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So wie nie

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Das Projekt Art up – Erfolg im Team wird gefördert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und der Senatsverwaltung für

Integration, Arbeit und Soziales im Rahmen der Bezirklichen Bündnisse für Wirtschaft und Arbeit.

EUROPÄISCHE UNION

Europäischer Sozialfonds


ULRIKE ALTEKRUSE • SARAH INHOFFEN

ANDREA KLUMPP-BEHLING • BRITTA LEHMANN

INA STRECKENBACH • CLAUDIA VIEHL

Art up Ausstellung, K-Salon, 19. – 27. August 2021

Leitung Ausstellungsprojekt: Lena Braun


SO WIE NIE ist jeder Augenblick in unserem

Leben, einzigartig und kostbar. In dieser

Ausstellung geben sechs Künstlerinnen einen

Einblick in ihr aktuelles Schaffen. Spuren

von gestern, zusammen im Heute, gespannt

auf morgen – so wie nie ...


ULRIKE ALTEKRUSE 6

SARAH INHOFFEN 8

ANDREA KLUMPP-BEHLING 10

BRITTA LEHMANN 12

INA STRECKENBACH 14

CLAUDIA VIEHL 16


ULRIKE ALTEKRUSE

Früher waren Pinsel und Stift, heute ist die Kamera das Medium

von Ulrike Altekruse. Im Alltäglichen findet sie das Schöne, Besondere

oder Absurde. Ihre Themen spielen mit der Sehnsucht nach

Vollkommenheit, Ganzheit und Liebe. Sie evozieren einen Kontext,

ohne ihn zu zeigen. Dabei spielen Strukturen, Farbkombinationen,

Lichtstimmungen und Vanitas eine wichtige Rolle. Altekruses Arbeiten

gehen ins Abstrakte und sind oft flächig angelegt, mit einer Horizontlinie

oder Zweiteilung im Bild. Einige wirken beinahe wie Vexierbilder.

Sie bearbeitet die Fotos wenig. Die teils dokumentarischen,

teils künstlerischen Fotografien sind kaum inszeniert: Die Bilder

finden sie. Ihre wichtigste Methode, ganz gleich, ob mit dem

iPhone oder der Profi Hightech Kamera fotografiert, ist die Wahl

eines Ausschnitts, der unbeachtete Zusammenhänge und überraschende

Erkenntnisse zu Tage treten lässt. Dieses unsichtbare

grafische Gerüst verbindet ihre Sujets.

Ulrike Altekruse, Rollenspiele aus der Serie „Aus der Zeit Gefallenes“

Digitalfotografie auf Aludibond, 30 x 30 cm, 2020

6



SARAH INHOFFEN

Kunst zu leben ist für Sarah Inhoffen essenzielle Kommunikation − eine Wirklichkeit,

die einen magischen Sog entfaltet und sichtbar macht, was sonst verborgen

bliebe. Ihr Medium ist die gegenstandslose Malerei. In ihrem künstlerischen

Arbeitsprozess verdichten sich Intuition, Emotion und Zufall im Moment der

ästhetischen Entscheidung. Ihre Motive findet sie vorwiegend im urbanen Raum:

auf der Straße, auf übermalten Graffitis, auf bröckelnden Fassaden. Ideen für

ihre eigenen Werke schöpft sie außerdem aus Kinderzeichnungen und aus der

marokkanischen Handwerkskunst. So finden sich auf ihren Bildern oft Motive,

wie man sie auf Beni-Ourain-Wollteppichen mit ihren ausdrucksstarken Mustern

bewundern kann. Inhoffen benutzt sowohl Acryl-, Öl- und Aquarellfarbe, Farbspray,

Kreide, Sprayfarben als auch Graphit, Tusche und Wachs. Ihr Farbauftrag

ist imposant. Bevor Öl, Acryl oder Tinten getrocknet sind, nimmt die Künstlerin

mit einem harten Wasserstrahl eine Selektion vor. Der Zufall ist ein Katalysator

in der Arbeit der Künstlerin. Sie lässt ihn zu und setzt ihm Grenzen.

Sarah Inhoffen, Ace of wands,

Mischtechnik, 80 x 100 cm, 2021

8



ANDREA KLUMPP-BEHLING

Andrea Klumpp-Behling erforscht in ihrer Malerei Zusammenhänge des Seins,

die hinter der sinnlich erfahrbaren Welt liegen und Einfluss auf die menschliche

Seele nehmen. Gründe dafür, die sichtbare Wirklichkeit immer wieder

in Frage zu stellen, liegen in ihren frühen Kindheitserfahrungen. Geboren

1978 in der Nähe Ost-Berlins, verbrachte sie zur Zeit der Diktatur Nicolae

Ceausescus prägende Jahre in Rumänien. Durch das berufliche Umfeld ihrer

Familie kam Klumpp-Behling früh in den Ateliers und Werkstätten der rumänischen

Künstler*innen Cristian Bedivan, Anton und Almi Eberwein und Reinhardt

Schuster mit einer Welt in Berührung, die neben der Wirklichkeit der Diktatur

existierte. Klumpp-Behling lernte dort künstlerische Ausdrucksweisen kennen,

die von fantastischer Figuration mit parodistischen und tierischen Elementen bis

hin zur Abstraktion reichten. Sie eignete sich in diesem Kontext verschiedene

Maltechniken an und wurde stark von der Ausdrucksvielfalt ihrer Mentor*innen

geprägt. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland setzte Klumpp-Behling ihr

in Rumänien begonnenes Studium fort. Sie entwickelte eine spannungsvolle

Synthese aus barocken Techniken der figurativen Öl-Malerei und phantastischen,

surrealen Elementen. Ihre Malerei ist eine Einladung in Metaräume, in

denen das andernfalls Unbegreifliche Gestalt annimmt.

Andrea Klumpp-Behling, Der Blick der Medusa,

Öl auf Leinwand, 38 x 38 cm, 2020

10



BRITTA LEHMANN

Seit über 20 Jahren ist Britta Lehmann als Künstlerin tätig und nimmt europaweit

an Einzel- und Gruppenausstellungen teil. Sie befasst sich mit dem Wechselspiel

zwischen Vergänglichkeit und Beständigkeit, Stillstand und Bewegung, Heiterkeit

und Melancholie. Sie experimentiert mit Farben und Formen, mit Texturen und

Strukturen, um die Grenzen zwischen Figuration und Abstraktion auszuloten. Im

Mittelpunkt ihrer Arbeit steht oftmals der menschliche Körper, den sie provokant

und fragmentarisch darstellt. Ihre expressiven Naturbilder sind eine Bühne für

Emotionen, die die Künstlerin in ihrer Malerei sichtbar macht. Zu ihren Sujets

gehören auch Dinge des Alltags, ein Snack, eine etwas ramponierte Blume

oder eine PET-Flasche. Lehmann malt mit Acryl oder Mischtechniken auf Leinwand,

Papier und Pappe. Die gestische Malerei und die mit schnellen Strichen

ausgeführten Zeichnungen reflektieren den Schaffensprozess und verweisen auf

Flüchtigkeit, Zeitlichkeit und Unmittelbarkeit des Erlebten.

britta Lehmann, Kopflos ins Grau

Collage auf Leinwand, 40 x 40 cm, 2020

12



INA STRECKENBACH

Für Ina Streckenbachs Kunst ist die Natur die wichtigste Inspirationsquelle. Von

Kind an faszinierten sie Steine, Laub und Hölzer bei den Familienspaziergängen

im Wald. Diese ersten Eindrücke von Natur zeichnete die Künstlerin auf

Papierrollen, die ihre Großmutter aus der Kreuzberger Papierfabrik mitbrachte.

Inspiriert von den schwarz-weiß Fotografien ihres Vaters, fing Streckenbach an,

selbst zu fotografieren und in der eigens eingerichteten Dunkelkammer zu experimentieren.

Heute ist sie in Berlin und Umgebung mit ihrer Kamera unterwegs,

um Naturphänomene festzuhalten. Streckenbach zoomt die Motive heran und

exportiert im nächsten Schritt Ausschnitte von Bereichen, die sie kompositorisch

reizen. Dabei rückt die Kamera immer näher an das Naturobjekt heran, als

würde der Blick der Künstlerin magisch angezogen, geschärft. Es entsteht ein

sinnlicher Moment, der einen Mikrokosmos von einzigartigen Mustern, Ornamenten

und Zeichen offenbart, die, Chiffren gleich, eine mystische Geschichte

zu erzählen scheinen. Diesen Geschichten spürt die Künstlerin nach und nutzt

sie als Grundlage für ihre abstrakten Bilder, die sie als Mischtechniken (Acryl,

Pigment, Graphit, Fineliner) auf Leinwand oder Papier malt. Sie sind das Ergebnis

einer doppelten, fotografischen und bildnerischen Abstraktion.

Ina Streckenbach, o.T. aus der Serie Kleine Verwitterungen,

Acryl auf Leinwand, 20 x 20 cm, 2020

14



CLAUDIA VIEHL

Claudia Viehls bevorzugtes Sujet sind Landschaften als Sehnsuchtsorte

jenseits aller Begrenzungen. Mitten in Köln aufgewachsen,

kreierte sie schon früh weite, offene Räume auf Papier und

Leinwand. Viehls Landschaften wirken wie Modulationen des Unendlichen.

Die Zeichnerin und Malerin interessieren mögliche Dialoge

zwischen Zeichen- und Maltechniken, in denen sich spannungsvolle

Bezüge und Brüche offenbaren. Häufig entstehen dabei, auch

unterstützt vom Gegensatz zwischen zarten Farben und Schwarz-

Weiß, Landschaftskompositionen mit unvollendeten Arealen als

bewussten Frei-Räumen. Sie laden die Betrachtenden ein, Räume

weitab vom Hier und Jetzt zu erkunden.

Claudia Viehl, So wie nie

Öl auf Leinwand, 50 x 50 cm, 2021

16



INA STRECKENBACH

CLAUDIA VIEHL

BRITTA LEHMANN

ANDREA KLUMP-BEHLING

ULRIKE ALTEKRUSE

SARAH INHOFFEN

www.ina-streckenbach.de

www.ganzviehl.de

www.beelle.weebly.com

drawfine

klangschnee

sarahinhoffen

18


Bildnachweise

Titelgestaltung ©Claudia Viehl/Titelfoto © Ulrike Altekruse, 2021; S. 7 Rollenspiele ©Ulrike

Altekruse 2020; S.9 Ace of wands © Sarah Inhoffen, 2021; S.11 Der Blick der Medusa

© Andrea Klumpp˗Behling, 2020; S. 13 Kopflos ins Grau © Britta Lehmann, 2020; S.15 o.T.

©Ina Streckenbach, 2020; S.17 So wie nie ©C laudia Viehl, 2021

Text

S. 6 Ulrike Altekruse, S. 8 Sarah Inhoffen, S.10 Andrea Klumpp˗Behling, S.12 Urszula Usakowska-

Wolff/Britta Lehmann, S.14 Ina Streckenbach, S.16 Claudia Viehl

Layout

Carola Großmann

Herausgeber

LOK.a.Motion Gesellschaft zur Förderung lokaler Entwicklungspotentiale mbH,

Marchlewskistr. 101, 10234 Berlin

www.lok-berlin.de, info@lok-berlin.de

Druckerei

Pinguin Druck GmbH,

Marienburger Straße 16, 10405 Berlin

Der Herausgeber übernimmt keine Haftung für inhaltliche Angaben. Nachdruck oder sonstige Vervielfältigung

sind nur mit Genehmigung des Herausgebers gestattet.


www.art-up-berlin.de

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