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sowohl als auch...


Das Projekt Art up – Erfolg im Team wird gefördert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und der Senatsverwaltung für Integration,

Arbeit und Soziales im Rahmen der Bezirklichen Bündnisse für Wirtschaft und Arbeit.

EUROPÄISCHE UNION

Europäischer Sozialfonds


sowohl als auch ...

Catherine Bourdon l Daniela Bustamante

Nadia-Valeska Devonish I Marion Ehrsam I Chrysanthi Goula

Art up Ausstellung, K-Salon, 12.– 20. November 2020

Leitung Ausstellungsprojekt: Simone Haack



Catherine Bourdon 6

Daniela Bustamante 8

Nadia-Valeska Devonish 10

Marion Ehrsam 12

Chrysanthi Goula 14


Catherine Bourdon

*1967 in Frankreich

6

In Catherine Bourdons Malerei ist das Sujet

Anlass für die Farbe. Das Material, die Materie

und das Sujet ringen miteinander um Vorrang

und vermengen sich. Bourdons Themen sind

keine narrativen Konstruktionen. Ausgangspunkte

für ihre Gemälde, Fotoarbeiten und

Keramikobjekte sind Urlaubsfotos, Schnappschüsse,

erotisch-pornografische Aufnahmen

aus dem Netz oder Bilder, die dem klassischem

Repertoire der Kunstgeschichte

entnommen sind. Bourdon schafft Kontraste

mit schrillen Farben und Glitter, Porzellanscherben,

Farbmassen aus Pigmenten und

eigens hergestelltem Bindemittel, geschmiert,

getropft, dick, dünn, glänzend oder matt

aufgetragen. Der spontane Gestus der

Actionpainterin steht dabei gleichrangig

neben einer manieristisch gemalten Figur

und der Sprayer-Schablone. Trotz der sichtbaren

Spuren dieses Arbeitsprozesses stehen

die Werke am Ende entblößt da – zart, fast

zerbrechlich oder naiv. Catherine Bourdon

versteht Kunst als eigenes, in sich geschlossenes

wertefreies l’art pour l’art, das sich und

seinen gesellschaftlichen Kontext immer

wieder hinterfragt. Dieses unerschöpfliche

Feld ist für sie wie eine große Spielwiese, die

sich nie richtig erfassen lässt, in der sie sich

austoben und immer wieder neue Aspekte

erforschen kann. Bourdons Arbeitsprozess ist

vergleichbar mit Recherchen, in denen sie

Grenzen erkundet, ohne die Welt der Kunst

zu verlassen.

Catherine Bourdon, Snapchat-Girl 3

Mixed Media/Öl auf Leinwand auf Leinwand, 30 x 40 cm, 2018



Daniela Bustamante

*1980 in Ecuador

8

Daniela Bustamante wuchs in Ecuador auf. Als

Tochter einer Kunstrestauratorin und Enkelin

einer Künstlerin hatte sie durch das Umfeld

ihrer Familie das Privileg, von in Ecuador

bekannten Künstlern wie Pilar Bustos, Miguel

Gayo und Oswaldo Moreno ausgebildet

zu werden, was sie dazu bewog, in London

Bildende Kunst zu studieren. Seit 2001 lebt

und arbeitet sie in Berlin. Ihre Bilder zeichnen

sich durch eine Komposition aus, in der sie

figurative Ölmalerei mit abstrakten oder

kontrastreichen Hintergründen kombiniert.

Sie benutzt intensive, leuchtende Farben, die

sie in mehreren Schichten aufträgt. Im

Mittelpunkt ihrer meist großformatigen

Gemälde stehen menschliche Figuren, die

gewöhnlichen Aktivitäten nachgehen.

Indem sie diese Figuren auf oft humorvolle

Art aus dem Zusammenhang löst, hebt sie

die Absurdität bestimmter Situationen

hervor. Durch das Einfrieren körperlicher

Ausdrucksformen wie Mimik, Gestik und

Posen möchte sie im Betrachter das Gefühl

für die ehrlichen und doch manchmal

banalen Momente wecken, in denen wir uns

als Menschen oft befinden. Ihr Interesse gilt

zunehmend auch Sujets wie Tieren, Pflanzen,

Spielzeugen und Maschinen, die ihr Bildvokabular

bereichern. Bustamantes Bilder wurden

international ausgestellt, unter anderem in

Quito, Berlin, London, New York, Paris und

Stockholm.

Daniela Bustamante, I’m ready for the outside

Öl auf Leinwand, 40 x 50 cm, 2020



Nadia-Valeska Devonish

*1986 in Deutschland

10

Nadia-Valeska Devonish wanderte im Alter

von zehn Jahren mit ihrer Familie nach Neuseeland

aus. Das an der Universität Auckland

begonnene Studium der Bildenden Künste

setzte sie in Spanien, Italien und Chile fort.

Nach Aufenthalten in Australien und England

lebt und arbeitet sie seit 2015 in Berlin.

Angeregt durch ihre von vielen Ortswechseln

geprägte Biografie greift Devonish kontinuierlich

Themen auf, in deren Mittelpunkt der

Mensch und seine ambivalente Identität in der

globalen und zugleich fragmentierten Welt

stehen. Ihr Interesse gilt dem Dialog zwischen

Individuum und Raum, der Auseinandersetzung

mit der eigenen Familiengeschichte und

der Frage, was Verwandtschaft bedeutet, der

Entschärfung der Erinnerung durch Unschärfe,

der Selbstdarstellung als einer Mischung

aus Verhüllung und Enthüllung und den

Ritualen der Kommunikation. Ihre Ölgemälde,

Mischtechniken auf Leinwand und Holz,

Tusche, Bleistift- oder Kreidezeichnungen sind

das Ergebnis eines langen Arbeitsprozesses,

in dem sie Material wie Fotografien (darunter

Familienalben), Sounds, Skizzen und Notizen

aus dem urbanen Umfeld sammelt und

verarbeitet. Kunst ist für Devonish ein Mittel,

um das Ephemere vor dem Verschwinden

und Vergessen zu bewahren. „Ich erlebe den

Raum, die Stadt, und bin, so, wie alle anderen

Passanten, für einen flüchtigen Moment Teil

des gesamten Bildes, Teil einer Einheit, die

den Moment ausmacht – dann ist er vorbei.“

Nadia-Valeska Devonish, Desfase

Öl auf Leinwand, 115 x 155 cm, 2015



Marion Ehrsam

*1963 in der Schweiz

„Es sind schwebende Bilder, möglichst leicht, sodass sie gerade die Ideen

tragen. Die Wesen sind schemenhaft, erst geworfen dann nachskizziert,

so dass sie gerade erkennbar sind. Die Bilder malen sich selbst und ich

helfe ihnen dabei, sich zu zeigen. Mal schön, mal kräftig und laut, meist

jedoch leise und manchmal fast unsichtbar, aber sie erwachen, wenn

man sie betrachtet.“

Marion Ehrsam besuchte bereits mit 15 Jahren die Kunsthochschule

in Basel. Danach war sie als freie Gestalterin in Paris und Bologna tätig.

Anschließend zog sie nach Deutschland, studierte Eurythmie und

arbeitete später in Hamburg, dann in Freiburg in den Disziplinen Design,

Fotographie, Bühnen- und Kostümbild. Schließlich fand sie zurück zur

Malerei und lebt seit einigen Jahren in Berlin, von wo aus ihre Arbeiten

in viele Länder reisen.

12

Marion Ehrsam, Junge (Detail aus „ich sehe was . . .“)

Kreide/Kohle auf Papier, 70 x 90 cm, 2020



Chrysanthi Goula

*1991 in Griechenland

Chrysanthi Goula ist viel um die Welt gereist und hat in Spanien, Kuba, England und Frankreich

gelebt. Seit einigen Jahren lebt sie in Berlin. Sie ist Filmemacherin und Fotografin, experimentiert

aber auch mit anderen Kunstgenres. Sie arbeitet in der TV-Dokumentation als freie

Archivrechercheurin und Co-Autorin.

Chrysanthi Goula filmt und fotografiert Menschen, Gesichter, Mimik und Details. Sie liebt

Filme, in denen die Kamera Situationen und Menschen beobachtet, ohne einzuschreiten, in

denen sie ihnen Zeit lässt, um hinzuhören, zu reagieren, zu antworten. So haben die Bilder eine

Historizität. Sie liebt Filme, die auf andere Kunstgenres verweisen oder verschiedene Kunstgattungen

kombinieren. Sie mag einfache Dinge, die eine Mehrdeutigkeit haben. Komplizierte

und philosophische Worte sprechen sie nicht an, weil wir sie nicht immer brauchen.

„Aus meiner Sicht brauchen wir dringend unsere Sinne, um die Welt zu begreifen. Jede

Beobachtung beinhaltet auch eine Erfindung.“

14

Chrysanthi Goula, I want to be like you, statue

Videoinstallation, 2020




Catherine Bourdon

Daniela Bustamante

Nadia-Valeska Devonish

Chrysanthi Goula

Marion Ehrsam

www.catherinebourdon.eu

www.danielabustamante.de

www.nadiavaleska.com

www.chrysanthigoula.com

www.marionehrsam.de

Von links nach rechts:

Daniela Bustamante, Nadia-Valeska Devonish, Marion Ehrsam,

Chrysanthi Goula, Catherine Bourdon. Foto: Simone Haack


Bildnachweise

Titel/Umschlag © Marion Ehrsam; S.3f. Bildausschnitte (v.l.n.r.) aus Werken von Catherine Bourdon,

Daniela Bustamante, Nadia-Valeska Devonish, Marion Ehrsam, Chrysanthi Goula; S.7 © Catherine

Bourdon, 2018; S.9 © Daniela Bustamante, 2020; S.11 © Nadia-Valeska Devonish, 2015; S.13

© Marion Ehrsam, 2020; S.15 © Chrysanthi Goula, 2020; S. 16 © Simone Haack

Text

S. 6 Catherine Boudon, S.8 Daniela Bustamante, S.10 Nadia-Valeska Devonish, S.12 Marion Ehrsam,

S.14 Chrysanthi Goula

Layout und Satz

Carola Großmann

Herausgeber

LOK.a.Motion Gesellschaft zur Förderung lokaler Entwicklungspotentiale mbH,

Marchlewskistr. 101, 10234 Berlin

www.lok-berlin.de, info@lok-berlin.de

Druckerei

Pinguin Druck GmbH, Marienburger Straße 16, 10405 Berlin

Der Herausgeber übernimmt keine Haftung für inhaltliche Angaben. Nachdruck oder sonstige

Vervielfältigung sind nur mit Genehmigung des Herausgebers gestattet.


www.art-up-berlin.de


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