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März 2022

33. Jahrgang

INHALT

THEATER_____________________ 4

Compagnie La petite x in der Art‘Rhena

KUNST _____________________ 11

Gabriele Münter: Große Ausstellung in Bern

KULTOUR___________________ 18

Berlinale 2022: Echokammer der Geschichte

MIXTAPE____________________ 21

Leerstand mit kulturellem Leben füllen

VISION_____________________ 22

Brückenbau und Vernetzung / Kulturliste Freiburg

NACHHALTIG________________ 25

Atomkraft kann ein Land zerstören

GESUNDHEIT________________ 28

Zukunft der Gesundheitsstädte

MUSIK______________________ 31

Camerata Vocale Freiburg

VERANSTALTUNGEN_________ 37

Mundologia Reihe im März

Aufklärung und Moderne im Fadenkreuz rechter

Gedankenmodelle

Im Gespräch: Karl-Heinz Ott, Schriftsteller

Im Großen und Ganzen galt

bisher als weitgehendunstrittig:

Die Aufklärung hat geistesgeschichtlich

das finstere Mittelalter

abgelöst und zumindest für

die Menschen der westlichen

Hemisphäre einen Weg in die

Moderne als einem Reich der

geistigen Freiheit, der Menschenrechte

und der allseitigen

Entwicklung von Wissenschaft,

Technik, wirtschaftlichem

Wohlstand und demokratischer

Willensbildung gebahnt. Karl-

Heinz Ott zeigt im Kultur Joker-Gespräch

mit Erich Krieger,

dass die reaktionäre Anti-

Moderne und die ihr zugrunde

liegenden Gedankenmodelle

als erbitterte ideologische Gegenpole

so alt sind wie die Moderne

selbst und bis heute einen

fruchtbaren Nährboden für ein

aktuelles Roll-back autoritärer

Staatsmodelle bilden.

tischen Fundamente einiger so

unterschiedlicher Philosophen

und Autoren wie Leo Strauss,

Carl Schmitt, Martin Heidegger,

aber auch Michel Foucault oder

Walter Benjamin. Was eint diese

und noch weitere ungleichen Brüder

in ihrer erbitterten Ablehnung

der Moderne?

Karl-Heinz Ott: Es ist bei allen

der Genannten übereinstimmend

eine Radikalkritik an der gesamten

Neuzeit. Sie halten das Projekt

der Neuzeit für verloren und für

verrottet, weil sie eine Gesellschaft

von lauter Vereinzelten

produziert, die keinen anderen

Geist und keinen anderen Sinn

mehr kennt, als produzieren, arbeiten

und konsumieren. Da ist

ja durchaus etwas dran, das ist

ja auch unsere heutige Kritik an

Kultur Joker: Herr Ott, sind die

Errungenschaften der Aufklärung

in Gefahr?

Karl-Heinz Ott: Ich möchte

vorausschicken: Wenn wir von

Aufklärung sprechen, meinen

wir im Allgemeinen das 18.

Jahrhundert:Voltaire als berühmtesten

Namen, die Enzyklopädie,

die Französische Revolution mit

Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit.

Alle Menschen sind gleich,

Universalismus soll weltweit gelten.

Wir wissen, dass es an diesen

Errungenschaften schon immer

Kritik gegeben hat. Mir kommt

es mit meinem Buch aber darauf

an zu zeigen, dass es auch schon

viel früher eine Kritik an der gesamten

Neuzeit seit deren Anfängen

gab und die Aufklärung nur

eine Folge dessen ist, was schon

zwei bis drei Jahrhunderte vorher

im Schwange war. Da war

Martin Luther. Er hat den großen

Einheitsapparat der katholischen

Kirche zerschlagen und damit

war eigentlich in gewisser Weise

das Mittelalter schon zu Ende.

Auf ihn folgte Descartes mit

seinem alles in Frage stellenden

systematischen Zweifel. Er fragte

sich, wie man denn wissen könne,

ob die mit großer Autorität durchgesetzten

Begriffskathedralen

von Gott, dem Staat und der Welt

überhaupt in sich stimmig sind

oder ob da nur berühmte Namen

wie Platon, Aristoteles oder Thomas

von Aquin dranhängen. Er

sieht als einzig in Frage kommendes

Mittel der Entscheidung die

Vernunft eines jeden Menschen.

Dies korrespondiert mit Luther,

der den christlichen Glauben vorher

zur individuellen Gewissenssache

deklariert hatte und nicht

als Gehorsamsdienst gegenüber

der kirchlichen Macht. Ein Übriges

leistete die Staatstheorie

von Thomas Hobbes nicht zuletzt

unter dem Eindruck des Dreißigjährigen

Kriegs.Der Staat müsse

zwar stark sein, aber er darf nicht

mehr im Namen Gottes geführt

werden, denn er muss verhindern,

dass weiterhin Religionskriege

große Teile Europas verwüsten.

Folglich muss innerhalb des

Staates Glaubensfreiheit herrschen

und Hobbes ist somit der

erste, der Religion zur Privatsache

erklärt. All diese Dinge führen

zwar hin zur Aufklärung, sind

aber noch viel grundsätzlicher.

Deshalb auch der Buchtitel „Verfluchte

Neuzeit“, denn die rechten

Theorien richten sich nicht nur

gegen die „Voltaires“, sondern

gegen die gesamte Neuzeit.

Kultur Joker: Sie untersuchen in

ihrem Buch akribisch die theore-

einem entfesselten Kapitalismus,

der natürlich keine soliden Bindungen

zwischen den Menschen

schafft. Aber die kommunistische

und erst recht die nationalsozialistische

Variante hat versucht

den Gemeinsinn sozu oktroyieren,

dass die Freiheit auf der

Strecke blieb. Es geht den Anti-

Modernen immer um die gleiche

Figur der Fundamentalkritik:

Fortsetzung des

Interviews auf

Seite 20

Kultur Joker

Tel.: 0761 / 72 0 72

www.kulturjoker.de

kulturjoker


Liebe Leser*innen,

zugegebenermaßen: es fehlen uns die Worte. Die

fehlten uns in den vergangenen Monaten immer

häufiger. Rechtsradikalismus, plötzlich grüne Atomkraft,

explodierende Strom- und Lebensmittelpreise,

Mieten und Inzidenzen, ein Krieg in Europa. Unsere

moderne Gesellschaft befindet sich im Wandel, bewegt

sich in beängstigende Richtungen. Aktueller

denn je erscheint hier das Gespräch, das Erich Krieger

für uns im Februar mit dem Autor Karl-Heinz Ott

zum Anlass seines Buches „Verfluchte Neuzeit. Eine

Geschichte des reaktionären Denkens“ (Erscheinungsdatum:

14.03.2022) führte. Im Gespräch wird

deutlich: die reaktionäre Anti-Moderne und die damit

verbundenen Gedankenmodelle als erbitterte ideologische

Gegenpole sind so alt wie die Moderne selbst

und bieten bis heute einen fruchtbaren Nährboden

für das aktuell zu beobachtende Roll-back autoritärer

Staatsmodelle.

Grund zur Freude gibt es aber dennoch, immerhin

dürfen kulturelle Institutionen und Begegnungsstätten

in diesem Monat endlich wieder für ein großes

Publikum öffnen. Und eins sei hier gesagt: Der Tanz

lebt! Junge Ensembles mit neuen Ideen und Denkanstößen

laden zu zahlreichen Premieren ein – einige

haben wir für Sie besucht und in diesem Heft

besprochen.

Kommen wir nochmal zurück zur neuerdings nachhaltigen

Atomkraft. Kurze Frage: verblasst unser kollektives Gedächtnis

so schnell, dass wir Fukushima und seine Folgen

bereits vergessen haben? Und wie viel Lobbyismus steckt

dahinter? Diesen Fragen geht Eva Stegen in ihrem Beitrag

„‘Atomkraft kann ein Land zerstören‘ – aber nachhaltig und

klimafreundlich“ auf den Grund.

Der Klimawandel stoppt nicht einfach, das Patriarchat übrigens

auch nicht. In einem Gastbeitrag erzählt uns Em über

ihren Alltag als trans* Frau in Freiburg, welcher Gewalt sie

ausgesetzt ist und welche Folgen das für die Psyche der

Betroffenen hat. Und nicht vergessen: am 8. März ist der

internationale feministische Kampftag – das Patriarchat

betrifft uns alle. :-)

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THEATER KULTUR JOKER 3

Brandon Cedel

(Hercules)

Foto: Falk von Traubenberg

Am Ende findet die große

Party statt, alle freuen sich

und singen. Selbst die strenge

Hausdame wirft ihr graues Kostüm

ab und legt im knallroten

Dress einen flotten Steptanz

hin. So stellt sich Dejanira das

Happy End vor, die glückliche

wundersame Fügung, die ihren

Göttergatten Hercules als

Sternbild in die Ewigkeit befördert.

Tatsächlich aber ist

und bleibt Hercules tot, gestorben

an dem giftgetränkten

Mantel, den sie ihm geschickt

hat. „Hercules“, von Georg

Friedrich Händel 1744 als musikalisches

Drama komponiert,

sieht getreu der antiken griechischen

Vorlage das entrückte

Happy End vor. Aber Floris

Visser, der das Stück für die

Internationalen Händel-Festspiele

in Karlsruhe in Szene

setzte, sieht es mit den Augen

von heute als Familiendrama,

Es gibt kein Entrinnen

„Hercules“ von Georg Friedrich Händel bei den Händelfestspielen in Karlsruhe

aus dem es kein Entkommen

gibt. Ausstatter Gideon Davey

schuf dafür eine klinisch

weiße Villa, halb Wohn- und

halb Regierungssitz. An den

antiken Mythos von Hercules,

einem Nachkommen aus einer

der zahlreichen Affären von

Göttervater Zeus, erinnert nur

das Vries im antiken Stil am

umlaufenden Balkon. Visser

siedelt die Heimkehr des siegreichen

Helden Hercules von

jahrelangen Feldzügen da an,

wo unsere kollektive Erinnerung

am ehesten einsetzt,

nämlich am Ende des Zweiten

Weltkriegs. Und während die

Deutschen Händel-Solisten

im Orchestergraben mit den

sprichwörtlichen Pauken und

Trompeten musikalisch den

Sieg feiern, sieht man auf der

Bühne die Brutalität der Sieger

gegenüber den Besiegten. Hercules

bringt Kriegsgefangene

mit, alles junge Frauen, die der

Willkür seiner Truppen ausgeliefert

sind.

Auch die Zivilbevölkerung,

angeführt von Hercules‘ Frau

Dejanira, kennt kein Mitleid.

Nur Hyllus, der Sohn von

Hercules und Dejanira, wagt

sich vor, um die Tochter des

getöteten gegnerischen Königs

zu schützen. Doch die

schöne Iole will seine Liebe

nicht. Und auch von Hercules‘

Großmut, sie in seinem Palast

aufzunehmen, würde sie lieber

nichts wissen. Diese Großmut

erweist sich als fatal, denn Dejanira

sieht genau, dass Hercules

von Ioles Schönheit und

Tapferkeit bezaubert ist. Es folgen

Streitereien, zuschlagende

Türen, sie provoziert, er greift

zu Alkohol und Ohrfeigen, der

Sohn leidet. Eine Scheidung

des Herrscherpaars kommt

leider nicht in Frage, obwohl

Dejanira zwischendrin schon

ihre Koffer packt.

Das ist packend inszeniert

und wird glänzend gesungen

und gespielt. Ann Hallenberg

steht als Dejanira im Mittelpunkt.

Mit ihrer herrlich runden,

geschmeidigen Stimme

meistert die Mezzosopranistin

mühelos die virtuosesten Koloraturen.

Sie vermittelt Dejaniras

allzu große Liebe, die

angesichts der Enttäuschung

umschlägt in Eifersucht, Hass

und schließlich Wahnsinn. Es

ist schon irrsinnig zu glauben,

man könne mithilfe eines speziellen

Puders auf der Kleidung

die verlorene Liebe des

Ehemanns zurückgewinnen.

Stattdessen stirbt Hercules

qualvoll an dem Gift, das durch

Mantel und Uniform hindurch

seine Haut auflöst. Und Dejanira

endet in der Zwangsjacke.

Visser gelingt es, Stilmittel

des Films wie Zeitlupe und

Rückblende in seine Inszenierung

zu integrieren. Wenn Lauren

Lodge-Campbell als Iole

klangschön und ausdrucksvoll

den Tod ihres Vaters beklagt,

sieht man von der Statisterie

in Zeitlupe dargestellt, wie er

mit Bajonetten erstochen wird.

Auch das Sterben des Hercules

wird auf diese Weise drastisch

vermittelt. Im laufenden Prozess

gegen die angeklagte Dejanira

wird durch Rückblenden

erhellt, wie es soweit kommen

konnte. Und das alles passt zu

Händels barocker Musik.

Brandon Cedel gibt, kraftvoll

in Stimme und Darstellung,

den erfolgreichen jovialen

Feldherrn, der sich auf die Loyalität

seiner Männer verlassen

kann. Er ist das Alpha-Tier,

das im Kreis seiner Generäle

die Landkarte neu verteilt.

Die weibliche Bevölkerung

schwärmt für ihn. Für den

Sohn ist in dieser Familie kein

Platz, an dem er sich entfalten

könnte, was Moritz Kallenberg

schön zum Ausdruck bringt.

Der Vater ist überlebensgroß,

die Mutter rasend vor Eifersucht,

und Iole macht sich

unerreichbar. Zwar versucht

Adjutant Lichas alles, um diese

Familie irgendwie zu retten,

aber es ist schlicht unmöglich.

James Hall spielt das großartig

und glänzt noch dazu durch

eine makellos geführte Countertenorstimme.

Der ausgesprochen spielfreudige,

prachtvoll singende

Händel-Festspielchor gibt die

Nachkriegsbevölkerung, mal

mitleidlos, mal anteilnehmend,

aber immer mitten im Geschehen.

Nach Hercules‘ Tod probt

das Volk den Aufstand. Nur in

Dejaniras Fantasie gibt es ein

Happy End, nur sie kann den

geflügelten Geist von Hercules

sehen. In der Realität ist das

eben noch siegreiche Königshaus

am Ende, Hyllus bleibt

in seiner Trauer allein. Musikalisch

wird das alles eindrücklich

illustriert von den

Deutschen Händel-Solisten,

alles versierte Spezialisten im

Bereich der historisch informierten

Aufführungspraxis.

Unter der engagierten Leitung

von Lars Ulrik Mortensen erklingt

der Siegesjubel ebenso

anschaulich wie das Seelenleid

der Herrscherfamilie.

„Hercules“ ist nicht nur für

Barockfans spannend und wird

bei den kommenden Händel-

Festspielen vom 17.2. bis zum

2.3.2023 noch einige Male am

Staatstheater Karlsruhe zu erleben

sein.

Nike Luber


4 KULTUR JOKER THEATER Theater

Kai Brügge und Frédéric Werlé

Foto: Marc Doradzillo

Pas de trois

„Inventaire“ der Compagnie La petite x feierte in der Art’Rhena Derniere

Auf der Bühne des großen

Saals der Art’Rhena ist eine

Schale mit Mandarinen warm

ausgeleuchtet. Draußen ist es unwirtlich

und stürmisch an diesem

Dernierentag. Im großen Saal

geht es dafür recht häuslich zu.

Auf beiden Seiten stehen mehrere

Möbel, ein Tisch, Lehnstühle,

eine Stehlampe, ein Tischchen.

Sie wirken als sei die Zeit an

ihnen vorbeigegangen, als ob

es nie einen Anlass gab, sie zu

erneuern oder zu ersetzen, weil

sie eine derart verlässliche Gediegenheit

ausstrahlen. „Inventaire“

der Compagnie La petite x

ist eine Koproduktion zwischen

dem Freiburger E-Werk und der

französischen Art’Rhena, die auf

der Rheininsel bei Vogelgrun gelegen

ist. Und auch auf der Bühne

geht es konsequent binational

zu. Frédéric Werlé ist Franzose,

Kai Brügge Deutscher.

Was die beiden trennt, ist so

offensichtlich wie das, was sie

vereint. Eine gute Generation

liegt zwischen ihnen, Brügge ist

eindeutig der Beweglichere der

beiden, hingegen sind sie ähnlich

kahl. Und so wirken sie wie das

jüngere, beziehungsweise ältere

Alter Ego des Anderen. Eine

Ähnlichkeit, aus der die Choreografie

von Claire Pastier und

Daniel Rakovsky viel Komik

schlägt. Und es beginnt gleich

damit, dass, beide in schwarzer

Hose und bordeauxfarbenem

Pulli, nebeneinander stehen,

den Kopf langsam nach links

bewegen, dann nach rechts und

irgendwann landet der von Brügge

auf dem Brustkorb von Werlé

wie ein Pendel. Dieser wiederum

wird sich wenig später in großer

Pose verbeugen in der Manier

eines Staatsschauspielers. Pastier

und Rakovsky spielen mit

der unterschiedlichen Statur und

Beweglichkeit bei Boden- und

Hebefiguren.

Doch neben den beiden Männern

gibt es einen weiteren Mitspieler.

Es ist das Haus, in dem

Daniel Rakovsky als Kind viel

Zeit verbracht hat. Als die Großeltern

starben, gab die Familie

das Haus in der Normandie auf.

Doch in der verbliebenen Zeit

zogen noch einmal gute Geister

ein. „10 chambres“ heißt der

Film, den die Compagnie La

Petite x dort drehte, er ist eine

Hommage an das Leben, das dort

stattfand. Und da es nur noch

in Fragmenten vorhanden ist,

wirkt es ziemlich surreal. Filmausschnitte

mit Kai Brügge und

Frédéric Werlé haben die beiden

Choreografen in das Stück integriert.

Man sieht sie auf Möbel

klettern oder von hinten vor dem

Kamin auf dem Sofa sitzend, wo

sie die Köpfe wie Pendel ausschlagen.

Einmal zeichnet sich

Brügge auf der Bühne ein Raster

auf die Brust, es ähnelt dem der

Mondrian-Reproduktion an der

Wand, aber es könnte auch ein

Grundriss des Hauses sein, dessen

einzelne Zimmer der Tänzer

benennt.

Der melancholisch-heitere,

mitunter versponnene Grundton,

irgendwie zwischen Pathos und

Komik, prägt das gut 70-minütige

Tanzstück „Inventaire“.

Der Abschied vom Haus ist die

Grundstimmung dieses Abends;

nachdem die Möbel unzählige

Male hin und her geschoben

wurden, stehen sie für einen Moment

Platz sparend, ineinander

verkeilt zusammen. So wie sie

vielleicht wirklich in einem Kellerabteil

oder einem Container

auf ein neues Leben warten. Das

Haus, das sprachlich und räumlich

in „Inventaire“ vermessen

wird, ermöglicht all dies. Aber

es ist natürlich auch eine Metapher

für einen Raum an sich,

für die Bühne, auf der das alles

stattfinden kann. Der Compagnie

La petite x ist ein Abschied

gelungen, der auch einen Anfang

in sich trägt.

Annette Hoffmann

Die PuppenParade Ortenau

darf sich nach einer Coronapause

endlich wieder vom 19. März

bis 10. April in zwölf Städten

und Gemeinden in der Ortenau

präsentieren. Neu dabei sind

Neuried und Friesenheim, nach

wie vor finden Vorführrungen

in Achern, Ettenheim, Gengenbach,

Kehl, Lahr, Oberkirch, Offenburg,

Rust, Willstätt und Zell

am Harmersbach statt. An drei

Die große Kunst des Puppentheaters

Die PuppenParade Ortenau präsentiert ein vielseitiges Programm für Klein und Groß

Samstagen gibt es Open‐Air‐

Angebote in Achern (Eröffnung

9.30-12.30 Uhr), Lahr (2. April,

10-13.30 Uhr) und Gengenbach

(9. April, 10-13 Uhr). Dazu kommen

26 Stücke für Kinder – zum

Teil in Mehrfach‐Aufführungen

– und zwölf Stücke für Erwachsene.

Den Auftakt ab 9.30 Uhr macht

am 19. März ein Open‐Air‐Vormittag

und das Eröffnungsstück

„Armer Pettersson“ um 12.30

Uhr im Tivoli-Filmtheater in

Achern. Mit dem „Zirkus Marionetto“

(20.03., 15 Uhr, 21.03., 10

Uhr, Neuried-Altenheim) dürfen

sich die Kids auf ein besonderes

Zirkuserlebnis freuen Die Abenteuer

des liebenswerten Schweins

Peppa gibt’s am 22. März, 10 u.

15 Uhr in Offenburg zu sehen,

die unglaubliche Geschichte des

gestiefelten Katers präsentiert die

PuppenParade am 27. März, 15

Uhr in Lahr und „Wie Findus zu

Pettersson kam“ erfahren wir am

24. März, 10 u. 15 Uhr in Lahr.

Mit fantatsischen Abenteuern

verzaubern der freche Michel

aus Lönneberga (10. April, 15

Uhr, Gengenbach), Ronja Räubertochter

(1. April, 15 Uhr,

Rust) und die mutige Lotta (7.

April, 10 u. 15 Uhr, Willstätt)

die kleinen Besucher*innen der

PuppenParade Ortenau. Wer

hat gesagt, dass Puppentheater

nur etwas für Kinder ist? Das

Programm für Erwachsene verspricht

Politisches, Literarisches,

Humoristisches, Alemannisches,

Klassisches. Freuen dürfen wir

uns unter anderem auf „Der Hundertjährige,

der aus dem Fenster

stieg und verschwand“ (20. März,

„Hilfe, die Olchis kommen“ am

25. März in Offenburg

Foto: Andreas Blaschke

20 Uhr, Lahr), „Der Besuch der

alten Dame“ (24. März, 20 Uhr,

Achern) oder auf das „Varieté

Réunion franco-allemande“ am

09. April, 20 Uhr im Klosterkeller

Gengenbach.

Die Open Air Veranstaltungen

bei der PuppenParade sind

kostenfrei. Eine Programmbroschüre

kann unter Tel.

07821/3806972 oder kontakt@

puppenparade.de angefordert

werden. Weitere Infos und alle

Termine: www.puppenparade.de

„Peppa Pig Live“ am 22. März

in Offenburg Foto: Wim Lanser


THEATER KULTUR JOKER 5

Arias Fernández und Nadine

Gerspacher in der Choreographie

„Re.“

© Nicolas Clausen

Floß der Medusa

Die Compagnie Nadine Gerspacher zeigte im E-Werk die neue Choreographie „Re.“

Was ist das? Eine Insel, über

die ein Sturm hinwegfegte ein

Floß, das Stürmen trotzte bevor

es an irgendeinem Strand

angespült wurde? Nadine Gerspacher,

in hellen Hosen und

braunem Shirt, liegt abwesend

in einem Sessel. Um sie herum

eine umgefallene Topfpflanze,

eine Lampe, ein Hocker. Es sind

Objekte, auf die sich ein Heim

reduzieren lässt. Im großen Saal

des E-Werks ist dieser Zellkern

an den Rändern ausgefranst,

später gibt die Lichtregie diesem

Arrangement eine Grenze. Während

Nadine Gerspacher auf dem

Pappsessel, der sich ziehharmonikaartig

ausziehen lässt, vor sich

hin zu dämmern scheint, bewegt

sich Arias Fernández auf sie zu.

Der Tänzer wirkt wie eingesunken,

seine Hände umfassen eine

Leere als hielte er einen Gegenstand.

Dann regt auch sie sich, sie

dreht sich auf der Sitzfläche, sie

begegnen sich. Er steht hinter ihr,

berührt sie leicht an Schulter und

Gesicht. Kurz darauf gibt er dem

Chaos Ordnung und Struktur.

Die Pflanze wird aufgestellt, eine

wohnliche Ecke mit dem Hocker

als Tischchen und Lampe geschaffen.

Er setzt sich neben sie.

„Re.“ heißt die neue Produktion

der Compagnie Nadine Gerspacher,

die sie zusammen mit Arias

Fernández entwickelt hat. Dass

es um die aktuelle Situation, Corona,

Isolation und die Spaltung

der Gesellschaft geht, kann man

dem Ankündigungstext entnehmen.

Corona jedenfalls hat die

Compagnie Nadine Gerspacher

nicht gelähmt, eine kleine Produktion

im Sommer, ein Ensemblestück

im Herbst und nun ein

Duo. Und als Duo wird man die

folgende Stunde auch rezipieren,

die gesellschaftliche Deutung

dieses Versuchs zwischen Nähe

und Distanz ein für beide erträgliches

Gleichgewicht herzustellen,

wirkt etwas aufgesetzt.

Nadine Gerspacher und Arias

Fernández legen die Beine übereinander,

einen Moment ist sie

wie eine Puppe ohne Körperspannung,

dann hockt sie auf

dem Tischchen. Die beiden testen

aus, welche Positionen und

Kombinationen mit zwei Körpern

möglich sind. Das hat etwas

vom Slapstick, der für die ästhetische

Sprache von Gerspachers

Choreografien grundsätzlich eine

große Rolle spielt. Und plötzlich

wirken diese Handvoll Möbel

wie eine Arche inmitten einer

Katastrophe, vor der man nur

fliehen kann. Die Tänzerin und

der Tänzer lassen ihre Gesichter

zu einem stillen Schrei erstarren.

Im Laufe des Stückes machen

die beiden alle denkbaren Entwicklungen

mit. Sie flüchtet sich

in seine Umarmung, es gibt Drehungen

und Sprünge zu sehen,

die der Dramaturgie eines Paarkampfes

zu folgen scheinen. Das

liegt geradezu in der DNA eines

Duos, ist aber – selbst wenn man

die gesellschaftspolitische Perspektive

mitdenkt – nicht eben

neu. Und dennoch gibt es Bilder,

die herausragen. Etwa wie die

beiden ihre Kleidung einsetzen,

denn unter der äußeren Schicht

tragen beide Shirts aus dehnbarem

Jerseystoff. Und so verschwinden

einmal beide Köpfe

in einem Shirt, dann zieht Nadine

Gerspacher ihres aus, das Arias

Fernández zusammenknüllt und

unter sein eigenes stopft. Wenig

später wird sie seine Jacke anziehen.

Es sind Bilder, die für Nähe

stehen. Erst recht, wenn sie am

Ende sich auf seinem Brustkorb

kauert und sich dann auf seine

Beine legt: zwei Körper, die sich

belagern. Es ist noch nicht vorbei.

Annette Hoffmann


6 KULTUR JOKER Theater

Vom Luxus-Zirkus der Befindlichkeiten zum „Wir“

Das Theaterkollektiv ANN SAM BELL zeigt sein Debüt „Eine Frage des Anfangs“ im Südufer

Wie so viele Premieren fiel

im vorletzten Jahr auch das

Debüt des 2019 gegründeten

Theaterkollektivs ANN SAM

BELL („Ensemble“) der Pandemie

zum Opfer. Jetzt endlich

kam das vielfach geförderte

Stück „Eine Frage des

Anfangs“ der in Löffingen geborenen

und in Oslo lebenden

Dramatikerin und Regisseurin

Nelly Winterhalder im Freiburger

Südufer zur Aufführung

(Kooperation E-Werk,

Scharaun Theater Wolfsburg,

Kulturforum Freiburg e.V.).

Es ist eine dynamische Szenen-Collage,

die Welten und

Perspektiven zum stimmungsvollen

Geschichten-Teppich

verwebt.

„So, jetzt sind wir also hier!“

begrüßen Sabine Flack und

Philipp Nägele gutgelaunt ihr

Publikum und stellen sich als

ganz normales Paar vor: Fanny

und Holger, jung, attraktiv, erfolgreich

und beliebt, ein Kind

ist schon in Planung, der Kauf

einer Villa im Grünen steht

kurz bevor. So jedenfalls sieht

das Holger… Die allzu glatte

Oberfläche hat von Anfang

an Risse: Irritierend baumeln

sechs graue Schaufensterpuppen-Beine

im Hintergrund

von der Decke. Entlang der

Frage „Wie hat das alles angefangen?“

gibt es erste Disso-

Eine Dresden-Freiburg-Kooperation

mit drei Projekten,

vielfach gefördert und interdisziplinär

an der Schnittstelle

StaatsweinguT

freiburg

Weine der

Spitzenklasse

Merzhauser Str. 119, 79100 Freiburg

Mo. – Fr. 10.00 – 19.00 Uhr

Sa. 10.00 – 16.00 Uhr

Tel. 40165 4310 • Fax 40165 4311

www.staatsweingut-freiburg.de

Austausch zwischen Mensch und Umwelt

„Tiarella Hybrid - Eine botanische Persönlichkeitsstudie“ von KOMA&KO im E-Werk

von Tanz, Gesang und Installation

verortet, entstanden im

Rahmen einer „Artist in Garden

Residency“ im Dresdner

Vorort Hellerau, der ersten

deutschen Gartenstadt – spannend!

Leider enttäuscht die

Soloperformance „Tiarella Hybrid

- Eine botanische Persönlichkeitsstudie“

von KOMA &

Ko (Magdalena Weniger und

Linda Brodhag) dann aber im

E-Werk-Saal als langweiliges,

nabelschauiges und ziemlich

belangloses Nummern- und

Ideen-Wirrwarr (künstlerische

Leitung, Komposition, Choreografie

und Performance: Magdalena

Weniger).

Dabei macht das Bühnenbild

(Kostüm, Ausstattung: Bettina

Kletzsch) auf dem weißen

Tanzboden erst mal gute Laune:

Sonnenschirm, Gewächshaus,

Tisch und Stühle, dazu

jede Menge Gartenkrimskrams

wie Gießkannen, Folien oder

Säcke voller Blumenerde. Alles

quietschbunt wie im IKEA-

Kinderparadies, jede Menge

Plastik. Könnte lustig werden

– zumal jetzt sommerliches

Kinder-und Vogelgezwitscher

Sabine Flack und Philipp Nägele in „Eine Frage

des Anfangs“

Foto: Tamara Burk

aus dem Off tönt und Jarii van

Gohl (Musikdesign, Performance)

mittendrin am Synthesizer

steht. Doch erst gibt es sakrale

Gesänge mit Loop-Station,

zu denen Weniger auf grün

gepolsterten Knien und mit

gefalteten Händen durch den

Raum rutscht. Tolle Stimme –

aber was will sie uns damit erzählen?

Kindheitserinnerungen

folgen – der große Garten, die

toten Kaninchen und ihre siebenfache

Mama, die auch in Sachen

Pädagogik eine Gärtnerin

war. Den grünen Daumen habe

sie geerbt. Dazwischen fährt

ein Mähroboter durch das Sammelsurium,

es gibt botanische

Goethe-Texte aus dem Off und

plötzliche Drama-Ausbrüche.

Dabei bringt Magdalena Weniger

vollen Einsatz: Zieht sich

ständig um (warum?), wirbelt

und tobt, hantiert mit Garten-

Leuchtschlauch oder Rechen,

beschenkt das Publikum mit

einem Strauß Flaschenbürsten

oder bewirft es mit Neon-orangenen

Tischtennisbällen. Hört

sich aufregender an, als es ist.

Stattdessen gibt’s jede Menge

verpasste Chancen, wird doch

nanzen, immer öfter

unterbricht man sich,

vor allem Fanny reagiert

spitz und genervt,

sabotiert die

Paar-Legende vom

„richtigen Leben“,

klagt über Uneinigkeit

und mangelnden

Respekt. „Die Leute

sollen sich doch ein

Bild machen vom

Ganzen, ob es noch

ein „Wir“ gibt…“,

rechtfertigt sie sich.

Was ist da passiert?

Sabine Flack und

Philipp Nägele spielen

ihre Figuren

energiegeladen,

körperstark und mit

viel Vertrautheit und

Präsenz, setzten ihr

blitzschnelles Näheund-Distanz-Pingpong

nuancenreich

in Szene. Die Dialoge

sind spritzig und

pointiert. Und doch

wird einem dieser

Luxus-Zirkus der

Befindlichkeiten leise

fad: Solch Kammerspiel

kennt man

von der Bühne, zu

absehbar erscheint

dieses Beziehungs-

Dickicht, gerade

weil klassische Geschlechtsstereotype

vertauscht und neu

verhandelt werden:

Hier der sanftmütige,

zuckerfreie

Bio-Veganer Holger

im Nestbau-Rausch,

dort die energische

Fanny in frustrierter

Freiheitsrevolte. Beide

verzweifelt.

Nelly Winterhalder

spitzt zu, aus

den Rissen werden

Brüche: Nicht nur

ist Holger furchtbar

eifersüchtig auf Fannys

steinreichen Ex,

einen erfolgreichen

Zuckerfabrikanten.

Sie war auch

schwanger von diesem

Jochen und hat

es Holger nicht erzählt.

Seit über vier

Jahren ist das Paar

kinderlos – wer hat

Schuld? Als er ihr

ins Gesicht schlägt

– und das nicht zum

ersten Mal – ist aus

Glück längst Drama

geworden. Die

Chancen auf ein

„Wir“ stehen fast

auf Null. – Zeit für

einen Switch über

den Tellerrand: Denn

wie wäre es, wenn

nichts der zunehmend überladen

wirkenden Requisitensammlung

wirklich bespielt,

sondern nur mal kurz wie zufällig

in die Hand genommen

und dann wieder ausgetauscht.

Eine Materialschlacht, die ermüdet,

zumal sich hier eine in

die eigene Familiengeschichte

verbissen hat, deren Tragödie

für das Publikum überhaupt

nicht nachzuvollziehen ist:

Sechs Geschwister? Eine alternde

Mutter? Ein an der Börse

verzocktes Weingut? – Es gibt

echt Schlimmeres… „Ich bin

ein Bodendecker, winterhart,

breit verwurzelt“ – so Wenigers

Statement. Na also.

Musik und Gesang retten die

Performance, vor allem die

Beats von Jarii van Gohl bringen

Dynamik in diesen vor sich

hin mäandernden Überaktivismus

(Dramaturgie: Veit Arlt).

Eigentlich könnte der Abend

nach jeder Sequenz auch zu

Ende sein, es würde nicht weniger

verwirren. Ein bisschen

gesellschaftskritisch und politisch

wird’s am Ende auch

noch – es geht um „Wurzeln im

Nomadentum der globalisierten

dieses Hipster-Paar nicht hier

leben würde, sondern irgendwo

„Fernab“? Dort, wo die

Sonne erbarmungslos brennt,

der Regen nicht mehr fällt, die

Felder braun geworden sind,

die Quelle jetzt der Trinkwasserfabrik

gehört? Wie geht

Schwangerschaft und Vertrauen,

wenn es kein Geld mehr

von Jochen fürs Zuckerrohr

gibt, es ums nackte Überleben

ohne Perspektive geht? – Dann

wird Drama zur Tragödie, ein

schmaler Pfad aus grauen Plastik-Armen

und Beinen pflastert

den Boden, die Verzweiflung

ist groß und berührend.

Immer schneller zappen die

beiden so zwischen diesen

zwei so verschiedenen Paaren

und Welten hin und her

– die Schlüsselszenen werden

in wechselnden Rollen angespielt.

Dann ein dritter Switch

– ins Meer: Quallen, Fische,

Plastikflaschen, Mikroplastikteilchen

– in blauen Unterwasserlicht

getaucht (Licht: Conny

Winterholler), mit viel Choreografie

in Bewegung versetzt.

Da ist es dann, das „Große

Ganze“ – und das „Wir“:

Wollen wir Zucker oder Wasser?

- Eine spannende, weil

vielschichtige Versuchsanordnung,

nicht ohne Witz und mit

viel Gefühl gespielt.

Marion Klötzer

Welt“ und per (ziemlich unverständlichen)

RAPs die Zerstörung

der Natur. „Wir überdauern

euch über Jahrtausende“

– so die Pflanzen. Auch diese

Botschaft ist nicht gerade neu.

Mal sehen wie es weitergeht

mit dem botanischen Arbeitszyklus

von KOMA & Ko, der

„dem dynamischen Austausch

des Menschen mit der Umwelt

auf den Grund“ gehen will

und dabei „mit Expert:innen

aus Kunst und Wissenschaft“

kollaboriert“. Neben der Performance

Tiarella Hybrid (Koproduktion

Hellerau-Europ.

Zentrum d. Künste und E-

WERK Freiburg), entsteht so

gerade auch die audiovisuelle

Tour „brach und wild“ (www.

brachundwild.com/Sept ‘21)

und COMPOST COMPOSING

(Koproduktionspartner: Hellerau-Europäisches

Zentrum

der Künste/E-WERK Freiburg,

Juli/Sept ‘22) als zyklischer

Performanceparkour angelegt

in Gärten in Dresden, Potsdam

und Freiburg. Auch das hört

sich wieder spannend an.

Marion Klötzer


THEATER KULTUR JOKER 7

Schon vor zwei Jahren war diese

„Madama Butterfly“ geplant,

mehrmals wurde sie coronabedingt

vom Spielplan genommen.

Und sogar die aktuelle Premiere

wurde nochmals um wenige Tage

verschoben, weil die Generalprobe

wegen eines Coronafalls neu

angesetzt werden musste. Aber

das Warten hat sich gelohnt! Die

ausschließlich mit Ensemblemitgliedern

besetzte Produktion,

inszeniert vom jungen Musiktheaterregie-Studenten

Benedikt

Arnold (Jahrgang 1993), begeistert

und berührt in ihrer psychologischen

Genauigkeit, in ihrer

poetischen Kraft und auch der

musikalischen Freiheit, die Generalmusikdirektor

Fabrice Bollon

mit dem groß aufspielenden

Philharmonischen Orchester

Freiburg entstehen lässt. Eine

aufwühlende „Madama Butterfly“,

frei von jedem Kitsch, aber

auch nicht in ein enges dramaturgisches

Konzept gepresst.

Und getragen von Protagonisten,

die die im Jahr 1900 spielende

Geschichte zeitlos und emotional

nahbar machen, allen voran die

großartige Irina Jae Eun Park als

erschütterte und erschütternde

Cio-Cio-San.

Der griffig musizierte Fugenbeginn

führt gleich mitten

hinein in das Drama (besuchte

Vorstellung: 29.01.22). Das

kleine Häuschen, das Leutnant

Pinkerton für seine Lieblings-

Geisha gekauft hat, wird gerade

noch eingerichtet. Der einzige

Raum besteht fast nur aus dem

rosa-goldenen Bett (Bühne: Alfred

Peter). Joshua Kohl zeigt in

seiner Auftrittsarie Pinkerton

Frauenrechte im Wandel der Zeit

Theaterprojekt der „Omas gegen Rechts Freiburg“

Frauenrechte sind doch kein

Thema mehr, oder? Von wegen

– Frauenrechte müssen immer

wieder erinnert und verteidigt

werden. Manche dieser Rechte

klingen heute wie selbstverständlich,

sind aber gar nicht

so alt und mussten einst hart

erkämpft werden: Erst vor gut

100 Jahren durften Frauen in

Deutschland zum ersten Mal

wählen, in der Schweiz seit 1971.

Erst seit 45 Jahren ist es Frauen

erlaubt, ohne die Zustimmung

ihres Ehemannes berufstätig

zu sein, bis 1958 konnte der

Ehemann einen Arbeitsvertrag

der Frau nach eigenem Ermessen

kündigen.Bis 1958 musste

der Ehemann (oder der Vater)

der Frau den Erwerb des Führerscheins

erlauben. Seit 1962

dürfen Frauen in Deutschland

ein eigenes Bankkonto eröffnen.

Seit 1969 gelten verheiratete

Frauen allein als geschäftsfä-

Weg in die Einsamkeit

Eine ergreifende „Madama Butterfly“ schenkt dem Theater Freiburg großes Musiktheater

hig. Gerade jüngeren Frauen

sind diese mühsam erstrittenen

Etappenziele vielleicht nicht

so bewusst. Und heute geht die

Debatte ja weiter: man denke an

die neu aufgeflammten Diskussionen

um das Abtreibungsrecht.

Grund genug also, sich der Geschichte

der Frauenrechte in unserem

Land zum „Internationalen

Frauentag“ zu widmen, und

zwar in ganz besonderer Art und

Weise. Die „Omas gegen Rechts

Freiburg“ haben aufgrund ihrer

eigenen Erfahrungen theatralische

Szenen zu einzelnen

Frauenrechten erarbeitet, die

sie präsentieren, um dann mit

dem Publikum zu diskutieren:

Welche Auswirkungen haben

Frauenrechte auf den Alltag von

Frauen und was bedeuten Einschränkungen

für die eigene,

persönliche Entwicklung? Wo

lauern auch heute noch Gefahren

und wie können Frauen sich

mit unerschütterlichem Selbstbewusstsein

und kräftiger Höhe.

Die von Goro (agil: Junbum Lee)

arrangierte Hochzeit geht er in

lockerer Freizeitkleidung an,

während Cio-Cio-San, genannt

Butterfly, im weißen Kimono

auftritt (Kostüme: Charlotte

Morache). Auch der zunächst

zu wenig präsente John Carpenter

als Konsul Sharpless im

Hawaiihemd, dessen Bariton im

Laufe des Abends an Ausstrahlung

und Tragfähigkeit gewinnt,

zeigt kein Gespür für eine dem

Anlass angemessene Kleidung.

Trotz dieser dezent inszenierten

amerikanischen Arroganz und

des von fratzenhaften Klängen

aus dem Orchestergraben begleiteten

Auftritts des Onkels Bonzo

(stark: Jin Seok Lee), der seiner

Nichte eine traditionelle Maske

aufs Gesicht presst, entstehen

am Ende des ersten Aktes große

Gefühle. Das Duett „Vogliatemi

bene“ (Wollt ihr mich nur lieben)

singen Joshua Kohl und Irina Jae

Eun Park, getragen vom runden

Orchesterklang, mit solcher Inbrunst

und einem perfekt ausbalancierten

Unisono, dass man

dieser Liebe eine Chance gibt.

Die Fallhöhe gerät deshalb

groß. Im zweiten Akt ist Pinkerton

weg und Butterfly verarmt.

Nur noch die Dienerin Suzuki

(mit schlankem Mezzosopran:

Inga Schäfer) steht ihr zur Seite.

Die Hochzeitsblumen verdorrt,

das Haus eine Bruchbude. Allein

die Hoffnung auf Pinkertons

Rückkehr hält Butterfly am

Leben. Irina Jae Eun Park füllt

die zunehmende Expressivität

der Partie mit Farben. Und entwickelt

die Figur nach und nach

vom naiven, von Konvention

und Disziplin geprägten Mädchen

zur leidenden Frau, die

ihre Gefühle artikuliert. Regisseur

Benedikt Arnold begleitet

sie sensibel auf diesem Weg

und findet starke Bilder dafür.

Als die Schiffskanone die Rückkehr

Pinkertons nach drei Jahren

ankündigt, beginnt sich der

aufgefächerte Papierhimmel zu

bewegen. Der intonatorisch leider

etwas eingetrübte Summchor

wird im leeren weißen Raum als

Traumsequenz inszeniert, in der

sich Butterflys Suizid schon andeutet.

Die Begegnung mit Pinkertons

amerikanischer Gattin

Kate (stimmig: Janina Staub) ist

von eisiger Wucht. Immer leerer

wird die Bühne, immer größer

Butterflys Einsamkeit, immer

intensiver die von Bollon mit

großem Pathos, rhythmischer

Präzision und weit ausgreifenden

Rubati interpretierte Musik.

Butterflys Sohn (herzergreifend:

Daniel Khechumyan) ist die

letzte Erinnerung an ihre Liebe

– nun soll auch er ihr genommen

werden. Im Schattenspiel wird

diese kleine Frau riesengroß.

Pinkerton erscheint dagegen

wie ein Zwerg (Licht: Dorothee

Hoff). Am Ende stockt der Atem,

wenn sich die im Stich Gelassene

vor den Augen Pinkertons

ersticht und auch ihr Sohn wird

Zeuge von dieser Tat.

Weitere Vorstellungen:

3./11./13./18. März, 3./9. April

2022. Tickets unter 0761-2012853

oder www.theater.freiburg.de

Georg Rudiger

wehren gegen die fortwährende

Beschneidung und Infragestellung

ihrer Rechte?

Texte und Dramaturgie sind

von den „Omas gegen Rechts

Freiburg“ verfasst und konzipiert,

die Omas spielen selbst.

Es wird sehr unterhaltsam und

lebendig!

9./16./20. März, je 16 Uhr,

Theatersaal der VHS Freiburg.

Anmeldung erbeten unter: info@

vhs-freiburg.de Weitere Infos:

omasgegenrechts-freiburg.de

Angelika Fabry-Flashar

Foto: Omas gegen Rechts Freiburg

Irina Jae Eun Park, Jin Seok Lee und der Opernchor des Theater

Freiburg in „Madame Butterfly“

Foto: Laura Nickel


Mit freundlicher Unterstützung:

8 KULTUR JOKER THEATER

Davide Sioni und Chiara

Pareo in Marco Goeckes

„Wir sagen und Dunkles“

Foto: Ralf Mohr

Dunkle Poesie

Dreiteiliger Ballettabend am

Staatstheater Hannover

Das Dunkle fasziniert von

jeher die Künstler, sie beschäftigen

sich mit dieser Seite des

Lebens, da sie nicht selten

auch selbst von Abgründen

geplagt werden. Inspiriert von

dem Briefwechsel zwischen

Ingeborg Bachmann und Paul

Celan entwirft Marco Goecke,

Ballettdirektor in Hannover,

ein Programm, das sich der

verletzlichen Seite des Menschen

widmet. Das Zitat aus

dem Gedicht von Paul Celan:

„Wir sehen uns an, wir sagen

uns Dunkles“, ist dann auch

Titel gebend für den dreiteiligen

Ballettabend am Staatstheater

Hannover.

Den Anfang macht „Gods

and Dogs“ von Altmeister Jiří

Kylián, ehemals Direktor des

NDT, der mit seiner eleganten

und feinsinnigen Art zu choreografieren

ganze Generationen

in Begeisterung versetzt hat.

Er thematisiert den Grenzbereich

zwischen Normalität und

Wahnsinn. Zu Beginn steht

ein Tänzer einfach da wie ein

griechischer Apoll, während

die Bühne sich langsam mit

dynamisch tanzenden Figuren

füllt, als plötzlich hinter seinem

Rücken eine Tänzerin

auftaucht, ihm sinnbildlich

„aus der Rippe fällt“. Die virtuose

Choreografie zieht nach

und nach in ihren Bann, nicht

zuletzt durch die interessante

Musik-Sound-Collage von

Dirk Haubrich, der Beethovens

Streichquartett Nr.1 strukturell

verwebt mit computergenerierten,

ebenso sphärischen

wie percussiven Klängen. Die

Choreografie wirkt erfrischend

jung: mit Tempo, Bewegungswitz

und regelrecht durchgedrehten

Passagen. Die Paare

tanzen bei Kylián trotz allem

Lebenskampfes immer einander

zugewandt, sich gegenseitig

unterstützend, dies hat

etwas Tröstliches. Am Ende

dann ein Bild, das sich tief

einprägt: der Tänzer wird zur

Silhouette, auf deren Körper

sich in Lichtreflexen – zum

Sound einer tiefen Basstrommel

– seine eigenen inneren

Kämpfe widerspiegeln.

Die Choreografie des Mittelteils

„Skew-Whiff“, zu

Deutsch: windschief, von Sol

León und Paul Lightfoot –

beide ehemalige Tänzer bei

Jiří Kylián – nähert sich der

Thematik des Verrücktseins

auf humorvolle Art. In einem

schier unglaublichen Akt der

tänzerisch-physischen Verausgabung

tanzen sich drei

Männer und eine Frau durch

die skurrilsten und verrücktesten

Situationen hindurch.

Angetrieben von der unaufhaltsamen

Dynamik von Rossinis

Ouverture zur Oper „Die

diebische Elster“, bewältigen

sie diese tänzerische „Tour de

Force“ so bravourös, dass sie

am Ende mit Applaus überschüttet

werden.

Der Schluss des Abends wird

dann von Marco Goecke mit

seiner Choreografie „Wir sagen

uns Dunkles“ bestritten.

Es wird im Wechsel zur Musik

von Schubert, Schnittke und

der Popband Placebo getanzt.

Dieser Wechsel zwischen live

gespielt und Musik vom Band

ist nicht gerade glücklich. Aber

Reibung und Brüche können

als Goeckes Markenzeichen

begriffen werden. Er nimmt die

Zuschauer mit in ein schaurigschönes

Szenario der menschlichen

Verletzlichkeit, in eine

enigmatische, eckige Tanzerzählung,

die sie in eine Unruhe

versetzt, die niemals aufgelöst

wird. Männersoli wechseln ab

mit sperrigen Duetten, in denen

wohl die Sehnsucht nach

Begegnung, nie aber deren

Erfüllung gezeigt wird. Ein

Stil hochenergetischer Verausgabung,

faszinierend und frustrierend

zugleich. Eine Ode

an das Dunkle.

Renate Killmann

FIGURENTHEATER

F E S T I V A L

19. 3. – 10. 4.’22

ACHERN ETTENHEIM FRIESENHEIM GENGENBACH

KEHL LAHR NEURIED OBERKIRCH OFFENBURG

RUST WILLSTÄTT ZELL a.H.

Programmheft anfordern:

Festivalbüro 07821-380 69 73

Tickets & Infos:

www.puppenparade.de | www.ortenaukultur.de

Jede Menge visuelle Sensationen

Mit „Frankenstein“ geht das Junge Theater Freiburg auf eine spannende Spurensuche

Frankenstein – klar, das ist

dieses aus Leichenteilen zusammengeflickte

Monster mit dem

Vierkantschädel und den Nähten

in der Hackfresse. Superhässlich,

superstark, richtig böse. – Stimmt

und stimmt nicht. Das Junge Theater

Freiburg klärt auf: Nach den

beiden Vorgängerproduktionen

„Die Verwandlung“ und „Dracula“

begibt sich das Team um

Michael Kaiser (Gesa Bering,

Benedikt Grubel, Maren Wiese)

wieder auf stimmungsvolle und

spannende Spurensuche, sammelt

Fakten und taucht in bildmächtige

Anderswelten. Jetzt feierte ihr

multimediales Jugendstück um

Mary Shelleys gleichnamigen,

1818 erstmals anonym veröffentlichten

Schauerroman im Werkraum

seine Uraufführung.

Von Irgendwo wabert dumpfer

Gruselsound, auf der breiten

Bühne (Sarah Mittenbühler) steht

eine Art Triptychon aus großen,

gerahmten Leinwänden, schemenhaft

sieht man durch den

transparenten Stoff drei Gestalten

an einem Tisch mit Pipetten hantieren.

„Alles muss einen Anfang

haben“ skandieren sie bedeutungsschwanger

im Chor, während

über die Leinwände blaue

Tintenkleckse fließen und zu wilden

Blumen wachsen. „Am Anfang

war das Chaos“, so der zweite

Satz – jetzt flitzen Lichtpunkte

durch den magisch blau-golden

ausgeleuchteten Raum, drumherum

wabern in sich ständig

verändernde mikro-kosmische

Strukturen. Futuristisch! Es

sind vor allem die fantastischen

Videos und Animationen der

vielfach ausgezeichneten Trickfilmerin

Maren Wiese, die dem

Schauspiel hier traumstarke Kulissen

bieten und so das Kopfkino

zum Schnurren bringen.

Das sympathisch-nerdige Forschertrio,

das danach vor die

Bühne tritt, kennt man schon aus

„Dracula“: Mit schwarzen Hosen

und Rollis geben Gesa Bering,

Benedikt Grubel und Maren

Wiese abwechselnd Erzähler und

Spieler: In den folgenden knapp

achtzig Minuten werden sie in

den schräg-schrillen Kostümen

von Sarah Mittenbühler in immer

neue Rollen schlüpfen. – Es

ist ein Kaleidoskop schnell geschnittener

Szenen mit ganz unterschiedlichen

Kontexten: Mal

gibt es Retro-Horror in Schwarz-

Weiß mit Theaternebel, Schweizer

Bergpanorama und Schattenspiel.

Mal wird es surreal, wenn

viele quietschbunte Comicaugen

ins Publikum blinzeln oder die

drei als gerade zum Leben erwecktes

Wesen durch einen psychedelischen

Wald wanken. Dazwischen

gibt es Ekel-Slapstick:

Eine Schubkarre voller fantasierter

Leichenteile, Großaufnahmen

von einer OP mit schlappriger

Leber oder wie die das Trio seine

Gesichter mit Klebeband zu

grotesken Fratzen zurrt. Sogar

den tollen Song „Happy Birthday,

Creature“ performen sie als

ausgelassene Yeti-Zombie-Band

(Musik: Benedikt Grubel).

Es beginnt mit den Lebensstationen

von Shelleys fiktivem Wissenschaftler

Viktor Frankenstein:

Geboren 1771 in einem Jahr ohne

Sommer, sein Forscherdrang

schon im zarten Alter durch einen

Blitzeinschlag erweckt, berufen

durch den frühen Scharlachtod

seiner Mutter. Studium in Ingolstadt,

Typ genialer Einzelgänger

mit der brennenden Frage: Worin

besteht die Grundlage des Lebens?

– Um das zu erforschen,

muss man sich dem Tod zuwenden

und so nachtlichtert unser

Romanheld bald über Friedhöfe

und Schlachthöfe. Das Drama

beginnt… Erzählt wird entlang

der Romanvorlage mit zusätzlicher

Ebene: Immer wieder diskutiert

das Bühnenteam über die

Geschichte, fällt aus der Rolle.

Wandelbar sind auch die sechs

mobilen Bühnen-Elemente aus

spitzwinkligen Dreiecken, die

zum Guckkasten oder zersplitterter

Kinoleinwand werden.

So bleibt Raum für die eigene

Fantasie samt philosophischsozialen

Fragen: Wie ist das mit

der Integration des vermeintlich

Fremden? Was unterscheidet uns

von dieser Kreatur, die so einsam

ist und nur geliebt werden will?

Ein tolles Stück, das neben dynamischem

Erzähltheater und

vielen kreativen Regie-Ideen

jede Menge visuelle Sensationen

bietet. Marion Klötzer


THEATER KULTUR JOKER 9

Familiendrama im Halbdunkel

Ein szenisch dröger, aber musikalisch aufregender „Don Carlos“ am Theater Basel

Kristina Stanek und John Chest in „Don Carlos“ am Theater Basel

Foto: Matthias Baus

Dieser „Don Carlos“ beginnt

im Halbdunkel im blauen

Wald von Fontainebleau – und

er endet in der Inszenierung

von Vincent Huguet auch dort.

Nahezu die gesamte vierstündige

Oper in der fünfaktigen

französischen Fassung lässt

der Regisseur im voll belegten

Theater Basel im Halbdunkel

spielen. Selbst die große Autodafé-Szene

im dritten Akt,

wenn die vom Inquisitionsgericht

verurteilte Ketzerin im

Käfig in den Theaterhimmel

fährt, ist nur in spärliches

Licht getaucht. Eine Atmosphäre

der Angst wollte Huguet

damit erzeugen, wie er im

Programmheft erläutert. Bedrohlich

wirkt das Setting aber

auf Dauer nicht. Die fehlende

Differenzierung (Lichtdesign:

Irene Selka) sorgt für Span-

10. März 2022 | 19:00 Uhr

nungsverlust. Man vermisst

Kontraste und Zuspitzungen.

Auch das aus verschiebbaren

Quadern bestehende, klobige,

wenig inspirierte Bühnenbild

von Altmeister Richard Peduzzi,

der einst mit Patrice Chéreau

zusammengearbeitet hat,

erzählt in seiner abstrakten

Statik wenig von den großen

Spannungen, die in Giuseppe

Verdis 1867 für Paris geschriebene

Oper zu finden sind. Es

bleibt meist Kulisse ohne jedes

Geheimnis.

Mit gleich sechs Hauptpartien,

gewaltigen Chorszenen

und einem plastisch eingesetzten

Orchester ist Verdis

„Don Carlos“ nach dem dramatischen

Gedicht von Friedrich

Schiller opulent besetzt.

Der junge italienische Dirigent

Michele Spotti sorgt im

Die Inflationsangst geht um!

Kommt die Totgeglaubte zurück und wenn ja, warum?

Webinar mit Dr. P. Steinhardt, Dr. G. Grunert und Prof. C.-L. Holtfrerich

Die Untergangspropheten haben es ja schon lange gewusst: Die

Hyperinflation kommt zurück! Und Schuld hat vor allen die Europäische

Zentralbank. Was aber sind die wahren Ursachen der aktuellen

Entwicklung und wohin führt uns diese? Wir fragen drei Experten,

die es wissen müssen. Seien Sie gespannt auf die Antworten.

Anmeldung zu der Veranstaltung: www.freiburger-diskurse.de

Orchestergraben für eine reiche

Palette an Klangfarben,

Kontrasten und Emotionen,

auch wenn das Sinfonieorchester

Basel in den hohen

Streichern hin und wieder in

Sachen Koordination und Intonation

schwächelt. Aber der

satte Hörnerchor im zweiten

Akt, das berührende Cellosolo

vor Philipps Einsamkeitsarie

im vierten Akt oder die von

Posaunen und Kontrafagott

düster gezeichnete Szene mit

dem Großinquisitor bleiben in

bester Erinnerung. Das tiefe

Blech ist weich und kraftvoll,

die Holzbläsersoli haben Eleganz.

Auch der Chor (Einstudierung:

Michael Clark) zeigt eine

große Bandbreite. Vor allem

schafft es Spotti, die Spannung

zu erzeugen, die der Inszenierung

mit ihrer ungenauen

Personenführung, ihrer Statik

und dem nicht präzisen Timing

fehlen.

Darstellerisch ist beim Ensemble

deshalb auch Luft

nach oben, sängerisch aber

bleiben wenige Wünsche offen.

Am ehesten noch bei

Joachim Bäckströms lyrisch

angelegtem Don Carlos, der

in dramatischeren Passagen

zu eng und forciert erscheint.

Die von Don Carlos geliebte,

aber seinen Vater Philippe II

heiraten müssende Elisabeth

von Valois findet in Yolanda

Auyanet eine beeindruckende

Verkörperung – von wuchtigen

Ausbrüchen bis zu ganz nach

innen gerichteten, leuchtenden

Phrasen. Philippes Zeichnung

als brutaler König und dominanter

Vater findet im kernigen

Bassbariton von Nathan Berg

ihren Widerhall. Die Begegnung

mit dem Großinquisitor

(präsent und abgründig: Vazgen

Gazaryan) im vierten Akt

wird zum eindrucksvollen

Kräftemessen mit finalem

Kuss des Bischofsrings (Kostüme:

Camille Assaf). Großartig

agiert Kristina Stanek als

zunächst intrigierende, dann

bereuende Prinzessin Eboli

– mit dunkler Tiefe und wunderbar

ausgesungenen Linien.

John Cest macht mit seinem

kantablen Bariton aus Don

Carlos‘ Freund Rodrigue, dem

erlebe Wintersport

profitiere von unserer Erfahrung

bei Ski-Touren, Langlauf

und Schneewanderungen.

Eine große Auswahl im

Bereich Alpinski führen wir

natürlich auch...

Marquis von Posa, eine echte

Sympathiefigur. Nur seine

Sterbeszene wird leider von

der Regie verschenkt. Aber

es bleibt die Musik! Und die

macht aus diesem vom Basler

Publikum mit stehenden Ovationen

gefeierten Opernabend

etwas ganz Besonders.

Weitere Vorstellungen:

18./24./30. April, 4./13./15./21.

Mai. 2022, Tickets unter 0041

61 295 11 33 und online unter

www.theater-basel.ch

Georg Rudiger

Kompass Sport ist dein Kompetenzzentrum für Wintersport, Wandern, Outdoor

und Fliegenfischen. Du findest uns in Eimeldingen und online...

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10 KULTUR JOKER Kunst

Plädoyer für Freiräume

Cäcilia Brown und Marc Lee ergänzen einander in der Galerie für Gegenwartskunst im E-Werk

Das weiße Ziffernblatt der

Uhr ist auf die Fassade des

Gewerkschaftshauses der

Werftarbeiter gemalt. Es ist

mehr zweckmäßig als schön,

für die Lüftung war hier auch

noch Platz. Cäcilia Brown

hat das Foto in Göteborg aufgenommen,

auf einer ihrer

ausgedehnten Reisen. In der

Galerie für Gegenwartskunst

im Freiburger E-Werk ist das

Bild als analoge Fotografie

ausgewiesen, man sieht den

Filmstreifen. So wie alle Fotos

dieser Installation analog

gemacht wurden, manche

wurden in Farbe ausgedruckt,

andere in Schwarzweiß. Doch

„Uhr, Göteborg, Schweden“

ist auch insofern interessant,

als Brown hier die Initialzündung

für alles andere dokumentiert.

Denn die Einführung

der Mitteleuropäischen

Zeit und die Ablösung der

Ortszeit wurden durch die

Industrialisierung und die

erhöhte Mobilität notwendig

und befeuerte sie im Gegenzug.

Die österreichische

Künstlerin führten ihre Reisen

in Gebiete Chinas, an denen

sich der Machtanspruch

der Kommunistischen Partei

ablesen lässt: Stromleitungen

durchziehen das Land, Absperrungen

in Hongkong

sollten die Regenschirm-Proteste

im Zaum halten. Brown

interessiert sich einerseits

sichtlich für die materielle

Seite dieser Bauprogramme.

Es braucht viele Maschinen,

um sich in die Erde zu graben

oder Bahnsteige anzulegen.

Doch über diese Faszination

hinaus, interpretiert sie diese

andererseits als politische

Machtdemonstration. Als

Maßnahme, das eigene Land

zu verwalten und zu beherrschen

sowie sich mögliche

Einflussräume zu sichern.

Insofern passt ihre Ausstellung

„Landstreicherinnen“

ganz gut zur Präsentation des

Schweizers Marc Lee „Loss

of Diversity“, die den gesellschaftskritischen

Ansatz

bereits im Titel trägt. Und

tatsächlich sind die beiden

Schauen auch räumlich miteinander

verzahnt. Seit Jahren

bereits befasst sich Lee

mit den homogenisierenden

Effekten sozialer Medien. In

der Galerie I löst die Echtzeit-

Datenvisualisierung „Used to

be my home“ dies unmittelbar

ein. So verknüpft er Fotos von

Usern der Plattform iNaturalist

mit Bestimmungsapps und

roten Listen, die den Verlust

von Diversität in Flora und

Fauna in den letzten Jahren

belegen. „Süd-Afrika war

einmal meine Heimat“ heißt

es da etwa über eine Pflanze.

Während sich auf den

Screens von Marc Lee die

virtuellen Welten sozialer

Medien wie TikTok abbilden,

geht es Brown um die Materialität,

wenn die Welt ganz real

angeeignet wird. Aus dem Erdaushub,

der entstand als die

Wiener S-Bahn erweitert wurde,

formte sie Platten, brannte

sie im offenen Feuer aus altem

Bauholz. Die Chemikalien,

mit denen es behandelt wurde,

reagierten und hinterließen

Spuren auf der Oberfläche,

die aussehen als sei hier etwas

wie beim Belichten von Fotos

zutage getreten. In der Galerie

II ist eine weitere Arbeit aus

der Serie „Leichte Mädchen“

entstanden. Auch hier sind die

gebrannten Tonplatten in eine

Stahlkonstruktion geschraubt,

die Bruchstellen sind zudem

mit farbigem Wachs überzogen

und gekittet, so dass eine

Blick in die Ausstellung

ausgesprochen malerische

Oberfläche entsteht.

Brown und Lee nehmen

mit ganz unterschiedlichen

Argumenten das Fehlen von

Freiräumen in den Fokus. So

führt Marc Lee in Arbeiten

wie „Deutschland Unfiltered

– TikTok and the Emerging

Face of Culture“ oder „10.000

Moving Cities“ vor, wie eintönig

die Bilder sind, die die

User produzieren. Es sind

Klischees wie das von den

Müll trennenden Deutschen

oder die ständige Selbstoptimierung

von Paaren, die

Foto: Marc Doradzillo

Workouts betreiben. Da sind

Lees homogenisierten Städte

nicht weit, auf deren Fassaden

Bilder aus anderen Städten

laufen. Es ist diese weltweite

Monotonie, gegen die sich die

Arbeiten von Cäcilia Brown

und Marc Lee wenden.

Cäcilia Brown, Landstreicherinnen;

Marc Lee, Loss

of Diversity. Galerie für Gegenwartskunst,

E-Werk, Eschholzstr.

77, Freiburg. Do/Fr

17-20 Uhr, Sa 14-20 Uhr, So

14-18 Uhr. Bis 28. März.

Annette Hoffmann


kunst KULTUR JOKER 11

Ein Leben für die Kunst

Gabriele Münter: „Pionierin der Moderne“, große Werkausstellung in Bern

Gabriele Münter: „Stillleben vor dem gelben Haus“, 1953, Öl auf Leinwand 46,5 x 54,5 cm,

Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung, München

© 2021, ProLitteris, Zürich

Gabriele Münter: „Zuhörerinnen“, ca. 1925 1930, Öl auf Leinwand,

69,2 x 54 cm, Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung,

München

© 2021, ProLitteris, Zürich

Die erste Einzelausstellung

von Gabriele Münter (Berlin

1877 - 1962 Murnau) in der

Schweiz ist eine Kooperation

mit der Gabriele Münter- und

Johannes Eichner-Stiftung und

der Städtischen Galerie im

Lenbachhaus und Kunstbau

München. Sie wird im Zentrum

Paul Klee (ZPK) in Bern

gezeigt - dieser Ort weist sofort

auf die Verbindung Münters

mit dem Blauen Reiter hin. Die

Schau geht aber über die Zugehörigkeit

von Münter zu dieser

internationalen Künstlergruppe

hinaus – zeitlich und medial:

Dem Werk Münters nach 1914

wird breiter Raum gegeben

und zahlreiche Fotografien von

Münter ergänzen die Gemälde,

Drucke und Zeichnungen

in aufschlussreicher und thematisch

passender Weise. Mit

dem Hervortreten des fotografischen

Interesses von Münter

wird auch deutlich, warum

die Gruppenbild-Fotos aus der

Zeit des Blauen Reiter Dokumente

meist ohne Münter sind

– sie stand hinter der Kamera.

Vor allem zeigt sich hier die

frühe Schulung des künstlerisch-abstrahierenden

Blicks

bei Münter – Standort und

Motivausschnitt vieler USA-

Fotografien weisen auf das

Sehen einer Bildgestaltung.

Den Einsatz der Fotografie

z. B. durch Degas bezeugen

dessen angeschnittene Motive

in Gemälden - was auch bei

Münter vorkommt. Fotografie

ist ein ästhetisches Mittel für

die Entkoppelung von Malen/

Zeichnen und Abbilden, also

für Abstraktionsprozesse. Das

entspricht auch Münters zeichnerischer

Begabung, die dem

Umriss und der einfachen Linienziehung

den Vorzug gab.

Im Berner Hallenbau sind

auf den Wandabschnitten der

großzügigen Kojen motivische

Werkgruppen in historischen

Abfolgen präsentiert – biographische

Entwicklungen sind

auf blauen Flächen zu finden.

So wird deutlich, dass Münters

Gesamtwerk aus verschiedenen

Phasen einer Kreativität eigener

Prägung besteht. Die Ausstellung

zielt darauf, dass die

Qualität ihres Œuvres insgesamt

deutlich und für das ganze

Lebenswerk anerkannt wird.

Werk-Stationen zeigen Münters

Fotografien von ihrer

USA-Reise 1898-1900, Bilder

und fotografische Vorlagen

vom Tunesien-Aufenthalt mit

Kandinsky, dann die bedeutenden

Ergebnisse der Paris-

Reise 1906/07 mit Holzschnitten

und ersten Linolschnitten,

einem damals neuen Material.

Münter zeigt sich immer wieder

experimentierfreudig – wie

sie auch die Hinterglasmalerei

in die zeitgenössische Kunst

einbringt. Ein weiterer Abschnitt

gilt ihren Porträts wie

dem berühmten, von klassischakademischer

Kunstauffassung

losgelösten Bild der Malerin

Marianne von Werefkin. In

thematischen Abfolgen werden

konzentriert Werke der ersten

Murnauer Zeit, die Stillleben

mit Volkskunst, die Bild-im-

Bild-Motive zusammengestellt.

Nach 1914 folgen Schwerpunktsetzungen

mit den Jahren

in Skandinavien, mit neuen Themen

und Motiven und mit den

20er Jahren in Berlin, in denen

die Zeichnung mangels eigenem

Atelier dominant und prominent

wird. Es sind ungewöhnlich modern

anmutende Darstellungen

zumeist von Frauen, gezeigt in

Haltungen und Tätigkeiten, die

den Aufbruch in neue Lebenswelten

vermitteln. Die Reduktion

auf die sicher gesetzte freie

Linie zeigt die figürlichen Motive

oft in einem staunenswerten

Abstraktionsgrad. Münters radikaler

Zeichenstil bleibt dabei

auf das Essenzielle der Persönlichkeit

gerichtet (vgl. „Zuhörerinnen“,

ca.1925-1930, mit dem

zeitgeistigen „Bubikopf“ – auch

Münter selbst entschied sich für

das „Zöpfe abschneiden“).

Die Ausstellung vermittelt die

Situation der Kriegsjahre – nun

mit dem neuen Lebensgefährten

Johannes Eichner im winterfest

gemachten „Russenhaus“ in

Murnau – und die Gefährlichkeit

eines Kellerverstecks voller

Bilder in dieser Nazi-Hochburg.

Der Zugang zu Malmaterial war

nur über den Beitritt Münters

zur Reichskulturkammer gewährleistet.

1935/36 entstanden

neue, eher dem Stil der Neuen

Sachlichkeit zugeneigte Gemälde

mit Motiven wie „Der Blaue

Bagger“. Doch in den Nachkriegsjahren

konnte Münter ihre

Werke erfolgreich in Wanderausstellungen

durch Deutschland

zeigen. Durch Rückgriffe

auf ihr eigenes Werk entwickelte

sie in den 1950er Jahren

erneut eine kraftvolle Malerei

– aus ihren summarisch abstrahierenden

Bildelementen von

Farbflächen und Linien. Diesen

Rückgriffen gingen immer

schon „Selbstwiederholungen“

(Isabelle Jansen) voraus, die –

ähnlich dem seriellen Arbeiten

– ein Reflex forschenden Interesses

sind. So werden eigene

Motive zum Teil über Jahre hindurch

neu bearbeitet, um ihnen

neue künstlerische Aspekte und

Lösungen abzugewinnen (vgl.

Stillleben vor dem gelben Haus,

1953). Münter sah eine Hauptaufgabe

der Kunst darin, „Form,

Komposition, Zeichnung, Farbe

in Übereinstimmung mit dem

Naturgegenstand“ zu bringen.

Erst nach dem Tod Kandinskys

(1944) erprobte sie in einer langen

Werkphase 1952 - 1954 die

rein abstrakte Formensprache in

kleinen Formaten Öl auf Papier.

Es entstand die große Werkgruppe

„Abstrakte Improvisationen“,

die 1955 in einer Münchner

Galerie ausgestellt wurden.

Diese bis ins hohe Alter reichenden

Entwicklungen mit

der nachgewiesenen Freude an

eigenen Herausforderungen

U N S T

K

25. März bis 10. April 2022

„Charakterköpfe“

HERR KOSSMANN

Ö21

und neuen Aufgabenstellungen

machen Gabriele Münter zu

einem herausragenden Vorbild

für Künstler und Künstlerinnen

auch heutiger Zeit. Neben der

Gattung des Porträts waren die

Stillleben eine Besonderheit, die

auch kunstgeschichtlich gewürdigt

wurde.

Die Berner Münter-Präsentation

zeigt die vielen Aspekte

ihres künstlerischen Schaffens

und bietet einer breiten Öffentlichkeit

die Möglichkeit zu einer

grundlegenden Anerkennung

und Wertschätzung des Gesamtwerks.

Gabriele Münter, Pionierin

der Moderne. Zentrum Paul

Klee, Bern, Di-So 10-17 Uhr.

www.zpk.org. Bis 8. Mai 2022

Susanne Meier-Faust

Ausstellung in der KunstKÖ21

Königschaffhauser Str. 21

79346 Endingen a. K.

Tel.: +49 157 512 921 60

Mehr unter: kö21.de


12 KULTUR JOKER KUNST

Vom Autolack zu Lindenberg

„Charakterköpfe“ – Portraitbilder des Autodidakten Herrn Kossmann in der KunstKÖ21 in Endingen

Herr Kossmann. So nennt

man ihn, schon seit den Tagen

in der Autolackiererei.

Da hieß es immer: „Da müssen

Sie Herrn Kossmann fragen.

Herr Kossmann macht

das!“ Auch in der Kunstwelt

ist Herr Kossmann mittlerweile

gefragt. Seine Bilder

prominenter Persönlichkeiten

schaffen es mittlerweile bis

nach Großbritannien. In expressiver

Darstellung malt der

Rentner und Autodidakt nationale

und internationale Stars

aus verschiedenen Bereichen

der Gesellschaft: Nena, Udo

Lindenberg, Phil Collins, Winfried

Kretschmann, Queen Elisabeth.

So unterschiedlich die

Menschen, so vielfältig der

expressive Stil des ehemaligen

Lackierers. Sein Werk ist vom

25. März bis 10. April nun im

„Die Suche nach Sündenböcken ist von allen Jagdarten die einfachste.“

Angela Merkel

Foto: Herr Kossmann

„Wir müsse nit gwinne. Was wir müsse, isch sterbe.“ Christian Streich

Ausstellungsraum KunstKÖ21

in Endingen zu besichtigen.

Als der Rheinländer Christoph

Kossmann-Hohls (*1947)

vor dem Eintritt ins Ruhealter

stand, wollte er eine neue Tätigkeit

beginnen. Die Wahl fiel

auf die Acrylmalerei. Über

Kurse und stetes Malen entwickelte

Kossmann seinen Stil.

Die Technik besteht aus einer

Colorierung der Leinwand

mit mehrschichtigen Farbauftragungen,

auf die der Maler

schließlich seine Portraits in

schwarzer und weißer Farbe

malt. Dass Herr Kossmann

manchmal selbst überrascht

wird, welche prominente Person

sich aus den Farbschichten

schält kann passieren. Mittlerweile

hat der Künstler über 210

Portraits gemalt. Teils arbeitet

er ganz spontan, ganz im Modus

des gemütlichen Rentners

an seiner Kunst. Sah er sich

eine Sendung im Fernsehen

an, nutzte er die Werbepausen,

um seine Bilder weiter zu verfeinern.

Inspiration konnte Herr

Kossmann im Spontanrealismus

der Schweizer Portraitkünstlerin

Gaby Dotter finden.

Viele seiner Inspirationen hat

er dann allein weiterentwickelt

– und mit Hilfe seiner Frau, die

er als eine seiner größten Kritikerinnen

bezeichnet. Interesse

an seinen Werken empfängt

der Rheinländer sowohl aus

Deutschland, der Schweiz,

aber auch von Übersee. Drei

seiner sogenannten „Charakterköpfe“

wurden für die

Schweizer Ausstellung „Artbox

Project Zürich 2.0.“ ausgewählt

und über die Kunstplattform

Artsy vertrieben. Sein

Portrait von Udo Lindenberg

musste aufgrund der Nachfrage

mehrfach gemalt werden.

In der Ausstellung im Kunst-

KÖ21 werden einige Charakterköpfe

zu sehen sein, samt

einiger Zitate ihrer Vorbilder.

Auch Herr Kossmann wird

an drei Terminen persönlich

anwesend sein und so manche

Geschichte zu seinem Werk

erzählen.

Die Ausstellung „Charakterköpfe“

ist vom 25.3. bis 10.4.

in der KunstKÖ21 in Endingen

zu besichtigen. Vernissage am

25.3., 18–20 Uhr (nur nach Anmeldung).

Öffnungszeiten: 26.3., 14–18

Uhr; 27.3., 15–17.30 Uhr; 1.4.,

16–18.30 Uhr; 2. – 3.4., 12–18

Uhr (ab 16 Uhr in Anwesenheit

des Künstlers); 8.4., 16–18.30

Uhr; 9.4., 14–18 Uhr; 10.4.,

15–18 Uhr (ab 17 Uhr in Anwesenheit

des Künstlers). Dauer:

25.03.-10.04.22

Weitere Infos und individuelle

Terminvergabe: www.

kö21.de oder Tel: 015751292160

od: 07642/921463.

im Kurhaus Bad Krozingen

MARKGRÄFLER

SYMPHONIEORCHESTER

3. April 2022, 19.00 Uhr

TEATRO MUSICOMICO

GOGOL & MÄX

JUBILÄUMSKONZERT

10. April 2022, 19.00 Uhr

KLASSIK-BRUNCH

IM FRÜHLING

JOHANN-STRAUSS-ENSEMBLE

18. April 2022, 11.00 Uhr

Tickets unter www.bad-krozingen.info

Foto: Herr Kossmann

„Der Ehrgeiz ist der größte Feind des Glücks, denn er

macht blind.“ Jean-Paul Belmondo Foto: Herr Kossmann


Kunst KULTUR JOKER 13

Isidore De Rudder, „Daphne“, Brüssel, 1895, Biskuitporzellan

© Royal Museums of Art and History, Brüssel

Julie Wolfthorn, „Das Mädchen mit blaugrünen

Augen“ (Waldhexe), um 1899, Öl auf Leinwand

© The Jack Daulton Collection, Los Altos Hills, Kalifornien,

USA, Foto: Don Tuttle

Edvard Munch, Grafik „Madonna“, 1895, Farbholzschnitt

© Sammlung Würth, Foto: Volker Naumann

Sinnlich, göttlich, unschuldig, bedrohlich

Die Ausstellung „Göttinnen des Jugendstils“ im Badischen Landesmuseum in Karlsruhe widmet sich dem Frauenbild

um die Jahrhundertwende (1900)

Im Halbdunkel leuchtet ihr

Gesicht in überirdisch silbernem

Glanz, umringt von

wogenden goldenen Haaren.

Es ist wahrhaft eine Göttin,

die Alfons Mucha für die Weltausstellung

in Paris anno 1900

schuf. Er nannte sie „La Nature“

und setzte ihr eine Krone

auf mit einem grün schillernden

Ei als Spitze. Ein echter

Hingucker, den das Badische

Landesmuseum Karlsruhe gezielt

direkt in den Eingang zur

Ausstellung „Göttinnen des

Jugendstils“ gesetzt hat. Im

Mittelpunkt steht die Frau. Es

geht um das Frauenbild der Zeit

um 1900, die ersten unüberhörbaren

Forderungen der Frauen

nach Wahlrecht, höherer Bildung

und mehr Rechte.

In Frankreich nannte man

diese Zeit „belle èpoque“ oder

„fin de siècle“, je nachdem, ob

man den großen Umbrüchen

damals positiv oder negativ

gegenüberstand. Der deutsche

Begriff Jugendstil geht zurück

auf die Zeitschrift „Jugend“.

Die ausgestellte Serie von Titelblättern

zeigt, dass bei der

Gestaltung nach Herzenslust

experimentiert werden durfte.

Weg mit dem überladenen Dekor

des Historismus, weg mit

dem einengenden Korsett, und

als Kontrapunkt zur wuchernden

Industrialisierung pflegte

der intellektuelle Stadtbewohner

schon damals ein verklärtes

Bild der Natur. Das kommt in

der Abteilung zur Werbung

schön zum Ausdruck. Überhaupt,

die Werbung wurde damals

erfunden. Passend zu den

industriell hergestellten, ebenfalls

gezeigten schicken Dekogegenständen

wie Tafelaufsätzen

und Kerzenleuchtern, und

zu den ersten großen Warenhäusern,

in die man ging, um

sich inspirieren zu lassen.

Interessant, weil vielfältig,

ist das Frauenbild im Jugendstil.

Überhöht ins Göttliche,

wie bei Alfons Mucha. Oder

eine Mischung aus sinnlich

und bedrohlich wie Franz von

Lenbachs „Schlangenkönigin“,

deren halbnackter Körper sich

auf dem Gemälde hell von dem

dunklen Hintergrund abhebt.

„Die Braut“ wiederum wird

durch das helle Licht, den

zarten weißen Schleier (sonst

trägt sie nichts) und die Blumen

als jungfräuliche Unschuld

inszeniert. Kleine, wertvolle

Skulpturen greifen die Themen

der Bilder auf. Die Schönheit

des weiblichen Körpers und

die wallenden Haare signalisieren

Verlockung und Gefahr

zugleich. In den ausgewählten

Kunstwerken trifft die Wiener

Sezession auf die britische

Arts and Crafts-Bewegung in

Gestalt eines ihrer bekanntesten

Motive, des Wandteppichs

„Der Pilger im Garten oder

Das Herz der Rose“ von Edward

Burne-Jones und William

Morris.

Das Kunsthandwerk erlebte

eine Hochblüte. Auch Designer

und Juweliere griffen die

Hinwendung zur Natur auf

und schufen filigrane Schmetterlingsbroschen,

Orchideenanhänger,

elegante florale

Gürtelschnallen und höchst

dekorative Schmuckkämme

für das hochzusteckende

Haar. Die Frau von Welt trug

moderne Reformkleider ohne

Korsett. Einige wertvolle

Jugendstil-Roben gehören zu

den Highlights der Ausstellung.

Für mehr Bewegungsfreiheit

wurden Radkostüme mit

Pumphosen geschneidert, so

dass Frauen mit Hilfe des neumodischen

Damenrads unterwegs

sein konnten. Sehr zum

Unmut mancher männlicher

Zeitgenossen, die Frauen gerne

weiterhin an Kinder, Küche

und Kirche gebunden hätten.

Filmaufnahmen der britischen

Suffragetten, die für das Frauenwahlrecht

auf die Straße

gingen, zeigen, wieviel Mut

damals dazu gehörte, Frauenrechte

einzufordern.

Es war die Zeit legendärer

Künstlerinnen wie der französischen

Schauspielerin Sarah

Bernhardt. Sie spielte den

Hamlet als Hosenrolle, betrieb

mehrere Theater, erfand sich

ständig neu und erarbeitete ihr

Vermögen selbst. Filmaufnahmen

der Ausdruckstänzerin

Loie Fuller lassen erahnen,

wie fasziniert die Menschen

damals von ihr waren. Das Badische

Landesmuseum erinnert

hier auch an Künstlerinnen,

die heute fast vergessen sind,

wie die erfolgreiche Karlsruher

Modedesignerin Emmy

Schoch. Oder die Malerin Jenny

Fikentscher, Teil der Grötzinger

Malerkolonie, die ihr

Talent und ihre Karriere für

ihre Familie opferte. Von Julie

Wolfthorn, Mitbegründerin der

Berliner Secession, die tragisch

im KZ Theresienstadt starb, ist

das Gemälde „Das Mädchen

mit den blaugrünen Augen“

zu sehen. Von Käthe Roman-

Försterling, die immerhin an

der Großherzoglichen Malerinnenschule

unterrichtete,

fehlt nach der Scheidung und

Entmündigung durch ihren

Ex-Mann und ihre Mutter jede

Spur, es gibt weder ein Foto

von ihr noch ein Todesdatum.

Elke Kollar und Lars Petersen,

die Kuratoren der „Göttinnen

des Jugendstils“, hoffen, dass

sich Nachkommen melden, um

diese Lücken zu schließen.

Auch wenn die Ausstellung

gemeinsam mit dem Allard

Pierson Museum Amsterdam

und dem Braunschweigischen

Landesmuseum konzipiert

wurde, sind viele Ausstellungsstücke

nur in Karlsruhe zu sehen.

Das große Finale ist eine

Neuschöpfung, das Bild „One“

des Freiburger Fassadenkünstlers

Tom Brane. In 2 auf 4

Metern entfaltet er im Stil des

Jugendstils eine Menschheit

verschiedener Hautfarben, behütet

von der Göttin der Nacht,

Mutter Erde und der Göttin

der Sonne. Bis zum 19. Juni

2022 sind die „Göttinnen des

Jugendstils“ in Karlsruhe zu

sehen.

„Göttinnen des Jugendstils“,

Badisches Landesmuseum,

Schloss Karlsruhe, Di-So 10-

18h, www.landesmuseum.de.

Bis 19.06.22

Nike Luber

Schopfheimerstraße

2


14 KULTUR JOKER kunst

Im Spannungsfeld von Glauben und Zweifel

Ausstellung „In dubio pro deo“ – Malerei und Zeichnungen von Toni Mauersberg in der Katholischen Akademie

Freiburg

Die 1989 in Hannover geborene

Künstlerin Toni Mauersberg

absolvierte einen breiten

Ausbildungsweg. 2008 begann

sie ihr Studium der Judaistik

an der Freien Universität Berlin.

2009 folgte parallel dazu

die Aufnahme ihres Studiums

der Bildenden Kunst an der

Universität der Künste UdK in

Berlin bei LeikoIkemura und

Michael Müller. 2012 Bachelor-Abschluss

in Judaistik mit

einer Arbeit über das Bilderverbot

und dessen Bezug zur

ästhetischen Theorie Adornos.

2017 Meisterschülerinnenabschluss

bei Michael Müller

und Beginn eines Masterstudiengangs

„Kultur und Religion“

an der Humboldt-Universität

in Berlin und 2019 dessen Abschluss

mit einer Arbeit über

die Josephsgeschichte in der

Bibel und deren Ausgestaltung

bei Thomas Mann. Jede Menge

Beschäftigung und profunder

Auseinandersetzung mit Religiosität

und Kunst also, die

sich bewusst programmatisch

in ihren Bildern widerspiegelt.

Im Titel der Ausstellung

scheint sie sich hierbei im

Zweifelsfall für Gott entschieden

zu haben - im Gespräch

bezeichnete sie sich bei der

Ausstellungseröffnung selbst

als gläubig. Obwohl sie einige

Zeit nach orthodoxen jüdischen

Glaubensriten gelebt

hat, fühlt sie sich keiner bestimmten

Glaubensrichtung

angehörig. Sie spricht stattdessen

von einer allgemeinen Metagläubigkeit,

die für sie und

auch für die Menschen insgesamt

existent und wichtig sei.

Betrachtet man nun Toni

Mauersbergs Bilder in der umfangreichen

Ausstellung (insgesamt

34 Exponate), wiegt die

Waagschale der Zweifel doch

sehr schwer und der Eindruck

drängt sich auf, ob ein Fragezeichen

hinter dem Titel nicht

angemessener platziert wäre.

Zum Beispiel das Bilder-

Doppel „Leonardo“. Im Stil

des Leonardo da Vinci zugeschriebenen

Gemäldes „Salvator

Mundi“ ersetzt die

Künstlerin die sanftmütigen

Original-Gesichtszüge des

Welterlösers durch ein schwarzes,

rätselhaftes Dunkel und

setzt in gleicher Größe im selben

Malstil ein Porträt von der

Schauspieler-Ikone Leonardo

DiCaprio daneben. Oder ihre

zeichnerischen Varianten des

Bildnisses vom „Guten Hirten“,

der bei ihr statt des üblichen

possierlichen Lämmchens

ein Dino-Junges oder

einen wahrhaft hässlichen

Triceratops-Spross in Händen

hält. Ein Kleinformat zeigt

Evas nackte Füße auf einer

Wiese, die jedoch unachtsam

die Blumen zertreten. Die Farbenpracht

eines Regenbogens,

für Toni Mauersberg nach eigenen

Aussagen ein Sinnbild

für Gott, findet sich nur im

Bildhintergrund wieder, der

Bogen selbst besteht aus Strichen

und farbleeren weißen

Zwischenräumen. Solche, auf

die Spitze getriebene Dialektik

mit offenem Urteil, ist als

thematischer Treibstoff noch in

vielen anderen Bildern gegenwärtig.

Entschiedener ist sie in

ihrem zentralen Großformat

„Altar für Atheisten“, dem

leider ein zweiter Altarflügel

fehlt. Die Mitteltafel erstrahlt

in herrlichen, regenbogenartigen

Farbübergängen, während

im unteren Bilddrittel vor

monochromem Hintergrund

ein Mann ziemlich bedröppelt

ins Leere starrend und ebenfalls

im Leeren sitzend abgebildet

ist. Unter dem Eindruck

der übrigen Bilder ist höchst

spannend, sich vorzustellen,

was die Künstlerin auf den fehlenden

Altarflügel hätte malen

können.

Zwischendurch, wie zum

Atemholen, kommt auch der

Humor nicht zu kurz: Eine

Physiognomie mit Heiligenschein

und den Zügen eines

Faultiers lacht einem keck unter

dem Titel „St. Fauli“ entgegen.

Toni Mauersberg zwingt den

Betrachter in ihren Bildern zur

eigenen Stellungnahme, nicht

zuletzt auch wegen deren außerordentlich

meisterlichen

Toni Mauersberg: „Altar für Atheisten“, 2016

© Toni Mauersberg

handwerklichen Umsetzung.

Namentlich ihre bestechende

Beherrschung alter Maltechniken

bei ihren Anlehnungen

zum Beispiel an Albrecht Dürer

oder Caspar David Friedrich,

berechtigt sie jederzeit,

die alten Meister für eigene

Zwecke einzusetzen. Es ist

höchst selten, einer solch hohen

künstlerischen Qualität

und Reife in einer Ausstellung

einer noch jungen Künstlerin

zu begegnen.

„In dubio pro deo“, Katholischen

Akademie Freiburg,

Wintererstraße 1. Mo-Fr von

8.30 – 18 Uhr. Bis 13.04.2022

Erich Krieger

Ein Versprechen zum Dialog

Der Kunstsalon des Kunstvereins artstages in Bad-Bellingen

Nach langer Pause gibt es

für die Künstler*innen des

Kunstvereins artstages sowie

für Kunstbegeisterte Grund

zur Freude, denn vom 18. bis

20. März präsentieren sie in

den Räumen des Kurhauses

Bad Bellingen den beliebten

Kunstsalon. 38 internationale

Künstler*innen stellen hier

eine vielseitige Auswahl ihrer

Werke aus den Bereichen Ma-

lerei, Fotografie, Skulpturen

und Lyrik aus.

Der Kunstsalon öffnet einen

Raum, in dem die Kunst zum

Dialog einlädt. Die gezeigten

Werke stellen Fragen, erzählen

Geschichten, wecken Gefühle

und Erinnerungen. Kunst bedeutet

nicht gleich Schönheit,

auch wenn frühere Interpretationen

dies vermuten lassen

– Kunst kann, darf und soll

vielmehr dazu genutzt werden,

moderne Fragestellungen ins

Zentrum des Betrachtenden zu

rücken und zu einem Diskurs

einzuladen. Erst wenn die Betrachtenden

das Werk sehen,

darüber nachdenken und sprechen

wird Kunst zum Leben

erweckt.

Dazu lädt der Kunstsalon am

Freitag, 18. März, 19- 22 Uhr,

Samstag, 19. März, 10-20Uhr

sowie Sonntag, 10- 18 Uhr in

das Kurhaus Bad Bellingen

ein. Die Eröffnung wird von

Gregor Schmitz musikalisch

begleitet. Weitere Infos: www.

artstages.eu

2022

09. - 10. April

Sa. 10. 00 - 18. 00 Uhr

So. 11. 00 - 18. 00 Uhr

@emmendingerkuenstlermarkt

Yasmin Ulrich: „Happy Elephant“ Verena Saxer: „Ohne Titel“ Fotos: artstages


Kunst KULTUR JOKER 15

Wahlheimaten und Wahlverwandtschaften

„The Immigration. Michaela Tröscher – the Icelandic pianist“ im Freiburger Kunsthaus L6

„I don’t care about Bach. I

know everything about Beuys“,

steht auf einer Stofftasche, die

an der Wand im Kunsthaus L6

hängt. Ein Kalauer gewiss. Und

hört man Michaela Tröscher,

bzw. the Icelandic pianist,

spielen, hält man es durchaus

für möglich, dass sie viel über

Beuys weiß, aber glaubt nicht

so ganz, dass Bach ihr völlig

egal ist. Dieser „Icelandic Pianist“

hätte bestimmt mit seiner

Musik die Schiffspassage nach

Amerika zahlen können. Michaela

Tröschers Einzelausstellung

im Kunsthaus L6 speist

sich aus einer Erzählung, die

auf einer Reihe realer Orte und

biografischer Versatzstücke beruht.

Die Karte zeigt Zentraleuropa,

doch die Städte Freiburg,

Basel, Bonn sind New York,

Montreal und Toronto überschrieben.

Eine rote Linie

markiert den Weg, den viele

Auswanderer im 19. Jahrhundert

und frühen 20. Jahrhundert

gingen, sie endet nicht am

Überseehafen, sondern geht

über den Kartenausschnitt hinaus.

Zwei Bewegungen kennzeichnen

den Erzählkosmos

Tröschers. Es ist einerseits die

Auswanderung ihres Großonkels

nach Amerika, der 1914

vor dem drohenden Krieg in ein

Land floh, das ihm ein besseres

Leben als das eines Soldaten

versprach. Andererseits ist es

Tröschers eigener Aufenthalt

auf Island, das sie bereits während

ihres Studiums in Saarbrücken

bereiste. Sie lebte dort

dreieinhalb Jahre, lernte die

Sprache und die Romane von

Bödvar Gudmundsson schätzen,

der wiederum von der

Auswandererbewegung der

Isländer nach Kanada erzählt.

Aus diesen biografischen Eckdaten

ist in den letzten Jahren

ein Werk entstanden, in dem

sich alles überlagert. Die eigene

Fahrt mit einem Containerschiff

in die USA mit der Auswanderung

des Uronkels aus

dem Schwarzwald in die USA,

Orte bekommen ein zweites

Leben. So wirken ihre beiden

Zeichnungsserien „New York’s

Interieur“ und „The Drawn

New York“ nur auf den ersten

Blick linear, das Semi-Fiktive

an ihnen schafft Nebenwege

und Abschweifungen aus der

Logik der Erzählung. Für sich

selbst hat Michaela

Tröscher

die Rolle des

Icelandic Pianist

geschaffen, zu

festen Zeiten ist

sie im Kunsthaus

L6 zu hören.

Im Kunsthaus

L6 sind selbst

ihre Skulpturen

mobil. Sie stehen

wie Möbel bereit

für einen Umzug

auf Bretter

mit Rollen. Ein

blauer Spanngurt

verschnürt einen

Betonblock mit

mehreren Stoffschichten

und

einem Packen

Äste, von denen

einer weiß bemalt ist. Tröscher

schichtet in ihren Arbeiten,

seien es Abgüsse auf Tischen

oder mehrere Objekte auf Podesten.

Sie schafft dadurch eine

Gleichzeitigkeit, die es ihr erlaubt,

die Orte zu überlagern.

Ihre Collagen zeigen dies in

Engführung. Tröscher behält

dabei das Postkartenformat

der historischen Aufnahmen

The Immigration. Michaela Tröscher - the Icelandic pianist

bei, verbindet aber etwa einen

Warteraum eines Bahnhofs mit

der Ankunftshalle in Ellis Island

und der zeitgenössischen

Fotografie einer Frau am Klavier.

Eine andere verbindet die

Ansicht eines Brunnens, der inmitten

eines Parks ein beliebter

Treffpunkt gewesen zu sein

scheint mit der Vervielfältigung

der Künstlerin im weißen

Foto: Marc Doradzillo

Kleid. Die Wege haben Spuren

hinterlassen.

The Immigration. Michaela

Tröscher – the Icelandic pianist.

Kunsthaus L6, Lameystr.

6, Freiburg. Do/Fr 16 bis 19

Uhr, ab 17 Uhr Klavierimprovisation,

Sa/So 11 bis 17 Uhr,

ab 14 Uhr Klavierimprovisation.

Bis 13. März 2022.

Annette Hoffmann


16 KULTUR JOKER Kunst

In der Wunderkammer der Malerei

Das Freiburger Morat-Institut widmet Herbert Maier eine

große Einzelschau

Was hat das Streifenbild in

blau-weiß an sich, dass es mit

dem terrakottafarbenen Kopf

ein Diptychon bildet und nicht

etwa mit der Balustervase aus

Kambodscha? Es muss wohl an

einer wie auch immer gearteten

Komplementarität liegen. Denn

„complementary“ ist Herbert

Maiers Einzelschau überschrieben,

die das Freiburger

Morat-Institut für Kunst und

Kunstwissenschaft dem Freiburger

Maler widmet. Und obwohl

es eine Retrospektive ist,

die gleichermaßen frühere wie

auch aktuelle Arbeiten zeigt,

liegt das Augenmerk doch auf

diesen Kombinationsbildern.

Vielleicht weil die Verbindung

zwischen einem abstrakten und

einem figurativen Part so ungewöhnlich

ist, vielleicht weil die

Objekte wie Fotos vor einem

weißen Hintergrund freigestellt

sind.

Herbert Maier setzt mit diesen

neueren Arbeiten einen

Weg fort, den er bereits mit

dem Großprojekt „Wer wir

sind“ eingeschlagen hatte, das

2016 im Museum für Neue

Kunst in Freiburg zu sehen war.

Dort zeigte er bereits in Hunderten

von Aquarellen, dass

ihm nichts Menschliches fremd

ist und er in Form von Porträts,

Gesichtern, Figuren und Masken

den Begriff der Menschheitsgeschichte

weit fasst. Nun

hat Maier Objekte gemalt, es

sind Buddhaköpfe, Nashorn-

käfer, die irdene Vase mit den

wellenförmigen Dekorationen,

eine Malanggan-Maske. Man

könnte denken, Maier hätte

die Archive der Museen nach

diesen Gegenständen durchforstet.

Doch manches, was

uns wie täuschend echt, riesig

groß auf der Leinwand gegenübertritt,

steht im Morat-Institut

auf einem Sockel. Die besagte

Vase, aber auch ein Fragment

eines Kleinkindschädels, der

uralt sein muss, sind hier auch

als Original zu sehen. Zwar

gehen Objekt und Bild keinen

unmittelbaren Dialog miteinander

ein, da sie räumlich entfernt

voneinander gezeigt werden,

doch präsent sind sie ja. Aufgeladen

mit ihrer Geschichte.

„Complementary“ zeigt,

dass diese neueren Arbeiten

im Werk seit Langem angelegt

sind. Im Verbindungsraum

Herbert X. Maier: „Die

Erschütterung von Lespugue“

und „Gravitation“, 2010-2021

Fotos: Bernhard Strauss/Freiburg

Blick in die Ausstellung im Freiburger Morat-Institut

Fotos: Bernhard Strauss/Freiburg

sind Vitrinen aneinander gereiht,

in denen Zeichnungen

nach Strukturen organisiert

liegen. Darüber hängen Reihen

von Gouachen. Bereits in den

1990er Jahren auf Reisen nach

Burkina Faso oder in den Benin

hat Maier Architektur wie

Moscheen in Lehmbauweise

festgehalten oder Strukturen,

die an Gewebtes erinnern.

Jahrzehnte später haben sich

diese Objekte außereuropäischer

Kulturen von ihrer Umgebung

emanzipiert und sind

zu einem autonomen Ding

geworden. Und die Abstraktion,

seit der Nachkriegszeit die

westlichste Kunst, die man sich

vorstellen kann, hat Vorläufer

im Konkreten. Denn diese

Reiseskizzen überliefern auch

Strukturen, auf denen unsere

Welt aufgebaut ist: Mauern,

Gewebe und Speicher. Die Idee

des Bildes als Speicher und Gedächtnis,

die Maier seit Langem

begleitet, prägt auch seine Ausstellung

„complementary“. Nun

sind Objekte einer Wunderkammer

hinzugekommen und

die abstrakte Malerei gesellt

sich ganz natürlich dazu.

Herbert X. Maier, complementary.

Morat-Institut für

Kunst und Kunstwissenschaft,

Lörracher Str. 31, Freiburg. Sa

11-17 Uhr, 1. Sonntag im Monat

13-17 Uhr. Bis 25. Oktober.

Annette Hoffmann

MUSEEN & AUSSTELLUNGEN

REGIONAL, NATIONAL, INTERNATIONAL

FREIBURG

Archäologisches Museum Colombischlössle

- „Ständige Sammlung“-Dauer

Augustinermuseum

- „Johann Baptist Kirner.: Erzähltes

Leben“-27.03.

Haus der Graphischen Sammlung

- „Christoph Meckel: Mensch-Sein,

Kind-Sein, Ich-Sein“ 05.03.-19.06.

Centre Culturel Francais

- „Ecole du Flow - grenzüberschreitend

kreativ“ -11.03.

- „Telemach Wiesinger: Temps en

France“ 18.03.-29.04.

depot.K

- „Margot Degand, Claudia Michel:

ceci n‘est pas une fenetre“

-20.03.

E-Werk

Galerie für Gegenwartskunst

- „Infrastrukturen: Marc Lee, Loss Of

Diversity. Cecilia Brown, Willkommen

im Parlament“ -28.03.

Faulerbad

- „Kunst auf der Liegewiese“ -21.05.

Galerie Meier

- „Schnee von gestern... und heute“

-12.03.

Katholische Akademie

- „Toni Mauersberg: In Dubio Pro Deo“

-13.04.

Kulturaggregat

- „Yamakasino“ -09.04.

Kunsthaus L6

- „Michaela Tröscher - the Icelandic

pianist: The Immigration“ -13.03.

Kunstverein Freiburg

- „Lukas Quietzsch: Groß und Klein“

-06.03.

Morat Institut

- „Herbert X. Maier: Complementary“

-25.10.

Museum für Neue Kunst

Freundschaftsspiel. Horst und Gabriele

Siedle-Kunststiftung“ -06.03.

- „Someone else - Die Fremdheit der

Kinder“ 25.03.-09.10.

Museum für Stadtgeschichte

- „Eine Reise in die Vergangenheit“

-Dauer

Museum Natur und Mensch

- „Vom Ei zum küken“ 05.03.-24.04.

PEAC Museum

- „Peter Tollens“ 20.03.-26.06.

Stadtbücherei

- „Sieh mich an! Rassismus an muslimisch

gelesenen Menschen sichtbar

machen“ 15.03.-02.04.

Stiftung WaldHaus

- „StadtWaldMensch - 900 Jahre Wald

für Freiburg“ -31.03.

T66 Kulturwerk

- „N° 701 curator‘s choice :: 10“-27.03.

Universitätsklinikum

- „Patient*innen im Klinikpark“ b.a.w.

BASEL

Antikenmuseum

- „tierisch! Tiere und Mischwesen in

der Antike“ -19.06.

Fondation Beyeler

- „Georgia O‘Keeffe“ -22.05.

- „Passagen - Landschaft, Figur und

Abstraktion“ -14.08.

- „Sondra Perry: Lineage for a Phantom

Zone“ -13.03.

Haus der Elektronischen Künste

- „Schweizer Medienkunst: Marc Lee,

Chloé Delarue, Laurent Güdel - Pax

Awards 2021“ -24.04.

Kunsthalle Basel

- „Yoan Mudry: The Future Doesn‘t

Need Us“ -07.08.

- „Pedro Wirz: Environmental Hangover“

-01.05.

- „Alia Farid: In Lieu of What Is“-22.05.

Kunsthaus Baselland

- „Laura Mietrup: Traverse Solo Position“-27.03.

- „Fritz Hauser: Sweet Spot“ -27.03.

Kunstmuseum Basel

- „Louise Bourgeois x Jenny Holzer“

-15.05.

Museum Tinguely

- „Merci Seppi. Die große Schenkung“

-13.03.

- „Party For Öyvind. Öyvind Fahlström

& Friends“ -01.05.

S AM

- „Beton“-24.04.

ANDERE ORTE

ALBSTADT

Kunstmuseum Ablstadt

- „Hip to Square. Figur und Abstraktion

im 20. Jahrhundert“ -05.06.

ALKERSUM/FÖHR

Museum Kunst der Westküste

- „Andreas Jorns: Inseljugend“-27.11.

- „Rune Guneriussen: Lights go out“

-12.06.

Amsterdam (NL)

Foam Fotografiemuseum

- „Jonathas de Andrade: Next Level“

-18.05.

- „Karolina Wojtas“ -03.04.

The Ravestijn Gallery

- „Maurice Scheltens, Liesbeth Abbenes:

Literally“ -05.03.

AUGSBURG

Galerie Noah

- „Bang! Die Rückkehr der Malerei“

-13.03.

Baden-Baden

Kunstmuseum Gehrke Remund

- „Frida Kahlo: Leid und Leidenschaft“-Dauer

Museum Frieder Burda

- „James Turrell: Accretion Disc“

(ständig)

- „Wert und Wandel der Korallen“-

Christine und Margaret Wertheim“

-26.06.

Staatliche Kunsthalle

- „Cosmos Ottinger: Hans-Thoma-

Preisträgerin Ulrike Ottinger“ -15.05.

BARCELONA (E)

Fundació Joan Miró

- „The Point Of Sculpture“ -06.03.

Museu d‘Art Contemporani

- „In Real Time. Rafael Tous Collection

of Conceptual Art“ -06.06.

BERLIN

Gropius Bau

- „Zanele Muholi“-13.03.

- „Emeka Ogboh“ -06.03.

Haus am Kleistpark

- „Christa Mayer: Meiner Mutter,

meine Schwester und ich“-13.03.

Schwules Museum

- „Mercury Rising - Inter*

Hermstory(ies) Now and Then“-14.02.

- „Encantadas - Transzendentale

Kunst aus Brasilien“ 11.03.-18.07.

Willy-Brandt-Haus

- „Auschwitz - Ein Ort dieser Erde“

-24.04.

BERN (CH)

Alpines Museum der Schweiz

- „Let‘s Talk about Mountains: Eine

filmische Annäherung an Nordkorea“

-03.07.

- „Frauen am Berg“ -Okt. 2023

- „Das Skivirus. Eine Spurensicherung“

-01.05

Kunstmuseum Bern

- „Jean-Frédéric Schnyder“ -29.05.

Zentrum Paul Klee

- „Paul Klee. Menschen unter sich“

-22.05.

- „Gabriele Münter: Pionierin der

Moderne“ -08.05.

BIETIGHEIM-BISSINGEN

Städtische Galerie

- „Die Weissenhofer: Playback“

-19.06.

bilbao (e)

guggenheim Museum

- „Jean Dubuffet: Ardent Celebrations“

-21.08.

BONN

Bundeskunsthalle

- „Das Gehirn in Kunst und Wissenschaft“

-26.06.

BREGENZ (A)

Kunsthaus Bregenz

- „Dora Budor“ -26.06.


Kunst KULTUR JOKER 17

Vorarlberg Museum

- „Auf eigene Gefahr - Vom riskanten

Wunsch nach Sicherheit“

-Frühjahr 2023

BREISACH

Blaues Haus

- „Nach der Shoah“-Dauer

Museum für Stadtgeschichte

- „Ausstellung zur Geschichte der

Stadt Breisach am Rhein” (ständig)

BRUCHSAL

Schloss Bruchsal

- „Kakao und Schokolade - Von der

bitteren Frucht zur süßen Leckerei?“

-27.03.

BUGGINGEN

Atelier Bild Skulptur

„Roswitha Niedanowski, Gßerard

Biringer, Hans Roth“-03.04.

CALW

Klostermuseum Hirsau

- „Schwarz.Wald.Bunt“ 10.04.-30.10.

CLERVAUX (LUX)

Clervaux - Cité De L‘image

- „Donovan Wylie: North Warning

System“ -08.04.

Kunst – Raum – Kirche

Ausschreibung an Künstler*innen in der Region

Unter dem Titel „Kunst–Raum–Kirche“

ist soeben eine Ausschreibung der

Evangelischen Erwachsenenbildung

Freiburg erfolgt: An kirchlichen und

diakonischen Orten in Freiburg sollen

ab 19. Juni für ca. 6 Wochen ausgewählte

Kunstwerke präsentiert werden

(wir berichteten im KJ 02/2022, Seite

8). Einsendeschluss ist der 31. März

2022. Die Ausschreibung ist beim BBK-

Südbaden und der GEDOK Freiburg erhältlich

– sie findet sich zusätzlich hier:

www.ekifrei.de/kunst. mf

DRESDEN

Deutsches Hygienemuseum

- „Künstliche Intelligenz“ -28.08.

DÜREN

Leopold-Hoesch-Museum

- „Vom Leben in Industrielandschaften.

Den Strukturwandel im Blick“

-13.03.

DÜSSELDORF

Kunstpalast

- „Electro. Von Kraftwerk bis Techno“

-15.05.

- „Ich. Max Liebermann. Ein europäischer

Künstler“ -08.05.

ELLWANGEN

Alamannenmuseum

- „Ein kleines Dorf in einer großen

Welt - Alltagsszenen des 5. und 6.

Jahrhunderts“ -18.09.

ENDINGEN

KunstKÖ

- „Herr Kossmann: Charakterköpfe“

25.03.-10.04.

ESCH SUR ALZETTE (LU)

Möllerei

- „Hacking Identity - Dancing Diversity“

-15.05.

ESSEN

Museum Folkwang

- „Renoi, Monet, Gauguin: Images of a

Floating World“ -15.05.

FRANKFURT am main

Caricatura Museum

- „Hurzlmeier Malerei“ -18.04.

Kunststiftung DZ Bank

- „Durchblick“ -21.05.

Museum für Moderne Kunst

- „John Cage: Museumcircle“-20.03.

Schirn Kunsthalle

- „Carlos Bunga“ -22.05.

GENGENBACH

Haus Löwenberg

- „Bernd Pröschold: Astro-Fotografie“

-01.11.

Hamburg

Deichtorhallen

- „Space Program: Rare Earths“

-10.04.

Kunsthalle Hamburg

- „Nolde: Meistens grundiere ich mit

Kreide“ -18.04.

HEILBRONN

Kunsthalle Vogelmann

- „Fragile! Alles aus Glas. Grenzbereich

des Skulpturalen“ -15.05.

Kunstverein Heilbronn

- „Armin Keplinger: Masse : Glas“

-20.03.

HÜFINGEN

Stadtmuseum Hüfingen

- „in:outside“ 13.05.-21.08.

Karlsruhe

Badischer Kunstverein

- „Ulrike Grossarth: gibt es ein grau

glühend?“ -18.04.

Naturkundemuseum Karlsruhe

- „Neobiota - Natur im Wandel“ -11.09.

Schloss Karlsruhe

- „Göttinnen des Jugendstils“ -19.06.

Städtische Galerie

- „Elsa & Johanna. The plural life of

identity“ -13.03.

- „Sigmar Polke: Dualismen“

05.03.-12.06.

ZKM

- „BioMedien. Das Zeitalter der Medien

mit lebensähnlichem Verhalten“

-28.08.

KIEL

Kunsthalle zu Kiel

- „Amazons of Pop! Künstlerinnen,

Superheldinnen, Ikonen 1961-1973“

-06.03.

- „Als die Grafik boomte: Pop-Art auf

Papier“ -01.05.

KÖLN

Galerie Drei

- „Phung-Tien Phan“ -26.03.

- „Matthias Groebel“ -16.04.

Kunsträume Michael Horbach

- „Petra Gerwers: Time Travelers“

-03.03.

LAHR

Städtische Galerie

- „Anna Arnskötter: Turmhoch“

13.03.-10.04.

LICHTENSTEIN (LIE)

Kunstmuseum Lichtenstein

- „Rivane Neuschwander: knife does

not cut fire“-24.04.

LÖRRACH

Dreiländermuseum

- „Schätze“ -01.05.

LUDWIGSHAFEN

Wilhelm Hack Museum

- „9497 - Superart.Tv retrospektiv“

-13.03.

MADRID (E)

Fundacion Mapfre

- „Jorge Ribalta: It‘s All True. Fictions

and documents (1987-2020)“ -08.05.

MAILAND (IT)

Pirelli Hangarbicocca

- „Anicka Yi: Metaspore“-24.07.

Mannheim

Kunsthalle Mannheim

- „Mindbombs - Visuelle Kulturen

politischer Gewalt“ -24.04.

Museum Weltkulturen D5

- „Eiszeit-Safari“ -13.03.

MERZHAUSEN

Forum Merzhausen

- „Almut Quaas: Freiburger Münster

Bilder“ -11.03.

MULHOUSE

Kunsthalle Mulhouse

- „Romain Kronenberg: Boaz“

-30.04.

MÜLLHEIM

Markgräfler Museum

- „Erinnerungen an Modeste zur

Nedden“-27.03.

MÜNCHEN

Lenbachhaus

- „Gruppendynamik: Kollektive der

Moderne“-24.04.

MÜNSTERTAL

Cafe-Restaurant Talstation

- „Li Chen, Sabine Rotzoll, Dieter

Dörle“ -02.05.

OFFENBURG

Galerie im Artforum

- „Rémy Trevisan: Voyage“

06.03.-03.04.

PARIS (F)

Fondation Cartier

- „Graciela Iturbide: Heliotropo 37“

-29.05.

Galerie Templon

- „Michael Ray Charles“ 19.03.-07.05.

Institut du Monde arabe

- „Juden des Orients“ -13.03.

Institut Giacometti

- „Alberto Giacometti - André Breton:

Surrealist Friendships“ -10.04.

Musée d‘art Moderne

- „From Fauvism To Surrealism“

-22.05.

Musée de L‘armée

- „Photography at war“ 06.04.-24.07.

Musée de l‘Homme

- „Aux De Frontières L‘Human“ -30.05.

POTSDAM

Museum Barberini

- „Eine neue Kunst. Photographie und

Impressionismus“ -08.05.

REUTE

Försterhaus

- „Die Vielfalt eines Malers“ b.a.w.

RIEGEL

Galerie Messmer

- „Michael Urtz: Weg-Zeichen-Spur,

Malerei“ -10.05.

Kunsthalle Messmer

- „Disneys große Zeichner. Barks,

Taliaferro und Gottfredson“

05.03.-12.06.

ROTTWEIL

Erich Hauser Kunststiftung

- „Sammlung“-ständig

Forum Kunst Rottweil

- „Susanne Kühn“ -06.03.

- „Aloys Rump“ 27.03.-08.05.

RUST

Europa-Park

- „Roberto Radici“ -18.04.

SAINT-LOUIS (F)

Fondation Fernet Branca

- „Pop-Up Galeries“ 06.03.-27.03.

SINDELFINGEN

Schauwerk

- „Antony Gormley: Learning to Be“

-24.04.

- „Love Stories. 10 Jahre Schauwerk“

-13.03.

- „Ortswechsel. Fotografie aus der

Modernen Galerie“ -19.06.

SPEYER

Historisches Museum der Pfalz

- „Expedition Erde. Im Reich von

Maulwurf und Regenwurm“ -19.06.

- „Rendezvous. Frankreichs Militär in

der Pfalz 1945-1999“ -27.11.

SINGEN

Kunstmuseum Singen

- „Von Wand zu Wand“ -20.03.

STADTBERGEN

Kunstraum Am Pfarrhof Leitershofen

- „Herbert Maier: Window Paintings“

-27.03.

STAUFEN

Galerie K

- „Kunstwinter2022 / Gruppenausstellung“-27.03.

Keramikmuseum

- „MusterReich - Porzellangeschirr

von Helmut Menzel“-27.03.

ST. Gallen (CH)

Kunstmuseum

- „Martina Morger“ -06.03.

„Marie Lund: The Falling“ -20.03.

- „Birgit Werres: Let‘s play it, Rolf“

-07.08.

- „Andreas Slominski“ 05.03.-28.08.

Museum im Lagerhaus

- „Krüsi am Zug - Auch eine Kuh kann

Optimist sein“ 06.03.-10.07.

ST. Märgen

Kunsthaus St. Märgen

- „Achse des Grenzenlosen“ -24.04.

ST. PETER

Ropi Foto Galleria

- „Italia Italia - Zwischen Sein und

Schein“ 09.03.-28.05.

STUTTGART

Kunstmuseum

- „Frischzelle_27: Claudia Magdalena

Merk“-10.04.

- „Gego. Die Architektur einer Künstlerin“

-10.07.

- „Tobias Rehberger: I do if I don‘t“

26.03.-28.08.

Landesmuseum

- „Fashion?! Was Mode zu Mode

macht“-24.04.

- „GeschmacksSache: Vorbildliches

Design um 19002 -01.05.

Staatsgalerie

- „Schlemmer on Stage: Das

Triadische Ballett auf der Bühne der

Gegenwart“ -09.10.

TENINGEN

Rebay-Haus

- „100 Jahre Maresa von Rebay“

-08.05.

ULM

Kunsthalle Weishaupt

- “Intermezzo - Die Sammlung als

Zwischenspiel“b.a.w.

- „Malerische Poesie: Grafiken von

Chagall und Zeitgenossen“

-09.10.

VADUZ (LI)

Lichtensteinisches LandesMuseum

- „Pempeji-Pracht und Tod unter dem

Vulkan“-24.04.

Kunstmuseum Lichtenstein

- „Rivane Neuenschwander: knife

does not cut fire“ -24.04.

WALDENBUCH

Museum der Alltagskultur

- „Nebenan. Die Nachbarschaft der

Lager Auschwitz I-III“ -08.05.

Museum Ritter

- „Kein Tag ohne Linie Werke aus der

Sammlung Marli Hoppe-Ritter“

-24.04.

WALDKIRCH

Elztalmuseum

- „Akrobaten, Mordgeschichten,

Liedgenuss - Die Drehorgel im Kontext

des Jahrmarkts“b.a.w.

GeorgScholzHaus

- „Katharina Hoehler, Thomas Lefeldt:

Farbe und Linie im Fluss“

20.03.-24.04.

Vitra Design Museum

- „Spot On. Designerinnen in der

Sammlung“ -08.05.

- „Here We Are! Frauen im Design

1900-heute“ -06.03.

Wien (A)

Bank Austria Kunstforum

- „David Hockney: Insights. Reflecting

the Tate Collection“ -19.06.

- „Kiki Kogelnik“ -25.06.

Belvedere

- „Im Blick: Raden Saleh. Osman

Hamdi Bey. Hakob Hovnatanyan“

-27.03.

MUMOK

- „Enjoy - Die mumok Sammlung im

Wandel“ -18.04.

- „Wolfgang Tillmans“ -24.04.

- „Jesse Stecklow. Terminal“

10.03.-19.06.

WOLFSBURG

Kunstmuseum Wolfsburg

- „True Pictures? LaToya Ruby Frazier

und Menschenbilder“-10.04.

- „Macht! Licht!“ 12.03.-10.07.

ZÜRICH (CH)

Kunsthaus

- „Barockes Feuer - Die Grafik des

Giovanni Benedetto Castiglione“

-06.03.

- „Alexandra Bachzetsis. 2020:

Obscene“ 25.03.-01.05.

- „Yoko Ono. This Room Moves At The

Same Speed As The Clouds“

04.03.-29.05.

Migros Museum für Gegenwartskunst

- „Evan Ifekoya: Resonant Frequencies“

-01.05.

- „Aus den Fugen. Momente der

Störung“ -01.05.

Museum Haus Konstruktiv

- „Geometrische Opulenz“

-08.05.

Photobastei

- „Beatrice Hänni: Nun sag‘, wie hältst

du es mit der Natur?“ 24.03.-03.04.

- „Marcelo Brodsky: Stand für Democracy:

Myanmar“ 24.03.-17.04.

Druckkunst in Freiburg

Eine Ausstellung des T66 Kulturwerks

2018 wurde die Druckkunst

durch einen Beschluss der Deutschen

UNESCO-Kommission

zum immateriellen Kulturerbe

erhoben. Für das T66 Kulturwerk

in Freiburg ein guter Grund, ihre

701. Ausstellung dem Tag der

Druckkunst zu widmen. Zu diesem

Anlass am 15. März waren

alle Mitglieder*innen des Berufsverbands

Bildender Künstlerinnen

und Künstler Südbaden

e.V. eingeladen, Drucke unterschiedlichster

Drucktechniken

einzureichen.

Unter der Zusammenstellung

von Brigitte Liebel und Brigitte

von Savigny sind u.a. Werke von

Thomas Hammelmann, Katharina

Hoehler, Michaela Höhlein-Dolde,

Ute Kledt,Angelika

Klemme, Mirabelle Korfsmeier,

Gary Krüger und Angelina Kuzmanovic

zu betrachten.

Die Ausstellung „Curator’s

choice :: 10 DRUCKKUNST“ ist

noch bis zum 27. März zu sehen.

Öffnungszeiten: Do, Fr., So,

13–17 Uhr (oder nach Vereinbarung).


18 KULTUR JOKER Kultour

Echokammer der Geschichte

Auf der diesjährigen Berlinale untersuchte die Sektion „Perspektive Deutsches Kino“ den Wald als filmischen

Raum. Einblicke in einen ungewöhnlichen Themenschwerpunkt

Himmelsstürmer

des Spätbarock

Werke für Soli, Chor und Orchester von

Johann Adolf Hasse und Jan Dismas Zelenka

Philipp Mathmann, Sopran

Ulrike Maloa, Alt

Florian Cramer, Tenor

Frederic Mörth, Bass

Camerata Vocale Freiburg

Camerata Freiburg

Leitung: Winfried Toll

Tickets an den Vorverkaufsstellen

der Badischen Zeitung, bei

Reservix oder unter

www.cameratavocalefreiburg.de

31.3.2022

20 Uhr

Don Bosco Basel

2.4.2022

19 Uhr

Marnskirche Freiburg

Der Wald ist einer der größten

Imaginationsräume im

deutschsprachigen Kulturraum.

Dass er seit der Romantik

als Sehnsuchtsort gilt,

ist hinlänglich bekannt, die

Romantiker verwebten in ihren

kulturellen Erzeugnissen

poetische Narrative mit dem

Topos der Abgeschiedenheit

und der (heilenden oder gefährlichen)

Introspektion.

Weniger bekannt ist, dass die

romantische Stilisierung auf

einem breiten ideengeschichtlichen

Fundament aufbaute:

In der gesamten westlichen

Zivilisationsgeschichte wird

der Wald als außerzivilisatorischer

Bezirk imaginiert.

Schon im sumerischen Gilgamesch-Epos,

einem der frühesten

Schriftdokumente der

Menschheitsgeschichte, ist der

Wald der Ort des Dämons, den

der titelgebende König zu bezwingen

sucht, um ewiges Leben

zu erlangen. In römischen

und germanischen Mythen, der

Helden-Epik des Mittelalters,

der Robin Hood-Erzählung

oder den Grimms Märchen –

immer wieder ist der Wald derjenige

Ort, der den Mythos beherbergt,

in dem sich Gesetzmäßigkeiten

verdrehen und in

den sich Held:innen verirren,

um dann, zurück am Waldesrand,

zu sich selbst finden und

gereift zurück ins Leben treten

zu können. Die Repräsentation

des Waldes legt somit als spezifische

kulturelle Ausdrucksform

Zeugnis über die Imaginationsgeschichte

von Gegenräumen

ab. Das gilt auch für

den Film, wo der Wald seit jeher

inszeniert wird, vor allem

als Ort des Fantastischen, als

Schreckensort oder dessen

Gegenstück, dem Idyll. Im

Horrorfilm sind die düsteren

Wälder die Orte des Grauens

(z.B. schon in Murnaus NOS-

FERATU aus dem Jahre 1922),

im Psychothriller die Räume,

in dem das Kranke zum Vorschein

kommt, wie in Lars von

Triers ANTICHRIST und –

als deutsches Spezifikum – im

Heimatfilm der 1950er-Jahre

das Chiffre für eine heile Welt,

in der Heimatliebe und klassische

Männerbilder nach wie

vor möglich sind.

Die Sektion „Perspektive

Deutsches Kino“ der Berlinale,

die jungen Filmschaffenden

eine Plattform bietet, widmete

sich in diesem Jahr dem Wald

als Handlungsort. Ein so innovativer

wie ungewöhnlicher

Schwerpunkt, denn trotz der

„Waldliebe“ der Deutschen, ist

er in seiner filmischen Darstellung

bislang kaum erforscht.

Vier Filme präsentierte die

Sektion und damit vier Variationen

jener gegenräumlichen

Inszenierung. In Mareike Wegeners

ECHO findet eine von

Kriegseinsätzen traumatisierte

Polizeikommissarin eine Leiche

im Moor. Der vermeintlich

unspektakuläre Fall wird kompliziert,

als die Ermittlungsarbeit

sowohl in die Geschichte

des benachbarten Dorfes

eindringt und gleichzeitig die

individuelle Traumageschichte

der Protagonistin berührt.

Kollektive und individuelle

Schuld werden im Wald enggeführt

und spannungsreich

problematisiert. Ähnlich Saralisa

Volms SCHWEIGEND

STEHT DER WALD, in dem

Henriette Confurius eine

Forstpraktikantin spielt, die im

oberpfälzischen Fichtenwald

Bodenproben analysiert. Bei

ihren Untersuchungen stößt

sie auf Unregelmäßigkeiten im

Bodenprofil und kommt einem

Geheimnis auf die Spur, das

dadurch komplexer wird, dass

20 Jahre zuvor ihr Vater in

diesem Wald als vermisst gemeldet

wurde. In klassischer

Whodunit-Manier setzt die

Praktikantin ihre nicht mehr

nur forstlichen Recherchen fort

und gerät damit ins Kreuzfeuer

einer abweisenden Dorfgemeinschaft.

Auch hier ist

der Wald der Ort einer tiefen,

kollektiven Schuld, die ihren

Sündenfall in der deutschen

Geschichte hat.

In gänzlich anderem Tonfall

präsentiert sich WIR

KÖNNTEN GENAUSO GUT

TOT SEIN von Natalia Sinel-


Kultour KULTUR JOKER 19

Gegenraum und Refugium: Der Wald in Constantin Hatz’ GEWALTEN

©Rafel Starman / Kinescope Film

nikova. In einer dystopischen

Versuchsanordnung wird ein

Hochaus am Waldrand zum

Mikrokosmos für eine Gesellschaft,

die sich vor einer mittlerweile

unzivilisierten Welt

in Sicherheit gebracht hat. Als

ein Haustier verschwindet, bekommt

das Gefüge Risse, irrationale

Angst macht sich breit

und die Machtverhältnisse

werden neu geordnet. Der

Wald ist hier die Hintergrundfolie

der Haupthandlung und

schafft gleichzeitig die Möglichkeit

einer Enklave, in der

ein gesellschaftlicher Diskurs

von der Außenwelt abgeschieden

verhandelt werden kann.

Ein besonderes Filmwerk

war der zweieinhalbstündige

GEWALTEN von Constantin

Hatz. In der Abgelegenheit

des deutschen Hinterlandes

lebt der junge Daniel mit seinem

schwerkranken Vater und

seinem älteren Bruder. Die

Familie betrieb früher einen

Gasthof mit Festsaal, doch der

steht seit Jahren leer. Zu tun

gibt es hier nichts mehr. Die

Tage sind gleichförmig und

grau, die einzige Ablenkung

findet Daniel bei seinen Tieren.

Mit dem Fahrrad fährt der

Junge täglich durch den Wald

zur Schule und entwickelt so

eine besondere Beziehung zu

diesem Naturraum. Das Milieu

ist unkonkret verortet und

wird dadurch noch eindeutiger:

In dunklen, farbreduzierten

Aufnahmen zeichnen

Hatz und sein Kameramann

Rafael Starmann das Bild einer

Gegend, die von Strukturschwäche

und Landflucht

geprägt ist. Bei den wenigen,

die geblieben sind, macht sich

Frust und das Gefühl des Abgehängtseins

breit. Gewalt ist

hier das Ventil: Daniels Bruder

pumpt seinen Körper auf,

betreibt Gewichtheben und

organisiert Hooligankämpfe

auf der grünen Wiese. In den

Scheunen finden illegale Hundekämpfe

statt. Konflikte werden

physisch gelöst und Xenophobie

offen ausgesprochen.

All’ dem widersetzt sich die

sensible Hauptfigur schweigend

und sucht den Wald als

Rückzugsraum auf. Dass der

Film mit einem Zitat des Philosophen

Novalis beginnt –

„Das System der Moral muss

das System der Natur werden“

– schließt den Bogen zur Romantik

und warnt gleichzeitig

davor, das Gesetz des Stärkeren

zur gesellschaftlichen

Doktrin zu erheben.

Nicht alle Filme waren gleich

sehenswert. ECHO rangierte

als grotesk überinszeniertes

Stück an der Grenze des Erträglichen,

SCHWEIGEND

STEHT DER WALD merkte

man die finanzielle Förderstruktur

an – der Film hat

das Format eines TV-Films.

Sehenswert dagegen Sinelnikovas

Dystopie und vor allem

GEWALTEN. Dieser Film erfordert

aufgrund seiner Länge,

der ruhigen Erzählweise und

den wenigen Dialogen einiges

an Geduld. Am Ende entfaltet

er sich jedoch als intensives

und ungewöhnlich inszeniertes

Sozialdrama, dessen Bilder im

Gedächtnis bleiben. Die nach

menschlichem Ermessen entschleunigten

Zeitläufte des

Waldes übertragen sich hier

auf wunderbare Weise auf die

filmische Erzählung.

Johannes Litschel

29. JANUAR – 26. JUNI 2022

WERT UND WANDEL DER KORALLEN

Margaret und

Christine Wertheim

Detail of Baden-Baden Satellite Reef, part of the worldwide Crochet Coral Reef

project by Christine and Margaret Wertheim and the Institute For Figuring

Karin Kneffel, Ohne Titel (Detail), 1996. Öl auf Leinwand, 710 × 240 cm. KfW Stiftung, Frankfurt am Main © VG Bild-Kunst, Bonn 2019

220107_MFB_BB_KORALLEN_Anzeige_Kulturjoker_230x150mm_RZ.indd 1 07.01.22 15:36


20 KULTUR JOKER Interview

Der Einzelne ist verloren, es

fehlt Sinn, es fehlt Gott, es fehlt

Transzendenz, es fehlt Ordnung

und ohne das alles kann der

Mensch nicht existieren. Das ist

im weitesten Sinn vielleicht gar

nicht so falsch, nur wenn wir

jetzt wieder versuchten, Sinn von

oben zu bestimmen, dann bekämen

wir das, was wir ewig lang

mit der Kirche hatten mit allen

Verfolgungsmechanismen und

mit allem Wahrheitsterror und

mit aller Ausgrenzung. Also ist

die Frage: Will man das wieder?

Foucault und Walter Benjamin

würden dies sicher verneinen,

aber was dann? Man muss dabei

bedenken, dass Carl Schmitt

und Martin Heidegger offen antidemokratisch

und als Unterstützer

des Faschismus aufgetreten

sind und der Jude Leo Strauss

das Nazi-Regime ohne Antisemitismus

als ideale Staatsform

bezeichnet hat. Foucault ist eher

als Gauchiste zu bezeichnen,

aber was allen gemeinsam ist

und da gibt es auch Linien zu

Walter Benjamin, dass sie alle in

der Neuzeit die Atomisierung der

Gesellschaft entdecken. Auch da

könnte man vielleicht noch mitgehen,

aber was ist die Alternative,

wenn ich stattdessen das Subjekt

abgeschafft habe?Wenn ich

die Rede von der neuzeitlichen

Freiheit nur als Form eines neuen

Unterdrückungsdiskurses

verachte, fängt man eben wie

Foucault irgendwann an, von der

wahren Gesellschaft der Mullahs

zu schwärmen, oder wie Heidegger

vom japanischen Schweigen

oder dass man so eine Sprache

bräuchte wie Artaud und Hölderlin,

wie Benjamin meint.

Kultur Joker: Auffallend ist

auch, dass viele dieser Neuzeitkritiker

eine besondere Vorliebe

für Platon und insbesondere für

seine antike Staatstheorie hegen.

Karl-Heinz Ott: So ist es. Alle

ordnungsliebenden Bestrebungen

fanden immer schon

großen Gefallen an Platons Staat.

Das ist ein sehr soldatisches Gebilde,

in dem alles geregelt ist

bis hin zur Musik. Weichliche

Musik darf es nicht geben, denn

sie verweichlicht eben. Er darf

nur mannhafte Musik geben, die

zur Tapferkeit animiert. Deshalb

taten die Menaden recht, als

sie Orpheus zerfetzten und auffraßen.

Platon hielt ihn wohl für

einen verweichlichten Lyra- oder

Klampfensänger. Leo Strauss

hält zum Beispiel den Glauben

an die Freiheit des Menschen

für ein Grundübel, weil er unter

Berufung auf Platon sagt:

Es gibt drei Grundgattungen

des Menschen. Da gibt es zum

einen die große Masse der einfachen

Leute, die auch im Kopf

einfach sind, dann die Beamten

und die Soldaten, die als Mittelschicht

das ganze Staatssystem

am Laufen halten und es gibt die

Führungsschicht und die kann

eigentlich nur aus ganz wenigen

rekrutiert werden. Diese Elite

muss von Anfang an die Ausbildung

zum Regieren erhalten und

es sind die einzigen, die das dann

auch können. Freiheit hat da

nichts zu suchen, denn die Masse

besteht aus Krethi und Plethi, die

nur an ihre unmittelbaren Interessen

denken und keinen Blick

fürs Ganze haben. Strauss übernimmt

dieses Staatsmodell eins

zu eins. Hinzu kommt noch die

Theorie, dass Philosophen, die

diese Staatslenker beraten, die

Wahrheit nicht laut sagen dürfen.

Sie hätten eine esoterische und

eine exoterische Lehre zu verkünden:

Die eine für die wenigen

Kundigen, die andere für die

Allgemeinheit, die dann alle verstehen

können. Noch eine andere

Theorie übernimmt Strauss aus

Platons Staat: Politiker müssen

lügen, die „noble Lüge“ benutzen,

weil das Volk die Wahrheit

nicht verstehen oder vertragen

kann und dann rebellieren wird –

und das gelte es ja zu verhindern.

Der Name Strauss wurde in diesem

Zusammenhang bei uns medial

erstmals bei uns bekannt, als

George W. Bush jun. in den Irak

einmarschiert ist mit der Begründung,

dass dort Al Quaida sitze

und Massenvernichtungswaffen

produziere, was sich ja als glatte

Lüge erwies. All diese Lehren

gehen auf Leo Strauss zurück,

der sie auch lautstark verbreitete

und haben erzkonservative Politikerkreise

am ultrarechten Rand

munitioniert. Da gibt es auch direkte

Linien bis zu den heutigen

Think Tanks, die in den USA ja

sehr stark und einflussreich sind.

Kultur Joker: Hier sind wir

wieder bei der Rolle der Philosophen,

die ja auch bei Platon

eine entscheidende Rolle spielen.

Wie definiert Strauss deren

Aufgabe?

Karl-Heinz Ott: Bei Platon

sollen ja die Philosophen, die

großen Denker selbst zu Staatslenkern

werden, weil er ernsthaft

glaubt, diese hätten keine eigenen

Interessen und dächten stets

nur ans Allgemeine, ans Ganze

und ans Gerechte, als ob Philosophen

keine eigenen Triebe

hätten und nicht auch nach eigenen

Vorteilen streben könnten.

Strauss sagt das nicht, bei ihm

müssen die Philosophen nicht

selbst zum Beispiel im Weißen

Haus sitzen. Aber sie müssen

die engsten Berater sein, sprich:

Sie flüstern ein, was der Herrscher

machen muss. Nebenbei:

Eine etwas kuriose Vorstellung,

als hätten die Trumps und Putins

niemand lieber neben sich sitzen

als Philosophen, die ihnen sagen,

was sie zu tun hätten. Aber

in den USA gibt es eine große

Zahl von Straussianer-Kreisen,

die sich als Elite verstehen, die

gegen die verrotteten Umtriebe

unserer Zeit vorgehen muss und

in Pool-Zirkeln an Universitäten

und in der Politik Maulwurfsarbeit

betreiben.

Kultur Joker: Wie funktioniert

sowas? Die reaktionären Denker

kommen ja in der Regel, egal

wie rechts sie auch sein mögen,

einigermaßen distinguiert daher

und treffen dann auf Leute wie

Trump, Urban, Lukaschenko

oder auch die Mullahs. Das muss

sich doch irgendwo auch beißen.

Karl-Heinz Ott: (lacht) Da gibt

es heute in den USA viele Beispiele,

die sich natürlich selbst

für tausendmal intelligenter,

intellektueller und edler halten

als so einen Mann wie Trump.

Leo Strauss wäre vermutlich

von ihm angewidert gewesen.

Aber es gab während des letzten

Wahlkampfs eine große

Zahl von evangelikalischen

Pfarrern, die in Interviews zwar

zum Menschen Trump auf Distanz

gingen, aber oft von einem

„Werkzeug Gottes“ gegen den

libertären Individualismus sprachen

im Sinne von „auf einen

groben Klotz gehört ein grober

Keil“. So denkt auch William

Barr, ein in den USA berühmter

Jura-Professor, der lange eng mit

Trump zusammengearbeitet und

bei allen Rechtsbrüchen als sein

Justizminister bis zuletzt zu ihm

gehalten hat.Heute vertritt er in

öffentlichen Reden unter Berufung

auf die Gründerväter der

USA die Theorie, dass dem amerikanischen

Präsidenten absolute

Macht zukommen müsse und

weder Richter noch Senat oder

Kongress ihn dabei einschränken

dürften. Dies sei von jenen so gedacht

gewesen, denn sonst könne

der Präsident nicht richtig regieren.

Vor diesem Hintergrund definiert

Barr die Demokraten als

Staatsfeinde und wirft ihnen eine

„Resistance-Politik“ vor. Barr

ist strenger Katholik und seine

Denkweise – er hat es zwar so

nie geäußert – diese Denkweise

grenzt schon sehr stark an

die Auffassung vom Werkzeug

Gottes.

Kultur Joker: Eine weitere Gemeinsamkeit

unter den reaktionären

Denkern ist die Überzeugung

von der Notwendigkeit einer

allerhöchsten, allmächtigen

Instanz - bei Heidegger ist es das

Seyn mit Ypsilon, bei anderen

die Renaissance des christlichen

Gottes - die noch über dem stehen

muss, was in einem autoritären

Staat ausgedrückt werden

muss.

Karl-Heinz Ott: Da sind wir

bei der zentralen Argumentation

von Carl Schmitt. Er legt Hobbes

Staatstheorie so aus, dass

der Staat nur zusammengehalten

werden kann durch eine absolut

souveräne Gestalt ganz oben,

egal, ob die nun vernünftig ist

oder nicht, also ein gottgleicher

Führer. Wichtig ist nur, dass es

eine singuläre Instanz ist. Bei

Schmitt führt dies ja deshalb direkt

zu Hitler und er schwärmte

auch für Mao Tse Tung. Strauss

setzt etwas anders aus strategischen

Gründen auf die Religion,

denn die Masse kann

nicht denken und braucht diese

Instanz, denn sonst gehorcht sie

nicht. Dass ein Leben, das aus

Diskutieren und Debattieren besteht,

funktionieren könnte im

Staat, ist für alle undenkbar.

Kultur Joker: Das ist doch aber,

abgesehen von allem andern,

sehr schlicht gedacht.

Karl-Heinz Ott: Zweifellos.

Aber trotzdem wird zum Beispiel

Carl Schmitt auch von Leuten,

die ihm nicht nahestehen, für

die Klarheit seines Denkens, für

seine eindeutigen Definitionen,

für seine Kategorien bewundert.

Aber ob diese Schemata wirklich

klug sind, steht auf einem ganz

anderen Blatt.

Kultur Joker: Herr Ott, wir

danken für dieses Gespräch und

wünschen Ihrem Buch viel Erfolg!

Das Buch „Verfluchte Neuzeit“

erscheint am 14. März 2022 im

Carl Hanser Verlag. Schon einen

Tag später wird es in einer

Veranstaltung des Buchladens

in der Rainhof Scheune, Kirchzarten,

Höllentalstraße 96 vom

Autor selbst vorgestellt. Dienstag,

15.03.2022, Beginn 19.30

Uhr, Reservierung erforderlich.

Per E-Mail info@buchladenrainhof.de

oder telefonisch:

07661 988 09 21

Weitere Infos: www.rainhof.

buchhandlung.de

eintritt eUr 14.-

eintritt eUr 14.- eintritt eUr 18.-

VERANSTALTUNGEN

MÄRZ 2022

Di | 15. MÄRZ | 19:30 UHR

kARL-HEiNZ oTT

VerflUchte neUzeit

LESUNG UND GESPRÄCH

So | 27. MÄRZ | 11 UHR

MatinÉe-COnSOnanZen

ZuSaMMenklänge

FrühlingsFarben -

- FrühlingsdüFte

Lisa immer, VioLine

Lambert bumiLLer, KLaVier

Doris WoLters, Lesung

Di | 29. MÄRZ | 19:30 UHR

GAbRiELE VoN ARNiM

Das leBen ist ein VorüBergehenDer

zUstanD

LESUNG UND GESPRÄCH

Unsere ÖffnUngszeiten:

Di-sa 9:30-18:30 Uhr | so 11:30-18:30

79199 Kirchzarten-BUrg | hÖllentalstrasse 96

tel. 07661-9880921 | www.BUchlaDen-rainhof.De


MIXTAPE KULTUR JOKER 21

Leerstand mit kulturellem Leben füllen

Im Gespräch: Daniel Vollmer und John Massoud, Mitglieder des DELPHI_space

In der Beurbarung bereichert seit

2019 ein Kunstraum die Freiburger

Kulturlandschaft. Der DEL-

PHI_space versteht sich selbst

als künstlerische Plattform – frei

zugänglich, nicht kommerziell,

generationsübergreifend und interkulturell

wird hier monatlich

zu Ausstellungen regionaler und

überregionaler Künstler*innen

geladen. Im November 2021

konnte der DELPHI_space/

gvbk realisiert werden – ein

Zwischennutzungsprojekt in

der Bismarckallee 18-20, wo bis

voraussichtlich Ende März kostenfreie

und kunstvermittelnde

Veranstaltungen stattfinden. Elisabeth

Jockers sprach mit Daniel

Vollmer und John Massoud.

Kultur Joker: Das Orakel von

Delphi war für Bürger*innen

eine Art Anlaufstelle, wo sie Rat

und Denkanstöße zu politischen,

gesellschaftlichen oder philosophischen

Fragen fanden. Wie

versteht ihr denn euer Delphi?

Daniel: Als Max Siebenhaar und

ich uns nach dem Studium die

Kultur- und Kunstaussichten in

Freiburg angesehen haben, fanden

wir unsere Vorstellung nicht

repräsentiert. Wir standen vor der

Entscheidung, entweder in eine

andere Stadt zu gehen oder selbst

etwas zu machen. Max hat sich

in seiner Abschlussarbeit eingehend

mit Delphi und dem Orakel

beschäftigt – letztendlich war der

Name auch sein Impuls. Im Ansatz

waren wir uns direkt einig,

denn die Kunstszene ist für uns

nur die eine Seite, auf der anderen

steht für uns die Niederschwelligkeit

eines Kulturraums. Jede*r

soll sich eingeladen fühlen, egal,

ob mit oder ohne Kunst- oder

Kulturbackground.

John: Im DELPHI_space kann

im Grunde auch jede*r Mitglied

werden. Am meisten

freuen wir uns

darüber, wenn Leute

einfach vorbeikommen,

Interesse

zeigen und

wir gemeinsam

schauen, wo man

sich einbringen

kann.

Kultur Joker:

Daniel, du hast

gerade angesprochen,

dass Max

und du darüber

nachdachten, Freiburg

zu verlassen, da

für junge Kulturschaffende

die Perspektiven

fehlen.

Daniel: Ein Grund ist mit Sicherheit

eine fehlende öffentliche

Kunsthochschule. Nach der

Schließung der Außenstelle der

Karlsruher Akademie ist da viel

verloren gegangen – und das leider

ersatzlos.

Kultur Joker: Welche Ansätze

verfolgt der DELPHI_space?

Daniel: In Freiburg gibt es wenig

Kollektive, insbesondere im

Kunstbereich. Im DELPHI_space

versuchen wir das zu ändern –

wir bringen Künstler*innen aus

Freiburg mit Kunstschaffenden

aus ganz Deutschland in Gruppenschauen

zusammen und versuchen

so, neue Verbindungen

zwischen Künstler*innen zu initiieren.

Daniel Vollmer & John Massoud

Foto: Elisabeth Jockers

Kultur Joker: Wir haben schon

oft gehört, dass Kultur in Freiburg

mehr nebeneinander als

miteinander stattfindet…

Daniel: Es gibt nicht viele Verknüpfungspunkte

– vor allem

nicht regelmäßig und an einem

Ort. Diese zu schaffen und interdisziplinär

zu arbeiten, war von

Anfang an unser Ziel – wofür

Delphi als antike Stätte ja auch

steht. Einen Austausch zwischen

den Kulturen, aber auch den verschiedenen

Disziplinen zu schaffen

– und das an einem Ort wie

in der Emmendingerstraße, der

sonst nicht gerade vor kulturellen

Angeboten strotzt.

Kultur Joker: Euer aktuelles

Projekt ist die Zwischennutzung

in der Bismarckallee.

Was ist der Kerngedanke

hinter diesem Projekt?

John: In vielen anderen

Städten gibt es

bereits ähnliche Zwischennutzungsprojekte.

Die Idee hat

uns gefallen: Kultur

sickert in die temporären

Leerräume, die

beispielsweise durch

Mietlücken entstehen.

Das trägt dazu

bei, dass sich das Spannungsverhältnis

zwischen

Kultur und Wirtschaft, bei

dem die Verliererin schon feststeht,

etwas löst.

Daniel: Im Grunde waren Zwischennutzungen

wie diese die

logische Konsequenz der Idee

von Delphi. Im gvbk konnten

wir noch einmal mehr interdisziplinäre

Kooperationen umsetzen,

z.B. mit dem Koki, dem Tanznetz,

dem Literaturhaus oder

dem aka Filmclub.

Kultur Joker: Also habt ihr mit

dem gvbk einen Raum geschaffen,

in dem sich die regionale

Kulturszene vernetzen kann.

Daniel: Ja, tatsächlich hat mir

erst gestern Julia Klockow – die

hier im gvbk die Performing

Mondays kuratiert – erzählt, dass

Gäste über uns zum ersten Mal

zu Tanzveranstaltungen im E-

Werk gefunden haben. Es findet

also ein Rückkopplungseffekt in

andere Kulturinstitutionen statt

– da bekam ich kurz leuchtende

Augen (lacht).

Kultur Joker: Gibt es weitere zukünftige

Zwischennutzungen?

John: Hoffentlich. Aber eigentlich

ist es logisch: Leerstand

bedeutet Verlust für alle, während

von kulturellen Zwischennutzungen

alle profitieren. Wir

möchten weiterhin ähnliche

Projekte ermöglichen, ob in

durchführender oder beratender

Funktion.

Daniel: Das Institut für Angewandte

Lebensfreude hat uns von

Beginn an unterstützt – die sind

ja mittlerweile alte Hasen und

kennen sich mit Zwischennutzungen

und den nötigen Anträgen

dafür aus (lacht). Unser dadurch

erlerntes Wissen möchten

wir nun gerne weitergeben. Ob

in einem öffentlichen Leitfaden

oder auf Nachfrage.

John: Die Stadt, Eigentümer und

Immobilienfirmen erkennen die

Vorteile sicher selbst: Zwischennutzungen

können die Nebenkosten

decken, wirken der Verwahrlosung

der Gebäude entgegen und

beleben den Standort. Das ist eine

gewinnbringende Situation für

alle Seiten.

Kultur Joker: Lieber Daniel, lieber

John, wir sind gespannt auf

eure zukünftigen Projekte.

Östrogen macht aggressiv: Eine Nacht im Leben einer trans* Frau

Unterstützt von:

Samstagabend, 30. Oktober 2021. Der Tag war kacke. Ich beschließe,

in der Sonderbar feiern zu gehen, alleine. Meine erste Interaktion

habe ich mit einem Typen, der mir unvermittelt in den Schritt fasst,

als ich hinter ihm an der Bar auf mein Getränk warte. Mein Herz

rast. Ich sollte ihn anschreien. Aber laut kann ich nicht werden, sonst

hören alle meine Stimme. Zitternd umklammere ich meinen Drink

und tanze ein bisschen vor mich hin, um runterzukommen. Ein Typ

spricht mich an. Ob ich auch allein hier bin. Ob ich mit ihm tanzen

möchte. Ich stehe zwar nicht auf Männer, lasse mich aber darauf ein.

Seine Hand wandert direkt zu meinem Hintern. Er will wissen, ob ich

schwul bin. Nein, sage ich, lesbisch. Er guckt verwirrt. „Aber du bist

ein Mann.“ Er führt meine Stimme als Beleg an und will wissen, was

ich in der Hose habe. Ich schäume fast über vor Wut, Verzweiflung

und Selbsthass und bin innerlich total aufgelöst, schaffe es aber nicht,

ihn anzugreifen. Ich stürze die restliche Hälfte des Getränks runter

und gehe. Einfach nur weg.

Wohin jetzt? Ich lande im Shooters an der Bar. Bald kommt ein

Typ zu mir und meint, sein Kumpel fände mich hübsch. Ich solle mal

rübergehen, dem sei das peinlich. Warum das? Na ja, sein Freund sei

bisexuell und stehe zu 50% auf Männer und 50% auf Frauen. Was zur

Hölle?! Erstens muss der nicht auf Männer stehen, um mich hübsch

zu finden. Zweitens bin ich kein „Dazwischen“, das nur Bisexuelle

interessiert. Und drittens gebe ich mich nicht mit Menschen ab, denen

ich peinlich bin.

Eine Frau fragt mich, ob ich ‚Transvestit‘ sei. Ich soll unbedingt

ihre beste Freundin kennenlernen. Die ist auch trans*. Sie scheint

kein Problem damit zu haben, dass ihre Freundinnen ihr „aus Spaß“

in den Schritt greifen oder „witzige“ Kommentare über ihre Genitalien

machen. Mir wird übel.

Denn machen wir uns nichts vor, das sind Grenzüberschreitungen.

Das ist Gewalt. Ob kleine Ausschlüsse oder schlimme (sexuelle oder

gewalttätige) Übergriffe. Seit meiner Transition 1 erlebe ich diese

Gewalt jedes Mal, wenn ich alleine ausgehe. Kein Wunder also,

dass unter trans* Menschen Depressionen und Angststörungen

weit verbreitet sind. Einer Studie zufolge litt fast die Hälfte aller

befragten trans* Menschen an einer Depression und ein Drittel an

Angststörungen. Allein unter trans* Frauen in Ontario waren laut

einer Studie von 2011 61% depressiv. Die US Transgender Survey

hat 2015 herausgefunden, dass 40% der Befragten in ihrem Leben

einen Suizidversuch begangen haben – in der Gesamtbevölkerung

sind es ein Zehntel.

Leute, die keine Ahnung haben, sagen mir oft, ich sei zu sensibel

1 Als Transition wird der Prozess bezeichnet, in dem eine trans* Person

soziale, körperliche und/oder juristische Änderungen vornimmt, um die eigene

Geschlechtsidentität auszudrücken. (www.queer-lexikon.net)

und solle das alles nicht so ernst

nehmen. Aber ich bin da bei der

Band Black Square, die in ihrem

Song „Biomacht“ schreit: „Ich

hab keinen Bock, mich zu beruhigen,

ich hab keinen Bock,

mich zu beruhigen, ich hab keinen

Bock, mich zu beruhigen,

ich hab keinen Bock, mich zu

beruhigen!”

em, 28, trans*, Aktivistin

Am 8. März 2022 findet der

internationale feministische

Kampftag statt, zu dem es

auch in Freiburg eine Großdemonstration

geben wird.

„Im Fokus der Demo stehen

dieses Jahr die internationale

Verknüpfung und Unterstützung

queer-feministischer

Kämpfe.“, so die AG des 8.

März Bündnisses Freiburg.

Die Demo startet am 8. März,

16 Uhr am Platz der alten Synagoge,

Freiburg.


22 KULTUR JOKER VISION

Brückenbau und Vernetzung

Drei Vorstandsmitglieder der Kulturliste Freiburg im Gespräch: Plädoyer für die kulturelle Zukunft der Stadt

Seit ihrer Gründung führt die

„Kulturliste Freiburg“ einen

Sonderstatus:15 Jahre Unabhängige

Listen und jetzt Partner

der SPD. Eine Bürgerliste,

die das Thema Kultur in allen

gesellschaftlichen Bereichen

abhandelt. Wo soll es künftig

hingehen? Martin Flashar

sprach mit Gemeinderat Atai

Keller und den Vorstandsmitgliedern

Tine Sander und

Steffen Rümpler.

Kultur Joker: Die erste Frage

an Sie, Herr Keller: Was war

eigentlich der Impuls zur Gründung

der Liste im Jahr 2003?

Keller: KULT wurde von

Künstlern/innen und kulturbegeisterten

Bürger/innen gegründet,

die um das kulturelle

Wohl der Stadt besorgt waren.

Das Gründungstrio bildeten der

Stadtplaner Paul Bert, der Musiker

Günter Theis und ich als

Kulturberater. Ausschlag gab

eine „Giftliste“ der Stadtverwaltung,

die im Kulturbereich

massive Kürzungen vorsah. Außerdem

war der Stellenwert der

Kultur bei den Parteien und Listen

des Gemeinderats minimal.

Wir wollten also der Kunst und

Kultur einen neuen Aufbruch

verschaffen.

Kultur Joker: Im Rückblick auf

zwei Jahrzehnte: Was sind die

wichtigsten Erfolge?

Keller: Erst einmal konstatieren

wir, dass wir seit 20 Jahren

als kleine Gruppe im Gemeinderat

vertreten sind. Das ist

schon Erfolg an sich! Die Jahre

bei den Unabhängigen Listen

(UL3) waren von konstruktiver

Opposition geprägt, die Wichtiges

für die Stadtgemeinschaft

erreicht hat: die Verhinderung

Premiumhändler

Südbaden

Konviktstr. 21 - 23

79098 Freiburg

Tel. 0761 37536

www.culinara-freiburg.de

des Verkaufs der städtischen

Wohnungen, die Einführung

des Sozialtickets und der 50%-

Sozialwohnungsbaubeschluss.

Die Zugewinne für die Kunst

sind vielfach: die Rettung des

Adelhausermuseums oder die

Fertigstellung des E-Werks,

das Südufer als Spielstätte, die

Erhöhung städtischer Fördertöpfe

mit der Hereinnahme

neuer Einrichtungen. Auch die

Etablierung der ‚alternativen

Kultur‘aus den 1980er Jahren

im städtischen Kulturangebot

ist Errungenschaft der Kulturliste.

Heute hat Freiburg eine

vielseitige Szene. Im Übrigen

ist die Kultur inzwischen besser

vertreten im Gemeinderat,

es gibt eindeutig mehr Kolleg/

innen, die sich um Kultur kümmern

als früher.

Kultur Joker: Eine Zeit lang

gab es keinen Kulturbürgermeister

in Freiburg, die Aufgabe

wurde dann 2002 dem

Sozialdezernat zugeschlagen.

Ist das, bis jetzt, eine glückliche

Konstellation?

Keller: Anfangs war das durchaus

eine Stärkung für die Kultur.

Aber der Kultur-/Sozialbürgermeister

hat über die Jahre

immer mehr Aufgaben bekommen,

ist ja auch klar, und die

kulturellen Dezernatsaufgaben

wanderten in die Verwaltung.

Da gab es starke Personen, die

die Bereiche Kunst und Kultur

mit Elan und Ideen unterstützt

haben – das war ein gutes Zusammenspiel.

Jetzt ist der Kulturbürgermeister

in seiner dritten

Amtszeit (24 Jahre), er wird

sozial, vor allem auch durch Corona,

sehr gefordert, und es gibt

keine weiteren Führungsfiguren

in der Kulturverwaltung.

Unikat von Stephan Rambaud, Meilleur Ouvrier de France

(v.l.n.r.) Tine Sander, Steffen Rümpler, Atai Keller

Sander: Die Kultur in Freiburg

hätte eine(n) eigenständige(n)

Kulturbürgermeister/in verdient!

Kultur Joker: In Fragen der

Bau-Kultur hat sich „KULT“

vermutlich nicht so oft durchsetzen

können …

Keller: Lange musste für den

Gestaltungsbeirat gekämpft

werden, der heute gute Arbeit

leistet. Die Stadt verzichtet seit

vielen Jahren beim Bauen auf

einen Prozentanteil ‚Kunst am

Bau‘, der eigentlich in der Bauverordnung

steht. Für Kunst im

öffentlichen Raum, die für alle

da ist, wird kein Geld ausgegeben.

Immer wieder stellen wir

Anträge für Projekte im öffentlichen

Raum, vergeblich! So ist

auch die Kunstkommission an

ihre Grenzen geraten und hat

sich zwischen unabhängigem

Vorgehen und städtischen

Strukturen verfangen – wir

setzen auf einen Neuanfang im

Frühsommer! Die Kunstkommission

bleibt unverzichtbar,

gerade jetzt bei der wachsenden

Bedeutung des öffentlichen

Raumes in der Innenstadt und

der Planung neuer Stadtteile.

Kultur Joker: Inwiefern hängt

Kultur mit Nachhaltigkeit und

Klimawandel zusammen?

Sander: Der Gegensatz zwischen

Kultur und Ökologie,

der sich manchmal in Verteilungskämpfen

spiegelt, muss

aufgehoben werden, es braucht

die bewusste Verbindung der

kulturellen Praxis mit dem

ökologischen Diskurs. Für die

großen Probleme, wie den fortschreitenden

Klimawandel und

die Ressourcenknappheit, reichen

technologisch-naturwissenschaftliche

Ansätze nicht

aus, wir brauchen den kulturellen

Wandel. Kunst und Kultur

bedeuten Selbst- und Welterfahrung,

da werden die Fragen

nach einem guten gelingenden

Leben immer wieder gestellt;

das braucht eine Stadt, in der

Ökologie eine so große Rolle

spielt wie in Freiburg.

Rümpler: Natürlich muss

Kultur ihren Beitrag zur Ressourcen-Schonung

beitragen.

Anstrengungen zur Energieersparnis,

Müllvermeidung und

Mobilitätsreduzierung werden

vielerorts bereits vom Kulturbetrieb

geleistet. Aber da ist

noch Luft nach oben, auch bei

der Kulturliste (lacht). Es geht

um einen Bewusstseinswandel,

der lange nicht abgeschlossen

ist. Wir möchten mit daran arbeiten.

Kultur Joker: Lässt sich denn

in der ‚Green City‘ Freiburg

besonders gut Kulturpolitik

betreiben?

Sander: Eine Kommune, die

mit ansieht, wie tonnenschwere

Lkws im Sekundentakt durch

die Stadt donnern, und meint,

mit dem Bau eines irrwitzig

teuren, anachronistischen

Stadttunnels sei das Problem

gelöst, ist keine ‚Green City‘.

Am Stadttunnel kann man

genau sehen, was kultureller

Fotos: Kulturliste Freiburg

Wandel heißt: ein weg von

„immer schneller, weiter, höher“

zum “langsamer, weniger,

besser“.

Keller: ‚Green City‘ hat sich

weiterentwickelt, allerdings

ohne die Kultur mitzunehmen.

Kultur muss aber in alle Bereiche

der Stadt einwirken, als

Ämter-übergreifende Aufgabe,

wie im realen Leben. Insofern

ist das weiter aktuell; das sehen

wir auch daran, dass ‚Junges

Freiburg‘ und ‚Urbanes Freiburg‘

das Thema aufgreifen.

Kultur Joker: Es verschiebt

sich im Lauf der Zeit das Verständnis

von Hochkultur und

Subkultur. Welches Etablierte

liegt „KULT“ besonders am

Herzen, welche ‚Nischen‘ sind

fördernswert?

Sander: Die Unterscheidung

zwischen Hoch- und Subkultur

ist längst überholt. Das Stadttheater

ist nicht mehr die Vergnügungsstätte

eines einkommensstarken

Bildungsbürgertums,

sondern ein Ort, wo sich

in den Produktionen die gesellschaftliche

Realität widerspiegelt,

wo der politische Diskurs

stattfindet, wo kulturelle Bildung

eine wichtige Aufgabe

ist, sondern Stätte der Begegnung,

des Gesprächs und der

künstlerischen Auseinandersetzung.

Genauso wichtig und

unverzichtbar sind Off-Spaces,

soziokulturelle Zentren. Wir

dürfen nicht das Eine gegen

das Andere ausspielen lassen.

Wenn wir für die Kultur etwas


VISION KULTUR JOKER 23

erreichen wollen, dann nur

gemeinsam – mit aufrichtiger

Wertschätzung des Anderen.

Rümpler: Leider hat sich die

kulturelle Teilhabe noch immer

nicht entscheidend erhöht, auch

wenn von Kulturschaffenden

und den Kultur-vermittelnden

Institutionen Anstrengungen

unternommen werden. Das

kann nur gelöst werden, wenn

alle Akteure, Kulturtreibende,

Bildungseinrichtungen und die

Politik an einem Strang ziehen.

Gerade die Pandemie hat gezeigt,

welche Risse durch unsere

Gesellschaft gehen, das hat

auch mit mangelnder kultureller

Auseinandersetzung zu tun.

Die Kulturliste wird sich dem

Thema in der Zukunft intensiv

annehmen.

Kultur Joker: Überholt Sie und

die Kulturliste nicht längst die

‚Jugend‘? Gerade in der Kultur

entsteht ständig Neues .

Keller: Bei den letzten Kommunalwahlen

wurde der halbe

Gemeinderat durch junge engagierte

Kandidat/innen ersetzt.

Die finden neue Zugänge: Es

geht um die kulturelle Bedeutung

der Club-und Nachtkultur

und deren wirtschaftliche

Implikationen, um ein Freiburger

Pop-Büro und den Beauftragten

dazu, es geht um

innovative Fördertöpfe für die

Jugendkultur, um Zwischennutzungen

von Räumen und

um Festivalkonzepte für den

Sommer sowie die fehlenden

Band-Probenräume. Für die

Kulturliste ist klar, dass sie diese

Anliegen unterstützt. Ebenso

sind wir dabei, die vorhandene

künstlerische Struktur zu

verfestigen: Es kommen immer

wieder Initiativen dazu. Das

ist spannend! Dazu braucht es

Netzwerke zwischen den Etablierten

und den Jungen.

Kultur Joker: Sogenannte

Pop-Ups, temporäre Nutzungen

von Räumen scheinen

besonders die Kunst-Nischen

zu beflügeln. Kann daraus

dauerhaft ein Ertrag entstehen,

oder handelt es sich nur

um die Kehrseite der Medaille

einer Krise der Innenstädte mit

Immobilien-Leerstand?

Sander: Es wird zu stets größerem

Leerstand in der Innenstadt

kommen, das ist eine

Tatsache, an der niemand vorbeikommt.

Wir müssen unsere

Innenstädte neu erfinden, um

sie nicht veröden zu lassen. Es

müssen Gebäude umfunktioniert,

neue Orte der Begegnung

geschaffen und architektonisch

gestalterische Lösungen gesucht

werden. Da wird die Kultur

mit der Stadtplanung eine

wichtige Rolle spielen. Zwischennutzungen

von Kulturschaffenden

sind ein Anfang,

der Impulse geben kann, wenn

auch keine nachhaltige Lösung.

Nachhaltig wäre, wenn die

Kultur in der Innenstadt dauerhafte

Plätze bekäme und so

zur Wiederbelebung beitragen

könnte.

Rümpler: Kultur braucht Räume

und die gibt es! Die Karlskaserne

wird frei, wenn der

zweite Bauabschnitt des neuen

Rathauses fertiggestellt ist, das

Haus zum Herzog in der Salzstraße

soll verkauft werden,

die Stadthalle verkommt. Wir

müssen als Bürgerschaft dringend

darüber nachdenken, was

mit diesen und anderen einzigartigen

Immobilien geschehen

soll, wie deren hohes gesellschaftliches

Potenzial bewahrt

werden kann.

Kultur Joker: Ein großes Thema

ist die Digitalisierung.Wo

liegen Chancen, wo Grenzen

und Gefahren für die Kulturarbeit?

Rümpler: Natürlich war es

gut, dass Kultur in der Pandemie

sich digitaler Kanäle

bedienen konnte, um nicht völlig

zu verstummen. Aber jetzt

müssen wir aufpassen, dass

Präsenzformate nicht von digitalen

abgelöst werden, weil

sie kostengünstiger oder vermeintlich

einfacher durchführbar

sind. Dieser Prozess könnte

sich angesichts klammer Kassen

nach Corona noch verstärken,

bei Kultur wird immer

gern zuerst gespart.

Das Kernproblem der Digitalisierung

ist die Teilhabe. Menschen

bleiben abgeschnitten,

und dabei geht es nicht so sehr

um den fehlenden Breitbandanschluss.

Ältere, sozial Benachteiligte,

Menschen mit Behinderungen

und viele andere sind

oft nicht in der Lage, digitale

Medien ohne Schwierigkeit zu

handhaben. Hier fehlen fähigkeitsgerechte

Angebote, Bildungsinitiativen

und unterstützende

Maßnahmen. Dazu gibt

es keine Alternative: In wenigen

Jahren wird umfassende

digitale Kompetenz notwendig

sein, um ein normales Leben

zu führen. Auch deshalb ist die

Investition in Kultur eine lohnende,

denn sie ist in der Lage,

Barrieren der Digitalisierung

zu verkleinern, Anreize der

Auseinandersetzung zu schaffen

und lebendige digitale Inhalte

zu produzieren. Wir fordern

daher, bei der Debatte um

die Digitalisierung die Kultur

stärker zu beteiligen und sich

nicht nur an technischen Fragestellungen

zu orientieren.

Kultur Joker: Was beschäftigt

die Kulturliste aktuell?

Keller: Die endgültige Entscheidung

über den ‚Kultursommeretat

2022‘ fällt am 5.

April. Mit anderen Fraktionen

konnten wir die Überschüsse

aus dem Jubiläumsetat retten

und umwidmen. Außerdem

hat die Stadtspitze einen Prozess

(„Impuls für Wandel und

Innovation“) angestoßen; der

wird vor der Kultur nicht halt

machen. Da müssen wir wachsam

und erfinderisch sein!

Desweiteren sind wir mit der

Entwicklung der Bildenden

Kunst in der Stadt beschäftigt,

es gab zuletzt gute Projekte für

zeitgenössische Kunst, aber das

genügt noch nicht! Und dann,

ach ja, die nächsten Wahlen...

Kultur Joker: Wo sind die künftigen

Themen bei „KULT“?

Sander: Es fehlt der Blick über

den Tellerrand, der vielen in

dem zum Teil etwas selbstverliebten

Freiburg schwerfällt.

Keller: Corona hat uns ganz

schön müde gemacht. Da muss

jetzt ein Neubeginn gesetzt

werden: Spartengespräche,

Kulturaktionen, ein neuer

Raum für die Liste, Stadtteilgespräche,

Austausch innerhalb

des Gemeinderats und

die aktive Mitgliedersuche. Ich

denke, das ist die wichtigste

Aufgabe: Brückenbauer/innen

zu sein zwischen den Generationen

in Kultur und Politik.

Kultur Joker: Danke für das

Gespräch.

Kein Plan

nach dem

EINTRITT

FREI

Abi?

26. & 27. März

Samstag & Sonntag

Messe Freiburg

Kostenlos registrieren

horizon-messe.de/freiburg

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mit freundlicher Unterstützung von


24 KULTUR JOKER NACHHALTIG

Abitur, und jetzt?

Die HORIZON Messe bietet einen Ort zur

Berufs- und Studienorientierung

Seit mehr als zehn Jahren

bietet die Horizon Messe einen

Ort für Berufs- und Studienorientierung

für Abiturient*innen

und Student*innen in Baden-Württemberg.

Hier

dreht sich alles um die Zukunft

die Schüler*innen und

Student*innen. Am 26. und

27. März, jeweils von 10 bis

16 Uhr in Halle 3 der Messe

Freiburg, geben Hochschulen,

Unternehmen und Beratungsund

Vermittlungsinstitutionen

aus der Region, ganz Deutschland

und dem Ausland einen

Überblick über die vielseitigen

Berufs- und Studienmöglichkeiten

nach dem (Fach-)Abitur

– ganz egal ob du dich für

ein Studium, eine Ausbildung

oder einen Freiwilligendienst

interessierst. An den Orientierungsständen

beraten Institutionen

zu allgemeinen Themen

rund um die Studien- und Berufsorientierung,

geben einen

hilfreichen Überblick und helfen

mit konkreten Tipps bei

der Entscheidungsfindung.

Fotos: HORIZON

Auslandsaufenthalte und

Studium in Ausland

Oder doch erst einmal für

eine Zeit ins Ausland, um

Erfahrungen und Eindrücke

zu sammeln? Kein Problem,

denn auf der Horizon informieren

Aussteller*innen auch

über die vielseitigen Möglichkeiten

eines Auslandsjahres.

Über Gap Year, Auslandsjobs

und Praktika sowie Freiwilligendienste

informieren

Cultural Care Au Pair, EF

Education und Internationale

Jugendgemeinschaftsdienste.

Wer sich dagegen für einen

längerfristigen akademischen

Aufenthalt im Ausland interessiert

und im Ausland sogar

studieren möchte, sollte unbedingt

die Stände der nieder-

ländischen Universitäten Radboud

University, The Hague

University of Applied Sciences

und Windesheim University of

Applied Sciences besuchen.

Ein Blick vorab in das Ausstellerverzeichnis

lohnt sich,

denn dort sind zur Orientierung

Themenfelder wie „Gesundheit/Sport“,

„Irgendwas

was mit Menschen“, „Irgendwas

mit Medien“ oder „Management“

und die Liste aller

Aussteller, die sich auf ein

Kennenlernen freuen, zu finden.

Der Eintritt ist frei. Weitere

Infos: www.horizon-messe.de/

freiburg

Moderne Schwarzwaldarchitektur

Der Verein Bauwerk Schwarzwald sucht per Ausschreibung nach

herausragenden Objekten

Fragt man nach ikonischen

Bildern des Schwarzwalds landet

man schnell bei der klassischen

Schwarzwaldarchitektur.

Nicht zu Unrecht, schließlich

prägen die Schwarzwaldhöfe

die bergige Landschaft

der Region maßgeblich. Doch

sie sind nicht die einzigen Erkennungszeichen

einer einzigartigen

Schwarzwaldarchitektur.

Längst hat sich die

regionale Baukultur weiterentwickelt

und weist eine enorme

Dichte an herausragender moderner

Architektur auf. Dieses

Erbe zu erhalten, aber auch

fortzuschreiben hat sich Bauwerk

Schwarzwald e.V. verschrieben.

Mit seiner besonderen

Mission hat der Verein nun

ein Auswahlverfahren für die

Erstellung mehrerer Architekturrouten

durch das gesamte

Schwarzwaldgebiet gestartet.

Ziel ist die regionale Baukultur

Einwohnern wie Touristen

gleichermaßen näherzubringen.

Die Routen sollen

Ein Beispiel moderner Schwarzwaldarchitektur - Das Weißtannen-Schindelhaus

am Schauinsland

Foto: René Lamb

eine Zusammenstellung verschiedener

Beispiele für die

Schwarzwälder Baukultur

liefern. Als Knotenpunkt präsentiert

die Website des Vereins

die entsprechende Architektur

anhand verschiedener

Schwerpunkte. Wer Teil des

Netzwerkes regionaler Baukultur

werden möchte kann

seine repräsentativen Objekte

über eine Bewerbung einreichen.

Einzige Bedingung ist,

dass das Objekt im Schwarzwald

liegt.

Die Einreichung erfolgt ausschließlich

digital über info@

bauwerk-schwarzwald.de

oder direkt über die Website

des Vereins. Einreichungsfrist

ist der 30. April 2022. Weitere

Infos und Bewerbungsunterlagen:

www.bauwerk-schwarzwald.de

Die Inflationsangst geht

um!

Webinar der Freiburger Diskurse am 10. März

Es wird wieder viel über Inflation

geschrieben und geredet.

Tritt endlich ein, was die

Kritiker hoher Staatsverschuldung

und der “unkonventionellen”

Geldpolitik schon seit

Jahren prophezeien, nämlich

eine ausufernde Inflation?

Ökonomen erklären viel und

widersprechen sich noch mehr.

Der Laie macht sich Sorgen

und weiß nicht recht, was nun

los ist. In ihrem kommenden

Webinar am 10. März wollen

die die Freiburger Diskurse

jenseits der Hysterie beleuchten,

welche Ursachen und

Wirkungen die Inflation eigentlich

hat, wie die aktuelle

Entwicklung zu bewerten ist,

welche Gefahr eine Deflation

birgt - und ob die Europäische

Zentralbank mit einem Zins-

Handstreich das Inflationsgespenst

nicht einfach vertreiben

könnte. Um viel Licht ins

Dunkel zu bringen, sind gleich

drei Experten geladen, die

sich zum Teil schon seit Jahrzehnten

mit Theorie und Praxis

der Inflation beschäftigen:

Dr. Günther Grunert, Prof. Dr.

Carl-Ludwig Holtfrerich und

Dr. Paul Steinhardt.

Weitere Infos und die Möglichkeit,

sich für das kostenfreie

Webinar anzumelden unter:

www.freiburger-diskurse.

de/inflationsangst

Foto: iStock/MHJ


Nachhaltig KULTUR JOKER 25

„Atomkraft kann ein Land zerstören“ –

aber nachhaltig und klimafreundlich

Ein auffallend freundlicher Medienrummel für die von Misserfolgen gebeutelte Atombranche wirft Fragen auf.

„Hast Du das gelesen?“ wurde

die Autorin immer öfter

gefragt und bekam Hinweise

auf Interviews, Gast-Beiträge,

Streitgespräche von FAZ bis

TAZ, in Print-, Online und TV-

Beiträgen, mit Schlagzeilen à

la „Kann die Atomkraft das

Klima retten?“ und „Atomkraft

erlebt Renaissance“. Irgendwann

sammelt man all das

in einer Tabelle und stellt fest:

es ging 2019 los, wurde jedes

Jahr mehr und Anfang 2022

erleben wir ein regelrechtes

Atom-Crescendo. Bemerkenswert,

denn die Argumente gegen

Atomenergie - Müll für die

Ewigkeit, Proliferationsgefahr,

Quersubventionierung militärischer

Anwendungen durch

Stromkund:innen, Katastrophen-Risiko

– sind nach wie

vor gültig. Und die „verheerende

Aufheizung des Erdballs“

(O-Ton Helmut Schmidt) ist

nicht neu dazugekommen, sie

ist Industrie und Regierungen

seit den 1950-ern bekannt.

Der Klimawandel wurde seit

den 1970-ern in Wellen immer

wieder als Atom-Argument

aus dem Hut gezaubert. Doch

mit dem Aufbau der Atomkraftwerk-Parks

und der „too

cheap to meter“-Legende erhöhte

sich der Stromverbrauch.

„Reumütige-Atom-Konvertiten-Syndrom“

Auffallend oft stehen Personen

im Zentrum der medialen

Atom-Thematisierung,

die ihr „Reumütige- Atom-

Konvertiten-Syndrom“ wie

eine Monstranz vor sich hertragen

und deren mäßig relevante

Meinungsänderung zu

einer Story aufgepumpt wird.

Die britische Medienplattform

OpenDemocracy fragte angesichts

dieses international

gleichartig zelebrierten Storytellings,

warum die Unterstützung

für die Atomkraft ausgerechnet

dann am lautesten

ist, wenn ihre Misserfolge am

deutlichsten sind.

Dazu kommt, dass nur die

eine Wandlungs-Richtung Redaktionstüren

öffnet, selbst für

Protagonisten, die alle Nase

lang ihre Haltung zu allem

Möglichen ändern. Wenn umgekehrt

gleich fünf ehemalige

Japanische Ex-Regierungschefs

die Europäische Union

warnen, dass die „Atomkraft

ein Land zerstören“ kann,

wenn ehemalige internationale

Atomaufseher und Regierungsberater

eindringlich vor

dem Potenzial der Atomkraft

warnen, erheblichen Schaden

anzurichten, reagieren weder

Agenturen noch Redaktionen.

Anfang 2019 war den meisten

Leuten noch nicht klar,

woher die zunehmende Häufung

der kommunikativen

Pflöcke kommt, die medial

eingeschlagen werden. Nur die

wenigsten haben zur Kenntnis

genommen, dass in Brüssel

seit 2018 ein Prozess im Gange

ist, um eine einheitliche

Kennzeichnung für Geldanlagen

festzulegen, die mit dem

Label ‚Nachhaltigkeit‘ beworben

werden dürfen. Schön für

Unternehmen und Finanzinstitute,

welche die Kennzeichnung

zukünftig als Aushängeschild

nutzen können. Blöd

für diejenigen, deren schmutzige

Kapitalstrom-Lenkungen

so sichtbar werden und sie als

umweltfeindliche Geschäftspartner

brandmarken.

Atom-Frankreich profitiert,

in Deutschland sollte

Erdgas „sexy“ werden

Deshalb wurde hinter den

Kulissen heftig lobbyiert,

um Schmutziges grün zu waschen.

Frankreich, die freundliche

Atommacht von nebenan,

fand in Osteuropa Verbündete,

die sekundierten, um ausgerechnet

die ökonomisch nicht

tragfähige Hochrisikotechnologie

Atomkraft durch den

Griff nach öffentlichen Geldern

irgendwie finanzierbar zu

machen. Weil Erdgas-affine

Kräfte in Atomausstiegs-

Deutschland für jeden Quatsch

zu haben sind („Gas ist sexy“),

ließ sich ein schmutziger Deal

organisieren: das deutsche OK

für „nachhaltige Atomkraft“

gegen das französische OK für

„nachhaltiges Erdgas“. Das offensichtliche

Greenwashing

muss auch dem letzten klargeworden

sein, spätestens in dem

Moment, da die Rüstungsindustrie

sich infolge des fossil-atomaren

Dammbruchs meldete,

frei nach dem Motto „wenn die

dürfen wollen wir aber auch“

ein grünes Etikett für ihre Geschäfte

mit dem Tod.

Die Lobby-Aktivitäten der

Atomkraft-Unterstützer waren

für die meisten lange unsichtbar.

Ein kleiner Pro-Atom-

Verein mit Namen Nuklearia

hatte das Taxonomie-Thema

schon früh auf dem Schirm.

Bereits im September 2019 rief

er Atom-Fans zur Unterstützung

auf, um „die Kernkraft

als nachhaltig anzuerkennen“

und gab online-Anleitungen

für den Weg durch das EU-

Bürokratie-Labyrinth. Zu

dieser Zeit hörte man selbst

aus Energie-Expert:innen-

Kreisen immer wieder, das

Atomkraft-Thema wäre durch,

da käme niemand mehr mit

„Renaissance“-Fantasien.

Von wegen. Inzwischen

ist es nicht mehr zu übersehen,

die Zeitungen sind voll:

Ob man nicht doch noch mal

überlegen solle und sogar (!)

Bill Gates hätte sich dafür

ausgesprochen. Kein Wunder,

seine Firmen würden profitieren,

er hat nicht umsonst ein

Lobby-Büro in Brüssel. Und

ach, Atomkraft könne ja beim

Klima eine gute Rolle spielen.

Nein, kann sie nicht, denn sie

bindet Kapital das für echten

Klimaschutz fehlt. Das Risiko

eines verehrenden Unfalls ist

nach Fukushima nicht gesunken,

bloß, weil das kollektive

Gedächtnis schwächelt. Seit

nunmehr 11 Jahren ist Japan

mit den Folgen der Dreifach-

Kernschmelze beschäftigt,

experimentiert mit Eiswänden

und Robotern, hortet kontaminierte

Erde und Wasser, versucht

energie- und kapital-intensiv

die Katastrophe einzuhegen.

Und richtig, die „Atomkraft

kann ein Land zerstören“,

denn es war reiner Zufall, dass

die Fukushima-Wolke größtenteils

aufs Meer hinaus und

nicht in die 37-Millionen-Einwohner-Metropolregion

Tokio

wehte. Ein Blick auf den

Einsatz fossiler Brennstoffe in

den letzten sechs Jahrzehnten

zeigt: Ein einziges Ereignis

hat in Japan dazu geführt, dass

ein nie dagewesener Zuwachs

an fossilen Energie-Trägern

angeschoben wurde. Allein

im Kontext der Klimakrise

muss klarwerden, dass wir

uns dieses Risiko, mit einem

Schlag alle vorangegangenen

CO2-Reduktionen zunichte zu

machen, nicht leisten können.

Das Zeitfenster in der Klimakrise

ist viel zu klein, um sich

auf teure und riskante Scheinlösungen,

auf vorgeschobene

Argumente einflussreicher Interessensgruppen

einzulassen.

Eva Stegen

Abb.: Prozentualer Anteil von fossilen Brennstoffen am

Primär-Energie-Verbrauch von Japan, Deutschland und im

globalen Durchschnitt. Kein Ereignis hatte so massive Auswirkungen

wie Fukushima. 54 Atomreaktoren wurden 2011 in

Japan vom Netz genommen. Datenquelle: Our World In Data


26 KULTUR JOKER nachhaltig

Wundersame Verwandlung im Reich der Insekten

Haus der Natur zeigt die Ausstellung „Metamorphosen. Wundersame Verwandlung im Reich der Insekten“

Noch bis Ende März 2022

zeigt das Haus der Natur die

Sonderausstellung „Metamorphosen.

Wundersame Verwandlung

im Reich der Insekten“,

die einen neuen Blick

auf diese Tiere wirft: Unterm

Elektronenmikroskop vergrößert,

zeigen Bilderpaare die

Verwandlung von der Larve

bis zum fertig entwickelten Insekt

– der Unterschied könnte

in den meisten Fällen kaum

krasser sein.

Der Fotograf Oliver Meckes

und die Biologin Nicole Ottawa

haben Insekten wie Marienkäfer

und Stechmücken unter

dem Rasterelektronenmikroskop

1400-fach vergrößert.

Ein Bild zeigt das Larvenstadium,

das andere das fertig

entwickelte Insekt (Imago).

Die Fotos ziehen die Blicke auf

sich, aber weitere Informationen

zum jeweiligen Tier, zum

Thema Insekten und Metamorphose,

zur Entstehung der

Aufnahmen sowie zum Team

Meckes und Ottawa laden zum

Verweilen ein. Da die Rasterelektronenaufnahmen

die Insekten

bis zur Unkenntlichkeit

vergrößern, werden ihnen außerdem

auf Bannern zum Vergleich

Bilder derselben Insekten

gegenübergestellt, wie wir

sie mit unserem menschlichen

Auge wahrnehmen. So haben

Sie Wespen, Schmetterlinge

& Co. garantiert noch nie gesehen.

„Metamorphosen. Wundersame

Verwandlung im Reich

der Insekten“. Haus der Natur

Feldberg, Di bis So, 10-17 Uhr,

in den Schulferien in Baden-

Württemberg täglich. Eintritt

frei. Bis Ende März 2022.

Hauhechel-Bläuling (Polyommatus

icarus) als fertig entwickeltes

Insekt

© Eye of Science: Nicole Ottawa und

Oliver Meckes

Wesensgemäße Begegnung mit der Biene

Der Verein Mellifera bietet einen ökologisch fundierten Imkerkurs für Einsteiger*innen

Immer mehr Menschen interessieren

sich dafür, Bienen

zu halten. Nicht, um möglichst

viel Honig zu gewinnen, sondern

um die Natur zu erhalten

und der besonderen Welt dieser

Insekten nahe zu sein. Der gemeinnützige

Verein Mellifera.

Initiativen für Biene, Mensch,

Natur kommt Interessierten

nun entgegen und bietet im

Rahmen seines Ausbildungsverbunds

ab dem 26. März einen

Imkerkurs in Teningen an.

Der Kurs steht unter dem

Motto „Mit den Bienen durchs

Jahr“ und findet an insgesamt

zwölf Tagen in der Imkerei am

Stockbrunnen in Teningen sowie

online statt. Die Theorie

wird dabei samstagvormittags

online vermittelt und für die

Teilnehmenden aufgezeichnet.

Die Praxis findet Samstagoder

Sonntag am Nachmittag

statt. Im Fokus stehen die Beobachtung

des Bienenvolks in

seiner Entwicklung und Zusammensetzung,

die Auswinterung,

das Wachstum und der

Wabenbau. Auch Vermehrung,

Winterfütterung und Winterruhe

spielen eine Rolle. Nicht

zuletzt bedenkt Kursleiter und

Demeter-Imker Nico Wirsich

die Bedeutung der Bienen für

das Ökosystem. Selbst legt er

Wert auf die wesensgemäße

Bienenhaltung. Das bedeutet,

dass die Bienen ihre Waben

selbst bauen, die Vermehrung

über den natürlichen

Schwarmtrieb stattfindet und

auf die gängige Praxis der

künstlichen Königinnenzucht

verzichtet wird.

Für den Besuch des Kurses

sind keine Vorkenntnisse nötig.

Der Kurs findet im Rahmen

des Mellifera-Ausbildungsverbunds

statt, der bereits

seit 20 Jahren wesensgemäß

arbeitende Imker*innen zusammenbringt.

Die wesensgemäße

Bienenhaltung geht auf

Rudolf Steiner und Ferdinand

Gerstung zurück, die für ein

neues Verständnis der Biene

als Lebewesen plädierten.

Der Kurs „Mit den Bienen

durchs Jahr“ beginnt am 26.

und 27. März. Weitere Termine:

23./24. April, 21./22.

Mai, 25./26. Juni, 16./17. Juli,

17./18. September.

Weitere Infos und Anmeldung:

www.mellifera.de/imkerkurs/freiburg.

Foto: Mellifera e.V.

Lyrik

Bei näherer Betrachtung

Politiker sind nicht demokratisch

klecksen sie grelle Feindbilder

Demokratie malt

ohne schreiende Farben

politischer Aggressivität

Jürgen Riedel

Frühling

Musik

im Schneeglöckentakt

getanzt

Janina Niemann-Rich

Herausgeber:

Art Media Verlagsgesellschaft mbH

Auerstr. 2 • 79108 Freiburg

Redaktionsleitung (V.i.S.d.P.):

Christel Jockers

Redaktion:

Cornelia Frenkel

Christiane Grathwohl

Annette Hoffmann

Marion Klötzer

Erich Krieger

Nike Luber

Fabian Lutz

Georg Rudiger

Claus Weissbarth

u.a.

Terminredaktion:

Elisabeth Jockers

Layout/Satz:

Art Media Verlag

Telefon: 0761 / 72072

E-mail: grafik@kulturjoker.de

redaktion@kulturjoker.de

Anzeigen/Telefon:

0761 / 72072

Druck:

Rheinpfalz Verlag und Druckerei

GmbH & Co. KG, Ludwigshafen

Das Copyright für vom Verlag gestaltete

Anzeigen und Artikel liegt beim Verlag.

Nachdruck, auch nur auszugsweise, nur mit

schriftlicher Genehmigung des Verlages.

Für unverlangt eingesandte Manuskripte,

Fotos, Vorlagen und für Programmhinweise

kann keine Garantie übernommen werden,

sie sind aber herzlich willkommen.


Friedhofskultur KULTUR JOKER 27

Lebendige Oasen für Mensch und Tier

Die richtige Bepflanzung verwandelt Gräber zum Paradies für Bienen und Insekten

© GdF

Die ersten Sonnenstrahlen

laden ein zu einem Besuch auf

dem Friedhof. Noch sind die

großen Bäume kahl, doch die

ersten Sträucher, darunter die

winterblühende Zaubernuss

(Hamamelis), die bereits vor

dem Laubaustrieb wunderschön

gelb blüht und angenehm

duftet, zeigen, dass der

Frühling vor der Tür steht.

Und auch auf den Gräbern

schauen die ersten vorwitzigen

grünen Spitzen der Frühjahrsblüher

aus der Erde. Das frische

Grün tut der Seele gut

und macht Lust darauf, mit

der Bepflanzung des Grabes

zu starten.

Mit einem Potpourri aus nektar-

und pollenreichen Pflanzen

sowie bunt blühenden Stauden

können Gräber im Frühjahr

und Sommer zu einer Anlaufstelle

für heimische Bienen

und andere Insekten werden.

Den „Tisch“ für unsere Bienen

zu decken ist einfacher als

gedacht, denn die Auswahl am

Markt ist groß. Nicht nur Beetund

Balkonpflanzen sondern

auch Stauden und Gehölze

kommen infrage. Ein großes

Sortenspektrum blütenreicher

Pflanzen bietet paradiesische

Auswahlmöglichkeiten und

fördert gleichzeitig die Biodiversität

des Friedhofs – denn

unterschiedliche Blüten locken

unterschiedliche Insekten an.

Für die Bepflanzung von

Gräbern und als echte Insektenmagneten

haben sich beispielsweise

die Fächerblume

(Scaevola), der Zauberschnee

(Euphorbia), der Zweizahn

(Bidens) oder die Strohblume

(Bracteantha) bewährt. Aber

auch Stauden, wie Lavendel

oder das bodendeckende Efeu

und sogar Kräuter, wie Salbei,

der gerne als Strukturpflanze

auf dem Grab verwendet wird,

tragen dazu bei, dass ein Grab

bienenfreundlich bepflanzt ist.

Durch Wechselbepflanzungen

sowie zahlreiche Stauden,

nicht nur auf den Gräbern

selbst, sondern auch auf

den öffentlichen Flächen des

Friedhofs, wird nicht nur für

Insekten und Bienen ein idealer

Lebensraum geschaffen,

Trauernde finden hier einen

Ort der Ruhe, der zum Gedenken

einlädt – quasi lebendige

WIR GESTALTEN

IHREN ORT

DER ERINNERUNG

Grabmalvorsorge

Oasen für Mensch und Tier

zum Wandeln. Dabei gibt es

einiges zu entdecken – neben

zahlreichen Tier- und Pflanzenarten

bieten Friedhöfe zudem

einen eindrucksvollen Einblick

in das Kunsthandwerk

des Steinmetzes. Wer die ersten

Sonnenstrahlen des Frühjahrs

zu einem Spaziergang auf

dem Fiedhof nutzt, kann neben

künstlerisch gestalteten Grabmählern

oft auch interessante

Skulpturen und Steinarbeiten

entdecken. Genauer hinschauen

lohnt sich!

Große Grabmalausstellung

ABELSTEIN | Kleinmattweg 16 | D-79424 Auggen

Tel: 07631 170 897 | kontakt@abel-stein.de

www.abel-stein.de


28 KULTUR JOKER GESUNDHEIT

Zukunft der Gesundheitsstädte sichern

Gesundheitspolitischer Gedankenaustausch in der Breisgau-Klinik

Zu einem gesundheitspolitischen

Gedankenaustausch

trafen sich die neu gewählten

Bundestagsabgeordneten im

Wahlkreis Lörrach – Müllheim

mit den Bürgermeistern der

Gesundheitsstädte im Markgräflerland

und den Verantwortlichen

der südbadischen

Standorte des Klinikverbundes

DR. SPANG Reha-Kliniken

in der Breisgau-Klinik Bad

Krozingen. Thema war die

Zukunft der Gesundheitsstädte

Bad Krozingen, Badenweiler

und Bad Bellingen. In der

Runde wurden wertvolle Anregungen

erarbeitet für eine Stärkung

bestehender Reha-Strukturen

und die Entwicklung von

Alleinstellungsmerkmalen im

Zukunftsmarkt Prävention.

Unsere Volkswirtschaft bekommt

für jeden Euro, der in

die Reha investiert wurde, fünf

Euro zurück, ermittelte das

Forschungsinstitut Prognos

schon 2009. Die Reha spart

Kosten in Milliardenhöhe, zum

Beispiel für Erwerbsminderungsrente,

Arbeitslosen- oder

Krankengeld. Reha sichert

Arbeitsplätze und Fachkräfte.

Und sie verringert Ausfälle

durch Krankheit. „Reha ist ein

Erfolgsfaktor und mit dem demografischen

Wandel nimmt

ihre Bedeutung immer weiter

zu“, betont Martin Heßberger,

Geschäftsführer der gastgegebenen

DR. SPANG Reha-Kliniken

und ergänzt: „Umso bedauerlicher

ist es, dass über das

Sozialdienstleister-Einsatzgesetz

(SodEG) nur sehr geringe

und bis heute, der Höhe nach,

immer noch nicht fest stehende

Zuschüsse für die Vorhaltung

von Klinikbetten und Mitarbeitenden

zur Aufnahme von

leichten Akutfällen und pflegebedürftigen

Patienten während

der Corona Pandemie an die

Reha-Kliniken geflossen sind.“

Vor dem Hintergrund war es

den Teilnehmern des Gedankenaustauschs

unverständlich,

dass die Ausgaben der gesetzlichen

Krankenversicherung

(GKV) in 2020 für Vorsorge

und Rehabilitation gerade einmal

einen Anteil von 1,24 Prozent

der Gesamtkosten einnahmen,

während beispielsweise

für Fahrtkostenerstattung mit

2,86% mehr als das Doppelte

ausgegeben wurde. Die Konsequenz

dieser Unterfinanzierung

ist auch, dass drei Viertel

der Reha-Kliniken Verluste

ausweisen und die Aufrechterhaltung

der Qualität akut gefährdet

ist. Was nicht verwundert,

angesichts der Tatsache,

dass für einen hotelähnlichen

Tagessatz von durchschnittlich

€ 140 Zimmer, Vollpension,

ärztliche Leistungen, Pflege,

Medikamente und ein maßgeschneidertes

Therapieprogramm

angeboten werden

müssen. Zum Vergleich: In

Ländern wie Österreich liegt

der durchschnittliche Tagessatz

bei € 185.

Einigkeit bestand auch in

der von Zukunftsforscher

Erik Händeler schon 2011 in

Bad Krozingen beschriebenen

Rolle der Gesundheitswirtschaft

als der Informationstechnologie

nachfolgende

Schlüsselbranche der nächsten

Jahrzehnte: Gesundheit darf

nicht länger als Kostenfaktor

gesehen werden; Gesundheit

ist längst der Produktivitätsfaktor

der modernen Wissensgesellschaft.

In diesem

Sinne werden die Teilnehmer

im Gespräch bleiben und weiterhin

alles dafür tun, um die

sich bietenden Chancen für

die Gesundheitsstädte zu nutzen.

Schließlich bietet Südbaden

mit einer in dieser Form

einmaligen Kombination aus

herausragender medizinischer

Infrastruktur und der für Südbaden

typischen Gesundheitskultur

ein perfekt aufeinander

abgestimmtes Angebot zur

Wiederherstellung und Erhaltung

der Gesundheit.

Diana Stöcker, MdB CDU und Mitglied im Gesundheitsausschuss (im

Vordergrund) und dann (von l. nach r.): Bürgermeister Dr. Carsten

Vogelpohl, Gemeinde Bad Bellingen, Bürgermeister Vincenz Wissler,

Gemeinde Badenweiler, Takis Mehmet Ali, MdB SPD und Mitglied im

Ausschuss für Arbeit und Soziales, Martin Heßberger, Geschäftsführer

DR. SPANG Reha-Kliniken, Überlingen, Hans Runge, Verwaltungsleiter

Markgräflerland-Klinik, Bad Bellingen, Raimund Weber, Verwaltungsleiter

Breisgau-Klinik, Bad Krozingen, Boris Roth, Verwaltungsleiter Reha-

Klinik Hausbaden, Badenweiler, Bürgermeister Volker Kieber, Stadt Bad

Krozingen, Dr. Christoph Hoffmann, MdB FDP und Leiter Ausschuss für

wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung © Breisgau-Klinik


GESUNDHEIT KULTUR JOKER 29

Im Mittelpunkt: der Mensch

Berufliche Perspektiven im Pflegezentrum Landwasser

Im Gerontopsychiatrischen

Pflegezentrum Landwasser

finden Menschen mit dementiellen

und psychischen Veränderungen

ein würdevolles

Zuhause. Das vom Verein

„Evangelisches Diakoniekrankenhaus

Freiburg i. Br.“

getragene Haus setzt auf Individualität,

Selbstbestimmung

und ein ganzheitliches Menschenbild,

das Körper, Geist

und Seele als Einheit versteht.

Die Einrichtung unter diakonischer

Trägerschaft legt den

Fokus nicht auf Profit und Gewinnorientierung.

Im Zentrum

des Handelns steht immer der

Mensch. Daher werden alle erwirtschafteten

Gewinne in das

Pflegezentrum reinvestiert. Das

sorgt für eine langfristige Zufriedenheit

des Personals und

für eine gerechte Bezahlung

nach dem Tarifvertrag für den

Öffentlichen Dienst (TVöD).

Weiterführende Informationen

zu den sich aktuell bietenden

Perspektiven auf www.pflegezentrum-landwasser.de

Mit großem Engagement

bieten die Mitarbeitenden des

Pflegezentrums den Bewohnerinnen

und Bewohnern mit

deren individuellen Bedürfnissen

eine umfassende Pflege und

Betreuung und sorgen dadurch

für ein hohes Maß Lebensqualität.

Das Pflegezentrum Landwasser

ermöglicht seinen Mit-

arbeiterinnen und Mitarbeitern

neben flexiblen Arbeitszeiten

und einer familienfreundlichen

Ausrichtung (Kinderbetreuung

in den Sommerferien inklusive)

ein hohes Maß an Entscheidungs-

und Gestaltungsfreiheit

auf der Basis flexibler Arbeitszeiten.

Von der Organisation

initiierte Projekte als auch die

Beachtung und Hinzunahme

neuester Erkenntnisse der Bewegungslehre

und -wahrnehmung

(Fachbegriff: Kinaesthetics)

haben einen positiven

Einfluss auf die Gesundheit der

Mitarbeitenden und wirken einer

körperlichen Überlastung

entgegen. Das mit der AOK Gesundheitskasse

durchgeführte

Projekt hat zu einer Stärkung

der individuellen körperlichen

Ressourcen der Bewohnerinnen

und Bewohner geführt – eine

der Grundvoraussetzungen

für ein würdevolles Leben mit

dementieller Veränderung. Regelmäßig

angebotene Teamsitzungen,

Supervisionen sowie

Coachings sorgen für die Erhaltung

des psychischen Wohlbefindens

innerhalb der Mitarbeiterschaft.

Somit schließt

sich der Kreis von der Sorge um

den dementiell und psychisch

veränderten Menschen hin zu

einem sorgsamen Umgang mit

dem Personal.

Arbeiten mit dem Mensch im Mittelpunkt

Empathie, Kreativität,

Feingefühl

Dieses dient als Grundlage

für ein konstantes Leistungsniveau

innerhalb aller Pflege- und

Betreuungsbereiche. Entsprechend

hoch ist der Anspruch an

die Motivation und Leistungsbereitschaft

der Bewerberinnen

und Bewerber: „Wir erwarten

von unseren Mitarbeiterinnen

und Mitarbeitern eine hohe

fachliche Kompetenz, ein hohes

Maß an Empathie, Kreativität,

Feingefühl, soziales Engagement

und eine Identifikation

mit der Philosophie unserer

Einrichtung“, betont Einrichtungsleiter

Martin Gutmüller,

der für Rückfragen auch direkt

erreichbar ist. Das pflegerische

Handeln richtet sich am Konzept

der Bezugspflege aus.

Pflege- und Betreuungskräfte

mit unterschiedlichen Qualifikationen

gestalten im Team

in enger Zusammenarbeit mit

den An- und Zugehörigen der

DAS

LEBEN

IST ...

© Pflegezentrum Landwasser

hier lebenden Menschen eine

qualitativ hochwertige und

fachkompetente Pflege. „Als

multiprofessionelles Team akzeptieren

und respektieren wir

die spezielle Erlebniswelt jedes

Einzelnen und begleiten ihn

in seiner jeweiligen Lebensphase“,

erläutert Pflegedienstleiterin

Veronika Brucker, die

ebenfalls für Rückfragen direkt

erreichbar ist.

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Hören macht das Leben

wertvoll – egal ob in

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Lässt Ihre Hörfähigkeit nach,

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30 KULTUR JOKER MUSIK

Barock international

Das Ensemble Telaire in Freiburg

Georg Philipp Telemann reiste

nach der Trennung von seiner

Frau im September 1737 nach

Paris. Dort traf er Größen des Pariser

Musiklebens wie Jean Philippe

Rameau oder Michel Blavet

und war sofort inspiriert. Das Ensemble

Telaire reskontruiert diese

Treffen musikalisch, indem es Musik

der französischen Meister den

Kompositionen Telemanns gegenüberstellt.

Das ergibt ein abwechslungsreiches

Konzert erlebnis vor

dem Hintergrund internationaler

Verflechtungen. Das Programm

unter dem Titel „Les Amis de Telemann

– Paris 1737“ ist am 20.

März, 12 Uhr in der Friedenskirche

Freiburg zu hören.

Helge macht es schon

Helge Schneider in Freiburg

Helge Schneider ist besorgt.

Als er erfahren muss, dass seine

Sekretärin Frau Höpfner im Bus

ausgerutscht ist, als der anfuhr,

und seinem Oberbeleuchter Erwin

Klemke vom Arzt verboten

wurde, noch mehr Bier zu

trinken, zudem Teekoch Bodos

Haare ergrauen, fiel ihm auf, dass

wir immer noch Corona haben

und er seine gesamten Konzerte

von 2020 nachholen muss. Gar

nicht so einfach, denn Deutschlands

möglicherweise unkonventionellster

Komiker hat nur sich

und seine Gitarre dafür. Aus Not

eine Kunst zu machen, bleibt aber

seine Aufgabe und prompt nennt

er auch sein Programm entsprechend:

„Ein Mann und seine Gitarre“.

Dass daraus mindestens

etwas Verrücktes wird, darum

muss man sich bei Helge Schneider

nicht sorgen. Man muss nur

vorbeischauen, im Konzerthaus

am 11. März, 20 Uhr. Katzenklo!

Foto: meine Supermaus GmbH

Betreutes Hören

Klang und Text verfolgter Künstler*innen

Unter dem Titel „Betreutes

Hören“ bietet das Bronislaw-

Huberman-Forum ab März eine

neue Veranstaltungsreihe. Ort

ist der Kunstraum Diva la musica

in Freiburg (Lise-Meitner-

Straße 12), Zeit jeden zweiten

Sonntag des Monats um 17 Uhr.

Inhaltlich orientiert sich die

Reihe am Breisacher Zyklus

„Verfolgung-Widerstand-Exil“.

Aufgeführt werden historische

Aufnahmen verfolgter oder exilierter

Künstler*innen. Für jedes

Programm sind prominente

Künstler*innen angefragt. Am

ersten Abend, am 13. März ist

Heinz Holliger zu Gast. Hollinger

ist Oboist, Pianist, Komponist

und Referent. Im Zentrum

stehen Werke von Nikolai Roslavec

und Georg Trakl. Anmeldung

unter: mail@Bronislaw-

Huberman-Forum.de

Konstantin Wecker vereint in

seinen Liedern seit Jahrzehnten

die Widersprüche und Hoffnungen

linker Lebensentwürfe

– so auch auf seiner neuen Platte

„Utopia“. Begleitet von seinem

Stammpianisten Jo Barnickel

klagt Wecker über den Alltag

einer neoliberalen bundesdeutschen

Wirklichkeit, verkündet in

romantischer Manier aber auch,

Am 13. März, 18 Uhr findet

in der Evangelischen Stadtkirche

Müllheim ein musikalischkonzertanter

Abendgottesdienst

statt. Zu hören sind Chor-, Solound

Kammermusik, ein Orchester-

und Solistenkonzert. Die

Musik wird an verschiedenen

Orten in der Kirche gespielt.

Mit einem außergewöhnlichen

Zugang hat sich Jean

Rondeau Bachs berühmten

„Goldberg-Variationen“ genähert.

Für eine möglichst

authentische Interpretation

spielte der Musiker die Variationen

für sein Doppelalbum

nicht wie üblich mit Klavier,

Zum Auftakt des diesjährigen

Mozartfests spielt das Markgräfler

Symphonieorchester mit zwei Gesangssolisten

am Sonntag, den 3.

April 2022 um 19.00 Uhr im Kurhaus

Bad Krozingen. Uwe Müller-

Feser leitet als Dirigent und Mitbegründer

das Markgräfler Symphonieorchester.

Am Sonntag, den 10.

April 2022 um 19.00 Uhr gastieren

die Musikkomiker Gogol & Mäx

im Kurhaus. Mit gut zwei Dutzend

Instrumenten im Gepäck und ihre

musikalischen sowie artistischen

Lieblingsszenen, verzaubern die

beiden Künstler ihr Publikum. Der

Klassik-Brunch im Frühling am

Ostermontag, den 18. April 2022

Zum Geburtstag

Wolfgang Rihms Schaffen im E-Werk

Wolfgang Rihm gilt als vielseitig

schaffender Komponist. Am

13. März 2022 feiert er seinen

70. Geburtstag. Grund also, diesen

Anlass gebührend in Musik

zu setzen. Gerade den Klangkörpern

des SWR, insbesondere dem

früheren SWR Sinfonieorchester

Baden-Baden und Freiburg und

dem ehemaligen Radiosinfonieorchester

Stuttgart des SWR,

aber auch dem SWR Symphonieorchester

ist der Komponist

seit Beginn seiner Karriere eng

verbunden. Mit seinem musikalischen

Geburtstagsgruß am 18.

März, 20 Uhr im E-Werk blickt

das Orchester mit Ensemblewerken

aus der gesamten Schaffensperiode

des Komponisten auf

einen Werkkomplex, der Chiffre,

Formfindung und die Textur musikalischer

Schrift als wesentliche

Merkmale kennt.

Gesungene Utopien

Konstantin Wecker im März

welche schöne Welt wir haben

könnten, Utopien eben. Nachdem

sein Konzert aufgrund der

bestehenden Corona-Lage in

Freiburg leider abgesagt werden

musste, steht der nächste Termin

nun fest. Am 29. März, 20

Uhr wird Konstantin Wecker ins

Konzerthaus Freiburg kommen.

Tickets: www.reservix.de

Kirchenkonzerte

Abendgottesdienst in Müllheim

Aus dem Programm: Joseph

Haydn – Konzert für Flöte und

Orchester D-Dur, Felix Mendelssohn

Bartholdy – Sätze aus

der Streichersinfonie D-Dur,

Wolfgang Amadeus Mozart –

Salzburger Sinfonie. Werke für

Chor und Orgel, Ludwig van

Beethoven – Kyrie-Bearbeitung

Wolfgang Rihm

Cembalo in Freiburg

Jean Rondeaus Goldberg-Variationen

sondern mit seinem Cembalo

ein. Für dieses Instrument

mit seinem fragilen und doch

energischen Klang waren die

Variationen ursprünglich geschrieben

worden. Originalgetreu

hat sich Rondeu auch an

Bachs persönlichen Markierungen

und Verbesserungen

Mozartfest

Musikalisches Highlight in Bad Krozingen

Foto: SWR

Foto: Thomas Karsten

aus der Mondschein-Sonate, Georg

Friedrich Händel – Chor aus

dem Oratorium Belshazzar. Sologesang

für Sopran und Orgel.

Vorherige Anmeldung erforderlich

bis 11.03, 11 Uhr über das Ticketsystem

der Homepage www.

evang-muellheim.de

orientiert. Wer nun neugierig

ist, kann Jean Rondeau in

Freiburg selbst erleben. Am

9. März, 20 Uhr kommt der

Musiker in die Hochschule

für Musik. Für seine Tour hat

sich Rondeau im Übrigen eigens

ein Cembalo anfertigen

lassen.

ab 11.00 Uhr im Kurhaus bietet

traditionell einen Ohren- und

Gaumenschmaus für die ganze

Familie. Das Johann-Strauß-Ensemble

unter der Leitung des Kapellmeisters

Tibor Szüts (1. Geige)

umrahmt den Brunch musikalisch

mit Werken von W. A. Mozart,

J. Haydn, L. van Beethoven, J.

Strauß u. a.

Markgräfler Symphonieorchester Foto: Kur und Bäder GmbH Bad Krozingen


MUSIK KULTUR JOKER 31

Vergessene Größen des Barock

Ein Konzert der Camerata Vocale Freiburg

Ein echter Publikumsliebling

kommt zur Aufführung: Der

Freiburger Bachchor, gemeinsam

mit den Freiburger Domsingknaben,

dem Freiburger

Bachorchester und den Solisten

Johanna Winkel, David Erler,

Thomas Volle, Hanno Müller-Brachmann

und Thomas

Stimmel bringen die „Matthäuspassion“

von Johann Sebastian

Bach auf die Bühne des

Am 20. März, 16 Uhr gibt

Tabea Zimmermann (Viola) einen

Soloabend in der Barockkirche

in St. Peter im Schwarzwald.

Zimmermann, die Werke

von Bach und Reger interpretieren

wird, stammt aus Lahr,

studierte an der Freiburger

Denkt man an den Barock, so

denkt man an Komponist*innen

wie Händel oder Vivaldi. Das

hat Nachteile, vor allem, wenn

man andere wichtige Schaffende

aus dieser Epoche vergisst.

Unter dem Titel „Himmelsstürmer

des Barock“ bringt die

Camerata Vocale Freiburg nun

zwei Komponisten zur Aufführung,

die sonst nur selten zu

hören sind.

Johann Adolf Hasses „Fuga e

Grave in g-Moll für Streichorchester“

gilt wie auch die „Misere

in c-Moll“ als ausdrucksvolles

Werk. Letztere ist eine

groß angelegte Vertonung des

51. Psalms, die mehr auf Schönheit

als auf Erschütterung zielt.

„Mea Tormenta, Properate!“

dagegen schlägt alle spätbarocken

Affekte an und reicht darin

fast an die folgende Epoche

des „Sturm und Drang“.

Auch zu hören ist die „Missa

Omnium Sanctorum“, die letzte

Messvertonung Jan Dismas

Zelenkas und ein Höhepunkt

seines kirchenmusikalischen

Bach monumental

Die Matthäuspassion in Freiburg

Klänge im Barock

Tabea Zimmrermann in St. Peter

Musikhochschule und wurde

bereits im Alter von 20 Jahren

international bekannt. Im Jahre

2020 wurde ihr der renommierte

europäische „Ernstvon-Siemens-Musikpreis“

verliehen. Die Künstlerin lebt

seit vielen Jahren in Berlin, wo

Schaffens. Solisten des Konzerts

sind Philipp Mathmann,

Ulrike Malotta, Florian Cramer

und Frederic Mörth. Begleitet

werden sie und die Camerata

Vocale von der Camerata

Freiburg um Konzertmeisterin

Lisa Immer. Aufführung des

Kozerts ist am 2. April, 19 Uhr

in der Martinskirche Freiburg.

Bereits am 31.03. wird das

Konzert im Don Bosco Saal in

Basel gespielt.

Tickets: www.cameratavocalefreiburg.de

Konzerthauses. Das kirchenmusikalische

Hauptwerk des

Kompositen wurde erst posthum

wiederentdeckt, führte im

19. und 20. Jahrhundert dann

aber zu einer großen Bach-Renaissance.

Nicht unwesentlich

beteiligt war daran der junge

Felix Mendelssohn Bartholdy.

Die Bibelinterpretation in ihrer

monumental-dialogischen

Form mit zwei Chören und Orchestern

kommt am 20. März,

19 Uhr im Konzerthaus Freiburg

unter Leitung von Hannes

Reich zur Aufführung.

Foto: Baschi-Bender

sie eine Professur an der Hochschule

für Musik Hanns Eisler

inne hat. Eintrittskarten für

das Konzert ausschließlich per

schriftlicher Bestellung unter

mail@Bronislaw-Huberman-

Forum.de

Saxophon und Orgel

Ein besonderes Konzert im Kloster

Der Frühling steht bevor und

will begrüßt werden. Am 20.

März, 16 Uhr wird es im Café-

Bar-Restaurant Heimathafen

in Neuenburg deshalb einen

musikalisch-poetischen Abend

geben. Unter dem Titel „Frühlingszauber“

kommen Arien

aus verschiedenen Opern und

Das Werk „Wanderer im Tal

der Gegenwart“ für vier Saxophone

und Orgel kommt im

Kloster St. Trudpert in Münstertal

zur Uraufführung. Der

niederländische Komponist

Rob Goorhuis hat das Stück für

das Saxophonquartett Saxofourte

und für Karin Karle an

der Orgel eigens dafür komponiert.

Der Anlass ist auch kein

geringer. Das Konzert bildet

den Abschluss des Saxophon-

Festivals „Saxophonia“ der

BDB Akademie in Staufen.

Nicht nur spielen renommierte

Dozenten des Festivals – es gelangen

auch Auszüge aus der

Orchestersuite Nr. 2 von Johann

Sebastian Bach sowie moderne

Werke zur Aufführung. Ein

rundum klangvoller Abend am

20. März, 16.30 Uhr.

Foto: Erzdiözese Freiburg

Frühlingsgruß

Musik, Lied und Poesie in Neuenburg

Brigitte

Posenecker

Foto: privat

Josef Füzesi

Foto: privat

Operetten zur Aufführung,

ebenso Lieder mit Klavierbegleitung.

Brigitte Posenecker

verliest Lyrik und rundet einen

abwechslungsreichen Abend

damit ab. Weitere Mitwirkende:

Noémie Bousquet (Sopran),

Josef Füzesi (Tenor) und Guillo

Ferre (Klavier).

Noémie

Bousquet

Foto: Jacques Loic

Giulio Ferré

Foto: Jacques Loic

Wie klingt der Dschungel?

Wie klingt Heimweh für einen

Elefanten? Diesen Fragen

stellte sich Komponist Francis

Poulenc, als er das Kinderbuch

„Die Geschichte von Babar,

dem kleinen Elefanten“

in den 40er-Jahren in Musik

umschrieb. Die lebhafte und

zugängliche Musik wird nun

bei einem Mitmachkonzert für

Familien mit kleinen Kindern

und Schulklassen zwischen 5

und 11 Jahren auf die Bühne

Klänge des Dschungels

Mitmachkonzert mit Francis Poulenc

Amerikanische Größen

Samuel Barber, A. Copeland, Ernst Toch

Wer nach großen amerikanischen

Komponist*innen

des 20. Jahrhunderts sucht

stößt rasch auf Samuel Barber.

Sein berühmtes „Adagio

for Strings“ kennen viele,

aber nur wenige wissen, dass

es sich dabei um eine Bearbeitung

des 2. Satzes seines

Streichquartetts op. 11 handelt.

Dieses Stück und andere,

etwa Barbers Frühwerk

„Dover Beach“ sind Teil des

Holst-Sinfonietta-Konzertabends

„American Moods“

am 5. März, 20 Uhr in der

gebracht. Mit dabei: Erzählerin

Sylvia Oelkrug und das Ensemble

Holst-Sinfonietta. Erzählt

wird die Geschichte des kleinen

Elefanten Babar, der vom

Urwald in die Stadt gelangt und

dort eine Freundin findet. Aufführungen

am 27. März, 16 und

17.30 Uhr (Familienvorstellungen)

und am 1. April, 10 und

11.30 Uhr (Schulvorstellungen)

in der Ludwigskirche Freiburg.

Verbindliche Anmeldung für

Schulen in Klassenstärken unter

leitung@holst-sinfonietta.de

bis 15. März.

Foto: Holst-Sinfonietta

Martinskirche Freiburg im

Rahmen der Kreuzgangkonzerte.

Auch zu hören sind die

„Poems to Martha“ des Exil-

Amerikaners Ernst Toch nach

Gedichten Joseph Hafts und

Aaron Coplands „Two Pieces

for String Quartet“.

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32 KULTUR JOKER Musik

„Das Posen Programm“

Das Ensemble Aventure in Freiburg

Das fünfte Saisonkonzert des

Ensemble Aventure entstand

in Zusammenarbeit mit dem

polnischen Komponisten Artur

Kroschel. Ausgangspunkt

bietet konsequenterweise Kroschels

„Litotes“ für Flöte und

Schlagzeug. Die Uraufführung

von Agnieszka Zdrojek-Suchodolskas

„leaves“ führt zum

Klang von Blättern, Katarzyna

Taborowskas Fagottsolo „A Few

Moments“ widmet sich den variierenden

Energielevels im Laufe

eines Tages. 18 Röhrenglocken

erklingen bei Nicolaus A. Hubers

„laissez vibrer“, ein Klangexperiment,

dessen Ausgang

nur ungewiss sein kann. Diese

und weitere Stücke spielen Anja

Clift, Wolfgang Rüdiger und

Nicholas Reed am 17. März, 20

Uhr in der Elisabeth-Schneider-

Stiftung in Freiburg.

Musikmix international

Das virtuose Meretrio in Freiburg

Eine furiose Mischung aus brasilianischer

Musik, europäischer

Klassik und dem amerikanischem

Jazz zelebriert das Meretrio. Bandleader

und Komponist Emiliano

Sampaio wechselt virtuos zwischen

Posaune und Gitarre, auch mal mitten

im Song. Dazu kommen Loops

und digitale Effekte, die mal zu

gewohnten, mal zu ungewohnten

Sounds führen. Überraschungen

sind garantiert. 2021 veröffentlichte

das Meretrio ein neues Album

unter dem Titel „Choros”, das sich

der brasilianischen Musik widmet.

Mit dem Album im Gepäck kommt

die Band am 26. März, 20 Uhr ins

FORUM Merzhausen.

Foto: Pepe Guimares

Mehr als nur Jazz

Eine Begegnung in Bad Krozingen

Hubert Winters Echt Trio ist

ein Ensemble, das mit Saxophon,

akustischem Bass und

Schlagzeug für Authentizität

und Originalität steht. Moderne

Improvisationsansätze

treffen auf melodisch-harmonische

Klarheit. Inspiriert

von Musiker*innen wie dem

großen Sonny Rollins spielt

das Trio vorwiegend eigene

Kompositionen. Unter dem

Motto „Modern Sax‘n‘Jazz“

spielen Echt Trio und das Ensemble

Saxofourte ein besonderes

Programm zwischen

Barock, Pop-Up-Store und

der Uraufführung des Werkes

„Run“ des Komponisten Dieter

Mack. Mit dabei am 18. März,

20 Uhr im Kurhaus Bad Krozingen

sind auch die Dozenten

des Saxophonia-Festivals. Ein

bunter Abend.

Hubert Winter Foto: Werner Bauer

Eine der bekanntesten Freiburger

Bands ist sicher die

Balkan Big-Beats-Gruppe Äl

Jawala. Schon seit über 20

Jahren ist die Band auf den

Bühnen unterwegs, nunmehr

wieder in Originalbesetzung.

Auch ein Dokumentarfilm

des Regisseurs Aljoscha Hofmann

ist erscheinen. Ein neues

Album mit dem Titel „I Way

Johannes Falk zeigt mit seiner

Tour „So nah wie möglich“,

dass es trotz Distancing intime

Songwriterkunst braucht. Seine

Live-Shows orientieren sich

an seiner minimalistischen

Akustik-EP „Acoustic Sessions“

und sollen deutsche,

tiefsinnige Popmusik jenseits

des Mainstreams auf die Bühne

bringen. Begleitet wird der

In der Elisabeth-Schneider-Stiftung

in Freiburg ist am 4. März, 20

Uhr unter dem Titel „WYSIWYG“

ein besonderes Ensemblekonzert

der Black Forest Percussion Group

zu hören. Übersetzt lautet der Titel

„What You See Is What You Get“

Irrer Indie-Sound

Nullmillimeter in Freiburg

Mit ihrem fantasievoll betitelten

„Wer die Wahrheit sagt,

braucht ein schnelles Pferd“

bringt die Indie-Band Nullmillimeter

ein eindrucksvolles Debütalbum

auf den Markt. Rund

um Sängerin Naëma Faika versammelt

sich eine Gruppe erfahrener

Musiker*innen (Lennart

Wohlt, Marcus Schneider,

Gunnar Ennen, Frenzy Suhr),

die im deutschen Musikbusiness

bereits Fuß fassen konnten.

Ihr Sound klingt dann

nochmal ganz anders: Americana,

New Wave, Blumfeld

und ein bisschen Wahnsinn dazwischen.

Äußerst tanzbar ist

die Platte in jedem Fall. Am 30.

März, 20 Uhr kommt die Band

ins Jazzhaus Freiburg und freut

sich, ihre frischgebrühte Musik

endlich live präsentieren zu

können.

Big Beats mit Tradition

Äl Jawala auf Jubiläumstour

To Äl“ folgt im April. Weil

darauf neben neuen Stücken

auch echte Publikumslieblinge

sind, soll die begleitende

20+2-Jubiläumstour auch all

das enthalten, was man an der

Band schätzt. Am 4. März, 20

Uhr wird im Jazzhaus der Dokumentarfilm

gezeigt, ein Talk

ergänzt den bunten Jawala-Jubiläumsabend.

Intimer Akustik-Pop

Johannes Falk in Freiburg

Heidelberger von seiner dreiköpfigen

Band, die bereits Laith

Al-Deen und Philipp Poisel zur

Seite stand. Johannes Falk, der

auch als Songwriter für andere

Künstler*innen tätig ist, spielt

seine persönlichen Songs bald

in Freiburg. Am 17. März, 20

Uhr kommt er ins Waldsee und

verspricht einen gemütlichen

Abend.

Licht und Sound

Digital-akustische Exkursionen

und kündet von einer Reise durch die

Möglichkeiten zwischen Computerprogramming

und Musik. Dabei

greifen Visuelles und Akustisches

eng ineinander. „Nocturne“ von Matyas

Wettl ist eine Choreografie von

Licht und Klang. Thierry De Meys

Foto: Desiree Klaeukens

Foto: Francesca Amann

Foto: Peter Rieger Konzertagentur

Trio ist für „tanzende Hände“ gemacht.

Und „Aura“ von Anna Thorvaldsdottir

macht das Schlagzeug

zum Lichtfänger. Das und mehr garantiert

dieser disziplinsprengende

Abend moderner Musik.

Denker, Musiker, Arrangeur.

Pippo Pollina versteht sich als

all das und bringt seine Gedanken

klingend in die Welt. Auf

seinem neuen Album „Canzoni

segrete“ singt er über die Kraft

der Musik, die schweren Folgen

des vermeintlichen Wohlstands

und natürlich über die

Pandemie, die uns alle plagt.

Hoffnungen, Träume und Enttäuschungen

finden da natürlich

auch Platz. Die Songs datieren

teils auf viele Jahre zurück,

Gedanken zur Zeit

Pippo Pollina on Tour

sind vor allem aber in Reaktion

auf die letzten Jahre entstanden.

Mit seiner rauen und

sonoren Stimme, durchaus mit

Lakonie, ist Pippo Pollina nun

auf unterschiedlichen Bühnen

unterwegs – auch in Freiburg.

Am 20. März, 19.30 Uhr sind

seine neuen Songs im Theater

Freiburg zu hören. Am 13. Mai

kommt Pollina auch nach Basel.

Foto: Lena Semmelroggen


ITALIEN KULTUR JOKER 33

Eine durchaus positive Bilanz

Zum Ende seiner Amtszeit blickt der italienische Konsul Federico Lorenzo Ramaioli auf seine Erfahrung in

Freiburg zurück

Vor einigen Tagen hat sich

der italienische Konsul Federico

Lorenzo Ramaioli von

Freiburg verabschiedet. Nach

vier Jahren Amtszeit fällt seine

Bilanz durchaus positiv aus.

Die Stelle hatte der in Mailand

ausgebildete Jurist mit nur 28

Jahren im Januar 2018 angetreten.

Am wichtigsten war ihm

zunächst dabei, sich mithilfe

der lokalen Gemeinde ein direktes

Bild der italienischen

Einwanderung nach Südbaden

Federico Lorenzo Ramaioli

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zu machen. Nicht nur wegen

der geografischen Nähe unterhält

die Region wichtige kommerzielle,

kulturelle und politische

Beziehungen mit dem

„Bel Paese“, diese haben sich

im Laufe der Zeit freilich zum

Teil stark verändert, was sich an

der Zusammensetzung der heutigen

Migration ablesen lässt.

Das Phänomen ist heute viel

dynamischer als noch vor 20-30

Jahren und viele hochqualifizierten

Italiener*innen kommen

nach Freiburg wegen des

ausgezeichneten Rufs der hiesigen

Universität, Kliniken und

Forschungszentren. Um ihren

Bedürfnissen gerecht zu werden

und für alle 60.000 italienischen

Bürger*innen in Südbaden auch

mit Blick auf die Zukunft einen

Referenzpunkt darzustellen, hat

das Konsulat am Augustinerplatz

stark auf Digitalisierung

gesetzt und damit den Zugang

zu zahlreichen administrativen

Dienstleistungen erleichtert.

Dieser Kurs hat sich in Pandemie-Zeiten

beschleunigt und die

Bestrebungen in dieser Richtung

haben sich ohne Zweifel

ausgezahlt, denn die konsularische

Assistenz konnte trotz

Lockdown gewährleistet werden.

Viele italienischen diplomatischen

Vertretungen weltweit

sind dem Beispiel gefolgt

und haben die best practices des

Freiburger Konsulats übernommen.

Während seiner Amtszeit

war der Austausch Ramaiolis

mit dem italienischen Außenministerium

und der Botschaft in

Berlin immer sehr eng, genauso

wichtig war für ihn die Zusammenarbeit

mit den deutschen

Behörden und den lokalen Einrichtungen,

die sehr gut funktioniert

hat. Das Kultusministerium

Baden-Württemberg cofinanziert

z.B. das vom Verein

Vivace organisierte Italienisch-

Kurs programm an den Schulen,

für Veranstaltungen zur Förderung

der italienischen Kultur

hat die Stadtverwaltung immer

die schönsten Ecken Freiburgs

zur Verfügung gestellt. Bei der

Teilnahme an Events wie dem

europäischen Musikfest und der

Plaza Culinaria habe sich in eindrücklicher

Weise gezeigt, wie

das deutsche Publikum auf ein

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Natur zu erleben!

Zum Beispiel an unserem

Fliegenfischer

Erlebnistag

am 19.03.22

nicht klischeehaftes Italien und

auf ein qualitatives Kulturangebot

Lust hat, so Ramaioli. Sein

Anliegen war deshalb, ein Bild

von Italien als Land zu vermitteln,

das sich den strategischen

Herausforderungen der Zukunft

stellen und in Bereichen

wie der Ökologie führend sein

will. Die Repräsentanz Italiens

in Freiburg wird ab April seine

Nachfolgerin übernehmen und

dabei eigene Akzente setzten.

Sie wird auf die Unterstützung

des Ende 2021 gewählten lokalen

COMITES (Komitees

der im Ausland lebenden Italiener)

zählen können, das die

italienische Gemeinschaft gegenüber

dem Konsulat vertritt

und sich für die Integration der

Landsleute auf sozialer und kultureller

Ebene einsetzt. Ramaioli

wird hingegen, nachdem er

nebenbei eine Promotion an der

Rechtwissenschaftlichen Fakultät

der Uni Freiburg absolviert

hat, seine diplomatische Karriere

in Katar fortsetzten.

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34 KULTUR JOKER VERANSTALTUNGEN

Massen in Panik

„Stampede“ bezeichnet die

Fluchtbewegung innerhalb

einer Tierherde. In der Tanzund

Musikperformance

„Stampede Disaster Control“

des moving orchestra Freiburg

wird das Konzept auf

den Menschen übertragen. In

einer audiovisuell intensiven

Performance werden Turbulenzen

untersucht, das Chaos

aber auch durchbrochen,

um eine primäre Ordnung zu

finden. Die Grenzen des Möglichen

werden dabei von allen

Akteur*innen immer wieder

neu herausgefordert. Unter

der künstlerischen Leitung

von Michael Langeneckert.

Premiere: 3. März, 20 Uhr

im E-Werk. Weitere Termine:

4./5. März, jew. 20 Uhr.

Magisches Figurentheater

Freiburg

Foto: Marc Doradzillo

Freiburg

Mit fantasievollen Figuren,

viel Witz und Poesie zeigt das

Figurentheater von Gregor

Schwank im Haus der Jugend

zauberhafte Aufführungen für

die ganze Familie (ab 4 Jahren).

Am 5. März, 15 u. 16:30

Uhr heißt es in „Hokusdipokus

– Zauberei an Fäden“ Bühne

frei für kuriose Tiere und grandiose

Artisten: Die funkelnde

Nachtfee, der pfiffige Koboldmaki,

der prächtige Sonnenvogel

und andere Überraschungen!

In „Das Geheimnis unter

der Erde“, 12. März, 16 Uhr,

tummeln sich über und unter

der Erde winzige Tierchen.

Der kleine Regenwurm Paule

und sein Großvater erleben lustige

und spannende Abenteuer.

Außerdem gibt‘s am 26./27.

März einen Bild-Vortrag über

die Welt der Marionetten „Ein

Herz für Fäden“ im Waldhof.

Anmeldung: www.jbw-freiburg.de/veranstaltungen

Foto: Figurentheater Gregor Schwank

30. Workshop Modern DanceFreiburg

Nach der langen Coronabedingten

Pause findet jetzt

wieder ein Modern Dance

Workshop mit der Choreografin

und Tanzpädagogin Renate

Killmann aus Bremen in Freiburg

statt! Mit begrenzter Teilnehmerzahl

und unter der 2G+

Regelung kann am Sa. + So.

19.+20. März 2022 von 16 -19

Uhr (Samstag) und von 15 -18

Uhr (Sonntag) im Studio Next

Step in der Erbprinzenstr.1 in

Freiburg trainiert werden.

Der Workshop beinhaltet neben

dem bekannten Training nach

der Humphrey - Limon-Methode

eine Erarbeitung einer Choreografie

zu der „Mondschein-

Sonate“ von L.v. Beethoven.

Verbotene Liebschaften

Kosten-Beitrag: 65,- € Erwachsene

/ 50,-€ Studenten.

Anmeldung: Studio Next Step,

Tel. 0761/43599 oder bei Renate

Killmann, Tel. 04298/417584.

Infos über: www.renatekillmann.de

Modern Training von Renate

Killmann Foto: Joachim Kappert

Freiburg

Phaedra ist unglücklich. Ihr

Mann Theseus ist nicht der

Richtige. Für Hippolyt, ihren

Stiefsohn schwärmt sie hingegen.

Der wiederum will von

ihr aber nichts wissen. Er begehrt

Aricia, die von Theseus

als politische Geisel gehalten

wird. Vor diesen Beziehungswirren

treibt sich Theseus noch

dazu in der Unterwelt herum.

Als Ensemblearbeit mit Studierenden

der Freiburger Schauspielschule

kommt Friedrich

Schillers Tragödie „Phaedra“

ins E-Werk. Ein weiterhin aktuelles

Stück über Rollenbilder,

Geschlechtsidentität und irrsinnig

große Gefühle. Premiere:

18. März, 20 Uhr. Weitere

Vorstellungen: 19.–20., 25–27.

März. Fr./Sa. 20 Uhr, So. 18

Uhr. Reservierung unter: www.

phaedras-verbotene-liebe.de

Bitte beachten Sie die Hygiene– und

Voranmelderegelungen sowie

eventuelle Absagen

Weitere aktuelle Termine finden Sie im

Online–Veranstaltungskalender unter:

www.kulturjoker.de

Di 1. März

Freiburg

Theater & Tanz

18 h: „Der Räuber Hotzenplotz“. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

20 h: „Hedda Gabler“ - Henrik Ibsen. Theater

Freiburg, Bertoldstr. 46

Vorträge & Gespräche

20 h: Heute nichts gespielt - Die 1. politischnachhaltige

Talkshow Freiburgs. Theater

Freiburg, Bertoldstr. 46

Basel

Theater & Tanz

20 h: „Klassikermaschine: The Pink Panther“ /

Ballett. Theater Basel, Elisabethenstr. 16

20 h: „off/limits“ / Ballett. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

Mi 2. März

Freiburg

Literatur

17 h: Bilderbuchkino „Wanda Walfisch“.

Stadtteilbibliothek Haslach, Staudingerstr. 10

Musik

20 h: Heim und Flucht Orchester. Theater Bar,

Bertoldstraße 46

Basel

Theater & Tanz

20 h: „Klassikermaschine: The Pink Panther“ /

Ballett. Theater Basel, Elisabethenstr. 16

20 h: „Penthesilea“. Theater Basel, Elisabethenstr.

16

Andere Orte

Strasbourg

15 h: „Mondträumer“ - Howard Moody /

Kinderoper. CMD, Cité de la Musique et de la

Danse, 1 place Dauphine

19 h: „Mondträumer“ - Howard Moody /

Kinderoper. CMD, Cité de la Musique et de la

Danse, 1 place Dauphine

Do 3. März

Freiburg

Theater & Tanz

19:30 h: „Madama Butterfly“ - Giacomo Puccini.

Theater Freiburg, Bertoldstr. 46

20 h: Premiere: „Stampede Disaster Control“ /

moving orchestra Freiburg. E-Werk Freiburg,

Eschholzstraße 77

Führungen

18 h: Führung: „Geschlechterkampf in der

Moderne“. Museum für Neue Kunst, Marienstr.

10A

Basel

Theater & Tanz

19:30 h: „Der Spieler“. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

20 h: „off/limits“ / Ballett. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

Fr 4. März

Freiburg

Musik

20 h: 20 Jahre Äl Jawala. Jazzhaus Freiburg,

Schnewlinstr. 1

20 h: Black Forest Percussion Group. Elisabeth-

Schneider Stiftung, Wilhelmstr. 17A

Theater & Tanz

20 h: „Stampede Disaster Control“ / moving

orchestra Freiburg. E-Werk Freiburg,

Eschholzstraße 77

20 h: „Wonderland Avenue“ - von Sibylle Berg.

Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A

Kabarett & Comedy

20 h: Korff-Ludewig: „Knallzucker“. Vorderhaus,

Habsburgerstraße 9

Führungen

12:30 h: Kurzgeschichte(n): Zünftige Zeiten!

Museum für Stadtgeschichte, Münsterplatz 30

Basel

Theater & Tanz

19:30 h: „Die Nase“ / Oper. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

19:30 h: „Ulysses“. Theater Basel, Elisabethenstr.

16

20 h: „off/limits“ / Ballett. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

Andere Orte

Lahr

20 h: „Und wer nimmt den Hund?“ / LahrBoulevard

. Parktheater Lahr, Kaiserstraße 107

Strasbourg

19 h: „Mondträumer“ - Howard Moody /

Kinderoper. CMD, Cité de la Musique et de la

Danse, 1 place Dauphine

Sa 5. März

Freiburg

Musik

12 h: Orgelmusik im Augustinermuseum.

Augustinermuseum, Augustinerplatz

20 h: Keuzgangkonzerte Freiburg: American

Moods, Amerikanische Musik für Bariton und

Streichquartett: Werke von A. Copland, S.

Barber und E. Toch. Martinskirche Freiburg,

Rathausgasse 3

20 h: Keuzgangkonzerte Freiburg: American

Moods, Amerikanische Musik für Bariton und

Streichquartett: Werke von A. Copland, S.

Barber und E. Toch. Martinskirche Freiburg,

Rathausgasse 3

Theater & Tanz

15 h: „Hokusdipokus – Zauberei an Fäden“

/ Figurentheater Gregor Schwank. Haus der

Jugend, Uhlandstr. 2

16:30 h: „Hokusdipokus – Zauberei an Fäden“

/ Figurentheater Gregor Schwank. Haus der

Jugend, Uhlandstr. 2

19 h: „Frankenstein“ - Ein zum Leben erweckter

Albtraum nach Mary Shelley. Theater Freiburg,

Bertoldstr. 46

19:30 h: „Manon“ / In französischer Sprache

mit deutschen Übertiteln. Theater Freiburg,

Bertoldstr. 46

20 h: „Am Ende Licht“ - Simon Stephens. Theater

Freiburg, Bertoldstr. 46

20 h: „Stampede Disaster Control“ / moving

orchestra Freiburg. E-Werk Freiburg,

Eschholzstraße 77

20 h: Der ImproKrimi mit Theater L.U.S.T.. Cala

Theater, Haslacher Str. 15

Kabarett & Comedy

20 h: Frank Sauer: „Scharf angemacht“.

Vorderhaus, Habsburgerstraße 9

Führungen

15 h: Führung: „Christoph Meckel“. Haus der

Graphischen Sammlung, Salzstraße 34

Basel

Theater & Tanz

19:30 h: „Die Mühle von Saint Pain“ / Oper.

Theater Basel, Elisabethenstr. 16

19:30 h: „Ulysses“. Theater Basel, Elisabethenstr.

16

Andere Orte

Baden-Baden

18 h: „Beethovens Violinkonzert“ / Vilde Frang,

Wiener Symphoniker. Festspielhaus Baden-

Baden, Beim Alten Bahnhof 2

Lahr

14 h: „Frauenrolle(n)“ / Theaterworkshop .

Schlachthof Lahr, Dreyspringstr. 16

So 6. März

Freiburg

Kunst

14 h: Familiennachmittag: „Frühling, Sommer,

Herbst und Winter“. Museum für Stadtgeschichte,

Münsterplatz 30

Musik

11 h: Matinee: Archäologie – Musik – Aperitif: Vom

Tauschhandel zum Münzgeld. Archäologisches

Museum Colombischlössle, Rotteckring 5

Theater & Tanz

17 h: „Wonderland Avenue“ - von Sibylle Berg.

Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A

18 h: „Frankenstein“ - Ein zum Leben erweckter

Albtraum nach Mary Shelley. Theater Freiburg,

Bertoldstr. 46

19 h: „Anne-Marie die Schönheit“ - von Yasmina

Reza mit Robert Hunger-Bühler. Theater Freiburg,

Bertoldstr. 46

Kabarett & Comedy

19 h: Simon & Jan: „Alles wird gut“. Vorderhaus,

Habsburgerstraße 9

Führungen

10:30 h: Führung: „Johann Baptist Kirner.

Erzähltes Leben“. Augustinermuseum,

Augustinerplatz

11 h: Familienführung: „Was braucht ein Huhn

zum Glücklichsein?“. Museum Natur und Mensch,

Gerberau 32

15 h: Führung: „Freundschaftsspiel. Horst und

Gabriele Siedle-Kunststiftung : Museum für Neue

Kunst“. Museum für Neue Kunst, Marienstr. 10A

Basel

Theater & Tanz

16 h: „Die Mühle von Saint Pain“ / Oper. Theater

Basel, Elisabethenstr. 16

Andere Orte

Baden-Baden

11 h: Sonntags-Matinee - Johan Dalene.

Festspielhaus Baden-Baden, Beim Alten Bahnhof

2

Lahr

14 h: „Frauenrolle(n)“ / Theaterworkshop .

Schlachthof Lahr, Dreyspringstr. 16

Di 8. März

Freiburg

Theater & Tanz

19:30 h: „Das kalte Herz“ - nach Wilhelm Hauff.

Theater Freiburg, Bertoldstr. 46

20 h: „Wonderland Avenue“ - von Sibylle Berg.

Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A

Andere Orte

Lahr

20 h: „Falstaff“ - Oper von Giuseppe Verdi

/ StadtTheater Lahr . Parktheater Lahr,

Kaiserstraße 107

Mi 9. März

Freiburg

Musik

21 h: Klangformator feat. Potenzial / Mit Fried

Dähn & Thomas Maos. E-Werk Freiburg,

Eschholzstraße 77

Theater & Tanz

16 h: „Frauenrechte im Wandel der Zeit“ / Omas

gegen Rechts Freiburg. Theatersaal der VHS

Freiburg, Rotteckring 12

19:30 h: „Das kalte Herz“ - nach Wilhelm Hauff.

Theater Freiburg, Bertoldstr. 46

20 h: „Paul“ / Gastspiel von Siegmar Schröder.

E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77

20 h: „Wonderland Avenue“ - von Sibylle Berg.

Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A

Führungen


VERANSTALTUNGEN KULTUR JOKER 35

17:30 h: Führung: „Von Arthrose bis zur

Kieferentzündung“. Archäologisches Museum

Colombischlössle, Rotteckring 5

Vorträge & Gespräche

19:30 h: Dr. Florence Hervé über Clara Zetkin.

Centre Culturel Français Freiburg, Münsterplatz

11

Andere Orte

Bad Säckingen

20 h: “Into the Light” / Kokubu the drums of Japan,

Taiko-Trommel-Ensembles . Gloria-Theater,

Friedrichstr. 21

Do 10. März

Freiburg

Literatur

19:30 h: Nicole Seifert, Anna Bers:

„Frauenliteratur, Frauen | Lyrik“ / Lesung und

Gespräch. Literaturhaus Freiburg, Bertoldstr. 17

Musik

20 h: Physical Graffiti – The Very Best Of Led

Zepellin. Jazzhaus Freiburg, Schnewlinstr. 1

Theater & Tanz

20 h: „Orpheus + Eurydike“ - Die Orphischen

Zyklen. Theater Freiburg, Bertoldstr. 46

20 h: „Paul“ / Gastspiel von Siegmar Schröder.

E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77

Kabarett & Comedy

20 h: Reiner Kröhnert: „Die größte Rettung aller

Zeiten“. Vorderhaus, Habsburgerstraße 9

Vorträge & Gespräche

18 h: Jour Fixe mit der Galeristin Ulrike Claeys.

Museum für Neue Kunst, Marienstr. 10A

Fr 11. März

Freiburg

Literatur

19:30 h: Tobias Keiling, Heidi Liedke: „Faultiere“

/ Lesung und Gespräch. Literaturhaus Freiburg,

Bertoldstr. 17

Musik

20 h: „Ein Mann und seine Gitarre“ / Helge

Schneider. Konzerthaus Freiburg, Konrad-

Adenauer-Platz 1

20 h: Malaka Hostel – Global Umpa. Jazzhaus

Freiburg, Schnewlinstr. 1

Theater & Tanz

19:30 h: „Madama Butterfly“ - Giacomo Puccini.

Theater Freiburg, Bertoldstr. 46

20 h: „Meisterklasse“ -Aus dem Leben einer

Diva, von Terrence McNally. Cala Theater,

Haslacher Str. 15

20 h: „Orpheus + Eurydike“ - Die Orphischen

Zyklen. Theater Freiburg, Bertoldstr. 46

20 h: „Wonderland Avenue“ - von Sibylle Berg.

Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A

Kabarett & Comedy

20 h: Severin Groebner: „Gut möglich“.

Vorderhaus, Habsburgerstraße 9

Führungen

12:30 h: Kurzgeschichte(n): Vom „Spanischen

Stiefel“ zum Stadtrecht. Museum für

Stadtgeschichte, Münsterplatz 30

17 h: Führung: „Johann Baptist Kirner. Erzähltes

Leben“. Augustinermuseum, Augustinerplatz

Vorträge & Gespräche

20 h: Peter Kalchthaler: „Itaienisches“ in Freiburg.

Eine Spurensuche. Stadtbibliothek Freiburg,

Hauptstelle Münsterplatz, Münsterplatz 17

Andere Orte

Denzlingen

20 h: „Verfemt: Ein Chansonabend“

/ Kulturkreiskonzert . Kultur- & Bürgerhaus

Denzlingen, Lothar-Fischer Saal, Stuttgarter

Str. 30

Merdingen

20 h: Eva-Maria Berg / Lesung mit Musik. Haus am

Stockbrunnen, Stockbrunnengasse 2

Mulhouse

19 h: „Mondträumer“ - Howard Moody / Kinderoper.

Théâtre de la Sinne, 39 Rue de la Sinne

Puppenparade Ortenau 2022

19.03.-10.04.

Ortenau

www.puppenparade.de

Sa 12. März

Freiburg

Kunst

15 h: Familienworkshop: Der weiße Schmuck

der Kalahari. Museum Natur und Mensch,

Gerberau 32

Musik

12 h: Orgelmusik im Augustinermuseum.

Augustinermuseum, Augustinerplatz

20 h: Ray Wilson Band. Jazzhaus Freiburg,

Schnewlinstr. 1

Theater & Tanz

16 h: „Das Geheimnis unter der Erde“ /

Figurentheater Gregor Schwank. Haus der

Jugend, Uhlandstr. 2

17 h: „Peter und der Wolf“ - Familienkonzert.

Theater Freiburg, Bertoldstr. 46

19:30 h: „Der Trafikant“ - nach dem Roman von

Robert Seethaler. Theater Freiburg, Bertoldstr. 46

20 h: „Krabat“. Theater im Marienbad, Marienstr. 4

20 h: „Meisterklasse“ -Aus dem Leben einer

Diva, von Terrence McNally. Cala Theater,

Haslacher Str. 15

20 h: „Wonderland Avenue“ - von Sibylle Berg.

Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A

Kabarett & Comedy

20 h: Christine Prayon: „Abschiedstour“.

Vorderhaus, Habsburgerstraße 9

Führungen

13 h: Führung durch die Münsterbauhütte.

Münsterbauhütte, Schoferstr. 4

15 h: Führung: „Christoph Meckel“. Haus der

Graphischen Sammlung, Salzstraße 34

Basel

Kunst

14 h: „Young Studio“ - Workshop zu „Georgia

O’Keeffe“. Fondation Beyeler, Baselstrasse 101

Andere Orte

Hartheim

20 h: „Blow your mind“ / Mellow, Zauberkunst

. Salmen Hartheim, Theatersaal, Rheinstr. 20

Vogelgrun, Frankreich

20 h: „Vienne, la reine du bal“ / Orchestre Chüt.

Art‘Rhéna, Île du Rhin

Waldkirch

20 h: Robins – Folk-Pop-Konzert. Theater am

Kastelberg, Bergstr. 8

So 13. März

Freiburg

Kunst

11 h: Familienführung: „Was braucht ein Huhn

zum Glücklichsein?“. Museum Natur und Mensch,

Gerberau 32

14 h: Familiennachmittag – Mensch, ist da viel

los! Gemalte Geschichten werden lebendig.

Augustinermuseum, Augustinerplatz

Musik

11 h: 5. Kammerkonzert mit Werken von Joseph

Haydn, Philip Glass und Antonín Dvořák. Theater

Freiburg, Bertoldstr. 46

17 h: Heinz Holliger eröffnet „Betreutes Hören“.

Haus für Kunst, Handwerk und Dienstleistung

(DIVA), Diva la musica, Lise-Meitner-Str. 12

18 h: Musik zur Passion von Klaus Miehling

/ Musica Humana Freiburg. Ludwigskirche,

Starkenstr. 8

19 h: Freiburger Schüler-Jazzorchester. Jazzhaus

Freiburg, Schnewlinstr. 1

19 h: Kammermusik mit Werken von Clara

Schumann und Johannes Brahms / Ensemble

Florestan. Historisches Kaufhaus Freiburg,

Münsterplatz 24

Theater & Tanz

18 h: „Madama Butterfly“ - Giacomo Puccini.

Theater Freiburg, Bertoldstr. 46

19 h: „Orpheus + Eurydike“ - Die Orphischen

Zyklen. Theater Freiburg, Bertoldstr. 46

Kabarett & Comedy

19 h: Michael Krebs: „#BeYourSelfie“. Vorderhaus,

Habsburgerstraße 9

Führungen

10:30 h: Führung: „Johann Baptist Kirner.

Erzähltes Leben“ / mit Gebärdensprache.

Augustinermuseum, Augustinerplatz

15 h: Führung: „Bilder mit zwei Seiten“. Museum

für Neue Kunst, Marienstr. 10A

Vorträge & Gespräche

11 h: „2000 Jahre später... Israel und Palästina“

- Nils Straatmann / MUNDOLOGIA. Paulussaal,

Dreisamstr. 3

14:30 h: „Nepal“ - Walter Schwab / MUNDOLOGIA.

Paulussaal, Dreisamstr. 3

18 h: „Zu Fuß über die Alpen“ - Steffen Hoppe /

MUNDOLOGIA. Paulussaal, Dreisamstr. 3

Basel

Theater & Tanz

18:30 h: „Die Nase“ / Oper. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

18:30 h: „Un sentiment de vie - Ein Lebensgefühl“.

Theater Basel, Elisabethenstr. 16

Andere Orte

Bad Säckingen

18:30 h: „Echoes of the Past“ / Kings of Floyd.

Gloria-Theater, Friedrichstr. 21

Baden-Baden

17 h: Danish String Quartett. Festspielhaus

Baden-Baden, Beim Alten Bahnhof 2

Mo 14. März

Freiburg

Literatur

19 h: „Von der Lust am Denken - Philosophinnen

im Gespräch“ / Lesung mit Ingeborg Gleichauf.

Katholische Akademie, Wintererstr. 1

Vorträge & Gespräche

19:30 h: „Zentralasien“ - Christian Biemann

/ MUNDOLOGIA. Bürgerhaus am Seepark,

Gerhart-Hauptmann-Str. 1

Basel

Theater & Tanz

20 h: „Penthesilea“. Theater Basel, Elisabethenstr.

16

Di 15. März

Freiburg

Literatur

16 h: Lesekreis Französische Literatur.

Stadtbibliothek Freiburg, Hauptstelle Münsterplatz,

Münsterplatz 17

20 h: Slam 46: Poeten aus der Region im

Wettstreit. Theater Bar, Bertoldstraße 46

Theater & Tanz

20 h: „Apapachar“ / com. dance e.V. . E-Werk

Freiburg, Eschholzstraße 77

20 h: „Apapachar“ / com. dance e.V.. E-Werk

Freiburg, Eschholzstraße 77

20 h: „Wonderland Avenue“ - von Sibylle Berg.

Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A

Vorträge & Gespräche

19:30 h: „Couchsurfing Saudi-Arabien“ - Stephan

Orth / MUNDOLOGIA. Bürgerhaus am Seepark,

Gerhart-Hauptmann-Str. 1

Andere Orte

Kirchzarten

19:30 h: Karl-Heinz Ott - Verfluchte Neuzeit, Eine

Geschichte des reaktionären Denkens. Buchladen

in der Rainhof Scheune, Höllentalstr. 96

Mi 16. März

Freiburg

Literatur

19:30 h: Esther Dischereit: „Hab keine Angst,

erzähl alles!“ / Ein Abend zum Attentat von Halle.

Literaturhaus Freiburg, Bertoldstr. 17

Musik

20 h: Basta: „In Farbe“ / A Cappella. Jazzhaus

Freiburg, Schnewlinstr. 1

Theater & Tanz

10 h: „Krabat“. Theater im Marienbad, Marienstr. 4

Lyrik und Klang

Umrahmt von der aktuellen

Ausstellung im Merdinger

Kunstforum liest Eva-Maria

Berg am 11. März, 20 Uhr im

Haus am Stockbrunnen aus ihren

neuen Büchern mit deutschfranzösischer

Lyrik: „eine

schneise im wasser / une brèche

dans l’eau“ und „Pour la lumière

dans l’espace – Für das Licht

im Raum“. Die zweisprachige

Lyrik wird von den barocken

und einfühlsamen Klängen des

Gitarristen Fritz Mühlhölzer

Stühlinger Leben

Ein Einblick in einen diversen,

lebendigen Stadtteil bietet das

Cargo-Theater mit der Live-

Videoinstallation „Stücke von

Zuhause“. Im Mittelpunkt: Der

Stühlinger und die Menschen,

die dort leben. Lebensgeschichten

und Lebensentwürfe

werden per Video live ins

Theater übertragen. Und mehr

noch: Alle Schicksale erscheinen

miteinander verknüpft und

in Performances gebettet, eine

Gesamtkomposition entsteht.

Gefördert durch das Programm

„Kultur trotz Abstand“ kommt

die Premiere des Stücks am 19.

März, 20:30 Uhr als Livestream

Krankheit und Leben

Eine schwierige Beziehung

und dann der Schlaganfall.

Gabriele von Arnim erzählt

in ihrem Buch „Das Leben

ist ein vorübergehender Zustand“

von einer Frau, die

plötzlich mit einem kranken

Mann zusammenlebt. Nach

dem Schlaganfall soll sie ihn

hüten und pflegen – dabei hatte

sie ihm zuvor noch gesagt,

sie könne nicht mehr leben mit

ihm. Eine Herausforderung!

Gabriele von Arnim, Schriftstellerin

und Journalistin

kommt am 29. März, 19.30

Uhr für eine Lesung und ein

Gespräch in den Buchladen

Nach Halle

Merdingen

begleitet. Neben den gezeigten

Bildern in ihren Büchern wird

so ein zusätzliches Medium berücksichtigt.

Die beiden Künstler

arbeiten bereits seit langem

miteinander zusammen.

Foto: Privat

Freiburg

auf www.infreiburgzuhause.de

direkt ins Wohnzimmer der Zuschauenden.

Ein Nachschauen

ist auf der Digital-Stage des

Theaters möglich: www.cargotheater.de

oder in der Mediathek

von #inFreiburgzuhause

Foto: Cargo-Theater

Kirchzarten

in der Rainhof Scheune. Reservierung:

info@buchladenrainhof.de

oder 07661 988

0921.

Freiburg

Am 16. März, 19.30 Uhr kommt

die Lyrikerin, Erzählerin, Essayistin,

Theater- und Hörstückautorin

Esther Dischereit ins

Theater Freiburg. In ihrer Dokumentation

„Hab keine Angst,

erzähl alles!“ berichtet sie von

den Überlebenden und Angehörigen

der Mordanschläge vom

9. Oktober 2019. Vor allem aber

gibt sie ihren Protagonist*innen

Raum, den eigenen Schmerz

auszudrücken. Im Gespräch mit

Moderatorin Jenny Warnecke

spricht Dischereit auch über die

Solidarität in der Gesellschaft

und die juristische wie öffentliche

Verarbeitung. Mit einem

Statement von der Zeugin und

Überlebenden des Anschlags

Mollie Sharfman. Veranstaltet

im Rahmen der Wochen gegen

Rassismus.

Foto: Bettina Straub


36 KULTUR JOKER Veranstaltungen

Körpersuche

Mit „Skin“ legen Emi Miyoshi

und das Shibui Kollektiv den

dritten und letzten Teil einer

Trilogie vor, die sich mit Einsamkeit,

aber auch dem Gefühl

von Verbundenheit auseinandersetzt.

Im Tanz verbinden

sich die Tänzer*innen Anna

Kempin und Kirill Berezovski,

gehen aber auch immer wieder

auseinander. In intimer, sinnlicher

Körpersprache spiegeln

beide einen Organismus, dessen

Klang durch einen Herzschlag

zur Soundkulisse gestaltet

wird. Dabei steht immer

Tanz, Zeit, Erkenntnis

Satire und Kabarett

Das Vorderhaus lädt im März

zu gewohnt erstklassigem Kabarett

ein. Gleich am 4. März,

20 Uhr betritt das Duo Korff-

Ludewig zum ersten Mal die

Vorderhausbühne. Popkabarett

machen die beiden Jungs –

eine musikalische Kombi aus

knalligem Pop-Konzert und

klugem Kabarett. Auf ihrer

Abschiedstour macht die legendäre

Christine Prayon am

12. Februar, 20 Uhr Halt im

JugendKunstParkour

Der von Kubus³ und ArTik

veranstaltete JugendKunst-

Parkour feiert zehnjähriges

Jubiläum! Das diesjährige

Motto: „Drunter/Drüber“.

Los geht es am 23. März. Das

Kunstatelier bietet dann jeden

Mittwoch im Kubus³ Neugierigen

Zutritt. Nur einen Tag

später beginnt das Textatelier

„Schreiben/Sprechen“. Unter

der Betreuung von Oliwia

Hälterlein findet das Textatelier

jeden Donnerstag statt.

Zum Ausblick: Über Christi-

Himmelfahrt (26.–29. Mai)

ist das viertägige KunstCamp

auf dem Hof von Kubus³ und

ArTik geplant. Gefeiert wird

beim Finale Grande (8./9.

Juli), das mit Vernissage und

Performances die Ergebnisse

des diesjährigen Jugend-

KunstParkours präsentiert.

Freiburg

wieder die Frage im Raum:

Wie viel Nähe ist eigentlich

erträglich?

Premiere: 26. März, 20 Uhr im

E-Werk. Weitere Termine: 27.

März, 19 Uhr; 31.03.–02.04.,

jew. 20 Uhr.

Foto: Marc Doradzillo

Freiburg

Mit der Tanzperformance „[tuningtime]“

geht die Choreografin

und Tänzerin Julia Klockow

der Annahme nach, dass Zeitlichkeit

und kulturelle Prägung

unser Bedeutungslesen strukturieren.

Unter Berücksichtigung

von Geschlechterrollen

und Herkunft zeigt die Performance,

wie auch die Sozialisierung

überwunden werden

kann. Gegenwart, Zukunft und

Vergangenheit gehen in diesem

Hin- und Herfahren fluide ineinander

über und eröffnen vollkommen

neue Möglichkeiten

einer menschlichen Existenz.

Premiere: 17. März, 20 Uhr

im Südufer. Weitere Termine:

18./19. März, 20 Uhr.

Foto: Roman Pawlowski

Freiburg

Vorderhaus und am 24. März,

20 Uhr dürfen wir uns auf

Comedy und Zauberkunst der

beiden Brüder „Junge Junge!“

freuen. Zu guter Letzt kommt

am 31. März, 20 Uhr der Kabarettist

Nils Heinrich mit seinem

Programm „Deutschland

einig Katerland – 30 Jahre

Besuch von drüben“ ins Vorderhaus.

Alle Termine und Tickets:

www.vorderhaus.de

Freiburg

Für alle zwischen 15–28 Jahren.

Anmeldung ab 1. März:

www.jugendkunstparkourfreiburg.de

Foto: Hannah Hahn

16 h: „Frauenrechte im Wandel der Zeit“ / Omas

gegen Rechts Freiburg. Theatersaal der VHS

Freiburg, Rotteckring 12

19:30 h: Esther Dischereit & Molli Sharfman: Hab

keine Angst - erzähl alles. / Gastspiel. Theater

Freiburg, Bertoldstr. 46

20 h: „Wonderland Avenue“ - von Sibylle Berg.

Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A

Führungen

12:30 h: Kunstpause: Revolutionäre und

Halunken. Augustinermuseum, Augustinerplatz

Basel

Theater & Tanz

20 h: „Penthesilea“. Theater Basel, Elisabethenstr.

16

Do 17. März

Freiburg

Kunst

19 h: Vernissage: „Telemach Wiesinger: Temps

en France“. Centre Culturel Français Freiburg,

Münsterplatz 11

Musik

20 h: „A few Moments of daily Life“ / Saisonkonzert

Ensemble Aventure. Elisabeth-Schneider Stiftung,

Wilhelmstr. 17A

Theater & Tanz

19:30 h: „Der Trafikant“ - nach dem Roman von

Robert Seethaler. Theater Freiburg, Bertoldstr. 46

20 h: Premiere: „[tuningtime]“ - Produktion der

Tänzerin & Choreografin Julia Klockow. Südufer,

Haslacher Str. 41

Führungen

18 h: Führung: „Wilhelm Lehmbruck“. Museum für

Neue Kunst, Marienstr. 10A

Basel

Kunst

10 h: „Sketch it!“ - Workshop zu „Georgia

O’Keeffe“. Fondation Beyeler, Baselstrasse 101

Theater & Tanz

19:30 h: „Klassikermaschine:

Sommernachtstraum“ / Oper. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

Fr 18. März

Freiburg

Musik

18:30 h: Freiburger Noonsongs / Vokalakademie

Freiburg. Friedenskirche Freiburg, Hirzbergstr. 1

20 h: „SWR LINIE 2“ / Zum 70. Geburtstag von

Wolfgang Rihm. E-Werk Freiburg, Eschholzstraße

77

Theater & Tanz

19:30 h: „Madama Butterfly“ - Giacomo Puccini.

Theater Freiburg, Bertoldstr. 46

20 h: „Meisterklasse“ -Aus dem Leben einer

Diva, von Terrence McNally. Cala Theater,

Haslacher Str. 15

20 h: „Wonderland Avenue“ - von Sibylle Berg.

Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A

20 h: „[tuningtime]“ - Produktion der Tänzerin &

Choreografin Julia Klockow. Südufer, Haslacher

Str. 41

Führungen

12:30 h: Kurzgeschichte(n): Wentzingers vier

Jahreszeiten. Museum für Stadtgeschichte,

Münsterplatz 30

17 h: Führung: „Johann Baptist Kirner. Erzähltes

Leben“. Augustinermuseum, Augustinerplatz

Vorträge & Gespräche

20 h: „Grönland“ - Markus Lanz / MUNDOLOGIA.

Konzerthaus Freiburg, Konrad-Adenauer-Platz 1

Basel

Theater & Tanz

23 h: „Nachtcafé: Dill & Kraut“. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

Andere Orte

Bad Krozingen

19:30 h: Schloßkonzerte: Ein Abend rund um

Johann Sebastian Bach. Schloss Bad Krozingen,

Am Schlosspark 7

20 h: „Modern Sax’N Jazz“. Kurhaus Bad

Krozingen, Kurhausstr. 1

Colmar

19 h: „Mondträumer“ - Howard Moody /

Kinderoper. Théâtre municipal de Colmar, 3 Rue

des Unterlinden

Waldkirch

20 h: „Drei Männer im Schnee“ – nach Erich

Kästner. Theater am Kastelberg, Bergstr. 8

Sa 19. März

Freiburg

Allgemein

13 h: Pen & Paper – Rollenspieltreff. Kinder- und

Jugendmediothek Rieselfeld, Maria-von-Rudloff-

Platz 2

Kunst

15 h: Familienworkshop: „Eier bringen Glück“.

Museum Natur und Mensch, Gerberau 32

Musik

11 h: Freiburger Noonsongs / Vokalakademie

Freiburg. Kirche St. Peter und Paul Freiburg-St.

Georgen, Bozener Str. 6

12 h: Orgelmusik im Augustinermuseum.

Augustinermuseum, Augustinerplatz

Theater & Tanz

19 h: „Krabat“. Theater im Marienbad, Marienstr. 4

19:30 h: „Der Trafikant“ - nach dem Roman von

Robert Seethaler. Theater Freiburg, Bertoldstr. 46

20 h: „Meisterklasse“ -Aus dem Leben einer

Diva, von Terrence McNally. Cala Theater,

Haslacher Str. 15

20 h: „Wonderland Avenue“ - von Sibylle Berg.

Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A

20 h: „[tuningtime]“ - Produktion der Tänzerin &

Choreografin Julia Klockow. Südufer, Haslacher

Str. 41

20 h: Premiere: „Der Weg zurück“ - Dennis Kelly.

Theater Freiburg, Bertoldstr. 46

Führungen

13 h: Führung durch die Münsterbauhütte.

Münsterbauhütte, Schoferstr. 4

15 h: Führung: „Christoph Meckel“. Haus der

Graphischen Sammlung, Salzstraße 34

Basel

Theater & Tanz

09:30 h: „Matthäus-Passion“ / Oper . Theater

Basel, Elisabethenstr. 16

19:30 h: „Moby Dick – das Solo“. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

20 h: „Penthesilea“. Theater Basel, Elisabethenstr.

16

Andere Orte

Breisach

18:30 h: MORDsMENUe - die improvisierte

DinnerKriminalKomödie. Kleinkunstbühne Schloss

Rimsingen, Bundesstr. 44

Colmar

15 h: „Mondträumer“ - Howard Moody /

Kinderoper. Théâtre municipal de Colmar, 3 Rue

des Unterlinden

19 h: „Mondträumer“ - Howard Moody /

Kinderoper. Théâtre municipal de Colmar, 3 Rue

des Unterlinden

Vogelgrun, Frankreich

20 h: „Acqua Alta“ / Adrien M & Claire B.

Art‘Rhéna, Île du Rhin

Waldkirch

20 h: „Drei Männer im Schnee“ – nach Erich

Kästner. Theater am Kastelberg, Bergstr. 8

So 20. März

Freiburg

Musik

12 h: “Les Amis de Telemann — Paris 1737”

/ Ensemble Telaire. Friedenskirche Freiburg,

Hirzbergstr. 1

19 h: Matthäus Passion von Johann Sebastian

Bach / Freiburger Bachchor . Konzerthaus

Freiburg, Konrad-Adenauer-Platz 1

20 h: Montenegro Youth Orchestra. E-Werk

Freiburg, Eschholzstraße 77

Mit der Sonne gemalt

Ausstellung „SunWorks“ bis Ende

März

EWS-Store

Digitales Kunstgespräch zwischen

Alexandra Centmayer, Rolf Behringer

und Dieter Roeschmann unter: www.

ews-schoenau.de/sunworks

Theater & Tanz

16 h: „Frauenrechte im Wandel der Zeit“ / Omas

gegen Rechts Freiburg. Theatersaal der VHS

Freiburg, Rotteckring 12

16 h: „Krabat“. Theater im Marienbad, Marienstr. 4

16 h: Premiere: „Die Nacht, als Lu vom Himmel

fiel“ / Ein mitreißendes, komisches und gruseliges

Figurentheaterstück . Theater Freiburg, Bertoldstr.

46

19 h: „Damaskus 2045“ - Mohammad Al Attar.

Theater Freiburg, Bertoldstr. 46

Kabarett & Comedy

19 h: Django Asül: „Offenes Visier“. Vorderhaus,

Habsburgerstraße 9

Führungen

10:30 h: Führung: „Johann Baptist Kirner.

Erzähltes Leben“. Augustinermuseum,

Augustinerplatz

11 h: Familienführung: „Was braucht ein Huhn

zum Glücklichsein?“. Museum Natur und Mensch,

Gerberau 32

12 h: Führung: „Jeder ist seines Glückes

Schmied?“. Archäologisches Museum

Colombischlössle, Rotteckring 5

15 h: Führung: „Die Sammlung im Fokus“.

Museum für Neue Kunst, Marienstr. 10A

Basel

Kunst

09 h: Kunstfrühstück zu „Georgia O’Keeffe“.

Fondation Beyeler, Baselstrasse 101

11 h: „Erzählteppich“ zu „Georgia O’Keeffe“ /

für Kids von 3-6 Jahren. Fondation Beyeler,

Baselstrasse 101

15 h: Performativer Rundgang „Georgia O’Keeffe“.

Fondation Beyeler, Baselstrasse 101

Theater & Tanz

18:30 h: „Die Nase“ / Oper. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

18:30 h: Premiere: „Sharon Eyal / Marcos Morau“ /

Ballett. Theater Basel, Elisabethenstr. 16

Andere Orte

Denzlingen

14 h: „Über alle Grenzen“ - Bruno Baumann /

MUNDOLOGIA. Kultur- & Bürgerhaus Denzlingen,

Stuttgarter Str. 30

17:30 h: „Seidenstraße“ - Bruno Baumann /

MUNDOLOGIA. Kultur- & Bürgerhaus Denzlingen,

Stuttgarter Str. 30

Lahr

20 h: „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster

stieg und verschwand“ / PuppenParade Ortenau

. Schlachthof Lahr, Dreyspringstr. 16

St. Peter

16 h: Bach-Reger-Bach-Programm mit Tabea

Zimmermann (Viola). Barockkirche St. Peter,

Klosterhof 2

16 h: Soloabend Tabea Zimmermann (Viola):

Bach - Reger - Bach. Barockkirche St. Peter,

Klosterhof 2

Waldkirch

18 h: „Drei Männer im Schnee“ – nach Erich

Kästner. Theater am Kastelberg, Bergstr. 8

Mo 21. März

Freiburg

Literatur

19:30 h: Djaïli Amadou-Amal: „Die ungeduldigen

Frauen“ / Lesung. Centre Culturel Français

Freiburg, Münsterplatz 11

Basel

Theater & Tanz

10 h: „Schneewittchen“ / Ballett. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

18:30 h: „Matthäus-Passion“ / Oper. Theater

Basel, Elisabethenstr. 16

19:30 h: „Der Spieler“. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16


Veranstaltungen KULTUR JOKER 37

Di 22. März

Freiburg

Theater & Tanz

20 h: „Der Weg zurück“ - Dennis Kelly. Theater

Freiburg, Bertoldstr. 46

20 h: „Wonderland Avenue“ - von Sibylle Berg.

Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A

Mi 23. März

Freiburg

Musik

20 h: Nneka. Jazzhaus Freiburg, Schnewlinstr. 1

Theater & Tanz

20 h: „Der Weg zurück“ - Dennis Kelly. Theater

Freiburg, Bertoldstr. 46

20 h: „Wonderland Avenue“ - von Sibylle Berg.

Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A

Führungen

17:30 h: Führung: „Kleine Funde erzählen

große Geschichten“. Archäologisches Museum

Colombischlössle, Rotteckring 5

Vorträge & Gespräche

19:30 h: „Neuseeland“ - Tobias Hauser /

MUNDOLOGIA. Bürgerhaus am Seepark,

Gerhart-Hauptmann-Str. 1

Basel

Theater & Tanz

17:30 h: „Was geschah mit Daisy Duck“. Theater

Basel, Elisabethenstr. 16

19:30 h: „Bliss“ / Ballett. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

Andere Orte

Bad Krozingen

15:30 h: Franz Lehár Duo: Wiener Salonmusik.

Kurhaus Bad Krozingen, Kurhausstr. 1

Do 24. März

Freiburg

Musik

20 h: Buster Shuffle: Go Steady Tour 2022.

Jazzhaus Freiburg, Schnewlinstr. 1

Theater & Tanz

19 h: „Krabat“. Theater im Marienbad, Marienstr. 4

20 h: „Weill: Geil! Anna und die trinkenden Tiger

vom Mississippi“ / Songs von Kurt Weill und

Geschichten. Theater Freiburg, Bertoldstr. 46

Kabarett & Comedy

20 h: Junge Junge!: „Hut ab!“. Vorderhaus,

Habsburgerstraße 9

Basel

Theater & Tanz

19:30 h: „Die Nase“ / Oper. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

19:30 h: „Sharon Eyal / Marcos Morau“ / Ballett.

Theater Basel, Elisabethenstr. 16

21:30 h: „Nachtcafé: Flow Nights“ / Oper. Theater

Basel, Elisabethenstr. 16

Festival „Les Vagamondes“

15.03.-27.03.

La Filature, Mulhouse

www.lafilature.org

Fr 25. März

Freiburg

Theater & Tanz

19:30 h: „Der Trafikant“ - nach dem Roman von

Robert Seethaler. Theater Freiburg, Bertoldstr. 46

20 h: „Meisterklasse“ -Aus dem Leben einer Diva,

von Terrence McNally. Cala Theater, Haslacher

Str. 15

20 h: „Wonderland Avenue“ - von Sibylle Berg.

Wallgraben Theater, Rathausgasse 5A

Kabarett & Comedy

20 h: Thomas Reis: „Mit Abstand das Beste“.

Vorderhaus, Habsburgerstraße 9

Führungen

12:30 h: Kurzgeschichte(n): Die Zähringer.

Museum für Stadtgeschichte, Münsterplatz 30

17 h: Führung: „Johann Baptist Kirner. Erzähltes

Leben“. Augustinermuseum, Augustinerplatz

Basel

Theater & Tanz

19 h: „Matthäus-Passion“ / Oper. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

19:30 h: „Der Spieler“. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

Andere Orte

Bad Säckingen

20 h: „Feelin‘ groovy“ / Simon & Garfunkel Revival

Band. Gloria-Theater, Friedrichstr. 21

Waldkirch

20 h: „Drei Männer im Schnee“ – nach Erich

Kästner. Theater am Kastelberg, Bergstr. 8

Sa 26. März

Freiburg

Kunst

15 h: Familienworkshop: Der weiße Schmuck

der Kalahari. Museum Natur und Mensch,

Gerberau 32

Literatur

18 h: Preisverleihung des Schreibwettbewerbes

„Dante zwischen zwei Frauen“. Stadtbibliothek

Freiburg, Hauptstelle Münsterplatz, Münsterplatz

17

19:30 h: Rafia Zakaria: „Against White Feminism“

/ Zweisprachige Lesung und Gespräch.

Literaturhaus Freiburg, Bertoldstr. 17

Musik

12 h: Orgelmusik im Augustinermuseum.

Augustinermuseum, Augustinerplatz

20:30 h: Bella / Jazz, Soul und Folk. Schloss-Café

Lorettoberg, Felsenkeller, Kapellenweg 1

Theater & Tanz

19 h: „Krabat“. Theater im Marienbad, Marienstr. 4

19:30 h: „Schauinsland - The Misfortune of the

English“ / Wiederaufnahme. Theater Freiburg,

Bertoldstr. 46

20 h: „Meisterklasse“ -Aus dem Leben einer

Diva, von Terrence McNally. Cala Theater,

Haslacher Str. 15

20 h: Premiere: „SKIN“ / Emi Miyoshi & Shibui

Kollektiv. E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77

Kabarett & Comedy

20 h: Werner Koczwara: „Mein Schaden

hat kein Gehirn genommen“. Vorderhaus,

Habsburgerstraße 9

Führungen

13 h: Führung durch die Münsterbauhütte.

Münsterbauhütte, Schoferstr. 4

15 h: Führung: „Christoph Meckel“. Haus der

Graphischen Sammlung, Salzstraße 34

Basel

Kunst

10 h: Open Studio: Unterschiedliche

Aquarellexperimente zu „Georgia O’Keeffe“

erleben. Fondation Beyeler, Baselstrasse 101

Theater & Tanz

19:30 h: „Moby Dick – das Solo“. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

19:30 h: „Sharon Eyal / Marcos Morau“ / Ballett.

Theater Basel, Elisabethenstr. 16

Andere Orte

Hartheim

20 h: „Depressionen leicht gemacht“ / Armin

Sengbusch. Salmen Hartheim, Theatersaal,

Rheinstr. 20

Merzhausen

20 h: Meretrio / Foyer Jazzclub Spezial mit Jazz

aus Brasilien. Forum Merzhausen, Dorfstr. 1

Waldkirch

20 h: „Drei Männer im Schnee“ – nach Erich

Kästner. Theater am Kastelberg, Bergstr. 8

Der Seidenstraße auf der Spur

Die MUNDOLOGIA-Reihe im März

Die MUNDOLOGIA-Reihe

im März hat einiges zu bieten:

Nils Straatmann, zweifacher

deutscher Meister im Poetry

Slam, reist als Backpacker auf

den Spuren Jesu durch „Israel

und Palästina“. Dabei lässt er

sich von Beduinen, Landstreichern,

Prostituierten und muslimischen

Widerstandskämpfern

das Heilige Land von heute

zeigen. Ein kontrastreicher

Vortrag voller Wortwitz! Zu

sehen am 13. März, 11 Uhr im

Paulussaal Freiburg. Direkt im

Anschluss, um 14.30 Uhr, steht

Walter Schwab auf der Bühne.

In seiner Reportrage „Nepal –

Begegnungen im Himalaya“

berichtet er vom Leben der Nepalis,

einzigartigen Trekking-

Touren und eindrücklichen

Begegnungen mit den seltenen

Panzernashörnern. In die Berge

geht es auch in dem Vortrag

„Zu Fuß über die Alpen“ von

dem passionierten Bergsteiger

Steffen Hoppe, am selben Tag

um 18 Uhr.

Am 14. März, 19.30 Uhr ist

Christian Biemann im Bürgerhaus

Seepark zu Gast. Mit

exzellenten Fotografien und

HD-Filmaufnahmen lässt er

das Publikum in die vielseitigen

Landschaften und Kulturen

„Zentralasiens“ eintauchen.

Spannend berichtet der

Bestsellerautor Stephan Orth

in seinem Vortrag „Couchsurfing

Saudi-Arabien“ am 15.

März, 19.30 Uhr ( Bürgerhaus

Seepark) von seiner bisher

aufregendsten Reise. Als

Couchsurfer reist er durch

Saudi-Arabien, wohnt bei Einheimischen

und erhält so Einblicke

in eine verschlossene

Gesellschaft, wie sie bisher

keinem westlichen Besucher

möglich waren. Ein Highlight

„Mythos Seidenstraße“, Vortrag von Bruno Baumann

Foto: Bruno Baumann/Mundologia

ist der Besuch von Markus

Lanz am 18. März, 20 Uhr

im Konzerthaus Freiburg. In

einer aufwändig produzierten

Multivisionsshow präsentiert

Lanz seine Fotos und Filmaufnahmen

auf der Bühne und

lässt das Publikum teilhaben

an seinen Erlebnissen.

Am 20. März steht Bruno

Baumann mit gleich zwei

Vorträgen auf der Bühne des

Bürgerhauses Denzlingen.

Baumann reist in die entlegensten

Winkel der Erde und

erlebt Extremsituationen, die

ihn dazu bringen, über sich

hinauszuwachsen. Der Vortrag

„Über alle Grenzen“ um

14 Uhr zeichnet seinen Lebensweg

nach. Von den ersten

großen Abenteuern auf den

eisbedeckten Gipfeln Neuguineas

bis zu seinen jüngsten

Unternehmungen in den Steppen

und Gebirgen Zentralasiens.

Um 17.30 Uhr nimmt er

uns dann mit auf seine Spurensuche

des Mythos „Seidenstraße“.

Dabei begegnet er

den Nachfahren jener Völker,

die diese riesigen Räume einst

beherrschten und besucht deren

uralte Oasenstädte. Den

Abschluss der diesjährigen

MUNDOLOGIA-Saison bildet

der Vortrag „Neuseeland – das

Paradies auf Erden?“ von Tobias

Hauser am 23 März, 19.30

Uhr im Bürgerhaus am Seepark.

Neuseeland, das ist Natur

in urweltlicher Extremform.

Heiße Quellen, Geysire und

Vulkane sprudeln ungezähmt,

während in Regenwäldern

die archaischen Kauribäume

vom einstigen Großkontinent

Gondwana zeugen. Atemberaubende

Bilder, spannende

Erzählungen und stimmungsvolle

Musik zeichnen seine

Reportage aus.

Weitere Infos: www.mundologia.de

„Couchsurfing in Saudi-Arabien“, Vortrag von Stephan Orth

Foto: Stephan Orth/Mundologia


38 KULTUR JOKER Veranstaltungen

Neue Musik im Gespräch

Die Komponistin, Geigerin

und Bratscherin Katharina

Schmauder hält am 25. März,

17 Uhr den ersten von insgesamt

vier Vorträgen im Jahr

2022. Im Rahmen der „Freiburger

Gespräche zur Neuen

Musik“ stellt Schmauder ihre

interdisziplinäre Arbeit am

Theater und einige ihrer Bühnenwerke

vor.

Kaspers Abenteuer

Online

Der Vortrag von Katharina

Schmauder findet online statt,

die folgenden von Mesias Maiguashca

(20.5.), Dieter Mack

(29.7.) und Vasiliki Kourti-

Papamoustou (30.9.) sind in

Präsenz in der Stadtbibliothek

Freiburg geplant. Infos und

Link zur Veranstaltung: www.

freiburgerkomponisten.de.

Freiburg

Omas gestohlene Kuckucksuhr

sorgt für einige Unruhe und

läutet das nächste große Abenteuer

von Kasper und Bello ein,

das die Freiburger Puppenbühne

am 6. März, 11 u. 12:30 Uhr

im Vorderhaus sowie am 16.

März, 14:30 u. 16 Uhr auf dem

Podium der Harmonie-Kinos

zeigt. Ebenfalls im Harmonie-

Kino können Kids ab 4 Jahren

am 9. März, 14:30 u. 16 Uhr

in die Geschichte von „Kasper

und das kleine Schlossgespenst“

eintauchen sowie das

spannende Seeräuberabenteuer

„Kasper und der Pirat der

sieben Meere“ (23./30, März,

14:30 u. 16 Uhr) miterleben

und vielleicht sogar einen sagenumwobenen

Schatz

f i n d e n .

Tickets:

www.freiburgerpuppenbühne.de

Foto: Freiburger Puppenbühne

Bedrohte Tierarten on stageFreiburg

Queere Jugend

Mit dem Live-Hörspiel „Das

Gesetz der Schwerkraft“ bringen

die Schauspieler*innen

Nic* Reitzenstein und Ilja Baumeier

vom Theaterkollektiv

RaumZeit queere Themen auf

die Bühne. Das Stück unter

der Projektleitung von Jenny

Warnecke handelt von Dom

und Fred. Fred ist neu im Kaff,

Dom ist schon länger Außenseiter.

Beide müssen um sich

selbst und die Anerkennung

von außen kämpfen. Gleichzeitig

sind beide füreinander da

und die Hoffnung erlischt nie.

Denn beide können sagen: Auf

„Krabat“ auf der Bühne

Otfried Preußlers berühmte

Erzählung „Krabat“ kommt

ins Theater im Marienbad.

Unter der Regie von Jana Vetten

erlebt das Publikum die

Geschichte des jungen Krabat,

der nicht nur Müller wird,

sondern auch die Schwarze

Magie erlernt. Zunächst hat

der unbescholtene Junge noch

viel Freude an der Macht, die

Heimisch bedrohten Tierarten

wird nur selten ein Theater

gewidmet. Dabei gibt es

so viel zu erzählen, etwa über

den findigen Luchs oder das

aufgeweckte Auerhuhn. Das

WaldHaus präsentiert das einzige

Theaterstück weltweit,

das diesen Tierarten und ihrem

tragischen Schicksalen gewidmet

ist. Aufführung ist am 27.

März. Um 14 Uhr werden die

Geheimnisse um Tetrao urogallus

(Auerhuhn) gelüftet. Um

16 Uhr kommt der Lynx lynx

auf die Bühne – der Luchs. Das

WaldHaus präsentiert „Fräulein

Brehms Tierleben“ – Neugierige

erwünscht!

Freiburg

der Klippe hinter dem Müllplatz

kann man die Lichter der

Großstadt sehen. Das Hörspiel

mit begleitend eingeblendeten

Comicstrips kommt am 25.

März, 19.30 Uhr und am 27.

März, 18 Uhr ins Kommunale

Kino. Jugendliche ab 14 Jahren

sind willkommen.

Foto: Theaterkollektiv

RaumZeit

Freiburg

er über die Magie erhält. Doch

bald wird ihm klar, dass seine

Magie eine große Schattenseite

mit sich führt. Nach langen

Proben hat das Stück für alle

ab 10 Jahren am 12. März, 20

Uhr Premiere. Weitere Termine

im März: 15.–17., jew. 10

Uhr; 19., 19 Uhr; 20., 16 Uhr;

22., 10 Uhr; 24./26., 19 Uhr;

27., 17 Uhr.

So 27. März

Freiburg

Musik

11 h: Spatzenkonzert: Waldgeflüster. Theater

Freiburg, Bertoldstr. 46

15 h: Spatzenkonzert: Waldgeflüster. Theater

Freiburg, Bertoldstr. 46

16 h: „Francis Poulenc: Die Geschichte von

Babar, dem kleinen Elefanten“ / Holst-Sinfonietta,

Mitmachkonzert für Kinder und Erwachsene .

Ludwigskirche, Starkenstr. 8

17 h: ““Himmelskönig sei willkommen”” / Jan

Jerlitschka (Alt), Mathis Wolfer (Blockflöte), David

Henkelmann (Cembalo). Christuskirche Freiburg,

Maienstr. 2

17:30 h: „Francis Poulenc: Die Geschichte von

Babar, dem kleinen Elefanten“ / Holst-Sinfonietta,

Mitmachkonzert für Kinder und Erwachsene .

Ludwigskirche, Starkenstr. 8

20 h: Shalosh: Broken Balance Record Release

Tour 2022. Jazzhaus Freiburg, Schnewlinstr. 1

Theater & Tanz

14 h: „Tetraourogallus – das Auerhuhn“ / Fräulein

Brehm . WaldHaus Freiburg, Wonnhaldestr. 6

16 h: „Lynx lynx – der Luchs die Bühne“ / Fräulein

Brehm . WaldHaus Freiburg, Wonnhaldestr. 6

17 h: „Krabat“. Theater im Marienbad, Marienstr. 4

19 h: Premiere: „Glottis“. Theater Freiburg,

Bertoldstr. 46

19 h: Premiere: „SKIN“ / Emi Miyoshi & Shibui

Kollektiv. E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77

Kabarett & Comedy

19 h: Christian Ehring: „Antikörper“. Paulussaal,

Dreisamstr. 3

Führungen

10:30 h: Führung: „Johann Baptist Kirner.

Erzähltes Leben“. Augustinermuseum,

Augustinerplatz

11 h: Familienführung: „Was braucht ein Huhn

zum Glücklichsein?“. Museum Natur und Mensch,

Gerberau 32

15 h: Führung: „Johann Baptist Kirner. Erzähltes

Leben“. Augustinermuseum, Augustinerplatz

15 h: Führung: „Someone Else. Die Fremdheit der

Kinder“. Museum für Neue Kunst, Marienstr. 10A

Basel

Kunst

10 h: Open Studio: Unterschiedliche

Aquarellexperimente zu „Georgia O’Keeffe“

erleben. Fondation Beyeler, Baselstrasse 101

Theater & Tanz

18 h: „Matthäus-Passion“ / Oper. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

18:30 h: „Sharon Eyal / Marcos Morau“ / Ballett.

Theater Basel, Elisabethenstr. 16

Andere Orte

Baden-Baden

18 h: „Liebeslieder von Schumann und Brahms“ /

Diana Damrau, Jonas Kaufmann. Festspielhaus

Baden-Baden, Beim Alten Bahnhof 2

Kirchzarten

11 h: Matinée: - „Consonanzen Zusammenklänge

- Frühlingsfarben | Frühlingsdüfte“, Lisa Immer

(Violine), Lambert Bumiller (Klavier), Doris Wolters

(Lesung). Buchladen in der Rainhof Scheune,

Höllentalstr. 96

Waldkirch

18 h: „Drei Männer im Schnee“ – nach Erich

Kästner. Theater am Kastelberg, Bergstr. 8

Mo 28. März

Freiburg

Literatur

20 h: Dr. Gabriele von Arnim: „dies|seits“ /

Lesung und Gespräch. Katholische Akademie,

Wintererstr. 1

Basel

Theater & Tanz

19:30 h: „Der Spieler“. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

19:30 h: „Klassikermaschine:

Sommernachtstraum“ / Oper. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

Di 29. März

Freiburg

Musik

20 h: Hammond Jazz Night. Jazzhaus Freiburg,

Schnewlinstr. 1

Vorträge & Gespräche

20 h: „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland

– ein Grund zum Feiern!“ / Gespräch und

Diskussion. Katholische Akademie, Wintererstr. 1

Basel

Theater & Tanz

20 h: „Blut am Hals der Katze“. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

Andere Orte

Kirchzarten

19:30 h: Gabriele von Arnim: „Das Leben ist

ein vorübergehender Zustand“ / Lesung und

Gespräch. Buchladen in der Rainhof Scheune,

Höllentalstr. 96

Mi 30. März

Freiburg

Literatur

18 h: Musikalisch - Literarischer Frühlingsauftakt.

Stadtbibliothek Freiburg, Hauptstelle Münsterplatz,

Münsterplatz 17

Musik

20 h: Nullmillimeter. Jazzhaus Freiburg,

Schnewlinstr. 1

Theater & Tanz

19:30 h: „Die Hochzeit des Figaro Wolfgang“ -

Amadeus Mozart. Theater Freiburg, Bertoldstr. 46

20 h: „Mit der Träne im Knopfloch“ / Ein

Herrendarstellerinnenabend. Theater Bar,

Bertoldstraße 46

Kabarett & Comedy

20 h: Torsten Sträter: „Schnee, der auf Ceran fällt“.

Konzerthaus Freiburg, Konrad-Adenauer-Platz 1

Führungen

12:30 h: Kunstpause: „SCHWARZ. Zu den

Holzschnitten von Christoph Meckel“. Haus der

Graphischen Sammlung, Salzstraße 34

Basel

Theater & Tanz

20 h: „Blut am Hals der Katze“. Theater Basel,

Elisabethenstr. 16

Führungen

18:30 h: Kuratorenführung zu „Georgia O’Keeffe“.

Fondation Beyeler, Baselstrasse 101

Vorträge & Gespräche

18:30 h: Didier Ottinger: „Georgia O‘Keeffe,

l‘instinct moderne“. Fondation Beyeler,

Baselstrasse 101

Andere Orte

Bad Krozingen

15:30 h: Franz Lehár Duo: Wiener Salonmusik.

Kurhaus Bad Krozingen, Kurhausstr. 1

19 h: Premierenlesung: Astrid Fritz: „Der dunkle

Himmel“. Mediathek Bad Krozingen, Bahnhofstr.

3b

Kirchzarten

18:30 h: „Himmlisches Dinner“ mit Jürgen Trittin.

Hofgut Himmelreich, Restaurant, Himmelreich 37

Vogelgrun, Frankreich

16 h: „Dedans moi“ / Filomène et compagnie, für

Kids ab 1 Jahr. Art‘Rhéna, Île du Rhin

Do 31. März

Freiburg

Literatur

20 h: Karl-Heinz Ott - Verfluchte Neuzeit, Eine

Geschichte des reaktionären Denkens. Theater

Freiburg, Bertoldstr. 46

Theater & Tanz

19 h: „Corpus Delicti“. Theater im Marienbad,

Marienstr. 4

20 h: Premiere: „SKIN“ / Emi Miyoshi & Shibui

Kollektiv. E-Werk Freiburg, Eschholzstraße 77

Kabarett & Comedy

20 h: Nils Heinrich: „Deutschland einig Katerland“.

Vorderhaus, Habsburgerstraße 9

Führungen

18 h: Führung: „Someone Else. Die Fremdheit der

Kinder“. Museum für Neue Kunst, Marienstr. 10A

Basel

Jazzhaus Chortage

16.03.-20.03.

Jazzhaus Freiburg

www.jazzhaus.de

Theater & Tanz

20 h: „Klassikermaschine: Sommernachtstraum“ /

Oper. Theater Basel, Elisabethenstr. 16

20 h: „Was geschah mit Daisy Duck“. Theater

Basel, Elisabethenstr. 16

Andere Orte

Lahr

20 h: „My Fair Lady“ / Kölner Kammeroper .

Parktheater Lahr, Kaiserstraße 107


Veranstaltungen KULTUR JOKER 39

„Shinrin Yoku“

Waldbaden mit Revierförster Johannes Wiesler

Prinzessin auf der Erbse

Es war einmal ein Prinz, der

sollte eine Prinzessin heiraten.

Prinzessinnen waren genug

da, doch es sollte eine wirkliche

Prinzessin sein... Das

Basler Kinder Theaer präsentiert

noch bis 1. Mai, je Mi/Sa/

So um 15 Uhr für Kids ab 4

Jahren das amüsante Märchen

„Die Prinzessin auf der Erbse“

von Hans Christian Andersen

in einer Fassung von Jessica

Wohlwend in Schweizer

Mundart.

Infos: www.baslerkindertheater.ch

Foto: Basler Kinder Theater

Basel

Ein Meer aus Tinte

Ile du Rhin

Beim Waldbaden am Freitag,

dem 25. März, von 14.30 bis 17

Uhr, möchte der Revierförster

Johannes Wiesler die Menschen

dafür sensibilisieren, wieder

ein engeres Verhältnis mit der

Natur einzugehen und in die

beruhigende Atmosphäre der

Natur einzutauchen. Als Revierförster

im Gemeindewald

Bollschweil - St. Ulrich hat

er tagtäglich mit Bäumen und

dem Wald zu tun. Sein Revier

umfasst 1100 Hektar, welches

sich auf sechs Gemeinden verteilt.

Das Waldbaden mit dem

Revierförster Johannes Wiesler

ist inklusive kleinem Grillbuffet,

Brot und Getränken.

Waldbaden ist einfach mehr

als ein Waldspaziergang oder

ein einfacher Aufenthalt im

Wald. In Japan wurde der Begriff

„Shinrin Yoku“ 1982

geprägt. Dort wird das Waldbaden

von Ärzten empfohlen,

um Stress und degenerativer

Erkrankung entgegenzuwirken

und das Immunsystem zu stärken.

Waldbaden ist in Japan ein

fester Bestandteil der Gesundheitsvorsorge.

Die gesundheitsfördernden

Effekte beim Waldbaden

sind: Senkung der Stresshormone/Burnout-Prävention,

Stärkung des Immunsystems,

Förderung der Herzschutzsubstanz

DHEA, Linderung von

Ängsten und Schlafstörungen

u. v. m. Es ist nicht als Ersatz

für schulmedizinische Behandlungen

zu verstehen.

Treffpunkt: GPS N 47°

54.675‘´ / E 007° 49.179´

Wegbeschreibung: Abzweigung

Kreisstraße (K4956)

Richtung „St. Ulrich“. Nach

2,5 km links in den Waldweg

„Dachshaldenweg“ (vor Aubach)

abbiegen.

Die Veranstaltung findet bei

jedem Wetter statt, außer bei

Gewitter, Sturm und Starkregen.

Tickets: Tourist-Information

Bad Krozingen,

Tel. 07633 4008-163

Foto: Kur und Bäder GmbH Bad Krozingen

Gebühr inkl. kleinem Grillbuffet,

Brot und Getränken:

34,00 Euro zzgl. Vvk-Gebühr

Mitfahrgelegenheit bei vorheriger

Anmeldung bei der

Tourist-Info Bad Krozingen,

eine halbe Stunde vor Veranstaltungsbeginn.

Die Art’Rhena lädt im März

zu Musik, Tanz und Theater

ein. In einen Wirbelwind

des Wiener Chic lässt uns das

Chüt Orchester am 12. März,

20 Uhr eintauchen und verspricht

dabei Überraschungen

zwischen Strauss und Léhar.

Adrien M und Claire B erzählen

uns am 19. März, 20

Uhr in der Tanzperformance

„Aqua Alta“ eine Geschichte.

Eine Frau, ein Mann, ein Haus

und ein absurder Alltag voller

Zwietracht. Doch an einem

Scholl und die Sekretärin

Ein kontroverses Aufeinandertreffen

bietet Ursula Kohlerts

Theaterstück „Sophie &

Ich“. In der Produktion der

Deutschen Kammerschauspiele

trifft die Widerstandskämpferin

Sophie Scholl auf

Hitlers unkritische Sekretärin

Traudl Junge. Mit vergleichbaren

Biografien und Wohnorten

wäre ein tatsächliches

zufälliges Aufeinandertreffen

möglich gewesen. Dann aber

gibt es ebenso viele Differenzen,

vor allem in der Gesinnung.

„Sophie & Ich“ stellt

vor diesem Hintergrund beide

Positionen einander gegenüber

und fragt: Was hätten

sich beide zu sagen gehabt,

vor und – unwirklicherweise

Die Komische Nacht gehört

zu den erfolgreichsten

Live-Comedy-Formate in

Deutschland. In mehr als 30

deutschen Städten erleben die

Zuschauer*innen einen ausgelassenen

Abend mit Comedy,

Kabarett, Zauberkunst und

mehr in den schönsten Cafés,

Bars und Restaurants der Stadt.

Am 16. März, 19:30 Uhr laden

die Alemannische Bühne, das

Cala Theater, das Gasthaus

Schiff, das St. Ottilien sowie

das Vorderhaus zur 1. Komischen

Nacht Freiburg ein.

Tag soll sich alles ändern,

als aufsteigendes Wasser das

Haus in ein Meer aus Tinte

hüllt und die Frau plötzlich

verschwindet … An die Sinne

von Kleinkindern ab 1 Jahr

richtet sich das Theaterstück

„Dedans moi“ der Filomène et

Compagnie am 30. März, 16

Uhr. Die kleinen und großen

Besuchenden werden auf eine

poetische Reise voller Emotionen,

Kunst, Malerei, Musik

und Film mitgenommen. Infos:

www.artrhena.eu

Endingen

– nach dem Krieg? Premiere:

12. März, 19.30 Uhr im Bürgerhaus

Endingen. Weitere

Vorstellung: 13. März, 19.30

Uhr.

Foto: Deutsche Kammerschauspiele

1. Komische Nacht Freiburg Freiburg

Zu sehen sind die Comedians

Cüneyt Akan, El Mago Masin,

Florian Simbeck, Johnny Armstrong

und Roberto Capitoni.

Das besondere: Nicht die

Besucher*innen müssen

von Lokal zu Lokal wandern,

um die fünf verschiedenen

Künstler*innen sehen

zu können, sondern die

Künstler*innen sind es, die

an diesem Abend von Haus zu

Haus ziehen.

Karten in den beteiligten

Lokalen und unter www.komische-nacht.de.


Du

spielst für

Kunst und

Kultur.

Und für

dich.

Lotto Baden-Württemberg: für alle ein Gewinn.

Denn ein Teil des Spieleinsatzes wird verwendet,

um Theater, Museen und Orchester zu unterstützen.

Pro Jahr kommen so rund 60 Millionen Euro für

Kunst und Kultur in Baden-Württemberg zusammen.

MEHR AUF

LOTTO-BW.DE

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