<strong>11</strong>


GEMEINSCHAFTSVERPFLEGUNG<br />

Beim älteren Menschen steht die Vermeidung von<br />

Mangelernährung im Vordergrund, da eine energiedichte<br />

und nährstoffreiche Ernährung durch Stärkung des<br />

Immunsystems Krankheiten vorbeugt und im Krankheitsfall<br />

eine schnellere Genesung und Rekonvaleszenz<br />

ermöglicht. Aufgrund unterschiedlicher altersspezifischer<br />

Probleme bei der Nahrungsaufnahme, hier stehen besonders<br />

Kau- und Schluckprobleme an erster Stelle, können<br />

sich viele ältere Menschen nicht mehr ausgewogen<br />

ernähren. Daher gelingt es nicht mehr ausreichend<br />

Ballaststoffe in Vollkornprodukten, Obst und Gemüse zu<br />

sich zu nehmen. Eiweißhaltige Lebensmittel wie Fleisch<br />

und Fisch sind für die meisten älteren Menschen ebenfalls<br />

nur schwer zu kauen. Da aber auch im Alter genussvolles<br />

Essen Lebensqualität bedeutet, können<br />

Zubereitungsformen, die über das reine Pürieren und<br />

damit Egalisieren jeglicher Nahrung hinausgehen, einen<br />

wichtigen Beitrag zum psychischen und physischen<br />

Wohlbefinden des älteren Menschen leisten.<br />

Dr. med. Ralph Laske, Bergisch Gladbach<br />

Angehörige sowie Einrichtungen, die Menschen, die an Kau- und<br />

Schluckstörungen leiden, pflegen, betreuen und begleiten. „smoothfood“<br />

kann also ein Thema sein für die Heimköchin, – den Heimkoch, die<br />

Heimleiterin, den Heimleiter von Einrichtungen der Altenpflege und der<br />

Behindertenpflegeeinrichtung, aber auch dem Fachpersonal an Kliniken<br />

und Krankenhäusern kann der Titel möglicherweise neues Wissen vermitteln.<br />

Hospizdienste und selbstverständlich pflegende Angehörige<br />

sind weitere interessierte Zielgruppen dieses Buches.<br />

Als gelernter Koch, Diätspezialist und Küchenchef in diversen Altersheimen,<br />

ebenso als Heimleiter und diplomierter Gerontologe kennt Markus<br />

Biedermann die Gastronomie und die Altenpflege aus langjähriger Praxis.<br />

Es war nicht zuletzt die Erfahrung liebloser Essenszubereitung und<br />

uninspirierter Resteverwertung in Heimen und Spitälern, die am Anfang<br />

seiner neuen Esskultur stand. Markus Biedermann hat seine Ideen und<br />

Konzepte zur bedarfsorientierten, in Form gebrachten Feinkost für alte<br />

Menschen in verschiedenen Fachbüchern publiziert. Für seine Innovationen<br />

in der Heimküche und sein Engagement zugunsten von Alzheimer-Patienten<br />

wurde er in Deutschland und in der Schweiz mehrfach<br />

ausgezeichnet. 2007 gründete Biedermann den „Club der Internationalen<br />

Heimköche“ (CIHK). Außerdem ist der Autor Mitbegründer des „Forum<br />

99 – Ihr Partner für Esskultur im Alter“. www.esskultur.ch<br />

chefheads 2-20<strong>11</strong> 53


Ästhetik und Genuss – ohne Fleisch<br />

Ursprünglich wollte Udo Einenkel Rockstar werden. Doch dann wechselte er ins kulinarische<br />

Showbusiness, und machte sich mit seinem Berliner Bio-Restaurant „Abendmahl"<br />

einen Namen. Der ausgebildete Gesundheitsberater, überzeugte Vegetarier und kreative<br />

Foodfotograf hat mit „Vegetarische Verführungen" ein Kochbuch für all jene geschaffen,<br />

die Ernährung mit einer ganzheitlichen, nachhaltigen Lebensweise verbinden und dennoch<br />

auf Ästhetik und Genuss nicht verzichten möchten. Und echte Qualität – so sieht<br />

es Einenkel – muss nicht zwangsläufig mit viel Aufwand verbunden sein. Frei nach dem<br />

Credo: „Ein guter Song klingt auch im Kofferradio. Ein gutes Rezept funktioniert auch auf<br />

dem Campingherd.“<br />

Udo Einenkel: Vegetarische Verführungen, blv,<br />

ISBN 978-3-8354-0765-7, 24,95 Euro<br />

Wildkräuter und Wildgemüse erkennen,<br />

sammeln und genießen<br />

gelingt mit der überarbeiteten<br />

Auflage des Buches von Brunhilde<br />

Bross-Burkhadt hervorragend:<br />

Pflanzenportraits,<br />

Sammeltipps und über 60 Rezepte<br />

voller Vitamine.<br />

Eine bemerkenswerte kleine Praxisbuch-Reihe ist im Leopold<br />

Stocker-Verlag wieder erschienen: Hausmittel und<br />

Heilkäuter, Wildfrüchte, -gemüse, -kräuter sowie Fruchtgemüse<br />

werden klassisch aber sehr informativ präsentiert.<br />

Nicht viel, was eins zu eins in einem Topf endet, aber viele<br />

Informationen zum Nachschlagen und Blättern, Lernen<br />

und Verstehen. Die drei Bücher der Reihe kosten jeweils<br />

16,90 Euro.<br />

Brunhilde Bross-Burkhardt: Wildkräuter<br />

und Wildgemüse, Umschau-Verlag,<br />

ISBN 978-3-86528-256-9, 9,90 Euro<br />

Hausmittel und<br />

Heilkräuter, ISBN<br />

978-3-7020-1300-4<br />

Wildfrüchte, -gemüse,<br />

-kräuter, ISBN<br />

978-3-7020-1299-1<br />

Fruchtgemüse,<br />

ISBN 978-3-7020-<br />

1307-3<br />

Hausgemachtes<br />

und Heilendes<br />

Genau rechtzeitig zur Beerensaison<br />

aber mit viel mehr Tipps rund ums<br />

Likör- und Saftmachen: Vom „Wie’s<br />

geht“ über Kräuter und Früchte bis<br />

hin zu den Klassikern von Kräuterbitter<br />

bis Punsch ein Buch voller<br />

Anregungen zum Selbermachen.<br />

Christiane Holler: Liköre, Säfte & Co., Kneipp-Verlag<br />

ISBN 978-3-7088-0512-2, 14,95 Euro<br />

54 chefheads 2-20<strong>11</strong>


KOCHBÜCHER<br />

Die gesammelten Werke<br />

von Alain Ducasse<br />

Tom Vandenberghe & Eva Verplaetse:<br />

Thai Street Food, Hädecke-Verlag<br />

ISBN 978-3-7750-0547-0, 18 Euro<br />

Authentische Reiseskizzen<br />

„Thai Street Food“ ist mehr als ein Buch mit – dankenswerter Weise –<br />

höchst authentischen Rezepten, die sich nicht hinter allzu exotischen<br />

Zutaten verstecken: Die Autoren nehmen uns mit auf eine Reise durch<br />

Thailand und Bankok, machen Station auf Märkten und in Restaurants.<br />

Zudem ist die Gestaltung so frisch gelungen, dass die Lektüre zum<br />

lustvollen, appetitanregenden Schmökern wird und zugleich auch noch<br />

viel Kultur vermittelt.<br />

Zwei Trends vereint<br />

Nordische Küche ist in. Leichte Küche wird<br />

gewünscht. „Die leichte Küche Skandinaviens“<br />

vereint beide Trends mit schönen<br />

Bildern und interessanten Kombinationen<br />

zu einem inspirierenden Werk, das Spaß<br />

macht. Velbekomme!<br />

Alain Ducasse hat sich nicht nur einen Namen in der Kochgeschichte<br />

gemacht, sondern mit seinen vielfältigen Aktivitäten schon jetzt<br />

eine umfangreiche kulinarische Hinterlassenschaft vorzuweisen.<br />

Fünf „Grands Livres de Cuisine“ (unter „großes“ Buch macht es Monsieur<br />

nicht ...) sind in den vergangenen Jahren erschienen und geben<br />

Einblicke in die Philosophie und die Küchen des ersten und einzigen<br />

Cuisiniers, der zeitgleich dreimal die Höchstwertung von drei Sternen<br />

vom Guide Michelin für seine Kochkunst erhalten hat.<br />

Mit „Ducasse – Die besten Rezepte“ ist nun eine „Röntgenaufnahme“,<br />

wie er es nennt, mit 300 der bereits veröffentlichten 2000<br />

Kreationen neu erschienen. Mehr als 50 Rezepte stammen aus dem<br />

Buch „Bistros, Brasseries und Restaurants de Tradition“, das in deutscher<br />

Sprache nicht erschienen ist. Bei über 700 Seiten Umfang<br />

macht die alphabetische Einteilung durchaus Sinn, auch wenn so<br />

Mandeln auf Makrele folgen. „Auch wenn wir einige Techniken weiterentwickelt<br />

haben, unsere Philosophie hat sich nicht verändert:<br />

Das Produkt ist unser Meister und wir müssen es respektieren“, erklärt<br />

Ducasse, warum auch die über zehn Jahre alten Rezepturen<br />

kaum an Aktualität verloren hätten. Schon die bislang erschienenen<br />

Bücher des Franzosen mit monegassischem Pass wurden zur<br />

Pflichtlektüre für alle Profis, weil Ducasse (neben Joël Robuchon)<br />

wegen seiner hoch entwickelten Kochtechnik als der wichtigste<br />

„Koch der Köche“ gilt – zumindest was die eher klassische Seite der<br />

Küche angeht. Für Profis perfekt: der Ducasse-typische Aufbau mit<br />

detaillierrter Beschreibung des Mise en place und der zeitsparenden,<br />

nicht mehr ganz so aufwändigen Zubereitung.<br />

Alain Ducasse :<br />

DUCASSE - DIE BESTEN REZEPTE, Grand Livre de Cuisine<br />

720 Seiten, Hardcover, 325 x 305 mm<br />

Matthaes Verlag, ISBN: 978-3-87515-057-5, 98 Euro<br />

Trina Hahnemann: Die leichte Küche<br />

Skandinaviens, Umschau-Verlag<br />

ISBN 978-3-86528-718-2, 16,90 Euro<br />

Die Bewertungen<br />

Ein Muss in jeder Küche<br />

Tolles Buch mit wertvollen Tipps<br />

Schönes Buch mit Anregungen<br />

Lohnende Neuanschaffung<br />

Lesenswerte Neuerscheinung<br />

chefheads 2-20<strong>11</strong> 55


Gize Raspberry-Ginseng-Mojito<br />

Der Gize Raspberry-Ginseng-Mojito ist eine ganz besondere Variante<br />

des zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Kuba entstandenen Mojito,<br />

der einer der Lieblingscocktails von Ernest Hemingway gewesen<br />

sein soll. Er verzichtet auf Rum und überzeugt mit dem Geschmackserlebnis<br />

ausgereifter Himbeeren.<br />

Rezept (1 Person)<br />

14 cl Gize+ Raspberry–Ginseng<br />

2 cl Lime Juice<br />

0,5 cl Weißer Rohrzuckersirup<br />

9 Himbeeren<br />

8 Minzblätter<br />

Eiswürfel<br />

Die Himbeeren und Minzblätter abspülen und vorsichtig trocken tupfen.<br />

Je 6 davon zusammen mit 3 Eiswürfeln in einen Whiskey Tumbler<br />

oder ein Longdrink-Glas geben. Gize+ Raspberry-Ginseng, Lime<br />

Juice und Rohrzuckersirup gut verrühren oder in einem Shaker schütteln<br />

und das Glas damit auffüllen. Mit 3 Himbeeren am Spieß und<br />

etwas Minze dekorieren und sofort mit Strohhalm servieren.<br />

Gold Award und Happy Hour<br />

Sommer, Sonne, Strand und Cocktails – wie auch immer die<br />

bunten „Hahnenschwanz“-Drinks nun zu ihrem Namen gekommen<br />

sein mögen, sie sind heute aus keiner Bar mehr<br />

wegzudenken und ein „Must“ für jede Party. Und dabei<br />

muss es nicht einmal die alkoholhaltige Variante sein, um<br />

für gute Laune zu sorgen.<br />

Passend zur Sommerzeit hat Gize gemeinsam mit dem „Barkeeper<br />

des Jahres“ Mirko Gardelliano, der in den Robinson Clubs für Barkultur<br />

und aufregende Drinks zuständig ist, spritzig-fruchtige Cocktails kreiert.<br />

„Das Gold-gefilterte Mineralwasser mit seinen ausgefallenen<br />

Fruchtnoten wie Lemon-Elderflower, Raspberry-Ginseng, Pear-Vinegar<br />

oder Pineapple-Coconut ist eine exzellente Grundlage für<br />

Cocktails – klassisch oder modern, alkoholisch oder alkoholfrei“, so<br />

der mehrfach ausgezeichnete Barkeeper. Dass Gardellianos Begeisterung<br />

für Gize keine zufällige ist, zeigen auch die Finalist Awards,<br />

die Gize als „Best New Flavoured Water“ bei den Water Innovation<br />

Awards 2010 oder als „Best New Non-Alcoholic Beverage“ bei den<br />

Gulfood Awards 20<strong>11</strong> in Dubai erhalten hat. Lust auf launige Cocktails?<br />

Dann seien Sie selbst doch einmal Barkeeper, greifen Sie zum<br />

Shaker und laden Ihre Freunde zur Happy Hour mit Gize ein.<br />

Ausgezeichnetes Luxuswasser aus Kanada: iF Packaging<br />

Award fürs Flaschendesign und Gold Award fürs Marketing.<br />

56 chefheads 2-20<strong>11</strong>


PARTNER-HOTELS<br />

Die Partner-Hotels der <strong>ChefHeads</strong><br />

Gute Adressen – nicht nur für unsere Mitglieder<br />

Wellnesshotel Palmenwald<br />

Lauterbadstraße 56<br />

D-72250 Freudenstadt<br />

Tel.: +49 (0) 7441 8887-0<br />

Fax: +49 (0) 7441 8887-<strong>11</strong>1<br />

Email: info@palmenwald.de<br />

www.palmenwald.de<br />

Das Wellnesshotel Palmenwald Schwarzwaldhof in Freudenstadt (***s) ist<br />

das letzte Juwel in der Kollektion „Sharlopov hotels”, mit Hauptsitz in Sofia,<br />

Bulgarien. „Sharlopov hotels” ist die erste private, bulgarische Hotelkette<br />

und einer der Pioniere in den Wellness- und SPA-Hotels der höheren Klasse<br />

in Bulgarien. Für die Leistungen und Errungenschaften in diesem Bereich<br />

wurde die Kette bereits des Öfteren ausgezeichnet.<br />

Grand Hotel Esplanade Berlin<br />

Lützowufer 15<br />

D-10785 Berlin<br />

Tel.: +49 (0) 30 25 47 80<br />

E-Mail: info@esplanade.de<br />

www.esplanade.de<br />

Nur 600 m vom schönen Tiergarten entfernt erwartet Sie das 5-Sterne-Designhotel<br />

Esplanade im Herzen von Berlin mit Blick auf den Landwehrkanal.<br />

Freuen Sie sich auf elegante Unterkünfte und moderne Wellnesseinrichtungen<br />

mit Innenpool..<br />

Romantik- & Wellnesshotel<br />

Deimann<br />

Winkhausen 5<br />

D-57392 Schmallenberg<br />

Tel.: +49 (0) 2975-810<br />

E-Mail: info@deimann.de<br />

www.deimann.de<br />

Traditionsbewusst gehen wir mit der Zeit. Denn der Charakter und Stil eines<br />

Gutshofs machen nach wie vor den Charme unseres Hauses aus, das wir gemeinsam<br />

in der dritten und vierten Generation führen. Mit Herz und Verstand.<br />

Wellness - Stärken Sie Vitalität und Lebensfreude.<br />

Ganz gleich, ob Sie lieber aktiv oder passiv neue Kräfte sammeln, unsere<br />

3.200 m² große Vital-Oase wird Sie an Körper und Geist erfrischen.<br />

Wellnesshotel Lindenwirt****<br />

Unterried 9,<br />

D-94256 Drachselsried<br />

Tel. +49 (0) 99459510 –<br />

Fax +49 (0) 9945 951299 –<br />

Email: info@hotel-lindenwirt.de<br />

www.hotel-lindenwirt.de<br />

Nach umfangreichem Um- und Neubau unseres beliebten Wellnesshotels<br />

heißen wir Sie im „neuen“ 4-Sterne-Hotel Lindenwirt herzlich willkommen!<br />

Neu, weil wir Ihnen viele neue Angebote und Leistungen vorstellen werden,<br />

die Ihren Aufenthalt bei uns noch gemütlicher, komfortabler, entspannender<br />

und abwechslungs-reicher machen werden: So dürfen wir Sie in insgesamt<br />

26 zusätzlichen neuen Zimmern, Appartements und Suiten begrüßen.<br />

Wellnesshotel Palmenwald<br />

Repetalstraße 219<br />

D-57439 Attendorn<br />

Tel.: +49 (0) 27 21 1 310<br />

E-Mail: info@platte.de<br />

www.platte.de<br />

Inmitten einer der schönsten und beliebtesten Landschaften Westfalens,<br />

im Herzen des Südsauerlandes – versteckt zwischen Wäldern, Wiesen und<br />

Feldern – mutet das Romantikhotel Platte aus der Ferne an wie ein kleines<br />

Fachwerkdorf. Das Bächlein Repe, das unserem romantischen Tal seinen<br />

Namen gab, plätschert verträumt vorbei. Einfach wohlfühlen, einen Urlaub<br />

lang. Dieses kleine, ländliche Paradies liegt viel näher als Sie denken.<br />

Waldhotel Davos<br />

Buolstrasse 3<br />

CH-7270 Davos Platz<br />

Tel. +41 (0)81 415 15 15<br />

E-Mail: info@waldhotel-davos.ch<br />

www.waldhotel-davos.ch<br />

Das stilvoll 4-Sterne Superior Hotel in Davos (Schweiz) ist das perfekte Haus<br />

für Individualisten, Genussmenschen und Ruhesuchende, die Entspannung<br />

und Abstand vom hektischen Alltag suchen. An einzigartiger und ruhiger<br />

Aussichtslage gelegen, bietet es einen einmaligen Panoramablick auf Davos<br />

und die umliegenden Berggipfel. Das geschichtsträchtige Haus, bis 1957<br />

als Waldsanatorium geführt, war Vorbild für den weltberühmten Roman „Der<br />

Zauberberg“ von Thomas Mann.<br />

W<br />

L<br />

D<br />

chefheads 2-20<strong>11</strong> 57


ÜBER DEN TELLERRAND<br />

Executive-Chef Sven Kracht blickt für die <strong>ChefHeads</strong><br />

auf die große weite Köche-Welt.<br />

Artgerechte Haltung<br />

Mund auf und raus aus der Legebatterie der Köche!<br />

„Zukunft durch Leistung!“ Na gut, ist ja nicht so, dass man dafür nichts tun möchte. „Leistung ist aber nicht alles!“ Klingt<br />

nach einem Loser, dem der Tag schon viel zu lang erschien. So weit zur Sichtweise. Kommen wir zu den tatsächlichen<br />

Verhältnissen in den Küchen von heute.<br />

Dort steht geschrieben: „Suchen wieder dringend Küchenpersonal. Führungspersöhnlichkeiten. Kreativ, stressresistent,<br />

kalkulationssicher, an selbstständiges Arbeiten gewohnt, überdurchschnittlich belastbar, berufserfahren.“ In Wahrheit<br />

geboten wird dagegen ein lärmbelasteter Arbeitsplatz, Tageslicht (Einfall von rechts hinten) mit etwas Glück inklusive.<br />

Gezahlt wird für den Verzicht auf das Privatleben ein großzügiges Taschengeld. Ach ja: „Der Verantwortungsbereich<br />

Ihrer Zuständigkeit erstreckt sich über 16 Stunden in sieben Tagen.“ Interesse?<br />

Andere Berufsgruppen nennen das einen „General-Manager“. Mit etwas Glück wird man in den ersten Tagen von kriegerischen<br />

Handlungen verschont, dafür in ein humanitäres Krisengebiet verlegt: Seite an Seite mit drei Völkern und<br />

neun Nationen für mehr Toleranz unter Gesichtspunkten der Funktionalität. Ein Extrem jagt das andere: eiskalt oder<br />

sauheiß, zwischen Katastrophe und Routine, im fliegenden Wechsel.<br />

Klar stemmen wir das, der Rest läuft mit, wird abgespult, angegast und chic geschickt. Die Berufsehre steht auf dem<br />

Spiel, der letzte Gast bestellt um fünf vor elf das Fünf-Gang-Menü. Aber wer beißt schon die Hand, die ihn füttert?<br />

Wer nun auf geschichtliche Sequenzen verweist und mutig zitiert („Wo Bestrafungen groß sind, sollten auch die Belohnungen<br />

groß sein“), dem wird erklärt, dass der Gast nun mal nicht mehr Geld für Essen zahle.<br />

Aber bei Eiern funktioniert das doch auch: Vielleicht wäre der Gast bereit, für die Produkte frei laufender Köche mehr<br />

auszugeben? Bei denen, die in „Bio-Umständen“ arbeiten, schmeckt es bestimmt auch besser! Fehlt nur noch ein Fernsehteam,<br />

das auf die katastrophalen Haltungsumstände aufmerksam macht ...<br />

Aber, es gibt sie ja noch, die netten, aufmerksamen, belohnungsintensiven Arbeitsplätze mit Streicheleinheiten! Von<br />

denen hört man auch immer mehr als von den anderen. Klar mache ich mit meiner Legebatterie keine Werbung. Ihr<br />

Weicheier! Stellt euch nicht so an! Der Fraß ist gut und billig, die Zahlen geben uns doch recht. Aha! Kopf oder Zahl,<br />

Hopp oder Top, hire and fire, hau raus die Scheiße, halt’s Maul und arbeite!<br />

Nun, wer haut’s denn raus? Die Küche ist stärker denn je. Mund auf und raus, statt Augen zu und durch. Auch das geht<br />

im Team leichter. Auf die Frage, wie seine Köche heißen, sollte der Betrieb zumindest eine Antwort wissen. Ansonsten<br />

nehmen wir den Umstand zum Anlass. Kopf oder Zahl?<br />

sven.kracht@chefheads.eu<br />

Fotoquellen: Titelfoto Koppert Cress, Seite 4–5 Markus Haxter, Seite 12 Eickhoff, Fritz, Seite 13 Fritz, Seite 20–25 Koppert Cress, Seite 42 bis 47 Kirberg Catering, Seite 34<br />

bis 45 Claudia Stern Seite 54 gize.com, Seite 55 links oben: Reed Exhibitions Messe Wien/vanderdan.com.<br />

Alle anderen Fotos: Klaus Lawrenz (www.qualitaeter.de)<br />

58 chefheads 2-20<strong>11</strong>


Weil Geschmack verbindet.<br />

Das <strong>ChefHeads</strong>-<strong>Magazin</strong> im Abo für 15 Euro<br />

(drei Ausgaben pro Jahr, für <strong>ChefHeads</strong>-Mitglieder im Jahresbeitrag enthalten)<br />

Jetzt direkt abonnieren ...<br />

Ja, ich bestelle das <strong>ChefHeads</strong>-<strong>Magazin</strong> zum Preis von 15 Euro/Jahr<br />

(innerhalb Deutschlands) ab der kommenden Ausgabe:<br />

Nr. 5 | 20<strong>11</strong><br />

Das Abo kann 4 Wochen vor Ende der Bezugszeit gekündigt<br />

werden, ansonsten verlängert sich das Abo automatisch um<br />

ein weiteres Jahr.<br />

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sie nicht binnen 14 Tagen schriftlich , widerrufen wird.<br />

Zur Wahrung der Frist genügt die rechtzeitige Absendung<br />

des Widerrufs. Die Kenntnisnahme dieser Hinweise bestätige<br />

ich mit meiner 2. Unterschrift.<br />

Ausfüllen und absenden an:<br />

<strong>ChefHeads</strong> – Club der Küchenchefs<br />

Am Lingenstock 42, 51515 Kürten<br />

Telefax 02207/704165<br />

aufnahme@chefheads.de<br />

2. Unterschrift<br />

... oder Mitglied bei den <strong>ChefHeads</strong> werden!<br />

Alle Informationen zur Mitgliedschaft finden Sie im Internet unter<br />

www.chefheads.de oder rufen Sie uns an: Telefon 02207/704164.


Anette Closheim<br />

Weingut Konrad Closheim<br />

Nahe<br />

Zu unseren Weinen empfehlen wir<br />

Original SELTERS, den zertifizierten Weinbegleiter<br />

Theresa Breuer<br />

Weingut Georg Breuer<br />

Rheingau<br />

Johannes Graf<br />

von Schönburg-Glauchau<br />

Weingut Schloss Westerhaus<br />

Rheinhessen<br />

DIE CHEFHEADS<br />

Carmen Krück<br />

Weingut Werner Krück<br />

Pfalz<br />

Der Ursprung guten Geschmacks<br />

SELTERS Leicht<br />

Dezent feinperlend der perfekte Begleiter zu trockenen Weißweinen mit ausgeprägter<br />

Säure, aus z. B. Riesling, Weißburgunder und leichten Rotweinen aus z. B. Pinot Noir<br />

SELTERS Naturell<br />

Lässt mit zurückhaltender Stille kraftvolle, körperreiche Weiß- und Rotweine,<br />

wie z. B. Barrique-Weine bestens zur Geltung kommen<br />

SELTERS Classic<br />

Mit seinem ausgewogenen Kohlensäuregehalt ideal zu milderen Rebsorten wie z. B.<br />

Gutedel, Silvaner, Grauburgunder und edelsüßen Weinen<br />

Original SELTERS ist exklusiver Partner der Sommelier Union Deutschland, des Deutschen Weininstitutes, der Generation Riesling und des Rheingauer-Weinverbandes.<br />

Detailinformationen zur wissenschaftlichen Studie<br />

der Hochschule RheinMain / Fachbereich Geisenheim finden Sie unter www.selters.de

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