flip-Joker_2022-03
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März 2022
33. Jahrgang
INHALT
THEATER_____________________ 4
Compagnie La petite x in der Art‘Rhena
KUNST _____________________ 11
Gabriele Münter: Große Ausstellung in Bern
KULTOUR___________________ 18
Berlinale 2022: Echokammer der Geschichte
MIXTAPE____________________ 21
Leerstand mit kulturellem Leben füllen
VISION_____________________ 22
Brückenbau und Vernetzung / Kulturliste Freiburg
NACHHALTIG________________ 25
Atomkraft kann ein Land zerstören
GESUNDHEIT________________ 28
Zukunft der Gesundheitsstädte
MUSIK______________________ 31
Camerata Vocale Freiburg
VERANSTALTUNGEN_________ 37
Mundologia Reihe im März
Aufklärung und Moderne im Fadenkreuz rechter
Gedankenmodelle
Im Gespräch: Karl-Heinz Ott, Schriftsteller
Im Großen und Ganzen galt
bisher als weitgehendunstrittig:
Die Aufklärung hat geistesgeschichtlich
das finstere Mittelalter
abgelöst und zumindest für
die Menschen der westlichen
Hemisphäre einen Weg in die
Moderne als einem Reich der
geistigen Freiheit, der Menschenrechte
und der allseitigen
Entwicklung von Wissenschaft,
Technik, wirtschaftlichem
Wohlstand und demokratischer
Willensbildung gebahnt. Karl-
Heinz Ott zeigt im Kultur Joker-Gespräch
mit Erich Krieger,
dass die reaktionäre Anti-
Moderne und die ihr zugrunde
liegenden Gedankenmodelle
als erbitterte ideologische Gegenpole
so alt sind wie die Moderne
selbst und bis heute einen
fruchtbaren Nährboden für ein
aktuelles Roll-back autoritärer
Staatsmodelle bilden.
tischen Fundamente einiger so
unterschiedlicher Philosophen
und Autoren wie Leo Strauss,
Carl Schmitt, Martin Heidegger,
aber auch Michel Foucault oder
Walter Benjamin. Was eint diese
und noch weitere ungleichen Brüder
in ihrer erbitterten Ablehnung
der Moderne?
Karl-Heinz Ott: Es ist bei allen
der Genannten übereinstimmend
eine Radikalkritik an der gesamten
Neuzeit. Sie halten das Projekt
der Neuzeit für verloren und für
verrottet, weil sie eine Gesellschaft
von lauter Vereinzelten
produziert, die keinen anderen
Geist und keinen anderen Sinn
mehr kennt, als produzieren, arbeiten
und konsumieren. Da ist
ja durchaus etwas dran, das ist
ja auch unsere heutige Kritik an
Kultur Joker: Herr Ott, sind die
Errungenschaften der Aufklärung
in Gefahr?
Karl-Heinz Ott: Ich möchte
vorausschicken: Wenn wir von
Aufklärung sprechen, meinen
wir im Allgemeinen das 18.
Jahrhundert:Voltaire als berühmtesten
Namen, die Enzyklopädie,
die Französische Revolution mit
Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit.
Alle Menschen sind gleich,
Universalismus soll weltweit gelten.
Wir wissen, dass es an diesen
Errungenschaften schon immer
Kritik gegeben hat. Mir kommt
es mit meinem Buch aber darauf
an zu zeigen, dass es auch schon
viel früher eine Kritik an der gesamten
Neuzeit seit deren Anfängen
gab und die Aufklärung nur
eine Folge dessen ist, was schon
zwei bis drei Jahrhunderte vorher
im Schwange war. Da war
Martin Luther. Er hat den großen
Einheitsapparat der katholischen
Kirche zerschlagen und damit
war eigentlich in gewisser Weise
das Mittelalter schon zu Ende.
Auf ihn folgte Descartes mit
seinem alles in Frage stellenden
systematischen Zweifel. Er fragte
sich, wie man denn wissen könne,
ob die mit großer Autorität durchgesetzten
Begriffskathedralen
von Gott, dem Staat und der Welt
überhaupt in sich stimmig sind
oder ob da nur berühmte Namen
wie Platon, Aristoteles oder Thomas
von Aquin dranhängen. Er
sieht als einzig in Frage kommendes
Mittel der Entscheidung die
Vernunft eines jeden Menschen.
Dies korrespondiert mit Luther,
der den christlichen Glauben vorher
zur individuellen Gewissenssache
deklariert hatte und nicht
als Gehorsamsdienst gegenüber
der kirchlichen Macht. Ein Übriges
leistete die Staatstheorie
von Thomas Hobbes nicht zuletzt
unter dem Eindruck des Dreißigjährigen
Kriegs.Der Staat müsse
zwar stark sein, aber er darf nicht
mehr im Namen Gottes geführt
werden, denn er muss verhindern,
dass weiterhin Religionskriege
große Teile Europas verwüsten.
Folglich muss innerhalb des
Staates Glaubensfreiheit herrschen
und Hobbes ist somit der
erste, der Religion zur Privatsache
erklärt. All diese Dinge führen
zwar hin zur Aufklärung, sind
aber noch viel grundsätzlicher.
Deshalb auch der Buchtitel „Verfluchte
Neuzeit“, denn die rechten
Theorien richten sich nicht nur
gegen die „Voltaires“, sondern
gegen die gesamte Neuzeit.
Kultur Joker: Sie untersuchen in
ihrem Buch akribisch die theore-
einem entfesselten Kapitalismus,
der natürlich keine soliden Bindungen
zwischen den Menschen
schafft. Aber die kommunistische
und erst recht die nationalsozialistische
Variante hat versucht
den Gemeinsinn sozu oktroyieren,
dass die Freiheit auf der
Strecke blieb. Es geht den Anti-
Modernen immer um die gleiche
Figur der Fundamentalkritik:
Fortsetzung des
Interviews auf
Seite 20
Kultur Joker
Tel.: 0761 / 72 0 72
www.kulturjoker.de
kulturjoker
Liebe Leser*innen,
zugegebenermaßen: es fehlen uns die Worte. Die
fehlten uns in den vergangenen Monaten immer
häufiger. Rechtsradikalismus, plötzlich grüne Atomkraft,
explodierende Strom- und Lebensmittelpreise,
Mieten und Inzidenzen, ein Krieg in Europa. Unsere
moderne Gesellschaft befindet sich im Wandel, bewegt
sich in beängstigende Richtungen. Aktueller
denn je erscheint hier das Gespräch, das Erich Krieger
für uns im Februar mit dem Autor Karl-Heinz Ott
zum Anlass seines Buches „Verfluchte Neuzeit. Eine
Geschichte des reaktionären Denkens“ (Erscheinungsdatum:
14.03.2022) führte. Im Gespräch wird
deutlich: die reaktionäre Anti-Moderne und die damit
verbundenen Gedankenmodelle als erbitterte ideologische
Gegenpole sind so alt wie die Moderne selbst
und bieten bis heute einen fruchtbaren Nährboden
für das aktuell zu beobachtende Roll-back autoritärer
Staatsmodelle.
Grund zur Freude gibt es aber dennoch, immerhin
dürfen kulturelle Institutionen und Begegnungsstätten
in diesem Monat endlich wieder für ein großes
Publikum öffnen. Und eins sei hier gesagt: Der Tanz
lebt! Junge Ensembles mit neuen Ideen und Denkanstößen
laden zu zahlreichen Premieren ein – einige
haben wir für Sie besucht und in diesem Heft
besprochen.
Kommen wir nochmal zurück zur neuerdings nachhaltigen
Atomkraft. Kurze Frage: verblasst unser kollektives Gedächtnis
so schnell, dass wir Fukushima und seine Folgen
bereits vergessen haben? Und wie viel Lobbyismus steckt
dahinter? Diesen Fragen geht Eva Stegen in ihrem Beitrag
„‘Atomkraft kann ein Land zerstören‘ – aber nachhaltig und
klimafreundlich“ auf den Grund.
Der Klimawandel stoppt nicht einfach, das Patriarchat übrigens
auch nicht. In einem Gastbeitrag erzählt uns Em über
ihren Alltag als trans* Frau in Freiburg, welcher Gewalt sie
ausgesetzt ist und welche Folgen das für die Psyche der
Betroffenen hat. Und nicht vergessen: am 8. März ist der
internationale feministische Kampftag – das Patriarchat
betrifft uns alle. :-)
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THEATER KULTUR JOKER 3
Brandon Cedel
(Hercules)
Foto: Falk von Traubenberg
Am Ende findet die große
Party statt, alle freuen sich
und singen. Selbst die strenge
Hausdame wirft ihr graues Kostüm
ab und legt im knallroten
Dress einen flotten Steptanz
hin. So stellt sich Dejanira das
Happy End vor, die glückliche
wundersame Fügung, die ihren
Göttergatten Hercules als
Sternbild in die Ewigkeit befördert.
Tatsächlich aber ist
und bleibt Hercules tot, gestorben
an dem giftgetränkten
Mantel, den sie ihm geschickt
hat. „Hercules“, von Georg
Friedrich Händel 1744 als musikalisches
Drama komponiert,
sieht getreu der antiken griechischen
Vorlage das entrückte
Happy End vor. Aber Floris
Visser, der das Stück für die
Internationalen Händel-Festspiele
in Karlsruhe in Szene
setzte, sieht es mit den Augen
von heute als Familiendrama,
Es gibt kein Entrinnen
„Hercules“ von Georg Friedrich Händel bei den Händelfestspielen in Karlsruhe
aus dem es kein Entkommen
gibt. Ausstatter Gideon Davey
schuf dafür eine klinisch
weiße Villa, halb Wohn- und
halb Regierungssitz. An den
antiken Mythos von Hercules,
einem Nachkommen aus einer
der zahlreichen Affären von
Göttervater Zeus, erinnert nur
das Vries im antiken Stil am
umlaufenden Balkon. Visser
siedelt die Heimkehr des siegreichen
Helden Hercules von
jahrelangen Feldzügen da an,
wo unsere kollektive Erinnerung
am ehesten einsetzt,
nämlich am Ende des Zweiten
Weltkriegs. Und während die
Deutschen Händel-Solisten
im Orchestergraben mit den
sprichwörtlichen Pauken und
Trompeten musikalisch den
Sieg feiern, sieht man auf der
Bühne die Brutalität der Sieger
gegenüber den Besiegten. Hercules
bringt Kriegsgefangene
mit, alles junge Frauen, die der
Willkür seiner Truppen ausgeliefert
sind.
Auch die Zivilbevölkerung,
angeführt von Hercules‘ Frau
Dejanira, kennt kein Mitleid.
Nur Hyllus, der Sohn von
Hercules und Dejanira, wagt
sich vor, um die Tochter des
getöteten gegnerischen Königs
zu schützen. Doch die
schöne Iole will seine Liebe
nicht. Und auch von Hercules‘
Großmut, sie in seinem Palast
aufzunehmen, würde sie lieber
nichts wissen. Diese Großmut
erweist sich als fatal, denn Dejanira
sieht genau, dass Hercules
von Ioles Schönheit und
Tapferkeit bezaubert ist. Es folgen
Streitereien, zuschlagende
Türen, sie provoziert, er greift
zu Alkohol und Ohrfeigen, der
Sohn leidet. Eine Scheidung
des Herrscherpaars kommt
leider nicht in Frage, obwohl
Dejanira zwischendrin schon
ihre Koffer packt.
Das ist packend inszeniert
und wird glänzend gesungen
und gespielt. Ann Hallenberg
steht als Dejanira im Mittelpunkt.
Mit ihrer herrlich runden,
geschmeidigen Stimme
meistert die Mezzosopranistin
mühelos die virtuosesten Koloraturen.
Sie vermittelt Dejaniras
allzu große Liebe, die
angesichts der Enttäuschung
umschlägt in Eifersucht, Hass
und schließlich Wahnsinn. Es
ist schon irrsinnig zu glauben,
man könne mithilfe eines speziellen
Puders auf der Kleidung
die verlorene Liebe des
Ehemanns zurückgewinnen.
Stattdessen stirbt Hercules
qualvoll an dem Gift, das durch
Mantel und Uniform hindurch
seine Haut auflöst. Und Dejanira
endet in der Zwangsjacke.
Visser gelingt es, Stilmittel
des Films wie Zeitlupe und
Rückblende in seine Inszenierung
zu integrieren. Wenn Lauren
Lodge-Campbell als Iole
klangschön und ausdrucksvoll
den Tod ihres Vaters beklagt,
sieht man von der Statisterie
in Zeitlupe dargestellt, wie er
mit Bajonetten erstochen wird.
Auch das Sterben des Hercules
wird auf diese Weise drastisch
vermittelt. Im laufenden Prozess
gegen die angeklagte Dejanira
wird durch Rückblenden
erhellt, wie es soweit kommen
konnte. Und das alles passt zu
Händels barocker Musik.
Brandon Cedel gibt, kraftvoll
in Stimme und Darstellung,
den erfolgreichen jovialen
Feldherrn, der sich auf die Loyalität
seiner Männer verlassen
kann. Er ist das Alpha-Tier,
das im Kreis seiner Generäle
die Landkarte neu verteilt.
Die weibliche Bevölkerung
schwärmt für ihn. Für den
Sohn ist in dieser Familie kein
Platz, an dem er sich entfalten
könnte, was Moritz Kallenberg
schön zum Ausdruck bringt.
Der Vater ist überlebensgroß,
die Mutter rasend vor Eifersucht,
und Iole macht sich
unerreichbar. Zwar versucht
Adjutant Lichas alles, um diese
Familie irgendwie zu retten,
aber es ist schlicht unmöglich.
James Hall spielt das großartig
und glänzt noch dazu durch
eine makellos geführte Countertenorstimme.
Der ausgesprochen spielfreudige,
prachtvoll singende
Händel-Festspielchor gibt die
Nachkriegsbevölkerung, mal
mitleidlos, mal anteilnehmend,
aber immer mitten im Geschehen.
Nach Hercules‘ Tod probt
das Volk den Aufstand. Nur in
Dejaniras Fantasie gibt es ein
Happy End, nur sie kann den
geflügelten Geist von Hercules
sehen. In der Realität ist das
eben noch siegreiche Königshaus
am Ende, Hyllus bleibt
in seiner Trauer allein. Musikalisch
wird das alles eindrücklich
illustriert von den
Deutschen Händel-Solisten,
alles versierte Spezialisten im
Bereich der historisch informierten
Aufführungspraxis.
Unter der engagierten Leitung
von Lars Ulrik Mortensen erklingt
der Siegesjubel ebenso
anschaulich wie das Seelenleid
der Herrscherfamilie.
„Hercules“ ist nicht nur für
Barockfans spannend und wird
bei den kommenden Händel-
Festspielen vom 17.2. bis zum
2.3.2023 noch einige Male am
Staatstheater Karlsruhe zu erleben
sein.
Nike Luber
4 KULTUR JOKER THEATER Theater
Kai Brügge und Frédéric Werlé
Foto: Marc Doradzillo
Pas de trois
„Inventaire“ der Compagnie La petite x feierte in der Art’Rhena Derniere
Auf der Bühne des großen
Saals der Art’Rhena ist eine
Schale mit Mandarinen warm
ausgeleuchtet. Draußen ist es unwirtlich
und stürmisch an diesem
Dernierentag. Im großen Saal
geht es dafür recht häuslich zu.
Auf beiden Seiten stehen mehrere
Möbel, ein Tisch, Lehnstühle,
eine Stehlampe, ein Tischchen.
Sie wirken als sei die Zeit an
ihnen vorbeigegangen, als ob
es nie einen Anlass gab, sie zu
erneuern oder zu ersetzen, weil
sie eine derart verlässliche Gediegenheit
ausstrahlen. „Inventaire“
der Compagnie La petite x
ist eine Koproduktion zwischen
dem Freiburger E-Werk und der
französischen Art’Rhena, die auf
der Rheininsel bei Vogelgrun gelegen
ist. Und auch auf der Bühne
geht es konsequent binational
zu. Frédéric Werlé ist Franzose,
Kai Brügge Deutscher.
Was die beiden trennt, ist so
offensichtlich wie das, was sie
vereint. Eine gute Generation
liegt zwischen ihnen, Brügge ist
eindeutig der Beweglichere der
beiden, hingegen sind sie ähnlich
kahl. Und so wirken sie wie das
jüngere, beziehungsweise ältere
Alter Ego des Anderen. Eine
Ähnlichkeit, aus der die Choreografie
von Claire Pastier und
Daniel Rakovsky viel Komik
schlägt. Und es beginnt gleich
damit, dass, beide in schwarzer
Hose und bordeauxfarbenem
Pulli, nebeneinander stehen,
den Kopf langsam nach links
bewegen, dann nach rechts und
irgendwann landet der von Brügge
auf dem Brustkorb von Werlé
wie ein Pendel. Dieser wiederum
wird sich wenig später in großer
Pose verbeugen in der Manier
eines Staatsschauspielers. Pastier
und Rakovsky spielen mit
der unterschiedlichen Statur und
Beweglichkeit bei Boden- und
Hebefiguren.
Doch neben den beiden Männern
gibt es einen weiteren Mitspieler.
Es ist das Haus, in dem
Daniel Rakovsky als Kind viel
Zeit verbracht hat. Als die Großeltern
starben, gab die Familie
das Haus in der Normandie auf.
Doch in der verbliebenen Zeit
zogen noch einmal gute Geister
ein. „10 chambres“ heißt der
Film, den die Compagnie La
Petite x dort drehte, er ist eine
Hommage an das Leben, das dort
stattfand. Und da es nur noch
in Fragmenten vorhanden ist,
wirkt es ziemlich surreal. Filmausschnitte
mit Kai Brügge und
Frédéric Werlé haben die beiden
Choreografen in das Stück integriert.
Man sieht sie auf Möbel
klettern oder von hinten vor dem
Kamin auf dem Sofa sitzend, wo
sie die Köpfe wie Pendel ausschlagen.
Einmal zeichnet sich
Brügge auf der Bühne ein Raster
auf die Brust, es ähnelt dem der
Mondrian-Reproduktion an der
Wand, aber es könnte auch ein
Grundriss des Hauses sein, dessen
einzelne Zimmer der Tänzer
benennt.
Der melancholisch-heitere,
mitunter versponnene Grundton,
irgendwie zwischen Pathos und
Komik, prägt das gut 70-minütige
Tanzstück „Inventaire“.
Der Abschied vom Haus ist die
Grundstimmung dieses Abends;
nachdem die Möbel unzählige
Male hin und her geschoben
wurden, stehen sie für einen Moment
Platz sparend, ineinander
verkeilt zusammen. So wie sie
vielleicht wirklich in einem Kellerabteil
oder einem Container
auf ein neues Leben warten. Das
Haus, das sprachlich und räumlich
in „Inventaire“ vermessen
wird, ermöglicht all dies. Aber
es ist natürlich auch eine Metapher
für einen Raum an sich,
für die Bühne, auf der das alles
stattfinden kann. Der Compagnie
La petite x ist ein Abschied
gelungen, der auch einen Anfang
in sich trägt.
Annette Hoffmann
Die PuppenParade Ortenau
darf sich nach einer Coronapause
endlich wieder vom 19. März
bis 10. April in zwölf Städten
und Gemeinden in der Ortenau
präsentieren. Neu dabei sind
Neuried und Friesenheim, nach
wie vor finden Vorführrungen
in Achern, Ettenheim, Gengenbach,
Kehl, Lahr, Oberkirch, Offenburg,
Rust, Willstätt und Zell
am Harmersbach statt. An drei
Die große Kunst des Puppentheaters
Die PuppenParade Ortenau präsentiert ein vielseitiges Programm für Klein und Groß
Samstagen gibt es Open‐Air‐
Angebote in Achern (Eröffnung
9.30-12.30 Uhr), Lahr (2. April,
10-13.30 Uhr) und Gengenbach
(9. April, 10-13 Uhr). Dazu kommen
26 Stücke für Kinder – zum
Teil in Mehrfach‐Aufführungen
– und zwölf Stücke für Erwachsene.
Den Auftakt ab 9.30 Uhr macht
am 19. März ein Open‐Air‐Vormittag
und das Eröffnungsstück
„Armer Pettersson“ um 12.30
Uhr im Tivoli-Filmtheater in
Achern. Mit dem „Zirkus Marionetto“
(20.03., 15 Uhr, 21.03., 10
Uhr, Neuried-Altenheim) dürfen
sich die Kids auf ein besonderes
Zirkuserlebnis freuen Die Abenteuer
des liebenswerten Schweins
Peppa gibt’s am 22. März, 10 u.
15 Uhr in Offenburg zu sehen,
die unglaubliche Geschichte des
gestiefelten Katers präsentiert die
PuppenParade am 27. März, 15
Uhr in Lahr und „Wie Findus zu
Pettersson kam“ erfahren wir am
24. März, 10 u. 15 Uhr in Lahr.
Mit fantatsischen Abenteuern
verzaubern der freche Michel
aus Lönneberga (10. April, 15
Uhr, Gengenbach), Ronja Räubertochter
(1. April, 15 Uhr,
Rust) und die mutige Lotta (7.
April, 10 u. 15 Uhr, Willstätt)
die kleinen Besucher*innen der
PuppenParade Ortenau. Wer
hat gesagt, dass Puppentheater
nur etwas für Kinder ist? Das
Programm für Erwachsene verspricht
Politisches, Literarisches,
Humoristisches, Alemannisches,
Klassisches. Freuen dürfen wir
uns unter anderem auf „Der Hundertjährige,
der aus dem Fenster
stieg und verschwand“ (20. März,
„Hilfe, die Olchis kommen“ am
25. März in Offenburg
Foto: Andreas Blaschke
20 Uhr, Lahr), „Der Besuch der
alten Dame“ (24. März, 20 Uhr,
Achern) oder auf das „Varieté
Réunion franco-allemande“ am
09. April, 20 Uhr im Klosterkeller
Gengenbach.
Die Open Air Veranstaltungen
bei der PuppenParade sind
kostenfrei. Eine Programmbroschüre
kann unter Tel.
07821/3806972 oder kontakt@
puppenparade.de angefordert
werden. Weitere Infos und alle
Termine: www.puppenparade.de
„Peppa Pig Live“ am 22. März
in Offenburg Foto: Wim Lanser
THEATER KULTUR JOKER 5
Arias Fernández und Nadine
Gerspacher in der Choreographie
„Re.“
© Nicolas Clausen
Floß der Medusa
Die Compagnie Nadine Gerspacher zeigte im E-Werk die neue Choreographie „Re.“
Was ist das? Eine Insel, über
die ein Sturm hinwegfegte ein
Floß, das Stürmen trotzte bevor
es an irgendeinem Strand
angespült wurde? Nadine Gerspacher,
in hellen Hosen und
braunem Shirt, liegt abwesend
in einem Sessel. Um sie herum
eine umgefallene Topfpflanze,
eine Lampe, ein Hocker. Es sind
Objekte, auf die sich ein Heim
reduzieren lässt. Im großen Saal
des E-Werks ist dieser Zellkern
an den Rändern ausgefranst,
später gibt die Lichtregie diesem
Arrangement eine Grenze. Während
Nadine Gerspacher auf dem
Pappsessel, der sich ziehharmonikaartig
ausziehen lässt, vor sich
hin zu dämmern scheint, bewegt
sich Arias Fernández auf sie zu.
Der Tänzer wirkt wie eingesunken,
seine Hände umfassen eine
Leere als hielte er einen Gegenstand.
Dann regt auch sie sich, sie
dreht sich auf der Sitzfläche, sie
begegnen sich. Er steht hinter ihr,
berührt sie leicht an Schulter und
Gesicht. Kurz darauf gibt er dem
Chaos Ordnung und Struktur.
Die Pflanze wird aufgestellt, eine
wohnliche Ecke mit dem Hocker
als Tischchen und Lampe geschaffen.
Er setzt sich neben sie.
„Re.“ heißt die neue Produktion
der Compagnie Nadine Gerspacher,
die sie zusammen mit Arias
Fernández entwickelt hat. Dass
es um die aktuelle Situation, Corona,
Isolation und die Spaltung
der Gesellschaft geht, kann man
dem Ankündigungstext entnehmen.
Corona jedenfalls hat die
Compagnie Nadine Gerspacher
nicht gelähmt, eine kleine Produktion
im Sommer, ein Ensemblestück
im Herbst und nun ein
Duo. Und als Duo wird man die
folgende Stunde auch rezipieren,
die gesellschaftliche Deutung
dieses Versuchs zwischen Nähe
und Distanz ein für beide erträgliches
Gleichgewicht herzustellen,
wirkt etwas aufgesetzt.
Nadine Gerspacher und Arias
Fernández legen die Beine übereinander,
einen Moment ist sie
wie eine Puppe ohne Körperspannung,
dann hockt sie auf
dem Tischchen. Die beiden testen
aus, welche Positionen und
Kombinationen mit zwei Körpern
möglich sind. Das hat etwas
vom Slapstick, der für die ästhetische
Sprache von Gerspachers
Choreografien grundsätzlich eine
große Rolle spielt. Und plötzlich
wirken diese Handvoll Möbel
wie eine Arche inmitten einer
Katastrophe, vor der man nur
fliehen kann. Die Tänzerin und
der Tänzer lassen ihre Gesichter
zu einem stillen Schrei erstarren.
Im Laufe des Stückes machen
die beiden alle denkbaren Entwicklungen
mit. Sie flüchtet sich
in seine Umarmung, es gibt Drehungen
und Sprünge zu sehen,
die der Dramaturgie eines Paarkampfes
zu folgen scheinen. Das
liegt geradezu in der DNA eines
Duos, ist aber – selbst wenn man
die gesellschaftspolitische Perspektive
mitdenkt – nicht eben
neu. Und dennoch gibt es Bilder,
die herausragen. Etwa wie die
beiden ihre Kleidung einsetzen,
denn unter der äußeren Schicht
tragen beide Shirts aus dehnbarem
Jerseystoff. Und so verschwinden
einmal beide Köpfe
in einem Shirt, dann zieht Nadine
Gerspacher ihres aus, das Arias
Fernández zusammenknüllt und
unter sein eigenes stopft. Wenig
später wird sie seine Jacke anziehen.
Es sind Bilder, die für Nähe
stehen. Erst recht, wenn sie am
Ende sich auf seinem Brustkorb
kauert und sich dann auf seine
Beine legt: zwei Körper, die sich
belagern. Es ist noch nicht vorbei.
Annette Hoffmann
6 KULTUR JOKER Theater
Vom Luxus-Zirkus der Befindlichkeiten zum „Wir“
Das Theaterkollektiv ANN SAM BELL zeigt sein Debüt „Eine Frage des Anfangs“ im Südufer
Wie so viele Premieren fiel
im vorletzten Jahr auch das
Debüt des 2019 gegründeten
Theaterkollektivs ANN SAM
BELL („Ensemble“) der Pandemie
zum Opfer. Jetzt endlich
kam das vielfach geförderte
Stück „Eine Frage des
Anfangs“ der in Löffingen geborenen
und in Oslo lebenden
Dramatikerin und Regisseurin
Nelly Winterhalder im Freiburger
Südufer zur Aufführung
(Kooperation E-Werk,
Scharaun Theater Wolfsburg,
Kulturforum Freiburg e.V.).
Es ist eine dynamische Szenen-Collage,
die Welten und
Perspektiven zum stimmungsvollen
Geschichten-Teppich
verwebt.
„So, jetzt sind wir also hier!“
begrüßen Sabine Flack und
Philipp Nägele gutgelaunt ihr
Publikum und stellen sich als
ganz normales Paar vor: Fanny
und Holger, jung, attraktiv, erfolgreich
und beliebt, ein Kind
ist schon in Planung, der Kauf
einer Villa im Grünen steht
kurz bevor. So jedenfalls sieht
das Holger… Die allzu glatte
Oberfläche hat von Anfang
an Risse: Irritierend baumeln
sechs graue Schaufensterpuppen-Beine
im Hintergrund
von der Decke. Entlang der
Frage „Wie hat das alles angefangen?“
gibt es erste Disso-
Eine Dresden-Freiburg-Kooperation
mit drei Projekten,
vielfach gefördert und interdisziplinär
an der Schnittstelle
StaatsweinguT
freiburg
Weine der
Spitzenklasse
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Austausch zwischen Mensch und Umwelt
„Tiarella Hybrid - Eine botanische Persönlichkeitsstudie“ von KOMA&KO im E-Werk
von Tanz, Gesang und Installation
verortet, entstanden im
Rahmen einer „Artist in Garden
Residency“ im Dresdner
Vorort Hellerau, der ersten
deutschen Gartenstadt – spannend!
Leider enttäuscht die
Soloperformance „Tiarella Hybrid
- Eine botanische Persönlichkeitsstudie“
von KOMA &
Ko (Magdalena Weniger und
Linda Brodhag) dann aber im
E-Werk-Saal als langweiliges,
nabelschauiges und ziemlich
belangloses Nummern- und
Ideen-Wirrwarr (künstlerische
Leitung, Komposition, Choreografie
und Performance: Magdalena
Weniger).
Dabei macht das Bühnenbild
(Kostüm, Ausstattung: Bettina
Kletzsch) auf dem weißen
Tanzboden erst mal gute Laune:
Sonnenschirm, Gewächshaus,
Tisch und Stühle, dazu
jede Menge Gartenkrimskrams
wie Gießkannen, Folien oder
Säcke voller Blumenerde. Alles
quietschbunt wie im IKEA-
Kinderparadies, jede Menge
Plastik. Könnte lustig werden
– zumal jetzt sommerliches
Kinder-und Vogelgezwitscher
Sabine Flack und Philipp Nägele in „Eine Frage
des Anfangs“
Foto: Tamara Burk
aus dem Off tönt und Jarii van
Gohl (Musikdesign, Performance)
mittendrin am Synthesizer
steht. Doch erst gibt es sakrale
Gesänge mit Loop-Station,
zu denen Weniger auf grün
gepolsterten Knien und mit
gefalteten Händen durch den
Raum rutscht. Tolle Stimme –
aber was will sie uns damit erzählen?
Kindheitserinnerungen
folgen – der große Garten, die
toten Kaninchen und ihre siebenfache
Mama, die auch in Sachen
Pädagogik eine Gärtnerin
war. Den grünen Daumen habe
sie geerbt. Dazwischen fährt
ein Mähroboter durch das Sammelsurium,
es gibt botanische
Goethe-Texte aus dem Off und
plötzliche Drama-Ausbrüche.
Dabei bringt Magdalena Weniger
vollen Einsatz: Zieht sich
ständig um (warum?), wirbelt
und tobt, hantiert mit Garten-
Leuchtschlauch oder Rechen,
beschenkt das Publikum mit
einem Strauß Flaschenbürsten
oder bewirft es mit Neon-orangenen
Tischtennisbällen. Hört
sich aufregender an, als es ist.
Stattdessen gibt’s jede Menge
verpasste Chancen, wird doch
nanzen, immer öfter
unterbricht man sich,
vor allem Fanny reagiert
spitz und genervt,
sabotiert die
Paar-Legende vom
„richtigen Leben“,
klagt über Uneinigkeit
und mangelnden
Respekt. „Die Leute
sollen sich doch ein
Bild machen vom
Ganzen, ob es noch
ein „Wir“ gibt…“,
rechtfertigt sie sich.
Was ist da passiert?
Sabine Flack und
Philipp Nägele spielen
ihre Figuren
energiegeladen,
körperstark und mit
viel Vertrautheit und
Präsenz, setzten ihr
blitzschnelles Näheund-Distanz-Pingpong
nuancenreich
in Szene. Die Dialoge
sind spritzig und
pointiert. Und doch
wird einem dieser
Luxus-Zirkus der
Befindlichkeiten leise
fad: Solch Kammerspiel
kennt man
von der Bühne, zu
absehbar erscheint
dieses Beziehungs-
Dickicht, gerade
weil klassische Geschlechtsstereotype
vertauscht und neu
verhandelt werden:
Hier der sanftmütige,
zuckerfreie
Bio-Veganer Holger
im Nestbau-Rausch,
dort die energische
Fanny in frustrierter
Freiheitsrevolte. Beide
verzweifelt.
Nelly Winterhalder
spitzt zu, aus
den Rissen werden
Brüche: Nicht nur
ist Holger furchtbar
eifersüchtig auf Fannys
steinreichen Ex,
einen erfolgreichen
Zuckerfabrikanten.
Sie war auch
schwanger von diesem
Jochen und hat
es Holger nicht erzählt.
Seit über vier
Jahren ist das Paar
kinderlos – wer hat
Schuld? Als er ihr
ins Gesicht schlägt
– und das nicht zum
ersten Mal – ist aus
Glück längst Drama
geworden. Die
Chancen auf ein
„Wir“ stehen fast
auf Null. – Zeit für
einen Switch über
den Tellerrand: Denn
wie wäre es, wenn
nichts der zunehmend überladen
wirkenden Requisitensammlung
wirklich bespielt,
sondern nur mal kurz wie zufällig
in die Hand genommen
und dann wieder ausgetauscht.
Eine Materialschlacht, die ermüdet,
zumal sich hier eine in
die eigene Familiengeschichte
verbissen hat, deren Tragödie
für das Publikum überhaupt
nicht nachzuvollziehen ist:
Sechs Geschwister? Eine alternde
Mutter? Ein an der Börse
verzocktes Weingut? – Es gibt
echt Schlimmeres… „Ich bin
ein Bodendecker, winterhart,
breit verwurzelt“ – so Wenigers
Statement. Na also.
Musik und Gesang retten die
Performance, vor allem die
Beats von Jarii van Gohl bringen
Dynamik in diesen vor sich
hin mäandernden Überaktivismus
(Dramaturgie: Veit Arlt).
Eigentlich könnte der Abend
nach jeder Sequenz auch zu
Ende sein, es würde nicht weniger
verwirren. Ein bisschen
gesellschaftskritisch und politisch
wird’s am Ende auch
noch – es geht um „Wurzeln im
Nomadentum der globalisierten
dieses Hipster-Paar nicht hier
leben würde, sondern irgendwo
„Fernab“? Dort, wo die
Sonne erbarmungslos brennt,
der Regen nicht mehr fällt, die
Felder braun geworden sind,
die Quelle jetzt der Trinkwasserfabrik
gehört? Wie geht
Schwangerschaft und Vertrauen,
wenn es kein Geld mehr
von Jochen fürs Zuckerrohr
gibt, es ums nackte Überleben
ohne Perspektive geht? – Dann
wird Drama zur Tragödie, ein
schmaler Pfad aus grauen Plastik-Armen
und Beinen pflastert
den Boden, die Verzweiflung
ist groß und berührend.
Immer schneller zappen die
beiden so zwischen diesen
zwei so verschiedenen Paaren
und Welten hin und her
– die Schlüsselszenen werden
in wechselnden Rollen angespielt.
Dann ein dritter Switch
– ins Meer: Quallen, Fische,
Plastikflaschen, Mikroplastikteilchen
– in blauen Unterwasserlicht
getaucht (Licht: Conny
Winterholler), mit viel Choreografie
in Bewegung versetzt.
Da ist es dann, das „Große
Ganze“ – und das „Wir“:
Wollen wir Zucker oder Wasser?
- Eine spannende, weil
vielschichtige Versuchsanordnung,
nicht ohne Witz und mit
viel Gefühl gespielt.
Marion Klötzer
Welt“ und per (ziemlich unverständlichen)
RAPs die Zerstörung
der Natur. „Wir überdauern
euch über Jahrtausende“
– so die Pflanzen. Auch diese
Botschaft ist nicht gerade neu.
Mal sehen wie es weitergeht
mit dem botanischen Arbeitszyklus
von KOMA & Ko, der
„dem dynamischen Austausch
des Menschen mit der Umwelt
auf den Grund“ gehen will
und dabei „mit Expert:innen
aus Kunst und Wissenschaft“
kollaboriert“. Neben der Performance
Tiarella Hybrid (Koproduktion
Hellerau-Europ.
Zentrum d. Künste und E-
WERK Freiburg), entsteht so
gerade auch die audiovisuelle
Tour „brach und wild“ (www.
brachundwild.com/Sept ‘21)
und COMPOST COMPOSING
(Koproduktionspartner: Hellerau-Europäisches
Zentrum
der Künste/E-WERK Freiburg,
Juli/Sept ‘22) als zyklischer
Performanceparkour angelegt
in Gärten in Dresden, Potsdam
und Freiburg. Auch das hört
sich wieder spannend an.
Marion Klötzer
THEATER KULTUR JOKER 7
Schon vor zwei Jahren war diese
„Madama Butterfly“ geplant,
mehrmals wurde sie coronabedingt
vom Spielplan genommen.
Und sogar die aktuelle Premiere
wurde nochmals um wenige Tage
verschoben, weil die Generalprobe
wegen eines Coronafalls neu
angesetzt werden musste. Aber
das Warten hat sich gelohnt! Die
ausschließlich mit Ensemblemitgliedern
besetzte Produktion,
inszeniert vom jungen Musiktheaterregie-Studenten
Benedikt
Arnold (Jahrgang 1993), begeistert
und berührt in ihrer psychologischen
Genauigkeit, in ihrer
poetischen Kraft und auch der
musikalischen Freiheit, die Generalmusikdirektor
Fabrice Bollon
mit dem groß aufspielenden
Philharmonischen Orchester
Freiburg entstehen lässt. Eine
aufwühlende „Madama Butterfly“,
frei von jedem Kitsch, aber
auch nicht in ein enges dramaturgisches
Konzept gepresst.
Und getragen von Protagonisten,
die die im Jahr 1900 spielende
Geschichte zeitlos und emotional
nahbar machen, allen voran die
großartige Irina Jae Eun Park als
erschütterte und erschütternde
Cio-Cio-San.
Der griffig musizierte Fugenbeginn
führt gleich mitten
hinein in das Drama (besuchte
Vorstellung: 29.01.22). Das
kleine Häuschen, das Leutnant
Pinkerton für seine Lieblings-
Geisha gekauft hat, wird gerade
noch eingerichtet. Der einzige
Raum besteht fast nur aus dem
rosa-goldenen Bett (Bühne: Alfred
Peter). Joshua Kohl zeigt in
seiner Auftrittsarie Pinkerton
Frauenrechte im Wandel der Zeit
Theaterprojekt der „Omas gegen Rechts Freiburg“
Frauenrechte sind doch kein
Thema mehr, oder? Von wegen
– Frauenrechte müssen immer
wieder erinnert und verteidigt
werden. Manche dieser Rechte
klingen heute wie selbstverständlich,
sind aber gar nicht
so alt und mussten einst hart
erkämpft werden: Erst vor gut
100 Jahren durften Frauen in
Deutschland zum ersten Mal
wählen, in der Schweiz seit 1971.
Erst seit 45 Jahren ist es Frauen
erlaubt, ohne die Zustimmung
ihres Ehemannes berufstätig
zu sein, bis 1958 konnte der
Ehemann einen Arbeitsvertrag
der Frau nach eigenem Ermessen
kündigen.Bis 1958 musste
der Ehemann (oder der Vater)
der Frau den Erwerb des Führerscheins
erlauben. Seit 1962
dürfen Frauen in Deutschland
ein eigenes Bankkonto eröffnen.
Seit 1969 gelten verheiratete
Frauen allein als geschäftsfä-
Weg in die Einsamkeit
Eine ergreifende „Madama Butterfly“ schenkt dem Theater Freiburg großes Musiktheater
hig. Gerade jüngeren Frauen
sind diese mühsam erstrittenen
Etappenziele vielleicht nicht
so bewusst. Und heute geht die
Debatte ja weiter: man denke an
die neu aufgeflammten Diskussionen
um das Abtreibungsrecht.
Grund genug also, sich der Geschichte
der Frauenrechte in unserem
Land zum „Internationalen
Frauentag“ zu widmen, und
zwar in ganz besonderer Art und
Weise. Die „Omas gegen Rechts
Freiburg“ haben aufgrund ihrer
eigenen Erfahrungen theatralische
Szenen zu einzelnen
Frauenrechten erarbeitet, die
sie präsentieren, um dann mit
dem Publikum zu diskutieren:
Welche Auswirkungen haben
Frauenrechte auf den Alltag von
Frauen und was bedeuten Einschränkungen
für die eigene,
persönliche Entwicklung? Wo
lauern auch heute noch Gefahren
und wie können Frauen sich
mit unerschütterlichem Selbstbewusstsein
und kräftiger Höhe.
Die von Goro (agil: Junbum Lee)
arrangierte Hochzeit geht er in
lockerer Freizeitkleidung an,
während Cio-Cio-San, genannt
Butterfly, im weißen Kimono
auftritt (Kostüme: Charlotte
Morache). Auch der zunächst
zu wenig präsente John Carpenter
als Konsul Sharpless im
Hawaiihemd, dessen Bariton im
Laufe des Abends an Ausstrahlung
und Tragfähigkeit gewinnt,
zeigt kein Gespür für eine dem
Anlass angemessene Kleidung.
Trotz dieser dezent inszenierten
amerikanischen Arroganz und
des von fratzenhaften Klängen
aus dem Orchestergraben begleiteten
Auftritts des Onkels Bonzo
(stark: Jin Seok Lee), der seiner
Nichte eine traditionelle Maske
aufs Gesicht presst, entstehen
am Ende des ersten Aktes große
Gefühle. Das Duett „Vogliatemi
bene“ (Wollt ihr mich nur lieben)
singen Joshua Kohl und Irina Jae
Eun Park, getragen vom runden
Orchesterklang, mit solcher Inbrunst
und einem perfekt ausbalancierten
Unisono, dass man
dieser Liebe eine Chance gibt.
Die Fallhöhe gerät deshalb
groß. Im zweiten Akt ist Pinkerton
weg und Butterfly verarmt.
Nur noch die Dienerin Suzuki
(mit schlankem Mezzosopran:
Inga Schäfer) steht ihr zur Seite.
Die Hochzeitsblumen verdorrt,
das Haus eine Bruchbude. Allein
die Hoffnung auf Pinkertons
Rückkehr hält Butterfly am
Leben. Irina Jae Eun Park füllt
die zunehmende Expressivität
der Partie mit Farben. Und entwickelt
die Figur nach und nach
vom naiven, von Konvention
und Disziplin geprägten Mädchen
zur leidenden Frau, die
ihre Gefühle artikuliert. Regisseur
Benedikt Arnold begleitet
sie sensibel auf diesem Weg
und findet starke Bilder dafür.
Als die Schiffskanone die Rückkehr
Pinkertons nach drei Jahren
ankündigt, beginnt sich der
aufgefächerte Papierhimmel zu
bewegen. Der intonatorisch leider
etwas eingetrübte Summchor
wird im leeren weißen Raum als
Traumsequenz inszeniert, in der
sich Butterflys Suizid schon andeutet.
Die Begegnung mit Pinkertons
amerikanischer Gattin
Kate (stimmig: Janina Staub) ist
von eisiger Wucht. Immer leerer
wird die Bühne, immer größer
Butterflys Einsamkeit, immer
intensiver die von Bollon mit
großem Pathos, rhythmischer
Präzision und weit ausgreifenden
Rubati interpretierte Musik.
Butterflys Sohn (herzergreifend:
Daniel Khechumyan) ist die
letzte Erinnerung an ihre Liebe
– nun soll auch er ihr genommen
werden. Im Schattenspiel wird
diese kleine Frau riesengroß.
Pinkerton erscheint dagegen
wie ein Zwerg (Licht: Dorothee
Hoff). Am Ende stockt der Atem,
wenn sich die im Stich Gelassene
vor den Augen Pinkertons
ersticht und auch ihr Sohn wird
Zeuge von dieser Tat.
Weitere Vorstellungen:
3./11./13./18. März, 3./9. April
2022. Tickets unter 0761-2012853
oder www.theater.freiburg.de
Georg Rudiger
wehren gegen die fortwährende
Beschneidung und Infragestellung
ihrer Rechte?
Texte und Dramaturgie sind
von den „Omas gegen Rechts
Freiburg“ verfasst und konzipiert,
die Omas spielen selbst.
Es wird sehr unterhaltsam und
lebendig!
9./16./20. März, je 16 Uhr,
Theatersaal der VHS Freiburg.
Anmeldung erbeten unter: info@
vhs-freiburg.de Weitere Infos:
omasgegenrechts-freiburg.de
Angelika Fabry-Flashar
Foto: Omas gegen Rechts Freiburg
Irina Jae Eun Park, Jin Seok Lee und der Opernchor des Theater
Freiburg in „Madame Butterfly“
Foto: Laura Nickel
Mit freundlicher Unterstützung:
8 KULTUR JOKER THEATER
Davide Sioni und Chiara
Pareo in Marco Goeckes
„Wir sagen und Dunkles“
Foto: Ralf Mohr
Dunkle Poesie
Dreiteiliger Ballettabend am
Staatstheater Hannover
Das Dunkle fasziniert von
jeher die Künstler, sie beschäftigen
sich mit dieser Seite des
Lebens, da sie nicht selten
auch selbst von Abgründen
geplagt werden. Inspiriert von
dem Briefwechsel zwischen
Ingeborg Bachmann und Paul
Celan entwirft Marco Goecke,
Ballettdirektor in Hannover,
ein Programm, das sich der
verletzlichen Seite des Menschen
widmet. Das Zitat aus
dem Gedicht von Paul Celan:
„Wir sehen uns an, wir sagen
uns Dunkles“, ist dann auch
Titel gebend für den dreiteiligen
Ballettabend am Staatstheater
Hannover.
Den Anfang macht „Gods
and Dogs“ von Altmeister Jiří
Kylián, ehemals Direktor des
NDT, der mit seiner eleganten
und feinsinnigen Art zu choreografieren
ganze Generationen
in Begeisterung versetzt hat.
Er thematisiert den Grenzbereich
zwischen Normalität und
Wahnsinn. Zu Beginn steht
ein Tänzer einfach da wie ein
griechischer Apoll, während
die Bühne sich langsam mit
dynamisch tanzenden Figuren
füllt, als plötzlich hinter seinem
Rücken eine Tänzerin
auftaucht, ihm sinnbildlich
„aus der Rippe fällt“. Die virtuose
Choreografie zieht nach
und nach in ihren Bann, nicht
zuletzt durch die interessante
Musik-Sound-Collage von
Dirk Haubrich, der Beethovens
Streichquartett Nr.1 strukturell
verwebt mit computergenerierten,
ebenso sphärischen
wie percussiven Klängen. Die
Choreografie wirkt erfrischend
jung: mit Tempo, Bewegungswitz
und regelrecht durchgedrehten
Passagen. Die Paare
tanzen bei Kylián trotz allem
Lebenskampfes immer einander
zugewandt, sich gegenseitig
unterstützend, dies hat
etwas Tröstliches. Am Ende
dann ein Bild, das sich tief
einprägt: der Tänzer wird zur
Silhouette, auf deren Körper
sich in Lichtreflexen – zum
Sound einer tiefen Basstrommel
– seine eigenen inneren
Kämpfe widerspiegeln.
Die Choreografie des Mittelteils
„Skew-Whiff“, zu
Deutsch: windschief, von Sol
León und Paul Lightfoot –
beide ehemalige Tänzer bei
Jiří Kylián – nähert sich der
Thematik des Verrücktseins
auf humorvolle Art. In einem
schier unglaublichen Akt der
tänzerisch-physischen Verausgabung
tanzen sich drei
Männer und eine Frau durch
die skurrilsten und verrücktesten
Situationen hindurch.
Angetrieben von der unaufhaltsamen
Dynamik von Rossinis
Ouverture zur Oper „Die
diebische Elster“, bewältigen
sie diese tänzerische „Tour de
Force“ so bravourös, dass sie
am Ende mit Applaus überschüttet
werden.
Der Schluss des Abends wird
dann von Marco Goecke mit
seiner Choreografie „Wir sagen
uns Dunkles“ bestritten.
Es wird im Wechsel zur Musik
von Schubert, Schnittke und
der Popband Placebo getanzt.
Dieser Wechsel zwischen live
gespielt und Musik vom Band
ist nicht gerade glücklich. Aber
Reibung und Brüche können
als Goeckes Markenzeichen
begriffen werden. Er nimmt die
Zuschauer mit in ein schaurigschönes
Szenario der menschlichen
Verletzlichkeit, in eine
enigmatische, eckige Tanzerzählung,
die sie in eine Unruhe
versetzt, die niemals aufgelöst
wird. Männersoli wechseln ab
mit sperrigen Duetten, in denen
wohl die Sehnsucht nach
Begegnung, nie aber deren
Erfüllung gezeigt wird. Ein
Stil hochenergetischer Verausgabung,
faszinierend und frustrierend
zugleich. Eine Ode
an das Dunkle.
Renate Killmann
FIGURENTHEATER
F E S T I V A L
19. 3. – 10. 4.’22
ACHERN ETTENHEIM FRIESENHEIM GENGENBACH
KEHL LAHR NEURIED OBERKIRCH OFFENBURG
RUST WILLSTÄTT ZELL a.H.
Programmheft anfordern:
Festivalbüro 07821-380 69 73
Tickets & Infos:
www.puppenparade.de | www.ortenaukultur.de
Jede Menge visuelle Sensationen
Mit „Frankenstein“ geht das Junge Theater Freiburg auf eine spannende Spurensuche
Frankenstein – klar, das ist
dieses aus Leichenteilen zusammengeflickte
Monster mit dem
Vierkantschädel und den Nähten
in der Hackfresse. Superhässlich,
superstark, richtig böse. – Stimmt
und stimmt nicht. Das Junge Theater
Freiburg klärt auf: Nach den
beiden Vorgängerproduktionen
„Die Verwandlung“ und „Dracula“
begibt sich das Team um
Michael Kaiser (Gesa Bering,
Benedikt Grubel, Maren Wiese)
wieder auf stimmungsvolle und
spannende Spurensuche, sammelt
Fakten und taucht in bildmächtige
Anderswelten. Jetzt feierte ihr
multimediales Jugendstück um
Mary Shelleys gleichnamigen,
1818 erstmals anonym veröffentlichten
Schauerroman im Werkraum
seine Uraufführung.
Von Irgendwo wabert dumpfer
Gruselsound, auf der breiten
Bühne (Sarah Mittenbühler) steht
eine Art Triptychon aus großen,
gerahmten Leinwänden, schemenhaft
sieht man durch den
transparenten Stoff drei Gestalten
an einem Tisch mit Pipetten hantieren.
„Alles muss einen Anfang
haben“ skandieren sie bedeutungsschwanger
im Chor, während
über die Leinwände blaue
Tintenkleckse fließen und zu wilden
Blumen wachsen. „Am Anfang
war das Chaos“, so der zweite
Satz – jetzt flitzen Lichtpunkte
durch den magisch blau-golden
ausgeleuchteten Raum, drumherum
wabern in sich ständig
verändernde mikro-kosmische
Strukturen. Futuristisch! Es
sind vor allem die fantastischen
Videos und Animationen der
vielfach ausgezeichneten Trickfilmerin
Maren Wiese, die dem
Schauspiel hier traumstarke Kulissen
bieten und so das Kopfkino
zum Schnurren bringen.
Das sympathisch-nerdige Forschertrio,
das danach vor die
Bühne tritt, kennt man schon aus
„Dracula“: Mit schwarzen Hosen
und Rollis geben Gesa Bering,
Benedikt Grubel und Maren
Wiese abwechselnd Erzähler und
Spieler: In den folgenden knapp
achtzig Minuten werden sie in
den schräg-schrillen Kostümen
von Sarah Mittenbühler in immer
neue Rollen schlüpfen. – Es
ist ein Kaleidoskop schnell geschnittener
Szenen mit ganz unterschiedlichen
Kontexten: Mal
gibt es Retro-Horror in Schwarz-
Weiß mit Theaternebel, Schweizer
Bergpanorama und Schattenspiel.
Mal wird es surreal, wenn
viele quietschbunte Comicaugen
ins Publikum blinzeln oder die
drei als gerade zum Leben erwecktes
Wesen durch einen psychedelischen
Wald wanken. Dazwischen
gibt es Ekel-Slapstick:
Eine Schubkarre voller fantasierter
Leichenteile, Großaufnahmen
von einer OP mit schlappriger
Leber oder wie die das Trio seine
Gesichter mit Klebeband zu
grotesken Fratzen zurrt. Sogar
den tollen Song „Happy Birthday,
Creature“ performen sie als
ausgelassene Yeti-Zombie-Band
(Musik: Benedikt Grubel).
Es beginnt mit den Lebensstationen
von Shelleys fiktivem Wissenschaftler
Viktor Frankenstein:
Geboren 1771 in einem Jahr ohne
Sommer, sein Forscherdrang
schon im zarten Alter durch einen
Blitzeinschlag erweckt, berufen
durch den frühen Scharlachtod
seiner Mutter. Studium in Ingolstadt,
Typ genialer Einzelgänger
mit der brennenden Frage: Worin
besteht die Grundlage des Lebens?
– Um das zu erforschen,
muss man sich dem Tod zuwenden
und so nachtlichtert unser
Romanheld bald über Friedhöfe
und Schlachthöfe. Das Drama
beginnt… Erzählt wird entlang
der Romanvorlage mit zusätzlicher
Ebene: Immer wieder diskutiert
das Bühnenteam über die
Geschichte, fällt aus der Rolle.
Wandelbar sind auch die sechs
mobilen Bühnen-Elemente aus
spitzwinkligen Dreiecken, die
zum Guckkasten oder zersplitterter
Kinoleinwand werden.
So bleibt Raum für die eigene
Fantasie samt philosophischsozialen
Fragen: Wie ist das mit
der Integration des vermeintlich
Fremden? Was unterscheidet uns
von dieser Kreatur, die so einsam
ist und nur geliebt werden will?
Ein tolles Stück, das neben dynamischem
Erzähltheater und
vielen kreativen Regie-Ideen
jede Menge visuelle Sensationen
bietet. Marion Klötzer
THEATER KULTUR JOKER 9
Familiendrama im Halbdunkel
Ein szenisch dröger, aber musikalisch aufregender „Don Carlos“ am Theater Basel
Kristina Stanek und John Chest in „Don Carlos“ am Theater Basel
Foto: Matthias Baus
Dieser „Don Carlos“ beginnt
im Halbdunkel im blauen
Wald von Fontainebleau – und
er endet in der Inszenierung
von Vincent Huguet auch dort.
Nahezu die gesamte vierstündige
Oper in der fünfaktigen
französischen Fassung lässt
der Regisseur im voll belegten
Theater Basel im Halbdunkel
spielen. Selbst die große Autodafé-Szene
im dritten Akt,
wenn die vom Inquisitionsgericht
verurteilte Ketzerin im
Käfig in den Theaterhimmel
fährt, ist nur in spärliches
Licht getaucht. Eine Atmosphäre
der Angst wollte Huguet
damit erzeugen, wie er im
Programmheft erläutert. Bedrohlich
wirkt das Setting aber
auf Dauer nicht. Die fehlende
Differenzierung (Lichtdesign:
Irene Selka) sorgt für Span-
10. März 2022 | 19:00 Uhr
nungsverlust. Man vermisst
Kontraste und Zuspitzungen.
Auch das aus verschiebbaren
Quadern bestehende, klobige,
wenig inspirierte Bühnenbild
von Altmeister Richard Peduzzi,
der einst mit Patrice Chéreau
zusammengearbeitet hat,
erzählt in seiner abstrakten
Statik wenig von den großen
Spannungen, die in Giuseppe
Verdis 1867 für Paris geschriebene
Oper zu finden sind. Es
bleibt meist Kulisse ohne jedes
Geheimnis.
Mit gleich sechs Hauptpartien,
gewaltigen Chorszenen
und einem plastisch eingesetzten
Orchester ist Verdis
„Don Carlos“ nach dem dramatischen
Gedicht von Friedrich
Schiller opulent besetzt.
Der junge italienische Dirigent
Michele Spotti sorgt im
Die Inflationsangst geht um!
Kommt die Totgeglaubte zurück und wenn ja, warum?
Webinar mit Dr. P. Steinhardt, Dr. G. Grunert und Prof. C.-L. Holtfrerich
Die Untergangspropheten haben es ja schon lange gewusst: Die
Hyperinflation kommt zurück! Und Schuld hat vor allen die Europäische
Zentralbank. Was aber sind die wahren Ursachen der aktuellen
Entwicklung und wohin führt uns diese? Wir fragen drei Experten,
die es wissen müssen. Seien Sie gespannt auf die Antworten.
Anmeldung zu der Veranstaltung: www.freiburger-diskurse.de
Orchestergraben für eine reiche
Palette an Klangfarben,
Kontrasten und Emotionen,
auch wenn das Sinfonieorchester
Basel in den hohen
Streichern hin und wieder in
Sachen Koordination und Intonation
schwächelt. Aber der
satte Hörnerchor im zweiten
Akt, das berührende Cellosolo
vor Philipps Einsamkeitsarie
im vierten Akt oder die von
Posaunen und Kontrafagott
düster gezeichnete Szene mit
dem Großinquisitor bleiben in
bester Erinnerung. Das tiefe
Blech ist weich und kraftvoll,
die Holzbläsersoli haben Eleganz.
Auch der Chor (Einstudierung:
Michael Clark) zeigt eine
große Bandbreite. Vor allem
schafft es Spotti, die Spannung
zu erzeugen, die der Inszenierung
mit ihrer ungenauen
Personenführung, ihrer Statik
und dem nicht präzisen Timing
fehlen.
Darstellerisch ist beim Ensemble
deshalb auch Luft
nach oben, sängerisch aber
bleiben wenige Wünsche offen.
Am ehesten noch bei
Joachim Bäckströms lyrisch
angelegtem Don Carlos, der
in dramatischeren Passagen
zu eng und forciert erscheint.
Die von Don Carlos geliebte,
aber seinen Vater Philippe II
heiraten müssende Elisabeth
von Valois findet in Yolanda
Auyanet eine beeindruckende
Verkörperung – von wuchtigen
Ausbrüchen bis zu ganz nach
innen gerichteten, leuchtenden
Phrasen. Philippes Zeichnung
als brutaler König und dominanter
Vater findet im kernigen
Bassbariton von Nathan Berg
ihren Widerhall. Die Begegnung
mit dem Großinquisitor
(präsent und abgründig: Vazgen
Gazaryan) im vierten Akt
wird zum eindrucksvollen
Kräftemessen mit finalem
Kuss des Bischofsrings (Kostüme:
Camille Assaf). Großartig
agiert Kristina Stanek als
zunächst intrigierende, dann
bereuende Prinzessin Eboli
– mit dunkler Tiefe und wunderbar
ausgesungenen Linien.
John Cest macht mit seinem
kantablen Bariton aus Don
Carlos‘ Freund Rodrigue, dem
erlebe Wintersport
profitiere von unserer Erfahrung
bei Ski-Touren, Langlauf
und Schneewanderungen.
Eine große Auswahl im
Bereich Alpinski führen wir
natürlich auch...
Marquis von Posa, eine echte
Sympathiefigur. Nur seine
Sterbeszene wird leider von
der Regie verschenkt. Aber
es bleibt die Musik! Und die
macht aus diesem vom Basler
Publikum mit stehenden Ovationen
gefeierten Opernabend
etwas ganz Besonders.
Weitere Vorstellungen:
18./24./30. April, 4./13./15./21.
Mai. 2022, Tickets unter 0041
61 295 11 33 und online unter
www.theater-basel.ch
Georg Rudiger
Kompass Sport ist dein Kompetenzzentrum für Wintersport, Wandern, Outdoor
und Fliegenfischen. Du findest uns in Eimeldingen und online...
Öffnungszeiten:
Mo - Fr 10.00 - 19.00 Uhr | Sa 09.00 - 16.00 Uhr
Kontakt:
Kompass Sport GmbH | Hauptstr. 7 | 79591 Eimeldingen
+49 7621 57 68 60 | info@kompass-sport.de
10 KULTUR JOKER Kunst
Plädoyer für Freiräume
Cäcilia Brown und Marc Lee ergänzen einander in der Galerie für Gegenwartskunst im E-Werk
Das weiße Ziffernblatt der
Uhr ist auf die Fassade des
Gewerkschaftshauses der
Werftarbeiter gemalt. Es ist
mehr zweckmäßig als schön,
für die Lüftung war hier auch
noch Platz. Cäcilia Brown
hat das Foto in Göteborg aufgenommen,
auf einer ihrer
ausgedehnten Reisen. In der
Galerie für Gegenwartskunst
im Freiburger E-Werk ist das
Bild als analoge Fotografie
ausgewiesen, man sieht den
Filmstreifen. So wie alle Fotos
dieser Installation analog
gemacht wurden, manche
wurden in Farbe ausgedruckt,
andere in Schwarzweiß. Doch
„Uhr, Göteborg, Schweden“
ist auch insofern interessant,
als Brown hier die Initialzündung
für alles andere dokumentiert.
Denn die Einführung
der Mitteleuropäischen
Zeit und die Ablösung der
Ortszeit wurden durch die
Industrialisierung und die
erhöhte Mobilität notwendig
und befeuerte sie im Gegenzug.
Die österreichische
Künstlerin führten ihre Reisen
in Gebiete Chinas, an denen
sich der Machtanspruch
der Kommunistischen Partei
ablesen lässt: Stromleitungen
durchziehen das Land, Absperrungen
in Hongkong
sollten die Regenschirm-Proteste
im Zaum halten. Brown
interessiert sich einerseits
sichtlich für die materielle
Seite dieser Bauprogramme.
Es braucht viele Maschinen,
um sich in die Erde zu graben
oder Bahnsteige anzulegen.
Doch über diese Faszination
hinaus, interpretiert sie diese
andererseits als politische
Machtdemonstration. Als
Maßnahme, das eigene Land
zu verwalten und zu beherrschen
sowie sich mögliche
Einflussräume zu sichern.
Insofern passt ihre Ausstellung
„Landstreicherinnen“
ganz gut zur Präsentation des
Schweizers Marc Lee „Loss
of Diversity“, die den gesellschaftskritischen
Ansatz
bereits im Titel trägt. Und
tatsächlich sind die beiden
Schauen auch räumlich miteinander
verzahnt. Seit Jahren
bereits befasst sich Lee
mit den homogenisierenden
Effekten sozialer Medien. In
der Galerie I löst die Echtzeit-
Datenvisualisierung „Used to
be my home“ dies unmittelbar
ein. So verknüpft er Fotos von
Usern der Plattform iNaturalist
mit Bestimmungsapps und
roten Listen, die den Verlust
von Diversität in Flora und
Fauna in den letzten Jahren
belegen. „Süd-Afrika war
einmal meine Heimat“ heißt
es da etwa über eine Pflanze.
Während sich auf den
Screens von Marc Lee die
virtuellen Welten sozialer
Medien wie TikTok abbilden,
geht es Brown um die Materialität,
wenn die Welt ganz real
angeeignet wird. Aus dem Erdaushub,
der entstand als die
Wiener S-Bahn erweitert wurde,
formte sie Platten, brannte
sie im offenen Feuer aus altem
Bauholz. Die Chemikalien,
mit denen es behandelt wurde,
reagierten und hinterließen
Spuren auf der Oberfläche,
die aussehen als sei hier etwas
wie beim Belichten von Fotos
zutage getreten. In der Galerie
II ist eine weitere Arbeit aus
der Serie „Leichte Mädchen“
entstanden. Auch hier sind die
gebrannten Tonplatten in eine
Stahlkonstruktion geschraubt,
die Bruchstellen sind zudem
mit farbigem Wachs überzogen
und gekittet, so dass eine
Blick in die Ausstellung
ausgesprochen malerische
Oberfläche entsteht.
Brown und Lee nehmen
mit ganz unterschiedlichen
Argumenten das Fehlen von
Freiräumen in den Fokus. So
führt Marc Lee in Arbeiten
wie „Deutschland Unfiltered
– TikTok and the Emerging
Face of Culture“ oder „10.000
Moving Cities“ vor, wie eintönig
die Bilder sind, die die
User produzieren. Es sind
Klischees wie das von den
Müll trennenden Deutschen
oder die ständige Selbstoptimierung
von Paaren, die
Foto: Marc Doradzillo
Workouts betreiben. Da sind
Lees homogenisierten Städte
nicht weit, auf deren Fassaden
Bilder aus anderen Städten
laufen. Es ist diese weltweite
Monotonie, gegen die sich die
Arbeiten von Cäcilia Brown
und Marc Lee wenden.
Cäcilia Brown, Landstreicherinnen;
Marc Lee, Loss
of Diversity. Galerie für Gegenwartskunst,
E-Werk, Eschholzstr.
77, Freiburg. Do/Fr
17-20 Uhr, Sa 14-20 Uhr, So
14-18 Uhr. Bis 28. März.
Annette Hoffmann
kunst KULTUR JOKER 11
Ein Leben für die Kunst
Gabriele Münter: „Pionierin der Moderne“, große Werkausstellung in Bern
Gabriele Münter: „Stillleben vor dem gelben Haus“, 1953, Öl auf Leinwand 46,5 x 54,5 cm,
Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München
© 2021, ProLitteris, Zürich
Gabriele Münter: „Zuhörerinnen“, ca. 1925 1930, Öl auf Leinwand,
69,2 x 54 cm, Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung,
München
© 2021, ProLitteris, Zürich
Die erste Einzelausstellung
von Gabriele Münter (Berlin
1877 - 1962 Murnau) in der
Schweiz ist eine Kooperation
mit der Gabriele Münter- und
Johannes Eichner-Stiftung und
der Städtischen Galerie im
Lenbachhaus und Kunstbau
München. Sie wird im Zentrum
Paul Klee (ZPK) in Bern
gezeigt - dieser Ort weist sofort
auf die Verbindung Münters
mit dem Blauen Reiter hin. Die
Schau geht aber über die Zugehörigkeit
von Münter zu dieser
internationalen Künstlergruppe
hinaus – zeitlich und medial:
Dem Werk Münters nach 1914
wird breiter Raum gegeben
und zahlreiche Fotografien von
Münter ergänzen die Gemälde,
Drucke und Zeichnungen
in aufschlussreicher und thematisch
passender Weise. Mit
dem Hervortreten des fotografischen
Interesses von Münter
wird auch deutlich, warum
die Gruppenbild-Fotos aus der
Zeit des Blauen Reiter Dokumente
meist ohne Münter sind
– sie stand hinter der Kamera.
Vor allem zeigt sich hier die
frühe Schulung des künstlerisch-abstrahierenden
Blicks
bei Münter – Standort und
Motivausschnitt vieler USA-
Fotografien weisen auf das
Sehen einer Bildgestaltung.
Den Einsatz der Fotografie
z. B. durch Degas bezeugen
dessen angeschnittene Motive
in Gemälden - was auch bei
Münter vorkommt. Fotografie
ist ein ästhetisches Mittel für
die Entkoppelung von Malen/
Zeichnen und Abbilden, also
für Abstraktionsprozesse. Das
entspricht auch Münters zeichnerischer
Begabung, die dem
Umriss und der einfachen Linienziehung
den Vorzug gab.
Im Berner Hallenbau sind
auf den Wandabschnitten der
großzügigen Kojen motivische
Werkgruppen in historischen
Abfolgen präsentiert – biographische
Entwicklungen sind
auf blauen Flächen zu finden.
So wird deutlich, dass Münters
Gesamtwerk aus verschiedenen
Phasen einer Kreativität eigener
Prägung besteht. Die Ausstellung
zielt darauf, dass die
Qualität ihres Œuvres insgesamt
deutlich und für das ganze
Lebenswerk anerkannt wird.
Werk-Stationen zeigen Münters
Fotografien von ihrer
USA-Reise 1898-1900, Bilder
und fotografische Vorlagen
vom Tunesien-Aufenthalt mit
Kandinsky, dann die bedeutenden
Ergebnisse der Paris-
Reise 1906/07 mit Holzschnitten
und ersten Linolschnitten,
einem damals neuen Material.
Münter zeigt sich immer wieder
experimentierfreudig – wie
sie auch die Hinterglasmalerei
in die zeitgenössische Kunst
einbringt. Ein weiterer Abschnitt
gilt ihren Porträts wie
dem berühmten, von klassischakademischer
Kunstauffassung
losgelösten Bild der Malerin
Marianne von Werefkin. In
thematischen Abfolgen werden
konzentriert Werke der ersten
Murnauer Zeit, die Stillleben
mit Volkskunst, die Bild-im-
Bild-Motive zusammengestellt.
Nach 1914 folgen Schwerpunktsetzungen
mit den Jahren
in Skandinavien, mit neuen Themen
und Motiven und mit den
20er Jahren in Berlin, in denen
die Zeichnung mangels eigenem
Atelier dominant und prominent
wird. Es sind ungewöhnlich modern
anmutende Darstellungen
zumeist von Frauen, gezeigt in
Haltungen und Tätigkeiten, die
den Aufbruch in neue Lebenswelten
vermitteln. Die Reduktion
auf die sicher gesetzte freie
Linie zeigt die figürlichen Motive
oft in einem staunenswerten
Abstraktionsgrad. Münters radikaler
Zeichenstil bleibt dabei
auf das Essenzielle der Persönlichkeit
gerichtet (vgl. „Zuhörerinnen“,
ca.1925-1930, mit dem
zeitgeistigen „Bubikopf“ – auch
Münter selbst entschied sich für
das „Zöpfe abschneiden“).
Die Ausstellung vermittelt die
Situation der Kriegsjahre – nun
mit dem neuen Lebensgefährten
Johannes Eichner im winterfest
gemachten „Russenhaus“ in
Murnau – und die Gefährlichkeit
eines Kellerverstecks voller
Bilder in dieser Nazi-Hochburg.
Der Zugang zu Malmaterial war
nur über den Beitritt Münters
zur Reichskulturkammer gewährleistet.
1935/36 entstanden
neue, eher dem Stil der Neuen
Sachlichkeit zugeneigte Gemälde
mit Motiven wie „Der Blaue
Bagger“. Doch in den Nachkriegsjahren
konnte Münter ihre
Werke erfolgreich in Wanderausstellungen
durch Deutschland
zeigen. Durch Rückgriffe
auf ihr eigenes Werk entwickelte
sie in den 1950er Jahren
erneut eine kraftvolle Malerei
– aus ihren summarisch abstrahierenden
Bildelementen von
Farbflächen und Linien. Diesen
Rückgriffen gingen immer
schon „Selbstwiederholungen“
(Isabelle Jansen) voraus, die –
ähnlich dem seriellen Arbeiten
– ein Reflex forschenden Interesses
sind. So werden eigene
Motive zum Teil über Jahre hindurch
neu bearbeitet, um ihnen
neue künstlerische Aspekte und
Lösungen abzugewinnen (vgl.
Stillleben vor dem gelben Haus,
1953). Münter sah eine Hauptaufgabe
der Kunst darin, „Form,
Komposition, Zeichnung, Farbe
in Übereinstimmung mit dem
Naturgegenstand“ zu bringen.
Erst nach dem Tod Kandinskys
(1944) erprobte sie in einer langen
Werkphase 1952 - 1954 die
rein abstrakte Formensprache in
kleinen Formaten Öl auf Papier.
Es entstand die große Werkgruppe
„Abstrakte Improvisationen“,
die 1955 in einer Münchner
Galerie ausgestellt wurden.
Diese bis ins hohe Alter reichenden
Entwicklungen mit
der nachgewiesenen Freude an
eigenen Herausforderungen
U N S T
K
25. März bis 10. April 2022
„Charakterköpfe“
HERR KOSSMANN
Ö21
und neuen Aufgabenstellungen
machen Gabriele Münter zu
einem herausragenden Vorbild
für Künstler und Künstlerinnen
auch heutiger Zeit. Neben der
Gattung des Porträts waren die
Stillleben eine Besonderheit, die
auch kunstgeschichtlich gewürdigt
wurde.
Die Berner Münter-Präsentation
zeigt die vielen Aspekte
ihres künstlerischen Schaffens
und bietet einer breiten Öffentlichkeit
die Möglichkeit zu einer
grundlegenden Anerkennung
und Wertschätzung des Gesamtwerks.
Gabriele Münter, Pionierin
der Moderne. Zentrum Paul
Klee, Bern, Di-So 10-17 Uhr.
www.zpk.org. Bis 8. Mai 2022
Susanne Meier-Faust
Ausstellung in der KunstKÖ21
Königschaffhauser Str. 21
79346 Endingen a. K.
Tel.: +49 157 512 921 60
Mehr unter: kö21.de
12 KULTUR JOKER KUNST
Vom Autolack zu Lindenberg
„Charakterköpfe“ – Portraitbilder des Autodidakten Herrn Kossmann in der KunstKÖ21 in Endingen
Herr Kossmann. So nennt
man ihn, schon seit den Tagen
in der Autolackiererei.
Da hieß es immer: „Da müssen
Sie Herrn Kossmann fragen.
Herr Kossmann macht
das!“ Auch in der Kunstwelt
ist Herr Kossmann mittlerweile
gefragt. Seine Bilder
prominenter Persönlichkeiten
schaffen es mittlerweile bis
nach Großbritannien. In expressiver
Darstellung malt der
Rentner und Autodidakt nationale
und internationale Stars
aus verschiedenen Bereichen
der Gesellschaft: Nena, Udo
Lindenberg, Phil Collins, Winfried
Kretschmann, Queen Elisabeth.
So unterschiedlich die
Menschen, so vielfältig der
expressive Stil des ehemaligen
Lackierers. Sein Werk ist vom
25. März bis 10. April nun im
„Die Suche nach Sündenböcken ist von allen Jagdarten die einfachste.“
Angela Merkel
Foto: Herr Kossmann
„Wir müsse nit gwinne. Was wir müsse, isch sterbe.“ Christian Streich
Ausstellungsraum KunstKÖ21
in Endingen zu besichtigen.
Als der Rheinländer Christoph
Kossmann-Hohls (*1947)
vor dem Eintritt ins Ruhealter
stand, wollte er eine neue Tätigkeit
beginnen. Die Wahl fiel
auf die Acrylmalerei. Über
Kurse und stetes Malen entwickelte
Kossmann seinen Stil.
Die Technik besteht aus einer
Colorierung der Leinwand
mit mehrschichtigen Farbauftragungen,
auf die der Maler
schließlich seine Portraits in
schwarzer und weißer Farbe
malt. Dass Herr Kossmann
manchmal selbst überrascht
wird, welche prominente Person
sich aus den Farbschichten
schält kann passieren. Mittlerweile
hat der Künstler über 210
Portraits gemalt. Teils arbeitet
er ganz spontan, ganz im Modus
des gemütlichen Rentners
an seiner Kunst. Sah er sich
eine Sendung im Fernsehen
an, nutzte er die Werbepausen,
um seine Bilder weiter zu verfeinern.
Inspiration konnte Herr
Kossmann im Spontanrealismus
der Schweizer Portraitkünstlerin
Gaby Dotter finden.
Viele seiner Inspirationen hat
er dann allein weiterentwickelt
– und mit Hilfe seiner Frau, die
er als eine seiner größten Kritikerinnen
bezeichnet. Interesse
an seinen Werken empfängt
der Rheinländer sowohl aus
Deutschland, der Schweiz,
aber auch von Übersee. Drei
seiner sogenannten „Charakterköpfe“
wurden für die
Schweizer Ausstellung „Artbox
Project Zürich 2.0.“ ausgewählt
und über die Kunstplattform
Artsy vertrieben. Sein
Portrait von Udo Lindenberg
musste aufgrund der Nachfrage
mehrfach gemalt werden.
In der Ausstellung im Kunst-
KÖ21 werden einige Charakterköpfe
zu sehen sein, samt
einiger Zitate ihrer Vorbilder.
Auch Herr Kossmann wird
an drei Terminen persönlich
anwesend sein und so manche
Geschichte zu seinem Werk
erzählen.
Die Ausstellung „Charakterköpfe“
ist vom 25.3. bis 10.4.
in der KunstKÖ21 in Endingen
zu besichtigen. Vernissage am
25.3., 18–20 Uhr (nur nach Anmeldung).
Öffnungszeiten: 26.3., 14–18
Uhr; 27.3., 15–17.30 Uhr; 1.4.,
16–18.30 Uhr; 2. – 3.4., 12–18
Uhr (ab 16 Uhr in Anwesenheit
des Künstlers); 8.4., 16–18.30
Uhr; 9.4., 14–18 Uhr; 10.4.,
15–18 Uhr (ab 17 Uhr in Anwesenheit
des Künstlers). Dauer:
25.03.-10.04.22
Weitere Infos und individuelle
Terminvergabe: www.
kö21.de oder Tel: 015751292160
od: 07642/921463.
im Kurhaus Bad Krozingen
MARKGRÄFLER
SYMPHONIEORCHESTER
3. April 2022, 19.00 Uhr
TEATRO MUSICOMICO
GOGOL & MÄX
JUBILÄUMSKONZERT
10. April 2022, 19.00 Uhr
KLASSIK-BRUNCH
IM FRÜHLING
JOHANN-STRAUSS-ENSEMBLE
18. April 2022, 11.00 Uhr
Tickets unter www.bad-krozingen.info
Foto: Herr Kossmann
„Der Ehrgeiz ist der größte Feind des Glücks, denn er
macht blind.“ Jean-Paul Belmondo Foto: Herr Kossmann
Kunst KULTUR JOKER 13
Isidore De Rudder, „Daphne“, Brüssel, 1895, Biskuitporzellan
© Royal Museums of Art and History, Brüssel
Julie Wolfthorn, „Das Mädchen mit blaugrünen
Augen“ (Waldhexe), um 1899, Öl auf Leinwand
© The Jack Daulton Collection, Los Altos Hills, Kalifornien,
USA, Foto: Don Tuttle
Edvard Munch, Grafik „Madonna“, 1895, Farbholzschnitt
© Sammlung Würth, Foto: Volker Naumann
Sinnlich, göttlich, unschuldig, bedrohlich
Die Ausstellung „Göttinnen des Jugendstils“ im Badischen Landesmuseum in Karlsruhe widmet sich dem Frauenbild
um die Jahrhundertwende (1900)
Im Halbdunkel leuchtet ihr
Gesicht in überirdisch silbernem
Glanz, umringt von
wogenden goldenen Haaren.
Es ist wahrhaft eine Göttin,
die Alfons Mucha für die Weltausstellung
in Paris anno 1900
schuf. Er nannte sie „La Nature“
und setzte ihr eine Krone
auf mit einem grün schillernden
Ei als Spitze. Ein echter
Hingucker, den das Badische
Landesmuseum Karlsruhe gezielt
direkt in den Eingang zur
Ausstellung „Göttinnen des
Jugendstils“ gesetzt hat. Im
Mittelpunkt steht die Frau. Es
geht um das Frauenbild der Zeit
um 1900, die ersten unüberhörbaren
Forderungen der Frauen
nach Wahlrecht, höherer Bildung
und mehr Rechte.
In Frankreich nannte man
diese Zeit „belle èpoque“ oder
„fin de siècle“, je nachdem, ob
man den großen Umbrüchen
damals positiv oder negativ
gegenüberstand. Der deutsche
Begriff Jugendstil geht zurück
auf die Zeitschrift „Jugend“.
Die ausgestellte Serie von Titelblättern
zeigt, dass bei der
Gestaltung nach Herzenslust
experimentiert werden durfte.
Weg mit dem überladenen Dekor
des Historismus, weg mit
dem einengenden Korsett, und
als Kontrapunkt zur wuchernden
Industrialisierung pflegte
der intellektuelle Stadtbewohner
schon damals ein verklärtes
Bild der Natur. Das kommt in
der Abteilung zur Werbung
schön zum Ausdruck. Überhaupt,
die Werbung wurde damals
erfunden. Passend zu den
industriell hergestellten, ebenfalls
gezeigten schicken Dekogegenständen
wie Tafelaufsätzen
und Kerzenleuchtern, und
zu den ersten großen Warenhäusern,
in die man ging, um
sich inspirieren zu lassen.
Interessant, weil vielfältig,
ist das Frauenbild im Jugendstil.
Überhöht ins Göttliche,
wie bei Alfons Mucha. Oder
eine Mischung aus sinnlich
und bedrohlich wie Franz von
Lenbachs „Schlangenkönigin“,
deren halbnackter Körper sich
auf dem Gemälde hell von dem
dunklen Hintergrund abhebt.
„Die Braut“ wiederum wird
durch das helle Licht, den
zarten weißen Schleier (sonst
trägt sie nichts) und die Blumen
als jungfräuliche Unschuld
inszeniert. Kleine, wertvolle
Skulpturen greifen die Themen
der Bilder auf. Die Schönheit
des weiblichen Körpers und
die wallenden Haare signalisieren
Verlockung und Gefahr
zugleich. In den ausgewählten
Kunstwerken trifft die Wiener
Sezession auf die britische
Arts and Crafts-Bewegung in
Gestalt eines ihrer bekanntesten
Motive, des Wandteppichs
„Der Pilger im Garten oder
Das Herz der Rose“ von Edward
Burne-Jones und William
Morris.
Das Kunsthandwerk erlebte
eine Hochblüte. Auch Designer
und Juweliere griffen die
Hinwendung zur Natur auf
und schufen filigrane Schmetterlingsbroschen,
Orchideenanhänger,
elegante florale
Gürtelschnallen und höchst
dekorative Schmuckkämme
für das hochzusteckende
Haar. Die Frau von Welt trug
moderne Reformkleider ohne
Korsett. Einige wertvolle
Jugendstil-Roben gehören zu
den Highlights der Ausstellung.
Für mehr Bewegungsfreiheit
wurden Radkostüme mit
Pumphosen geschneidert, so
dass Frauen mit Hilfe des neumodischen
Damenrads unterwegs
sein konnten. Sehr zum
Unmut mancher männlicher
Zeitgenossen, die Frauen gerne
weiterhin an Kinder, Küche
und Kirche gebunden hätten.
Filmaufnahmen der britischen
Suffragetten, die für das Frauenwahlrecht
auf die Straße
gingen, zeigen, wieviel Mut
damals dazu gehörte, Frauenrechte
einzufordern.
Es war die Zeit legendärer
Künstlerinnen wie der französischen
Schauspielerin Sarah
Bernhardt. Sie spielte den
Hamlet als Hosenrolle, betrieb
mehrere Theater, erfand sich
ständig neu und erarbeitete ihr
Vermögen selbst. Filmaufnahmen
der Ausdruckstänzerin
Loie Fuller lassen erahnen,
wie fasziniert die Menschen
damals von ihr waren. Das Badische
Landesmuseum erinnert
hier auch an Künstlerinnen,
die heute fast vergessen sind,
wie die erfolgreiche Karlsruher
Modedesignerin Emmy
Schoch. Oder die Malerin Jenny
Fikentscher, Teil der Grötzinger
Malerkolonie, die ihr
Talent und ihre Karriere für
ihre Familie opferte. Von Julie
Wolfthorn, Mitbegründerin der
Berliner Secession, die tragisch
im KZ Theresienstadt starb, ist
das Gemälde „Das Mädchen
mit den blaugrünen Augen“
zu sehen. Von Käthe Roman-
Försterling, die immerhin an
der Großherzoglichen Malerinnenschule
unterrichtete,
fehlt nach der Scheidung und
Entmündigung durch ihren
Ex-Mann und ihre Mutter jede
Spur, es gibt weder ein Foto
von ihr noch ein Todesdatum.
Elke Kollar und Lars Petersen,
die Kuratoren der „Göttinnen
des Jugendstils“, hoffen, dass
sich Nachkommen melden, um
diese Lücken zu schließen.
Auch wenn die Ausstellung
gemeinsam mit dem Allard
Pierson Museum Amsterdam
und dem Braunschweigischen
Landesmuseum konzipiert
wurde, sind viele Ausstellungsstücke
nur in Karlsruhe zu sehen.
Das große Finale ist eine
Neuschöpfung, das Bild „One“
des Freiburger Fassadenkünstlers
Tom Brane. In 2 auf 4
Metern entfaltet er im Stil des
Jugendstils eine Menschheit
verschiedener Hautfarben, behütet
von der Göttin der Nacht,
Mutter Erde und der Göttin
der Sonne. Bis zum 19. Juni
2022 sind die „Göttinnen des
Jugendstils“ in Karlsruhe zu
sehen.
„Göttinnen des Jugendstils“,
Badisches Landesmuseum,
Schloss Karlsruhe, Di-So 10-
18h, www.landesmuseum.de.
Bis 19.06.22
Nike Luber
Schopfheimerstraße
2
14 KULTUR JOKER kunst
Im Spannungsfeld von Glauben und Zweifel
Ausstellung „In dubio pro deo“ – Malerei und Zeichnungen von Toni Mauersberg in der Katholischen Akademie
Freiburg
Die 1989 in Hannover geborene
Künstlerin Toni Mauersberg
absolvierte einen breiten
Ausbildungsweg. 2008 begann
sie ihr Studium der Judaistik
an der Freien Universität Berlin.
2009 folgte parallel dazu
die Aufnahme ihres Studiums
der Bildenden Kunst an der
Universität der Künste UdK in
Berlin bei LeikoIkemura und
Michael Müller. 2012 Bachelor-Abschluss
in Judaistik mit
einer Arbeit über das Bilderverbot
und dessen Bezug zur
ästhetischen Theorie Adornos.
2017 Meisterschülerinnenabschluss
bei Michael Müller
und Beginn eines Masterstudiengangs
„Kultur und Religion“
an der Humboldt-Universität
in Berlin und 2019 dessen Abschluss
mit einer Arbeit über
die Josephsgeschichte in der
Bibel und deren Ausgestaltung
bei Thomas Mann. Jede Menge
Beschäftigung und profunder
Auseinandersetzung mit Religiosität
und Kunst also, die
sich bewusst programmatisch
in ihren Bildern widerspiegelt.
Im Titel der Ausstellung
scheint sie sich hierbei im
Zweifelsfall für Gott entschieden
zu haben - im Gespräch
bezeichnete sie sich bei der
Ausstellungseröffnung selbst
als gläubig. Obwohl sie einige
Zeit nach orthodoxen jüdischen
Glaubensriten gelebt
hat, fühlt sie sich keiner bestimmten
Glaubensrichtung
angehörig. Sie spricht stattdessen
von einer allgemeinen Metagläubigkeit,
die für sie und
auch für die Menschen insgesamt
existent und wichtig sei.
Betrachtet man nun Toni
Mauersbergs Bilder in der umfangreichen
Ausstellung (insgesamt
34 Exponate), wiegt die
Waagschale der Zweifel doch
sehr schwer und der Eindruck
drängt sich auf, ob ein Fragezeichen
hinter dem Titel nicht
angemessener platziert wäre.
Zum Beispiel das Bilder-
Doppel „Leonardo“. Im Stil
des Leonardo da Vinci zugeschriebenen
Gemäldes „Salvator
Mundi“ ersetzt die
Künstlerin die sanftmütigen
Original-Gesichtszüge des
Welterlösers durch ein schwarzes,
rätselhaftes Dunkel und
setzt in gleicher Größe im selben
Malstil ein Porträt von der
Schauspieler-Ikone Leonardo
DiCaprio daneben. Oder ihre
zeichnerischen Varianten des
Bildnisses vom „Guten Hirten“,
der bei ihr statt des üblichen
possierlichen Lämmchens
ein Dino-Junges oder
einen wahrhaft hässlichen
Triceratops-Spross in Händen
hält. Ein Kleinformat zeigt
Evas nackte Füße auf einer
Wiese, die jedoch unachtsam
die Blumen zertreten. Die Farbenpracht
eines Regenbogens,
für Toni Mauersberg nach eigenen
Aussagen ein Sinnbild
für Gott, findet sich nur im
Bildhintergrund wieder, der
Bogen selbst besteht aus Strichen
und farbleeren weißen
Zwischenräumen. Solche, auf
die Spitze getriebene Dialektik
mit offenem Urteil, ist als
thematischer Treibstoff noch in
vielen anderen Bildern gegenwärtig.
Entschiedener ist sie in
ihrem zentralen Großformat
„Altar für Atheisten“, dem
leider ein zweiter Altarflügel
fehlt. Die Mitteltafel erstrahlt
in herrlichen, regenbogenartigen
Farbübergängen, während
im unteren Bilddrittel vor
monochromem Hintergrund
ein Mann ziemlich bedröppelt
ins Leere starrend und ebenfalls
im Leeren sitzend abgebildet
ist. Unter dem Eindruck
der übrigen Bilder ist höchst
spannend, sich vorzustellen,
was die Künstlerin auf den fehlenden
Altarflügel hätte malen
können.
Zwischendurch, wie zum
Atemholen, kommt auch der
Humor nicht zu kurz: Eine
Physiognomie mit Heiligenschein
und den Zügen eines
Faultiers lacht einem keck unter
dem Titel „St. Fauli“ entgegen.
Toni Mauersberg zwingt den
Betrachter in ihren Bildern zur
eigenen Stellungnahme, nicht
zuletzt auch wegen deren außerordentlich
meisterlichen
Toni Mauersberg: „Altar für Atheisten“, 2016
© Toni Mauersberg
handwerklichen Umsetzung.
Namentlich ihre bestechende
Beherrschung alter Maltechniken
bei ihren Anlehnungen
zum Beispiel an Albrecht Dürer
oder Caspar David Friedrich,
berechtigt sie jederzeit,
die alten Meister für eigene
Zwecke einzusetzen. Es ist
höchst selten, einer solch hohen
künstlerischen Qualität
und Reife in einer Ausstellung
einer noch jungen Künstlerin
zu begegnen.
„In dubio pro deo“, Katholischen
Akademie Freiburg,
Wintererstraße 1. Mo-Fr von
8.30 – 18 Uhr. Bis 13.04.2022
Erich Krieger
Ein Versprechen zum Dialog
Der Kunstsalon des Kunstvereins artstages in Bad-Bellingen
Nach langer Pause gibt es
für die Künstler*innen des
Kunstvereins artstages sowie
für Kunstbegeisterte Grund
zur Freude, denn vom 18. bis
20. März präsentieren sie in
den Räumen des Kurhauses
Bad Bellingen den beliebten
Kunstsalon. 38 internationale
Künstler*innen stellen hier
eine vielseitige Auswahl ihrer
Werke aus den Bereichen Ma-
lerei, Fotografie, Skulpturen
und Lyrik aus.
Der Kunstsalon öffnet einen
Raum, in dem die Kunst zum
Dialog einlädt. Die gezeigten
Werke stellen Fragen, erzählen
Geschichten, wecken Gefühle
und Erinnerungen. Kunst bedeutet
nicht gleich Schönheit,
auch wenn frühere Interpretationen
dies vermuten lassen
– Kunst kann, darf und soll
vielmehr dazu genutzt werden,
moderne Fragestellungen ins
Zentrum des Betrachtenden zu
rücken und zu einem Diskurs
einzuladen. Erst wenn die Betrachtenden
das Werk sehen,
darüber nachdenken und sprechen
wird Kunst zum Leben
erweckt.
Dazu lädt der Kunstsalon am
Freitag, 18. März, 19- 22 Uhr,
Samstag, 19. März, 10-20Uhr
sowie Sonntag, 10- 18 Uhr in
das Kurhaus Bad Bellingen
ein. Die Eröffnung wird von
Gregor Schmitz musikalisch
begleitet. Weitere Infos: www.
artstages.eu
2022
09. - 10. April
Sa. 10. 00 - 18. 00 Uhr
So. 11. 00 - 18. 00 Uhr
@emmendingerkuenstlermarkt
Yasmin Ulrich: „Happy Elephant“ Verena Saxer: „Ohne Titel“ Fotos: artstages
Kunst KULTUR JOKER 15
Wahlheimaten und Wahlverwandtschaften
„The Immigration. Michaela Tröscher – the Icelandic pianist“ im Freiburger Kunsthaus L6
„I don’t care about Bach. I
know everything about Beuys“,
steht auf einer Stofftasche, die
an der Wand im Kunsthaus L6
hängt. Ein Kalauer gewiss. Und
hört man Michaela Tröscher,
bzw. the Icelandic pianist,
spielen, hält man es durchaus
für möglich, dass sie viel über
Beuys weiß, aber glaubt nicht
so ganz, dass Bach ihr völlig
egal ist. Dieser „Icelandic Pianist“
hätte bestimmt mit seiner
Musik die Schiffspassage nach
Amerika zahlen können. Michaela
Tröschers Einzelausstellung
im Kunsthaus L6 speist
sich aus einer Erzählung, die
auf einer Reihe realer Orte und
biografischer Versatzstücke beruht.
Die Karte zeigt Zentraleuropa,
doch die Städte Freiburg,
Basel, Bonn sind New York,
Montreal und Toronto überschrieben.
Eine rote Linie
markiert den Weg, den viele
Auswanderer im 19. Jahrhundert
und frühen 20. Jahrhundert
gingen, sie endet nicht am
Überseehafen, sondern geht
über den Kartenausschnitt hinaus.
Zwei Bewegungen kennzeichnen
den Erzählkosmos
Tröschers. Es ist einerseits die
Auswanderung ihres Großonkels
nach Amerika, der 1914
vor dem drohenden Krieg in ein
Land floh, das ihm ein besseres
Leben als das eines Soldaten
versprach. Andererseits ist es
Tröschers eigener Aufenthalt
auf Island, das sie bereits während
ihres Studiums in Saarbrücken
bereiste. Sie lebte dort
dreieinhalb Jahre, lernte die
Sprache und die Romane von
Bödvar Gudmundsson schätzen,
der wiederum von der
Auswandererbewegung der
Isländer nach Kanada erzählt.
Aus diesen biografischen Eckdaten
ist in den letzten Jahren
ein Werk entstanden, in dem
sich alles überlagert. Die eigene
Fahrt mit einem Containerschiff
in die USA mit der Auswanderung
des Uronkels aus
dem Schwarzwald in die USA,
Orte bekommen ein zweites
Leben. So wirken ihre beiden
Zeichnungsserien „New York’s
Interieur“ und „The Drawn
New York“ nur auf den ersten
Blick linear, das Semi-Fiktive
an ihnen schafft Nebenwege
und Abschweifungen aus der
Logik der Erzählung. Für sich
selbst hat Michaela
Tröscher
die Rolle des
Icelandic Pianist
geschaffen, zu
festen Zeiten ist
sie im Kunsthaus
L6 zu hören.
Im Kunsthaus
L6 sind selbst
ihre Skulpturen
mobil. Sie stehen
wie Möbel bereit
für einen Umzug
auf Bretter
mit Rollen. Ein
blauer Spanngurt
verschnürt einen
Betonblock mit
mehreren Stoffschichten
und
einem Packen
Äste, von denen
einer weiß bemalt ist. Tröscher
schichtet in ihren Arbeiten,
seien es Abgüsse auf Tischen
oder mehrere Objekte auf Podesten.
Sie schafft dadurch eine
Gleichzeitigkeit, die es ihr erlaubt,
die Orte zu überlagern.
Ihre Collagen zeigen dies in
Engführung. Tröscher behält
dabei das Postkartenformat
der historischen Aufnahmen
The Immigration. Michaela Tröscher - the Icelandic pianist
bei, verbindet aber etwa einen
Warteraum eines Bahnhofs mit
der Ankunftshalle in Ellis Island
und der zeitgenössischen
Fotografie einer Frau am Klavier.
Eine andere verbindet die
Ansicht eines Brunnens, der inmitten
eines Parks ein beliebter
Treffpunkt gewesen zu sein
scheint mit der Vervielfältigung
der Künstlerin im weißen
Foto: Marc Doradzillo
Kleid. Die Wege haben Spuren
hinterlassen.
The Immigration. Michaela
Tröscher – the Icelandic pianist.
Kunsthaus L6, Lameystr.
6, Freiburg. Do/Fr 16 bis 19
Uhr, ab 17 Uhr Klavierimprovisation,
Sa/So 11 bis 17 Uhr,
ab 14 Uhr Klavierimprovisation.
Bis 13. März 2022.
Annette Hoffmann
16 KULTUR JOKER Kunst
In der Wunderkammer der Malerei
Das Freiburger Morat-Institut widmet Herbert Maier eine
große Einzelschau
Was hat das Streifenbild in
blau-weiß an sich, dass es mit
dem terrakottafarbenen Kopf
ein Diptychon bildet und nicht
etwa mit der Balustervase aus
Kambodscha? Es muss wohl an
einer wie auch immer gearteten
Komplementarität liegen. Denn
„complementary“ ist Herbert
Maiers Einzelschau überschrieben,
die das Freiburger
Morat-Institut für Kunst und
Kunstwissenschaft dem Freiburger
Maler widmet. Und obwohl
es eine Retrospektive ist,
die gleichermaßen frühere wie
auch aktuelle Arbeiten zeigt,
liegt das Augenmerk doch auf
diesen Kombinationsbildern.
Vielleicht weil die Verbindung
zwischen einem abstrakten und
einem figurativen Part so ungewöhnlich
ist, vielleicht weil die
Objekte wie Fotos vor einem
weißen Hintergrund freigestellt
sind.
Herbert Maier setzt mit diesen
neueren Arbeiten einen
Weg fort, den er bereits mit
dem Großprojekt „Wer wir
sind“ eingeschlagen hatte, das
2016 im Museum für Neue
Kunst in Freiburg zu sehen war.
Dort zeigte er bereits in Hunderten
von Aquarellen, dass
ihm nichts Menschliches fremd
ist und er in Form von Porträts,
Gesichtern, Figuren und Masken
den Begriff der Menschheitsgeschichte
weit fasst. Nun
hat Maier Objekte gemalt, es
sind Buddhaköpfe, Nashorn-
käfer, die irdene Vase mit den
wellenförmigen Dekorationen,
eine Malanggan-Maske. Man
könnte denken, Maier hätte
die Archive der Museen nach
diesen Gegenständen durchforstet.
Doch manches, was
uns wie täuschend echt, riesig
groß auf der Leinwand gegenübertritt,
steht im Morat-Institut
auf einem Sockel. Die besagte
Vase, aber auch ein Fragment
eines Kleinkindschädels, der
uralt sein muss, sind hier auch
als Original zu sehen. Zwar
gehen Objekt und Bild keinen
unmittelbaren Dialog miteinander
ein, da sie räumlich entfernt
voneinander gezeigt werden,
doch präsent sind sie ja. Aufgeladen
mit ihrer Geschichte.
„Complementary“ zeigt,
dass diese neueren Arbeiten
im Werk seit Langem angelegt
sind. Im Verbindungsraum
Herbert X. Maier: „Die
Erschütterung von Lespugue“
und „Gravitation“, 2010-2021
Fotos: Bernhard Strauss/Freiburg
Blick in die Ausstellung im Freiburger Morat-Institut
Fotos: Bernhard Strauss/Freiburg
sind Vitrinen aneinander gereiht,
in denen Zeichnungen
nach Strukturen organisiert
liegen. Darüber hängen Reihen
von Gouachen. Bereits in den
1990er Jahren auf Reisen nach
Burkina Faso oder in den Benin
hat Maier Architektur wie
Moscheen in Lehmbauweise
festgehalten oder Strukturen,
die an Gewebtes erinnern.
Jahrzehnte später haben sich
diese Objekte außereuropäischer
Kulturen von ihrer Umgebung
emanzipiert und sind
zu einem autonomen Ding
geworden. Und die Abstraktion,
seit der Nachkriegszeit die
westlichste Kunst, die man sich
vorstellen kann, hat Vorläufer
im Konkreten. Denn diese
Reiseskizzen überliefern auch
Strukturen, auf denen unsere
Welt aufgebaut ist: Mauern,
Gewebe und Speicher. Die Idee
des Bildes als Speicher und Gedächtnis,
die Maier seit Langem
begleitet, prägt auch seine Ausstellung
„complementary“. Nun
sind Objekte einer Wunderkammer
hinzugekommen und
die abstrakte Malerei gesellt
sich ganz natürlich dazu.
Herbert X. Maier, complementary.
Morat-Institut für
Kunst und Kunstwissenschaft,
Lörracher Str. 31, Freiburg. Sa
11-17 Uhr, 1. Sonntag im Monat
13-17 Uhr. Bis 25. Oktober.
Annette Hoffmann
MUSEEN & AUSSTELLUNGEN
REGIONAL, NATIONAL, INTERNATIONAL
FREIBURG
Archäologisches Museum Colombischlössle
- „Ständige Sammlung“-Dauer
Augustinermuseum
- „Johann Baptist Kirner.: Erzähltes
Leben“-27.03.
Haus der Graphischen Sammlung
- „Christoph Meckel: Mensch-Sein,
Kind-Sein, Ich-Sein“ 05.03.-19.06.
Centre Culturel Francais
- „Ecole du Flow - grenzüberschreitend
kreativ“ -11.03.
- „Telemach Wiesinger: Temps en
France“ 18.03.-29.04.
depot.K
- „Margot Degand, Claudia Michel:
ceci n‘est pas une fenetre“
-20.03.
E-Werk
Galerie für Gegenwartskunst
- „Infrastrukturen: Marc Lee, Loss Of
Diversity. Cecilia Brown, Willkommen
im Parlament“ -28.03.
Faulerbad
- „Kunst auf der Liegewiese“ -21.05.
Galerie Meier
- „Schnee von gestern... und heute“
-12.03.
Katholische Akademie
- „Toni Mauersberg: In Dubio Pro Deo“
-13.04.
Kulturaggregat
- „Yamakasino“ -09.04.
Kunsthaus L6
- „Michaela Tröscher - the Icelandic
pianist: The Immigration“ -13.03.
Kunstverein Freiburg
- „Lukas Quietzsch: Groß und Klein“
-06.03.
Morat Institut
- „Herbert X. Maier: Complementary“
-25.10.
Museum für Neue Kunst
Freundschaftsspiel. Horst und Gabriele
Siedle-Kunststiftung“ -06.03.
- „Someone else - Die Fremdheit der
Kinder“ 25.03.-09.10.
Museum für Stadtgeschichte
- „Eine Reise in die Vergangenheit“
-Dauer
Museum Natur und Mensch
- „Vom Ei zum küken“ 05.03.-24.04.
PEAC Museum
- „Peter Tollens“ 20.03.-26.06.
Stadtbücherei
- „Sieh mich an! Rassismus an muslimisch
gelesenen Menschen sichtbar
machen“ 15.03.-02.04.
Stiftung WaldHaus
- „StadtWaldMensch - 900 Jahre Wald
für Freiburg“ -31.03.
T66 Kulturwerk
- „N° 701 curator‘s choice :: 10“-27.03.
Universitätsklinikum
- „Patient*innen im Klinikpark“ b.a.w.
BASEL
Antikenmuseum
- „tierisch! Tiere und Mischwesen in
der Antike“ -19.06.
Fondation Beyeler
- „Georgia O‘Keeffe“ -22.05.
- „Passagen - Landschaft, Figur und
Abstraktion“ -14.08.
- „Sondra Perry: Lineage for a Phantom
Zone“ -13.03.
Haus der Elektronischen Künste
- „Schweizer Medienkunst: Marc Lee,
Chloé Delarue, Laurent Güdel - Pax
Awards 2021“ -24.04.
Kunsthalle Basel
- „Yoan Mudry: The Future Doesn‘t
Need Us“ -07.08.
- „Pedro Wirz: Environmental Hangover“
-01.05.
- „Alia Farid: In Lieu of What Is“-22.05.
Kunsthaus Baselland
- „Laura Mietrup: Traverse Solo Position“-27.03.
- „Fritz Hauser: Sweet Spot“ -27.03.
Kunstmuseum Basel
- „Louise Bourgeois x Jenny Holzer“
-15.05.
Museum Tinguely
- „Merci Seppi. Die große Schenkung“
-13.03.
- „Party For Öyvind. Öyvind Fahlström
& Friends“ -01.05.
S AM
- „Beton“-24.04.
ANDERE ORTE
ALBSTADT
Kunstmuseum Ablstadt
- „Hip to Square. Figur und Abstraktion
im 20. Jahrhundert“ -05.06.
ALKERSUM/FÖHR
Museum Kunst der Westküste
- „Andreas Jorns: Inseljugend“-27.11.
- „Rune Guneriussen: Lights go out“
-12.06.
Amsterdam (NL)
Foam Fotografiemuseum
- „Jonathas de Andrade: Next Level“
-18.05.
- „Karolina Wojtas“ -03.04.
The Ravestijn Gallery
- „Maurice Scheltens, Liesbeth Abbenes:
Literally“ -05.03.
AUGSBURG
Galerie Noah
- „Bang! Die Rückkehr der Malerei“
-13.03.
Baden-Baden
Kunstmuseum Gehrke Remund
- „Frida Kahlo: Leid und Leidenschaft“-Dauer
Museum Frieder Burda
- „James Turrell: Accretion Disc“
(ständig)
- „Wert und Wandel der Korallen“-
Christine und Margaret Wertheim“
-26.06.
Staatliche Kunsthalle
- „Cosmos Ottinger: Hans-Thoma-
Preisträgerin Ulrike Ottinger“ -15.05.
BARCELONA (E)
Fundació Joan Miró
- „The Point Of Sculpture“ -06.03.
Museu d‘Art Contemporani
- „In Real Time. Rafael Tous Collection
of Conceptual Art“ -06.06.
BERLIN
Gropius Bau
- „Zanele Muholi“-13.03.
- „Emeka Ogboh“ -06.03.
Haus am Kleistpark
- „Christa Mayer: Meiner Mutter,
meine Schwester und ich“-13.03.
Schwules Museum
- „Mercury Rising - Inter*
Hermstory(ies) Now and Then“-14.02.
- „Encantadas - Transzendentale
Kunst aus Brasilien“ 11.03.-18.07.
Willy-Brandt-Haus
- „Auschwitz - Ein Ort dieser Erde“
-24.04.
BERN (CH)
Alpines Museum der Schweiz
- „Let‘s Talk about Mountains: Eine
filmische Annäherung an Nordkorea“
-03.07.
- „Frauen am Berg“ -Okt. 2023
- „Das Skivirus. Eine Spurensicherung“
-01.05
Kunstmuseum Bern
- „Jean-Frédéric Schnyder“ -29.05.
Zentrum Paul Klee
- „Paul Klee. Menschen unter sich“
-22.05.
- „Gabriele Münter: Pionierin der
Moderne“ -08.05.
BIETIGHEIM-BISSINGEN
Städtische Galerie
- „Die Weissenhofer: Playback“
-19.06.
bilbao (e)
guggenheim Museum
- „Jean Dubuffet: Ardent Celebrations“
-21.08.
BONN
Bundeskunsthalle
- „Das Gehirn in Kunst und Wissenschaft“
-26.06.
BREGENZ (A)
Kunsthaus Bregenz
- „Dora Budor“ -26.06.
Kunst KULTUR JOKER 17
Vorarlberg Museum
- „Auf eigene Gefahr - Vom riskanten
Wunsch nach Sicherheit“
-Frühjahr 2023
BREISACH
Blaues Haus
- „Nach der Shoah“-Dauer
Museum für Stadtgeschichte
- „Ausstellung zur Geschichte der
Stadt Breisach am Rhein” (ständig)
BRUCHSAL
Schloss Bruchsal
- „Kakao und Schokolade - Von der
bitteren Frucht zur süßen Leckerei?“
-27.03.
BUGGINGEN
Atelier Bild Skulptur
„Roswitha Niedanowski, Gßerard
Biringer, Hans Roth“-03.04.
CALW
Klostermuseum Hirsau
- „Schwarz.Wald.Bunt“ 10.04.-30.10.
CLERVAUX (LUX)
Clervaux - Cité De L‘image
- „Donovan Wylie: North Warning
System“ -08.04.
Kunst – Raum – Kirche
Ausschreibung an Künstler*innen in der Region
Unter dem Titel „Kunst–Raum–Kirche“
ist soeben eine Ausschreibung der
Evangelischen Erwachsenenbildung
Freiburg erfolgt: An kirchlichen und
diakonischen Orten in Freiburg sollen
ab 19. Juni für ca. 6 Wochen ausgewählte
Kunstwerke präsentiert werden
(wir berichteten im KJ 02/2022, Seite
8). Einsendeschluss ist der 31. März
2022. Die Ausschreibung ist beim BBK-
Südbaden und der GEDOK Freiburg erhältlich
– sie findet sich zusätzlich hier:
www.ekifrei.de/kunst. mf
DRESDEN
Deutsches Hygienemuseum
- „Künstliche Intelligenz“ -28.08.
DÜREN
Leopold-Hoesch-Museum
- „Vom Leben in Industrielandschaften.
Den Strukturwandel im Blick“
-13.03.
DÜSSELDORF
Kunstpalast
- „Electro. Von Kraftwerk bis Techno“
-15.05.
- „Ich. Max Liebermann. Ein europäischer
Künstler“ -08.05.
ELLWANGEN
Alamannenmuseum
- „Ein kleines Dorf in einer großen
Welt - Alltagsszenen des 5. und 6.
Jahrhunderts“ -18.09.
ENDINGEN
KunstKÖ
- „Herr Kossmann: Charakterköpfe“
25.03.-10.04.
ESCH SUR ALZETTE (LU)
Möllerei
- „Hacking Identity - Dancing Diversity“
-15.05.
ESSEN
Museum Folkwang
- „Renoi, Monet, Gauguin: Images of a
Floating World“ -15.05.
FRANKFURT am main
Caricatura Museum
- „Hurzlmeier Malerei“ -18.04.
Kunststiftung DZ Bank
- „Durchblick“ -21.05.
Museum für Moderne Kunst
- „John Cage: Museumcircle“-20.03.
Schirn Kunsthalle
- „Carlos Bunga“ -22.05.
GENGENBACH
Haus Löwenberg
- „Bernd Pröschold: Astro-Fotografie“
-01.11.
Hamburg
Deichtorhallen
- „Space Program: Rare Earths“
-10.04.
Kunsthalle Hamburg
- „Nolde: Meistens grundiere ich mit
Kreide“ -18.04.
HEILBRONN
Kunsthalle Vogelmann
- „Fragile! Alles aus Glas. Grenzbereich
des Skulpturalen“ -15.05.
Kunstverein Heilbronn
- „Armin Keplinger: Masse : Glas“
-20.03.
HÜFINGEN
Stadtmuseum Hüfingen
- „in:outside“ 13.05.-21.08.
Karlsruhe
Badischer Kunstverein
- „Ulrike Grossarth: gibt es ein grau
glühend?“ -18.04.
Naturkundemuseum Karlsruhe
- „Neobiota - Natur im Wandel“ -11.09.
Schloss Karlsruhe
- „Göttinnen des Jugendstils“ -19.06.
Städtische Galerie
- „Elsa & Johanna. The plural life of
identity“ -13.03.
- „Sigmar Polke: Dualismen“
05.03.-12.06.
ZKM
- „BioMedien. Das Zeitalter der Medien
mit lebensähnlichem Verhalten“
-28.08.
KIEL
Kunsthalle zu Kiel
- „Amazons of Pop! Künstlerinnen,
Superheldinnen, Ikonen 1961-1973“
-06.03.
- „Als die Grafik boomte: Pop-Art auf
Papier“ -01.05.
KÖLN
Galerie Drei
- „Phung-Tien Phan“ -26.03.
- „Matthias Groebel“ -16.04.
Kunsträume Michael Horbach
- „Petra Gerwers: Time Travelers“
-03.03.
LAHR
Städtische Galerie
- „Anna Arnskötter: Turmhoch“
13.03.-10.04.
LICHTENSTEIN (LIE)
Kunstmuseum Lichtenstein
- „Rivane Neuschwander: knife does
not cut fire“-24.04.
LÖRRACH
Dreiländermuseum
- „Schätze“ -01.05.
LUDWIGSHAFEN
Wilhelm Hack Museum
- „9497 - Superart.Tv retrospektiv“
-13.03.
MADRID (E)
Fundacion Mapfre
- „Jorge Ribalta: It‘s All True. Fictions
and documents (1987-2020)“ -08.05.
MAILAND (IT)
Pirelli Hangarbicocca
- „Anicka Yi: Metaspore“-24.07.
Mannheim
Kunsthalle Mannheim
- „Mindbombs - Visuelle Kulturen
politischer Gewalt“ -24.04.
Museum Weltkulturen D5
- „Eiszeit-Safari“ -13.03.
MERZHAUSEN
Forum Merzhausen
- „Almut Quaas: Freiburger Münster
Bilder“ -11.03.
MULHOUSE
Kunsthalle Mulhouse
- „Romain Kronenberg: Boaz“
-30.04.
MÜLLHEIM
Markgräfler Museum
- „Erinnerungen an Modeste zur
Nedden“-27.03.
MÜNCHEN
Lenbachhaus
- „Gruppendynamik: Kollektive der
Moderne“-24.04.
MÜNSTERTAL
Cafe-Restaurant Talstation
- „Li Chen, Sabine Rotzoll, Dieter
Dörle“ -02.05.
OFFENBURG
Galerie im Artforum
- „Rémy Trevisan: Voyage“
06.03.-03.04.
PARIS (F)
Fondation Cartier
- „Graciela Iturbide: Heliotropo 37“
-29.05.
Galerie Templon
- „Michael Ray Charles“ 19.03.-07.05.
Institut du Monde arabe
- „Juden des Orients“ -13.03.
Institut Giacometti
- „Alberto Giacometti - André Breton:
Surrealist Friendships“ -10.04.
Musée d‘art Moderne
- „From Fauvism To Surrealism“
-22.05.
Musée de L‘armée
- „Photography at war“ 06.04.-24.07.
Musée de l‘Homme
- „Aux De Frontières L‘Human“ -30.05.
POTSDAM
Museum Barberini
- „Eine neue Kunst. Photographie und
Impressionismus“ -08.05.
REUTE
Försterhaus
- „Die Vielfalt eines Malers“ b.a.w.
RIEGEL
Galerie Messmer
- „Michael Urtz: Weg-Zeichen-Spur,
Malerei“ -10.05.
Kunsthalle Messmer
- „Disneys große Zeichner. Barks,
Taliaferro und Gottfredson“
05.03.-12.06.
ROTTWEIL
Erich Hauser Kunststiftung
- „Sammlung“-ständig
Forum Kunst Rottweil
- „Susanne Kühn“ -06.03.
- „Aloys Rump“ 27.03.-08.05.
RUST
Europa-Park
- „Roberto Radici“ -18.04.
SAINT-LOUIS (F)
Fondation Fernet Branca
- „Pop-Up Galeries“ 06.03.-27.03.
SINDELFINGEN
Schauwerk
- „Antony Gormley: Learning to Be“
-24.04.
- „Love Stories. 10 Jahre Schauwerk“
-13.03.
- „Ortswechsel. Fotografie aus der
Modernen Galerie“ -19.06.
SPEYER
Historisches Museum der Pfalz
- „Expedition Erde. Im Reich von
Maulwurf und Regenwurm“ -19.06.
- „Rendezvous. Frankreichs Militär in
der Pfalz 1945-1999“ -27.11.
SINGEN
Kunstmuseum Singen
- „Von Wand zu Wand“ -20.03.
STADTBERGEN
Kunstraum Am Pfarrhof Leitershofen
- „Herbert Maier: Window Paintings“
-27.03.
STAUFEN
Galerie K
- „Kunstwinter2022 / Gruppenausstellung“-27.03.
Keramikmuseum
- „MusterReich - Porzellangeschirr
von Helmut Menzel“-27.03.
ST. Gallen (CH)
Kunstmuseum
- „Martina Morger“ -06.03.
„Marie Lund: The Falling“ -20.03.
- „Birgit Werres: Let‘s play it, Rolf“
-07.08.
- „Andreas Slominski“ 05.03.-28.08.
Museum im Lagerhaus
- „Krüsi am Zug - Auch eine Kuh kann
Optimist sein“ 06.03.-10.07.
ST. Märgen
Kunsthaus St. Märgen
- „Achse des Grenzenlosen“ -24.04.
ST. PETER
Ropi Foto Galleria
- „Italia Italia - Zwischen Sein und
Schein“ 09.03.-28.05.
STUTTGART
Kunstmuseum
- „Frischzelle_27: Claudia Magdalena
Merk“-10.04.
- „Gego. Die Architektur einer Künstlerin“
-10.07.
- „Tobias Rehberger: I do if I don‘t“
26.03.-28.08.
Landesmuseum
- „Fashion?! Was Mode zu Mode
macht“-24.04.
- „GeschmacksSache: Vorbildliches
Design um 19002 -01.05.
Staatsgalerie
- „Schlemmer on Stage: Das
Triadische Ballett auf der Bühne der
Gegenwart“ -09.10.
TENINGEN
Rebay-Haus
- „100 Jahre Maresa von Rebay“
-08.05.
ULM
Kunsthalle Weishaupt
- “Intermezzo - Die Sammlung als
Zwischenspiel“b.a.w.
- „Malerische Poesie: Grafiken von
Chagall und Zeitgenossen“
-09.10.
VADUZ (LI)
Lichtensteinisches LandesMuseum
- „Pempeji-Pracht und Tod unter dem
Vulkan“-24.04.
Kunstmuseum Lichtenstein
- „Rivane Neuenschwander: knife
does not cut fire“ -24.04.
WALDENBUCH
Museum der Alltagskultur
- „Nebenan. Die Nachbarschaft der
Lager Auschwitz I-III“ -08.05.
Museum Ritter
- „Kein Tag ohne Linie Werke aus der
Sammlung Marli Hoppe-Ritter“
-24.04.
WALDKIRCH
Elztalmuseum
- „Akrobaten, Mordgeschichten,
Liedgenuss - Die Drehorgel im Kontext
des Jahrmarkts“b.a.w.
GeorgScholzHaus
- „Katharina Hoehler, Thomas Lefeldt:
Farbe und Linie im Fluss“
20.03.-24.04.
Vitra Design Museum
- „Spot On. Designerinnen in der
Sammlung“ -08.05.
- „Here We Are! Frauen im Design
1900-heute“ -06.03.
Wien (A)
Bank Austria Kunstforum
- „David Hockney: Insights. Reflecting
the Tate Collection“ -19.06.
- „Kiki Kogelnik“ -25.06.
Belvedere
- „Im Blick: Raden Saleh. Osman
Hamdi Bey. Hakob Hovnatanyan“
-27.03.
MUMOK
- „Enjoy - Die mumok Sammlung im
Wandel“ -18.04.
- „Wolfgang Tillmans“ -24.04.
- „Jesse Stecklow. Terminal“
10.03.-19.06.
WOLFSBURG
Kunstmuseum Wolfsburg
- „True Pictures? LaToya Ruby Frazier
und Menschenbilder“-10.04.
- „Macht! Licht!“ 12.03.-10.07.
ZÜRICH (CH)
Kunsthaus
- „Barockes Feuer - Die Grafik des
Giovanni Benedetto Castiglione“
-06.03.
- „Alexandra Bachzetsis. 2020:
Obscene“ 25.03.-01.05.
- „Yoko Ono. This Room Moves At The
Same Speed As The Clouds“
04.03.-29.05.
Migros Museum für Gegenwartskunst
- „Evan Ifekoya: Resonant Frequencies“
-01.05.
- „Aus den Fugen. Momente der
Störung“ -01.05.
Museum Haus Konstruktiv
- „Geometrische Opulenz“
-08.05.
Photobastei
- „Beatrice Hänni: Nun sag‘, wie hältst
du es mit der Natur?“ 24.03.-03.04.
- „Marcelo Brodsky: Stand für Democracy:
Myanmar“ 24.03.-17.04.
Druckkunst in Freiburg
Eine Ausstellung des T66 Kulturwerks
2018 wurde die Druckkunst
durch einen Beschluss der Deutschen
UNESCO-Kommission
zum immateriellen Kulturerbe
erhoben. Für das T66 Kulturwerk
in Freiburg ein guter Grund, ihre
701. Ausstellung dem Tag der
Druckkunst zu widmen. Zu diesem
Anlass am 15. März waren
alle Mitglieder*innen des Berufsverbands
Bildender Künstlerinnen
und Künstler Südbaden
e.V. eingeladen, Drucke unterschiedlichster
Drucktechniken
einzureichen.
Unter der Zusammenstellung
von Brigitte Liebel und Brigitte
von Savigny sind u.a. Werke von
Thomas Hammelmann, Katharina
Hoehler, Michaela Höhlein-Dolde,
Ute Kledt,Angelika
Klemme, Mirabelle Korfsmeier,
Gary Krüger und Angelina Kuzmanovic
zu betrachten.
Die Ausstellung „Curator’s
choice :: 10 DRUCKKUNST“ ist
noch bis zum 27. März zu sehen.
Öffnungszeiten: Do, Fr., So,
13–17 Uhr (oder nach Vereinbarung).
18 KULTUR JOKER Kultour
Echokammer der Geschichte
Auf der diesjährigen Berlinale untersuchte die Sektion „Perspektive Deutsches Kino“ den Wald als filmischen
Raum. Einblicke in einen ungewöhnlichen Themenschwerpunkt
Himmelsstürmer
des Spätbarock
Werke für Soli, Chor und Orchester von
Johann Adolf Hasse und Jan Dismas Zelenka
Philipp Mathmann, Sopran
Ulrike Maloa, Alt
Florian Cramer, Tenor
Frederic Mörth, Bass
Camerata Vocale Freiburg
Camerata Freiburg
Leitung: Winfried Toll
Tickets an den Vorverkaufsstellen
der Badischen Zeitung, bei
Reservix oder unter
www.cameratavocalefreiburg.de
31.3.2022
20 Uhr
Don Bosco Basel
2.4.2022
19 Uhr
Marnskirche Freiburg
Der Wald ist einer der größten
Imaginationsräume im
deutschsprachigen Kulturraum.
Dass er seit der Romantik
als Sehnsuchtsort gilt,
ist hinlänglich bekannt, die
Romantiker verwebten in ihren
kulturellen Erzeugnissen
poetische Narrative mit dem
Topos der Abgeschiedenheit
und der (heilenden oder gefährlichen)
Introspektion.
Weniger bekannt ist, dass die
romantische Stilisierung auf
einem breiten ideengeschichtlichen
Fundament aufbaute:
In der gesamten westlichen
Zivilisationsgeschichte wird
der Wald als außerzivilisatorischer
Bezirk imaginiert.
Schon im sumerischen Gilgamesch-Epos,
einem der frühesten
Schriftdokumente der
Menschheitsgeschichte, ist der
Wald der Ort des Dämons, den
der titelgebende König zu bezwingen
sucht, um ewiges Leben
zu erlangen. In römischen
und germanischen Mythen, der
Helden-Epik des Mittelalters,
der Robin Hood-Erzählung
oder den Grimms Märchen –
immer wieder ist der Wald derjenige
Ort, der den Mythos beherbergt,
in dem sich Gesetzmäßigkeiten
verdrehen und in
den sich Held:innen verirren,
um dann, zurück am Waldesrand,
zu sich selbst finden und
gereift zurück ins Leben treten
zu können. Die Repräsentation
des Waldes legt somit als spezifische
kulturelle Ausdrucksform
Zeugnis über die Imaginationsgeschichte
von Gegenräumen
ab. Das gilt auch für
den Film, wo der Wald seit jeher
inszeniert wird, vor allem
als Ort des Fantastischen, als
Schreckensort oder dessen
Gegenstück, dem Idyll. Im
Horrorfilm sind die düsteren
Wälder die Orte des Grauens
(z.B. schon in Murnaus NOS-
FERATU aus dem Jahre 1922),
im Psychothriller die Räume,
in dem das Kranke zum Vorschein
kommt, wie in Lars von
Triers ANTICHRIST und –
als deutsches Spezifikum – im
Heimatfilm der 1950er-Jahre
das Chiffre für eine heile Welt,
in der Heimatliebe und klassische
Männerbilder nach wie
vor möglich sind.
Die Sektion „Perspektive
Deutsches Kino“ der Berlinale,
die jungen Filmschaffenden
eine Plattform bietet, widmete
sich in diesem Jahr dem Wald
als Handlungsort. Ein so innovativer
wie ungewöhnlicher
Schwerpunkt, denn trotz der
„Waldliebe“ der Deutschen, ist
er in seiner filmischen Darstellung
bislang kaum erforscht.
Vier Filme präsentierte die
Sektion und damit vier Variationen
jener gegenräumlichen
Inszenierung. In Mareike Wegeners
ECHO findet eine von
Kriegseinsätzen traumatisierte
Polizeikommissarin eine Leiche
im Moor. Der vermeintlich
unspektakuläre Fall wird kompliziert,
als die Ermittlungsarbeit
sowohl in die Geschichte
des benachbarten Dorfes
eindringt und gleichzeitig die
individuelle Traumageschichte
der Protagonistin berührt.
Kollektive und individuelle
Schuld werden im Wald enggeführt
und spannungsreich
problematisiert. Ähnlich Saralisa
Volms SCHWEIGEND
STEHT DER WALD, in dem
Henriette Confurius eine
Forstpraktikantin spielt, die im
oberpfälzischen Fichtenwald
Bodenproben analysiert. Bei
ihren Untersuchungen stößt
sie auf Unregelmäßigkeiten im
Bodenprofil und kommt einem
Geheimnis auf die Spur, das
dadurch komplexer wird, dass
20 Jahre zuvor ihr Vater in
diesem Wald als vermisst gemeldet
wurde. In klassischer
Whodunit-Manier setzt die
Praktikantin ihre nicht mehr
nur forstlichen Recherchen fort
und gerät damit ins Kreuzfeuer
einer abweisenden Dorfgemeinschaft.
Auch hier ist
der Wald der Ort einer tiefen,
kollektiven Schuld, die ihren
Sündenfall in der deutschen
Geschichte hat.
In gänzlich anderem Tonfall
präsentiert sich WIR
KÖNNTEN GENAUSO GUT
TOT SEIN von Natalia Sinel-
Kultour KULTUR JOKER 19
Gegenraum und Refugium: Der Wald in Constantin Hatz’ GEWALTEN
©Rafel Starman / Kinescope Film
nikova. In einer dystopischen
Versuchsanordnung wird ein
Hochaus am Waldrand zum
Mikrokosmos für eine Gesellschaft,
die sich vor einer mittlerweile
unzivilisierten Welt
in Sicherheit gebracht hat. Als
ein Haustier verschwindet, bekommt
das Gefüge Risse, irrationale
Angst macht sich breit
und die Machtverhältnisse
werden neu geordnet. Der
Wald ist hier die Hintergrundfolie
der Haupthandlung und
schafft gleichzeitig die Möglichkeit
einer Enklave, in der
ein gesellschaftlicher Diskurs
von der Außenwelt abgeschieden
verhandelt werden kann.
Ein besonderes Filmwerk
war der zweieinhalbstündige
GEWALTEN von Constantin
Hatz. In der Abgelegenheit
des deutschen Hinterlandes
lebt der junge Daniel mit seinem
schwerkranken Vater und
seinem älteren Bruder. Die
Familie betrieb früher einen
Gasthof mit Festsaal, doch der
steht seit Jahren leer. Zu tun
gibt es hier nichts mehr. Die
Tage sind gleichförmig und
grau, die einzige Ablenkung
findet Daniel bei seinen Tieren.
Mit dem Fahrrad fährt der
Junge täglich durch den Wald
zur Schule und entwickelt so
eine besondere Beziehung zu
diesem Naturraum. Das Milieu
ist unkonkret verortet und
wird dadurch noch eindeutiger:
In dunklen, farbreduzierten
Aufnahmen zeichnen
Hatz und sein Kameramann
Rafael Starmann das Bild einer
Gegend, die von Strukturschwäche
und Landflucht
geprägt ist. Bei den wenigen,
die geblieben sind, macht sich
Frust und das Gefühl des Abgehängtseins
breit. Gewalt ist
hier das Ventil: Daniels Bruder
pumpt seinen Körper auf,
betreibt Gewichtheben und
organisiert Hooligankämpfe
auf der grünen Wiese. In den
Scheunen finden illegale Hundekämpfe
statt. Konflikte werden
physisch gelöst und Xenophobie
offen ausgesprochen.
All’ dem widersetzt sich die
sensible Hauptfigur schweigend
und sucht den Wald als
Rückzugsraum auf. Dass der
Film mit einem Zitat des Philosophen
Novalis beginnt –
„Das System der Moral muss
das System der Natur werden“
– schließt den Bogen zur Romantik
und warnt gleichzeitig
davor, das Gesetz des Stärkeren
zur gesellschaftlichen
Doktrin zu erheben.
Nicht alle Filme waren gleich
sehenswert. ECHO rangierte
als grotesk überinszeniertes
Stück an der Grenze des Erträglichen,
SCHWEIGEND
STEHT DER WALD merkte
man die finanzielle Förderstruktur
an – der Film hat
das Format eines TV-Films.
Sehenswert dagegen Sinelnikovas
Dystopie und vor allem
GEWALTEN. Dieser Film erfordert
aufgrund seiner Länge,
der ruhigen Erzählweise und
den wenigen Dialogen einiges
an Geduld. Am Ende entfaltet
er sich jedoch als intensives
und ungewöhnlich inszeniertes
Sozialdrama, dessen Bilder im
Gedächtnis bleiben. Die nach
menschlichem Ermessen entschleunigten
Zeitläufte des
Waldes übertragen sich hier
auf wunderbare Weise auf die
filmische Erzählung.
Johannes Litschel
29. JANUAR – 26. JUNI 2022
WERT UND WANDEL DER KORALLEN
Margaret und
Christine Wertheim
Detail of Baden-Baden Satellite Reef, part of the worldwide Crochet Coral Reef
project by Christine and Margaret Wertheim and the Institute For Figuring
Karin Kneffel, Ohne Titel (Detail), 1996. Öl auf Leinwand, 710 × 240 cm. KfW Stiftung, Frankfurt am Main © VG Bild-Kunst, Bonn 2019
220107_MFB_BB_KORALLEN_Anzeige_Kulturjoker_230x150mm_RZ.indd 1 07.01.22 15:36
20 KULTUR JOKER Interview
Der Einzelne ist verloren, es
fehlt Sinn, es fehlt Gott, es fehlt
Transzendenz, es fehlt Ordnung
und ohne das alles kann der
Mensch nicht existieren. Das ist
im weitesten Sinn vielleicht gar
nicht so falsch, nur wenn wir
jetzt wieder versuchten, Sinn von
oben zu bestimmen, dann bekämen
wir das, was wir ewig lang
mit der Kirche hatten mit allen
Verfolgungsmechanismen und
mit allem Wahrheitsterror und
mit aller Ausgrenzung. Also ist
die Frage: Will man das wieder?
Foucault und Walter Benjamin
würden dies sicher verneinen,
aber was dann? Man muss dabei
bedenken, dass Carl Schmitt
und Martin Heidegger offen antidemokratisch
und als Unterstützer
des Faschismus aufgetreten
sind und der Jude Leo Strauss
das Nazi-Regime ohne Antisemitismus
als ideale Staatsform
bezeichnet hat. Foucault ist eher
als Gauchiste zu bezeichnen,
aber was allen gemeinsam ist
und da gibt es auch Linien zu
Walter Benjamin, dass sie alle in
der Neuzeit die Atomisierung der
Gesellschaft entdecken. Auch da
könnte man vielleicht noch mitgehen,
aber was ist die Alternative,
wenn ich stattdessen das Subjekt
abgeschafft habe?Wenn ich
die Rede von der neuzeitlichen
Freiheit nur als Form eines neuen
Unterdrückungsdiskurses
verachte, fängt man eben wie
Foucault irgendwann an, von der
wahren Gesellschaft der Mullahs
zu schwärmen, oder wie Heidegger
vom japanischen Schweigen
oder dass man so eine Sprache
bräuchte wie Artaud und Hölderlin,
wie Benjamin meint.
Kultur Joker: Auffallend ist
auch, dass viele dieser Neuzeitkritiker
eine besondere Vorliebe
für Platon und insbesondere für
seine antike Staatstheorie hegen.
Karl-Heinz Ott: So ist es. Alle
ordnungsliebenden Bestrebungen
fanden immer schon
großen Gefallen an Platons Staat.
Das ist ein sehr soldatisches Gebilde,
in dem alles geregelt ist
bis hin zur Musik. Weichliche
Musik darf es nicht geben, denn
sie verweichlicht eben. Er darf
nur mannhafte Musik geben, die
zur Tapferkeit animiert. Deshalb
taten die Menaden recht, als
sie Orpheus zerfetzten und auffraßen.
Platon hielt ihn wohl für
einen verweichlichten Lyra- oder
Klampfensänger. Leo Strauss
hält zum Beispiel den Glauben
an die Freiheit des Menschen
für ein Grundübel, weil er unter
Berufung auf Platon sagt:
Es gibt drei Grundgattungen
des Menschen. Da gibt es zum
einen die große Masse der einfachen
Leute, die auch im Kopf
einfach sind, dann die Beamten
und die Soldaten, die als Mittelschicht
das ganze Staatssystem
am Laufen halten und es gibt die
Führungsschicht und die kann
eigentlich nur aus ganz wenigen
rekrutiert werden. Diese Elite
muss von Anfang an die Ausbildung
zum Regieren erhalten und
es sind die einzigen, die das dann
auch können. Freiheit hat da
nichts zu suchen, denn die Masse
besteht aus Krethi und Plethi, die
nur an ihre unmittelbaren Interessen
denken und keinen Blick
fürs Ganze haben. Strauss übernimmt
dieses Staatsmodell eins
zu eins. Hinzu kommt noch die
Theorie, dass Philosophen, die
diese Staatslenker beraten, die
Wahrheit nicht laut sagen dürfen.
Sie hätten eine esoterische und
eine exoterische Lehre zu verkünden:
Die eine für die wenigen
Kundigen, die andere für die
Allgemeinheit, die dann alle verstehen
können. Noch eine andere
Theorie übernimmt Strauss aus
Platons Staat: Politiker müssen
lügen, die „noble Lüge“ benutzen,
weil das Volk die Wahrheit
nicht verstehen oder vertragen
kann und dann rebellieren wird –
und das gelte es ja zu verhindern.
Der Name Strauss wurde in diesem
Zusammenhang bei uns medial
erstmals bei uns bekannt, als
George W. Bush jun. in den Irak
einmarschiert ist mit der Begründung,
dass dort Al Quaida sitze
und Massenvernichtungswaffen
produziere, was sich ja als glatte
Lüge erwies. All diese Lehren
gehen auf Leo Strauss zurück,
der sie auch lautstark verbreitete
und haben erzkonservative Politikerkreise
am ultrarechten Rand
munitioniert. Da gibt es auch direkte
Linien bis zu den heutigen
Think Tanks, die in den USA ja
sehr stark und einflussreich sind.
Kultur Joker: Hier sind wir
wieder bei der Rolle der Philosophen,
die ja auch bei Platon
eine entscheidende Rolle spielen.
Wie definiert Strauss deren
Aufgabe?
Karl-Heinz Ott: Bei Platon
sollen ja die Philosophen, die
großen Denker selbst zu Staatslenkern
werden, weil er ernsthaft
glaubt, diese hätten keine eigenen
Interessen und dächten stets
nur ans Allgemeine, ans Ganze
und ans Gerechte, als ob Philosophen
keine eigenen Triebe
hätten und nicht auch nach eigenen
Vorteilen streben könnten.
Strauss sagt das nicht, bei ihm
müssen die Philosophen nicht
selbst zum Beispiel im Weißen
Haus sitzen. Aber sie müssen
die engsten Berater sein, sprich:
Sie flüstern ein, was der Herrscher
machen muss. Nebenbei:
Eine etwas kuriose Vorstellung,
als hätten die Trumps und Putins
niemand lieber neben sich sitzen
als Philosophen, die ihnen sagen,
was sie zu tun hätten. Aber
in den USA gibt es eine große
Zahl von Straussianer-Kreisen,
die sich als Elite verstehen, die
gegen die verrotteten Umtriebe
unserer Zeit vorgehen muss und
in Pool-Zirkeln an Universitäten
und in der Politik Maulwurfsarbeit
betreiben.
Kultur Joker: Wie funktioniert
sowas? Die reaktionären Denker
kommen ja in der Regel, egal
wie rechts sie auch sein mögen,
einigermaßen distinguiert daher
und treffen dann auf Leute wie
Trump, Urban, Lukaschenko
oder auch die Mullahs. Das muss
sich doch irgendwo auch beißen.
Karl-Heinz Ott: (lacht) Da gibt
es heute in den USA viele Beispiele,
die sich natürlich selbst
für tausendmal intelligenter,
intellektueller und edler halten
als so einen Mann wie Trump.
Leo Strauss wäre vermutlich
von ihm angewidert gewesen.
Aber es gab während des letzten
Wahlkampfs eine große
Zahl von evangelikalischen
Pfarrern, die in Interviews zwar
zum Menschen Trump auf Distanz
gingen, aber oft von einem
„Werkzeug Gottes“ gegen den
libertären Individualismus sprachen
im Sinne von „auf einen
groben Klotz gehört ein grober
Keil“. So denkt auch William
Barr, ein in den USA berühmter
Jura-Professor, der lange eng mit
Trump zusammengearbeitet und
bei allen Rechtsbrüchen als sein
Justizminister bis zuletzt zu ihm
gehalten hat.Heute vertritt er in
öffentlichen Reden unter Berufung
auf die Gründerväter der
USA die Theorie, dass dem amerikanischen
Präsidenten absolute
Macht zukommen müsse und
weder Richter noch Senat oder
Kongress ihn dabei einschränken
dürften. Dies sei von jenen so gedacht
gewesen, denn sonst könne
der Präsident nicht richtig regieren.
Vor diesem Hintergrund definiert
Barr die Demokraten als
Staatsfeinde und wirft ihnen eine
„Resistance-Politik“ vor. Barr
ist strenger Katholik und seine
Denkweise – er hat es zwar so
nie geäußert – diese Denkweise
grenzt schon sehr stark an
die Auffassung vom Werkzeug
Gottes.
Kultur Joker: Eine weitere Gemeinsamkeit
unter den reaktionären
Denkern ist die Überzeugung
von der Notwendigkeit einer
allerhöchsten, allmächtigen
Instanz - bei Heidegger ist es das
Seyn mit Ypsilon, bei anderen
die Renaissance des christlichen
Gottes - die noch über dem stehen
muss, was in einem autoritären
Staat ausgedrückt werden
muss.
Karl-Heinz Ott: Da sind wir
bei der zentralen Argumentation
von Carl Schmitt. Er legt Hobbes
Staatstheorie so aus, dass
der Staat nur zusammengehalten
werden kann durch eine absolut
souveräne Gestalt ganz oben,
egal, ob die nun vernünftig ist
oder nicht, also ein gottgleicher
Führer. Wichtig ist nur, dass es
eine singuläre Instanz ist. Bei
Schmitt führt dies ja deshalb direkt
zu Hitler und er schwärmte
auch für Mao Tse Tung. Strauss
setzt etwas anders aus strategischen
Gründen auf die Religion,
denn die Masse kann
nicht denken und braucht diese
Instanz, denn sonst gehorcht sie
nicht. Dass ein Leben, das aus
Diskutieren und Debattieren besteht,
funktionieren könnte im
Staat, ist für alle undenkbar.
Kultur Joker: Das ist doch aber,
abgesehen von allem andern,
sehr schlicht gedacht.
Karl-Heinz Ott: Zweifellos.
Aber trotzdem wird zum Beispiel
Carl Schmitt auch von Leuten,
die ihm nicht nahestehen, für
die Klarheit seines Denkens, für
seine eindeutigen Definitionen,
für seine Kategorien bewundert.
Aber ob diese Schemata wirklich
klug sind, steht auf einem ganz
anderen Blatt.
Kultur Joker: Herr Ott, wir
danken für dieses Gespräch und
wünschen Ihrem Buch viel Erfolg!
Das Buch „Verfluchte Neuzeit“
erscheint am 14. März 2022 im
Carl Hanser Verlag. Schon einen
Tag später wird es in einer
Veranstaltung des Buchladens
in der Rainhof Scheune, Kirchzarten,
Höllentalstraße 96 vom
Autor selbst vorgestellt. Dienstag,
15.03.2022, Beginn 19.30
Uhr, Reservierung erforderlich.
Per E-Mail info@buchladenrainhof.de
oder telefonisch:
07661 988 09 21
Weitere Infos: www.rainhof.
buchhandlung.de
eintritt eUr 14.-
eintritt eUr 14.- eintritt eUr 18.-
VERANSTALTUNGEN
MÄRZ 2022
Di | 15. MÄRZ | 19:30 UHR
kARL-HEiNZ oTT
VerflUchte neUzeit
LESUNG UND GESPRÄCH
So | 27. MÄRZ | 11 UHR
MatinÉe-COnSOnanZen
ZuSaMMenklänge
FrühlingsFarben -
- FrühlingsdüFte
Lisa immer, VioLine
Lambert bumiLLer, KLaVier
Doris WoLters, Lesung
Di | 29. MÄRZ | 19:30 UHR
GAbRiELE VoN ARNiM
Das leBen ist ein VorüBergehenDer
zUstanD
LESUNG UND GESPRÄCH
Unsere ÖffnUngszeiten:
Di-sa 9:30-18:30 Uhr | so 11:30-18:30
79199 Kirchzarten-BUrg | hÖllentalstrasse 96
tel. 07661-9880921 | www.BUchlaDen-rainhof.De
MIXTAPE KULTUR JOKER 21
Leerstand mit kulturellem Leben füllen
Im Gespräch: Daniel Vollmer und John Massoud, Mitglieder des DELPHI_space
In der Beurbarung bereichert seit
2019 ein Kunstraum die Freiburger
Kulturlandschaft. Der DEL-
PHI_space versteht sich selbst
als künstlerische Plattform – frei
zugänglich, nicht kommerziell,
generationsübergreifend und interkulturell
wird hier monatlich
zu Ausstellungen regionaler und
überregionaler Künstler*innen
geladen. Im November 2021
konnte der DELPHI_space/
gvbk realisiert werden – ein
Zwischennutzungsprojekt in
der Bismarckallee 18-20, wo bis
voraussichtlich Ende März kostenfreie
und kunstvermittelnde
Veranstaltungen stattfinden. Elisabeth
Jockers sprach mit Daniel
Vollmer und John Massoud.
Kultur Joker: Das Orakel von
Delphi war für Bürger*innen
eine Art Anlaufstelle, wo sie Rat
und Denkanstöße zu politischen,
gesellschaftlichen oder philosophischen
Fragen fanden. Wie
versteht ihr denn euer Delphi?
Daniel: Als Max Siebenhaar und
ich uns nach dem Studium die
Kultur- und Kunstaussichten in
Freiburg angesehen haben, fanden
wir unsere Vorstellung nicht
repräsentiert. Wir standen vor der
Entscheidung, entweder in eine
andere Stadt zu gehen oder selbst
etwas zu machen. Max hat sich
in seiner Abschlussarbeit eingehend
mit Delphi und dem Orakel
beschäftigt – letztendlich war der
Name auch sein Impuls. Im Ansatz
waren wir uns direkt einig,
denn die Kunstszene ist für uns
nur die eine Seite, auf der anderen
steht für uns die Niederschwelligkeit
eines Kulturraums. Jede*r
soll sich eingeladen fühlen, egal,
ob mit oder ohne Kunst- oder
Kulturbackground.
John: Im DELPHI_space kann
im Grunde auch jede*r Mitglied
werden. Am meisten
freuen wir uns
darüber, wenn Leute
einfach vorbeikommen,
Interesse
zeigen und
wir gemeinsam
schauen, wo man
sich einbringen
kann.
Kultur Joker:
Daniel, du hast
gerade angesprochen,
dass Max
und du darüber
nachdachten, Freiburg
zu verlassen, da
für junge Kulturschaffende
die Perspektiven
fehlen.
Daniel: Ein Grund ist mit Sicherheit
eine fehlende öffentliche
Kunsthochschule. Nach der
Schließung der Außenstelle der
Karlsruher Akademie ist da viel
verloren gegangen – und das leider
ersatzlos.
Kultur Joker: Welche Ansätze
verfolgt der DELPHI_space?
Daniel: In Freiburg gibt es wenig
Kollektive, insbesondere im
Kunstbereich. Im DELPHI_space
versuchen wir das zu ändern –
wir bringen Künstler*innen aus
Freiburg mit Kunstschaffenden
aus ganz Deutschland in Gruppenschauen
zusammen und versuchen
so, neue Verbindungen
zwischen Künstler*innen zu initiieren.
Daniel Vollmer & John Massoud
Foto: Elisabeth Jockers
Kultur Joker: Wir haben schon
oft gehört, dass Kultur in Freiburg
mehr nebeneinander als
miteinander stattfindet…
Daniel: Es gibt nicht viele Verknüpfungspunkte
– vor allem
nicht regelmäßig und an einem
Ort. Diese zu schaffen und interdisziplinär
zu arbeiten, war von
Anfang an unser Ziel – wofür
Delphi als antike Stätte ja auch
steht. Einen Austausch zwischen
den Kulturen, aber auch den verschiedenen
Disziplinen zu schaffen
– und das an einem Ort wie
in der Emmendingerstraße, der
sonst nicht gerade vor kulturellen
Angeboten strotzt.
Kultur Joker: Euer aktuelles
Projekt ist die Zwischennutzung
in der Bismarckallee.
Was ist der Kerngedanke
hinter diesem Projekt?
John: In vielen anderen
Städten gibt es
bereits ähnliche Zwischennutzungsprojekte.
Die Idee hat
uns gefallen: Kultur
sickert in die temporären
Leerräume, die
beispielsweise durch
Mietlücken entstehen.
Das trägt dazu
bei, dass sich das Spannungsverhältnis
zwischen
Kultur und Wirtschaft, bei
dem die Verliererin schon feststeht,
etwas löst.
Daniel: Im Grunde waren Zwischennutzungen
wie diese die
logische Konsequenz der Idee
von Delphi. Im gvbk konnten
wir noch einmal mehr interdisziplinäre
Kooperationen umsetzen,
z.B. mit dem Koki, dem Tanznetz,
dem Literaturhaus oder
dem aka Filmclub.
Kultur Joker: Also habt ihr mit
dem gvbk einen Raum geschaffen,
in dem sich die regionale
Kulturszene vernetzen kann.
Daniel: Ja, tatsächlich hat mir
erst gestern Julia Klockow – die
hier im gvbk die Performing
Mondays kuratiert – erzählt, dass
Gäste über uns zum ersten Mal
zu Tanzveranstaltungen im E-
Werk gefunden haben. Es findet
also ein Rückkopplungseffekt in
andere Kulturinstitutionen statt
– da bekam ich kurz leuchtende
Augen (lacht).
Kultur Joker: Gibt es weitere zukünftige
Zwischennutzungen?
John: Hoffentlich. Aber eigentlich
ist es logisch: Leerstand
bedeutet Verlust für alle, während
von kulturellen Zwischennutzungen
alle profitieren. Wir
möchten weiterhin ähnliche
Projekte ermöglichen, ob in
durchführender oder beratender
Funktion.
Daniel: Das Institut für Angewandte
Lebensfreude hat uns von
Beginn an unterstützt – die sind
ja mittlerweile alte Hasen und
kennen sich mit Zwischennutzungen
und den nötigen Anträgen
dafür aus (lacht). Unser dadurch
erlerntes Wissen möchten
wir nun gerne weitergeben. Ob
in einem öffentlichen Leitfaden
oder auf Nachfrage.
John: Die Stadt, Eigentümer und
Immobilienfirmen erkennen die
Vorteile sicher selbst: Zwischennutzungen
können die Nebenkosten
decken, wirken der Verwahrlosung
der Gebäude entgegen und
beleben den Standort. Das ist eine
gewinnbringende Situation für
alle Seiten.
Kultur Joker: Lieber Daniel, lieber
John, wir sind gespannt auf
eure zukünftigen Projekte.
Östrogen macht aggressiv: Eine Nacht im Leben einer trans* Frau
Unterstützt von:
Samstagabend, 30. Oktober 2021. Der Tag war kacke. Ich beschließe,
in der Sonderbar feiern zu gehen, alleine. Meine erste Interaktion
habe ich mit einem Typen, der mir unvermittelt in den Schritt fasst,
als ich hinter ihm an der Bar auf mein Getränk warte. Mein Herz
rast. Ich sollte ihn anschreien. Aber laut kann ich nicht werden, sonst
hören alle meine Stimme. Zitternd umklammere ich meinen Drink
und tanze ein bisschen vor mich hin, um runterzukommen. Ein Typ
spricht mich an. Ob ich auch allein hier bin. Ob ich mit ihm tanzen
möchte. Ich stehe zwar nicht auf Männer, lasse mich aber darauf ein.
Seine Hand wandert direkt zu meinem Hintern. Er will wissen, ob ich
schwul bin. Nein, sage ich, lesbisch. Er guckt verwirrt. „Aber du bist
ein Mann.“ Er führt meine Stimme als Beleg an und will wissen, was
ich in der Hose habe. Ich schäume fast über vor Wut, Verzweiflung
und Selbsthass und bin innerlich total aufgelöst, schaffe es aber nicht,
ihn anzugreifen. Ich stürze die restliche Hälfte des Getränks runter
und gehe. Einfach nur weg.
Wohin jetzt? Ich lande im Shooters an der Bar. Bald kommt ein
Typ zu mir und meint, sein Kumpel fände mich hübsch. Ich solle mal
rübergehen, dem sei das peinlich. Warum das? Na ja, sein Freund sei
bisexuell und stehe zu 50% auf Männer und 50% auf Frauen. Was zur
Hölle?! Erstens muss der nicht auf Männer stehen, um mich hübsch
zu finden. Zweitens bin ich kein „Dazwischen“, das nur Bisexuelle
interessiert. Und drittens gebe ich mich nicht mit Menschen ab, denen
ich peinlich bin.
Eine Frau fragt mich, ob ich ‚Transvestit‘ sei. Ich soll unbedingt
ihre beste Freundin kennenlernen. Die ist auch trans*. Sie scheint
kein Problem damit zu haben, dass ihre Freundinnen ihr „aus Spaß“
in den Schritt greifen oder „witzige“ Kommentare über ihre Genitalien
machen. Mir wird übel.
Denn machen wir uns nichts vor, das sind Grenzüberschreitungen.
Das ist Gewalt. Ob kleine Ausschlüsse oder schlimme (sexuelle oder
gewalttätige) Übergriffe. Seit meiner Transition 1 erlebe ich diese
Gewalt jedes Mal, wenn ich alleine ausgehe. Kein Wunder also,
dass unter trans* Menschen Depressionen und Angststörungen
weit verbreitet sind. Einer Studie zufolge litt fast die Hälfte aller
befragten trans* Menschen an einer Depression und ein Drittel an
Angststörungen. Allein unter trans* Frauen in Ontario waren laut
einer Studie von 2011 61% depressiv. Die US Transgender Survey
hat 2015 herausgefunden, dass 40% der Befragten in ihrem Leben
einen Suizidversuch begangen haben – in der Gesamtbevölkerung
sind es ein Zehntel.
Leute, die keine Ahnung haben, sagen mir oft, ich sei zu sensibel
1 Als Transition wird der Prozess bezeichnet, in dem eine trans* Person
soziale, körperliche und/oder juristische Änderungen vornimmt, um die eigene
Geschlechtsidentität auszudrücken. (www.queer-lexikon.net)
und solle das alles nicht so ernst
nehmen. Aber ich bin da bei der
Band Black Square, die in ihrem
Song „Biomacht“ schreit: „Ich
hab keinen Bock, mich zu beruhigen,
ich hab keinen Bock,
mich zu beruhigen, ich hab keinen
Bock, mich zu beruhigen,
ich hab keinen Bock, mich zu
beruhigen!”
em, 28, trans*, Aktivistin
Am 8. März 2022 findet der
internationale feministische
Kampftag statt, zu dem es
auch in Freiburg eine Großdemonstration
geben wird.
„Im Fokus der Demo stehen
dieses Jahr die internationale
Verknüpfung und Unterstützung
queer-feministischer
Kämpfe.“, so die AG des 8.
März Bündnisses Freiburg.
Die Demo startet am 8. März,
16 Uhr am Platz der alten Synagoge,
Freiburg.
22 KULTUR JOKER VISION
Brückenbau und Vernetzung
Drei Vorstandsmitglieder der Kulturliste Freiburg im Gespräch: Plädoyer für die kulturelle Zukunft der Stadt
Seit ihrer Gründung führt die
„Kulturliste Freiburg“ einen
Sonderstatus:15 Jahre Unabhängige
Listen und jetzt Partner
der SPD. Eine Bürgerliste,
die das Thema Kultur in allen
gesellschaftlichen Bereichen
abhandelt. Wo soll es künftig
hingehen? Martin Flashar
sprach mit Gemeinderat Atai
Keller und den Vorstandsmitgliedern
Tine Sander und
Steffen Rümpler.
Kultur Joker: Die erste Frage
an Sie, Herr Keller: Was war
eigentlich der Impuls zur Gründung
der Liste im Jahr 2003?
Keller: KULT wurde von
Künstlern/innen und kulturbegeisterten
Bürger/innen gegründet,
die um das kulturelle
Wohl der Stadt besorgt waren.
Das Gründungstrio bildeten der
Stadtplaner Paul Bert, der Musiker
Günter Theis und ich als
Kulturberater. Ausschlag gab
eine „Giftliste“ der Stadtverwaltung,
die im Kulturbereich
massive Kürzungen vorsah. Außerdem
war der Stellenwert der
Kultur bei den Parteien und Listen
des Gemeinderats minimal.
Wir wollten also der Kunst und
Kultur einen neuen Aufbruch
verschaffen.
Kultur Joker: Im Rückblick auf
zwei Jahrzehnte: Was sind die
wichtigsten Erfolge?
Keller: Erst einmal konstatieren
wir, dass wir seit 20 Jahren
als kleine Gruppe im Gemeinderat
vertreten sind. Das ist
schon Erfolg an sich! Die Jahre
bei den Unabhängigen Listen
(UL3) waren von konstruktiver
Opposition geprägt, die Wichtiges
für die Stadtgemeinschaft
erreicht hat: die Verhinderung
Premiumhändler
Südbaden
Konviktstr. 21 - 23
79098 Freiburg
Tel. 0761 37536
www.culinara-freiburg.de
des Verkaufs der städtischen
Wohnungen, die Einführung
des Sozialtickets und der 50%-
Sozialwohnungsbaubeschluss.
Die Zugewinne für die Kunst
sind vielfach: die Rettung des
Adelhausermuseums oder die
Fertigstellung des E-Werks,
das Südufer als Spielstätte, die
Erhöhung städtischer Fördertöpfe
mit der Hereinnahme
neuer Einrichtungen. Auch die
Etablierung der ‚alternativen
Kultur‘aus den 1980er Jahren
im städtischen Kulturangebot
ist Errungenschaft der Kulturliste.
Heute hat Freiburg eine
vielseitige Szene. Im Übrigen
ist die Kultur inzwischen besser
vertreten im Gemeinderat,
es gibt eindeutig mehr Kolleg/
innen, die sich um Kultur kümmern
als früher.
Kultur Joker: Eine Zeit lang
gab es keinen Kulturbürgermeister
in Freiburg, die Aufgabe
wurde dann 2002 dem
Sozialdezernat zugeschlagen.
Ist das, bis jetzt, eine glückliche
Konstellation?
Keller: Anfangs war das durchaus
eine Stärkung für die Kultur.
Aber der Kultur-/Sozialbürgermeister
hat über die Jahre
immer mehr Aufgaben bekommen,
ist ja auch klar, und die
kulturellen Dezernatsaufgaben
wanderten in die Verwaltung.
Da gab es starke Personen, die
die Bereiche Kunst und Kultur
mit Elan und Ideen unterstützt
haben – das war ein gutes Zusammenspiel.
Jetzt ist der Kulturbürgermeister
in seiner dritten
Amtszeit (24 Jahre), er wird
sozial, vor allem auch durch Corona,
sehr gefordert, und es gibt
keine weiteren Führungsfiguren
in der Kulturverwaltung.
Unikat von Stephan Rambaud, Meilleur Ouvrier de France
(v.l.n.r.) Tine Sander, Steffen Rümpler, Atai Keller
Sander: Die Kultur in Freiburg
hätte eine(n) eigenständige(n)
Kulturbürgermeister/in verdient!
Kultur Joker: In Fragen der
Bau-Kultur hat sich „KULT“
vermutlich nicht so oft durchsetzen
können …
Keller: Lange musste für den
Gestaltungsbeirat gekämpft
werden, der heute gute Arbeit
leistet. Die Stadt verzichtet seit
vielen Jahren beim Bauen auf
einen Prozentanteil ‚Kunst am
Bau‘, der eigentlich in der Bauverordnung
steht. Für Kunst im
öffentlichen Raum, die für alle
da ist, wird kein Geld ausgegeben.
Immer wieder stellen wir
Anträge für Projekte im öffentlichen
Raum, vergeblich! So ist
auch die Kunstkommission an
ihre Grenzen geraten und hat
sich zwischen unabhängigem
Vorgehen und städtischen
Strukturen verfangen – wir
setzen auf einen Neuanfang im
Frühsommer! Die Kunstkommission
bleibt unverzichtbar,
gerade jetzt bei der wachsenden
Bedeutung des öffentlichen
Raumes in der Innenstadt und
der Planung neuer Stadtteile.
Kultur Joker: Inwiefern hängt
Kultur mit Nachhaltigkeit und
Klimawandel zusammen?
Sander: Der Gegensatz zwischen
Kultur und Ökologie,
der sich manchmal in Verteilungskämpfen
spiegelt, muss
aufgehoben werden, es braucht
die bewusste Verbindung der
kulturellen Praxis mit dem
ökologischen Diskurs. Für die
großen Probleme, wie den fortschreitenden
Klimawandel und
die Ressourcenknappheit, reichen
technologisch-naturwissenschaftliche
Ansätze nicht
aus, wir brauchen den kulturellen
Wandel. Kunst und Kultur
bedeuten Selbst- und Welterfahrung,
da werden die Fragen
nach einem guten gelingenden
Leben immer wieder gestellt;
das braucht eine Stadt, in der
Ökologie eine so große Rolle
spielt wie in Freiburg.
Rümpler: Natürlich muss
Kultur ihren Beitrag zur Ressourcen-Schonung
beitragen.
Anstrengungen zur Energieersparnis,
Müllvermeidung und
Mobilitätsreduzierung werden
vielerorts bereits vom Kulturbetrieb
geleistet. Aber da ist
noch Luft nach oben, auch bei
der Kulturliste (lacht). Es geht
um einen Bewusstseinswandel,
der lange nicht abgeschlossen
ist. Wir möchten mit daran arbeiten.
Kultur Joker: Lässt sich denn
in der ‚Green City‘ Freiburg
besonders gut Kulturpolitik
betreiben?
Sander: Eine Kommune, die
mit ansieht, wie tonnenschwere
Lkws im Sekundentakt durch
die Stadt donnern, und meint,
mit dem Bau eines irrwitzig
teuren, anachronistischen
Stadttunnels sei das Problem
gelöst, ist keine ‚Green City‘.
Am Stadttunnel kann man
genau sehen, was kultureller
Fotos: Kulturliste Freiburg
Wandel heißt: ein weg von
„immer schneller, weiter, höher“
zum “langsamer, weniger,
besser“.
Keller: ‚Green City‘ hat sich
weiterentwickelt, allerdings
ohne die Kultur mitzunehmen.
Kultur muss aber in alle Bereiche
der Stadt einwirken, als
Ämter-übergreifende Aufgabe,
wie im realen Leben. Insofern
ist das weiter aktuell; das sehen
wir auch daran, dass ‚Junges
Freiburg‘ und ‚Urbanes Freiburg‘
das Thema aufgreifen.
Kultur Joker: Es verschiebt
sich im Lauf der Zeit das Verständnis
von Hochkultur und
Subkultur. Welches Etablierte
liegt „KULT“ besonders am
Herzen, welche ‚Nischen‘ sind
fördernswert?
Sander: Die Unterscheidung
zwischen Hoch- und Subkultur
ist längst überholt. Das Stadttheater
ist nicht mehr die Vergnügungsstätte
eines einkommensstarken
Bildungsbürgertums,
sondern ein Ort, wo sich
in den Produktionen die gesellschaftliche
Realität widerspiegelt,
wo der politische Diskurs
stattfindet, wo kulturelle Bildung
eine wichtige Aufgabe
ist, sondern Stätte der Begegnung,
des Gesprächs und der
künstlerischen Auseinandersetzung.
Genauso wichtig und
unverzichtbar sind Off-Spaces,
soziokulturelle Zentren. Wir
dürfen nicht das Eine gegen
das Andere ausspielen lassen.
Wenn wir für die Kultur etwas
VISION KULTUR JOKER 23
erreichen wollen, dann nur
gemeinsam – mit aufrichtiger
Wertschätzung des Anderen.
Rümpler: Leider hat sich die
kulturelle Teilhabe noch immer
nicht entscheidend erhöht, auch
wenn von Kulturschaffenden
und den Kultur-vermittelnden
Institutionen Anstrengungen
unternommen werden. Das
kann nur gelöst werden, wenn
alle Akteure, Kulturtreibende,
Bildungseinrichtungen und die
Politik an einem Strang ziehen.
Gerade die Pandemie hat gezeigt,
welche Risse durch unsere
Gesellschaft gehen, das hat
auch mit mangelnder kultureller
Auseinandersetzung zu tun.
Die Kulturliste wird sich dem
Thema in der Zukunft intensiv
annehmen.
Kultur Joker: Überholt Sie und
die Kulturliste nicht längst die
‚Jugend‘? Gerade in der Kultur
entsteht ständig Neues .
Keller: Bei den letzten Kommunalwahlen
wurde der halbe
Gemeinderat durch junge engagierte
Kandidat/innen ersetzt.
Die finden neue Zugänge: Es
geht um die kulturelle Bedeutung
der Club-und Nachtkultur
und deren wirtschaftliche
Implikationen, um ein Freiburger
Pop-Büro und den Beauftragten
dazu, es geht um
innovative Fördertöpfe für die
Jugendkultur, um Zwischennutzungen
von Räumen und
um Festivalkonzepte für den
Sommer sowie die fehlenden
Band-Probenräume. Für die
Kulturliste ist klar, dass sie diese
Anliegen unterstützt. Ebenso
sind wir dabei, die vorhandene
künstlerische Struktur zu
verfestigen: Es kommen immer
wieder Initiativen dazu. Das
ist spannend! Dazu braucht es
Netzwerke zwischen den Etablierten
und den Jungen.
Kultur Joker: Sogenannte
Pop-Ups, temporäre Nutzungen
von Räumen scheinen
besonders die Kunst-Nischen
zu beflügeln. Kann daraus
dauerhaft ein Ertrag entstehen,
oder handelt es sich nur
um die Kehrseite der Medaille
einer Krise der Innenstädte mit
Immobilien-Leerstand?
Sander: Es wird zu stets größerem
Leerstand in der Innenstadt
kommen, das ist eine
Tatsache, an der niemand vorbeikommt.
Wir müssen unsere
Innenstädte neu erfinden, um
sie nicht veröden zu lassen. Es
müssen Gebäude umfunktioniert,
neue Orte der Begegnung
geschaffen und architektonisch
gestalterische Lösungen gesucht
werden. Da wird die Kultur
mit der Stadtplanung eine
wichtige Rolle spielen. Zwischennutzungen
von Kulturschaffenden
sind ein Anfang,
der Impulse geben kann, wenn
auch keine nachhaltige Lösung.
Nachhaltig wäre, wenn die
Kultur in der Innenstadt dauerhafte
Plätze bekäme und so
zur Wiederbelebung beitragen
könnte.
Rümpler: Kultur braucht Räume
und die gibt es! Die Karlskaserne
wird frei, wenn der
zweite Bauabschnitt des neuen
Rathauses fertiggestellt ist, das
Haus zum Herzog in der Salzstraße
soll verkauft werden,
die Stadthalle verkommt. Wir
müssen als Bürgerschaft dringend
darüber nachdenken, was
mit diesen und anderen einzigartigen
Immobilien geschehen
soll, wie deren hohes gesellschaftliches
Potenzial bewahrt
werden kann.
Kultur Joker: Ein großes Thema
ist die Digitalisierung.Wo
liegen Chancen, wo Grenzen
und Gefahren für die Kulturarbeit?
Rümpler: Natürlich war es
gut, dass Kultur in der Pandemie
sich digitaler Kanäle
bedienen konnte, um nicht völlig
zu verstummen. Aber jetzt
müssen wir aufpassen, dass
Präsenzformate nicht von digitalen
abgelöst werden, weil
sie kostengünstiger oder vermeintlich
einfacher durchführbar
sind. Dieser Prozess könnte
sich angesichts klammer Kassen
nach Corona noch verstärken,
bei Kultur wird immer
gern zuerst gespart.
Das Kernproblem der Digitalisierung
ist die Teilhabe. Menschen
bleiben abgeschnitten,
und dabei geht es nicht so sehr
um den fehlenden Breitbandanschluss.
Ältere, sozial Benachteiligte,
Menschen mit Behinderungen
und viele andere sind
oft nicht in der Lage, digitale
Medien ohne Schwierigkeit zu
handhaben. Hier fehlen fähigkeitsgerechte
Angebote, Bildungsinitiativen
und unterstützende
Maßnahmen. Dazu gibt
es keine Alternative: In wenigen
Jahren wird umfassende
digitale Kompetenz notwendig
sein, um ein normales Leben
zu führen. Auch deshalb ist die
Investition in Kultur eine lohnende,
denn sie ist in der Lage,
Barrieren der Digitalisierung
zu verkleinern, Anreize der
Auseinandersetzung zu schaffen
und lebendige digitale Inhalte
zu produzieren. Wir fordern
daher, bei der Debatte um
die Digitalisierung die Kultur
stärker zu beteiligen und sich
nicht nur an technischen Fragestellungen
zu orientieren.
Kultur Joker: Was beschäftigt
die Kulturliste aktuell?
Keller: Die endgültige Entscheidung
über den ‚Kultursommeretat
2022‘ fällt am 5.
April. Mit anderen Fraktionen
konnten wir die Überschüsse
aus dem Jubiläumsetat retten
und umwidmen. Außerdem
hat die Stadtspitze einen Prozess
(„Impuls für Wandel und
Innovation“) angestoßen; der
wird vor der Kultur nicht halt
machen. Da müssen wir wachsam
und erfinderisch sein!
Desweiteren sind wir mit der
Entwicklung der Bildenden
Kunst in der Stadt beschäftigt,
es gab zuletzt gute Projekte für
zeitgenössische Kunst, aber das
genügt noch nicht! Und dann,
ach ja, die nächsten Wahlen...
Kultur Joker: Wo sind die künftigen
Themen bei „KULT“?
Sander: Es fehlt der Blick über
den Tellerrand, der vielen in
dem zum Teil etwas selbstverliebten
Freiburg schwerfällt.
Keller: Corona hat uns ganz
schön müde gemacht. Da muss
jetzt ein Neubeginn gesetzt
werden: Spartengespräche,
Kulturaktionen, ein neuer
Raum für die Liste, Stadtteilgespräche,
Austausch innerhalb
des Gemeinderats und
die aktive Mitgliedersuche. Ich
denke, das ist die wichtigste
Aufgabe: Brückenbauer/innen
zu sein zwischen den Generationen
in Kultur und Politik.
Kultur Joker: Danke für das
Gespräch.
Kein Plan
nach dem
EINTRITT
FREI
Abi?
26. & 27. März
Samstag & Sonntag
Messe Freiburg
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24 KULTUR JOKER NACHHALTIG
Abitur, und jetzt?
Die HORIZON Messe bietet einen Ort zur
Berufs- und Studienorientierung
Seit mehr als zehn Jahren
bietet die Horizon Messe einen
Ort für Berufs- und Studienorientierung
für Abiturient*innen
und Student*innen in Baden-Württemberg.
Hier
dreht sich alles um die Zukunft
die Schüler*innen und
Student*innen. Am 26. und
27. März, jeweils von 10 bis
16 Uhr in Halle 3 der Messe
Freiburg, geben Hochschulen,
Unternehmen und Beratungsund
Vermittlungsinstitutionen
aus der Region, ganz Deutschland
und dem Ausland einen
Überblick über die vielseitigen
Berufs- und Studienmöglichkeiten
nach dem (Fach-)Abitur
– ganz egal ob du dich für
ein Studium, eine Ausbildung
oder einen Freiwilligendienst
interessierst. An den Orientierungsständen
beraten Institutionen
zu allgemeinen Themen
rund um die Studien- und Berufsorientierung,
geben einen
hilfreichen Überblick und helfen
mit konkreten Tipps bei
der Entscheidungsfindung.
Fotos: HORIZON
Auslandsaufenthalte und
Studium in Ausland
Oder doch erst einmal für
eine Zeit ins Ausland, um
Erfahrungen und Eindrücke
zu sammeln? Kein Problem,
denn auf der Horizon informieren
Aussteller*innen auch
über die vielseitigen Möglichkeiten
eines Auslandsjahres.
Über Gap Year, Auslandsjobs
und Praktika sowie Freiwilligendienste
informieren
Cultural Care Au Pair, EF
Education und Internationale
Jugendgemeinschaftsdienste.
Wer sich dagegen für einen
längerfristigen akademischen
Aufenthalt im Ausland interessiert
und im Ausland sogar
studieren möchte, sollte unbedingt
die Stände der nieder-
ländischen Universitäten Radboud
University, The Hague
University of Applied Sciences
und Windesheim University of
Applied Sciences besuchen.
Ein Blick vorab in das Ausstellerverzeichnis
lohnt sich,
denn dort sind zur Orientierung
Themenfelder wie „Gesundheit/Sport“,
„Irgendwas
was mit Menschen“, „Irgendwas
mit Medien“ oder „Management“
und die Liste aller
Aussteller, die sich auf ein
Kennenlernen freuen, zu finden.
Der Eintritt ist frei. Weitere
Infos: www.horizon-messe.de/
freiburg
Moderne Schwarzwaldarchitektur
Der Verein Bauwerk Schwarzwald sucht per Ausschreibung nach
herausragenden Objekten
Fragt man nach ikonischen
Bildern des Schwarzwalds landet
man schnell bei der klassischen
Schwarzwaldarchitektur.
Nicht zu Unrecht, schließlich
prägen die Schwarzwaldhöfe
die bergige Landschaft
der Region maßgeblich. Doch
sie sind nicht die einzigen Erkennungszeichen
einer einzigartigen
Schwarzwaldarchitektur.
Längst hat sich die
regionale Baukultur weiterentwickelt
und weist eine enorme
Dichte an herausragender moderner
Architektur auf. Dieses
Erbe zu erhalten, aber auch
fortzuschreiben hat sich Bauwerk
Schwarzwald e.V. verschrieben.
Mit seiner besonderen
Mission hat der Verein nun
ein Auswahlverfahren für die
Erstellung mehrerer Architekturrouten
durch das gesamte
Schwarzwaldgebiet gestartet.
Ziel ist die regionale Baukultur
Einwohnern wie Touristen
gleichermaßen näherzubringen.
Die Routen sollen
Ein Beispiel moderner Schwarzwaldarchitektur - Das Weißtannen-Schindelhaus
am Schauinsland
Foto: René Lamb
eine Zusammenstellung verschiedener
Beispiele für die
Schwarzwälder Baukultur
liefern. Als Knotenpunkt präsentiert
die Website des Vereins
die entsprechende Architektur
anhand verschiedener
Schwerpunkte. Wer Teil des
Netzwerkes regionaler Baukultur
werden möchte kann
seine repräsentativen Objekte
über eine Bewerbung einreichen.
Einzige Bedingung ist,
dass das Objekt im Schwarzwald
liegt.
Die Einreichung erfolgt ausschließlich
digital über info@
bauwerk-schwarzwald.de
oder direkt über die Website
des Vereins. Einreichungsfrist
ist der 30. April 2022. Weitere
Infos und Bewerbungsunterlagen:
www.bauwerk-schwarzwald.de
Die Inflationsangst geht
um!
Webinar der Freiburger Diskurse am 10. März
Es wird wieder viel über Inflation
geschrieben und geredet.
Tritt endlich ein, was die
Kritiker hoher Staatsverschuldung
und der “unkonventionellen”
Geldpolitik schon seit
Jahren prophezeien, nämlich
eine ausufernde Inflation?
Ökonomen erklären viel und
widersprechen sich noch mehr.
Der Laie macht sich Sorgen
und weiß nicht recht, was nun
los ist. In ihrem kommenden
Webinar am 10. März wollen
die die Freiburger Diskurse
jenseits der Hysterie beleuchten,
welche Ursachen und
Wirkungen die Inflation eigentlich
hat, wie die aktuelle
Entwicklung zu bewerten ist,
welche Gefahr eine Deflation
birgt - und ob die Europäische
Zentralbank mit einem Zins-
Handstreich das Inflationsgespenst
nicht einfach vertreiben
könnte. Um viel Licht ins
Dunkel zu bringen, sind gleich
drei Experten geladen, die
sich zum Teil schon seit Jahrzehnten
mit Theorie und Praxis
der Inflation beschäftigen:
Dr. Günther Grunert, Prof. Dr.
Carl-Ludwig Holtfrerich und
Dr. Paul Steinhardt.
Weitere Infos und die Möglichkeit,
sich für das kostenfreie
Webinar anzumelden unter:
www.freiburger-diskurse.
de/inflationsangst
Foto: iStock/MHJ
Nachhaltig KULTUR JOKER 25
„Atomkraft kann ein Land zerstören“ –
aber nachhaltig und klimafreundlich
Ein auffallend freundlicher Medienrummel für die von Misserfolgen gebeutelte Atombranche wirft Fragen auf.
„Hast Du das gelesen?“ wurde
die Autorin immer öfter
gefragt und bekam Hinweise
auf Interviews, Gast-Beiträge,
Streitgespräche von FAZ bis
TAZ, in Print-, Online und TV-
Beiträgen, mit Schlagzeilen à
la „Kann die Atomkraft das
Klima retten?“ und „Atomkraft
erlebt Renaissance“. Irgendwann
sammelt man all das
in einer Tabelle und stellt fest:
es ging 2019 los, wurde jedes
Jahr mehr und Anfang 2022
erleben wir ein regelrechtes
Atom-Crescendo. Bemerkenswert,
denn die Argumente gegen
Atomenergie - Müll für die
Ewigkeit, Proliferationsgefahr,
Quersubventionierung militärischer
Anwendungen durch
Stromkund:innen, Katastrophen-Risiko
– sind nach wie
vor gültig. Und die „verheerende
Aufheizung des Erdballs“
(O-Ton Helmut Schmidt) ist
nicht neu dazugekommen, sie
ist Industrie und Regierungen
seit den 1950-ern bekannt.
Der Klimawandel wurde seit
den 1970-ern in Wellen immer
wieder als Atom-Argument
aus dem Hut gezaubert. Doch
mit dem Aufbau der Atomkraftwerk-Parks
und der „too
cheap to meter“-Legende erhöhte
sich der Stromverbrauch.
„Reumütige-Atom-Konvertiten-Syndrom“
Auffallend oft stehen Personen
im Zentrum der medialen
Atom-Thematisierung,
die ihr „Reumütige- Atom-
Konvertiten-Syndrom“ wie
eine Monstranz vor sich hertragen
und deren mäßig relevante
Meinungsänderung zu
einer Story aufgepumpt wird.
Die britische Medienplattform
OpenDemocracy fragte angesichts
dieses international
gleichartig zelebrierten Storytellings,
warum die Unterstützung
für die Atomkraft ausgerechnet
dann am lautesten
ist, wenn ihre Misserfolge am
deutlichsten sind.
Dazu kommt, dass nur die
eine Wandlungs-Richtung Redaktionstüren
öffnet, selbst für
Protagonisten, die alle Nase
lang ihre Haltung zu allem
Möglichen ändern. Wenn umgekehrt
gleich fünf ehemalige
Japanische Ex-Regierungschefs
die Europäische Union
warnen, dass die „Atomkraft
ein Land zerstören“ kann,
wenn ehemalige internationale
Atomaufseher und Regierungsberater
eindringlich vor
dem Potenzial der Atomkraft
warnen, erheblichen Schaden
anzurichten, reagieren weder
Agenturen noch Redaktionen.
Anfang 2019 war den meisten
Leuten noch nicht klar,
woher die zunehmende Häufung
der kommunikativen
Pflöcke kommt, die medial
eingeschlagen werden. Nur die
wenigsten haben zur Kenntnis
genommen, dass in Brüssel
seit 2018 ein Prozess im Gange
ist, um eine einheitliche
Kennzeichnung für Geldanlagen
festzulegen, die mit dem
Label ‚Nachhaltigkeit‘ beworben
werden dürfen. Schön für
Unternehmen und Finanzinstitute,
welche die Kennzeichnung
zukünftig als Aushängeschild
nutzen können. Blöd
für diejenigen, deren schmutzige
Kapitalstrom-Lenkungen
so sichtbar werden und sie als
umweltfeindliche Geschäftspartner
brandmarken.
Atom-Frankreich profitiert,
in Deutschland sollte
Erdgas „sexy“ werden
Deshalb wurde hinter den
Kulissen heftig lobbyiert,
um Schmutziges grün zu waschen.
Frankreich, die freundliche
Atommacht von nebenan,
fand in Osteuropa Verbündete,
die sekundierten, um ausgerechnet
die ökonomisch nicht
tragfähige Hochrisikotechnologie
Atomkraft durch den
Griff nach öffentlichen Geldern
irgendwie finanzierbar zu
machen. Weil Erdgas-affine
Kräfte in Atomausstiegs-
Deutschland für jeden Quatsch
zu haben sind („Gas ist sexy“),
ließ sich ein schmutziger Deal
organisieren: das deutsche OK
für „nachhaltige Atomkraft“
gegen das französische OK für
„nachhaltiges Erdgas“. Das offensichtliche
Greenwashing
muss auch dem letzten klargeworden
sein, spätestens in dem
Moment, da die Rüstungsindustrie
sich infolge des fossil-atomaren
Dammbruchs meldete,
frei nach dem Motto „wenn die
dürfen wollen wir aber auch“
ein grünes Etikett für ihre Geschäfte
mit dem Tod.
Die Lobby-Aktivitäten der
Atomkraft-Unterstützer waren
für die meisten lange unsichtbar.
Ein kleiner Pro-Atom-
Verein mit Namen Nuklearia
hatte das Taxonomie-Thema
schon früh auf dem Schirm.
Bereits im September 2019 rief
er Atom-Fans zur Unterstützung
auf, um „die Kernkraft
als nachhaltig anzuerkennen“
und gab online-Anleitungen
für den Weg durch das EU-
Bürokratie-Labyrinth. Zu
dieser Zeit hörte man selbst
aus Energie-Expert:innen-
Kreisen immer wieder, das
Atomkraft-Thema wäre durch,
da käme niemand mehr mit
„Renaissance“-Fantasien.
Von wegen. Inzwischen
ist es nicht mehr zu übersehen,
die Zeitungen sind voll:
Ob man nicht doch noch mal
überlegen solle und sogar (!)
Bill Gates hätte sich dafür
ausgesprochen. Kein Wunder,
seine Firmen würden profitieren,
er hat nicht umsonst ein
Lobby-Büro in Brüssel. Und
ach, Atomkraft könne ja beim
Klima eine gute Rolle spielen.
Nein, kann sie nicht, denn sie
bindet Kapital das für echten
Klimaschutz fehlt. Das Risiko
eines verehrenden Unfalls ist
nach Fukushima nicht gesunken,
bloß, weil das kollektive
Gedächtnis schwächelt. Seit
nunmehr 11 Jahren ist Japan
mit den Folgen der Dreifach-
Kernschmelze beschäftigt,
experimentiert mit Eiswänden
und Robotern, hortet kontaminierte
Erde und Wasser, versucht
energie- und kapital-intensiv
die Katastrophe einzuhegen.
Und richtig, die „Atomkraft
kann ein Land zerstören“,
denn es war reiner Zufall, dass
die Fukushima-Wolke größtenteils
aufs Meer hinaus und
nicht in die 37-Millionen-Einwohner-Metropolregion
Tokio
wehte. Ein Blick auf den
Einsatz fossiler Brennstoffe in
den letzten sechs Jahrzehnten
zeigt: Ein einziges Ereignis
hat in Japan dazu geführt, dass
ein nie dagewesener Zuwachs
an fossilen Energie-Trägern
angeschoben wurde. Allein
im Kontext der Klimakrise
muss klarwerden, dass wir
uns dieses Risiko, mit einem
Schlag alle vorangegangenen
CO2-Reduktionen zunichte zu
machen, nicht leisten können.
Das Zeitfenster in der Klimakrise
ist viel zu klein, um sich
auf teure und riskante Scheinlösungen,
auf vorgeschobene
Argumente einflussreicher Interessensgruppen
einzulassen.
Eva Stegen
Abb.: Prozentualer Anteil von fossilen Brennstoffen am
Primär-Energie-Verbrauch von Japan, Deutschland und im
globalen Durchschnitt. Kein Ereignis hatte so massive Auswirkungen
wie Fukushima. 54 Atomreaktoren wurden 2011 in
Japan vom Netz genommen. Datenquelle: Our World In Data
26 KULTUR JOKER nachhaltig
Wundersame Verwandlung im Reich der Insekten
Haus der Natur zeigt die Ausstellung „Metamorphosen. Wundersame Verwandlung im Reich der Insekten“
Noch bis Ende März 2022
zeigt das Haus der Natur die
Sonderausstellung „Metamorphosen.
Wundersame Verwandlung
im Reich der Insekten“,
die einen neuen Blick
auf diese Tiere wirft: Unterm
Elektronenmikroskop vergrößert,
zeigen Bilderpaare die
Verwandlung von der Larve
bis zum fertig entwickelten Insekt
– der Unterschied könnte
in den meisten Fällen kaum
krasser sein.
Der Fotograf Oliver Meckes
und die Biologin Nicole Ottawa
haben Insekten wie Marienkäfer
und Stechmücken unter
dem Rasterelektronenmikroskop
1400-fach vergrößert.
Ein Bild zeigt das Larvenstadium,
das andere das fertig
entwickelte Insekt (Imago).
Die Fotos ziehen die Blicke auf
sich, aber weitere Informationen
zum jeweiligen Tier, zum
Thema Insekten und Metamorphose,
zur Entstehung der
Aufnahmen sowie zum Team
Meckes und Ottawa laden zum
Verweilen ein. Da die Rasterelektronenaufnahmen
die Insekten
bis zur Unkenntlichkeit
vergrößern, werden ihnen außerdem
auf Bannern zum Vergleich
Bilder derselben Insekten
gegenübergestellt, wie wir
sie mit unserem menschlichen
Auge wahrnehmen. So haben
Sie Wespen, Schmetterlinge
& Co. garantiert noch nie gesehen.
„Metamorphosen. Wundersame
Verwandlung im Reich
der Insekten“. Haus der Natur
Feldberg, Di bis So, 10-17 Uhr,
in den Schulferien in Baden-
Württemberg täglich. Eintritt
frei. Bis Ende März 2022.
Hauhechel-Bläuling (Polyommatus
icarus) als fertig entwickeltes
Insekt
© Eye of Science: Nicole Ottawa und
Oliver Meckes
Wesensgemäße Begegnung mit der Biene
Der Verein Mellifera bietet einen ökologisch fundierten Imkerkurs für Einsteiger*innen
Immer mehr Menschen interessieren
sich dafür, Bienen
zu halten. Nicht, um möglichst
viel Honig zu gewinnen, sondern
um die Natur zu erhalten
und der besonderen Welt dieser
Insekten nahe zu sein. Der gemeinnützige
Verein Mellifera.
Initiativen für Biene, Mensch,
Natur kommt Interessierten
nun entgegen und bietet im
Rahmen seines Ausbildungsverbunds
ab dem 26. März einen
Imkerkurs in Teningen an.
Der Kurs steht unter dem
Motto „Mit den Bienen durchs
Jahr“ und findet an insgesamt
zwölf Tagen in der Imkerei am
Stockbrunnen in Teningen sowie
online statt. Die Theorie
wird dabei samstagvormittags
online vermittelt und für die
Teilnehmenden aufgezeichnet.
Die Praxis findet Samstagoder
Sonntag am Nachmittag
statt. Im Fokus stehen die Beobachtung
des Bienenvolks in
seiner Entwicklung und Zusammensetzung,
die Auswinterung,
das Wachstum und der
Wabenbau. Auch Vermehrung,
Winterfütterung und Winterruhe
spielen eine Rolle. Nicht
zuletzt bedenkt Kursleiter und
Demeter-Imker Nico Wirsich
die Bedeutung der Bienen für
das Ökosystem. Selbst legt er
Wert auf die wesensgemäße
Bienenhaltung. Das bedeutet,
dass die Bienen ihre Waben
selbst bauen, die Vermehrung
über den natürlichen
Schwarmtrieb stattfindet und
auf die gängige Praxis der
künstlichen Königinnenzucht
verzichtet wird.
Für den Besuch des Kurses
sind keine Vorkenntnisse nötig.
Der Kurs findet im Rahmen
des Mellifera-Ausbildungsverbunds
statt, der bereits
seit 20 Jahren wesensgemäß
arbeitende Imker*innen zusammenbringt.
Die wesensgemäße
Bienenhaltung geht auf
Rudolf Steiner und Ferdinand
Gerstung zurück, die für ein
neues Verständnis der Biene
als Lebewesen plädierten.
Der Kurs „Mit den Bienen
durchs Jahr“ beginnt am 26.
und 27. März. Weitere Termine:
23./24. April, 21./22.
Mai, 25./26. Juni, 16./17. Juli,
17./18. September.
Weitere Infos und Anmeldung:
www.mellifera.de/imkerkurs/freiburg.
Foto: Mellifera e.V.
Lyrik
Bei näherer Betrachtung
Politiker sind nicht demokratisch
klecksen sie grelle Feindbilder
Demokratie malt
ohne schreiende Farben
politischer Aggressivität
Jürgen Riedel
Frühling
Musik
im Schneeglöckentakt
getanzt
Janina Niemann-Rich
Herausgeber:
Art Media Verlagsgesellschaft mbH
Auerstr. 2 • 79108 Freiburg
Redaktionsleitung (V.i.S.d.P.):
Christel Jockers
Redaktion:
Cornelia Frenkel
Christiane Grathwohl
Annette Hoffmann
Marion Klötzer
Erich Krieger
Nike Luber
Fabian Lutz
Georg Rudiger
Claus Weissbarth
u.a.
Terminredaktion:
Elisabeth Jockers
Layout/Satz:
Art Media Verlag
Telefon: 0761 / 72072
E-mail: grafik@kulturjoker.de
redaktion@kulturjoker.de
Anzeigen/Telefon:
0761 / 72072
Druck:
Rheinpfalz Verlag und Druckerei
GmbH & Co. KG, Ludwigshafen
Das Copyright für vom Verlag gestaltete
Anzeigen und Artikel liegt beim Verlag.
Nachdruck, auch nur auszugsweise, nur mit
schriftlicher Genehmigung des Verlages.
Für unverlangt eingesandte Manuskripte,
Fotos, Vorlagen und für Programmhinweise
kann keine Garantie übernommen werden,
sie sind aber herzlich willkommen.
Friedhofskultur KULTUR JOKER 27
Lebendige Oasen für Mensch und Tier
Die richtige Bepflanzung verwandelt Gräber zum Paradies für Bienen und Insekten
© GdF
Die ersten Sonnenstrahlen
laden ein zu einem Besuch auf
dem Friedhof. Noch sind die
großen Bäume kahl, doch die
ersten Sträucher, darunter die
winterblühende Zaubernuss
(Hamamelis), die bereits vor
dem Laubaustrieb wunderschön
gelb blüht und angenehm
duftet, zeigen, dass der
Frühling vor der Tür steht.
Und auch auf den Gräbern
schauen die ersten vorwitzigen
grünen Spitzen der Frühjahrsblüher
aus der Erde. Das frische
Grün tut der Seele gut
und macht Lust darauf, mit
der Bepflanzung des Grabes
zu starten.
Mit einem Potpourri aus nektar-
und pollenreichen Pflanzen
sowie bunt blühenden Stauden
können Gräber im Frühjahr
und Sommer zu einer Anlaufstelle
für heimische Bienen
und andere Insekten werden.
Den „Tisch“ für unsere Bienen
zu decken ist einfacher als
gedacht, denn die Auswahl am
Markt ist groß. Nicht nur Beetund
Balkonpflanzen sondern
auch Stauden und Gehölze
kommen infrage. Ein großes
Sortenspektrum blütenreicher
Pflanzen bietet paradiesische
Auswahlmöglichkeiten und
fördert gleichzeitig die Biodiversität
des Friedhofs – denn
unterschiedliche Blüten locken
unterschiedliche Insekten an.
Für die Bepflanzung von
Gräbern und als echte Insektenmagneten
haben sich beispielsweise
die Fächerblume
(Scaevola), der Zauberschnee
(Euphorbia), der Zweizahn
(Bidens) oder die Strohblume
(Bracteantha) bewährt. Aber
auch Stauden, wie Lavendel
oder das bodendeckende Efeu
und sogar Kräuter, wie Salbei,
der gerne als Strukturpflanze
auf dem Grab verwendet wird,
tragen dazu bei, dass ein Grab
bienenfreundlich bepflanzt ist.
Durch Wechselbepflanzungen
sowie zahlreiche Stauden,
nicht nur auf den Gräbern
selbst, sondern auch auf
den öffentlichen Flächen des
Friedhofs, wird nicht nur für
Insekten und Bienen ein idealer
Lebensraum geschaffen,
Trauernde finden hier einen
Ort der Ruhe, der zum Gedenken
einlädt – quasi lebendige
WIR GESTALTEN
IHREN ORT
DER ERINNERUNG
Grabmalvorsorge
Oasen für Mensch und Tier
zum Wandeln. Dabei gibt es
einiges zu entdecken – neben
zahlreichen Tier- und Pflanzenarten
bieten Friedhöfe zudem
einen eindrucksvollen Einblick
in das Kunsthandwerk
des Steinmetzes. Wer die ersten
Sonnenstrahlen des Frühjahrs
zu einem Spaziergang auf
dem Fiedhof nutzt, kann neben
künstlerisch gestalteten Grabmählern
oft auch interessante
Skulpturen und Steinarbeiten
entdecken. Genauer hinschauen
lohnt sich!
Große Grabmalausstellung
ABELSTEIN | Kleinmattweg 16 | D-79424 Auggen
Tel: 07631 170 897 | kontakt@abel-stein.de
www.abel-stein.de
28 KULTUR JOKER GESUNDHEIT
Zukunft der Gesundheitsstädte sichern
Gesundheitspolitischer Gedankenaustausch in der Breisgau-Klinik
Zu einem gesundheitspolitischen
Gedankenaustausch
trafen sich die neu gewählten
Bundestagsabgeordneten im
Wahlkreis Lörrach – Müllheim
mit den Bürgermeistern der
Gesundheitsstädte im Markgräflerland
und den Verantwortlichen
der südbadischen
Standorte des Klinikverbundes
DR. SPANG Reha-Kliniken
in der Breisgau-Klinik Bad
Krozingen. Thema war die
Zukunft der Gesundheitsstädte
Bad Krozingen, Badenweiler
und Bad Bellingen. In der
Runde wurden wertvolle Anregungen
erarbeitet für eine Stärkung
bestehender Reha-Strukturen
und die Entwicklung von
Alleinstellungsmerkmalen im
Zukunftsmarkt Prävention.
Unsere Volkswirtschaft bekommt
für jeden Euro, der in
die Reha investiert wurde, fünf
Euro zurück, ermittelte das
Forschungsinstitut Prognos
schon 2009. Die Reha spart
Kosten in Milliardenhöhe, zum
Beispiel für Erwerbsminderungsrente,
Arbeitslosen- oder
Krankengeld. Reha sichert
Arbeitsplätze und Fachkräfte.
Und sie verringert Ausfälle
durch Krankheit. „Reha ist ein
Erfolgsfaktor und mit dem demografischen
Wandel nimmt
ihre Bedeutung immer weiter
zu“, betont Martin Heßberger,
Geschäftsführer der gastgegebenen
DR. SPANG Reha-Kliniken
und ergänzt: „Umso bedauerlicher
ist es, dass über das
Sozialdienstleister-Einsatzgesetz
(SodEG) nur sehr geringe
und bis heute, der Höhe nach,
immer noch nicht fest stehende
Zuschüsse für die Vorhaltung
von Klinikbetten und Mitarbeitenden
zur Aufnahme von
leichten Akutfällen und pflegebedürftigen
Patienten während
der Corona Pandemie an die
Reha-Kliniken geflossen sind.“
Vor dem Hintergrund war es
den Teilnehmern des Gedankenaustauschs
unverständlich,
dass die Ausgaben der gesetzlichen
Krankenversicherung
(GKV) in 2020 für Vorsorge
und Rehabilitation gerade einmal
einen Anteil von 1,24 Prozent
der Gesamtkosten einnahmen,
während beispielsweise
für Fahrtkostenerstattung mit
2,86% mehr als das Doppelte
ausgegeben wurde. Die Konsequenz
dieser Unterfinanzierung
ist auch, dass drei Viertel
der Reha-Kliniken Verluste
ausweisen und die Aufrechterhaltung
der Qualität akut gefährdet
ist. Was nicht verwundert,
angesichts der Tatsache,
dass für einen hotelähnlichen
Tagessatz von durchschnittlich
€ 140 Zimmer, Vollpension,
ärztliche Leistungen, Pflege,
Medikamente und ein maßgeschneidertes
Therapieprogramm
angeboten werden
müssen. Zum Vergleich: In
Ländern wie Österreich liegt
der durchschnittliche Tagessatz
bei € 185.
Einigkeit bestand auch in
der von Zukunftsforscher
Erik Händeler schon 2011 in
Bad Krozingen beschriebenen
Rolle der Gesundheitswirtschaft
als der Informationstechnologie
nachfolgende
Schlüsselbranche der nächsten
Jahrzehnte: Gesundheit darf
nicht länger als Kostenfaktor
gesehen werden; Gesundheit
ist längst der Produktivitätsfaktor
der modernen Wissensgesellschaft.
In diesem
Sinne werden die Teilnehmer
im Gespräch bleiben und weiterhin
alles dafür tun, um die
sich bietenden Chancen für
die Gesundheitsstädte zu nutzen.
Schließlich bietet Südbaden
mit einer in dieser Form
einmaligen Kombination aus
herausragender medizinischer
Infrastruktur und der für Südbaden
typischen Gesundheitskultur
ein perfekt aufeinander
abgestimmtes Angebot zur
Wiederherstellung und Erhaltung
der Gesundheit.
Diana Stöcker, MdB CDU und Mitglied im Gesundheitsausschuss (im
Vordergrund) und dann (von l. nach r.): Bürgermeister Dr. Carsten
Vogelpohl, Gemeinde Bad Bellingen, Bürgermeister Vincenz Wissler,
Gemeinde Badenweiler, Takis Mehmet Ali, MdB SPD und Mitglied im
Ausschuss für Arbeit und Soziales, Martin Heßberger, Geschäftsführer
DR. SPANG Reha-Kliniken, Überlingen, Hans Runge, Verwaltungsleiter
Markgräflerland-Klinik, Bad Bellingen, Raimund Weber, Verwaltungsleiter
Breisgau-Klinik, Bad Krozingen, Boris Roth, Verwaltungsleiter Reha-
Klinik Hausbaden, Badenweiler, Bürgermeister Volker Kieber, Stadt Bad
Krozingen, Dr. Christoph Hoffmann, MdB FDP und Leiter Ausschuss für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung © Breisgau-Klinik
GESUNDHEIT KULTUR JOKER 29
Im Mittelpunkt: der Mensch
Berufliche Perspektiven im Pflegezentrum Landwasser
Im Gerontopsychiatrischen
Pflegezentrum Landwasser
finden Menschen mit dementiellen
und psychischen Veränderungen
ein würdevolles
Zuhause. Das vom Verein
„Evangelisches Diakoniekrankenhaus
Freiburg i. Br.“
getragene Haus setzt auf Individualität,
Selbstbestimmung
und ein ganzheitliches Menschenbild,
das Körper, Geist
und Seele als Einheit versteht.
Die Einrichtung unter diakonischer
Trägerschaft legt den
Fokus nicht auf Profit und Gewinnorientierung.
Im Zentrum
des Handelns steht immer der
Mensch. Daher werden alle erwirtschafteten
Gewinne in das
Pflegezentrum reinvestiert. Das
sorgt für eine langfristige Zufriedenheit
des Personals und
für eine gerechte Bezahlung
nach dem Tarifvertrag für den
Öffentlichen Dienst (TVöD).
Weiterführende Informationen
zu den sich aktuell bietenden
Perspektiven auf www.pflegezentrum-landwasser.de
Mit großem Engagement
bieten die Mitarbeitenden des
Pflegezentrums den Bewohnerinnen
und Bewohnern mit
deren individuellen Bedürfnissen
eine umfassende Pflege und
Betreuung und sorgen dadurch
für ein hohes Maß Lebensqualität.
Das Pflegezentrum Landwasser
ermöglicht seinen Mit-
arbeiterinnen und Mitarbeitern
neben flexiblen Arbeitszeiten
und einer familienfreundlichen
Ausrichtung (Kinderbetreuung
in den Sommerferien inklusive)
ein hohes Maß an Entscheidungs-
und Gestaltungsfreiheit
auf der Basis flexibler Arbeitszeiten.
Von der Organisation
initiierte Projekte als auch die
Beachtung und Hinzunahme
neuester Erkenntnisse der Bewegungslehre
und -wahrnehmung
(Fachbegriff: Kinaesthetics)
haben einen positiven
Einfluss auf die Gesundheit der
Mitarbeitenden und wirken einer
körperlichen Überlastung
entgegen. Das mit der AOK Gesundheitskasse
durchgeführte
Projekt hat zu einer Stärkung
der individuellen körperlichen
Ressourcen der Bewohnerinnen
und Bewohner geführt – eine
der Grundvoraussetzungen
für ein würdevolles Leben mit
dementieller Veränderung. Regelmäßig
angebotene Teamsitzungen,
Supervisionen sowie
Coachings sorgen für die Erhaltung
des psychischen Wohlbefindens
innerhalb der Mitarbeiterschaft.
Somit schließt
sich der Kreis von der Sorge um
den dementiell und psychisch
veränderten Menschen hin zu
einem sorgsamen Umgang mit
dem Personal.
Arbeiten mit dem Mensch im Mittelpunkt
Empathie, Kreativität,
Feingefühl
Dieses dient als Grundlage
für ein konstantes Leistungsniveau
innerhalb aller Pflege- und
Betreuungsbereiche. Entsprechend
hoch ist der Anspruch an
die Motivation und Leistungsbereitschaft
der Bewerberinnen
und Bewerber: „Wir erwarten
von unseren Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern eine hohe
fachliche Kompetenz, ein hohes
Maß an Empathie, Kreativität,
Feingefühl, soziales Engagement
und eine Identifikation
mit der Philosophie unserer
Einrichtung“, betont Einrichtungsleiter
Martin Gutmüller,
der für Rückfragen auch direkt
erreichbar ist. Das pflegerische
Handeln richtet sich am Konzept
der Bezugspflege aus.
Pflege- und Betreuungskräfte
mit unterschiedlichen Qualifikationen
gestalten im Team
in enger Zusammenarbeit mit
den An- und Zugehörigen der
DAS
LEBEN
IST ...
© Pflegezentrum Landwasser
hier lebenden Menschen eine
qualitativ hochwertige und
fachkompetente Pflege. „Als
multiprofessionelles Team akzeptieren
und respektieren wir
die spezielle Erlebniswelt jedes
Einzelnen und begleiten ihn
in seiner jeweiligen Lebensphase“,
erläutert Pflegedienstleiterin
Veronika Brucker, die
ebenfalls für Rückfragen direkt
erreichbar ist.
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30 KULTUR JOKER MUSIK
Barock international
Das Ensemble Telaire in Freiburg
Georg Philipp Telemann reiste
nach der Trennung von seiner
Frau im September 1737 nach
Paris. Dort traf er Größen des Pariser
Musiklebens wie Jean Philippe
Rameau oder Michel Blavet
und war sofort inspiriert. Das Ensemble
Telaire reskontruiert diese
Treffen musikalisch, indem es Musik
der französischen Meister den
Kompositionen Telemanns gegenüberstellt.
Das ergibt ein abwechslungsreiches
Konzert erlebnis vor
dem Hintergrund internationaler
Verflechtungen. Das Programm
unter dem Titel „Les Amis de Telemann
– Paris 1737“ ist am 20.
März, 12 Uhr in der Friedenskirche
Freiburg zu hören.
Helge macht es schon
Helge Schneider in Freiburg
Helge Schneider ist besorgt.
Als er erfahren muss, dass seine
Sekretärin Frau Höpfner im Bus
ausgerutscht ist, als der anfuhr,
und seinem Oberbeleuchter Erwin
Klemke vom Arzt verboten
wurde, noch mehr Bier zu
trinken, zudem Teekoch Bodos
Haare ergrauen, fiel ihm auf, dass
wir immer noch Corona haben
und er seine gesamten Konzerte
von 2020 nachholen muss. Gar
nicht so einfach, denn Deutschlands
möglicherweise unkonventionellster
Komiker hat nur sich
und seine Gitarre dafür. Aus Not
eine Kunst zu machen, bleibt aber
seine Aufgabe und prompt nennt
er auch sein Programm entsprechend:
„Ein Mann und seine Gitarre“.
Dass daraus mindestens
etwas Verrücktes wird, darum
muss man sich bei Helge Schneider
nicht sorgen. Man muss nur
vorbeischauen, im Konzerthaus
am 11. März, 20 Uhr. Katzenklo!
Foto: meine Supermaus GmbH
Betreutes Hören
Klang und Text verfolgter Künstler*innen
Unter dem Titel „Betreutes
Hören“ bietet das Bronislaw-
Huberman-Forum ab März eine
neue Veranstaltungsreihe. Ort
ist der Kunstraum Diva la musica
in Freiburg (Lise-Meitner-
Straße 12), Zeit jeden zweiten
Sonntag des Monats um 17 Uhr.
Inhaltlich orientiert sich die
Reihe am Breisacher Zyklus
„Verfolgung-Widerstand-Exil“.
Aufgeführt werden historische
Aufnahmen verfolgter oder exilierter
Künstler*innen. Für jedes
Programm sind prominente
Künstler*innen angefragt. Am
ersten Abend, am 13. März ist
Heinz Holliger zu Gast. Hollinger
ist Oboist, Pianist, Komponist
und Referent. Im Zentrum
stehen Werke von Nikolai Roslavec
und Georg Trakl. Anmeldung
unter: mail@Bronislaw-
Huberman-Forum.de
Konstantin Wecker vereint in
seinen Liedern seit Jahrzehnten
die Widersprüche und Hoffnungen
linker Lebensentwürfe
– so auch auf seiner neuen Platte
„Utopia“. Begleitet von seinem
Stammpianisten Jo Barnickel
klagt Wecker über den Alltag
einer neoliberalen bundesdeutschen
Wirklichkeit, verkündet in
romantischer Manier aber auch,
Am 13. März, 18 Uhr findet
in der Evangelischen Stadtkirche
Müllheim ein musikalischkonzertanter
Abendgottesdienst
statt. Zu hören sind Chor-, Solound
Kammermusik, ein Orchester-
und Solistenkonzert. Die
Musik wird an verschiedenen
Orten in der Kirche gespielt.
Mit einem außergewöhnlichen
Zugang hat sich Jean
Rondeau Bachs berühmten
„Goldberg-Variationen“ genähert.
Für eine möglichst
authentische Interpretation
spielte der Musiker die Variationen
für sein Doppelalbum
nicht wie üblich mit Klavier,
Zum Auftakt des diesjährigen
Mozartfests spielt das Markgräfler
Symphonieorchester mit zwei Gesangssolisten
am Sonntag, den 3.
April 2022 um 19.00 Uhr im Kurhaus
Bad Krozingen. Uwe Müller-
Feser leitet als Dirigent und Mitbegründer
das Markgräfler Symphonieorchester.
Am Sonntag, den 10.
April 2022 um 19.00 Uhr gastieren
die Musikkomiker Gogol & Mäx
im Kurhaus. Mit gut zwei Dutzend
Instrumenten im Gepäck und ihre
musikalischen sowie artistischen
Lieblingsszenen, verzaubern die
beiden Künstler ihr Publikum. Der
Klassik-Brunch im Frühling am
Ostermontag, den 18. April 2022
Zum Geburtstag
Wolfgang Rihms Schaffen im E-Werk
Wolfgang Rihm gilt als vielseitig
schaffender Komponist. Am
13. März 2022 feiert er seinen
70. Geburtstag. Grund also, diesen
Anlass gebührend in Musik
zu setzen. Gerade den Klangkörpern
des SWR, insbesondere dem
früheren SWR Sinfonieorchester
Baden-Baden und Freiburg und
dem ehemaligen Radiosinfonieorchester
Stuttgart des SWR,
aber auch dem SWR Symphonieorchester
ist der Komponist
seit Beginn seiner Karriere eng
verbunden. Mit seinem musikalischen
Geburtstagsgruß am 18.
März, 20 Uhr im E-Werk blickt
das Orchester mit Ensemblewerken
aus der gesamten Schaffensperiode
des Komponisten auf
einen Werkkomplex, der Chiffre,
Formfindung und die Textur musikalischer
Schrift als wesentliche
Merkmale kennt.
Gesungene Utopien
Konstantin Wecker im März
welche schöne Welt wir haben
könnten, Utopien eben. Nachdem
sein Konzert aufgrund der
bestehenden Corona-Lage in
Freiburg leider abgesagt werden
musste, steht der nächste Termin
nun fest. Am 29. März, 20
Uhr wird Konstantin Wecker ins
Konzerthaus Freiburg kommen.
Tickets: www.reservix.de
Kirchenkonzerte
Abendgottesdienst in Müllheim
Aus dem Programm: Joseph
Haydn – Konzert für Flöte und
Orchester D-Dur, Felix Mendelssohn
Bartholdy – Sätze aus
der Streichersinfonie D-Dur,
Wolfgang Amadeus Mozart –
Salzburger Sinfonie. Werke für
Chor und Orgel, Ludwig van
Beethoven – Kyrie-Bearbeitung
Wolfgang Rihm
Cembalo in Freiburg
Jean Rondeaus Goldberg-Variationen
sondern mit seinem Cembalo
ein. Für dieses Instrument
mit seinem fragilen und doch
energischen Klang waren die
Variationen ursprünglich geschrieben
worden. Originalgetreu
hat sich Rondeu auch an
Bachs persönlichen Markierungen
und Verbesserungen
Mozartfest
Musikalisches Highlight in Bad Krozingen
Foto: SWR
Foto: Thomas Karsten
aus der Mondschein-Sonate, Georg
Friedrich Händel – Chor aus
dem Oratorium Belshazzar. Sologesang
für Sopran und Orgel.
Vorherige Anmeldung erforderlich
bis 11.03, 11 Uhr über das Ticketsystem
der Homepage www.
evang-muellheim.de
orientiert. Wer nun neugierig
ist, kann Jean Rondeau in
Freiburg selbst erleben. Am
9. März, 20 Uhr kommt der
Musiker in die Hochschule
für Musik. Für seine Tour hat
sich Rondeau im Übrigen eigens
ein Cembalo anfertigen
lassen.
ab 11.00 Uhr im Kurhaus bietet
traditionell einen Ohren- und
Gaumenschmaus für die ganze
Familie. Das Johann-Strauß-Ensemble
unter der Leitung des Kapellmeisters
Tibor Szüts (1. Geige)
umrahmt den Brunch musikalisch
mit Werken von W. A. Mozart,
J. Haydn, L. van Beethoven, J.
Strauß u. a.
Markgräfler Symphonieorchester Foto: Kur und Bäder GmbH Bad Krozingen
MUSIK KULTUR JOKER 31
Vergessene Größen des Barock
Ein Konzert der Camerata Vocale Freiburg
Ein echter Publikumsliebling
kommt zur Aufführung: Der
Freiburger Bachchor, gemeinsam
mit den Freiburger Domsingknaben,
dem Freiburger
Bachorchester und den Solisten
Johanna Winkel, David Erler,
Thomas Volle, Hanno Müller-Brachmann
und Thomas
Stimmel bringen die „Matthäuspassion“
von Johann Sebastian
Bach auf die Bühne des
Am 20. März, 16 Uhr gibt
Tabea Zimmermann (Viola) einen
Soloabend in der Barockkirche
in St. Peter im Schwarzwald.
Zimmermann, die Werke
von Bach und Reger interpretieren
wird, stammt aus Lahr,
studierte an der Freiburger
Denkt man an den Barock, so
denkt man an Komponist*innen
wie Händel oder Vivaldi. Das
hat Nachteile, vor allem, wenn
man andere wichtige Schaffende
aus dieser Epoche vergisst.
Unter dem Titel „Himmelsstürmer
des Barock“ bringt die
Camerata Vocale Freiburg nun
zwei Komponisten zur Aufführung,
die sonst nur selten zu
hören sind.
Johann Adolf Hasses „Fuga e
Grave in g-Moll für Streichorchester“
gilt wie auch die „Misere
in c-Moll“ als ausdrucksvolles
Werk. Letztere ist eine
groß angelegte Vertonung des
51. Psalms, die mehr auf Schönheit
als auf Erschütterung zielt.
„Mea Tormenta, Properate!“
dagegen schlägt alle spätbarocken
Affekte an und reicht darin
fast an die folgende Epoche
des „Sturm und Drang“.
Auch zu hören ist die „Missa
Omnium Sanctorum“, die letzte
Messvertonung Jan Dismas
Zelenkas und ein Höhepunkt
seines kirchenmusikalischen
Bach monumental
Die Matthäuspassion in Freiburg
Klänge im Barock
Tabea Zimmrermann in St. Peter
Musikhochschule und wurde
bereits im Alter von 20 Jahren
international bekannt. Im Jahre
2020 wurde ihr der renommierte
europäische „Ernstvon-Siemens-Musikpreis“
verliehen. Die Künstlerin lebt
seit vielen Jahren in Berlin, wo
Schaffens. Solisten des Konzerts
sind Philipp Mathmann,
Ulrike Malotta, Florian Cramer
und Frederic Mörth. Begleitet
werden sie und die Camerata
Vocale von der Camerata
Freiburg um Konzertmeisterin
Lisa Immer. Aufführung des
Kozerts ist am 2. April, 19 Uhr
in der Martinskirche Freiburg.
Bereits am 31.03. wird das
Konzert im Don Bosco Saal in
Basel gespielt.
Tickets: www.cameratavocalefreiburg.de
Konzerthauses. Das kirchenmusikalische
Hauptwerk des
Kompositen wurde erst posthum
wiederentdeckt, führte im
19. und 20. Jahrhundert dann
aber zu einer großen Bach-Renaissance.
Nicht unwesentlich
beteiligt war daran der junge
Felix Mendelssohn Bartholdy.
Die Bibelinterpretation in ihrer
monumental-dialogischen
Form mit zwei Chören und Orchestern
kommt am 20. März,
19 Uhr im Konzerthaus Freiburg
unter Leitung von Hannes
Reich zur Aufführung.
Foto: Baschi-Bender
sie eine Professur an der Hochschule
für Musik Hanns Eisler
inne hat. Eintrittskarten für
das Konzert ausschließlich per
schriftlicher Bestellung unter
mail@Bronislaw-Huberman-
Forum.de
Saxophon und Orgel
Ein besonderes Konzert im Kloster
Der Frühling steht bevor und
will begrüßt werden. Am 20.
März, 16 Uhr wird es im Café-
Bar-Restaurant Heimathafen
in Neuenburg deshalb einen
musikalisch-poetischen Abend
geben. Unter dem Titel „Frühlingszauber“
kommen Arien
aus verschiedenen Opern und
Das Werk „Wanderer im Tal
der Gegenwart“ für vier Saxophone
und Orgel kommt im
Kloster St. Trudpert in Münstertal
zur Uraufführung. Der
niederländische Komponist
Rob Goorhuis hat das Stück für
das Saxophonquartett Saxofourte
und für Karin Karle an
der Orgel eigens dafür komponiert.
Der Anlass ist auch kein
geringer. Das Konzert bildet
den Abschluss des Saxophon-
Festivals „Saxophonia“ der
BDB Akademie in Staufen.
Nicht nur spielen renommierte
Dozenten des Festivals – es gelangen
auch Auszüge aus der
Orchestersuite Nr. 2 von Johann
Sebastian Bach sowie moderne
Werke zur Aufführung. Ein
rundum klangvoller Abend am
20. März, 16.30 Uhr.
Foto: Erzdiözese Freiburg
Frühlingsgruß
Musik, Lied und Poesie in Neuenburg
Brigitte
Posenecker
Foto: privat
Josef Füzesi
Foto: privat
Operetten zur Aufführung,
ebenso Lieder mit Klavierbegleitung.
Brigitte Posenecker
verliest Lyrik und rundet einen
abwechslungsreichen Abend
damit ab. Weitere Mitwirkende:
Noémie Bousquet (Sopran),
Josef Füzesi (Tenor) und Guillo
Ferre (Klavier).
Noémie
Bousquet
Foto: Jacques Loic
Giulio Ferré
Foto: Jacques Loic
Wie klingt der Dschungel?
Wie klingt Heimweh für einen
Elefanten? Diesen Fragen
stellte sich Komponist Francis
Poulenc, als er das Kinderbuch
„Die Geschichte von Babar,
dem kleinen Elefanten“
in den 40er-Jahren in Musik
umschrieb. Die lebhafte und
zugängliche Musik wird nun
bei einem Mitmachkonzert für
Familien mit kleinen Kindern
und Schulklassen zwischen 5
und 11 Jahren auf die Bühne
Klänge des Dschungels
Mitmachkonzert mit Francis Poulenc
Amerikanische Größen
Samuel Barber, A. Copeland, Ernst Toch
Wer nach großen amerikanischen
Komponist*innen
des 20. Jahrhunderts sucht
stößt rasch auf Samuel Barber.
Sein berühmtes „Adagio
for Strings“ kennen viele,
aber nur wenige wissen, dass
es sich dabei um eine Bearbeitung
des 2. Satzes seines
Streichquartetts op. 11 handelt.
Dieses Stück und andere,
etwa Barbers Frühwerk
„Dover Beach“ sind Teil des
Holst-Sinfonietta-Konzertabends
„American Moods“
am 5. März, 20 Uhr in der
gebracht. Mit dabei: Erzählerin
Sylvia Oelkrug und das Ensemble
Holst-Sinfonietta. Erzählt
wird die Geschichte des kleinen
Elefanten Babar, der vom
Urwald in die Stadt gelangt und
dort eine Freundin findet. Aufführungen
am 27. März, 16 und
17.30 Uhr (Familienvorstellungen)
und am 1. April, 10 und
11.30 Uhr (Schulvorstellungen)
in der Ludwigskirche Freiburg.
Verbindliche Anmeldung für
Schulen in Klassenstärken unter
leitung@holst-sinfonietta.de
bis 15. März.
Foto: Holst-Sinfonietta
Martinskirche Freiburg im
Rahmen der Kreuzgangkonzerte.
Auch zu hören sind die
„Poems to Martha“ des Exil-
Amerikaners Ernst Toch nach
Gedichten Joseph Hafts und
Aaron Coplands „Two Pieces
for String Quartet“.
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32 KULTUR JOKER Musik
„Das Posen Programm“
Das Ensemble Aventure in Freiburg
Das fünfte Saisonkonzert des
Ensemble Aventure entstand
in Zusammenarbeit mit dem
polnischen Komponisten Artur
Kroschel. Ausgangspunkt
bietet konsequenterweise Kroschels
„Litotes“ für Flöte und
Schlagzeug. Die Uraufführung
von Agnieszka Zdrojek-Suchodolskas
„leaves“ führt zum
Klang von Blättern, Katarzyna
Taborowskas Fagottsolo „A Few
Moments“ widmet sich den variierenden
Energielevels im Laufe
eines Tages. 18 Röhrenglocken
erklingen bei Nicolaus A. Hubers
„laissez vibrer“, ein Klangexperiment,
dessen Ausgang
nur ungewiss sein kann. Diese
und weitere Stücke spielen Anja
Clift, Wolfgang Rüdiger und
Nicholas Reed am 17. März, 20
Uhr in der Elisabeth-Schneider-
Stiftung in Freiburg.
Musikmix international
Das virtuose Meretrio in Freiburg
Eine furiose Mischung aus brasilianischer
Musik, europäischer
Klassik und dem amerikanischem
Jazz zelebriert das Meretrio. Bandleader
und Komponist Emiliano
Sampaio wechselt virtuos zwischen
Posaune und Gitarre, auch mal mitten
im Song. Dazu kommen Loops
und digitale Effekte, die mal zu
gewohnten, mal zu ungewohnten
Sounds führen. Überraschungen
sind garantiert. 2021 veröffentlichte
das Meretrio ein neues Album
unter dem Titel „Choros”, das sich
der brasilianischen Musik widmet.
Mit dem Album im Gepäck kommt
die Band am 26. März, 20 Uhr ins
FORUM Merzhausen.
Foto: Pepe Guimares
Mehr als nur Jazz
Eine Begegnung in Bad Krozingen
Hubert Winters Echt Trio ist
ein Ensemble, das mit Saxophon,
akustischem Bass und
Schlagzeug für Authentizität
und Originalität steht. Moderne
Improvisationsansätze
treffen auf melodisch-harmonische
Klarheit. Inspiriert
von Musiker*innen wie dem
großen Sonny Rollins spielt
das Trio vorwiegend eigene
Kompositionen. Unter dem
Motto „Modern Sax‘n‘Jazz“
spielen Echt Trio und das Ensemble
Saxofourte ein besonderes
Programm zwischen
Barock, Pop-Up-Store und
der Uraufführung des Werkes
„Run“ des Komponisten Dieter
Mack. Mit dabei am 18. März,
20 Uhr im Kurhaus Bad Krozingen
sind auch die Dozenten
des Saxophonia-Festivals. Ein
bunter Abend.
Hubert Winter Foto: Werner Bauer
Eine der bekanntesten Freiburger
Bands ist sicher die
Balkan Big-Beats-Gruppe Äl
Jawala. Schon seit über 20
Jahren ist die Band auf den
Bühnen unterwegs, nunmehr
wieder in Originalbesetzung.
Auch ein Dokumentarfilm
des Regisseurs Aljoscha Hofmann
ist erscheinen. Ein neues
Album mit dem Titel „I Way
Johannes Falk zeigt mit seiner
Tour „So nah wie möglich“,
dass es trotz Distancing intime
Songwriterkunst braucht. Seine
Live-Shows orientieren sich
an seiner minimalistischen
Akustik-EP „Acoustic Sessions“
und sollen deutsche,
tiefsinnige Popmusik jenseits
des Mainstreams auf die Bühne
bringen. Begleitet wird der
In der Elisabeth-Schneider-Stiftung
in Freiburg ist am 4. März, 20
Uhr unter dem Titel „WYSIWYG“
ein besonderes Ensemblekonzert
der Black Forest Percussion Group
zu hören. Übersetzt lautet der Titel
„What You See Is What You Get“
Irrer Indie-Sound
Nullmillimeter in Freiburg
Mit ihrem fantasievoll betitelten
„Wer die Wahrheit sagt,
braucht ein schnelles Pferd“
bringt die Indie-Band Nullmillimeter
ein eindrucksvolles Debütalbum
auf den Markt. Rund
um Sängerin Naëma Faika versammelt
sich eine Gruppe erfahrener
Musiker*innen (Lennart
Wohlt, Marcus Schneider,
Gunnar Ennen, Frenzy Suhr),
die im deutschen Musikbusiness
bereits Fuß fassen konnten.
Ihr Sound klingt dann
nochmal ganz anders: Americana,
New Wave, Blumfeld
und ein bisschen Wahnsinn dazwischen.
Äußerst tanzbar ist
die Platte in jedem Fall. Am 30.
März, 20 Uhr kommt die Band
ins Jazzhaus Freiburg und freut
sich, ihre frischgebrühte Musik
endlich live präsentieren zu
können.
Big Beats mit Tradition
Äl Jawala auf Jubiläumstour
To Äl“ folgt im April. Weil
darauf neben neuen Stücken
auch echte Publikumslieblinge
sind, soll die begleitende
20+2-Jubiläumstour auch all
das enthalten, was man an der
Band schätzt. Am 4. März, 20
Uhr wird im Jazzhaus der Dokumentarfilm
gezeigt, ein Talk
ergänzt den bunten Jawala-Jubiläumsabend.
Intimer Akustik-Pop
Johannes Falk in Freiburg
Heidelberger von seiner dreiköpfigen
Band, die bereits Laith
Al-Deen und Philipp Poisel zur
Seite stand. Johannes Falk, der
auch als Songwriter für andere
Künstler*innen tätig ist, spielt
seine persönlichen Songs bald
in Freiburg. Am 17. März, 20
Uhr kommt er ins Waldsee und
verspricht einen gemütlichen
Abend.
Licht und Sound
Digital-akustische Exkursionen
und kündet von einer Reise durch die
Möglichkeiten zwischen Computerprogramming
und Musik. Dabei
greifen Visuelles und Akustisches
eng ineinander. „Nocturne“ von Matyas
Wettl ist eine Choreografie von
Licht und Klang. Thierry De Meys
Foto: Desiree Klaeukens
Foto: Francesca Amann
Foto: Peter Rieger Konzertagentur
Trio ist für „tanzende Hände“ gemacht.
Und „Aura“ von Anna Thorvaldsdottir
macht das Schlagzeug
zum Lichtfänger. Das und mehr garantiert
dieser disziplinsprengende
Abend moderner Musik.
Denker, Musiker, Arrangeur.
Pippo Pollina versteht sich als
all das und bringt seine Gedanken
klingend in die Welt. Auf
seinem neuen Album „Canzoni
segrete“ singt er über die Kraft
der Musik, die schweren Folgen
des vermeintlichen Wohlstands
und natürlich über die
Pandemie, die uns alle plagt.
Hoffnungen, Träume und Enttäuschungen
finden da natürlich
auch Platz. Die Songs datieren
teils auf viele Jahre zurück,
Gedanken zur Zeit
Pippo Pollina on Tour
sind vor allem aber in Reaktion
auf die letzten Jahre entstanden.
Mit seiner rauen und
sonoren Stimme, durchaus mit
Lakonie, ist Pippo Pollina nun
auf unterschiedlichen Bühnen
unterwegs – auch in Freiburg.
Am 20. März, 19.30 Uhr sind
seine neuen Songs im Theater
Freiburg zu hören. Am 13. Mai
kommt Pollina auch nach Basel.
Foto: Lena Semmelroggen
ITALIEN KULTUR JOKER 33
Eine durchaus positive Bilanz
Zum Ende seiner Amtszeit blickt der italienische Konsul Federico Lorenzo Ramaioli auf seine Erfahrung in
Freiburg zurück
Vor einigen Tagen hat sich
der italienische Konsul Federico
Lorenzo Ramaioli von
Freiburg verabschiedet. Nach
vier Jahren Amtszeit fällt seine
Bilanz durchaus positiv aus.
Die Stelle hatte der in Mailand
ausgebildete Jurist mit nur 28
Jahren im Januar 2018 angetreten.
Am wichtigsten war ihm
zunächst dabei, sich mithilfe
der lokalen Gemeinde ein direktes
Bild der italienischen
Einwanderung nach Südbaden
Federico Lorenzo Ramaioli
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zu machen. Nicht nur wegen
der geografischen Nähe unterhält
die Region wichtige kommerzielle,
kulturelle und politische
Beziehungen mit dem
„Bel Paese“, diese haben sich
im Laufe der Zeit freilich zum
Teil stark verändert, was sich an
der Zusammensetzung der heutigen
Migration ablesen lässt.
Das Phänomen ist heute viel
dynamischer als noch vor 20-30
Jahren und viele hochqualifizierten
Italiener*innen kommen
nach Freiburg wegen des
ausgezeichneten Rufs der hiesigen
Universität, Kliniken und
Forschungszentren. Um ihren
Bedürfnissen gerecht zu werden
und für alle 60.000 italienischen
Bürger*innen in Südbaden auch
mit Blick auf die Zukunft einen
Referenzpunkt darzustellen, hat
das Konsulat am Augustinerplatz
stark auf Digitalisierung
gesetzt und damit den Zugang
zu zahlreichen administrativen
Dienstleistungen erleichtert.
Dieser Kurs hat sich in Pandemie-Zeiten
beschleunigt und die
Bestrebungen in dieser Richtung
haben sich ohne Zweifel
ausgezahlt, denn die konsularische
Assistenz konnte trotz
Lockdown gewährleistet werden.
Viele italienischen diplomatischen
Vertretungen weltweit
sind dem Beispiel gefolgt
und haben die best practices des
Freiburger Konsulats übernommen.
Während seiner Amtszeit
war der Austausch Ramaiolis
mit dem italienischen Außenministerium
und der Botschaft in
Berlin immer sehr eng, genauso
wichtig war für ihn die Zusammenarbeit
mit den deutschen
Behörden und den lokalen Einrichtungen,
die sehr gut funktioniert
hat. Das Kultusministerium
Baden-Württemberg cofinanziert
z.B. das vom Verein
Vivace organisierte Italienisch-
Kurs programm an den Schulen,
für Veranstaltungen zur Förderung
der italienischen Kultur
hat die Stadtverwaltung immer
die schönsten Ecken Freiburgs
zur Verfügung gestellt. Bei der
Teilnahme an Events wie dem
europäischen Musikfest und der
Plaza Culinaria habe sich in eindrücklicher
Weise gezeigt, wie
das deutsche Publikum auf ein
© Italienisches Konsulat
erlebe Fliegenfischen
entecke eine neue Perspektive
Natur zu erleben!
Zum Beispiel an unserem
Fliegenfischer
Erlebnistag
am 19.03.22
nicht klischeehaftes Italien und
auf ein qualitatives Kulturangebot
Lust hat, so Ramaioli. Sein
Anliegen war deshalb, ein Bild
von Italien als Land zu vermitteln,
das sich den strategischen
Herausforderungen der Zukunft
stellen und in Bereichen
wie der Ökologie führend sein
will. Die Repräsentanz Italiens
in Freiburg wird ab April seine
Nachfolgerin übernehmen und
dabei eigene Akzente setzten.
Sie wird auf die Unterstützung
des Ende 2021 gewählten lokalen
COMITES (Komitees
der im Ausland lebenden Italiener)
zählen können, das die
italienische Gemeinschaft gegenüber
dem Konsulat vertritt
und sich für die Integration der
Landsleute auf sozialer und kultureller
Ebene einsetzt. Ramaioli
wird hingegen, nachdem er
nebenbei eine Promotion an der
Rechtwissenschaftlichen Fakultät
der Uni Freiburg absolviert
hat, seine diplomatische Karriere
in Katar fortsetzten.
Luca Marras
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34 KULTUR JOKER VERANSTALTUNGEN
Massen in Panik
„Stampede“ bezeichnet die
Fluchtbewegung innerhalb
einer Tierherde. In der Tanzund
Musikperformance
„Stampede Disaster Control“
des moving orchestra Freiburg
wird das Konzept auf
den Menschen übertragen. In
einer audiovisuell intensiven
Performance werden Turbulenzen
untersucht, das Chaos
aber auch durchbrochen,
um eine primäre Ordnung zu
finden. Die Grenzen des Möglichen
werden dabei von allen
Akteur*innen immer wieder
neu herausgefordert. Unter
der künstlerischen Leitung
von Michael Langeneckert.
Premiere: 3. März, 20 Uhr
im E-Werk. Weitere Termine:
4./5. März, jew. 20 Uhr.
Magisches Figurentheater
Freiburg
Foto: Marc Doradzillo
Freiburg
Mit fantasievollen Figuren,
viel Witz und Poesie zeigt das
Figurentheater von Gregor
Schwank im Haus der Jugend
zauberhafte Aufführungen für
die ganze Familie (ab 4 Jahren).
Am 5. März, 15 u. 16:30
Uhr heißt es in „Hokusdipokus
– Zauberei an Fäden“ Bühne
frei für kuriose Tiere und grandiose
Artisten: Die funkelnde
Nachtfee, der pfiffige Koboldmaki,
der prächtige Sonnenvogel
und andere Überraschungen!
In „Das Geheimnis unter
der Erde“, 12. März, 16 Uhr,
tummeln sich über und unter
der Erde winzige Tierchen.
Der kleine Regenwurm Paule
und sein Großvater erleben lustige
und spannende Abenteuer.
Außerdem gibt‘s am 26./27.
März einen Bild-Vortrag über
die Welt der Marionetten „Ein
Herz für Fäden“ im Waldhof.
Anmeldung: www.jbw-freiburg.de/veranstaltungen
Foto: Figurentheater Gregor Schwank
30. Workshop Modern DanceFreiburg
Nach der langen Coronabedingten
Pause findet jetzt
wieder ein Modern Dance
Workshop mit der Choreografin
und Tanzpädagogin Renate
Killmann aus Bremen in Freiburg
statt! Mit begrenzter Teilnehmerzahl
und unter der 2G+
Regelung kann am Sa. + So.
19.+20. März 2022 von 16 -19
Uhr (Samstag) und von 15 -18
Uhr (Sonntag) im Studio Next
Step in der Erbprinzenstr.1 in
Freiburg trainiert werden.
Der Workshop beinhaltet neben
dem bekannten Training nach
der Humphrey - Limon-Methode
eine Erarbeitung einer Choreografie
zu der „Mondschein-
Sonate“ von L.v. Beethoven.
Verbotene Liebschaften
Kosten-Beitrag: 65,- € Erwachsene
/ 50,-€ Studenten.
Anmeldung: Studio Next Step,
Tel. 0761/43599 oder bei Renate
Killmann, Tel. 04298/417584.
Infos über: www.renatekillmann.de
Modern Training von Renate
Killmann Foto: Joachim Kappert
Freiburg
Phaedra ist unglücklich. Ihr
Mann Theseus ist nicht der
Richtige. Für Hippolyt, ihren
Stiefsohn schwärmt sie hingegen.
Der wiederum will von
ihr aber nichts wissen. Er begehrt
Aricia, die von Theseus
als politische Geisel gehalten
wird. Vor diesen Beziehungswirren
treibt sich Theseus noch
dazu in der Unterwelt herum.
Als Ensemblearbeit mit Studierenden
der Freiburger Schauspielschule
kommt Friedrich
Schillers Tragödie „Phaedra“
ins E-Werk. Ein weiterhin aktuelles
Stück über Rollenbilder,
Geschlechtsidentität und irrsinnig
große Gefühle. Premiere:
18. März, 20 Uhr. Weitere
Vorstellungen: 19.–20., 25–27.
März. Fr./Sa. 20 Uhr, So. 18
Uhr. Reservierung unter: www.
phaedras-verbotene-liebe.de
Bitte beachten Sie die Hygiene– und
Voranmelderegelungen sowie
eventuelle Absagen
Weitere aktuelle Termine finden Sie im
Online–Veranstaltungskalender unter:
www.kulturjoker.de
Di 1. März
Freiburg
Theater & Tanz
18 h: „Der Räuber Hotzenplotz“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
20 h: „Hedda Gabler“ - Henrik Ibsen. Theater
Freiburg, Bertoldstr. 46
Vorträge & Gespräche
20 h: Heute nichts gespielt - Die 1. politischnachhaltige
Talkshow Freiburgs. Theater
Freiburg, Bertoldstr. 46
Basel
Theater & Tanz
20 h: „Klassikermaschine: The Pink Panther“ /
Ballett. Theater Basel, Elisabethenstr. 16
20 h: „off/limits“ / Ballett. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Mi 2. März
Freiburg
Literatur
17 h: Bilderbuchkino „Wanda Walfisch“.
Stadtteilbibliothek Haslach, Staudingerstr. 10
Musik
20 h: Heim und Flucht Orchester. Theater Bar,
Bertoldstraße 46
Basel
Theater & Tanz
20 h: „Klassikermaschine: The Pink Panther“ /
Ballett. Theater Basel, Elisabethenstr. 16
20 h: „Penthesilea“. Theater Basel, Elisabethenstr.
16
Andere Orte
Strasbourg
15 h: „Mondträumer“ - Howard Moody /
Kinderoper. CMD, Cité de la Musique et de la
Danse, 1 place Dauphine
19 h: „Mondträumer“ - Howard Moody /
Kinderoper. CMD, Cité de la Musique et de la
Danse, 1 place Dauphine
Do 3. März
Freiburg
Theater & Tanz
19:30 h: „Madama Butterfly“ - Giacomo Puccini.
Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: Premiere: „Stampede Disaster Control“ /
moving orchestra Freiburg. E-Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
Führungen
18 h: Führung: „Geschlechterkampf in der
Moderne“. Museum für Neue Kunst, Marienstr.
10A
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Der Spieler“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
20 h: „off/limits“ / Ballett. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Fr 4. März
Freiburg
Musik
20 h: 20 Jahre Äl Jawala. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
20 h: Black Forest Percussion Group. Elisabeth-
Schneider Stiftung, Wilhelmstr. 17A
Theater & Tanz
20 h: „Stampede Disaster Control“ / moving
orchestra Freiburg. E-Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
20 h: „Wonderland Avenue“ - von Sibylle Berg.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
Kabarett & Comedy
20 h: Korff-Ludewig: „Knallzucker“. Vorderhaus,
Habsburgerstraße 9
Führungen
12:30 h: Kurzgeschichte(n): Zünftige Zeiten!
Museum für Stadtgeschichte, Münsterplatz 30
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Die Nase“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
19:30 h: „Ulysses“. Theater Basel, Elisabethenstr.
16
20 h: „off/limits“ / Ballett. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Lahr
20 h: „Und wer nimmt den Hund?“ / LahrBoulevard
. Parktheater Lahr, Kaiserstraße 107
Strasbourg
19 h: „Mondträumer“ - Howard Moody /
Kinderoper. CMD, Cité de la Musique et de la
Danse, 1 place Dauphine
Sa 5. März
Freiburg
Musik
12 h: Orgelmusik im Augustinermuseum.
Augustinermuseum, Augustinerplatz
20 h: Keuzgangkonzerte Freiburg: American
Moods, Amerikanische Musik für Bariton und
Streichquartett: Werke von A. Copland, S.
Barber und E. Toch. Martinskirche Freiburg,
Rathausgasse 3
20 h: Keuzgangkonzerte Freiburg: American
Moods, Amerikanische Musik für Bariton und
Streichquartett: Werke von A. Copland, S.
Barber und E. Toch. Martinskirche Freiburg,
Rathausgasse 3
Theater & Tanz
15 h: „Hokusdipokus – Zauberei an Fäden“
/ Figurentheater Gregor Schwank. Haus der
Jugend, Uhlandstr. 2
16:30 h: „Hokusdipokus – Zauberei an Fäden“
/ Figurentheater Gregor Schwank. Haus der
Jugend, Uhlandstr. 2
19 h: „Frankenstein“ - Ein zum Leben erweckter
Albtraum nach Mary Shelley. Theater Freiburg,
Bertoldstr. 46
19:30 h: „Manon“ / In französischer Sprache
mit deutschen Übertiteln. Theater Freiburg,
Bertoldstr. 46
20 h: „Am Ende Licht“ - Simon Stephens. Theater
Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „Stampede Disaster Control“ / moving
orchestra Freiburg. E-Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
20 h: Der ImproKrimi mit Theater L.U.S.T.. Cala
Theater, Haslacher Str. 15
Kabarett & Comedy
20 h: Frank Sauer: „Scharf angemacht“.
Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
Führungen
15 h: Führung: „Christoph Meckel“. Haus der
Graphischen Sammlung, Salzstraße 34
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Die Mühle von Saint Pain“ / Oper.
Theater Basel, Elisabethenstr. 16
19:30 h: „Ulysses“. Theater Basel, Elisabethenstr.
16
Andere Orte
Baden-Baden
18 h: „Beethovens Violinkonzert“ / Vilde Frang,
Wiener Symphoniker. Festspielhaus Baden-
Baden, Beim Alten Bahnhof 2
Lahr
14 h: „Frauenrolle(n)“ / Theaterworkshop .
Schlachthof Lahr, Dreyspringstr. 16
So 6. März
Freiburg
Kunst
14 h: Familiennachmittag: „Frühling, Sommer,
Herbst und Winter“. Museum für Stadtgeschichte,
Münsterplatz 30
Musik
11 h: Matinee: Archäologie – Musik – Aperitif: Vom
Tauschhandel zum Münzgeld. Archäologisches
Museum Colombischlössle, Rotteckring 5
Theater & Tanz
17 h: „Wonderland Avenue“ - von Sibylle Berg.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
18 h: „Frankenstein“ - Ein zum Leben erweckter
Albtraum nach Mary Shelley. Theater Freiburg,
Bertoldstr. 46
19 h: „Anne-Marie die Schönheit“ - von Yasmina
Reza mit Robert Hunger-Bühler. Theater Freiburg,
Bertoldstr. 46
Kabarett & Comedy
19 h: Simon & Jan: „Alles wird gut“. Vorderhaus,
Habsburgerstraße 9
Führungen
10:30 h: Führung: „Johann Baptist Kirner.
Erzähltes Leben“. Augustinermuseum,
Augustinerplatz
11 h: Familienführung: „Was braucht ein Huhn
zum Glücklichsein?“. Museum Natur und Mensch,
Gerberau 32
15 h: Führung: „Freundschaftsspiel. Horst und
Gabriele Siedle-Kunststiftung : Museum für Neue
Kunst“. Museum für Neue Kunst, Marienstr. 10A
Basel
Theater & Tanz
16 h: „Die Mühle von Saint Pain“ / Oper. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Baden-Baden
11 h: Sonntags-Matinee - Johan Dalene.
Festspielhaus Baden-Baden, Beim Alten Bahnhof
2
Lahr
14 h: „Frauenrolle(n)“ / Theaterworkshop .
Schlachthof Lahr, Dreyspringstr. 16
Di 8. März
Freiburg
Theater & Tanz
19:30 h: „Das kalte Herz“ - nach Wilhelm Hauff.
Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „Wonderland Avenue“ - von Sibylle Berg.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
Andere Orte
Lahr
20 h: „Falstaff“ - Oper von Giuseppe Verdi
/ StadtTheater Lahr . Parktheater Lahr,
Kaiserstraße 107
Mi 9. März
Freiburg
Musik
21 h: Klangformator feat. Potenzial / Mit Fried
Dähn & Thomas Maos. E-Werk Freiburg,
Eschholzstraße 77
Theater & Tanz
16 h: „Frauenrechte im Wandel der Zeit“ / Omas
gegen Rechts Freiburg. Theatersaal der VHS
Freiburg, Rotteckring 12
19:30 h: „Das kalte Herz“ - nach Wilhelm Hauff.
Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „Paul“ / Gastspiel von Siegmar Schröder.
E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77
20 h: „Wonderland Avenue“ - von Sibylle Berg.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
Führungen
VERANSTALTUNGEN KULTUR JOKER 35
17:30 h: Führung: „Von Arthrose bis zur
Kieferentzündung“. Archäologisches Museum
Colombischlössle, Rotteckring 5
Vorträge & Gespräche
19:30 h: Dr. Florence Hervé über Clara Zetkin.
Centre Culturel Français Freiburg, Münsterplatz
11
Andere Orte
Bad Säckingen
20 h: “Into the Light” / Kokubu the drums of Japan,
Taiko-Trommel-Ensembles . Gloria-Theater,
Friedrichstr. 21
Do 10. März
Freiburg
Literatur
19:30 h: Nicole Seifert, Anna Bers:
„Frauenliteratur, Frauen | Lyrik“ / Lesung und
Gespräch. Literaturhaus Freiburg, Bertoldstr. 17
Musik
20 h: Physical Graffiti – The Very Best Of Led
Zepellin. Jazzhaus Freiburg, Schnewlinstr. 1
Theater & Tanz
20 h: „Orpheus + Eurydike“ - Die Orphischen
Zyklen. Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „Paul“ / Gastspiel von Siegmar Schröder.
E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77
Kabarett & Comedy
20 h: Reiner Kröhnert: „Die größte Rettung aller
Zeiten“. Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
Vorträge & Gespräche
18 h: Jour Fixe mit der Galeristin Ulrike Claeys.
Museum für Neue Kunst, Marienstr. 10A
Fr 11. März
Freiburg
Literatur
19:30 h: Tobias Keiling, Heidi Liedke: „Faultiere“
/ Lesung und Gespräch. Literaturhaus Freiburg,
Bertoldstr. 17
Musik
20 h: „Ein Mann und seine Gitarre“ / Helge
Schneider. Konzerthaus Freiburg, Konrad-
Adenauer-Platz 1
20 h: Malaka Hostel – Global Umpa. Jazzhaus
Freiburg, Schnewlinstr. 1
Theater & Tanz
19:30 h: „Madama Butterfly“ - Giacomo Puccini.
Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „Meisterklasse“ -Aus dem Leben einer
Diva, von Terrence McNally. Cala Theater,
Haslacher Str. 15
20 h: „Orpheus + Eurydike“ - Die Orphischen
Zyklen. Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „Wonderland Avenue“ - von Sibylle Berg.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
Kabarett & Comedy
20 h: Severin Groebner: „Gut möglich“.
Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
Führungen
12:30 h: Kurzgeschichte(n): Vom „Spanischen
Stiefel“ zum Stadtrecht. Museum für
Stadtgeschichte, Münsterplatz 30
17 h: Führung: „Johann Baptist Kirner. Erzähltes
Leben“. Augustinermuseum, Augustinerplatz
Vorträge & Gespräche
20 h: Peter Kalchthaler: „Itaienisches“ in Freiburg.
Eine Spurensuche. Stadtbibliothek Freiburg,
Hauptstelle Münsterplatz, Münsterplatz 17
Andere Orte
Denzlingen
20 h: „Verfemt: Ein Chansonabend“
/ Kulturkreiskonzert . Kultur- & Bürgerhaus
Denzlingen, Lothar-Fischer Saal, Stuttgarter
Str. 30
Merdingen
20 h: Eva-Maria Berg / Lesung mit Musik. Haus am
Stockbrunnen, Stockbrunnengasse 2
Mulhouse
19 h: „Mondträumer“ - Howard Moody / Kinderoper.
Théâtre de la Sinne, 39 Rue de la Sinne
Puppenparade Ortenau 2022
19.03.-10.04.
Ortenau
www.puppenparade.de
Sa 12. März
Freiburg
Kunst
15 h: Familienworkshop: Der weiße Schmuck
der Kalahari. Museum Natur und Mensch,
Gerberau 32
Musik
12 h: Orgelmusik im Augustinermuseum.
Augustinermuseum, Augustinerplatz
20 h: Ray Wilson Band. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Theater & Tanz
16 h: „Das Geheimnis unter der Erde“ /
Figurentheater Gregor Schwank. Haus der
Jugend, Uhlandstr. 2
17 h: „Peter und der Wolf“ - Familienkonzert.
Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
19:30 h: „Der Trafikant“ - nach dem Roman von
Robert Seethaler. Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „Krabat“. Theater im Marienbad, Marienstr. 4
20 h: „Meisterklasse“ -Aus dem Leben einer
Diva, von Terrence McNally. Cala Theater,
Haslacher Str. 15
20 h: „Wonderland Avenue“ - von Sibylle Berg.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
Kabarett & Comedy
20 h: Christine Prayon: „Abschiedstour“.
Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
Führungen
13 h: Führung durch die Münsterbauhütte.
Münsterbauhütte, Schoferstr. 4
15 h: Führung: „Christoph Meckel“. Haus der
Graphischen Sammlung, Salzstraße 34
Basel
Kunst
14 h: „Young Studio“ - Workshop zu „Georgia
O’Keeffe“. Fondation Beyeler, Baselstrasse 101
Andere Orte
Hartheim
20 h: „Blow your mind“ / Mellow, Zauberkunst
. Salmen Hartheim, Theatersaal, Rheinstr. 20
Vogelgrun, Frankreich
20 h: „Vienne, la reine du bal“ / Orchestre Chüt.
Art‘Rhéna, Île du Rhin
Waldkirch
20 h: Robins – Folk-Pop-Konzert. Theater am
Kastelberg, Bergstr. 8
So 13. März
Freiburg
Kunst
11 h: Familienführung: „Was braucht ein Huhn
zum Glücklichsein?“. Museum Natur und Mensch,
Gerberau 32
14 h: Familiennachmittag – Mensch, ist da viel
los! Gemalte Geschichten werden lebendig.
Augustinermuseum, Augustinerplatz
Musik
11 h: 5. Kammerkonzert mit Werken von Joseph
Haydn, Philip Glass und Antonín Dvořák. Theater
Freiburg, Bertoldstr. 46
17 h: Heinz Holliger eröffnet „Betreutes Hören“.
Haus für Kunst, Handwerk und Dienstleistung
(DIVA), Diva la musica, Lise-Meitner-Str. 12
18 h: Musik zur Passion von Klaus Miehling
/ Musica Humana Freiburg. Ludwigskirche,
Starkenstr. 8
19 h: Freiburger Schüler-Jazzorchester. Jazzhaus
Freiburg, Schnewlinstr. 1
19 h: Kammermusik mit Werken von Clara
Schumann und Johannes Brahms / Ensemble
Florestan. Historisches Kaufhaus Freiburg,
Münsterplatz 24
Theater & Tanz
18 h: „Madama Butterfly“ - Giacomo Puccini.
Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
19 h: „Orpheus + Eurydike“ - Die Orphischen
Zyklen. Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
Kabarett & Comedy
19 h: Michael Krebs: „#BeYourSelfie“. Vorderhaus,
Habsburgerstraße 9
Führungen
10:30 h: Führung: „Johann Baptist Kirner.
Erzähltes Leben“ / mit Gebärdensprache.
Augustinermuseum, Augustinerplatz
15 h: Führung: „Bilder mit zwei Seiten“. Museum
für Neue Kunst, Marienstr. 10A
Vorträge & Gespräche
11 h: „2000 Jahre später... Israel und Palästina“
- Nils Straatmann / MUNDOLOGIA. Paulussaal,
Dreisamstr. 3
14:30 h: „Nepal“ - Walter Schwab / MUNDOLOGIA.
Paulussaal, Dreisamstr. 3
18 h: „Zu Fuß über die Alpen“ - Steffen Hoppe /
MUNDOLOGIA. Paulussaal, Dreisamstr. 3
Basel
Theater & Tanz
18:30 h: „Die Nase“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
18:30 h: „Un sentiment de vie - Ein Lebensgefühl“.
Theater Basel, Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Bad Säckingen
18:30 h: „Echoes of the Past“ / Kings of Floyd.
Gloria-Theater, Friedrichstr. 21
Baden-Baden
17 h: Danish String Quartett. Festspielhaus
Baden-Baden, Beim Alten Bahnhof 2
Mo 14. März
Freiburg
Literatur
19 h: „Von der Lust am Denken - Philosophinnen
im Gespräch“ / Lesung mit Ingeborg Gleichauf.
Katholische Akademie, Wintererstr. 1
Vorträge & Gespräche
19:30 h: „Zentralasien“ - Christian Biemann
/ MUNDOLOGIA. Bürgerhaus am Seepark,
Gerhart-Hauptmann-Str. 1
Basel
Theater & Tanz
20 h: „Penthesilea“. Theater Basel, Elisabethenstr.
16
Di 15. März
Freiburg
Literatur
16 h: Lesekreis Französische Literatur.
Stadtbibliothek Freiburg, Hauptstelle Münsterplatz,
Münsterplatz 17
20 h: Slam 46: Poeten aus der Region im
Wettstreit. Theater Bar, Bertoldstraße 46
Theater & Tanz
20 h: „Apapachar“ / com. dance e.V. . E-Werk
Freiburg, Eschholzstraße 77
20 h: „Apapachar“ / com. dance e.V.. E-Werk
Freiburg, Eschholzstraße 77
20 h: „Wonderland Avenue“ - von Sibylle Berg.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
Vorträge & Gespräche
19:30 h: „Couchsurfing Saudi-Arabien“ - Stephan
Orth / MUNDOLOGIA. Bürgerhaus am Seepark,
Gerhart-Hauptmann-Str. 1
Andere Orte
Kirchzarten
19:30 h: Karl-Heinz Ott - Verfluchte Neuzeit, Eine
Geschichte des reaktionären Denkens. Buchladen
in der Rainhof Scheune, Höllentalstr. 96
Mi 16. März
Freiburg
Literatur
19:30 h: Esther Dischereit: „Hab keine Angst,
erzähl alles!“ / Ein Abend zum Attentat von Halle.
Literaturhaus Freiburg, Bertoldstr. 17
Musik
20 h: Basta: „In Farbe“ / A Cappella. Jazzhaus
Freiburg, Schnewlinstr. 1
Theater & Tanz
10 h: „Krabat“. Theater im Marienbad, Marienstr. 4
Lyrik und Klang
Umrahmt von der aktuellen
Ausstellung im Merdinger
Kunstforum liest Eva-Maria
Berg am 11. März, 20 Uhr im
Haus am Stockbrunnen aus ihren
neuen Büchern mit deutschfranzösischer
Lyrik: „eine
schneise im wasser / une brèche
dans l’eau“ und „Pour la lumière
dans l’espace – Für das Licht
im Raum“. Die zweisprachige
Lyrik wird von den barocken
und einfühlsamen Klängen des
Gitarristen Fritz Mühlhölzer
Stühlinger Leben
Ein Einblick in einen diversen,
lebendigen Stadtteil bietet das
Cargo-Theater mit der Live-
Videoinstallation „Stücke von
Zuhause“. Im Mittelpunkt: Der
Stühlinger und die Menschen,
die dort leben. Lebensgeschichten
und Lebensentwürfe
werden per Video live ins
Theater übertragen. Und mehr
noch: Alle Schicksale erscheinen
miteinander verknüpft und
in Performances gebettet, eine
Gesamtkomposition entsteht.
Gefördert durch das Programm
„Kultur trotz Abstand“ kommt
die Premiere des Stücks am 19.
März, 20:30 Uhr als Livestream
Krankheit und Leben
Eine schwierige Beziehung
und dann der Schlaganfall.
Gabriele von Arnim erzählt
in ihrem Buch „Das Leben
ist ein vorübergehender Zustand“
von einer Frau, die
plötzlich mit einem kranken
Mann zusammenlebt. Nach
dem Schlaganfall soll sie ihn
hüten und pflegen – dabei hatte
sie ihm zuvor noch gesagt,
sie könne nicht mehr leben mit
ihm. Eine Herausforderung!
Gabriele von Arnim, Schriftstellerin
und Journalistin
kommt am 29. März, 19.30
Uhr für eine Lesung und ein
Gespräch in den Buchladen
Nach Halle
Merdingen
begleitet. Neben den gezeigten
Bildern in ihren Büchern wird
so ein zusätzliches Medium berücksichtigt.
Die beiden Künstler
arbeiten bereits seit langem
miteinander zusammen.
Foto: Privat
Freiburg
auf www.infreiburgzuhause.de
direkt ins Wohnzimmer der Zuschauenden.
Ein Nachschauen
ist auf der Digital-Stage des
Theaters möglich: www.cargotheater.de
oder in der Mediathek
von #inFreiburgzuhause
Foto: Cargo-Theater
Kirchzarten
in der Rainhof Scheune. Reservierung:
info@buchladenrainhof.de
oder 07661 988
0921.
Freiburg
Am 16. März, 19.30 Uhr kommt
die Lyrikerin, Erzählerin, Essayistin,
Theater- und Hörstückautorin
Esther Dischereit ins
Theater Freiburg. In ihrer Dokumentation
„Hab keine Angst,
erzähl alles!“ berichtet sie von
den Überlebenden und Angehörigen
der Mordanschläge vom
9. Oktober 2019. Vor allem aber
gibt sie ihren Protagonist*innen
Raum, den eigenen Schmerz
auszudrücken. Im Gespräch mit
Moderatorin Jenny Warnecke
spricht Dischereit auch über die
Solidarität in der Gesellschaft
und die juristische wie öffentliche
Verarbeitung. Mit einem
Statement von der Zeugin und
Überlebenden des Anschlags
Mollie Sharfman. Veranstaltet
im Rahmen der Wochen gegen
Rassismus.
Foto: Bettina Straub
36 KULTUR JOKER Veranstaltungen
Körpersuche
Mit „Skin“ legen Emi Miyoshi
und das Shibui Kollektiv den
dritten und letzten Teil einer
Trilogie vor, die sich mit Einsamkeit,
aber auch dem Gefühl
von Verbundenheit auseinandersetzt.
Im Tanz verbinden
sich die Tänzer*innen Anna
Kempin und Kirill Berezovski,
gehen aber auch immer wieder
auseinander. In intimer, sinnlicher
Körpersprache spiegeln
beide einen Organismus, dessen
Klang durch einen Herzschlag
zur Soundkulisse gestaltet
wird. Dabei steht immer
Tanz, Zeit, Erkenntnis
Satire und Kabarett
Das Vorderhaus lädt im März
zu gewohnt erstklassigem Kabarett
ein. Gleich am 4. März,
20 Uhr betritt das Duo Korff-
Ludewig zum ersten Mal die
Vorderhausbühne. Popkabarett
machen die beiden Jungs –
eine musikalische Kombi aus
knalligem Pop-Konzert und
klugem Kabarett. Auf ihrer
Abschiedstour macht die legendäre
Christine Prayon am
12. Februar, 20 Uhr Halt im
JugendKunstParkour
Der von Kubus³ und ArTik
veranstaltete JugendKunst-
Parkour feiert zehnjähriges
Jubiläum! Das diesjährige
Motto: „Drunter/Drüber“.
Los geht es am 23. März. Das
Kunstatelier bietet dann jeden
Mittwoch im Kubus³ Neugierigen
Zutritt. Nur einen Tag
später beginnt das Textatelier
„Schreiben/Sprechen“. Unter
der Betreuung von Oliwia
Hälterlein findet das Textatelier
jeden Donnerstag statt.
Zum Ausblick: Über Christi-
Himmelfahrt (26.–29. Mai)
ist das viertägige KunstCamp
auf dem Hof von Kubus³ und
ArTik geplant. Gefeiert wird
beim Finale Grande (8./9.
Juli), das mit Vernissage und
Performances die Ergebnisse
des diesjährigen Jugend-
KunstParkours präsentiert.
Freiburg
wieder die Frage im Raum:
Wie viel Nähe ist eigentlich
erträglich?
Premiere: 26. März, 20 Uhr im
E-Werk. Weitere Termine: 27.
März, 19 Uhr; 31.03.–02.04.,
jew. 20 Uhr.
Foto: Marc Doradzillo
Freiburg
Mit der Tanzperformance „[tuningtime]“
geht die Choreografin
und Tänzerin Julia Klockow
der Annahme nach, dass Zeitlichkeit
und kulturelle Prägung
unser Bedeutungslesen strukturieren.
Unter Berücksichtigung
von Geschlechterrollen
und Herkunft zeigt die Performance,
wie auch die Sozialisierung
überwunden werden
kann. Gegenwart, Zukunft und
Vergangenheit gehen in diesem
Hin- und Herfahren fluide ineinander
über und eröffnen vollkommen
neue Möglichkeiten
einer menschlichen Existenz.
Premiere: 17. März, 20 Uhr
im Südufer. Weitere Termine:
18./19. März, 20 Uhr.
Foto: Roman Pawlowski
Freiburg
Vorderhaus und am 24. März,
20 Uhr dürfen wir uns auf
Comedy und Zauberkunst der
beiden Brüder „Junge Junge!“
freuen. Zu guter Letzt kommt
am 31. März, 20 Uhr der Kabarettist
Nils Heinrich mit seinem
Programm „Deutschland
einig Katerland – 30 Jahre
Besuch von drüben“ ins Vorderhaus.
Alle Termine und Tickets:
www.vorderhaus.de
Freiburg
Für alle zwischen 15–28 Jahren.
Anmeldung ab 1. März:
www.jugendkunstparkourfreiburg.de
Foto: Hannah Hahn
16 h: „Frauenrechte im Wandel der Zeit“ / Omas
gegen Rechts Freiburg. Theatersaal der VHS
Freiburg, Rotteckring 12
19:30 h: Esther Dischereit & Molli Sharfman: Hab
keine Angst - erzähl alles. / Gastspiel. Theater
Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „Wonderland Avenue“ - von Sibylle Berg.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
Führungen
12:30 h: Kunstpause: Revolutionäre und
Halunken. Augustinermuseum, Augustinerplatz
Basel
Theater & Tanz
20 h: „Penthesilea“. Theater Basel, Elisabethenstr.
16
Do 17. März
Freiburg
Kunst
19 h: Vernissage: „Telemach Wiesinger: Temps
en France“. Centre Culturel Français Freiburg,
Münsterplatz 11
Musik
20 h: „A few Moments of daily Life“ / Saisonkonzert
Ensemble Aventure. Elisabeth-Schneider Stiftung,
Wilhelmstr. 17A
Theater & Tanz
19:30 h: „Der Trafikant“ - nach dem Roman von
Robert Seethaler. Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: Premiere: „[tuningtime]“ - Produktion der
Tänzerin & Choreografin Julia Klockow. Südufer,
Haslacher Str. 41
Führungen
18 h: Führung: „Wilhelm Lehmbruck“. Museum für
Neue Kunst, Marienstr. 10A
Basel
Kunst
10 h: „Sketch it!“ - Workshop zu „Georgia
O’Keeffe“. Fondation Beyeler, Baselstrasse 101
Theater & Tanz
19:30 h: „Klassikermaschine:
Sommernachtstraum“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Fr 18. März
Freiburg
Musik
18:30 h: Freiburger Noonsongs / Vokalakademie
Freiburg. Friedenskirche Freiburg, Hirzbergstr. 1
20 h: „SWR LINIE 2“ / Zum 70. Geburtstag von
Wolfgang Rihm. E-Werk Freiburg, Eschholzstraße
77
Theater & Tanz
19:30 h: „Madama Butterfly“ - Giacomo Puccini.
Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „Meisterklasse“ -Aus dem Leben einer
Diva, von Terrence McNally. Cala Theater,
Haslacher Str. 15
20 h: „Wonderland Avenue“ - von Sibylle Berg.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
20 h: „[tuningtime]“ - Produktion der Tänzerin &
Choreografin Julia Klockow. Südufer, Haslacher
Str. 41
Führungen
12:30 h: Kurzgeschichte(n): Wentzingers vier
Jahreszeiten. Museum für Stadtgeschichte,
Münsterplatz 30
17 h: Führung: „Johann Baptist Kirner. Erzähltes
Leben“. Augustinermuseum, Augustinerplatz
Vorträge & Gespräche
20 h: „Grönland“ - Markus Lanz / MUNDOLOGIA.
Konzerthaus Freiburg, Konrad-Adenauer-Platz 1
Basel
Theater & Tanz
23 h: „Nachtcafé: Dill & Kraut“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Bad Krozingen
19:30 h: Schloßkonzerte: Ein Abend rund um
Johann Sebastian Bach. Schloss Bad Krozingen,
Am Schlosspark 7
20 h: „Modern Sax’N Jazz“. Kurhaus Bad
Krozingen, Kurhausstr. 1
Colmar
19 h: „Mondträumer“ - Howard Moody /
Kinderoper. Théâtre municipal de Colmar, 3 Rue
des Unterlinden
Waldkirch
20 h: „Drei Männer im Schnee“ – nach Erich
Kästner. Theater am Kastelberg, Bergstr. 8
Sa 19. März
Freiburg
Allgemein
13 h: Pen & Paper – Rollenspieltreff. Kinder- und
Jugendmediothek Rieselfeld, Maria-von-Rudloff-
Platz 2
Kunst
15 h: Familienworkshop: „Eier bringen Glück“.
Museum Natur und Mensch, Gerberau 32
Musik
11 h: Freiburger Noonsongs / Vokalakademie
Freiburg. Kirche St. Peter und Paul Freiburg-St.
Georgen, Bozener Str. 6
12 h: Orgelmusik im Augustinermuseum.
Augustinermuseum, Augustinerplatz
Theater & Tanz
19 h: „Krabat“. Theater im Marienbad, Marienstr. 4
19:30 h: „Der Trafikant“ - nach dem Roman von
Robert Seethaler. Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „Meisterklasse“ -Aus dem Leben einer
Diva, von Terrence McNally. Cala Theater,
Haslacher Str. 15
20 h: „Wonderland Avenue“ - von Sibylle Berg.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
20 h: „[tuningtime]“ - Produktion der Tänzerin &
Choreografin Julia Klockow. Südufer, Haslacher
Str. 41
20 h: Premiere: „Der Weg zurück“ - Dennis Kelly.
Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
Führungen
13 h: Führung durch die Münsterbauhütte.
Münsterbauhütte, Schoferstr. 4
15 h: Führung: „Christoph Meckel“. Haus der
Graphischen Sammlung, Salzstraße 34
Basel
Theater & Tanz
09:30 h: „Matthäus-Passion“ / Oper . Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
19:30 h: „Moby Dick – das Solo“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
20 h: „Penthesilea“. Theater Basel, Elisabethenstr.
16
Andere Orte
Breisach
18:30 h: MORDsMENUe - die improvisierte
DinnerKriminalKomödie. Kleinkunstbühne Schloss
Rimsingen, Bundesstr. 44
Colmar
15 h: „Mondträumer“ - Howard Moody /
Kinderoper. Théâtre municipal de Colmar, 3 Rue
des Unterlinden
19 h: „Mondträumer“ - Howard Moody /
Kinderoper. Théâtre municipal de Colmar, 3 Rue
des Unterlinden
Vogelgrun, Frankreich
20 h: „Acqua Alta“ / Adrien M & Claire B.
Art‘Rhéna, Île du Rhin
Waldkirch
20 h: „Drei Männer im Schnee“ – nach Erich
Kästner. Theater am Kastelberg, Bergstr. 8
So 20. März
Freiburg
Musik
12 h: “Les Amis de Telemann — Paris 1737”
/ Ensemble Telaire. Friedenskirche Freiburg,
Hirzbergstr. 1
19 h: Matthäus Passion von Johann Sebastian
Bach / Freiburger Bachchor . Konzerthaus
Freiburg, Konrad-Adenauer-Platz 1
20 h: Montenegro Youth Orchestra. E-Werk
Freiburg, Eschholzstraße 77
Mit der Sonne gemalt
Ausstellung „SunWorks“ bis Ende
März
EWS-Store
Digitales Kunstgespräch zwischen
Alexandra Centmayer, Rolf Behringer
und Dieter Roeschmann unter: www.
ews-schoenau.de/sunworks
Theater & Tanz
16 h: „Frauenrechte im Wandel der Zeit“ / Omas
gegen Rechts Freiburg. Theatersaal der VHS
Freiburg, Rotteckring 12
16 h: „Krabat“. Theater im Marienbad, Marienstr. 4
16 h: Premiere: „Die Nacht, als Lu vom Himmel
fiel“ / Ein mitreißendes, komisches und gruseliges
Figurentheaterstück . Theater Freiburg, Bertoldstr.
46
19 h: „Damaskus 2045“ - Mohammad Al Attar.
Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
Kabarett & Comedy
19 h: Django Asül: „Offenes Visier“. Vorderhaus,
Habsburgerstraße 9
Führungen
10:30 h: Führung: „Johann Baptist Kirner.
Erzähltes Leben“. Augustinermuseum,
Augustinerplatz
11 h: Familienführung: „Was braucht ein Huhn
zum Glücklichsein?“. Museum Natur und Mensch,
Gerberau 32
12 h: Führung: „Jeder ist seines Glückes
Schmied?“. Archäologisches Museum
Colombischlössle, Rotteckring 5
15 h: Führung: „Die Sammlung im Fokus“.
Museum für Neue Kunst, Marienstr. 10A
Basel
Kunst
09 h: Kunstfrühstück zu „Georgia O’Keeffe“.
Fondation Beyeler, Baselstrasse 101
11 h: „Erzählteppich“ zu „Georgia O’Keeffe“ /
für Kids von 3-6 Jahren. Fondation Beyeler,
Baselstrasse 101
15 h: Performativer Rundgang „Georgia O’Keeffe“.
Fondation Beyeler, Baselstrasse 101
Theater & Tanz
18:30 h: „Die Nase“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
18:30 h: Premiere: „Sharon Eyal / Marcos Morau“ /
Ballett. Theater Basel, Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Denzlingen
14 h: „Über alle Grenzen“ - Bruno Baumann /
MUNDOLOGIA. Kultur- & Bürgerhaus Denzlingen,
Stuttgarter Str. 30
17:30 h: „Seidenstraße“ - Bruno Baumann /
MUNDOLOGIA. Kultur- & Bürgerhaus Denzlingen,
Stuttgarter Str. 30
Lahr
20 h: „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster
stieg und verschwand“ / PuppenParade Ortenau
. Schlachthof Lahr, Dreyspringstr. 16
St. Peter
16 h: Bach-Reger-Bach-Programm mit Tabea
Zimmermann (Viola). Barockkirche St. Peter,
Klosterhof 2
16 h: Soloabend Tabea Zimmermann (Viola):
Bach - Reger - Bach. Barockkirche St. Peter,
Klosterhof 2
Waldkirch
18 h: „Drei Männer im Schnee“ – nach Erich
Kästner. Theater am Kastelberg, Bergstr. 8
Mo 21. März
Freiburg
Literatur
19:30 h: Djaïli Amadou-Amal: „Die ungeduldigen
Frauen“ / Lesung. Centre Culturel Français
Freiburg, Münsterplatz 11
Basel
Theater & Tanz
10 h: „Schneewittchen“ / Ballett. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
18:30 h: „Matthäus-Passion“ / Oper. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
19:30 h: „Der Spieler“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Veranstaltungen KULTUR JOKER 37
Di 22. März
Freiburg
Theater & Tanz
20 h: „Der Weg zurück“ - Dennis Kelly. Theater
Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „Wonderland Avenue“ - von Sibylle Berg.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
Mi 23. März
Freiburg
Musik
20 h: Nneka. Jazzhaus Freiburg, Schnewlinstr. 1
Theater & Tanz
20 h: „Der Weg zurück“ - Dennis Kelly. Theater
Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „Wonderland Avenue“ - von Sibylle Berg.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
Führungen
17:30 h: Führung: „Kleine Funde erzählen
große Geschichten“. Archäologisches Museum
Colombischlössle, Rotteckring 5
Vorträge & Gespräche
19:30 h: „Neuseeland“ - Tobias Hauser /
MUNDOLOGIA. Bürgerhaus am Seepark,
Gerhart-Hauptmann-Str. 1
Basel
Theater & Tanz
17:30 h: „Was geschah mit Daisy Duck“. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
19:30 h: „Bliss“ / Ballett. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Bad Krozingen
15:30 h: Franz Lehár Duo: Wiener Salonmusik.
Kurhaus Bad Krozingen, Kurhausstr. 1
Do 24. März
Freiburg
Musik
20 h: Buster Shuffle: Go Steady Tour 2022.
Jazzhaus Freiburg, Schnewlinstr. 1
Theater & Tanz
19 h: „Krabat“. Theater im Marienbad, Marienstr. 4
20 h: „Weill: Geil! Anna und die trinkenden Tiger
vom Mississippi“ / Songs von Kurt Weill und
Geschichten. Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
Kabarett & Comedy
20 h: Junge Junge!: „Hut ab!“. Vorderhaus,
Habsburgerstraße 9
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Die Nase“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
19:30 h: „Sharon Eyal / Marcos Morau“ / Ballett.
Theater Basel, Elisabethenstr. 16
21:30 h: „Nachtcafé: Flow Nights“ / Oper. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
Festival „Les Vagamondes“
15.03.-27.03.
La Filature, Mulhouse
www.lafilature.org
Fr 25. März
Freiburg
Theater & Tanz
19:30 h: „Der Trafikant“ - nach dem Roman von
Robert Seethaler. Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „Meisterklasse“ -Aus dem Leben einer Diva,
von Terrence McNally. Cala Theater, Haslacher
Str. 15
20 h: „Wonderland Avenue“ - von Sibylle Berg.
Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A
Kabarett & Comedy
20 h: Thomas Reis: „Mit Abstand das Beste“.
Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
Führungen
12:30 h: Kurzgeschichte(n): Die Zähringer.
Museum für Stadtgeschichte, Münsterplatz 30
17 h: Führung: „Johann Baptist Kirner. Erzähltes
Leben“. Augustinermuseum, Augustinerplatz
Basel
Theater & Tanz
19 h: „Matthäus-Passion“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
19:30 h: „Der Spieler“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Bad Säckingen
20 h: „Feelin‘ groovy“ / Simon & Garfunkel Revival
Band. Gloria-Theater, Friedrichstr. 21
Waldkirch
20 h: „Drei Männer im Schnee“ – nach Erich
Kästner. Theater am Kastelberg, Bergstr. 8
Sa 26. März
Freiburg
Kunst
15 h: Familienworkshop: Der weiße Schmuck
der Kalahari. Museum Natur und Mensch,
Gerberau 32
Literatur
18 h: Preisverleihung des Schreibwettbewerbes
„Dante zwischen zwei Frauen“. Stadtbibliothek
Freiburg, Hauptstelle Münsterplatz, Münsterplatz
17
19:30 h: Rafia Zakaria: „Against White Feminism“
/ Zweisprachige Lesung und Gespräch.
Literaturhaus Freiburg, Bertoldstr. 17
Musik
12 h: Orgelmusik im Augustinermuseum.
Augustinermuseum, Augustinerplatz
20:30 h: Bella / Jazz, Soul und Folk. Schloss-Café
Lorettoberg, Felsenkeller, Kapellenweg 1
Theater & Tanz
19 h: „Krabat“. Theater im Marienbad, Marienstr. 4
19:30 h: „Schauinsland - The Misfortune of the
English“ / Wiederaufnahme. Theater Freiburg,
Bertoldstr. 46
20 h: „Meisterklasse“ -Aus dem Leben einer
Diva, von Terrence McNally. Cala Theater,
Haslacher Str. 15
20 h: Premiere: „SKIN“ / Emi Miyoshi & Shibui
Kollektiv. E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77
Kabarett & Comedy
20 h: Werner Koczwara: „Mein Schaden
hat kein Gehirn genommen“. Vorderhaus,
Habsburgerstraße 9
Führungen
13 h: Führung durch die Münsterbauhütte.
Münsterbauhütte, Schoferstr. 4
15 h: Führung: „Christoph Meckel“. Haus der
Graphischen Sammlung, Salzstraße 34
Basel
Kunst
10 h: Open Studio: Unterschiedliche
Aquarellexperimente zu „Georgia O’Keeffe“
erleben. Fondation Beyeler, Baselstrasse 101
Theater & Tanz
19:30 h: „Moby Dick – das Solo“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
19:30 h: „Sharon Eyal / Marcos Morau“ / Ballett.
Theater Basel, Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Hartheim
20 h: „Depressionen leicht gemacht“ / Armin
Sengbusch. Salmen Hartheim, Theatersaal,
Rheinstr. 20
Merzhausen
20 h: Meretrio / Foyer Jazzclub Spezial mit Jazz
aus Brasilien. Forum Merzhausen, Dorfstr. 1
Waldkirch
20 h: „Drei Männer im Schnee“ – nach Erich
Kästner. Theater am Kastelberg, Bergstr. 8
Der Seidenstraße auf der Spur
Die MUNDOLOGIA-Reihe im März
Die MUNDOLOGIA-Reihe
im März hat einiges zu bieten:
Nils Straatmann, zweifacher
deutscher Meister im Poetry
Slam, reist als Backpacker auf
den Spuren Jesu durch „Israel
und Palästina“. Dabei lässt er
sich von Beduinen, Landstreichern,
Prostituierten und muslimischen
Widerstandskämpfern
das Heilige Land von heute
zeigen. Ein kontrastreicher
Vortrag voller Wortwitz! Zu
sehen am 13. März, 11 Uhr im
Paulussaal Freiburg. Direkt im
Anschluss, um 14.30 Uhr, steht
Walter Schwab auf der Bühne.
In seiner Reportrage „Nepal –
Begegnungen im Himalaya“
berichtet er vom Leben der Nepalis,
einzigartigen Trekking-
Touren und eindrücklichen
Begegnungen mit den seltenen
Panzernashörnern. In die Berge
geht es auch in dem Vortrag
„Zu Fuß über die Alpen“ von
dem passionierten Bergsteiger
Steffen Hoppe, am selben Tag
um 18 Uhr.
Am 14. März, 19.30 Uhr ist
Christian Biemann im Bürgerhaus
Seepark zu Gast. Mit
exzellenten Fotografien und
HD-Filmaufnahmen lässt er
das Publikum in die vielseitigen
Landschaften und Kulturen
„Zentralasiens“ eintauchen.
Spannend berichtet der
Bestsellerautor Stephan Orth
in seinem Vortrag „Couchsurfing
Saudi-Arabien“ am 15.
März, 19.30 Uhr ( Bürgerhaus
Seepark) von seiner bisher
aufregendsten Reise. Als
Couchsurfer reist er durch
Saudi-Arabien, wohnt bei Einheimischen
und erhält so Einblicke
in eine verschlossene
Gesellschaft, wie sie bisher
keinem westlichen Besucher
möglich waren. Ein Highlight
„Mythos Seidenstraße“, Vortrag von Bruno Baumann
Foto: Bruno Baumann/Mundologia
ist der Besuch von Markus
Lanz am 18. März, 20 Uhr
im Konzerthaus Freiburg. In
einer aufwändig produzierten
Multivisionsshow präsentiert
Lanz seine Fotos und Filmaufnahmen
auf der Bühne und
lässt das Publikum teilhaben
an seinen Erlebnissen.
Am 20. März steht Bruno
Baumann mit gleich zwei
Vorträgen auf der Bühne des
Bürgerhauses Denzlingen.
Baumann reist in die entlegensten
Winkel der Erde und
erlebt Extremsituationen, die
ihn dazu bringen, über sich
hinauszuwachsen. Der Vortrag
„Über alle Grenzen“ um
14 Uhr zeichnet seinen Lebensweg
nach. Von den ersten
großen Abenteuern auf den
eisbedeckten Gipfeln Neuguineas
bis zu seinen jüngsten
Unternehmungen in den Steppen
und Gebirgen Zentralasiens.
Um 17.30 Uhr nimmt er
uns dann mit auf seine Spurensuche
des Mythos „Seidenstraße“.
Dabei begegnet er
den Nachfahren jener Völker,
die diese riesigen Räume einst
beherrschten und besucht deren
uralte Oasenstädte. Den
Abschluss der diesjährigen
MUNDOLOGIA-Saison bildet
der Vortrag „Neuseeland – das
Paradies auf Erden?“ von Tobias
Hauser am 23 März, 19.30
Uhr im Bürgerhaus am Seepark.
Neuseeland, das ist Natur
in urweltlicher Extremform.
Heiße Quellen, Geysire und
Vulkane sprudeln ungezähmt,
während in Regenwäldern
die archaischen Kauribäume
vom einstigen Großkontinent
Gondwana zeugen. Atemberaubende
Bilder, spannende
Erzählungen und stimmungsvolle
Musik zeichnen seine
Reportage aus.
Weitere Infos: www.mundologia.de
„Couchsurfing in Saudi-Arabien“, Vortrag von Stephan Orth
Foto: Stephan Orth/Mundologia
38 KULTUR JOKER Veranstaltungen
Neue Musik im Gespräch
Die Komponistin, Geigerin
und Bratscherin Katharina
Schmauder hält am 25. März,
17 Uhr den ersten von insgesamt
vier Vorträgen im Jahr
2022. Im Rahmen der „Freiburger
Gespräche zur Neuen
Musik“ stellt Schmauder ihre
interdisziplinäre Arbeit am
Theater und einige ihrer Bühnenwerke
vor.
Kaspers Abenteuer
Online
Der Vortrag von Katharina
Schmauder findet online statt,
die folgenden von Mesias Maiguashca
(20.5.), Dieter Mack
(29.7.) und Vasiliki Kourti-
Papamoustou (30.9.) sind in
Präsenz in der Stadtbibliothek
Freiburg geplant. Infos und
Link zur Veranstaltung: www.
freiburgerkomponisten.de.
Freiburg
Omas gestohlene Kuckucksuhr
sorgt für einige Unruhe und
läutet das nächste große Abenteuer
von Kasper und Bello ein,
das die Freiburger Puppenbühne
am 6. März, 11 u. 12:30 Uhr
im Vorderhaus sowie am 16.
März, 14:30 u. 16 Uhr auf dem
Podium der Harmonie-Kinos
zeigt. Ebenfalls im Harmonie-
Kino können Kids ab 4 Jahren
am 9. März, 14:30 u. 16 Uhr
in die Geschichte von „Kasper
und das kleine Schlossgespenst“
eintauchen sowie das
spannende Seeräuberabenteuer
„Kasper und der Pirat der
sieben Meere“ (23./30, März,
14:30 u. 16 Uhr) miterleben
und vielleicht sogar einen sagenumwobenen
Schatz
f i n d e n .
Tickets:
www.freiburgerpuppenbühne.de
Foto: Freiburger Puppenbühne
Bedrohte Tierarten on stageFreiburg
Queere Jugend
Mit dem Live-Hörspiel „Das
Gesetz der Schwerkraft“ bringen
die Schauspieler*innen
Nic* Reitzenstein und Ilja Baumeier
vom Theaterkollektiv
RaumZeit queere Themen auf
die Bühne. Das Stück unter
der Projektleitung von Jenny
Warnecke handelt von Dom
und Fred. Fred ist neu im Kaff,
Dom ist schon länger Außenseiter.
Beide müssen um sich
selbst und die Anerkennung
von außen kämpfen. Gleichzeitig
sind beide füreinander da
und die Hoffnung erlischt nie.
Denn beide können sagen: Auf
„Krabat“ auf der Bühne
Otfried Preußlers berühmte
Erzählung „Krabat“ kommt
ins Theater im Marienbad.
Unter der Regie von Jana Vetten
erlebt das Publikum die
Geschichte des jungen Krabat,
der nicht nur Müller wird,
sondern auch die Schwarze
Magie erlernt. Zunächst hat
der unbescholtene Junge noch
viel Freude an der Macht, die
Heimisch bedrohten Tierarten
wird nur selten ein Theater
gewidmet. Dabei gibt es
so viel zu erzählen, etwa über
den findigen Luchs oder das
aufgeweckte Auerhuhn. Das
WaldHaus präsentiert das einzige
Theaterstück weltweit,
das diesen Tierarten und ihrem
tragischen Schicksalen gewidmet
ist. Aufführung ist am 27.
März. Um 14 Uhr werden die
Geheimnisse um Tetrao urogallus
(Auerhuhn) gelüftet. Um
16 Uhr kommt der Lynx lynx
auf die Bühne – der Luchs. Das
WaldHaus präsentiert „Fräulein
Brehms Tierleben“ – Neugierige
erwünscht!
Freiburg
der Klippe hinter dem Müllplatz
kann man die Lichter der
Großstadt sehen. Das Hörspiel
mit begleitend eingeblendeten
Comicstrips kommt am 25.
März, 19.30 Uhr und am 27.
März, 18 Uhr ins Kommunale
Kino. Jugendliche ab 14 Jahren
sind willkommen.
Foto: Theaterkollektiv
RaumZeit
Freiburg
er über die Magie erhält. Doch
bald wird ihm klar, dass seine
Magie eine große Schattenseite
mit sich führt. Nach langen
Proben hat das Stück für alle
ab 10 Jahren am 12. März, 20
Uhr Premiere. Weitere Termine
im März: 15.–17., jew. 10
Uhr; 19., 19 Uhr; 20., 16 Uhr;
22., 10 Uhr; 24./26., 19 Uhr;
27., 17 Uhr.
So 27. März
Freiburg
Musik
11 h: Spatzenkonzert: Waldgeflüster. Theater
Freiburg, Bertoldstr. 46
15 h: Spatzenkonzert: Waldgeflüster. Theater
Freiburg, Bertoldstr. 46
16 h: „Francis Poulenc: Die Geschichte von
Babar, dem kleinen Elefanten“ / Holst-Sinfonietta,
Mitmachkonzert für Kinder und Erwachsene .
Ludwigskirche, Starkenstr. 8
17 h: ““Himmelskönig sei willkommen”” / Jan
Jerlitschka (Alt), Mathis Wolfer (Blockflöte), David
Henkelmann (Cembalo). Christuskirche Freiburg,
Maienstr. 2
17:30 h: „Francis Poulenc: Die Geschichte von
Babar, dem kleinen Elefanten“ / Holst-Sinfonietta,
Mitmachkonzert für Kinder und Erwachsene .
Ludwigskirche, Starkenstr. 8
20 h: Shalosh: Broken Balance Record Release
Tour 2022. Jazzhaus Freiburg, Schnewlinstr. 1
Theater & Tanz
14 h: „Tetraourogallus – das Auerhuhn“ / Fräulein
Brehm . WaldHaus Freiburg, Wonnhaldestr. 6
16 h: „Lynx lynx – der Luchs die Bühne“ / Fräulein
Brehm . WaldHaus Freiburg, Wonnhaldestr. 6
17 h: „Krabat“. Theater im Marienbad, Marienstr. 4
19 h: Premiere: „Glottis“. Theater Freiburg,
Bertoldstr. 46
19 h: Premiere: „SKIN“ / Emi Miyoshi & Shibui
Kollektiv. E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77
Kabarett & Comedy
19 h: Christian Ehring: „Antikörper“. Paulussaal,
Dreisamstr. 3
Führungen
10:30 h: Führung: „Johann Baptist Kirner.
Erzähltes Leben“. Augustinermuseum,
Augustinerplatz
11 h: Familienführung: „Was braucht ein Huhn
zum Glücklichsein?“. Museum Natur und Mensch,
Gerberau 32
15 h: Führung: „Johann Baptist Kirner. Erzähltes
Leben“. Augustinermuseum, Augustinerplatz
15 h: Führung: „Someone Else. Die Fremdheit der
Kinder“. Museum für Neue Kunst, Marienstr. 10A
Basel
Kunst
10 h: Open Studio: Unterschiedliche
Aquarellexperimente zu „Georgia O’Keeffe“
erleben. Fondation Beyeler, Baselstrasse 101
Theater & Tanz
18 h: „Matthäus-Passion“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
18:30 h: „Sharon Eyal / Marcos Morau“ / Ballett.
Theater Basel, Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Baden-Baden
18 h: „Liebeslieder von Schumann und Brahms“ /
Diana Damrau, Jonas Kaufmann. Festspielhaus
Baden-Baden, Beim Alten Bahnhof 2
Kirchzarten
11 h: Matinée: - „Consonanzen Zusammenklänge
- Frühlingsfarben | Frühlingsdüfte“, Lisa Immer
(Violine), Lambert Bumiller (Klavier), Doris Wolters
(Lesung). Buchladen in der Rainhof Scheune,
Höllentalstr. 96
Waldkirch
18 h: „Drei Männer im Schnee“ – nach Erich
Kästner. Theater am Kastelberg, Bergstr. 8
Mo 28. März
Freiburg
Literatur
20 h: Dr. Gabriele von Arnim: „dies|seits“ /
Lesung und Gespräch. Katholische Akademie,
Wintererstr. 1
Basel
Theater & Tanz
19:30 h: „Der Spieler“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
19:30 h: „Klassikermaschine:
Sommernachtstraum“ / Oper. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Di 29. März
Freiburg
Musik
20 h: Hammond Jazz Night. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Vorträge & Gespräche
20 h: „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland
– ein Grund zum Feiern!“ / Gespräch und
Diskussion. Katholische Akademie, Wintererstr. 1
Basel
Theater & Tanz
20 h: „Blut am Hals der Katze“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Kirchzarten
19:30 h: Gabriele von Arnim: „Das Leben ist
ein vorübergehender Zustand“ / Lesung und
Gespräch. Buchladen in der Rainhof Scheune,
Höllentalstr. 96
Mi 30. März
Freiburg
Literatur
18 h: Musikalisch - Literarischer Frühlingsauftakt.
Stadtbibliothek Freiburg, Hauptstelle Münsterplatz,
Münsterplatz 17
Musik
20 h: Nullmillimeter. Jazzhaus Freiburg,
Schnewlinstr. 1
Theater & Tanz
19:30 h: „Die Hochzeit des Figaro Wolfgang“ -
Amadeus Mozart. Theater Freiburg, Bertoldstr. 46
20 h: „Mit der Träne im Knopfloch“ / Ein
Herrendarstellerinnenabend. Theater Bar,
Bertoldstraße 46
Kabarett & Comedy
20 h: Torsten Sträter: „Schnee, der auf Ceran fällt“.
Konzerthaus Freiburg, Konrad-Adenauer-Platz 1
Führungen
12:30 h: Kunstpause: „SCHWARZ. Zu den
Holzschnitten von Christoph Meckel“. Haus der
Graphischen Sammlung, Salzstraße 34
Basel
Theater & Tanz
20 h: „Blut am Hals der Katze“. Theater Basel,
Elisabethenstr. 16
Führungen
18:30 h: Kuratorenführung zu „Georgia O’Keeffe“.
Fondation Beyeler, Baselstrasse 101
Vorträge & Gespräche
18:30 h: Didier Ottinger: „Georgia O‘Keeffe,
l‘instinct moderne“. Fondation Beyeler,
Baselstrasse 101
Andere Orte
Bad Krozingen
15:30 h: Franz Lehár Duo: Wiener Salonmusik.
Kurhaus Bad Krozingen, Kurhausstr. 1
19 h: Premierenlesung: Astrid Fritz: „Der dunkle
Himmel“. Mediathek Bad Krozingen, Bahnhofstr.
3b
Kirchzarten
18:30 h: „Himmlisches Dinner“ mit Jürgen Trittin.
Hofgut Himmelreich, Restaurant, Himmelreich 37
Vogelgrun, Frankreich
16 h: „Dedans moi“ / Filomène et compagnie, für
Kids ab 1 Jahr. Art‘Rhéna, Île du Rhin
Do 31. März
Freiburg
Literatur
20 h: Karl-Heinz Ott - Verfluchte Neuzeit, Eine
Geschichte des reaktionären Denkens. Theater
Freiburg, Bertoldstr. 46
Theater & Tanz
19 h: „Corpus Delicti“. Theater im Marienbad,
Marienstr. 4
20 h: Premiere: „SKIN“ / Emi Miyoshi & Shibui
Kollektiv. E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77
Kabarett & Comedy
20 h: Nils Heinrich: „Deutschland einig Katerland“.
Vorderhaus, Habsburgerstraße 9
Führungen
18 h: Führung: „Someone Else. Die Fremdheit der
Kinder“. Museum für Neue Kunst, Marienstr. 10A
Basel
Jazzhaus Chortage
16.03.-20.03.
Jazzhaus Freiburg
www.jazzhaus.de
Theater & Tanz
20 h: „Klassikermaschine: Sommernachtstraum“ /
Oper. Theater Basel, Elisabethenstr. 16
20 h: „Was geschah mit Daisy Duck“. Theater
Basel, Elisabethenstr. 16
Andere Orte
Lahr
20 h: „My Fair Lady“ / Kölner Kammeroper .
Parktheater Lahr, Kaiserstraße 107
Veranstaltungen KULTUR JOKER 39
„Shinrin Yoku“
Waldbaden mit Revierförster Johannes Wiesler
Prinzessin auf der Erbse
Es war einmal ein Prinz, der
sollte eine Prinzessin heiraten.
Prinzessinnen waren genug
da, doch es sollte eine wirkliche
Prinzessin sein... Das
Basler Kinder Theaer präsentiert
noch bis 1. Mai, je Mi/Sa/
So um 15 Uhr für Kids ab 4
Jahren das amüsante Märchen
„Die Prinzessin auf der Erbse“
von Hans Christian Andersen
in einer Fassung von Jessica
Wohlwend in Schweizer
Mundart.
Infos: www.baslerkindertheater.ch
Foto: Basler Kinder Theater
Basel
Ein Meer aus Tinte
Ile du Rhin
Beim Waldbaden am Freitag,
dem 25. März, von 14.30 bis 17
Uhr, möchte der Revierförster
Johannes Wiesler die Menschen
dafür sensibilisieren, wieder
ein engeres Verhältnis mit der
Natur einzugehen und in die
beruhigende Atmosphäre der
Natur einzutauchen. Als Revierförster
im Gemeindewald
Bollschweil - St. Ulrich hat
er tagtäglich mit Bäumen und
dem Wald zu tun. Sein Revier
umfasst 1100 Hektar, welches
sich auf sechs Gemeinden verteilt.
Das Waldbaden mit dem
Revierförster Johannes Wiesler
ist inklusive kleinem Grillbuffet,
Brot und Getränken.
Waldbaden ist einfach mehr
als ein Waldspaziergang oder
ein einfacher Aufenthalt im
Wald. In Japan wurde der Begriff
„Shinrin Yoku“ 1982
geprägt. Dort wird das Waldbaden
von Ärzten empfohlen,
um Stress und degenerativer
Erkrankung entgegenzuwirken
und das Immunsystem zu stärken.
Waldbaden ist in Japan ein
fester Bestandteil der Gesundheitsvorsorge.
Die gesundheitsfördernden
Effekte beim Waldbaden
sind: Senkung der Stresshormone/Burnout-Prävention,
Stärkung des Immunsystems,
Förderung der Herzschutzsubstanz
DHEA, Linderung von
Ängsten und Schlafstörungen
u. v. m. Es ist nicht als Ersatz
für schulmedizinische Behandlungen
zu verstehen.
Treffpunkt: GPS N 47°
54.675‘´ / E 007° 49.179´
Wegbeschreibung: Abzweigung
Kreisstraße (K4956)
Richtung „St. Ulrich“. Nach
2,5 km links in den Waldweg
„Dachshaldenweg“ (vor Aubach)
abbiegen.
Die Veranstaltung findet bei
jedem Wetter statt, außer bei
Gewitter, Sturm und Starkregen.
Tickets: Tourist-Information
Bad Krozingen,
Tel. 07633 4008-163
Foto: Kur und Bäder GmbH Bad Krozingen
Gebühr inkl. kleinem Grillbuffet,
Brot und Getränken:
34,00 Euro zzgl. Vvk-Gebühr
Mitfahrgelegenheit bei vorheriger
Anmeldung bei der
Tourist-Info Bad Krozingen,
eine halbe Stunde vor Veranstaltungsbeginn.
Die Art’Rhena lädt im März
zu Musik, Tanz und Theater
ein. In einen Wirbelwind
des Wiener Chic lässt uns das
Chüt Orchester am 12. März,
20 Uhr eintauchen und verspricht
dabei Überraschungen
zwischen Strauss und Léhar.
Adrien M und Claire B erzählen
uns am 19. März, 20
Uhr in der Tanzperformance
„Aqua Alta“ eine Geschichte.
Eine Frau, ein Mann, ein Haus
und ein absurder Alltag voller
Zwietracht. Doch an einem
Scholl und die Sekretärin
Ein kontroverses Aufeinandertreffen
bietet Ursula Kohlerts
Theaterstück „Sophie &
Ich“. In der Produktion der
Deutschen Kammerschauspiele
trifft die Widerstandskämpferin
Sophie Scholl auf
Hitlers unkritische Sekretärin
Traudl Junge. Mit vergleichbaren
Biografien und Wohnorten
wäre ein tatsächliches
zufälliges Aufeinandertreffen
möglich gewesen. Dann aber
gibt es ebenso viele Differenzen,
vor allem in der Gesinnung.
„Sophie & Ich“ stellt
vor diesem Hintergrund beide
Positionen einander gegenüber
und fragt: Was hätten
sich beide zu sagen gehabt,
vor und – unwirklicherweise
Die Komische Nacht gehört
zu den erfolgreichsten
Live-Comedy-Formate in
Deutschland. In mehr als 30
deutschen Städten erleben die
Zuschauer*innen einen ausgelassenen
Abend mit Comedy,
Kabarett, Zauberkunst und
mehr in den schönsten Cafés,
Bars und Restaurants der Stadt.
Am 16. März, 19:30 Uhr laden
die Alemannische Bühne, das
Cala Theater, das Gasthaus
Schiff, das St. Ottilien sowie
das Vorderhaus zur 1. Komischen
Nacht Freiburg ein.
Tag soll sich alles ändern,
als aufsteigendes Wasser das
Haus in ein Meer aus Tinte
hüllt und die Frau plötzlich
verschwindet … An die Sinne
von Kleinkindern ab 1 Jahr
richtet sich das Theaterstück
„Dedans moi“ der Filomène et
Compagnie am 30. März, 16
Uhr. Die kleinen und großen
Besuchenden werden auf eine
poetische Reise voller Emotionen,
Kunst, Malerei, Musik
und Film mitgenommen. Infos:
www.artrhena.eu
Endingen
– nach dem Krieg? Premiere:
12. März, 19.30 Uhr im Bürgerhaus
Endingen. Weitere
Vorstellung: 13. März, 19.30
Uhr.
Foto: Deutsche Kammerschauspiele
1. Komische Nacht Freiburg Freiburg
Zu sehen sind die Comedians
Cüneyt Akan, El Mago Masin,
Florian Simbeck, Johnny Armstrong
und Roberto Capitoni.
Das besondere: Nicht die
Besucher*innen müssen
von Lokal zu Lokal wandern,
um die fünf verschiedenen
Künstler*innen sehen
zu können, sondern die
Künstler*innen sind es, die
an diesem Abend von Haus zu
Haus ziehen.
Karten in den beteiligten
Lokalen und unter www.komische-nacht.de.
Du
spielst für
Kunst und
Kultur.
Und für
dich.
Lotto Baden-Württemberg: für alle ein Gewinn.
Denn ein Teil des Spieleinsatzes wird verwendet,
um Theater, Museen und Orchester zu unterstützen.
Pro Jahr kommen so rund 60 Millionen Euro für
Kunst und Kultur in Baden-Württemberg zusammen.
MEHR AUF
LOTTO-BW.DE