UMWELT JOURNAL 2022-1
UMWELT JOURNAL Nr. 1/2022 mit den Themen: Abfallsammlung, Digitalisierung am Bau, Umwelttechnologien, Wasserstoff, Energie, Renexpo Interhydro, E-XPO 5020, IFAT 2022, E-world - energy & water, Staatspreis Unternehmensqualität, Josef Ressel Zentrum, Kommunikation & Nachhaltigkeit, Cloud für nachhaltige Unternehmen, Nachhaltiges Kerosin, Das Buch zur Ressourcenwende, Ausbildungen, Seminare, Sonderausgaben
UMWELT JOURNAL Nr. 1/2022 mit den Themen:
Abfallsammlung, Digitalisierung am Bau, Umwelttechnologien, Wasserstoff, Energie, Renexpo Interhydro, E-XPO 5020, IFAT 2022, E-world - energy & water, Staatspreis Unternehmensqualität, Josef Ressel Zentrum, Kommunikation & Nachhaltigkeit, Cloud für nachhaltige Unternehmen, Nachhaltiges Kerosin, Das Buch zur Ressourcenwende, Ausbildungen, Seminare, Sonderausgaben
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ABS.: <strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> | HAMEAU STRASSE 44 | 1190 WIEN | AUSTRIA<br />
Heft 1/<strong>2022</strong><br />
Am Holzweg<br />
Bildung<br />
Wasserstoff<br />
Messen <strong>2022</strong><br />
Digitalisierung<br />
Nachhaltigkeit<br />
Klimatechnologien
<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2022</strong> | S2<br />
INHALT<br />
1/<strong>2022</strong><br />
02 Inhalte<br />
03 Editorial, Stories<br />
04 Aktuelles<br />
06 Abfall Sammelbilanz 2021 für Österreich<br />
08 Bau Digitalisierung für mehr Nachhaltigkeit<br />
10 COVER Am Holzweg mit Klimatechnologien<br />
14 Wasserstoff Grüner Wasserstoff für Unternehmen<br />
18 Wasserstoff Saubere Zukunft mit Wasserstoffmotoren<br />
20 Messe Renexpo Interhydro <strong>2022</strong><br />
22 Messe E-XPO 5020 erstmals in Salzburg<br />
24 Messe IFAT <strong>2022</strong> – Vorschau<br />
26 Messe E-world energy & Water <strong>2022</strong><br />
28 Qualität Staatspreis für Unternehmensqualität <strong>2022</strong><br />
30 Bildung Josef Ressel Zentrum LiSA gestartet<br />
33 Nachhaltigkeit Kommunikation und Nachhaltigkeit<br />
34 Nachhaltigkeit Cloudlösungen für Unternehmen<br />
38 Nachhaltigkeit Nachhaltiges Kerosin für die Luftfahrt<br />
40 Ausbildungen, Seminare, Partner<br />
41 Bibliothek Das Buch zur Ressourcenwende<br />
42 Magazin <strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> Rückblick 2021<br />
14<br />
Am Holzweg bei Klimate<br />
Investments gehen derzeit in die falsch<br />
08<br />
Bau<br />
Nachhaltige Bauprojekte<br />
benötigen eine<br />
permanente Datenverfügbarkeit.<br />
Da der<br />
„grüne“ Druck von<br />
Seiten der Immobilien-Investoren<br />
zugelegt<br />
hat, muss die<br />
Bauwirtschaft in Österreich<br />
umdenken.<br />
© Mall
chnologien?<br />
e Richtung<br />
Sehr geehrte Leserinnen und Leser!<br />
Werte Kunden!<br />
Das Jahr <strong>2022</strong> ist angelaufen und es hat sich bislang<br />
sehr spannend entwickelt: Die COVID19-Pandemie<br />
ist prolongiert, aber die begleitenden Maßnahmen<br />
wurden erleichtert. Mit der Ukraine-Krise ist ein großes<br />
geopolitisches Risiko dazugekommen. Und die Wirtschaft<br />
bereitet sich auf die „Normalität“ vor.<br />
14<br />
Wasserstoff<br />
Die Nachfrage nach grünem Wasserstoff<br />
steigt. Sowolh bei der<br />
Produktion als auch bei den Anwendungen<br />
gibt es Fortschritte.<br />
Wasserstoff erscheint als eine<br />
durchaus realistische Energiequelle<br />
auf dem Weg zur CO2-Neutralität.<br />
Man hat gelernt, wie man mit der Pandemie umgehen kann.<br />
Das ist ein erster Schritt in Richtung Krisenmanagement.<br />
Aber noch immer fehlt hier ein echtes Krisenmanagement.<br />
Politiker auf die Schulbank!<br />
Ein unguter Nebeneffekt der Pandemie ist übrigens, dass<br />
die Zentralbanken die Zinsen kaum erhöhen können,<br />
um die Inflation zu bekämpfen. Warum? Weil die meisten<br />
Staaten zur Bekämpfung der Pandemie sehr viel Geld<br />
aufgenommen = ausgeliehen haben.<br />
Ungemütlich sind zudem auch die meisten Szenarien im<br />
Zusammenhang mit der Ukraine-Krise. Auch hier ist echtes<br />
Krisenmanagement erforderlich - und bitte mehr als die<br />
heiße Luft, die zahlreiche „Diplomaten“ derzeit von sich<br />
geben. Probiert‘s mal mit Nachhaltigkeit!<br />
38<br />
Nachhaltigkeit<br />
Sustainable Aviation Fuels (SAF)<br />
gelten als Zukunftstechnologie zur<br />
Dekarbonisierung der Luftfahrt. Noch<br />
gelten SAF als zu teuer, aber die<br />
Preise sinken. Ab 1 Euro je Liter gelten<br />
sie als wettbewerbsfähig.<br />
Das <strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> ist seit vielen Jahren Wegbegleiter<br />
der Nachhaltigkeit – wir zeigen regelmäßig auf, wer<br />
nachhaltig arbeitet, welche Modelle angewendet werden<br />
und welche Arbeitsweisen langfristig sinnvoll sind.<br />
Viel Lesevergnügen,<br />
Ihr Peter R. Nestler<br />
Herausgeber
<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2022</strong> | S4<br />
VERBUND: Hamead Ahrary neuer Bereichsleiter Wasserstoff<br />
Mit 1.1.<strong>2022</strong> übernahm Hamead Ahrary die Leitung des neuen Bereichs<br />
Wasserstoff in der VERBUND AG. Er verantwortet damit die<br />
Umsetzung und Operationalisierung der Wasserstoffstrategie von<br />
Österreichs führendem Energieunternehmen.<br />
Der 48jährige Diplom-Kaufmann Hamead Ahrary ist seit fast 20<br />
Jahren erfolgreich in zahlreichen Funktionen in der europäischen<br />
Energiewirtschaft aktiv und bringt ein breites Spektrum an Expertise<br />
und Erfahrung mit Blick auf Gasmärkte, Marketing & Vertrieb,<br />
Handel, sowie Geschäfts- und Marktentwicklung ein.<br />
Nach abgeschlossenem Studium der Betriebswirtschaftslehre an<br />
der Universität Essen startete Ahrary seine berufliche Laufbahn<br />
bei dem damaligen BASF/Gazprom Joint Venture WINGAS. Im Anschluss<br />
an seine fünfjährige Tätigkeit als Verkaufsleiter wechselte<br />
er zur BASF SE und übernahm dort die Verantwortung für den<br />
weltweiten Gaseinkauf der BASF Gruppe. Nach seiner Rückkehr<br />
zur WINGAS leitete er zunächst den Vertrieb und die Geschäftsentwicklung<br />
in mehreren europäischen Ländern.<br />
Zwei Jahre später übersiedelte der im Ruhrgebiet aufgewachsene<br />
Ahrary nach Wien, um das Zentraleuropa-Geschäft von WINGAS<br />
zuerst in Wien und später in Prag, aufzubauen. In dieser Funktion<br />
war er für das stetige Wachstum, vor allem auf dem österreichischen<br />
und tschechischen Markt, verantwortlich. In 2019 übernahm<br />
er die Leitung der Europa-Aktivitäten von WINGAS.<br />
„Ich freue mich sehr auf die neue Herausforderung und bin mir sicher,<br />
dass wir diesen extrem spannenden und zukunftsträchtigen<br />
Themenkomplex rund um den grünen Wasserstoff gemeinsam<br />
entscheidend voranbringen werden, sodass VERBUND weiterhin<br />
einen hohen Beitrag zum nachhaltigen und soliden Umbau der<br />
Energielandschaft leisten kann“, so Hamead Ahrary.<br />
Kärnten bis 2040 klimaneutral<br />
Zwei Drittel der Kärntner Bevölkerung wünscht sich den Windkraftausbau<br />
in Kärnten. Sie finden, dass der Klimawandel in ihrer<br />
Heimat bereits zu spüren ist. 83 Prozent der Befragten erwarten<br />
von der Landespolitik, dass sie die Klimaneutralität 2040 als Ziel<br />
im Kärntner Landtag beschließt. „Bis 2030 könnten die ersten<br />
140 Windräder in Kärnten sauberen Strom erzeugen“, bemerkt<br />
Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft und fordert die<br />
Landespolitik auf, die Rahmenbedingungen für die Energiewende<br />
jetzt sicherzustellen.<br />
Die Zustimmung zum Ausbau der Windkraft in Kärnten ist mit 77<br />
Prozent sehr hoch. Nur Kleinwasserkraftwerke (79 Prozent) und<br />
Sonnenkraftwerke (92 Prozent) sind noch beliebter.<br />
Um als ersten Schritt bis 2030 in Österreich 100 Prozent Strom<br />
aus erneuerbaren Energien erzeugen zu können, ist es notwendig,<br />
dass in Kärnten rund 140 Windräder mit einer Gesamtleistung<br />
von 420 MW und einer Stromerzeugungskapazität von 900 Mio.<br />
Kilowattstunden errichtet werden. Davon werden derzeit acht<br />
Windräder in St. Georgen und Lavamünd im Lavanttal errichtet.<br />
Hamead Ahrary ist neuer Bereichsleiter Wasserstoff in der VERBUND AG<br />
RecycleMe erschließt den<br />
slowakischen Markt<br />
Nachdem die RecycleMe GmbH im Jahr 2021 die eigene Marke<br />
in Deutschland etablieren und nur wenige Monate später bereits<br />
nach Österreich expandieren konnte, wird die internationale Unternehmensberatung<br />
ab sofort auch vom slowakischen Standort<br />
in Bratislava agieren. Die Schwestergesellschaft der ebenfalls international<br />
tätigen Reclay Group berät ihre Kunden und Partner in<br />
den Bereichen kreislaufwirtschaftlicher Marktentwicklungen, Recyclingfähigkeit<br />
und der erweiterten Produzentenverantwortung<br />
(Extended Producer Responsibility – EPR).<br />
Das Beratungsteam der RecycleMe GmbH war zuletzt erfolgreich.<br />
Schon über 500 Beratungsprojekte wurden mit internationalen<br />
Kunden aus unterschiedlichsten Branchen auf die Beine gestellt.<br />
Strategische Kooperationen mit Partnern wie der STADLER Anlagenbau<br />
GmbH bilden sinnvolle Ergänzungen zum eigenen Angebot<br />
und auch das erste gemeinsame Zertifikat mit dem TÜV SÜD<br />
wurde an eine Verpackung der Lebensmittelbranche vergeben.<br />
Mit der Expansion zunächst in den österreichischen und nun in<br />
den slowakischen Markt werden weitere Meilensteine in der noch<br />
jungen Unternehmenshistorie erreicht.<br />
Geschäftsführerin Sabrina Goebel zeigt sich zufrieden: „Es freut<br />
mich sehr, mit dieser positiven Nachricht ins Jahr <strong>2022</strong> zu starten.<br />
Themen wie EPR-Verpflichtungen und Verpackungsoptimierung<br />
im Hinblick auf Recyclingfähigkeit und Rezyklateinsatz gewinnen<br />
immer weiter an globaler Bedeutung.“
Fundament für Wachstum<br />
Trotz eines weiteren von Corona geprägten Jahres konnte die<br />
Vecoplan Gruppe 2021 den bis dato höchsten Auftragseingang<br />
in der Firmengeschichte verzeichnen und den Wert um fast 60<br />
Prozent auf etwa 180 Mio. Euro erhöhen. Der Anbieter von Maschinen<br />
und Anlagen für die Aufbereitung von Primär- und Sekundärrohstoffen<br />
für die thermische und stoffiche Weiterverwertung<br />
hat auch das Ergebnis nach dem bisherigen Top-Wert 2020<br />
erneut gesteigert. Um diesen Erfolgstrend fortzuführen, wird<br />
Vecoplan <strong>2022</strong> weiter in Digitalisierung investieren und neue,<br />
marktorientierte Lösungen entwickeln.<br />
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„Wir konnten 2021 den historisch höchsten Auftragseingang<br />
und das beste Ergebnis unserer Firmengeschichte einfahren“,<br />
sagt Werner Berens, Vorstand (CEO) der Vecoplan Group, stolz.<br />
„Basis für das rentable Wachstum sind die kundenorientierte<br />
Produktoffensive und die klare strategische Ausrichtung in den<br />
vergangenen Jahren.“ Die Konzepte sahen es vor, die Fertigung,<br />
die Vertriebsabteilungen der einzelnen Geschäftsbereiche, das<br />
Marketing und das Corporate Development zu optimieren bzw.<br />
zu verstärken und weiter in diese zu investieren. Damit wächst<br />
Vecoplan stärker als der Markt und hat auch das Fundament für<br />
weiteres Wachstum in den kommenden Jahren gelegt.<br />
„Die Internationalisierung nimmt weiter Fahrt auf. Dazu implementierten<br />
wir neue Vertriebs- und Service-Stützpunkte weltweit“,<br />
beschreibt Michael Lambert, Vorstand (CFO) der Vecoplan<br />
Group. „Weitere Standorte in verschiedenen Ländern und Regionen<br />
sind aktuell in Planung.“ In den vergangenen beiden Jahren<br />
hat Vecoplan zudem sein Personal weiter aufgestockt und 50<br />
neue Mitarbeitende eingestellt. Und da gutes Personal schwer<br />
zu finden ist, legt der Maschinenbauer sehr viel Wert darauf, dieses<br />
auszubilden, zu fördern und eine langfristige Perspektive zu<br />
geben – aber auch ihr Schutz ist ein wichtiger Faktor. Ein Beispiel<br />
dafür ist die Impfkampagne, die Vecoplan schon Mitte vergangenen<br />
Jahres gestartet hat: Mitarbeitenden und deren Familienangehörigen<br />
wurden schon sehr früh Angebote für die Erst-, Zweitund<br />
Booster-Impfungen gemacht.<br />
„<strong>2022</strong> steht für uns die Digitalisierungsstrategie klar im Fokus. So<br />
planen wir, mehrere Millionen Euro in Soft- und Hardware zu investieren“,<br />
berichtet Michael Lambert. Zudem wird Vecoplan neue,<br />
marktorientierte Produkte und Systeme präsentieren. Den Anfang<br />
macht ein Schredder, den der Lösungsanbieter auf der IFAT Ende<br />
Mai zeigen wird. Was diesen neuen Zerkleinerer auszeichnen<br />
wird, erfahren die Besucher dann auf der Weltleitmesse für Wasser-,<br />
Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft in München.<br />
„Trotz der guten Aussichten für das neue Jahr werden globale<br />
Einflüsse wie Lieferengpässe, Rohstoffknappheit und Logistikprobleme<br />
die Lieferketten weiterhin stören. Auch für uns gilt es,<br />
diese anspruchsvolle Herausforderung zu meistern“, erläutert<br />
Vorstand Werner Berens.<br />
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ein vollständig in die Standardsteuerung integriertes Monitoring-System zu<br />
überwachen, zu messen und zu analysieren. Spezifische I/O-Komponenten<br />
erlauben die hochpräzise und transparente Erfassung sämtlicher Energiedaten<br />
eines Unternehmens – von der Verwaltung bis hin zu jedem Aktor in<br />
jeder einzelnen Produktionsstätte. Die Aufbereitung und Analyse der Daten<br />
erfolgt über die Steuerungssoftware TwinCAT. Einsparpotenziale können<br />
so vollumfänglich ausgeschöpft und die Basis für die DIN EN ISO 50001<br />
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<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2022</strong> | S6<br />
Österreicher<br />
haben 2021 fleißig<br />
gesammelt<br />
Die österreichischen Haushalte haben im Jahr 2021<br />
insgesamt 1.082.300 Tonnen Verpackungen und<br />
Altpapier getrennt gesammelt. Die Sammelquote<br />
liegt damit ungefähr auf dem Topniveau des Vorjahres.<br />
Die Bilanz der Altstoff Recycling Austria AG<br />
(ARA) bestätigt: Die Österreicher:innen bringen die<br />
Kreislaufwirtschaft ordentlich voran.<br />
Foto © ARA / Werner Streitfelder<br />
Die österreichische Bevölkerung hat auch<br />
2021 einen wichtigen Beitrag zur Erreichung<br />
der EU-Klimaziele geleistet, freut<br />
sich die ARA. Das bequeme und effziente Sammelsystem<br />
ist dabei ein wichtiger Hebel. So sammelten<br />
Österreichs Haushalte 616.500 Tonnen<br />
Papierverpackungen, Zeitungen und Zeitschriften<br />
– ein leichtes Plus von 0,4 % im Vergleich<br />
zum Vorjahr. Der Trend der letzten Jahre setzt<br />
sich damit fort: „Der Anteil der Zeitungen und<br />
Zeitschriften ist aufgrund der zunehmenden Digitalisierung<br />
und dem verstärkten Konsum digitaler<br />
Medien gesunken. Dem gegenüber stehen durch<br />
den Online-Handel und Lieferdienste steigende<br />
Mengen an Karton und Wellpappe, die verstärkt<br />
über Recyclinghöfe erfasst werden“, erklärt ARA-<br />
Vorstand Christoph Scharff.<br />
Glas liegt mit einer Sammelmenge von 253.000<br />
Tonnen leicht unter dem Ergebnis des Vorjahres<br />
(minus 1,8 %). Die Fraktion Metall ist mit einem Minus<br />
von 1,2 % und 32.100 Tonnen ebenfalls minimal<br />
zurückgegangen. ARA Vorstand Harald Hauke sieht<br />
die Gründe dafür vor allem in der Pandemie: „Die<br />
großen Silvesterfeiern – sonst ein Garant für hohe<br />
Glassammelmengen – sind zum letzten Jahreswechsel<br />
ausgefallen und auch der ausgebliebene<br />
Wintertourismus hat sich auf die Sammelmengen<br />
bei Glas- und Metallverpackungen ausgewirkt.“<br />
Der Bereich der Leichtverpackungen (vorwiegend<br />
Kunststoffverpackungen) blieb mit 180.700 Tonnen<br />
konstant (plus 0,1 %). Die Sammel- und Recyclingquote<br />
von Kunststoffverpackungen muss in den<br />
nächsten Jahren deutlich gesteigert werden.<br />
Jede Verpackung zurück in den Kreislauf holen<br />
„Fakt ist, dass wir das Recycling im Bereich Kunststoff<br />
bis 2025 von aktuell 75.000 Tonnen auf rund<br />
150.000 Tonnen verdoppeln müssen, um die EU-<br />
Ziele zu erreichen. Denn während wir die Quoten<br />
für Papier, Metall und Glas schon längst erfüllen,
gibt es bei Kunststoffverpackungen noch Aufholbedarf.<br />
Wir dürfen uns dabei allerdings nicht nur auf<br />
Plastikflaschen konzentrieren, sondern müssen alle<br />
Verpackungen im Blick haben“, erklärt Scharff. Um<br />
die Sammelmengen zu steigern, setzt man unter<br />
anderem auf die Steigerung der Convenience für<br />
die Österreicher:innen: Die ARA wird die Verpackungssammlung<br />
ab Haus ausbauen und einen Fokus<br />
auf den Unterwegsmarkt legen. Zudem soll die<br />
Sammlung von Kunststoff- und Metallverpackungen<br />
in Österreich vereinheitlicht werden.<br />
Die Themen Digitalisierung und Incentivierung<br />
spielen ebenfalls eine große Rolle: „Mit digi-Cycle<br />
haben wir eine App entwickelt, mit der Konsument:innen<br />
Punkte für das richtige Entsorgen<br />
sammeln und einlösen können, indem sie ihre<br />
Verpackung und die Gelbe Tonne bzw. den<br />
Gelben Sack scannen. Und dar-über hinaus erfüllt<br />
digi-Cycle auch alle Anforderungen an ein<br />
zukunftssicheres und für die Konsument:innen<br />
bequemes Einwegpfandsystem. Mit unserem<br />
umfangreichen Maßnahmenbündel holen wir<br />
noch mehr Verpackungen zurück in den Kreislauf<br />
und leisten – gemeinsam mit unseren mehr<br />
als 15.000 Kund:innen aus Industrie und Handel<br />
- einen wertvollen Beitrag zu Umwelt- und Klimaschutz“,<br />
erläutert Hauke.
<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2022</strong> | S8<br />
Ohne<br />
Digitalisierung<br />
keine<br />
Nachhaltigkeit<br />
Nachhaltige Bauprojekte benötigen eine permanente Datenverfügbarkeit.<br />
Da der „grüne“ Druck von Seiten der Immobilien-Investoren<br />
zugelegt hat, muss die Bauwirtschaft in Österreich umdenken.<br />
Österreich hat dabei kräftigen Nachholbedarf, zeigt eine Analyse<br />
zur Immobilienwirtschaft im Lande.<br />
IDer Immobilienbranche stehen gewaltige Schritte<br />
in Richtung Nachhaltigkeit bevor, wenn die<br />
europäischen Klimaziele erreicht werden sollen.<br />
Auf dem Weg in ein nachhaltiges Real Estate Universum<br />
muss die Digitalisierung als Wegbereiter<br />
fungieren. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle<br />
Analyse des Wiener Beratungsunternehmens Advicum<br />
Consulting. Druck komme nicht nur von regulatorischen<br />
Maßnahmen wie der EU-Taxonomie<br />
und „grünen“ Auflagen der Bauordnung, sondern<br />
vor allem von den Investoren, deren Anforderungsprofil<br />
für den Immobilienkauf sich grundlegend verändert<br />
habe.<br />
Foto © Advicum Consulting<br />
Investoren setzen auf Nachhaltigkeit<br />
„Rasches Handeln wird im Hinblick auf die Nachhaltigkeitskriterien<br />
entscheidend sein“, betont<br />
Matthias Ortner, Equity Partner bei Advicum (Bild<br />
li.). Zu den wichtigsten Faktoren, die über die<br />
Nachhaltigkeit einer Immobilie entscheiden, zählen<br />
die Schaffung von Grünräumen, Regenwasserspeichern,<br />
die Grauwassernutzung, aber auch der<br />
Verzicht auf Öl und Gas. Dementsprechend ändert<br />
sich auch das Anforderungsprofil von Investoren<br />
für den Immobilienkauf – entsprechend den Vorgaben<br />
der EU-Taxonomie, den „grünen“ Bauauflagen<br />
und einem generell verschärften Bewusstsein<br />
für den Klimaschutz. „Nachhaltige Gebäude werden<br />
mehr und mehr nachgefragt werden. Immobilien,<br />
welche die Kriterien der Investoren nicht erfüllen,<br />
werden erst gar nicht gekauft werden oder<br />
aber wenig zufriedenstellende Verkaufspreise erzielen“,<br />
ist Ortner überzeugt.
Daten als Erfolgsfaktor<br />
„Um gemäß den Nachhaltigkeitsprinzipien zu<br />
bauen, muss der gesamte Lebenszyklus eines<br />
Bauprojektes mit allen ökonomischen, ökologischen<br />
und sozialen Aspekten miteinbezogen<br />
werden. Dafür braucht man ständig aktuelle und<br />
griffbereite Daten – zur Messung von ESG-Kriterien,<br />
Auswahl der Dienstleister, Beurteilung<br />
der Marktlage und vieles mehr“, heißt es in der<br />
Advicum-Analyse.<br />
Prägender Leitgedanke nachhaltiger Immobilienprojekte<br />
mit möglichst geringem CO2-Fußabdruck<br />
ist heutzutage zudem die Wiederverwertung<br />
eingesetzter Rohstoffe – Stichwort<br />
Kreislaufwirtschaft – , die ohne effziente digitale<br />
Materialdokumentation nicht auskommt.<br />
„Die frühzeitige Einrichtung eines vernetzten<br />
Planungsteams aus Bauträgern, Dienstleistern,<br />
Energieversorgungsunternehmen, Immobiliennutzern<br />
und -betreibern ist unabdingbar“, ist<br />
Ortner überzeugt. Im Hinblick auf die Erfüllung<br />
der immer wichtiger werdenden ESG-Kriterien<br />
müsse man auch von den Bauträgern zunehmend<br />
Flexibilität für neue Lösungen erwarten,<br />
beispielsweise dann, wenn in ein Projekt allgemein<br />
zugängliche Dachterrassen intergiert<br />
werden sollen. Insgesamt dürften die Kosten eines<br />
Immobilienprojektes in der Planungsphase<br />
künftig steigen, in der Nutzungsphase werden<br />
sie mit digitaler Unterstützung jedoch sinken,<br />
schätzt Ortner.<br />
Gläserne Immobilienbranche<br />
Österreich habe im internationalen Vergleich noch<br />
einen erheblichen Nachholbedarf, ist der Advicum-Experte<br />
überzeugt. Das liege nicht zuletzt<br />
am hierzulande vergleichsweise hohen Anteil des<br />
Immobilien-Altbestandes. An der „gläsernen Immobilienbranche“,<br />
die mit automatisierter Datengenerierung<br />
und vollständiger Datentransparenz<br />
den Kriterien der Nachhaltigkeit Rechnung trägt,<br />
werde auf Dauer aber kein Weg vorbei führen.<br />
ADVICUM CONSULTING<br />
Die Advicum Consulting GmbH, ein eigentümergeführtes<br />
österreichisches Beratungs-<br />
und Investmentunternehmen, verfügt<br />
über umfassende Erfahrungen in Managementconsulting<br />
und Corporate Finance. Seit der<br />
Gründung im Jahr 2002 hat Advicum hunderte<br />
Projekte von über 300 Kunden betreut und in<br />
die Realität umgesetzt. Spezialisiert ist das Unternehmen<br />
auf Transformations-Management,<br />
die Veränderung von Strategien, Strukturen,<br />
Abläufen, Denk- und Handlungsmustern in<br />
einem Unternehmen, um dieses deutlich wettbewerbsfähiger<br />
zu machen. Besonders aktuell<br />
in diesem Zusammenhang ist die Verknüpfung<br />
von „Old & New Economy“, insbesondere<br />
durch Automatisierung und Digitalisierung. Die<br />
Branchenschwerpunkte liegen in den Bereichen<br />
Immobilienwirtschaft, Industrie, Handel<br />
und im Public Sector.
<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2022</strong> | S10<br />
Am Holzweg<br />
Setzen wir auf die<br />
falschen Technologien?<br />
Es wird zweifellos viel Geld und Know-how in die Entwicklung neuer Technologien gesteckt.<br />
Wenn es aber um die Bekämpfung der Klimakrise geht, dann bringen die<br />
Lieblinge von Investoren und Industrie nicht unbedingt die größten Effekte.<br />
Text: Peter R. Nestler<br />
Risikokapitalgeber und Private Equity-Firmen<br />
investieren in den vergangenen Monaten<br />
massiv in Klimatechnologien. Im<br />
zweiten Halbjahr 2020 und im ersten Halbjahr<br />
2021 erreichten Investitionen ein Volumen von insgesamt<br />
87,5 Milliarden US-Dollar, wobei der Großteil<br />
(60 Mrd. USD) im ersten Halbjahr 2021 mobilisiert<br />
wurde. Dies entspricht einem Anstieg von 210<br />
Prozent gegenüber den 28 Milliarden US-Dollar,<br />
die in den zwölf Monaten zuvor aufgebracht wurden.<br />
Von jedem Dollar an Risikokapitalinvestitionen<br />
fließen 14 Cent in Klimatechnologien. Bei den<br />
Effekten auf die Klimakrise sieht es aber nicht so<br />
toll aus, denn die Lieblingstechnologien der Investoren<br />
und damit auch der Industrie ergeben nicht<br />
die stärksten Effekte auf das Klima.<br />
Laut dem State of Climate Tech Report von<br />
PwC reichen die Investitionen nicht aus und fließen<br />
zudem großteils in ineffziente Klimalösungen:<br />
Die Top 5 der wirksamsten Technologien, die mehr<br />
als 80 Prozent des Potenzials für Emissionseinsparungen<br />
bis 2050 ausmachen, erhielten im Zeitraum<br />
von 2013 bis zum ersten Halbjahr 2021 nur<br />
25 % der Klimatechnologie-Investitionen.<br />
Klimatechnologien sind insgesamt auf die Reduktion<br />
von Treibhausgasemissionen (THG) ausgerichtet.<br />
Nach einem Anstieg der Investitionen<br />
in Klimatechnologien zwischen 2013 und 2018<br />
stagnierten diese bis 2020 aufgrund makroökonomischer<br />
Trends sowie der Corona-Pandemie. Im<br />
ersten Halbjahr 2021 erholten sich die Investitionen<br />
jedoch deutlich, da ESG-Faktoren in der Pri-<br />
vatwirtschaft stärker in den Mittelpunkt rückten,<br />
neue Vorschriften eingeführt wurden (Stichwort:<br />
EU-Taxonomie) und sich zahlreiche Unternehmen<br />
zu Netto-Null-Strategien verpflichteten.<br />
„Die Welt hat zehn Jahre Zeit, um die globalen<br />
Treibhausgasemissionen zu halbieren und bis<br />
2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Ohne<br />
Innovationen werden wir dieses Ziel nicht schaffen.<br />
Die gute Nachricht ist, dass Investitionen in<br />
Klimatechnologien in allen Bereichen deutlich<br />
gestiegen sind“, resümiert Thomas Steinbauer,<br />
Partner und Net Zero Leader bei PwC Österreich.<br />
„Unsere Untersuchungen zeigen jedoch, dass Investitionen<br />
noch besser gelenkt werden könnten,<br />
um Anreize für jene Technologien zu schaffen,<br />
die das größte Einsparungspotenzial bei CO2-<br />
Emissionen haben.“<br />
Irrweg oder Abweichung?<br />
Befinden wir uns also am Holzweg? Laufen wir<br />
Gefahr, die selbstgesteckten Klimaziele deshalb<br />
nicht zu erreichen, weil wir auf die falschen Pferde<br />
setzen? Global betrachtet bringt die Politik<br />
zwar die Klimaziele und verankert sie auch dementsprechend.<br />
Aber der Lenkungseffekt auf die<br />
Wirtschaft - und damit auch indirekt auf die Investoren<br />
- ist nach wie vor zu gering. Dabei sollte die<br />
Politik gerade über Lenkungsmaßnahmen den<br />
Weg vorgeben, um Ziele auch zu erreichen.<br />
Über die für die Erreichung der Klimaziele sinnvollsten<br />
Technologien geben die Ergebnisse des<br />
State of Climate Tech Reports einen guten Über-
lick: Zu den fünf wichtigsten Technologien, auf<br />
die mehr als 80 Prozent des künftigen Emissionsminderungspotenzials<br />
entfallen, gehören: Solarenergie,<br />
Windenergie, Technologien für Lebensmittelabfälle,<br />
Produktion von grünem Wasserstoff<br />
und alternative Lebensmittel/THG-arme Proteine.<br />
Das durchschnittliche Volumen von Klimatechnologie-Deals<br />
hat sich im ersten Halbjahr 2021 fast<br />
vervierfacht und lag bei 96 Millionen US-Dollar,<br />
gegenüber 27 Millionen US-Dollar im Vorjahr.<br />
Investor:innen machen sich vermehrt mit Klimatechnologien<br />
als Anlageklasse vertraut. Im ersten<br />
Halbjahr 2021 waren etwa 1.600 Investor:innen<br />
aktiv. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2020<br />
waren es weniger als 900.<br />
Zu starker Fokus auf Verkehr<br />
Der Verkehrssektor ist in aller Munde und wird<br />
von vielen als der größte Verursacher der Klimakrise<br />
eingestuft. Bei genauer Durchsicht von Daten<br />
wird man aber erkennen, dass die bei weitem<br />
nicht der Fall ist. Selbst in einer monokausalen<br />
Betrachtung, also ohne mögliche Neben- und Zusatzeffekte<br />
eines Sektors gibt es andere Verursacher,<br />
die weder am Pranger stehen noch von<br />
Kritik überhäuft werden - etwa der Baubereich.<br />
Naturgemäß finden sich dort auch kaum gegensteuernde<br />
Maßnahmen.<br />
Dennoch erhält der Mobilitäts- und Verkehrssektor<br />
weiterhin den Löwenanteil der Finanzmittel<br />
im Klimatechnologiebereich. Besonders Elektrofahrzeuge,<br />
Mikromobilität und andere innovative<br />
Verkehrsmodelle ziehen die Aufmerksamkeit von<br />
Investor:innen auf sich. Der Sektor hat zwischen<br />
dem zweiten Halbjahr 2020 und dem ersten<br />
Halbjahr 2021 fast 58 Milliarden US-Dollar mobilisiert,<br />
was zwei Drittel der gesamten Finanzmittel<br />
für Klimatechnologien in diesem Zeitraum ausmacht.<br />
Dies ist aber ein grundlegender Irrtum, denn gerade<br />
beim Verkehr bringt lediglich die Reduktion<br />
von Verkehrsaufkommen an sich auch nennenswerte<br />
Klimaeffekte. Die Auswirkungen einer Verschiebung<br />
von einer Technologie (Verbrennungsmotoren)<br />
zur anderen (Elektromobilität) sind<br />
dagegen geringer als viele denken. Allerdings<br />
macht die Industrie damit gute Geschäfte.<br />
Die drei großen Bereiche Mobilität und Verkehr,<br />
Industrie, Fertigung und Ressourcenmanagement<br />
(IM&R) sowie Finanzdienstleistungen verzeichneten<br />
zwischen dem zweiten Halbjahr 2019<br />
und dem ersten Halbjahr 2021 mit jeweils mehr<br />
als 260 Prozent das stärkste Investitionswachstum<br />
im Jahresvergleich und erreichten 58 Milliarden,<br />
6,9 Milliarden bzw. 1,2 Milliarden US-Dollar.
<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2022</strong> | S12<br />
„Klimatechnologien sind kein Allheilmittel. Sie<br />
können jedoch einen entscheidenden Beitrag<br />
leisten, um die Emissionskurve zu senken und das<br />
1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Eine gezielte Investition<br />
in neu entstehende Technologiebereiche kann<br />
genau jene Innovationen hervorbringen, die wir<br />
für eine schnellere Dekarbonisierung brauchen“,<br />
so Agatha Kalandra, Partnerin und Head of Management<br />
Consulting & ESG. „Die essenzielle Frage<br />
lautet, wie schnell und in welchem Umfang dies<br />
geschieht. Zudem benötigt es das Zusammenspiel<br />
von politischen Entscheidungsträger:innen sowie<br />
von Investor:innen, um das gesamte Potenzial von<br />
Klimatechnologien zu nutzen.“<br />
Lösungen mit größtem Einsparungspotenzial<br />
bei CO2 nicht im Fokus<br />
Investitionen in Klimatechnologien werden derzeit<br />
von einer Handvoll Lösungen dominiert. Diese<br />
haben jedoch nicht unbedingt die größten Auswirkungen<br />
auf die Emissionsreduktion. Batteriebetriebene<br />
Elektrofahrzeuge machen beispielsweise<br />
nur drei Prozent des gesamten Einsparpotenzials<br />
bis 2050 aus, erhielten aber 60 Prozent der gesamten<br />
Finanzmittel zwischen 2013 und dem ersten<br />
Halbjahr 2021.<br />
Gerade bei der Elektromobilität geht es vielmehr<br />
auch um ein wirtschaftspolitisches Match zwischen<br />
Europa, den USA und China. Denn im Bereich der<br />
Verbrennungsmotoren hatte Europa das Rennen<br />
in jeder Hinsicht gewonnen: technologisch, marketingmäßig<br />
und was die wirtschaftlichen Erfolge<br />
anlangt. Bei der Elektromobilität sieht es dagegen<br />
zunächst einmal ganz anders aus, da führen die<br />
USA derzeit mit Abstand, China ist bei den Akkus<br />
voran, Europa hat noch ordentlich Aufholpotenzial.<br />
Nennenswert ist auch, dass trotz wachsender Gesamtinvestitionen<br />
die Zahl der Seed- und Early<br />
Stage-Finanzierungen für Klimatechnologie-Startups<br />
seit 2018 stagniert. Dies spiegelt zum Teil die<br />
Reife von Klimatechnologien als Anlageklasse wider,<br />
verdeutlicht aber auch die Notwendigkeit, vermehrt<br />
in Start-ups zu investieren.<br />
USA vor Europa vor China<br />
Die USA sind führend bei Investitionen in Klimatechnologien<br />
und ziehen momentan fast 65 Prozent<br />
der Risikokapital-Investitionen an (56,6 Mrd.<br />
USD vom zweiten Halbjahr 2020 bis zum ersten<br />
Halbjahr 2021). In China wurden im gleichen Zeitraum<br />
schätzungsweise 9 Milliarden US-Dollar in<br />
Klimatechnologien investiert, in Europa insgesamt<br />
18,3 Milliarden US-Dollar. Die Investitionen sind<br />
getrieben vom sprunghaften Anstieg im Mobilitäts-<br />
und Verkehrssektor (plus 494 Prozent im<br />
zweiten Halbjahr 2020 und im ersten Halbjahr<br />
2021 im Vergleich zu den vorherigen zwölf Monaten).<br />
Das erklärt auch die marktbeherrschende<br />
Stellung der US-Wirtschaft im Bereich der Klimatechnologien.<br />
Chancen für Investoren<br />
„Das vergangene Jahr hat gezeigt, dass weltweit<br />
die klare Absicht besteht, auf die Klimakrise zu<br />
reagieren und den Netto-Nullpunkt zu erreichen.<br />
Jetzt bietet sich für Risikokapitalanleger die entscheidende<br />
Gelegenheit, die Richtung für Investitionen<br />
vorzugeben und sich stärker auf Kerntechnologien<br />
zu konzentrieren, die die größten<br />
Fortschritte bei der Dekarbonisierung ermöglichen<br />
werden“, schließt Experte Steinbauer.<br />
Über den Report<br />
Die Finanzierungsdaten werden von Dealroom.<br />
com bereitgestellt, einer globalen Datenplattform,<br />
die Informationen über Start-ups, Investor:innen<br />
und Transaktionen sammelt. Unsere<br />
Investitionsanalyse basiert auf dem Climate Tech<br />
Investment Index von PwC, einer firmeneigenen<br />
und ständig aktualisierten Datenbank mit<br />
Start-ups und Investor:innen im Bereich der Klimatechnologie,<br />
die mit Hilfe von Machine Learning<br />
erstellt und durch menschliche Verifizierung<br />
ergänzt wird.<br />
Die Analyse seitens PwC konzentriert sich auf private<br />
Märkte und staatliche Finanzierung von Startups<br />
im Bereich der Klimatechnologien. Der gewählte<br />
Ansatz besteht darin, finanzielle Trends bei<br />
innovativen Klimatechnologien aufzuzeigen. Die<br />
Analyse berücksichtigt weder die bedeutenden<br />
öffentlichen Märkte oder die Projektfinanzierung<br />
ausgereifter Klimatechnologien (z. B. Großprojekte<br />
für Wind- und Solarparks) noch von Unternehmen<br />
geleistete Finanzierung von Forschung und Entwicklung<br />
im Bereich Klimatechnologien.<br />
Fazit<br />
Ja, es wird vermehrt in so genannte Klimatechnologien<br />
investiert. Allerdings fehlen zum Teil die<br />
Lenkungskriterien, um auch einen großen Effekt<br />
dieser Investitionen auf die Klimakrise zu erzeugen.<br />
Da wird gegenwärtig viel verschenkt und die<br />
Zeit ist ohnehin knapp bemessen. Zudem sollte<br />
Europa seine Bemühungen noch mehr verstärken.<br />
Dazu bedarf es aber einer besseren Abstimmung<br />
unter den Mitgliedsstaaten. Das Potenzial in Forschung<br />
und Industrie wäre vorhanden.
Hörst du den<br />
Hilfeschrei?<br />
Petition:<br />
SMS * mit<br />
HILFE<br />
an 54554<br />
meeresschutz.greenpeace.at<br />
*Mit Ihrer SMS erklären Sie sich einverstanden, dass Greenpeace Ihre Telefonnummer zum Zweck der Kampagnenkommunikation<br />
erheben, speichern & verarbeiten darf. Diese Einwilligung kann jederzeit per Nachricht an service@greenpeace.at<br />
oder Greenpeace, Wiedner Hauptstraße 120-124, 1050 Wien widerrufen werden. SMS-Preis laut Tarif, keine Zusatzkosten.<br />
Greenpeace dankt für die kostenlose Schaltung dieses Inserats.
<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2022</strong> | S14<br />
Wie Unternehmen<br />
von grünem<br />
Wasserstoff<br />
profitieren können<br />
Getrieben durch die Transformation hin zu nachhaltiger<br />
Energie ist die Nachfrage nach grünem<br />
Wasserstoff größer als je zuvor. Denn Wasserstoff<br />
gilt als eine der realistischsten Energiequellen der<br />
Zukunft. Entsprechend spannend ist auch das Geschäftsfeld<br />
der Wasserstoffproduktion. Wenn Unternehmen<br />
jetzt handeln, können sie mit den richtigen<br />
Lösungen und Prozessen die Zukunft des grünen<br />
Wasserstoffs mitgestalten.<br />
Text: Jörg Brahm<br />
JÖRG BRAHM<br />
VICE PRESIDENT SALES<br />
EUROPE, FLUID CONTROL<br />
AND PNEUMATICS, EMERSON<br />
AUTOMATION SOLUTIONS<br />
Grüner Wasserstoff ist als erneuerbare<br />
Energiequelle so attraktiv, weil er bei<br />
null Emissionen zuverlässig in universell<br />
nutzbare Energie umgewandelt werden kann.<br />
Weltweit haben Länder Richtlinien, Programme<br />
und Projekte entwickelt, um die Produktion und<br />
Nutzung von grünem Wasserstoff zu beschleunigen.<br />
Da die meisten Infrastrukturen und Prozesse<br />
zur Unterstützung des Übergangs zu grünem<br />
Wasserstoff aber erst aufgebaut werden müssen,<br />
bleibt das Scale-up eine Herausforderung.<br />
Die gute Nachricht ist: Technologielösungen<br />
und die digitale Transformation können dabei<br />
helfen, viele der Herausforderungen für Unternehmen<br />
zu lösen.<br />
Trotz der großen Vorteile der skalierbaren sauberen<br />
Energie gibt es jedoch einige Hürden.<br />
Derzeit werden F&E-Anstrengungen unternommen,<br />
um die Effizienz des Elektrolyseursystems<br />
sowie die Betriebsdauer des Elektrolyseurs,<br />
die Leistungsdichte und die Stapelgröße zu erhöhen.<br />
Mit diesen Verbesserungen werden die<br />
Materialkosten gesenkt und flexiblere Systeme<br />
erreicht, die an eine gelegentlich unterbrochene<br />
und schwankende Stromversorgung angepasst<br />
sind.<br />
Aufgrund der großen Skalierbarkeit von Elektrolyseuren<br />
müssen Hersteller eruieren, wie sie auf<br />
die für die gesamte Bandbreite an Elektrolyseurgrößen<br />
erforderlichen Komponenten zugreifen<br />
können. Die spezifische Beschaffenheit von Wasserstoff<br />
sorgt dabei für noch mehr Komplexität:<br />
Als kleinstes und leichtestes Element kann es bei<br />
falscher Handhabung zu katastrophalen Folgen<br />
kommen. Daher müssen Elektrolyseur-Komponenten<br />
zuverlässig und für gefährliche Umgebungen<br />
gebaut sein, um Menschen und Sachwerte<br />
zu schützen.
Einige Beispiele für<br />
ASCO-, Rosemount- und<br />
TESCOM-Komponenten<br />
von Emerson, die bei<br />
Mess- und Steuerungsprozessen<br />
in der gesamten<br />
Wasserstoff-Wertschöpfungskette<br />
zum Einsatz<br />
kommen (Quelle: Emerson<br />
Automation Solutions).<br />
Die Relevanz der Lieferanten<br />
Die Zusammenarbeit mit einem auf Wasserstoff spezialisierten<br />
Technologielieferanten kann die Lieferkette vereinfachen und<br />
Zeit und Geld sparen. Zudem ist es in vielen Fällen einfacher,<br />
mit einem Lieferanten zusammenzuarbeiten, der ein komplettes<br />
Portfolio anbietet, insbesondere wenn Unternehmen ihre<br />
Produktion skalieren. Dadurch können sich Anlagenhersteller<br />
und Produzenten auf die Entwicklung und Lieferung ihrer Produkte<br />
konzentrieren.<br />
Besonders wichtig ist es, mit einem Lieferanten zusammenzuarbeiten,<br />
der über eine breite Palette an Mess-, Steuer- und<br />
Elektrogeräten verfügt, die speziell für die Verbesserung der<br />
Zuverlässigkeit und Sicherheit in den Gefahrenbereichen von<br />
Elektrolyseuren entwickelt wurden. Neben Ventilen, Ventilsystemen,<br />
Durchflussmessern, Reglern und Druckgebern sollten<br />
sie darüber hinaus intelligente Technologien enthalten, wie<br />
z.B. skalierbare Prozesssteuerungs- und Sicherheitslösungen.<br />
Diese sollten die betriebliche Komplexität reduzieren, Risiken<br />
senken und die Leistung von Anlagen für grünen Wasserstoff<br />
verbessern können. Dabei sind auch standortweite Sicherheitssystemfunktionen<br />
relevant.<br />
Umwandlung, Lagerung und Transport von Wasserstoff<br />
Bevor Wasserstoff zur Energiegewinnung genutzt werden<br />
kann, muss er umgewandelt, gespeichert oder transportiert<br />
werden. Bei Drücken von bis zu ca. 1000 bar in der Wertschöpfungskette<br />
muss der Wasserstoff effektiv, effzient und sicher<br />
kontrolliert werden. Es darf keinerlei innere oder äußere Lecks<br />
durch Stabilitätsprobleme bei statischen oder dynamischen<br />
Dichtungen geben. Sogar einige Metalle können durch eine<br />
längere Einwirkung von H2 negativ beeinflusst werden – ein<br />
Prozess, der als Wasserstoffversprödung bezeichnet wird. Darüber<br />
hinaus sind Risikobewertungen zu berücksichtigen und<br />
strenge Vorschriften zu erfüllen.<br />
Der Umgang mit Wasserstoff erfordert eine seriöse, verlässliche<br />
Kontrolle für einen sicheren Systembetrieb. Die beteiligten<br />
Unternehmen müssen sicherstellen, dass in ihren Systemen<br />
keine Verluste auftreten und wissen, wie viel Wasserstoff durch
<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2022</strong> | S16<br />
die jeweiligen Übertragungs- bzw. Transferpunkte<br />
fließt. Dabei ist eine Integration von Komponenten,<br />
mit denen der Wasserstoff zuverlässig überwacht<br />
und gemessen werden kann, unerlässlich.<br />
Intelligente Geräte<br />
Die meisten Systeme umfassen Absperr- und Dosierventile,<br />
Hochdruckregler, pneumatische Stellantriebe<br />
und Magnetventile. Verlässliche Steuerund<br />
Sicherheitskreise bieten die nötige Präzision,<br />
um angemessene Druck- und Durchflussraten aufrechtzuerhalten<br />
und die Wasserstoffreinheit zu sichern<br />
Zur Fernüberwachung von Druck, Temperatur<br />
und Durchflussraten sollten Sensoren integriert<br />
werden. Beim Einsatz intelligenter Geräte können<br />
Daten gesammelt werden, um die Produktivität zu<br />
verbessern, den Anlagenstatus zu überwachen<br />
und hohe Betriebserträge zu gewährleisten.<br />
Wichtig dabei ist die Wahl eines Lieferanten mit<br />
einem breiten Gesamtportfolio. Zudem sollten<br />
Partner über fundierte Erfahrung im Bereich Wasserstoff<br />
verfügen und mit den Vorschriften und<br />
Zertifizierungen vertraut sein. Sie durchdringen<br />
das gesamte Ökosystem und verfügen über Sicherheits-<br />
und Steuerungseinrichtungen, um Wasserstoff<br />
effektiv und effzient zu überwachen, zu<br />
messen und zu steuern. Sie sollten aber auch eine<br />
breite Palette von Konstruktionen und Anwendungen<br />
bedienen können.<br />
Die Herausforderung Mobilität<br />
Ein zentrales Element für den Übergang zu wasserstoffbetriebenen<br />
Fahrzeugen ist die Brennstoffzelle.<br />
Derartige Energiesysteme können zum<br />
Antrieb von PKW, Nutzfahrzeugen oder Zügen<br />
verwendet werden. Wie bei Elektrolyseuren profitieren<br />
auch die Hersteller von Brennstoffzellen<br />
von einem kompetenten Lieferanten mit einem<br />
breiten Portfolio.<br />
Für Brennstoffzellen sollte dieses Portfolio eine<br />
zuverlässige Durchflussregelung, Druckregler, Sicherheitsanschlusskästen<br />
und flammfeste Kabelverschraubungen<br />
umfassen. Die Konstruktionen<br />
sollten kompakt und leicht sein, damit die Hersteller<br />
Systeme mit hoher Leistungsdichte und<br />
verlängerter Zellenlebensdauer entwickeln können.<br />
Sie können das Ausfallrisiko von Brennstoffzellensystemen<br />
mit Hilfe von Lösungen senken,<br />
die eine stabile Druckregelung, eine sichere Verteilung<br />
sowie Konnektivität der Geräte bieten.<br />
Sobald wasserstoffbetriebene Fahrzeuge auf die<br />
Straße kommen, müssen sie betankt werden. Bei<br />
der Umstellung auf grünen Wasserstoff stehen<br />
Tankstellen vor diversen Herausforderungen,<br />
beispielsweise hinsichtlich Nachhaltigkeit, Sicherheit<br />
und Wartung. Zunächst muss der Wasserstofffluss<br />
genaustens überwacht werden, um<br />
die sichere und korrekte Entnahme von Kraftstoff<br />
sicherzustellen. Eine exakte Wartung des Zustands<br />
der Tankstellen und ihrer kritischen Komponenten<br />
sorgt dafür, dass Tankstellen jederzeit<br />
und vielerorts für die Benutzer verfügbar sind.<br />
Bei der Tankstellenausrüstung kann die digitale<br />
Transformation zur Lösung einiger kritischer Herausforderungen<br />
beitragen.<br />
Auf Geräteebene können die Smart-Sensor-<br />
Technologie und die von ihr bereitgestellten<br />
Daten das Fundament bilden, auf dem die digitale<br />
Transformation fußt. Daneben ermöglicht<br />
der Einsatz einer speicherprogrammierbaren<br />
Steuerung (SPS) mit integrierter Edge-Gateway-<br />
Funktionalität eine umfassende Steuerung und<br />
die gesammelten Daten können in Echtzeit-Informationen/Analysen<br />
des Zapfvorgangs umgewandelt<br />
werden. Die Leistungsfähigkeit der<br />
digitalen Transformation kann über eine einzelne<br />
Tankstelle hinaus auf ein großes Netzwerk von<br />
Vom Elektrolyseur über die Tankstelle bis hin zu den Brennstoffzellen kann es von großem Vorteil sein, über die gesamte Wasserstoff-<br />
Wertschöpfungskette mit einem zentralen, vertrauenswürdigen Partner zu arbeiten (Quelle: Emerson Automation Solutions).
Die wichtigsten Technologiepartner<br />
sollten über<br />
ein umfangreiches Angebot<br />
an Mess-, Regel- und<br />
Elektrogeräten verfügen,<br />
die für die Installation in<br />
den Gefahrenbereichen<br />
des Elektrolyseurs geeignet<br />
sind. Der Vorteil<br />
ist eine sichere, zuverlässige<br />
und präzise Prozesssteuerung<br />
mit optimierter<br />
Produktion für die<br />
gewünschte Wasserstoffreinheit<br />
(Quelle: Emerson<br />
Automation Solutions).<br />
Stationen skaliert werden, in dem Informationen<br />
zur Optimierung zusammengeführt werden können.<br />
Die Abgabe exakter Kraftstoffmengen bei<br />
höchsten Durchflussraten, die Reduzierung der<br />
Wahrscheinlichkeit von Leckagen und die Überwachung<br />
der Tankstelle sorgen für einen sicheren<br />
Betrieb und optimalen Ertrag.<br />
Die SPS kann in Kombination mit einem Edge-Gateway<br />
auch die Analyse und Visualisierung von<br />
Diagnose- und Prozessdaten durchführen, was<br />
die Logistik der Lieferkette vereinfacht. Durch den<br />
Fernzugriff werden Tanks nur bei Bedarf befüllt<br />
und Wartungen nur auf Nachfrage durchgeführt.<br />
Von den Lagertanks über die Tankanhänger bis zu<br />
den Zapfsäulen müssen Tankstellensysteme sicher<br />
und einfach zu warten sein sowie den höchsten<br />
Leistungs- und Regulierungsstandards entsprechen.<br />
Wie sich in der gesamten Wertschöpfungskette<br />
zeigt, muss ebenso das Explosionsrisiko von<br />
Wasserstoff berücksichtigt werden. Zum Schutz<br />
überwachen Gaslecksysteme die Tankstellen kontinuierlich<br />
auf Ultraschall, der bei der Freisetzung von<br />
unter Druck stehendem Gas entsteht. Auf Hochdruckmessungen<br />
ausgelegte Drucksensoren und<br />
für Wasserstoffzapfanlagen entwickelte Durchflussmesser<br />
können Druck und Gasfluss genau messen.<br />
Mit Anschluss der Geräte an ein übergeordnetes<br />
Gateway können Warnungen und Alarme in Echtzeit<br />
an das Personal vor Ort oder aus der Ferne<br />
ausgegeben werden, was die Sicherheit erhöht.<br />
Der erste Schritt zu nachhaltigem Erfolg<br />
Der Aufbau der Infrastruktur und der Prozesse,<br />
die für den Übergang zu grünem Wasserstoff erforderlich<br />
sind, erfordert einen Partner zur Unterstützung<br />
in den Phasen des Scale-Ups. Da grüner<br />
Wasserstoff noch ein junges Geschäftsfeld<br />
ist, müssen sich Unternehmen auf Partner mit<br />
breitem Wissen und Expertise verlassen. Diese<br />
kennen bereits die geltenden Vorschriften und<br />
erforderlichen Zertifizierungen und wissen, wie<br />
sich diese je nach Region ändern. Darüber hinaus<br />
produzieren sie wahrscheinlich bereits in der<br />
Nähe ihrer Kunden und Märkte.<br />
Fest steht, dass grüner Wasserstoff an Relevanz<br />
gewinnt – jedoch, erfordern Aufbau und Steuerung<br />
der Infrastruktur sowie die Bereitstellung<br />
eine ausgeprägte Expertise. Um dem gewachsen<br />
zu sein, sollten sich Unternehmen einen erfahrenen<br />
Spezialisten mit fundierten Branchen- und Regulierungskenntnissen<br />
suchen. Eine strategische<br />
Partnerschaft kann ihre Marktposition stärken und<br />
ihnen einen dauerhaften Wettbewerbsvorteil verschaffen<br />
– während sie die vielversprechende Zukunft<br />
des grünen Wasserstoffs aktiv angehen.
<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2022</strong> | S18<br />
Saubere Zukunft<br />
mit Wasserstoffmotoren<br />
Neue wasserstoffbetriebene Turbo-Motorengeneration<br />
vom deutschen Gasmotorspezialisten MAMotec legt den<br />
Grundstein für klimaneutrale Antriebe und für die Energiewende<br />
in der Industrie.<br />
Die deutsche MAMotec präsentiert erstmals<br />
seine neuen Wasserstoffmotoren auf<br />
der BHKW-Jahreskonferenz am 9. und 10.<br />
November in Magdeburg. Mit diesem Schritt differenziert<br />
sich der Motorenspezialist von der Riege<br />
der deutschen und internationalen Motorenhersteller,<br />
die wasserstoffbetriebene Motoren auf der<br />
Agenda haben oder zurzeit entwickeln. Bereits ein<br />
erstes konkretes Anwendungsbeispiel eines MA-<br />
Motec Wasserstoffmotors stellt Wolf Power Systems<br />
auf der Konferenz vor. MAMotec ist das erste<br />
deutsche Unternehmen, das Wasserstoffmotoren<br />
in Serie für die industrielle Anwendung unter dem<br />
Motto „Zero Emission“ am Markt anbietet.<br />
Der Spezialist für Gasmotoren baut sein Portfolio,<br />
das bisher aus elf Modellen für Erdgas und Biogas<br />
besteht, mit der neuen Generation um weitere drei<br />
Antriebsaggregate aus. Mit den neuen Wasserstoffmotoren<br />
unterschreitet MAMotec alle gesetzlichen<br />
Emissionsgrenzen deutlich und stellt eine<br />
klimaneutrale Antriebsvariante zur Verfügung, die<br />
beispielsweise in den Bereichen Energieversorgung<br />
(BHKW), Notstromversorgung für kritische<br />
Infrastrukturen oder für weitere stationäre und<br />
mobile Anwendungen, etwa Pumpstationen, Kompressoraggregate,<br />
Baugeräte, Maschinen oder<br />
maritime Anwendungen, zum Einsatz kommt.<br />
So sieht der neue Wasserstoffmotor von MAMotec aus.<br />
Die Besonderheit der MAMotec Motoren liegt<br />
neben der Variantenvielfalt insbesondere in der<br />
Standfestigkeit und Langlebigkeit, was sie für anspruchsvolle<br />
Applikationen unter Dauerlast besonders<br />
prädestiniert. Basis hierfür sind hochwertige<br />
Materialien und speziell für den Gasbetrieb<br />
entwickelte mechanische und digitale Motorkomponenten.<br />
Entwickelt und konstruiert werden die<br />
MAMotec Motoren ausschließlich von langjährig<br />
erfahrenen Ingenieuren und Motorspezialisten,<br />
die bereits vor ihrer Mitarbeit bei MAMotec die<br />
Grundlage für Tausende heute im Einsatz befindliche<br />
Motoren legten.
Die neuen gasbetriebenen Turbo-Motoren stehen<br />
im ersten Schritt als 3-, 4-, und 6- Zylindermotoren<br />
in den Hubraumvarianten 3.300, 5.600 und<br />
8.400 Kubikzentimetern und mit Leistungsklassen<br />
zwischen 26 und 120 Kilowatt zur Verfügung. Weitere<br />
Modelle in anderen Hubraum- und Leistungsklassen<br />
sind in Vorbereitung. Zudem sind spezielle<br />
Varianten, beispielsweise mit konstant fester<br />
Drehzahl für die Stromerzeugung oder mit einem<br />
anwendungsdefinierten Leistungs- oder Drehmomentspektrum,<br />
jederzeit aus den Basismotoren<br />
ableitbar.<br />
Insbesondere beim Brennverfahren ist MAMotec<br />
neue Wege gegangen und hat die Brenneigenschaften<br />
speziell für den Einsatz von Wasserstoff<br />
als Treibstoff entwickelt, um sehr hohe Wirkungsgrade<br />
und Leistungsdichten zu erreichen. Mit über<br />
38 Prozent erreicht beispielsweise der 6-Zylinder-Motor<br />
einen sehr hohen Wirkungsgrad (ETA).<br />
Zudem ist die speziell von MAMotec konfigurierte<br />
und programmierte trijekt-Motorsteuerung eine<br />
Kernkomponente für den Zero-Emission-Betrieb<br />
und für den individuell angepassten Einsatz in<br />
unterschiedlichen Applikationen.<br />
„Mit unserem neuen Motor haben wir uns und<br />
vielen anderen einen Traum erfüllt. Nach intensiver<br />
Entwicklungszeit ist der Motor standfest und<br />
marktreif. Damit gehören wir nicht nur zu den Pionieren<br />
im Bereich der innovativen Verbrennungsmotoren.<br />
Wir tragen auch einen weiteren wesentlichen<br />
Teil zur Energiewende mit klimaneutralen<br />
und umweltverträglichen Antrieben bei. Mit unserer<br />
Ausrichtung auf hochleistungsfähige und<br />
langlebige Gasmotoren vereinen wir Wirtschaftlichkeit<br />
mit den Anforderungen an Nachhaltigkeit<br />
und Klimaverträglichkeit zum Vorteil heutiger und<br />
künftiger Generationen“, sagt Nico Albrecht, Mitgründer<br />
und CEO von MAMotec.<br />
Nico Albrecht, Geschäftsführer bei MAMotec<br />
Der neue Wasserstoffmotor von MAMotec kann<br />
bereits bestellt werden und steht ab dem zweiten<br />
Quartal <strong>2022</strong> zur Verfügung.<br />
Mehr Informationen gibt es im Internet unter: www.<br />
mamotec-online.de.
<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2022</strong> | S20<br />
Renexpo Interhydro<br />
Europas<br />
Expertentreff<br />
der Wasserkraft<br />
Vom 3. bis 4. März <strong>2022</strong> steht das Messezentrum Salzburg wieder<br />
ganz im Zeichen der regenerativen Energiequelle Wasser. Die Fachmesse<br />
für Wasserkraft Renexpo Interhydro und der begleitende<br />
Kongress vernetzen die verschiedensten Branchenvertreter und<br />
Entscheidungsträger aus Politik, Bau- und Ingenieurswesen.<br />
Am 3. und 4. März <strong>2022</strong> öffnet das Messezentrum<br />
Salzburg mit der Renexpo Interhydro<br />
die Schleusen für eine Flut an<br />
Fachexpertise im Bereich der (Klein-)Wasserkraft.<br />
Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Bau- und Ingenieurwesen<br />
nutzen die Fachmesse als Plattform für<br />
einen umfangreichen Erfahrungsaustausch innerhalb<br />
der Branche.<br />
Im Zentrum stehen aktuelle Rahmenbedingungen,<br />
neueste Entwicklungen, sowie der weitere Ausbau<br />
und das Vorantreiben Europas nachhaltiger Energiequelle.<br />
So präsentiert sich die Renexpo Interhydro<br />
als der perfekte und in Sachen Wissensdichteund<br />
qualität, einzige Ort, um berufliche Netzwerke<br />
zu erweitern und Synergien zu stärken. Mit dem<br />
gemeinsamen Ziel das vorhandene Potential im<br />
Bereich der Wasserkraft maximal auszuschöpfen.<br />
Bühne frei für saubere Energie<br />
Den Mittelpunkt des Geschehens bildet das Hydro-Forum.<br />
Der Name ist Programm: Über beide<br />
Tage hinweg lockt ein interessantes Bühnenprogramm<br />
mit Vorträgen und Diskussionsrunden von<br />
und für Personen vom Fach, die einen breiten<br />
Diskurs auf europäischer Ebene ermöglichen. Es<br />
wird sich über aktuelle rechtliche und politische<br />
Gegebenheiten, die Rolle der Wasserkraft in der<br />
Energiewende, umgesetzte Projekte, Praxiserfahrungen<br />
und neue Konzepte ausgetauscht. Zur<br />
Eröffnung laden unter anderem die österreichische<br />
Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt,<br />
Energie, Mobilität, Innovation und Technologie,<br />
Leonore Gewessler BA, sowie Dr. Andreas Lenz,<br />
Mitglied des deutschen Bundestages und Vorsitzender<br />
des parlamentarischen Beirats für nachhaltige<br />
Entwicklung.<br />
Außerdem lesen sich auf der Agenda, neben<br />
vielen weiteren, auch die Namen des Blackout-<br />
Experten und Präsidenten der Österreichischen<br />
Gesellschaft für Krisenvorsorge (GfKV), Herbert<br />
Saurugg, sowie Ing. Otto Mitterfelner, Vorstand<br />
Landesverband Bayerischer Wasserkraftwerke<br />
eG (LVBW). Ergänzend geben Aussteller der verschiedenen<br />
Fachbereiche einen Einblick in ihr<br />
tägliches Tun. Planung- und Baudurchführung,<br />
Mess-, Regel- und Steuertechnik, Kraftwerkstypen<br />
und Gewässerschutz sind nur einige der<br />
Ausstellungsbereiche. Der Mix aus theoretischer<br />
und gelebter Praxis sorgt für ein mitreißendes<br />
Fahrwasser!<br />
Kontakte knüpfen und Netzwerk erweitern<br />
Die Renexpo Interhydro bietet eine einmalige<br />
Gelegenheit, um sich auf fachlicher Ebene<br />
europaweit auszutauschen und wertvolle neue<br />
Geschäftsbeziehungen entstehen zu lassen. Im<br />
Rahmen des Business-Matchmaking stellt das Organisationsteam<br />
einen Kontaktepool zur Verfügung,<br />
in dem sich Aussteller wie auch Besucher<br />
gegenseitig finden, vernetzen und einen Termin<br />
für ein persönliches Gespräch auf der Messe vereinbaren<br />
können.
Foto © MZS Habring<br />
Noch mehr Tiefgang beim Kongress<br />
Wer nicht nur an der Oberfläche schwimmen,<br />
sondern vollends in die Tiefen der (Klein-)Wasserkraft<br />
abtauchen möchte, dem sei zu einem<br />
Kongressticket geraten. Über beide Messetage,<br />
Donnerstag und Freitag, erstreckt sich ein fachgerechtes<br />
Kongressprogramm, das drei Themenschwerpunkten<br />
behandelt.<br />
„Wasserkraft & Sedimente“ widmet sich der optimierten<br />
ökonomischen, technischen bzw. ökologischen<br />
Nutzung der Wasserkraft. Dies mit dem<br />
Ziel das Sedimentmanagement bei Wasserstraßen<br />
zu verbessern, um dadurch die Lebensdauer<br />
unterschiedlicher technischer Anlagenteile von<br />
Wasserkraftanlagen zu verlängern.<br />
„Wasserkraft & Speicher“ beschäftigt sich mit der<br />
Wasserkraft im zukünftigen Energiesystem zwischen<br />
Nachhaltigkeit, Versorgungssicherheit und<br />
Innovation während sich der Bereich „Gewässerökologie“<br />
mit den neuesten Entwicklungen im<br />
Monitoring befasst.<br />
3. – 4. März <strong>2022</strong><br />
Messezentrum Salzburg<br />
Fachmesse für Wasserkraft & Kongress<br />
Die Renexpo Interhydro lässt also auch in diesem<br />
Jahr niemanden auf dem Trockenen sitzen und<br />
holt Vertreter aus allen Bereichen mit ins Boot,<br />
das in Richtung einer gemeinsamen nachhaltigen<br />
Zukunft Europas steuert!<br />
Mehr Informationen und Tickets im Internet auf:<br />
www.renexpo-interhydro.eu<br />
www.renexpo-interhydro.eu
<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2022</strong> | S22<br />
E-XPO 5020<br />
E-Mobilität,<br />
Energie und<br />
Nachhaltigkeit<br />
Die Zeichen stehen auf Umdenken, wenn sich die<br />
Türen von 2. bis 3. April <strong>2022</strong> im Messezentrum<br />
Salzburg für das neue Messeformat E-XPO 5020<br />
öffnen. E-XPO 5020 – die Messe für E-Mobilität,<br />
Energie und Nachhaltigkeit.<br />
Zwei Tage lang verwandeln sich rund<br />
20.000m² in eine interaktive Erlebniswelt<br />
mit Vorträgen, Workshops und Informationsinseln.<br />
Der E-XPO 5020 geht es darum, echte<br />
Werte zu schaffen und sämtliche Lebensbereiche<br />
nachhaltig zu gestalten. Und das Gute daran –<br />
das alles gibt es zum Sehen, Anfassen, Verstehen<br />
und Mitnehmen.<br />
Für mehr Nachhaltigkeit im Alltag<br />
und eine intakte Natur<br />
„Noch nie war die Notwendigkeit zum Umdenken<br />
in verschiedenen Lebensbereichen präsenter<br />
als jetzt. Die positive Auseinandersetzung mit<br />
der Verwendung von Ressourcen ist in der Mitte<br />
unserer Gesellschaft angekommen“, so DI (FH)<br />
Alexander Kribus MBA, Geschäftsführer Messezentrum<br />
Salzburg GmbH.<br />
Nachhaltigkeit, soweit das Auge reicht<br />
Ziel des neuen Messeformates E-XPO 5020 ist,<br />
aufzuzeigen, dass Nachhaltigkeit auch im Alltag<br />
einen Platz hat. Von A wie Apfel zu S wie Solaranlage<br />
bis hin zu Z wie Zukunft. Die E-XPO 5020<br />
deckt unzählige Gebiete der Nachhaltigkeit und<br />
des Klimaschutzes ab. Das Hauptaugenmerk der<br />
Messe liegt auf den Bereichen E-Mobilität, Energieproduktion<br />
und -speicherung, Nachhaltiger<br />
Garten und Lifestyle und Ernährung.<br />
E-Mobilität<br />
Täglich werden verschiedene Verkehrsmittel genutzt,<br />
ob auf dem Weg zum Sport, zur Arbeit oder<br />
zu Freunden. Genau diese Fortbewegung soll in<br />
Zukunft sauber, leistbar und umweltfreundlich sein.<br />
Auf der E-XPO 5020 tauchen Aussteller sowie Besucher<br />
in die Welt der nachhaltigen Mobilität ein<br />
und erhalten viele wertvolle Informationen zu Ladestationen,<br />
Steuerungsanlagen aber auch zu verschiedenen<br />
Finanzierungsmöglichkeiten und För-
Bilder (2): © Messezentrum Salzburg<br />
derungen, die das Geldbörserl schonen. Natürlich<br />
werden auch unzählige Fahrzeuge der E-Mobilität<br />
wie Autos, Roller oder Fahrräder präsentiert.<br />
Energieproduktion und -speicherung<br />
Das eigenständige Erzeugen oder Speichern von<br />
Energie ist nicht nur eine nachhaltige Lösung,<br />
sondern bietet auch Unabhängigkeit und Transparenz.<br />
Solaranlagen und Photovoltaikanlagen sind<br />
nur einige Varianten nachhaltiger Energieproduktion.<br />
Da kommt Wärme auf - wenn die Experten die<br />
Fragen der Besucher verständlich beantworten,<br />
um gemeinsam die perfekte nachhaltige Lösung<br />
für Zuhause zu finden.<br />
Nachhaltiger Garten<br />
Das „Gart‘ln“ zuhause tut nicht nur der Seele gut,<br />
sondern auch der Umwelt. Naturnah und ökologisch<br />
angelegte Gärten sind das Zuhause für<br />
viele Lebewesen und leisten einen wichtigen Beitrag<br />
zum Klimaschutz. Pflanzen so weit der grüne<br />
Daumen reicht. Präsentiert werden verschiedene<br />
Pflanzen sowie das passende Pflanzenzubehör<br />
und natürliche Pflanzenpflege. Durch trendige<br />
Gartenmöbel und -dekorationen fühlen sich in<br />
diesem nachhaltigen Gartenparadies nicht nur<br />
Hobbygärtner wohl.<br />
Lifestyle und Ernährung<br />
Für einen modernen nachhaltigen Lebensstil benötigt<br />
es neue Materialien, innovative Herstellungsprozesse<br />
und alternative Nutzkonzepte wie<br />
zum Beispiel Mieten statt Besitzen oder Upcycling<br />
statt Recycling.<br />
Die E-XPO 5020 zeigt auf, dass Nachhaltigkeit<br />
auch im Alltag einen Platz hat. Neben umweltfreundlichen<br />
Freizeitausrüstungen und Spielwaren<br />
werden Aussteller auch Mode und Accessoires<br />
sowie verschiedene Kosmetikartikel und<br />
Lebensmittel präsentieren.<br />
Der erste Schritt zur nachhaltigen Lebensweise<br />
Bereits kleine Veränderungen können großes<br />
Bewirken. Neben nachhaltigen Fortbewegungsmitteln<br />
trägt auch schon das Anpflanzen von Gemüse<br />
oder bienenfreundlichen Frühlingsboten<br />
einen wichtigen Teil zum Klimaschutz bei. Außerdem<br />
zeigt die E-XPO 5020 auf, dass schon mit<br />
kleinsten Dingen wie Spielwaren, Kleidung oder<br />
Lebensmitteln ein wesentlicher Beitrag für eine<br />
nachhaltige Zukunft geleistet werden kann. „Mit<br />
nachhaltigen Produkten und neuesten Innovationen<br />
zeigen wir Besuchern, wie leicht es ist, einen<br />
nachhaltigen Lebensstil einzuschlagen“, betont<br />
der Geschäftsführer.<br />
Zusätzlich zu den spannenden Produkten und<br />
Innovationen in den vier Schwerpunkten, dürfen<br />
sich Besucher auf viele interessante Vorträge,<br />
Workshops und Vorführungen freuen.<br />
Weitere Details und<br />
wichtige Informationen<br />
zur Messe finden<br />
Sie auf der Webseite:<br />
www.e-xpo5020.at.<br />
Sie haben Interesse<br />
an der E-XPO 5020<br />
auszustellen oder<br />
noch weitere Fragen?<br />
Gerne steht Ihnen das<br />
Projektteam rund um<br />
Maria Kneidl mit Rat<br />
und Tat zur Seite.<br />
E-XPO 5020<br />
Wichtige Termine<br />
Messetage: 2.-3.4.<strong>2022</strong><br />
Ort:<br />
Messezentrum Salzburg<br />
KONTAKT:<br />
Maria Kneidl<br />
Projektmanagement<br />
T: +43 662 2404 63<br />
E: e-xpo5020@mzs.at
<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2022</strong> | S24<br />
IFAT <strong>2022</strong><br />
Effziente Lösungen<br />
für den Umgang mit<br />
Wasser, Recycling und<br />
Sekundärrohstoffen<br />
Die Weltleitmesse für Umwelttechnologien liefert<br />
im Jahr <strong>2022</strong> wieder Antworten. Als größte Plattform<br />
für Wasser-, Abwasser-, Abfall und Rohstoffwirtschaft<br />
ist die IFAT der internationale Treffpunkt<br />
für die Branche – mit innovativen Angeboten, die<br />
Maßstäbe für die Zukunft setzen. Von der Trinkwasserversorgung<br />
bis hin zur Abwasserentsorgung,<br />
der Abfall- und Rohstoffwirtschaft sowie Innovationen<br />
zum Schadstoffmanagement, des nachhaltigen<br />
Straßenbaus und der Mineralik steht wieder die<br />
vollständige Angebotspalette zur Verfügung.<br />
Die Messe München hatte es zuletzt nicht<br />
leicht. Der Ausbruch der COVID19-Pandemie<br />
traf den bedeutenden Messeveranstalter<br />
gleich mehrfach. Die traditionelle<br />
Weltleitmesse für Umwelttechnologien IFAT war<br />
wohl eines der prominentesten Opfer mit mehrfachen<br />
Absagen. Dieses Jahr ist es aber wieder<br />
soweit und so können sich alle auf eine neue<br />
IFAT <strong>2022</strong> freuen. Der Zuspruch ist bereits jetzt<br />
sehr groß: Bis dato sind mehr als 2.500 Aussteller<br />
aus 50 Ländern angemeldet, alle Messehallen<br />
und das Freigelände sind belegt. Man sieht<br />
also: Erfolgreiche Messen sind möglich, auch in<br />
Zeiten einer Pandemie.<br />
Der nachhaltige Umgang mit Ressourcen – und<br />
damit der Klimaschutz – ist das zentrale Thema<br />
der IFAT Munich vom 30. Mai bis 3. Juni <strong>2022</strong> auf<br />
dem Messegelände in München. Das internationale<br />
Interesse an der Weltleitmesse für Wasser-,<br />
Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft ist ungebrochen.<br />
Die Weltgemeinschaft braucht Umwelttechnologien<br />
– und die Messe macht diese<br />
erlebbar und bietet das Netzwerk, um die größte<br />
Herausforderung unserer Zeit anzugehen.<br />
„Die Vorbereitungen für die IFAT Munich laufen auf<br />
Hochtouren, alle 18 Messehallen und ein großer<br />
Teil des Freigeländes sind belegt. Das ist eine<br />
sehr starke Entwicklung, auch im Vergleich zur Rekordmesse<br />
im Jahr 2018“, erklärt Stefan Rummel,<br />
Geschäftsführer der Messe München. Rund 2.500<br />
Aussteller aus mehr als 50 Ländern haben sich bis<br />
dato angemeldet, „und wir erhalten laufend zahlreiche<br />
weitere Anfragen“.<br />
Die Dringlichkeit von Umwelt-, Ressourcen- und<br />
Klimaschutz ist stärker denn je im Bewusstsein
Bilder (2): © Messe München<br />
der Weltgemeinschaft verankert, „und die IFAT<br />
bringt die internationalen Entscheider, Experten<br />
und Marktspieler an einem Ort zusammen, um die<br />
großen Herausforderungen gemeinsam anzugehen“,<br />
so Rummel weiter.<br />
Die Messe München hat mit der internationalen<br />
Großveranstaltung IAA MOBILITY sowie den Messen<br />
EXPO REAL, productronica und zuletzt im<br />
Januar der TrendSet bewiesen, dass erfolgreiche<br />
Messen unter Pandemiebedingungen möglich<br />
sind. „Im Frühjahr werden sich die Auflagen erfahrungsgemäß<br />
entsprechend der pandemischen<br />
Lage entspannen“, ordnet Rummel die Situation ein.<br />
Top-Marktspieler in allen Segmenten<br />
Alle Ausstellungsbereiche werden bereits im<br />
Vorfeld der Fachmesse gut gebucht, zum Teil ist<br />
die Nachfrage sogar größer als das zur Verfügung<br />
stehende Platzangebot.<br />
Im Bereich „Kreislaufwirtschaft und Entsorgung“<br />
sind unter anderem dabei: Remondis,<br />
Veolia, PreZero, EEW Energy from Waste, Doppstadt<br />
Umwelttechnik, Komptech, Arjes, Sutco<br />
RecyclingTechnik, Eggersmann, Lindner-Recyclingtech,<br />
Zeppelin Baumaschinen, Sennebogen<br />
Maschinenfabrik, Liebherr-Hydraulikbagger, Komatsu,<br />
Zöller-Kipper, Martin, SSI Schäfer und ESE.<br />
Im Bereich „Wasser und Abwasser“ haben sich<br />
beispielsweise angemeldet: Wilo, Huber, Invent<br />
Umwelt- und Verfahrenstechnik, Grundfos, KSB,<br />
Sulzer, Xylem Europe, Endress+Hauser, Gea Westfalia<br />
Seperator Group, Kaeser Kompressoren, EnviroChemie,<br />
Otto Graf, Aerzener Maschinenfabrik,<br />
Veolia Water Technologies, AVK Armaturen, Hawle<br />
Armaturen, Talis, Siemens, Hermann Sewerin, Aco<br />
Tiefbau, Kaiser und IBAK.<br />
Des Weiteren sind viele internationale Austeller<br />
aus Ägypten, Australien, Brasilien, der Elfenbeinküste,<br />
Jordanien, Katar, Saudi-Arabien und<br />
aus der Ukraine vertreten.<br />
Besucherseitig liegen bereits Anfragen für Delegationen<br />
aus Ägypten, Brasilien, Portugal, Rumänien,<br />
Russland, Saudi-Arabien, Singapore und vielen<br />
weiteren, europäischen Ländern vor.<br />
Verbände wie Start-ups setzen auf die IFAT Munich<br />
In gewohnter Tradition gestalten zahlreiche nationale<br />
und internationale Verbände das Messeprogramm<br />
aktiv mit, sei es als Aussteller, mit<br />
Sonderschauen, Live-Demonstrationen, Lösungstouren<br />
und Vorträgen. All dies bietet im Veranstaltungsjahr<br />
<strong>2022</strong> eine sensationell gestaltete<br />
IFAT Munich.<br />
Die „Kommunaltechnik“ ist unter anderem vertreten<br />
mit Faun Umwelttechnik, Bucher Municipal,<br />
Aebi Schmidt, Küpper-Weisser und Fayat Environmental<br />
Solutions, bei den Fahrzeugen sind mit<br />
dabei Iveco Magirus, Scania, Volvo Group Trucks,<br />
DAF Trucks, Daimler Truck und Mercedes Benz.<br />
Starke internationale Präsenz<br />
Dazu kommen internationale Gemeinschaftsstände<br />
aus Belgien, China, Dänemark,<br />
Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada,<br />
den Niederlanden, Österreich, Südkorea, der Schweiz,<br />
der Tschechischen Republik, der Türkei, Ungarn<br />
sowie den USA.<br />
Auf einen größeren Zuspruch denn je zuvor<br />
stößt die in diesem Jahr auf dem Messegelände<br />
zur Verfügung stehende Start-up-Fläche: „Es ist<br />
hochspannend zu sehen, wie groß das Interesse<br />
von Start-ups an der Messe ist. Sie brauchen<br />
dringend den Zugang zu den Märkten, um ihre<br />
innovativen Lösungen in die Welt zu tragen“,<br />
erklärt Philipp Eisenmann, Projektleiter der IFAT<br />
Munich. „Und damit spiegeln sie genau jenen<br />
Erfolgsfaktor von Messen und der IFAT Munich<br />
wider: Alle relevanten Marktspieler treffen einander<br />
von Angesicht zu Angesicht an einem Ort,<br />
bauen ihr Netzwerk aus und treiben so ihren Geschäftserfolg<br />
voran.“<br />
IFAT <strong>2022</strong><br />
Wichtige Termine<br />
Messetage: 30.5.-3.6.<strong>2022</strong><br />
Ort:<br />
Messe München<br />
Weitere Infos auf der<br />
Internetseite der Messe:<br />
https://ifat.de/de<br />
IFAT Anmeldung Aussteller
<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2022</strong> | S26<br />
E-world<br />
energy & water<br />
<strong>2022</strong> im Sommer<br />
Der ursprüngliche Termin für die Leitmesse E-world<br />
energy & water im Frühjahr <strong>2022</strong> war nicht zu halten.<br />
Der neu gefundene Juni-Termin für Europas<br />
Leitmesse der Energiewirtschaft stößt in der Branche<br />
auf breite Zustimmung. Die große Mehrheit der Aussteller<br />
hat sich bereits für eine Veranstaltung im Juni<br />
ausgesprochen und der Termin vom 21. bis 23. Juni<br />
<strong>2022</strong> steht damit fest.<br />
Internationale und nationale Ländergemeinschaftsstände,<br />
unter anderem aus Schweden<br />
und Frankreich, bestätigten ihre Teilnahme<br />
am Juni-Termin. Auch das Bundesamt für Wirtschaft<br />
und Ausfuhrkontrolle (BAFA) unterstützt<br />
den Termin im Sommer, indem die Förderungen<br />
für junge innovative Unternehmen, die vom Februar<br />
in den Juni wechseln wollen, unkompliziert<br />
und ohne erneute Antragsstellung weiterbestehen<br />
bleiben.<br />
„Wir sind noch immer im engen Austausch mit<br />
unseren Ausstellern und erwarten noch weitere<br />
Rückmeldungen, aber schon jetzt können wir<br />
rund 90 Prozent der gebuchten Ausstellungsfläche<br />
für den Juni-Termin einplanen. Für dieses<br />
positive Feedback, die Solidarität und die Unterstützung,<br />
die wir erfahren, sind wir sehr dankbar<br />
und freuen uns, Aussteller und Besucher<br />
im Sommer dann endlich wieder in der Messe<br />
Essen willkommen zu heißen“, so die beiden Geschäftsführerinnen<br />
der E-world GmbH, Stefanie<br />
Hamm und Sabina Großkreuz.<br />
Besucher erwartet umfangreiches<br />
Rahmenprogramm<br />
Auch das hochkarätige Rahmenprogramm der<br />
E-world verlegen die Veranstalter auf den Juni-Termin.<br />
Konferenzen wie das Führungstreffen<br />
Energie oder das Glasfaserforum werden<br />
Fachbesuchern und Ausstellern ebenso wie das<br />
Programm auf den Fachforen wieder zahlreiche<br />
Impulse für ihr Business liefern. Die Möglichkeit,<br />
Tickets für den Junitermin zu erwerben, wird<br />
zeitnah über den E-world Ticketshop zur Verfügung<br />
stehen.<br />
Im Jahr 2020 fand zuletzt die Leitmesse E-world energy & water statt und war sehr<br />
gut besucht. 2021 musste abgesagt werden. <strong>2022</strong> erfolgte eine Verschiebung ...<br />
Digitale Plattform verkürzt die Wartezeit<br />
Mit der Community bietet die E-world eine maßgeschneiderten<br />
Online-Plattform, die die Warte-
Bilder (3): © Messe Essen<br />
zeit bis zur nächsten Messe vor Ort verkürzt und<br />
die Branche miteinander vernetzt. Ein abwechslungsreiches,<br />
informatives Digitalprogramm, viel<br />
Raum für Networking und zahlreiche Kooperationsmöglichkeiten<br />
erwarten die Besucher dort.<br />
Die Registrierung ist kostenfrei.<br />
Messetermin Februar ohne Zuspruch<br />
Aktuell sind Fachmessen wie die E-world energy<br />
& water in NRW unter 3G erlaubt. Aufgrund der<br />
momentan gültigen Vorschriften der meisten<br />
Versorgungsunternehmen was Reisen und Termine<br />
angeht, rechnen die Veranstalter jedoch<br />
mit wenigen Besuchern im Februar. „Wir sind<br />
dagegen sicher, dass das Besucherinteresse im<br />
Juni wieder gewohnt stark sein wird“, so Großkreuz<br />
und Hamm. Dies bestätigen auch Unternehmen<br />
wie Uniper: „Eine Verschiebung auf<br />
den 21. bis 23. Juni <strong>2022</strong> verbinden wir mit der<br />
Hoffnung auf eine Verbesserung der aktuellen<br />
pandemischen Situation zum Sommer hin und<br />
unterstützen den Veranstalter daher in dieser<br />
Bemühung“, so ein Sprecher des langjährigen<br />
E-world Ausstellers.<br />
Ab sofort können sich Besucher ein Bild von der<br />
E-world <strong>2022</strong> machen. Auf der Website der Veranstaltung<br />
informiert der aktualisierte Hallenplan<br />
über teilnehmende Unternehmen, Ausstellungsbereiche<br />
und Programmschauplätze. Detaillierte<br />
Informationen und Kontaktmöglichkeiten zu<br />
einzelnen Ausstellern sowie das vollständige<br />
Programm auf den Fachforen und in den Konferenzen<br />
finden Interessierte in der digitalen Plattform<br />
E-world Community unter der Webadresse<br />
https://community.e-world-essen.com.<br />
Tickets können im offziellen E-world Ticketshop<br />
sowohl für die Messe als auch für alle Konferenzen<br />
erworben werden.<br />
E-WORLD<br />
ENERGY & WATER <strong>2022</strong><br />
Wichtige Termine<br />
Messetage: 21.-23.6.<strong>2022</strong><br />
20. Juni <strong>2022</strong><br />
Führungstreffen Energie<br />
21. Juni <strong>2022</strong><br />
Digitalisierung im Vertrieb<br />
EVUs, Netzbetreiber und<br />
die Klimaneutralität<br />
Wohnungswirtschaft trifft<br />
Wärmelieferanten<br />
22. Juni <strong>2022</strong><br />
Glasfaserforum <strong>2022</strong><br />
Forum Wasserstoff <strong>2022</strong><br />
Energiedienstleistungen<br />
Elektromobilität auf der<br />
Überholspur<br />
... aber der nun angestrebte Sommertermin hat bereits guten Zuspruch bei den Ausstellern gefunden.<br />
23. Juni <strong>2022</strong><br />
Intelligente und flexible<br />
Netze
<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2022</strong> | S28<br />
Staatspreis<br />
Unternehmensqualität<br />
<strong>2022</strong><br />
Call for Entries<br />
Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Digitalisierung und<br />
Wirtschaftsstandort (BMDW) lädt die Quality Austria alle österreichischen<br />
Betriebe zur Teilnahme am Staatspreis Unternehmensqualität<br />
<strong>2022</strong> ein. Bis 15. März <strong>2022</strong> können sich Unternehmen<br />
auf www.staatspreis.com bewerben. Die Preisverleihung erfolgt<br />
am 22. Juni <strong>2022</strong> in Wien.<br />
Im Vorjahr ging die VOEST-ALPINE Stahlstiftung<br />
als Siegerin für den Staatspreis Unternehmensqualität<br />
hervor. „Das stetige Streben nach ausgezeichneter<br />
Unternehmensqualität trägt angesichts<br />
dynamischer Marktbedingungen dazu bei, in Bewegung<br />
und wirtschaftlich erfolgreich zu bleiben.<br />
Im Zuge der Teilnahme am Wettbewerb bekommen<br />
die Organisationen ein umfassendes Feedback zu<br />
Stärken und Verbesserungspotenzialen. Dieses<br />
Wissen nutzen sie, um kontinuierlich Verbesserungen<br />
vorzunehmen“, so Franz Peter Walder, Member<br />
of the Board der Quality Austria (siehe Bild), der sich<br />
bereits auf die kommenden Einreichungen freut.<br />
Der Staatspreis Unternehmensqualität wird seit<br />
1996 vom BMDW in Kooperation mit Quality Austria<br />
vergeben und ist die nationale Auszeichnung<br />
für ganzheitliche Spitzenleistungen österreichischer<br />
Organisationen. <strong>2022</strong> lautet das Motto des<br />
Bewerbs „Mit Excellence nachhaltig Sinn stiften<br />
und begeistern“. „Wir legen<br />
den Fokus somit auf<br />
die Frage, was exzellente<br />
Organisationen tun können,<br />
um Menschen vom<br />
Nutzen nachhaltig ausgerichteten<br />
Arbeitens zu<br />
überzeugen“, erläutert<br />
Franz Peter Walder.<br />
Gruppenfoto der Staatspreis-Gewinner aus dem Jahr 2021 mit den Vertretern der jeweiligen Kategorie-<br />
Siegern und den Jury-Preisträgern. Foto: © Anna Rauchenberger<br />
Fünf Kategoriensieger<br />
Der Staatspreis Unternehmensqualität<br />
wird in<br />
fünf Kategorien vergeben:<br />
Großunternehmen,<br />
Mittlere Unternehmen,<br />
Kleine Unternehmen,<br />
Non-Profit-Organisationen<br />
und Organisationen,<br />
die vorwiegend im öf-
2. – 3. APRIL <strong>2022</strong><br />
fentlichen Eigentum stehen. Die Bewertung der<br />
Unternehmensqualität (oder auch der „Exzellenz“<br />
bzw. „Business Excellence“) erfolgt auf Basis des<br />
EFQM Excellence Modells.<br />
Jetzt einreichen und gewinnen<br />
Die Anmeldung für den Staatspreis Unternehmensqualität<br />
<strong>2022</strong> erfolgt online über die Website<br />
www.staatspreis.com. Einreichfrist ist der 15.<br />
März <strong>2022</strong>. Nach der Registrierung wird mit den<br />
Teilnehmern ein Termin für einen Vor-Ort-Besuch<br />
(Assessment) vereinbart. Termine sind bis 30.<br />
April <strong>2022</strong> möglich. Je nach Organisationsgröße<br />
und Komplexität benötigen die Assessoren (Begutachter)<br />
zwischen einem und drei Tagen, um<br />
in Strategiegesprächen sowie Einzel- bzw. Gruppeninterviews<br />
ein möglichst breites Bild von der<br />
jeweiligen Organisation zu bekommen.<br />
Die Jury mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft<br />
und Medien bestimmt unter allen Einreichungen<br />
bis zu drei Finalisten pro Kategorie. Aus<br />
den Kategorie-Siegern wird schließlich der Gewinner<br />
des Staatspreis Unternehmensqualität gewählt.<br />
Zusätzlich vergibt die Jury für besonders<br />
herausragende Leistungen Sonderpreise.<br />
Preisverleihung in Wien<br />
Die Preisverleihung findet am 22. Juni <strong>2022</strong> im<br />
Palais Wertheim in Wien durch das Bundesministerium<br />
für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort<br />
(BMDW) in Kooperation mit der Quality Austria statt.<br />
Detaillierte Informationen zum Staatspreis Unternehmensqualität<br />
unter www.staatspreis.com.<br />
WWW.E-XPO5020.AT
<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2022</strong> | S30<br />
FH Burgenland<br />
startet<br />
Josef Ressel Zentrum<br />
LiSA<br />
Die Sicherung einer nachhaltigen Energieversorgung<br />
steht im Fokus des am 1.2.<strong>2022</strong> feierlich er-öffneten<br />
Josef Ressel Zentrums am Standort Pinkafeld der FH<br />
Burgenland. In den nächsten fünf Jahren analysiert das<br />
Team rund um Zentrumsleiterin Doris Rixrath komplexe<br />
integrierte Ener-giesysteme, um diese nachhaltiger und<br />
effizienter zu machen. Partner sind dabei die Energieun-ternehmen<br />
Energie Burgenland und Wien Energie.<br />
Gefördert wird das Zentrum mit knapp 900.000 Euro<br />
von den Unternehmenspartnern und über die Christian<br />
Doppler Forschungsgesell-schaft vom Ministerium für<br />
Digitalisierung und Wirtschaftsstandort. Für die FH Burgenland<br />
ist es das zweite Josef Ressel Zentrum seit ihrer<br />
Gründung und das erste von der CDG genehmigte.<br />
Was im Hintergrund genau passiert, wenn<br />
wir unsere Heizung einschalten oder<br />
das E-Auto aufladen, wissen die wenigsten<br />
von uns. Wichtig ist, dass die Energie in<br />
Form von Strom, Wärme oder Kälte immer dann<br />
verfügbar ist, wenn wir sie brauchen. Die dahinterliegenden<br />
Systeme werden zunehmend komplexer,<br />
zum Beispiel wenn der Konsument über seine<br />
PV-Anlage am Dach auch zum Produzenten wird.<br />
Ebenso wachsen die Anforderungen, die an Energienetze<br />
und demnach die Energieversorger gestellt<br />
werden.<br />
In Österreich werden derzeit 24 Prozent aller<br />
Wohnungen mit Nah-/Fernwärme versorgt, die<br />
Tendenz ist steigend. Thermische Netze können<br />
somit einen bedeutenden Beitrag zur Dekarbonisierung<br />
des Wärme- und Kältesektors leisten.<br />
In Wien und im Burgenland werden solche Netze<br />
bereits betrieben. Das neue Josef Ressel Zentrum<br />
„LiSA“ soll in den nächsten fünf Jahren wesentliche<br />
Erkenntnisse darüber liefern, wie diese Versorgung<br />
mit thermischer Energie aus technischer,<br />
ökologischer, sozialer und wirtschaftlicher Sicht<br />
nachhaltig(er) bewerkstelligt werden kann. Vorrangig<br />
wird dabei mit Computersimulationen und<br />
komplexen Modellierungen gearbeitet.<br />
Für die Simulationen und Berechnungen, die im neuen Josef Ressel Zentrum der<br />
FH Burgenland in den nächsten fünf Jahren durchgeführt werden, wird vor allem<br />
IT Infrastruktur eingesetzt. Am Bild Dr. Leonhard Schneemann – Landesrat für<br />
Wirtschaft und Forschung, Dr.in Margarete Schramböck – Bundesministerin für<br />
Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, DIin DIin(FH) Doris Rixrath – Leiterin des<br />
Josef Ressel Zentrums der FH Burgenland<br />
Energie als entscheidender Faktor<br />
„In der aktuellen Krise sehen wir, die Energieversorgung<br />
ist die Achillesferse Europas. Energie ist<br />
ein entscheidender Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit<br />
unseres Landes. Daher unterstützen wir<br />
als Wirtschaftsministerium das neue Josef Ressel<br />
Zentrum hier an der FH Burgenland. Mit seiner<br />
Forschung trägt es maßgeblich zur Bewältigung<br />
der Energiewende bei. Für die Mamutaufgabe ‚Klima-<br />
und Energiewende‘ braucht es einen Schulterschluss<br />
des Bundes, der Länder und Regionen“, so<br />
Wirtschafts- und Forschungsministerin Margarete<br />
Schramböck.
„Unser erklärtes Ziel ist es, das Burgenland als<br />
Forschungsstandort weiter zu stärken. Die Fachhochschule<br />
spielt dabei eine besonders wichtige<br />
Rolle. Forschung passiert hier sehr nah an den<br />
Bedürfnissen der Wirtschaft und gleichzeitig auf<br />
sehr hohem wissenschaftlichen Niveau. Das Josef<br />
Ressel Zentrum in Pinkafeld wird dabei unterstützen,<br />
Antworten auf wichtige Fragen im Energiebereich<br />
zu finden. Zu Gute kommt uns, dass das<br />
Burgenland in Sachen Nachhaltigkeit und bei der<br />
Nutzung erneuerbarer Energieträger schon lange<br />
eine Vorreiterrolle einnimmt. Wir arbeiten daran,<br />
im Burgenland bereits bis 2030 Klimaneutralität<br />
zu erreichen. Die Forscherinnen und Forscher, die<br />
sich am neuen Forschungszentrum engagieren,<br />
werden dabei helfen, noch mehr wichtige Erkenntnisse<br />
zu gewinnen und dieses Ziel zu erreichen“,<br />
sagt Leonhard Schneemann, Landesrat für Wirtschaft<br />
und Forschung.<br />
Nachhaltigkeitsbewertung von komplizierten<br />
Energiesystemen<br />
Fachliche Expertise in Sachen Energie und Umwelt<br />
ist an der FH Burgenland seit 1994 am Studienstandort<br />
Pinkafeld angesiedelt. „Die Forscherinnen<br />
und Forscher an FH Burgenland und Forschung<br />
Burgenland leisten großartige Arbeit und haben<br />
Expertise in Bereichen aufgebaut, die uns alle heute<br />
und noch mehr in Zukunft betreffen. Das Josef<br />
Ressel Zentrum bedeutet für uns die Anerkennung<br />
dieser Kompetenzen und die Möglichkeit, als Partner<br />
regionaler Unternehmen unsere Erkenntnisse<br />
im Sinne des Gemeinwohls zu teilen“, betont FH<br />
Burgenland Geschäftsführer Georg Pehm.<br />
Konkret liegt der Forschungsschwerpunkt im<br />
neuen Josef Ressel Zentrum auf der vernetzten<br />
Systembewertung einer nachhaltigen Energieversorgung,<br />
denn umfassende Bewertungsmethoden<br />
zur technischen, ökologischen, sozialen<br />
und ökonomischen Nachhaltigkeit von thermischen<br />
Energiesystemen fehlen bisher. Um diese<br />
Systeme umfassend zu verstehen und zu bewerten,<br />
werden im neuen Zentrum Methoden zur<br />
technischen Simulation, sowie ökologische, soziale<br />
und ökonomische Lebenszyklusanalysen entwickelt<br />
und eine Anwendbarkeit auf thermische<br />
Energiesysteme abgeleitet.<br />
Wissenstransfer von der Forschung in die Lehre<br />
Das Josef Ressel Zentrum läuft über fünf Jahre.<br />
Leiterin ist die Lehrende und Forscherin Doris<br />
Rixrath, selbst Absolventin der FH Burgenland. Ihr<br />
Fokus liegt daher umso mehr auf dem Wissenstransfer<br />
aus der Forschung in die Lehre: „Jede Art<br />
von Forschungserkenntnis fließt bei uns sehr stark<br />
in die Lehre ein. Für die wissenschaftliche Community<br />
planen wir regelmäßige Publikationen.“ Im<br />
Team fördert das Josef Ressel Zentrum zumindest<br />
drei Dissertationen. Auch seien Studierende in<br />
Form von Masterarbeiten in das Zentrum eingebunden,<br />
so Rixrath. Die von der Christian Doppler<br />
Forschungsgesellschaft und den Unternehmenspartnern<br />
gewährten Fördermittel im Umfang von<br />
knapp 900.000 Euro fließen fast ausschließlich in<br />
Personalkosten, wie die Forscherin erklärt: „Für<br />
unsere Simulationen und Berechnungen brauchen<br />
wir keine teuren Versuchsaufbauten. Wir nutzen<br />
vor allem IT Infrastruktur.“ Der wissenschaftliche<br />
Fokus liegt in der Entwicklung von Methoden zur<br />
Nachhaltigkeitsbewertung.<br />
Ziel der Energieunternehmen: Auslastung und<br />
Effzienz verbessern<br />
Die Energieversorgungsunternehmen Energie<br />
Burgenland und Wien Energie bringen konkrete<br />
Fragestellungen zu ihren regenerativen Erzeugungsanalgen<br />
und Fernwärmenetzen ein und<br />
stellen Verbraucherdaten zur Verfügung. In den<br />
Simulationen können Varianten durchgespielt<br />
werden – mit dem Ziel, Auslastung und Effzienz
<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2022</strong> | S32<br />
Fotos (2) © FH Burgenland<br />
Starke Partner im Sinne der Energiewende. Am Bild von links: Mag. Georg Pehm – Geschäftsführer der FH Burgenland, Dr. Fabian Kesicki -<br />
Leiter Unternehmensentwicklung Wien Energie, DIin DIin(FH) Doris Rixrath – Leiterin des Josef Ressel Zentrums der FH Burgenland, Reinhard<br />
Czerny - Energie Burgenland Finanzvorstand, CDG-Präsident Univ.Prof. DI Dr. Martin Gerzabek<br />
der Anlagen zu optimieren. Geplant ist, den Unternehmen<br />
das nötige Handwerkszeug mitzugeben,<br />
um auf lange Sicht selbst derartige Bewertungen<br />
durchführen zu können.<br />
„Die Energie Burgenland ist auf dem Weg zu einem<br />
europäischen Green Tech Unternehmen. Deshalb<br />
sind wir vorne dabei, wenn die besten Technologien<br />
entwickelt und auf den Prüfstand gestellt<br />
werden – damit wir rasch Lösungen für die drängendsten<br />
Herausforderungen unserer Kundinnen<br />
und Kunden bieten können“, so Energie Burgenland<br />
Finanzvorstand Reinhard Czerny.<br />
„Für ein klimaneutrales Wien 2040 spielt die Fernwärme<br />
eine zentrale Rolle. Damit uns die Wärmewende<br />
gelingt, müssen wir nicht nur an der Dekarbonisierung<br />
unserer Energiequellen, sondern auch<br />
an der Effzienz unserer Systeme arbeiten. Hier im<br />
neuen Josef Ressel Zentrum können wir komplexe<br />
Fragestellungen integriert und maßgeschneidert<br />
bearbeiten. Die Erkenntnisse setzen wir dann im<br />
Feld um“, so Michael Strebl, Vorsitzender der Wien<br />
Energie-Geschäftsführung.<br />
Zu Josef Ressel Zentren<br />
In Josef Ressel Zentren wird anwendungsorientierte<br />
Forschung auf hohem Niveau betrieben, hervorragende<br />
Forscherinnen und Forscher kooperieren<br />
dazu mit innovativen Unternehmen. Für die Förderung<br />
dieser Zusammenarbeit gilt die Christian<br />
Doppler Forschungsgesellschaft international als<br />
Best Practice Beispiel. Josef Ressel Zentren werden<br />
vom Bundesministerium für Digitalisierung<br />
und Wirtschaftsstandort (BMDW) und den beteiligten<br />
Unternehmen gemeinsam finanziert. Mehr<br />
Informationen und auch Präsentationsfolien zum<br />
Zentrum (unter „Eröffnung JRZ LiSA“) finden Sie<br />
auf der Website der FH Burgenland.<br />
FH BURGENLAND KURZPROFIL<br />
Die FH Burgenland Unternehmensgruppe mit<br />
der FH Burgenland und ihren Tochtergesellschaften<br />
(Austrian Institute of Management,<br />
Forschung Burgenland, Akademie Burgenland)<br />
bietet derzeit an zwei Studienzentren<br />
in Eisenstadt und Pinkafeld 12 Bachelor- und<br />
13 Masterstudiengänge an. Derzeit studieren<br />
mehr als 6.700 ordentlich und außerordentlich<br />
Studierende in fünf Departments, nämlich<br />
Wirtschaft, Informationstechnologie, Soziales,<br />
Energie & Umwelt und Gesundheit, sowie in<br />
Masterlehrgängen der akademischen Weiterbildung.<br />
10.000 Absolventinnen und Absolventen<br />
in guten Positionen beweisen die hohe<br />
Ausbildungsqualität.
Kommunikation<br />
und Nachhaltigkeit<br />
Zu den bekanntesten Methoden des Nachhaltigkeitsmanagements<br />
gehören Qualitäts-<br />
und Umweltmanagementsysteme<br />
sowie Umweltaudits. Daneben können Umweltberichte,<br />
Ökobilanzierungen wie auch Risikoanalysen<br />
angeführt werden.<br />
Eine Ausbreitung der marktrelevanten Unternehmensmaßnahmen<br />
an ökologischen und sozial orientierten<br />
Problembereichen gegenwärtiger und<br />
künftiger Kundenpotenziale ist dagegen weniger<br />
gebräuchlich. Die konsequente Umsetzung unternehmerischer<br />
Nachhaltigkeit auf allen Handlungsebenen<br />
stellt eine abteilungsübergreifende<br />
Aufgabe dar, deren Realisierung zwar meist ausgearbeitet<br />
und befürwortet wird, allerdings nur<br />
erfolgreich sein kann, wenn sie in allen essentiellen<br />
Funktionsbereichen eines Betriebs als wertvoller<br />
Auftrag verstanden wird.<br />
In diesem Zusammenhang ist die Unternehmenskommunikation<br />
über eine ressourcenschonende<br />
Wirtschaftsweise von wesentlicher Bedeutung.<br />
Sowohl ökologische als auch sozial-gesellschaftliche<br />
Themenstellungen<br />
haben darin einen hohen<br />
Stellenwert. Zielgerichtete<br />
Informationen<br />
können Entscheidungen<br />
über eine nachhaltige<br />
Entwicklung<br />
innerhalb einer Organisation<br />
stark beeinflussen.<br />
Wesentlich dabei<br />
ist, dass die Auswahl<br />
der Kommunikationsschwerpunkte<br />
bereits<br />
in den konzeptionellen<br />
Überlegungen im<br />
Rahmen eines Projekts<br />
bzw. Prozesses erfolgt.<br />
Die Thematik Nachhaltigkeit wird von jedem Unternehmen<br />
anders gelebt. Zweifellos überwiegen größtenteils die ökonomischen<br />
Aspekte, ihr Stellenwert sollte jedoch immer<br />
aus mehreren Blickwinkeln betrachtet werden.<br />
in Einklang gebracht und als dynamisches System<br />
gesehen werden, zum Nutzen gegenwärtiger wie<br />
auch zukünftiger Generationen.<br />
Genauso wichtig ist es, Nachhaltigkeitsstrategien<br />
und -aktivitäten extern zu kommunizieren,<br />
nicht nur, weil es ein Umweltmanagementsystem<br />
oder -standard fordert. Geschäftspartner erwarten<br />
vielfach, dass Unternehmen zukunftsfähig<br />
wirtschaften und verantwortlich handeln. So sollten<br />
Unternehmen Diskussionen, Rückmeldungen<br />
sowie Kritiken aufmerksam gegenübertreten und<br />
mit den unterschiedlichen Interessensgruppen im<br />
ständigen Austausch bleiben und allfällige Anregungen<br />
ernst nehmen.<br />
Text: Monika Gaisch<br />
Die drei Kategorien hinsichtlich<br />
Nachhaltigkeit,<br />
Ökonomie, Ökologie<br />
und Soziales, müssen
<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2022</strong> | S34<br />
SAP Cloud for<br />
Sustainable<br />
Enterprises<br />
Beim Thema Nachhaltigkeit ist Teamgeist gefragt,<br />
denn Unternehmen und Organisationen können<br />
die Weichen für eine nachhaltigere Zukunft nicht im<br />
Alleingang stellen. Ein dynamisches Partnernetz ist<br />
der beste Weg, um all unsere Nachhaltigkeitsziele<br />
zu erfüllen.<br />
Text: Julia White<br />
Das Thema Nachhaltigkeit hat es vielen<br />
angetan. Für wahrhaft zukunftsfähige Lösungen<br />
bedarf es aber vor allem Knowhow<br />
und in vielen Fällen hoher technischer Kompetenz.<br />
Und diese hat sich SAP auf die Fahnen<br />
geschrieben. „Deshalb arbeiten wir mit Technologieunternehmen,<br />
führenden Nichtregierungsorganisationen<br />
(NROs), Managementberatungsfirmen,<br />
globalen Systemintegratoren, Plattformen<br />
für Nachhaltigkeitsbewertung und Normierungsgremien<br />
zusammen, um die Anforderungen von<br />
Unternehmen in Bezug auf Nachhaltigkeit zu verstehen<br />
und Lösungen zu entwickeln, die Ihnen<br />
helfen“, so Julia White ist Chief Marketing and<br />
Solutions Offcer und Vorstandsmitglied der SAP.<br />
Im Rahmen dieser Bemühungen ist die SAP stolz<br />
darauf, viele visionäre Kunden zu unterstützen:<br />
Hitachi beispielsweise nutzt verstärkt erneuerbare<br />
Energiequellen, Colgate investiert in die<br />
Vermeidung von Abfall und Anglian Water setzt<br />
in hohem Tempo eine ganzheitliche, nachhaltige<br />
Geschäftsstrategie um.<br />
„Doch wir helfen nicht nur unseren Kunden, sondern<br />
verstärken auch unser eigenes Engagement<br />
für Nachhaltigkeit. Wir haben angekündigt,<br />
dass wir unser Ziel der Klimaneutralität entlang<br />
unserer Wertschöpfungskette bereits bis 2030<br />
anstatt 2050 umsetzen wollen“, so White weiter.<br />
Damit soll dieses Anliegen 20 Jahre früher als ursprünglich<br />
geplant verwirklicht werden. „Wir sind<br />
auch stolz darauf, dass wir uns in der renommierten<br />
A-Liste des Carbon Disclosure Projects (CDP)<br />
platzieren konnten, in der eine ausgewählte<br />
Gruppe von Unternehmen vertreten ist, die große<br />
Fortschritte auf dem Weg zu einer nachhaltigeren<br />
Zukunft macht. Außerdem führen wir das 15. Jahr<br />
in Folge die S&P Dow Jones Sustainability Indices<br />
(DJSI) im Softwarebereich an“, sagt White.
Es stehe außer Frage, dass eine Beschleunigung<br />
der unternehmerischen Maßnahmen zur<br />
Förderung der Nachhaltigkeit sich ungemein<br />
positiv auf uns Menschen und den Planeten<br />
auswirken wird. „Wir bei SAP sind der Überzeugung,<br />
dass dieses Handlungsprinzip auch die<br />
größte wirtschaftliche Chance unserer Zeit darstellt.<br />
Dabei ist es falsch Nachhaltigkeit lediglich<br />
als zusätzlichen Kostenfaktor für Unternehmen<br />
zu betrachten, denn sie schafft tatsächlich<br />
einen Wettbewerbsvorteil“, ergänzt White.<br />
Man habe bei SAP auch verstanden, dass Unternehmen<br />
sich zugleich auf ihren ureigenen<br />
Geschäftserfolg und auf nachhaltige Prozesse<br />
konzentrieren müssen. Das bedeute, dass zur<br />
selben Zeit Menschen, der Planet und unternehmerischer<br />
Gewinn gleichermaßen berücksichtigt<br />
werden müssen, sodass die ökologische<br />
Bilanz denselben Stellenwert einnimmt<br />
wie der Umsatz und das Betriebsergebnis. Unternehmen,<br />
die sich auf eine nachhaltige wirtschaftliche<br />
Entwicklung konzentrieren würden,<br />
können ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern,<br />
leichter eine wachsende Zahl an Vorschriften<br />
einhalten und letzten Endes dank neuer Geschäftschancen<br />
anpassungsfähig und erfolgreich<br />
sein.<br />
Fünf Maßnahmen für<br />
nachhaltige Unternehmen<br />
„Wir haben durch jahrelangen Fokus, Investitionen<br />
und Erfahrung im Bereich der Zusammenarbeit<br />
mit Kunden und der Verwaltung unserer<br />
eigenen Nachhaltigkeitsinitiativen viel gelernt.<br />
<strong>2022</strong> besteht dringender Handlungsbedarf: Für<br />
die Menschheit wurde „Alarmstufe Rot“ ausgerufen<br />
– und dabei handelt es sich keinesfalls<br />
um eine Übertreibung. Alle Unternehmen müssen<br />
jetzt aktiv werden“, weiß White.
<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2022</strong> | S36<br />
Da Nachhaltigkeit nicht im Alleingang realisierbar<br />
sei, wolle man bei SAP Erkenntnisse weitergeben.<br />
Zuletzt wurde ein Leitfaden mit fünf<br />
Kern-Maßnahmen für nachhaltige Unternehmen<br />
veröffentlicht. Dies fünf Maßnahmen gelten für<br />
Firmen aller Größen, Branchen und Regionen<br />
sowie für sämtliche Phasen auf dem Weg zum<br />
nachhaltigen Unternehmen.<br />
Dieser neue Leitfaden von SAP soll dafür sorgen,<br />
dass im Unternehmen Strategien auch umgesetzt<br />
werden können und er bietet gleichzeitig<br />
eine klare Roadmap für eine nachhaltigere<br />
Zukunft. Wenn jedes Unternehmen diese fünf<br />
Maßnahmen beherzigt, würde dies dabei helfen,<br />
dass die Geschäftswelt, Branchen und Volkswirtschaften<br />
die positiven Veränderungen anstoßen<br />
können, die dringend notwendig sind.<br />
1. Eine nachhaltige Geschäftsstrategie schaffen<br />
Stellen Sie sicher, dass Nachhaltigkeit eine zentrale<br />
Position innerhalb Ihrer Geschäftsstrategie<br />
einnimmt und alle Unternehmensbereiche einen<br />
Beitrag dazu leisten. Messen Sie Ihren Fortschritt<br />
und berichten Sie über Ihre jährlichen Nachhaltigkeitsergebnisse<br />
auf dem gleichen Niveau wie<br />
über Ihre finanziellen Ergebnisse.<br />
2. Daten zur Nachhaltigkeit in Prozesse und<br />
Netzwerke integrieren<br />
Nutzen Sie Daten zur Nachhaltigkeit für Ihre Geschäftsprozesse,<br />
um nachhaltige und profitable<br />
Entscheidungen zu treffen und die Entwicklung<br />
zu messen. Teilen Sie dann die Daten zu Ihrer<br />
Nachhaltigkeitsleistung – zum Beispiel berechnete<br />
CO₂-Emissionen, Wasserverbrauch, Recyclingfähigkeit<br />
oder Informationen über den<br />
Personalaufwand – Ihren Lieferanten sowie<br />
Branchenverbänden, Aufsichtsbehörden und<br />
Nichtregierungsorganisationen mit.<br />
3. CO₂- und klimarelevante Emissionen über<br />
das Unternehmen hinweg steuern<br />
Senken Sie Ihre finanziellen und Reputationsrisiken,<br />
indem Sie klimarelevante Emissionen in allen<br />
Teilen Ihrer Wertschöpfungskette bis hin zur<br />
individuellen Produkt- und Serviceebene verfolgen<br />
und steuern.<br />
4. Die Kreislaufwirtschaft fördern und regenerativ<br />
wirtschaften<br />
Orientieren Sie sich an Handlungsprinzipien, bei<br />
denen die Vermeidung, Reduzierung, Wiederverwendung,<br />
Regeneration und das Recycling<br />
von Rohstoffen im Vordergrund stehen, um<br />
Verschwendung zu minimieren und die Einführung<br />
von Kreislaufwirtschaftsprozessen zu beschleunigen.<br />
Es geht darum, nicht nur „weniger<br />
schlecht“, sondern „gut“ zu sein.<br />
5. Menschen entlang der Wertschöpfungskette<br />
Vorrang einräumen<br />
Steigern Sie Ihre soziale Nachhaltigkeit, indem<br />
Sie die Vielfalt, Sicherheit und Menschenrechte<br />
Ihrer Mitarbeitenden respektieren, Lern- und<br />
Wachstumschancen entwickeln und das Potenzial<br />
der Beschaffungsgrundsätze Ihres Unternehmens<br />
nutzen.<br />
Entscheidend bei all diesen fünf Maßnahmen<br />
sei vor allem eine wichtige Komponente: Daten.<br />
„Was man nicht messen kann, kann man nicht<br />
steuern – diese Devise gilt sowohl für Umsatz<br />
und Gewinn als auch für Nachhaltigkeit“, ist<br />
White überzeugt.<br />
Studien von SAP Insights haben jedoch gezeigt,<br />
dass 79 Prozent der Unternehmen mit<br />
der Qualität der Daten unzufrieden sind, die sie<br />
über ökologische Nachhaltigkeit sammeln. Laut<br />
Angaben des Weltwirtschaftsforums setzen lediglich<br />
neun Prozent aller Unternehmen aktiv<br />
Software ein, die Datenerfassung, -analyse und<br />
-berichterstattung zu Maßnahmen in den Bereichen<br />
Umwelt, Gesellschaft und Governance<br />
(ESG) ermöglicht.<br />
SAP Cloud for Sustainable Enterprises gestartet<br />
Seit nunmehr rund 50 Jahren wenden sich<br />
Unternehmen an die SAP, um ihre Geschäftsergebnisse<br />
in verschiedener Art zu messen, zu<br />
steuern und zu optimieren. „Nun geben wir Ihnen<br />
auch die Möglichkeit, Ihre Nachhaltigkeitsergebnisse<br />
zu verfolgen und transparenter zu<br />
gestalten“, ist White stolz.<br />
Um die ökologische Bilanz in einem Unternehmen<br />
oder einer Organisation zu kontrollieren,<br />
benötigen Unternehmen Technologie für Geschäftsprozesse,<br />
mit der sie Daten innerhalb ihrer<br />
durchgängigen Abläufe identifizieren, quantifizieren,<br />
analysieren und auf diese reagieren<br />
können.<br />
Das neue Angebot SAP Cloud for Sustainable<br />
Enterprises liefert zu diesem Zweck ein umfassendes<br />
Portfolio an Lösungen, das es Unternehmen<br />
ermöglicht, ihre Nachhaltigkeitsleistung<br />
ganzheitlich zu steuern.
Und obwohl die Lösung äußerst umfassend ist,<br />
ist das Konzept ganz einfach: Es bietet ein anpassbares<br />
Cloudangebot, eine Lizenz, sachkundigen<br />
Support von der SAP bei der Implementierung<br />
sowie Unterstützung durch unser hoch<br />
qualifiziertes Partnernetz.<br />
Egal, ob Nachhaltigkeitsziele verfolgt werdenen,<br />
Vorschriften zum Thema Nachhaltigkeit<br />
erfüllt werden müssen, Abfallstoffe regeneriert<br />
werden sollen oder eine vielfältige Belegschaft<br />
unterstützt: Die SAP Cloud for Sustainable Enterprises<br />
enthält für all diese Herausforderungen<br />
eine Lösung, die sich positiv auf die Unternehmensentwicklung<br />
auswirken soll.<br />
Nachhaltigkeit bei SAP<br />
SAP arbeitet übrigens auch eifrig an der eigenen<br />
Nachhaltigkeit. Gemeinsam mit der Managementund<br />
Technologieberatung BearingPoint habe man<br />
jüngst eine Kooperation beschlossen. Damit soll<br />
der ökologische Fußabdruck von Treibhausgasemissionen<br />
ermittelt werden können. Beide Unternehmen<br />
wollen eine zukunftsorientierte Lösung<br />
konzipieren und entwickeln, um Kunden auf dem<br />
Weg zur Klimaneutralität zu unterstützen.<br />
„Mit der Partnerschaft zwischen SAP und BearingPoint<br />
für eine gemeinsame Entwicklung<br />
bündeln wir zwei große Stärken: BearingPoint<br />
hat umfassende Erfahrung darin, Kunden bei<br />
der Ermittlung von Möglichkeiten zur Emissionsverringerung<br />
und bei der Erreichung von<br />
Nachhaltigkeitszielen zu unterstützen; und SAP<br />
verfügt über Innovationsfähigkeit, eine umfangreiche<br />
Systemlandschaft und ein breites Kundenspektrum.<br />
Als Partner werden wir gemeinsam<br />
die Grenzen des Möglichen neu definieren,<br />
um die Wirtschaft dem Ziel der Klimaneutralität<br />
näherzubringen“, sagt Gunther Rothermel, SVP,<br />
Head of SAP S/4HANA Sustainability, SAP.<br />
Während viele Unternehmen ihre Scope-1- und<br />
Scope-2-Emissionen bereits erfassen und analysieren,<br />
ist es von entscheidender Bedeutung, die<br />
gesamte Wertschöpfungskette inklusive Scope-<br />
3-Emissionen zu berücksichtigen. Dazu müssen<br />
Netzwerke den Datenaustausch mit Partnern wie<br />
Lieferanten, Kunden, Auditoren und Behörden<br />
unterstützen, auch wenn diese unterschiedliche<br />
IT-Systeme einsetzen. SAP Product Footprint Management<br />
baut auf dem fundierten Know-how<br />
von BearingPoint bei der Berechnung des Fußabdrucks<br />
auf Unternehmens- und Produktebene<br />
sowie bei der Verwendung von Algorithmen auf.<br />
Damit unterstützt die Lösung die Datenerfassung<br />
sowie Berechnungen, um den kompletten CO₂-<br />
Fußabdruck und die ökologische Bilanz zu messen.<br />
Die SAP-Lösung ist vollständig in SAP S/4HA-<br />
NA und die intelligente Unternehmensarchitektur<br />
integriert und kann darüber hinaus mit anderen<br />
Datenquellen verknüpft werden. Damit ist es möglich,<br />
den Fußabdruck entlang der gesamten Wertschöpfungskette<br />
automatisch zu bewerten, auch<br />
in heterogenen Systemlandschaften.
<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2022</strong> | S38<br />
Nachhaltiges<br />
Kerosin für<br />
die Luftfahrt<br />
Sustainable Aviation Fuels (SAF) gelten als Zukunftstechnologie zur<br />
Dekarbonisierung der Luftfahrt. Noch gelten SAF als zu teuer, doch<br />
eine Analyse der globalen Unternehmensberatung Kearney zeigt,<br />
wie die Kosten für neuartiges, nachhaltiges Kerosin in den nächsten<br />
zehn Jahren auf nur 1 Euro/Liter und damit auf ein wettbewerbsfähiges<br />
Niveau gesenkt werden könnten.<br />
ASustainable Aviation Fuels (SAF) sind ein<br />
wichtiger Baustein, um die Vision vom klimaneutralen<br />
Fliegen möglich zu machen,<br />
doch ihr Einsatz ist (noch) unwirtschaftlich. Abhängig<br />
von der eingesetzten Technologie bewegen<br />
sich die Preise aktuell zwischen rund 0,5 Euro/Liter<br />
bei Speisefett als Ausgangsstoff und 4–5 Euro/<br />
Liter bei Power-to-Liquid-Anlagen (PtL) und sind<br />
somit zwei- bis dreimal höher als die von konventionellem<br />
Kerosin.<br />
„In Kombination mit der sehr geringen Verfügbarkeit<br />
führen diese hohen Preise dazu, dass die Beimischungsquote<br />
für SAF heute weltweit bei nur 0,1<br />
Prozent liegt. Um diese Situation möglichst rasch<br />
zu verbessern, wird in der Europäischen Union<br />
im Rahmen des Gesetzespakets „Fit for 55“ eine<br />
Beimischungsquote von bis zu fünf Prozent bis ins<br />
Jahr 2025 diskutiert, die bis 2050 schrittweise auf<br />
63 Prozent gesteigert werden soll“, sagt Dr. Carsten<br />
Gerhardt, Partner und Nachhaltigkeitsexperte<br />
bei Kearney.<br />
So plant zum Beispiel der Mutterkonzern der Austrian<br />
Airlines, die deutsche Lufthansa, ihre CO2-<br />
Bilanz bis zum Jahr 2030 zu halbieren und weist<br />
dabei explizit auf die Bedeutung von SAF für die<br />
Erreichung dieses selbstgesteckten Ziels hin. Und<br />
auch die gemeinsame IAG (Iberia und British Airways)<br />
peilt eine SAF-Quote von zehn Prozent bis<br />
2030 an.<br />
Aus Strom, CO2 und Wasser wird Kerosin<br />
Heute bereits verfügbare SAF-Mengen bestehen<br />
größtenteils aus sogenanntem „Bio-Kerosin“, das<br />
aus regenerativen, pflanzenbasierten Rohstoffen<br />
hergestellt wird. Bio-Kerosin der ersten Generation<br />
basiert auf Nutzpflanzen wie Raps, Zuckerrüben<br />
oder Sojabohnen und konkurriert dadurch<br />
mit der Nahrungs- und Futtermittelproduktion.<br />
Die zweite Generation dieser Treibstoffe löst das<br />
Problem weitestgehend und baut auf Reststoffe,<br />
wie etwa Hausmüll und Frittierfett, sowie auf<br />
Algen und andere Pflanzenabfälle. Doch auch<br />
diese Rohstoffe sind nur begrenzt verfügbar und<br />
können ebenfalls für andere Anwendungen, wie<br />
beispielsweise die Fernwärmeerzeugung, verwendet<br />
werden.<br />
Die meisten Experten sind sich daher einig, dass<br />
zur Erreichung der oben beschriebenen Ziele<br />
vor allem der großflächige Einsatz synthetischen<br />
Kerosins auf Basis des Power-to-Liquid-Verfahrens<br />
(PtL) notwendig ist. Diese SAF der 3. Generation<br />
werden mit bereits erprobten chemischen<br />
Prozesstechnologien aus den Grundstoffen<br />
CO2 und Wasser unter Einsatz von Elektrizität<br />
erzeugt. Dr. Sumit Mitra, Partner bei Kearney:<br />
„Der Preis für konventionelles (fossiles) Kerosin<br />
liegt aktuell bei ca. 0,50 Euro/Liter. Wir gehen<br />
davon aus, dass die Kosten der PtL-SAF-Produktion<br />
2030 bei etwa 1 Euro/ Liter liegen können,<br />
sofern entsprechend hohe Produktionsmengen
Foto © Kearney / shutterstock<br />
erreicht werden und die niedrigen Strompreise<br />
in sonnen- oder windreichen Regionen wie Australien,<br />
Chile oder Saudi-Arabien genutzt werden.<br />
Eine Produktion in Deutschland oder Österreich<br />
führt hingegen aufgrund der strom- und<br />
energieintensiven Prozesse zu deutlich höheren<br />
Kosten pro Liter SAF.“<br />
Durch die erwartete Erhöhung des CO2-Preises<br />
im Europäischen Emissionshandel (EU-ETS)<br />
von heute 60 Euro pro Tonne auf 130 Euro bis<br />
2030 wird die Kostenlücke zwischen SAF und<br />
konventionellem Kerosin zwar weiter verringert,<br />
aber nicht vollständig geschlossen. „Unter der<br />
Annahme, dass Fluggesellschaften und ihre Kunden<br />
bereit sind, für nachhaltige Kraftstoffe einen<br />
Kostenaufschlag von 10 bis 20 Prozent zu akzeptieren,<br />
können SAF schon in zehn Jahren eine<br />
wirtschaftlich sinnvolle Alternative sein“, so Dr.<br />
Philipp Bensel, Partner bei Kearney.<br />
Erste Pilot-Projekte sind bereits in Entwicklung<br />
Die ersten Schritte in diese Richtung werden bereits<br />
gesetzt, denn Anfang Oktober 2021 wurde<br />
im Emsland in Deutschland die weltweit erste<br />
Produktionsstätte für Power-to-Liquid-SAF in Betrieb<br />
genommen. Zu den Partnern der durch die<br />
von der Klimaschutzorganisation Atmosfair betriebenen<br />
Anlage gehören unter anderem die<br />
Unternehmen Lufthansa, Siemens und EWE.<br />
„Auch wenn die Produktionsmenge der Anlage<br />
mit einer Tonne pro Tag noch begrenzt ist (dies<br />
entspricht circa zwölf Flugminuten eines Airbus<br />
A350), so werden doch wichtige Erkenntnisse für<br />
die weitere Skalierung und Implementierung der<br />
Technologie erwartet“, so Bensel abschließend.<br />
Fazit: Nachhaltige Luftfahrt ist möglich. Es bedarf<br />
aber großer Antsrengungen der Fluggesellschafen<br />
und die nötigen Rahmenbedingungen.
<strong>UMWELT</strong>journal 1/<strong>2022</strong> | S40<br />
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Das Buch zur<br />
Ressourcenwende<br />
Hubert Rhomberg fungiert erneut als Herausgeber: Das neue<br />
Buch „Grüne Wahrheiten“ von Friedrich Schmidt-Bleek will einen<br />
Weg aus der Klimakrise weisen. Und er nimmt besonders<br />
die Baubranche in die Pflicht.<br />
Das neue Buch „Grüne Wahrheiten“<br />
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Schmidt-Bleek | Zimmer | Kühr | Rhomberg<br />
(Hrsg.)<br />
Grüne Wahrheiten<br />
Das Buch zur Ressourcenwende<br />
2021, 188 S., 14. Abb., davon 11 in Farbe<br />
Softcover € 24,99 (D) | € 25,69 (A) | sFr<br />
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„Ohne ihn würde es das Unternehmen<br />
Cree und auch Rhomberg Bau als nachhaltigen<br />
Vorreiter so heute nicht geben“,<br />
erinnert sich Bauunternehmer Hubert<br />
Rhomberg an Friedrich Schmidt-Bleek.<br />
Der renommierte deutsche Umweltforscher,<br />
Freund und langjährige Impulsgeber<br />
Rhombergs verstarb im Juni 2019 nach<br />
langer Krankheit. „Daher war es für mich<br />
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Schafft sie es, sich den globalen Herausforderungen<br />
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zu stellen? Folgt man den Visionen<br />
des Autors, hat die Menschheit noch eine<br />
Chance, die Erde zu retten.<br />
Einen Beitrag dazu liefert auch Rhomberg,<br />
der in einem eigenen Kapitel für „Grüne<br />
Wahrheiten“ einen Blick auf die Bauwirtschaft<br />
wirft und aufzeigt, mit welchen Lösungsansätzen<br />
die Branche hin zu einem<br />
ressourcenschonenden, in Kreisläufen<br />
denkenden und nachhaltigen Bauen kommen<br />
kann. „Die auslösenden und entscheidenden<br />
Fragen, die zu den Erkenntnissen<br />
in diesem Kapitel geführt haben, wurden<br />
mir allesamt von Friedrich ‚Bio‘ Schmidt-<br />
Bleek gestellt“, verneigt sich Rhomberg<br />
nochmals vor dem Vater der deutschen<br />
Umweltforschung.<br />
Insgesamt präsentiert das Buch Schmidt-<br />
Bleeks über Jahrzehnte verfeinertes und<br />
vorsorgendes Ökologiekonzept, in dem<br />
er eine gesamtgesellschaftliche Transformation<br />
und Ressourcenwende für möglich<br />
hält. Der weltweit als Pionier der Ressourcenwende<br />
anerkannte Experte betrachtet<br />
sämtliche Auslöser einer Klimakrise<br />
und ihre Umwelt zerstörenden Bereiche,<br />
schließlich zeigt er ineinandergreifende<br />
Wirkungszusammenhänge auf. Er ist davon<br />
überzeugt, dass eine verantwortungsbewusste<br />
Politik mit klaren Zielen und mit<br />
richtungssicheren sozialen, ökologischen<br />
und wirtschaftlichen Indikatoren eine Ressourcenwende<br />
einläuten kann.<br />
Der Autor und Gründer des ‚Faktor 10 Instituts‘<br />
sieht in der Reduzierung des Ressourcenverbrauchs<br />
um den Faktor zehn<br />
einen zentralen Hebel: die Bewältigung<br />
der Klimakrise und Beendigung der Umweltzerstörung<br />
in der qualitativen Veränderung<br />
der Ressourcenabhängigkeit von<br />
Produkten und Dienstleistungen werden<br />
so möglich. Ein entsprechend entwickeltes<br />
Konzept, MIPS (Material-Input pro Serviceeinheit),<br />
ermöglicht es, den Ressourcenverbrauch<br />
im Lebenszyklus von Produkten<br />
und Dienstleistungen berechenbar<br />
und damit veränderbar zu machen. Nur so<br />
werde, seiner Ansicht nach, der Weg zu<br />
zukunftsfähigen und zugleich auch nachhaltigen<br />
Produkten gangbar.
Die Welt der<br />
nachhaltigen<br />
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