6. Februar 2022
- Landesrat will drei Kraftwerke für Graz - Lokale: Ungeimpfte müssen draußen bleiben - Palmers zieht in den Spitz in der Herrengasse - 200 Grazer Bauprojekte stehen still - Graz erhält Sauberkeits-Auszeichnung
- Landesrat will drei Kraftwerke für Graz
- Lokale: Ungeimpfte müssen draußen bleiben
- Palmers zieht in den Spitz in der Herrengasse
- 200 Grazer Bauprojekte stehen still
- Graz erhält Sauberkeits-Auszeichnung
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6. FEBRUAR 2022, AUSGABE 6
Sie sperren aus
Einige Grazer Lokale verwehren Ungeimpften
den Zutritt. Daniela Grabovac von der
Antidiskriminierungsstelle sieht’s kritisch. 6
Sie ziehen ein
Palmers zieht in den leerstehenden Spitz
in der Herrengasse und eröffnet den
größten Flagshipstore Österreichs. 8
Energie aus steirischen Wäldern
Landesrat will drei neue
Öko-Kraftwerke in Graz
Da schau her. Agrarlandesrat Johann Seitinger will drei große Biomasse-Anlagen am Grazer Stadtrand. Sie sollen vorrangig mit Holz aus
steirischen Wäldern betrieben werden. „Das ist ökologisch nachhaltig und obendrein wird die Wirtschaft gefördert“, so Seitinger. SEITEN 4/5
FOTO FISCHER, GETTY
2 die seite zwei
www.grazer.at 6. FEBRUAR 2022
E D I T O R I A L
von
Tobit
Schweighofer
✏ tobit.schweighofer@grazer.at
Der weite Weg
zwischen zwei
Polit-Welten
D
ie neue Regierung ist
seit 82 Tagen im Amt
und langsam hat man
das Gefühl, dass sich die
Verantwortlichen in Regierung
und Opposition in ihre Rollen
einfinden. Zur Rolle des
Bürgermeisters bzw. der
Bürgermeisterin gehört es
auch, ein für die Stadt
möglichst produktives
Verhältnis zum Land und
damit zum Landeshauptmann
zu unterhalten. Und tatsächlich
kam es jetzt zur Kontaktaufnahme.
Auch wenn der
Weg dorthin aus vollkommen
gegensätzlichen politischen
Welten ein durchaus weiter
war. Vor allem für Elke Kahr,
denn unsere Bürgermeisterin
wurde diese Woche dabei
gesehen, wie sie auf ihrem
Weg zum ersten Treffen mit
dem Landeshauptmann in
seinem Büro quer durch die
Innenstadt rannte, weil sie ihn
im Landhaus in der Herrengasse
vermutet hatte und nicht
in der Burg, wo Hermann
Schützenhöfer vorerst
vergeblich auf sie wartete. Es
bleibt zu hoffen, dass Kahr ihn
noch rechtzeitig entdeckt hat,
der Landeshauptmann trotz
dieser kleinen Anlaufschwierigkeiten
entspannt geblieben
ist und die beiden letztendlich
doch noch einen Weg zueinander
gefunden haben. Denn
eines ist klar: Unterm Strich ist
eine starke Achse zwischen
Stadt und Land gut für die
ganze Steiermark, also im
Interesse von uns allen.
Tobit Schweighofer, Chefredakteur
SONNTAGSFRÜHSTÜCK MIT ...
... Omar Khir Alanam
Kochen
zählt zu
Omar Khir
Alanams
Leidenschaften
– zum Frühstück
darf
es deshalb
auch schon
mal etwas
mehr sein.
KK
Der Grazer Autor spricht über seine Vorliebe für orientalisches Frühstück,
seine Lieblingsorte, die Bedeutung des Schreibens und über Vorurteile.
Als Autor, gerade mit einem neuen Buch – wie
sieht ein Sonntag bei Ihnen aus?
Unterschiedlich. Durch meine Arbeit habe ich
ja nicht so wirklich ein klares Wochenende und
manchmal unter der Woche frei. Wenn ich aber Zeit
habe, gehe ich es gemütlich an, nehme mir nichts
vor. Dann verbringe ich mit meinem Sohn gerne
Zeit im Grünen, beim Fußballspielen oder einfach
beim Spazieren.
Wenn also mal genug Zeit ist – gehört auch ein anständiges
Frühstück zur Routine?
Ja, auf jeden Fall. Da gibt es ganz Unterschiedliches,
jedenfalls eher orientalisch – da mache ich alles
selbst. Sehr gerne esse ich beispielsweise frittiertes
Fladenbrot mit Kichererbsen und einer Sauce aus
Joghurt, Tahina, Humus, Knoblauch und Zitronen –
mit etwas Petersilie und Granatapfel darauf.
Was tun Sie sonst gerne in Ihrer Freizeit?
Ich koche gerne, wie man vielleicht merkt (lacht),
und ich mache gerne Sport, muss immer in Bewegung
sein. Wichtig ist mir auch, Menschen zu treffen.
Ich interessiere mich einfach sehr für Geschichten.
Sie leben seit Ende 2014 in Graz. Was ist eigentlich
Ihr Lieblingsort in der Stadt?
Meine Wohnung (lacht). Nein – eigentlich mag ich
alles. Den Schloßberg, die Innenstadt, den Stadtpark.
Auch der Augarten gefällt mir mit der Bucht
sehr gut. In den Lockdowns war ich mit meinem
Sohn öfters ort, manchmal haben wir auch Frühstück
mitgenommen. Vor kurzem ist noch ein neuer
Lieblingsort dazugekommen, auch durch meinen
Sohn: die Trampolinhalle in Kalsdorf (lacht).
Sie sagen, Sie interessieren sich sehr für Geschichten.
Was bedeutet Ihnen das Schreiben?
Das war für mich immer ein Aspekt des Überlebens
– meine Heimat, da konnte ich meinen Frieden finden.
Heute ist es vor allem auch ein Mittel für mich,
um meine Betrachtungen den Menschen zugänglich
zu machen.
In Ihrem ersten Buch haben Sie der neuen Heimat
„Danke“ gesagt, im zweiten haben Sie sich
die Eigenheiten der Österreicher angeschaut. Ist
Ihnen das so ins Auge gesprungen?
(lacht) Ich habe da stark mit dem Thema Vorurteile
gespielt – aus meiner eigenen Erfahrung heraus.
Es ist öfter vorgekommen, dass ich von Leuten angesprochen
wurde, weil ich ihnen vielleicht sympathisch
war – und sie sehr interessiert an mir und
meiner Person waren. Bis zu dem Zeitpunkt, an
dem ich gesagt habe, dass ich aus Syrien bin, dann
war die Reaktion auf einmal anders. Das hat mich
sehr irritiert, weil ich ja immer noch die gleiche Person
bin. Mit dem Buch wollte ich einmal die Rollen
vertauschen und zeigen, dass die Welt nicht nur
schwarz und weiß ist.
Auch in Ihrem neuen Buch „Feig, faul & frauenfeindlich“
gehen Sie Vorurteilen auf den Grund.
Ja, da berichtige ich den Blick in die Community.
Ich wollte eine neue Stimme in die Debatte einbringen,
die kritisch, ehrlich, aber auch versöhnend und
friedlich ist. Es gibt Probleme, über die soll man offen
sprechen – aber auch nicht mit dem Finger auf
andere zeigen.
FABIAN KLEINDIENST
Omar Khir Alanam, 1991 in Ost-Ghouta, einem Vorort von
Damaskus in Syrien, geboren. Sein BWL-Studium musste
er aufgrund des Krieges unterbrechen – nach zwei Jahren
Flucht kam er 2014 in Österreich an. 2018 erschien sein erstes
Buch „Danke! Wie Österreich meine Heimat wurde“.
Sein Buch „Sisi, Sex und Semmelknödel. Ein Araber ergründet
die österreichi sche Seele“ sorgte 2020 für Furore,
vor kurzem erschien sein neues Werk „Feig, faul & frauenfeindlich.
Was an euren Vorurteilen stimmt und was nicht“.
graz
4 graz
www.grazer.at 6. FEBRUAR 2022
4
redaktion@grazer.at & 0316 / 23 21 10
Ich verstehe alle, die finden, wir Grünen
sind in der Form hinter unseren eigenen
Ansprüchen zurückgeblieben.“
Vizekanzler Werner Kogler entschuldigte sich für den „Sideletter“
der Regierung, in dem auch Posten vergeben wurden. BKA/ WENZEL
Landesrat will drei
Stadtrat Kurt Hohensinner präsentierte
die Mutmacher. STADT GRAZ/FISCHER
Stofftiere sollen
Mut machen
■ Während der Pandemie
hat sich die Zahl der Betretungsverbote
in Graz, bei denen
Kinder betroffen sind,
verdoppelt. Waren es 2019
„nur“ 104 Betretungs- und
Annäherungsverbote, so stieg
die Zahl auf 156 im Jahr 2020
und auf 207 im vergangenen
Jahr – so die Zahlen aus dem
Amt für Jugend und Familie.
Mutmacher-Stofftiere sollen
dabei helfen, dass sich Kinder
öffnen und nach Hilfe fragen.
Alle Reaktionen auf den Vorstoß gibt es
morgen in unserem täglichen E-Paper
STADT GRAZ
Unterstützungen können in der
Schmiedgasse entschieden werden.
Änderungen bei
Sozialfonds
■ Der Fonds „Graz hilft“
wird verändert, das gab Bürgermeisterin
Elke Kahr diese
Woche bekannt: Beträge bis
1500 Euro können bald direkt
vom Sozialamt vergeben werden,
und das einmal im Jahr
statt nur alle fünf Jahre sowie
auch bei selbstverschuldeten
Notlagen. Der Fonds wird
heuer um jene 120.000 Euro
aufgestockt, die den Parteien
im Dezember an Klubmitteln
gestrichen wurden.
Die angedachten Biomasse-Anlagen könnten ausschließlich mit steirischem Holz betrieben werden.
derGrazer
Soll Graz Öko-Kraftwerke im Stadtgebiet bauen?
„Nein, ich finde,
sie sollten
in der Stadt
lieber mehr
Parks für Freizeitgestaltung
bauen“
Elvedin Kehic,
24, Angestellter
„Ich bin für
Öko-Kraftwerke
in Stadtgebieten,
auch Städte sollten
einen Beitrag
zu erneuerbarer
Energie leisten.“
Melina Fromm, 27,
Architektin
„Prinzipiell bin
ich für sauberen
Strom. Aber
nicht, wenn
dadurch immer
mehr Natur darunter
leidet.“
Edelgard Eibler,
54, Angestellte
Blitzumfrage
„Sauberer
Strom ist immer
von Vorteil,
also ja. Grüne
Energie ist
doch immerhin
erwünscht.“
Lukas Posch, 22,
Techniker
GETTY, LEBENSRESSORT
?
ALLE FOTOS: DER GRAZER
„Ich würde eher
Photovoltaik-
Anlagen forcieren
und auf diversen
Dächern
installieren.“
Irmgard Degasperi-
Gaischeg, 54,
Angestellte
6. FEBRUAR 2022 www.grazer.at
graz 5
➜
TOP
LUEF, KK
Arbeitslosigkeit auf Rekord-Tief
Das AMS vermeldete in der Steiermark
Ende Jänner so wenige Arbeitslose
wie zuletzt vor 30 Jahren.
Schockierender Doppelmord
Ein 60-Jähriger erschoss am Dienstag
in der Wohnung in Leonhard zuerst
Mutter und Bruder, dann sich selbst.
FLOP
➜
Kraftwerke für Graz
Kurz gefragt …
NA BUMM. Agrarlandesrat
Johann
Seitinger fordert drei
ökologisch wertvolle
Biomasse-Anlagen am
Grazer Stadtrand.
Von Tobit Schweighofer
tobit.schweighofer@grazer.at
Angesichts des zu erwartenden
enormen Anstiegs
des Energieverbrauches
in den kommenden Jahren tritt
Agrarlandesrat Johann Seitinger
mit einer fundamentalen
Neuausrichtung der Grazer
Energiewirtschaft auf den Plan.
„Es müssen alle Möglichkeiten
der Abwärme- und Biogasnutzung
sowie die Photovoltaik-
Potenziale in der Stadt ausgenutzt
und als Kernelemente am
Stadtrand drei große Biomasse-
Anlagen errichtet werden“, fordert
Seitinger.
Graz wird mit Fernwärme
aus Mellach (Gaskraftwerk Ver-
bund), Gratkorn (Abwärme
Sappi) und dem Heizwerk in
der Puchstraße (Gas) versorgt.
„Derzeit kommt der Großteil
der Grazer Fernwärme aus fossilen
Energieträgern. Das schadet
der Umwelt und macht Graz
von Gaslieferungen aus dem
Ausland abhängig.“
Genug Holz vorhanden
Aus diesen Gründen will Seitinger
auf ökologische Biomasse-
Anlagen setzen. Diese sollen
mit Holz und Biogas betrieben
werden. „In der Steiermark ist
genug Holz vorhanden. Jahr für
Jahr wachsen rund acht Millionen
Festmeter Holz nach,
aber nur die Hälfte davon wird
geerntet. Das heißt: Das Potenzial
für die Nutzung dieses
klimaneutralen Rohstoffes ist
enorm und die Wertschöpfung
bleibt in der Region.“ Zudem
können Holzabfälle, sogenanntes
„Industrieholz“, obendrein
sinnvoll genutzt werden. Biogas
hingegen kann aus Bioabfällen
gewonnen werden. „Davon gibt
es in der Landeshauptstadt ohnehin
viel zu viel.“
Neben dem Umweltaspekt
zählt Seitinger zahlreiche weitere
Vorteile seiner Vision auf:
„Wir werden unabhängig von
Gasimporten aus Russland und
anderen womöglich instabilen
Ländern. Erdgas ist klimaschädlich.
Die CO2-Emissionen
betragen bei Erdgas je nach
Wirkungsgrad der Verbrennungsanlage
circa 0,35 kg/kWh.
Zieht man die maximale Liefermenge
des Kraftwerks Mellach
von 600 Gigawattstunden als
Vergleichswert heran, können
durch den Einsatz von CO2-
neutraler Biomasse 210.000
Tonnen CO2-Emissionen eingespart
werden.“ Zum Vergleich:
Die durchschnittliche Pro-
Kopf-Emission beträgt in Österreich
rund acht Tonnen CO2 pro
Jahr.
„Die Holzressourcen der Steiermark,
die mit über 60 Prozent
Waldanteil das waldreichste
Bundesland ist, gilt es als saubere
Energiequelle zu nutzen“,
so der Landesrat, der appelliert:
„Die Grazer Stadtregierung ist
jetzt gefordert, auf eine saubere
Energieversorgung zu setzen!“
... Johann Seitinger
1
Wieso brauchen wir
diese Kraftwerke vor
unserer Haustüre?
Seitinger: Wenn wir
jetzt vor dem Hintergrund
internationaler Krisenherde
nicht erkennen, in welcher
Energie-Abhängigkeit wir in
Österreich und Graz leben,
dann ist uns nicht mehr zu
helfen.
2
Ist Selbstversorgung
realistisch?
Seitinger: Noch nie zuvor
war die Chance so groß,
Versorgungssicherheit, Klimaschutz
und Sicherung von
Arbeitsplätzen so erfolgreich
miteinander zu verbinden.
3
Was muss jetzt
passieren?
Seitinger: Jetzt ist die
Grazer Stadtregierung am
Zug.
6 graz
www.grazer.at 6. FEBRUAR 2022
K O M M E N T A R
von
Verena
Leitold
✏ verena.leitold@grazer.at
Gastronomen
kommen in
Teufels Küche
A
b 19. Februar werden
Gastronomie und
Hotellerie auch wieder
für ungeimpfte Personen
geöffnet. Trotzdem erwägen
bis zu 30 Prozent der Beherbergungsbetriebe,
bei 2G zu
bleiben, bei den Lokalbetreibern
dürften es wesentlich
weniger sein – aber noch
immer einige. Die ersten
Grazer haben das bereits
angekündigt. Rechtlich soll
das laut Experten der Wirtschaftskammer
okay sein, die
Gastronomen berufen sich
auf ihr Hausrecht. In diesem
ist beispielsweise geregelt,
dass man Personen, die keine
Gäste sind, den Toilettengang
verweigern oder Besuchern
den Verzehr von mitgebrachten
Speisen verbieten darf.
Und natürlich dürfen sich
Wirte auch ihre Gäste
aussuchen; wenn sie aber
ganze Personengruppen
ausschließen, kommen sie
bald in Teufels Küche. Vor
allem, da Ungeimpfte beim
Restaurantbesuch in Zukunft
ohnehin einen gültigen
PCR-Test vorweisen müssen.
Außerdem gibt es ja immer
noch die gesetzliche Impfpflicht.
Die Frage, ob die
Zugangsbeschränkung
rechtlich durchgeht, ist zwar
eine wichtige, jedoch vielleicht
nicht die wichtigste.
„Wie wollen wir in Zukunft
leben?“, sollen wir uns fragen.
Und die Antwort kann wohl
keine andere sein als „miteinander“
und „ohne Spaltung“.
Einige Grazer Lokale entscheiden weiterhin:
Ungeimpfte müssen
draußen bleiben
AUFREGUNG. Im Theatercafé durfte ein Ungeimpfter trotz Befreiungsattest
nicht hinein, einige Lokale möchten auch nach den Lockerungen bei 2G bleiben.
Die Antidiskriminierungsstelle rät davon ab, auch wenn es rechtlich okay ist.
Von Vojo Radkovic & Verena Leitold
redaktion@grazer.at
Auf Grund seiner hoch dosierten
immunsuppressiven
Therapie ist ein Grazer impfbefreit.
Mit der bis 31. März gültigen
Bestätigung in der Tasche wollte er
kürzlich eine Vorstellung im Theatercafé
besuchen. Bislang hatte der
Mann weder im Handel beim Einkauf
noch in Restaurants ein Problem
gehabt, damit eingelassen zu
werden. Ins Theatercafé ließ man
den Mann samt seiner Bestätigung
und negativem PCR-Test nicht. An
der Kasse sagte man ihm: „Wir haben
hier die 2G-Regel und können
mit dem Attest nichts anfangen.“
Theatercafé-Geschäftsführer Manfred
Koch: „Bei uns gilt die 2G-Regel,
und die heißt: geimpft oder genesen.
Darüber hinaus gilt das Hausrecht.“
Recht vs. Moral
Einige Grazer Gastronomen
möchten 2G auch nach der Öffnung
für Ungeimpfte am 19. Februar
beibehalten. So hat dies etwa
Haubenkoch Michael Wankerl
von der Gerüchteküche angekündigt.
In der Hotellerie sollen
es laut Umfragen der Wirtschaftskammer
fast ein Drittel der Betriebe
sein, in der Gastro rechnet man
mit wesentlich weniger. Aktuell
wird von der WKÖ geprüft, ob das
rechtlich in Ordnung ist und tatsächlich
durch das Hausrecht geregelt
werden kann – womit man
laut Fachgruppengeschäftsführer
Christian Kolbl rechnet, denn
es könne mit gesundheitlichen
Gründen und Mitarbeiter-Schutz
argumentiert werden, außerdem
liegen keine Diskriminierungsgründe
vor.
Tatsächlich ist der Impfstatus
vom Gleichbehandlungsgesetz
nicht erfasst. Anders als in der
Arbeitswelt, sind bei Gütern und
Dienstleistungen nur Geschlecht
Ein Grazer
(Name der
Redaktion
bekannt)
wurde
trotz
Impfbefreiung
und
PCR-Test
nicht ins
Theatercafé
gelassen.
STREET VIEW
und Herkunft als Diskriminierung
geregelt. Es fehlt also unfassbarerweise
sogar die rechtliche Grundlage,
sollte ein Wirt entscheiden,
Homosexuelle oder Personen mit
einer bestimmten Religion nicht in
sein Lokal zu lassen. Für ein Leveling-up
wird seit Jahren gekämpft.
Die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle
Steiermark, Daniela
Grabovac, rät trotzdem von der
freiwilligen 2G-Regelung in der
Gastronomie ab: „Auch wenn es
rechtlich okay ist, würde ich intuitiv
schon sagen, dass das eine Art
der Diskriminierung ist. Das trägt
zusätzlich zur Spaltung bei, ich
würde davor warnen, Ungeimpfte
nicht ins Lokal zu lassen!“
Ein gültiger PCR-Test ist laut
Maßnahmen der Bundesregierung
ab 19. Februar für Ungeimpfte
sehr wohl notwendig. Außerdem
gibt es ja die am Donnerstag
auch vom Bundesrat abgesegnete
Impfpflicht.
derGrazer
IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER & MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0 316/23 21 10 | GESCHÄFTSFÜHRUNG/
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6. FEBRUAR 2022 www.grazer.at
graz 7
Nach Sturmschäden in Graz:
Wanderwege gesichert
WICHTIG. Die Grazer Wanderwege wurden diese Woche von den Mitarbeitern
der GBG nach Sturmschäden passierbar gemacht. Eine Übersicht.
Von Fabian Kleindienst
fabian.kleindienst@grazer.at
Der starke Sturm letzten
Sonntag beschädigte einige
der Hauptwanderrouten
in den Grazer Wäldern. Das Forstteam
der GBG (Gebäude- und
Baumanagement Graz GmbH),
das aktuell nur aus drei Mitarbeitern
besteht (zwei weitere werden
gesucht), arbeitete die ganze Woche
daran, die Beeinträchtigungen
und Gefährdungen zu beheben.
Bei den Bründlteichen etwa
wurden mehrere umgeworfene
Eschen aufgearbeitet, in Mariagrün
wurde ein gefährlich hängender
Baum gefällt, am Buchkogel eine
die Forststraße blockierende Fichte
entfernt. Auch der obere Waldzugang
bei Ulrichsbrunn musste
von umgestürzten Bäumen befreit
Am Buchkogel wurde eine Fichte entfernt, die den Weg blockiert hatte.
werden, ebenso wie beim Unteren
Plattenweg – im Bereich Ries/Stifting
wiederum wurden Fichten im
Umfeld des Hauptwanderweges
beseitigt. Bei St. Johann und Paul
wurde eine große Esche über den
Zugangsweg zur Kirche geworfen
– der Bereich wurde gesichert.
Begeistert vom schnellen Einsatz
zeigte sich Stadtrat Manfred Eber:
„Dank des raschen Eingreifens des
Forstteams wurde sichergestellt,
dass die Wanderwege nach den
Sturmschäden wieder weitestgehend
gefahrlos genutzt werden
können.“
GBG
Sissi Potzinger fordert im Gemeinderat:
Es werde Licht.
Mehr Licht in
dunkle Ecken
KK
■ In der Grazer Hohenrainstraße
und am Messendorfberg
ist es dunkel. Das ärgert die Grazer
Gemeinderätin Sissi Potzinger
schon seit mehr als einem Jahr.
Potzinger: „Die Benutzung der
Hohenrainstraße als Lauf- und
Spazierweg hat in den letzten
zehn Jahren stark zugenommen.
Das angrenzende Naherholungsgebiet
der Stadt Graz, Schloss
Lustbühel, ist Anziehungspunkt
für Eltern mit Kindern, für Läufer,
Walker und Spaziergänger.“ Potzinger
fordert die sofortige Errichtung
einer Straßenbeleuchtung.
Dass es die noch immer nicht gibt,
ärgert die Anrainer.
8 graz
www.grazer.at 6. FEBRUAR 2022
Palmers zieht
in seit Jahren
Geschäfts
Börse
www.grazer.at
Philipp Pointner überzeugte sich diese
Woche von den gratis Masken. NEOS STMK.
Jakominiplatz:
gratis Masken
■ Anlässlich der aktuellen und
noch bis 18. Februar gültigen
FFP2-Maskenpflicht am Grazer
Jakominiplatz stellten die NEOS
um Fraktionsvorsitzenden Philipp
Pointner in der letzten
Gemeinderatssitzung einen Antrag
auf die Ausgabe von Gratis-
Masken vor Ort. Er wurde mehrheitlich
angenommen – und seit
dieser Woche können Masken in
der Mobilitätszentrale in der Jakoministraße
1 abgeholt werden.
Die Berufsfeuerwehr in Graz
bekommt wieder Zuwachs.
Feuerwehr bleibt
Männer-Domäne
■ In der Grazer Berufsfeuerwehr
sind die Männer weiterhin
unter sich. Beim Auswahlverfahren,
das im Dezember
2021 stattgefunden hat, war
wiederum keine Frau am Start.
Daher beginnen am 1. März
2022 zehn neue Feuerwehrmänner
ihre Grundausbildung.
In der Grazer Berufsfeuerwehr
hat es bislang noch keine einzige
Feuerwehrfrau gegeben, bei
Versuchen waren die Aufnahmeprüfungen
zu fordernd.
KK
leerstehende
Stiefelkönig-Filiale
Die leeren Flächen mitten in der Grazer Einkaufsmeile waren vielen jahrelang ein Dorn im Auge. Inzwischen ist die
Holding Graz, die die Schaufenster zuletzt in Zwischennutzung bespielt hatte, ausgezogen. Bald zieht Palmers ein. KK (2)
EXKLUSIV. Nach 3,5 Jahren Leerstand ist es so weit: Palmers zieht mit seinem
Flagshipstore in die ehemaligen Räumlichkeiten von Stiefelkönig im
Spitz-Gebäude in der Herrengasse: Gastro und Beauty-Salon inklusive.
Von Verena Leitold & Valentina Gartner
redaktion@grazer.at
Im Juni 2018 wurde die Stiefelkönig-Filiale
in der Grazer Herrengasse
geschlossen. Seither wurde
fieberhaft nach einem Nachmieter
gesucht, mehrere Zwischennutzungen
– zuletzt etwa durch den
steirischen herbst und die Holding
Graz – sollten den unschönen Leerstand
mitten in der Innenstadt kaschieren.
Das wird in Zukunft nicht
mehr nötig sein, denn die Wäsche-
Kette Palmers wird in diesem Jahr
in die Räumlichkeiten einziehen.
Zuvor wird das gesamte Gebäude
komplett saniert. Mit knapp 700
Quadratmetern Verkaufsfläche
entsteht der größte Palmers
Flagshipstore. „Wir sind
davon überzeugt, dass
unser neues Konzept
perfekt nach Graz
passt. Dafür benötigen
wir jedoch mehr
Platz, als uns derzeit
zur Verfügung steht.
Unsere sehr erfolgreiche
Filiale am Hauptplatz wird in
den Flagshipstore integriert und
nach derzeitigen Plänen nicht mehr
weitergeführt“, verrät Marketingdirektor
Ralph Hofmann (rundes
Bild). „Unser neuer Flagshipstore
deckt das gesamte Palmers-Sortiment
ab. Auf 700 Quadratmetern
finden die Kunden neben Dessous,
Nachtwäsche, Loungewear und Bademode
auch die größte Palmers-
Herrenabteilung, die wir jemals
errichtet haben. Wir werden jedoch
zusätzlich auch noch eine großzügige
Gastronomiefläche und einen
Beauty-Salon – betrieben von einer
sehr bekannten Beauty-Marke – integrieren.“
Neue Beauty-Salons
Apropos Beauty: Wer in nur vier
bis neun Monaten ein perfektes
Lächeln haben und mit geraden
Zähnen glänzen will, wird bei den
neuen Grazer Partnerfilialen
von „Dr. Smile“ fündig. Experten
der Zahnmedizin,
Zahntechnik und Kieferorthopädie
begleiten
die Begradigung der
Zähne mittels Schienen.
Partnerfilialen gibt
es nun in Lend und Jakomini,
insgesamt 14 Standorte
gibt es in ganz Österreich.
Weiter geht’s im Beauty-Bereich:
Mit kurzer Verspätung eröffnet am
21. Februar in der Hüttenbrennergasse
38 ein weiteres Institut für
dauerhafte Haarentfernung in
Graz. Egal ob Rücken, Schultern,
Brust, Achseln, Beine oder wo auch
immer, Edith Kopeter macht in ihrem
neuen Salon Schluss mit unerwünschten
Haaren.
Neues Jahr, neuer Standort,
neue Strategie heißt es für die
Agentur „werbelechner“, die vom
Glacis in die Brockmanngasse siedelte.
Aber nicht nur der Standort
ist neu: Die Werbeagentur arbeitet
an der Umsetzung einer Nachhaltigkeitsstrategie
auf ökologischer,
ökonomischer und sozialer Ebene.
Beim Umzug der Agentur wurde
die Einrichtung des alten Büros
teilweise vom Tischler an die
Gegebenheiten des neuen Büros
angepasst und fehlende Elemente
wurden gebraucht gekauft.
Neues aus GU
Im neuen Zentrum „Gratkorner“
direkt neben dem Hotel Gratkorn
hat Nicole Zöscher jetzt das erste
Geschäft eröffnet: einen Hundesalon
namens „First Dog“. Zusätzlich
zum Friseur und Spa-Bereich gibt
es auch einen Shop mit allem, was
das Hundeherz begehrt – von Futter
und Leckerlis über Leinen und
Halsbänder bis hin zu Bettchen und
anderem Zubehör.
10 graz
www.grazer.at 6. FEBRUAR 2022
Sauber: Graz
Im Grazer Bezirk Leonhard sorgt ein Radübergang, obwohl die Tafel
Ende anzeigt, für Verwirrung und auch Ärger bei den Anrainern. KK (2)
Radweg-Markierung
sorgt für Verwirrung
UNKLAR. Chaos durch unfertige Straßenmarkierung,
Fertigstellung erst, wenn das Wetter passt.
Graz hat das renommierte internationale Siegel „ausgezeichnete Stadtreinigung“
erhalten – Bürgermeisterin-Stv. Judith Schwentner freut’s.LUPI SPUMA, FISCHER
Von Valentina Gartner
valentina.gartner@grazer.at
Der Radverkehr ist seit Corona
enorm gestiegen, das
zeigt ja auch eine jüngste
Analyse des Verkehrsclubs Österreich.
Demnach wurden bei den
Radverkehrszählstellen in Graz
2021 um ganze 900.000 mehr
Radfahrer gezählt als 2020. Dass
Radeln bei den Grazern beliebt
ist, steht somit außer Frage, dass
bei so manchem Radweg Verbesserungsbedarf
besteht, zeigt
hingegen ein aktueller Fall in St.
Leonhard.
Konkret handelt es sich dabei
um die Kreuzung Reiterweg/
Leonhardstraße in Graz. Dort
gibt es einen Radweg zwischen
Fußgänger-Zebrastreifen und
Haltelinie am Boden, der, von in
Richtung LKH fahrenden Radfahrern,
auch als Radweg genutzt
wird. Ein „Grazer“-Leser
ist über den Umstand verärgert,
vor allem ist derzeit unklar, wer
im Falle eines Unfalls die Schuld
trägt. „Ich würde nur gerne wissen,
wer an dieser Kreuzung
Vorrang hat: Radfahrer, die den
markierten Radweg nutzen,
oder Autofahrer, die bis zur
Haltelinie fahren (ohne Fußgängerverkehr)“,
so der Leser.
Dass man auf andere Verkehrsteilnehmer
Rücksicht nehmen
muss, ist klar, wie es rechtlich
ist, allerdings nicht.
Übergangslösung
Dass die Markierungen tatsächlich
nicht so sein sollen, bestätigt
man seitens der Stadt Graz. „Die
aufgetragene Markierung ist eine
Übergangslösung, die dem Wintereinbruch
geschuldet ist. An
der Kreuzung Leonhardstraße/
Reiterweg wurden im Dezember
2021 Markierungen für den Radverkehr
(Radüberfahrt) begonnen,
diese konnten aber durch
unpassende Witterungsbedingungen
nicht fertiggestellt werden.
Sobald die Bodentemperaturen
es zulassen, können die
Bauarbeiten fertiggestellt werden.
Dann haben die Radfahrer
an dieser Stelle auch Vorrang“,
erklärt Vizebürgermeisterin Judith
Schwentner.
6. FEBRUAR 2022 www.grazer.at
graz 11
TOP. Graz erhält das
internationale Zertifikat
„ausgezeichnete Stadtreinigung“
und zählt
damit zu den saubersten
Städten Europas.
Von Tobit Schweighofer
tobit.schweighofer@grazer.at
Zum dritten Mal nach 2018
und 2019 erhielt Graz das
internationale Siegel „ausgezeichnete
Stadtreinigung“
durch die Dekra Assurance
GmbH. Gerade während der
Pandemie haben sich die Anforderungen
massiv geändert. Die
städtischen Parks und öffentlichen
Räume haben stark an Beliebtheit
gewonnen, wodurch sie
logischerweise auch „müllanfälliger“
wurden. 72 Prozent der
erhält Auszeichnung
AK-Bibliothek:
Gratis-Streaming
Befragten gaben an, öffentliche
Parkanlagen zu nutzen. Das ist
der mit Abstand höchste Wert
seit Beginn der Befragung im Jahr
2013 (nur 35,3 Prozent). Die Holding
hat auf diese Entwicklung
mit Personalaufstockungen, Dreischichtbetrieb
und einer Erhöhung
des Papierkorbvolumens reagiert
und darf jetzt sozusagen die
Ernte in Form des internationalen
Gütesiegels einfahren. Mit einer
Sauberkeitsnote von 8,2 reiht sich
Graz auch im internationalen Vergleich
vorne ein. „Saubere Straßen
und Plätze betreffen uns alle
und haben auch immer etwas mit
Achtsamkeit und Miteinander zu
tun“, erklärt die politisch zuständige
Bürgermeisterin-Stellvertreterin
Judith Schwentner. „In einer
gepflegten Umgebung fühlen
wir uns wohler. Ich freue mich
sehr und bedanke mich bei allen
für ihren unermüdlichen Einsatz.“
Auch Holding-Vorstand Gert
Heigl ist begeistert: „Die kontinuierlich
in Graz durchgeführten
Qualitätsanalysen ergeben mit
einer Durchschnittsnote von 8,2
einen europäischen Topwert.“
71 Prozent zufrieden
Diese Auszeichnung spiegelt die
Zufriedenheit der Grazer mit ihrer
städtischen Sauberkeit aber
zumindest größtenteils wider,
wie die Ergebnisse der Holding-
Kundenzufriedenheitsanalyse
aus dem Vorjahr zeigen. So liegt
die Zufriedenheit mit den Leistungen
des Bereichs „Stadtraum“
bei 71 Prozent. 68 Prozent sind
mit der Betreuung der Verkehrsflächen
(sehr) zufrieden, 76 Prozent
sind mit den Grünanlagen
der Stadt (sehr) zufrieden. Holding-CEO
Wolfgang Malik: „Die
sehr positiven Ergebnisse der
Befragung bestärken uns in unserem
permanenten Dialog mit
unseren Kunden.“
■ In der Arbeiterkammer-Bibliothek
Steiermark kann man sich
mehr als 8000 DVDs ausborgen.
Für alle, denen das aber zu umständlich
ist, gibt es jetzt ein neues
Angebot: Seit dieser Woche gibt es
ein kostenfreies Streaming-Angebot.
Weit über 3000 Filme, Serien
und Dokus kann man streamen.
Das alles soll unkompliziert über
eine App funktionieren.
12 graz
www.grazer.at 6. FEBRUAR 2022
Der Zwang ins Netz ist
Um die Eishalle in Hart bei Graz
gab es jahrelang Diskussionen.GDE
Hart bei Graz:
Einigung mit NHL
■ Nach jahrelangen (Rechts-)
Streitigkeiten rund um die Nutzung
der Eishalle hat die Gemeinde
Hart bei Graz (um Verhandlungsführer
Vizebürgermeister
Jakob Binder) nun wohl eine
Einigung mit der NHL Graz (um
Geschäftsführer Siegfried Hinterleitner)
erzielt. In der letzten
Gemeinderatssitzung wurden
strittige Punkte wie die Eiszeiten
oder die Bandenwerbung geklärt.
Der Beschluss im Gemeinderat
war einstimmig, nun wollen beide
Seiten „nach vorne blicken“.
Online-Banking ist für manche Oma absolut kein Thema, andere wiederum haben weder iPhone noch Laptop. GETTY
Leistungsportfolio bleibt erhalten:
Stadt hilft Unternehmen
WICHTIG. Mit zahlreichen Förderungen unterstützt die Stadt Wirtschaftstreibende
der Stadt. Trotz Budgetprovisoriums bleibt das Angebot gesichert.
Antigentests sind am Flughafen
seit kurzem kostenlos. FLUGHAFEN GRAZ
Flughafen: gratis
Antigentests
■ Seit dieser Woche werden
Antigentests am Test-Point am
Flughafen Graz-Thalerhof für
alle kostenlos durchgeführt.
Das Service wurde in Zusammenarbeit
von nyr Consulting
und dem Labor Peter Fritsch
vor rund einem Jahr vor allem
für Fluggäste eingerichtet
– nun für alle. Parkplätze stehen
in den ersten 30 Minuten
ebenfalls gratis zur Verfügung.
Einzig PCR-Tests und PCR-
Schnelltests, bei denen das
Ergebnis nach 15 Minuten vorliegt,
bleiben kostenpflichtig.
Von Mietförderungen und
Geschäftsflächen-Aktivierung
über Digitalisierungsförderungen
bis hin zur Sockelzonenförderung
in Reininghaus
und der Smart City sowie einer
Baustellenförderung für betroffene
Geschäfte – die Stadt bietet den
Grazer Wirtschaftstreibenden und
Start-ups ein breites Leistungsportfolio.
Wie Wirtschaftsstadtrat Günter
Riegler (ÖVP) nun bekanntgab,
ist es gelungen, diese Förderungen
und Services trotz Budgetprovisoriums
zu sichern. „Wir können
zwar globale Trends und Entwicklungen
nicht beeinflussen, aber
wir können diese natürlich in unserem
Leistungsportfolio berücksichtigen.
Dabei müssen Faktoren,
die den Wertschöpfungsprozess
bremsen, gehemmt und Faktoren,
die diesen Wertschöpfungsprozess
beschleunigen können, verstärkt
Laut Wirtschaftsstadtrat Günter Riegler wird die Wirtschaft weiter unterstützt. FISCHER
werden“, betont Riegler, der künftig
einen Fokus auf Betriebsansiedelungen
und Initiativen, die als
Katalysatoren für junge Unternehmen
wirken, legen will.
Andrea Keimel, Leiterin der
Wirtschaftsabteilung der Stadt, ergänzt:
„Es ist jetzt schon zu spüren,
dass der Gründungswille in Graz
weiterhin ungebrochen ist. Gerade
im Bereich Start-ups machen sich
Anstrengungen bezahlt, da diese
Unternehmen mit Innovation und
Mut die Dynamik und somit die
Wettbewerbsfähigkeit von Graz als
Wirtschaftsstandort stärken.“
6. FEBRUAR 2022 www.grazer.at
graz 13
Altersdiskriminierung
ALTERSK(R)AMPF. Viele ältere Menschen stehen der Digitalisierung hilflos
gegenüber. Zwang in die digitale Welt ist diskriminierend, sagt die Expertin.
Von Vojo Radkovic
vojo.radkovic@grazer.at
H
err S. wendet sich Mitte
Jänner 2022 an die Antidiskriminierungsstelle
Steiermark und beschwert sich über
den Umstand, dass in seiner Bankfiliale
keine Blanko-Erlagscheine
aufliegen. Auf seine Nachfrage bei
der Bank wird ihm erklärt, dass die
Bank nicht mehr verpflichtet ist, diese
aufzulegen Der Umstieg aufs Online-Banking
wird empfohlen, was
Herr S. nicht will und sein Bruder,
der 81 Jahre alt ist, ebenso wenig.
„Auf Nachfrage der Antidiskriminierungsstelle
Graz bei der Hauptfiliale
wird mitgeteilt, dass es stimmt, dass
die jeweilige Filiale die Scheine nach
eigenem Ermessen auslegen bzw.
dies auch unterlassen kann“, berichtet
Daniela Grabovac von der
Antidiskriminierungsstelle in Graz.
Und das ist nur ein Fall von vielen.
Ein Ehepaar wollte eine Veranstaltung
im Herbst in Graz besuchen,
nachdem es im Rahmen eines Gewinnspiels
Gutscheine gewonnen
hatte. Die beiden zeigten ihren ausgedruckten
Gutschein, da sie kein
Smartphone haben. Diesen wollten
die zwei Security-Leute beim Enlass
nicht akzeptieren, mit der Begründung,
dass sie dies nicht scannen
können und es online überprüft
wird. Erst nach langer Diskussion
wurde der Geschäftsführer konsultiert,
der Einsehen hatte und somit
das Ehepaar die Veranstaltung
besuchen konnte. Grabovac: „Die
Digitalisierung und die damit verbundene
Altersdiskriminierung
ist Schwerpunkt des kommenden
AD-Berichtes, der im März herauskommt.“
Das Thema Altersdiskriminierung
werde demnächst auch im
Bundesrat behandelt, sagte der
Grazer Seniorenbundobmann
Ernest Schwindsackl, der auch
Bundesrat ist. Auch die Volksanwaltschaft
unter Volksanwalt
Werner Amon wird hier in diesem
Jahr ebenfalls einen Schwerpunkt
setzen, so Schwindsackl.
Neben den digitalen Problemen
für manche Senioren werden ältere
Menschen auch in anderen Bereichen
unschön behandelt. Männer
ab 78, Frauen ab 80 (EU-Lebenserwartung)
können ihr Konto nicht
mehr überziehen, bekommen keinen
Kredit und haben schon längst
keine Zusatzkrankenversicherung
mehr, obwohl diese gerade im Alter
hilfreich wäre. Schwindsackl fordert
darüber hinaus jetzt auch die
Einrichtung einer Ombudsstelle im
Magistrat Graz für die Beschwerden
von Senioren wegen Altersdiskriminierung.
Novavax-Impfung
ab Anfang März
■ Wie Impfkoordinator Michael
Koren informierte, wurden im
Jänner 194.000 Impfungen in der
Steiermark durchgeführt. So gut
wie alle eingeladenen Personen
würden ihren Termin für die Drittimpfung
wahrnehmen – schon
52,5 Prozent haben sich den dritten
Stich geholt. Aktuell rechnet man
damit, dass der neue Impfstoff Novavax
ab Anfang März erhältlich ist.
14 graz
www.grazer.at 6. FEBRUAR 2022
S E R V I C E
Leser
Briefe
redaktion@grazer.at
Scheckkartenformat!
Zum Bericht „A4-Zettel als Bimticket“:
Da ich selbst ein TopTicket
besitze, kenne ich mich natürlich
mit dem Problem aus, dass es sehr
unhandlich ist, ein Ticket in der
Größe eines A4-Zettels mitzuführen.
Ich habe jedoch die auf dem
Ausdruck abgebildete Gebrauchsanweisung
befolgt, das Ticket
auszuschneiden und zu falten.
So hatte ich die Möglichkeit, das
Ticket – nun im Scheckkartenformat
– in meiner Geldtasche unterzubringen.
Besonders praktisch
ist, dass ich in meiner Geldtasche
auch ein durchsichtiges Fenster
habe, durch das man die Daten
auf dem Ticket lesen kann. Mich
hat es aber auch nicht gestört, als
ich es zum Vorweisen aus der Tasche
herausziehen musste.
Familie Kien,
Nestelbach bei Graz
* * *
Mit App zum Nachlass
Die Altersdiskriminierung nimmt
immer unschönere Formen an.
Bis vor kurzem konnte man als
Heimgartenbesitzer mit der Mitgliedskarte
bei OBI einen Preisnachlass
bekommen. Seit Anfang
dieses Jahres wird diese Karte
nicht mehr akzeptiert, ein Smartphone
mit einer App ist nun notwendig.
Es ist wirklich traurig,
wie wenig Respekt unsere Gesellschaft
der älteren Generation entgegenbringt.
Barbara Süsser-Rechberger,
Graz
* * *
Giftköder-Anschlag
In der vergangenen Woche beobachtete
eine 30-jährige Hundebesitzerin,
dass ihr Terrier-
Mischling in der Ziegelstraße im
Norden von Graz in einer Wiese
etwas fraß. Auf das hin sei sie sofort
zu einem Tierarzt gefahren,
der eine Vergiftung festgestellt
habe. Der Hund überlebte den
Giftköder-Anschlag zum Glück
knapp. Es ist müßig zu erwähnen,
dass das Auslegen von Giftködern
verwerflich ist und strengstens
verfolgt werden muss. Dazu rät
die Grazer Tierschutzstadträtin
Claudia Schönbacher, dass in
Verdachtsfällen immer die Polizei
zu verständigen sei.
Aber auch die Hundebesitzerin
muss in die Pflicht genommen
werden. Denn: Das Steiermärkische
Landessicherheitsgesetz
schreibt vor, dass Hunde unter anderem
an öffentlich zugänglichen
Orten entweder mit einem um
den Fang geschlossenen Maulkorb
zu versehen oder an der Leine
zu führen sind, dass eine jederzeitige
Beherrschung des Tieres
gewährleistet ist. Wenn der Hund
an der Leine geführt wird oder einen
Maulkorb trägt, kann er mit
Sicherheit keinen Menschen zwicken
oder beißen und auch keinen
Giftköder aufnehmen.
Franz Wurzinger,
Feldkirchen bei Graz
* * *
Die 80 Mio. Un-Sauberkeit
Als Jahrhundertprojekt von der
vorigen Stadtregierung ausgerufen,
ist dieser Speicherkanal
als zumindest „patschertes“ Gegengeschäft
für das Murkraftwerk
noch vielen in Erinnerung.
Dieses „Jahrhundertprojekt“ mit
Endlos-Bauphase dient „… der
Schmutzfracht-Halbierung aus
dem Kanalsystem (bei Starkregen-Ereignissen
– Erinnerungen
an den 30. Juli 2021 seien erlaubt)
zur wesentlichen Verbesserung
der Murwasser-Qualität“. Aber
nur ab der südlichen Hälfte von
Graz und ohne die unveränderte
Grazbach-Kloake. Und was
ist mit den rund 10 (in Worten:
zehn) direkten Zuflüssen aus
dem Kanalsystem im nördlichen
Bereich von Graz? Hier fließt der
Überlauf mit Durchmessern in
Manns-Größe weiter völlig ungefiltert
in die Mur, wie auch „Huchen-Franz“
Keppler im „Grazer“
mehrfach aufwies.
Erich Cagran, Graz
* * *
Rettung auch gleich da
Zum Bericht über die langen
Wartezeiten von Dialysepatienten
und anderen auf Abholung
kann ich nur sagen, ja, das ist ein
Missstand, der schleunigst erledigt
werden sollte. Bei Notfällen
allerdings ist die Rettung zum
Glück immer schnell da. Rettet
Leben.
Thomas Prammer, Graz
Jetzt App downloaden!
Vergangene Woche
im täglichen E-Paper
Videos als Einblick
■ Ein durch die Wintersperre unbenutzbarer
Radständer sorgte
für Aufregung. Mittlerweile ist das
Problem gelöst. Die zuständige Vizebürgermeisterin
Judith Schwentner
möchte aber ein neues Konzept
für Wintersperren erarbeiten,
um Parks zugänglich zu halten.
Thema der Woche
■ Anfang Mai wird der Reininghaus-Park
eröffnet. Die Bauarbeiten
befinden sich nach 1,5 Jahren im
Endspurt: Aktuell wird das Wasser in
die Becken im Norden eingelassen,
außerdem müssen noch ein paar
der mehr als 100 Bäume gepflanzt
sowie das Gras eingesät werden.
Aufreger
■ Ein Doppelmord und anschließender
Suizid schockierte die Grazer:
Ein 60-Jähriger erschoss Bruder
und Mutter in der gemeinsamen
Wohnung in der Leonhardstraße.
Das Motiv dürfte Überforderung
gewesen sein. Alle verfügbaren Polizeikräfte
standen im Einsatz.
KK (3)
6. FEBRUAR 2022 www.grazer.at
graz 15
200 Grazer
Bauprojekte
stehen still
Eine Erkenntnis des Landesverwaltungsgerichtshofes hat weitreichende Folgen für die Bauwirtschaft. GETTY
AUFSCHREI. Aufgrund einer strengeren Auslegung der Baudichteverordnung
stehen 200 Grazer Bauprojekte still. Das Land arbeitet an einer Novellierung
bis Juni, Ziviltechniker und Bauträger drängen auf rasche Lösung.
„GrazMobil“ ersetzt in Graz schon
ab 1. März „qando“ .
HOLDING GRAZ
Öffi-App „qando“
wird ersetzt
■ Seit Ende letzten Jahres
stehen in der kostenlosen
„GrazMobil“-App neben dem
umfangreichen Angebot rund
um die Öffis (Ticketkauf, Routenplanung,
tim-Knoten etc.)
auch die Echtzeitdaten von
Bus und Bim für die Grazer zur
Verfügung. Die 2015 eingeführte
App „qando“ – ebenfalls mit
der Funktion der Echtzeitdaten
für die Öffis ausgestattet – wird
daher mit 31. März 2022 eingestellt.
Das Angebot von „qando“
ist vollständig in der App „Graz-
Mobil“ integriert.
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Von Tobit Schweighofer
tobit.schweighofer@grazer.at
Derzeit stehen ganze 200
Wohnbauprojekte in
Graz in der Warteschleife.
Aufgrund einer Erkenntnis
des Landesverwaltungsgerichts
Steiermark wird die Bebauungsdichteverordnung
deutlich strenger
ausgelegt. Das heißt, dass
nunmehr auch Laubengänge,
Balkone und freistehende Treppenhäuser
zur Bruttogeschoßfläche
gerechnet werden, wodurch
sich die Projekte massiv
verändern würden. Diese neue
Berechnungsmethode findet
auf alle Verfahren Anwendung,
für die noch kein Bescheid ergangen
ist. Somit kann auch für
anhängige Verfahren seitens der
Behörde eine neue Berechnung
der Bebauungsdichte verlangt
werden. Vom Land Steiermark
wurde bereits eine Novellierung
der Bebauungsdichteverordnung
in Aussicht gestellt, in welcher
eine gesetzliche Grundlage für
die frühere Berechnungsmethode
geschaffen werden soll. Diese
Novelle kann jedoch aufgrund
der Verfahrensdauer frühestens
im Juni in Kraft treten.
Baustopp bis Juni
„Das ist viel zu spät“, klagt Gustav
Spener von der Kammer der Ziviltechniker.
„Es herrscht Rechtsunsicherheit
für die Bauträger,
die eventuell mit Umplanungen
und hohen Mehrkosten verbunden
ist. Wenn es so bleibt, wie
es ist, bedeutet das einen Quasi-
Baustopp bis Juni. Wir haben uns
gemeinsam mit der Wirtschaftskammer
Steiermark sowie dem
Verband der Gemeinnützigen
Bauvereinigungen gegenüber
Politik und Verwaltung für eine
rasche Klarstellung und entsprechende
Änderungen in den gesetzlichen
Bestimmungen ausgesprochen.“
So könnte zunächst in
der Bebauungsdichteverordnung
eine Regelung getroffen werden,
wonach Erschließungsflächen
und Balkone nicht in die Dichteberechnung
einzubeziehen
sind. „Eine solche Novelle der
Bebauungsdichteverordnung
würde die Rechts- und Planungssicherheit
für die Planer und Projektwerber
wiederherstellen.“
Auch bei den Bauträgern
herrscht Ungewissheit, wie der
Geschäftsführer von NHD Immobilien
Christian Leger berichtet:
„Ich kann die angesprochenen
Probleme allesamt bestätigen,
auf diese Weise gehen die Verfahren
nur sehr schleppend voran.“
Spener drängt auf eine möglichst
rasche Übergangslösung: „Um
weitere Verfahrensverzögerungen
beziehungsweise aufwendige
Planänderungen und Neuberechnungen
und den damit
verbundenen Verlust von Nutzflächen
zu vermeiden, muss dringend
was geschehen!“
SAPPI
Der Papierkonzern Sappi in
Gratkorn sucht Lehrlinge.
Lehre bei Sappi
Eine der Prioritäten von Sappi
Gratkorn ist die Nachhaltigkeit
des Unternehmens,
um einen wichtigen Beitrag zu
einer lebenswerten Zukunft
zu leisten. Wer an dieser Zukunft
mitarbeiten und spannende
Innovationen bei einem
nachwachsenden Rohstoff
begleiten möchte, startet mit
einer Lehre durch. Sappi investiert
viel in die Ausbildung
der Nachwuchstalente, um
die Lehrlinge selbst und auch
das Unternehmen noch weiter
nach vorn zu bringen.
szene
graz
16 www.grazer.at 6. FEBRUAR 2022
16
Verena Leitold
verena.leitold@grazer.at
Bei mir muss immer etwas
los sein!“
Die Unternehmerin und ehemalige Profi-
Golferin Stefanie Kogler braucht Action mit Events
und vielen Lokalen. Aktuell findet sie das in Dubai. KK
Goodbye Graz: Die
Weitere Absage
und Insolvenz
■ Corona hat die Szene nach
wie vor fest im Griff. Nachdem
mit Bauernbundball und Tuntenball
letzte Woche die gesamte
Winter-Ballsaison abgesagt
wurde, mussten nun auch die
Verantwortlichen des Schlossbergballs
den Ausfall des Sommerballs
bereits zum dritten Mal
verkünden. „Je höher die Anzahl
der erwarteten Besucher, umso
mehr Auflagen müssen in Zusammenhang
mit der Pandemie
von Publikum und Veranstalter
erfüllt werden. In unserer langfristigen
Planung sind dies unter
den herrschenden Bedingungen
zu viele Unsicherheitsfaktoren,
die uns – schweren Herzens –
zur erneuten Absage führen“, so
die Geschäftsführer Bernhard
Rinner (Bühnen Graz), Michael
Tassis (Spielstätten) und Wolfgang
Hülbig (Theaterservice).
Außerdem musste diese Woche
das erst vor sieben Monaten eröffnete
„Nordstern“ in Weinzödl
aufgrund von Corona Insolvenz
anmelden. Es übernimmt Lukas
Steinwender als neuer Betreiber.
BENEIDENSWERT. Dubai, Mauritius, Teneriffa oder Mallorca: Viele bekannte
Grazer haben den Winter satt und genießen lieber die Sonne und das Meer.
Unternehmerin Stefanie Kogler genießt
die Großstadt Dubai am Meer.
Karin und Werner Gröbl verbinden
Arbeit und Urlaub auf Teneriffa.
Ex-Miss-Austria Elfie Haindl und ihr
Mann Sanjay Seewoo auf Mauritius
MCG-Vorständin Barbara Muhr hat
ihre zweite Heimat auf Mallorca. KK (4)
Von Verena Leitold
verena.leitold@grazer.at
Ein bisschen macht sich der
Frühling auch in Graz langsam
bemerkbar – die Haubensaison
ist aber noch länger
nicht vorbei. Während wir noch
mit kalten Händen und Füßen
kämpfen, haben andere Grazer
das längst hinter sich gelassen
und sind einfach ausgewandert.
Wohl bekanntestes Beispiel: Bei
Hollywoodstar Arnold Schwarzenegger
in Kalifornien hatte es
diese Woche rund 20 Grad bei
strahlendem Sonnenschein.
Weniger gemütlich war es da
schon bei Ex-Miss-Austria Elfie
Haindl. Sie lebt seit 2006 mit ihrem
Mann Sanjay Seewoo auf
Mauritius, wo die beiden die „Villa
Seewoo“ mit Bed & Breakfast
betreiben. Diese Woche brachte
ein Zyklon Windgeschwindigkeiten
von rund 90 km/h auf die
Insel, normalerweise heißt es
dort aber „Sommer, Sonne, Sonnenschein“.
Und das ist es auch,
was die Grazerin an Mauritius
so schätzt – neben der kreolischen
Küche. „Der Spaziergang
durch die Herrengasse und auf
Gastro: Imperium wurde zu Wokano
■ Das Chinarestaurant Imperium
der Familie Ye war für viele
Grazer 30 Jahre lang eine Institution.
Jetzt wurde das Lokal in der
Theodor-Körner-Straße komplett
umgebaut und mit neuem Konzept
und neuen Speisen wiedereröffnet.
Im „Wokano“ gibt es ab
sofort Bowls, zum Selbst-Zusammenstellen,
Sushi und klassische
asiatische Vorspeisen und Beilagen
wie Frühlingsrollen, Wakame
oder Kimchi. Auch optisch blieb
kein Stein auf dem anderen.
Unweit vom Hasnerplatz hat diese
Woche das „Wokano“ eröffnet. KRUG
6. FEBRUAR 2022 www.grazer.at
szene graz 17
KANIZAJ, SCHERIAU
Bernhard Rinner
Der Geschäftsführer der Theaterholding
wird am Dienstag
52 Jahre alt. Alles Gute!
GEBURTSTAGSKINDER
DER WOCHE
Happy Birthday!
Bernhard Binder
Der „Marktgraf“ vom Lendplatz
hat ebenfalls am 8. Februar Geburtstag.
Viel Spaß beim Feiern!
Promi-Auswanderer
den Schloßberg geht mir schon
manchmal ab – und natürlich
vermisse ich Bekannte und Verwandte
manchmal“, gibt sie zu.
„Der ständige Kontakt mit den
vielen Grazern, die mich hier besuchen,
mildert das Heimweh
aber!“
Ein Kind der Sonne ist auch
Ex-Golfprofi und Beauty-Unternehmerin
Stefanie Kogler. Seit
rund einem Jahr nennt sie Dubai
ihre Heimat. In ihren Zwanzigern
lebte sie in Florida und Kalifornien.
„Einer meiner Kindheitsträume
war es schon, am Meer zu leben,
dort, wo es warm ist“, verrät
sie. Außerdem genießt die heute
37-Jährige das ereignisreiche Leben
in der Millionenstadt: „Ich
liebe verschiedene Restaurants
und Events. Ich mag’s einfach,
wenn ich mich mit umtriebigen
Menschen treffen, etwas entdecken
kann. Bei mir muss immer
etwas los sein!“
EAV-Star Thomas Spitzer hat
es in Kenia ein bisschen ruhiger.
Seit 30 Jahren lebt er am Diani
Beach, wo auch Bandkollege
Klaus Eberhartinger sich inzwischen
ein Refugium geschaffen
hat. Thomas Muster wohnte
20 Jahre lang in Australien.
Eiskönig Charly Temmel verbringt
rund die Hälfte des Jahres
im sonnigen Los Angeles, wo
auch sein Sohn Swen Temmel
als Schauspieler aktiv ist. Moderator
Markus „Gonzo“ Renger
hat in der Pandemie Ibiza zu
seiner neuen Heimat gemacht.
Zweite Heimat
Andere haben Graz nicht ganz
hinter sich gelassen, ihre zweite
Heimat aber am Meer gefunden.
So befindet sich Unternehmer
Werner Gröbl beispielsweise aktuell
auf Teneriffa, wo er mit seiner
Frau Karin Gutschi-Gröbl
seit 1998 eine kleine Ferienanlage
führt. „Wir verbinden hier Arbeit
und Urlaub. Im Jahr sind wir
ungefähr acht Wochen auf den
Kanaren. Die Jahresplanung mache
ich im Jänner beispielsweise
immer hier und auch unser
Homeoffice haben wir herverlegt“,
berichtet Gröbl.
Eine, die ohne Sonne und
Strand gar nicht kann, ist auch
MCG-Vorständin Barbara Muhr.
„Mein Lebensmotto ist ,Einmal
im Monat das Meer sehen‘“,
schwärmt sie. Dazu hat sie seit
elf Jahren eine kleine Wohnung
auf Mallorca – eine „Garconniere
am Meer“, wie sie sie nennt. Zuletzt
hat sie die Sonne dort rund
um den Jahreswechsel im Bikini
am Balkon genossen und damit
den Winter in Graz verkürzt. Und
auch beruflich gibt’s ja durchaus
Verbindungen zur Insel, schließlich
ist der frischgebackene Rekord-Grand-Slam-Sieger
Rafael
Nadal Mallorquiner und betreibt
dort auch seine Akademie. „Es
ist Rafas erste Heimat und meine
zweite“, scherzt Muhr. An ihrem
Wohnungsschlüssel hängt
übrigens auch ein Anhänger mit
„zweite Heimat“.
Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, Ex-KAGes-Vorstand Karlheinz
Tscheliessnigg und Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (v. l.)FISCHER
Orden für Tscheliessnigg
■ Ex-KAGes-Vorstand Karlheinz
Tscheliessnigg bekam am
Freitag das ranghöchste Ehrenzeichen
des Landes Steiermark
von Landeshauptmann Hermann
Schützenhöfer für seine
Leistungen im Gesundheitsbereich
verliehen: das Große Goldene
Ehrenzeichen mit dem
Stern. An der feierlichen Überreichung
in der Burg nahmen
unter anderen Gesundheitslandesrätin
Juliane Bogner-Strauß,
Gerhard Stark, Nachfolger als
Vorstandsvorsitzender der Steiermärkischen
Krankenanstaltengesellschaft
nach Tscheliessniggs
Rücktritt im November, deren Finanzvorstand
Ernst Fartek sowie
der ärztliche Direktor des LKH
Graz, Wolfgang Köle, teil. 2004
hatte Tscheliessnigg schon das
Große Goldene Ehrenzeichen des
Landes verliehen bekommen.
18
eco
graz
www.grazer.at 6. FEBRUAR 2022
Fabian Kleindienst
18 fabian.kleindienst@grazer.at
Eine abgeschlossene Lehrausbildung
ist eine starke Basis fürs
weitere Berufsleben.“
AMS-Steiermark-Geschäftsführer Karl-Heinz Snobe über den
Wert der Lehre im Kampf gegen den Fachkräftemangel
Gutschein statt Geld: Sorgen bei
AUFREGUNG. Die Regelung,
dass bei Veranstaltungsabsagen
Gutscheine
statt Geld erstattet
werden, birgt Risiken für
Konsumenten.
Von Fabian Kleindienst
fabian.kleindienst@grazer.at
Zahlreiche Kultur- und Sportveranstaltungen mussten coronabedingt schon verschoben oder sogar völlig abgesagt werden.
GETTY
Konzertbesuche, größere Veranstaltungen
– im Zuge der
mittlerweile knapp zwei Jahre
andauernden Pandemie mussten
viele Menschen lernen, sich
mit Absagen und Verschiebungen
zu arrangieren. Erst diese Woche
wurde etwa bekannt, dass der
W I R T S C H A F T
EcoNews
fabian.kleindienst@grazer.at
Green-Tech-Liste
■ Die Climate-Tech-Startup-Szene
in Österreich wächst. Das zeigt
die Übersicht der „Climate Tech
Startups Austria 2022“, in der 126
grüne Technologie-Startups aufgelistet
sind. Die Initiative des in
Graz ansässigen Green Tech Cluster
und des Startups „Glacier“ stellt
die Startup-Szene im Green-Tech-
Bereich unter www.greentech.at/
climate-tech-startups-austria vor.
31.01.2022, Licensed unter CC BY-ND 4.0
Der Green Tech Cluster stellt nachhaltige
Startups vor.GREEN TECH CLUSTER, GLACIER
Thomas Zenz (r.) und CIS-Geschäftsführer
Eberhard Schrempf
FISCHER
„All Eyes On Us“
■ Im November werden beim
„Green Panther“ die besten
Kreativleistungen des Landes
in 14 verschiedenen Kategorien
ausgezeichnet. Bei der
Präsentation der Sieger geht
die Fachgruppe Werbung und
Marktkommunikation jetzt
neue Wege: Seit 3. und noch bis
19. Februar können Interessierte
die ausgezeichneten Arbeiten
nun in der Ausstellung „All
Eyes On Us“ im Designforum
Steiermark in Graz bewundern.
30 Jahre OTTO
■ OTTO Österreich, aus dem
1894 in Graz gegründeten Versandhaus
Moden Müller hervorgegangen,
feiert heuer 30-Jahr-
Jubiläum. „Wer nicht mit der Zeit
geht, geht mit der Zeit! Umso
mehr freut es mich, dass es uns
mit OTTO Österreich so gut gelungen
ist, mit der Zeit zu gehen
– und wir erfolgreich den Wandel
vom Katalogversender zum Onlinehändler
absolvieren konnten“,
betont Harald Gutschi,
Sprecher der Geschäftsführung
der UNITO-Gruppe, zu der die
Marke gehört.
Harald Gutschi freut sich über das
Jubiläum der Marke. UNITO/SIMON MÖSTL
Die Arbeitslosigkeit ist so niedrig
wie seit 30 Jahren nicht mehr. LUEF
Wenige Arbeitslose
■ Mit Ende Jänner 2022 waren
40.568 Menschen als arbeitslos
registriert – zuletzt lag die Arbeitslosigkeit
in der Steiermark
im Jahr 1991 auf einem ähnlich
niedrigen Niveau. „Sehr viele Betriebe
suchen bereits ihre Lehrlinge
für den Herbst, jetzt ist also
ein guter Zeitpunkt, sich für einen
Lehrplatz zu bewerben“, rät AMS-
Landesgeschäftsführer Karl-
Heinz Snobe den Jugendlichen
angesichts der mehr als 3000 offenen
Lehrstellen.
6. FEBRUAR 2022 www.grazer.at
graz eco 19
➜
TEURER
GETTY (2), AMS/FRANKL
Strom +12,4 %
Die steigenden Energiepreise sind
in aller Munde. Strom wurde im
Jahresvergleich klar teurer.
Bahn-Jahreskarte –31,4 %
Der öffentliche Verkehr wurde im
Jahresvergleich zumindest finanziell
deutlich attraktiver.
BILLIGER
➜
AK-Konsumentenschutz
Schlossbergball auch in diesem
Jahr nicht stattfinden wird können.
Um die besonders für Veranstalter
auch wirtschaftlich schwierige Zeit
zu überbrücken, verabschiedete
die Bundesregierung ein neues
Gesetz, um die Erstattungspflicht
nach der coronabedingten Absage
von Kultur- und Sportveranstaltungen
zu regeln. Mussten Veranstalter
bisher den Preis erstatten,
haben sie jetzt – bis zu einer gewissen
Preisgrenze – Gutscheine
auszugeben. „Wir bekommen laufend
Anfragen zu diesem Thema“,
erzählt Bettina Schrittwieser, Leiterin
des Konsumentenschutzes
der Arbeiterkammer Steiermark.
„Immer mehr Menschen melden
sich, weil sie glauben, dass sie ihr
Geld zurückbekommen müssten.“
Keine Barablöse
„Mit dem neuen Gesetz hat man
aber kein Recht, den Kartenpreis
bar zurückzubekommen“, betont
die Expertin. Das Gesetz wurde
soeben verlängert, neuerdings
müssen auch die Kosten für die
Vermittlung des Tickets – die Bearbeitungsgebühr
beim Kauf über
eine Plattform – im Gutschein enthalten
sein. Dennoch bereitet die
Regelung den Experten der Arbeiterkammer
vor dem Hintergrund
der vielen Anfragen Sorgen: „Das
Problem ist, dass man einen Gutschein
direkt vom jeweiligen Veranstalter
bekommt. Wenn man
also zum Beispiel über Ö-Ticket
Karten gebucht hat, bekommt man
keinen Ö-Ticket-Gutschein, sondern
eben einen vom konkreten
Veranstalter. Geht der pleite, sind
die Konsumenten die Gelackmeierten“,
so Schrittwieser mit Blick
auf die für Veranstalter wirtschaftlich
sehr herausfordernde Zeit.
Wenn der Gutschein bis Jänner
2023 nicht verbraucht wird, können
Konsumenten dann die Barablöse
verlangen, „vorher geht aber
gar nichts“, so Schrittwieser. „Wie
viele der Veranstalter 2023 noch
existieren und wie liquide sie sind,
bleibt abzuwarten.“
Probleme bereiten auch die vielen
coronabedingten Verschiebungen.
Da gebe es viele Beschwerden,
dass Erstattungen abgelehnt werden.
Schrittwieser hält aber fest:
„Eine Verschiebung ist auch eine
Absage – auch dann hat man ein
Anrecht auf eine Erstattung.“
Alexander Passer übernimmt die neue
Professur an der TU. LUNGHAMMER/TU GRAZ
Nachhaltiges
Bauen im Fokus
■ Alexander Passer ist Inhaber
der neuen Professur
„Nachhaltiges Bauen“ an der
TU Graz. Im Fokus stehen die
Klimaneutralität im Bauwesen,
die Modellierung des Gebäudelebenszyklus
und Methoden
der lebenszyklusbasierten
Nachhaltigkeitsbewertung.
Barbara Eibinger-Miedl, Stefan Stolitzka und Karl Peter Pfeiffer (FH Joanneum)
präsentierten diese Woche den neuen „Science Garden“ für Kinder.
KANIZAJ
Science Garden eröffnet
Raketenbauen für Anfänger,
DNA-Detektiv spielen oder
mit intelligenten Robotern
hantieren – gerade die in der
Arbeitswelt so gefragten MINT-
Fächer (Mathematik, Informatik,
Naturwissenschaften und
Technik) bieten Kindern und
Jugendlichen oft ungeahnte Facetten.
Um die spannenden Seiten
dieser Sparten in den Vordergrund
zu rücken, wurde nun der
sogenannte „Science Garden“
geschaffen – eine Online-Plattform
(www.sciencegarden.at),
die Kindern, Eltern und Lehrern
einen niederschwelligen Zugang
zu den verschiedensten Angeboten
bieten soll. Schon jetzt finden
sich hier 350 Angebote. „Wir
wissen zum einen, wie wichtig
positive MINT-Erfahrungen für
die Berufswahl sein können, und
zum anderen, wie spannend und
bereichernd es für Jugendliche
ist, Wissenschaft und Technik
erforschend zu erleben“, betont
etwa Stefan Stolitzka.
20 eco
www.grazer.at 6. FEBRUAR 2022
Top Verdienst & Aussichten
VERHEISSUNGSVOLL.
Mit einer Lehre in der
Industrie geht ein guter
Verdienst einher, Lehrlinge
haben auch eine
hohe Erfolgsquote.
Mit einer Lehre in der Industrie bieten sich Männern und Frauen viele Chancen und Möglichkeiten.
GETTY
Ich wünsche mir, dass junge
Menschen den Mut haben,
sich die vielen Möglichkeiten
der Lehre anzusehen, um
die vielen Chancen, die sich
bieten, überhaupt erst zu erkennen.
Denn in der Industrielehre
ist wirklich extrem viel
möglich.“ So fasste Helmut
Röck von der Sparte Industrie
der WKO Steiermark vergangene
Woche beim „Runden Tisch“
des „Grazer“ zum Thema „Lehre
in der Industrie“ einen seiner
zentralen Wünsche für die
Zukunft zusammen. Immer
noch seien gerade Jobs in der
6. FEBRUAR 2022 www.grazer.at eco
21
mit einer Industrielehre
Industrie mit veralteten Bildern
verknüpft, die nicht mehr
den aktuellen Aussichten und
Berufsbildern entsprechen.
Guter Verdienst
Die nackten Zahlen zeigen tatsächlich
eindrucksvolle Möglichkeiten,
die sich jungen
Menschen nach einer Lehre in
der Industrie bieten. Allein in
den Branchen Metalltechnische
Industrie, Fahrzeugindustrie
sowie Elektro- und Elektronikindustrie
beschäftigen
steiermarkweit 244 Unternehmen
über 60.000 Menschen,
in 117 Betrieben werden aktuell
mehr als 2000 Lehrlinge zu
Fachkräften ausgebildet. Mit
1750 Euro verdient ein Lehrling
in der Metalltechnischen- oder
Fahrzeugindustrie auch überdurchschnittlich
gut, in der
Elektro- und Elektronikindustrie
sind es sogar 1829,63 Euro.
Nach dem Abschluss wartet
ein Einstiegsgehalt von 2328,44
Euro beziehungsweise 2287,03
Euro.
Innovativ
Damit kann man eigentlich
auch fix rechnen, denn rund 91
Prozent schließen ihre Lehrabschlussprüfung
schon beim
ersten Antritt positiv ab, ein
Viertel sogar mit Auszeichnung.
Dass den Betrieben viel
an der Ausbildung künftiger
Fachkräfte liegt, zeigt allein,
dass 100.000 Euro durchschnittlich
in die Ausbildung
eines Industrielehrlings investiert
werden – und rund 80 Prozent
bleiben danach längerfristig
bei ihrem Arbeitgeber.
Die kürzlich erschienene
Lehrlingsbilanz der WKO
Steiermark (wir berichteten)
zeichnete ein positives Bild
der Entwicklung der Lehrlingszahlen
in der Steiermark, die
Trendpfeile zeigten hier zuletzt
nach oben. Das liegt wohl nicht
zuletzt an der Chance, in sehr
innovativen Branchen tätig
zu sein. 1,98 Milliarden geben
allein die steirischen Industriebetriebe
für Forschung und
Entwicklung aus. Und auch
bei Frauen werden die Berufsfelder
immer beliebter. Metalltechnik
ist mittlerweile der
viertbeliebteste Lehrjob bei
Mädchen.
Industrielehrlinge haben eine gute Chance, die LAP zu bestehen.
GETTY
eco
22 www.grazer.at 6. FEBRUAR 2022
Enormer Anstieg in Graz:
Mehr als 1000 Lehrstellen frei
HEFTIG. Im Vergleich zum Jänner ist die Zahl der offenen Lehrstellen im Raum Graz sehr stark
gestiegen, die Zahl der Lehrstellensuchenden ist gesunken. Neue Unterstützungen sollen helfen.
Von Fabian Kleindienst
fabian.kleindienst@grazer.at
700 offene Lehrstellen standen
Ende Dezember im
Raum Graz zur Verfügung
(wir berichteten), jetzt sind es
noch deutlich mehr, wie die Grazer
ÖVP-Nationalratsabgeordnete
und Lehrlingssprecherin Martina
Kaufmann erzählt: „Zwar werden
in Graz kontinuierlich Lehrlinge
vermittelt, aber die Nachfrage in
unserer Stadt nach qualifiziertem
Fachpersonal steigt stetig an. So
gibt es im Jänner, trotz der erfolgreichen
Vermittlung vieler Lehrlinge,
einen gewaltigen Zuwachs
an Lehrstellen. Stand Jänner 2022
werden in Graz 1083 Lehrlinge
gesucht.“ Ein starker Anstieg von
55 Prozent – prozentuell der drittgrößte
Zuwachs der Steiermark,
nur in Weiz und in Mürzzuschlag
ist der Unterschied im Monatsvergleich
noch gravierender. In
der ganzen Steiermark werden
derzeit 3063 Lehrlinge gesucht.
Im Dezember 2021 waren es um
rund 900 Stellen weniger (2147).
Der stark gestiegenen Anzahl an
Lehrstellen stehen im Raum Graz
aktuell 263 Lehrstellensuchende
gegenüber – zwar mehr als im Vorjahr,
im Vergleich zum Dezember
ist die Zahl der Suchenden aber
gesunken. Wie Kaufmann betont,
will man Lehrlingen „heuer mit
Ausbildungsverbundmaßnahmen
für eine fachliche Vertiefung und
Vermittlung von persönlichkeitsbildenden
Schlüsselqualifikationen
oder für neue Entwicklungen
im Bereich der Digitalisierung“
unter die Arme greifen. Zwölf
Millionen Euro stehen dafür zur
Verfügung, weitere fünf für Vorbereitungskurse
für Lehrabschluss-
prüfungen. Für die Ausbildung
im Bereich Digitalisierung und
Nachhaltigkeit steht Lehrlingen
der Digi-Scheck zur Verfügung.
Pro Lehrling sind heuer bis zu drei
Kursmaßnahmen in der Höhe von
jeweils bis zu 500 Euro förderbar.
Davon könnten laut Kaufmann
allein in Graz rund 3800 Lehrlinge
profitieren.
Immer mehr Betriebe suchen in Graz nach den Fachkräften von morgen.GETTY
Lehr-Bewerbung leichtgemacht
WICHTIG. Bevor die verschiedenen Karrierechancen mit einer Lehrausbildung ausgelotet werden
können, steht für junge Menschen das große Bewerben an. Ein paar Tipps, worauf es da ankommt.
Vom Anschreiben bis hin zum persönlichen Vorstellungsgespräch: Im Bewerbungsverfahren
gilt es auf Lehrstellensuche noch einiges zu beachten. GETTY
Immer mehr junge Menschen
starten mit der Lehre voll durch.
Davor heißt es aber: bewerben.
Dabei hängt viel von der Selbst-
Präsentation ab. Wir haben Tipps
dafür zusammengefasst.
☞ Das Bewerbungsschreiben
ist der erste Schritt. Wichtig ist,
keinen Standardbrief für mehrere
Bewerbungen zu schreiben und
sich vorab über die Ansprechpersonen
im Unternehmen zu informieren.
Ansonsten wird vom AMS
beispielsweise eine Gliederung in
Absätze sowie eine Hervorhebung
wichtiger Punkte in Aufzählungen
empfohlen.
☞ Per E-Mail: Der Hinweis, sich
per E-Mail zu bewerben, findet
sich heute immer öfter in Stellenausschreibungen.
Wichtig ist, die
Dateien wie Bewerbungsschreiben
oder Zeugnisse richtig zu benennen
und darauf zu achten, dass
sie nicht zu groß – maximal fünf
MB – sind. Bei einer Bewerbung
per E-Mail braucht es außerdem
ein kurzes Anschreiben – nicht
das Bewerbungsschreiben im Anhang
–, in dem kurz der Zweck des
Mails und wichtige Informationen
angegeben werden. Betreffzeilen
sollten aussagekräftig, E-Mail-
Adressen professionell sein.
☞ Der Lebenslauf sollte übersichtlich
gestaltet sein und zentrale
Informationen wie Name, Kontaktmöglichkeiten,
Berufserfahrungen
und relevante Aus- und
Weiterbildungen enthalten.
☞ Vorstellungsgespräch:
Schafft man es so weit, ist es ratsam,
mögliche Fragen vorab
durchzuspielen. Empfehlenswert
ist, sich selbst ein paar Fragen an
das Unternehmen zu überlegen.
Auch wichtig: gepflegtes Auftreten
und Selbstbewusstsein.
6. FEBRUAR 2022 www.grazer.at
graz 23
24 eco
www.grazer.at 6. FEBRUAR 2022
„Krönung“ der Lehre:
Grazer Meister-Boom
in Corona-Zeiten
2021 nutzten viele junge Menschen die Lehre als Basis, um sich noch weiter zu qualifizieren. GETY
STARK. Im Vorjahr ist die Zahl der Meister- und Befähigungsprüfungen sehr
stark angewachsen, obwohl es schon 2020 ein Wachstum gab. In Graz zeigt
sich das besonders deutlich; viele junge Menschen nutzen die Lehre als Basis.
Von Fabian Kleindienst
fabian.kleindienst@grazer.at
Die vielen Möglichkeiten,
die sich mit einer Lehre
bieten, wurden schon in
der vergangenen „Grazer“-Ausgabe
mit einem eigenen Lehrlingsschwerpunkt
aufgearbeitet.
Nun zeigen aktuelle Zahlen der
Wirtschaftskammer Steiermark:
Immer mehr junge Menschen
nutzen die Möglichkeiten einer
Lehrausbildung, um danach
noch weitere Karriereschritte zu
setzen – so nimmt die Zahl der
Meister stetig zu.
744 Meister- und Befähigungsprüfungen
wurden im Jahr 2021
in der Steiermark positiv absolviert
– ein klares Plus von 70
beziehungsweise von 10,4 Prozent
im Vergleich zu 2020, wo es
ebenfalls eine rasante Zunahme
(+21 Prozent) zu verzeichnen
gab. Genau 289 junge Menschen
(246 Männer, 43 Frauen) dürfen
sich nun Meisterin oder Meister
nennen, dazu kommen noch
einmal 455 Absolventen (297
Männer, 158 Frauen) von Befähigungsprüfungen.
„Das sind
höchst erfreuliche Zahlen, noch
dazu in herausfordernden Zeiten
wie diesen. Sie zeigen, dass
die Corona-Krise in diesem Bereich
als Bildungschance genutzt
wurde“, betont WKO-Steiermark-
Präsident Josef Herk. Einmal
mehr nimmt Graz eine besondere
Rolle ein, haben doch allein in
der Landeshauptstadt 140 Personen
die Meister- oder Befähigungsprüfung
abgeschlossen. 29
davon entfielen auf Meisterprüfungen.
Lehre als Basis
Die überwiegende Zahl aller
Meister- und Befähigungsprüfungen
wird in der Sparte Gewerbe
und Handwerk abgelegt, wo
die klassischen Handwerksberufe
dominieren. Der Unterschied
liegt dabei lediglich in der gewerberechtlichen
Zuordnung, fachlich
gesehen entsprechen sowohl
Meister- als auch Befähigungsprüfung
der höchsten Qualifikationsstufe,
die in den jeweiligen
Lehrberufen erreicht werden
kann. „Die Lehre schafft die Basis
und die Meisterprüfung ist die
Krönung! Es ist sehr erfreulich,
dass die Zahlen der Absolventen
erneut gestiegen ist. Denn die
Krise wird irgendwann einmal
vorbei sein – und dann braucht
die Wirtschaft Meisterleistungen
in allen Branchen“, so Hermann
Talowski, Obmann der Sparte
Gewerbe und Handwerk.
Konkret am meisten neue
Meister gibt es in der Kraftfahrzeugtechnik
(70), in der Metalltechnik
(42) und bei den Tischlern
(37). Gestiegen ist auch die
Zahl der positiv absolvierten Unternehmerprüfungen,
und zwar
von 433 im Jahr 2020 auf 509 im
Jahr 2021.
6. FEBRUAR 2022 www.grazer.at
graz 25
26
viva
graz
www.grazer.at 6. FEBRUAR 2022
Valentina Gartner
26 valentina.gartner@grazer.at
Eltern mit Kindern mit Behinderung:
Mut braucht man in vielen
Situationen – auch ich!“
Bekennt Bildungs-, Jugend- und Familienstadtrat
Kurt Hohensinner bei der Präsentation der bereits
dritten Auflage der sogenannten „Mutmacher“ KK
Trotz Covid:
LOVE IS IN THE AIR. Trotz Pandemie
gab es um 8,9 Prozent weniger Scheidungen.
Heiratslust ist umso größer.
Von Valentina Gartner
valentina.gartner@grazer.at
2005 Scheidungen gab es im
Jahr 2020 in der Steiermark,
der niedrigste Wert seit
1988. In Österreich endeten 2019
noch 16.319 Ehen vor dem Richter,
2020 waren es mit einem Minus
von 8,9 Prozent nur 14.870.
Die Scheidungsrate liegt in
der Steiermark mit 36,2 Prozent
unter dem Österreich-
Durchschnitt (37,6 Prozent).
Auch Graz schneidet im 5-Jahres-Schnitt
mit 36,1 Prozent gut
Verein unterstützt Familien
DANKBAR. Der Verein freiraum-europa setzt sich für Barrierefreiheit ein und unterstützt Familien mit
Kindern mit Behinderung. Seit einem Jahr mit Büro in Graz, aktuell wird einem jungen Mädchen geholfen.
Von Valentina Gartner
valentina.gartner@grazer.at
Im Jahr 2000 hatte Dietmar Janoschek
die Idee, eine Plattform
für „Barrierefreiheit für alle“
und „Design for all“ zu gründen.
2003 wurde der Verein schließlich
gegründet und ist seither in Österreich
und darüber hinaus tätig; seit
genau einem Jahr gibt es „freiraumeuropa“
auch mit Büro in Graz. In
der Merangasse können sich Betroffene
an die Begegnungs- und
Beratungsstelle wenden. Im letzten
Jahr konnte der Verein viel erreichen
und zieht positive Bilanz.
Aktuell unterstützt der Verein
eine junge Grazerin. Melina ist
ein äußerst fröhliches Mädchen,
das vom Leben jedoch recht stark
herausgefordert wird: Nach einer
unkomplizierten Schwangerschaft
und Geburt kam sie im Februar
2018 zur Welt. Zwei Monate später
wurde Melina mit Verdacht
auf gastroösophagealen Reflux
(Rückfluss des Mageninhaltes in
die Speiseröhre) behandelt. Kurz
darauf wurde ein MRT des Gehirns
gemacht, die Ergebnisse zeigten
schwerwiegende Veränderungen.
Eine Verbesserung konnte nur
durch eine rasche hochdosierte
Spezialvitamin-Therapie erreicht
werden. Dabei unterstützt nun freiraum-europa
die Kleine finanziell
und half ihr bei der Anschaffung
eines Stehständers mit Tisch.
freiraum-europa unterstützt
als Organisation, die sich für Barrierefreiheit
einsetzt und einen
Notfallfonds für betroffene Kinder
betreibt, aktiv und gerne. Dafür
führt der Verein auch regelmäßig
Haussammlungen in der ganzen
Steiermark durch und bittet um
Unterstützung bzw. Spenden.
Nach einer hochdosierten Spezialvitamin-Therapie geht es Melina aus Graz
immer besser. Der Verein freiraum-europa unterstützt die Familie.FREIRAUM-EUROPA
6. FEBRUAR 2022 www.grazer.at
viva graz 27
➜
IN
GETTY (3)
Hosenträger
In diesem Jahr trägt Frau Hosenträger
– diese sehen zu einer Stoffhose am
besten aus und setzen ein Statement.
Ripped Jeans
Denims mit Löchern oder Rissen, die
den Hosen den beliebten Used-Look
verleihen, sind dieses Jahr OUT.
OUT
➜
Weniger Scheidungen
ab; schaut man hingegen in die
Umgebung, sieht man deutlich,
dass die Scheidungsrate mit 42
Prozent wesentlich höher ist und
sogar über dem Durchschnitt
liegt.
Die sinkenden Zahlen werden
auch als Folge der Corona-Pandemie
mit den damit einhergehenden
Lockdowns begründet.
Dennoch: Die Menschen lassen
sich weniger schnell scheiden als
vorher. Und auch die Gründe der
Trennungen haben sich im Laufe
der Jahre stark verändert. Waren
es vorher hauptsächlich Ehebruch,
Verweigerung des Zutritts
zur Ehewohnung, fehlende Körperhygiene,
häusliche Gewalt,
eigenmächtiges Abheben von
Sparguthaben, Vernachlässigung
der Haushaltsführung, Lieblosigkeit
und Feindseligkeit, Bordellbesuche
oder Rechthaberei, sind
es „nun eher Themen wie die
Impfung – falls einer geimpft und
der andere ungeimpft ist –, Doppelbelastung
wie Home Office
und Home Schooling oder Insolvenzen
beziehungsweise Jobverlust
aufgrund der Pandemie“,
heißt es aus dem Büro der Steiermärkischen
Rechtsanwaltskammer.
Der positive Trend der
wenigen Trennungen zeigt, dass
bei Problemen nicht so schnell
aufgegeben wird.
Hochzeitsboom
Während die Scheidungen weniger
werden, nehmen die Hochzeiten
zu. Gab es im Corona-Jahr
2020 13,8 Prozent weniger Eheschließungen,
ist man für heuer
teilweise schon ausgebucht. Alleine
im Grazer Standesamt stehen
bereits über 450 Trauungen an,
ein Ansturm wird vor allem im
Frühjahr erwartet (wir haben berichtet).
Auch im Vergleich zu 2020
und 2021 ist ein klarer Anstieg an
Heiratswilligen zu erkennen.
„Corona machte es Pärchen
definitiv nicht einfach und stellte
viele auf nicht nur eine Probe in
ihrer Beziehung“, so die Steiermärkische
Rechtsanwaltskammer.
Dass uns die Pandemie in
gewisser Hinsicht Zusammenhalt
gelehrt hat, ist aufgrund der
Erhebungen des österreichischen
Instituts für Familienforschung
allerdings klar.
Bei der Pflegedrehscheibe wird
Unterstützung geboten.STADT GRAZ/FISCHER
Drei Millionen
für mobile Pflege
■ Die mobilen Pflegedienste
ermöglichen es Menschen, möglichst
lange in ihren eigenen Wohnungen
leben zu können. Über
drei Millionen Euro stellt die Stadt
Graz dafür im ersten Halbjahr
bereit. Um pflegende Angehörige
zu unterstützen, hat die Stadt die
Pflegedrehscheibe in der Albert-
Schweitzer-Gasse eingerichtet.
28 viva
www.grazer.at 6. FEBRUAR 2022
Von Graz aus zu winterlichen
SPASS. Nur wenige
Autominuten von Graz
befinden sich toppräparierte
Schigebiete
– für Kinder genauso
wie für Action-Fans.
Ein Schitag auf der Planai punktet nicht nur mit den Pisten, sondern auch mit der Aussicht. STEIERMARK TOURISMUS | PHOTO-AUSTRIA.AT
Die Schisaison ist im vollen
Gange und die unzähligen
Gebiete locken die
Grazer Woche für Woche auf die
Pisten. In nur kurzer Zeit begibt
man sich vom sonnigen Graz in
verschneite Winterlandschaften
– ein Traum für Wintersportler.
Wir haben einige beliebte Schigebiete
in der Nähe zusammengefasst:
Klippitztörl: Nur 50 Minuten
von Graz entfernt wird am
Klippitztörl mit sechs modernen
Liftanlagen und einem umfangrei-
6. FEBRUAR 2022 www.grazer.at viva
29
Schigebieten
chen Kinderangebot für Schneefreaks
jedes Alters etwas geboten.
Wurzeralm: Auch zur
Wurzeralm fährt man nur etwa
eine Stunde. Lange Abfahrten in
allen Schwierigkeitsgraden auf
22 Pistenkilometern sowie der
SunnyKids-Park locken Wintersportler
von groß bis klein.
Koralpe: Auf einer Seehöhe
von 1650 bis 2070 Metern erstreckt
sich das familienfreundliche
und leicht über die A2
erreichbare Schigebiet im Herzen
des Lavanttales in Kärnten.
Hier kommen Anfänger, Fortgeschrittene,
Genießer und Freestyler
voll auf ihre Kosten.
Brunnalm Hohe Veitsch:
Nicht zuletzt gibt es die Brunnalm
Hohe Veitsch. Auf knapp
1500 Metern Seehöhe warten 17
perfekt präparierte Pisten und
eine tolle Aussicht.
Präbichl: Die Schiarena
Präbichl im Bezirk Leoben liegt
zwischen 1100 und 1608 Metern
und bietet 20 Pistenkilometer in
unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden.
Das familienfreundliche
Schigebiet hat einiges zu
bieten. Herrliche Familienabfahrten,
top-präparierte Carvingpisten
und die rassigen Abfahrten
vom „Polster“.
Planai: Egal ob Schifahrer,
Snowboarder, Rodler oder Winterwanderer
– auf der Planai ist jeder
in seinem Element. Im Hopsi
Winterkinderland erwartet kleine
Pistenflitzer großer Spaß mit und
ohne Schi. Die leistungsstarke
Achter-Sesselbahn Lärchkogel
auf der Planai punktet mit innovativem
Design sowie höchstem
Fahrgastkomfort und sorgt somit
für ein bequemes Fahrerlebnis
zu herrlich breiten Abfahrten.
Das Panoramadeck am Dach der
Bergstation gewährt außerdem
einen grandiosen Blick auf das
imposante Dachsteinmassiv.
30 motor
www.grazer.at 6. FEBRUAR 2022
A U T O M O T O R
Motor
Geflüster
Von Vojo Radkovic
vojo.radkovic@grazer.at
Outback: Bestwerte
Der als Vorreiter für Sicherheitstechnologien
bekannte
Subaru Outback erzielte im Testzyklus
2020–2021 die höchste
Gesamtpunktezahl aller Fahrzeuge
und ein bemerkenswertes
Ergebnis im Bereich Sicherheitsassistenz.
Dies ergab die Auswertung
aller Fahrzeugtests, die
in den Jahren 2020 und 2021 im
Rahmen des Europäischen Programms
zur Bewertung von Neuwagen
gemacht wurden“, meldete
Subaru Österreich in einer
Pressemitteilung. Der Outback
erzielte in allen vier Bewertungsbereichen
(erwachsene Insassen,
Kinder, gefährdete Verkehrsteilnehmer,
Sicherheitsassistent)
Ergebnisse, die deutlich über der
Mindestanforderung für eine Bewertung
mit fünf Sternen liegen.
Der neue Subaru Outback erzielte
beste Sicherheitsbewertung. KK
VW Tiguan startet mit frischem Design
und neuen effizienten Motoren. KK
Neuer Tiguan ist da
M
it den bewährten Stärken
eines Raumwunders, das
Platz für bis zu sieben Personen
bietet, sowie mit einem überarbeiteten
Design und neuen effizienten
Motoren kommt jetzt
der neue Tiguan Allspace in den
Handel. Für die Langversion des
meistverkauften SUV-Modells
von Volkswagen stehen außerdem
neue Technologie-Features
wie der IQ.DRIVE Travel Assist
für teil automatisiertes Fahren,
die „We Connect“-Online-
Dienste und die IQ.Light-LED-
Matrixscheinwerfer zur Verfügung.
Der Einstiegspreis für den
neuen Tiguan Allspace (für die
Variante 1.5 l TSI, 110 kW/150
PS, mit 6-Gang-Schaltgetriebe)
beträgt 36.170 Euro. Der Tiguan
Allspace hat sich seit seiner
Markteinführung im Jahr 2017
zum echten Erfolgsmodell entwickelt.
Die 22 Zentimeter längere
Variante des Tiguan verzeichnet
bis heute weltweit mehr als 1,7
Millionen verkaufte Exemplare.
Nun hat auch der Tiguan Allspace
die Neuerungen der kürzeren
Modellvariante erhalten und
glänzt mit neuer Optik, digitalem
Cockpit und umfassender Vernetzung.
Autohandel:
Langsam wird
es besser!
Die Autoschauräume der
Grazer Autohändler sind
noch immer ziemlich
leer und das nervende Warten
auf ein neues Auto ist für die
Autokunden herausfordernd.
Klaus Edelsbrunner, Sprecher
des österreichischen Autohandels:
„An den Wartezeiten auf
einen neuen Wagen hat sich
noch immer nichts Wesentliches
geändert. Die Hersteller
haben nach wie vor Produktionsprobleme.
Allerdings werden
Elektroautos schneller geliefert.
Das kommt nicht daher,
dass die Autohersteller aus Um-
Iliqui eugait
AUTOFRÜHLING. Die Wartezeiten auf ein neues Auto
sind immer noch lang, E-Autos kommen schneller.
Von Vojo Radkovic
vojo.radkovic@grazer.at
weltbewusstsein Elektroautos
rascher produzieren, sondern
es liegt an den komplizierten
neuen Vorschriften, wo ein Autohersteller
mit seinen Autos
bestimmte Gesamtemissionswerte
nicht überschreiten darf.
Mit mehr E-Autos schaffen sich
die Hersteller sozusagen einen
C02-Polster. Wir hoffen alle auf
einen guten Autofrühling. In
den Werkstätten läuft es schon
jetzt gut. Das bisher übliche Jänner-Loch
tat sich 2022 nicht auf.
Bei den Autos werden wir heuer
die Verkaufszahlen vom Vorjahr
vermutlich nicht überschreiten.
Das heißt, in Österreich werden
auch 2022 nicht mehr als
250.000 Autos verkauft werden.“
Die Geschäftsführer
Philipp Gady
und Eugen Roth eröffneten
mit ihrem
Team und Gästen
wie WK-Präsident
Josef Herk und
Stadtrat Günter
Riegler das Gady
KaroLack-Zentrum
in Graz-Nord. KK
6. FEBRUAR 2022 www.grazer.at
motor 31
nim irit euis
Noch ist in den Schauräumen der Autohändler gähnende Leere. Aber
Experten rechnen mit einer Erholung des Automarktes im Frühling.
Edelsbrunner betont, dass
wieder viel mehr Kunden in die
Autohäuser kommen und sich
verstärkt für Leasing-Modelle
interesseren. Edelsbrunner:
„Wem die Wartezeit auf sein
Modell zu lang ist, der kann,
falls vorhanden, auf einen Vorführwagen
ausweichen.“
Apropos Vorführwagen. Im
Gegensatz zu früher, wo die
Autohäuser mehrere Vorführwagen
im Hause hatten und
daher auch jederzeit Testwagen
für die lokalen Zeitungen
verfügbar waren, steht bei den
Händlern jetzt meist nur mehr
ein Wagen zur Verfügung.
In Bezug auf die aktuellen
Lieferzeiten der Hersteller
zeigt sich, dass Kunden durchschnittlich
zwischen sechs und
18 Monate auf den bestellten
GETTY
neuen Wagen warten müssen.
Nach wie vor geht es um
die Lieferung von essenziellen
Bauteilen wie Chips und um
das Gespenst Halbleitermangel.
Autohandel-Sprecher Edelsbrunner:
„Alle haben zu wenige
Autos, aber es wird langsam
besser. Jetzt kommen die Energieferien,
mal sehen, wie es danach
weitergeht.“
Bei den Elektromodellen, von
denen es in diesem Jahr noch
viele von verschiedenen Marken
geben wird, ist es nach wie
vor so, dass vor allem Firmenkunden
Elektroautos bestellen
und kaufen, sagen die Händler.
Experten von Detaforce rechnen
damit, dass Stromer und
Hybride zusammen nur 3,5
Prozentpunkte ausmachen.
Heinz Robinson, Verena Robinson, Paul Schweighofer, Werner Ressi und
Boris Papousek (v. l.) bei der neuen, schnellen Ladestation
FISCHER
High Power Charger
Standort in Graz
SCHNELL. Eine Leistung von bis zu 150 kW pro Charger
ermöglicht rasche Ladung in weniger als zehn Minuten.
D
er erste Standort mit
High Power Chargern
der Energie Graz wurde
beim Autohaus Robinson in Graz
eröffnet. Drei Stück der Hochleistungs-Ladestationen
ermöglichen
E-Autos die Ladung von 100 Kilometern
Reichweite in unter zehn
Minuten. Die drei neuen Ladestationen
mit insgesamt vier Ladepunkten
befinden sich am Anfang
der Grazer Kärntner Straße am
Areal des Autohauses Robinson.
Die Lage ist zum einen zentrumsnah,
und zum anderen bietet sie
eine gute Anbindung an die Autobahn.
Sie eignet sich damit sowohl
für innerstädtische Autofahrer als
auch für Langstrecken-Zwischenstopps.
Die neuen High Power
Charger werden mit Naturstrom,
das ist 100 % regionaler Ökostrom
der Energie Graz, versorgt und er-
möglichen so eine umweltfreundliche
Ladung des eigenen E-Autos.
„Obwohl wir ein traditionsreicher
Familienbetrieb sind, bemühen wir
uns seit jeher, mit innovativen Ideen
am Puls der Zeit zu bleiben. Mit den
neuen High Power Chargern können
wir das einmal mehr unter Beweis
stellen“, so Heinz Robinson.
Die Energie Graz betreibt mittlerweile
rund 150 Ladepunkte, und
weitere sind in Planung – auch High
Power Charger. „Damit sorgen wir
für den Ausbau der Lade-Infrastruktur
in Graz, um der erfreulicherweise
steigenden Anzahl von Elektrofahrzeugen
öffentlich zugängliches
Laden zu ermöglichen. Gute Partnerschaften
wie mit dem Autohaus
Robinson sind dafür ein wichtiger
Erfolgsfaktor“, so Boris Papousek
und Werner Ressi, beide GF der
Energie Graz.
Neu in Graz-Nord: KaroLack
ERÖFFNET. Gady hat Angebot um Karosserie- und Lackierzentrum erweitert.
D
as KaroLack-Zentrum Graz-
Nord ist eine gut durchdachte
Investition und spiegelt
unser Streben nach Wachstum
und die damit verbundene kontinuierliche
Verbesserung der Infrastruktur
für die Kunden der Gady-
Family wider“, erklärt Philipp Gady,
Eigentümer und Geschäftsführer
der Gady-Family. Und Geschäftsführer
Eugen Roth fügt hinzu: „Wir
sind davon überzeugt, dass wir
mit dem Bau dieses Projektes gut
gerüstet in die Zukunft gehen und
unsere Rolle im Mobilitätssektor
im Raum Graz und Graz-Umgebung
weiter ausbauen und stärken
werden. Mit dem neuen Karo-
Lack-Zentrum wurden acht neue
Arbeitsplätze – davon zwei neue
Ausbildungsplätze auf dem Gebiet
Karosseriebautechnik – geschaf-
fen.“ In Beisein des Präsidenten der
Wirtschaftskammer Steiermark Josef
Herk und Stadtrat Günter Riegler
wurde das KaroLack-Zentrum
Graz-Nord offiziell im kleinen Kreis
eröffnet. Philipp Gady: „Mit dieser
neuen Anlage wollen wir für alle
Kunden von Gady Opel und Gady
BMW Graz-Nord, aber auch für die
gesamte Region Graz-Nord und
Graz-Umgebung da sein.“
32 wohnen
www.grazer.at 6. FEBRUAR 2022
Ihr neuer Job als
Redakteur/in
Teilzeit | Vollzeit
Diese Aufgaben begeistern Sie?
• Sie sind zur richtigen Zeit am richtigen Ort und immer auf der Suche nach
den besten lokalen Nachrichten
• Sie führen Interviews, verfassen Artikel und fotografieren für den „Grazer“
(Print/Online/Social Media)
Das beschreibt Sie?
• Sie haben ein Gespür für gute Geschichten
• Sie sind sehr am lokalen Geschehen interessiert (Politik, Sport, ...)
• Sie arbeiten selbstständig und eigenverantwortlich
• Sie sind berufserfahren
Unser Angebot
• Sie sind Teil eines engagierten Teams
• Sie gestalten den „Grazer“ mit
• Sie können attraktive interne Weiterbildungsmöglichkeiten in unserer
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Qualifikation und Erfahrung (auf Basis 40 Stunden)
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derGrazer – Media 21 GmbH
Gadollaplatz 1, 8010 Graz
Der Grazer ist ein Medienunternehmen
der:
www.grazer.at
6. FEBRUAR 2022 www.grazer.at wohnen
33
Rätsel-Lösung vom 30. 1. 2022
S M E P R U H
S P R E C H S T U N D E G
I S K Y I T A L E R
T I S I P H O N E D I A
Z I E G E L W E R K S Z
A G R R N B R E I
G E L E I T A B T A N A
C E L L O G E R A M B
K A N C R I P A D
R E P E T I E R G E W E H R
O R A N I E R B U N N Y
W A D L V I F
C E R E S A L I Lösung:
G L I N N E N CORONA-
A S T A T I DENKMAL
Lösung:
E T U I H E S S CORONA-
A F R I T S C H DENKMAL
Sudoku-Lösung
vom 6. 2. 2022
1 3 6 2 8 7 4 9 5
9 8 7 4 5 6 1 2 3
5 2 4 1 3 9 8 6 7
6 1 3 8 4 2 5 7 9
4 5 9 7 6 1 2 3 8
2 7 8 3 9 5 6 1 4
3 6 1 5 7 4 9 8 2
7 4 2 9 1 8 3 5 6
8 9 5 6 2 3 7 4 1
34 wohnen
www.grazer.at 6. FEBRUAR 2022
Einbrechern keine
Chance geben
SICHER. Bis März haben Dämmerungseinbrüche Hochsaison. Damit man sich zuhause sicher fühlt,
gibt die Polizei Tipps. Von sicheren Fenstern über Zeitschaltuhren bis hin zur Nachbarschaftshilfe.
Gerade in der kalten und
düsteren Jahreszeit
kommt es vermehrt zu
Einbrüchen. Vor allem Dämmerungseinbrüche
haben noch bis
März Hochsaison. Im Schutz der
Finsternis verschaffen sich Kriminelle
Zugang zu Häusern und
Wohnungen, insbesondere dann,
wenn keine Sicherheitsmaßnahmen
zu erkennen oder Zeichen
der Abwesenheit sichtbar sind.
Die Einbrüche erfolgen meistens
zwischen 16 und 21 Uhr,
überwiegend freitags oder samstags,
wenn die Täter annehmen,
dass keiner zuhause ist. Häuser
und Wohnungen, die neben
Hauptverkehrsrouten liegen und
von wo aus Einbrecher rasch
flüchten können, sind meistens
besonders beliebt. Ebenso
betroffen sind Siedlungen mit
schwer einsehbaren Wohnungen.
Jede Möglichkeit, um in
den Wohnraum zu gelangen,
wird von den Tätern genutzt: Sie
zwängen Terrassentüren, Fenster
oder Kellerzugänge auf oder
nutzen Leitern beziehungsweise
Einstiegshilfen wie Gartenmöbel,
die im Garten herumstehen.
Grundsätzlich gilt: Will ein Täter
in die Wohnung eindringen,
schafft er es auch – entweder mit
roher Gewalt und viel Lärm oder
mit größerem Zeitaufwand. Beide
Faktoren erhöhen jedoch das
Risiko, auf frischer Tat ertappt
zu werden. Genau hier sollten
Mieter und Eigenheim-Besitzer
ansetzen, um ihre Wertgegenstände
zu schützen. Besonders
technische Sicherungsmaßnahmen
schrecken Täter ab oder
zwingen sie zum Aufgeben.
Tipps der Polizei
Damit man bestens geschützt ist
und sich keine Sorgen machen
muss, gibt die Grazer Polizei
Tipps, wie man vorbeugen kann,
aber auch, was man tun sollte,
wenn ein Einbrecher bereits in
das Eigenheim vorgedrungen ist:
➣ Fenster schließen und Terrassen-
und Balkontüren versperren,
auch wenn man nur
kurz weggeht. Bei Neubau auf
gesicherte Fenster und Türen
setzen, die mittlerweile alle einbruchssicher
sind.
➣ Zeitschaltuhren und Bewegungsmelder
für die Innen- und
Außenbeleuchtung verwenden.
Licht erweckt immer den Eindruck,
als wäre jemand zuhause.
Ist man über längere Zeit weg,
bei den beleuchteten Räumen
lieber variieren, Täter bemerken
das ansonsten schnell.
➣ Durch eine gute Nachbarschaft
und gegenseitige Hilfe
können Einbrüche verhindert
werden. Vor allem wenn man
verreist, sollte man jemandem
Bescheid geben, der ein Auge auf
das Zuhause wirft.
➣ Leitern, Gartenmöbel und
frei herumliegendes Werkzeug
können praktische Helfer für
Einbrecher sein. Sie sollten versperrt
im Inneren des Hauses
aufbewahrt werden.
➣ Bei verdächtigen Wahrnehmungen:
133 anrufen! Die Polizei
kommt vorbei. Bei erhöhtem Risiko
gibt es zudem Kontrollfahrten.
Wenn der Täter bereits anwesend
ist, empfiehlt die Polizei
Folgendes:
➣ Den Eindruck erwecken,
dass man nicht allein ist, indem
man einen Namen ruft – zum
Beispiel: „Helmut, hörst du das?“
➣ Licht aufdrehen.
➣ Dem Täter die Flucht ermöglichen,
sich ihm nicht in den
Weg stellen.
➣ Sich möglichst viele Details
vom Erscheinungsbild des Täters
merken.
➣ Die Polizei unter 133 rufen
und Informationen zur Anzahl
der Täter und zur Fluchtrichtung
weitergeben.
➣ Telefonische Verbindung
mit der Polizei halten.
36
sport
graz
www.grazer.at 6. FEBRUAR 2022
Fabian Kleindienst
36 fabian.kleindienst@grazer.at
Olympia:
Die Spieler sind wie die Schlittenhunde,
bevor man sie loslässt.“
HSG-Trainer Rene Kramer macht sich keine Sorgen, dass seine Spieler
nach der langen Spielunterbrechung und der coronabedingten Verzögerung
heute mit zu wenig Motivation an die Sache gehen. GEPA
Dabei sein ist für Hütter
In Garmisch präsentierte sich Conny Hütter in Olympia-Form. GEPA (2)
SPANNEND. Lokalmatadorin
Conny Hütter gibt
sich bei Olympischen
Spielen nicht mit dem
olympischen Gedanken
zufrieden und will nach
den Sternen greifen.
Von Fabian Kleindienst
fabian.kleindienst@grazer.at
Am Freitag wurden die
Olympischen Winterspiele
in Peking offiziell
eröffnet, und auch in Österreich
hofft man – allen politischen
Störgeräuschen zum Trotz –
wieder auf Medaillen. Während
die Schi-Nation mit der heutigen
Herren-Abfahrt schon das
erste Highlight feiern kann, geht
es für Conny Hütter erst in der
kommenden Woche los. Für
die in den vergangenen Jahren
immer wieder von Verletzungen
geplagte Hütter, die erst vor
kurzem eine Corona-Infektion
durchmachen musste, kommen
die Olympischen Spiele genau
zur richtigen Zeit – präsentierte
sie sich doch just in der letzten
Woche in exzellenter Form. Eine
besondere Rolle spielte die Zahl
drei: So erreichte sie in der Abfahrt
in Garmisch erstmals seit
drei Jahren das Podest und Rang
drei, im Super-G stand sie sogar
ganz oben am Stockerl – es war
ihr dritter Weltcup-Sieg. Was sie
von Olympia erwartet? „Auch
Verspäteter Jahresauftakt:
AUFTAKT. Die HSG
spielt heute in Wien
um das Cup-Viertelfinale.
Hinsichtlich
Saisonziel sind die
Handballer auf Kurs.
Von Fabian Kleindienst
fabian.kleindienst@grazer.at
Eigentlich hätte die HSG
schon vergangenen
Samstag im Nachholspiel
gegen Ferlach in das heurige
Handball-Jahr starten sollen,
Corona machte den Grazern
allerdings einen Strich durch
die Rechnung. So geht es also,
sollte kurzfristig nichts mehr
passieren, im Cup los – gegen
Post SV Wien.
Auswärts steht gegen den Wiener
Landesligisten der Einzug
ins Cup-Viertelfinale auf dem
Spiel.
Topmotiviert
„Die Spieler sind wie die Schlittenhunde,
bevor man sie loslässt“,
ist sich HSG-Coach Rene
Kramer augenzwinkernd der
Motivation seiner Spieler nach
der langen Pause sicher. Zwar
hätte er die Vorbereitung anders
gestaltet, hätte er gewusst, dass
das Spiel gegen die in der Liga
auf dem vorletzten Tabellenrang
stehenden Ferlacher abgesagt
wird. „Wir müssen es aber nehmen,
wie es ist – es hilft nichts,
zu jammern.“ Auch hinsichtlich
des Kaders für Sonntag: Rückraumshooter
Nemanja Belos
fällt aufgrund einer privaten
Verpflichtung fix aus, der Einsatz
von Linksaußen Paul Offner
war zuletzt unklar, ebenso wie
die Auswirkungen der Corona-
Erkrankungen. Dennoch werde
man den heutigen Gegner nicht
unterschätzen. „Für sie ist es das
Spiel des Jahres, das wissen wir.
Würden wir sie unterschätzen,
wäre das ein großer Fehler“, so
Kramer. Wichtig sei vor allem
ein guter Start ins Spiel, wie der
HSG-Trainer betont: „Je länger
das Spiel dauert, umso mehr
werden sie zu kämpfen beginnen.“
Positive Bilanz
Insgesamt gibt sich Kramer mit
der Saison seines Teams bisher
zufrieden. „Natürlich mussten
wir uns zuerst einmal kennenlernen.
Jetzt haben die Spieler aber
langsam gemerkt, wie wichtig es
mir ist, dass wir ein Team sind.
Dass sie auch mit Problemen zu
mir kommen können. Jetzt haben
wir uns zusammengerauft.“
Das zeigten auch die Ergebnisse
zum Jahresende – gleich drei
knappe, umkämpfte Siege in
Folge konnte man einfahren.
„So richtig zusammengefunden
haben wir, glaube ich, im Spiel
gegen Linz“ (29:28-Heimsieg,
Anm.), so Kramer. Damit habe
man eine Siegermentalität entwickelt
und in der Folge auch
die Füchse (25:26-Auswärtssieg)
und kurz vor Weihnachten die
Fivers Margareten (43:40-Heimsieg)
bezwingen können. Besser
werden könne man aber noch
„in allen Bereichen“, wie Kramer
betont.
Besonders hinsichtlich der Defensive,
man bekomme zu viele
Tore. „Wobei man sich auch anschauen
muss, wie viele Angriffe
wir im Vergleich zu anderen
Mannschaften spielen.“ Dennoch
arbeite man daran, „wir müssen
mehr agieren und weniger
reagieren“, hält der HSG-Coach
fest. Hinsichtlich des aktuellen
Ziels, Rang acht in der Tabelle,
ist man jedenfalls im Soll. Mit
einem Spiel in der Hinterhand
hat man immerhin vier Punkte
Vorsprung auf die direkten
Verfolger, die Füchse aus Bruck.
„Wenn wir punkten, punkten,
punkten, dann können die anderen
machen, was sie wollen. Das
ist noch nicht gegessen“, will Kramer
aber die Konzentration hoch
halten. Die Ziele sollen dann, je
nach Erfolg, angepasst werden.
6. FEBRUAR 2022 www.grazer.at
sport graz 37
OHA! ➜
GEPA (2),
Wasserspringer EM-tauglich
Die GAK-Wasserspringer Dariush Lotfi
und Cara Albiez schafften bei den Swiss
Open das EM-Limit und holten Medaillen.
Valentina Kröll verletzt
Sturm-Talent Valentina Kröll riss sich im
Training die Achillessehne und kann deshalb
Ende Februar nicht zum Nationalteam.
OJE!
➜
„nicht alles“
wenn es vielfach zitiert immer
wieder heißt, dabei zu sein wäre
bei den Spielen alles, ist naturgemäß
für mich als Athletin die
Erwartung eine größere. Ich
fahre mit der klaren Vorstellung
und dem Willen nach Peking,
nach den Sternen
zu greifen, alles, was
mir zur Verfügung
steht, bestmöglich
einzusetzen, um am
Ende zu den Besten
zu gehören“, so Hütter
im Gespräch mit dem
„Grazer“. Am Freitag
findet der Damen-Super-G statt,
am 15. Februar die Abfahrt.
Geschulter Blick
Nicht mit dabei bei Olympia ist,
obwohl ursprünglich geplant,
Klaus Pribitzer
coronabedingt der Grazer Sportmediziner
Klaus Pribitzer, der
eigentlich das österreichische
Snowboard-Team medizinisch
betreuen sollte. Pribitzer, seit
2009 beim ÖSV im Alpin-Team
als Teamarzt tätig, ist hinsichtlich
der Leistung
der österreichischen
Sportler bei den Spielen
in Peking optimistisch
– hat er doch
in dieser Saison beispielsweise
auch schon
mit dem Damen-Schiteam
gearbeitet. „Das
ist eine super Truppe, sie sind
wirklich zusammengewachsen.
Wenn die Strecke passt, muss
man sie jedenfalls auf der Rechnung
haben – vor allem die Conny“,
so Pribitzer.
S P O R T
In Bewegung
fabian.kleindienst@grazer.at
Trainerwechsel I
■ Die HIB-Handballerinnen
haben einen neuen Trainer.
Mario Ninkovic übernahm diese
Woche von Interimstrainer
Dennis Uttler.
Gestern stand Ninkovic erstmals an
der Seitenlinie.
ALEXANDRA MAIER
Douglas Adkins ist der neue Headcoach
der Graz Giants.
GEPA
Trainerwechsel II
■ Die Graz Giants mussten sich
aufgrund der Covid-Beschränkungen
von Coach Dean Cokinos
trennen. Diese Woche wurde mit
Douglas Adkins der neue Headcoach
für 2022 präsentiert. Adkins
wurde mit der finnischen Nationalmannschaft
Europameister,
mit den Danube Dragons gewann
er die Austrian Bowl.
HSG im Cup
Die HSG will heute gewinnen, wie im letzten Spiel 2021 gegen die Fivers.
GEPA
grazer graz sonntag
38 www.grazer.at 6. FEBRUAR 2022
SO ISST GRAZ
Die „Bierbotschaft“ serviert ...
... geeiste
Bitterschokolade
Richard Herzog von der Bierbotschaft
mit Schokotraum KK (2)
In der Bierbotschaft in Steindorf bei
Wundschuh dreht sich alles, wie
der Name es schon verrät, um Bier.
Der Familienbetrieb legt außerdem
großen Wert auf rein natürliche Zutaten,
verwendet heimische Kräuter
und bereitet alles frisch und selbst zu.
Im Bierwirts haus spielt natürlich Bier
auch in der Küche eine Rolle, das Team
verfeinert damit seine Speisen und
nutzt die große Geschmacksvielfalt
von Hopfen und Malz. Keine Sorge:
Bei diesem Traum
aus Schokolade
natürlich
nicht – aber
wie wäre es
mit einem
Schokobier
dazu? JB
Zutaten für
4 Personen:
120 g dunkle Schokolade, 4 Dotter,
70 g Zucker, Orangenabrieb, ½ TL
Ingwer (gerieben), 250 ml Obers
Zubereitung:
Eigelb und Zucker in einem
Schnee kessel über Wasserdampf
bis zur Rose abziehen (unter ständigem
Rühren auf 65 °C erhitzen).
Schokolade schmelzen. Orangenabrieb
und Ingwer dazugeben und
in einer Küchenmaschine oder mit
dem Handrührgerät kalt schlagen.
Geschmolzene Schokolade einrühren
und den aufgeschlagenen
Obers unterheben. Alles in eine
Form gießen und über Nacht im
Tiefkühler frieren. Dazu werden
Sauerkirschen empfohlen. Und
dann einfach genießen.
GRAZWORTRÄTSEL
Bründlteiche
& Co.
7
ein Bier von
Reininghaus
Vorsilbe
für "Harn"
10 ml
Quergasse
der Annenstraße
Ammenmärchen
ausgefuchst
französ.
für
"Wiese"
Ortschaft
südlich
von Graz
auf und
davon
starkes Seil
Stammhaus
des Landesmuseums
"Wiege
der
Demokratie"
Plätzchen
für
schlimme
Schüler
"Sakrament
für zwei"
13
5
10
Teil von
Liebenau
Abfluss des
Mühlgangs
in Gösting
verbleibend
KFZ-Kz.
der Ukraine
brit. Musiker
(Brian)
fränkischer
Hausflur
Abk. für
"Eurocard"
Virtuose,
Koryphäe
ein Futterstoff
Architekt
des Kunsthauses
Graz
(Peter)
Konstruktion,
Typ
Halbton
unter a
3. Ton der
Tonleiter
Präfektur
in Japan
15
Hörorgan
Dichter mit
Denkmal im
Augarten
6
Domäne
für Italien
HTL in
Gösting
angekommen,
am Ziel
chem.
Zeichen
für Quecksilber
Indianerstamm
in
Kanada
14
nochmals
Automarke
aus Korea
1
KFZ-Kz.
für Togo
römisch
für "2"
Zellkernsubstanz
vertraute
Anrede
schubsen
technisches
Merkmal
KFZ-Kz.
für Estland
Drahtesel
Gerät
zum
Bündeln
von Licht
olymp.
Kürzel für
Grenada
Logo!
modern
Nachbar
der Eggenberger
4
Gipfel im
Grazer
Bergland
9
aus
gleichen
Teilen bestehend
12
11
zirka
735 Watt
Keimzelle
Bollwerk
3
Langfinger
ungebraucht,
jungfräulich
Schlingpflanzen
chem.
Zeichen
für
Hafnium
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11
2
13 12 14 15
eine
Kapitalgesellschaft
Hauptmann
im röm.
Heer
16
8
sächliches
Fürwort
"König
der
Nacht"
deutscher
Nachrichtensender
Eishockey-
Legende
aus Graz
(Thomas)
Lösung der Vorwoche: Coronadenkmal Rätsellösungen: S. 33
Aktuelles Lösungswort:
1 2
7 4 2 3
1 7
8 7
4 2 3
8 9 5 4
6 7 9 8
4 2 8
SUDOKU
9
1168
Und so geht’s!
Jede Ziffer darf in
jeder Reihe in jedem
Quadrat nur
einmal vorkommen.
Bleistift
spitzen, los geht’s.
Viel Spaß!
therme.at
G E W I N N S P I E L
Gutschein
für den Eintritt ins Thermen-
und Erlebnisbad für 2
Erwachsene und 2 Kinder zu
gewinnen!
Wie lautet die Lösung?
E-Mail mit Betreff „Rätsel“,
Lösung und Telefonnummer an:
gewinnspiel@grazer.at
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Gewinn nicht
übertragbar. Einsendeschluss: 9. 2. 2022. Gewinner
werden telefonisch verständigt und sind mit
der Veröffentlichung einverstanden.
12
16
BUCHE
ACTION & FUN
IN DEN
SEMESTER-
FERIEN!
6. FEBRUAR 2022 www.grazer.at
grazer graz sonntag 39
„GRAZER“-TIPPS FÜR DEN 6. FEBRUAR
Vintage Kilo Sale
Der beliebte Vintage Kilo Sale ist
noch heute mit seinem nachhaltigen
Secondhand-Konzept in
der Stadt. Die Macher verkaufen
recycelte Vintage-Klamotten per
Kilo in ganz Europa und schenken
somit jedem Stück ein zweites
Zuhause. Mit dem Projekt wollen
die Macher zeigen, dass es eine viel
umweltfreundlichere Alternative
in der Fashion-Industrie gibt und
dass Fast Fashion keine Zukunft
hat. Coole Klamotten findet man
nur noch heute in der Designhalle
am Lazarettgürtel 62, von 10.30 bis
18 Uhr.
VINTAGE
KILO SALE
von 10.30 bis 18 Uhr
Designhalle
Secondhand-Mode vom Feinsten kann man heute noch beim
beliebten Vintage Kilo Sale in der Designhalle ergattern. GETTY (3)
Theater für die Jüngsten
Rodriguez, ein liebenswerter alter
Hund, trainiert gemeinsam mit
seinem Frauchen eine in Europa
einzigartige Hundefloh-Artistengruppe,
die mit ihren akrobatischen
Höchstleistungen kaum zu
überbieten ist. Schleuderbrett,
Jonglagen … Ein Sprung durch
den Feuerreifen steht auf dem
erlesenen Programm für kleine und
große Zirkusliebhaber.
Manege
frei! „Der
Hundeflohzirkus“
ist für die Jüngsten, nämlich
ein Publikum ab 2 Jahren. Um 16
Uhr im Dachtheater des Kindermuseums
FRida & freD.
Klub der Kreativen
Jeden zweiten Sonntag im Monat
findet im SMZ + Stadtteilzentrum
Jakomini (Jakominigürtel 1) in
Kooperation mit dem Verein ,Transition
Graz‘ der Klub der Kreativen
statt. Die kostenlose Workshop-
Reihe mit dem Untertitel „Gemeinsam.
Nachhaltig. Gestalten“
wendet sich an alle Menschen,
die sich dafür interessieren, sich
gemeinschaftlich in Theorie und
Praxis mit dem Spannungsfeld von
Kunst und Natur auseinanderzusetzen.
Jeweils von 15 Uhr bis 18
Uhr gibt es die Möglichkeit, vor
Ort verschiedene künstlerische
Praktiken auszuprobieren und neue
nachhaltige Gestaltungsansätze
kennenzulernen. An jedem Termin
gibt es einen Themenschwerpunkt,
Tee und Gebäck … Um Anmeldung
unter klub.der.kreativen@gmail.
com wird gebeten.
Spurensuche für Groß und Klein
Wie können wir heute Räume
erkennen, in denen Vergangenheit
passiert ist? Der Ausstellungsteil
„Ich sehe was, was du nicht siehst
…“ lädt die großen und kleinen Besucher
des Museums für Geschichte
ein, spielerisch Erkundungen
über ihre Wahrnehmung von
(historischen) Räumen anzustellen.
Dazu braucht man seine Hände,
Augen und Ohren! Man kann mit
historischen Häuserfronten einen
Platz bauen und muss beim Thema
Verkehr und Fortbewegung ganz
genau hinschauen. Zum Schluss
kann man nochmal gut die Ohren
spitzen: Wie klingt steirische
WOHIN AM SONNTAG
Vergangenheit, wie können wir
Geschichte hören? Für Erwachsene
und Kinder von 5 bis 10 Jahren, von
14 bis 16 Uhr.
Bayrisches Krimidinner
Inmitten von Graz’ wunderschöner
Altstadt befindet sich das Hotel
Weitzer. Die Location für das
Krimidinner Graz gehört schon
seit mehr als 100 Jahren zu den
besten Adressen der Stadt. Aktuell
wird sie sogar schon in der vierten
Generation geführt und gehört
zum festen Bestandteil der Stadt.
Beim Krimidinner Graz erwartet
jeden ein spannender Kriminalfall,
kombiniert mit einem exklusiven
3-Gänge-Menü aus steirischen
Spezialitäten. Einen spannenden
Kriminalfall lösen und für Gerechtigkeit
in Graz sorgen. Um 17 Uhr
im Hotel Witzer, Tickets gibt es
online.
UVC-Holding-Graz-Heimspieltag
Die UVC Holding Graz hat heute
wieder einmal Heimspieltag, an
dem es gleich mehrere spannende
Volleyball-Matches zum Bestaunen
gibt. Um 13.30 Uhr spielt die 2.
Bundesliga Damen gegen die VBK
Klagenfurt. Um 16 Uhr geht dann
die 1. Bundesliga Damen aufs Feld
und duelliert sich mit dem PSV
Salzburg. Am Abend, um 18.30
Uhr, tritt dann nochmals die 2. BL
Damen vs. VBK Klagenfurt an. Es
wird spannend!