KMU Inside 1:2022 Druck
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Ausgabe 1/2022
1
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VORWORT
Liebe Leser*Innen
Wir befinden uns nun schon seit einem Monat im Jahre
2022. Die Hoffnungen und Wünsche danach wieder zur
Normalität zurückzukehren werden immer wie realistischer,
doch was bedeutet das für die Schweizer Wirtschaft?
Welchen Schaden, ausserhalb des Unternehmens,
hat die Covid-19 Pandemie angerichtet? Ein weiteres
Thema von Bedeutung, welches wir behandeln werden
ist die Existenzangst, Burn-Out und die Angst davor zu
versagen. Auch werden wir uns der Thematik der Kryptowährungen
widmen, stellen das Ihnen das Unternehmen
«Ripple» vor mit dem Token XRP und was dies für die
Wirtschaft bedeutet. Ein Wichtiger Aspekt in einem
Unternehmen ist die Entwicklung und das sichern des
eigenen Unternehmen, da werden wir mit unserem Fachmagazin
einen Wichtigen Beitrag dazu leisten.
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Burn-Out
Burn-Out, eine Gefahr für den Alltag und ein
Risiko für Mensch und seine Gesundheit. Was
bedeutet Burn-Out denn genau und wie äussern
sich die Symptome eines Burn-Outs? Welche
Behandlungsmöglichkeiten gibt es und wie kann
man sich davor schützen? Was kann mein Umfeld
machen, um mich zu unterstützen?
Sozial Engineering:
Risiken in der Digitalisierung sind in der heutigen
Zeit nichts Unbekanntes. Seit der Covid 19
Pandemie und dem Zwang zum Homeoffice ist
die Gefahr nochmals gestiegen, Privatleben und
Geschäftsleben kommen sich näher als zuvor
und das Risiko steigt! Was können wir dagegen
unternehmen und wie gehen wir damit um?
Die Kryptowährung
und Ihre Zukunft:
Wir leben in der Zeit der Digitalisierung und
erleben Tag für Tag neue Überraschungen. Von
vielen wird die Kryptowährung als Luftblase
wahrgenommen., andere sehen in der Blockchain
Technologie den zukünftigen Weg in die
Digitalisierung. Ein Token der in letzter Zeit für
Schlagzeilen gesorgt hat ist der Token XRP von
Ripple, ein Protokoll für Bank Transaktionen die
Gebühren senken sollte und eine Verbesserung
im Internationalen Bankgeschäft anbietet. Doch
mit welchen Hürden hat die Technologie zu
kämpfen?
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Inhaltsverzeichnis
Titel
Burn-Out und Depression
Ransware
Burn-Out
Entspannung durch Hypnose
Hypnose und Sport
Hypnose: Was passiert mit dem Menschen
Hypnose Alltagsstress
Entspannung durch Pilates
Laufen als Enspannung
Yoga als Ausgleich
Osteopathie
Hotel Jugendstil Paxmontana
Optimierung durch Weiterbildung u..
Emotionale Intelligenz
Cryptowährung: Ripple
Nachbesserungen in der Datenschutzverordnung
IT-Security
Social Engineering
Nachhaltigkeit
Feng Shui
Eigenheim und Arbeitsplatz als Kraftort
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HIGHLIGHT
Burnout und Depression in der Arbeitswelt
– erhöhte Risiken in Zeiten der Pandemie
Autoren: Mark Bächer, Selo-Fachtagung und Martin Boyer, Life Science Communication
Burnout und Depression sind in der Arbeitswelt häufige Gründe für einen Arbeitsausfall. Seit Beginn
der Covid-19-Pandemie hat sich diese Problematik im Zuge der Massnahmen wie Lockdowns,
Homeoffice und Einschränkung der persönlichen Kontakte, aber auch durch die Angst an Covid-19
zu erkranken, nochmals verstärkt. Gerade bei Kindern und Jugendlichen zeigen die Statistiken eine
markante Zunahme der psychischen Belastungen und der Suizidgedanken.
Gleichermassen liegt im Arbeitsumfeld
so einiges im Argen: Allen voran
arbeiten die Angehörigen von
Pflege- und Gesundheitsberufen seit
bald zwei Jahren permanent an der
Leistungsgrenze. Den Pflegenden in
Spitälern und Heimen wird fast Übermenschliches
abverlangt. Und wie oft
wurde darüber diskutiert, dass Applaus
alleine nicht reicht, damit sich
diese Belastungen wieder abbauen
und kompensieren lassen. Wie aber
soll mit den pandemiebedingten Belastungen
umgegangen werden?
Unter einem Burnout versteht die Medizin
eine arbeitsbedingte Stressbelastungsstörung.
Dies führt zwar zu Schwierigkeiten
bei der Lebensbewältigung, gilt
aber explizit nicht als Krankheit. Anzeichen
eines Burnouts sind Energielosigkeit,
Erschöpfung, zunehmende geistige
Distanz, eine negative Haltung, Zynismus
gegenüber Arbeitskollegen oder dem
Job sowie ein verringertes berufliches
Leistungsvermögen. Zu den auslösenden
Faktoren eines Burnouts gehören eine
grosse Arbeitslast, emotionale Belastungen,
leichte Verletzlichkeit sowie psychische
oder körperliche Vorerkrankungen.
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Selo-Fachtagung zu psychischer
Gesundheit am Arbeitsplatz
Diesen und anderen Fragen ging die 11.
Selo-Fachtagung nach, die kürzlich in
Zug stattfand. Unter dem Titel «Burnout
und Depression in der Arbeitswelt – Psychische
Erkrankungen durch Stress und
pandemiebedingte Belastungen» diskutierten
Medizinerinnen und Mediziner,
Psychologinnen und HR-Fachleute mit
betroffenen Personen und ihren Angehörigen.
Den Anfang der Fachreferate
machte die Fachärztin für Psychiatrie,
Evelyne Rechsteiner, leitende
Ärztin am Ameos Seeklinikum
Brunnen.
Sie zeigte auf, wie sich die Situation im
Home Office und während des Lockdowns
auf die psychische Gesundheit
vieler Arbeitnehmender auswirkte und
welche Umstände sich als Vorteile oder
Herausforderungen herausgestellt haben.
Dabei zeigte sich, dass die flexible und
selbständige Arbeitsweise zu Hause viel
Gutes mit sich bringt, dass aber zudem
zahlreiche zusätzliche Belastungen damit
verbunden sind, die sich nicht einfach
wegreden lassen. Für Arbeitnehmende
stellt sich zum Beispiel die Frage, wie
diese Probleme angesprochen werden
können, wenn persönliche Zweiergespräche
plötzlich wegfallen. Für Führungskräfte
stellten sich völlig neue Herausforderungen,
wie Teams aus dem
Home Office geführt werden müssen und
wie trotzdem ein gewisser Zusammenhalt
möglich ist. Nicht allen Arbeitstätigen hat
der neue Arbeitsrhythmus mit zahlreichen
virtuellen Meetings, die sich im Home
Office aneinanderreihen gutgetan. Insgesamt
zieht Rechsteiner aber das Fazit,
dass mit der Etablierung des Home Office
eine Erweiterung des Spektrums der
Möglichkeiten der Arbeitsgestaltung stattgefunden
hat und dass die Vorteile die
negativen Aspekte wettmachen können,
wenn der persönliche Umgang positiv
gestaltet wird.
Life-Domains Balance aus verschieden
Gesichtspunkten diskutiert
Im Referat von Sebastian Haas, dem
stellvertretenden ärztlichen Leiter der Privatklinik
Hohenegg, ging es um den Umgang
mit Mehrfachbelastungen in Zeiten
der Pandemie. Dabei waren die Familienkonstellationen
zentral. Haas zeigte
auf, dass die Covid-19 Pandemie insbesondere
diejenigen Familien besonders
getroffen hat, die bereits vorher stark belastet
waren. So ist es offensichtlich, dass
HIGHLIGHT
alleinerziehende, berufstätige Elternteile
besonders gefordert waren, wenn sie
selbst im Home Office arbeiten mussten,
und daneben noch die Kinder betreuen
und allenfalls sogar Home Schooling
unterstützen mussten. In solchen Situationen
geraten die Mechanismen der Life-Domains
Balance aus dem Tritt. Haas
präsentierte ein Modell, mit dem Belastungen
und Ressourcen im Alltagsleben
visualisiert und damit auch angesprochen
werden können. Nicht zu unterschätzen
ist die Komponente, dass auch das Beziehungsleben
durch das Eintreten der
Pandemie auf gänzlich neue Proben gestellt
wurde, insbesondere dort, wo Paare
und Familien im Lockdown plötzlich über
längere Zeit sehr eng zusammenrücken
mussten. Entscheidend ist, dass jede und
jeder in belastenden Zeiten auch auf positive
Ressourcen zurückgreifen kann, die
die negativen Belastungen und Aspekte
aufwiegen.
Wie kann der Arbeitgeber unterstützen?
In drei Workshops wurde an der Fachtagung
schliesslich mit Fachpersonen diskutiert,
wo Arbeitgeber ansetzen müssen
und wie Human Resources Verantwortliche
sich der Thematik stellen sollen.
Die auf Resilienzcoaching spezialisierte
Laufbahnberaterin Andrea Gerber zeigte
verschiedene Modelle zur Erkennung
von psychischen Belastungen auf und
vermittelte konkrete Rezepte zur Bewältigung
der Thematik, insbesondere in
Zeiten, in denen viele Arbeithehmende
nicht täglich am Arbeitsplatz erscheinen,
sondern oftmals von zu Hause arbeiten.
In weiteren Kleingruppen wurden Fallstudien
diskutiert und Beispiele gegeben,
wie vorbildliche Arbeitgeber sich für
Arbeitnehmende engagieren können, die
durch psychische Belastungen beeinträchtigt
sind.
Der breite Kreis von Betroffenen, Mitgliedern
von Betroffenenorganisationen und
Fachkräften aus dem öffentlichen Dienst
und dem Gesundheitswesen nutzten den
inspirierenden Rahmen der Selo-Fachtagung,
um sich über ihre Erfahrungen
im Umfeld von Burnout und Depression
in der Arbeitswelt auszutauschen.
Wenn alles zu viel wird – wo finde
ich Hilfe?
Die Dargebotene Hand
Telefon 143
www.143.ch
Beratungen per Telefon, SMS, Chat oder
Email kostenlos Rund um die Uhr erreichbar.
Telefonische Hilfe für Jugendliche von
Pro Juventute
Telefon 147
www.147.ch
Verein EQUILIBRIUM
www.depressionen.ch
Verein zur Bewältigung von Depressionen:
Depressionen gehen uns Alle an.
Im Verein EQUILIBRIUM engagieren
sich Menschen, die sich mit dem Thema
Depression auseinandersetzen, weil
sie selbst von einer Depression betroffen
sind oder es in ihrem Umfeld, in der
Familie, am Arbeitsplatz, im Verein usw.
Menschen gibt, die an Depressionen leiden.
Pro Mente Sana
Beratung für Betroffene und Nahestehende
www.promentesana.ch
Pro Mente Sana bietet kostenlose Beratung
zu psychosozialen und juristischen
Fragen für Menschen mit einer psychischen
Beeinträchtigung, deren Angehörige
und Nahestehende sowie weitere
Bezugspersonen an. Sie können Ihre
Fragen telefonisch oder als Textnachricht
über das e-Beratungstool stellen.
Wie geht’s dir? Kampagne zum Umgang
mit psychischen Problemen
https://www.wie-gehts-dir.ch/
Betriebliches Gesundheitsmanagement
BGM
Zum Beispiel Betriebliches Gesundheitsmanagement
im Kanton Aargau
https://www.bgm-ag.ch/wissen/psychische-gesundheit.html
Selo Fachtatung 2022 finden Sie unter:
www.selofoundation.ch
weiterlesen zum Thema ab Seite 10
7
RANSOMWARE: Die fünf gängisten Einfallstore
ins Firmennetzwerk
Es ist entscheidend, zu verstehen, wie Ransomware ein Gerät infiziert und sich über ein Netzwerk
verbreitet, um sicherzustellen, dass das eigene Unternehmen nicht das nächste Opfer eines Angriffs
wird. Jüngste Trends zeigen, dass die Gefahr eher zu als abnimmt, durch Bedrohungsakteure den Zugriff
auf Daten, Geräte und Dienste zu verlieren.
1. PHISHING & SOCIAL ENGINEE-
RING
Nach wie vor sind Phishing-E-Mails die
von Hackern am häufigsten eingesetzte
Methode, um Endpunkte mit Ransomware
zu infizieren. Mithilfe von spezifischen
und personalisierten Informationen
erstellen die Cybererpresser gezielte
E-Mails. Dabei versuchen sie möglichst
authentisch wirkende Anschreiben zu
konzipieren, um das Vertrauen der
Empfänger zu gewinnen. Das Ziel der
Hacker ist es, potenzielle Opfer dazu
zu verleiten, Anhänge zu öffnen oder
auf Links zu klicken, wodurch bösartige
PDF- und andere Dokumentdateien
heruntergeladen werden. Die Malware ist
meist als harmlose Datei getarnt und für
den Laien kaum von normalen Dateien
zu unterscheiden. Wenn auf diese Dateien
geklickt wird oder Makros aktiviert
werden, wird die schädliche Software
ausgeführt und der Prozess der Datenverschlüsselung
auf dem Computer des
Opfers gestartet.
2. INFEKTION ÜBER KOMPRO-
MITTIERTE WEBSITES
Ransomware wird nicht zwangsläufig
immer in einer heimtückischen E-Mail
verpackt. Kompromittierte Websites sind
ebenfalls eine beliebte Methode, um
bösartigen Code in das Unternehmensnetzwerk
einzuschleusen. Das Malheur
ist schnell passiert: Ein ahnungsloses
Opfer besucht eine vermeintlich normale
Website, vielleicht sogar eine, die der
Nutzer bereits häufiger besucht hat. Die
kompromittierte Website wird dann auf
eine andere Seite umgeleitet, die den
Benutzer auffordert, eine neuere Version
einer Software herunterzuladen, z.B.
den Webbrowser, ein Plugin oder einen
Media-Player.
3. „MALVERTISING“ & ANGRIFFE
DURCH DEN BROWSER
Wenn ein Benutzer eine ungepatchte
Schwachstelle in seinem Browser
hat, kann es zu einem so genannten
„Malvertising-Angriff“ kommen. Cyberkriminelle
können über herkömmliche
Werbeanzeigen auf Websites bösartigen
Code einfügen, der die Ransomware
herunterlädt, sobald die manipulierte
Werbung angezeigt wird. Auch wenn
diese Methode einen eher weniger verbreiteten
Übertragungsweg für Ransomware
darstellt, ist sie dennoch eine
heimtückische Gefahr, da das Opfer
auch ohne das bewusste Herunterladen
einer Datei hinters Licht geführt werden
kann.
4. EXPLOIT-KITS, DIE VORGE-
FERTIGTE MALWARE ÜBERTRA-
GEN
Angler, Neutrino und Nuclear sind
Exploit-Kits, die bei Ransomware-Attacken
häufig eingesetzt werden. Bei
diesen Frameworks handelt es sich um
eine Art bösartiger Toolkits mit vorprogrammierten
Exploits, die auf Schwachstellen
in Browser-Plugins wie Java und
Adobe Flash abzielen. Microsoft Internet
Explorer und Microsoft Silverlight sind
ebenfalls häufige Ziele. Ransomware wie
Locky und CryptoWall werden durch
Exploit-Kits und Malvertising-Kampagnen
auf präparierten Websites verbreitet.
5. HERUNTERLADEN VON IN-
FIZIERTEN DATEIEN UND AN-
WENDUNGEN
Jede Datei oder Anwendung, die
heruntergeladen werden kann, kann
theoretisch auch mit Ransomware versehen
sein. Gecrackte Software auf illegalen
File-Sharing-Sites ist besonders
gefährlich. Ein aktuelles Beispiel sind die
jüngsten Fälle von MBRLocker-Malware,
welche ihre Opfer über illegal verbreitete
Software auf eben solchen File-Sharing-
Portalen infizierte. Es besteht auch die
Möglichkeit, dass Hacker legitime Websites
ausnutzen, um eine manipulierte
ausführbare Datei zu übertragen. Sobald
das Opfer die Datei oder Anwendung
herunterlädt, wird die Ransomware eingeschleust.
FAZIT
Die Evolution von Ransomware schreitet
stetig voran, wobei Ransomware-asa-Service
inzwischen immer beliebter
wird. Zusammen mit der Erpressungsgefahr
durch Datenlecks machen es
diese jüngsten Trends für Unternehmen
unabdingbar, in die Sicherung von Endpunkten
und Netzwerken zu investieren
und zu verhindern, dass es überhaupt
erst zu Sicherheitsverletzungen kommt.
Der beste Netzwerk- und Geräteschutz
erfolgt durch KI-gestützte Verhaltenserkennung,
die nicht auf Cloud-Konnektivität
angewiesen ist, sondern jedes
Gerät durch einen autonomen Agenten
absichert.
weiterlesen zum Thema auf Seite 66
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CHRONISCHEN ODER AKUTEN
BESCHWERDEN
F A B I E N N E F A I E T T I D . O . G D K
POINT OF BALANCE
PRAXIS FÜR
OSTEOPATHIE
L O C A T I O N : F A L K E N S T R A S S E 2 5 , 8 0 0 8 Z Ü R I C H , E R S T E R S T O C K .
T + 4 1 ( 0 ) 4 4 3 8 0 8 6 8 6 E - M A I L : F A I E T T I @ P O I N T - O F - B A L A N C E . C H
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GESUNDHEIT
Burn-out
Synonym: Anpassungsstörung, Burn-out-Syndrom, Erschöpfungsdepression,
psychischer Erschöpfungszustand.
Als Burn-out bezeichnet man eine ausgeprägte, in der Regel über Monate anhaltende
Erschöpfung, die mit beruflicher Überlastung in Zusammenhang
steht.
Bislang gibt es keine einheitliche Definition von Burn-out. Die Grenzen zwischen
Burn-out und einer beginnenden Depression sind fliessend. Früher
wurde statt Burn-out-Syndrom häufig der Begriff: Erschöpfungsdepression
verwendet. Es ist fraglich, ob das Burn-out-Syndrom überhaupt eine eigenständige
Krankheit ist. Manche halten es für eine überflüssige Modediagnose.
Dementsprechend ist auch unklar, wie viele Menschen davon betroffen sind
und ob es mehr sind als früher.
Symptome
Fühlen Sie sich anhaltend erschöpft, am Ende
Ihrer Kräfte, auch schon kurze Zeit nach Pausen,
Wochenenden oder Urlaub?
Haben Ihre Freude an der Arbeit und Ihr Interesse
an Ihren Mitarbeitenden und Kunden deutlich nachgelassen?
Fühlen Sie sich dadurch in Ihrer Leistungsfähigkeit und Kreativität
eingeschränkt?
Wenn Sie die erste Frage mit Ja beantworten, kann das auf
ein Burn-out-Syndrom hindeuten. Andersherum gilt: Ohne lang
anhaltende Erschöpfung ist es kein Burn-out. Die zweite und
dritte Frage sind Zusatzfragen, die die Diagnose noch wahrscheinlicher
machen. Der Betroffene distanziert sich immer
mehr von seinen Mitmenschen, er wirkt reizbar und zynisch;
Experten sprechen dabei von Depersonalisierung. Zudem fühlt
er sich körperlich und geistig unzureichend leistungsfähig. Erschöpfung,
Depersonalisierung und ein Leistungsknick sind die
drei wichtigsten Symptome eines Burn-out-Syndroms.
Oft kommen Schlafstörungen und häufige Erkältungen hinzu.
Kopfschmerzen, Verspannungen und Schmerzen in der Muskulatur
sowie in anderen Teilen des Bewegungssystems, wie
Rückenschmerzen, Nackenschmerzen oder Gelenkschmerzen,
sind ebenfalls häufige Begleiter des Burn-out-Syndroms. Viele
Burn-out-Betroffene neigen dazu, ihre Ernährung zu vernachlässigen.
Manche essen übermässig viel, schnell und ungesund,
andere nehmen weniger zu sich, als ihr Körper braucht,
und sind entsprechend untergewichtig. Verdauungsprobleme
sind ebenfalls häufig. Auch das Risiko für Alkohol-, Nikotin-,
Medikamenten- oder Drogensucht und für Beeinträchtigungen
der Sexualität ist erhöht.
Wann zum Arzt?
Anhaltende Erschöpfung, Interesselosigkeit und ein Leistungsknick
sowie die beschriebenen Begleitsymptome können auf
ein Burn-out-Syndrom, aber auch auf eine andere körperliche
oder seelische Erkrankung oder einen ernährungsbedingten
Mangelzustand hindeuten. Deswegen sollten solche Symptome
zunächst einmal ärztlich abgeklärt werden.
Burn-out kann als Warnsignal des Körpers verstanden werden,
der nach langer Dauerüberlastung streikt. Betroffene verwenden
den Vergleich mit einem leer gefahrenen Tank oder
einem leeren Akku. Wer dieses Warnsignal ernst nimmt und
gegensteuert, kann damit vermeiden, dass sich das Burn-out-
Syndrom zu einer Depression oder einer anderen psychischen
Erkrankung entwickelt.
Behandlung
Erschöpfung wird in unserer Leistungsgesellschaft leicht als
persönliche Schwäche erlebt. Deswegen schämen sich die
Betroffenen meist für ihre Burn-out-Symptome, sie versuchen,
sie vor den anderen zu verbergen, und wollen oft sogar selbst
nicht wahrhaben, dass ihnen etwas fehlt. Erste Voraussetzung
zur Lösung des Problems ist aber, dass man überhaupt realisiert,
dass es ein Problem gibt und dass es so nicht weiter-
10
GESUNDHEIT
gehen kann. Wer diese Schwelle aber erst einmal genommen
hat, erlebt in der Regel bereits in diesem Moment eine grosse
Entlastung. Vielleicht ist es ein Gespräch mit einem vertrauten
Kollegen oder Arbeitnehmervertreter unter vier Augen, das
einem das Gefühl gibt, mit dem Problem nicht allein dazustehen.
Wenn sich jemand traut, es anzusprechen, dann hilft das
oft auch anderen Betroffenen, das Schweigen zu brechen, und
schon hat man Verbündete.
Strategien gegen Burn-out zielen zum einen darauf ab, persönliche
Schutzfaktoren zu stärken und sich dadurch eine «dickere
Haut» gegenüber Stress zuzulegen. Zum anderen geht
es darum, zu erkennen, wie man durch übermässige Anspannung
viel Energie vergeudet. Im Lauf der Zeit kann man dann
immer besser vermeiden, «mit angezogener Bremse Vollgas
zu fahren».
Entspannung und Stressreduktion
Wenn das Problem erkannt und ausgesprochen ist, geht es
darum, sich Schritt für Schritt bewusst zu machen, welche
Denk- und Verhaltensmuster dazu beitragen, dass der «Tank»
so schnell leerläuft, man so schnell erschöpft ist. Das kann im
Rahmen von Beratungsgesprächen erfolgen, etwa beim Betriebspsychologen
oder in der Praxis eines Psychotherapeuten.
Manche Betriebe bieten zu diesem Zweck für ihre Mitarbeitenden
Stressreduktionsprogramme an. Neben Elementen aus
der Verhaltenstherapie kommen dabei zunehmend auch Entspannungsverfahren
zum Einsatz, die einen nach einiger Übung
dazu befähigen, sich auch in belastenden beruflichen Situationen
bewusst in einen entspannten Zustand zu versetzen. Entspannungsklassiker
sind die progressive Muskelentspannung
nach Jacobson und das autogene Training. Verschiedene Varianten
der Meditation können nachweislich zur Entspannung
und Stressreduktion beitragen. Das gilt auch für die zunehmend
verbreitete Mindfulness-Based Stress Reduction (MBSR, achtsamkeitsbasierte
Stressreduktion) und andere Mindfulness-basierte
Verfahren.
Alles, was als entspannend erlebt wird und einem hilft, wirklich
abzuschalten und aufzutanken, hilft auch gegen Burn-out. Was
das ist, gilt es selbst herauszufinden, denn es ist individuell sehr
unterschiedlich – vom Spieleabend über den Konzertbesuch,
Klettern, Baden, Saunieren, Musizieren oder dem Singen in
einem Chor, Kontakt zu Freunden, Partner und Familie, Zärtlichkeit
und Intimität, Sport ohne Leistungsdruck und Yoga bis hin
zum Gebet oder anderen Formen der Spiritualität.
Medikamente
Zur Unterstützung entspannender und stressreduzierender
Massnahmen können Präparate aus Arzneipflanzen wie Ginseng,
der Taigawurzel, auch sibirischer Ginseng genannt, oder
dem Rosenwurz eingesetzt werden. Sie mildern die körperliche
Reaktion auf Stress, können die an erster Stelle notwendige
Anpassung des Arbeits- und Lebensstils jedoch nicht ersetzen.
Die ärztliche Verordnung von Antidepressiva ist nur dann
von Nutzen, wenn neben der Erschöpfung auch depressive
Symptome wie eine anhaltend gedrückte Stimmung und Antriebslosigkeit
vorliegen. Auf Erschöpfungssymptome haben sie
keinen unmittelbaren Einfluss. Als pflanzliche Alternative zu synthetischen
Antidepressiva können Johanniskrautpräparate eingesetzt
werden.
Arbeitsbedingungen und berufliches Umfeld
Massnahmen, die zu einer Verbesserung der beruflichen Kompetenz
beitragen, können ebenfalls dem Burn-out entgegenwirken.
Wer das Gefühl hat, gebraucht zu werden, eine sinnvolle
Tätigkeit auszuüben, selbstständig und kreativ handeln zu
können, wer in seiner Arbeit aufgeht und sein volles Potenzial
zum Zug bringen kann, läuft weniger Gefahr, «auszubrennen».
Dazu können unterschiedliche Massnahmen beitragen – vom
verbesserten Zeitmanagement über das Kommunikationstraining
bis hin zum Wechsel des Tätigkeitsfelds oder sogar
des Berufs. Organisationsorientierte Strategien zielen auf eine
Verbesserung der Arbeitsbedingungen und damit eine Entschärfung
von Belastungsfaktoren ab. Das kann beispielsweise
bedeuten, dass man zwischen Arbeitsabläufen mit hoher Belastung
und solchen mit niedriger oder moderater Belastung
abwechselt, genügend Pausen einplant oder sich zwischendrin
ein Nickerchen gönnt.
Psychotherapie und Auszeit im Spital
Bei einem ausgeprägtem Burn-out und wenn eine unbearbeitete
psychische Problematik massgeblich zur Entstehung der
Symptome beigetragen hat, kann eine Psychotherapie in Gruppen-
oder Einzelsitzungen weiterhelfen. Eine Kur oder Rehabilitationsbehandlung,
etwa in einer psychosomatischen Klinik,
erlaubt es, für einige Wochen Abstand vom Alltag zu nehmen.
Dabei kann der Betroffene mit professioneller Unterstützung
sein Leben überdenken und neu ausrichten. Psychotherapie,
Entspannungsverfahren, Physiotherapie und Kuranwendungen
wie Thermalbäder, Massagen und verschiedene Formen der
Bewegungstherapie gehören zum wohltuenden Standardprogramm
solcher Einrichtungen.
Vorbeugung
Zur Vorbeugung des Burn-out gilt grundsätzlich dasselbe, was
bereits im Abschnitt «Behandlung» empfohlen wurde. Wichtig
ist es, Warnsignale einer Überlastung frühzeitig wahrzunehmen
und entsprechend gegenzusteuern. Man kann die eigene
Stresstoleranz nach und nach erhöhen, indem man bewusst
Auszeiten einplant, regelmässig Sport treibt, Entspannungstechniken
übt sowie auf einen regelmässigen und ausreichenden
Schlaf, eine gesunde Ernährung und einen vernünftigen Umgang
mit Genussmitteln achtet. Immer wieder Menschen treffen,
die einen respektieren, ernst nehmen und mit denen man
lachen kann, aber auch Zeiten der Einsamkeit – in der Natur
oder mit einem spannenden Buch – all das kann Stress reduzieren.
Welches Verhältnis von Aktivität und Musse, von Geselligkeit
und Alleinsein als angenehm und entspannend erlebt
wird, kann nur jeder für sich selbst herausfinden.
11
GESUNDHEIT
Entspannung durch Hypnose
Das Thema Entspannung ist so alt wie die Menschheit. In unserem heutigen
Interview sprechen wir mit dem Atrium Team, ein Unternehmen, das gleich
mehrere Entspannungssparten abdeckt.
Wie sind sie darauf gekommen, sich mit der Hypnose
auseinanderzusetzen und sich in diese Richtung
ausbilden zu lassen?
Jeder hat sein eigenes Regiebuch. Ich war 19 Jahre jung, als
meine Gesundheit einen unerwartet neuen Weg einschlug.
Heute weiss ich, dass durch die Therapien, die Menschen mit
denen ich damals den Aufenthalt im Krankenhaus teilte, mich
wesentlich beeinflusst haben.
Mir war immer klar, dass ich selber ins «Tun» kommen muss.
So habe ich mich auch fürs «glücklich sein» entschieden.
Ob Meditation, Kinesiologie, Massage, Kosmetik… alles was
sich als Entspannung anfühlte war willkommen. Bald bemerkte
ich eine Veränderung der Gedanken und auch in meinem Verhalten.
Meine Neugier war geweckt!
Als dann mein Vater sehr krank war und viel zu jung starb, versuchte
ich meine Balance und das Chaos meiner Gedanken
beim Jogging zu ordnen. Das gelang mal mehr mal weniger.
Meine persönliche Disziplin war 10km und dann war Schluss.
Plötzlich war da dieser Blitzgedanke und ich habe mich für
den Halbmarathon 21,1km, eine Woche vor dem besagten
Wettkampf-Samstag, angemeldet. Ein Probelauf auf der original
Strecke empfand ich als angebracht und so lief ich gemeinsam
mit meinem Partner los. Bei KM 10 war SCHLUSS! Ich war
masslos verärgert und enttäuscht. Am selben Abend traf ich
unseren Nachbarn. Er ist Hypnosecoach! Verzweifelt bat ich ihn
um Hilfe bei der Umsetzung meines Vorhabens, den Halbmarathon
erfolgreich laufen zu können.
Am nächsten Tag hatte ich meine erste Hypnosesitzung. Ich
erinnere mich noch heute an dieses wunderbare entspannte
Gefühl. Voller Erwartung und Neugierde sass ich auf einem
bequemen Stuhl, wo ich den Anweisungen des Hypnose Coaches
folgte. Meine Augen waren geschlossen und ich fand
mich in einem wunderbaren relaxten Zustand, welchen ich,
wie ich damals beschloss, nie mehr wieder hergeben wollte.
Im Raum hörte ich jemanden husten, draussen fuhren Autos
vorbei und in meinen Ohren klang diese ruhige Stimme der ich
ganz entspannt in Trance folgte.
Fazit: Am Wochenende lief ich meinen 1. Halbmarathon, ohne
eine einzige Pause, ohne jegliches «Doping», trank lediglich
Wasser und lächelte 21,1km vor mich hin, mit der Vorfreude,
im Ziel mit einem saftigen Apfel belohnt zu werden. Denn den
gabs all die Jahre zuvor auch. Was für ein Ansporn. Ich lief im
Ziel ein und wurde mit einer Banane belohnt! Mein Kopf schrie
nach Apfel. Wo war dieser saftige Apfel?
Dieser Schauplatz meiner Gedanken zeigte mir in aller Deutlichkeit
auf, was möglich ist. Alles! Einfach Alles!! Hätte ich mich
also nicht nur von der Kilometerbegrenzung befreit, sondern
auch von der Apfel Erwartungshaltung, wäre die Freude über
die Banane ebenso gross ausgefallen. Und wieder war da die-
12
se Klarheit. Ich kann selbst definieren, was ich will, woran ich
glaube und worauf ich vertraue. Da wusste ich, dass ich die
Hypnose eines Tages erlernen und ausüben werde, um somit
anderen Menschen helfen zu können. Das war mein Startschuss
zur Hypnose. Wille, Glaube und Vertrauen.
Wie passen diese drei Entspannungssparten zusammen?
Wir im Atrium Team suchen immer nach Synergien. Deshalb
stehen wir für 3xH: Mit Haut & Haar fürs Herz.
Es ist ein einziges Netzwerk. Das Eine ergibt das Andere.
Schauen wir in den Spiegel und bemerken, dass das Haar
nicht sitzt, sind wir genervt, gar gestresst. Und schon entsteht
ein Pickel. Jeder kennt den Spruch: «Ich fühl mich nicht wohl
in meiner Haut.» Da steckt viel mehr dahinter als man glaubt zu
wissen. Auch, «Schönheit kommt von Innen» oder « die Haut
ist ein Seelenspiegel». Überall ist ein grosser Anteil Wahrheit
drin. Bin ich happy, darf mein Haar ruhig mal zerzaust sein.
Auch ein Pickel wirft mich nicht gleich aus der Bahn. Und wer
ist schon nicht gerne happy? Das ist unsere Passion. Menschen,
diese wundervollen Glücksgefühle mit auf den Weg zu
geben. Wenn dann durch eine Hypnose auch noch eine Last,
ein Problem oder ein Anliegen gelöst und verabschiedet wird,
gibt es sehr viel Platz für neues Glück im Leben.
GESUNDHEIT
Kann ich Bsp. einem Raucher oder Raucherin zum Nichtrauchen
verhelfen, so wird sich Haut und Haar ebenfalls dafür
bedanken. Dies ist der Grund, weshalb unsere Entspannungssparten
so wundervoll zusammenpassen. Hairstylisten sind
Vertrauenspersonen. Die meisten Menschen können sich da
so richtig entspannen und erzählen aus ihrem Leben. Und nicht
selten entstehen daraus sehr vertrauensvolle Dialoge. Um diesen
einzigartigen Glücksmoment abzurunden, verwöhnen wir
unsere Kunden mit einer wohltuenden Kopfmassage. Ebenso
in der Kosmetik. Durch das die Behandlung im kleinen Rahmen
und im Liegen stattfindet, stellt sich der Entspannungs- Effekt
noch schneller ein. Stellen wir uns doch Bildlich vor, wie Haar
und Haut von «altem, nicht mehr gebrauchtem» befreit wird,
woraus sich Platz für neue erfrischende Gefühle ergibt.
Alleine die Vorstellung öffnet uns bereits den Zugang zur
Hypnose.
Unser Ziel ist es, dass sobald sie über unsere Türschwelle
zurück in ihren Alltag gehen, diesen eben dazu gewonnenen
Glücksmoment, den sie mit ihrem Coiffeur, Kosmetik- und/
oder Hypnosebesuch, wie eine herzliche Umarmung verbindet.
Oft ergeben sich auch jahrelange Beziehungen daraus. Wie
schön!
Wie kommt Ihr Konzept bei Ihren Kunden an?
Unsere Synergien werden rege genutzt. Denn diese Kombinationen
sind gar nicht weit hergeholt. In unseren Branchen ist es
wichtig, gut hin und-zuhören können um daraus etwas positives
zu gestalten. Den Fokus ganz auf mein Gegenüber legen.
Ein guter Rapport ist das A & O. Egal ob es um die neue Frisur
geht, das Wohlbefinden der Haut oder die Verankerung eines
positiven Gefühls. Es sind alles Herzensangelegenheiten. Die
allerhöchste Aufmerksamkeit verdienen.
Wir im Atrium Team, präsentieren unser umfassendes Angebot
offen und doch diskret. Wie das geht? In dem wir uns jeder
einzelnen Vertrauensbeziehung bewusst sind.
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Auch Empfehlungen werden so ausgesprochen.
Es fällt den meisten Menschen
einfacher, sich auf etwas Neues einzulassen,
wenn sie die Empfehlung von
Bekannten, Freunden oder Familie bekommen.
Eben auch ein Netzwerk, das
Verbindet.
Und Verbindungen erschaffen Grosses.
So durfte ich und auch wir als Team stets
wachsen.
Ob wir dies Unterstützung, Hilfe, Begleitung
oder anders nennen, es tut gut,
gemeinsam voran zu schreiten. Deshalb
passt auch der Name Atrium Team so
gut zu uns.
Im engeren Sinn bezeichnet Atrium den
Vorhof des Herzens.
Es gibt viele Skeptiker die Hypnose
für Hokuspokus halten. Ich
selber bin auch einer von denen
gewesen, doch nach der Hypnosesitzung
war ich angenehm
überrascht, was es in mir ausgelöst
hat. Ich habe einfach losgelassen
und spürte die innere Zufriedenheit.
Ist dies das Ziel einer
Hypnose, mit sich im reinen zu
sein?
Ja, auf jeden Fall. Das schönste Gefühl,
überhaupt. Und das in einem genialen
und bereichernden Zeitrahmen. (Wissenschaftlich
bewiesen und im Vergleich zu
anderen Therapieformen nachzulesen
unter www.atriumteam.ch/hypnosecoach)
Die meisten Menschen stellen sich
unter Hypnose fast immer etwas
Klischeehaftes vor: Taschenuhr,
Verlust des Bewusstseins und
so weiter. Was denken Sie, woher
kommen diese Vorstellungen
einer Hypnose?
Und ist da etwas dran?
Vaudeville (19. Jahrhundert) war bekannt
dafür. Womit in kleinen Städten die Unterhaltung
durch verschiedene beliebte
Theaterstücke, sichergestellt wurde. Dazu
gehörten unter anderem auch Jongleure,
Magier, Musiker und manchmal Hypnotiseure.
Mit dem Vaudeville zog auch das
“Big Business” ins US-amerikanische
Unterhaltungsgeschäft ein.
Anders als früher vermutet, weiss man
Heute, dass durch die Hypnose niemals,
das Bewusstsein verloren geht. Wir beschäftigen
uns mit dem Unterbewusstsein.
Und dies ist in Trance um einiges
Kreativer als im Wachzustand.
Bevor der Begriff „Hypnose“ geprägt war,
wurden in allen Kulturen schon vor tausenden
von Jahren hypnotische Trancen
zur Heilung praktiziert. Sie ist die natürlichste
und älteste, mit am besten belegten
und ganzheitlichen Heilweisen,
überhaupt. Seit ca. 2000 Jahren vor
Christi Geburt ist sie als Heilmethode urkundlich
belegt. Man nimmt an, dass sie
aber schon auf eine 4000-jährige Geschichte
zurückblickt. Bereits in frühesten
Kulturen war die Trance ein selbstverständlicher
Bestandteil von Heil-Ritualen.
Hypnose, dieses Wort kommt vom griechischen
Wort «Hypnos».
Hypnos war bei den Griechen der Gott
des Schlafens. Da verschiedene Personen,
ja, Ärzte die mit der Hypnose gearbeitet
und geglaubt haben, dass eine
Person schläft, wenn sie in diesem Zustand
ist. Dabei gab es früher im alten
Ägypten auch Schlaftempel, wobei man
eine Person, die Heilung suchte, auf ein
Stück Glas schauen ließ, bis die Augen
müde wurden und sie sich hinlegten
während der Priester die heilenden Worte
sprach. Da denken wir ans Pendeln,
Fokussieren, Müdigkeit, Hypnose…
Franz Anton Messner (geb.1723 am Bodensee),
genannt der Vater der Hypnose.
Als Arzt und Magnetiseur experimentierte
er mit dem Somnambulismus (Trancezustand)
und verwendete dabei Suggestionen.
Der Begriff „Hypnose“ wurde dann erstmals
1843 von James Braid, der ein
englischer Chirurg war, verwendet. Er
führte zahlreiche Augenoperationen unter
hypnotisch erzeugter Anästhesie durch
und sorgte so in England für Aufsehen.
Dave Elman (geb. David Kopelmann
1900-1967), durch ihn wird heute die
Hypnoszene im wesentlich geprägt. Seine
Eltern, Jacob und Lena Kopelmann
waren sehr sozial. Lena eröffnete einen
Schönheitssalon welcher sehr besucht
war. Sie war weit herum bekannt, schöne
Perücken herzustellen und war eine
Meisterin in der Art ihrer Herstellung.
Jake, war damit beschäftigt, Kostüme in
Vaudeville zu verkaufen und sich in die
Hypnose einzuarbeiten.
Dave gehörte in der Geschichte der Hypnose
zu einem der ganz Grossen. Wenn
es um die Geschichte der Hypnose geht,
dann werden oft Elman und Milton Erickson
genannt.
Milton Erickson (1901-1980), der amerikanische
Arzt und Psychiater, machte
neben Dave Elman, gleichzeitig von sich
Reden. Er gilt heute als Vater der modernen
Hypnotherapie und arbeitete sehr
intensiv mit der Sprache, setzte vor allem
auf die Wirkung von Metaphern und
Geschichten. Das hatte zur Folge, dass
die Ärzte neben der medizinischen Behandlung
auch die Hypnose angewendet
haben.
Dave Elman übernahm die Faszination
der Hypnose durch seinen Vater Jack
schon als Kind und wurde schliesslich
als Bühnenhypnotiseur sehr erfolgreich.
Als Ärzte und Zahnärzte dies sahen, wie
schnell und effizient er auf der Bühne
hypnotisierte, luden sie ihn ein, sie zu
unterrichten. Sie waren beeindruckt, von
den Schmerztechniken und den Möglichkeiten,
die sich in der Medizin boten.
Im Übrigen, arbeitet die Werbung oft mit
hypnotischen Sprachmustern. Den Fokus
immer auf dieselben Bilder, Farben, Gerüche
und Worte gelegt, das ist Suggestion.
14
Haben Sie mit Vorurteilen zu
kämpfen, da die Hypnosetherapie
nicht so anerkannt ist wie die Gesprächstherapie,
obwohl beides ja
sozusagen das selbe ist?
Im Gegenteil. Heute geniesst die Hypnose
einen sehr hohen Stellenwert. Mit
der Hypnose haben wir eine viel stärkere
Möglichkeit in kürzester Zeit, Dinge zu
verändern. Wir umgehen den kritischen
Faktor und pflanzen direkt Neue Gefühle
zum gewählten Thema ins Unterbewusstsein.
Vor der eigentlichen Hypnose
ist eine Anamnese unabkömmlich.
Wobei im Gespräch das Anliegen genau
definiert wird.
Unsere Kreativität ist im Unterbewusstsein
zuhause. Wenn wir also so richtig
im Flow sind, hat das auch mit dem Unterbewusstsein
zu tun. Diese guten Gefühle
mag jeder Mensch, am liebsten so
schnell wie nur möglich und vor allem
dauerhaft. Zum Beispiel so, wie Du dies
eben selbst erfahren und erleben durftest.
Hypnose ist wissenschaftlich nachgewiesen,
eine der effektivsten und wirksamsten
Methoden um körperliche und
psychische Anliegen im positiven Kontext
durch Suggestionen nachhaltig und
schnell zu verändern.
Was passiert mit mir - oder in mir
- während einer Hypnosesitzung
und wie kann ich mir den Ablauf
einer Hypnose vorstellen?
In der Hypnose können wir reagieren.
Es ist einfach ein anderer Bewusstseinszustand
den wir heute per Pathographie
darstellen können. Während dieses Vorgangs
nimmt diese Person seine Umgebung
wahr. Das bedeutet, dass jedes
Wort, jedes Geräusch wahrgenommen
wird. Diese Leute sind also nicht bewusstlos.
Sondern sie arbeiten aktiv mit.
Ansonsten wäre es ja nicht möglich,
all diese Veränderungen zu bewirken.
Wenn man Hirnwellen von schlafenden
Personen darstellt, sehen diese komplett
anders aus. Ausserdem ist die Reizaufnahme
sowie das Bewusstsein bei der
schlafenden Person komplett blockiert.
Je nach Schlafphase kann die betreffende
Person auch nicht aufgeweckt werden.
Auch das Erinnerungsvermögen ist
ausgeschaltet. In diesem Zustand ist es
nicht möglich, mit einer Person durch
Suggestionen (Hypnose) zu arbeiten.
Wir kennen alle diese Situation. Wenn
wir im Alltag einfach mal Abtriften und
somit in Hypnose gleiten. Der Fokus verschiebt
sich von aussen nach innen. Das
ist Hypnose. Wir befinden uns jeden Tag
mind. bis zu 70% in diesem ganz natürlichen
Zustand, den wir eben, Hypnose
15
GESUNDHEIT
nennen. Und dieses Gefühl begegnet uns jeden Tag, einfach
so. Das hat nichts mit Ohnmacht, Verlust des Bewusstseins
oder Schlaf zu tun. Den im Schlaf, wie gesagt, reagieren wir
nicht. Hypnose erleben wir beim Lesen, Autofahren, im Kino,
beim Arbeiten, beim Telefonieren, im Flow sein… immer und
immer wieder. In der Hypnose können wir alles erleben, Emotionen,
also alle Gefühle. Man kann weinen, lachen, man kann
sich ganz normal bewegen. Alles ist möglichHypnosetherapie –
ist ein wunderbares Werkzeug, mit dem man grundlegend das
Leben von Menschen zum Positiven verändern kann. Dabei
sprechen wir immer in der DU-Form.
Deshalb ist es wichtig zu wissen:
Entgegen häufiger Behauptungen bist du in hypnotischer Trance
(angenehmer Entspannungszustand) immer noch befähigt,
Deine eigenen Entscheidungen zu treffen. Du hörst mich. Du
weisst wo Du bist und weisst was passiert.
Ebenfalls entscheidest Du, ob Du mir Dein Erlebtes erzählen
möchtest, oder lieber nicht.
Du wirst somit alles hören und fühlen, kannst normal sprechen
und bist weder willenlos noch entgegen Deinem Willen manipulierbar.
Dein Unterbewusstsein ist gegen Suggestionen, welchen Deinen
moralischen Grundsätzen widersprechen, geschützt. Du
kommst immer aus der Hypnose heraus, auch ohne Hilfe des
Therapeuten.
Wie kann ich mir den Ablauf einer Hypnose vorstellen?
Dies ist eine sehr gute und essenzielle Frage. Entscheidet man
sich zu einer Hypnosesitzung, kann das schon mal Nervosität
hervorrufen. Das ist ganz normal, beim ersten Mal. Es ist Neu
und wie ja bereits vorgängig erwähnt, nicht selten mit Vorurteilen
behaftet.Vor der eigentlichen Hypnose ist eine Anamnese
unabkömmlich. Wobei im Gespräch das Anliegen genau definiert
wird.
Unsere Kreativität ist im Unterbewusstsein zuhause. Wenn du
also so richtig im Flow bist, hat das auch mit dem Unterbewusstsein
zu tun. Diese guten Gefühle mag jeder Mensch, am
liebsten so schnell wie nur möglich und vor allem dauerhaft.
Zum Beispiel so, wie Du dies eben selbst erfahren und erleben
durftest. Den vereinbarten Termin können wir gemeinsam in
meiner Praxis im Atrium Team in Bubikon im schönen Zürcher
Oberland oder ebenso auch online durchleben. Eine Online
Hypnose Sitzung, ist in der heutigen Zeit denkbar einfach. Es
fühlt sich fast an, als würde ich daneben sitzen und durch die
Hypnose leiten.
Die wichtigen Voraussetzungen sind die gleichen, wie sie auch
in einer Live – Hypnose Sitzung bestehen: Konzentrationsfähigkeit
- normale Intelligenz - Vorstellungskraft, Fantasie und Vertrauen
in die Hypnosetherapeutin/Hypnosetherapeuten. Dann
steht einer erfolgreichen Hypnosetherapie Sitzung nichts mehr
im Wege, ob live oder online.
16
GESUNDHEIT
Kann es passieren, dass ich aus einer Trance nicht
mehr aufwache?
Nein. Noch nie ist jemand in einer Hypnose stecken geblieben.
Während der Hypnose befinden wir uns lediglich in einem absoluten,
entspannten Zustand.
Ist jeder Mensch hypnotisierbar?
Ich durfte meine Aus- und Weiterbildungen bei den bekanntesten
Hypnosetherapeuten und Therapeutin der Schweiz erlernen.
Wobei sie wiederum, vom schnellsten Hypnotiseur der
Welt ihr grosses Umfangreiches Wissen bekam.
Um auf die Frage zurück zu kommen- grundsächlich Ja. Vorausgesetzt,
es ist erwünscht.
Kann ich mich nach einer Sitzung an alles erinnern?
Wenn wir uns auf das ausrichten was wir wollen, verändert sich
durch die Hypnose unser Mindset. Es verändern sich unsere
Gedanken und schliesslich verändern sich auch unsere Worte
und Taten!
So haben wir die Möglichkeit, dass das eintrifft was wir wollen
und uns vorstellen.
Hatten sie schon Patienten, welche nach einer Hypnosesitzung
totale Veränderungen erlebt oder gespürt
haben?
Oh ja. Es ist wunderschön zu sehen, welch positive Veränderungen
dadurch bewirkt werden.
Was war die interessanteste Sitzung, die Sie bis jetzt
hatten?
(Lachend) Meine eigenen.
Jede Sitzung ist so individuell. Ich finde jeden Menschen interessant.
Also auch jede Sitzung.
Wie läuft so eine Therapiesitzung ab? Was ist dazu
nötig?
Wille, Glaube und Vertrauen, sind die besten Vorrausetzungen.
Ich arbeite Ursachenorientiert. Ich schaue und suche nach
Emotionen die mit der Problematik Verlinkt sind und Zusammenhängen.
Gemeinsam lösen wir diese in der Hypnose auf.
Danach überprüfe ich ob der gewählte Weg funktioniert hat.
Unterstützend werden Suggestionen mit eingebaut, die dann
auch in der Selbsthypnose verwendet werden. So dass die
Haltung zum gewählten Thema verändert wird. Durch die Hypnose
verhelfen wir den Menschen ein freies und entspanntes
Leben geniessen zu können, wodurch viel mehr Lebensqualität
entsteht.
Dabei spielt es keine Rolle um welches Thema es sich handelt:
Ängste, Blockaden, Burnout & Erschöpfungszustände, Depressionen
& psychische Probleme, Geburtsvorbereitung, Gewicht,
Essstörungen (Anorexie, Bulimie), Essverhalten, Lampenfieber,
Leistungssteigerung in Schule Beruf und Sport, Raucherent-
17
GESUNDHEIT
wöhnung, Selbstwertgefühl stärken, Mobbing, Nägel kauen,
Posttraumatische Amnesie (PTA), Prüfungsangst, Phobien,
Suchtbewältigung & Suchterkrankungen, Schlafstörungen,
Sporthypnose, Stressbewältigung, Sprachstörungen & Stottern,
Stress, Ticks & Spleen, Tinnitus, Trauer, Verlusts Ängste,
Zwangsverhalten und vieles mehr...was immer Dich bewegt.
Ob Du 6 oder 99 Jahre jung bist, der Moment, jetzt unaufhaltbar
an Deinem Glück zu arbeiten, ist der Richtige!
Atrium Team GmbH
Familienunternehmen seit 1887
(ehemals Coiffeur Egli)
Übernahme durch Stefan Egli in 4.
Generation im Jahre 2000
Heute beschäftigen wir ein Team
von 10 Personen, davon 3 Lehrpersonen.
18
Für entspannte Mitarbeitende,
produktive, gute Teams und
glückliche Chefs.
Coachings und Trainings für Zusammenarbeit, Teams
Achtsamkeit, Resilienz, Meditation, Yoga
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Fabrik
Kronengasse 20F, 5400 Baden
namaste-yoga-baden.ch
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19
Hypnose und Sport für geistige und
körperliche Gesundheit
Wir sind alle Täglich sowohl dem geistigen als auch dem physischen Alltagsstress ausgesetzt. Wir
haben mit Michael Maizet gesprochen. Er ist Therapeut, Coach und Trainer, der sich ganzzeitlich
mit Körper und Geist befasst.
Wie sind sie darauf gekommen,
sich mit der Hypnose auseinanderzusetzen
und sich in die Richtung
auszubilden?
In meiner Tätigkeit als Personaltrainer
und Ernährungscoach habe ich mit
Menschen zu tun, welche ein Ziel erreichen
möchten. Dabei habe ich schnell
gemerkt, dass die reine Wissensvermittlung,
sei es beispielsweise durch die Erstellung
von Trainingsplänen, Analysen
des Ernährungsverhaltens, Anleitung und
Kontrolle von Übungsausführungen etc.
nur in den seltensten Fällen zum Erfolg
führt. Meist sind es schlechte Gewohnheiten
und/oder Glaubenssätze usw.
welche den Menschen im Weg stehen
und dafür verantwortlich sind, dass sie
ihre Ziele nicht erreichen.
Des Weiteren vertrauen mir meine Klienten,
aufgrund der starken Vertrauensbasis,
oft Probleme oder Sorgen an, welche
mit der klassischen Arbeit als Trainer und
Coach meist nicht mehr viel zu tun haben.
20
Mein ausgeprägtes Bedürfnis die Leute
zu unterstützen und weiter zu bringen,
hat mich dann dazu veranlasst, mich im
mentalen Bereich weiterzubilden. Ich will
den Menschen nicht nur ein offenes Ohr,
sondern auch eine Kompetenz im Bereich
der geistigen Entwicklung bieten
können.
Auf meiner Suche nach Weiterbildungen,
bin ich dann auf die Ausbildung zum
Gesprächstherapeuten bei Gabriel Palacios
gestossen und mir war schnell klar,
dass dieses Wissen für meine Tätigkeiten
sehr wertvoll sein wird. Da Gabriel Palacios
vor allem für seine Arbeit im Bereich
der Hypnose sehr bekannt ist und auch
Ausbildungen zum Hypnosetherapeuten
anbietet, habe ich mich trotz anfänglicher
Skepsis über Hypnose informiert. Ich erkannte
schnell, dass Hypnose ein unglaublich
mächtiges Werkzeug sein kann,
um genau diese Anliegen, wie negative
Glaubenssätze und Gewohnheiten, Blockaden,
Ängste, Zwänge etc. zu lösen.
Ich habe daher nicht gezögert und mich
dazu entschlossen, auch dieses Tool zu
erlernen, um Menschen bei der Bewältigung
ihres Anliegens zu unterstützen.
Die meisten Menschen stellen sich
unter Hypnose fast immer etwas
Klischeehaftes vor, Taschenuhr
(Pendel), Verlust des Bewusstseins
und weiteres. Was denken
Sie, woher kommen diese Vorstellungen
einer Hypnose und ist
da etwas dran?
Wenn Menschen das Wort Hypnose
hören, und dazu habe auch ich gehört,
dann denken sie meist an Bilder aus der
sogenannten Show-Hypnose. Man denkt
an Menschen, die sich willenlos auf einer
Bühne oder im Fernsehen zum Affen
machen, ihren Namen vergesse etc. Das
Ganze hat aber mit der Hypnosetherapie
nichts zu tun. Es ist nicht möglich, in der
Hypnose etwas gegen den Willen des
Klienten zu tun. Die Kontrolle bleibt während
der ganzen Hypnose beim Klienten.
In einem Gespräch vor der Hypnose
wird ganz klar definiert, was bei der
Hypnose gemacht werden soll. Der Klient
würde es merken, wenn der Hypnosetherapeut
von diesen Abmachungen abkommt
und könnte jederzeit die Sitzung
beenden. Wenn ich also beispielsweise
eine Sitzung mache um jemandem seine
Prüfungsangst zu nehmen und plötzlich
nach der PIN-Nummer der Bankkarte
meines Klienten fragen würde, würde
dieser sehr wahrscheinlich erstaunt seine
Augen öffnen und die Sitzung beenden.
Haben Sie mit Vorurteilen zu
kämpfen, da die Hypnosetherapie
nicht so anerkannt ist, wie andere
Therapieformen, obwohl diese mit
ähnlichen oder gar gleichen Prozessen
arbeiten?
Ich würde nicht sagen, dass ich damit zu
kämpfen habe. Um zu kämpfen bräuchte
man einen Gegner. Die Leute sind ja
prinzipiell nicht Gegner der Hypnose,
sondern können teils einfach nichts damit
anfangen und beschäftigen sich nicht
damit, weil sie ein falsches Bild davon
haben. Durch das Vorgespräch können
die Klienten in der Regel sehr gut aufgeklärt
und Ängste, Vorurteile oder falsche
Vorstellungen beseitigt werden.
Schade ist, dass viele Menschen, die
man mit Hypnose eventuell sehr gut unterstützen
könnte, gar nicht auf die Idee
kommen, eine Hypnosetherapie zu machen,
weil sie ein komplett falsches Bild
davon haben. Ich glaube, dass Hypnose
in Zukunft noch viel mehr an Akzeptanz
dazugewinnen wird, weil immer mehr
Menschen die Vorzüge erkennen und
Vorurteile aus der Welt geschafft werden.
Zudem sind auch grosse Bemühungen
im Gange, dass die Hypnose als
komplementäre Therapiemethode von
Krankenversicherungen anerkannt wird.
Autogenes Training, welches übrigens
aus der Hypnose entwickelt wurde und
im Grunde nichts anderes ist als Selbsthypnose,
wird von den allermeisten Zusatzversicherungen
übernommen.
Wir leben in einer Zeit des Täglichen
Stresses, in welchen Arten
kann mich Hypnose unterstützen?
Bei der Bewältigung von Stress ist es immer
sehr interessant anzuschauen, warum
dieser Stress überhaupt aufkommt.
Mit der Hypnose könnte man dann allfällige
sogenannte Trigger lösen, so dass
im Optimalfall durch diese Situation gar
kein Stress mehr entsteht. Es kann aber
beispielsweise auch erreicht werden,
dass jemand in einer Stresssituation eine
positive Emotion aktivieren kann, welche
dabei hilft, ruhig und gelassen zu bleiben.
Es gibt viele Möglichkeiten wie man
mit Stress arbeiten kann und daher ist es
auch sehr wichtig, dass man jedem Klienten
individuell nach seinen Bedürfnissen
und Voraussetzungen hilft, um den
für ihn besten Lösungsweg zu finden.
Was passiert mit mir, oder in mir,
während einer Hypnosesitzung?
Während einer Hypnosesitzung geht man
in einen Zustand, in dem wir bestmöglich
unserem Gehirn gestatten sich zu entspannen.
Wir alle sind mehrmals täglich
in diesem Zustand ohne es bewusst zu
bemerken. Wenn wir beispielsweise am
Abend im Bett liegen, die Augen schliessen
und einschlafen wollen. In der Phase
zwischen dem Wachsein und dem Schlaf
befinden wir uns in genau diesem Zustand.
Oder wenn wir mit dem Auto eine
Strecke fahren, die wir schon gut kennen,
wie zum Beispiel den Arbeitsweg. Bei der
Ankunft merken wir oft, dass wir uns nicht
mehr an die Details der Fahrt erinnern
können, weil wir die Strecke total unbewusst
gefahren sind. Unbewusst ist hier
das Schlüsselwort. In diesem entspannten
Zustand ist unser Unterbewusstsein
viel empfänglicher für Suggestionen und
Emotionen können zum Beispiel sehr intensiv
wahrgenommen werden. Die kriti-
21
GESUNDHEIT
sche Instanz unseres Gehirns, der Verstand,
ist in diesem Zustand wie zur Seite
geschoben und ermöglicht so den Zugang
zu unserem Unterbewusstsein. Man
kann sich den Verstand wie einen Türsteher
vorstellen, den man in die Pause
schickt, damit man einfacher in den Club
oder im Fall der Hypnose ins Unterbewusstsein
gelangen kann. Der Verstand
würde im Wachzustand ständig die Suggestionen
und Prozesse hinterfragen und
somit deren Wirkung neutralisieren.
Es kommt gelegentlich vor, dass Klienten
nach der Hypnose etwas überrascht
sind, weil sie sich den Zustand anders
oder spektakulärer vorgestellt haben.
Hypnose ist kein „Hokus Pokus“ in dem
man in mystische Sphären abtaucht und
die Kontrolle verliert. Es ist ganz einfach
ein Zustand, den wir alle kennen… Geistige
Entspannung.
22
Wie kann ich mir den Ablauf einer
Hypnose vorstellen?
Bei der ersten Sitzung findet zu Beginn
ein umfänglicheres Vorgespräch statt, in
dem der Klient zum Beispiel über den
Zustand der Hypnose aufgeklärt und die
Vorstellungen des Klienten erfragt werden.
Der Klient äussert sein Anliegen und
der Therapeut holt die nötigen Informationen
ab, welche er für die Durchführung
der Hypnose benötigt. Bei allfälligen
Folgesitzungen kann das Vorgespräch
kürzer gehalten werden, weil man sich
auf das Anliegen des Klienten beschränken
kann.
Danach kann es sich der Klient gemütlich
machen. Optimal ist eine Position, in der
man gut entspannen kann aber möglichst
nicht einschläft. Nun beginnt man
mit der sogenannten Induktion. Dabei hilft
der Therapeut mit verschiedenen Techniken
dem Klienten, sich zu entspannen.
Ist eine gewisse tiefe der Entspannung
erreicht, beginnt der sogenannte Wirkteil.
Je nach Anliegen des Klienten, können
nun verschiedene Techniken angewendet
werden, um über die Kommunikation
mit dem Unterbewusstsein die nötige
Wirkung zu erzielen. Man kann beispielsweise
mit positiven Suggestionen
arbeiten, gedanklich in die Vergangenheit
oder Zukunft reisen, positive Emotionen
verstärken und vieles mehr. Danach wird
in der Regel ein sogenannter Anker erarbeitet.
Dieser ermöglicht es dem Klienten,
durch das alleinige Denken an den
Anker, die Wirkung der Hypnose jederzeit
wieder zu aktivieren.
Am Ende kommt die sogenannte Exduktion
oder Ausleitung, in der der Klient
langsam wieder zurück in den normalen
Wachzustand begleitet wird. Der Klient
GESUNDHEIT
öffnet danach wieder seine Augen und
ist wieder zurück im „hier und jetzt“.
Abschliessend findet ein Nachgespräch
statt, in dem der Klient je nach Anliegen
zum Beispiel noch eine Anleitung zur
klassischen Selbsthypnose erhält, man
dem Klienten allfällige Fragen beantworten
kann und das weitere Vorgehen bespricht.
Kann es passieren, dass ich aus
einer „Trance“ nicht mehr aufwache?
Nein. Es kann in seltenen Fällen vorkommen,
dass ein Klient sich derart entspannt
und den Zustand der Hypnose so geniesst,
dass er die Augen gar nicht mehr
öffnen will und diesen wunderschönen
Moment schlicht nicht mehr verlassen
möchte. Man könnte den Klienten dann
einfach sein lassen und er würde früher
oder später von selbst die Augen wieder
öffnen. Genauso, wie man nicht unendlich
lange schlafen kann, kann man auch
nicht unendlich lange im Zustand der
geistigen Entspannung bleiben, da das
Gehirn von ganz alleine wieder in den
normalen Wachzustand kommen will. Ich
habe es selbst schon einige Male erlebt,
dass die Klienten nach der Hypnose
die Äusserung machten «Oh nein, schon
fertig! Es war so schön! Ich will wieder
zurück in diese schönen Momente und
Gefühle!». Dass jemand die Augen nicht
mehr öffnen wollte, habe ich persönlich
aber noch nicht erlebt.
Ist jeder Mensch hypnotisierbar?
Theoretisch ist jeder Mensch hypnotisierbar,
vorausgesetzt er hat keine hirnorganischen
Schäden oder Syndrome,
welche es ihm verunmöglichen, in den
Zustand der geistigen Entspannung zu
gehen.
Man kann die Hypnose mit einer Massage
vergleichen. Jeder Mensch ist theoretisch
massierbar. Für eine gute Massage
ist eine körperliche Entspannung nötig
um so die Tiefe der Muskulatur zu erreichen.
Bei der Hypnose braucht es dafür
die geistige Entspannung, damit gewisse
Regionen des Gehirns aktiver werden
und so eine Wirkung erzielt werden kann.
Kann ich mich nach einer Sitzung
an alles erinnern?
Es kann sein, dass man während der
Hypnosesitzung etwas tiefer abtaucht
(Sekundenschlaf) oder gar ganz einschläft.
Das kann passieren und ist normal.
Daher ist es natürlich möglich, dass
man sich an diese Momente nicht erinnern
kann. So wie man sich am Morgen
nicht erinnern kann, was in der Nacht
beim Schlafen passiert ist. Derart tiefes
Abtauchen ist aber nicht nötig und kann
sogar hinderlich sein, weil ein gewisses
Mass an Aufnahmefähigkeit seitens des
Klienten gegeben sein sollte. Sonst würde
man eher von „Schlaftherapie“ und
nicht mehr von Hypnosetherapie sprechen.
(lacht)
Hatten sie schon Klienten welche
nach einer Hypnosesitzung totale
Veränderungen erlebt oder gespürt
haben?
Klar. Es ist immer wieder unheimlich
schön zu sehen, wenn die Klienten nach
der Sitzung zum Beispiel Freudentränen
in den Augen haben. Sei es, weil die positiven
Emotionen derart stark waren oder
weil sie bereits nach einer Sitzung eine
innerliche Veränderung verspüren. Am
offensichtlichsten und am greifbarsten
sind die Veränderungen zum Beispiel bei
der Bewältigung von Ängsten. Wenn jemand
beispielsweise eine Spinnenangst
hatte und direkt nach der Hypnosesitzung
eine Spinne auf sich rumkrabbeln
lassen kann, dann ist das immer wieder
beeindruckend und für den Klienten aber
auch für mich als Therapeut sehr berüh-
23
GESUNDHEIT
rend und faszinierend.
Welches war die interessanteste
Sitzung die Sie bis jetzt hatten?
Das ist schwer zu beantworten. Für mich
ist jede Sitzung interessant und keine
Sitzung ist wie die andere. Am interessantesten
sind für mich vor allem die Sitzungen
mit Klienten, die anfänglich eher
skeptisch sind und es dann doch schaffen,
sich auf die Hypnose einzulassen,
sich zu entspannen und schlussendlich
begeistert von der Wirkung sein können.
Zu sehen, was durch die Arbeit mit dem
Unterbewusstsein möglich ist, ist immer
wieder faszinierend und es erfüllt mich
mit einer tiefen Dankbarkeit, den Menschen
mit Hypnose helfen zu dürfen.
Mein Name ist Michi Maizet.
Ich arbeite seit Jahren als Ausbilder,
Personaltrainer und Coach.
Durch diese Tätigkeit und meine
langjährige eigene Erfahrung im
Leistungssport wurde mir schnell
klar, dass die mentale Unterstützung
zu Erreichung von Zielen, ein
essentieller Teil ist. Daher habe
ich zusätzlich die Ausbildujng zum
Hypnose- und Gesprächstherapeuten
absolviert. Die therapeutische
und mentale Arbeit, losgelöst
von Training und Ernährung, macht
mittlerweile einen Grossteil meiner
Tätigkeit aus, die ich mit sehr viel
Leidenschaft praktiziere.
Bei Interesse an Hypnose, Mental
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25
GESUNDHEIT
Hypnose:
Was passiert da mit dem Menschen?
Was passiert mit dem Menschen, wenn er hypnotisiert wird und welche Auswirkungen hat dies auf
uns? Wir haben mit Frau Iris Palla gesprochen und zeigen, was Hypnose bedeutet und welche Möglichkeiten
bestehen.
Wie sind sie darauf gekommen,
sich mit der Hypnose auseinanderzusetzen
und sich in die
Richtung auszubilden?
Hypnose hat mich schon seit je her
fasziniert. Ich habe mich aber nie eingehend
damit befasst. Bis dann der Moment
kam, als mein Vater krank wurde
und ich durch diesen Umstand bemerkte,
wie viel Leid die Menschen um uns
herum mit sich tragen. Da waren Leute
mit Burnouts, Essstörungen, Depressionen,
Panikattacken, Stress und chronischen
Schmerzen, die sie hinderten ein
normales Leben zu führen. Dann kam
der Selbstmord meines Cousins dazu,
der mich wiederum erschütterte und
mich zur Frage drang: „Was passiert da
mit den Menschen? Was geht da im
Psychischen und Physischen des Körpers
ab? Könnte nicht all dies verhindert
werden?“ In dieser Zeit begann ich
mich zu informieren, las viel und stiess
da wieder auf die Hypnosetherapie mit
ihren tollen Möglichkeiten. Von da an
war für mich klar, dies will ich lernen
und beherrschen, damit ich möglichst
vielen Menschen helfen kann.
26
Nun fühle ich mich angekommen, habe
sozusagen meine Bestimmung gefunden.
Die meisten Menschen stellen
sich unter Hypnose fast immer
etwas Klischeehaftes vor, Taschenuhr,
Verlust des Bewusstseins
und weiteres. Was denken
Sie, woher kommen diese Vorstellungen
einer Hypnose und ist
da etwas dran?
Diese Klischees sind wahrlich nach wie
vor immer da. Sie kommen ganz klar
von der Showhypnose/Bühnenhypnose,
wo man auf unterhaltsame Weise den
Zuschauern die Phänomene der Hypnose
demonstriert und dabei bewusst den
Bogen etwas überspannt. Es wäre ja
auch nicht interessant, wenn der Hypnotiseur
auf der Bühne eine progressive
Induktion (sanfte mit Worten vertiefende
Methode) machen würde, welche
einige Minuten dauern würde, bevor er
eine Armkatalepsie (steiffer Arm) oder
eine Amnesie (Vergessen von Zahlen,
Namen etc.) zeigen könnte.
Da ist eine Blitzinduktion, in welcher
man innerhalb einer Sekunde in die
Trance fällt, schon eher angebracht.
Nur leider hat dies nichts mit der Therapiehypnose
zu tun und vermittelt ein
falsches Bild. Deshalb ist es wichtig, den
Leuten die Unterschiede aufzuzeigen.
Hypnose ist ganz natürlich und kein
Schlaf und auch keine Bewusstlosigkeit.
Es ist eine tiefe psychische und physische
Entspannung. In diesem Zustand
lassen sich körperliche Reaktionen
steuern, auf die man im Wachbewusstsein
keinen willentlichen Einfluss hat.
Jeder von uns ist mindestens zwei Mal
täglich in Hypnose, nämlich morgens
vor dem Aufstehen und abends vor
dem Einschlafen. Unter Hypnose können
die problematischen Situationen neu
bewertet werden. Das Unterbewusstsein
nimmt 93 – 95% der Wahrnehmung
ein und arbeitet vor allem mit Bildern
und Emotionen. Unterlegt der Therapeut
seine Suggestionen dann vorwiegend
mit Bildern und Emotionen, so wird dies
vom Unterbewusstsein als real wahrgenommen.
GESUNDHEIT
Haben Sie mit Vorurteilen zu
kämpfen, da die Hypnosetherapie
nicht so anerkannt ist, wie die
Gesprächstherapie, obwohl beides
ja sozusagen das selbe ist?
Sehr, ja! Das rührt daher, dass die
Gesprächstherapie wie sie ein Psychologe
oder Psychiater anbietet, von
der Krankenkasse anerkannt ist und
finanziell unterstützt wird. Sobald eine
Therapiemethode nicht krankenkassenanerkannt
ist, wird dies in den Köpfen
der Menschen gleichgesetzt mit: ist nicht
KK-anerkannt ergo schlecht und unwirksam.
Dies ist schade, denn mit der
Hypnosetherapie können in kurzer Zeit
sehr gute Ergebnisse erzielt werden.
Was noch zu beachten ist, ist dass man
bei der Gesprächstherapie im Wachbewusstsein
arbeitet, in welchem die
kritische Instanz aktiv ist. In der Hypnose
profitieren wir von der Umgehung der
kritischen Instanz (eine geistige Funktionseinheit
die alles bewertet) und
vom selektiv erhöhtem Denken. Dies
verschafft uns Vorteile in der höheren
Bereitschaft zur Annahme der Suggestionen
des Therapeuten.
Wir leben in einer Zeit des täglichen
Stresses, in welchen Arten
kann mich Hypnose unterstützen?
Stress ist etwas, das ganz viele Lebensbereiche
der Menschen betrifft. Stress
ist eigentlich etwas positives, denn es
aktiviert uns, setzt Energien frei, die wiederum
dafür sorgen, dass wir fokussiert
und motiviert sind eine Aufgabe anzupacken.
Wir haben dadurch Zugang zu
unseren Fähigkeiten und Ressourcen.
Problematisch wird es erst, wenn der
Stress übermässig wird.
Dann fangen wir an uns nichts mehr
zuzutrauen. Es entsteht ein akutes
Stresssymptom, was zu Konzentrationsproblemen
führt. Man ist nicht mehr
fokussiert und leidet vermehrt unter
Kopfschmerzen, Schwindelgefühlen, Magenbeschwerden
und Ängsten (Angst
zu versagen). Dauert dieser Zustand
längere Zeit an, so kann es zu chronischen
Überlastungssymptomen kommen
des Herz-Kreislaufsystems, wie auch
der Muskeln. Daraus resultieren dann
Probleme wie Bluthochdruck, Herzinfarkt,
Rückenschmerzen etc.
Auch das Immunsystem leidet unter
dem permanenten Stress und es kommt
zu einem erhöhtem Infektionsrisiko.
Unter Stress ist man generell anfälliger,
auch vermehrt psychische Reaktionen
wie Depressionen können dadurch
auftreten. Wenn wir gestresst sind, sind
wir auch in einer Art Trance, in einer
negativen Trance mit einem Tunnelblick,
welcher sich mehr und mehr auf das
Problem fokussiert. Im Hintergrund läuft
eine Art Programm ab mit negativen
Gedanken wie: „Das kann ich nicht!“
Wir fördern durch die Hypnosetherapie
die Fähigkeiten dahingehend, dass
man aus dieser Problemtrance heraus
kommt. Wenn sie zu einem gut ausgebildeten
Therapeuten kommen, wird er
mit ihnen gemeinsam ihre Situation anschauen
und in einer lösungsorientierten
Gesprächsführung ihre Fähigkeiten und
Kompetenzen erarbeiten. Diese Fähigkeiten
dürfen auch aus anderen Kontexten
sein. Diese positiven Denkprozesse
übertragen wir dann auf die Problemsituation
und bewerten diese somit neu.
Zusätzlich wenden die Klienten eine
Selbsthypnosetechnik an, die sie mit
ihrem Therapeuten vorgängig geübt haben.
Mit dieser Technik der Selbsthypnose
trainieren die Klienten die neuen
Denk- und Haltungsweisen und sind
dadurch fähig, Situationen die früher
ein Problem darstellten, erfolgreich zu
meistern.
Was passiert mit mir, oder in mir,
während einer Hypnosesitzung?
In der Trance sind sie physisch wie
psychisch tief entspannt. Diese Entspanntheit
begünstigt die Umgehung
der kritische Instanz im Gehirn, was die
Bereitschaft erhöht, sich auf die entsprechenden
Vorstellungen/Suggestionen
des Therapeuten einzulassen. In
der Hypnose sind andere Bereiche im
Gehirn aktiv als im Wachzustand. Vor
allem das limbische System, welches
unter anderem dafür verantwortlich ist,
dass wir sehr kreativ sind in der Hypnose.
Sie können sich an Momente in
der Vergangenheit erinnern, die sie im
Wachzustand nicht oder nur schwach
hervorholen können.
Viele Klienten sind erstaunt, dass ihnen
diese Ereignisse aus der Vergangeheit
wieder so klar und detailliert in Erinnerung
kommen. Während der Hypnose
nimmt man die Stimme des Therapeuten
ganz normal wahr und kann auf
Fragen sogar antworten. Hypnose bedeutet
aber nicht, dass man die Kontrolle
abgibt und willenlos ausgeliefert ist.
Was man im Bewusstsein nicht machen
wollen würde, dies wird man auch nicht
in der Trance tun. Auch plaudert man
nicht ungewollt Geheimnisse aus.
Hypnose ist kein Schlaf, sondern ein
Zustand der dem Schlaf sehr nahe
kommt. Hypnose ist ein selektiv erhöhtes
Denken beim Umgehen der kritischen
Instanz im Gehirn (Thalamus).
27
GESUNDHEIT
Wie kann ich mir den Ablauf
einer Hypnose vorstellen?
Zuerst wird im Vorgespräch angeschaut,
weshalb sie in die Sitzung kommen.
Dann wird geklärt, welche Veränderung
sie wünschen. Danach wird eruiert, was
sie bereits über Hypnose wissen oder
ob sie schon Erfahrung mit dieser Therapieform
hatten. Somit können falsche
Grundhaltungen korrigiert werden und
der Klient kann sich beruhigt auf die
Therapie einlassen.
Es folgt der hypnotische Vertrag, das
heisst, ich frage den Klienten ob er nun
in Hypnose gehen möchte und ob ich
ihn jeweils kurz an Handgelenk, Arm
und Schulter berühren darf. Bejaht der
Klient diese Fragen, so begleite ich ihn
mittels einer Induktionsform (z. Bsp.
Dave Elman-Induction) in die hypnotische
Trance. Ich vertiefe die Trance, indem
ich den Klienten an seinen „Place
to be“ sprich seinen Wohlfühlort führe
und diesen mit all seinen Sinnen wahrnehmen
lasse.
Danach suchen wir gemeinsam eine
positive Ressource, die ihn dann bei
der eigentlichen Therapiearbeit mit Rat
und Tat zur Seite steht. Es folgt anschliessend
die Therapiearbeit in der ein
positiver Anker gesetzt wird.
In einem Hypnose-Anker werden hypnotische
Wirkungen festgehalten, die
wieder auf Wunsch abgerufen werden
können und eine bestimmte Reaktion
auslösen (Konditionierung auf einen
beliebigen Reiz). Mit wiederholten posthypnotischen
Suggestionen und der
Anleitung der Selbsthypnose schliesse
ich dann den Therapieteil ab. Es folgt
die Ausleitung aus der hypnotischen
Trance.
Ich lasse sie dann für einen kurzen Moment
ganz ruhig liegen, damit sie wieder
angenehm im Hier und Jetzt ankommen
können. Im Nachgespräch klären wir
noch Fragen die vielleicht aufgekommen
sind und üben gemeinsam die Selbsthypnose.
Kann es passieren, dass ich aus
einer „Trance“ nicht mehr aufwache?
Nein, das kann nicht passieren. Es
genügt eine leichte bis mittlere Trance
(Alpha und Theta-Hirnfrequenzen [4 –
13 Hz gemessen im EEG]) um mit dem
Klienten erfolgreich zu arbeiten. Würde
ich als Therapeut keine Suggestionen
mehr geben, so würde er automatisch
nach kurzer Zeit ins Bewusstsein zurückkehren.
Man nennt dieses Phänomen
auch den Berger-Effekt, benannt
nach dem Psychiater und Neurologen
Hans Berger.
Es gibt aber einen Zustand, der in der
tiefsten Stufe der Hypnose (Delta-Hirnfrequenzen
[0.5 – 3 Hz gemessen im
EEG]) erreicht werden kann, und zwar
ist dies der Esdaile State, ein hypnotisches
Koma. Wir erkennen den Esdaile
State daran, dass die Klienten trotz
mehrfacher Aufforderung den Zustand
zu verlassen, diesen Anweisungen nicht
Folge leisten. Der Grund liegt darin,
dass dieser Zustand als sehr wohlig und
entspannt wahrgenommen wird, dass
man aus ihm nicht heraus möchte.
28
GESUNDHEIT
Nichtsdestotrotz ist es uns als Therapeuten
natürlich möglich mittels speziellen,
sanften Massnahmen diesen
„Aufenthalt“ zu beenden.
Ist jeder Mensch hypnotisierbar?
Ungefähr 90% der Menschen sind hypnotisierbar.
Es gibt aber Faktoren, die
die Hypnose nicht begünstigen. Zu junge
oder zu alte Menschen könnten dem
Prozess nicht richtig folgen. Auch ist bei
Klienten mit hirnorganischen Schäden
(Demenz eingeschlossen) keine Hypnose
anzuwenden. Besondere Vorsicht ist
geboten bei Klienten mit Herz-Kreislauf-
Beschwerden oder Anfallserkrankungen.
Sollte ein Klient unter psychischen Erkrankungen
leiden, so sollte nicht ohne
Rücksprache mit dem behandelnden
Arzt eine Hypnose durchgeführt werden.
Bei Schwangeren sollten Suggestionen
nur mit Bedacht formuliert werden(Hypothese
der Beeinflussung des Ungeborenen).
Allerdings kann man mit Hypnose
die Schwangeren sehr gut auf die
Geburt vorbereiten. Gerade bei Frauen
die Angst vor den Geburtsschmerzen
haben, ist dies eine wunderbare Technik
diesen Ängsten entgegenzutreten und
sich somit in aller Gelassenheit auf die
Geburt freuen zu können.
Kann ich mich nach einer Sitzung
an alles erinnern?
Ja, sie können sich praktisch an alles
erinnern, denn sie waren aktiv dabei.
Es kann schon sein, dass sie während
der Sitzung mal abschweifen, vielleicht
sogar kurz einnicken. Sie werden dann
aber wieder hineinfinden und weiter
dem Prozess folgen können. Daher sind
kurze, kleine Lücken der Erinnerung
möglich und ganz normal.
Hatten sie schon Patienten welche
nach einer Hypnosesitzung
totale Veränderungen erlebt oder
gespürt haben?
Sagen wir mal so, ich hatte noch keine
Person, bei der keine Veränderung
geschehen ist. Allerdings kläre ich die
Klienten jeweils auf, dass jeder Mensch
ein Individuum ist und jeder Körper anders
arbeitet. Die Veränderung passiert
nicht per Knopfdruck auf dem Hypnosestuhl,
denn wir Therapeuten sind ja
keine Zauberer. Wir stupsen sozusagen
einen Prozess an, der sich dann durch
die zusätzliche Anwendung der Selbsthypnose,
in die richtige Richtung entwickelt.
Zwischen 6 bis 8 Wochen sollte
man sich schon Zeit geben.
Hypnose Palla
Iris Palla
dipl. zert. Hypnosetherapeutin VSH/NGH
Gewerbestrasse 115
5314 Kleindöttingen
+41 76 511 39 01
www.hypnose-palla.ch
Welches war die interessanteste
Sitzung die Sie bis jetzt hatten?
Das kann ich per se gar nicht sagen,
denn für mich sind alle Sitzungen
jeweils spannend. Keine ist wie die
andere, auch wenn ein Thema schon
mehrfach bei verschiedenen Personen
behandelt worden ist. Aber eine Sitzung
hat mich riesig stolz gemacht. Es war
ein kleiner Junge von 7 Jahren, der
unter dem Bettnässen litt.
Schon seit Jahren versuchte man verschiedene
Methoden mit dem Kinderarzt
aus, aber nichts half ihm. Schlussendlich
empfahl der Kinderarzt auf eine
alternative Methode auszuweichen und
es mit Kinderhypnose zu probieren.
Und so kamen Mutter und Sohn zu mir.
Nach nur einer Sitzung war er von der
ersten Nacht an trocken.
29
Alltagsstress: Bewältigung durch Hypnose
Wie bewältige ich meinen Alltagsstress?
Die Angst zu versagen; was kann ich dagegen unternehmen?
Wir haben mit Frau Miriam Frey von Parafigura gesprochen.
Wie sind sie darauf gekommen,
sich mit der Hypnose auseinanderzusetzen
und sich in die Richtung
auszubilden?
Ich war während 30 Jahren für verschiedene
Unternehmen in verschiedenen
Bereichen wie Einkauf, Verkauf, HR,
Banking & Finance teilweise in leitender
Funktion tätig; die letzten 15 Jahre bei
einer Schweizer Grossbank. Daneben
managte ich meine Familie und war zudem
auch immer im Fitnessbereich als
Trainerin sowie als ganzheitliche Ernährungsberaterin
tätig. Private sowie berufliche
Gründe führten schleichend zu
einem Burnout. Ich wusste bereits einige
Monat zuvor, dass ich etwas in meinem
beruflichen Leben verändern möchte,
doch hatte ich nicht den Mut dazu.
Die Erschöpfungsdepression war ein
Zeichen, mich mir selber zuzuwenden
und hinzuschauen. Ich engagierte einen
Coach und kam so in Kontakt mit Hypnose.
Die Hypnosetherapie erlaubte mir,
ganz viele innere Themen aufzuarbeiten
und loszulassen. Ich konnte mich neu
30
finden, mich stärken und neu orientieren.
Das gab mir Mut und Zuversicht und
eine neue tiefer innere Ruhe und Zufriedenheit.
Aufgrund der tollen und überzeugenden
Ergebnisse bei mir selber, und weil ich
schon immer gerne Menschen zuhörte
und sie begleitete, entschloss ich mich
dazu, mich selber zur Hypnosetherapeutin
und zum intuitive Coach ausbilden zu
lassen. Da ich seit beinahe 10 Jahren
auch als ausgebildete ganzheitliche Ernährungsberaterin
tätig bin, war für mich
die therapeutische und Menschen begleitende
Arbeit nicht neu.
Es ist immer wieder faszinierend, wie effizient
und nachhaltig Themen mit Hypnose
bearbeitet und gelöst werden können.
Ich habe damit meine Berufung gefunden
und freue mich jedesmal sehr darüber,
mit dieser wunderbaren Methode,
Augen wieder zum leuchten zu bringen.
Ich bin spezialisiert auf die Themen Resilienz,
Selbstfindung, Burnout, Umbruch,
Neuanfang sowie neuer Lebensstil nach
einer Herzerkrankung/Herzinfarkt. Dabei
wende ich nebst der Hypnose weitere
Methoden wie Reiki Energiearbeit, energetische
Massage, Meditation und Atemarbeit
an.
Zusätzlich arbeite ich als HypnoKids
Spezialistin sehr spielerisch auch mit
Kindern und Jugendlichen.
Die meisten Menschen stellen sich
unter Hypnose fast immer etwas
Klischeehaftes vor, Taschenuhr,
Verlust des Bewusstseins und
weiteres. Was denken Sie, woher
kommen diese Vorstellungen
einer Hypnose und ist da etwas
dran?
Sie beschreiben hier die Showhypnose.
Fernsehen prägt viele von uns im Alltag
und deshalb gibt es auch heute noch
Menschen, die das Wort Hypnose mit
freiwilligen Menschen verbinden, die auf
der Bühne vor Publikum zu gackernden
Hühnern verzaubert werden oder mit der
bedrohlichen Schlange Kaa aus dem
Dschungelbuch, deren hypnotischen
Augen der kleinen Mowgley hilfos ausgeliefert
ist.
GESUNDHEIT
Es ist wichtig zu wissen, dass die im
Fernsehen oder auf der Bühne gezeigte
Showhypnose grundsätzlich wenig mit
der Hypnosetherapie gemeinsam hat Die
Showhypnose verfolgt einen ganz anderen
Zweck - nämlich Menschen zu
unterhalten. Die Hypnosetherapie hilft
und unterstützt Menschen bei der Bewältigung
ganz verschiedener Themen
und Problemen.
Dennoch gibt es einige Gemeinsamkeiten:
Auch Showhypnose funktioniert letztlich,
wie jede Hypnose, mithilfe von
Suggestionen, die der Hypnotiseur dem
Freiwilligen anbietet (z.B. fühl Dich wie
ein Huhn) und die durch den Freiwilligen
mithilfe seiner menschlichen Vorstellungskraft
erfahren und erlebt werden
können. Wie bei JEDER Hypnose muss
die hypnotisierte Person aber auch bei
der Showhypnose die Suggestionen zunächst
selbstbestimmt annehmen und
akzeptieren, um das gewünschte Resultat
zu erzielen, bzw. kann zu nichts gezwungen
werden, das sie ablehnt oder nicht
will. Mit anderen Worten werden sich nur
diejenigen Personen nach einer solchen
Suggestion als Huhn fühlen, die mit der
offerierten Suggestion einverstanden sind
und die diese Suggestion tatsächlich erleben
und erfahren möchten.
Da eine solche Erfahrung, gerade in der
Öffentlichkeit, nicht jedermanns Sache
ist, geht dem Höhepunkt einer jeden
Showhypnose regelmässig ein penibles
Auswahlverfahren voraus, bei welchem
der Showhypnotisieur mithilfe von zahlreichen
vorgelagerten Tests die extrovertiertesten
und teilnahmewilligsten Zuschauer
herauspickt, von denen er im
weiteren Verlauf erwarten darf, dass sie
sich ohne Schamgefühle voll und ganz
auf das Experiment einlassen möchten.
Dass diese Menschen die suggerierten
Erfahrungen und Empfindungen in der
Folge wirklich erleben können, beweist,
dass der menschliche Geist zu absolut
flexibel und zu erstaunlichem im Stande
ist, ändert aber nichts an der Tatsache,
dass auch diese Personen jederzeit die
volle Kontrolle über sich und die Situation
behalten und in der Lage bleiben, ungewollte
Suggestionen abzulehnen oder
den Trancezustand selbstbestimmt und
mühelos wieder aufzulösen.
Letztlich ist Showhypnose nach dem Gesagten
vergleichbar mit einem Kind, das
aufgefordert wird, sich spielerisch vorzustellen,
ein Hund zu sein. Jeder der Kinder
kennt, weiss, dass sie dies aufgrund
ihrer immensen Vorstellungskraft unverzüglich,
mühelos und in Perfektion hinkriegen
werden und dass sie durch die
bedingungslose Einlassung auf dieses
Spiel in der Lage sind, diese Vorstellung
wirklich emotional zu durchleben.
Mussten wir in einem solchen Fall
wirklich je befürchten, dass das
Kind durch dieses Experiment tatsächlich
zu einem Hund werden
oder ohnmächtig nicht mehr in
der Lage sein könnte, das Spiel
innert Sekunden selbstbestimmt
abzubrechen?
Nein! Genauso wenig sind solche Befürchtungen
bei Hypnose angebracht.
Haben Sie mit Vorurteilen zu kämpfen, da
die Hypnosetherapie nicht so anerkannt
ist, wie die Gesprächstherapie, obwohl
beides ja sozusagen das selbe ist?
Das kommt vor - aber eher selten.
Die Menschen, die auf mich zukommen,
haben oftmals schon viele Stunden
Gesprächstherapie hinter sich und
sind noch immer nicht weiter. Der Grund
dafür liegt darin, dass die Gesprächstherapie
im Bewusstsein stattfindet und,
dass während dieser Gesprächsstunden
die belastenden Themen immer und immer
wieder besprochen und bearbeitet
werden. Das ist Negative Compounding,
welches sich im Unterbewusstsein einprägt,
eine Verbesserung ist damit nicht
möglich.
Das Wichtigste ist, dass Menschen sich
bewusst werden, was Hypnose alles
für sie tun kann. Es ist unglaublich, wie
viel Leid, Schmerz und auch physische
Probleme durch Hypnosetherapie und
Selbsthypnose aufgelöst werden können.
Hypnosetherapie kann nicht mit einer
Gesprächstherapie verglichen werden.
Zwar wird zu Beginn der Sitzung eine
genaue Anamnese gemacht und das
Thema, welches bearbeitet werden soll
und die dazugehörenden Emotionen
werden genau beschrieben, doch damit
endet die Vergleichbarkeit auch schon.
Der Therapieteil der Sitzung findet im
hypnotischen Zustand statt, bei welchem
wir über Emotionen mit dem Unterbewusstsein
kommunizieren. Dies erlaubt
eine effiziente und nachhaltige Therapie.
Es ist möglich ein Thema mit einer einzigen
Sitzung aufzulösen. Bei komplexen
Fällen mit mehreren Themen benötigt es
jedoch mehrere Sitzungen. Trotzdem gilt
die Hypnosetherapie als Kurzzeittherapie
mit dem Grundsatz: so kurz wie möglich
aber so lange wie nötig.
Hypnose ist so alt wie die Menschheit
und erlangt immer mehr an vollkommen
berechtigter Akzeptanz. Einige Schweizer
Spitäler bilden ihr Personal in Hypnose
aus, weil sie erkannt haben, wie gut Patienten
damit unterstützt, und dass damit
Kosten gespart werden können. Es gibt
auch psychiatrische Kliniken, die gewisse
Themen ihrer Patienten mit Hypnose behandeln
lassen.
31
Immer mehr Zahnärzte arbeiten mit Hypnose
anstatt mit Narkose, resp. mit Betäubungsmitteln.
Dr. James Esdaile hatte bereits im 19.
Jahrhundert Patienten in eine so tiefe
Trance versetzt, dass er ohne Narkose,
die es damals noch nicht gab, Ambutationen
vornehmen konnte.
Vor nicht allzu langer Zeit hat das Schweizer
Fernsehen einen Patienten begleitet,
der sich mit Hilfe eines Hypnotiseurs, der
ihn in den tiefen Esdaile-Zustand gebracht
hat, ohne Narkose an der Hand
operieren liess. Er verspürte während der
gesamten Operation keinen Schmerz und
konnte gleich nach der Operation aufstehen
und nach Hause gehen.
Hypnose hat keine Nebenwirkungen und
Gefahren. Vor einer Operation mit Narkose
müssen wir auch heute noch ein Formular
unterschreiben, welches uns über
die Gefahren und möglichen Nebenwirkungen
informiert. Bei Hypnose ist das
nicht erforderlich.
Zum Thema Hypnose und Wissenschaft
läuft ein Projekt in Zusammenarbeit mit
der Universität Zürich. Das Kernziel ist die
Etablierung und Akzeptanzförderung der
Hypnose & Hypnosetherapie basierend
auf einer umfassenden Charakterisierung
der zugrundeliegenden Wirkmechanismen.
Wir leben in einer Zeit des Täglichen
Stresses, in welchen Arten
kann mich Hypnose unterstützen?
Die Frage ist, wie gehen wir mit den Alltagssituationen
um. Wo hört der positive
Stress auf und wo fängt der negative
Stress an.
Von klein an werden wir mit vielen Erwartungen
und Forderungen konfrontiert
, wir werden von Geburt an verglichen
und bewertet und hören Sätze wie:
- Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen
- ohne Fleiss, kein Preis
- Dräng Dich nicht vor
- Nimm Dich nicht zu ernst
- Ein Junge weint nicht
- Mädchen dürfen nicht so laut sein
- lobe sie nicht zu viel, sonst glaubt sie
es noch, etc.
Wir Menschen vergleichen und bewerten
uns mit anderen und blockieren uns mit
limitierenden Glaubenssätzen wie z.B.
- Ich werde niemals gut in Mathe
- Andere sind besser als ich
- Andere sind schneller als ich
- Andere sind schöner als ich
- Andere werden immer bevorzugt
Als Kinder sind wir besonders offen und
empfänglich für jegliche Art von Glaubenssätzen
und Emotionen. Und weil der
kritische Faktor erst mit ca. 12 Jahren
vollständig ausgeprägt ist, verankern sich
diese Glaubenssätze und die damit verbundenen
Emotionen ohne grossen Widerstand
in unserem Unterbewusstsein.
Viele Menschen rutschen in ein Burnout
rein, weil sie so pflichtbewusst, so perfektionistisch
sind. Weil sie keine Kontrolle
abgeben wollen und nichts delegieren.
Weil sie sich nicht genügend abgrenzen.
Weil sie nicht Nein sagen können. Weil
Sie sich voll und ganz über ihre Leistung
definieren und um Anerkennung ringen.
Wir haben nie gelernt, dass wir einfach
sein dürfen und dabei genau richtig und
gut genug sind, so wie wir sind.
Mit der Hypnosetherapie kommen wir
an den Urspung und können diese blockierenden,
limitierenden Glaubenssätze
und Emotionen neutralisieren und auflösen
und durch positive Emotionen und
Glaubenssätze erneuern. Wir können am
Selbstbewusstsein, am Selbstwert und
am Selbstvertrauen arbeiten. Wir können
frühere prägende Ereignisse neu erleben
lassen. Es dürfen neue Verknüpfungen
stattfinden. Der Klient lernt sich abzugrenzen
und für sich einzustehen.
Hypnose wirkt aber auch als Kraft- und
Erholungsquelle. Durch die tiefe Entspannung
kann sich der Klient sehr gut
regenerieren und neue Energie tanken.
32
Was passiert mit mir, oder in mir,
während einer Hypnosesitzung?
Es ist wichtig zu verstehen, dass Hypnose
ein zu 100% natürlicher Zustand
ist. Kein Mensch kann in Hypnose gezwungen
werden, sondern es ist immer
ein bewusster Entscheid, die Hypnose
beim Hypnosetherapeuten zuzulassen,
geschehen zu lassen. Sie können sich
Hypnose wie Tagträumen vorstellen.
Sie können im hypnotischen Zustand
denken Sie können hören
Sie können sprechen Sie können lügen
Sie können eine für Sie nicht passende
Suggestion ablehnen
Der hypnotische Zustand ist nicht schlafen,
Sie sind auch nicht ohnmächtig oder
narkotisiert. Sie sind weder willenlos
noch ausgeliefert oder manipulierbar. Sie
bleiben auch nicht in Hypnose stecken
Alle Menschen befinden sich mindestens
zweimal pro Tag im hypnotischen Zustand:
Kurz nach dem aufwachen und
kurz vor dem einschlafen.
Wie kann ich mir den Ablauf einer
Hypnose vorstellen?
Zu Beginn jeder Hypnosesitzung findet
ein ausführliches Gespräch statt. In diesem
wird das Ziel der Hypnosesitzung
definiert und werden alle offenen Fragen
geklärt.
Danach folgt die Führung in die Tiefenentspannung
mit Worten, Atmung, stillen
Momenten. Der Klient liegt oder sitzt dabei
bequem auf einem Sessel oder auf
einer Liege. Ich arbeite zum Teil auch mit
Reiki Energiearbeit, weil sich die Klienten
dabei wunderbar entspannen können.
Sobald der gewünschte Entspannungsbzw.
Trancezustand erreicht ist, kann mit
der Arbeit am zuvor definierten Thema
begonnen werden. Das Unterbewusstsein
ist in diesem Zustand wunderbar
ansprechbar. Der Klient bekommt alles
mit, hört meine Stimme, hört Geräusche,
kann mit mir sprechen, kann sich bewegen,
könnte sogar bei Bedarf zwischendurch
aufstehen, etwas trinken oder zur
Toilette gehen. Es ist von grosser Wichtigkeit,
dass der Klient sich rundum wohl
fühlt.
Während wir am Thema des Klienten
arbeiten, biete ich ihm immer wieder
verschiedene positive Suggestionen an,
welche sein Unterbewusstsein prüfen
und in der Folge annehmen oder ablehnen
kann. Wenn es sich dafür entscheidet,
eine positive Suggestion anzunehmen,
wird diese im Unterbewusstsein
verankert und der Klient ist dadurch in
der Lage, sein Leben in jeder erdenklichen
Art und Weise positiv zu beeinflussen.
Wenn eine Suggestion nicht zusagt,
wird sie keinerlei Wirkung entfalten. Der
Klient kann in der Hypnose zu nichts gezwungen
werden und hat stets die volle
Kontrolle.
Wenn wir mit der Therapiesitzung fertig
sind, werden wir den Trancezustand auflösen
und das Geschehene besprechen.
Wir werden zudem gemeinsam den weiteren
Verlauf der Therapie festlegen. Das
Unterbewusstein hat zu diesem Zeitpunkt
bereits damit begonnen, die angenommenen
Suggestionen für den Klienten
umzusetzen. Die Integrationsphase hat
begonnen.
Veränderungen werden in den nächsten
Tagen im gewohnten Umfeld noch besser
spürbar; sie dürfen bewusst wahrgenommen
werden.
Kann es passieren, dass ich aus
einer „Trance“ nicht mehr aufwache?
Da Sie im hypnotischen Zustand nicht
schlafen, können Sie auch nicht daraus
aufwachen. Aber der hypnotische Zustand
kann jederzeit aufgelöst werden.
Sie können nicht darin stecken bleiben.
Der der Hypnose zugrundeliegende
tranceartige Zustand ist völlig natürlich
und wird von Menschen von klein auf
immer wieder durchlebt. Ob beim vertieften
Spielen eines Kindes mit Klassenkameraden,
bei dem es völlig die Zeit
vergisst; dem monotonen Autofahren auf
der Autobahn, wenn unsere Gedanken
abschweifen und wir plötzlich am Ziel
ankommen, ohne wahrgenommen zu
haben, wie wir dahin gelangt sind; oder
33
GESUNDHEIT
beim Lesen eines guten Buches, bei
dem wir uns völlig der darin enthaltenen
Handlung hingeben und die Realität
für eine Zeit lang ausblenden, noch nie
sind wir in diesem Zustand hängengeblieben
oder hätten uns darüber Sorgen
gemacht, nicht mehr aus diesem Zustand
herauszukommen. Die gleiche Sorglosigkeit
dürfen wir uns in Bezug auf die
Hypnose erlauben.
Ist jeder Mensch hypnotisierbar?
Ja, sofern er das möchte und keine
Angst davor hat.
Kann ich mich nach einer Sitzung
an alles erinnern?
Ja. Sie können sich an alles erinnern,
weil Sie weder schlafen, noch ohnmächtig,
noch narkotisiert sind.
Hatten sie schon Patienten welche
nach einer Hypnosesitzung
totale Veränderungen erlebt oder
gespürt haben?
Ja. Zum Beispiel vom Raucher zum
Nichtraucher oder bei Ängsten, wie
z.B. Höhenangst, Spinnenphobie, Platzangst,
Angst Auto zu fahren... Aber auch
beim Thema Schmerzmanagement oder
Selbstvertrauen. Grundsätzlich gilt, dass
es möglich ist, jedes Thema mit einer
34
einzigen Sitzung in die Veränderung zu
bringen. Manchmal benötigt es dann
aber noch eine Folgesitzung zur Festigung.
Pro Sitzung kann ein Thema bearbeitet
werden. Es ist aber das Ziel, dass
mit diesem Thema zusammenhängende
Subthemen auch gleich aufgelöst werden.
Welches war die interessanteste
Sitzung die Sie bis jetzt hatten?
Ich arbeite sehr gerne mit dem Thema
Selbstfindung, Burnout, Abgrenzung
das sind häufig Frauen, aber auch viele
Männer, die davon betroffen sind. Zudem
arbeite ich sehr gerne mit Jugendlichen
auch hier geht es meistens um Druck,
Blackouts, Selbstliebe, Selbstvertrauen,
Stress, Depression. Dieses Thema liegt
mir sehr am Herzen.
Wie läuft so eine Therapiesitzung
ab? Was ist dazu nötig?
Beschreibung der Therapiesitzung siehe
weiter oben. Es ist nötig, dass der Kunde
die Veränderung wirklich wünscht.
Der Kunde muss den Wunsch haben,
Hypnosetherapie in Anspruch nehmen
zu wollen.
Miriam Frey
dpli. Hypnosetherapeutin OMNI,
NGH
Parafigura
Miriam Frey
Bleicherweg 68
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Tel. +41 79 479 22 32
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www.parafigura.com
Entspannung durch Pilates
Entspannung ist für jeden Unternehmer der A und O in seiner
Businesswelt.
Eine zentrale Möglichkeit besteht mit Pilates.
Wir haben mit Frau Eggimann von Pilates Zürich gesprochen.
Frau Eggimann, für wen ist Pilates gedacht? Gibt es
eine Zielgruppe und eine Altersgruppe?
Pilates ist für jede und jeden geeignet und spricht Personen
jeden Alters und mit unterschiedlicher körperlicher Voraussetzung
an. Die individuelle Anatomie, die Möglichkeiten und
Grenzen eines jeden werden bei der Pilates Methode respektiert.
Ich hole etwas aus, damit Sie sich ein besseres Bild
machen können:
Während des 1. Weltkriegs unterrichtete Joseph Pilates in einem
Internierungslager junge Männer im Boxen, entwickelte
seine ersten eigenen Gymnastikübungen und testete sie mit
seinen Mitgefangenen aus. Dabei entstanden auch seine ersten
Ideen für Kräftigungsgeräte, auf denen er Verletzte behandelte.
Nach Ende seiner Gefangenschaft wanderte er nach Amerika
aus und gründete in New York sein erstes Studio. Von Boxer
über Musiker bis hin zu Schauspieler:innen, Schriftsteller und
besonders Tänzer:innen vom Broadway, die ihre Verletzungen
schnell und ohne Operation in den Griff bekommen wollten,
schätzten sein Training. Heute kennen die meisten das Training
in der Gruppe auf der Matte, Herzstück der Methode sind jedoch
nach wie vor seine Geräte, die sowohl in der Gruppe als
auch in Personal Trainings eingesetzt werden.
Die Pilates Methode ist facettenreich und kann vielseitig eingesetzt
werden, zum Auspowern, zum Vorbeugen, zum Unterstützen
anderer Sportarten, als Ausgleich zum Alltag und zum Entspannen,
wobei die Pilates Atmung eine wichtige Rolle spielt.
In meinen Studios wenden wir die Pilates Methode zudem immer
gezielter in der Schwangerschaft und Rückbildung. Wir
sind gerade daran, eine spezifische Website, auf der wir unser
gesamtes und ganzheitliches zu Schwangerschaft, Geburtsvorbereitung,
Rückbildung und Therapie abbilden, aufzubauen.
Was sind die Hintergründe, dass Sie Pilates als Geschäftsmodell
gewählt haben?
Der Mensch als Ganzes, mit Körper, Geist und Seele hat mich
schon immer fasziniert. Ich startete meine Reise bereits früh
als Medizinlaborantin und bildete mich dann zur Massagetherapeutin
und Bewegungslehrerin weiter. Dabei lernte ich auch
die Methode von Joseph Pilates kennen, die zunächst Contrology
hiess und erst nach seinem Tod zu «Pilates» umbenannt
wurde. Pilates war seiner Zeit voraus: In seinen zwei Büchern:
«Your Health» und «Return to Life through Contrology» schrieb
36
GESUNDHEIT
er bereits in den 1930er-Jahren über Work-Life-Balance, Ernährung
und Entspannung und wie wichtig bewusste Atmung
und Bewegung sind. Sei Methode begeisterte mich vom ersten
Augenblick an. Sie am eigenen Körper zu spüren und zu sehen,
welchen Effekt sie bei Kundinnen und Kunden hat, fasziniert
mich bis heute.
Es kam, wie es kommen musste: 2004, mit 24, gründete ich
«Pilates Bern», um mich vollkommen der Pilates Methode zu
widmen und habe darin Beruf und Berufung gefunden. Was vor
17 Jahren mit einer Kundin begann, ist heute auf drei Studios
in Bern und Zürich, einem ONLINE LIVE und ON DEMAND
Pilates & Yoga Studio, einer Aus- & Weiterbildungsstätte (z.
B. EMBRACE Pre- & Postanatal), einem abwechslungsreichen
Angebot an Retreats sowie einem kompetenten und motivierten
Team von rund 30 Trainer:innen angewachsen. 2010 folgte die
Eröffnung von «Pilates Zürich».
Ein zentrales Thema in dieser Ausgabe ist das Thema
Entspannung. Gibt es einen Zusammenhang von
Pilates und Entspannung?
Oh ja, den gibt es definitiv: Wir integrieren bewusste Entspannung
unter anderem durch das Prinzip «Lockerheit & Entspannung»
(nach Pilates Bodymotion) wirklich in jedes unserer
Trainings. Auf die Muskulatur bezogen versuchen wir, nur die
Muskeln anzusteuern, die für das Ausführen einer Übung benötigen
werden und alle anderen entspannt zu lassen. Durch
das Prinzip der «Atmung» bringen wir Ruhe und Entspannung
in den Geist. In einigen unserer Trainings, wie z. B. «Wake-up
Pilates» oder «Pilates Relax», erhält Entspannung noch mehr
Raum und Zeit. Diese Trainings ergänzen wir mit Entspannungstechniken
wie Körperreisen, Fantasiereisen, Elementen
aus dem Yin Yoga, Meditationen oder Atemübungen.
Ist das noch Pilates?
Ganz klar ja. Für seine Methode hat sich Joseph Pilates nämlich
von den unterschiedlichsten Sportarten und Therapien inspirieren
lassen und so ist auch ein Zusammenhang zwischen
Pilates und Entspannung nicht von der Hand zu weisen. Was
gibt es Schöneres als sich nach einem Pilates Training auf
körperlicher Ebene so richtig gut durchbewegt und auf geistiger
Ebene so frei und entspannt zu fühlen.
In Unternehmen wie Victorinox ist der Personalsport
sehr wichtig. Jeden Tag gibt es dort ein 15-minütiges
Sportangebot. Dies ist ein klassisches Beispiel.
Bieten Sie auch solche Unternehmenspakete an?
Ja, wir bieten «Pilates für Unternehmen» an und stimmen uns
dabei jeweils eng mit diesen ab: Unser massgeschneidertes
Angebot führen wir für die Mitarbeitenden dann – je nach Paket
– vor Ort im Unternehmen, ONLINE LIVE, ON DEMAND oder an
einem unserer Standorte in Bern und/oder Zürich durch.
Eine lateinische Redewendung besagt: «Mens sana in corpore
sano», «ein gesunder Geist in einem gesunden Körper».
Kann das ein Leitsatz für Pilates sein?
Ja, das ist ein sehr stimmiger Leitsatz für Pilates, zumal es Zitate
von Joseph Pilates gibt, die sich sehr daran orientieren wie «Es
ist der Geist, der den Körper formt» oder «Pilates ist die komplette
Koordination von Körper, Geist und Seele».
Wir Leben in der Zeit von Covid-19 und damit zusammenhängend
speziellen Covid-19-Regeln. Wie
wird das bei euch umgesetzt?
37
GESUNDHEIT
In unseren Gruppentrainings gilt klar die Zertifikatspflicht, da
diese Trainings frei buchbar sind. Als Alternative bieten wir seit
Beginn der Pandemie ONLINE LIVE (meist in hybrider Form)
und ON DEMAND Trainings an. Für Personal Trainings und
Therapie gilt keine Zertifikatspflicht. Obwohl wir offiziell kein
Schutzkonzept mehr benötigen würden, haben wir unser eigenes,
an das wir uns jederzeit halten.
Letzte Frage: Wie sehen Sie als Geschäftsfrau die
Zukunft Ihres Unternehmens?
Mein Team und ich entwickeln uns und damit auch Pilates Bern
& Pilates Zürich stetig weiter. Die Pandemie war und ist auch für
uns nicht einfach, doch wir haben vom ersten Tag an versucht,
das Beste daraus zu machen, haben gelernt (noch) flexibler
zu sein und vor allem haben wir neue Ideen (oder Ideen, die
bereits lange in unseren Köpfen herumschwirrten) in die Tat
umgesetzt. Dazu zählen wie bereits erwähnt unser ONLINE LIVE
Pilates & Yoga Studio und unsere ON DEMAND Plattform. Darüber
hinaus bieten wir all unsere Aus- & Weiterbildungen in
hybrider Form an. Unser «Einzugsgebiet» hat sich durch den
digitalen Schub stark vergrössert, neu haben wir Kundinnen
und Kunden aus nah und fern, aus dem In- und Ausland. Das
finde ich sehr spannend und vor allem sehe ich darin noch viel
Potenzial. Aber auch vor Ort in unseren Studios sind wir laufend
daran, unser Angebot weiterzuentwickeln.
Pilates Zürich GmbH wurde im November 2010
von Beatrice Eggimann nach dem selben Konzept
wie Pilates Bern GmbH gegründet. Beide
Unternehmen bieten Trainings sowie Aus- und
Weiterbildungen nach der Pilates Methode in
unterschiedlichen Ausprägungen und für verschiedenste
Zielgruppen an. Pilates Zürich GmbH
und Pilates Bern GmbH betreiben drei Standorte
und beschäftigen aktuell rund 30 Trainerinnen
und Trainer sowie administratives Personal.
38
Digitale Sicherheit
für Ihr Unternehmen
o Awareness Trainings
o Endpoint-Security-Lösungen
o IT-Security-Consulting
gdata.ch
39
GESUNDHEIT
Laufen als Entspannung
Alexander Scherz, Dipl. Sportpsychologe FSP und Coach, ist Partner bei Kopfsache Sport. Die Firma
ist darauf spezialisiert mit Athleten und Teams ein massgeschneidertes mentales Trainingsprogramm
zu erarbeiten und umzusetzen. Als vielseitiger Sportler setzt er seine umfangreichen sportartspezifischen
Erfahrungen bei seiner sportpsychologischen Tätigkeit ein. Seine langjährigen Wettkampferfahrungen
werden durch Aus- und Weiterbildungen in den Bereichen Sport-Mentaltrainer, Leistungsanalyse
und Trainingsplanung ergänzt. Er pflegt eine besondere Vorliebe für lange und nicht
ganz alltägliche Rennen: Badwater Ultramarathon (USA), Spartathlon (GR), Leadville Trail 100
(USA), Marathon des Sables (MAR), Comrades Marathon (ZAF), Biel 100 (CH), Inferno Triathlon
(CH) und Ironman Hawaii (USA). Mehr Informationen unter: www.kopfsachesport.ch
Warum laufen oder joggen?
Wenn Sie regelmässig laufen, schlägt
sich das nicht nur auf Ihr Gewicht nieder.
Hier sind 7 Gründe, sofort in die Gänge
zu kommen:
1. Gehirn: Joggen regt Durchblutung
und Sauerstoffversorgung an, das fördert
Kreativität, Konzentration und Lernfähigkeit.
2. Lunge: Das Atemvolumen steigt um
bis zu 200 Prozent. Mit jedem Atemzug
gelangt somit mehr Sauerstoff ins Blut.
3. Herz: Puls und Blutdruck sinken, weil
das Zentralorgan des Körpers ökonomischer
arbeitet. Das Infarktrisiko halbiert
sich.
4. Kreislauf: Neue Kapillaren bilden sich,
der Nährstofftransport wird verbessert.
Das Blut wird flüssiger, reinigt die Gefässe.
5. Muskeln: Dickere Fasern beugen
Gelenkschmerzen vor und verbrennen
dauerhaft überschüssiges Fett sogar im
Schlaf.
6. Knochen: Deren Dichte nimmt zu, der
passive Bewegungsapparat wird so stabilisiert.
Das wirkt Osteoporose entgegen.
7. Stimmung: Beim Laufen werden die
Glückshormone Endorphin und Serotonin
ausgeschüttet. Sie reduzieren Stress, wirken
schmerzhemmend und machen uns
glücklich. So lassen sich Depressionen
und Angstzustände durch eine Erhöhung
des Serotoninspiegels lindern und
am einfachsten erreicht man das durch
Laufen.
40
GESUNDHEIT
Kann ich einfach so starten?
Wenn Sie ein blutiger Laufanfänger sind, beginnen Sie mit einem
Walking-Programm, dann erst steigern Sie auf das abwechselnde
Gehen und Laufen. Beginnen Sie immer in ganz
langsamem Tempo und steigern Sie sich erst nach 5 Minuten
aufs vorgenommene Tempo. Sie haben Ihr optimales Lauftempo
gefunden, wenn Sie sich dabei problemlos unterhalten
können oder könnten. Das wichtigste Prinzip eines effektiven
Lauftrainings ist Kontinuität. Darum sollten Sie keine Woche mit
dem Training aussetzen.
Welche Schuhe brauche ich?
Seit 30 Jahren läuft man auf hervorragender Technik. Und viele
neue Raffinessen fallen unter die Rubrik Werbestrategie. Sie
können also ruhig auch ein preisgünstiges Auslaufmodell wählen.
Wichtig ist nur: Besorgen Sie Ihre Laufschuhe nicht im
Supermarkt oder Internet, sondern nur in einem Fachgeschäft
mit High-Tech-Ausrüstung: einem Laufband mit Videokontrolle
und einem Verkäufer, der sich Zeit nimmt für eine Beratung.
Denn jeder Mensch hat unterschiedliche Laufgewohnheiten
- Asphalt, Waldwege oder beides. Darauf muss der Schuh
Rücksicht nehmen. Bringen Sie Ihre alten Schuhe ins Sportgeschäft
mit, daraus kann ein guter Fachverkäufer viel über Ihre
Fussstellung lesen. Wenn Sie Probleme mit den Füssen haben,
dann lassen Sie sich vom Sport-Orthopäden eine massgeschneiderte
Einlage herstellen, die den Fuss besser stützt als
die Schaumstoffeinlagen vom Hersteller. Kaufen Sie Ihre Schuhe
erst am späten Nachmittag, denn im Laufe des Tages werden
die Füsse grösser. Tragen Sie bei der Anprobe Socken,
die Sie auch beim Laufen tragen. Sie können einen Unterschied
von einer halben Schuhgrösse ausmachen. Als fortgeschrittener
Läufer sollten Sie pro Lauftag in der Woche ein Paar Laufschuhe
besitzen. Wer zwei- bis dreimal pro Woche läuft, der
sollte also zwei bis drei Paar Laufschuhe benutzen, wer öfter
läuft, entsprechend mehr.
Was ziehe ich an?
Die Kleidung muss den Läufer schützen vor Hitze und vor
Kälte. Also muss sie funktionieren. Die ausgeklügelten Kunstfasern
in der modernen Sportswear sind nicht nur quietschfarbene
Modegags, sondern haben Ihre Vorteile. Die Mikrofasern
schmiegen sich ultraleicht an den Körper, bilden Tausende von
winzigen Luftkammern und dämmen gegen Kälte und Hitze.
Sie fühlen sich mit solcher Kleidung bei Wind und Wetter wohl.
Und das ist ganz besonders wichtig, gerade wenn es draussen
so richtig ungemütlich ist und Sie eigentlich gar keine Lust
haben rauszugehen, geschweige denn, Ihren täglichen Lauf zu
machen.
Muss ich mich dehnen?
Es wird viel über das Dehnen philosophiert. Nach den neuesten
wissenschaftlichen Untersuchungen ist mittlerweile sicher, dass
nicht sicher ist, ob das Dehnen einen Zweck erfüllt. Zweck hinsichtlich
des positiven bzw. leistungssteigernden Effekts beim
Laufen. Sicher ist ebenfalls, dass ein (vor allem) intensives
Dehnen vor dem Laufen eher kontraproduktiv ist. Auch nach
intensivem Training ist ein ausgiebiges Dehnen nicht ratsam.
Wenn man bislang keinerlei negative oder sogar vermeintlich
positive Erfahrungen mit dem Dehnen vorher gemacht hat, soll
man dies ruhig weiterhin machen. Dehnen sollte erst nach dem
Training und dem erfolgten Auslaufen stattfinden. Nun ergibt es
Sinn, durch gezielte Übungen die Beweglichkeit zu erhalten und
den Regenerationseffekt durch gezielte Beweglichkeitsübungen
aktiv zu unterstützen.
Wie oft soll ich trainieren?
Wollen Sie gezielt Trainingsfortschritte erreichen, sollten Sie
möglichst zwei bis dreimal pro Woche trainieren. Unabhängig
von allen Formeln und Tests zur Ermittlung der individuellen
Herzfrequenz sagt Ihnen vor allem Ihr Körpergefühl, wann Sie
41
GESUNDHEIT
sich richtig belasten. Sie sind im „grünen Bereich“, wenn Sie
sich noch prima unterhalten können und Ihre Atmung nicht
hastig oder unangenehm spürbar wird.
Wollen Sie dennoch Ihr Training mittels Herzfrequenz steuern,
ist es wichtig, dass Sie Ihren optimalen Trainingspuls ermitteln.
Der Pulsschlag verrät Ihnen, wann es genug ist, genug für den
Trainingserfolg, genug aber auch zum Schutz vor Überlastung.
Für eine genaue Bestimmung des Belastungspulses sind Pulsmess-Uhren
mit Brustgurt zu empfehlen.
Lohnt es sich, ein Tagebuch zu führen?
Ja. In ein Trainingstagebuch tragen Sie die Werte ein, die für
Sie persönlich wichtig sind, nennen wir sie Biofaktoren. Das
können sein: Gewicht, Ruhepuls, Schlafqualität, Zufriedenheit,
aber auch die Motivation zum Trainieren. Anhand der Biofaktoren
können Sie Ihren persönlichen Trainingserfolg kontrollieren.
Das gilt übrigens für jedes Training - sei es Joggen, Walken,
Schwimmen oder Radfahren: Sie können feststellen, ob Sie
sich glücklicher fühlen, schlanker werden, ob der Ruhepuls
sinkt, ob Sie Fitness und Zufriedenheit tanken, ob Sie in ein
neues Leben hineinlaufen, schwimmen oder radeln.
Alexander Scherz, Dipl. Sportpsychologe
FSP und Coach, ist Partner
bei Kopfsache Sport. Die Firma
ist darauf spezialisiert mit Athleten
und Teams ein massgeschneidertes
mentales Trainingsprogramm
zu erarbeiten und umzusetzen.
42
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GESUNDHEIT
Entspannung ist so alt wie die Menschheit. In unserem heutigen
Interview sprechen wir mit Frau Beate-Christin Hastedt, Besitzerin
von Namaste Yoga Baden in Baden.
Was ist Yoga und wie sind Sie darauf gekommen,
sich mit Yoga auseinanderzusetzen und sich in die
Richtung auszubilden?
Der Yoga ist eine Jahrtausende Jahre alte Entspannungstechnik.
Ursprünglich ging es um reine Meditation. Die ausgeprägten
körperlichen Übungen sind erst später dazugekommen, um
Kraft und Geschmeidigkeit für die Meditationen zu haben.
Ich selbst praktiziere seit 2007 Yoga. Ich hatte damals als Ausgleich
zu meiner Manager-Tätigkeit nach Kräftigung für meinen
Rücken und nach einer Entspannungstechnik gesucht.
Um einfach öfter, bewusster und sicherer mit mehr Wissen
üben zu können, habe ich eine Yogalehrer Ausbildung gestartet.
In dieser Ausbildung zur zertifizierten Yogalehrerin habe ich
mehr als 500 Stunden plus unzählige eigene Trainingseinheiten
durchlaufen.
Als erfahrene Trainerin und Workshop-Moderatorin und langjährige
Führungskraft habe ich heute meine eigene Yogaschule
in der Altstadt von Baden direkt an der Limmat mit derzeit unterschiedlichen
Klassen und zusätzlichen Angeboten für Firmen.
Als ich mich über Yoga informiert habe, ist mir ein
wichtiger Satz aufgefallen, welcher lautet „bring deinen
Körper mit deinem Geist in Einklang“, wie kann
ich mir das vorstellen?
Im Yoga geht es um Ruhe im Geist. Mir hat immer sehr das
Bild vom wilden Äffchen für unseren Geist gefallen, das von Ast
zu Ast hüpft und besonders gerne an das Gestern, das Morgen
oder die innere To Do Liste denkt. Und dabei sind wir meist
nicht da, wo wir eigentlich sein sollten- im Hier und Jetzt. Wir
können unsere Gedanken aber steuern, indem wir uns z.B. auf
den Atem fokussieren oder die körperlichen Übungen (Asanas)
zur Konzentration der Gedanken nutzen. So steuern wir mit der
Wahrnehmung auf die Vorgänge in unserem Körper unsere
Gedankenströme, unser Denken.
In dieser Ausgabe behandeln wir den Alltagsstress in
der Arbeitswelt, inwiefern kann da Yoga einen Ausgleich
schaffen?
Die Fähigkeit zu fokussieren, lässt uns produktiver arbeiten,
weil wir nicht versuchen, 1000 Dinge gleichzeitig zu tun. Eine
bewusste Atmung hilft der Stressreduktion und der allgemeinen
Gesundheit.
Neben unzähligen anderen Studien zu den Vorteilen von Yoga
ist es auch erwiesen, dass bei 80% der Teilnehmenden einer
Studie zu Nackenschmerzen 1x pro Woche Yoga einen deutlichen
Verzicht auf Schmerzmittel ermöglichte. Und auch Blutdruck-Patienten
können ihre Werte derart normalisieren, dass
Medikamente reduziert werden konnten.
*https://www.geo.de/magazine/geo-magazin/903-rtkl-alternative-medizin-wie-und-warum-wirkt-yoga-das-sagt-diewissenschaft
Seit der Covid 19 Pandemie ist der Alltagsstress immer
mehr gestiegen, ist somit auch das Interesse an
Yoga gestiegen?
In vielen Fällen hat sich durch Homeoffice und/oder Kinderbetreuung
der Arbeitsalltag mit dem privaten Leben sehr durchmischt,
was zu einer erhöhten Belastung führte und noch führt.
Und gerade hier kann Yoga mit Gedankenfokussierung und
Selbstwirksamkeit einen guten Stopp-Punkt setzen. Yoga als
Sport kommt zudem ohne Sportgeräte aus, was die Notwen-
44
digkeit und Möglichkeit, vermehrt in den eigenen Räumen Sport
zu treiben, vereinfacht.
Welche Art Menschen kommen zu Ihnen?
Es gibt nicht DEN Yogi. Ich habe von jung bis alt, von Business
bis Hausfrau- und Mann, von sportlich bis eingerostet, von sehr
gelenkig bis recht steif ein sehr breites Spektrum. Das Schöne
am Yoga ist, dass es nicht um Höher, Schneller oder Weiter
geht. Ich leite detailliert an und gebe immer Alternativen im
Schwierigkeitsgrad. So geht jeder Schüler in seiner Ausführung
so weit wie er das möchte, daher passt es einfach für jeden.
Um das Arbeitsklima zu verbessern und um die Produktivität
zu steigern setzen viele Unternehmen auch
Feng Shui ein, wie sieht dies mit Yoga aus?
Im Rahmen der Gesunderhaltung und Verantwortung für Mitarbeitende
sind Themen wie Resilienz, Achtsamkeit und Yoga
heute relevanter denn je.
Und es gibt viele einfache Möglichkeiten, wie Unternehmen
interessierte Mitarbeitende unterstützen können:
zur deutlichen körperlichen Anstrengung, passend zur jeweiligen
Situation und Tageszeit.
3. Yoga geht für jeden: Von Kinderyoga über Schwangerschaftsyoga,
Männeryoga, Seniorenyoga ist für jeden und jede
etwas dabei.
4. Yoga ist gut für die Gesundheit: Unzählige Studien haben die
Vorteile bewiesen.
5. Yoga verbessert die Konzentrationsfähigkeit: Auch hier gibt
es zahlreiche Studien.
Yoga passt für jeden und jede und jederzeit und hilft nachweislich
der Entspannung und geistigen und körperlichen Gesunderhaltung.
Mehr und Mehr Firmen nutzen die Vorteile von
Kursen für Yoga und Achtsamkeit für Ihre Mitarbeiterschaft und
diese danken es ihnen. Und bei privatem Interesse bieten die
meisten Yoga Studios Probelektionen an, die man völlig unverbindlich
besuchen kann.
• Ein 15-minütiger Meditationstreff 1x Woche
• Das Schulen von simplen, effektiven Entspannungsmöglichkeiten
wie Ein- und Ausatmen, bewusstes Gehen, bewusstes
Essen, bewusstes Zuhören usw.
• Ein morgendliches, ruhiges 20 Minuten Yoga Programm, das
alle wichtigen Muskelgruppen bewegt und Verspannungen
vorbeugt.
Letzte Frage: Welche fünf Punkte sprechen für den
Einsatz von Yoga?
Beate-Christin Hastedt
Yogalehrerin und Coach
Namaste Yoga Baden
Kronengasse 20F
5400 Baden
www.namaste-yoga-baden.ch
1. Yoga geht überall: 1.2 m2 Bodenfläche reichen völlig und es
gibt sehr leichte faltbare Yogamatten.
2. Yoga geht jederzeit: Das Spektrum reicht von Meditation bis
45
GESUNDHEIT
Yoga als Ausgleich im Alltagsstress
Yoga ist für die körperliche und psychische Gesundheit ein wichtiges Thema. Warum?
im Interview mit Frau Naomi King erfahren wir mehr dazu.
Was ist Yoga, und wie sind Sie
darauf gekommen, sich mit Yoga
auseinanderzusetzen und sich
in diese Richtung auszubilden?
Yoga ist in seiner ursprünglichen Form
eine Lebensphilosophie und basiert auf
einer inneren Geisteshaltung, die alle Aspekte
des Lebens einbezieht. Die facettenreichen
Erfahrungen und Erlebnisse
dienen grundsätzlich der Weiterentwicklung
des eigenen Bewusstseins und einzigartigen
Potenzials. Sich selbst und den
Mitmenschen bewusster wahrzunehmen,
wird mit dem Grundpfeiler des Achtsamkeitstrainings
im Yoga geübt.
Die ganzheitliche Gesundheit zu fördern
und das Leben als eine Werkstatt des
Lernens und der Weiterentwicklung zu
betrachten, haben mich vor über dreissig
Jahren bewogen, mich intensiver mit der
Yogaphilosophie zu beschäftigen. Parallel
dazu habe ich mich als Yogalehrerin in
der tibetischen und indischen Tradition
ausbilden lassen. Denn ein innerlich zufriedener
und gesunder Mensch ist ein
glücklicher Mensch.
Als ich mich über Yoga informiert
habe, ist mir ein wichtiger Satz
aufgefallen: «Bring deinen Körper
mit deinem Geist in Einklang» –
wie kann ich mir das vorstellen?
Der traditionelle Yoga strebt immer das
äussere und innere Gleichgewicht auf
allen Ebenen an. Körper und Geist in
Einklang führen bedeutet, Disharmonien
in allen Bereichen auszubalancieren und
zu harmonisieren, um Unausgeglichenheiten,
Beschwerden und Erkrankungen
präventiv entgegenzuwirken. Die ganzheitliche
Gesundheit ist ein Zustand des
vollkommenen physischen und mentalen
Wohlbefindens.
In dieser Ausgabe behandeln wir
den Alltagsstress in der Arbeitswelt.
Inwiefern kann da Yoga einen
Ausgleich schaffen?
Die meditativen Methoden des Yoga und
der Achtsamkeit führen zu mehr innerer
Ruhe, Gelassenheit und Entspannung.
Die Fähigkeiten, ruhig, gelassen
und innerlich entspannt zu sein, lassen
im Alltag mehr Flexibilität und Offenheit
zu. Spannung und Entspannung sind
zwei Gegensätze, die in einem gesunden
Verhältnis zueinanderstehen sollten. Der
heutige hektische Alltag und die Arbeitswelt
sind vorwiegend im Bereich der
Spannung angesiedelt. Leistungsfähigkeit
und Entspannung sind jedoch keine gegensätzlichen
Aspekte, sondern bedingen
einander, um auf einer körperlichen
und mentalen Ebene langfristig belastbar
zu sein, ohne Raubbau an sich selbst zu
betreiben.
Seit der Covid-19-Pandemie ist
der Alltagsstress immer mehr gestiegen,
ist somit auch das Interesse
an Yoga gestiegen?
In den letzten Jahren ist das Interesse
an Yoga zunehmend und kontinuierlich
gewachsen. Aber während der Covid-
19-Pandemie haben massnahmenbedingte
Einschränkungen tendenziell
dazu geführt, dass sich die Menschen
erschwerter mit gesundheitsfördernden
Methoden wie Yoga beständig um ihre
Gesundheit kümmern können. Der Besuch
von Yogalektionen war während
langer Zeit im Präsenzunterricht gar nicht
möglich, und der Online-Yoga kann den
Präsenzunterricht nicht in allen Bereichen
ersetzen.
Die weltweite Pandemie verbreitet vermehrt
Ängste, Verunsicherung und
Sorgen, was vor allem die psychische
Gesundheit negativ beeinflussen kann.
Genau in schwierigen und unsicheren
Zeiten ist es jedoch umso wichtiger, an
einer ganzheitlichen Gesundheit, psychisch
und körperlich, arbeiten und genügend
Zeit und Bemühungen investieren
zu können.
Welche Menschen kommen zu
Ihnen und was für Erwartungen
bringen Sie mit?
In den Yogaunterricht kommen Menschen,
die sich selber weiterentwickeln
wollen, die nach neuen Zielen in ihrem
Leben suchen, die sich schwierigen Lebenssituationen
stellen müssen oder ihre
körperliche und psychische Gesundheit
fördern möchten. Auch Menschen,
die im Leben nicht nur Spannung, sondern
auch Entspannung suchen, von
der vielbeschäftigten Hausfrau, dem gestressten
Senior, dem Kind mit Konzentrationsschwierigkeiten
bis zum dauernd
überlasteten und leistungsorientierten
Unternehmer. Yoga ist mit seinen vielschichtigen
Stilrichtungen für alle, ob jung
oder alt, geeignet.
46
GESUNDHEIT
Um das Arbeitsklima zu verbessern
und um die Produktivität zu
steigern, setzen viele Unternehmen
auf Feng-Shui, wie sieht dies
mit Yoga aus?
Eine äussere Harmonie zu schaffen, ist
eine positive und gewinnbringende Entwicklung,
dabei ist wichtig, zu erkennen,
dass eine ganzheitliche Harmonie von
innen nach aussen wächst und somit alle
Bereiche umfassend anspricht.
Schade, dass bisher vermehrt nur moderne
und trendy Unternehmen auf Angebote
wie Yoga, Meditation und Achtsamkeit
für ihre Mitarbeiter setzen. Dabei
wäre es für alle Unternehmen von Interesse,
ein Angebot im Bereich von Yoga
und Achtsamkeit zu schaffen, um die
Leistungsfähigkeit, Produktivität und Zufriedenheit
ihrer Mitarbeiter zu begünstigen.
Damit könnten die Unternehmen
einen vielversprechenden Beitrag an die
Förderung der ganzheitlichen Gesundheit
ihrer Mitarbeiter leisten und die allgemeine
Zufriedenheit nachhaltig steigern.
Letzte Frage: Welche fünf Punkte
sprechen für den Einsatz von
Yoga?
Der Einsatz von Yoga in Unternehmen ist
lohnenswert, denn an erster Stelle steht
die Gesundheitsförderung von Körper
und Geist durch die Fähigkeit, sich im
richtigen Augenblick vollkommen entspannen
zu können. Gesunde Mitarbeiter
sind sehr viel leistungsfähiger, produktiver
und belastbarer als ausgelaugte und
erschöpfte. Motivierte und zufriedene
Mitarbeiter nutzen ihr Potenzial, um auch
herausfordernde Aufgaben und Jobs
selbstbewusster zu managen und zielorientierter
umzusetzen. Die ganzheitliche
Yogapraxis schult über den meditativen
Aspekt der Achtsamkeit die Ausdauer,
die Konzentrationsfähigkeit und die mentale
Kraft. Eine stabile mentale Ausrichtung
stärkt eine fokussierte positive Haltung,
die sich gewinnbringend auf das
gesamte Team und die Geschäftspartner
auswirken kann.
Verstehen wir Yoga nicht nur als Körpertraining,
sondern als ein ganzheitliches
System, bietet das Training eine breite
und vielversprechende Palette an Entwicklungspotenzial
an. Neue Ideen eröffnen
neue spannende Bereiche und
Märkte, um das Unternehmen entspannt
in eine zukunftsorientierte Richtung zu
führen.
Naomi King
dipl. Yogalehrerin YCH/EYU
Lu Selva
Hauptstrasse 45
5070 Frick
www.luselva.ch
47
Osteopathie ist eine zeitgemässe Medizin, die den Menschen
ganzheitlich erfasst. In unserem heutigen Interview sprechen wir
mit Frau Faietti, Leiterin von Point of Balance.
Was ist Osteopathie und wie sind
Sie zu diesem Beruf gekommen?
Osteopathie ist eine eigenständige, ganzheitliche
Form der Medizin, in der Diagnostik
und Behandlung von funktionellen
Störungen mit den Händen erfolgen. Sie
wurde vor über 140 Jahren vom amerikanischen
Arzt Andrew Taylor Still entwickelt.
In der Osteopathie wird der Körper
als zusammenhängende Einheit betrachtet:
Bewegungsapparat, innere Orange
und das Nervensystem funktionieren in
Eintracht. Eine Fehlfunktion des einen
Systems, kann Beschwerden in den
anderen Bereichen auslösen. Osteopathie
geht dabei den Ursachen von Beschwerden
auf den Grund und behandelt
den Menschen in seiner Gesamtheit.
Schnell nach meiner Ausbildung zur
Physiotherapeutin habe ich bemerkt,
dass mir diese Form der Therapie nicht
ausreicht. Ich habe nach einer Weiterbildung
gesucht, die ein ganzheitliches
Konzept darstellt und bin so auf die Osteopathie
gestossen.
Heute ist mein Beruf nicht nur eine Arbeit
der ich nachgehe, sondern ein wesentlicher
Teil meines Lebens, der mich erfüllt.
Welche Menschen kommen zu
Ihnen?
In meiner Praxis begegnen mir Menschen
aller Altersgruppen, d.h. vom Säugling
bis zum betagten Mensch. Osteopathie
ist für Menschen aller Altersstufen und
Konstitutionen geeignet.
Welche Symptome behandeln sie
am meisten?
Ich würde sagen, dass Rückenschmerzen
jeglicher Art, generell Schmerzen am
Bewegungsapparat, Sportverletzungen,
Verdauungsbeschwerden, aber auch
Schwindel, Tinnitus und Kopfschmerzen
die häufigsten Symptome sind, die Patientinnen
und Patienten zu mir führen.
Sie sehen also, von der Studentin mit
Rückenproblemen bis zum Manager mit
Schwindelanfällen behandle ich sehr unterschiedliche
Menschen mit verschiedenen
Krankheitsbilder.
Menschen leiden unter anderem
an psychologischem Stress, der
auch Auswirkungen auf den Körper
hat. Inwiefern kann mich die
Osteopathie unterstützen?
Bei Stress werden Nervenbotenstoffen
freigesetzt (Adrenalin, Noradrenalin,
Kortisol usw.), die den Herzschlag,
den Blutdruck sowie den Blutzuckerspiegel
erhöhen und die Konzentration
von Magensäure steigen lassen. Gehirn
und Muskeln werden verstärkt mit
Blut und Sauerstoff versorgt, der Körper
ist energiegeladen. Hält dieser Zustand
länger an, steigt der Blutzuckerspiegel
weiter und das Blut übersäuert. Bleibt
die Konzentration der Stresshormone
über längere Zeit hoch, schwächt dies
auf die Dauer sowohl die hormonproduzierenden
Organe und fördert entzündliche
Prozesse im Körper, was wiederum
Schmerzen verursachen kann. Extrem
langer Stress schwächt den Körper und
sein Immunsystem.
Die Osteopathie versucht das Gleichgewicht
(Homöostase) im Körper wieder
herzustellen und wirkt ausgleichend
auf vegetative Prozesse, dies wiederum
reguliert die hormonelle Situation, die
Durchblutung wird besser, die Verdauung
kann sich wieder normalisieren und
die Schlafqualität wird besser.
Jeder Mensch reagiert anders auf Stress
und entwickelt andere Symptome, somit
ist die Behandlung individuell und es
gilt eine persönliche Strategie zu entwickeln
um mehr Resilienz zu erlangen und
Stress abzubauen.
Ein Effekt der Osteopathie ist die
Selbstheilung. Wie muss ich mir
dies vorstellen?
Ich denke, jede Heilung ist immer und
grundsätzlich Selbstheilung.
In der Osteopathie gehen wir davon
aus, dass wenn der Körper in seinem
Gleichgewicht (Homöostase) ist, dass er
normal funktionieren kann. Einfach gesagt,
wenn arterielles Blut zu einer Zelle
fliessen kann mit den nötigen Nährstoffen
und Sauerstoff, wenn venöses Blut
abfliessen kann und wenn die Nervenversorgung
gewährleistet ist, sollte sie
normal funktionieren können.
Mit der fachlichen Kompetenz und der
Behandlung kann die Osteopathin/ der
Osteopath Bedingungen schaffen, unter
denen die Selbstheilungskräfte des Patienten/
der Patientin optimal wirksam
werden und den Prozess unterstützen,
auf körperlicher und mentaler Ebene.
Dazu bedarf es einer persönlichen Beziehung,
die von gegenseitigem Vertrauen
geprägt ist.
Wie läuft so eine Therapiesitzung
ab? Was ist dazu nötig?
In der Erstbehandlung folgt ein ausführliches
Gespräch über den Grund der
Konsultation. Dieses Anamnese-Gespräch
umfasst auch die Vorgeschichte
der Krankheit oder der Symptome.
Dabei können Dinge eine Rolle spielen,
die auf den ersten Blick vielleicht nichts
mit Ihren Beschwerden zu tun haben.
Dazu gehören z.B. neben lange zurückliegenden
Unfällen, Krankheiten, Operationen
und emotionale Belastungen auch
die aktuelle Lebenssituation, Lebensgewohnheiten
(Ernährung, Bewegungsund
Schlafverhalten etc.) und Arbeitssituation.
Anhand klinischer Tests erstellen
wir eine osteopathische Diagnose.
Dabei berücksichtigen wir auch
Röntgenaufnahmen, MRI’s, Laborbefunde
etc.
Wir untersuchen mit unseren Händen
den Körper und erspüren dabei
die Beweglichkeit, Elastizität,
Spannung und der energetische
Zustand von Gelenken, Muskeln,
Organen, Nerven, Gefäßen und
anderen Geweben und Blockaden
und Funktionsstörungen werden
so diagnostiziert.
Die osteopathische Behandlung vereint
profunde Kenntnisse der Wechselwirkungen
von Anatomie und Physiologie,
das Vermögen feinste Spannungen mit
den Händen zu ertasten, ihre Bedeutung
für die Genesung zu erkennen und
auf der Basis osteopathischer Prinzipien,
Modelle, Ansätze und Techniken diese
aufzulösen.
Die Behandlung findet von Vorteil in
Unterwäsche statt, um über die Haut Informationen
zum Gesundheitszustand zu
erfühlen.
Am Ende der Behandlung beantwortet
die Osteopathin/ der Osteopath aufgetretene
Fragen, gibt Hinweise, wie die
Gesundung unterstützt werden kann und
äussert Vermutungen über die Prognose.
Falls nötig, empfiehlt er eine zusätzliche
oder weitere Behandlung durch einen
Facharzt oder einen anderen Therapeuten.
Eine Behandlung dauert in der Regel
zwischen 45 und 60 Minuten. Bei akuten
Beschwerden, die nicht auf eine chronische
Krankheit zurückzuführen sind, genügen
oft zwei bis drei Termine im Abstand
von etwa einer Woche bis zu fünf
Wochen.
Bei chronischen, immer wiederkehrenden
Leiden können sechs oder mehr
Sitzungen notwendig sein. Die Behandlungen
erfolgen hier meist in einem Abstand
von vier bis sechs Wochen.
Fabienne Faietti
Osteopathis D.O. GDK
Falkenstrasse 25
8008 Zürich
+41 44 380 86 86
www.point-of-balance.ch
Andere Artikel:
Osteopathie für Babies:
Die wichtigsten Fragen und
Antworten
www.babyahoi.ch
Jugendstil Paxmontana
entspannung seit 1896
Das Hotel mit seiner einzigartigen
Lage zeigt, dass das Thema Entspannung
grossgeschrieben wird.
Was sind seine Vorteile gegenüber
der Konkurrenz?
Entspannung ist sehr individuell und vielseitig
was die Bedeutung angeht. Für
den Einen ist es ein interessantes Buch
lesen, einen Spaziergang in der wunderschönen
Natur, einen Besuch eines
Museums oder das Kennenlernen eines
inspirierenden und kraftschenkenden
Wallfahrtsortes wie Flüeli-Ranft selber.
Und für jemand anderen eben aktive Erholung
wie zum Bsp. auf dem Bike oder
bei einer Wanderung in den Obwaldner
Bergen, beim Kanu fahren oder Standup
Paddeling auf dem See…
Warum kommen die Gäste zu
euch?
Gibt sehr viele verschiedene Gründe:
- Interesse und Faszination historischer
Gebäude
- Abschalten vom Alltag, Energie tanken,
sich eine Auszeit gönnen.
- Aufgrund der zentralen Nähe, der ideale
Ort für einen Kurzurlaub am Wochenende
oder eben auch für unter der Woche.
- Gastfreundschaft und Herzlichkeit der
Gastgeber «ganzes Team»
Unser Team freut sich und geniesst
es, den Gästen einen einmaligen, unvergesslichen
Aufenthalt mit regionalen
Köstlichkeiten und Erlebnisse zu bereiten.
- Zum Geburtstags- und Familienfest
oder zur Hochzeitsfeier, ebenfalls ist das
Paxmontana beliebt für Kongresse und
Seminarveranstaltungen.
Ein grosses Thema in dieser Ausgabe
ist die Gesundheit beziehungsweise der
psychische Stress, dem wir Menschen
täglich ausgesetzt sind. Wir sind in unserer
Recherche auf Ihr Hotel gestossen,
weil man sieht, dass es in Ihrem Hotel
und in Ihrer Philosophie wie ein Schritt in
eine andere Welt ist.
Kann man sagen, dass Entspannung
in ihrem Hotel die höchste
Priorität besitzt?
Entspannung hat vielleicht bei uns nicht
«die» höchste Priorität, aber sicherlich ist
uns die Zufriedenheit unseres Klientels
sowie der glückliche und erholte Gast bei
der Abreise sehr wichtig. Nicht jeder Gast
erholt sich oder entspannt sich auf dieselbe
Art und Weise. Die vielfältige Unterhaltungs-
und Aktivitätenmöglichkeiten
machen unser Ort interessant. Natürlich
auch die Tatsache, dass das ehemalige
Kurhaus Nünalphorn sich im Kraft- und
50
Wallfahrtsort Flüeli-Ranft befindet.
Seit 1896 ist sehr viel Zeit vergangen, doch die aktuelle
Situation mit der Covid-19-Pandemie hat viele
Spuren hinterlassen. Wie haben Sie diese Zeit erlebt?
Die letzten eineinhalb Jahre verflogen wie im Traum. Irgendwie
denkt man immer noch, das kann doch alles nicht wahr
sein. Aufgrund der aussergewöhnlichen Situation hatte auch
das Jugendstil-Hotel Paxmontana von März – Mai 2020 sowie
die gesamt Zeit von anfangs Januar bis Ende Februar 2021
die Hoteltüre geschlossen. Unser Haus hatte jedoch das Glück,
nach der Zeit des Lockdowns, weiterhin viele nette Gäste willkommen
zu heissen. Sehr schöne Begegnungen sind dabei
neu entstanden oder Stammgäste durften wir wieder begrüssen.
Es besuchten uns vorwiegend Schweizer Gäste, wie fast überall
in der Schweiz. Hinter den historischen Wänden spürte man
eine angenehme, heimelige und beruhigenden Atmosphäre.
Auch als wieder Familienfeste und Geburtstage gefeiert wurden,
fühlte man keine Hektik sondern einfach nur Dankbarkeit.
51
Wie schätzen Sie die aktuelle wirtschaftliche Situation der Hotellerie
ein? Geht es wieder aufwärts oder ist durch die Pandemie
die Wirtschaft noch ausgebremst?
Die aktuelle Pandemie erzwingt bei den Verantwortlichen in der Hotellerie
und Tourismusbranche ein Umdenken. Die weltweit herrschende Unsicherheit
und Reiseeinschränkungen wird wohl noch einige Zeit andauern und
einschneidende Ergebnisse mit sich bringen.
Wie sehen Sie die Zukunft Ihres Hotels in den nächsten fünf
Jahren? Auf was kann sich der Gast freuen?
Bestimmt können sich unsere Gäste auf ehrliche, familiäre Gastfreundschaft
von einem motivierten jungen Team in ungezwungener Umgebung freuen…
was alles noch kommt, liegt in den Sternen.
Haben sie noch einen abschließenden Satz, den Sie unseren
Lesern mit auf den Weg geben wollen?
Jugendstil-Hotel Paxmontana
Dossen 1
6073 Flüeli-Ranft
+41 41 666 24 00
info@paxmontana.ch
www.paxmontana.ch
An alle Leser/Innen, die unser aussergewöhnlicher Ort noch nicht kennen,
können wir einen Ausflug nach Flüeli-Ranft wärmstens empfehlen. Sei es in
Kombination mit einer Übernachtung bei uns im Hotel oder einfach nur so
bei einem Tagesausflug in die schöne Zentralschweiz. Wir freuen uns auf
Sie – HERZLICH willkommen.
52
Hypnosetherapie bei
Allergien/Heuschnupfen
Asthma
Bettnässen
Blockaden/Prüfungsangst
Depressionen
Gewichtsprobleme
Hautprobleme
Herzerkrankungen / Herzinfarkt
Konzentration / Lernen
Migräne
Schlafprobleme
Schmerzen
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Stottern
Zwänge
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53
BILDUNG
Optimierung durch Weiterbildung
und Coaching
Die Optimierung eines Unternehmens ist in der heutigen Zeit ein Thema, dem sich
jeder Unternehmer immer wieder stellen muss. Wir haben mit Lorenz Jungi gesprochen,
er ist Geschäftsführer der Firma Human Events AG.
Herr Jungi, in der heutigen Zeit ist jeder Unternehmer verantwortlich dafür, seine
Firma immer wie mehr zu verbessern, und ein grosser Anteil hat die Weiterbildung
resp. das Coaching.
Nun was ist human events und was sind Ihre Stärken?
Unser Anliegen ist die Begleitung von Veränderungsprozessen
für Unternehmen, Teams und Einzelpersonen. Dabei stehen die
Beteiligten für uns in erster Linie als Menschen im Zentrum. In
praxisnahen Seminaren und Workshops, die auf die Strategie,
Kultur und Werte, aber auch auf die Besonderheiten des
Unternehmens abgestimmt sind, entdecken wir gemeinsam die
vorhandenen Stärken, erarbeiten persönliche wie auch arbeitsbezogene
Massnahmen, die rasch im Arbeitsalltag umgesetzt
werden können. Oft werden Seminare und Teamentwicklungsprozesse
mit individuellen Coachings ergänzt, um auf die spezifischen
Bedürfnisse und Entwicklungsmöglichkeiten der Teilnehmenden
eingehen zu können.
Sie bieten Coaching für Unternehmen an, aber auch
für Privatpersonen. Mit welcher Zielgruppe arbeiten
Sie am häufigsten?
Coaching für Privatpersonen sind eher die Ausnahme. Mehrheitlich
gelangen Firmen mit ihrer Anfrage an uns, damit Mitarbeitende
in Einzelcoachings Themen aus dem beruflichen
Umfeld klären können.
Coaching kann aber auch als Instrument in der Führung eingesetzt
werden. In Workshops erfahren Führungspersonen, wann
und wie Coaching in der Führung sinnvoll eingesetzt werden
kann und dadurch eigenverantwortliches Handeln der Mitarbeitenden
gefördert wird.
54
BILDUNG
Was ist das Ziel, welches Sie mit Ihren Kundinnen
und Kunden erreichen wollen?
Coachings richten sich nach den individuellen Bedürfnissen,
Anliegen und Zielen der zu coachenden Person und bauen
dabei auf ihren Erfahrungen und Stärken auf, sie in ihrer persönlichen
Lösungsfindung zu unterstützen und die Veränderungen
erfolgreich in ihrem beruflichen Alltag umzusetzen.
Mögliche Themen können sein:
- Umgang mit grosser Arbeitsbelastung, mit schwierigen Situationen
oder Konflikten im Team
- Klärung der eigenen Rolle als Führungsperson
- Reflexion des eigenen und gemeinsamen Führungsverständnisses
in einem Unternehmen
- Erfolgreicher Umgang mit Veränderungen in der Organisation
(z.B. Digitalisierungsprozesse) oder im Team (neue Teammitglieder,
neue Teamleitung)
Wie sieht der Ablauf eines solchen Projekts in einem
Unternehmen aus?
Normalerweise kontaktiert uns die Ansprechperson aus dem
HR oder die vorgesetzte Person, ob ein Coaching zur Lösungsfindung
beitragen kann. Andere Unternehmen bieten Mitarbeitenden
im Rahmen der Personalentwicklung die Möglichkeit,
einen Coach aus ihrem Pool zu wählen, um ein spezifisches
Anliegen zu klären. Da ein Coaching auf einer Vertrauensbeziehung
zwischen Coachee und Coach basiert, empfehlen wir,
zunächst ein Kennenlerngespräch zu vereinbaren. Bei Bedarf
auch zusammen mit dem oder der Vorgesetzten, um die Ziele
des Coachings zu definieren. Kommt es zu einer Zusammenarbeit,
wird das Vorgehen und die Anzahl Sitzungen bestimmt,
wie und in welchem Umfang die Rückmeldung an die Auftraggebenden
erfolgt. Oft nimmt der/die Vorgesetzte auch an der
Schlusssitzung teil.
In welchen Zeitrahmen läuft so ein Coaching-Projekt
ab und was ist zu beachten?
Themen aus dem beruflichen Umfeld werden meistens im
Rahmen von 4-6 Einzelcoachings geklärt. Für individuelle
Coachings als Ergänzung der unternehmensspezifischen Führungsschulungen
sind jeweils zwei bis drei Sitzungen vorgesehen.
Bei Bedarf kann zu einem späteren Zeitpunkt eine weitere
Sitzung für die Zielüberprüfung oder als Standortbestimmung
vereinbart werden. In akuten Situationen (z.B. Burnout) ist Coaching
jedoch nicht geeignet und sind therapeutische Interventionen
notwendig.
55
BILDUNG
Welche Auswirkung hatte die Covid 19 Pandemie im
Gegensatz zu früher, wie haben sich der Ablauf und
die Kundenwünsche verändert?
Wie alle waren und sind wir gefordert, sich flexibel und rasch
auf Veränderungen einzulassen und Geplantes auch kurzfristig
anzupassen. Die Nachfrage nach kleineren Gruppen für Seminare,
nach hybriden Angeboten (Präsenz- und online-Durchführungen),
nach Programmen, die sowohl Vorort, aber bei
Bedarf auch umgehend online durchgeführt werden können,
hat unseren Arbeitsalltag geprägt. Der persönliche Austausch
bekam plötzlich eine besondere Qualität. Die Erfahrungen in
den letzten Monaten haben gezeigt, dass der Kontaktaufbau
in online-Sitzungen zwar anders ist, jedoch auch unerwartete
Möglichkeiten bieten kann.
Letzte Frage: Wie sehen Sie die Entwicklung in der
Zukunft?
Um auch in Zukunft am Markt bestehen zu können, müssen
Transformationen erfolgreich integriert werden können.
Dies gelingt jedoch nur, wenn Mitarbeitende auch als Mensch
wahrgenommen werden und sich aktiv an der Gestaltung
von Veränderungen beteiligen können. Ein wertschätzendes
Arbeitsklima, ein gemeinsames Führungsverständnis und die
Etablierung einer Konfliktkultur, in der (auch unterschwellige)
Konflikte frühzeitig angegangen werden, zahlt sich nicht nur
finanziell aus – es stärkt ein Unternehmen als attraktive Arbeitgeberin.
Damit die Mitarbeitenden sich auch in Zukunft ihren
Kernaufgaben zuwenden können und dadurch wesentlich zum
Unternehmenserfolg beitragen.
Lorenz Jungi, lic. phil. Psychologe FSP. Gründer
und Inhaber der human events ag seit 2001 mit
Mandaten für Trainings, Konfliktbearbeitung, Organisations-
und Teamentwicklungen sowie Coachings
in Unternehmen, Institutionen und Verwaltungen.
Dozent an der Berner Fachhochschule, Bereich Wirtschaft.
Mitglied bei der International Coach Federation
(ICF), Föderation der Schweizer Psychologinnen
und Psychologen (FSP), Swiss Society for Coaching
Psychology (SSCP) und dem HR-Netzwerk Bern.
56
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57
Emotionale Intelligenz als
Erfolgsfaktor
Alle Geschäftsleute wollen ihr Unternehmen optimieren.
Ein grosses Thema ist die Personalführung und das dazugehörige Coaching. Wir sprechen mit Janine
Eichenberger, Unternehmerin und Fachspezialistin im Segment Coaching.
Frau Eichenberger, wie sind Sie
darauf gekommen, sich mit dem
Thema Coaching auseinanderzusetzen
und sich in dieser Richtung
ausbilden zu lassen?
58
Mich interessierte schon immer der
Mensch mit all seinen Facetten und
das grosse Ganze. Doch auch bei mir
brauchte es einen beruflichen Tiefpunkt,
der mir das Berufsbild des Coachs näher
brachte. Es ist doch oftmals so, dass
Menschen sich erst dann verändern,
wenn es schmerzt oder die grossen Ziele
nicht erreicht werden. Bei mir war ein
Verlust der Auslöser. Dieser brachte mich
dazu, auf einen Coach zuzugehen und
mir wertvolle Hilfe zu holen. Er unterstützte
mich auf dem Weg mit dieser schwierigen
Situation umzugehen und ich kam
gestärkt daraus heraus. Bereits da merkte
ich, dass ich gerne auf der anderen Seite
gewesen wäre, also selber als Coach
tätig wäre. Es dauerte noch eine Weile
bis ich mich zum Coach ausbilden liess.
Ich sammelte unterschiedliche Erfahrungen
in der Geschäftswelt und in unterschiedlichen
Branchen. So ist es auch
heute noch. Ich habe eine Teilzeit-Festanstellung
in einem Baukonzern und leite
strategische Kommunikationsprojekte.
Dadurch bin ich am Puls der Zeit, kann
Kundinnen optimal und umfassend unterstützen.
Und ich liebe, es Menschen
zu begleiten, denn ihre Transformation
verblüfft mich immer wieder aufs Neue.
Das motiviert mich.
Was ist Coaching? Wie wird es
von Ihnen umgesetzt und welche
Ziele verfolgen Sie damit?
Was macht ein Business- und Job
Coach?
Zeit ist ein wertvolles Gut. Ein Coaching
bietet schlicht eine Abkürzung das Ziel zu
erreichen, individuell zugeschnitten und
ausgerüstet mit Tools, die den Kunden
dienen. Um von Zürich nach New York
zu kommen steigen Sie auch in ein Flugzeug.
Und genau wie ein Pilot bringt Sie
ein Coach von A nach B. Dabei sind A
und B sehr individuell und werden gemeinsam
in einem unverbindlichen Vorgespräch
definiert. Kurz gesagt, begleite
ich Menschen in einem Veränderungs-/
Wachstumsprozess und gebe eine Struktur
und Regelmässigkeit vor.
Wozu ein Coaching und wo setzt
dieses an?
Arbeiten macht einen grossen Teil unsere
Lebenszeit aus und viele definieren
sich auch darüber. Mein persönlicher
Antrieb ist es daher, mehr Freude und
Leichtigkeit in den Arbeitsalltag der Men-
BILDUNG
schen zu bringen. Wir sind uns gewohnt,
dauernd zu leisten, besetzt zu sein in Sitzungen,
ToDo-Listen abzuarbeiten und
termingerecht abzuliefern. Wo bleibt zum
Beispiel da die Zeit für emotionale, mentale
Themen rund um Leadership? Dabei
ist jeder Führungsperson bewusst, wie
wichtig es ist, motivierte Mitarbeitende zu
haben, wie auch Zeit für sich selbst zu
nehmen. Dazu benötigt es kurze Auszeiten,
Pausen und Perspektivenwechsel.
Denn gerade diese bewirken viel. Das
sich aus dem Alltagsstress, und dauern
leisten zu müssen, kurz auszusteigen,
generiert mehr Freude, Weitblick, Fokus
und folglich eine höhere Produktivität.
Hinzu kommt, dass die Erwartungen von
jüngeren Generationen an einen Arbeitgeber
genau in diese Richtung gehen.
Sie sehnen sich nach Work-Life-Blending
Modellen, suchen inspirierte Leader,
Freude und Sinnhaftigkeit.
Viele wissen, was eigentlich zu tun wäre.
Es mangelt jedoch oftmals am Tun, an
der Integration im Alltag. Genau da komme
ich ins Spiel. Mit jemandem an der
Seite geht’s leichter und schneller. Ich
kann blinde Flecken, Konditionierungen
und Möglichkeiten aufzeigen. Das heisst
nicht, dass ich Ihnen etwas überstülpen
will. Denn bei mir gilt der Ansatz: von
innen nach aussen. Ich vermittle keine
Theorien, sondern arbeite prozess- und
lösungsorientiert auf physischer, emotionaler
und mentaler Ebene am Thema.
Die Coaching Sessions sind individuell
also auf die Person zugeschnitten, multidisziplinär
und dauern jeweils 60-75 Minuten.
Woher weiß ich, ob ich Business
Coaching benötige?
Wenn Sie sich im Kreis drehe, unzufrieden
sind, wachsen möchten und merken,
hier möchten Sie etwas ändern!
Gleiche Denkweisen führen zu immer
gleichen Handlungen mit wiederum zum
selben Ergebnis. Das kann dazu führen,
dass der Mensch unzufrieden wird, seine
Ziele nicht erreicht, was wiederum Stress
produziert und selbst auferlegtem Druck.
So kommen die meisten erst in ein Coaching,
wenn sie mit einer Situation unzufrieden
sind. Um aus dieser Situation
herauszukommen, hilft ein Perspektivenwechsel
und ein Vorgehen, das einen
erweiterten Handlungsraum öffnet. Und
hier setzt das Coaching an, welches die
Menschen mit unterschiedlichen Tools in
diesem Transformations- und Wachstumsprozess
unterstützt.
Sie bieten Business- und Privatcoaching
an. Inwieweit unterscheiden
sich diese zwei Modelle?
Im Business-Coaching arbeite ich mit
Unternehmer/innen an ihrem Unternehmen.
Ein Unternehmen zu führen ist eng
verwoben mit der eigenen Persönlichkeit.
Folglich schauen wir u.a. auch die
Identität der Unternehmerin an, wie sie
sich entwickeln möchte, um die Unternehmensziele
zu erreichen.
Im Job-/Privat-Coaching arbeite ich mit
ambitionierten Angestellten in Kaderposition
mit und ohne Personalführung. Im
Fokus stehen hier oftmals Themen rund
um das Selbstbewusstsein, das Selbstmanagement,
die persönliche Sichtbarkeit,
das Einstehen für sich und seine
Bedürfnisse, den Umgang mit unangenehmen
Situationen oder Vorgesetzten,
Klarheit und Stabilität. Allen Kundinnen
und Kunden biete ich einen sicheren
und wertfreien Raum. Denn nur dort kann
echte Transformation geschehen.
Die Mehrheit meiner Kundschaft ist weiblich,
weil ich eine Spezialität anbiete. Ich
unterstützte Frauen auf dem Weg, sich an
ihre natürliche Weiblichkeit zu erinnern.
Ich beobachte leider zu viele Frauen,
die sich im Job an einem männlichen
Vor- bild orientieren und erschöpft sind
vor lauter Tun, das ihnen nicht entspricht
und so innerlich zerbrechen. Es entsteht
ein endloser Kampf von „so muss
ich sein“ und „so möchte ich eigentlich
sein“. Mit meiner Arbeit lerne ich Frauen
wieder ihre Intuition wahrzunehmen
und ihr zu vertrauen, wie eine Surferin
die Wellen mit den Wellen reitet anstatt
dagegen ankämpft. Quasi den natülichen
Rückenwind gewinnbringend einsetzt.
Wenn Frauen sich ihrer natürlichen Kraft
bewusst sind, wird es ein Miteinander.
Eine klassische Win-Win-Situation und
viel Entspannter für alle Beteiligte. Zudem
beweisen unzählige Studien, dass
gemischte Geschäftsleitung oder Teams
effizienter und nachhaltiger die Ziele erreichen.
Wie läuft so eine Coaching-Anfrage
ab?
Das ist ganz klassisch: Sie melden sich
bei mir telefonisch oder via Mail. Darauf
vereinbaren wir ein kurzes unverbindliches
Kennenlernen, wo Sie mir ihre Herausforderung
schildern und ich ihnen
aufzeige, wie ich Sie unterstützen kann.
Liegt ein Kommittent von beiden Seiten
vor, geht es los mit der ersten Coaching
Session. Mehrheitlich sind es 6-8 Sessions
innerhalb von 12 Wochen. Situativ
kann dies auch verlängert werden. Mein
Ziel ist es, dass Sie nach dem Coaching
die Werkzeuge und Erkenntnisse selbstverständlich
im Alltag integriert haben.
59
BILDUNG
Coaching ist in einem Unternehmen
das A und O. Erkennen Sie
Defizite in Unternehmen?
Die emotionale Intelligenz ist wichtiger
denn je. Gründe dafür sind die immer
anspruchsvollere, volatile und mehrdeutigen
Welt. Dies äussert sich in komplexen
Sachlachen, Zielen, Daten, geforderter
Agilität und unterschiedlichsten
Anspruchsgruppen, womit sie täglich zu
tun haben. Die gute Nachricht ist, dass
sich emotionale Intelligenz wie Bauchmuskeln
trainieren lassen und dann auch
nicht verloren geht. Dabei geht es um die
Fähigkeit, die Emotionen im Alltag effektiv
wahrzunehmen, zu verstehen und zu
beeinflussen. Grundsätzlich gilt, wer sich
selber bewusst ist, kommuniziert klar,
trifft schnelle, fundierte Entscheidungen,
strahlt eine natürliche Autorität aus und
handelt, ohne den Fokus zu verlieren.
Einerseits wissen Alle, dass die Mitarbeitenden
die wichtigste Ressource
eines Unternehmens sind. Andererseits
beobachte ich, wie Führungspersonen
in ihrem Alltagstunnel von anstehenden
Arbeiten, Termin- und Kostendruck absorbiert
sind und ihre Führungsfunktion
nicht ausfüllen können. Die eigenen und
die Bedürfnisse, Gefühle und Emotionen
der Mitarbeitenden bleiben auf der Strecke
und haben wenig bis keinen Platz.
Diese Lücke gilt es zu schliessen und
das volle Potenzial, speziell bei der wichtigsten
Ressource den Mitarbeitenden,
auszuschöpfen. Ich rate jeder Führungsperson
sich bewusst Zeitfenster dafür zu
reservieren. Die Initiierung kann durch ein
regelmässiges Coaching sein.
Die Unternehmen investieren viel in Fachausbildungen
und übersehen oft, dass
es auch mentale Fähigkeiten braucht,
um Projekte/Aufgaben umzusetzen. Besonders
mit dem Blick auf Innovationen.
Auf diesem Weg gilt es viele Hindernisse
zu meistern. Dazu ist es hilfreich sich
seiner mentalen Fähigkeiten bewusst zu
sein und diese gewinnbringend für das
Ziel einzusetzen.
Durch die Covid-19-Pandemie hat
sich die unternehmerische Arbeit
radikal verändert. Hat sich das
Coaching dadurch auch verändert?
Das Coaching hat sich daher verändert,
dass sich immer mehr Führungsperson
bewusst sind, dass Führung nicht nur
auf fachlicher, sondern auch auf mentaler
und emotionaler Ebene verstanden
werden darf. Ich beobachte, wie sich bei
vielen Menschen Emotionen anstauen
und sie kein Ventil dafür haben, speziell
in Kaderpositionen. Desto wertvoller ist
ein Coaching, weil da Raum vorhanden
ist, die Emotionen zu zulassen und zu
transformieren. Mittels dieses Prozesses
lernen Führungspersonen ihre Emotionen
zu verstehen, zu managen und schliesslich
in der Zusammenarbeit mit anderen
zu nutzen. Und das hat nichts mit
Schwäche zu tun. Im Gegenteil, dies zeigt
Stärke und ist der Nährboden für eine
authentische, inspirierende Führung. Besonders
in bewegten Zeiten ist dies ein
Schlüsselfaktor, weil viele Mitarbeitenden
nach Sicherheit, Vertrauen und Rückendeckung
suchen.
Letzte Frage: Was ist Ihr Wunsch
für die Geschäftswelt? Was muss
sich ändern und warum?
In den Unternehmen liegt zu viel ungenütztes
Potenzial brach, weil die emotionale
Intelligenz aufgrund von Leistungsdruck
vernachlässigt wird. Ich wünsche
mir mutige Menschen, die neue Wege
gehen, Kopf und Herz verbinden, ihrer
Intuition folgen und sich ihnen selbst
bewusst sind. Unsere komplexe Welt
braucht Lösungen jenseits des Verstandes.
Ein Coaching ist eine Chance, sich
persönlich sowie beruflich weiterzuentwickeln
und das volle Potenzial auszuschöpfen.
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10.04.2022 Zürich Marathon
30.04.2022 Luzerner Stadtlauf
07./08.05.2022 20KM de Lausanne
08.05.2022 Wings for Life World Run
14./15.05.2022 Generali Genève Marathon
14.05.2022 Grand-Prix von Bern
22.05.2022 Dreiländer-Lauf Basel
26.05.2022 Auffahrtslauf St. Gallen
9.-11.06.2022 Bieler Lauftage
12.06.2022 Schweizer Frauenlauf Bern
20.08.2022 Waldstattlauf
28.08.2022 SwissPeaks Trail
04.09.2022 SWITZERLAND MARATHON light
09./10.09.2022 Jungfrau-Marathon
10./11.09.2022 Stadtlauf St. Gallen
10./11.09.2022 StraLugano
17.09.2022 Greifenseelauf Uster
24.09.2022 Willisauer Lauf
24.09.2022 Winti-SOLA
02.10.2022 Murtenlauf
02.10.2022 The Giants Geneva
15./16.10.2022 Ascona-Locarno Run
15.10.2022 Bürenlauf
15.10.2022 Hallwilerseelauf
18./19.06.2022 Aletsch-Halbmarathon
noch offen
gurtenCLASSIC
02.07.2022 Gornergrat Zermatt Marathon
15.-17.07.2022 Eiger Ultra Trail
15.-17.07.2022 Engadin Ultra Trail
29.-31.07.2022 Montreux Trail Festival
06.08.2022 Glacier Run 3000
19.-21.08.2022 St. Moritz Running Festival
30.10.2022 SwissCityMarathon – Lucerne
19.11.2022 Corrida Bulloise
25.11.2022 Santarun Bern
27.11.2022 Steinhölzlilauf
03./04.12.2022 Course de l'Escalade
11.12.2022 Zürcher Silvesterlauf
61
WIRTSCHAFT
Cryptowährung: Ripple
Ripple (XRP) ist bereits seit Jahren ein Dauergast in den Top 10
der nach Marktkapitalisierung größten Kryptowährungen. Zweifelsohne
ist Ripple eines der spannendsten Projekte aus der Krypto-Welt.
Nicht nur die Technologie ist beeindruckend, auch die
möglichen Anwendungsfälle und das Unternehmen hinter dem
Projekt sind einen detaillierteren Blick wert. In unserem Grundlagenartikel
gehen wir daher auf alle relevanten Bereiche zu der
„Blockchain für Banken“ ein.
Welches Problem löst Ripple?
Ripple ist nicht zu vergleichen mit einem klassischen Zahlungsnetzwerk für die Allgemeinheit
wie Bitcoin oder einer Blockchain-Plattform wie Ethereum. Vielmehr basiert
Ripple im Kern auf dem Ansatz, das umfangreiche und komplexe Bankensystem auf
die Blockchain zu übertragen. Grenzüberschreitende Zahlungen, Währungswechsel
und rechtliche Regularien beim Transaktionsverkehr machen den Geldtransfer zwischen
Kreditinstituten zu einer komplizierten Angelegenheit. Die meisten der bestehenden
Zahlungsnetzwerke sind schon älter und nicht selten auch vergleichsweise
langsam.
An dieser Stelle setzt Ripple an. Man will Transaktionen so günstig wie möglich
machen, den Transaktionsaustausch auf wenige Sekunden beschränken und teure
Währungswechsel vermeiden. Zu diesem Zweck arbeitet Ripple Labs, das Unter-
62
nehmen hinter Ripple, intensiv an passenden
Produkten für die Finanzindustrie.
Bereits heute konnte Ripple gleich mehrere
Produkte präsentieren. Dazu gehören
xRapid, xCurrent und xVia, welche im
weiteren Verlauf genauer erklärt werden,
mittlerweile aber alle unter dem Namen
RippleNet zusammengefasst sind.
Ripple sorgte bereits früh für Aufsehen
und in Teilen auch Unmut. Während andere
Kryptowährung speziell den Zweck
aufweisen, das klassische Bankenwesen
zu umgehen, will Ripple aktiv mit ihnen
zusammenarbeiten. Ripple ist also auf
eine ganz spezielle Weise ein Problemlöser
für die Finanzindustrie. Das Projekt
zählt eine ganze Reihe an namhaften
Partnern und einige Produkte des Unternehmens
befinden sich bereits in der
praktischen Nutzung.
Historische Hintergründe von
Ripple
Der Bitcoin gilt als der Ursprung aller
Kryptowährungen. Doch bereits lange
vor der Veröffentlichung der „Mutter aller
digitalen Währungen“ im Jahr 2009
gab es erste Pläne von verschiedenen
Entwicklern zu Kryptowährungen. Ryan
Fugger, einer der Mitgründer Ripples,
arbeitete bereits im Jahr 2004 an dem grundlegenden Konzept hinter
der digitalen Währung. Fugger hatte die Idee, ein dezentrales System
zu schaffen, welches Einzelpersonen und Gruppen befähigt, ihr eigenes
Geld zu kreieren. So entstand die Online-Plattform Ripplepay.com. Das
Projekt betrieb der Web- und Software-Spezialist allerdings nur neben
seiner eigentlichen Beratertätigkeit.
Weitere Mitgründer kommen an Board
Einige Jahre später wurden Jed McCaleb und Chris Larsen auf den
Prototypen von Ripple aufmerksam. Schließlich schlossen sich die
drei Parteien zusammen und gründeten ein zunächst als „OpenCoin“
bekanntes Unternehmen. Im Jahr 2013 sollte dieses Unternehmen
schließlich in „Ripple Labs“ umgetauft werden, weitere zwei Jahre später
in „Ripple“ und Ripple Labs wurde zum Technologieunternehmen
des Projekts. McCaleb übernahm als Chef-Entwickler die technische
Leitung, verließ allerdings bereits im Jahr 2013 das Projekt um sich
um seine eigene Kryptowährung Stellar Lumens (XLM) zu kümmern.
Zudem übernahm er die legendäre Kryptobörse Mt.Gox.
WIRTSCHAFT
Der dritte im Bunde, Chris Larsen, ist heute Executive Chairman von
Ripple Labs. Seine direkte Beteiligung am Unternehmen in Form von
Ripple Token machte ihn während der Hochphasen des Kurses zum
Multimilliardär. Unter seiner Führung wurde das Ripple Protokoll entwickelt
und man konnte bereits im Jahr 2013 Millionen durch eine
63
WIRTSCHAFT
Finanzierungsrunde durch Risikokapitalgeber
einsammeln. Im Jahr 2016
erhielt Ripple als eines der ersten
Unternehmen aus der Branche eine
offizielle Währungslizenz.
Erste Produkte erblicken das
Licht der Welt
Im Jahr 2018 entstand – gestützt und
finanziert durch ein japanisches Bankenkonsortium
– die mobile Bezahlanwendung
MoneyTap. Im selben
Jahr brachte die spanische Großbank
Santander One Pay FX heraus, eine
Anwendung für internationale Zahlungen,
die auf Ripples xCurrent-Technologie
basierte. Im Jahr 2020 erfolgte
ein herber Rückschlag gegen Ripple
und seine Verantwortlichen. Gegen
Chris Larsen und den neuen CEO
Brad Garlinghouse sowie gegen das
Unternehmen hinter Ripple wurde Anzeige
durch die Finanzaufsichtsbehörde
SEC erhoben. Vorwurf war, dass
Ripple ein nicht registriertes Wertpapier
sei. Bis heute ist der Ausgang
des Verfahrens noch unklar. Ripples
Verantwortliche wehrten sich auch öffentlich
entschieden gegen sämtliche
Anschuldigungen.
Technische Hintergründe von
Ripple
Ripple hat das ambitionierte Ziel, den
weltweiten Bankenverkehr auf die
Blockchain zu bringen. Dass dieses
System nicht dem klassischen Geldaustausch gleicht, wie wir
ihn im Alltag kennen, ist so weit klar. Das Bankenwesen basiert
grob vereinfacht auf Registern, auf Vertrauen und auf einer
ganzen Reihe von finanziellen Instrumenten. Ripple übernimmt
das Registersystem und digitalisiert es auf seiner Blockchain.
In dem Fall übernehmen sogenannte IOUs („I owe you“) die
Funktion der Register und enthalten Informationen darüber, wie
viel Einheiten einer Währung eine Person einer anderen schuldet.
Gleichzeitig werden die IOUs zentral gespeichert.
Als Peer-to-Peer-Netzwerk ermöglicht das RippleNet den reibungslosen
Austausch zwischen zwei oder mehr Parteien und
in eine Vielzahl von Kryptowährungen. Technisch übernehmen
sogenannte Ripple-Gateways den Tauschprozess. Die Gateways
lassen sich als eine Art Vermittler verstehen, welche über
festgelegte Adressen digitale Währungen empfangen und entsprechend
tauschen. In dem Zusammenhang nutzen die Gateways,
beziehungsweise die jeweiligen Betreiber, Swap-Protokolle,
wie Snapswap (Für Swaps in US-Dollar) oder Protokolle
der großen Börse Bitstamp. IOUs und Gateways in Kombination
sind im Falle Ripples also eine Art Schuldverschreibung, wie
man sie aus der klassischen Finanzwelt kennt.
Betreiber der Gateways sind in der Regel Banken oder andere
Finanzinstitute. Diese „Ripplen“ (auf Deutsch „verflüssigen“)
also bestimmte Werte (US-Dollar, BTC, ETH, Euro,…) und bürgen
für die generierten Schuldverschreibungen. In der Praxis
können die Gateway-Betreiber die IOUs in großer Anzahl und
in Sekundenschnelle generieren, übertragen und auslösen. Für
den ganzheitlichen Überblick sorgt schließlich das angesprochene
Register, welches alle digitalen Schuldverschreibungen
und somit alle Kontostände speichert. Innerhalb weniger Sekunden
wird ein Konsens über das Register durch alle angeschlossenen
Netzwerkteilnehmer geschlossen. Sogenannte
Trusted Validator Nodes bestätigen die einzelnen Transaktionen
fast in Echtzeit.
Welche Dienste bietet das RippleNet?
Noch immer wird vielerorts im Internet von mehreren Produkten
gesprochen, die sich im Angebot von Ripple befinden sollen.
64
Doch bereits vor einiger Zeit vereinheitlichten
die Verantwortlichen hinter Ripple
alle Produkte unter einem Dach. Ripple-
Net ist fortan das einzige Produkt, welches
angeboten wird und alle Lösungen
beinhaltet. Demnach wurden die xRapid,
xCurrent und xVia getauften Lösungen
nun alle einheitlich im RippleNet integriert.
Doch welche Funktionen boten die
genannten Lösungen eigentlich?
WIRTSCHAFT
xRapid – Liquidität im internationalen
Zahlungsverkehr
Länderübergreifende Zahlungen – vor
allem in Schwellenländern mit instabilen
Landeswährungen – kosten im internationalen
Zahlungsverkehr nicht unerhebliche
Gebühren. Banken verwenden daher
vorfinanzierte Liquiditätskonten, um
die Gebühren nicht ausufern zu lassen.
Die vor einiger Zeit präsentierte Lösung
xRapid soll die Gebühren auf ein Minimum
begrenzen und verwendet zu diesem
Zweck den XRP Token als Transfermittel.
Banken erhalten durch xRapid die
Möglichkeit, weltweite Transaktionen in
wenigen Augenblicken und zu niedrigen
Gebühren abzuwickeln. Mittlerweile wurde
die Bezeichnung xRapid vollständig
aus dem Portfolio von Ripple gelöscht
und ist unter der Bezeichnung „On Demand
Liquidity“ Teil von RippleNet.
Finden Sie zu Ihrem
fokussierten Selbst
Managen Sie sich selbst
Setzen Sie Ihr Potenzial frei
Erhöhen Sie Ihre Leistungsfähigkeit
Mit Achtsamkeits-, Meditationsoder
Konzentrationscoaching
luselva.ch/coaching
65
Nachbesserungen in der Datenschutzverordnung
zwingend notwendig
Der bundesrätliche Entwurf zur Verordnung zum Datenschutzgesetz enttäuscht. Was auf Basis des
vom Parlament nach intensiven Beratungen verabschiedeten Gesetzes eine moderne, zweckmässige
und zukunftsorientierte Verordnung hätte sein können, wurde zu einem kafkaesk anmutenden Regelwerk.
economiesuisse lehnt diesen Entwurf ab und fordert umfassende Anpassungen.
Die Wirtschaft setzt sich für einen modernen und zweckmässigen
Datenschutz ein, der die Innovationskraft der Unternehmen
nicht behindert. Ein administrativ tragbares Regelwerk, eingebettet
in die internationalen Entwicklungen, ist dabei zentral.
Im Rahmen der parlamentarischen Beratung zum revidierten
Datenschutzgesetz (revDSG) ist es in wesentlichen Punkten
gelungen, ein zukunftsgerichtetes, international abgestimmtes
Regelwerk zu verabschieden.
VOM GESETZ ABWEICHENDER VERORDNUNGS-
ENTWURF
Der bundesrätliche Entwurf der totalrevidierten Verordnung zum
neuen Datenschutzgesetz (E-VDSG) enttäuscht, denn er folgt
nicht der vom Parlament vorgegebenen Stossrichtung. Er verschärft
grundlos wesentliche Punkte des Gesetzes, ist inhaltlich
nicht ausreichend präzise und gleichzeitig unnötig restriktiv.
Statt das neue Datenschutzgesetz im Sinne von Ausführungsvorschriften
zu konkretisieren, sieht die Verordnung eine Reihe
von bürokratischen Zusatzvorschriften (Swiss Finishes) vor, die
keine Grundlage im Gesetz finden.
WIRTSCHAFT FORDERT NACHBESSERUNGEN
Die Verordnung wirkt wie ein völlig unabhängig vom neuen
Datenschutzgesetz entstandenes Regelwerk. Die politischen
Diskussionen und Erwägungen im Parlament wurden nicht
ausreichend berücksichtigt. Dies zeigt sich sowohl in der Verordnung
als auch im Erläuterungsbericht. Der Entwurf muss
unter Berücksichtigung des neuen Datenschutzgesetzes und
insbesondere der politisch intensiv geführten Diskussion, welche
zu zahlreichen und wichtigen Kompromissen im Parlament
geführt hat, nochmals stark überarbeitet und verbessert werden.
Der vorliegende Entwurf wird von der Wirtschaft geschlossen
und klar abgelehnt. Er stellt keine Grundlage für einen zweckmässigen,
zukunftsgerichteten Datenschutz dar.
economiesuisse hat in der am 14. Oktober 2021 eingereichten
Stelleungnahme zum Verordnungsentwurf die folgenden Punkte
gefordert:
1) Dem langwierigen politischen Prozess zum neuen Datenschutzgesetz
muss Rechnung getragen werden. Das Gesetz ist
ein bis in die Einigungskonferenz der Räte intensiv diskutierter
Kompromiss. Regeln, welche es nicht ins Gesetz geschafft haben,
dürfen nicht über die Verordnung reguliert werden.
2) Sämtliche Swiss Finishes, welche nicht im neuen Datenschutzgesetz
geregelt sind und über das Niveau der europäischen
Datenschutzverordnung (DSGVO) hinausgehen, widersprechen
der expliziten Zielsetzung des Gesetzgebers,
Kompatibilität mit der DSGVO zu erschaffen. Diese sind ersatzlos
zu streichen.
3) Alle Widersprüche zum revidierten Gesetz müssen zwingend
behoben werden.
4) Bei der VDSG handelt es sich um eine Ausführungsverordnung,
welche lediglich das Gesetz konkretisieren darf. Zahlreiche
der im Entwurf vorgeschlagenen Regelungen setzen
sich demgegenüber mit überschiessenden, weitgehenden oder
gesetzlich nicht vorgesehenen Vorschriften in Widerspruch zur
übergeordneten, bewusst und konsequent prinzipien- und risikobasierten
gesetzlichen Ordnung. Sie schaffen damit in der
Umsetzungspraxis sehr viel zusätzlichen und unnötigen Aufwand.
5) Die Wirtschaft besteht vor dem Hintergrund eines grossen
und aufwändigen Anpassungsbedarfs in den Unternehmen auf
einer angemessene Umsetzungsfrist. Dabei erachten wir einen
Zeitraum von mindestens einem Jahr laufend ab Feststehen/
Veröffentlichung der definitiven Fassung der Verordnung als
notwendig und angebracht.
66
DIGITALISIERUNG
IT-Security:
Angriffsziel Mittelstand
Kleinen und mittleren Unternehmen fehlt ein ausreichendes Bewusstsein für Cybergefahren.
Sie sehen sich trotz eines immer weiter steigenden Risikos selbst nicht als
interessante Ziele für Angriffe.
Das zeigt eine aktuelle Umfrage von G DATA CyberDefense.
Wie steht es um die IT-Sicherheit in
kleinen und mittelständischen Unternehmen?
Die Antwort ist leider ernüchternd,
wie eine aktuelle Umfrage aus dem
Sommer 2021 zeigt: Mehr als 75 Prozent
der befragten Unternehmen aus den
Branchen Architektur- und Ingenieurbüros,
Anwaltskanzleien, Steuerberater,
Wirtschaftsprüfer sowie Finanzdienstleister
fühlen sich von kriminellen Hacker nur
mittelmässig bis sehr wenig bedroht. Diese
Fehleinschätzung ist dafür verantwortlich,
dass sich die Unternehmen nur unzureichend
gegen Angriffe schützen - mit
teilweise dramatischen Folgen: Cyberattacken
treffen sie deutlich härter. Nur ein
Fünftel der befragten Firmen bescheinigt
sich selbst ein ausreichendes Bewusstsein
für Gefahren aus dem Netz, denn
sie fühlen sich stark bis sehr stark durch
Cyberangriffe bedroht. Die Mehrheit der
Befragten hat ein unrealistisch positives
Bild der akuten Gefährdungslage. Diese
falsche Einschätzung der Sicherheitslage
führt dazu, dass viele Unternehmen keine
umfassenden Abwehrmassnahmen realisieren.
Den Datenschatz schützen
Die Wahrheit ist: KMU sind den Zahlen
zufolge genauso stark durch Cybercrime
bedroht wie grosse Unternehmen
und Konzerne. Allerdings sind gerade
mittelständische Unternehmen ein leichteres
Ziel für Angreifer, wenn IT-Verantwortlichen
im KMU-Bereich das nötige
Bewusstsein für die Risiken fehlt. Die
Einschätzung der Gefahrenlage unterscheidet
sich dabei deutlich zwischen
den befragten Branchen. Fast die Hälfte
der Rechtsanwälte attestiert sich selbst
ein geringes Risiko, obwohl sie über viele
vertrauliche Informationen von Mandanten
und Gerichtsprozessen verfügen.
Steuerberater und Wirtschaftsprüfer sind
dagegen besonders sensibel für diese
Gefahren und sehen das höchste Bedrohungspotenzial
unter den Befragten.
Dabei haben viele der befragten Betriebe
bereits erste Erfahrungen mit Attacken
gesammelt. Über alle Branchen hinweg
befinden sich Spam, Phishing sowie
Viren, Würmer und andere Schadprogramme
unter den Top drei der Angriffe.
Die meisten Attacken beginnen mit einer
E-Mail an eine Mitarbeiterin oder einen
Mitarbeiter. Diese Nachrichten enthalten
oft einen schädlichen Dateianhang oder
einen Link zu einer Webseite, über die
Schadcode ausgeliefert oder vertrauliche
Daten abgefischt werden. Oft reicht
ein falscher Klick eines Mitarbeitenden
aus und die Cyberattacke beginnt. Häufig
schleusen die Angreifer über diesen
Weg Ransomware in das Netzwerk, mit
dem die Kriminellen Dateien, Computer
oder sogar ganze Netzwerke verschlüsseln,
um Lösegeld zu erpressen. Mit diesen
besonders perfiden Angriffen hatte
bereits jedes zehnte KMU zu kämpfen.
Steuerberater liegen bei der Angabe von
IT-Sicherheitsvorfällen über dem Durchschnitt
der Befragten und sind mit mehr
als 20 Prozent am stärksten von Ransomware
betroffen. Sie müssen häufiger
von Kunden eingesandte Dokument
bearbeiten als Unternehmen anderer
Branchen. Dagegen geben mehr als ein
Viertel der Rechtsanwälte an, von IT-Si-
68
cherheitsvorfällen bisher nicht betroffen
zu sein. Fraglich ist, ob Rechtsanwälte
wirklich weniger betroffen sind oder die
Angriffe nur weniger sichtbar sind und
bisher nicht erkannt wurden.
DIGITALISIERUNG
IT-Sicherheit ist ein Must-have
Wie ist der Wissensstand beim Thema
IT-Sicherheit? Die Hälfte der befragten
Unternehmen baut Wissen über IT-Security
durch die Mitarbeitenden auf, die
andere Hälfte der Teilnehmer setzt auf
externe Spezialisten. Das macht deutlich:
Rund die Hälfte der KMU sind überzeugt,
IT-Security-Themen selbst bewältigen zu
können und fühlen sich ausreichend informiert.
Angesichts der Komplexität von
IT-Sicherheit sind aber berechtigte Zweifel
angebracht: Besitzen KMU auch die
Sachkenntnis für die Umsetzung und sind
sie in der Lage, ihre IT-Sicherheit alleine
auf ein sicheres Fundament zu stellen?
Bei den eingesetzten Massnahmen beweisen
die befragten KMU, dass erheblicher
Nachholbedarf besteht: Nur knapp
87 Prozent der Unternehmen haben eine
Endpoint Protection im Einsatz. Die Kehrseite
der Medaille: Erschreckende 13
Prozent der befragten KMU setzen nach
eigenen Angaben keine Sicherheitslösung
ein. Die Konsequenz: Ihr Netzwerk
ist nicht durch eine Sicherheitssoftware
vor unerlaubten Zugriffen geschützt. Dabei
bietet der Markt Security-Lösungen,
die speziell auf die Bedürfnisse von KMU
ausgerichtet sind und sich von einem
externen Dienstleister managen lassen –
bei einem niedrigen Budgeteinsatz. Für
welche Option sich KMU auch entscheiden,
eine Sicherheitslösung ist grundlegend,
um Cyberattacken abzuwehren.
Angesichts immer raffinierter werdender
Angriffsszenarien bedarf es aber zusätzlicher
Schutzmassnahmen, und auch hier
besteht Nachholbedarf: Weniger als die
Hälfte der Umfrageteilnehmer nutzen eine
sichere VPN-Verbindung und nur knapp
40 Prozent der KMU installieren Updates
und Patches der genutzten Programme,
um Sicherheitslücken zu schliessen.
Bei einer Attacke nutzen Kriminelle genau
solche Schwachstellen in Betriebssystemen
und Anwendungen aus. Das Implementieren
von aktuellen Patches ist eine
einfache und lohnenswerte Massnahme,
die umgehend die Sicherheit verbessert.
Ebenfalls fatal: Nur sechs von zehn Unternehmen
verfügen über Backups. Sie
sind ein Grund für die schwerwiegenden
Konsequenzen eines erfolgreichen Angriffs,
bei dem Daten verschlüsselt sind
und sich nicht mehr wiederherstellen lassen.
Ohne Backup sind die Informationen
verloren.
Fehlendes Bewusstsein und der Mangel
an nötigen Ressourcen stehen den befragten
Unternehmen im Weg, um ihre
IT-Systeme umfassend zu schützen.
Rund ein Viertel der befragten KMU sind
überzeugt, dass ihr Unternehmen kein
interessantes Angriffsziel sei. Hier offenbart
sich ein mangelndes Bewusstsein
für die bestehenden Gefahren. Aber auch
andere Gründe wie Zeit-, Budget- und
Personalmangel hindern KMU daran, sich
besser zu schützen. Dabei ist Zeitmangel
das am häufigsten genannte Argument.
Es ist deutlich, dass Rechtsanwälte,
Steuerberater, Architekten, Wirtschaftsprüfer
oder aber Finanzdienstleister mit
ihrem Kerngeschäft ausgelastet sind. Ihnen
fehlt die Zeit für IT-Sicherheit. Fehlendes
Budget verschärft das Problem
und ist insofern verhängnisvoll, als dass
die Bewältigung eines erfolgreichen Angriffs
kostspieliger ist als die Investition
in IT-Sicherheitsmassnahmen. Mehr als
ein Viertel der Wirtschaftsprüfer setzen
kostenlose Sicherheitslösungen ein und
nutzen damit Software, die eigentlich
Heimanwender im Einsatz haben. Unternehmen
sollten aber auf eine bedarfsgerechte
und umfassende Businesslösung
setzen, die auch einen hohen Anspruch
an das Thema Datenschutz hat.
IT-Sicherheit: Auf Profis vertrauen Unternehmen
benötigen ein zentrales Management
aller Clients, um die Schutzwirkung
aller Komponenten der Sicherheitslösung
zu gewährleisten. Dabei kann der sehr
begrenzte oder nicht deutschsprachige
Support bei kostenfreien Produkten zum
Problem werden, wenn Schwierigkeiten
mit dem Programm auftreten, die ein mittelständisches
Unternehmen selbst nicht
lösen kann. Die Hälfte der befragten Unternehmen
setzt auf Systemhäuser und
Dienstleister bei der IT-Sicherheit. Bei vier
von zehn KMU (41 Prozent) übernehmen
diese sogar die komplette IT und damit
auch IT-Security. Mit 68 Prozent liegen
Steuerberater bei der Einbindung von
externen IT-Spezialisten vorne. Rechtsanwälte
und Wirtschaftsprüfer wiederum
legen den Schwerpunkt auf interne Wissensträger
und vertrauen zu 60 Prozent
auf das Wissen und die Fähigkeiten ihrer
Mitarbeitenden. Ob die Belegschaft allgemein
überhaupt die Möglichkeit hat,
sich intensiv mit IT-Sicherheit auseinanderzusetzen,
ist aber mehr als fraglich.
Warum beauftragen mittelständische Betriebe
einen externen Dienstleister? 64
Prozent der befragten KMU setzen auf
ausgewiesene Experten, die sie durch ihr
69
DIGITALISIERUNG
Fachwissen unterstützen. Für die Hälfte
der Befragten ist zudem eine möglichst
hohe Zeitersparnis und die Arbeitserleichterung
entscheidend dafür, einen Dienstleister
zu beauftragen. Dabei zeigt ein
Blick in die einzelnen Branchen, dass sie
die Beweggründe, einen externen IT-Security-Dienstleister
zu beauftragen, unterschiedlich
stark gewichten: Steuerberater
geben mit nahezu 80 Prozent an, dass
das Fachwissen der Experten der entscheidende
Grund für die Beauftragung
eines Dienstleisters ist. Für Architekten,
Wirtschaftsprüfer und Finanzdienstleister
ist es ebenfalls überdurchschnittlich
wichtig, Einblicke in die Vorgänge der IT-
Sicherheit zu erhalten. Architekten wiederum
legen deutlich über Durchschnitt
Wert darauf, dass sich die Security-Lösung
in der Cloud befindet. Dies könnte
damit zusammenhängen, dass Architekten
traditionell mit grossen Datenmengen
arbeiten und einen regen Austausch mit
beteiligten Projektpartnern wie Kunden
oder Baufirmen pflegen. Cloudbasierte
Lösungen erleichtern die Zusammenarbeit
in diesem Kontext enorm – wenn
sie sicher konfiguriert sind.
In falscher Sicherheit wiegen
Die Umfrage belegt, dass die befragten
KMU ein mangelndes Bewusstsein für
Cybergefahren haben und sich der Illusion
hingeben, keinem Angriff zum Opfer
zu fallen. Daher überrascht es nicht, dass
immer noch jedes zehnte Unternehmen
keine grundlegende Sicherheitslösung
nutzt und damit grob fahrlässig handelt.
Es ist dann nur eine Frage der Zeit, bis
kriminelle Hacker in das Firmennetzwerk
eindringen. Dabei gibt es längst Security-Software
auf dem Markt, die den
Bedürfnissen von kleinen und mittleren
Unternehmen entsprechen: Sie bieten
einen umfassenden und unkomplizierten
Schutz vor unerlaubten externen Zugriffen
– auch als gemanagte Lösung und
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DIGITALISIERUNG
Was ist Social Engineering?
Das Thema Social Engineering ist
leider nur wenigen Unternehmern
bekannt, was genau kann man
sich darunter vorstellen? können
Sie uns den Begriff genauer erklären?
Social Engineering ist ein breiter Begriff,
das einfachste ist aber wohl zu verstehen,
dass man bei diesem Begriff
immer die menschlichen Schwächen
einer 3. Person nutzt um etwas zu erreichen.
Sei es mit vorgängiger tiefer
Recherche über deren Vorlieben, oder
auch mit gezielter Falschinformation zu
manipulieren um ein Ziel zu erreichen.
Die bekanntesten sind wohl der Enkeltrick
bei älteren Leuten oder auch das
Mail vom Prinz aus Saudiarabien um
ihm sein Geld zu beschaffen.
Was sind die Risiken im Sozialengineering?
Je nach Vorbereitung und Informationen
über das Opfer mittels Instagram,
Facebook oder sonstiger Quellen, fällt
es dem Opfer extrem schwer zu erkennen,
dass es manipuliert wird. Daher
merkt man es erst, wenn die Falle zugeschnappt
ist.
72
Ein grosser Risikofaktor ist der
Mensch, aber wieso ist dies so
und warum findet dies statt?
Wie soll ich sagen, der Mensch ist fast
immer das schwächste Glied in der
Kette, warum soll ich mich dann nicht
genau darauf fokussieren?
Ein Projekt, bei welchem auch
Mount10 mitwirkt, ist die Plattform
www.kmuschutz.ch. Um
was geht es auf dieser Webseite,
und dem Projekt genau?
Leider sind immer häufiger auch KMU’s
aller Art von Verschlüsselungstrojanern
betroffen. Diese KMU’s haben nicht die
Ressourcen, also das Geld , das Knowhow
oder sei es auch nur die Zeit, sich
vertieft mit dem Schutz vor Ransomware
zu befassen. Daher haben wir uns als
unabhängige Trägerschaft von namhaften
Firmen zusammengetan um einen
einfachen verständlichen Leitfaden für
den Schutz der KMU’s zu erstellen. 6
Einfache, verständliche Massnahmen,
die, wenn befolgt, ein KMU vor dem
Schlimmsten bewahren.
Mir ist aufgefallen, dass auf der
Website mehrere Sicherheitsunternehmen
zusammenarbeiten,
die jedoch in Konkurenz miteinander
stehen, zeig das die
Einigkeit zur Gefährlichkeit der
Hackerangriffe?
Das ist ein sehr guter Punkt. Neben der
Erkenntnis wie gefährlich die Angriffe
sind, ist es auch ein Zeichen der Neutralität
und Unabhängigkeit. Keine der
Massnahmen zielt auf die Technologie
eines Unternehmens ab, denn es geht
um den Inhalt und nicht um das beste
Tool, die beste Technologie oder mehr
Umsatz bei der Trägerschaft. Unser erklärtes
Ziel mit dieser Non-Profit Initiative
ist die Hürde für Erpresser so hoch zu
machen, dass die Schweizer KMU’s kein
lohnenswertes Ziel mehr sein werden.
In der Schweizer KMU Welt ist es
leider immer noch so, dass viele
kleinere Unternehmen der Meinung
sind, zu klein und unbedeutend
zu sein für Hacker Angriffe
auf ihre Daten, wie sehen sie
das?
Solange sie als KMU einen einzigen
DIGITALISIERUNG
Lohn für einen Mitarbeiter bezahlen, sind
sie ein lohnenswertes Ziel. Die Grösse
der KMU ist dem Angreiffer egal,
er kann nur gewinnen, er lässt ja eine
Schadsoftware für sich arbeiten. Gerade
weil die kleinen KMU’s sich nicht genug
schützen können, sind genau diese die
grossen Verlierer.
Ein Satz den wir immer wieder
zu hören bekommen: „ich habe
eine Antiviren Software, somit bin
ich geschützt. Wie sehen Sie das,
bietet eine Antivieren Software
so viel Schutz wie da behauptet
wird?
Eine der 6 Massnahmen ist genau
die von Ihnen beschriebene Antiviren
Software, die kann viel verhindern,
aber nicht alles. Daher die restlichen 5
Massnahmen. Wir haben viel Zeit und
Energie in die möglichst einfache Verständlichkeit
und die Erarbeitung des
absoluten Minimums gesteckt. Wenn es
mit obigem gelöst wäre, hätten wir uns
viel Zeit und Energie sparen können.
Ein weitverbreiteter Irrtum unserer
Gesellschaft ist die Meinung
„ich verwende ein IPhone, das
ist doch eh nicht hackbar.“ wie
sehen Sie das?
In der Geschäftswelt sind Smartphones
nicht mehr wegzudenken, sie sind
aber nicht dazu da Geschäftsdaten zu
speichern oder zu erstellen. Sie werden
vor allem als mobiles «Sichtfenster» für
Systeme genutzt die auf Servern oder in
der Cloud arbeiten. Es ist eine der Voraussetzungen,
dass Smartphones möglichst
sicher sind, das hat aber leider
wenig Einfluss darauf wie verwundbar
Ihre Firma im Internet wirklich ist.
Wie sehen Sie die aktuelle Situation
mit den Hackerangriffen und
wie kann man das Ihrer Meinung
nach ändern?
Aufgrund der Statistiken der NCSC des
Bundes (ehemals MELANI), werden
kontinuierlich mehr Angriffe verzeichnet.
Das Business mit Schutzgeld-Erpressung
scheint zu boomen, ob das
auch der Grund hinter dem Anstieg des
Bitcoin Wertes ist kann nur vermutet
werden. Eine Umkehr dieses Trendes
kann man mainer meinung nach nur
erreichen, wenn man den Markt austrocknet,
als sich jede und jeder soweit
schützt, dass er kein lohnenswertes Ziel
mehr ist. Unserer Meinung nach ist die
Swiss Cyber Defence – DNA Initiative
ein gutes Hilfsmittel auf diesem Weg:
Neutral, klar, einfach, breit abgestützt
und kostenlos!
Thomas Liechti ist CEO der
MOUNT10 AG und Initiant der
Swiss Cyber Defence - DNA
Initiative.
73
Nachhaltigkeit Defintion
Kaum ein Begriff hat sich in den letzten Jahren so stark entwickelt wie der Begriff „Nachhaltigkeit“.
Doch was ist Nachhaltigkeit eigentlich? In der Wissenschaft finden intensive Diskussionen über eine
allgemeingültige Begriffsdefinition statt. Fest steht allerdings, eine Einigung ist nicht in Sicht.
Doch warum ist das so? Gibt es nicht genug Informationen zu diesem Thema? Im Grunde ist das genaue
Gegenteil der Fall. In fast allen Themenspektren ist der Begriff der Nachhaltigkeit anzutreffen.
Im Folgenden werden unterschiedliche Definitionsansätze dargestellt, um Aufschluss über die Kernelemente
der Nachhaltigkeit zu erhalten.
Ursprung des Nachhaltigkeitsgedankens
Die Wurzeln reichen weit in die Vergangenheit zurück. Als
„Vater“ der Nachhaltigkeit wird oftmals der Freiberger Oberberghauptmann
Hans Carl von Carlowitz (1645–1714) gehandelt,
der den Gedanken der Nachhaltigkeit auf die Waldwirtschaft
übertrug. Um ein nachhaltiges Handeln umzusetzen,
sollte nach Carlowitz in einem Wald nur so viel abgeholzt
werden, wie der Wald in absehbarer Zeit auf natürliche Weise
regenerieren kann. Das Prinzip der Nachhaltigkeit sollte also
sicherstellen, dass ein natürliches System in seinen wesentlichen
Eigenschaften langfristig erhalten bleibt. Mit diesem
Ansatz war der Grundstein des nachhaltigen Denkens und
Handelns gelegt.
Der Nachhaltigkeitsbegriff
Der Gedanke der Nachhaltigkeit (sustainability) ist seit vielen
Jahren ein Leitbild für politisches, wirtschaftliches und ökologisches
Handeln. Seit den Anfängen wurden zahlreiche
Definitionsversuche vorgenommen, die im Kern jedoch oft
sehr ähnlich sind. Eine der meist gebrauchten Definitionen
des Nachhaltigkeitsbegriffes ist die Definition des Brundtland-
Berichtes der Vereinten Nationen von 1987. In dieser heißt
es: „Humanity has the ability to make development sustainable
- to ensure that it meets the needs of the present without
compromising the ability of future generations to meet their
iwn needs.“, (Hardtke/Prehn 2001, S.58). Frei Übersetzt bedeutet
dies: „Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung,
die gewährt, dass künftige Generationen nicht schlechter
gestellt sind, ihre Bedürfnisse zu befriedigen als gegenwärtig
lebende.“ (Hauff 1987, S.46). Nachhaltigkeit wird laut dieser
Definition als eine Art Entwicklung beschrieben, die sowohl
auf die Gegenwart als auch die Zukunft ausgerichtet ist. Allerdings
bietet diese Definition auch oft Material für Diskussionen,
da sie Raum für unterschiedliche Interpretationen bietet. Aus
diesem Grund ist es nicht verwunderlich, dass mittlerweile
zahlreiche Begriffsdefinitionen kursieren. In Abhängigkeit ihres
Ursprungs beziehen sich die jeweiligen Definitionen allerdings
häufig nur auf Teilaspekte der Nachhaltigkeit (Hardtke/Prehn
2001, S.58).
Einer wirtschaftlich ausgerichteten Definition zufolge, bedeutet
Nachhaltigkeit beispielsweise „[...] nicht Gewinne zu erwirtschaften,
die dann in Umwelt- und Sozialprojekte fließen,
sondern Gewinne bereits umwelt- und sozialverträglich zu
erwirtschaften.“ (Pufé 2014, S.16).
Dieser Erklärungsansatz ergänzt die Nachhaltigkeit neben
der zeitlichen Ausrichtung und dem gesellschaftlichen Bezug
um die Komponente der „Selbsterhaltung“. Entscheidend ist
dabei, dass die nachhaltige Entwicklung nicht durch finanzielle
Förderung unterstützt werden soll, sondern sich vielmehr
selber finanzieren muss. Der nachhaltigen Entwicklung ist
nicht geholfen, wenn die Mittel für Investitionen auf eine Weise
gewonnen wurden, die dem Gedanken der Nachhaltigkeit
widersprechen.
Ein ökologisch geprägter Erklärungsversuch erfolgte durch
Herman Daly. Der ehemalige Senior Economist im Environment
Department der Weltbank, nahm in Anbetracht der
Definitionsflut einen Versuch vor die zentralen Elemente der
Nachhaltigkeit zu präzisieren.
74
Dabei zog er folgende Schlüsse:
• Das Niveau der Abbaurate erneuerbarer Ressourcen,
darf ihre Regenerationsrate nicht übersteigen.
• Das Niveau der Emissionen darf nicht höher liegen
als die Assimilationskapazität.
• Der Verbrauch nicht regenerierbarer Ressourcen
muss durch eine entsprechende Erhöhung des Bestandes an
regenerierbaren Ressourcen kompensiert werden. (Hardtke/
Prehn 2001, S.58)
Diese Zusammenfassung impliziert nicht nur den Schutz
natürlicher Ressourcen, sondern bezieht auch die begrenzten
Kapazitäten von Mensch und Natur mit ein. Anders als
bei wirtschaftlichen Definitionsansätzen steht hier die Natur im
Vordergrund.
Infolge der zahlreichen Definitionsversuche und Überlegungen,
entwickelte der Begriff einen stark interdisziplinären Charakter.
Je nach Herrkunft des Definitionsansatzes werden unterschiedliche
Schwerpunkte thematisiert. Unabhängig davon
ob eine ökonomisch oder ökologisch geprägte Nachhaltigkeitsdefinition
vorliegt, beinhalten die meisten Definitionen die
umsichtige Verwendung von Gütern um den Fortbestand einer
wirtschaftlichen oder ökologischen Einheit.
Nachhaltigkeit ist all das und noch viel mehr
Der Begriff „Nachhaltigkeit“ kann nicht wie andere durch eine
einfache Definition umfassend und zutreffend erklärt werden.
Vielmehr ist der Nachhaltigkeitsbegriff die Summe zahlreicher
Definitionsansätze, welche die unterschiedlichen Elemente
der Nachhaltigkeit berücksichtigen. Interessanterweise überschneiden
sich jedoch einige dieser Elemente, wodurch
diese besonders charakteristisch sind. In den Grundsätzen
der Interparlamentarischen Arbeitsgemeinschaft (IPA) heißt es
beispielsweise: „Mit den sich erneuernden Hilfsquellen muss
eine naturgemäße Wirtschaft betrieben werden, so dass sie
nach dem Grundsatz der Nachhaltigkeit auch noch von den
kommenden Generationen für die Deckung des Bedarfs der
zahlenmäßig zunehmenden Menschheit herangezogen werden
können“, (Wey 1982, S.157). Ähnlich wie die Brundtland-Definition
thematisiert dieser Ansatz die Befriedigung der Bedürfnisse
zukünftiger Generationen. Um diese zu ermöglichen,
wird auch hier wieder ein umsichtiges Handeln mit den dazu
notwendigen Gütern („Hilfsmittel“) empfohlen.
Zusammenfassung
Bei der Betrachtung weiterer Definitionsansätze können noch
weitere Überschneidungen festgestellt werden. Am häufigsten
fällt dabei auf, dass:
• Nachhaltigkeit stets auf die Gegenwart und Zukunft
ausgerichtet ist und somit ein zeitlicher Bezug gegeben ist.
• Ressourcen, materielle/immaterielle Güter, ökonomische/ökologische
Einheiten etc., geschützt werden sollen,
insbesondere wenn diese nicht erneuerbar sind.
• der Fortbestand eines Bezugsobjektes kurz- und
langfristig sichergestellt werden soll.
Zusammengefasst kann Nachhaltigkeit somit als eine Form
des ökologischen und ökonomischen Handelns verstanden
werden, die gegenwärtigen und zukünftigen Generationen
vergleichbare oder bessere Lebensbedingungen sichern soll,
indem das dazu notwendige Element sorgsame Anwendung
findet und entsprechend geschützt wird. Im Zentrum
der Nachhaltigkeit stehen Umwelt, wirtschaftliche und soziale
Aspekte.
Beim Konzept der Nachhaltigkeit geht es weniger darum eine
exakte Definition zu entwickeln sondern vielmehr, „[...] um
die Bestimmung dessen, was Bestand haben soll und um
die Verknüpfung der zeitlichen und räumlichen Ebene, die
eine Nachhaltigkeitspolitik einzubeziehen hat. Die Grundidee
basiert also auf der einfachen Einsicht, dass ein System dann
nachhaltig ist, wenn es selber überlebt und langfristig Bestand
hat. Wie es konkret auszusehen hat, muss im Einzelfall geklärt
werden.“ (Carnau 2011, S. 14).
Im Kontext der wissenschaftlichen Diskussion um den Nachhaltigkeitsbegriff
wurden mehrere Modelle entwickelt, welche
Licht in das Dunkel der Begriffsdefinition bringen sollen.
Auch hier gibt es aber wieder unterschiedliche Ansatzpunkte
je nach Ursprungsdisziplin des Modells. Einige Modelle
und Konzepte werden im Artikel „Modelle und Konzepte zur
Nachhaltigkeit“ dargestellt.
75
BAUEN UND WOHNEN
Feng Shui: Energie-Architektur für
vitale Lebens- und Arbeitsräume
Mit Feng Shui werden Wohn- und
Arbeitsräume harmonisiert, unabhängig
vom Einrichtungsstil. Ob
modern, Landhaus- oder angesagter
Retrostil – Feng Shui sieht
man nicht, man spürt es.
Unser Zuhause ist im Idealfall der Ort, an
dem wir uns am liebsten aufhalten, sozusagen
unser Heimathafen. Wie aber sieht
die Realität aus? Wer kennt das nicht?
Nicht zu definierendes Unwohlsein, wenig
bewohnte Zimmer, Räume, die seit dem
Einzug ein kümmerliches Dasein fristen,
verminderte Arbeitsleistung und mangelnde
Konzentration, Ecken in denen
sich immer wieder Gerümpel ansammelt,
bis hin zu Schlafstörungen. Räume sind
wohnpsychologisch gesehen für uns wie
eine dritte Haut. Teile unseres Gehirns
nehmen geometrische Informationen und
räumliche Organisation auf. Beispiel: wie
reagiert ihr Körper auf einen Raum, in
dem Sie sich nicht wohlfühlen. Möchten
Sie gleich wieder davonlaufen, geht der
Puls schneller, sind Sie nervös?
Die Umgebung hat eine starke Wirkung
auf unser Wohlbefinden und unsere Arbeitsleistung,
verbringen wir doch den
grössten Teil unseres Lebens in geschlossenen
Räumen. Feng Shui setzt
sich anhand von Analyse- und Berechnungstechniken
mit der Interaktion von
Mensch, Raum und Zeit auseinander.
Ziel ist, diese Wirkungsebenen zu einer
Synergie zu bringen. Auf dieser Basis
werden fördernde und unterstützende
Massnahmen für eine optimale Raumgestaltung
für den Menschen erarbeitet.
Eine der Feng-Shui-Techniken ist
es, den Qi-Fluss zu analysieren
(Qi = die uns umgebende Energie).
Wie fliesst die Energie durch
die Räume: fliesst sie zu schnell,
gibt es eventuell Blockaden oder
ist zu wenig Energie vorhanden?
Eine andere Technik aus der Kompass-
Schule, ist bspw. das Bagua (siehe Abbildung),
ein wichtiges Hilfsmittel zur
Beurteilung von Räumen. Hierfür wird
das Bagua über einen Grundriss gelegt.
Grundlage sind die acht Himmelsrichtungen
und deren Energiequalitäten.
Die Himmelsrichtungen repräsentieren
Lebensbereiche wie Karriere, Wissen,
Familie, Partnerschaft, hilfreiche Freunde,
Kinder und Kreativität, Ruhm und Reichtum.
Damit lassen sich sehr genau u.a.
Erfolg und Misserfolg erklären, unterstützende
Bereiche auswählen und die
Zuordnung nach aktiven und passiven
Räumen bestimmen (Yin- und Yang).
So wie man in der Akupunktur weiss,
dass bestimmte Punkte z.B. auf das Herz
wirken, so hat man im Feng Shui beobachtet,
dass bestimmte Raumsektoren
einen Einfluss auf Gesundheit oder
76
Wohlstand haben. Fehlt z.B. der Norden,
könnte es sein, dass alles ein wenig zäh
ist, Sie nicht im Fluss sind, die Karriere
stagniert. Dies kann durch entsprechende
Massnahmen ausgeglichen werden.
BAUEN UND WOHNEN
Werfen wir doch einen kurzen
Blick auf drei für Sie wesentliche
Bereiche, mit Tipps:
Der Eingang
Ist der Übergangsbereich von Aussen
nach Innen, er ist die Visitenkarte für Ihre
Firma und für Ihr Zuhause.
Die Energie eines Gebäudes hängt wesentlich
vom Eingangsbereich ab. Der
Eingangsbereich kann verglichen werden
mit dem Mund.
Hier betritt der Besucher zum ersten Mal
das Haus, das Gebäude, die Firma - der
erste Eindruck entsteht. So wie Menschen
durch diese Tür ein- und ausgehen,
genauso tut es auch die Energie.
Wichtig ist es eine Atmosphäre zu schaffen
in der Bewohnende, Kunden und
Gäste willkommen geheissen werden.
Die Realität sieht oft so aus: sterile Empfangsatmosphäre,
keine gute Wegeführung,
kein gepflegtes Äusseres, vollgestopfte
Garderoben, stapelweise Schuhe
und Taschen. Alles andere als ein „Welcome-Bereich“.
Wie können Sie dies ändern?
• Gut sichtbare Hausnummer, Firmenoder
Haustürschild, freundlich gestalteter
Eingang, angenehme helle Beleuchtung.
• Fragen Sie sich zunächst, was es wirklich
im Entrée braucht? Wie und wo werden
Sie oder Ihre Kunden empfangen.
• Reduzieren Sie Jacken, Mäntel und
Schuhe auf das Wesentliche und verstauen
Sie diese in geschlossenen
Schränken.
• Verzichten Sie auf Spiegel vis-a-vis der
Eingangstür. Platzieren Sie diese seitlich.
• Hat vor der Haus-/Firmentür evtl. ein
Topf mit saisonaler Bepflanzung Platz?
• Gestalten Sie den Eingangsbereich ansprechend
schön, z.B. mit Farben, einer
harmonischen Einrichtung, einem schönen
Blickfang.
• Gehen Sie beim nächsten Betreten mit
dem Blick eines Besuchers in das Gebäude/Wohnung.
Was empfinden Sie
dabei?
Der Eingangsbereich soll einladend
gestaltet sein und von Ferne
begrüssen, er soll zum Innehalten
auffordern. Nicht umsonst wurden
Besucher in früheren Zeiten
in Eingangshallen oder Foyers
begrüsst.
Tipps für ein gut organisiertes
Büro oder Home Office, im Idealfall
ist ein Arbeitszimmer ein für
sich gestalteter Raum und nicht
nur eine Ecke in einem Zimmer.
Wie gut ist Ihr Arbeitszimmer gestaltet?
Werden Leistungsfähigkeit und Kreativität
gefördert? Wie ist Ihr Zimmer organisiert?
Offene Regale mit kunterbunten Ordnern,
Stapel von Ablagen, ungeöffnete Post,
zu zahlende Rechnungen, Büromaterial
das herumliegt? Welchen Eindruck haben
Sie, wenn Sie in Ihr Büro kommen,
was nehmen Sie wahr? Schauen Sie auf
einen Stapel voller Akten, die Sie dringend
erledigen sollten?
• Sitzen Sie mit Rücken zur Wand und
mit Blick zur Türe. So haben Sie einen
guten Schutz im Rücken und den Raum
im Überblick.
• Direkt vor einer Wand zu sitzen, entspricht
symbolisch dem „Brett vorm
Kopf“.
• Geschlossene Schränke und Regale
lassen bessere Ordnung zu.
• Ablagekörbe, Archivschachteln, Hängemappen
und Zeitschriftenboxen schaffen
Struktur innerhalb des Schrankes.
• Wann immer möglich bevorzugen Sie
eine digitale Ablage.
• Machen Sie einen Termin mit sich
77
BAUEN UND WOHNEN
selbst, reservieren Sie täglich 15-30
Minuten für das Sortieren dessen, was
tagesaktuell ansteht oder was Sie unbedingt
umsetzen wollen, um Ihr Büro gut
in den Griff zu bekommen.
• Achten Sie auf eine gute Beleuchtung
im Raum und für Ihren Arbeitstisch.
• Leeren Sie den Papierkorb regelmässig.
• Bring Farbe ins Büro! Farben beeinflussen
uns unbewusst, ob wir wollen oder
nicht.
Die meisten Büros sind eintönig weiss,
was der Kreativität nicht förderlich ist.
Das Auge ist ein Muskel, der nach Entspannung
sucht. Entspannung findet das
Auge bei Kontrasten, also bei Mehrfarbigkeit.
Ist ein Raum in nur einer Farbe
gestrichen, kann sich das Auge nicht
entspannen, was sich wiederum auf die
Konzentration auswirkt.
„Da schlaf ich ja nur“
Das Schlafzimmer ist oft der Ort, den wir
am meisten vernachlässigen. Es muss
vielfach als Lagerort herhalten, oder als
multifunktionaler Raum mit integriertem
Büro. Dabei stossen zwei Nutzungen
aufeinander. Der Schlafraum als Ruheraum
und für die Partnerschaft, das Büro
als aktiver Bereich. Schaffen Sie lieber
z.B. im Wohnzimmer einen Bereich für
Büroarbeiten und geben Sie dem Schlafzimmer
die Intimität, die es braucht.
Rund 24 Jahre schläft ein Mensch in seinem
Leben. Schlaf ist wichtig um das Erlebte
zu verarbeiten. Nur ausgeruht sind
wir wieder leistungsfähig.
Was braucht es für einen guten
Schlaf:
• Möblieren Sie eher sparsam, überfrachten
Sie das Zimmer nicht.
• Stellen Sie Ihr Bett an die Wand und
nicht frei in den Raum. Ein Bett mit Kopfteil
schafft ein gutes Backing. Unsere
Vorfahren wussten, dass eine Höhle
besser zum Schlafen ist als ein freies
Feld. Diesen Urinstinkt nach Schutz tragen
auch wir noch in uns.
• Die richtige Bettposition: idealerweise
mit Blick zur Tür. Vermeiden Sie es, das
Bett zwischen Fenster und Tür zu stellen,
oder an die Wand zum Bad.
• Verzichten Sie auf Spiegel, die zu viel
unruhige Energie bringen.
• Nach Möglichkeit meiden Sie Fernseher
und elektrische Geräte im Schlafzimmer.
78
• Weiche Materialien wie Vorhänge, Zierkissen
und Teppiche/Läufer verwenden,
die den Wohlfühleffekt deutlich erhöhen.
Nutzen Sie natürliche Materialien und
verzichten Sie auf Kunststoffe, die elektrostatische
Felder erzeugen.
• Sorgen Sie für unterschiedliche Lichtquellen
und indirektes Licht.
• Schmücken Sie das Schlafzimmer mit
wenigen, aber emotionalen Accessoires.
• Meiden Sie kräftige Farben wie Rot
oder Orange. Auch Weiss ist eine eher
seelenlose Farbe, die wenig Atmosphäre
erzeugt. Sanfte Farben wie Beige, Grün,
Apricot, Rose, blau etc. eignen sich gut
für eine beruhigende Gestaltung.
Schaffen Sie sich ein Zimmer, in
das Sie sich gerne zurückziehen
und in dem Sie sich wohlfühlen.
IHR NUTZEN einer Feng-Shui-Beratung:
individuelle, auf Sie abgestimmte
vitale Lebens- und Arbeitsräume. Energien
werden so genutzt, dass sie Sie
unterstützen. Nachhaltige Verbesserung
Ihrer Wohn- und Arbeitsqualität. Räume
die berühren, Räume, in denen Sie
sich gerne aufhalten, Arbeitsbereiche,
die kreatives und konzentriertes Arbeiten
ermöglichen. Ob privates Wohn- und
Arbeitsumfeld, Umbau, Neubau oder
Gartengestaltung, Feng Shui hat für alle
Bereiche die richtige Lösung.
Gudrun C. Meier-Lange
Präsidentin
HovalConnect
HovalConnect
Die komfortable Verbindung
mit der Heizung.
Sie verwalten mehrere Heiz- oder Komfortlüftungsanlagen – und diese stehen
zudem an verschiedenen Standorten? HovalConnect macht es Ihnen leicht:
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79
BAUEN UND WOHNEN
Eigenheim und Arbeitsplatz als Kraftort
U2 Ulshöfer AG Architekten
Dieter und Walter Ulshöfer fördern seit 2002 mit
Ihren 4-6 Mitarbeiter*Innen die Verschmelzung von
Architektur und Feng Shui.
Ausbildungen an verschiedenen Feng Shui Schulen
im In- und Ausland. Dipl. Berater für Feng Shui,
Traditionelle chinesische Astrologie und Gesichterlesen
nach den 5 Elementen.
Zur Zeit in Ausbildung zum Feng Shui Master.
Herr Ulshöfer, Ihr Unternehmen ist
in der Architektur zuhause. Und
wie ich auf Ihrer Website gesehen
habe, auch sehr erfolgreich. Was
gibt Ihnen den Antrieb?
Seit über 30 Jahren in der Architektur
tätig, seit fast 20 Jahren selbstständig.
Das sind wir: Dieter und Walter Ulshöfer.
Uns sind immer wieder Situationen begegnet,
in denen sich Eigentum Besitzende,
Nutzende oder Mietende im
eigenen Haus bzw. Geschäftsgebäude
unwohl und energielos gefühlt haben.
Anfangs im privaten, dann auch vermehrt
im geschäftlichen Bereich. Freude, Harmonie
oder geschäftliche Erfolge sind
ausgeblieben. Dies hat sich unter anderem
in gesundheitlichen Beschwerden,
schlechtem Schlaf, Streit oder auch in
Erschöpfungszuständen manifestiert.
Wir haben begonnen, die Häuser, Geschäfte
und deren Arbeitsumgebungen
verstärkt auf deren Qualität zu prüfen. Es
war kein Zufall, dass wir zur Lehre des
Feng Shui geführt wurden. Uns begeistern
diese Prinzipien und das daoistische
Kreislaufdenken, in denen nicht die
Architektur im Mittelpunkt steht, sondern
der Mensch.
Was bedeutet Feng-Shui und wie
kann ich mir die Einsatzmöglichkeiten
vorstellen?
Gebäude ideal zu platzieren und zu gestalten.
Der Standort sollte harmonisch und geschützt
sein, um Gleichgewicht, Gesundheit,
Wohlstand und Erfolg der Bewohner
zu gewährleisten und zu ermöglichen.
Die Einsatzmöglichkeiten sind nahezu
unbegrenzt. Dies kann im kleinen Rahmen,
z.B. bei einer Wohnung beginnen,
aber auch in der Grössenordnung einer
Siedlungsplanung angewendet werden.
Es gibt Gesetzmässigkeiten, die bei jeder
Wohnung, bei jedem Haus oder bei jedem
Geschäft umgesetzt werden sollten.
Dann gibt es die persönlichen Massnahmen,
die auf die Bewohnenden abgestimmt
sind. Dies sind z.B. bevorzugte
Schlaf- oder Arbeitsausrichtungen oder
Bereiche, in denen die jeweilige Person
energetisch unterstützt werden möchte
oder Verbesserungen anstrebt.
Wir können dies berechnen und so
personalisierte, auf die Nutzenden abgestimmte
Massnahmen definieren und
umsetzen. Jeder Mensch hat gute, ihn
unterstützende Richtungen. Aber auch
weniger gute Richtungen, die hinderlich
sind. Wir zeigen auf, in welche Richtungen
optimalerweise gearbeitet, geschlafen
oder sogar gekocht werden sollte,
um die besten Energien zu erhalten.
Beispiel:
Eine feste Wand im Rücken des Arbeitsplatzes
ist immer lohnend, weil diese
Wand unbewusst Rückhalt gibt.
«Da fällt mir niemand in den Rücken».
«Ich halte mir den Rücken frei».
Das Gleiche gilt für Häuser.
Die ganze Betrachtung wird vom Grossen
ins Kleine vollzogen. Angefangen
beim Gebäude bis in den Büroraum und
weiter zur Pultorganisation.
Als Architekten werden wir meistens zu
bestehenden Gebäuden hinzugezogen.
Wir beginnen mit der Planung also selten
bei null. Unsere Herausforderung besteht
darin, bestehende Liegenschaften zu
harmonisieren und das Beste für die dort
lebenden und arbeitenden Menschen
herauszuholen.
Das Thema Feng-Shui ist schon
seit Jahren immer wieder ein
Thema in Unternehmen, die eine
positive Energie vor Ort erzeugen
wollen. Wie passt Feng-Shui und
Architektur zusammen? Wie kann
ich mir den Zusammenhang vorstellen?
Mit der Architektur haben wir das Instrument,
allfällige bauliche Veränderungen –
falls notwendig oder gewünscht - gleich
selbst umzusetzen.
Eine Feng-Shui-Analyse zieht nicht
zwangsläufig einen Umbau nach sich.
Unser geschultes Auge für den Raum
und die Ästhetik unterstützt zusätzlich
eine schöne und vollendete Umsetzung
der Massnahmen.
Immer prüfen wir den Energiefluss des
Chi. Das Chi ist gleichzusetzen mit Lebensenergie
und Atem. Wir prüfen, wie
gut ist das Haus und die darin befindlichen
Räumlichkeiten mit dem lebenspendenden
und prickelnden Chi versorgt
werden. Wie ist die Sichtbarkeit des
Einganges? Fliesst hier genügend Chi?
Hat das Geschäft, das Haus oder die
Wohnung einen Rückhalt? Oder gibt es
weitere störende Quellen wie z.B. Wasseradern,
geopathische Felder?
Wie sieht denn Ihr eigener Hauseingang
oder Ihre Wohnungstüre aus, liebe Lesenden?
Freut man sich, zu Ihnen hineinzukommen?
Erkennt man Ihre Türe
auf Anhieb? Oder muss sie gesucht werden?
Auch der Eingang einer Mietwohnung
kann aufgewertet werden:
Feng Shui bedeutet wörtlich übersetzt
«Wind und Wasser». Es ist eine über
5.000 Jahre alte chinesische Wissenschaft
des Lebens.Es werden die Harmoniegesetze
der Natur genutzt, um ein
Massive Wand im Rücken, Eingangstüre im Blickfeld – das sind gute Voraussetzungen.
80
Beispiel:
Hochhaus in Malmö in Schweden.
Wie sich wohl die Menschen in diesem Haus
fühlen?
Werden Sie nicht alle ein bisschen verdreht?
Mit etwas Persönlichem, das Bezug zu
den Bewohnern schafft. Ein Bild neben
der Türe zeigt schon viel mehr als die
meisten Wohnungstüren.
Ein kleiner, halbrunder (und sauberer)
Teppich sammelt Energie und bringt diese
in die Wohnung. Keine Schuhe neben
der Türe.
Schon fühlt man sich willkommen.
Zudem ist der Raum-Zeit Faktor wichtig.
Hier berechnen wir die durch das Bauoder
Bezugsjahr ausgelösten zeitlichen
Faktoren. Diese spiegeln sich in den sogenannten
Fliegenden Sternen wieder.
Dieses Thema ist sehr umfassend und
komplex. Die sogenannten Fliegenden
Sterne müssen entsprechend individualisiert
betrachtet werden. Daher kann auch
nicht einfach gesagt werden: «Mach dies
oder jenes!» Eine Veränderung kann jedoch
schon mit wenigen Massnahmen
vorgenommen werden, die zu einem
nachhaltigen und positiven Ergebnis führt.
Wie ist Ihre Erfahrung mit Unternehmen,
die Feng-Shui einsetzen?
Wir sehen grossartige Veränderungen.
Dies manifestiert sich einerseits im Erfolg
und im Auftritt der Unternehmen, aber
auch in der Zufriedenheit und Gesundheit
der Mitarbeitenden. Die Erfahrung
zeigt, dass sich mit dem bewussten Einsatz
von positiven Massnahmen und
der Aufklärung, was und warum etwas
verändert wird, die Wahrnehmung der
involvierten Menschen verändert. Die
Achtsamkeit wird gesteigert, das Umfeld
bewusster auf- und wahrgenommen. Die
Wertschätzung gegenüber sich selbst,
den Anderen und dem Unternehmen
wird sensibilisiert. Feng Shui funktioniert
unabhängig davon, ob dies der Mensch
bewusst für sich einsetzt oder sich dagegen
sträubt.
Ein grosses Thema in den letzten
zwei Jahren ist Covid-19 und
der damit verbundene psychologische
Druck, der erzeugt wird.
Wie ist Feng-Shui mit den Covid-
19-Richtlinien im Büro umsetzbar?
In den letzten Jahren wurden die Büros
immer mehr verdichtet. Wo früher vier
Arbeitsplätze waren, werden heute sechs
bis acht eingerechnet. Die Grossraumbüros
werden spartanischer eingerichtet,
sie werden zu richtigen Batterie-Arbeitsplätzen.
Wo bleibt da der Mensch? Wie
können sich Mitarbeitende wohl fühlen,
wenn das Umfeld und der Rückhalt nicht
passen? Warum heisst es wohl «sich
den Rücken freihalten»? Ist das nicht
der Fall, so geht eine wichtige und wertvolle
Qualität des Arbeitsplatzes verloren.
Und somit auch eine Wertschätzung gegenüber
den Mitarbeitenden.
Im Gegenzug werden die Begegnungszonen
aufgewertet, was sicher zu begrüssen
ist. Wenn sie denn auch für das
Zwischenmenschliche genutzt werden,
und nicht einfach eine weitere Möglichkeit
für Small-Meetings sind. Und: Die
Mitarbeitenden sind in der Regel eher
eine kurze Zeit in den aufgewerteten Begegnungszonen,
den Grossteil aber am
Pult. Dort gilt es, Massnahmen zu treffen.
Mit dem Beginn der Covid-19-Pandemie
werden wir gezwungen, Abstände einzuhalten.
Home-Office wird attraktiv. Grosse
Dienstleister wie Banken und Versicherungen
entwickeln neue Mischkonzepte
für Homeoffice und Büroarbeitsplätze.
Das gibt Ihnen die Möglichkeit, weiter
Büroflächen zu reduzieren und so das
Optimum herauszuholen.
Dies bedingt jedoch, dass der Mitarbeiter
zu Hause einen hochwertigen Arbeitsplatz
hat. Das kann und sollte kein Büro
im Schlafzimmer oder am Esstisch sein.
Hier stehen alle Arbeitnehmenden in der
eigenen Pflicht, auch sich selbst die notwendige
Wertschätzung zu geben.
Feng Shui hat die Möglichkeit, den Arbeitsplatz
auf die Persönlichkeit des Mitarbeiters
auszurichten. Gute Richtungen
unterstützen, Rückhalt gewährleisten und
Energie und Harmonie fördern.
BAUEN UND WOHNEN
Wir müssen uns vor Augen führen, dass
die Mitarbeitenden immer sich selbst und
den Arbeitgeber repräsentieren – ungeachtet,
ob dies zu Hause oder im Büro
geschieht.
Feng Shui bietet die Möglichkeit, sich zu
Hause einen Kraftort einzurichten. Eine
Insel, um aufzutanken, um sich zu regenerieren.
Wir dürfen nicht vergessen,
dass es eigentlich die Menschen selbst
waren, die sich eine Veränderung herbeigewünscht
haben. Wie viele riefen
immer wieder aus, dass es SO nicht
weiter gehen könne, dass sich irgendetwas
verändern MUSS. Selbstverständlich
wurde das nicht in Form einer Pandemie
bedacht, noch weniger gewünscht.
Aber Fakt ist, dass sich schon ganz Vieles
verändert, neue Wege beschritten
werden, der Mensch und sein Dasein
wieder in den Mittelpunkt rückt. Die persönliche,
bewusste Begegnung wird viel
intensiver wahrgenommen.
Auch diese Pandemie wird eines
Tages nicht mehr die Relevanz
haben, die sie aktuell hat. Dann
wird es wichtig sein, eine positive
Aura zu schaffen. Was denken
Sie, inwieweit Feng-Shui da eine
positive Unterstützung sein kann?
Wir sind der Meinung, dass - unabhängig
von der Pandemie - das Ziel ist, eine
möglichst gute Energie und Harmonie zu
schaffen. Und zwar sofort. Es ist spürbar,
dass eine Transformation begonnen hat.
Alles ist im Umbruch. Gesundheitssystem,
Finanzwesen, Klima, Politik, Umwelt
und Landwirtschaft, Ernährung, Schulen.
Die Menschen werden achtsamer, vieles
wird hinterfragt.
Wir leben in einer spannenden und herausfordernden
Zeit. Gerade daher ist es
um so wichtiger, dass wir in unserem
Umfeld darauf achten, dass es den Menschen
gut geht. Feng Shui ist hier eine
der Möglichkeiten für eine positive Unterstützung,
sowohl im Privaten wie auch im
Geschäftlichen.
Kein optimaler Hauszugang:
Die Garage wirkt abstossend und unfreundlich,
die Haustüre ist klein und wenig einladend.
Wohin wird die Aufmerksamkeit gelenkt?
Auf die Garage?
Auf die andersfarbigen Deckel der Kanalisation?
81
BAUEN UND WOHNEN
Ganz anders wirkt dieser Eingang: gepflegt, hochwertig und harmonisch gestaltet.
Eine grosszügige Eingangstüre, die von Pflanzen flankiert ist und freundlich ausgeleuchtet wird. Da macht das Ein- und Ausgehen Spass!
Nur in einer ausgewogenen, energetisch
hochwertigen und harmonischen Umgebung,
die den Menschen unterstützt
und fördert, können wir gute Leistungen
erbringen, ohne mental und psychisch
ausgelaugt zu werden.
Nun zu einem ganz anderen Thema.
Wie ich auf Ihrer Website entnehmen
konnte, sind Sie nicht nur
für Unternehmen im Einsatz. Sie
konstruieren auch komplette Häuser
nach dem Feng-Shui-Prinzip.
Wie kommt dies auf dem Immobilienmarkt
an?
Sehr gut. Es zeigt sich, dass Feng Shui
nicht mehr einfach als esoterisch betrachtet
wird, sondern dass Unternehmen
und Privatpersonen immer mehr auf
dessen Grundsätzen vertrauen.
Die Nachfrage ist noch nicht riesig. Jedoch
wollen viel mehr Kunden über das
Thema Bescheid wissen, weil sie intuitiv
spüren, dass (ihre eigene) Veränderung
notwendig ist. Sie merken, dass die aktuelle
Wohn- oder Geschäftssituation nicht
mehr mit der eigenen Entwicklung übereinstimmt.
Was sind aktuelle neue Projekte,
die von Ihnen mit Feng-Shui realisiert
werden? Wie sehen Sie den
Markt?
Gossau gekauft hat. Da es sich um einen
Neubau handelt, können wir hier noch
entscheidenden Einfluss nehmen, um ein
möglichst energetisches und harmonisches
Lebensumfeld zu gestalten.
Im kommenden Jahr kommt auch eine
Praxis für energetisches Coaching hinzu.
Hier sind wir bereits am Ausmessen
und Erfassen der vorhandenen Substanz
und führen eine Analyse der Umgebung
durch. Grundsätzlich sprechen wir von
einem Wachstumsmarkt. Wir haben das
grosse Privileg, dass wir unsere architektonische
Ausbildung mit Feng Shui
verbinden können. Dies macht es doppelt
interessant, weil wir die Mechanismen
aus beiden Welten kennen – und
für unsere Kunden einsetzen können.
Viele Unternehmer investieren immer
mehr in den Immobilienmarkt.
Wie sehen Sie den Trend? Wie
wichtig ist das Thema Nachhaltigkeit?
Der Trend zu Wohnungsbau, egal ob
Eigentum oder Miete, ist nach wie vor
stark vorhanden, wobei sich langsam
eine Sättigung zeigt. Wir werden immer
wieder angefragt, ob wir Bauland oder
Immobilien zur Entwicklung oder Verkauf
haben.
Nachhaltigkeit ist unseres Erachtens ein
sehr wichtiges Thema. Wir müssen den
Raubbau an unserer Umwelt stoppen
und - wie im Feng Shui auch - mit dem
Kreislaufdenken beginnen.
Gerade beim Bauen ist auf ökologische
Massnahmen, auf Wiederverwendbarkeit
und -verwertbarkeit zu achten und in die
Prozesse von Beginn an zu integrieren.
Das ist uns ein Anliegen.
Letze Frage: Werfen wir mal einen
Blick in die Glaskugel. Wie sehen
Sie die Zukunft von Feng-Shui auf
dem aktuellen und zukünftigen
Immobilienmarkt?
Bauen nach und mit Feng Shui ist noch
ein Nischenprodukt, indem wir stark sind.
Je mehr positive Beispiele entstehen und
je mehr Menschen realisieren, was es ihnen
bringt, desto mehr wird sich dieses
Feld entwickeln.
Wir haben Lust, mit denen, die genauso
denken, voranzugehen!
Momentan sind wir gerade an der Planung
eines Mehrfamilienhauses mit Eigentumswohnungen
in Zürich-Altstetten.
Dieses realisieren wir in Holz-Element-
Bauweise. Also auch in ökologischer
Hinsicht wird ein nachhaltiges Gebäude
erstellt. Auch ein Zwei-Familienhaus
in Uitikon Waldegg soll im kommenden
Jahr realisiert werden. Hier haben wir
gerade mit dem Vorprojekt begonnen.
Zudem beraten wir eine Bauherrschaft,
die sich eine Eigentumswohnung in
Im wahrsten Sinn des Wortes eine Wand vor dem Kopf. Keine Beinfreiheit, Begrenzungen
sowohl oben als auch unten. Das bedeutet wenig Perspektive. Hier wird Kreativität bereits
im Keim erstickt.
82
Der Wasserhahn, der alles kann
100 °C KOCHENDES, GEKÜHLTES SPRUDELNDES UND STILLES WASSER
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Impressum:
Herausgeber
Inside Media GmbH
Bahnhofplatz 10
9100 Herisau
Verleger
Christoph Borer
c.borer@insidemedia.ch
Projektleitung
Veronique Zuccarello
v.zuccarello@insidemedia.ch
Redaktion
Anna-Maria Beyer
a.beyer@insidemedia.ch
Grafik
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Pixaprinting Italien
Bilder Quellen:
Pixapay
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Werner Selo Stiftung
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Hypnose Verband
Hypnose Palla
Parafigura
Pilates Zürich
Kopfsache Sport
Namaste Yoga
Lu Selva
Jugendstil Paxmontana
Human Events
Janine Eichenberger
Point of Ballance
U2 Ulshöfer
Mount10
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Start-up bleibt
selbstbestimmt. Nun
in der 5. Generation.
Moritz Ganzoni-Sträuli (Mitte) mit Stefan Ganzoni (links) und Christian Ganzoni
Als 1864 mit der Gründung von «Ganzoni und Barthelts» in Winterthur der Grundstein für SIGVARIS GROUP gelegt
wurde, gab es den Begriff «Start-up» noch nicht. Was es hingegen gab, war der Wille, sich immer wieder neu zu erfinden –
genau wie ein Start-up. Zuerst stellte man einfache Gummibänder her, und heute ist man der führende Anbieter von
medizinischen Kompressionstextilien. Seit über 100 Jahren mit dabei: Swiss Life. Wir begleiten SIGVARIS GROUP durch
alle Höhen und Tiefen und unterstützen sie dabei, weiterhin selbstbestimmt entscheiden zu können. SIGVARIS GROUP
und Swiss Life – seit Generationen gemeinsam am Start.
Selbstbestimmt leben.
AUTO?
KUNZ!
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