28.02.2022 Aufrufe

Stadtstreicher 03.2022-05.2022

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

NACH-<br />

GEFRAGT BEI<br />

BRANCHENVER-<br />

TRETERN:<br />

Zwischen Bespaßung und<br />

essentieller Notwendigkeit<br />

75 4<br />

Kai Winkler<br />

vom Kulturbündnis<br />

„Hand in Hand“<br />

Kai Winkler war einer der Initiatoren,<br />

die 2018 das Kulturbündnis „Hand in<br />

Hand“ ins Leben gerufen haben. Dem<br />

Verein gehören derzeit 31 Institutionen an, sowohl<br />

kommerzielle als auch staatlich geförderte<br />

sowie ehrenamtliche – die Liste reicht von A wie<br />

Aaltra, AJZ und Atomino bis Z wie Zukunft. Aber<br />

auch Festivals wie das Fuego a la Isla oder der<br />

Radiosender T sind Mitglied im Kulturbündnis.<br />

„Hand in Hand“ will die Bedürfnisse der vertretenen<br />

Clubs und Kulturveranstalter bündeln<br />

und sie an die entsprechenden lokalen und überregionalen<br />

Interessenvertretungen herantragen.<br />

Kai Winkler, der unter anderem Vorstand des<br />

AJZ ist und im Kulturbeirat der Stadt Chem-<br />

nitz sitzt, hat an der Kultur-Studie der TU von<br />

Beginn an mitgewirkt. Die Auswirkungen der<br />

Pandemie für die Institutionen, die er im Kulturbündnis<br />

„Hand in Hand“ vertritt, bezeichnet<br />

er sowohl mental als auch wirtschaftlich als eine<br />

Katastrophe. Er kritisiert vor allem, dass es sowohl<br />

in der Landes- als auch in der Bundespolitik<br />

kein Bewusstsein für die Kultur gibt. „Kultur<br />

ist nicht nur für Spaß und Bespaßung da, sie ist<br />

essenziell“, so Winkler. Wenn sich die Pandemie<br />

ein weiteres Jahr hinziehen sollte, wäre das das<br />

Aus. Grundsätzlich sei Winkler aber ein positiv<br />

denkender Typ, wie er sagt. „Wir bleiben optimistisch<br />

und wollen die Politik weiter antreiben“,<br />

so der 42-Jährige. Wenn alles wieder los-<br />

geht, werde es ein großes Nachholebedürfnis im<br />

Bereich der Kultur geben.<br />

Doch mit diesem Bedürfnis, das einerseits erfüllt<br />

werden will, gibt es andererseits neue Probleme.<br />

„Ein Weggang von Kapazitäten trifft dann<br />

auf fehlenden Nachwuchs“, fasst es Kai Winkler<br />

zusammen. Durch die monatelange Dürre im<br />

Kulturbereich hätten sich viele Arbeitskräfte<br />

aus den Bereichen Veranstaltungsmanagement,<br />

Technik oder Security neue, krisensichere Jobs<br />

gesucht. Hinzu komme, dass der Nachwuchs<br />

wegbricht. „Die jungen Leute wissen ja teilweise<br />

gar nicht mehr, wie ein Club von innen aussieht.<br />

Uns fehlt da eine ganze Generation“, erzählt Kai<br />

Winkler.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!