ChefHeads-Magazin #01/10
DIE No.1 - Das gedruckte ChefHeads-Magazin als ePaper zum nachlesen, erschienen im Februar 2010
DIE No.1 - Das gedruckte ChefHeads-Magazin als ePaper zum nachlesen, erschienen im Februar 2010
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Nr. 1 – Februar 20<strong>10</strong> 6 Euro www.chefheads.de<br />
<strong>ChefHeads</strong><br />
Das <strong>Magazin</strong> aus dem Club der Küchenchefs<br />
Zuckerbäcker<br />
Georg Maushagen zum<br />
Ehrenpräsidenten ernannt<br />
Sous-vide<br />
Das schonende Garen im Vakuum erlebt eine Renaissance<br />
Anuga<br />
Rückblick auf die<br />
Messe in Köln<br />
Daniel Birkner<br />
kocht in Bochum für die<br />
Gesellschaft Harmonie<br />
Weil Geschmack verbindet. <strong>ChefHeads</strong>
Frontcooking mit der Lizenz zum Durchatmen: „Bühne frei!“ für das<br />
mobile Kochsystem BLANCO COOK.<br />
Das fahrbare Absaugmodul entfernt wirkungsvoll Fett, Feuchtigkeit und<br />
störende Gerüche aus den Kochdämpfen. Die leichten und kompakten<br />
Auftisch-Kochgeräte bieten Ihnen große Möglichkeiten auf kleinem Raum.<br />
Mit BLANCO COOK können Sie braten, kochen, grillen, frittieren, warmhalten,<br />
präsentieren – Energie sparend, effizient und verführerisch.<br />
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Getestet und für „sehr gut“<br />
befunden:<br />
95 % weniger Geruch,<br />
99 % weniger Kochdämpfe.*<br />
* Gemessen und bescheinigt vom Institut für<br />
Arbeits- und Sozialhygiene Stiftung (IAS),<br />
Karlsruhe: Wirkungsgrad der Geruchsminderung<br />
zwischen 95 % und 96 %. Fett-Aerosol-<br />
Abscheidegrad im Koch- und im Gästebereich<br />
99 %. Gesamturteil „sehr gut“.<br />
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12. bis 17. März 20<strong>10</strong>,<br />
Halle A4, Stand <strong>10</strong>3<br />
Europe – Africa – Middle East<br />
Distinguished Development<br />
Design Award 2009
INHALT<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />
ich freue mich sehr, Ihnen unsere erste Ausgabe des neuen <strong>ChefHeads</strong>-<br />
<strong>Magazin</strong>s vorstellen zu dürfen. Die Herausgabe dieses <strong>Magazin</strong>s ist für<br />
die Chefkochvereinigung <strong>ChefHeads</strong> ein wichtiger Schritt zum Ausbau<br />
ihres Netzwerkes. Denn so besteht neben der Online-Plattform im Internet<br />
(www.chefheads.de) ein weiteres Medium, über das wir relevante<br />
Informationen zu unserer Vereinigung präsentieren können.<br />
Thematisch richtet sich das <strong>Magazin</strong> speziell an die Bedürfnisse unseres<br />
Berufsstandes, wobei die Themenpalette sowohl für zukünftige, derzeitige<br />
als auch ehemalige Küchenchefs von Interesse sein wird.<br />
Ich möchte betonen, dass wir dieses <strong>Magazin</strong> für Sie gestalten und<br />
daher auch auf Ihr Feedback angewiesen sind! Bitte schreiben Sie uns,<br />
welche Themen Sie interessieren, reichen Sie Artikel ein und äußern Sie<br />
Wünsche und Anregungen für neue Kategorien. Wir freuen uns über<br />
jeden Hinweis, Lob sowie konstruktive Kritik und versprechen, das <strong>Magazin</strong><br />
bei Bedarf entsprechend zu erweitern.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Lektüre der ersten Ausgabe!<br />
4 | Rückblick: Die <strong>ChefHeads</strong> auf dem Weltköchetag<br />
6 | Weil Geschmack verbindet: Jetzt Mitglied werden!<br />
7 | Georg Maushagen zum Ehrenpräsidenten ernannt<br />
8 | Das Culinary-Team<br />
9 | Neues von den Kolleginnen und Kollegen<br />
<strong>10</strong> | Sous-vide<br />
Das schonende Garen im Vakuum ist wieder in Mode<br />
14 | Neue Produkte für die Gastronomie<br />
18 | Räucherlachs: neue Chance für ein verrufenes Produkt<br />
20 | Lese-Genuss rund um die Küche<br />
22 | Rezepte von Dieter Müller und Georg Maushagen<br />
26 | Kollegen-Porträt: Daniel Birkner, Gesellschaft Harmonie<br />
32 | Fotoimpressionen: Die Anuga-Messe in Köln<br />
34 | Über den Tellerrand: „Lust am Stress? Täglich!“<br />
Ihr Guido Fritz<br />
Präsident<br />
Bensberger Str.17, 51515 Kürten-Spitze<br />
Tel.: 02207/704164, Fax: 02207/704165<br />
Mail: magazin@chefheads.eu<br />
V. i. S. d. P.: Guido Fritz<br />
chefheads 1-20<strong>10</strong><br />
Das Chefheads-<strong>Magazin</strong> erscheint in der rhein&berg Verlagsges. mbH<br />
Konzeption, Layout & Redaktion:<br />
LAWRENZ – Die Qualitäter, Großdresbach 5, 51491 Overath<br />
www.qualitaeter.de, Telefon 02204/768698, Fax 02204/768699<br />
Druck und Vertrieb:<br />
RASS GmbH & Co. KG, Höffenstr. 20–22, 51469 Bergisch Gladbach<br />
www.rass.de, Telefon 02202/29949-0, Fax 02202/29949-27
Welt-Köche-Tag 2009<br />
Den Rahmen des Welt-Köche-Tag 2009 im August<br />
nutzen die <strong>ChefHeads</strong> und das Culinary<br />
Team „Let’s go magic Germany“ zur intensiven<br />
Promotion in eigener Sache. Kochen mit Kindern<br />
(großes Bild mit Werner Fischer) stand da in zwei<br />
Showküchen ebenso auf dem Programm, wie<br />
Pâtisserie von „Törtchen Törtchen“, Gaumenschmaus<br />
der „11ten Generation“ oder eigens<br />
kreierte Gourmetgerichte: Dieter Müller (kleines Bild oben)<br />
kochte mit Team „Kabeljau auf Emulsion von Basilikum und<br />
Olivenöl auf Kartoffelstampf“ für einen guten Zweck. Die<br />
Sterneköche Egbert Engelhardt und Kazuya Fukuhira bewiesen,<br />
wie lecker Bratwürstchen und Frikadellen ohne<br />
den Zusatz von Geschmacksverstärkern und Konservierungsmitteln<br />
schmecken, und Chocolatier Torsten Schön -<br />
eich zauberte mit Matthias Ludwigs (Pâtissier des Jahres<br />
2009) ausgefallene Dessertvariationen, die (fast) zu<br />
schade zum Essen waren.<br />
4 chefheads 1-20<strong>10</strong>
KOCHMOMENT<br />
chefheads 1-20<strong>10</strong> 5
Weil Geschmack verbindet ...<br />
Guido Fritz<br />
Präsident & Gründer<br />
Telefon 02207/704164<br />
guido.fritz@chefheads.eu<br />
Dieter Müller<br />
Ehrenpräsident<br />
dieter.mueller@chefheads.eu<br />
Georg Maushagen<br />
Ehrenpräsident<br />
Telefon 0211/464748<br />
info@maushagen.de<br />
Christiane-Anja Möcklinghoff<br />
Geschäftsführerin Kochmobil<br />
Mitgliederverwaltung,<br />
Telefon 02207/704164<br />
info@kochmobil.de<br />
Peter Schärer Landesbeauftragter Schweiz,<br />
Executive Head-Chief<br />
Restaurant Kronenhalle, Zürich,<br />
Telefon +41 4426/29900<br />
peter.schaerer@chefheads.eu<br />
Thomas M. Walkensteiner<br />
Landesbeauftragter Österreich, Küchendirektor<br />
Hotel Schloss Fuschl am Wörthersee<br />
Telefon +43 6229/2253–0<br />
thomas.m.walkensteiner@chefheads.eu<br />
... sollten auch Sie ein ChefHead werden!<br />
In unserem Club der Küchenchefs finden die Entscheidungsträger der Küche schnelle Antworten auf die täglich steigenden Anforderungen eines<br />
immer anspruchsvoller werdenden „Publikums". Im deutschprachigen Raum sind wir die erste Vereinigung, in der die „Sterne-Küche", die gehobene<br />
Hotellerie und die Gemeinschaftsverpflegung eine Symbiose bilden. Aufnahmekriterium für unsere Chefkochvereinigung ist: Sie sind Patron, Küchenchef,<br />
Sous-Chef oder Pâtissier und haben Lust, Kontakte zu pflegen und Ihr Netzwerk aufzubauen.<br />
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6 chefheads 1-20<strong>10</strong>
DIE CHEFHEADS<br />
Georg Maushagen<br />
zum Ehrenpräsidenten<br />
der <strong>ChefHeads</strong> ernannt<br />
„Mit der Ernennung von Georg Maushagen zum Ehrenpräsidenten<br />
der <strong>ChefHeads</strong> würdigen wir seine herausragende<br />
handwerkliche und künstlerische Leistung. Gleichzeitig<br />
möchten wir damit auch dazu beitragen, dass das traditionsreiche<br />
Handwerk der Konditoren und der Pâtisserie in<br />
der Gastronomie wieder die Aufmerksamkeit erhalten, die<br />
sie verdienen. Georg Maushagen ist für den Berufsnachwuchs<br />
Ansporn und Vorbild zugleich."<br />
Mit diesen Worten überreichte <strong>ChefHeads</strong>-Clubpräsident Guido<br />
Fritz dem Düsseldorfer Pâtissier im Oktober des letzten Jahres<br />
die Urkunde anlässlich der Ernennung von Georg Maushagen<br />
zum Ehrenpräsidenten der <strong>ChefHeads</strong>. Eine Auszeichnung, die<br />
bislang alleine Dieter Müller zuteil geworden war.<br />
1983 hatte sich Georg Maushagen zusammen mit seiner Frau<br />
Brigitte selbstständig gemacht. Sie führen das „Weekend-Café<br />
Maushagen" und die „Manufaktur für Confiserie & Zuckerbäckerei"<br />
in Düsseldorf. In ihrem Betrieb fördern sie Jugendliche und<br />
bilden diese zu Konditoren aus – oft zählen ihre Auszubildenden<br />
zu den Innungsbesten.<br />
Einem breiteren Publikum ist Georg Maushagen auch als Autor<br />
und Verleger bekannt, die Fachbücher „Faszination in Zucker"<br />
und „Faszination in Marzipan" stammen aus seiner Feder.<br />
Seit 2004 tritt Georg Maushagen jeden Mittwoch live in der Sendung<br />
„Süße Sünde“ im WDR-Fernsehen bei „Daheim & Unterwegs“<br />
auf. Mit seinem Können und seiner Persönlichkeit hat er diese Sendung<br />
ganz wesentlich geprägt.<br />
Kleine und große Unternehmen gehören zu den Auftraggebern von<br />
Georg Maushagen: Auf Firmen-Events sind so die Mercedes-C-<br />
Klasse, eine viereinhalb Meter hohe Torte, aber auch Bohrmaschinen<br />
oder Heringstöpfe süße Hingucker. Bei Staatsempfängen (für Präsident<br />
Putin und das japanische Kaiserpaar in Düsseldorf) zeigte der<br />
Pâtissier seine (Handwerks-)Kunst. Und die Hilfsaktion für UNICEF<br />
brachte Georg Maushagen mit Prominenten wie Michail Gorbatschow,<br />
Sir Peter Ustinov oder Franz Beckenbauer in Kontakt, die<br />
von ihm ihr Ebenbild in Zucker entgegennehmen konnten. Zwölf<br />
Jahre lang befuhren Brigitte und Georg Maushagen zudem alljährlich<br />
zur Jahreswende die Weltmeere auf dem Kreuzfahrtschiff<br />
„MS Europa". Im Auftrag der Reederei Hapag Lloyd gaben<br />
sie für die Gäste Seminare in der Kunst der Marzipan- und<br />
Zuckergestaltung.<br />
Zu musealen Weihen kam Maushagens Nachbildung des<br />
Zucker-Banketts „Jülicher Hochzeit", das 1585 anlässlich<br />
der Hochzeit von Jacobe von Baden und Kurfürst Johann-<br />
Wilhelm zu Jülich-Kleve-Berg erstmals angefertigt worden<br />
war und eine stolze Fläche von rund 20 Quadratmetern<br />
einnimmt.<br />
www.maushagen.de<br />
chefheads 1-20<strong>10</strong> 7
DAS CULINARY-TEAM<br />
René Bizimana<br />
Betriebs- und Küchenleiter in den Helios-Kliniken,<br />
Krefeld<br />
René Dahlenburg<br />
QM bei der Schubert Unternehmensgruppe,<br />
Düsseldorf<br />
Maximilian von der Dovenmühle<br />
Kochlehrling AachenMünchener Versicherung,<br />
Köln<br />
Werner Fischer<br />
Küchenmeister<br />
Guido Fritz<br />
Küchenleiter im Evangelischen Krankenhaus,<br />
Bergisch Gladbach<br />
Neuer Premium-Partner<br />
Culinary-Team von Blanco CS ausgestattet<br />
Die Firma BLANCO CS GmbH + Co. KG mit Sitz in Oberderdingen ist seit<br />
dem 1. Januar 20<strong>10</strong> neuer Premium-Partner der <strong>ChefHeads</strong>. Auf dem<br />
Welt-Köche-Tag 2009 besiegelten Rolf Waldi (Geschäftsführer<br />
BLANCO), Frank Höck (Vertriebsleiter CS Deutschland) und <strong>ChefHeads</strong>-<br />
Präsident Guido Fritz mit einem Handschlag und einem Gläschen Sekt<br />
die neue Partnerschaft.<br />
Das Culinary-Team der <strong>ChefHeads</strong> wird sein Augenmerk vor allem auf<br />
das neue „BLANCO COOK“-Frontcooking-System richten. Für zukünftige<br />
Auftritte, bei denen eine mobile Küche benötigt wird, werden die Chef-<br />
Heads das „BLANCO COOK" einsetzen.<br />
www.blanco.de<br />
Stephan Fuhrmann<br />
Chef-Pâtissier im Hotel Bachmaier,<br />
Tegernsee<br />
Patrick Jabs<br />
Selbstständig (WDR-Fernsehkoch)<br />
Georg Kienzl<br />
Inhaber Catering & Eventberater,<br />
Bensheim<br />
Ron Kueper<br />
Inhaber Culinaria Catering,<br />
Hamburg<br />
Marcus Lücker<br />
Küchenchef im Restaurant Le-Pierrot,<br />
Köln<br />
Das Frontcooking-System BLANCO COOK in Aktion: Das mobile<br />
Wrasen-Absaugmodul BC ES ist stets da, wo man es braucht.<br />
Sein mehrstufiges Filtersystem befreit die Kochdämpfe zuverlässig<br />
von Fett, Feuchtigkeit und störenden Gerüchen, völlig<br />
unabhängig von stationären Dunstabzugshauben.<br />
Matthias Ludwigs<br />
Törtchen Törtchen,<br />
Köln<br />
Stefan Richter<br />
Koch im Seniorenpark Carpe diem,<br />
Niederselters/Hasselbach<br />
Dieter B. Schmidt<br />
Küchenmeister, Livecooking,<br />
Trebur<br />
Das Culinary-Team<br />
Unser „Culinary-Team“ aus Experten und Küchenmeistern ist bei Messeauftritten und<br />
für Events der Premium-Partner bundesweit im Einsatz.<br />
Dieter Senghas<br />
Küchenmeister<br />
Frank Thul<br />
Küchenmeister<br />
Marco Wulf<br />
QM bei der Schubert Unternehmensgruppe,<br />
Düsseldorf<br />
Weitere Team-Mitglieder:<br />
Daniel Birkner Küchenchef und Inhaber Gesellschaft Harmonie<br />
Marko Gärtner Gastronomieleiter Genuss & Harmonie Gastronomie<br />
Markus Haxter Inhaber Cuisine Concept<br />
Jörg Kreidler Küchenmeister Unilever<br />
Stefan Madeheim Küchenchef im Atoll Ocean Resort, Helgoland<br />
Christian Musiol Chef-Pâtissier im Leonardi-SV, München<br />
Ralph Rößner Freelancer<br />
Björn Waßmuth Executive Chef Yachts of Seabourn<br />
8 chefheads 1-20<strong>10</strong>
MITGLIEDER<br />
Erstes Team-Treffen mit Nestlé Professional<br />
„Chef“-Produkte des neuen Premium-Partners unter der Lupe<br />
Am 23. Oktober 2009 war die Hauptküche des<br />
Evangelischen Krankenhauses in Bergisch<br />
Gladbach Schauplatz einer Küchenparty der<br />
besonderen Art: <strong>ChefHeads</strong>-Premium-Partner<br />
Nestlé Professional stellte sein neuestes Produkt<br />
aus der „Chef“-Serie vor, den Fischfond.<br />
Nun gibt es neben den bisher schon erschienenen<br />
Geschmacksrichtungen wie Grandjus,<br />
Rinder-, Kalbs-, Geflügel-, Gemüse-, Pilz- und<br />
Wildfond diesen feinen Fischfond, der die<br />
Saucen zu Fischgerichten unterstreicht.<br />
Der küchenfachliche Berater, Kollege Donald Mattern (Foto: links), hielt in gewohnter Weise einen gelungenen<br />
Vortrag über das neue Produkt. Eingeladen hatte Oliver Käckenhoff (rechts), Verkaufsleiter Food<br />
für die Region West bei Nestlé Professional. Als Gastgeber hatte Guido Fritz in seiner Funktion als Betriebs-<br />
und Küchenleiter in die Küche des Evangelischen Krankenhauses eingeladen. Es wurde reichlich gekocht,<br />
verköstigt und diskutiert. „Alle hatten mächtig Spaß und freuen sich schon auf die nächste<br />
Küchenparty. Vielleicht bei einem von euch?“, rief Fritz seine Kollegen zur Wiederholung des Events auf.<br />
Wer Interesse daran hat, eine Küchenparty mit Kollegen und Partnern auszurichten, kann sich bei der Chef-<br />
Heads-Geschäftsstelle melden.<br />
www.nestleprofessional.com<br />
Michael Kreiling wollte nach<br />
dem Aus der „Graugans“ im Kölner<br />
Hyatt seine Gäste mit euroasiatischer<br />
Küche in der „King<br />
Kameha Suite“ im Kölner Rheinhafen<br />
verzaubern. Prompt wurde<br />
er von Marcellino’s zum „Newcomer<br />
des Jahres“ erkoren, ehe im<br />
Januar das Aus kam: Location<br />
verkauft, der Plan eines À-lacarte-Restaurants<br />
vom neuen<br />
Besitzer wieder aufgegeben.<br />
Quelle: www.istockphoto.com Fotograf: LUGO<br />
Matthias Ludwigs (Pâtisserie „Törtchen<br />
Törtchen“, Köln) hat mit seiner Kreation „Ein<br />
Zebra vor der Sonne Japans“ (Amarulaparfait<br />
mit Passionsfrucht, Mandeln & Yuzu) bei der<br />
Amarula Dessert Challenge in Schuhbeck's<br />
Kochschule in München den zweiten Platz belegt. Gewonnen<br />
hat Ulrich Kohler (Restaurant Thun in Weiden), Sebastian Prüßmann<br />
(Restaurant Dieter Müller, Berg. Gladbach) wurde Dritter.<br />
Stefan Madeheim<br />
hat Ende November<br />
2009 seine neue Stelle<br />
auf Helgoland angetreten.<br />
Dort steht<br />
der ehemalige Küchenchef des Kölner<br />
Hotels „Im Wasserturm“ jetzt in gleicher<br />
Position im „Atoll Ocean Resort“ am Herd.<br />
Es gibt viele Wege<br />
zum Glück:<br />
Herzkranken Kindern zu<br />
helfen ist einer davon!<br />
In Deutschland kommen jedes Jahr<br />
ca. 7.000 Kinder mit einem kranken<br />
Herzen auf die Welt. Ihre Hilfe kann<br />
die bestmögliche Versorgung dieser<br />
kleinen Kinderherzen sichern.<br />
Investieren Sie in eine lebenswerte<br />
Zukunft herzkranker Kinder als Stifter<br />
oder Spender!<br />
Über einen Spendenscheck der <strong>ChefHeads</strong> in Höhe von 300 Euro freute sich Sebastian Hamsch<br />
stellvertretend für die Geschäftsführerin der Stiftung KinderHerz, Sylvia Paul. Als Charity-<br />
Partner liegt den <strong>ChefHeads</strong> das Ziel der Stiftung besonders am Herzen.<br />
www.stiftung-kinderherz.de<br />
Spendenkonto<br />
National-Bank AG<br />
Konto-Nr.: 355 909<br />
BLZ: 360 200 30<br />
Gern informieren wir Sie über die<br />
Arbeit der Stiftung KinderHerz:<br />
Telefon: 02 01 / 8 73 35 67,<br />
www.stiftung-kinderherz.de<br />
chefheads 1-20<strong>10</strong> 9
Unter Vakuum haben die Aromen der Gewürze genug Zeit, sich mit dem Fleisch<br />
zu verbinden. Weil das Eiweiß bei den niedrigen Gartemperaturen nicht gerinnt<br />
und der Fleischsaft erhalten bleibt, liefert das Sous-vide-Verfahren ausgesprochen<br />
schmackhafte Ergebnisse.<br />
<strong>10</strong> chefheads 1-20<strong>10</strong>
TITELTHEMA<br />
Im Jahr 1974 beklagte das französische Drei-Sterne-Restaurant „Troisgros“ in Roanne, dass beim<br />
Kochen über 40 Prozent der Stopfleber verschwanden. Nach mehreren Tests schafften es George Pralus<br />
und Bruno Goussault, diesen Schwund auf rund 5 Prozent zu verringern: Es war ihnen gelungen, eine<br />
Terrine im Vakuum zu kochen und trotz der Plastikverpackung den Originalgeschmack zu erhalten.<br />
Der Beginn des Sous-vide-Verfahrens.<br />
Sous-vide<br />
Das schonende Garen im Vakuum ist wieder in Mode<br />
„Jean Troisgros hat mir sogar bestätigt, dass er noch nie eine so gute<br />
Stopfleber gekostet hatte! Der Erfolg ermunterte mich, es mit Fisch,<br />
Fleisch und Gemüse zu versuchen. So entstanden mehr als 600 Rezepte“,<br />
wird George Pralus zitiert. Abgeleitet von den ersten Versuchen<br />
durch Pierre Troisgros wurde diese Technik unter dem Namen Sous-vide<br />
(aus dem Französischen für „unter Vakuum“) zu einer der spektakulärsten<br />
Garmethoden der letzten 35 Jahre. Heute ist das Sous-vide-Kochen,<br />
zumindest in der gehobenen Gastronomie, in aller Munde, doch der Weg<br />
dahin war lang und steinig.<br />
Wenn über „Sous-vide“ geredet wird, ist das Thema nicht ausschließlich<br />
eine relativ neue Garmethode, sondern vielmehr eine epochale Entwicklung<br />
in Sachen Texturverbesserung und Aromatransfer. Dass die Entwicklung<br />
der Sous-vide-Küche mehr als drei Jahrzehnte brauchte, um die<br />
heutige Akzeptanz zu erfahren, lag dabei nicht an den phänomenalen<br />
Resultaten – diese standen immer außerhalb jedes Zweifels. Es waren<br />
eigentlich immer nur die nicht vorhandenen technischen Voraussetzungen,<br />
die den Gastronomen das Nutzen dieser Technik erschwerten.<br />
Ohne Vakuumiergerät und ein Heißwasserbad, bei dem die Wassertemperatur<br />
genau einstellbar ist, war das Sous-vide-Verfahren nicht durchführbar.<br />
Herkömmliche Heißwasserbäder (Bain-Marie) zeigten zu große<br />
Temperatur schwankungen, sowohl in der Wassertemperatur als auch in<br />
der Hitzeverteilung im Becken. Doch gerade die Genauigkeit der Wassertemperatur<br />
ist ein wichtiger Indikator für den Erfolg der Technik. Erst<br />
die Riege der ersten Molekularköche von Ferran Adrià und Heston Blumenthal<br />
trieben die Entwicklung der Heißwasserbäder in die Richtung,<br />
die sie für die heutigen Gastronomieküchen nutzbar und vor allem bezahlbar<br />
machten. Zu Anfang wurden Geräte aus der Labortechnik, wie<br />
sie von der Firma Julabo hergestellt werden, auf die Ansprüche der Gastronomie<br />
umgebaut. Diese Geräte lieferten zwar schon sehr früh erstaunliche<br />
Ergebnisse, hatten aber große Probleme mit dem Klima, das<br />
in den Profiküchen von Wasserdampf und Fett erfüllt war. Später wurden<br />
Geräte von Küchenprofis, wie die der Firma <strong>10</strong>0% Chef in Spanien,<br />
konzipiert, die dieses Problem zwar in den Griff bekamen und auch mit<br />
einer Vielzahl von Kochprogrammen aufwarten konnten, jedoch sehr<br />
chefheads 1-20<strong>10</strong> 11
Den kaum zu beschreibenden Aromatransfer des Sous-vide-Verfahrens ermöglichten lange Zeit nur Geräte aus der Labortechnik.<br />
Mittlerweile können Wasserbäder, Bad- und Einhängethermostate (wie die Geräte von Julabo, oben von links) mit einer Vielzahl<br />
von Kochprogrammen aufwarten. Die neue Produktserie der „Thermalisierer“ aus dem Hause Domnick (oben rechts) machen<br />
Sous-vide jetzt auch ohne kostenintensive Geräteanschaffungen möglich. Die drei Modellgrößen hat Tüftler Frank Domnick nach<br />
seinen Töchtern benannt.<br />
hochpreisig waren, wie die Julabo-Geräte. Erst in allerjüngster Vergangenheit<br />
ist dank der Akribie des Tüftlers Frank Domnick seiner gleichnamigen<br />
Firma eine bahnbrechende Entwicklung gelungen. Domnick<br />
nennt seine Sous-vide-Geräte „Thermalisierer“. Gegenüber den anderen<br />
Sous-vide-Geräten sind die Thermalisierer nicht nur immun gegen Fett<br />
und Wasserdampf, sie sind auch noch kinderleicht zu reinigen und preisgünstig.<br />
Der Thermalisierer kommt ohne Wasserpumpe, Tauchsieder und<br />
Filter aus. Er sieht auch nicht so aus wie ein Aquarium mit überdimensionierter<br />
Technik, sondern wie ein Wasserbad mit einem Deckel darauf.<br />
Mikrotechnologie hält die Wassertemperatur gradgenau auf Temperatur,<br />
und die Edelstahlwanne lässt sich nach der Benutzung einfach mit<br />
einem Tuch auswischen. Damit ist die Sous-vide- Technik für jedermann<br />
erhältlich, bezahlbar und nutzbar.<br />
Doch was unterscheidet diese Technik von den anderen bekannten Gartechniken?<br />
Die Sous-vide-Technik ist eine moderne Niedrigtemperatur-<br />
Technik, die den unschlagbaren Vorteil hat, dass das Gargut während<br />
der Garung weder mit dem Kochwasser noch mit Luft in Berührung<br />
kommt. Das Kochwasser würde das Gargut auslaugen und die Gewürze<br />
abwaschen. Die Garung in freier Luft würde das Gargut austrocknen und<br />
den wertvollen Säften, die das Gargut saftig und schmackhaft machen,<br />
12 chefheads 1-20<strong>10</strong>
den Weg nach draußen öffnen. Im Vakuum kann beides nicht passieren.<br />
Wenn jetzt noch die Erkenntnisse der Niedrigtemperaturgarung mit in<br />
das Paket aufgenommen werden, ist ein großer Schritt in die Richtung<br />
der perfekten Haptik gemacht. Doch Haptik und Saftigkeit sind nur ein<br />
Teil des kulinarischen Erlebnisses, das durch die Sous-vide-Garung möglich<br />
ist. Die Krönung des Ergebnisses ist der Aromatransfer innerhalb des<br />
Vakuums.<br />
Anhand eines Trüffelgerichts ist das Ergebnis einfach zu erklären: Fischfilet<br />
mit schwarzem Trüffel, zum Beispiel mit einem Stück Steinbutt oder<br />
weißem Heilbutt. Wird dieses Filet pochiert, gewürzt und mit schwarzen<br />
Trüffelscheiben überhobelt, wäre dies bereits eine kleine Delikatesse.<br />
Das Fischfilet jedoch mit gewürztem Olivenöl bestrichen, üppig mit<br />
hauchdünn gehobeltem schwarzen Trüffel belegt, dann vakuumiert und<br />
etwas über 30 Minuten bei 50°C in den Thermalisierer gegeben, ergibt<br />
ein kulinarisches Ereignis und entspricht ohne Mehrkosten oder Mehraufwand<br />
den Ansprüchen höchster Küchenkunst.<br />
Wie aber kommt dieser Unterschied zustande? Beim Pochieren werden<br />
Temperaturen über 61°C erreicht. Das Eiweiß im Fischfilet beginnt dabei<br />
auszuflocken (bei 72°C gerinnt es sogar!), das Kochwasser entzieht dem<br />
Fischfilet die aromatische Eigenflüssigkeit. Es müssen Unmengen an<br />
Gewürzen ins Kochwasser gegeben werden, von denen nur ein Bruchteil<br />
den Fisch aromatisiert. Gewürzt wird eigentlich erst hinterher, was eine<br />
sehr oberflächliche Würzung ist. Die am Ende darübergehobelten Trüffel<br />
haben keine Zeit mehr, den Fisch zu aromatisieren – sie sind kaum mehr<br />
als ein weiteres Gewürz. Anders bei der Sous-vide-Garung: Die Olivenöl-<br />
Gewürzmischung und die Trüffel haben viel Zeit, sich mit dem Fisch zu<br />
vermählen. Die Temperatur zwischen 44°C und 61°C lässt die Kollagene<br />
im Fischfleisch schmelzen und sich in Gelatine umwandeln. Das Vakuum<br />
drängt die Aromen in den Fisch, wo sie eine Verbindung mir der Eigenflüssigkeit<br />
eingehen. Nach etwa 30 Minuten ist die Kerntemperatur von<br />
50°C erreicht und der Umwandlungsvorgang beendet. Besser kann man<br />
dieses Gericht nicht zubereiten!<br />
Und das war noch ein Kinderspiel: Fleischgerichte, die weitaus mehr Kollagene<br />
haben, können 20, 30 oder 40 Stunden im Vakuum gegart werden,<br />
da das Eiweiß wegen der niedrigen Temperatur nicht gerinnt und<br />
der Fleischsaft im Fleisch enthalten bleibt. Das Ergebnis ist eine Fleischkonsistenz,<br />
die sich nur mit „butterzart“ und „saftig“ umschreiben lässt,<br />
und eine Aromatik, die dem Wort eine ganz neue Bedeutung gibt. Komplizierte<br />
Vorgänge, wie das Pochieren einer Gänsestopfleber, lassen sich<br />
nicht nur technisch kinderleicht bewerkstelligen, sondern sind auch kostentechnisch<br />
hochinteressant. Während bei der herkömmlichen Methode<br />
oft bis zu 40 Prozent Fett ausgetreten sind, liegt der Fettverlust bei der<br />
Sous-vide-Garung unter 5 Prozent. Hinzu kommt der Aromatransfer.<br />
Im Vakuum braucht es nur eine Messerspitze „Quatre Épices“ (Gänselebergewürz)<br />
und eine Prise „Sel Rose“ und einen Spritzer Beerenauslese<br />
in den Beutel mit der Leber, und nach dem Erreichen der Kerntemperatur<br />
bekommen Sie eine Foie gras, wie sie heute noch im „Troisgros“ serviert<br />
wird. Dem Restaurant, das seine drei Sterne immer noch, und besonders<br />
wegen solcher Gerichte, Jahr für Jahr erhält.<br />
Ralf Bos<br />
Garen im Vakuum<br />
Möglichkeiten und Rezepte<br />
Das Buch „Sous-vide – Garen im Vakuum" von<br />
Viktor Stampfer gibt eine Einführung in die verschiedenen<br />
Garverfahren, Temperaturen, Ver -<br />
schweißarten, Gläser und vieles mehr. Detaillierte<br />
Informationen über Geräte, Lagerung sowie die<br />
Prozesse des Garens werden durch einen Ausblick<br />
auf die Chancen in der Gastronomie abgerundet.<br />
Die zahlreichen Grundrezepturen lassen<br />
sich beliebig mit den etwa 70 verschiedenen<br />
Kreationen kombinieren. Die fachliche und technische<br />
Meisterlichkeit von Viktor Stampfer macht<br />
dieses Werk zu einem unverzichtbaren Fachbuch.<br />
Unvergleichliche Aromen und Texturen, problemloses<br />
Garen auf den Punkt, begleitet von handfesten<br />
wirtschaftlichen Vorteilen: Dank der<br />
speziellen Möglichkeiten erschließt das Sousvide-Verfahren<br />
ganz neue Wege in der Profiküche<br />
– insbesondere Catering und Buffetvorbereitung<br />
profitieren davon.<br />
Fisch, Geflügel, Fleisch und Desserts – mit Sousvide<br />
entlockt Stampfer allen Produkten neue Geschmacksfacetten.<br />
Ob Safrangelee mit Rochenflügeln,<br />
extrazart geschmorte Rinderbacken mit<br />
glasiertem Gemüse oder karamellisierter Rhabarber<br />
mit gebackenen Schokotrüffeln und Vanilleeis.<br />
Über 60 Rezepte zeigen die ganze Vielfalt<br />
des Sous-vide-Garens: Marinieren, Kurzgaren,<br />
Schmoren oder Pochieren – für alle Techniken<br />
finden sich Beispiele und viele Grundrezepte, die<br />
individuell variiert werden können.<br />
Auch Tipps zum professionellen<br />
Anrichten und zu den<br />
notwendigen Voraussetzungen<br />
in der Küche fehlen nicht. Die<br />
Einleitung von Bruno Goussault<br />
bietet zudem interessante und<br />
detaillierte Einblicke in Voraussetzungen,<br />
Grundlagen und<br />
Möglichkeiten des Sous-vide-<br />
Garens und die richtigen Temperaturbereiche<br />
dafür.<br />
Viktor Stampfer:<br />
Sous-vide – Garen im Vakuum<br />
256 Seiten, Format: 21,5 x 27,5 cm<br />
68, - Euro, Matthaes Verlag, 2008<br />
ISBN: 978-3-87515-027-8<br />
chefheads 1-20<strong>10</strong> 13
Avantgarde – das neue Bewusstsein von Klasse<br />
Porzellanserie von Premium-Partner „Tafelstern“<br />
Funktionalismus gepaart mit puristischer Ästhetik – das ist das Verständnis von moderner Foodpräsentation. Die klassische<br />
Aufteilung nach definierten Funktionalitäten entfällt. Gefragt sind multifunktionale Elemente, die den richtigen<br />
Rahmen für die Präsentation verschiedenster kulinarischer Leckerbissen bilden.<br />
Moderne Tischdekorationen setzen die verschiedenen Foodkreationen von heute dramaturgisch um. Mit Avantgarde<br />
bietet Tafelstern ein Basis-Sortiment an Tellern sowie ein Zusatzsortiment an extravaganten Tellern, Platten und<br />
Schalen mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Der Präsentationscharakter wird bei den runden Tellern durch breite<br />
konkave Fahnen noch verstärkt.<br />
Mit dem Sortiment von Avantgarde fällt Ihnen das kreative Spiel mit den verschiedenen Formen besonders leicht. So<br />
lässt sich mit den Tellern, Platten und Schalen völlig problemlos ein komplettes Menu anrichten. Ob die Platten als<br />
Teller genutzt und Speisen darauf angerichtet werden oder sie als klassische Serviermöglichkeit Verwendung finden:<br />
Fest steht, dass bei aller Vielseitigkeit die Foodkreationen immer bestens zur Geltung kommen. Dafür stehen verschiedene<br />
Formen – Tropfen, Oval oder Spitzoval – zur Auswahl. Verwöhnen Sie Ihre Gäste auf eine neue Weise: Mit Avantgarde<br />
schaffen Sie den richtigen Rahmen für Ihre besonderen Foodkreationen.<br />
Weitere Informationen: www.tafelstern.de<br />
14 chefheads 1-20<strong>10</strong>
PRODUKTE<br />
Molekularküche? Aber natürlich!<br />
Kulinarische Hilfsstoffe auf Pflanzen-Algenbasis<br />
Die Molekularküche von Kalys überrascht<br />
mit außergewöhnlichen Aromakombinationen<br />
und ermöglicht originelle Rezepte für<br />
eine kreative und avantgardistische Küche.<br />
Die Sets „Kalys Gastronomie" bestehen aus Zutaten in vordosierten Päckchen, Utensilien (Pipetten,<br />
Röhrchen aus lebensmittelbeständigem Silikon) und einer detaillierten Gebrauchsanweisung für Rezepte<br />
der Molekularküche. Für die kommerzielle Gastronomie, Kantinen und für den Barbetrieb werden<br />
die Zutaten der Reihe „Kalys Foodservice" in 500-g-Packungen oder als Set in vordosierten<br />
Verpackungen angeboten. Sie sind sowohl für eine verspielte Küche rund um die Molekulargastronomie<br />
als auch für eine gesunde Küche auf Basis natürlicher und kontrollierter Zutaten geeignet.<br />
www.gastronomie.kalys.com<br />
Das teuerste Küchenmesser der Welt<br />
Lars Scheidler hat neues Nesmuk-Messer entworfen<br />
Preis für das „Brillant“: 27.000 Euro<br />
Es ist das wohl schärfste, dafür aber auch das teuerste<br />
Kochmesser der Welt: Für das Nesmuk-Messer „Brillant“<br />
stellt die Manufaktur-Schmiede von Lars Scheidler (Foto)<br />
stolze 27.000 Euro in Rechnung. Dafür erhält der Küchen-Krösus<br />
ein Meisterwerk mit einer 180 mm langen,<br />
von Hand geschmiedeten Klinge – im Kern aus hochfestem<br />
Kohlenstoffstahl (1,3 % Kohlenstoffgehalt) sowie 800 Lagen wildem Damast<br />
und einer Schneidlage aus hochfeinem Kohlenstoffstahl in den Seiten -<br />
lagen. Das Messer ist mit einem doppelseitigen Hohlschliff versehen, die<br />
Schneidkante auf 1 bis 2 Tausendstel-Millimeter auspoliert. Auf dem Griff aus<br />
935 Sterlingsilber funkeln acht Brillanten (1,54 Karat). Geliefert wird das „Brillant“<br />
in einer edlen Klavierlackschatulle inklusive Echtheitszertifikat mit Seriennummer<br />
und einem Gutschein für lebenslange Gratisschärfung.<br />
www.nesmuk.de<br />
Wer bereit ist, 27.000 Euro für ein Küchenmesser<br />
auszugeben, der sollte auch noch zusätzlich<br />
4.000 Euro für den passenden Diamantring<br />
(0,5 Karat) parat haben.<br />
chefheads 1-20<strong>10</strong> 15
Schwedischer Cider<br />
„Bis jetzt sind wir in Hamburg, Berlin und Sylt vertreten und arbeiten<br />
uns langsam weiter nach Süden vor.“ Volker Steinmetz hat den<br />
schwedischen Cider in Stockholm in einer Bar entdeckt<br />
und sich vorgenommen, das frische Getränk<br />
auch in Deutschland zu etablieren. In Skandinavien<br />
ist Cider (mit 4,5% Alkohol) das Hauptgetränk neben<br />
Bier und dort nicht mehr wegzudenken. Dabei ist<br />
schwedischer Cider nicht trocken, säuerlich und herb.<br />
Denn anders als bei den englischen und französischen<br />
Produkten wird Rekorderlig nicht hauptsächlich<br />
aus Äpfeln, sondern aus Birnen gekeltert – und<br />
dann auf viele fruchtige Geschmacksrichtungen erweitert.<br />
Birne pur und Waldfrucht machen in<br />
Deutschland den Anfang. Rekorderlig ist frisch,<br />
fruchtig, süffig und wird eiskalt serviert. „Rekorderlig<br />
ist für uns nicht nur ein Getränk – es ist schwedisches<br />
Lebensgefühl zum Trinken. Wie eine lustige Kreuzung aus<br />
grünen Wäldern, schier endloser Gelassenheit, junger schwedischer<br />
Subkultur, eiskalten Seen, wilden Früchten und Michel aus Lönneberga.“<br />
www.rekorderlig-cider.de<br />
Gianduja au Café<br />
Schoko-Nusscrème mit Carroux-Caffee-Geschmack<br />
– Teil einer Serie von Schokoladenprodukten,<br />
die der Zusammenarbeit großer<br />
Namen aus der Schokoladenwelt ent stammt:<br />
Stéphane Bonnat aus Voiron, Frankreich, und<br />
Meister-Pâtissier Stefan Franz aus Hamburg<br />
hat Röstexperte Ulrich Carroux zusammengebracht.<br />
Die Gianduja-Crème mit 45 % Nuss -<br />
anteil, dem zart-herben Schokoladen geschmack<br />
und dem Kaffeearoma wird in kleinen<br />
Mengen von Hand hergestellt (20 Gläser/Charge)<br />
und ist drei Monate haltbar.<br />
http://shop.carroux-caffee.de<br />
Marokkos grünes Gold:<br />
Les Terroirs de Marrakech<br />
Das Königsteiner Handelskontor Lipwit bringt<br />
mit „Les Terroirs de Marrakech“ ein Premium-<br />
Olivenöl aus einem jahrhundertalten Obstgarten<br />
am Fuße des Atlas-Gebirges auf den<br />
deutschen Markt. Das wertvolle Öl mit höchstens<br />
0,4° Säure und einer auf 25.000 Liter<br />
begrenzten Produktion stammt aus einer manuellen<br />
Auswahl der besten „Picholine du<br />
Languedoc“-Oliven. Sein Geschmack ist gut<br />
ausbalanciert, fast ein wenig süßlich mit ei -<br />
nem frischen, würzigen Geschmack. Die<br />
leichte Frucht erinnert an Apfel- und Artischocken-Aromen,<br />
das Finish ist deutlich<br />
pfeffrig.<br />
Von Produzent Atlas Olive Oils sind zudem die<br />
Produktreihen „Desert Miracle“ und „Arabesque“<br />
zu haben.<br />
www.marokko-gourmet.de<br />
www.atlasoliveoils.com<br />
16 chefheads 1-20<strong>10</strong>
PRODUKTE<br />
Salzflocken mit Steinpilz-Aroma<br />
Salz-Kristallflocken mit verschiedenen Geschmacksrichtungen hält Falksalt aus<br />
Schweden im Angebot. Dort ist der Produzent mit rund 50 Prozent Marktanteil<br />
bei Premiumsalzen erfolgreich. Neben den Geschmackslinien Natural, Citron,<br />
Smoke, Rosemary, Black und Red Chili ist „Karl-Johan“ eine interessante Neuerung.<br />
Die Salzflocken mit Steinpilzaroma sollen neben Pasta auch Wildfleisch, gebratenes<br />
Wurzelgemüse, Hackfleisch-Sauce, Hähnchen oder knusprig gebratenen<br />
Zander verfeinern. Um hauchdünne Flocken statt der pulvrigen Konsistenz<br />
zu erhalten, erhitzt Falksalt Meerwasser und verdampft das Wasser – genau so,<br />
wie es die Fischer seit Jahrhunderten taten, um ihr Salz zu gewinnen.<br />
www.falksalt.com<br />
La Fleur Du Chocolat<br />
In ihrer Pralinen-Manufaktur in Mayen (Eifel) engagiert sich die junge Pâtissière Sabine Pauly<br />
seit dem letzten Jahr für höchste Schokoladenqualität, alte traditionelle Kakaosorten und sortenreine<br />
Edelschokoladen. In einem Dialog aus bekannten und beliebten, aber auch ungewöhnlichen<br />
Aromen entstehen in traditioneller Handfertigung Pralinen aus herbem Kakao in<br />
Verbindung mit schmelzend-weichen Füllungen, aromatischer Frucht, feuriger Schärfe oder den<br />
subtilen Aromen wie Cassis, Veilchen, Zitronengras, Rosmarin, Fleur de Sel oder Mosel-Riesling.<br />
„Hier kann ich nach eigenen Vorstellungen die Vielfalt und Raffinesse von Schokolade in all ihren<br />
Formen erkunden“, so die Pâtissière des Jahres 2005 (GM). www.lafleurduchocolat.de<br />
Alan Coxon setzt auf Aroma der Vergangenheit<br />
Der britische TV-Koch Alan Coxon besitzt ein Faible für die Geschichte historischer<br />
englischer Lieblingsgerichte und hat eine ganze Reihe von Aromen und Zutaten reproduziert,<br />
die an die herrlich gedeckten Tafeln römischer Kaiser, mittelalterlicher Ritter<br />
oder altgriechischer Tempel erinnern. Der „Ale-Gar“ nach Rezepten aus dem 15. Jahrhundert<br />
ist dabei ein dunkler, süßer Essig mit einem starken Malz-Geschmack und 5<br />
Prozent Säure – vergleichbar also mit einem jungen Balsamico. Farbe und Geschmack<br />
hat es vom englischen „Stout“-Bier. In Eiche vergoren, erinnert der Geschmack den<br />
Koch an den „Christmas Pudding“, den Engländer zu Weihnachten servieren. Reduziert<br />
bleibt ein Sirup mit Noten von Toffee, Apfel und Zimt.<br />
Coxon, der auch alten griechischen oder römischen Essig<br />
in seinem Sortiment hat, nutzt „Ale-Gar“ als Marinade<br />
zu Fleisch oder auch, um Austern, Erdbeeren oder einen<br />
Käse-Toast zu aromatisieren.<br />
www.alancoxon.com<br />
chefheads 1-20<strong>10</strong> 17
Spitzenqualität für die Gastronomie:<br />
der „Cul-Fraoich“ aus der Lachswerkstatt<br />
Räucherlachs<br />
Neue Chance für ein verrufenes Produkt<br />
„Zu meiner Kinderzeit war Räucherlachs ein kostbares Gut. Ich kann mich<br />
noch gut erinnern, dass es bei uns zu Hause an Heiligabend für alle, die<br />
mit leuchtenden Augen am Weihnachtstisch saßen, ein paar Scheibchen<br />
dieser Köstlichkeit gab. Räucherlachs – das war Luxus, Tradition und<br />
eine wunderbare Gaumenfreude“, erinnert sich Christine<br />
Rosenwald. Um heute den Gastronomen ihren „Cul-Fraoich-Lachs“<br />
als Qualitätsprodukt verkaufen zu können,<br />
muss sie jedoch viel Überzeugungsarbeit leisten. Denn<br />
der Räucherlachs ist zu einem Produkt mit schlechtem<br />
Ruf geworden, täglich für kleines Geld beim Discounter<br />
zu erstehen und oft von fragwürdiger Qualität.<br />
Massenzuchten in Norwegen und Chile, verseucht mit<br />
der Lachslaus und der Lachsseuche ISA (verursacht durch zu enge Käfighaltung,<br />
nicht geeignete Wasserbedingungen und schlechtes Futter),<br />
bringen ein Produkt hervor, das im Einkauf zum Teil unter 9 Euro pro Kilo<br />
für fertigen Räucherlachs kostet. Produziert wird häufig im Ostblock. Allein<br />
die größte Firma dort produziert mehr als 70.000 Tonnen Räucherlachs<br />
pro Jahr. Der Weltmarkt umfasste im Jahr 2005 unglaubliche<br />
700.000 Tonnen Räucherlachs.<br />
Umweltschäden aufgrund der Errichtung von Lachsfarmen in bis dahin<br />
unberührter Natur, unvorstellbare Mengen an Antibiotika,<br />
Pyrethroiden & Co., welche die Meere vergiften, Ausbruch<br />
der Setzlinge und damit Vermischung mit dem Wildbestand<br />
– die Folgen dieser gewinnträchtigen Industrialisierung<br />
beherrschen die Schlagzeilen. Rund drei Viertel<br />
der Wildlachspopulationen sind heute bereits gefährdet<br />
oder so stark zurückgegangen, dass sie Schutz benötigen.<br />
Der Lebensweg eines Lachses in dieser Art der Produktion ist ein Albtraum,<br />
der sich bei der Verarbeitung fortsetzt. Injektionssalzung,<br />
Zwangsrauchbedampfung oder alternativ Flüssigrauch – alles muss<br />
schnell und billig geschehen. Es ist keine Seltenheit, dass ein Rohlachs<br />
18 chefheads 1-20<strong>10</strong>
PRODUKTE<br />
innerhalb von drei Stunden fertig geschnitten als Räucherlachs in der<br />
Verpackung liegt und in dieser Zeit noch eben schnell tiefgekühlt wurde,<br />
damit er besser zu schneiden ist.<br />
„Wir von der Lachswerkstatt haben uns schon vor vielen Jahren gefragt,<br />
was wir unseren Geschmacksnerven, unserer Gesundheit und unserer<br />
Umwelt noch antun wollen?“ Für Christine Rosenwald und Ehemann Klemens<br />
war klar, sie wollten einen Räucherlachs von ausgezeichneter<br />
Qualität auf den deutschen Markt (zurück-)bringen: „Wir gingen auf die<br />
Suche nach einem wirklich guten Räucherlachs. Nachdem wir diesen in<br />
Schottland beim Fischer Alaisdair gefunden hatten und das Rezept mit<br />
nach Hause nehmen durften, fing das Abenteuer an“, erinnern sich die<br />
Wiesthaler.<br />
Das geeignete Rohprodukt fanden sie bei zwei biozertifizierten Herstellern<br />
auf den britischen Inseln. Die Tiere werden dort in großen geräumigen<br />
Gehegen in der starken Strömung gehalten. Diese Haltung lässt<br />
Krankheiten oder Parasiten erst gar nicht entstehen, wodurch<br />
auch der Einsatz von Medikamenten unnötig wird. Durch hochwertige<br />
naturnahe Fütterung ohne Wachstumsverstärker und<br />
die Vermeidung von hohen Kohlehydratanteilen (welcher Lachs<br />
frisst in der Wildnis Brötchen?) entsteht in einer langen Aufwachsphase<br />
ein Fisch mit wunderbarer Textur und unvergleichlichem<br />
Geschmack, der sich mit dem Wildlachs messen kann.<br />
Die Lachswerkstatt veredelt diesen Königsfisch nach alter Tradition<br />
mit besten Zutaten zu dem einzigartigen „Cul-Fraoich“ genannten<br />
Lachs. Die frischen Filets werden von Hand getrimmt<br />
und kontrolliert, dann mit Flor de Sal, Periyard-Pfeffer und Rohrrohzucker<br />
individuell bestreut und nach der passenden Einwirkzeit mit eiskaltem<br />
Spessart-Quellwasser behutsam gewaschen. Nach der Verbringung in<br />
den Reifeschrank dürfen sie – wie auch von gutem Fleisch bekannt –<br />
ruhen und damit zur optimalen Reife gelangen. Vollendung erhält der<br />
„Cul-Fraoich-Lachs“ beim Räuchervorgang mit natürlichem Rauch aus<br />
Harthölzern, der über die hängenden Filets sanft und ohne künstliche<br />
Beschleunigung streichen darf. Nach nochmaliger sensorischer Kontrolle<br />
kommt die einzige Maschine in der gesamten Produktion zum Einsatz:<br />
das Vakuumiergerät. In handliche Seiten verpackt, gehen die Lachse so<br />
ausschließlich in die Spitzengastonomie. Fast eine Woche hat der Herstellungsvorgang<br />
von der Ankunft der rohen Filets bis zum Versand<br />
dann bereits gedauert.<br />
„Seit Oktober 2009 stellen wir in Handarbeit eine begrenzte Menge der<br />
,Cul-Fraoich‘-Qualität her“, so Christine Rosenwald. Ihre „Lachswerkstatt“<br />
verfügt über EU-Zulassung sowie Biozertifizierung für das einzige hergestellte<br />
Produkt. Und gute Argumente, den Ruf des Räucherlachses<br />
bei Genießern wieder so gut werden zu lassen, wie er einst war – an der<br />
Familientafel zu Heiligabend.<br />
Gregor Nowak und Hannes Ceglarz (oben), die beiden jungen<br />
und hochambitionierten Küchenchefs des Restaurants „Heimat“<br />
in Frankfurt, servieren ihren Gästen europäische Spitzenweine zu<br />
ihrer internationalen Küche mit saisonalen Highlights und regionalen<br />
Edelprodukten. In der „Heimat“ kommt der „Cul-Fraoich-<br />
Lachs“ mal klassisch mit Rösti, Gurke und Saiblingskaviar, mal<br />
farbenfroh mit blauem Kartoffel-/Bohnensalat auf den Teller. Das<br />
Zitat eines Gastes: „Dieser Lachs sollte beim UN-Weltgipfel serviert<br />
werden, dann gäbe es endlich Weltfrieden.“<br />
Alexander Spomer (links;<br />
mit Christine und Klemens<br />
Rosenwald), Küchenchef<br />
des mit 14 Punkten neu<br />
im Gault Millau gelisteten<br />
Restaurants „Altenberger<br />
Hof“ im Bergischen<br />
Land, kocht am liebsten<br />
mit regionalen Zutaten:<br />
Die Basisware muss von höchster<br />
Qualität sein – so hat er die Küche des Traditionshauses revolutioniert.<br />
Seine Gäste, zum größten Teil Stammpublikum,<br />
erwarten die Erfüllung ihrer kulinarischen Wünsche. „Ein Produkt,<br />
das mit so viel Liebe und Zuwendung hergestellt wird, verdient<br />
es, dem Gast als etwas ganz Besonderes, als nicht alltäglicher<br />
Luxus präsentiert zu werden.“<br />
Auch bei Volker Eisenmann, Küchenchef<br />
der berühmten Käferschänke in München,<br />
steht beste Produktqualität im<br />
Vordergrund. Eisenmanns feine, leichte<br />
Küche lebt davon, die Qualität des Lebensmittels<br />
durch die Art der Zubereitung hervorzuheben.<br />
Die Käferschänke ist seit vielen<br />
Jahren eine Institution in Sachen Gaumenfreuden<br />
und Lebensfreude. In Münchens<br />
Treffpunkt Nr. 1 fühlen Gäste sich immer willkommen, ob prominent<br />
oder nicht. Volker Eisenmann über den „Cul-Fraoich-Lachs“:<br />
„Eines der besten Produkte, die es gibt. Es überzeugt mich auf<br />
den ersten Biss.“<br />
chefheads 1-20<strong>10</strong> 19
LESE-GENUSS<br />
Am Herd mit Profiköchen<br />
Ein Schauspieler schreibt darüber, wie es am Herd in deutschen Profiküchen so zugeht – was<br />
kann das schon werden? Ganz amüsant kann das werden, denn Gregor Weber, dem TV-Zuschauer<br />
spätestens aus den Saarbrücken-Tatorten bekannt, ist ausgebildeter Koch. Er weiß<br />
also, worüber er schreibt. Bei keinem Geringeren als Kolja Kleeberg hat er im Berliner Restaurant<br />
„VAU“ eine späte Ausbildung genossen, die Weber nicht nur mit den Titeln vom Chef de partie<br />
bis zum Casserolier vertraut gemacht hat, sondern auch mit Handwerk und Kunst, Leiden und<br />
Leid in der Küche. „Ich möchte herausfinden, ob sich das mittlerweile fast hysterische Interesse<br />
für Küche und Ernährung in der gastronomischen Wirklichkeit niederschlägt, ob die Deutschen<br />
heute besser als früher kochen und essen und ob sie auch mehr von ihren Profiköchen verlangen“,<br />
erklärt der Autor seine Beweggründe für die ungewöhnliche literarische Reise. Dafür<br />
kochte er in Dorfgasthäusern und Sternerestaurants, Fußgängerzonen-Pizzerien, Schiffskantinen<br />
– und beim Bundespräsidenten. Gregor Weber ist ein sympathisches Buch gelungen, in<br />
dem sich viele Profis wiederfinden werden und das Küchenlaien ungewöhnliche Einblicke garantiert.<br />
Für beide aber wird „Kochen ist Krieg!“ zur kurzweiligen Lektüre.<br />
Gregor Weber: Kochen ist Krieg!, 320 Seiten mit ca. 20 S/W-Fotos im Text, gebunden, 19,95 Euro [D], 20,60 Euro [A], Piper-Verlag, ISBN: 978-3-492052931<br />
Neue italienische Sonnenküche<br />
Mario Gamba:<br />
Die neue Cucina del Sole<br />
272 Seiten, 23 x 30 cm,<br />
gebunden, 35 Euro<br />
Collection Rolf Heyne<br />
ISBN-13: 978-3-899<strong>10</strong>4349<br />
Mario Gamba ist kein Koch, sondern ein kreativer Schöpfer von<br />
Geschmackserlebnissen. Dieser Gabe verdankt sein „Acquarello“<br />
den Titel „bestes italienisches Restaurant Deutschlands“,<br />
den es bereits mehrfach erhielt. Den Kern von Mario<br />
Gambas Kochphilosophie bildet die „Cucina del Sole“ – die Sonnenküche.<br />
Denn so, wie wir die Sonne mit allen fünf Sinnen<br />
erleben, so spricht auch die Cucina del Sole alle Sinne an. „Die<br />
neue Cucina del Sole“ vereint Mario Gambas Klassiker, seine<br />
besten Rezepte aus „Pasta!“ und „Cucina del Sole“ sowie über<br />
zwei Dutzend neue kulinarische Verführungen.<br />
„King“ Ludwigs perfekte Dessert-Inspirationen<br />
„Er gehört schon jetzt zu den Besten seines Fachs und seine Karriere<br />
hat gerade erst begonnen“, schwärmt Lehrmeister Frédéric Guillon,<br />
Chefpâtissier im „Restaurant Dieter Müller“ von Matthias Ludwigs, und<br />
für Stefan Marquard ist er schlicht „der“ Ratgeber in Sachen Dessert.<br />
Matthias Ludwigs, vom Gault Millau zum „Pâtissier des Jahres 2009“ gekürt,<br />
hat sich für sein erstes Buch ein ganz besonderes Konzept ausgedacht:<br />
In jedem der insgesamt 20 Kapitel spielen vier Grundprodukte die<br />
Hauptrolle – sie werden in jeweils vier Kreationen mit steigendem<br />
Schwierigkeitsgrad verarbeitet. So entstehen innovative und außergewöhnliche<br />
Köstlichkeiten, zum Beispiel aus den Kombinationen von<br />
Mango, Chili, Duftreis und Kateifiteig. Dieses „Baukastenprinzip“ macht<br />
das Buch zu einer schier unerschöpflichen Ideenquelle und richtet sich<br />
in erster Linie an Köche und Konditoren in der Gastronomie, die Ludwigs<br />
durch Einblicke in Überlegungen und Ansätze anspornen möchte.<br />
Matthias Ludwigs: Ludwigs Patisserie, 360 Seiten, 21,5 x 27,5 cm, Hardcover, 69,90 Euro, Matthaes Verlag, ISBN 978-3-87515-112-1<br />
20 chefheads 1-20<strong>10</strong>
Von raffinierten Gaumenschmeichlern<br />
und feinen Begleitern<br />
Gibt es ein größeres Kompliment für den Koch als jenes, wenn die Gäste<br />
am Ende des Mahls noch einmal zum Brotkorb greifen, um die letzten<br />
Reste der Sauce aufzutunken? Erst die Sauce macht aus vielen Gerichten<br />
etwas ganz Besonderes. Allerdings gilt deren Herstellung auch als<br />
die große Herausforderung für Profis und Hobbyköche. Mit seiner einzigartigen<br />
Verbindung aus Warenkunde, Küchenpraxis und Rezepten<br />
namhafter Spitzenköche widmet sich „Das große Buch der Saucen“ von<br />
Teubner diesem anspruchsvollen Thema der Kochkunst.<br />
Was wäre Spargel ohne Sauce hollandaise, italienische Pasta ohne aromatisches<br />
Ragù, die indische Küche ohne die Vielzahl pikanter Currys,<br />
Chutneys und Raita? Doch nicht umsonst gilt die Saucenküche als Königsdisziplin,<br />
braucht es doch für eine gelungene Sauce jede Menge Fingerspitzengefühl,<br />
Erfahrung und handfestes Küchen-Know-how! Das<br />
Kapitel Warenkunde stellt die wichtigsten Zutaten vor, erklärt, welches<br />
Fett beziehungsweise Öl zum Anbraten, Abschmecken und Abbinden<br />
verwendet werden sollte, und gibt einen Überblick über die zahllosen<br />
Möglichkeiten des Aromatisierens mit Kräutern,<br />
Gewürzen, Spirituosen und Säften.<br />
Wie bereitet man Fischfond selbst zu? Wie gelingt<br />
Kalbsfond schön kräftig? Was muss bei der<br />
Herstellung von Sauce béchamel beachtet werden?<br />
Schritt für Schritt werden im Küchenpraxisteil<br />
alle grundlegenden Techniken wie zum Beispiel das<br />
Blanchieren, Anbraten und Rösten sowie die wesentlichen<br />
Grundsaucen vorgestellt. Den optischen und kulinarischen<br />
Höhepunkt des Buches bildet der Rezeptteil.<br />
Ob Bohnen mit Haselnuss-Vinaigrette, Carpaccio von der<br />
Dorade mit Limetten-Vinaigrette oder Süße Kartoffelgnocchi<br />
mit Aprikosen-Kürbis-Salsa, 14 Spitzenköche präsentieren<br />
über <strong>10</strong>0 raffinierte Rezepte und verraten ihre<br />
Tipps und Tricks aus der Profiküche.<br />
La Dolce Wiener<br />
Es habe sie selbst überrascht, dass sie trotz ihrer Vorlieben für Süßspeisen<br />
nicht zuallererst ein Dessertbuch geschrieben habe – mit<br />
„La Dolce Wiener“ hat Sarah Wiener nun aber doch zu ihren kulinarischen<br />
Wurzeln zurückgefunden. „Meine Vorlieben sind so vielfältig,<br />
dass ich erst den ersten und zweiten Gang servieren musste“, bekennt<br />
die TV-Köchin und schwelgt nun umso mehr in süßen (Mehlspeisen-)Träumen.<br />
Den eindeutigen Schwerpunkt österreichischer<br />
Rezepte kann man ihr dabei nicht übel nehmen: „Ich bin überzeugt,<br />
dass die Österreicher die besten Mehlspeisen der Welt haben“, klingt<br />
Patriotismus mit. Den Leser wird’s nicht stören, und mit einem Glossar<br />
bleiben auch die verwendeten alpenländischen Begriffe keine<br />
Backhürde. Überhaupt sind die süßen Knödel, Aufläufe, Strudel,<br />
Kompotte, Crèmes und Kuchen nicht die hohe Kunst feiner Pâtisserie<br />
– sondern, wie die Autorin bemerkt, „süße Verführungen, die es<br />
verdient hätten, jeden Tag nachgebacken zu werden“.<br />
Mit Feh-deler, die bei der Zubereitung passieren können, wieder<br />
„Pannenhilfe“ lassen sich dann auch typische<br />
beheben. Genau dies macht das ansprechend gestaltete<br />
„La Dolce Wiener“ zu einer unkompliziert sympathischen<br />
Sammlung, die die Lust weckt, sich für<br />
eine Tarte Tatin, einen Mohren im Hemd oder<br />
klassische Faschingskrapfen die Schürze umzubinden.<br />
Sarah Wiener: La Dolce Wiener,<br />
176 Seiten, Verlag Knaur Ratgeber,<br />
19,95 Euro [D], ISBN 978-3-426-64841-4<br />
Das große Buch der Saucen,<br />
320 Seiten mit ca. 700 Farbfotos,<br />
23 x 30 cm,<br />
Hardcover im Schmuckschuber,<br />
3 Lesebändchen,<br />
69,90 Euro, Teubner-Verlag,<br />
ISBN: 978-3-8338-1592-8<br />
chefheads 1-20<strong>10</strong> 21
Lauwarmer Spargelsalat<br />
mit Gartenkräutern,<br />
Krebsen und Spargelsauce<br />
Zubereitung<br />
Die Spargelstangen schälen und in wenig Wasser (gerade<br />
bedeckt) mit 1 Prise Zucker, etwas Salz und der<br />
Butter gerade bissfest garen. Nebenbei Wasser mit Salz<br />
und Essig zum Kochen bringen und die Krebse für ca. 2<br />
1/2 Minuten hineingeben. Danach sofort in eiskaltem<br />
Wasser abkühlen, die Schwänze ausbrechen, die Därme<br />
entfernen und die Krebse mit etwas abgekühltem Kochfond<br />
abgedeckt zur Seite stellen.<br />
Etwa 4 Zentimeter der Spargelspitzen abschneiden und<br />
längs halbieren. Weitere 4 Zentimeter vom Spargel abschneiden,<br />
längs halbieren und in Rauten schneiden.<br />
Die Spargelendstücke fein mixen, abgekühlt mit der<br />
Crème fraîche, Salz und Pfeffer gut zu einer feinen<br />
Spargelsauce vermischen.<br />
Alle Zutaten für die Vinaigrette verrühren, würzig abschmecken,<br />
leicht erwärmen, die Spargelstücke und die<br />
Krebse zugeben und gut vermischen.<br />
Zutaten für 4 Personen<br />
Salat<br />
16 Stangen Spargel<br />
1 EL Butter<br />
12 Krebse<br />
1 Spritzer Essig<br />
2 EL Crème fraîche<br />
Zucker, Salz, Pfeffer<br />
Anrichten<br />
Spargelsauce auf passende Teller verteilen. Darüber<br />
Blattsalatspitzen, Spargelstücke und Krebse platzieren<br />
und mit Kerbelblättchen und Granatapfelkernen garnieren.<br />
Nach Wunsch mit aufgelegten Borretschblüten servieren.<br />
Vinaigrette<br />
2 EL mildes Olivenöl<br />
1 EL Spargel-Kochfond<br />
1 TL weißer Balsamico<br />
1 Msp. Estragonsenf<br />
1 Spritzer Zitronensaft<br />
Salz, weißer Pfeffer<br />
Zum Anrichten<br />
40 g kleine Blattsalatspitzen<br />
(Lollo rosso, Eichblatt)<br />
1 EL gezupfte Kerbelblättchen<br />
2 EL Granatapfelkerne<br />
evtl. Borretschblüten zum Garnieren<br />
22 chefheads 1-20<strong>10</strong>
REZEPT<br />
Altmeister Dieter Müller (Foto) hat schon viele Kochbücher<br />
geschrieben. Für „Esslust – Vitalität und Lebensfreude mit Genuss“<br />
hat sich der 3-Sterne-Koch Unterstützung von Ernährungsberaterin<br />
Natalie Quagliata vom Institut S-lust für Diabetologie und Ernährungsmedizinerin<br />
Dr. Susanne Krebber geholt. Neben Rezepten gibt es also<br />
auch viele Tipps, wie Genuss zu einem vitaleren Leben führen kann.<br />
D. Müller, N. Quagliata, S. Krebber: „Esslust“, 160 Seiten, 29,90 Euro,<br />
Umschau Buchverlag, ISBN 978–3–86528–641–3<br />
chefheads 1-20<strong>10</strong> 23
Kaffee-Crème brûlée<br />
mit marinierten Kirschen<br />
Zutaten für 4–6 Personen<br />
Zubereitung<br />
Crème brûlée<br />
250 ml Sahne<br />
250 ml Milch<br />
40 g Zucker<br />
<strong>10</strong>0 g Kaffeebohnen<br />
6 Eigelb<br />
40 g Zucker<br />
Marinierte Kirschen<br />
250 g Kirschen, entsteint<br />
2 EL Butter<br />
1 EL Zucker<br />
2 cl Kirschwasser<br />
Zum Anrichten<br />
4 EL feiner brauner Rohrzucker<br />
Sahne, Milch und Zucker aufkochen, die Kaffeebohnen dazugeben und 20 Minuten<br />
ziehen lassen. Eigelb und Zucker vermischen, die Sahne-Milch-Mischung<br />
passieren und gut unterrühren. Da die Kaffeebohnen Flüssigkeit aufgenommen<br />
haben, etwas Milch dazugeben, um auf 0,5 Liter zu kommen, anschließend<br />
etwas ruhen lassen. Die Masse auf tiefe Teller verteilen und im Wasserbad im<br />
Ofen etwa 40 Minuten bei 130°C stocken lassen. Kalt stellen und mindestens<br />
2–3 Stunden durchkühlen lassen.<br />
Kirschen mit Butter, Zucker und Kirschwasser in einer Pfanne kurz sautieren.<br />
Anrichten<br />
Vor dem Servieren die gestockte Crème mit braunem Rohrzucker bestreuen<br />
und mit einem Flambierbrenner oder einer Lötlampe karamellisieren. Darüber<br />
die marinierten Kirschen platzieren und servieren.<br />
24 chefheads 1-20<strong>10</strong>
Dessert-Törtchen „Mochito“<br />
Zutaten für 6 Portionen<br />
Zubereitung<br />
Kleine Böden aus Rührteig<br />
2 Eigelbe (Eier Größe M)<br />
1 Prise Salz<br />
Vanillearoma<br />
2 Eiweiß (Eier Größe M)<br />
60 g Zucker<br />
20 g Mehl<br />
25 g Speisestärke<br />
1 TL Kakaopulver<br />
1 EL flüssige Butter<br />
Mochitosahne<br />
2 Eigelbe (Größe M)<br />
50 g Rohrzucker<br />
20 g Limettensaft<br />
1 Prise Salz<br />
Vanillearoma<br />
4 Bl. Gelatine<br />
350 g geschlagene Sahne<br />
4 cl Zuckerrohrschnaps<br />
Limetten-Gelee<br />
1 unbehandelte Limette<br />
Minzeblätter<br />
von 3 Stängeln frischer Minze<br />
<strong>10</strong>0 g Zucker<br />
75 g Mineralwasser (sprudelnd)<br />
1 TL Saftstopp<br />
Zusammensetzen und Dekorieren<br />
Himbeeren oder andere Früchte<br />
Minzeblätter<br />
Eigelbe mit den Gewürzen und einem Drittel des Zuckers cremig schlagen. Das Eiweiß<br />
mit dem restlichen Zucker zu Schnee schlagen. Mehl, Speisestärke und Kakaopulver<br />
mischen und sieben. Das Eiweiß unter das Eigelb rühren. Nun die Mehlmischung unterheben.<br />
Zum Schluss die flüssige Butter unterziehen. Die Masse mittels eines Spritzbeutels<br />
mit mittelgroßer (Nr. 8) Lochtülle füllen. 6 kleine Böden (Ø <strong>10</strong> cm) auf ein mit<br />
Backpapier belegtes Backblech spritzen. Die Böden in einem mit Ober- und Unterhitze<br />
auf 185°C vorgeheizten Backofen ca. <strong>10</strong> bis 15 Minuten abbacken. Die restliche Masse<br />
auf ein mit Backpapier belegtes Backblech aufstreichen und ebenfalls abbacken.<br />
Für die Mochitosahne Eigelbe, Zucker, Gewürze und Limettensaft über einem heißen<br />
Wasserbad warm aufschlagen. Die in kaltem Wasser eingeweichte Blatt-Gelatine kurz<br />
ausdrücken und zügig unter die Eiermasse rühren. Die Eiermasse kalt werden lassen,<br />
den Zuckerrohrschnaps dazugeben und die geschlagene Sahne unterheben.<br />
Die Limette für das Gelee waschen, mit Schale und Fruchtfleisch in kleine Stücke<br />
schneiden und mit den Minzeblättern, dem Zucker und dem Mineralwasser im Mixer<br />
pürieren. Abschließend den Saftstopp unter die Limettenmasse rühren und anziehen<br />
lassen. Sollte das Limetten-Gelee zu flüssig sein, kann noch etwas Saftstopp hinzugegeben<br />
werden.<br />
Die kleinen Böden in passende Ringe setzen und ggf. etwas zuschneiden. Die Mochitosahne<br />
auf die Ringe verteilen und glatt streichen. Die gefüllten Ringe für ca. 15 Minuten<br />
in das Gefrierfach stellen. Danach das Limetten-Gelee auf die angestockte<br />
Sahne verteilen. Nochmals kurz kalt stellen, bis das Gelee fest geworden ist. Die Törtchen<br />
aus den Ringen nehmen, auf Tellern anrichten und mit Minzeblättern und halbierten<br />
Himbeeren garnieren. Dazu ggf. eine Himbeer-Fruchtsauce reichen.<br />
Tipps: Die Ringe können aus einer gesäuberten festen Folie (z. B. aus dem Bürobedarf)<br />
selbst zugeschnitten und gerollt werden. Die Enden mit einem starken Klebeband befestigen.<br />
Sollten keine Ringe vorhanden sein, kann das Dessert auch schichtweise in<br />
Gläser gefüllt werden.<br />
Rezept: Georg Maushagen<br />
chefheads 1-20<strong>10</strong> 25
PORTRÄT<br />
Herr B.<br />
in feiner Gesellschaft<br />
Die Rotarier haben sich zum Kaffee angesagt. Sie zählen neben den<br />
Lions Clubs oder dem Verband deutscher Unternehmerinnen zu den<br />
Stammgästen des Hauses, das seit über einem halben Jahrhundert Domizil<br />
der „Gesellschaft Harmonie“ in Bochum ist. Der ehemalige Karolinenhof<br />
atmet auf jeden Tritt Geschichte, sei es auf dem knarrenden<br />
Parkett oder dem großen weichen Teppich im Empfangssaal, der wie<br />
selbstverständlich die Initialen der Gesellschaft trägt und den Raum von<br />
Spiegelseite bis Spiegelseite füllt. Über dem Sideboard in dunkler Eiche<br />
hängt das „Hochofenwerk Bochumer Verein Gahlensche Straße“ in Öl.<br />
Grau bis weiß ist die vorherrschende Farbe der Haarpracht, gedeckt bis<br />
schwarz die der Kleidung der Besucher. Mittendrin: Daniel Birkner. Er<br />
trägt eine Kochjacke in leuchtendem Pink.<br />
Der ambitionierte 29-Jährige wirkt jedoch keineswegs wie ein Fremdkörper,<br />
sondern vielmehr wie ein frischer Farbpunkt. Und er ist in seiner<br />
offenen Art so auch gleich akzeptiert, grüßt freundlich die Gäste und<br />
ist direkt mittendrin. Fragen nach den Menüvorschlägen für eine Familienfeier<br />
im Sommer, ein kleiner Small Talk hier, ein Wink zum Service, der<br />
sich gerade um die Garderobe der Herrschaften kümmert, und schon ist<br />
Daniel Birkner wieder hinter der Schwingtür verschwunden. Auch hinter<br />
dieser ändert sich der freundliche Tonfall nicht. Die Küche, für ein Objekt<br />
dieser Größe, in dem Gesellschaften bis 140 Personen Platz finden, fast<br />
schon beengt, führt der Küchenchef in einem jovialen Tonfall. Seine<br />
kleine Brigade um Sous-Chef Patrick Hoff arbeitet ruhig und konzentriert.<br />
Birkner, von Mitarbeitern wie Lieferanten „Herr B.“ gerufen, ist kein<br />
Typ für aufbrausendes Herrschen. Und so sind die 40 Portionen „außer<br />
Haus“ am späten Nachmittag schnell auf die Reise gebracht, ehe es mit<br />
den Vorbereitungen für das Abendgeschäft weitergeht. Freizeit? Nein,<br />
die habe er zurzeit nicht. Nach Hause geht’s nur zum Schlafen. Und das,<br />
obwohl ihn in der Villa eine separate Wohnung im Obergeschoss erwarten<br />
könnte. Doch die einzurichten, dafür hatte er schlicht noch keine Gelegenheit.<br />
Von Juli 2007 an ist er – zunächst gemeinsam mit Jörg Kutscher, seit<br />
Mitte 2009 alleine – der Pächter in der Villa, die neue Wege beschreiten<br />
wollte: „Die Mitgliedsbeiträge alleine haben das Haus nicht mehr getragen<br />
und so war die Idee geboren, das Angebot um ein Restaurant zu<br />
erweitern“, erinnert sich Birkner an die Öffnung der Villa auch für Nichtmitglieder.<br />
Die „Gesellschaft Harmonie“ in Bochum war im Jahr 1817 aus<br />
einer Lesegemeinschaft angesehener Bürger zur Förderung von Geselligkeit<br />
und kultureller Bestrebungen gegründet worden. Durch königlich-preußische<br />
Cabinets-Ordre vom 18. November 1869 erhielt sie die<br />
auch heute noch gültigen Rechte einer juristischen Person und konnte<br />
im folgenden Jahr ihr erstes eigenes Gesellschaftshaus errichten. Seit<br />
dem 23. November 1950 residiert die Gesellschaft in der ehemaligen<br />
Villa des Generaldirektors Gehres. Drei große Räume gruppieren sich dort<br />
im Erdgeschoss um das Entree. Dem kleinen Schild mit der Aufschrift<br />
„Restaurant“ ist jedoch nur bedingt zu folgen, wenngleich links der Männerchor<br />
anstimmt und der zentrale Raum, in dem eigentlich die Restaurantgäste<br />
speisen, für eine Gesellschaft eingedeckt ist. Dann packt das<br />
26 chefheads 1-20<strong>10</strong>
chefheads 1-20<strong>10</strong> 27
In erster Linie am Bochumer Stadtpark und doch versteckt: Die Villa der „Gesellschaft<br />
Harmonie“ ist der Arbeitsplatz von Daniel Birkner, der seinen Gästen dort feine Küche wie<br />
die Lammcarrées mit Kirschtomaten und Pfifferlingen (Fotos rechts) serviert. Das 29-jährige<br />
<strong>ChefHeads</strong>-Mitglied will aus der noblen Adresse, die lange Zeit nur für Mitglieder zugänglich<br />
war, auch einen Anlaufpunkt für die Gourmets der Region machen.<br />
ganze Team mit an, kaum sind die Rotarier mit ihrem Treffen fertig. Flugs<br />
werden die Tische im großen Saal umgestellt und eingedeckt, der Flügel<br />
als Blickfang in die Mitte des Raumes gerollt, fertig ist das Restaurant<br />
im großen Saal. Doch die Villa kann noch mehr: Im Obergeschoss warten<br />
weitere Räumlichkeiten – rund um den zentralen Tanzsaal mit dem großflächigen<br />
Gobelin mit dem Motiv eines röhrenden Hirsches. Der Saal<br />
lässt sich nach allen Seiten individuell vergrößern und verfügt sogar<br />
über eine kleine Bühne mit einem zweiten Flügel. Auch diese Klaviatur<br />
beherrscht Daniel Birkner. Erst vor Kurzem hat er das Amt des Organisten<br />
der evangelischen Gemeinde in Castrop-Rauxel aufgeben müssen –<br />
Zeitmangel. Jetzt spielt er nur noch ab und zu. Für Gäste oder auf einer<br />
der Küchenpartys im Haus. Und das nicht weniger virtuos als mit dem<br />
Kochlöffel. Dort hat er sich mit neun von zehn Punkten im Marcellino’s<br />
in die Mägen und Herzen seiner Gäste gekocht. Wie er seinen Stil definiert?<br />
„Meine individuelle Küche. Ich will in keine Schublade gesteckt<br />
werden.“ Küchenchef war sein Ziel, denn nur so kann er auf alles Einfluss<br />
haben.<br />
Dieser Weg schien vorprogrammiert für den Sohn eines Kochs. „Schon<br />
in der Grundschule war ich der einzige Junge in der Keks-AG und habe<br />
später Hauswirtschaft dem Informatik-Kurs vorgezogen.“ Obwohl für<br />
Birkner früh klar war, dass er „viel lernen und viel sehen“ wollte, lagen<br />
die ersten Stationen in der Nachbarschaft: Ausbildung im Parkrestaurant<br />
Stadtpark in Herne („Der beste Laden am Platz“), dann als Commis ins<br />
Restaurant „Vitrine“ in Bochum. „Das war eine gute Zeit“, erinnert sich<br />
Birkner, „eine kleine Brigade und mit Josef Kachel ein Küchenchef mit<br />
Zeug zum Vorbild.“ Noch heute treffen sich die beiden zur Küchenparty.<br />
„Dann reden wir gar nicht miteinander, wir kochen einfach miteinande“,<br />
beschreibt der 29-Jährige das fast blinde Verständnis mit dem Kollegen,<br />
der heute die Küche in der Wasserburg „Kemnade“ in Hattingen leitet.<br />
Weniger Bruch als vielmehr Prägung dann in der Zeit bei der Bundes-<br />
28 chefheads 1-20<strong>10</strong>
wehr: „Im Offizierskasino war das natürlich schon etwas anderes als bei<br />
der Truppenverpflegung.“ Und Birkner erkannte sein Talent zur Organisation:<br />
Neues Geschirr wurde angeschafft, eine „ordentliche“ Kaffeemaschine<br />
besorgt – „Ich konnte umsetzen, was ich wollte. Und ich habe<br />
das Alleinekochen gelernt.“ Es scheint den Offizieren geschmeckt zu<br />
haben. Die persönliche Empfehlung eines hohen Dienstgrades katapultierte<br />
den Jungkoch direkt aus der Kaserne in Unna hinauf auf das „Château<br />
la Chassagne“ nahe Dijon im Burgund. Sieben Zimmer, vier Suiten<br />
und 40 Plätze im Restaurant. Deren Besucher kamen gerne im Hubschrauber<br />
zum Lunch eingeflogen, und für den neuen Chef de partie<br />
gab’s kostenlose Rundflüge statt Trinkgeld.<br />
Das Intermezzo vor der zweiten Saison im französischen Schloss führte<br />
Birkner nach Asperg ins „Hotel Adler“ zu Peter Auer und Hotelchef Christian<br />
Ottenbacher. „Ich hatte als Abschiedsgeschenk von den Offizieren<br />
ein Kochbuch der ,Jeunes Restaurateurs’ geschenkt bekommen. Ich habe<br />
mich daraufhin bei zwei Restaurants beworben, deren Chefs mir vom<br />
Bild her sympathisch erschienen waren – und hätte bei beiden anfangen<br />
können.“ Wer das unorthodox oder gar mutig nennt, kennt Daniel Birkner<br />
schlecht. Er ist ein Mann der klaren und schnellen Entscheidung. Bevor<br />
er nach Frankreich ging, löste er seinen Hausstand komplett auf, behielt,<br />
was in sein Auto passte, und verschenkte den Rest an Freunde. Geradezu<br />
abenteuerlich sein Sprung über den Ärmelkanal: „Ich habe die Annonce<br />
von einem Ein-Sterne-Haus in Cambridge gelesen, den Vertrag<br />
für die Anstellung per Fax bekommen und unterschrieben, ohne das<br />
Haus vorher gesehen zu haben.“<br />
Doch der Start im „Midsummer-House“, idyllisch mitten in einer Grünanlage<br />
gelegen und heute mit zwei Sternen dekoriert, fiel ernüchternd aus.<br />
Der neue Chef de partie war dem Patron gerade gut genug, beim ersten<br />
Mittagsgeschäft Kerbel zupfen zu dürfen. Genug Zeit, dass sich Wut<br />
aufstaute in dem sonst so ruhigen Mann. Genug Zeit auch, sich die unterschiedlichen<br />
Gerichte genau einzuprägen und die komplette Karte<br />
mit rund 30 Couverts innerlich zu speichern. Als die Küche dann im<br />
Abendgeschäft ins Schwimmen kam, stellte sich Birkner frech direkt an<br />
den Pass und begann mit dem Anrichten – der Chef ließ es durchgehen.<br />
Als Entremetier und in der Pâtisserie sah und lernte Birkner in der Folgezeit<br />
viel – das zum Teil cholerische Auftreten seines Chefs konnte er<br />
aber nicht akzeptieren. Ein Tomatenrisotto brachte das Fass zum Überlaufen,<br />
und noch ehe sich der Patron so richtig beruhigen konnte, hatte<br />
Birkner gekündigt.<br />
Rückblickend eine gute Entscheidung, denn im „Guarda Val“ in Lenzerheide<br />
oberhalb von Chur fand Birkner bei seiner nächsten Station Förderer.<br />
Nach gerade einmal vier Wochen Arbeit vor dem Ende der Saison<br />
wurde Birkner nur kurze Zeit nach Wiederaufnahme des Geschäfts mitten<br />
aus dem Samstagabendservice abberufen: runter zum Hoteldirektor!<br />
„Da gehen Dir natürlich sofort die letzten Wochen durch den Kopf und<br />
Du versuchst, Dich an etwas zu erinnern, das schiefgelaufen sein<br />
könnte.“ Aber ganz im Gegenteil: Dem jüngsten Mitglied des Küchenteams<br />
mit der kürzesten Betriebszugehörigkeit wurde der Posten des<br />
Sous-Chefs angeboten. „Das konnte ich ohne die ausdrückliche Unterstützung<br />
des Küchenchefs gar nicht machen. Aber er ist mit mir in den<br />
Pub gegangen und hat mir gesagt, dass ich der Richtige für den Posten<br />
bin – übrigens beim Bier, was ich gar nicht gerne trinke.“ Für die „älteren<br />
Kollegen“ wandte Birkner dann „meine Lieblingstaktik“ an: durch Leistung<br />
überzeugen!<br />
Daran lässt er sich noch heute messen, beschäftigt sich mit allen Facetten<br />
guten Essens. „Am meisten geprägt haben mich dabei die ,Rätsel<br />
der Kochkunst’ von Hervé This-Benckhard“, sinniert Birkner. Der Autor<br />
ist Doktor der Physik am agrarwissenschaftlichen Institut in Paris und<br />
erklärt in seinem Buch Kochzusammenhänge. Zum Beispiel, wie Emulsionen<br />
„funktionieren“. Nur wenn man das Warum verstehe, könne man<br />
sich optimal dem Wie widmen, ist Birkner überzeugt.<br />
Das konnte er erstmals alleinverantwortlich im Restaurant „Zur Alm“, das<br />
er im Sommer 2004 gemeinsam mit Jörg Kutscher übernommen hatte.<br />
Das Bochumer Restaurant war bekannt, mit 50 Plätzen nicht zu groß<br />
und das Risiko überschaubar. „Jörg hat den Service gemacht und ich<br />
konnte in der Küche meinen Stil in einfacher Form etablieren.“ Bei 20<br />
chefheads 1-20<strong>10</strong> 29
Als „Herr B.“ pflegt der junge Küchenchef einen jovialen Ton und wechselt mit seinem kleinen Team<br />
behende zwischen Außer-Haus- und À-la-carte-Geschäft.<br />
Euro für das Hauptgericht war jedoch die Obergrenze für die Klientel<br />
dieses Hauses erreicht, als ihn das Angebot der „Harmonie“ erreichte.<br />
Bis September 2009 wurde die „Alm“ parallel betrieben, die Doppelbelastung<br />
wäre auf Dauer aber nicht gut gewesen. So trennten sich die<br />
beruflichen Wege von Birkner und Kompagnon Kutscher, was Ersteren<br />
zum alleinigen Pächter an der Gudrunstraße machte.<br />
Dort lassen Hasenkeule, Meerrettichjus, Bouillonkartoffeln und Salat (À<br />
la carte für € 16,70) nicht mehr wirklich viel Zeit für Carlos Vilella, Birk -<br />
ners Lebensgefährten.<br />
Die Gäste, die die „Gesellschaft Harmonie“ für sich entdeckt haben, obwohl<br />
kein Schild mit „Restaurant“ Laufkundschaft in die Villa spült, danken<br />
das Engagement. Was sehr reduziert auf der Karte steht, kommt mit<br />
opulenten Aromen auf den Tisch. Topinamburessenz, Apfelreduktion<br />
und Jakobsmuschel (€ 8,70), Entenstopfleber, Apfel-Schalottenconfit<br />
und Kartoffelpüree (€ 14,20), Seeteufel, Süßkartoffelbrandade, Bananen-Mille-feuille<br />
und Zimtschaum (€ 21,40), der Wildschweinrücken mit<br />
Petersilienwurzel, gerösteten Maronen und Rotweinjus (€ 19,80) oder<br />
der süße Abschluss mit weißer Trinkschokolade und Schokofondant für<br />
€ 7,90 – Daniel Birkner nennt ausschließlich die Hauptzutaten seiner<br />
Kreationen und überrascht mit der fein ausgewogenen Zubereitung.<br />
„Ich habe immer drei bis vier Vorspeisen und ebenso viele Hauptspeisen<br />
auf der Karte. Dazu noch tagesaktuelle Empfehlungen und das Überraschungsmenü.“<br />
Rund 80 Prozent der Gäste ließen sich auf Letzteres<br />
ein – „Das mache ich dann ganz spontan“, bekennt Birkner. Das gut besuchte<br />
Wochenende spricht dafür, dass Birkners kulinarische Überraschungen<br />
positiver Natur waren. Damit dies in Bochum noch bekannter<br />
wird, nimmt das Haus an lokalen Kochevents teil, geht dafür sogar auf<br />
die Straße und – sucht einen Namen: „Wir sind noch am Überlegen, wie<br />
wir das Restaurant in der ,Gesellschaft Harmonie’ nennen können. Da<br />
gibt es schon einige Ideen, wir haben uns aber noch nicht endgültig entschieden“,<br />
grübelt der Patron. Vielleicht kommt dann auch ein großes<br />
Schild auf den weitläufigen Rasen vor der Villa, damit Spaziergänger<br />
aus dem Stadtpark künftig nicht mehr an dem gastronomischen Angebot<br />
Birkners vorbeilaufen. Denn das wäre wirklich schade.<br />
Klaus Lawrenz<br />
Gesellschaft Harmonie<br />
Gudrunstr. 9, 44791 Bochum<br />
Telefon 0234/50765-0<br />
Telefax 0234/50765-55<br />
info@gesellschaft-harmonie.de<br />
Geöffnet: montags bis freitags von 12 bis 14 und 18 bis 22 Uhr,<br />
samstags von 18 bis 22 Uhr; sonntags Ruhetag<br />
30 chefheads 1-20<strong>10</strong>
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chefheads 1-20<strong>10</strong> 31
32 chefheads 1-20<strong>10</strong>
RÜCKBLICK<br />
Positive Marktimpulse<br />
Die 30. Anuga setzte durchweg positive Marktimpulse für die nationale und internationale Ernährungswirtschaft.<br />
Dieses Fazit zogen zum Abschluss der Weltleitmesse Veranstalter und Aussteller.<br />
„Die Anuga hat ihre herausragende Rolle als zentrale Handelsdrehscheibe und Informationsplattform<br />
für die internationale Ernährungswirtschaft klar unterstrichen. Die hervorragende Qualität der Messe<br />
hat für gute Stimmung und gute Geschäfte gesorgt", bestätigt Gerald Böse, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
der Koelnmesse GmbH. „Gerade auch vor dem Hintergrund wirtschaftlich schwieriger<br />
Rahmenbedingungen hat das marktorientierte Messekonzept der Anuga erneut überzeugt." Mit<br />
153.500 Fachbesuchern aus über 180 Ländern lag der Besucherzuspruch nur leicht unter dem Ergebnis<br />
der Vorveranstaltung. Auch die Zahl der Aussteller bewegte sich mit 6.522 Anbietern aus 97<br />
Ländern auf unverändert hohem Niveau. Überdies profilierte sich die Branche überzeugend mit den<br />
Themen Corporate Social Responsibility (CSR) und Nachhaltigkeit. Gelungen war der Auftritt des<br />
Partnerlandes Türkei, das in allen Facetten seine Leistungsfähigkeit darstellte.<br />
chefheads 1-20<strong>10</strong> 33
ÜBER DEN TELLERRAND<br />
René Bizimana ist Betriebsleiter<br />
in den Helios-Kliniken in Krefeld.<br />
Lust am Stress? Täglich!<br />
Vollgas in der GV: 1<strong>10</strong> Mitarbeiter, 1.300 Essen am Tag, acht Menü-Linien<br />
Nicht, dass es langweilig war in der Küche des Seniorenheims: zwei bis drei Ansprechpartner, täglich <strong>10</strong>0 Essen und<br />
ein tolles Team in der Küche, das schon viele Jahre im Betrieb war. Als Betriebsleiter eines Klinikums verantworte ich<br />
heute bis zu 1.300 Essen am Tag, biete täglich acht Menü-Linien, die auch noch untereinander kombiniert werden können,<br />
an – <strong>10</strong>0 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, von denen jeden Tag mindestens 35 vor Ort sein müssen, gilt es dafür<br />
zu dirigieren. Seit ich in der Gemeinschaftsverpflegung (GV) eines großen Klinikums tätig bin, habe ich manchmal das<br />
Gefühl, mich in Schallgeschwindigkeit zu bewegen und mich auf meinem Weg selbst zu überholen. Jeder Tag bringt<br />
neue Herausforderungen, Probleme und auch Wagnisse hervor, die schnell und effektiv gelöst werden wollen. Oft muss<br />
ich in Sekunden von einem Thema ins andere wechseln und darf nicht den Überblick verlieren. Das mag nach Stress<br />
klingen, aber was soll ich sagen: Ich liebe es!<br />
Das Beste an meiner Arbeit ist für mich jedoch, dass jeden Tag Ergebnisse erzielt werden, dass neben der Speisenversorgung<br />
auch der gastronomische Gedanke immer im Fokus steht – gerade was „Sonderveranstaltungen“ oder die Ca -<br />
feterien angeht. Dort gibt es immer die Chance, sich so richtig auszutoben.<br />
Durch den vorhandenen Kostendruck in der Patientenversorgung liegt die Herausforderung primär darin, aus dem zur<br />
Verfügung stehenden Geld den Patienten und Mitarbeitern ein schmackhaftes und zugleich gesundes Essen zur Verfügung<br />
zu stellen. Dies gelingt nur mit genauer Planung, Kalkulation und Steuerung der Wareneinkäufe. Natürlich setzen<br />
wir hier Warenwirtschaftsprogramme ein, um möglichst zum besten Preis zu kaufen. Aber auch eine genaue Planung<br />
der Produktionsprozesse hilft gewaltig, z. B. das Niedertemperaturgaren, was den Wareneinsatz beim Fleisch gut und<br />
gerne um 25 Prozent senkt. Wird hier eine gute Arbeit geleistet, ist es auch mit geringen finanziellen Mitteln keine<br />
Kunst, ein sehr gutes Ergebnis zu erzielen. Und das Sprichwort „Speis und Trank, hält Leib und Seele beisamm“ sollte<br />
doch gerade auch im Krankenhaus sein Recht behalten.<br />
Natürlich unterscheidet sich meine Arbeit in der GV in manchen Bereichen grundlegend von der in der „normalen“ Gastronomie.<br />
Aber es gibt auch vieles, was gar nicht so verschieden ist. Wichtig scheint mir nur zu sein, dass man mit Herz<br />
und Verstand bei der Sache ist. Denn nur dann ist man auch glücklich in seinem Beruf! Für mich war der Wechsel in die<br />
GV ein richtiger Schritt, den ich nie bereut habe. Auch wenn ich bei Events der <strong>ChefHeads</strong> den Kollegen aus der Gastronomie<br />
über die Schulter schauen darf und es dann wieder ein wenig in den Fingern kribbelt.<br />
Wie gesagt: ein wenig, denn eigentlich fühle ich mich auf der Vollgas-Spur der GV richtig wohl!<br />
rene.bizimana@chefheads.de<br />
Fotoquellen:<br />
Seite 4–5: Teymur Madjderey (icedsoul.de), Seite 6–7: Maushagen: Teymur Madjderey (icedsoul.de), Seite 8: Blanco CS, Culinary-Team: privat, Seite 9: Guido Fritz, privat, Seite<br />
<strong>10</strong>–12: Julabo, Seite 12: Domnik Seite 14: Tafelstern, Seite 15: oben: Kalys, unten: Nesmuk, Seite 16: kleines Bild oben: Rekorderlig, Seite 17: links: La Fleur Du Chocolat, kleines Bild<br />
unten links: Alan Coxon, Seite 18–19: Lachswerkstatt, Guido Fritz, Seite 21: Sarah Wiener: Christian Kaufmann/Verlag Knaur Ratgeber, Seite 22-24: Umschau-Buchverlag (Rezeptfotos),<br />
Seite 25: Maushagen, Seite 28–29: Gesellschaft Harmonie, Seite 31: <strong>ChefHeads</strong>, Seite 32–33: 1. und 5. Zeile: Koelnmesse, Seite 34: Guido Fritz<br />
Alle anderen Fotos: Klaus Lawrenz (www.qualitaeter.de)<br />
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Bensberger Straße 17, 51515 Kürten<br />
Telefax 02207/704165<br />
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