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Philosophie - Gymnasien in Rheinland-Pfalz

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- Gedankenexperiment<br />

- . . .<br />

In dieser Bearbeitungsform ist die Bildreflexion Bestandteil der „philosophischen<br />

Problemreflexion“. Diese Bearbeitungsform ist recht komplex und erfordert von Schüler<strong>in</strong>nen<br />

und Schülern e<strong>in</strong>e eigenständige Reflexionsleistung, bietet aber auch Freiheiten<br />

im philosophischen Reflexionsprozess. Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler müssen mit<br />

der Bearbeitungsform der „philosophischen Problemreflexion mit Bild“ Erfahrungen<br />

sammeln können, e<strong>in</strong>e schrittweise Heranführung ist notwendig. Zu Übungszwecken<br />

oder auch aus zeitökonomischen Gründen können schwerpunktmäßig Teilaspekte<br />

der philosophischen Problemreflexion mit Bild bearbeitet werden. Anfänglich, aber<br />

auch ganz generell ist es möglich, dass der Schüler<strong>in</strong> oder dem Schüler für die Bearbeitung<br />

– auch <strong>in</strong> Kursarbeiten – die Kriterien für die philosophische Problemreflexion<br />

und Bildbetrachtung zur Orientierung vorliegen.<br />

Die philosophische Problemreflexion kann <strong>in</strong> der Aufgabenstellung konkretisiert werden,<br />

das heißt, dass die Aufgabenstellung ausweist, welche Aspekte oder Schwerpunkte<br />

<strong>in</strong> die Problemreflexion e<strong>in</strong>gebunden werden sollten. Beispiel: „Nehmen Sie<br />

e<strong>in</strong>e philosophische Problemreflexion auf der Basis des Kunstwerks Ceci n’est pas<br />

une pipe (Das ist ke<strong>in</strong>e Pfeife) von RENÉ MAGRITTE vor. Beziehen Sie <strong>in</strong> Ihre Reflexion<br />

die sprachphilosophischen Ansätze von LUDWIG WITTGENSTEIN und BENJAMIN LEE<br />

WHORF e<strong>in</strong>.“<br />

Im <strong>Philosophie</strong>unterricht steht der rezeptionstheoretische Ansatz im Mittelpunkt der<br />

Bildreflexion, das heißt, dass wir der Frage nachgehen, wie der Bildbetrachter dem<br />

Bild als Denkender begegnet, wie er mit se<strong>in</strong>er Wahrnehmung se<strong>in</strong> Handeln, Fühlen<br />

und Denken antizipiert. Die Bildbetrachtung darf nicht auf der Stufe e<strong>in</strong>es subjektiven<br />

Ergriffense<strong>in</strong>s stehen bleiben, sondern muss übergehen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e (diskursive) Argumentation<br />

des im Bild Erkannten. Die Argumentation wird auf im Bild nachweisbare<br />

Anhaltspunkte gestützt (siehe Betrachtungskriterien). Es geht darum, zu entdecken<br />

bzw. aus der ästhetischen Verdichtung zu entfalten, was überrascht, irritiert, was den<br />

Blick wie führt und/oder ggf. auch verführt. Es geht weiterh<strong>in</strong> darum, <strong>in</strong>wiefern das<br />

Bild philosophische Gedanken evoziert und diese <strong>in</strong> philosophischen Problemzusammenhängen<br />

zu erschließen ermöglicht.<br />

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