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Amberg und seine schönsten historischen Bauwerke

Mit Texten und Zeichnungen von Pablo de la Riestra

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AMBERG<br />

UND SEINE SCHÖNSTEN<br />

HISTORISCHEN BAUWERKE<br />

Mit Texten <strong>und</strong> Zeichnungen<br />

von Pablo de la Riestra<br />

Marginalien von Hermann Glombitza<br />

Büro Wilhelm Verlag


Inhalt<br />

Impressum<br />

Herausgeber: Büro Wilhelm Verlag, <strong>Amberg</strong><br />

Koch–Schmidt–Wilhelm GbR<br />

Lederergasse 5–7, 92224 <strong>Amberg</strong>, Tel. 09621/33316, mail@buero-wilhelm.de<br />

www.buero-wilhelm.de<br />

Texte<br />

Pablo de la Riestra, Hermann Glombitza<br />

Idee, Konzept <strong>und</strong> Gestaltung, Satz<br />

Büro Wilhelm, <strong>Amberg</strong> · Manfred Wilhelm, Wilhelm Koch, Gerhard Schmidt, Sebastian Ehbauer<br />

Schriften<br />

Historical, Meta<br />

Papier<br />

150 g/qm Profimatt<br />

Druck<br />

Frischmann Druck & Medien GmbH & Co. KG, <strong>Amberg</strong><br />

ISBN 978-3-936721-32-4<br />

Printed in Germany 2013 / 2. Auflage<br />

Die Deutsche Bibliothek – CIP Einheitsaufnahme<br />

Ein Titeldatensatz für diese Publikation ist bei der Deutschen Bibliothek erhältlich.<br />

Das Werk einschließlich aller <strong>seine</strong>r Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb<br />

der engen Grenzen des Urherberrechtes ist ohne schriftliche Genehmigung des Herausgebers<br />

unzulässig <strong>und</strong> strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen<br />

<strong>und</strong> die Einspeicherung <strong>und</strong> Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />

© 2013 Herausgeber: Büro Wilhelm. Verlag<br />

Besonderen Dank<br />

Pablo de la Riestra, Hermann Glombitza<br />

Dr. Johannes Laschinger, Hans Hummel<br />

Klaus Herdegen, allen „Zeichnungspaten“<br />

Verschiedene Motive aus diesem Buch<br />

sind im Buchhandel oder direkt beim Verlag erhältlich:<br />

• Poster von der grossen Stadtzeichnung auf Seite 7 im Format DIN A0, A1, A2<br />

• einzelne Zeichnungen als Kunstdrucke im Format DIN A3, A4 (auch gerahmt)<br />

• Postkartenset mit 10 Motiven im Format DIN A6<br />

4 Vorwort<br />

6 Die <strong>Amberg</strong>er Altstadt als Flächendenkmal<br />

12 Nabburger Tor<br />

14 Vilstor<br />

16 Ziegeltor<br />

18 Wingershofer Tor<br />

20 Dockenhansl<br />

22 Mauerpartie an der „Bastei“<br />

24 Kurfürstliches Schloss <strong>und</strong> Zeughaus<br />

28 Stadtbrille<br />

30 Kurfürstliche Hofhaltung, sog. Klösterl (Luftmuseum)<br />

32 Alte Veste <strong>und</strong> ehemalige Calvinische Schule<br />

34 Ehemalige Regierungskanzlei (Landgericht)<br />

38 Wagenhaus<br />

40 Frauenkirche<br />

42 Stadtpfarrkirche Sankt Martin<br />

46 Paulanerkirche<br />

48 Bergkirche Mariahilf<br />

52 Sankt Georg<br />

54 Malteserkomplex mit Georgskirche<br />

56 Schulkirche mit ehem. Kloster der Salesianerinnen<br />

58 Stadttheater (ehem. Franziskanerkirche)<br />

60 Synagoge<br />

62 Rathaus<br />

66 Ratstrinkstube<br />

68 Marktplatzhäuser<br />

70 Fenzlhaus<br />

72 Georgenstra e 44 <strong>und</strong> 46<br />

74 Georgenstra e 51<br />

76 Schiffbrückgasse 1 <strong>und</strong> 3<br />

78 Walfischhaus<br />

80 Villa Baumann (Mariahilfbergweg)<br />

82 Glossar<br />

86 Zur Geschichte der Stadt <strong>Amberg</strong><br />

87 Dank, Quellennachweis<br />

88 Zeichnungspaten


Die <strong>Amberg</strong>er Altstadt als Flächendenkmal<br />

Die Altstadt von <strong>Amberg</strong> beschreibt einen eiförmigen<br />

Gr<strong>und</strong>riss. In <strong>seine</strong>m weitgehend erhaltenen mittelalterlichen<br />

Befestigungssystem sondert sich das „<strong>Amberg</strong>er Ei“<br />

deutlich von den darüber hinausgewachsenen Stadtbezirken<br />

ab. Es stellt ein in sich geschlossenes Gebilde dar. Der Stadtmauergraben<br />

umgibt heute als gepflegter Grüngürtel die alte<br />

Stadt.<br />

Wer vom Bahnhof aus in die Altstadt möchte, bemerkt<br />

nicht die Nähe der Stadtmauer. Die dort vorhandene unpersönlich-moderne<br />

Eingangssituation wird jedoch anlässlich<br />

des Stadtjubiläums im Jahre 2009 einladender gestaltet<br />

werden.<br />

Den Tribut an die Gründerzeit zahlte man in <strong>Amberg</strong> mit<br />

dem Verlust des südwestlichen Stücks Stadtmauer, in deren<br />

Graben an der Wende vom 19. zum 20. Jahrh<strong>und</strong>ert sieben<br />

villenartige Wohnhäuser errichtet wurden (heute Kaiser-Wilhelm-Ring).<br />

Diese nach 1945 weiter veränderte Stelle bleibt<br />

neben den Breschen vor dem Bahnhof <strong>und</strong> am Einfluss der<br />

Vils die auffälligste Lücke in der Stadtmauer.<br />

Auch nordwestlich der Georgskirche, wo heute das<br />

besonders schöne Gebäude der ehemaligen Malteserbrauerei<br />

„Anno 1902“ steht, fehlt ein ganzes Stück Hauptmauer. Die<br />

verbliebene Vormauer <strong>und</strong> der Graben kompensieren jedoch<br />

diesen Verlust. Von dort bis zum Vilstor findet sich ein besonders<br />

gut erhaltenes Stück Stadtbefestigung. Den Autofahrern<br />

stehen heute noch das Nabburger Tor <strong>und</strong> das Ziegeltor offen,<br />

das Vilstor <strong>und</strong> das Wingershofer Tor können umfahren<br />

werden.<br />

Die zweite, noch bestehende Ummauerung <strong>Amberg</strong>s entstand<br />

ab 1326 <strong>und</strong> war im Wesentlichen im 15. Jh. fertig. Nach<br />

dem Verlust der Wehrfunktion im 19. Jh. <strong>und</strong> auch später<br />

wurden ganze Abschnitte der Stadtmauer zu Wohnhäusern<br />

umfunktioniert. Auch der in den Mauerzug von Anfang an<br />

eingeplante Getreidekasten nahe dem Nabburger Tor wurde<br />

für Wohnungen umgestaltet. Die Vorbefestigungen wurden<br />

bereits seit 1788 zu Parkanlagen umgewandelt, kurz nach den<br />

letzten Ausbesserungen des Verteidigungssystems um 1745.<br />

Es war im fortgeschrittenen 16. Jh. die Renaissance, die<br />

die spätmittelalterliche Stadtmauer vervollständigte, zur<br />

Repräsentation ausschmückte <strong>und</strong> zusätzlich stärkte. Damit<br />

erklären sich das schöne, sorgfältig gearbeitete Mauerwerk<br />

von Vilstor <strong>und</strong> Wingershofer Tor <strong>und</strong> die Entstehung des<br />

Dockenhansls, des mächtigsten aller Türme im <strong>Amberg</strong>er<br />

Bering. Die ebenfalls der Renaissance zuzuordnende Gestaltung<br />

des Vilsausflusses als „Stadtbrille“ stellt ästhetisch <strong>und</strong><br />

bautechnisch eine glänzende Lösung dar.<br />

Mit diesen gestalterischen Ma nahmen konnte <strong>Amberg</strong><br />

zwar nicht mit dem Verteidigungssystem des reichsstädtischen<br />

Nürnbergs konkurrieren, jedoch unmissverständlich<br />

dem hohen Status einer fürstlichen Residenz sichtbaren<br />

Ausdruck verleihen.<br />

Dem dichten Netz von Gassen <strong>und</strong> Häusern der Altstadt<br />

liegt eine klare Aufteilung zu Gr<strong>und</strong>e: Da ist die Vils, die die<br />

Stadt von Norden nach Süden in zwei vergleichbar gro e<br />

Hälften - eine westliche <strong>und</strong> eine östliche - teilt. Diese werden<br />

ihrerseits durch den von West nach Ost verlaufenden ehemaligen<br />

Handelsweg (heute Georgen-, Rathaus- <strong>und</strong> Bahnhofstra<br />

e) in einen nördlichen <strong>und</strong> einen südlichen Bereich<br />

gegliedert. Formal gesehen besteht die Altstadt sozusagen<br />

aus vier „Vierteln“. Die Kreuzung der von Nord nach Süd<br />

flie enden Vils mit der erwähnten Stra enachse markiert<br />

der Turm der Martinskirche, der direkt aus dem Wasser<br />

emporsteigt. Er bildet den absoluten Mittelpunkt <strong>und</strong> die<br />

absolute Höhe der Stadt - entsprechend mittelalterlicher<br />

Vorstellung. An der Kirche gruppiert sich die bürgerliche<br />

Mitte: das Rathaus, der Marktplatz <strong>und</strong> die ihn säumenden<br />

Häuser. Die eigentliche Macht wohnte allerdings im stark<br />

befestigten kurfürstlichen Schloss am Vilsausfluss.<br />

8 – 7<br />

die altstadt von amberg – originalzeichnung im format 84,1 x 118,9 cm


≥ Nabburger Tor<br />

• Die etwa drei Kilometer lange ovale<br />

Mauer um das „<strong>Amberg</strong>er Ei“ gehört zu<br />

den besonders gut erhaltenen mittelalterlichen<br />

Befestigungsanlagen in Deutschland.<br />

Sie ist die Erweiterung einer ersten<br />

Mauer, die im 13. Jahrh<strong>und</strong>ert das damals<br />

deutlich kleinere <strong>Amberg</strong> umgeben hatte.<br />

In <strong>seine</strong>r Chronik von <strong>Amberg</strong> aus dem<br />

Jahre 1564 spricht Bürgermeister Michael<br />

Schwaiger von einer dicken Stadtmauer<br />

mit Wehrgang <strong>und</strong> Schießscharten, mit<br />

Zwinger <strong>und</strong> Zwingermauer, mit 97 Toren,<br />

Türmen <strong>und</strong> Basteien <strong>und</strong> einem tiefen,<br />

weiten Wassergraben <strong>und</strong> zieht schließlich<br />

das Fazit: München ist die schönste,<br />

Leipzig die reichste, <strong>Amberg</strong> die festeste<br />

Fürstenstadt des Reiches.<br />

Das Wahrzeichen <strong>Amberg</strong>s, der charaktervoll-trutzige Bau des Nabburger Tors, entstand<br />

zu zwei unterschiedlichen Zeiten: der untere Teil in der Gotik (14. Jh.), der obere in der<br />

„Neuzeit“ (1587). Zwei zur Feldseite hin abger<strong>und</strong>ete Türme – die Stadtseite schlie t gerade<br />

ab – schützen den Torbogen. Beim Aufbau im späten 16. Jh. wurden den Turmunterbauten<br />

zwei Prismen aufgesetzt, die nach vorne halbe Achtecke bilden. Trotzdem wirkt die Toranlage<br />

wie aus einem Guss. Ein Mittelbau verbindet die Türme, auf <strong>seine</strong>r Stirn ist das Wappen<br />

der Kurpfalz mit der Inschrift J•C•P•T&A zu sehen. Stadtseitig findet man das <strong>Amberg</strong>er<br />

Wappen mit der Jahreszahl 1587 <strong>und</strong> die Signatur GH für Georg Ha furter, Steinmetz <strong>und</strong><br />

Stadtbaumeister – offensichtlich der Verantwortliche für den Umbau der Anlage. Die Vorbefestigung<br />

des Nabburger Tors mit den schräg zulaufenden Steinmauern wurde in der zweiten<br />

Hälfte des 19. Jh. abgerissen.<br />

14 – 13<br />

am nabburger torplatz


≥ Wingershofer Tor<br />

• Die Zeit der Torwächter, die auch zur<br />

Pflege <strong>und</strong> Wartung der Tore verpflichtet<br />

waren, ist vorbei. Doch die Torstuben des<br />

Wingershofer Tors <strong>und</strong> des Vilstors werden<br />

heute von zwei Vereinigungen, die<br />

sich der Erforschung <strong>und</strong> Pflege vor allem<br />

des mittelalterlichen Lebens verschrieben<br />

haben, „bewohnt“ <strong>und</strong> - ohne „Sperrgeld“<br />

- „bewacht“.<br />

Auch wenn dieser 1579-80 errichtete Torbau durch Abriss des dazugehörigen Mauerabschnitts<br />

heute „denkmalartig“ isoliert dasteht, ist er ästhetisch noch immer ein Meisterstück<br />

der Renaissance. Die querrechteckige Fassade bildet eine Einheit mit dem niedrigen<br />

Turm <strong>und</strong> wurde insgesamt homogen rustiziert. Die Steinlager mit den kräftigen Rustikaquadern<br />

sind zum Teil unterschiedlich breit; die Widerlager des Torbogens laufen durchgehend,<br />

d. h. ohne Einteilung in Quadersteine. In der Achse der segmentbogigen Toreinfahrt sind ein<br />

quadratisches <strong>und</strong> ein rechteckiges Wappen angebracht: unten „Der Statt <strong>Amberg</strong> Wappen<br />

1579“ <strong>und</strong> oben das kurpfälzische Wappen mit der Inschrift L•C•P für Ludovicus Comes Palatinus<br />

(Pfalzgraf Ludwig) <strong>und</strong> die Jahreszahl 1580. Die Schie scharten wurden als Maulscharten<br />

gestaltet. Ein Pyramidendach für den Turm <strong>und</strong> abgewalmte Dächer für die Seiten betonen<br />

die Kompaktheit des Baublocks.<br />

20 – 19<br />

wingershofer tor von süden


28 – 28 strassenname


≥ Stadtpfarrkirche Sankt Martin<br />

• Die Martinskirche ist nach dem Regensburger<br />

Dom das größte <strong>und</strong> bedeutendste<br />

gotische Bauwerk der Oberpfalz<br />

<strong>und</strong> von den Abmessungen her (72 m x 28<br />

m x 40 m) die größte Hallenkirche Nordbayerns,<br />

Sie wurde ursprünglich nicht als<br />

Pfarrkirche, sondern als repräsentative<br />

„Bürgerkirche“ erbaut. Mit ihr sollte<br />

nicht nur der Glaube, sondern auch das<br />

Selbstbewusstsein des Rates der Stadt<br />

<strong>und</strong> ihrer durch Erzabbau, Eisen- <strong>und</strong><br />

Salzhandel reich gewordenen Bürger <strong>und</strong><br />

Zünfte zum Ausdruck gebracht werden.<br />

<strong>Amberg</strong> hatte damals 3 000 Einwohner.<br />

Um Platz für den ersten Bauabschnitt, die<br />

Chorhälfte, zu schaffen, mussten Häuser<br />

abgerissen werden. Nach <strong>seine</strong>r Fertigstellung<br />

wurde er mit einer Giebelwand<br />

verschlossen. Dann ging man daran, für<br />

den neuen Teil des Langhauses die zur<br />

Vils hin liegende romanische Vorgängerkirche,<br />

die sogar einige Jahre Bischofskirche<br />

gewesen war, abzubrechen; ihre<br />

Steine verwandte man zum Bau der<br />

Stadtmauer. Nach der Fertigstellung<br />

dieser „Hälfte“ wurden 1486 beide Teile<br />

vereinigt. Die „Nahtstelle“ ist vom Marktplatz<br />

aus als deutliche Fuge links neben<br />

dem Seiteneingang zu erkennen.<br />

Zwischen den nach innen verlagerten<br />

Strebepfeilern ergaben sich Nischen,<br />

deren Einrichtung <strong>und</strong> Nutzung sicher<br />

auch zur Finanzierung des Baus beitrugen.<br />

Diese 19 Seitenkapellen sollten den<br />

jeweiligen Stiftern später als Grablege<br />

dienen, zum anderen hatten darin eigene<br />

„Hausgeistliche“ (Benefiziaten) der<br />

Stifter Gottesdienste abzuhalten <strong>und</strong> für<br />

deren Seelenheil zu beten. Die heutige<br />

Sakristei war ursprünglich die Leonhardikapelle<br />

des die Kirche umgebenden<br />

Friedhofs - mit Karner im Untergeschoss<br />

<strong>und</strong> Gottesdienstraum darüber.<br />

Als Ersatz eines romanischen Vorgängerbaus, der erst 1456 gänzlich beseitigt wurde, begann<br />

man 1421 mit Arbeiten am Hallenchor den Bau einer neuen dem heiligen Martin<br />

geweihten Kirche. Bereits 1452 konnte im fertiggestellten Bereich Gottesdienst gefeiert<br />

werden. Eine zweite Bauphase bis zum Abbruch der Bauhütte 1522 respektierte den ursprünglichen<br />

Entwurf mit nur geringfügigen Veränderungen. Erst 1460 nennt die Überlieferung<br />

einen Baumeister: Marsilius Poltz. Seine Nachfolger waren Hans Zunter <strong>und</strong> bis 1496 Hans<br />

Flurschütz. 1478 zimmerte Hans Erhart das monumentale Dachwerk. Der Turm wurde erst<br />

1534 von Wolf Keul vollendet. Nach Kriegsschäden am Turm Anfang des 18. Jh. bauten Hans<br />

Kaspar Schubert <strong>und</strong> die Gebrüder Wolf 1723-24 die beiden oberen Geschosse, die in einer<br />

leicht gestelzten Kupferhaube mit Laterne enden.<br />

Der Urentwurf von Sankt Martin stammt von einem namentlich nicht überlieferten<br />

Meister, der jedoch offensichtlich zum Kreis hochkarätiger Architekten des Reiches gehörte.<br />

Die Vogelperspektive lässt die verblüffende, scheinbare „Einfachheit“ des Baukörpers erkennen.<br />

Nur die baulich von der Kirche getrennte Leonhardikapelle (heute Sakristei), deren<br />

Bauachse von der der Kirche divergiert, unterbricht die Südseite des Baublocks. Solcher<br />

Verzicht auf jegliche Wandgliederung bei einem Gro bau war kurz zuvor lediglich von der<br />

Marienkirche im preu ischen Thorn <strong>und</strong> von der Stadtpfarrkirche in Salzburg bekannt.<br />

Nach dem Prinzip dieser Kirchen sind in Sankt Martin ebenfalls die Strebepfeiler nach innen<br />

eingezogen <strong>und</strong> lassen die Au enwände völlig glatt. Die aus den Bauten der Parler <strong>und</strong> ihrer<br />

Nachfolger (Schwäbisch Gmünd, Salzburg) kommende, sich aus dem niedrigen Kapellenkranz<br />

ergebende Zweigeschossigkeit wurde in <strong>Amberg</strong> aber im Inneren durch eine umlaufende Galerie<br />

mit eigener Brüstung gestaltet. Somit stand Sankt Martin Pate für einige der wichtigsten<br />

spätgotischen Kirchen Sachsens <strong>und</strong> Böhmens (Freiberg, Annaberg, Brüx, Most). Mit <strong>seine</strong>m<br />

extrem strengen Au enbau kündigt St. Martin die fast 50 Jahre später begonnene Frauenkirche<br />

in München an. Es handelt sich also bei der Martinskirche um eine für die damalige Zeit<br />

eindeutig bahnbrechende Architektur.<br />

Am Au enbau fallen im westlichen Langhausbereich zwischen den Fenstern dünne, über<br />

Eck gestellte Strebepfeiler auf, die in der ersten Bauphase nicht vorgesehen waren. Sie haben<br />

keine statische Funktion <strong>und</strong> dienen der optischen Unterteilung des Baukörpers in Joche. Die<br />

2007 vollendete Dachrenovierung versäumte leider die Wiederherstellung der Dachgauben,<br />

die als Originalbestand bereits von den Darstellungen des 16. Jh. her bekannt sind.<br />

44 – 43<br />

südseite/salzstadelplatz


≥ Rathaus<br />

• Im Rathaus versammelte sich der Hohe<br />

Rat der Stadt, aber auch Stadtverwaltung<br />

<strong>und</strong> -gericht, Ratskapelle, Stadtarchiv,<br />

Lochgefängnis, Stadtwaage <strong>und</strong><br />

Wohnungen für Bedienstete waren hier<br />

untergebracht. Der „Große Rathaussaal“<br />

bot <strong>und</strong> bietet auch heute einen<br />

imponierenden Rahmen für gesellschaftliche<br />

<strong>und</strong> gesellige Veranstaltungen. Ein<br />

besonderes Erlebnis für Brautpaare ist<br />

es, im repräsentativen holzgetäfelten<br />

„Kleinen Rathaussaal“ getraut zu werden.<br />

Häufig lassen sie sich danach auf dem<br />

Marktplatz vor dem „Hochzeitsbrunnen“<br />

des Oberpfälzer Künstlers Engelbert Süss<br />

fotografieren.<br />

Seit dem Sommer 2000 erinnert dieser<br />

Brunnen an das wohl für <strong>Amberg</strong> vor<br />

allem gesellschaftlich <strong>und</strong> politisch bedeutsamste<br />

Ereignis, die sog. „<strong>Amberg</strong>er<br />

Hochzeit“ im Jahre 1474 - ein Jahr vor<br />

der bekannten <strong>und</strong> für den Fremdenverkehr<br />

mehr genutzten, aber tatsächlich<br />

kleineren „Landshuter Hochzeit“.<br />

Der Anlass führte damals 2 000 hohe<br />

Gäste aus dem ganzen Reich mit Tausenden<br />

von Pferden in das 3 000 Einwohner<br />

zählende <strong>Amberg</strong>: Der 26-jährige pfälzische<br />

Kurprinz Philipp, als Statthalter<br />

der Oberen Pfalz wohnhaft in <strong>Amberg</strong>,<br />

wurde mit der 18-jährigen Prinzessin<br />

Margarete, der Tochter Ludwigs des<br />

Reichen aus Landshut, vermählt. Dieses<br />

prachtvolle Fest dauerte vier Tage <strong>und</strong><br />

hatte unvorstellbare Dimensionen. Der<br />

Bericht eines teilnehmenden Bischofs<br />

spricht von mehreren Turnieren, von<br />

einem täglichen Festmahl am Mittag <strong>und</strong><br />

Tanz <strong>und</strong> Festbanketten an den Abenden.<br />

Unter anderem seien H<strong>und</strong>erte von<br />

Schlachttieren, 12 450 Hühner, 24 Tonnen<br />

Salzheringe, 1 Tonne Honig verzehrt <strong>und</strong><br />

88 000 Liter Wein getrunken worden. Das<br />

Paar verlebte noch zwei glückliche Jahre<br />

in <strong>Amberg</strong>, musste dann aber - Philipp<br />

wurde Kurfürst - nach Heidelberg umziehen.<br />

Der Ehe entstammten 14 Kinder.<br />

Der heutige Rathauskomplex ist das Ergebnis längerer Bautätigkeiten in der Spät- <strong>und</strong><br />

Nachgotik, von Veränderungen im ausgehenden 19. Jahrh<strong>und</strong>ert <strong>und</strong> Erweiterungsneubauten<br />

von 1920-24. Die Vogelperspektive zeigt die gegenseitige „Umarmung“ des Ursprungsbaus<br />

(wei getüncht mit ockergelben Umrandungen) <strong>und</strong> des grau gestrichenen Neubaus<br />

von 1909/10; dazwischen liegen zwei Innenhöfe. Ein altes Bürgerhaus an der nordwestlichen<br />

Ecke wurde ebenfalls 1924 entkernt <strong>und</strong> integrierend umgebaut (gelbe Fassade). Obwohl die<br />

Westfassade mit Giebel <strong>und</strong> Altan ein bekanntes Wahrzeichen <strong>Amberg</strong>s ist, stellt sie architektonisch<br />

keinen besonderen Wert des ursprünglichen Ensembles dar – er liegt vor allem<br />

dahinter. Dies hängt mit den willkürlichen Veränderungen von 1873-74 <strong>und</strong> 1880 zusammen,<br />

als der Altan <strong>seine</strong> Arkadengalerie durch Abriss verlor <strong>und</strong> als „Ersatz“ einen neugotischen<br />

Wendelstein bekam. Die Rekonstruktion von 1920 wollte diesen verstümmelten bzw. verfälschten<br />

Zustand nicht mehr rückgängig machen, es blieb beim partiellen Verlust bester<br />

Architektur aus der Periode 1530-52. Vorhanden sind einerseits eine (neu erbaute) Laube <strong>und</strong><br />

der in langen Blendnischen gegliederte Giebel, letzterer ein Beweisstück des Originalszustandes<br />

um 1400. Das mittlere Portal zum gro en Rathaussaal mit verblendetem Tympanon verrät<br />

pure Neugotik, ebenso die flankierenden Statuen.<br />

Sehr wertvoll ist dagegen die lange Südseite mit ihren acht gro en Spitzbogenfenstern<br />

<strong>und</strong> ihrem vorzüglichen Erker des mittleren 16. Jh. Sie entsprechen dem gro en Rathaussaal,<br />

der mit einer zeitgleichen, in Rauten gestalteten Holzdecke ein Meisterstück darstellt.<br />

Zum Originalbestand des gotischen Rathauses gehört ebenfalls der Kapellenraum mit <strong>seine</strong>n<br />

Schlusssteinen, darunter die rätselhaft-sinnliche Darstellung dreier verschränkter Knaben.<br />

Rechts unterhalb des Erkers findet sich an der Rathausstra e ein früher immer offenes, spitzbogiges<br />

Tor zum alten Innenhof, dem Meisterstück der Anlage, zu dem man jetzt leider nur<br />

umständlich über einen modernen Gang im Rathausinneren gelangt. Der heute nicht <strong>seine</strong>r<br />

Bedeutung entsprechend gewürdigte <strong>und</strong> genutzte Hof dürfte zwischen 1510 <strong>und</strong> 1520/25 entstanden<br />

sein, also vor dem Bau des ursprünglichen Altans zum Marktplatz. Auch hier im Hof<br />

ist ein Altan-Motiv über zwei offenen Segmentarkaden vorhanden, das die etwas ältere bzw.<br />

zeitgleiche Nürnberger Hofarchitektur nachahmt (dort: Bindergasse 16, Winklerstra e 5 <strong>und</strong><br />

31). Letztlich imitieren alle diese Höfe die 1466 vollendete Volckamer-Empore der Nürnberger<br />

Lorenzkirche, einschlie lich ihrer Brüstungs-Maßwerkmuster! Anders als oft behauptet,<br />

nimmt das Vorhandensein von Arkaden an nur einer Seite des Innenhofs keinerlei Bezug auf<br />

die italienische Renaissance. Die Rathauserweiterung von 1571-73 hinterlie weitere sehenswerte<br />

Bauteile wie die Wendeltreppe zum „Archivstüberl“ <strong>und</strong> den dunkel vertäfelten „Kleinen<br />

Rathaussaal“. Ein Besuch des Rathauses ist aus all diesen Gründen sehr zu empfehlen!<br />

64 – 63<br />

marktplatz <strong>und</strong> rathausstrasse


66 – 66 strassenname rathaus innenhof


≥ Marktplatzhäuser<br />

• Wer auf einem der <strong>schönsten</strong> Marktplätze<br />

Bayerns vor diesen Häusern in der<br />

Sonne sitzt, die den Martinsturm umkreisenden<br />

Turmfalken wahrnimmt, mit Muße<br />

das emsige Treiben auf dem Marktplatz<br />

beobachtet oder den Kindern am Hochzeitsbrunnen<br />

beim Spielen zuschaut,<br />

für den kann die Zeit stehenbleiben,<br />

obwohl der Spruch der Mondphasenuhr<br />

am Rathaus gerade diese Möglichkeit<br />

ausschließt.<br />

Auf dem Marktplatz können sich die Leute<br />

während der Woche täglich mit Obst <strong>und</strong><br />

Gemüse versorgen, am Mittwoch- <strong>und</strong><br />

Samstagvormittag ist jeweils „Wochenmarkt“<br />

angesagt, <strong>und</strong> am Freitagvormittag<br />

bieten auf dem „Bauernmarkt“<br />

Erzeuger <strong>und</strong> Händler aus der Umgebung<br />

ihre Produkte <strong>und</strong> Waren <strong>und</strong> gerne auch<br />

einen Plausch an.<br />

Jährlich einmal im Sommer ist der<br />

Marktplatz die Mitte des <strong>Amberg</strong>er Altstadtfestes.<br />

Aber auch anderen Anlässen<br />

<strong>und</strong> Anliegen bietet dieser zentrale Platz<br />

Möglichkeiten <strong>und</strong> Raum.<br />

Den nördlichen Abschluss des Platzes bilden die sechs Südfassaden der Häuser Nr. 4 bis<br />

9 (von links nach rechts). Von diesem hübschen Ensemble sind Haus Nr. 6, 7 <strong>und</strong> 9<br />

hervorzuheben.<br />

Haus Nr. 6 ist das breiteste <strong>und</strong> höchste <strong>seine</strong>r Reihe. Der Keilstein des Mittelfensters im<br />

zweiten Obergeschoss nennt das Entstehungsdatum: 1579. Auch die Renovierung von 1911<br />

wird genannt. Die Gründerzeit gestaltete mit gusseisernen Säulen <strong>und</strong> Ladeneingängen das<br />

Erdgeschoss neu. All das ist gut erhalten. Das Giebelhaus, heute ein bekanntes Café, zeigt noch<br />

die behäbige Gestalt der Renaissance mit gut profilierten Segmentbogenfenstern.<br />

Haus Nr. 7 ist traufständig mit Walmdach <strong>und</strong> darunter liegendem Kniestock. Im Kern soll<br />

es aus dem 17. Jh. stammen, wurde allerdings erst 1896 aufgestockt. Die schöne Dekoration<br />

um das Mittelfenster <strong>und</strong> die darunter liegende Nische sind kein Barock, sondern beste Stuckarbeit<br />

des Art déco, irgendwann zwischen 1925 <strong>und</strong> 1935 entstanden. Seit 2008 trägt die Nische<br />

eine zeitgenössische, teilvergoldete Statuette.<br />

Das gestalterisch interessanteste Haus der Gruppe ist trotz aller späteren Veränderungen<br />

Nr. 9. Es geht auf das 14. Jh. zurück, wie ein Teil des alten Dachstuhls aus dem Jahre 1368<br />

beweist. Ein gro er R<strong>und</strong>bogen mit profiliertem Gewände, leider zugemauert, fällt als etwas<br />

Au erordentliches auf. Es dürfte sich um eine gotische Loggia handeln, etwa zeitgleich mit<br />

der des Hauses Roter Herzfleck in Regensburg, das wie in <strong>Amberg</strong> direkt neben dem Rathaus<br />

steht. Die Lage des Hauses in der Vilsstadt ist jedoch noch exponierter, weil sich <strong>seine</strong> Loggia<br />

zum Markt hin <strong>und</strong> nicht wie in Regensburg zur Rathausrückseite hin öffnete. Wäre der Bogen<br />

noch offen, würde die Loggia wie beim Baumburger Turm, einem prominenten Geschlechterturm<br />

des 13. Jahrh<strong>und</strong>erts in Regensburg, aussehen. All dies ist ein sicherer Hinweis auf eine<br />

gesellschaftlich hochgestellte Familie, die mit ihrem Anwesen „prahlte“. Sind es die Alhard(t),<br />

die als „Eisenbürger“ gro es Vermögen ansammelten, gewesen?<br />

Haus Nr. 9 <strong>und</strong> 10 sind durch einige, auf der Zeichnung nicht mehr dargestellte Schwibbögen<br />

verb<strong>und</strong>en.<br />

70 – 69<br />

marktplatz


Glossar<br />

Altan oder Altane: Söller, bis zum Erdboden unterbauter<br />

balkon- bzw. terrassenartiger Austritt an oberen Geschossen<br />

Buckelquader: Werkstein, dessen Vorderseite stark vorspringt<br />

<strong>und</strong> roh behauen ist<br />

a<br />

b<br />

Altarretabel: Auf den rückwärtigen Teil der Mensa (Altartisch)<br />

aufgesetzte Altartafel oder eine hinter dem Altar auf<br />

einem Unterbau stehende Konstruktion<br />

Dendrochronologie: Methode zur Datierung des Fälljahres<br />

von Bäumen mit Hilfe der unterschiedlichen Jahresringbreiten<br />

<strong>und</strong> Vergleichskurven<br />

Architrav: waagerechter Steinbalken, der von Pfeilern,<br />

Säulen oder Gewände getragen wird<br />

Atlant: männliche Statue, die anstelle einer tektonischen<br />

Stütze ein Gebälk oder einen Balkon mit Kopf, Schulter oder<br />

emporgehobenen Armen trägt<br />

Andreaskreuz: im Fachwerkbau Überkreuzung zweier<br />

Hölzer in X-Form<br />

Baluster: kleines, profiliertes Stützglied an einer Brüstung<br />

oder einem Geländer<br />

diamantiert: ausgemei elte, kristallin-geometrische<br />

Gebilde zur Reliefierung von Stützen oder Flächen<br />

Fiale: Türmchen mit spitzpyramidaler Krönung, die in der<br />

Regel mit Kriechblumen/Krabben besetzt ist<br />

Fries: waagerechter, schmaler Streifen, meistens am oberen<br />

Rand einer Wandfläche, deren Abgrenzung oder Ornamentierung<br />

dienend<br />

Fußstrebe: im Fachwerkbau Schrägholz von der Schwelle zu<br />

einem Ständer<br />

Altan<br />

Obergaden<br />

Altarretabel:<br />

a = Mittelalter<br />

b = Nachmittelalter<br />

Baluster<br />

(-säulchen)<br />

a<br />

b<br />

Balustrade<br />

Balustrade: Ensemble von Balustersäulchen<br />

Barbakane: dem Tor vorgelagerte Wehranlage, vom Bering<br />

teils oder ganz getrennt, meist jenseits von Zwinger <strong>und</strong><br />

Graben angelegt<br />

basilikal: der Basilika eigene Bauweise mit mindestens drei<br />

Schiffen, bei der das Mittelschiff erhöht ist <strong>und</strong> zumeist<br />

eigens befenstert ist (Obergaden)<br />

Blendbogen: Bogen, der keine Öffnung überbrückt <strong>und</strong> einer<br />

geschlossenen Wand vorgeblendet, d. h. aufgelegt ist<br />

Blendnische: Ziernische, die z.B. die Weiterführung einer<br />

Öffnung vortäuscht<br />

84 – 83<br />

Joch: Raumabschnitt, insbesondere in Romanik <strong>und</strong> Gotik,<br />

der von Dienst zu Dienst bzw. Pfeiler zu Pfeiler reicht <strong>und</strong><br />

einem Gewölbefeld zwischen zwei Gurten entspricht (im<br />

Au enbau durch Strebepfeiler oder Fensterachsen markiert)<br />

Kopfstrebe: im Fachwerkbau schräges Holz vom Ständer in<br />

das Rähm (waagerechter Teil des Dachstuhls)<br />

Krüppelwalmdach: Dach, bei dem nur der obere Teil des<br />

Giebels abgewalmt ist<br />

Laterne: kleiner durchfensterter oder offener Aufbau über<br />

einer Kuppel oder Gewölbeöffnung bzw. über einem Helm<br />

basilikal diamantiert a = Kopfstrebe<br />

b = Fußstrebe<br />

Fiale Joch a = Krüppelwalmdach<br />

b = Walmdach<br />

a<br />

b


Büro Wilhelm Verlag<br />

ISBN: 978-3-936721-32-4<br />

92 – 92<br />

Koch-Schmidt Wilhelm GbR<br />

www.buero-wilhelm.de/verlag<br />

24,80 e<br />

9 783936 721324<br />

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