BOLD CAR No.11
SPECIAL TOPIC CAR | PORSCHE ART: CHRIS LABROOY | REPORTAGE: PORSCHE DESIGN | LE MANS | PATH TO PROFESSIONAL | HERITAGE DESIGN EDITION: HOMMAGE AN DIE TRADITION
SPECIAL TOPIC CAR | PORSCHE ART: CHRIS LABROOY | REPORTAGE: PORSCHE DESIGN | LE MANS | PATH TO PROFESSIONAL | HERITAGE DESIGN EDITION: HOMMAGE AN DIE TRADITION
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WWW.<strong>BOLD</strong>-MAGAZINE.EU<br />
D 12.00 EUR // AT 14.00 EUR // CH 18.00 CHF No. 11<br />
<strong>BOLD</strong> THE MAGAZINE // SPECIAL EDITION<br />
SPECIAL<br />
<strong>CAR</strong> SPECIAL<br />
PORSCHE<br />
EXKLUSIVE MANUFAKTUR<br />
MIT EXTRAVAGANZ<br />
SPECIAL TOPIC <strong>CAR</strong> // PORSCHE ART: CHRIS LABROOY<br />
REPORTAGE: PORSCHE DESIGN // LE MANS // WEG ZUM PROFI<br />
HERITAGE DESIGN EDITION: HOMMAGE AN DIE TRADITION
Je außergewöhnlicher die Perspektive,<br />
umso inspirierender, sie einzunehmen.<br />
Der neue 911 Targa 4S. Timeless Machine.<br />
Kraftstoffverbrauch (in l/100 km) innerorts 15,0–13,3 · außerorts 8,0–7,6 · kombiniert 10,3–9,9; CO₂-Emissionen kombiniert 235–227 g/km<br />
AZ_992 Targa_Bold_440x300mm_2_1_DU10082020_DE_v.indd 1
06.08.20 06.08.20 13:26 1
INHALT<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>CAR</strong> SPECIAL // 5<br />
CONTENTS<br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
UND THEMEN<br />
Hommage an die Tradition:<br />
Porsche 911 Targa 4S Heritage Design Edition .............................................................................. 6<br />
Le Mans:<br />
Die berühmtesten 24 Stunden der Welt .......................................................................................... 14<br />
The upper down:<br />
Fashion for Men ........................................................................................................................................... 22<br />
Good Design must be honest:<br />
Brand Story Porsche Design .................................................................................................................. 30<br />
Im Gespräch:<br />
Roland Heiler, Geschäftsführer Studio F. A. Porsche ................................................................... 38<br />
Sehenswert:<br />
Bilder eines weltweiten Ausnahmezustandes ............................................................................... 40<br />
Reportage:<br />
Der Weg zum Profi-Rennfahrer ............................................................................................................. 54<br />
Art Pages:<br />
Die Porsche-Kunst von Chris Labrooy ............................................................................................... 62<br />
Artful and wild:<br />
Fashion for Women .................................................................................................................................... 64<br />
Cool Stuff:<br />
Begehrenswert ............................................................................................................................................ 78<br />
Die letzte Seite:<br />
Impressum ..................................................................................................................................................... 82
HOMMAGE<br />
AN DIE TRADITION<br />
PORSCHE 911 TARGA 4S<br />
HERITAGE DESIGN EDITION<br />
AUTOR: J. M. BRAIN / FOTOGRAF: V. GOICO
DESIGN / PORSCHE<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>CAR</strong> SPECIAL // 9<br />
Ein Elfer mit Zitaten der 50er- und frühen<br />
60er-Jahre: Als erstes von insgesamt<br />
vier Sammlerstücken aus der Heritage<br />
Design Strategie präsentiert Porsche<br />
die 911 Targa 4S Heritage Design<br />
Edition. Historische Designelemente<br />
im Exterieur und Interieur wurden neu<br />
interpretiert und mit modernster Technologie<br />
in einem exklusiven Sondermodell<br />
der Porsche Exclusive Manufaktur<br />
vereint. Passend zum internen<br />
Modellreihen-Kürzel ist die Stückzahl<br />
auf 992 Exemplare limitiert. Parallel zur<br />
Einführung des Sondermodells sind im<br />
Rahmen eines Heritage Design Pakets<br />
ausgewählte Interieur-Elemente für<br />
alle aktuellen 911-Modelle verfügbar.<br />
Exklusiv für die Käufer des Sammlerstücks<br />
hat Porsche Design einen hochwertigen,<br />
ebenfalls limitierten Chronographen<br />
entworfen.<br />
„Mit den Heritage Design Modellen<br />
wecken wir bei Kunden und Fans Erinnerungen<br />
an die 50er-, 60er-, 70er- und<br />
80er-Jahre. Keine Marke kann diese<br />
Elemente so gut in die Moderne übertragen<br />
wie Porsche. Damit erfüllen wir<br />
die Wünsche unserer Kunden. Zudem<br />
etablieren wir mit den exklusiven<br />
Sondermodellen eine neue Produktlinie,<br />
die innerhalb unserer Produktstrategie<br />
für die Dimension ‚Lifestyle‘<br />
steht“, sagt Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender<br />
der Porsche AG.<br />
Mit der exklusiven Lackierung in Cherrymetallic<br />
sowie vier weiteren verfügbaren<br />
Exterieurfarben und goldfarbenen<br />
Schriftzügen entsteht ein<br />
hoch authentischer Look im Stil der<br />
50er-Jahre. Hochwertige weiße Folierungen<br />
in historischem Design prägen<br />
das Exterieur der 911 Targa 4S Heritage<br />
Design Edition. Besonders markant ist<br />
die speerförmige Motorsport-Grafik auf<br />
den vorderen Kotflügeln. Diese sogenannten<br />
„Spears“ sind ein Zitat aus<br />
der Anfangszeit des Porsche Motorsports.<br />
Ein weiteres Highlight ist die<br />
Porsche Heritage Plakette am Heckdeckelgitter,<br />
deren Design an die Plakette<br />
des Porsche 356 erinnert, die damals<br />
nach Erreichen der 100.000 Kilometer-<br />
Marke vergeben wurde. Das Qualitätssiegel<br />
aus vergangenen Zeiten wird –<br />
modern interpretiert – das Heck aller<br />
vier Porsche Heritage Design Modelle<br />
zieren. Die historischen Porsche<br />
Wappen von 1963 auf Fronthaube,<br />
Lenkrad, Radnabenabdeckungen, Fahrzeugschlüssel<br />
sowie geprägt auf Kopfstützen<br />
und Schlüsseletui spannen<br />
zusammen mit dem serienmäßigen<br />
20-/21-Carrera Exclusive Design Rad<br />
und den schwarz lackierten Bremssätteln<br />
im klassischen Look einen weiteren<br />
Bogen in die Vergangenheit.<br />
Natürlich ist auch das Interieur eine<br />
Hommage an die Tradition: Die exklusive<br />
Bi-Color-Lederausstattung kombiniert<br />
Leder in Bordeauxrot oder Schwarz mit<br />
Clubleder OLEA in Atacamabeige. Mit<br />
Kordsamt – eingesetzt auf Sitzen und<br />
Türverkleidungen – kehrt ein bereits<br />
im Porsche 356 verwendetes Material<br />
zurück und lässt den Zeitgeist
10 // <strong>BOLD</strong> <strong>CAR</strong> SPECIAL DESIGN / PORSCHE<br />
und die Mode der 50er-Jahre aufleben.<br />
Der Drehzahlmesser und die Stoppuhr<br />
im klassischem Look mit grüner<br />
Beleuchtung unterstreichen die Emotionalität<br />
des Konzepts genauso wie<br />
der perforierte Dachhimmel in Mikrofaser<br />
und die umfangreiche Exclusive<br />
Manufaktur Belederung. Eine aus Metall<br />
gestaltete Plakette auf der Zierblende<br />
der Schalttafel visualisiert die individuelle<br />
Limitierungsnummer.<br />
<strong>BOLD</strong> sprach mit Ivo van Hulten, Leiter<br />
Interieur-Design, über seine Hommage<br />
an die Porsche-Tradition und die 911<br />
Targa 4S Heritage Design Edition. Van<br />
Hulten wurde 1977 in Waalwijk in den<br />
Niederlanden geboren. Sein Studium<br />
an der Design Academy Eindhoven<br />
prädestinierte ihn für Stationen bei<br />
Audi und Opel – hier bereits als Chefdesigner.<br />
2014 folgte er dem Ruf nach<br />
Zuffenhausen und zeichnet seitdem<br />
als Leiter für das Porsche-Interieur.<br />
Er orientiert sich an dem Leitmotiv<br />
der klaren Gestaltung und ablenkungsfreien<br />
Bedienbarkeit. Digitalisierung<br />
und Einfachheit gehören für ihn<br />
untrennbar zusammen. So möchte er<br />
in Zukunft eine ausgewogene Balance<br />
sicherstellen und zwischen der „alten“<br />
und „neuen“ Welt vermitteln.<br />
Herr van Hulten, erzählen Sie etwas<br />
über sich. Wann reifte in Ihnen der<br />
Entschluss, Designer zu werden?<br />
Ich hatte eine frühe Affinität fürs Kreative<br />
und wusste bald, dass ich in diese Rich-<br />
tung gehen wollte. Bereits als Kind habe<br />
ich meine Ideen für Sportschuhe oder<br />
Autos aufs Papier gebracht, musste dann<br />
später aber erst einmal herausfinden, ob<br />
man so etwas studieren kann – und ob<br />
es einen solchen Beruf überhaupt gibt.<br />
Heute geht man kurz online und weiß<br />
Bescheid, zumal der Begriff des Designers<br />
viel gängiger ist als damals. Es hat bei<br />
mir einige Zeit gedauert, bis ich wusste,<br />
was ich wollte, und anders, als vielleicht<br />
bei anderen Automobildesignern, haben<br />
mich immer schon auch andere Dinge<br />
interessiert. Ich glaube, das ist mein<br />
Erfolgsrezept – meine Designs sollen am<br />
Ende ein Gesamtkonzept vermitteln und<br />
emotional transportieren.<br />
Der 911 zählt seit Jahrzehnten zu<br />
den Designikonen. Ist es schwer, eine<br />
Ikone neu zu interpretieren?<br />
Aus meiner Sicht ist das eine große<br />
Herausforderung. Eine Ikone hat von<br />
vornherein ein anderes Standing als ein<br />
Produkt, was keine Ikone ist, denn hier<br />
haben alle Beteiligten bereits Ihr eigenes<br />
Bild vor Augen, wie eine Neuinterpretation<br />
auszusehen hat. Dabei muss man bei<br />
allem Neuen gut darauf achten, dass man<br />
dem Kern des Produkts (der es zur Ikone<br />
macht) treu bleibt. Das ist eine Kunst für<br />
sich. Beim neuen 911 haben wir im Interieur<br />
einen ganz klaren Bruch vollzogen<br />
und es dennoch geschafft, dass er mehr<br />
911er als je zuvor ist. Unsere Erfolgsformel<br />
lautete: sich nicht in Retro-Geschichten<br />
verfangen, aber mit Neuem eine Interpretation<br />
der Vergangenheit wagen.
DESIGN / PORSCHE<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>CAR</strong> SPECIAL // 13<br />
Wie lange dauert die Entwicklung<br />
des Designs – von der ersten Idee bis<br />
zum ersten Prototypen und der nachfolgenden<br />
Produktion?<br />
Mit allen Prozessen, die wir durchlaufen<br />
müssen, sagen wir: gute vier Jahre. Wir<br />
Designer sind in den gesamten Entstehungsprozess<br />
schon sehr früh involviert.<br />
Ganz essenziell für unsere Arbeit ist die<br />
Haptik: Wir müssen neue Materialien<br />
sehen und berühren können, um später<br />
den Feinschliff des Designs vornehmen zu<br />
können. Wir arbeiten aber auch mit digitalen<br />
Mitteln, die unsere Arbeit viel effizienter<br />
und schneller machen als früher.<br />
Beispielsweise nutzen wir VR-Brillen, um<br />
für uns wichtige Daten virtuell schon sehr<br />
früh im Prozess in 3D sichten zu können.<br />
Diese 3D-Daten werden stetig weiterentwickelt<br />
und dienen dann auch als<br />
Grundlage für die Werkzeuge, mit denen<br />
am Ende das Fahrzeug in Zuffenhausen<br />
produziert wird.<br />
Auf welches Detail des neuen Porsche<br />
911 sind Sie besonders stolz?<br />
Für mich gibt es zwei Details, auf die<br />
ich wirklich stolz bin: Zum einen ist es<br />
das Kombiinstrument, das wir mit den<br />
grünen Akzenten komplett in die Welt<br />
des Heritage versetzt haben, und zum<br />
anderen sind es die kleinen goldenen<br />
Logos, die man überall findet, zum<br />
Beispiel auf der Schalttafel. Für mich<br />
sind es meist die kleinen Dinge, die das<br />
Gesamtbild am Ende abrunden und vollständig<br />
machen.<br />
Und welche Rolle spielt die eigens<br />
entwickelte Uhr?<br />
Wir haben mit der limitierten Auflage des<br />
911-Derivats ein spannendes Fahrzeugprojekt,<br />
das in besonderer Weise gestaltet<br />
ist. Das Konzept vereint ein modernes<br />
Fahrzeug mit Zitaten aus der Vergangenheit,<br />
die sich vor allem in einem ganz<br />
besonderen Color- und Trim-Konzept im<br />
Interieur zeigen. Porsche Design entwickelte<br />
dazu eine damit korrespondierende<br />
Uhr, die die gleichen Designmerkmale<br />
und Materialien aufgreift und vor allem<br />
den Lifestyle-Aspekt unterstreicht.<br />
Die mechanische Uhr ist edel und puristisch<br />
gestaltet und wie das Fahrzeug auf<br />
992 Exemplare limitiert. Bei den Details<br />
orientierten sich die Designer des Studio<br />
F. A. Porsche im österreichischen Zell am<br />
See am legendären Porsche 356 und am<br />
ikonischen Porsche 911 Targa: So wurde<br />
die Gestaltung des Ziffernblatts mit<br />
weißem Sekundenzeiger und grünen<br />
Ringen in „Phosphor Green“ an Tacho und<br />
Drehzahlmesser der Fahrzeuge angelehnt.<br />
Die Stundenindizes sind in der<br />
Porsche-typischen Schrift ausgeführt.<br />
Das Armband ist aus Porsche-Interieurleder<br />
und die Prägung „911“ ein weiterer<br />
Tribut an die Sportwagen-Ikone.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.porsche.de<br />
www.porsche-design.de
LE MANS<br />
DIE BERÜHMTESTEN<br />
24 STUNDEN DER WELT<br />
AUTOR: R. LÖWISCH / FOTOGRAF: M. LESER
MOTION / PORSCHE<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>CAR</strong> SPECIAL // 17<br />
Vor 50 Jahren gelang Porsche der wohl wichtigste Erfolg im Motorsport zum ersten Mal:<br />
der Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Le Mans, einem der wichtigsten Rennen der Welt.<br />
Am Steuer des 917 KH: unter anderem Hans Herrmann. Und vor drei Jahren startete Porsche<br />
nach bis dato 18 Wins das bislang letzte Mal in der höchsten Klasse. Das Auto: der 919<br />
Hybrid. Per Pilot: unter anderem Timo Bernhard. Das Ergebnis: Sieg Nummer 19. Für <strong>BOLD</strong><br />
Grund genug, die zwei Fahrerlegenden und ihre Originalautos zusammenzubringen. Um<br />
über Gefahren und Gefühle zu sprechen. Kurz: über Faszination.<br />
Einer meiner Gesprächspartner ist<br />
sehr ungeduldig. Als stünde er in Le<br />
Mans. Bereit, zu starten. „Was wollen<br />
Sie wissen?“, fragt er forsch, da ist der<br />
Recorder noch nicht mal platziert. Und<br />
die erste Frage an beide Interviewpartner<br />
gleichzeitig lässt er gar nicht gelten: „Sie<br />
können nur einen fragen. Sonst verstehen<br />
Sie ja die Antworten nicht.“ Klaro, wie<br />
konnte ich.<br />
Der Mann darf das. Er ist eine Legende,<br />
einer der erfolgreichsten Werksrennfahrer<br />
bei Porsche, jetzt 92 Jahre,<br />
und einer der Garanten für Porsches<br />
Erfolge im Motorsport: Hans Herrmann.<br />
Er sicherte gemeinsam mit Richard<br />
Attwood vor genau 50 Jahren den ersten<br />
Gesamtsieg Porsches bei dem wichtigsten<br />
Langstreckenrennen der Welt<br />
im 917 Kurzheck. Das war die Grundlage<br />
für 18 weitere Erfolge für Porsche<br />
an der Sarthe – den letzten im Jahr 2017<br />
sicherte unter anderem Timo Bernhard<br />
(39) am Steuer des Porsche 919 Hybrid.<br />
Bernhard – einer der erfolgreichsten deutschen<br />
Rennfahrer überhaupt – sitzt Herrmann<br />
nun gegenüber, hinter ihnen die<br />
originalen Erfolgsautos. An ihn wollten wir<br />
die Eingangsfrage eigentlich gleichzeitig<br />
richten: Wenn sich zwei solche Legenden<br />
treffen – worüber unterhalten sie sich?<br />
Herrmann muss zum Aufwärmen erstmal<br />
sagen, was er glaubt, was man hören will:<br />
„Le Mans ist ein besonderes Rennen, weil<br />
es 24 Stunden dauert. Man muss körperlich<br />
und geistig fit sein und das Auto so<br />
behandeln, dass es auch so lange hält.<br />
Man muss sich mit seinem Teamkollegen,<br />
mit dem man ja im Wechsel fährt,<br />
so absprechen und ein so gemeinsames<br />
Verhalten zeigen, dass man 24 Stunden<br />
fährt und am Ziel möglichst gewinnt.“<br />
Dann taut er auf.<br />
Er zieht eine selbstgeschriebene Liste aus<br />
der Tasche – alle tödlich verunglückten<br />
Rennfahrer, nach Jahren sortiert. „Sehen<br />
Sie sich das an: Die Gefahren der Rennerei<br />
waren früher viel größer als heute. Für<br />
aktive und passive Schutzvorrichtungen<br />
haben unter anderem erst Niki Lauda und<br />
Jackie Stewart gesorgt. Man muss sich das<br />
mal vorstellen: 1952 fuhr Pierre Levegh<br />
völlig alleine die 24 Stunden, bevor er in<br />
Führung liegend nach 22 Stunden und<br />
50 Minuten hinterm Steuer mit technischen<br />
Problemen ausfiel. Danach wurde<br />
das Reglement geändert – wir fuhren
18 // <strong>BOLD</strong> <strong>CAR</strong> SPECIAL MOTION / PORSCHE<br />
1970 bereits zu zweit.“ Und dann fügt er<br />
grinsend hinzu: „Heute sind die jungen<br />
Burschen ja Faulenzer – die fahren<br />
mindestens zu dritt. Da kann jeder ja acht<br />
Stunden schlafen …“<br />
Jetzt springt Timo Bernhard lachend ein:<br />
„Motorsport ist zwar immer noch gefährlich,<br />
aber die modernen Zeiten kann man<br />
nicht mit den damaligen vergleichen.<br />
Angst war einst eben immer ein ständiger<br />
Begleiter, das ist bei uns nicht mehr so<br />
gewesen.“ Und weiter: „Le Mans hat heute<br />
trotzdem noch den gleichen Stellenwert<br />
wie damals, auch wenn inzwischen 50<br />
Jahre vergangen sind. Das Rennen gehört<br />
wohl zu den letzten automobilen Abenteuern,<br />
weil es offenbar über die einzige<br />
Piste führt, die noch offizielle Landstraßen<br />
beinhaltet. Es ist, neben dem Indycar-<br />
Spektakel Indy 500 und dem Formel<br />
1-Rennen in Monaco, eines der Top-Drei-<br />
Events auf der Welt.“<br />
Klar, das Rennen fasziniert die Fans. Aber<br />
fasziniert es auch die Rennfahrer selber?<br />
Bernhard: „Ich bin immer ganz spät zum<br />
Start gekommen, weil ich da nicht eine<br />
halbe Stunde in der Sonne stehen wollte.<br />
Für mich war besonders faszinierend,<br />
wenn die französische Nationalhymne<br />
gespielt wurde und das ganze Publikum<br />
mitsang. Der zweite Gänsehautmoment<br />
war, wenn sich die Mechaniker verabschiedeten<br />
und man wusste: Die nächsten<br />
24 Stunden muss sich jeder auf sich selbst<br />
konzentrieren, es gibt wenig Austausch<br />
– aber der emotionale Zusammenhalt ist<br />
da. Und dann die Einführungsrunde mit<br />
der Vorfreude – jetzt endlich geht’s los!<br />
Beim Zieleinlauf war es besonders 2017<br />
Drama, Drama, Drama. Da erst fing ich<br />
an, zu realisieren, dass wir es geschafft<br />
hatten. Und dann diese unglaubliche<br />
Stimmung bei der Auslaufrunde, wo man<br />
den Jubel und die Freude von außen vollständig<br />
genießen kann …“ Herrmann<br />
war besonders vom Tempounterschied<br />
der verschiedenen Klassen und von den<br />
Wetterbedingungen im Jahr 1970 beeindruckt.<br />
„Die langsameren Klassen fuhren<br />
in der Spitze 280, und die schnellen wie<br />
wir 380 km/h auf der Geraden – das sind<br />
100 km/h Unterschied. Und wir haben<br />
Reifen nicht aufgrund von Verschleiß<br />
gewechselt, sondern weil sich Nässe und<br />
Trockenheit ständig abwechselten. Wir<br />
sind eben Rennfahrer, und wir wollen<br />
Rennen fahren. Das fasziniert uns.“ Das<br />
„Basta“ zum Schluss muss man sich<br />
denken.<br />
Aber es war nicht alles nur Drama. „Denn<br />
wir hatten damals ständig eine Menge<br />
hübscher Mädchen um uns herum. Heute<br />
sind das ‚Boxenluder‘, bei uns wurden<br />
sie ‚Wanderpokale‘ genannt. Manchmal<br />
kam es vor, dass man in seinem Hotelbett<br />
zwei hübsche junge Mädchen<br />
vorfand. Und man war ja höflich und<br />
warf sie nicht gleich raus...“ Timo Bernhard<br />
erzählt lieber, wie ihn das Le-Mans-<br />
Fieber packte: „Die ersten Le Mans-Autos,<br />
an die ich mich erinnere, waren Porsche<br />
956 und 962. Später habe ich alles über<br />
Le Mans gelesen, was es gab, denn im TV<br />
wurde ja noch nichts übertragen. Ich war<br />
völlig fasziniert.“ Wie die Fans von der
MOTION / PORSCHE<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>CAR</strong> SPECIAL // 21<br />
Technik der Autos. Herrmanns 917 KH war<br />
im rot-weißen Design von Porsche Salzburg<br />
eingesetzt, trug die Startnummer<br />
23 und befeuerte die Piloten mit 580 PS<br />
aus einem 4,5 Liter-Zwölfzylinder. Der 917<br />
ist in allen seinen Ausprägungen wohl<br />
eines der faszinierendsten Rennautos aller<br />
Zeiten: Erdacht und durchgedrückt von<br />
Ferdinand Piëch, kam er zunächst mit<br />
langem Heck (LH) auf die Welt. Wegen<br />
aerodynamischer Probleme wurde der<br />
Hintern gekappt, als Kurzheck reagierte<br />
das Auto völlig anders. Der dank Gitterrohrrahmen<br />
und Kunstharzhaut nur 720<br />
Kilo wiegende Rennwagen raste am 13.<br />
und 14. Juni 1970 genau 343 Runden oder<br />
4607,811 Kilometer. Heute steht Herrmanns<br />
Wagen im Porsche-Museum.<br />
Mit Bernhards Arbeitsgerät, dem Porsche<br />
919 Hybrid, kehrte die Sportwagenmarke<br />
nach einer Pause 2014 in die Topklasse<br />
der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC<br />
(World Endurance Championship) und<br />
damit auch zu den 24 Stunden von Le<br />
Mans zurück. Mit einer Systemleistung<br />
von mehr als 900 PS ist der von Grund<br />
auf neu entwickelte, überaus komplexe<br />
919 Hybrid das schnellste Testlabor und<br />
der innovativste Rennwagen, den Porsche<br />
bis heute gebaut hat. Effizienteste Aerodynamik,<br />
kompromissloser Leichtbau,<br />
hochmoderne Energie-Rückgewinnungsund<br />
Antriebssysteme und eine 800-Volt-<br />
Technologie machten ihn überlegen.<br />
Der Porsche 919 Hybrid war der einzige<br />
Rennwagen in der LMP1-H-Topklasse, der<br />
nicht nur beim Bremsen überschüssige<br />
Energie rekuperierte, sondern auch beim<br />
Beschleunigen. Die Hinterräder versorgte<br />
ein Zweiliter-Vierzylinder mit 500 PS, ein<br />
E-Motor fütterte die Vorderachse mit<br />
400 PS. Das Porsche-Museum hat Bernhards<br />
Auto samt all seiner Kampfspuren<br />
von 2017 mit Klarlack überzogen und<br />
somit die rasante Patina konserviert.<br />
Übrigens: Obwohl beide ihre professionelle<br />
Rennkarriere beendet haben – Herrmann<br />
hörte nach seinem Sieg 1970 auf,<br />
Bernhard führt seit 2019 sein eigenes<br />
Rennteam, und für beide wurde mit dem<br />
Le Mans-Sieg ein Kreis geschlossen – lässt<br />
sie Le Mans nicht los. Selbstverständlich<br />
wird jedes Rennen verfolgt, Herrmann<br />
verfolgt auch noch alle anderen Rennserien<br />
(„Ausnahme: die Formel E…“). Bernhard<br />
fährt auch selber noch. „Aber nicht<br />
mehr auf allerhöchstem Niveau wie in Le<br />
Mans: Ich kann ja eigentlich nicht mehr<br />
erreichen, als ich es getan habe,“ sagt er<br />
ganz bodenständig. „Und auch wenn Le<br />
Mans heute nicht mehr so gefährlich ist<br />
wie zu Hans‘ Zeiten – irgendwann will<br />
man dieses unbedingte Risiko nicht mehr<br />
eingehen.“<br />
Verständlich, oder? Denn Faszination<br />
sollte so lange wie möglich genossen<br />
werden können. Und das funktioniert nur,<br />
wenn man alle Sinne beisammen hat.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.porsche.de<br />
www.porsche.de/museum
THE UPPER<br />
DOWN<br />
FASHION FOR MEN<br />
FOTOGRAF: A. ORTNER<br />
Outfit: CG – CLUB of GENTS<br />
www.cg.fashion<br />
Für die neue Kollektion überquert CG – CLUB of GENTS den Atlantik und führt<br />
uns direkt ins Herz von Los Angeles. Die Stadt, die der Inbegriff der Gegensätze<br />
von Arm und Reich ist – mit einer Kulisse des Rock’n’ Roll und der goldenen Sechziger.<br />
Nach einer durchzechten Nacht fahren wir den Ocean Highway entlang<br />
zum Strand von Malibu, der aufgehenden Sonne entgegen. Diese besondere Atmosphäre hat<br />
die Farben der Savile Row by CG – CLUB of GENTS Kollektion maßgeblich bestimmt. Die<br />
Kollektion ist sehr hell, tonangebend sind Pastelltöne, und die Sakkos werden hier<br />
weiter und länger, die Revere wieder breiter und die Krägen höher.<br />
Link zum Fotografen: www.andreasortner.com<br />
Creativ Director: F. Wortmann // Art Director: S. Denk<br />
Make-Up & Hair: S. Schütte // Styling: D. Daftery // Retouch: N. Kramberger<br />
Models: C. Leadley (Next Management), J. Milan (First Model Management)
Outfits:<br />
Savile Row by CG – CLUB of GENTS
Outfits:<br />
CG – CLUB of GENTS
Outfits:<br />
Savile Row by CG – CLUB of GENTS
GOOD DESIGN<br />
MUST BE HONEST<br />
BRAND STORY<br />
PORSCHE DESIGN<br />
AUTOR: R. LÖWISCH / FOTOGRAF: T. ADLER
DESIGN / BRAND STORY<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>CAR</strong> SPECIAL // 33<br />
Porsche Design ist nicht gleich Porsche-Design: Die feine Firma Studio F. A. Porsche<br />
im Porsche-Paradies Zell am See beschert der Welt seit 1972 schöne und hochwertige<br />
Objekte für Genießer – ohne Räder. Zeit für einen Hausbesuch – natürlich stilecht im<br />
Porsche 911 Targa 4S.<br />
Seit der Gründung des Studios durch Prof. Ferdinand Alexander Porsche strebt man im<br />
Studio F. A. Porsche nach der perfekten Symbiose von Form und Funktion. Design ist hier<br />
niemals nur Ästhetik, sondern vor allem Inhalt.<br />
Mit einem Porsche 911 nach Zell am See<br />
zu fahren ist fast wie Eulen nach Athen<br />
zu tragen. Nur nicht so sinnlos. Denn<br />
Zell am See ist pures Porsche-Land. Hier,<br />
am Fuß der Schmittenhöhe, liegt das<br />
Schüttgut, sozusagen die Heimat der<br />
Familie Porsche ab den frühen 1940er<br />
Jahren. Hier wohnt Wolfgang Porsche<br />
manchmal, in der benachbarten Kapelle<br />
ruhen acht Porsche-Familienmitglieder<br />
dank einer Ausnahmegenehmigung<br />
des Landes Österreichs. Eine verpachtete<br />
Porsche-eigene Landwirtschaft<br />
befindet sich ganz in der Nähe, ebenso<br />
das Schloss Prielau, das der Porsche-<br />
Clan einst der Witwe von Hugo von<br />
Hofmannsthal abkaufte. Auf dem alten<br />
Flugplatzgelände veranstaltet der junge<br />
Porsche-Enkel Ferdinand seit zwei Jahren<br />
im tiefsten Winter das „GP Ice Race“.<br />
Aber das ist alles nicht unser Ziel im<br />
nagelneuen Targa – sondern das Studio<br />
von Porsche Design.<br />
Zell am See ist auch die Urstätte des<br />
Studio F. A. Porsche und der Marke<br />
Porsche Design. Nachdem Ferdinand<br />
Alexander Porsche, genannt „Butzi“, als<br />
Porsche-Designchef die ewige Form des<br />
Porsche 911 designte, machte er sich<br />
1972 selbstständig. Damals zogen sich<br />
alle Porsche Familienmitglieder aus dem<br />
operativen Geschäft zurück. Mit seiner<br />
Firma Porsche Design wollte er die Welt<br />
mit anderen Objekten als Autos schöner<br />
machen. Dazu baute er in Schüttgut-<br />
Sichtweite ein Haus im Pinzgau-Stil<br />
auf die grüne Wiese. Erst im Jahr 2000<br />
kam ein moderner Gebäudeteil hinzu<br />
– erstens wurde mehr Platz benötigt,<br />
und zweitens war es Zeit für etwas<br />
mehr Repräsentanz am Platze, nachdem<br />
diverse Kunden an dem wenig auffälligen<br />
Gebäude in dem neu gewachsenen<br />
Ortsteil aus Versehen vorbeifuhren.<br />
Wir steuern mit unserem 911 Targa 4S<br />
die Adresse Flugplatzstraße 29 an –<br />
natürlich nach Erkundung der Gegend<br />
und einem unvermeidlichen Abstecher<br />
zur benachbarten Großglockner-Hochalpenstraße,<br />
die ist mit ihren Serpentinen<br />
und unglaublichen Aussichtsplätzen<br />
wie gebaut für einen 911er. Uns<br />
empfängt herzlich der heutige Chef des<br />
Studio F. A. Porsche, Geschäftsführer<br />
Roland Heiler. Er führt uns zunächst in<br />
den Präsentationsraum. Hier stehen
34 // <strong>BOLD</strong> <strong>CAR</strong> SPECIAL DESIGN / BRAND STORY<br />
alte und junge Beispiele der Arbeit des<br />
Studios. Viele Projekte waren Aufträge,<br />
wie der Premium-Wasserkocher Tw91100<br />
für Bosch-Siemens im Jahr 1997. Damals<br />
vermuteten Auftraggeber und Porsche<br />
Design, dass vielleicht 100.000 Menschen<br />
200 Euro für so ein langlebiges, schönes<br />
Küchengerät ausgeben würden. Im<br />
Jahr 2005 waren dann eine Million<br />
Stück verkauft. Die Wiener Straßenbahn<br />
wurde vom Studio F. A. Porsche geformt<br />
ebenso wie der 400 Euro teure Adidas-<br />
Schuh „Bounce S“, von dem sich Silvester<br />
Stallone gleich ein Paar in jeder verfügbaren<br />
Farbe kaufte. Selbst beim Zahnarzt<br />
begegnet einem Porsche Design<br />
– so wurde mit dem Hersteller Morita<br />
eine ganze Dentaleinheit neu gestaltet.<br />
Für den Behandlungsstuhl wurden Ergonomie,<br />
Zuverlässigkeit und bestmögliche<br />
Modularität miteinander vereint.<br />
Uns interessieren aber heute besonders<br />
die Projekte für die Lifestyle-Marke<br />
Porsche Design wie Uhren, Brillen,<br />
Fashion – Dinge, die teilweise mit Partnern<br />
hergestellt werden, aber unter<br />
dem eigenen Label vermarktet werden.<br />
Denn der Höhenflug der Firma begann<br />
mit einer Armbanduhr, dem schwarzen<br />
Chronographen 1 aus dem Jahr 1972.<br />
Spötter sprachen damals von „Beerdigungsuhr“,<br />
aber als Formel 1-Racer wie<br />
Clay Regazzoni und Mario Andretti stolz<br />
damit auftauchten und Tom Cruise sie in<br />
„Top Gun“ in die Kamera hielt, war der<br />
Erfolg programmiert. Das galt genauso<br />
für die „Yoko-Ono“-Brille mit absichtlich<br />
sichtbaren Verschraubungen oder die<br />
völlig spacige Skibrille „5600“ von 1976<br />
mit Panoramablende – so einfach wie<br />
auffällig. Das alles wurde designt nach<br />
den Design-Grundsätzen des „Butzi“<br />
Porsche. Die da in verkürzter Form<br />
lauten: Markenidentität durch technische<br />
Produkte; Alleinstellung durch<br />
technische Ausrichtung; Verbindung<br />
von klassischer Moderne mit Faszination<br />
und Emotionalität; Luxus durch<br />
Purismus; Faszination durch Technik<br />
und ingenieurhaftes Denken; Bewegung<br />
und Kinematik als sinnliches Erlebnis;<br />
Design orientiert sich an der inneren<br />
Struktur und Funktion eines Produktes;<br />
Ehrlichkeit und Kompromisslosigkeit;<br />
stets innovativ und konzeptionell. Und:<br />
Porsche Design ist zeitlos und von<br />
höchster Qualität.<br />
Ein paar Zahlen verdeutlichen die<br />
„Macht“ von Porsche Design: Weltweit<br />
arbeiten 350 Menschen in der Firma,<br />
davon sind etwa 30 Designer. Es gibt<br />
sechs Standorte, Ludwigsburg ist dabei<br />
der größte. In Zell am See realisieren<br />
20 Menschen neue Produkte. Die wichtigsten<br />
Absatzmärkte sind Europe, USA,<br />
der Nahe Osten und Asien. In weltweit<br />
mehr als 100 Läden werden die Produkte<br />
angeboten, auch wenn der Luxusmarkt<br />
momentan unter Corona kräftig leidet.<br />
Etwa ein Viertel der Kunden sind tatsächlich<br />
auch Porsche-Fahrer – der Rest meistens<br />
designaffine, finanziell gut ausgestattete<br />
Fans von Produkten, die einem<br />
nicht gleich beim ersten Blick ins Gesicht<br />
springen. Heiler konkretisiert: „Wir bieten<br />
Lebensbegleiter an, die erst auf den
DESIGN / BRAND STORY<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>CAR</strong> SPECIAL // 37<br />
zweiten Blick ihre Bestimmung preisgeben.<br />
Unsere Kunden sind Menschen,<br />
die zeitloses und zugleich funktionales<br />
Design schätzen.“<br />
Roland Heiler, 62 Jahre, in der Nähe von<br />
Göppingen geboren, nimmt uns mit<br />
zu einem Porsche Design-Erlebnis der<br />
besonderen Art: Wir fahren mit einer der<br />
zwei Gondeln der Schmittenbahn auf<br />
den Berg. Der Gag: Auch sie wurden von<br />
Porsche Design entworfen. Hier erzählt<br />
er uns seine Laufbahn: Nach der Schule<br />
begann er eine Lehre bei Porsche als<br />
Technischer Zeichner mit dem Ziel, Autodesigner<br />
zu werden. Seine Arbeit überzeugte<br />
Porsche, ihm ein Stipendium zu<br />
gewähren – die Firma schickte ihn aufs<br />
Royal College of Art nach London. Ab<br />
1984 begann er seine Arbeit als Designer,<br />
bis er 1997 zu Audi als Leiter Exterieur<br />
Design wechselte. Nur drei Jahre später<br />
übernahm er das neue Porsche-Studio<br />
in Kalifornien – vor allem, um Kundeprojekte<br />
zu realisieren. Sein damaliger Chef<br />
holte ihn 2005 dann nach Zell am See als<br />
Geschäftsführer von Porsche Design: „Ein<br />
kleiner Kulturschock.“ Der inzwischen<br />
überwunden ist.<br />
Das Büro und ursprüngliche Heiligtum<br />
von F. A. Porsche, ist in Zell am See<br />
konserviert worden und sieht noch<br />
genauso aus, wie zu der Zeit, als „Butzi“<br />
Porsche es zum letzten Mal verließ. Dort<br />
stehen die Automodelle noch in der<br />
Vitrine, das Reißbrett wartet, die selbstgemalten<br />
Bilder seiner Kinder hängen<br />
an der Wand, seine Pfeifen liegen noch<br />
im Ascher auf dem Schreibtisch. Das<br />
Zimmer riecht sogar noch nach Tabakrauch.<br />
Schade, dass wir F. A. Porsche<br />
nicht mehr kennenlernen können. Was<br />
war er für ein Typ? Heiler beschreibt ihn<br />
als „innovationsfreudigen, zurückhaltenden<br />
Menschen, der die leisen Töne<br />
und bescheidenes Auftreten favorisierte,<br />
in der Sache aber sehr bestimmt und<br />
entschlossen war.“<br />
Nicht ganz so entschlossen entern wir<br />
wieder unseren Targa, der uns zurück<br />
nach München zum Airport bringt, wo<br />
wir uns immerhin noch einmal in die<br />
vom Studio F. A. Porsche designte Flughafensitzreihe<br />
„Serie 8000“ lümmeln<br />
können. Roland Heiler macht uns den<br />
Abschied aber etwas einfacher, durch<br />
seine Ankündigung, dass die Porsche<br />
Driver‘s Selection „Masterpiece“-Reihe<br />
(Porsche 911-Details wurden hier vom<br />
Studio F. A. Porsche verfremdet, wie<br />
zum Beispiel: die Felgenwanduhr, zwei<br />
verschiedene Soundbars aus 911-<br />
Auspuffendtöpfen und zwei verschiedenen<br />
Bürostühlen unter Verwendung<br />
von 911- Originalsitzen) eine weitere<br />
Soundbar bekommen hat, und dass in<br />
zwei Jahren – wenn die Firma 50. Jubiläum<br />
feiert – ein echter Knaller kommt.<br />
Es bleibt also recht spannend im Porsche<br />
Design-Land ...<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.porsche-design.com
38 // <strong>BOLD</strong> <strong>CAR</strong> SPECIAL DESIGN / IM GESPRÄCH<br />
ROLAND HEILER<br />
IM GESPRÄCH<br />
„MICH BEGEISTERN<br />
DIE EINFACHEN DINGE<br />
IM LEBEN“<br />
INTERVIEW: R. LÖWISCH<br />
Roland Heiler, Geschäftsführer Studio<br />
F. A. Porsche, spricht mit uns an seiner<br />
Schaffensstätte in Zell am See über die<br />
Firmenphilosophie, No-Go‘s und alles,<br />
was ihn fasziniert.<br />
Herr Heiler, was ist die Philosophie<br />
von Porsche Design?<br />
Vorrangig müssen Funktion und Ästhetik<br />
auf Augenhöhe sein. Das hat Prof. Ferdinand<br />
Alexander Porsche immer wieder<br />
gesagt und auch umgesetzt. Nicht akzeptabel<br />
für ihn waren Dinge, die einfach nur<br />
schön oder dekorativ aussahen. Deshalb<br />
sind viele unserer Produkte sehr minimalistisch<br />
gestaltet und kommen ohne<br />
Gimmicks oder modische Attribute aus.<br />
Langlebiges, ehrliches, funktionales Design<br />
steht bei uns über allem.<br />
Klingt nach Bauhaus-Stil.<br />
F. A. Porsche wurde davon tatsächlich<br />
stark beeinflusst. Er hat an der Ulmer<br />
Hochschule für Gestaltung studiert,<br />
das war die offizielle Nachfolgeinstitution<br />
des Bauhauses in Deutschland. Das<br />
Bauhaus hatte die Grundphilosophie,<br />
dass Gestaltung nicht um der Gestaltung<br />
Willen stattfindet, sondern eine bestimmte<br />
Funktion erfüllen muss. Außerdem wuchs<br />
Porsche in einer Ingenieursfamilie auf.<br />
Da ging es vermutlich auch zuhause am<br />
Esstisch um Technik-Themen.<br />
Welches Ihrer Produkte ist dafür<br />
beispielhaft?<br />
Bei den Brillen können wir das zu 100<br />
Prozent umsetzen durch einen Titanrahmen<br />
mit sichtbaren Schrauben. So<br />
gestalten wir die Dinge, die der Kunde<br />
während der gesamten Nutzung als etwas<br />
Zeitgenössisches und Modernes versteht<br />
und die auch nach zehn Jahren nicht<br />
komplett veraltet aussehen.<br />
Ist Zell am See der richtige Standort<br />
für eine international arbeitende<br />
Designfirma?<br />
Ich denke ja. Denn wenn man Produkte<br />
erschaffen will, die der Käufer sehr lange<br />
verwenden kann, dann darf man sich<br />
nicht auf Modeströmungen einlassen. Wir<br />
müssen also nicht in einer pulsierenden<br />
Großstadt sitzen, um möglichst keinen<br />
Trend zu verpassen. Im Gegenteil: Wenn<br />
man so sich abkoppeln kann von dem,<br />
was trendy ist, und sich trotzdem viele
DESIGN / IM GESPRÄCH<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>CAR</strong> SPECIAL // 39<br />
Gedanken über Produkte macht, dann<br />
haben wir sogar das Potenzial, Dinge zu<br />
erschaffen, die einen Trend starten.<br />
Zum Beispiel?<br />
Unsere schwarze Uhr. So etwas gab es<br />
vorher nicht – inzwischen hat fast jeder<br />
Hersteller ein derartiges Modell im Portfolio.<br />
Und unsere Produkte haben eine<br />
Wiedererkennbarkeit im Markt. Dafür gibt<br />
es ja die zehn Regeln von F. A. Porsche. Die<br />
fragen wir bei jeder Produktentwicklung<br />
ab. Besonders dann, wenn wir den Eindruck<br />
bekommen, eine Entwicklung geht in die<br />
falsche Richtung. Dann werden wir ganz<br />
schnell auf den Boden der Realität zurückgeholt.<br />
Wie groß ist der Gedankenaustausch<br />
zwischen der Firma „Porsche Design“<br />
und dem Design bei Porsche, dem<br />
Autohersteller?<br />
Porsches Designchef Michael Mauer und<br />
ich tauschen uns regelmäßig aus, auch<br />
wenn wir ein monatliches Meeting nicht<br />
immer schaffen. In Weissach zeigt er mir,<br />
was Porsche gerade macht, und ich erzähle<br />
von unseren Plänen. Wir haben ein Gentlemen‘s<br />
Agreement: Alles, was Räder hat,<br />
läuft bei Porsche in Weissach, und alles,<br />
was keine Räder hat, bei uns. Es gibt eine<br />
regelmäßige Zusammenarbeit bei Uhren<br />
wie bei unserem neuen Custom-built Timepieces<br />
Programm: Mit dem Uhrenkonfigurator<br />
kann der Kunde aus dem Leder seines<br />
Porsche das Armband für seine Uhr fertigen<br />
lassen. Er kann die Außenfarbe seines 911<br />
als Akzentfarbe der Uhr auswählen. Und<br />
der Rotor auf der Rückseite der Uhr repräsentiert<br />
die passende Felge.<br />
Setzen Sie jede neue Idee um?<br />
Bei Weitem nicht. Zweimal im Jahr veranstalten<br />
wir mit Designern und Produkt<br />
Managern einen Innovationsworkshop.<br />
Da werden viele unterschiedliche – auch<br />
verrückte – Ideen für unsere bestehenden<br />
Produktkategorien entwickelt. Einige sind<br />
sogenannte „Talking Pieces“, Produkte, die<br />
weniger unter dem Aspekt der Kommerzialität<br />
entwickelt werden, sondern bewußt<br />
als Kommunikations-Stücke positioniert<br />
werden, weil sie besonders gut zur Marke<br />
passen und den Anspruch der Innovation<br />
unterstreichen. Für die reguläre Vermarktung<br />
entstehen in den Kommunikationsworkshops<br />
meistens drei bis fünf kommerzielle<br />
Produktideen.<br />
Und wie ist es mit neuen Kategorien?<br />
Derzeit ist nicht geplant, weitere Kategorien<br />
zum aktuellen Sortiment hinzuzufügen.<br />
Wenn Sie uns mit anderen Marken<br />
vergleichen, sehen Sie, dass wir schon jetzt<br />
recht breit aufgestellt sind. Wer bietet schon<br />
eine so breite Palette an – vom T-Shirt bis<br />
zur hochwertigen Schweizer Uhr.<br />
War das der Grund, warum Sie 2017<br />
Frauenkleidung aus dem Portfolio<br />
geworfen haben?<br />
Das Geschäft war für uns nicht profitabel.<br />
Die Marke Porsche Design stand bei den<br />
Damen nicht auf dem Einkaufszettel –<br />
sie ist am Ende wohl doch zu maskulin.<br />
Außerdem mussten wir erkennen, dass<br />
unsere männlichen Kunden zunehmend<br />
irritiert waren durch diese Ausrichtung. Wir<br />
haben die Markenflexibilität wohl zu stark<br />
ausgedehnt.<br />
Gibt es für Porsche Design Grenzen<br />
des guten Geschmacks?<br />
Es gibt in der Tat Dinge, die wir nicht tun.<br />
Wegwerfprodukte gehören dazu. Ebenso<br />
Artikel, die unserem Anspruch auf handwerkliche<br />
und Material-seitige Qualität<br />
nicht entsprechen oder den wesentlichen<br />
Elementen unserer Design-Philosophie<br />
widersprechen. Waffen zu entwickeln<br />
würden wir ablehnen, und eine Anfrage<br />
nach Christbaumschmuck haben wir vor<br />
einigen Jahren ebenfalls nicht positiv<br />
entschieden. Fürs Dekorative sind wir<br />
einfach nicht die Richtigen.<br />
Was kann Sie persönlich begeistern?<br />
Mich begeistert jeden Tag meine Familie<br />
– meine Frau und meine drei Kinder.<br />
Aber es begeistert mich auch, interessante<br />
Porsche-Typen wie Rod Emory oder<br />
Jeff Zwart zu meinen Freunden zählen zu<br />
dürfen. Nach dem Grundsatz: „Einfachheit<br />
ist die höchste Form der Vollendung“<br />
faszinieren mich zudem die einfachen<br />
Dinge im Leben. Das gilt auch fürs Design.<br />
Und – last but not least, finde ich es sehr<br />
spannend, dass wir nach Jahrzehnten<br />
der Evolution im Mobilitätsbereich eine<br />
komplette Revolution miterleben.
ART / SEHENSWERT<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>CAR</strong> SPECIAL // 41<br />
UND DIE WELT<br />
STEHT STILL<br />
BILDER EINES WELTWEITEN<br />
AUSNAHMEZUSTANDES<br />
AUTORIN: S. SCHUSTER<br />
Dass die <strong>BOLD</strong>-Macher immer auch künstlerische Vorreiter waren und sind, zeigt der<br />
Verlag mit seiner neuen Plattform <strong>BOLD</strong> PICTURES. Ein erster Aufruf an die weltweit<br />
agierende <strong>BOLD</strong>-Fotografen-Gemeinde blieb natürlich nicht ergebnislos und lieferte<br />
bizarr-eindrucksvolle Bilder von den Auswirkungen der aktuell grassierenden Corona-<br />
Pandemie.<br />
<strong>BOLD</strong> PICTURES bietet als eigenständige, kreative Plattform und Contentagentur Bild-,<br />
aber auch Film- und komplette Storytelling-Produktionen inklusive korrespondierender,<br />
ganzheitlicher Kreativleistung (www.boldpictures.de).
Fotos: B. Schmid (www.bedaschmid.ch) – Hiroshima und Tokyo, März 2020
Fotos: F. Lipov (www.lipov.com) – New York, April 2020
Fotos: J. Hoffmann (www.juergenhoffmann.com) – Berlin, März 2020
NEXT<br />
RACER<br />
GERMANY<br />
WEG ZUM<br />
PROFI<br />
AUTOR: R. LÖWISCH / FOTOGRAF: R. GARGOLOV
MOTION / REPORTAGE<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>CAR</strong> SPECIAL // 57<br />
Wer bei Porsche Profi-Rennfahrer werden will, muss durch eine harte Schule gehen. Genauso<br />
hart ist es, überhaupt einen Platz darin zu bekommen: Mit <strong>BOLD</strong> durfte die Öffentlichkeit erstmals<br />
beim „Junior Shoot Out“ hinter die Bewerbungstüren schauen.<br />
Wenn‘s ums Geschäft geht, wird der<br />
freundliche Herr Maassen hart. „Letztlich<br />
müssen wir Rennen gewinnen und Autos<br />
verkaufen, und wir brauchen dazu sympathische<br />
Leute.“ So einfach ist es aber nicht,<br />
solche jungen Menschen zu finden, die<br />
schneller sind als andere, sympathischer,<br />
und vielleicht auch eloquenter, wortgewandter,<br />
schlagfertiger. Um die zu finden<br />
ist unter anderem Sascha Maassen da:<br />
Der ehemalige Porsche-Werksfahrer sucht<br />
jährlich mit einem Team aus Ingenieuren,<br />
Presseleuten, Medienlehrern, Doktoren und<br />
Mentaltrainern einen oder zwei „Porsche-<br />
Junioren“, die als Rohdiamanten kommen<br />
und ein Jahr lang geschliffen werden, um<br />
danach bessere Rennfahrer und Semi-<br />
Profis zu sein. Lernen sie stetig und übererfüllen<br />
sie ihr Soll, können sie die nächste<br />
Stufe als „Young Professional“ bei Porsche<br />
erklimmen. Bewähren sie sich auch hier, ist<br />
ein Vertrag als Werksfahrer möglich. Somit<br />
ist das diesjährige „Junior-Shoot-Out“ für<br />
einen von zwölf talentierten Kandidaten<br />
das Entree in die richtig große Rennkarriere,<br />
um mit Siegchancen in Le Mans und<br />
Daytona zu fahren oder Top-Serien wie<br />
WEC und DTM aufzumischen.<br />
Aber der Weg ist hart. Erstmal muss ein<br />
Junior in spe überhaupt von einem nationalen<br />
Carrera Cup vorgeschlagen werden,<br />
um vor Maassen und Kollegen Performance<br />
zeigen zu dürfen. Die Verantwortlichen der<br />
zehn nationalen Markenpokale (plus zwei<br />
Wildcards) schlagen jährlich hoffnungsvolle<br />
Nachwuchsfahrer vor, die sich im<br />
Rennwagen durch besonders gute Leistung<br />
hervorgetan haben. Sie müssen dabei<br />
nicht unbedingt Meister geworden sein.<br />
Allerdings dürfen sie nicht älter als 23 Jahre<br />
sein und müssen die jeweilige Rennserie<br />
unter den Top Fünf abgeschlossen haben.<br />
Dylan Pereira ist einer von ihnen. Der<br />
Luxemburger mit portugiesischen Wurzeln<br />
fährt bereits drei Jahre im Porsche Supercup<br />
und zwei Jahre im deutschen Carrera-Cup,<br />
wurde 2018 Rookie-Champion, hat 85<br />
Sponsoren, davon 30 auf seinem Overall<br />
und schätzt fehlende Konstanz als seine<br />
Schwäche ein. Nach seiner Stärke im sehr<br />
wichtigen „Vorstellungs“-Gespräch mit den<br />
Verantwortlichen gefragt, antwortet er:<br />
„Ich lerne neue Strecken schnell, ich finde<br />
gleich die Pace, ich liebe Mutkurven.“ Chefcoach<br />
Sascha Maassen grätscht ein: „Hat<br />
das mit Mut oder mit fehlender Intelligenz<br />
zu tun?“ kein Vorwurf – aber ein Test für<br />
Schlagfertigkeit.<br />
Der Brasilianer Vitor Baptista verzichtet<br />
sogar auf die Meisterschaft zu Hause, um als<br />
Porsche-Junior aufgenommen zu werden<br />
– die Rennfahrersichtung und das letzte<br />
Rennen seiner Saison, die er in der Punktewertung<br />
anführt, fallen auf das gleiche<br />
Wochenende. Dabei hat sein Vater das<br />
Familienhaus für seine Karriere verkauft,
58 // <strong>BOLD</strong> <strong>CAR</strong> SPECIAL MOTION / REPORTAGE<br />
die Mutter den Job aufgegeben, um mit<br />
ihrem Sohn nach Europa reisen zu können,<br />
der Bruder verzichtet auf die eigene Kart-<br />
Karriere. Aber es gibt kaum eine bessere<br />
Chance, Profi zu werden, wenn man erstmal<br />
Porsche-Junior ist. Denn den Sieger des<br />
Contests erwartet die Unterstützung von<br />
Porsche für ein oder zwei Jahre in allen<br />
Belangen, die das Rennfahren angehen.<br />
Das bedeutet: 225.000 Euro für eine Saison<br />
im den Formel 1 begleitenden Porsche<br />
Supercup (das sind etwa zwei Drittel des<br />
nötigen Budgets), persönliche Betreuung<br />
durch Maassen an allen Renntagen, eine<br />
sportmedizinische und trainingswissenschaftliche<br />
Begleitung sowie Medienseminare,<br />
Mentaltrainings und die Einbeziehung<br />
in Marketing- und PR-Termine. Der<br />
Schüler ist damit allerdings nicht aus der<br />
Verantwortung: Wer wirklich etwas werden<br />
will, muss noch weitere Rennserien gleichzeitig<br />
fahren und Testtage finanzieren – was<br />
weitere 125.000 Euro oder mehr pro Saison<br />
kosten kann. Ukyo Sasahara aus Japan<br />
kommen aber nicht deshalb die Tränen<br />
beim persönlichen Gespräch mit Maassen<br />
und Co., sondern als die Sprache auf seine<br />
Familie kommt. Ein harter Mann mal ganz<br />
weich – seine motorsportbegeisterte<br />
Mutter hat ihm den Vornamen des Fomel-<br />
1-Racers Ukyo Katayama gegeben. Sein<br />
Langzeitplan: Stammfahrer in der Formel E.<br />
Bis dahin ist es ein weiter Weg. Davor steht<br />
zum Beispiel Burghard Bechtel, der die<br />
Schüler in Sachen Medien schult, denn: „Wir<br />
brauchen keine Worthülsenspender wie in<br />
der Formel 1“. Die Docs der Uni Potsdam<br />
schauen auf die Fitness. Und entlarven<br />
Wunschträume – warum gibt der Australier<br />
Jordan Love denn wohl sonst zehn<br />
Kilo weniger an, als er tatsächlich wiegt?<br />
Und die 106 Kilo des durchaus schnellen<br />
Schweden Robin Hansson sind auch nicht<br />
hilfreich – erstens werden die Autos bei<br />
den Tests auf der Rennstrecke „Autódromo<br />
Internacional do Algarve“ bei Portimao nur<br />
bis 85 Kilo aufgewogen, womit der junge<br />
Mann schon mal einen natürlichen Nachteil<br />
gegenüber seinen Kontrahenten hat,<br />
zweitens wird er beim Mittagessen beobachtet,<br />
wie er sich eine Cola zieht – alle<br />
anderen begnügen sich mit Wasser. So<br />
einen „Mangel“ an Selbstdisziplin sehen die<br />
Verantwortlichen sofort und nicht gern.<br />
Sind alle Kandidaten körperlich und geistig<br />
fit für die weiteren Prüfungen, geht’s auf<br />
die Rennstrecke. Die Aufgaben des Fahrens<br />
sind einfach: Julien Andlauer als aktueller<br />
Porsche-Junior und momentan eindeutig<br />
schnellster Porsche GT3-Cup-Fahrer fährt<br />
eine Referenzrunde, an der sich die Hoffnungsfrohen<br />
orientieren können. Es geht<br />
jeweils zu viert auf die Strecke, die sehr<br />
schnell, technisch anspruchsvoll und mit<br />
vielen blinden Kurven ausgestattet ist.<br />
Tatsächlich kennt keiner der Jungs die Piste<br />
vorher – nur im Simulator haben sich alle<br />
darauf vorbereitet. Was ihnen vielleicht<br />
partiell nutzt, denn die Jury hat hier und da<br />
die übliche Streckenführung leicht geändert.<br />
Zusätzliches Problem: An markanten<br />
Stellen beobachten Streckenposten,<br />
welcher Pilot mit allen vier Rädern die<br />
Rennstrecke verlässt – Track-Limits-Fehler<br />
werden gar nicht gern gesehen. Jedem<br />
Fahrer stehen drei Reifensätze zur
MOTION / REPORTAGE<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>CAR</strong> SPECIAL // 61<br />
Verfügung, für die richtige Bremsbalance<br />
muss jeder selber sorgen. Die Rundenzeiten<br />
sind zunächst egal – es geht darum, durch<br />
gute Zusammenarbeit mit den zugeteilten<br />
Renn- und Dateningenieuren eine positive<br />
Lernkurve aufzustellen und am besten von<br />
Runde zu Runde schneller zu werden. Der<br />
Selbstbehalt bei Schäden beträgt 7.000<br />
Euro – zumindest lässt Porsche die Prüflinge<br />
in diesem Glauben. Tatsächlich gibt’s<br />
im unwahrscheinlichen Falle einer Kaltverformung<br />
nur Schimpfe. Aber soweit<br />
kommt es nicht – die Kandidaten sind einigermaßen<br />
diszipliniert, als sie am ersten<br />
Fahrtag 24 Runden mit Unterbrechungen<br />
fahren dürfen. Mit Elan werfen sich die<br />
Jungs mit vorbereiteten, 485 PS starken<br />
911 GT3 Cup auf die Rennstrecke, wobei<br />
sie zuerst vielleicht zwei bis drei Sekunden<br />
langsamer sind als Andlauer. Und fangen<br />
sich als Gruppe nach den ersten Runden<br />
eine harte Rüge von Maassen ein: Fast<br />
keiner hält sich an die Streckenbegrenzung.<br />
Der Italiener Diego Bertonelli schafft<br />
in zwölf Runden rekordverdächtige 33<br />
Verstöße. Andere fallen positiv auf: Pereira<br />
macht nicht einen einzigen Fehler, Sasahara<br />
verbessert seine Rundenzeiten am<br />
ersten Tag um volle vier Sekunden. Kritische<br />
Beobachter wie Manthey-Racing-Chef Olaf<br />
Manthey, der die Autos einsetzt, sehen so<br />
etwas mit Wohlwollen. Am zweiten Fahrtag<br />
sind es weniger Qualifikationsrunden, zum<br />
Schluss muss eine Renndistanz so schnell<br />
wie möglich absolviert werden. Nach drei<br />
Tagen Wettkampf werden die Jungs nach<br />
Hause entlassen, ohne das Endergebnis<br />
zu kennen. Das gibt es erst Wochen später.<br />
Letztlich ziehen die Verantwortlichen ein<br />
positives Fazit: kein einziger Kratzer an<br />
einem der Autos und ein sehr hohes Niveau<br />
der Kandidaten. Den begehrten Junior-<br />
Vertrag erhält der Türke Ayhancan Güven,<br />
der 2018 und 2019 den Porsche Carrera<br />
Cup Frankreich gewonnen hat, weil er in<br />
allen fahrerischen Konzepten führend war,<br />
bestes technisches Verständnis und konstante<br />
Leistungen zeigte, professionelles<br />
Verhalten in Sachen Interview und Medien<br />
an den Tag legte und viel Potenzial besitzt.<br />
Er lässt die kaum weniger talentierten Sasahara<br />
und Bertonelli hinter sich – ob es das<br />
künftige Junior-Reglement zulässt, dass<br />
die beiden im nächsten Jahr noch einmal<br />
teilnehmen dürfen, ist noch nicht klar. Ist<br />
Güven aber weiterhin so gut, kann er sich<br />
zu so berühmten Kollegen wie Müller,<br />
Lucas Luhr, Mike Rockenfeller, Timo Bernhard,<br />
Marc Lieb, Patrick Long, Michael Christensen<br />
und Earl Bamber gesellen – alles<br />
Le-Mans-Sieger, DTM-Champions, IMSA-<br />
Topracer. Und viele von ihnen Porsche-<br />
Werksfahrer.<br />
Dass allerdings selbst die beste Jury nicht<br />
unfehlbar ist, zeigt sich am Beispiel der<br />
Junior-Suche im Jahr 2009: Da wurde ein<br />
gewisser Renè Rast wieder nach Hause<br />
geschickt und kam nicht in den Genuss der<br />
Förderung. Der Mann wurde 2018 DTM-<br />
Sieger, außerdem ist er auch der aktuelle<br />
Champion.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.porsche.de
IST DAS NOCH<br />
(K)ORSCHE ODER (P)UNST<br />
ART MEETS BRAND<br />
ODER DIE GLÜCKSMOMENTE<br />
DER KUNST<br />
AUTOR: R. LÖWISCH
64 // <strong>BOLD</strong> <strong>CAR</strong> SPECIAL DESIGN / ART MEETS BRAND<br />
Auch wenn ein 911 an sich schon ein Kunstwerk ist, sucht Porsche künftig verstärkt die<br />
Nähe zu Künstlern. Nach dem analogen Anfang zum Beispiel eines Daniel Arsham folgt<br />
nun der digitale Auftritt von Chris Labrooy.<br />
Zwölf himmelblaue 911er versinken realistisch darstellen, und gleichzeitig mit<br />
im Pool. Ein 964 trieft vor Farbe. Zwei<br />
Porsche kommen sich erstaunlich nahe<br />
und ein Carrera steht in einer Gasse<br />
oder fünf von ihnen sind in einem Netz<br />
gefangen: Chris Labrooy liebt Porsche.<br />
CGI und all diesen neuen digitalen Tools<br />
die Grenzen meiner Vorstellungskraft<br />
sprengen. Ich konnte jede nur denkbare<br />
Umgebung kreieren und jedes beliebige<br />
Objekt in diesen Kontext setzen.“<br />
Und Porsche liebt Labrooy. Kein Wunder,<br />
dass sich das Stuttgarter Social Media Freut sich Porsche wirklich, wenn<br />
Team den Digitalkünstler schnappte,<br />
um mit ihm Themen rund um Porsche<br />
zu entwickeln. Denn laut Porsche spürt<br />
Labrooy eine echte Verbindung zu den<br />
Fahrzeugen, erkennt ihre Charakteristika<br />
und überführt diese realen Objekte<br />
in eine Welt des Surrealen. Der Ansatz<br />
besitze Tiefe und damit drücke Labrooy<br />
die Seele von Porsche-Produkten in<br />
seinen Kunstwerken aus.<br />
sich jemand an der Designikone 911<br />
versucht? „Als Fan finde ich den Porsche<br />
911 klasse, so wie er ist. Als Brand<br />
Manager finde ich es absolut erfreulich,<br />
wenn sich ein Künstler den 911 vornimmt<br />
und ihn auf seine Weise verändert,“ sagt<br />
Deniz Keskin, Director Brand Management<br />
bei Porsche. „Der 911 ist selbst eine<br />
Art Kunstobjekt. Deswegen ist es nicht<br />
verwunderlich, dass Menschen daran<br />
arbeiten und versuchen, das Fahrzeug<br />
Chris Labrooy passt in keine Schublade,<br />
seine Arbeit ist neuartig. Nach seinem<br />
Studium am Royal College of Art in<br />
London zog es den jungen Schotten<br />
mehr und mehr in digitale Sphären. Er<br />
kombinierte seine Kenntnisse über reale<br />
neu zu interpretieren. Für das Design ist<br />
es eine der höchsten Auszeichnungen,<br />
die es erreichen kann. Die Beschäftigung<br />
der Künstler mit dem 911 zeigt aber<br />
auch, dass unser Produkt einen kulturellen<br />
Wert hat.“<br />
Objekte mit einer zunehmenden Faszination<br />
für das Surreale. „Ich bin in die Die erste offizielle Kunst-Kooperation<br />
digitale Welt übergegangen, als ich die<br />
technologischen Fortschritte in diesem<br />
Bereich erkannte“, erzählt Labrooy. „Ich<br />
bin von der Herstellung physischer<br />
Objekte zur Schaffung fotorealistischer<br />
seit vielen Jahren ging Porsche im<br />
vergangenen Jahr mit Daniel Arsham ein.<br />
„Arsham nimmt Objekte aus der Gegenwart<br />
und stellt sich vor, wie sie in 3.000<br />
Jahren aussehen könnten, wenn man<br />
Bilder übergegangen. Im Digitalen sie dann ausgraben würde“, sagt Keskin.<br />
konnte ich diese Objekte festhalten, sie Schon 2019 hatte Arsham in Zusammen-<br />
arbeit mit Porsche einen 911 der Generation<br />
992 in postapokalyptischer Optik<br />
verwandelt („Eroded 992“), indem er über<br />
die gesamte Karosserie Kristallbrocken<br />
verteilte, die sich optisch in die Karosserie<br />
fraßen. Dazu Keskin: „Wir fanden das<br />
sehr reizvoll, weil der 911 eine zeitlose<br />
Wertigkeit ausstrahlt.“<br />
Im vergangenen Jahr nahm sich<br />
Arsham seinen restaurierten 911 Turbo<br />
Typ 930 Baujahr 1986 vor, um auf ihm<br />
seine Lebensgeschichte zu verewigen.<br />
Sein privater 911 Turbo ist heute ein<br />
fahrendes Kunstwerk, das seine Zeitreisen<br />
mit dem Heritage von Porsche-<br />
Motorsport zusammenführt.<br />
„Die Arbeit an meinem 930 entwickelte<br />
sich mit der Zeit zu einer wahren<br />
Sucht. Vom Aufspüren des Originalfahrzeugs<br />
mit richtigem Kilometerstand<br />
und passendem Zustand bis hin zum<br />
Eintauchen in jedes kleinste Detail<br />
des Sportwagens. Wir haben bei der<br />
Entwicklung des ‚930A‘ nichts unversucht<br />
gelassen“, erinnert sich der bekennende<br />
Porsche-Fan.<br />
Von solchen offiziellen Kunst-Kooperationen<br />
haben natürlich beide Seiten<br />
etwas. Vorteil für den Künstler: Ihm<br />
wird ein wachsender Bekanntheitsgrad<br />
dadurch garantiert, dass Porsche sein<br />
Kunstwerk zum Beispiel bei Events offiziell<br />
ausstellt. Keskin fasst die Vorteile für<br />
den Sportwagenhersteller zusammen:<br />
„Wenn wir Kunst auf diese Weise<br />
bewusst steuern, können wir neue und
DESIGN / ART MEETS BRAND<br />
<strong>BOLD</strong> <strong>CAR</strong> SPECIAL // 65<br />
andere Zielgruppen ansprechen und<br />
Porsche in einem ungewöhnlichen<br />
Licht zeigen.“<br />
So wie Porsche das auch in der Kooperation<br />
mit Teddy Santis, dem Chef des<br />
New Yorker Modelabels Aimé Leon<br />
Dore, im vergangenen Jahr getan hat.<br />
Zusammen wurde ein 964 restauriert,<br />
wobei das Herzstück der völlig neu<br />
eingekleidete Innenraum war: Unter<br />
anderem trifft nun Schott-Sonnenblumen-Leder<br />
auf Loro Piana-Hahnentritt-Stoff.<br />
Maßgefertigte Recaro-Sitze<br />
empfangen den Besitzer, der dann<br />
mit einem 964 in speziellem Weißton<br />
spazieren fährt, der auch die Fassade des<br />
ALD-Flagship-Stores in Manhattan trägt.<br />
„Durch die Zusammenarbeit mit Porsche<br />
in diesem Projekt ist ein Traum wahr<br />
geworden. Es war eine große Verantwortung,<br />
eine für die Porsche-Community<br />
so wichtige Aufgabe zu übernehmen<br />
und gemeinsam an einem Design zu<br />
arbeiten, das meine persönlichen Einstellungen<br />
und Ziele entscheidend geprägt<br />
hat“, sagt Teddy Santis dazu. „Das ist so<br />
etwas wie ein ‚Art Car‘,“ sagt Keskin, „und<br />
noch in diesem Jahr werden wir weitere<br />
Projekte aus dem kreativ-künstlerischen<br />
Umfeld vorstellen.“<br />
Was auch mehr digitale Arbeiten<br />
betreffen kann. Chris Labrooys Erfolg<br />
dürfte genug Anreize dazu geben. Auch<br />
wenn er sich etwas schwer damit tut zu<br />
erklären, womit er seinen Lebensunterhalt<br />
verdient. „Ich stehe morgens auf und<br />
mache Fotos. Dieser Lebensstil bietet mir<br />
sehr viel Freiheit, verschiedene Ideen zu<br />
verfolgen“, erklärt der 40-jährige Schotte.<br />
„Ich habe mich selbst mal als Erschaffer<br />
digitaler Bilder an der Schwelle zwischen<br />
Kunst und Design bezeichnet. Klingt<br />
etwas schwammig, oder?“<br />
Einen eigenen Porsche zu fahren hatte<br />
großen Einfluss auf Labrooys Werk. „Als<br />
ich selbst einen Porsche besaß, konnte<br />
ich die Marke und ihre Motorsportgeschichte<br />
noch besser verstehen und<br />
wurde sehr neugierig auf den 911. Er<br />
hat eine sehr weiche, runde Form und<br />
ist gleichzeitig ein sehr leistungsfähiger<br />
Sportwagen. Der 911 hat eine einzigartige,<br />
fast schon exzentrische Persönlichkeit.<br />
Wenn ich meine Bilder kreiere,<br />
fungieren die Autos im Prinzip als Schauspieler,<br />
und der 911 ist wie ein großer<br />
Hollywoodstar, mit all seiner Tiefe und<br />
Vielseitigkeit.“<br />
Heute ist Labrooy stolzer Besitzer eines<br />
718 Cayman GTS 4.0, der sich in seinem<br />
intensiv leuchtenden Indischrot von<br />
den dunkelgrünen und erdig-braunen<br />
Tönen des herbstlichen Aberdeenshire<br />
(Schottland) abhebt. „Dieses Auto passt<br />
perfekt zu meinem Lebensstil“, erklärt<br />
er. „Ich arbeite von zu Hause aus und<br />
muss nicht jeden Tag zur Arbeit fahren,<br />
daher fahre ich die meiste Zeit aus<br />
reinem Vergnügen. Und der Cayman<br />
eignet sich ideal dafür. Wir sind hier<br />
mit faszinierenden Straßen gesegnet,<br />
und der Wagen ist kompakt genug,<br />
um sich harmonisch in diese Umgebung<br />
und die Landschaft einzufügen.“<br />
Heute gehören zu seinen Kunden<br />
neben Porsche, Jaguar und Citroën,<br />
auch Apple, Nike, AT&T, British Airways,<br />
McDonalds, T-Mobile, Transport For<br />
London, Ted Baker, Target und Prudential<br />
Callaway Golf. Chris Labrooys Aufenthalt<br />
in Kalifornien haben seine Werke,<br />
inklusive der leuchtenden Farben, stark<br />
geprägt. Er arbeitet gerne mit dem<br />
Unerwarteten sowie mit dem Absurden:<br />
„Ich lasse sehr gern unterschiedliche<br />
Elemente aufeinandertreffen und bin<br />
stets auf der Suche nach Glücksmomenten.<br />
Für mich steht zum Beispiel ein<br />
aufblasbarer Flamingo oder ein Swimmingpool<br />
absolut für dieses Glücksgefühl,<br />
daher habe ich diese Elemente<br />
immer gern in meinen Bildern und<br />
Animationen. Aber auch Wüstenlandschaften<br />
(namentlich gerne in der<br />
Gegend um Palm Springs), weil diese der<br />
schottischen Kargheit diametral entgegenstehen.“<br />
Mögen die Kreativen sich noch viel einfallen<br />
lassen – ob am physischen Objekt<br />
oder digital. Und egal, ob deswegen aus<br />
Porsche und Kunst letztlich (K)orsche<br />
und (P)unst werden.<br />
WEITERE INFORMATIONEN:<br />
www.porsche.de<br />
www.chrislabrooy.com<br />
www.danielarsham.com<br />
www.aimeleondore.com
Bilder (alle): Kunst von Chris Labrooy / Porsche AG
<strong>BOLD</strong> <strong>CAR</strong> SPECIAL // 73<br />
ARTFUL<br />
AND WILD<br />
FASHION<br />
FOTOGRAF: M. CERON<br />
Halskette und Ohrringe: Pali Studio<br />
Rotes Bustier: Fräulein Kink<br />
Gürtel: Marina Hoermanseder<br />
Rock: Tymoteusz Mierzwa<br />
Link zum Fotografen: www.mikaceron.com<br />
Assistenz: A. Gonzalez<br />
Make-Up & Hair: E. Dan (www.einatdan.com)<br />
Styling: K. Komorowski (www.christopherkeyy.com)<br />
Post Production: F. De Luca (www.diazo.eu)<br />
Models: A. Viktoria und Carlos
Jacke und Hose: Aya by DK<br />
Leder Bustier: Marina Hoermanseder<br />
Schuhe: Dsquared2<br />
Sonnenbrille: Alexander McQueen
Body und Schuhe: Tymoteusz Mierzwa<br />
Rock: Marina Hoermanseder<br />
Ohrringe: Pali Studio<br />
Sonnenbrille: Alexander McQuee
Hut: Vivienne Westwood<br />
Dress: Marina Hoermanseder<br />
Schuhe: Ego x Molly Mae<br />
Sonnenbrille: Alexander McQueen
78 // <strong>BOLD</strong> <strong>CAR</strong> SPECIAL<br />
COOL STUFF / BEGEHRENSWERT<br />
LIFESTYLE ICON FOR<br />
THE TROUSER POCKET<br />
GALAXY Z FLIP3 5G<br />
KLEINES FORMAT MIT STIL<br />
AUTORIN: Z. KHAWARY<br />
Smartphones von heute sind meist echte<br />
Multitalente. So klein, dass sie in die<br />
Hosentasche passen, aber auch so groß,<br />
dass Videokonferenzen von unterwegs<br />
gut funktionieren. Ein Widerspruch?<br />
Mitnichten, denn das neue faltbare<br />
Samsung Galaxy Z Flip3 5G verfügt<br />
nicht nur über technischen Features –<br />
es verkörpert vor allem Stil und Eleganz<br />
im kleinen Format. Zusammengeklappt<br />
passt die Lifestyle-Ikone in die Hosentasche<br />
und aufgeklappt entfaltet sich<br />
das Dynamic AMOLED-Display auf<br />
satte 17,03 cm/ 6,7 Zoll (Displaydiagonale<br />
gemessen im vollen Rechteck<br />
und ohne Berücksichtigung der abgerundeten<br />
Ecken). Jede Menge Platz bei<br />
Videokonferenzen oder beim mobilen<br />
Arbeiten. Mit einer Bildwiederholungsrate<br />
von bis zu 120 Hertz bietet das<br />
brillante Display eine reaktionsschnelle<br />
Bedienung, mit der es sich leicht über<br />
die Inhalte scrollen lässt. Wer nicht<br />
ständig sein Smartphone aufklappen<br />
möchte, um Nachrichten oder Uhrzeit<br />
zu checken, der wird sich über das<br />
4,83 cm/1,9 Zoll-große Cover-Display<br />
freuen. Das zeigt wichtige Infos wie<br />
Messenger Nachrichten, Timer oder<br />
Uhrzeit auf einen Blick. Ein weiteres<br />
praktisches Feature ist der Flex-Modus,<br />
mit dem man im halb-aufgefalteten<br />
Modus wunderbar Videos schauen oder<br />
auch per Video telefonieren kann – und<br />
das auch ohne externen Smartphone-<br />
Halter. Auch scharfe Bilder und Videos<br />
können bequem ohne Stativ aufgenommen<br />
werden.<br />
Egal, ob zu, halb oder komplett entfaltet<br />
– das Galaxy Z Flip3 ist ein Multitalent<br />
und ein buntes noch dazu. In der neuen<br />
Bespoke Edition kann man das stylische<br />
Foldable sogar in verschiedenen Farben<br />
konfigurieren. Das Flip3 als individuelles<br />
Lifestyle-Accessoire.
COOL STUFF / BEGEHRENSWERT <strong>BOLD</strong> <strong>CAR</strong> SPECIAL // 79
Hockerty wurde 2008 gegründet, um die Herausforderung anzunehmen, maßgeschneiderte<br />
Kleidung zu erschwinglichen Preisen anzubieten – und bietet heute<br />
nicht nur maßgeschneiderte Hemden, Sakkos, Hosen, Jeans, Smokings, Westen<br />
und Polohemden, sondern auch passgenaue Jacken, Mäntel, Schuhe und individualisierte<br />
Accessoires für Männer an.
COOL STUFF / BEGEHRENSWERT <strong>BOLD</strong> <strong>CAR</strong> SPECIAL // 81<br />
Seit ihrer Einführung 2017 hat sich die<br />
Manero Flyback weltweit zu einem der<br />
beliebtesten Uhrenmodelle der Marke<br />
entwickelt. Die neue Version mit olivgrünem<br />
Zifferblatt wird auch Liebhaber<br />
begeistern, die diese Uhrenserie<br />
bisher noch nicht für sich entdeckt<br />
haben. Wie die anderen Zeitmesser der<br />
Kollektion verfügt sie über einen Chronographenzähler,<br />
eine kleine Sekunde<br />
und eine Datumsanzeige, dazu durchbrochene<br />
lanzettförmige Stunden- und<br />
Minutenzeiger. Das Zifferblatt, das in<br />
einem 43-mm-Edelstahlgehäuse mit<br />
pilzförmigen Drückern im Vintage-Stil<br />
sitzt, wird von einer Tachymeterskala<br />
eingefasst. Die Manero Flyback Modelle<br />
von Carl F. Bucherer sind besonders<br />
bei Reisenden mit einem ausgeprägten<br />
Sinn für Unabhängigkeit beliebt – bei<br />
Männern und Frauen, die sich, ähnlich<br />
wie die Schweizer Luxusuhrenmarke<br />
aus Luzern, auf der ganzen Welt zu<br />
Hause fühlen. Sascha Moeri, CEO Carl F.<br />
Bucherer, ist überzeugt, dass die Uhr ein<br />
besonderes Statement abgibt: „Unsere<br />
Manero-Flyback-Kollektion steht für<br />
den freien Geist und die kosmopolitische<br />
DNA unseres Unternehmens.“<br />
Porsche Design präsentiert zum Markteintritt<br />
des neuen 718 Cayman GT4<br />
RS einen passenden Zeitmesser, der<br />
ausschließlich Besitzern des Luxus-Sportwagens<br />
zugänglich ist. Zwei verschiedene<br />
Gehäusefarben – Schwarz und Titan –<br />
sowie zwei Lünettentypen stehen zur<br />
Auswahl. Der Individualring lässt sich<br />
zudem an die Fahrzeugfarbe anpassen.
82 // <strong>BOLD</strong> <strong>CAR</strong> SPECIAL IMPRINT<br />
IMPRINT<br />
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