The Austrian Peacekeeper 1/2022
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THE AUSTRIAN
Ausgabe 2022/1
PEACEKEEPER
ZEITSCHRIFT DER VEREINIGUNG ÖSTERREICHISCHER PEACEKEEPER
EUTM Mali
Einsatz in Westafrika
BUNDESHEER/PUSCH
4
Gedanken zur Zeit:
Krieg in Europa
14
Unterwegs zur
New World Order
6
Die OSZE-Mission in der
Ukraine
26
Standartenübergabe im
Burgenland
24
Die Partnerschaft
VÖP – AUTINT
1
WO ANDERE UMDREHEN,
GEHEN WIR WEITER.
HOL DAS BESTE AUS DIR RAUS.
FÜR DICH. UND UNSER LAND.
MEHR AUF BUNDESHEER.AT
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THE AUSTRIAN
Ausgabe 2022/1
PEACEKEEPER
ZEITSCHRIFT DER VEREINIGUNG ÖSTERREICHISCHER PEACEKEEPER
INHALTSVERZEICHNIS
EDITORIAL
4
Gedanken zur Zeit:
Krieg in Europa
Sehr geschätzte Leserinnen und Leser!
Werte Peacekeeper!
6
8
13
14
17
22
24
26
28
32
34
39
Die OSZE - Mission in der
Ukraine
Das Bundesheer im Einsatz in
Westafrika
Verteidigungsministerin Klaudia
Tanner in Zypern
Golfkrieg 1991: Unterwegs zur
New World Order
Kurdenhilfe 1991: Das Feldspital
UNAFHIR im Iran
Qualität aus Österreich -
Frequentis
Partnerschaft VÖP - AUTINT
Kooperation mit Ungran
Aus den Landesgruppen
Tag der Vereinten Nationen - in
der Slowakei
Für unsere Mitglieder
Bundestreffen in Salzburg
Spendenaufruf Ukraine
2022 begann in Vielem so, wie 2021 geendet
hat: mit immer neuen Zahlen über Covid-Infektionen
und Prognosen, die am kommenden
Tag schon überholt waren. Lockdown?
Alles aufsperren? Masken? Impfzwang? –
Neben all der Corona-Aufregungen traten
die Meldungen über die Krisen und Konflikte
dieser Welt scheinbar in den Hintergrund.
Mitte Februar eskalierte dann die Spannung
zwischen Russland und der Ukraine zum
Krieg – Anlass für unseren Präsidenten, sich
in seinen „Gedanken zur Zeit“ damit zu befassen
und außerdem über die OSZE-Beobachtermission
in der Ukraine zu berichten.
Die Ausbildung der OSZE-Beobachter erfolgt
bekanntlich im Zentrum AUTINT in Götzendorf.
Die lange enge Beziehung zwischen VÖP
und AUTINT wurde im Dezember durch eine
formale „Partnerschaft“ bekräftigt – auch
dazu finden Sie in diesem Heft einen Beitrag.
Weitere Beiträge gelten dem aktuellen Einsatz
in Mali sowie den Aktionen nach dem
Golfkrieg 1991, vor etwas über 30 Jahren. Zu
Unrecht vergessen ist dabei das Feldspital
im Nordiran, das Mitte 1991 bestand und das
Tausenden kurdischen Flüchtlingen das Leben
rettete.
Trotz aller Corona-bedingten Beschränkungen
waren die österreichischen Peacekeeper
im Herbst 2021 wieder international aktiv. Die
Partnerschaft mit dem ungarischen Schwesterverband
ebenso wie das internationale
Treffen in der Slowakei zeigen dies.
Ein besonderes Anliegen ist es mir an dieser
Stelle, Eduard Staudinger zu nennen: Er war
der Fotograf hinter den schönen Bildern in
unserer letzten Nummer vom Bundestreffen
in Tirol (wie auch schon von früheren Bildern,
etwa vom Tummelplatz), aber aus Versehen
unterblieb seine Nennung. Das sei hiermit
nachgeholt – danke, lieber Herr Staudinger,
für Ihr Verständnis, dass uns manchmal Fehler
passieren, die eigentlich nicht passieren
dürften. Wir freuen uns jetzt schon auf viele
schöne Bilder von den nächsten Veranstaltungen
in Tirol. Noch eine Bitte um Nachsicht
gibt es: Bei dem Aufsatz über den „Feitl-Club“
(Nr. 2021/4, Seite 16) ist uns der Schluss des
letzten Satzes „verlorengegangen“. Er sollte
lauten: „Ich möchte als einer dieser Präsi-
3
denten allen Unterstützern, Mitgliedern
und Ehrenmitgliedern meinen
größten Respekt aussprechen und mit
einem „ehrenwerten Check“ meinen
Dank aussprechen! Vzlt Pech Petr“.
Danke an alle, die uns auf diesen Fehler
hingewiesen haben!
Damit bleibt mir nur noch, allen Leserinnen
und Lesern des „Peacekeepers“
anregende Lektüre zu wünschen, ein
gutes Jahr 2022, und natürlich vor allem
viel Gesundheit!
Ihr/Dein Erwin Schmidl
IMPRESSUM
Eigentümer und Herausgeber:
Vereinigung Österreichischer Peacekeeper
Vereinssitz:
Stiftskaserne „General Spannocchi“,
Wien VII, Stiftgasse 2a
Postadresse:
1070 Wien, Mariahilfer Straße 22/4/18
Chefredakteur:
Erwin A. Schmidl – erwin.schmidl@peacekeeper.at
Redaktion:
Helmut Gekle (ArtDirector), Günter Höfler, Irene Valina,
Alexander Panzhof.
Gesamtherstellung und Anzeigen:
Vehling Medienservice und Verlag GmbH
8010 Graz, Humboldtstraße 3
Offenlegung:
„The Austrian Peacekeeper“ dient der Information der Mitglieder der
Vereinigung Österreichischer Peacekeeper, der aktiven und ehemaligen
Angehörigen österreichischer Kontingente der UN bzw. im
Rahmen der Partnership for Peace, OSZE, etc. sowie ihrer Freunde
und Förderer.
Namentlich gekennzeichnete Beiträge drücken die Meinung der Autoren
aus und müssen sich nicht mit der Meinung der Redaktion bzw. der
VÖP decken. Die Redaktion behält sich die redaktionelle Bearbeitung
der Beiträge vor. Die Rücksendung von Unterlagen erfolgt nur auf ausdrücklichen
Wunsch.
Erscheinungsweise:
4 x pro Jahr
Einzelpreis:
€ 4.50
Adressänderungen und andere administrative Fragen bitte an:
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GEDANKEN ZUR ZEIT
Krieg in Europa
Sehr geehrte Damen und Herren, geschätzte Peacekeeper!
Über zwei Jahre standen die Meldungen über Corona-Infektionszahlen, Kurven und unterschiedlichste
Prognosen im Zentrum der Aufmerksamkeit. Wie viele andere Probleme unserer
Zeit geriet der seit dem Jahr 2014 schwelende Konflikt zwischen Russland und der Ukraine
leicht aus dem Fokus. Erst als die Russische Föderation über 150.000 Soldaten hufeisenförmig
an die Grenze zur Ukraine verlegte, änderte sich das. Das Risiko einer Invention stieg zunehmend,
westliche Staats- und Regierungschefs waren bemüht, über diplomatische Gesprächskanäle
das Überschreiten einer roten Linie zu verhindern.
Am 24. Februar 2022 trat jedoch ein, was nahezu
niemand in Europa glauben wollte: Russland
überfiel in einer kombinierten Land-, See- und
Luftoperation von mehreren Seiten die Ukraine.
Der russische Präsident Wladimir Putin möchte
die Sicherheitsordnung, die sich nach dem „Kalten
Krieg“ und der Auflösung der Sowjetunion
1991 entwickelte, zu seinen Gunsten ändern. Das
„Bruderland“ Ukraine steht dabei im Zentrum
seiner strategischen Überlegungen. Es gilt, die
Integration der Ukraine in den Westen mit allen
Mitteln zu verhindern. Nach der Annexion der
Krim und der Unterstützung der Separatisten
im Donbass soll nunmehr die gesamte Ukraine
„heimgeholt“ werden.
Dieser militärische Angriff ist ein klarer Ver-
stoß gegen das Völkerecht, der Krieg ist nach
Europa zurückgekehrt. Die demokratischen
Grundwerte unserer Gesellschaft, wie Achtung
der Menschenrechte, das Recht auf Leben und
freie Entfaltung, die Souveränität der Völker
und unsere Freiheit sind bedroht.
Die ukrainischen Streitkräfte und die Zivilbevölkerung
leisten großen Widerstand. Zur Zeit
war der Ausgang der Kampfhandlungen ungewiss.
Doch was bedeutet dieser unfassbare Krieg für
Europa, wie kann es weitergehen? Welche Konsequenzen
sind für unserer eigene Sicherheitspolitik
zu ziehen?
Darüber sprach ich mit Prof. Dr. Walter Feichtinger,
Präsident des Centers für Strategische
4
Purins Erwartung eines schnellen Erfolges erfüllte sich nicht: eine zerstörte russische Kolonne
bei Kiew, am 4. März 2022.
Analysen. Brigadier Dr. Feichtinger leitete
bis zum Übertritt in den Ruhestand
2020 das Institut für Friedenssicherung
und Konfliktmanagement an der Landesverteidigungsakademie
in Wien und
ist ein international höchst anerkannter
sicherheitspolitischer Experte.
Günter Höfler: Herr Brigadier, wie kann
eine neue Nachkriegsordnung in Europa
aussehen, mit der die Hauptbeteiligten,
die Russische Föderation und die Ukraine
leben können?
Wo immer auch der russische Angriff
zum Stehen kommen wird – das letzte
Quentchen Vertrauen des Westens
in die Russländische Föderation ist erschöpft.
Aus den Bruderländern Ukraine
und Russland wurden Feinde. Es ist zu
erwarten, dass in Europa wieder Zäune
und Mauern hochgezogen werden und
der Kalte Krieg zurückkehrt. Somit wird
sich die Rüstungsspirale wieder drehen
und Russland als potenzieller Aggressor
im Zentrum der Sicherheitsüberlegungen
stehen.
Man muss sich daher der Konzepte aus
den 70er Jahren (Stichwort KSZE) besinnen,
um mühsam wieder zu einer Annäherung
zu kommen.
Was bedeutet dieser Krieg für eine zukünftige
Europäische Sicherheitsstruktur?
Wir können erkennen, dass die NATO
mit ihrer Beistandsgarantie wieder
enorm an Bedeutung gewonnen hat.
Auch das transatlantische Verhältnis hat
sich gebessert; die USA haben bewiesen,
dass sie zuverlässig und für Europas Sicherheit
unverzichtbar sind. Allerdings
hat auch die EU politische Stärke und
Geschlossenheit demonstriert. Sie zeigt
ernsthafte Ambitionen, die Gemeinsame
Sicherheits- und Verteidigungspolitik
voranzutreiben. Daraus sollte sich logischerweise
eine bestens abgestimmte
Zusammenarbeit mit der NATO ergeben.
Welche Rolle die OSZE noch spielen
kann, bleibt abzuwarten. Es wäre aber
falsch, sie für überflüssig zu erklären.
Welche umfassenden sicherheitspolitischen
Konsequenzen müsste Österreich
aus diesem Konflikt ziehen?
ARIS MESSINIS / AFP / PICTUREDESK.COM
Es ist erstens an der Zeit, das sicherheitspolitische
Konzept der Neutralität
zu überdenken und zu prüfen, ob nicht
z.B. eine Allianzfreiheit uns mehr Möglichkeiten
eröffnen würde. Zweitens
wäre die umfassende Sicherheit stringent
zu planen und energisch mit konkreten
Schritten zu realisieren. Drittens
sollte das Bundesheer den gebührenden
Stellenwert und die erforderlichen Mittel
bekommen, damit es seine Verteidigungsaufgaben
erfüllen und der Rolle
als „strategische Handlungsreserve des
Staates“ gerecht werden kann.
Herr Brigadier, ich danke für dieses Gespräch!
Sehr geschätzte Leserin, sehr
geschätzter Leser, liebe Mitglieder,
Bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe
unserer Zeitschrift waren die Kampfhandlungen
in der Ukraine leider noch
immer voll in Gang. Gemeinsam mit unserem
europäischen Partner SPIA – Soldiers
of Peace International Association
– unterstützen auch wir unsere Freunde
in der Ukraine – mehr darüber lesen Sie
bitte auf Seite 39.
Ich wünsche Ihnen alles Gute, mit sehr
herzlichen und kameradschaftlichen
Grüßen
General i.R. Mag. Günter Höfler
Präsident der Vereinigung Österreichischer
Peacekeeper
Prof. Dr. Walter Feichtinger, Brigadier i.R.
Walter Feichtinger ist Präsident des Centers für Strategische Analysen (CSA). Er absolvierte 1979 die Theresianische Militärakademie
und war u.a. Kommandant des Panzerbataillons 10. Studium der Politikwissenschaften an der Universität Wien, Promotion
zum Dr. phil. 2002. Ab 2001 war Walter Feichtinger sicherheits- und verteidigungspolitischer Berater im Bundeskanzleramt, Generalsekretär
der Österreichischen Offiziersgesellschaft und bis 2020 Leiter des Instituts für Friedenssicherung und Konfliktmanagement
(IFK) an der Landesverteidigungsakademie.
Feichtinger ist Autor und Herausgeber
vieler Bücher und Artikel zu nationaler und internationaler
Sicherheit und der Öffentlichkeit
durch zahlreiche Medienauftritte bekannt.
5
UKRAINE
OSZE
Die OSZE-Mission
in der Ukraine
Technik aus Österreich, hier der CAMCOPTER S-100, unterstützt den Einsatz der OSZE
Nach der Eskalation des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine Anfang
2014 – mit der Eingliederung der Halbinsel Krim in die Russische Föderation und
heftigen Kämpfen in den Gebieten von Donezk und Lugansk im Osten der Ukraine
– ersuchte die Regierung der Ukraine die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit
in Europa (OSZE) um die Entsendung von unbewaffneten Beobachtern.
Der Ständige Rat der OSZE beschloss daraufhin einstimmig am 21. März 2014 die
Entsendung einer zivilen Beobachtermission in die Ukraine, der „Special Monitoring
Mission to Ukraine“ (SMM oder SMMU).
Die zunächst 100, später bis zu 400 Beobachter
sollten Informationen zur Sicherheitslage
und über die Entwicklungen
im Lande sammeln, zum Abbau der
Spannungen beitragen und die Achtung
der Menschenrechte und Grundfreiheiten
unterstützen, alles „unter Einhaltung
der Grundsätze der Unparteilichkeit
und Transparenz“. Unter ihnen
waren seit Beginn mehrere österreichische
Offiziere.
Um die „Monitore“, wie die Beobachter
hier genannt werden, bestmöglich auf
ihre Aufgaben vorzubereiten, ersuchte
die OSZE das österreichische Bundesheer
um die Durchführung einer adäquaten
Einsatzvorbereitung. Zunächst
sollte diese Ausbildung ein Jahr lang
vom Zentrum für internationale Einsätze
des österreichischen Bundesheeres
(Austrian Armed Forces International
Centre, AUTINT) in Götzendorf
durchgeführt werden
und später in ein anderes
Trainingszentrum
verlegt werden.
Aufgrund der qualitativ
hochwertigen
Ausbildung mit einem
internationalen
Trainerteam beließ
man den Lehrgang
für die Monitore bis
heute beim Zentrum
AUTINT in Götzendorf.
Hier werden die
Kursteilnehmer in
der kurzen Zeit von
fünf Tagen auf die
VZLT WERNER WUKOSCHITZ, AUTINT
Realitätsnahe Ausbildung in Götzendorf
zu erwartenden Verhältnisse in der Ukraine
vorbereitet. Um die Zeit optimal
zu nutzen, werden bis in die Nachtstunden
Communication Procedures,
Fahrten in schwierigem Gelände, der
Umgang mit Medien, Erste Hilfe, Mine
Awareness und vor allem Monitoring
Tasks and Procedures geübt. Das „Hostile
Environment Awareness Training“
(HEAT) beinhaltet auch das Verhalten in
schwierigen und gefährlichen Situationen
wie Überfällen und Geiselnahmen.
6
Seit Mai 2014 konnten so in mehr als
50 Kursen und unter Einsatz von rund
60 internationalen Trainern über 1000
Monitore, darunter über 260 Frauen,
ausgebildet werden. 48 Nationen haben
bisher Teilnehmer zu dieser Ausbildung
in Österreich geschickt, darunter
kamen 90 aus den USA, 52 aus Kanada,
50 aus der Ukraine selbst, 45 aus Großbritannien
und 19 aus Russland. Da sich
das Personal aus Militärpersonen, Polizisten
und diplomatischem Personal
rekrutiert, lässt sich deutlich das Interesse
einzelner Nationen an diesem Konflikt
ablesen.
Gesamt betrachtet stellt dieses Ausbildungsprogramm
einen von der OSZE
sehr geschätzten Beitrag Österreichs
dar.
Mit dem Beginn der russischen Invasion
wurde die SSM ausgesetzt.
ALEXANDER ERMOCHENKO/EPA/REX/SHUTTERSTOCK
OSZE-Beobachter vor ihren Fahrzeugen in der Nähe von Lugansk.
General i.R. Mag. Günter Höfler
Präsident der VÖP
Obstlt Helmut Gekle
Leiter ÖA/AUTINT
Ukraine – Land zwischen Mitteleuropa und Russland
Vom Namen her bedeutet „Ukraine“ „Grenzland“,
etwa der deutschen „Mark“ entsprechend
– wir kennen diese Bedeutung des slawischen
Wortteils „Krain“ ja auch in unseren
Regionen, man denke nur an das Herzogtum
Krain (im heutigen Slowenien). Der Westen
der heutigen Ukraine war lange Teil des Königreichs
Polen-Litauen und kam mit den
polnischen Teilungen des späten 18. Jahrhunderts
an Österreich (Galizien), während
der Osten Teil des Russischen Reiches war
(„Kleinrussland“). Nach dem Ersten Weltkrieg
entstand die Ukraine als sozialistische Sowjetrepublik
und wurde Teil der Sowjetunion.
Dem durch die Zwangskollektivierung der
Landwirtschaft verursachten „Holodomor“
(„Tötung durch Hunger“) und den Deportationen
und Ermordungen der landbesitzenden
Bauern („Kulaken“) fielen Millionen Ukrainer
zum Opfer. Im Zweiten Weltkrieg war das
Land Kriegsschauplatz – ein Teil der ukrainischen
Bevölkerung begrüßte die deutschen
Truppen als Befreier von der sowjetischen
Diktatur, andere kämpften als Partisanen
gegen die Deutschen. Der US-Historiker Timothy
D. Snyder nannte sein Buch über die
Opfer des Krieges und der Massenmorde der
Nationalsozialisten und der Kommunisten in
der Ukraine und in den Nachbarstaaten vielsagend
„Bloodlands“.
Mit dem Zerfall der Sowjetunion wurde die
Ukraine im Dezember 1991 zusammen mit
anderen einstigen Sowjetrepubliken unabhängig
und übergab die auf ukrainischem
Territorium verbliebenen Atomwaffen an
Russland. Im Gegenzug verpflichteten sich
Russland, die USA und Großbritannien, die
Souveränität und die Grenzen der Ukraine,
Belarus’ und Kasachstan zu respektieren –
allerdings handelte es sich dabei nicht um
einen bindenden Vertrag, sondern um eine
bloße Absichtserklärung. Die Diskussionen
über die künftige Orientierung der Ukraine
– mehr Richtung EU oder engere Bindung
an Russland – dauerten an.
Ende 2013 eskalierten die Auseinandersetzungen,
als die Ukraine unter russischem
Druck ein lange vorbereitetes Assoziierungsabkommen
mit der EU nicht unterzeichnete.
Auf dem „Majdan Nesaleschnosti“
(„Platz der Unabhängigkeit“) in Kiew
kam es zu Protesten und Ausschreitungen
(„Euromaidan“) und zum Sturz der prorussischen
Regierung unter Wiktor Janukowytsch.
Die vor allem wegen des Kriegshafens von
Sewastopol strategisch wichtige Halbinsel
Krim hatte bis 1954 zur russischen, dann
(durch einen Gebietstausch) zur ukrainischen
Sowjetrepublik gehört. Die Hafenanlagen
und andere Stützpunkte blieben auch
nach 1991 auf Grundlage von Pachtverträgen
unter russischer Kontrolle. Aus Furcht
vor einem weiteren Abdriften der Ukraine
Richtung Westen entschloss sich die russische
Regierung unter Vladimir Putin
im Februar 2014, die Krim zuerst durch
Soldaten ohne Hoheitszeichen („grüne
Männchen“) zu besetzen – Truppen ohne
Kennzeichen, um dies als Aktion „lokaler
Selbstverteidigungskräfte“ erscheinen
zu lassen. Im März folgten die Unabhängigkeitserklärung
und ein Referendum
der Krim über den Beitritt zur
Russischen Föderation, das allerdings
vom ukrainischen Verfassungsgericht
als verfassungswidrig erklärt wurde.
In der Folge der Ereignisse auf der
Krim kam es in grenznahen Gebieten
der östlichen Ukraine zu Unruhen,
auch hier unter starker russischer Beteiligung.
In den Oblasten (Bezirken
oder Bundesländern) Donezk und Luhansk
ergriffen pro-russische Milizen
die Macht und erklärten beide Länder
als Volksrepubliken für unabhängig.
Sanktionen der EU und der USA folgten;
der Krieg in der östlichen Ukraine
dauerte auf niedriger Schwelle an
und brachte der dortigen Bevölkerung
Elend und Not.
Die in den beiden Minsker Protokollen
(5. September 2014 sowie 12. Februar
2015) vereinbarten Waffenruhen wurden
durch eine OSZE-Beobachtermission,
die „Monitore“, überwacht, doch
erwiesen sich beide Waffenstillstände
als brüchig.
Die Lage eskalierte im Februar 2022.
Russland erkannte die beiden Sezessions-Republiken
im Donbass an und
begann am 24. Februar den Krieg gegen
die Ukraine.
7
EUTM MALI
Das Bundesheer im
Einsatz in Westafrika
BUNDESHEER/PUSCH
Seit 2014 setzen sowohl die UN-Operation MINUSMA wie die malischen Streitkräfte geschützte Fahrzeuge vom Typ Puma M36 ein.
Die EU-Trainingsmission in Mali (EUTM Mali) steht seit Dezember 2021 zum zweiten
Mal unter österreichischer Führung: Brigadier Mag. Christian Riener hat am
21. Dezember 2021 vom deutschen Brigadegeneral Jochen Deuer in Bamako das
Kommando über die Mission übernommen. Mit der Missionsführung war ein
signifikanter Aufwuchs des österreichischen Kontingents verbunden. Dieses
zählt inzwischen etwa 80 Soldatinnen und Soldaten.
Das österreichische Bundesheer beteiligt
sich seit Beginn an der im Jahre 2013 eingerichteten
Mission. Derzeit sind etwa
1.100 Soldatinnen und Soldaten aus 25
Nationen an der Mission beteiligt. Damit
ist die EUTM Mali die zahlenmäßig
größte Mission im Rahmen der Gemeinsamen
Sicherheits- und Verteidigungspolitik
(GSVP) der EU. Die Hauptaufgabe
der Mission besteht in der Beratung und
Ausbildung der malischen Streitkräfte
mit dem Ziel, diese im Kampf um die
Wiederherstellung der territorialen Integrität
und staatlichen Souveränität
Malis zu unterstützen.
Sowohl die politische als auch die militärische
Lage gestaltet sich zum Jahreswechsel
2021/22 volatil. Im August 2020
und erneut im Mai 2021 erlebte das Land
zwei Militärputsche; die Übergangsregierung
ist vom Militär dominiert.
Oberst Assimi Goita, der Kommandant
der Spezialeinsatzkräfte, fungierte nach
dem Putsch 2020 als Präsident, dann
als Vizepräsident und seit Mai 2021 erneut
als Präsident. Sowohl die westafrikanische
Wirtschaftsunion (ECOWAS)
und die EU verhängten Sanktionen; die
Mitgliedschaft in ECOWAS und Afrikanischer
Union (AU) ist suspendiert.
8
Demokratische Wahlen waren zwar für
Februar 2022 angekündigt worden, doch
verschob die Übergangsregierung im
Dezember 2021 den Wahltermin; derzeit
ist sogar von Wahlen erst 2025 die Rede.
Dies hat zu einer Abkühlung des politischen
Klimas zwischen der internationalen
Gemeinschaft und Mali geführt.
Der Kampf gegen terroristische Organisationen
geht währenddessen in Mali
Übergabe des Kommandos der EUTM Mali an Brigadier Mag. Christian Riener am
21. Dezember 2021.
BUNDESHEER/PUSCH
Brigadier Mag. Christian Riener
Oberst Traore und Oberst Klaus Schadenbauer, Kommandant der Education and Training Task
Force (ETTF)
und dessen Nachbarstaaten mit unveränderter
Härte weiter. Brennpunkt des
Konfliktes ist das Dreiländereck Mali –
Burkina Faso – Niger, es sind jedoch auch
Mauretanien und Tschad betroffen, die
zusammen mit den drei zuvor genannten
als „G5-Sahel“ bezeichnet werden.
Die malischen Streitkräfte befinden sich
in einem ständigen Kampf sowohl gegen
einen lokalen Ableger der Terrororganisation
„Islamischer Staat“, welcher
in den östlichen Teilen des Landes die
einheimische Bevölkerung terrorisiert,
als auch gegen eine der al-Quaida nahestehende
Terrororganisation, welche in
den nördlichen Landesteilen operiert.
Trotz der politisch angespannten Situation
unterstützt die internationale
Staatengemeinschaft die Bestrebungen
der G5-Sahel-Staaten zur Stabilisierung
der Region weiterhin durch ein breites
Spektrum an Maßnahmen. In Mali geht
die Unterstützung im militärischen Bereich
unverändert weiter, um eine weitere
Verschlechterung der Sicherheitslage
für die einheimische Bevölkerung
möglichst hintanzuhalten. Dies ist Teil
eines „umfassenden Ansatzes“ der EU,
welcher weitere Maßnahmen im Bereich
der Entwicklungszusammenarbeit, der
Stärkung der zivilen Institutionen sowie
unmittelbare Hilfsmaßnahmen für die
Bevölkerung umfasst.
EUTM IN MALI - SCHWERGEWICHT DES
BUNDESHEERES IN WESTAFFRIKA
Die EUTM in Mali ist das Schwergewicht
der Ambitionen des Bundesheeres
in Westafrika. Diese Mission bildet gemeinsam
mit einer zweiten EU-Mission,
Österreichische Ausbilder mit ihren malischen Trainees.
9
der EU Capacity Building Mission in Mali
(EUCAP Sahel Mali), den wesentlichen
„footprint“ der GSVP in den G5-Sahel-
Staaten. EUCAP Sahel ist eine zivile Mission,
welche seit 2014 auf die Stärkung
des Sicherheitssektors in Mali, aber auch
in den anderen G5-Sahel-Staaten fokussiert.
Sie umfasst vor allem Ausbildungstätigkeiten
für die Polizei, Gendarmerie
und andere Sicherheitskräfte. EUTM
Mali und EUCAP Sahel haben gemeinsam,
dass sie nicht-exekutive Missionen
sind. Dies unterscheidet sie wesentlich
von den zwei exekutiven Operationen der
internationalen Staatengemeinschaft
in Mali. Diese sind einerseits die Operation
„Barkhane“, die von Frankreich
seit 2014 geführte Operation zur Terrorbekämpfung
in den G5-Sahel-Staaten,
und andererseits die UN-Operation
MINUSMA.
OPERATION „BARKHANE“
Die Operation „Barkhane“ umfasst etwa
5.000 Soldaten im Dreiländereck Mali –
Burkina Faso – Niger. Dazu gehört seit
2020 die durch eine Reihe von europäischen
Staaten gestellte „Task Force Takuba“,
der vor allem Spezialeinsatzkräfte
angehören. Österreich ist an der Operation
Barkhane nicht beteiligt. Ebenfalls
ein exekutives Mandat hat die seit 2013
auf Basis der Resolutionen 2100 und 2164
des UN-Sicherheitsrates operierende
„Mission multidimensionnelle intégrée
des Nations Unies pour la stabilisation
au Mali“ (MINUSMA). Diese etwa 18.000
Soldaten starke Operation soll die Sicherheit
und staatliche Ordnung in Mali
BUNDESHEER/PUSCH
BUNDESHEER/PUSCH
BUNDESHEER/PUSCH
ObstdG Schadenbauer übergibt eine Einsatzmedaille an einen spanischen Soldaten in Sevare.
Einsatzbesprechung
stabilisieren oder wiederstellen. Aufgrund
ihrer starken Präsenz im Raum ist
MINUSMA ein starker Faktor in der Region.
Das Bundesheer beteiligt sich an
dieser UN-Mission mit Stabspersonal.
Das explizit nicht-exekutive Mandat von
EUTM Mali stellt einen wichtigen Eckpfeiler
der „Force Protection“ für die Mission
dar. Da die Mission sich ausdrücklich
nicht an den Kampfhandlungen im
Einsatzraum beteiligt, wird sie von den
Konfliktparteien, allen voran den terroristischen
Organisationen, nicht oder nur
sehr eingeschränkt angegriffen. Darüber
hinaus finden alle Ausbildungs- und Beratungstätigkeiten
von EUTM Mali unter
ständiger „Force Protection“ durch
ein gemischtes spanisch-schechisches
Bataillon statt. Diese „Force Protection“
umfasst auch die ständige Sicherstellung
der Sanitätsversorgung inklusive
„Air-Medevac“ in ein durch einen zivilen
Anbieter betriebenes Feldspital (Medical
Role 2) in Koulikoro, ca. 60 Kilometer
nordöstlich der Hauptstadt Bamako.
Die wesentlichen Handlungsfelder der
EUTM Mali sind Beratung und Ausbildung
der malischen Streitkräfte. Dazu
sind jeweils eine „Advisory-Task Force“
(ATF) und eine „Education and Training
Task Force“ (ETTF) eingesetzt. Erstmalig
hat am 14. Dezember 2021 mit Oberst
des Generalstabsdienstes Klaus Schadenbauer
ein Österreicher die Führung über
die ETTF übernommen. Die Ausbildung
findet vor allem an den zentralen Ausbildungsstätten
der malischen Armee statt:
höhere Offizierslehrgänge und Logistikausbildung
im „Ausbildungszentrum
Koulikoro“, der malischen Militär- und
10
Stabsakademie, und weitere Lehrgänge
an der Unteroffiziersschule in Segou.
Dazu kommen eine ganze Reihe von
dezentralen Ausbildungen, wobei hier
meist unmittelbare Einsatzvorbereitung
für Infanteriekompanien gefordert ist.
Die Ausbildungsthemen sind somit breit
gestreut und richten sich nach dem Bedarf
der malischen Streitkräfte. Darüber
hinaus werden ständig begleitend wichtige
Themenbereiche wie humanitäres
Kriegsvölkerrecht und Schutz von Zivilpersonen
vermittelt, da diesen in Anti-
Terror-Operationen eine hohe Bedeutung
zukommt.
Die ATF konzentriert sich auf die begleitende
Beratung der malischen Kommandostrukturen
von den Militärregionen
bis in den Generalstab. Sie stellt die Kommunikation
und Koordination zwischen
der Mission und den malischen Streitkräften
sicher. Ein wesentlicher Erfolgsgarant
ist das frühzeitige Identifizieren
von Ausbildungsbedarfen der malischen
Streitkräfte, daraus ergibt sich das Erstellen
und Abarbeiten eines umfassenden
Ausbildungsplans, der unter den
gegebenen Rahmenbedingungen realistisch
durchführbar ist. Dieser Plan gewährleistet
eine effiziente Nutzung der
vorhandenen Expertise aus 25 Ländern.
Die EUTM Mali befindet sich derzeit in
der fünften Mandatsperiode. Seit dem
Beginn der Mission 2013 wurde der Verantwortungsbereich
der Mission durch
die Erneuerung der Mandate wesentlich
erweitert, um die operative Tätigkeit
mittelfristig über Mali hinaus auf die anderen
Länder der G5-Sahel auszudehnen.
Erste Ausbildungsgänge in Burkina Faso
und in Niger sind in diesem Zusammenhang
bereits erfolgt. 2022 soll ein Zwischenbericht
den Erfüllungsgrad der im
„Mandat 5“ für die Zeit von 2020 bis 2024
vorgegebenen Ziele feststellen und die
weitere Vorgangsweise vorschlagen.
Die wesentlichen Herausforderungen der
Mission sind derzeit vor allem die Sicherstellung
der notwendigen Flexibilität für
die oft kurzfristigen Lageveränderungen
im Bereich der Ausbildung und die infrastrukturellen
Rahmenbedingungen.
Die malischen Streitkräfte konnten ab
Ende 2021 ihre Einsatzführung gegen
die terroristischen Gruppierungen wesentlich
verstärken. Dies trägt zwar zur
Verbesserung der Sicherheitslage in Mali
bei, führt aber im Gegenzug zu oft sehr
kurzfristigen Änderungen in der Erfüllung
des mit EUTM akkordierten Ausbildungsplans.
Darüber hinaus wirken sich
die sehr eingeschränkten infrastrukturellen
Rahmenbedingungen mittlerweile
deutlich auf die Auftragserfüllung aus.
Mittelfristig soll hier ein „Re-Basing“
Projekt in den Raum Sevare im Zentrum
Malis den „outreach“ der EUTM Mali
deutlich vergrößern. Damit wäre eine
verbesserte Deckung des Ausbildungsbedarfs
der malischen Streitkräfte im Zentrum
des Landes möglich, aber auch die
Etablierung weiterer Ausbildungsgänge
in den anderen G5-Sahel-Ländern wäre
leichter durchführbar. Überdies würde
dieser Schritt die Force Protection der
eingesetzten Soldaten weiter erhöhen.
Derzeit stellt Österreich bei EUTM Mali
im Mission Force Headquarter (MFHQ)
in Bamako neben dem Mission Force
Commander die „Command Group“ zur
unmittelbaren Beratung des Kommandanten,
das „Close Protection Team“ für
den Personenschutz und einige Schlüsselfunktionen
im Stab.
In Koulikoro, etwa 65 Kilometer nordöstlich
von Bamako, liegt direkt am Niger
das „Koulikoro Training Centre“. Dort
stellt das Bundesheer neben dem Kommandanten
der ETTF noch den „Chief
Instructor“ und einige weitere Ausbilder.
Ebenso ist in Koulikoro das österreichische
Nationale Versorgungselement disloziert.
In Sevare, rund 500 Kilometer
nordöstlich von Bamako, befindet sich
seit Jänner 2022 das „Mobile Training
and Mentoring Team 3“ (MTMT3), gestellt
durch etwa 25 Soldaten des Bundesheeres.
Dieses Team ist ebenfalls Teil der
ETTF und bildet malische Soldaten in der
dortigen Militärregion aus.
Somit ist „AUTCON/EUTM Mali“ in einer
Gesamtstärke von derzeit ca. 80 Soldatinnen
und Soldaten nun voll einsatzfähig
und hat seine Arbeit zur Auftragserfüllung
aufgenommen. Getreu dem
Motto des Mission Force Commanders
„Together For Progress” wird alles darangesetzt,
in enger Kooperation mit den
malischen Streitkräften und im europäischen
Verbund die bestmögliche Ausbildung
zu gewährleisten, um so einen soliden
Beitrag zur Wiederherstellung von
Sicherheit und Frieden für die malische
Bevölkerung zu leisten.
BUNDESHEER/PUSCH
Südafrikanische Puma M36 Fahrzeuge der malischen Streitkräfte.
Oberst des Generalstabsdienstes
Mag. (FH) Klaus Schadenbauer
2001 als Offizier der Jägertruppe von der Theresianischen Militärakademie ausgemustert,
hat er in verschiedenen Kommandanten- und Stabsfunktionen Dienst versehen,
darunter Auslandseinsätze in Südosteuropa (NATO), in Zentralasien (EU) und im Kaukasus
(UN). Von 2016 bis 2020 war er im Militärstab der Europäischen Union im Bereich
der Fähigkeitsentwicklung tätig. Zuletzt war er im Rahmen der Truppenverwendung als
Generalstabsoffizier Kommandant des Jägerbataillons 18 in St. Michael in der Obersteiermark.
Oberst des Generalstabsdienstes Schadenbauer ist verheiratet und hat zwei Söhne.
BUNDESHEER/PUSCH
11
WIR
MACHT’S
MÖGLICH.
Es ist nicht der Einzelne, der die Welt verändert. Es ist die Gemeinschaft, die stärker ist
als alles andere. Das Wir, das füreinander sorgt und füreinander Mehrwert schafft. Aus
der Region und für die Region und die Menschen, die darin leben. So ermöglichen
wir die Verwirklichung großer Träume und gestalten eine nachhaltige Zukunft.
12
wirmachtsmöglich.at
Impressum: Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien, F.-W.-Raiffeisen-Platz 1, 1020 Wien.
UNFICYP
Verteidigungsministerin
Klaudia Tanner in Zypern
Am 2. März
wurde der
Aufstellungsstab
beim damaligen
Ausbildungsregiment 2
in Wien eingerichtet; ab 23. März wurde das
Vorkommando nach Zypern verlegt, und mit 3.
Mai übernahm das österreichische Bataillon in
Stärke von 283 Mann den Distrikt Paphos. Im
Oktober 1973 wurde ein Teil des Bataillons von
Zypern nach Ägypten verlegt – damit wurden
aus dem einen zwei österreichische UN-
Bataillone. Bis 2001 war UNFICYP – neben
UNDOF in Syrien – einer der Schwerpunkte
österreichischer Auslandseinsätze; ab den
1990er Jahren kamen Bosnien-Herzegowina
und Kosovo dazu, neben zahlreichen anderen
Einsätzen. Seit 2001 ist Österreich ist bei
UNFICYP nur mehr mit einigen – derzeit drei
– Offizieren im Stab vertreten.
Vor genau 50 Jahren begann die Beteiligung österreichischer Truppenkontingente an UN-Einsätzen:
Am 8. Februar 1972 stimmte der Ministerrat der Entsendung eines Bataillons zur UNFICYP zu,
als Irland sein Kontingent (wegen der kritischen Entwicklungen in Nordirland) massiv reduzierte.
Damit wurde die Entwicklung fortgesetzt, die mit der Entsendung eines Feldspitals 1960 in
den Kongo und 1964 nach Zypern, mit Polizisten bei UNFICYP 1964 und mit Militärbeobachtern
bei UNTSO 1967 begonnen hatte.
Mitte Februar 2022 besuchte Österreichs
Verteidigungsministerin Mag. Klaudia Tanner
Griechenland und Zypern. Anlässlich einer
Kranzniederlegung beim Denkmal für die
drei im August 1974 bei Goshi (Koshi) bei
einem türkischen Jabo-Angriff getöteten
Österreicher betonte sie: „Österreichs Ziel war
es immer, für den Frieden in konfliktreichen
Ländern zu sorgen. Dass diese tapferen
Soldaten ihr Leben dafür geben mussten, das
hat niemand gewollt. Doch das Bundesheer
hat sich davon nicht einschüchtern lassen
– voller Willenskraft und mit viel Tapferkeit
lassen sich die Soldatinnen und Soldaten
des Bundesheeres auch heute nicht davon
abbringen, das Ziel weiterhin zu verfolgen:
Frieden. In den vergangenen 62 Jahren haben
mehr als 100.000 Soldatinnen und Soldaten
und zivile Helfer in über 100 internationalen
friedensunterstützenden und humanitären
Missionen einen unverzichtbaren Beitrag
Österreichs zum Frieden in der Welt geleistet.“
1974 war die Lage auf Zypern eskaliert: Auf
einen Putschversuch folgte die türkische
Invasion und letztlich die bis heute bestehende
Teilung der Insel. Am 14. August 1974 waren
vier österreichische UN-Soldaten bei Goshi
in das Visier eines türkischen Piloten geraten,
der sie – trotz des weißen Fahrzeugs und
der blauen UN-Flagge anscheinend für
griechisch-zyprische Nationalgarde hielt. Drei
der vier Soldaten starben bei diesem Angriff:
Oberleutnant Johann Izay, Oberwachtmeister
Paul Decombe und Korporal August Isak.
Hofrat Univ.-Doz.
Dr. Erwin A. Schmidl
Einladung
Zeitzeugen-Gespräch „Zypern 1972–74“
Wir wollen das 50-jährige Jubiläum des Beginns des österreichischen
Bataillons auf Zypern zu einem Gespräch mit Teilnehmern
aus den ersten Jahren der Mission UNFICYP nützen. Den
Rahmen bildet die Verabschiedung des neuen Kontingents zur
Mission UNIFIL im Libanon,
am Freitag, 20. Mai 2022, um 10:30 Uhr im AUTINT
in Götzendorf.
Im Rahmen dieser Feier erfolgt die Fahnenbandübergabe der
VÖP an unseren Partner AUTINT.
Im Anschluss – ab ca. 13:00 Uhr – ist ein Gespräch mit UNFICYP-
Teilnehmern aus der Zeit bis 1974 geplant. Alle jene, die 1972–74
beim Zypern-Bataillon (oder schon davor beim Feldspital) waren
und Interesse an einer Teilnahme haben, bitten wir um Meldung
an Dr. Erwin A. Schmidl (erwin.schmidl@peacekeeper.at oder
0664 46 49 248).
BMLV/ROTH
13
Ministerin Mag. Klaudia Tanner besuchte auch die Gedenkstätte für die
1974 bei Goshi gefallenen drei österreichischen UN-Soldaten.
GOLFKRIEG 1991
Unterwegs zur New World Order
Mittlerweile sind es etwas über 30 Jahre, dass der Golfkrieg 1991 die Illusionen erschütterte,
das Ende des Ost-West-Konfliktes hätte eine Zeit des ewigen Friedens
eingeläutet, ja ein „Ende der Geschichte“ gebracht. Auch für die Entwicklung internationaler
friedensunterstützender Operationen brachten der Golfkrieg und die
Phase danach wesentliche Impulse.
1991 schien es, als hätte eine neue Zeit
begonnen: 1985 hatte der neue Generalsekretär
des Zentralkomitees der Kommunistischen
Partei der Sowjetunion,
Michail Sergejewitsch Gorbatschow
(geb. 1931), eine Phase der Reform und
der Öffnung eingeleitet, sich dem Westen
angenähert. 1989 fiel der „Eiserne
Vorhang“ und übernahmen in den Ostblockstaaten
Reformkommunisten und
Demokraten die Macht. 1990 folgte die
deutsche Wiedervereinigung; 1991 zerfiel
die Sowjetunion. Der Ost-West-Konflikt,
der die Welt seit Ende des Zweiten
Weltkriegs dominiert hatte, schien
überwunden. Der amerikanische Politikwissenschaftler
Francis Fukuyama
glaubte schon das „Ende der Geschichte“
gekommen, während US-Präsident
George Bush eine „Neue Weltordnung“
unter US-Führung sah.
DIE BESETZUNG KUWAITS
Im August 1990 sah der irakische Präsident
Saddam Hussein (1937–2006) seine
Chance, das benachbarte Emirat Kuwait
zu besetzen und zu annektieren.
Hussein galt lange Zeit als moderner
Herrscher, ja beinahe als Liebling des
Westens, jedenfalls als Stabilitätsfaktor
gegenüber dem islamistischen Iran. Daher
glaubte er, dass die Staatengemeinschaft
die Inbesitznahme Kuwaits letztlich
akzeptieren würde.
Tatsächlich aber war das Gegenteil der
Fall. Der UN-Sicherheitsrat verurteilte
das irakische Vorgehen und verhängte
Sanktionen, autorisierte schließlich
ein militärisches Eingreifen. Unter US-
Führung bildete sich eine Koalition, der
schließlich 34 Staaten angehörten. Die
Bilder der folgenden Luftangriffe auf
Bagdad („Desert Storm“) und der Bodenoffensive
(„Desert Sword“) sind vielen
noch in Erinnerung. Kuwait wurde am
27. Februar befreit; der Irak musste harten
Friedensbedingungen zustimmen,
zu denen hohe Reparationszahlungen
an Kuwait gehörten. Die letzte Rate von
insgesamt 52,5 Mrd. Dollar wurde am
9. Februar 2022 bezahlt.
DIE BEOBACHTERMISSION UNIKOM
Auch für Österreich stellte sich die Frage
der Beteiligung – immerhin gehörte
selbst das neutrale Schweden der internationalen
Koalition an. ÖVP-Außenminister
Alois Mock war dafür, SPÖ-
Kanzler Franz Vranitzky dagegen und
setzte sich letztlich durch. Dabei war
Österreich 1991/92 Mitglied im UN-Sicherheitsrat
und ein österreichischer
Diplomat führte den Vorsitz im Sanktionen-Ausschuss
gegen den Irak.
Wohl aber beteiligte sich Österreich
an mehreren der folgenden internationalen
Aktionen. Da war zunächst die
Grenzüberwachungsmission UNIKOM
(United Nations Iraq Kuwait Observation
Mission), zu der Österreich mehrere
Beobachter sowie anfangs eine Kompanie
aus Zypern und auch den ersten
Im Einsatz mit UNSCOM
14
Begegnung zweier Welten: UNIKOM-Konvoi
in der Wüste
„Chief Observer“ stellte – dies war Generalmajor
Günther Greindl, der bereits
bei UNDOF und UNFICYP Force Commander
gewesen war. 1993–95 entsandte
Österreich außerdem einen Sanitätszug,
dem auch eine Ärztin angehörte,
und 1996–99 ein Logistikkontingent
von 34 Mann.
UNIKOM war zunächst eine Beobachtermission,
erhielt aber 1993 den erweiterten
Auftrag, Grenzverletzungen
nicht nur zu beobachten, sondern auch
zu verhindern. Die 300 Beobachter und
das Unterstützungspersonal erfüllten
diese Aufgabe unter extremen klimatischen
Bedingungen bis zum Beginn des
Irakkrieges 2003.
HBF
BUNDESHEER/ABC-ABWEHRZENTRUM
Guards keine Nationalitätskennzeichen
an den UN-Uniformen trugen. Dies
nicht zuletzt zu ihrem Schutz, da auch
US-Amerikaner darunter waren – wobei
schon damals gemutmaßt wurde,
dass vor allem die Amerikaner auch
Informationen sammeln sollten. Damit
war UNGCI die erste „internationale“
Truppe dieser Art überhaupt.
Ein deutscher Hubschrauber CH-53 im Nordirak
(Foto: U.S. Navy / PH2 Mark Kettenhofen / Wikimedia Commons)
UNSCOM UND UN GUARDS
Zwei weitere Missionen zeigten die
Vielfalt der UN-Aktivitäten dieser Zeit.
Da man Saddam Hussain verdächtigte,
weiterhin Massenvernichtungswaffen
zu verstecken – immerhin hatte er im
Krieg gegen den Iran und danach Giftgas
gegen aufständische Kurden eingesetzt
– autorisierte der UN-Sicherheitsrat im
April 1991 die UNSCOM (United Nations
Special Commission), um die Beseitigung
der irakischen chemischen und
biologischen Massenvernichtungswaffen
sowie von Raketen zu überwachen
und – zusammen mit der Atombehörde
(IAEA) – potenzielle Produktionsstätten
für Nuklearwaffen zu eliminieren. Auch
dieser Mission gehörten Spezialisten
aus Österreich, vor allem von der damaligen
ABC-Abwehrschule, an.
Nach dem Golfkrieg kam es speziell in
den kurdischen Gebieten im Norden zu
Aufständen, die Saddam Hussein brutal
niederschlagen ließ. Daher formierte
man zum Schutz von internationalen
Hilfslieferungen im Rahmen der UN
Guards, also der UN-Wachtruppe, die
beispielsweise die Wiener UNO-City
bewacht, das „Guards Contingent Iraq“
(UNGCI). Unter den dafür eingesetzten
Kontingenten waren auch österreichische
Polizisten sowie ein Sanitätsteam
des Bundesheeres. Historisch bemerkenswert
daran ist, dass die einzelnen
DIE OPERATION „PROVIDE COMFORT“
Ebenfalls mit den kurdischen Gebieten
im Nordirak hing diese internationale
Hilfsaktion zusammen. Nach der irakischen
Niederlage Anfang 1991 kam es
in den kurdischen Gebieten zu Auständen,
die Saddam Hussein – wie schon
1988 – unter Einsatz von Giftgas brutal
unterdrückte. Hundertausende Kurden
flüchteten in den Iran oder in die Türkei.
Gestützt auf ein Mandat des UN-Sicherheitsrates
verhängten die Alliierten
im April 1991 auf eine britische Initiative
hin eine Flugverbotszone im Nordirak;
britische, deutsche, französische, italienische,
kanadische und US-Flugzeuge
und Truppen waren im Irak eingesetzt.
Im Rahmen dieser Operation „Provide
Comfort“ (britische Bezeichnung: „Operation
Haven“) gelangten über 7.000
Tonnen Nahrungsmittel und Versorgungsgüter
ins Land; 43 Lager wurden
errichtet.
Da gleichzeitig zahlreiche zivile Organisationen
(Rotes Kreuz, NGOs) aktiv
waren, gewann die Koordinierung der
Einsätze besondere Bedeutung – es entstand
der Begriff CIMIC für „Civil-Military
Coordination“, später „Civil-Military
Cooperation“.
NIEDERLÄNDISCHES INSTITUT FÜR MILITÄRGESCHICHTE
US-Militärpolizist im Nordirak 1991
15
Der Konflikt Kuwait – Irak
Saddam Husseins Begründung für die Annexion Kuwaits, das Land habe immer
schon zum Irak gehört, war nicht wirklich stichhaltig. Die gesamte Region
war bis zum Ersten Weltkrieg Teil des Osmanischen Reichs. Nach 1918 entstand
im Bereich Mesopotamiens der neue Staat Irak unter britischer Oberhoheit
und wurde 1930 unabhängig. Das Emirat Kuwait hingegen hatte ab 1899
durch einen Protektoratsvertrag mit den Briten eine Sonderstellung und erlangte
1961 seine Selbständigkeit. Bereits damals erhob Irak Ansprüche auf
Kuwait, doch verhinderte Großbritannien 1961 eine irakische Invasion durch
die Verlegung von rund 7.000 Truppen in das Emirat (Operation „Vantage“). In
der Folge trat Kuwait der Arabischen Liga bei, die zur Ablöse der Briten eine
arabische Friedenstruppe entsandte. Irak erkannte Kuwait erst 1963 an, doch
kam es immer wieder zu Grenzkonflikten. 1977 unterzeichneten beide Länder
ein Grenzabkommen. Im Golfkrieg zwischen Iran und Irak 1980-1988 unterstützte
Kuwait den Irak gegen den Iran, was sogar zu iranischen Luftangriffen
gegen kuwaitische Ziele führte. Kuwaitische Öltanker fuhren unter US-Flagge,
um iranischen Angriffen zu entgehen.
Die durch den Krieg gegen den Iran aufgelaufenen irakischen Schulden in Kuwait
(80 Milliarden US-Dollar) ebenso wie der Streit über ein Ölfeld im Grenzgebiet
waren Anlass für den irakischen Einmarsch am 2. August 1990 und die
folgende Annexion. Kuwait hatte die Ölpreise gesenkt und die Fördermengen
erhöht, während der Irak an hohen Ölpreisen interessiert war, um seine Schulden
zu verringern und die Kriegsschäden beheben zu können.
Da diplomatische Bemühungen kein Ergebnis brachten, beschloss der UN-Sicherheitsrat
ein Wirtschaftsembargo. Nach Ablauf des UN-Ultimatums am 15.
Jänner 1991 begann der Krieg zuerst mit Luftangriffen gegen Bagdad, denen
im Februar eine Bodenoffensive folgte. Die irakischen Truppen mussten sich
aus Kuwait zurückziehen. Neben zahlreichen Todesopfern hatte das Emirat die
Zerstörung weiter Teile der Infrastruktur und die Brände der Ölfelder zu beklagen.
Eine kaum beachtete Folge des Krieges 1991 war die Vertreibung von rund
450.000 Palästinensern aus Kuwait, da die PLO die irakische Position unterstützt
hatte.
Für den Irak bedeuteten die Invasion Kuwaits und der folgende Krieg eine
schwere und kostspielige Niederlage. Die mangelnde Kooperation Saddam
Husseins mit dem internationalen Sanktionsregime gehörte schließlich 2003
zu den Vorwänden für einen neuerlichen Angriff einer internationalen Koalition
unter US-Führung – aber das ist ein anderes Kapitel.
Ein besonderer Einsatz 1991 war das österreichische
Feldspital für kurdische
Flüchtlinge im Nordiran (siehe den folgenden
Beitrag).
MEHR ALS DIE „SHERIFF’S POSSE“
Für die UNO war die Phase des Golfkriegs
und der unmittelbaren Zeit danach
eine Stimmung des Aufbruchs.
Erstmals handelten alle fünf ständigen
Sicherheitsratsmitglieder gemeinsam,
schienen die früheren Spannungen zwischen
Ost und West überwunden. Sir
Brian Urquhart (1919–2021), der „Grand
Old Man“ des UN-Peacekeepings, der die
Entwicklung der Friedensmissionen seit
fast einem halben Jahrhundert begleitet
hatte, forderte die Aufstellung ständiger
UN-Formationen. Die Weltorganisation
sollte nicht mehr – wie bei der „Posse“,
der Truppe, die der lokale Sheriff ad hoc
aufrief, um Verbrecher zu jagen – bei
jeder Krise vom Goodwill der einzelnen
Staaten abhängig sein. Peacekeeping
galt als „Erfolgsrezept“ der Vereinten
Nationen.
Allerdings folgten wenig später die Krisen
in Somalia und im zerfallenden Jugoslawien
– und wenige Jahre später,
ausgerechnet zum 50-Jahr-Jubiläum der
Vereinten Nationen 1995, war deren Ansehen
massiv beschädigt worden. Wie
meistens lag die Schuld dafür allerdings
nicht bei der UNO selbst, sondern bei
den einzelnen Staaten, die die notwendigen
Mittel und Kontingente verweigerten,
um ihre Aufgaben zu erfüllen. Dazu
kamen oft unrealistische und unzureichende
Mandate für einzelne Einsätze.
Eine weitere Folge dieser Entwicklung
war, dass sich ab den 1990er Jahren neben
der UNO andere Organisationen in
internationalen friedensunterstützenden
Einsätzen engagierten, so die EU
oder die NATO.
HBF
„Kommandowechsel“ am Golf: Der Kommandant des US Central
Command und der Koalitionsstreitkräfte, US-General H. Norman
Schwarzkopf Jr. (1934–2012), mit dem Chief Observer der
UNIKOM, Generalmajor Dipl.-Ing. Günther Greindl, 1991.
Kinderbetreuung im Feldspital UNAFHIR.
16
CLAUDIA ZECHA
KURDENHILFE 1991
Das Feldspital UNAFHIR im
Iran
Es war ein ungewöhnlicher Auslandseinsatz: Ein UN-Einsatz ohne blaue Barette. Ein Feldspital des Bundesheeres durch
das Engagement des Wiener Bürgermeisters. Ein Einsatz, für den es keine amtliche Erinnerungsmedaille gibt. Eine gemischte
Truppe aus Soldaten und zivilen Ärztinnen und Ärzten, Schwestern und Pflegern: UNAFHIR, das österreichische
Feldspital im Iran 1991.
Das brutale Vorgehen der irakischen
Behörden gegen die Bevölkerung im
Nordirak – unter Einsatz von Giftgas –
löste nach der Niederlage im Golfkrieg
im März 1991 eine enorme Fluchtwelle
aus. Über eine Million Kurden flohen in
die Türkei oder den Iran, dazu kamen
ebenso viele „Binnenflüchtlinge“ im
Irak. Zehntausende starben. Am 5. April
1991 erlaubte der UN-Sicherheitsrat in
Resolution 688 alliierten Truppen, auf
irakischem Boden zu operieren; es folgte
eine No-Fly-Zone im Nordirak und die
großangelegte humanitäre Hilfsaktion
„Provide Comfort“.
DIE WIENER KURDENHILFE
Die Bilder von verzweifelten Kurden bewegten
die Welt – auch den Wiener Bürgermeister
Dr. Helmut Zilk (1927–2008).
Er kontaktierte Dr. Ferdinand Hennerbichler,
damals Journalist in Brüssel,
den er aus seiner ORF-Zeit kannte und
der einige Jahre zuvor die Freilassung
österreichischer Geiseln aus kurdischer
Gefangenschaft verhandelt hatte. Er
sollte mit Heinz Prüller von der Caritas
sofort nach Teheran fliegen, „eine
humanitäre Mission des Bundeslandes
Wien im Ausland zur Rettung von
Hunderttausenden kurdischen Flüchtlingen“
aushandeln und zusammen mit
Magistratsdirektor Dr. Friedrich Brunner
organisieren. Dies geschah, mit
Unterstützung der Bundesregierung.
Die Konstruktion zwischen Bund und
Land war nicht ohne Probleme. Enorm
war die Spendenbereitschaft der Bevölkerung
– ähnlich wie kurz davor bei der
Rumänienhilfe oder etwas später bei
„Nachbar in Not“.
Im Iran waren die Behörden interessiert
und zurückhaltend zugleich. Da
keine zwei Jahre zuvor, am 13. Juli 1989,
drei Vertreter der iranischen Kurden
in Wien ermordet worden waren, war
die Beziehung zu Österreich nicht unproblematisch.
(Die Tatverdächtigen
fanden damals Schutz in der iranischen
Botschaft und durften Wien auf Druck
aus Teheran verlassen.) Botschafter Dr.
Herbert Traxl und sein Erster Zugeteilter,
Dr. Michael Zimmermann, erreichten
in Teheran, dass der Iran einer humanitären
Mission zustimmte.
An der Kurdenhilfe beteiligt waren die
Caritas und das Rote Kreuz, außerdem
das Land Steiermark (mehrere Ärzte
des ersten Kontingents kamen vom
LKH Graz), die Malteser und die Hilfsorganisation
Dr. Köstler. Hennerbichler
errichtete ein Büro in der Provinzhauptstadt
Orumiyeh (Urmia, „Stadt am
Wasser“) im Nordwesten des Landes,
wobei sich die lokalen Behörden, wie
er sich erinnert, „von Anfang an weitgehend
entgegenkommend [und] für
iranische Verhältnisse unbürokratisch“
verhielten. Hennerbichler organisierte
auch den Einsatz kurdischer Ärzte aus
Österreich weiter südlich, bei Oschnaviyeh
und Naghadeh.
DAS FELDSPITAL
Allerdings zeigte sich, dass die Katastrophenhilfe
des Landes Wien – auch
im Rahmen einer Hilfsaktion der Bundesregierung
– allein nicht in der Lage
war, die Verteilung der Hilfslieferungen
und den Aufbau der Lager zu managen.
Die medizinischen Probleme in den Lagern
nahmen zu; Seuchen drohten. Es
folgte die Anregung, ein Feldspital des
Bundesheeres anzufordern.
Dem stimmte die iranische Regierung
schließlich zu, allerdings unter Auflagen:
Die Soldaten durften keine Waffen
und zunächst keine Rangabzeichen
tragen. Der Grund für das Spital musste
angemietet und die Kosten für Strom
und Wasser bezahlt werden. Der Iran
bestand auf der Einhaltung der extensiv
ausgelegten islamischen Kleidungsvorschriften
für Frauen: sie sollten auch
17
im Lager, trotz brütender Sommerhitze,
Kopftücher sowie aus Bundesheer-RAL
7013-Stoff gefertigte Überkleider („Säcke“)
über den Hosen tragen.
Aus österreichischer Sicht kamen die
Einschränkungen des Entsendegesetzes
1965 dazu: Ein Auslandseinsatz durfte
nur auf „Ersuchen einer internationalen
Organisation“ erfolgen, ein solches
der UNO lag aber nicht vor. Schließlich
erwirkte man ein Ansuchen des
UN-Flüchtlings-Hochkommissariats
(UN High Commissioner of Refugees,
UNHCR). Auf dessen Basis konnten die
Bundesregierung am 23. April und der
Hauptausschuss des Nationalrats drei
Tage später dem Einsatz zustimmen.
Trotz des Namens „UN Austrian Field
Hospital in Iran“ (UNAFHIR) trugen die
Angehörigen weder UN-Abzeichen noch
blaue Barette. Die iranischen Behörden
waren den ausländischen Militärs
gegenüber anfangs misstrauisch, konfiszierten
teilweise sogar Reisepässe,
von einem Diplomatenstatus war keine
Rede. Es war, so Hennerbichler, eine
„ein bisschen wackelige Geschichte“.
Im BMLV begannen die Vorbereitungen
für den Einsatz am 17. April, unter
Federführung des UN-Referats unter
Oberst Klaus Köhler: „Du bist doch für
das Ausland zuständig, also machst
Du es!“ Zusammen mit der San-Abteilung
entstanden Organisations- und
Ausrüstungspläne; für den Lufttransport
war die Luftabteilung zuständig.
Ähnlich wie 1960 bei der Aufstellung
des Sanitätskontingentskontingents
für den Kongo wurde improvisiert: das
Bundesheer war auf Raumverteidigung
eingestellt, nicht auf große Einsätze im
Ausland.
Thomas Starlinger, damals junger Offizier
im LWSR 43, erinnert sich an einen
Anruf des als militärischer Kommandant
bestellten Oberstleutnants Karl
Schendl, den er von einem UNDOF-Ein-
satz kannte, am Mittwoch, dem 17. April:
„Was machst Du am Wochenende?“
Am Samstag früh saß er bereits im Flieger.
In Orumiyeh angekommen, wurden
die Österreicher zunächst misstrauisch
in einem Hotel festgehalten. Kontakte
zur Zivilbevölkerung waren untersagt.
Iranische Sicherheitsbehörden und
Spitzel überwachten laufend alle Lager.
Besonders die jungen „Revolutionswächter“,
die Pasdaran, behinderten die
Bewegungen außerhalb des Lagers; sie
drangen in der Anfangszeit auch in das
Lager ein und inspizierten sogar nächtens
die Zelte. Später normalisierte sich
das Verhältnis etwas.
Geschockt waren die Österreicher nach
der Ankunft, wie sich der Chirurg Dr.
Gerhard Waniek erinnert, von den vielen
kleinen Gräbern von Kindern, die
den Marsch über verschneite Gebirgspfade,
oft nur mit Sandalen an den Füßen,
oder die ersten Tage im Lager nicht
überlebt hatten.
Pioniere errichteten in kurzer Zeit die
Infrastruktur für ein Spital für 300 Patienten
bei Ziveh, auf 1.600 Metern Seehöhe,
in der Nähe größerer Flüchtlingslager.
Mit angemieteten sowjetischen
Chartermaschinen der Typen Iljuschin
und Antonow wurden rund 600 Tonnen
Ausrüstung in den Iran geflogen,
darunter Medikamente, Verbandstoffe
und Reagenzien im Wert von 6 Millionen
Schilling. Zwei von der VOEST
finanzierte OP-Container kamen auf
dem Landweg in den Iran. Das Spital
umfasste 164 Zelte; es hatte zwei Operationssäle,
je eine Kinder-, Geburtsund
Infektionsstation, ein Feldröntgen,
Labor und Apotheke. Da das nahegelegene
Kurdenlager völlig verschmutzt
war und Sanitäreinrichtungen fehlten,
errichteten österreichische Pioniere neben
dem Spital ein eigenes „Österreich-
Camp“ für 15.000 Flüchtlinge.
Am 7. Mai konnte der Ambulanzdienst,
am 15. Mai der Normalbetrieb aufgenommen
werden. Dem Kommando
unterstanden die Dolmetscher-, Dokumentations-,
Fernmelde-, Wach- und
Sicherungs- sowie Reparatur-, Wasserversorgungs-
(Aufbereitungs-) und
Pioniergruppe sowie das ABC-Element,
zusammen rund 110 Soldaten. Im medizinischen
Bereich mit Ambulanzen und
Stationen sowie der Apotheke arbeiteten
rund 180 Personen: Soldaten, weibliche
und männliche Zivilisten. Anders
als bei den früheren Sanitätskontingenten
im Kongo oder in Zypern war ein Offizier
als Kommandant eingeteilt, während
Oberstarzt Dr. Robert Schlögel und
dann Dr. Thomas Treu als medizinische
Leiter fungierten. Wie sich Schlögel erinnert,
war das „keine sehr glückliche
Konstruktion“, weil die Mediziner andere
Prioritäten gesetzt hätten, aber „man
hat sich arrangiert“.
Die Mischung von Militärs und teils
militärkritischen Zivilisten war wohl
gewöhnungsbedürftig, funktionierte
aber, wie sich Brigadier i.R. Mag. Köhler
erinnert, „weil die militärischen und
die zivilen Mitarbeiter aufeinander zugingen,
Kompromisse schlossen, aber
alle den notwendigen Teil an Disziplin
akzeptierten und mit vollem Einsatz
und hoher Moral arbeiteten“. Ärzte wie
Schwestern und Sanitäter waren äußerst
tüchtig und engagiert.
Auf der Kinderstation gab es, wie sich die
diplomierte Krankenschwester Claudia
Zecha erinnerte, „eine eingeschworene
Truppe“ – sie verbrachte auch ihre Freizeit
meist im Bereich der Kinderstation.
Die Arbeit war intensiv, mit wechselnden
Tag- und Nachtdiensten: „Wenn ich
in Wien so arbeiten müsste, würde ich
mich aufregen.“ Dafür gewann sie Erfahrung
und Selbstbewusstsein, zumal
auch Schwestern Tätigkeiten durch-
HBF/RAUSCHER
HBF/RAUSCHER
Das Feldspital auf der Hochfläche von Orumiyeh, Sommer 1991.
Versorgung eines Neugebohrenen.
18
führten, die in Österreich den Ärzten
vorbehalten waren.
Oberstleutnant Schendl lobte in seinem
Abschlussbericht: „Die Mischung des
Personals – Männer und Frauen – wirkte
sich sehr positiv auf die gesamte Arbeitsmoral
aus.“ Einschließlich der drei
Rotationen erfolgten 41 Versorgungsflüge;
insgesamt nahmen 590 Personen
(384 Soldaten, 206 Zivilpersonen, davon
176 Frauen) an diesem Einsatz teil.
Ein Verlassen des Lagers war, abgesehen
von dienstlichen Fahrten, kaum
möglich – Teilnehmer erinnern sich an
gelegentliche Ausflüge nach Ziveh und
Orumiyeh; im Lagerbereich gab es ein
kleines Geschäft, wo man einkaufen
konnte. Zur Erholung befand sich innerhalb
des Feldspitals ein abgeschirmtes
Geviert zwischen den Unterkunftszelten,
wo sich die Teilnehmer beiderlei
Geschlechts erholen und auch die Sommersonne
genießen konnten.
Nach Missverständnissen mit dem
UNAFHIR-Kommando, die bei einem
Besuch von Bundespräsident Dr. Kurt
Waldheim und Außenminister Dr.
Alois Mock im Juni eskalierten, demissionierte
Hennerbichler. Neuer Regierungskoordinator
wurde Nikolaus
„Niki“ Kunrath, der schon in seiner Jugend
kurdische und iranische Freunde
gehabt hatte – seine Mutter leitete ein
Schülerheim, in dem auch ausländische
Studenten wohnten.
DIE BILANZ
Die Leistung aller Teilnehmer beeindruckte
nicht nur Hennerbichler und
Kunrath, sondern auch die iranischen
Behörden. Der damalige Oberstarzt Dr.
Robert Schlögel meinte, der humanitäre
Einsatz unter sehr schweren Bedingungen
habe allen Beteiligten eine „tiefere
Erkenntnis“ gebracht.
Insgesamt erfolgten zwischen Mai und
Ende Juli 1991 rund 26.300 ärztliche Behandlungen
– die Masse waren ambulante
Behandlungen wegen der Folgen
der mangelhaften Ernährung und der
Strapazen bei der Flucht oder anhaltenden
Durchfalls. Dazu kamen 536 Operationen,
670 Zahnbehandlungen, 894
Röntgen- und 906 Ultraschalldiagnosen
und 3.300 Laboruntersuchungen (Blut,
Harn, Mikrobiologie, Wasserhygiene)
sowie 121 Geburten. 2.993 Patienten (davon
1.231 Kinder) waren stationär aufgenommen.
Die Umstände der ärztlichen Betreuung
waren ungewohnt – so kam es vor, dass
der Familienvater mit Argusaugen darüber
wachte, dass die Ärzte nicht zu viel
Haut seiner Tochter sahen. Als „Star“
galt die vierjährige Feisala, die nach einer
Verbrühung in einer achtstündigen
Operation mit Spalthaut versorgt wurde.
Dr. Schlögel meinte, dass es überraschenderweise
kaum zu Infektionen der
Patienten im Spital kam – es gab eben
keine „Krankenhauskeime“. Eine spezielle
Ernährungsambulanz („Milchbar“)
und Impfaktionen (7.000 Impfungen)
reduzierten die Sterblichkeitszahlen.
Neben kurdischen Flüchtlingen nützte
auch die lokale Bevölkerung die Möglichkeit,
sich hier medizinisch versorgen
zu lassen.
HBF/RAUSCHER
Aufbau des Feldspitals und eines Flüchtlingslagers.
DAS ENDE
Obwohl der Einsatz bis Ende August geplant
war, erzwangen die iranischen Behörden
die Schließung des Lagers Ende
Juli. Zehntausende kurdische Flüchtlinge
wurden auf LKW verfrachtet und zur
irakischen Grenze oder in andere Lager
im Iran gebracht. Viele stellten sich die
bange Frage, wie viele der Flüchtlinge,
vor allem der Kinder, wohl den Marsch
über die Berge überleben würden.
Mit 31. Juli 1991 endete der Einsatz des
Spitals. Ein großer Teil des Geräts –
darunter die Zelte und Medikamente
– wurden dem Iran übergeben, der
Rest im Landtransport durchs Gebirge
über Erzurum nach Trabzon transportiert
(1.700 km), unter Bedeckung durch
türkisches Militär. Von dort erfolgte
der Rücktransport der Fahrzeuge per
Schiff. Insgesamt legten die Fahrzeu-
19
Die Kurden
Ihr Siedlungsgebiet umfasst weite Teile der Türkei, des Iraks, Irans und Syriens, bis nach Aserbeidschan und Libanon.
Man schätzt ihre Zahl auf rund 35 Millionen. Die kurdischen Sprachen gehören zu den iranischen Sprachen.
Nach der Eroberung durch die Araber im 7. Jahrhundert konvertierten die Kurden zum Islam. Später gehörten sie
großteils zum Osmanischen Reich, der östliche Teil zu Persien. Obwohl sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine
nationale Identität bildete, gelang es nach dem Ersten Weltkrieg nicht, daraus ein autonomes oder gar unabhängiges
Territorium zu entwickeln; das kurdische Gebiet war auf vier Staaten verteilt. Daran konnten auch zahlreiche
Aufstände nichts ändern. Nach den Erfahrungen des 19. Jahrhunderts, wo Minderheiten- und Autonomierechte
schrittweise zur Abspaltung großer Teile des Osmanischen Reiches geführt hatten, sieht die Türkei derartige Bestrebungen
als Gefahr. Die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) führt einen bewaffneten Kampf gegen die türkische
Regierung; sie gilt in den USA und in der EU als terroristische Vereinigung.
Im Irak hatten die Kurden in den 1970er Jahren eine begrenzte Selbstverwaltung, doch ging Saddam Hussein
wenig später erneut gewaltsam gegen die Kurden vor, vor allem nach dem Golfkrieg 1991. Daraufhin verfügte die
UNO eine Schutzzone nördlich des 36. Breitengrades und die Alliierten starteten die Operation „Provide Comfort“
als humanitäre Hilfsaktion. Nach der Invasion 2003 erhielt das kurdische Gebiet im Irak Autonomie mit einem
Parlament in Erbil und einem eigenen Präsidenten.
Kurdische Siedlungsgebiete (in Grün;
die Schattierungen bezeichnen
Sprachvarianten)
Quelle: ArnoldPlaton/Wikimedia
Commons
CLAUDIA ZECHA
Das Team der Kinderstation des Feldspitals.
20
ge des Feldspitals von Mai bis August
155.127 km ohne Unfall zurück.
Damit war das österreichische Engagement
in dieser Region noch nicht beendet.
Nikolaus Kunrath gelang es noch,
16 Schwerstverletzte nach Österreich
ausfliegen zu lassen; er setzte nach dem
Ende des Feldspitals seine humanitäre
Tätigkeit im Iran und später im Irak
fort. Auch Ferdinand Hennerbichler
blieb der Sache der Kurden verbunden;
er unterrichtete nach seiner Pensionierung
an der Universität in Sulaimaniyya
im autonomen kurdischen Gebiet
im Nordirak.
Nachwort
Wie eingangs erwähnt, gibt es bis
heute keine Erinnerungsmedaille
an diesen Einsatz. Die Anregung,
2021, zum 30-jährigen Jubiläum,
eine solche zu schaffen,
ging in der Umorganisation des
Ministeriums unter. Es wäre zu
wünschen, wenn eine sichtbare
Anerkennung der Leistung der
Teilnehmer, wenn auch über drei
Jahrzehnte danach, noch erfolgen
würde.
Wohl aber hat die Interessengemeinschaft
Österreichischer Militärärzte
und Apotheker (IGÖM)
eine Militärmedizinische Einsatzmedaille
(MMEM) geschaffen,
die auf Antrag und gegen
eine Spende von € 32,- (Selbstkosten)
zu erwerben ist.
Die Kosten des Feldspitals betrugen
rund 110 Millionen Schilling. Gemeinde
Wien und Caritas finanzierten das
angeschlossene Flüchtlingslager mit
50 Millionen. Dazu kamen allein bis
1992 verschiedene Hilfsprogramme im
Nordirak, in der Türkei usw. im Umfang
von über 60 Millionen.
Die Erfahrungen mit UNAFHIR kamen
später ähnlichen humanitären Einsätzen,
wie 1999 in Nordalbanien (ATHUM/
ALBA) zugute.
Literaturtip
Ferdinand Hennerbichler, Die
Kurden: Geschichte des kurdischen
Volkes von Anfängen bis
zur Gegenwart (eBook 2020); 701
Seiten, ISBN 963 214 575 5
(https://www.academia.
edu/45073031/Die_Kurden_2004_).
Univ.-Doz. Dr. Erwin A. Schmidl
ist Historiker und betreut die
Herausgabe der Zeitschrift „The
Austrian Peacekeeper“.
Dank des Autors
Mein Dank gilt Oberstleutnant
Wolfgang Gosch, Dr. Ferdinand
Hennerbichler, Brigadier i.R.
Mag. Klaus Köhler, Gemeinderat
Nikolaus Kunrath, Matthias
Oberauer, Sektionschef i.R. Dr.
Robert Schlögel, Generalleutnant
Mag. Thomas Starlinger, Brigadier
i.R. Prof. Dr. Thomas Treu,
MSc, FEBU, Dr. Gerhard Waniek,
Claudia Zecha und Botschafter
Dr. Michael Zimmermann für
ihre Bereitschaft, über ihre Erinnerungen
an diesen Einsatz zu
sprechen. Der Bericht des Oberstleutnantsapothekers
Mag. Johann
Kuhn ist im Internet abrufbar
(https://militaerapotheker.at/
unafhir-auslandseinsatz-einesmilitarapothekers-im-kurdistan/).
Für weitere Berichte von Teilnehmern
an diesem Einsatz wäre
ich sehr dankbar.
Für die Anfertigung der Kartenskizzen
danke ich Hofrat Mag.
Wolfgang Wechselberger und
seinem Team im Institut für Militärisches
Geowesen.
CLAUDIA ZECHA
HBF/RAUSCHER
Ein kurdischer Übersetzer.
Einbringung eines Patienten.
21
QUALITÄT AUS ÖSTERREICH
Frequentis: Weltmarktführer
bei der Sprachkommunikation
Heuer feiert das österreichische börsennotierte
Familienunternehmen Frequentis
mit Hauptsitz am Wienerberg sein
75-jähriges Bestandsjubiläum. In diesen
Jahren schaffte es Frequentis im Bereich
der Sprachkommunikation für die Flugsicherung
zum Weltmarkführer und
kann mit Stolz auf eine erfolgreiche Geschichte
zurückblicken.
Vor beinahe zwei Generationen wurden
die ersten Sprachkommunikationssysteme
auf österreichischen Flugplätzen
installiert. Bis heute hat der Weltmarktführer
Frequentis ausfallssichere
Sprachkommunikation im Bereich der
Flugsicherung und der Luftraumüberwachung
sowohl bei der Austro Control
GmbH als auch beim Österreichischen
Bundesheer erfolgreich integriert. Somit
werden Kommunikations- und Informationssysteme
aus Österreich mit höchster
Qualität, Informationssicherheit und
Verfügbarkeit im sicherheitskritischen
Bereich weltweit von mehr als 500 Kunden
verwendet. An mehr als 40.000 Arbeitsplätzen
sind Frequentis-Systeme
aktuell im Einsatz, zur sicheren Steuerung
sicherheitsrelevanter Abläufe.
Für ein erfolgreiches Unternehmen ist
der Heimatmarkt eine wichtige Referenz.
Daher freuen wir uns, in all unseren
Geschäftsfeldern, von der Flugsicherung
bis zur Feuerwehr, mindestens
einen heimischen Partner zu haben. Eine
besondere Ehre ist es, den militärischen
Flugfunk für die Luftraumüberwachung
des Bundesheeres installiert zu haben.
Dies umfasst alle Militärflugplätze,
Netzfunkstellen auf vielen Berggipfeln
der österreichischen Alpen und die Gefechtsstände
der Luftraumüberwachung.
Als Generalunternehmer hat Frequentis
Frequentis ist ein internationaler Anbieter von Kommunikations- und Informationssystemen
für Kontrollzentralen mit sicherheitskritischen Aufgaben; der
Firmensitz ist Wien. Solche „Control Center Solutions“ entwickelt und vertreibt
Frequentis in den Segmenten Air Traffic Management (zivile und militärische Flugsicherung,
Luftverteidigung) und Public Safety & Transport (Polizei, Feuerwehr,
Rettungsdienste, Schifffahrt, Bahn). Als Weltkonzern verfügt Frequentis über ein
internationales Netzwerk an Niederlassungen, Tochtergesellschaften und lokalen
Repräsentanten in über 50 Ländern. Produkte und Lösungen von Frequentis sind an
mehr als 40.000 Arbeitsplätzen und in über 150 Ländern zu finden.
1947 gegründet, ist Frequentis gemäß eigener Berechnung mit einem Marktanteil
von 30% Weltmarktführer bei Sprachkommunikationssystemen für die Flugsicherung.
Weltweit führend sind die Systeme der Frequentis-Gruppe außerdem
im Bereich AIM (Aeronautical Information Management / Luftfahrtinformationsmanagement),
bei Message Handling Systemen (Nachrichtensysteme für die Luftfahrt),
sowie bei GSM-R Systemen im Bahnbereich.
Die Aktien der Frequentis AG notieren an der Wiener und Frankfurter Börse; im
Jahr 2020 wurde ein Umsatz von EUR 299,4 Mio. und ein EBIT von EUR 26,8 Mio.
erwirtschaftet. Nach der Transaktion mit L3Harris liegt der Mitarbeiterstand bei
rund 2.100.
die Gesamtverantwortung für die Funktion
dieser Kommunikationssysteme im
Air Traffic Management. Als Hauptflugplatz
für die Eurofighter wurde der Fliegerhorst
Hinterstoisser in Zeltweg in der
Gesamtverantwortung der Frequentis
mit den neuesten Systemen für die Wetterüberwachung,
die Navigation, den Betrieb
des Flughafens und den Einsatz der
Luftstreitkräfte ausgerüstet. Hier sind
auch taktische Funkgeräte und Datenlinks
für den täglichen Betrieb wie für
den Einsatz in Verwendung.
Auch Nachbarstaaten wurden mit ähnlichen
Systemen ausgerüstet, sodass eine
enge Zusammenarbeit und Kompatibilität
der Kommunikations- und Informationssysteme
in Zentraleuropa gewährleistet
ist. Wohl berühmtestes Beispiel
für eine solche staatenübergreifende
Kommunikation ist der jährliche Weltwirtschaftsgipfel
in Davos (WEF).
Frequentis ist Weltmarktführer aufgrund
der Bereitstellung von höchster
Qualität und Verlässlichkeit ihrer Produkte.
Ihre Innovationsstärke stellt sicher,
immer am Puls der Zeit und dem
neuesten Stand der Technik zu sein. Seit
vielen Jahren haben wir an europäischen
und internationalen Forschungsprojekten
im Sicherheitsbereich teilgenommen.
Genau diese innovativen Projekte und
Forschungsprojekte ermöglichen einen
kontinuierlichen Fortschritt mit state of
the art-Produkten und innovativen Gesamtlösungen.
Nicht zuletzt aufgrund spannender Projekte
ist und bleibt unser Haus ein attraktiver
Arbeitgeber in Österreich.
Wir freuen uns, auch in Zukunft das Österreichische
Bundesheer mit Innovation,
Technologie und Professionalität zu
betreuen.
Beitrag dankenswerterweise zur
Verfügung gestellt von Frequentis.
Weitere Informationen:
www.frequentis.com
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22
Shared Situational Awareness
75 Jahre Erfahrung in der Entwicklung und Unterstützung
von Lösungen für Leitzentralen bedeuten,
dass Frequentis versteht, wie wichtig es ist, Nutzern
intuitive Schnittstellen und jederzeit verfügbare
Schlüsselfunktionen bereitzustellen. Durch die
Verschmelzung unterschiedlicher Datenflüsse
in einer einzigen Ansicht ermöglicht Frequentis
den Betreibern, ihre eigenen Workflows auf
verschiedenen Systemen zusammenführen. Dadurch
wird sichergestellt, dass genaue Informationen die
richtigen Entscheidungsträger rechtzeitig erreichen,
sei es über eine benutzerfreundliche HMI, über
Sprachkommunikation oder über einen mobilen Client.
Air Policing, Joint Operations, Search and Rescue,
Drohnendetektion und Cyberverteidigung sind nur
einige der typischen Anwendungsfälle, die von
einem gemeinsamen Situationsbewusstsein (Shared
Situational Awareness) profitieren, und mit denen die
Meldung von Vorfällen und die Entscheidungsfindung
verbessert werden kann. Dieses System, das
bereits in vielen Ländern in Betrieb ist, schafft eine
hochwirksame Zusammenarbeit auf der Grundlage
eines gemeinsamen operativen Lagebildes - mit
reduzierten Kosten und geringerer Komplexität.
www.frequentis.com
23
PARTNERSCHAFT VÖP – AUTINT
Zusammengefügt,
was zusammengehört
Am 14. Dezember 2021 erfolgte in der Wallenstein-Kaserne in Götzendorf die offizielle
Anerkennung der Vereinigung Österreichischer Peacekeeper (VÖP) als
„Partner des Bundesheeres“. Konkreter Partner der VÖP ist die Auslandseinsatzbasis
des österreichischen Bundesheeres (AUTINT). Der 14. Dezember ist der
Gründungstag der VÖP – sie wurde 1995 gegründet, auf den Tag genau 40 Jahre
nach Österreichs Beitritt zur UNO.
Partnerschaft bedeutet, eine Beziehung
auf Dauer einzugehen. Klingt
gut, ist aber oft sehr schwierig einzuhalten,
wie uns viele Beispiele lehren.
Elisabeth „Liz“ Taylor etwa war acht
Mal verheiratet. Das AUTINT ist nun
in einer fünften Partnerschaft verankert
und erreicht damit fast schon
Hollywood-Niveau. Doch ein Umstand
unterscheidet unsere Partnerschaften
wesentlich von der Traumfabrik: Das
AUTINT kann auch fünf Partnern ein
treuer Verbündeter sein. Diese enge
Verbundenheit wird schon seit 41 Jahren
mit der Wirtschaftskammer Steiermark,
seit 33 Jahren mit Canon Österreich,
seit 32 Jahren mit der UNIQA und
seit 29 Jahren mit der Marktgemeinde
Schönkirchen-Reyersdorf gelebt. Allerdings
muss man anmerken, dass man
sich mit einem weiteren Partner, der
OMV, nach langen Jahren trauter Zweisamkeit
etwas auseinandergelebt hat;
hier herrscht seit einigen Jahren friedliche
Stille.
Leider konnte am 14. Dezember 2021
aufgrund der restriktiven Coronabeschränkungen
nur eine kleine, dafür
aber hochkarätige Delegation der
VÖP empfangen werden. Aus demselben
Grund war es nicht möglich, Vertreter
der bestehenden Partnerschaften zu
diesem Festakt einzuladen und so ein
erstes Kennenlernen durchzuführen.
Der Kommandant des AUTINT, Oberst
Claus Amon, betonte in seiner Ansprache,
dass sich mit dieser Partnerschaft
„zusammenfügt, was zusammengehört“.
Die Auslandseinsatzbasis ist die
zentrale Drehscheibe für unsere Missionen.
Hier erfolgen die Ausbildung,
die Weiterbildung, die Anschlussversorgung
und die Administration für die
Einsätze ebenso wie die Rotationen in
die Einsatzräume. Damit ist AUTINT ein
ewig laufendes Rad, das nie stillsteht.
Ein Rad aber, das jene Kameraden hervorbringt,
die nach ihrem Einsatz ihre
Erfahrung an die neuen Kontingente
weitergeben und so dazu beitragen, immer
mit den aktuellsten Erkenntnissen
aus den Einsatzräumen arbeiten zu
können.
Gleichzeitig ist dieses Rad aber auch
der Nährboden für den jüngsten Partner,
um Mitglieder zu gewinnen und so
die Gemeinschaft der Peacekeeper stetig
zu erweitern. Partner sollten einige
Gemeinsamkeiten haben, denn sonst
wäre es ja statt einer Partnerschaft nur
eine Zweckgemeinschaft. Und Gemeinsamkeiten
gibt es genug. Oberst Amon
zitierte dazu aus §2 der Statuten der
VÖP: „Förderung der Kontakte und des
Erfahrungsaustausches auf nationaler
und internationaler Ebene zwischen
Peacekeepern.“ Ein Satz, der aufgrund
der hervorragenden Verankerung im
Verbund der Internationalität auch für
das AUTINT gilt.
Der Präsident der VÖP, General i.R.
Mag. Günter Höfler, ging in seiner Ansprache
auf die langjährige Erfahrung
Österreichs in internationalen Einsätzen
ein und betonte die hervorragende
Reputation, die unser Land dabei genießt.
Als erster Kommandant des 1999
neu in Götzendorf aufgestellten Kommandos
für Internationale Einsätze
lag ihm natürlich auch die Historie der
Garnison am Herzen, die für ihn immer
24
Wegen der strengen Corona-Beschränkungen konnte nur eine kleine Delegation der VÖP an der Feier in Götzendorf teilnehmen.
eine militärische Heimat bleiben wird.
Auch Höfler betonte, dass sich mit dieser
Partnerschaft zusammenfügt, was
zusammengehört, und er drückte seine
Freude aus, genau am Gründungstag der
VÖP als Partner des Bundesheeres anerkannt
zu werden.
Generalleutnant Mag. Franz Reißner
würdigte als Kommandant der Streitkräfte
die Partner des Bundesheeres als
sichtbares Zeichen der Verbundenheit
der österreichischen Bevölkerung mit
ihren Streitkräften. Daher war es ihm
eine besondere Freude, General Höfler
bei dieser Feier die von der Frau Bundesminister
für Landesverteidigung,
Mag. Klaudia Tanner, unterzeichnete
Partnerschafts-Urkunde überreichen
zu können. Reißner konnte bei dieser
Gelegenheit eine weitere Auszeichnung
durchführen: Bundespräsident Dr. Alexander
van der Bellen verlieh Oberst
Claus Amon das Goldene Ehrenzeichen
für Verdienste um die Republik Österreich.
Abschließend bleibt der Wunsch, künftig
viele gemeinsame Aktivitäten durchzuführen,
mit dem Ziel, den Auslandseinsätzen
des österreichischen Bundesheeres
jenen Stellenwert zu geben, den sie
verdienen!
Partner des Bundesheeres
Die Einrichtung von Partnerschaften zwischen
Verbänden und Truppenkörpern des
Bundesheeres auf der einen und Unternehmen
und Vereinen auf der anderen Seite
geht in die 1960er Jahre zurück und sollte –
im Sinne der geistigen Landesverteidigung
– die Verbundenheit zwischen Bundesheer
und Gesellschaft stärken. Die erste „Patenschaft“,
wie es anfangs hieß, wurde am 20.
Februar 1969 zwischen dem Panzerbataillon
33 und den Simmering-Graz-Pauker-Werken
geschlossen. Parallel gab es die Zusammenarbeit
zwischen militärischen Dienststellen
und den „wehrpolitisch relevanten“ Vereinen.
Im Jänner 2021 wurden beide Formen der
Kooperationen neu geregelt und unter der
Bezeichnung „Partner des Bundesheeres“
zusammengefasst. Der Sinn der wehrpolitischen
Zusammenarbeit bleibt es, im Rahmen
der Informations- und Öffentlichkeitsarbeit
Kontakte zu knüpfen und zu vertiefen, Verständnis
füreinander zu fördern, gemeinsame
Aktivitäten zu setzen und Informationen
und Erfahrungen auszutauschen.
General i.R. Mag. Günter Höfler, Genrealleutnant Mag. Franz Reißner und Oberst Claus Amon
mit der Partnerschafts-Urkunde, vor dem Denkmal für die im Auslandseinsatz verstorbenen
Peacekeeper.
Oberstleutnant Helmut Gekle
ist Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der
Auslandseinsatzbasis in Götzendorf und
betreut die Öffentlichkeitsarbeit der VÖP.
ÖBH/Wukoschitz
25
PEACEKEEPER INTERNATIONAL
Kooperation mit Ungarn
Im Rahmen eines feierlichen Festaktes wurde am 30. Oktober 2021 im Sitzungsaal
des burgenländischen Landtags Geschichte geschrieben: Die Landesgruppe Burgenland
und die Vereinigung der ungarischen Peacekeeper schlossen ein Kooperationsabkommen.
Im Anschluss übergab die Landtagspräsidentin der Landesgruppe
eine Standarte.
Im ersten Teil des Festaktes unterzeichneten
der Landesleiter Burgenland,
Stabswachtmeister a.D. Bernhard Lechenbauer,
und der Präsident der Vereinigung
der ungarischen Peacekeeper,
26
Oberst i.R. Ferenc Varró, ein Kooperationsabkommen.
Dies ist die erste Partnerschaft
einer Landesgruppe der VÖP
mit einer benachbarten ausländischen
Peacekeeper-Organisation. Das Abkommen
bildet die Basis für die Partnerschaft
und vertiefende weitere Zusammenarbeit
der beiden Organisationen.
Bei dem Festakt anwesend waren die
burgenländische Landtagspräsidentin,
Verena Dunst, der Präsident der VÖP,
General i.R. Mag. Günter Höfler, und der
gesamte Vorstand der VÖP.
In ihren Festansprachen betonten die
beiden Präsidenten, Oberst Varró und
General Höfler, die Bedeutung von Friedenseinsätzen
und erinnerten daran,
dass es schon in der Zeit der Monarchie
erste Friedensoperationen gab, an denen
k.u.k. Soldaten aus beiden Reichshälften
teilnahmen. In der neueren Zeit wurde
die internationale militärische Zusammenarbeit
beider Staaten ab 1995 intensiviert.
Zuerst wurde ein ungarischer
Infanteriezug und später eine Kompanie
in das österreichische UN-Bataillon auf
Zypern integriert.
Im zweiten Teil des Festaktes übergab
die Landtagspräsidentin, Verena Dunst,
der VÖP-Landesgruppe Burgenland eine
Standarte, gewidmet vom Landeshauptmann
des Burgenlandes, Mag. Hans
Peter Doskozil, und vom burgenländischen
Landtag. Der Landesleiter, Stabswachtmeister
a.D. Bernhard Lechenbauer,
übernahm die burgenländische
Peacekeeper-Standarte aus den Händen
der Präsidentin des Landtages und
gab sie an den Standartentrupp weiter.
Standartenträger ist Vizeleutnant i.R.
Franz Panis, als Standartenoffiziere
fungieren Vizeleutnant i.R. Alois Heindl
und Zugsführer a.D. Johann Frühwirth.
Zuvor segneten der Militärdekan, Bischofsvikar
MMag DDr. Alexander Wessely,
und die Lektorin Gerda Haffer-
Hochrainer die Standarte und die drei
zugehörigen Fahnenbänder – je eines
gewidmet vom Landeshauptmann und
vom burgenländischen Landtag, und
das dritte von der Vereinigung der ungarischen
Peacekeeper.
Landtagspräsidentin Dunst betonte
in ihrer Festansprache die Bedeutung
der Peacekeeper-Organisationen. Sie
fördern die Kontakte und den Erfahrungsaustausch
zwischen österreichischen
und ausländischen Teilnehmern
an internationalen Friedenseinsätzen
und verschaffen diesen Einsätzen Aufmerksamkeit
in der Öffentlichkeit.
Dunst wies auch darauf hin, dass das
Burgenland 2021 seine 100-jährige Zugehörigkeit
zu Österreich feiert. Während
es in den ersten Jahren nach dem
Ersten Weltkrieg Kampfhandlungen
und Streitigkeiten gab, können wir heute
mit Stolz auf eine gute Nachbar- und
Partnerschaft mit unserem Nachbarland
Ungarn zurückblicken. Deshalb, so
betonte Dunst, freue es sie umso mehr
über dieses Kooperationsabkommen
zwischen den ungarischen und österreichischen
Peacekeepern.
Abschließend bedankte sich der Vizepräsident
der VÖP, Generalleutnant i.R.
Mag. Bernhard Bair, bei der Landtagspräsidentin,
die es ermöglicht hatte,
dass dieser historische Festakt im Landtagssitzungssaal
stattfinden konnte –
in jenem Saal, in dem die Abgeordneten
als Vertreter des burgenländischen
Volkes tagen und die Landesgesetze beschließen.
Bair dankte auch der hohen
Geistlichkeit und dem Militärkommando
Burgenland – letzteres war durch
den stellvertretenden Militärkommandanten,
Oberst Raimund Wrana,
vertreten und hatte ein Ensemble der
Militärmusik, unter der Leitung von
Offizierstellvertreter Robert Steiner,
zur feierlichen Umrahmung des Festaktes
abgestellt. Durch das Programm
führte in bewährter Weise der zweite
Vizepräsident der VÖP, Vizeleutnant i.R.
Othmar Wohlkönig. Als Dolmetscherin
überbrückte Andrea Nagy alle sprachlichen
Schwierigkeiten.
27
Anwesend bei dieser Feier waren hohe
und höchste Vertreter aus Ungarn,
darunter der Vorsitzende der BEOSZ-
Ungarn, General Károly Hazuga, die
Oberstleutnante Endre Udvardy, Béla
Komka, István Papp und Attila László
sowie der Militärattaché der Republik
Ungarn in Wien, Oberstleutnant d.G.
Viktor Nagy. Dazu zahlreiche Mitglieder
und Gäste der VÖP in ihren blauen
Uniformen. Auch der ORF war mit einem
Team des Landesstudios Burgenland
dabei und strahlte noch am selben
Abend einen Bericht über diesen historischen
Akt in Eisenstadt aus.
Mit der burgenländischen Landeshymne
und dem Auszug der Standarte endete
der Festakt. Im Anschluss lud die
Landtagspräsidentin zu einem Buffet,
wo sie die Gelegenheit wahrnahm, mit
den Peacekeepern aus Ungarn und Österreich
interessante Gespräche zu führen.
Generalleutnant i.R.
Mag. Bernhard Bair
Stabswachtmeister a.D.
Bernhard Lechenbauer
Land Burgenland
AUS DEN LANDESGRUPPEN
KÄRNTEN
Herbsttreffen 2021 in
Wolfsberg
für Veranstaltungen mehrere Räume unterschiedlicher
Größe und mit hervorragender technischer Infrastruktur an
sowie einen schönen Innenhof.
Auf die Begrüßung durch den Bereichsleiter Gerhard Frank
und die Vorstellung des Chefs des Hotels, Peter Mosgan, folgte
eine interessante PowerPoint-Präsentation über den Libanon
und über den Mythos „Beirut“. Willkommener Gast war der
VÖP-Landesleiter Oberösterreich, Vizeleutnant Rudolf Tischlinger;
später beehrte uns auch Altbürgermeister Hans-Peter
Schlagholz mit seinem Besuch.
Am 10. September nahmen wir mit dem „Herbsttreffen“ die
vierteljährlichen Zusammenkünfte der Peacekeeper wieder
auf. Der Wechsel in das – in der Altstadt von Wolfsberg gelegene
– Hotel-Restaurant „Torwirt“ hat sich ausgezahlt. Je
nach Anzahl der Teilnehmer bietet unser neuer Treffpunkt
Das herrliche Wetter lud dazu ein, nach dem Vortrag im Innenhof
das Angebot der gut bürgerlichen, regionalen Küche
zu genießen. Ein besonderer Dank gilt dem stellvertretenden
Bereichsleiter Franz Futtelnig, der seit Jahren dafür sorgt,
dass unser Kamerad Fritz Schanig (der an den Rollstuhl gebunden
ist) aus dem Pflegeheim abgeholt wird und so mit seinen
ehemaligen Kameraden und Freunden einige Stunden gemeinsam
verbringen kann.
+ RGR GERHARD B. FRANK, VZLT A.D., BEREICHSLEITER BEZIRK WOLFSBERG
Ehrung eines Teilnehmers am Kongo-Einsatz 1960/61
Friedrich Slamanig, stellvertretender Bereichsleiter der VÖP-
Bereichsgruppe Villach, lud am 19. Jänner 2022 eine kleine
Runde zur Ehrung von Vizeleutnant i.R. Franz Hölzl in sein
Stammlokal in Villach-Neulandskron ein. Franz Hölzl war
1960/61 Kraftfahrer beim 1. UN-Sanitätskontingent im Kongoeinsatz.
Coronabedingt konnte die Ehrung erst jetzt stattfinden
– eigentlich war sie zum 60. Jahrestag des Einsatzes und zu
seinem 80. Geburtstag vor zwei Jahren geplant gewesen.
Zu diesem Anlass erhielt Kamerad Hölzl eine Urkunde, die
auch einen Briefumschlag, den an seine Eltern schrieb, sowie
eigens angefertigte personalisierte Briefmarken enthält. Da
Franz Hölzl damals noch nicht 21 Jahre alt – und damit nicht
eigenberechtigt – war, mussten seine Eltern seiner Meldung
zustimmen. Der Mutter kamen die Tränen, aber der Vater
gratulierte ihm dazu, so die Welt kennenzulernen. An diesem
Abend berichtete er auch über die Gefangennahme gleich nach
der Ankunft: Die Österreicher trugen Uniformen, die denen
der Belgier ähnelten, und als einstige Kolonialmacht waren
die Belgier im Kongo verhasst. Erst nach der Befreiung durch
ein nigerianisches UN-Bataillon konnten die Österreicher ihre
humanitäre Aufgabe übernehmen.
Nach der Übergabe der Urkunde – unterzeichnet durch den
Präsidenten der VÖP, General i.R. Mag. Günter Höfler – dankte
Friedrich Slamanig den Kameraden Günter Marek, Josef Fischer
und Johann Funk für ihre Mithilfe und Unterstützung
im letzten Jahr. Es folgte eine Brettljause, und die Hausherrin
des Cafés am Eck, Ulrike Zand, sorgte für ein gelungenes Ambiente.
Kamerad Hölzl erinnerte sich, dass das Essen im Kongo
nicht so gut war: Beide Köche mussten wegen Erkrankung an
Malaria frühzeitig die Heimreise antreten. Ersatz für sie gab
es keinen.
Überreichung der Urkunde an Franz Hölzl durch Friedrich Slamanig
(rechts) und Oberst i.R. Günter Maurer.
+ JOHANN FUNK
28
OBERÖSTERREICH
Der Soldatenfriedhof in Mauthausen
Kriegsgräberpflege in
Mauthausen
Mauthausen – damit assoziieren wohl die meisten Österreicher
das große Konzentrationslager aus der NS-Zeit. Weniger
bekannt dürfte sein, dass sich in Mauthausen schon im Ersten
Weltkrieg ein großes Lager für Kriegsgefangene und Zivilinternierte
befunden hatte. Die Lebensbedingungen waren
schlimm; Fleckfieber und andere Seuchen forderten Tausende
Opfer. Daher befindet sich in Mauthausen einer der größten
Soldatenfriedhöfe in Österreich: Insgesamt wurden hier
10.845 Soldaten aus dem Ersten und 5.212 Kriegstote aus dem
Zweiten Weltkrieg bestattet; die meisten hier begrabenen Opfer
waren Serben und Italiener.
Ruhestand für einen verdienten
Sanitätsunteroffizier
In der Mitte des Friedhofes hat der ehemals im Lager inhaftierte
italienische Bildhauer, Oberleutnant Paolo Boldrini,
eine 4,5 Meter hohe Figur aus Carrara-Marmor geschaffen.
Die Betreuung dieser Anlage erfolgt durch das „Schwarze
Kreuz“; jedes Jahr stehen Sanierungen und Erneuerungsarbeiten
an. Die Bandbreite reicht vom Waschen der Grabsteine
über das Nachziehen von Inschriften bis zur Entfernung von
Bewuchs der einzelnen Wege und sonstigen Arbeiten. Auch
das ist ein Element der internationalen Verbundenheit – Andreas
Gierer erhielt für sein Engagement im November 2021
eine hohe italienische Auszeichnung verliehen. Seine Einladung:
Sollte sich ein Kamerad von uns mal in der Nähe befinden
und Interesse an einer Führung haben, kann er sich gerne
rechtzeitig bei mir melden.
+ ANDREAS GIERER, FACHREFERENT FÜR MÄRSCHE
STEIERMARK
Vizeleutnant Erich Hacker (rechts) mit Vizeleutnant i.R. Dieter Witschela
Am 3. September 2021 lud Vizeleutnant Erich Hacker zu seiner
Ruhestandsfeier in das Gasthaus „Zum Lustigen Winkel“
ein. Über 30 Kameradinnen und Kameraden folgten der Einladung,
darunter Medizinalrat Dr. Gerald Fölserl (ehemaliger
Leiter der Fachambulanz des Sanitätszentrum Süd), Dr. Harald
Lischnig (KrRev/TA Hackerkaserne in Gratkorn), Oberstarzt
Dr. Gebhard Mayr (leitender Arzt im Militärkommando Steiermark)
und Dr. Wolfgang Reisenhofer (KrRev/TA Gablenz Kaserne
in Graz).
Am 16. Jänner 1957 geboren, verbrachte Erich einen Teil seiner
Kindheit in Neapel. Nach Absolvierung einer vierjährigen Lehre
als Chemielaborant an der Universität Graz absolvierte er
1973 seinen Grundwehrdienst in Graz und Fehring, wo er zum
Sanitäter ausgebildet wurde. 1980 kehrte er zum Bundesheer
zurück. 1983 ging er für neun Monate auf die Golanhöhen nach
Syrien und verbrachte diese Zeit als „Edelweiß 74“ auf Hermon
Base. 1999 ging es mit ATHUM/ALBA nach Shkodra in Nordalbanien:
das Feldspital versorgte Tausende Flüchtlinge.
Erich Hacker war viele Jahre hindurch Dienstführender Sanitätsunteroffizier
in der Hackher- und in der Gablenz-Kaserne.
Die Stütze seines Lebens waren und sind seine Frau Gabi, seine
beiden Töchter und vor allem seine vier Enkelkinder. Am 31.
Jänner 2022 endete seine aktive Dienstzeit. Die Kameradinnen
und die Kameraden des Sanitätszentrums Süd, der UOG Steiermark,
des ÖKB-Ortsverbandes Graz VI und die VÖP Steiermark
wünschen unserem Erich viel Glück, Frohsinn und besonders
Gesundheit für seinen neuen Lebensabschnitt.
Gute Kameradinnen und Kameraden sind diejenigen, an die
man noch Jahre später zurückdenkt und mit denen man trotz
vieler Arbeit eine sehr schöne Zeit seines Lebens verbrachte!
+ VZLT JOHANNES WENZL, BEREICHSLEITER DER VÖP GRAZ
29
Verleihung von Verdienstmedaillen
Nach x-maligem Anlauf konnte endlich am 17. Dezember 2021
in Zeltweg die Verleihung der Verdienstmedaillen an Personen,
die unsere Vereinigung immer wieder bei Veranstaltungen
unterstützen, sowie an verdiente Mitglieder stattfinden.
Die Ausgezeichneten:
• Adelheid Reichstaler (Gold)
• Eva Hörbinger (Bronze)
• Oberstleutnant Hannes Zarfl (Gold)
• Vizeleutnant Oliver Hörbinger (Silber)
• Vizeleutnant Robert Kratzer (Silber)
Trotz der unsicheren Veranstaltungslage war es mir ein Anliegen,
die Verleihung der Verdienstmedaillen nicht unpersönlich
per Post, sondern in einem kleinen, aber würdevollen
Rahmen durchzuführen. Dass wir einige nette Stunden gemeinsam
verbringen konnten, ist in der letzten Zeit zu einer
Seltenheit geworden und wurde daher von den Beteiligten
umso mehr geschätzt.
+ VZLT I.R. GÜNTER SPIEL, STV. LANDESLEITER STEIERMARK
Letzte Grüße an „Loi“
Er war ein verdienter und sehr geschätzter Sanitätsunteroffizier:
Vizeleutnant i.R. Leopold Loibnegger, allgemein bekannt
als „Leo“ oder „Loi“, Stations-Unteroffizier der Fachambulanz
des Militärspitals 1 in der Grazer Belgierkaserne – und in dieser
Funktion viele Jahre hindurch mein Fachvorgesetzter. Er
war für mich immer ein Vorbild und guter Kamerad.
Als Zugsführer und San-Gehilfe begann Leo seinen UN-Sanitätsdienst;
als Vizeleutnant und Medical Assistant beendete
er ihn. Leo verbrachte fast die Hälfte seiner Militärdienstzeit
als UN-Sanitäter in zahlreichen Auslandseinsätzen.
Dabei wäre der gelernte Uhrmacher aus Weiz lieber Panzerschütze
geworden, als er 1963 in Klagenfurt einrückte. Der
Mangel an Sanitätern bei der Feldambulanz „G“ in Graz führte
aber zu seiner Einteilung als Sanitäter. Er erzählte mir einmal,
dass es eine super Partie war, mit Dieter Mikusch, Erwin
Berger, Rudi Bauer und Karl Steinegger. Leo blieb, und damit
begannen 15 Jahre im Dienste des Friedens.
Dr. Umfahrer bot ihm die Möglichkeit, für sechs Monate in
das damalige UN-Feldspital auf Zypern zu fliegen. Ihm wurde
sehr schnell klar, dass das Beherrschen der englischen Sprache
für weitere Einsätze ein unbedingtes „Muss“ war. Nach
der Ausbildung zum Wachtmeister diente er 1967 wieder in
Zypern, sechs Monate lang in der chirurgischen Abteilung.
1969 begann seine eigentliche Odyssee: Zusammen mit dem
damaligen Stabswachtmeister Mikusch ging er als zweiter
Medical Assistant ins HQ der UNTSO in Jerusalem. Voraussetzung
waren Erfahrung als San-UO, selbstständiges Arbeiten
und ausgezeichnete Englischkenntnisse. Fünf Jahre verbrachte
er im Einsatzraum der UNTSO: in Israel, Ägypten,
Jordanien, Syrien und dem Libanon. Seine Feuertaufe erfuhr
er im Oktober 1973, als die Israelis an ihrem „Tag der Buße“
überraschend angegriffen wurden. Zu dieser Zeit musste er
die Außenstellen auf der syrischen Seite des Golans sowie die
westlich des Suez-Kanals gelegenen Posten betreuen.
„Loi“ in Beiru
30
Seine Frau Renate kam 1969 nach Jerusalem nach und im Jahre
1972 kam der Sohn Alexander in Jerusalem zur Welt. 1975
fuhren sie gemeinsam in einem Renault R 5 über den Libanon,
die Türkei, Bulgarien und Jugoslawien nach Österreich
zurück.
Fünf Jahre lang hielt es ihn zu Hause; 1980 zog er in den nächsten
Einsatz, diente u.a. in Beirut. Erschüttert erinnerte er sich
an den Besuch der beiden palästinensischen Flüchtlingslager
von Sabra und Schatila, die im September 1982 von christlichen
Milizen gestürmt wurden. Die Aktion forderte zwischen
460 und 3.000 Tote – die Angaben variieren je nach Quelle.
Ebenso an das Massaker am Personal des Gaza-Spitals der Palästinenser
– wo zahlreiche Frauen vergewaltigt und Leichen
bestialisch verstümmelt wurden.
Ein Jahr später, im Oktober 1983, erlebte er die Anschläge auf
die Hauptquartiere des US- und des französischen Kontingents
der multinationalen Friedenstruppe („Multinational
Force“ – MNF): Dabei kamen 241 US-Marines, 58 französische
Soldaten und sechs Zivilisten ums Leben sowie zwei Attentäter;
es gab unzählige Schwerstverletzte.
Nach vier Jahren im Einsatz ging es nach Hause, schon zwei
Jahre später wieder für ein Jahr in das zerbombte Beirut. Dies
war die Zeit des Terrors und der Autobomben, die Zeit der Fässer,
die mit TNT, Öl und Nägeln gefüllt waren. 1987 kehrte er
nach Graz zurück, wo er den Posten des Stations-UO in der
Fachambulanz übernahm. 1990/91 ging er für die UN-Beobachtermission
UNIIMOG, die nach dem Irak-Iran-Krieg installiert
worden war, nach Teheran, wo so ziemlich alles verboten
war, was man in der westlichen Welt gewohnt war.
Sein letzter Einsatz in Jerusalem war 1993/94. Zur selben Zeit
war ich San-UO beim AUSBATT am Golan; wir trafen einander
in Damaskus. Ich werde den gemeinsamen Nachmittag sowie
unser Abendessen in der Altstadt von Damaskus niemals vergessen.
Leo war ein begeisterter Tennisspieler und gewann so manche
Trophäe für das Team des Militärspitals. Die letzten Jahre
in seinem Ruhestand waren von Leid und Krankheit gezeichnet.
Wir Sanitätsunteroffiziere des Bundesheeres erinnern
uns gerne an einen Großen unserer Zunft. Die Gedenkkerze
leuchte Dir, Leo, bis zu unserem Wiedersehen, wann und wo
auch immer!
+ VZLT JOHANNES WENZL, BEREICHSLEITER DER VÖP GRAZ
TIROL
„Seelensonntag“ auf dem Tummelplatz
Am 7. November 2021 fand das traditionelle Totengedenken
des Erhaltungsvereins Tummelplatz statt. Obmann Ing. Hans
Zimmermann konnte zahlreiche Persönlichkeiten des öffentlichen
politischen Lebens vom Land Tirol, Stadt Innsbruck,
Militär, Polizei und der Traditionsvereine aus Nord-, Ost- und
Südtirol sowie dem Trentino mit ihren Fahnenabordnungen
begrüßen. In seiner Gedenkrede erinnerte der Militärkommandant
von Tirol, Brigadier Mag. Ingo Gstrein, auch an das
Leben und Wirken des 2020 tödlich verunglückten Militärpriesters
Mag. Hans-Peter Schiestl. Die Ehrenkompanie wurde
durch die Schützenkompanie Amras gestellt, für die musikalische
Umrahmung sorgte die Stadtmusikkapelle Amras.
An dieser Feier nahm auch eine Abordnung der Tiroler VÖP
teil; am Gedenkkreuz der Peacekeeper wurden zwei Ehrenposten
aufgezogen. VÖP-Landesleiter Brigadier i.R. Nikolaus
Egger war unter den Ehrengästen.
CATTANI BRUNO TOABA, VZLT A.D. ERICH STAUDINGER
31
PEACEKEEPER INTERNATIONAL
Tag der Vereinten Nationen
– in der Slowakei
Am 25. Oktober 2021 fand eine Kranzniederlegung
anlässlich des „Tages der
Vereinten Nationen“ in Sereď (Sereth) in
der westlichen Slowakei statt. Unsere
slowakischen Freunde der Schwesterorganisation
der VÖP, „UN–VETERAN
SLOVAKIA“ (UNVS), hatten diese Feier
organisiert. Das Denkmal für die im
Einsatz befindlichen und verstorbenen
Soldaten war kurz davor frisch renoviert
worden.
Die VÖP war durch den Ehrenpräsidenten,
General i.R. Dipl.-Ing. Günther
Greindl, den Generalsekretär, Oberleutnant
a.D. Hans Zimmermann, sowie
Vizeleutnant i.R. Leonhard Hasler vertreten.
Nach der Kranzniederlegung gab es
noch eine Feier in der Pionierkaserne
Sereď. Dabei verlieh der Präsident der
slowakischen Peacekeeper, Oberst Štefan
Jangl, die höchste Auszeichnung der
UNVS an General Greindl. Vizeleutnant
i.R. Hasler erhielt die Verdienstmedaille
1. Klasse.
Nähere Informationen über die slowakischen
Peacekeeper: www.unveteranslovakia.sk
– allerdings nur in slowakischer
Sprache, aber mit interessanten
Bildern der Aktivitäten unserer slowakischen
Freunde.
+ ZIMMERMANN
Österreichisch-slowakische Freundschaft: General i.R.
Dipl.-Ing. Günther Greindl und der Präsident der slowakischen
Peacekeeper, Oberst Štefan Jangl.
Verleihung der Verdienstmedaille 1. Klasse an Vizeleutnant
i.R. Leo Hasler.
UN-VETERAN SLOVAKIA
Die renovierte Gedenkstätte der slowakischen Peacekeeper in Sereď.
32
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33
SERVICE
Für unsere Mitglieder
SEHR GEEHRTE MITGLIEDER,
Das Jahr 2021 war geprägt von der andauernden
Corona-Pandemie, die auch
unsere Aktivitäten und unser Vereinsleben
sehr beeinflusste.
Dennoch konnten wir im Rahmen der
Möglichkeiten Einiges durchführen
und umsetzen. Ich denke da an zahlreiche
Aktivitäten der Landesgruppen
anlässlich des International Day of UN-
Peacekeepers, die bestens organisierte
Mitgliederversammlung mit dem Bundestreffen
in Innsbruck, die Festlegung
einer neuen Vorstandsstruktur, in der
die Landesleiter direkt vertreten sein
werden, das Peacekeeper-Golfturnier,
das sehr gelungene Blue Helmet Forum
2021 zum Thema „Internationale
Einsätze seit 1960“, mehrere Totengedenken
in den Bundesländern, sowie
unterschiedliche Veranstaltungen – wie
Vorträge, Grillfeste, Stammtische –, die
Teilnahme an doch neun Märschen,
die Herstellung von neuen Peacekeeper-Briefmarken,
die Beschaffung von
zeitgemäßem Info-Material und Info-
Zelten, die erweiterte Empfehlung zur
Anzugsordnung, Partnerschaftsbegründungen
mit der Österreichischen
Chargengesellschaft und mit der Vereinigung
Ungarischer Peacekeeper,
und zuletzt, am 14. Dezember 2021, das
Erreichen des Status eines offiziellen
Partners des Bundesheeres und die Begründung
der Partnerschaft der VÖP
mit der Auslandseinsatzbasis AUTINT.
Ich danke allen, die initiativ und durch
Engagement diese Aktivitäten ermöglicht
haben.
Für das Jahr 2022 sind vor allem die im
Folgenden angeführten Veranstaltungen
geplant. Ich möchte besonders auf
die diesjährige Mitgliederversammlung
und das Bundestreffen hinweisen, welches
am 28. und 29. Mai 2022 in Salzburg
stattfinden wird.
Ich darf Sie alle sehr herzlich dazu einladen,
wird doch bei dieser Mitgliederversammlung
ein neuer Vorstand gewählt
werden. Wie viele bereits wissen,
werde ich meine Funktion als Präsident
zurücklegen und ich werde in Namen
des Vorstandes den Landesleiter von Tirol,
Nikolaus Egger, zu meinem Nachfolger
vorschlagen. Daher ist mir auch eine
besondere Freude, ihm zur vor Kurzem
erfolgten Beförderung zum Generalmajor
i.R. herzlich zu gratulieren.
Bis zu einem Wiedersehen in Salzburg,
mit kameradschaftlichen Grüßen,
General i.R. Mag. Günter Höfler
Präsident VÖP
28. und 29. Mai: VÖP-Bundestreffen in Salzburg
Im Rahmen dieses Treffens findet am 28. Mai die statutengemäße Mitgliederversammlung der Vereinigung statt.
Natürlich lässt sich jetzt noch nicht endgültig sagen, welche Covid-19-Auflagen Ende Mai gelten werden.
SAMSTAG, 28. MAI 2022
• bis 12:00: Eintreffen in der Schwarzenbergkaserne, Wals
Registrierung mit Einzahlung des Unkostenbeitrages
von (€ 30,-/Person) sowie Covid-Kontrolle
• 12:00–13:00: Mittagessen in Truppenküche (optional)
• 13:30: Bustransfer von der Schwarzenbergkaserne zur
Salzburger Residenz
• 14:00–16:00: Mitgliederversammlung
TAGESORDNUNG:
TOP 1: Eröffnung und Begrüßung
TOP 2: Feststellung der Beschlussfähigkeit
TOP 3: Genehmigung der Tagesordnung
Das genaue Programm (Details können sich noch ändern):
34
TOP 4: Jahresbericht und Vorschau
TOP 5: Rechnungsabschluss 2021
TOP 6: Bericht der Rechnungsprüfer
TOP 7: Entlastung des Vorstandes
TOP 8: Neuwahl des Vorstandes
TOP 9: Anträge des Vorstandes
TOP 10: Anträge der Mitglieder
(bis 27. April 2022 schriftlich einzubringen)
TOP 11: Allfälliges
• anschließend: Pause mit Kaffee und Kuchen
• 17:00–18:00: Festakt mit Standartenübergabe
• anschließend: Empfang mit Buffett in der Residenz
• ab 19:30: Kameradschaftsabend (optional) im Stieglkeller
(300m)
• 22:00: Bustransfer zu Schwarzenbergkaserne
SONNTAG, 29. MAI 2022 (INTERNATIONAL DAY OF UN
PEACEKEEPERS)
• 07:00–08:00: Frühstück in der Truppenküche (optional)
• 08:45: Bustransfer von der Schwarzenbergkaserne zum
Dom
• 09:30: Antreten vor dem Dom
• Ansprache des Präsidenten der VÖP zum Internationalen
Tag der UN-Peacekeeper
• 10:00–11:00: Hl. Messe im Dom mit Dompfarrer und
Militärdekan Gopp
• anschließend: Agape (tbc)
• 12:00: Kameradschaftstreffen im Stieglkeller (optional)
• Ende des Bundestreffens
Bustransfer zur Schwarzenbergkaserne
Änderungen des geplanten Ablaufs sowie der Örtlichkeiten
sind vorbehalten. Die Veranstaltung findet unter den jeweils
gültigen Covid-19 Regeln (Bund / Land / Bundesheer) statt.
WIR BITTEN UM ANMELDUNG BIS ZUM 25. MÄRZ 2022!
Bitte das folgende Formular zu kopieren oder die entsprechenden Daten per Mail zu senden an den VÖP-Generalsekretär,
Oblt a.D. Hans Zimmermann (Tel. 0676 431 5840; Mail: gensekr@peacekeeper.at):
Name
Vorname
Adresse
Titel
Dgrd
Telefon
Personalien
PLZ / Ort
Name der Begleitperson(nur eine Person; bitte ein eigenes Formblatt verwenden, wenn
unterschiedliche Anschrift).
Datum Mitglied Begleitung
28.05.2022 □ □ Truppenunterkunft benötigt - Anmeldeunterlagen werden zugesandt
28.05.2022 □ □ Mittagessen Truppenküche (optional)
28.05.2022 □ □ Bustransfer Kaserne > Residenz
28.05.2022 □ Mitgliederversammlung
28.05.2022 □ □ Festakt mit Empfang in Residenz
28.05.2022 □ □ Kameradschaftsabend Stieglkeller (opt.)
Teilnahme
28.05.2022 □ □ Bustransfer Stieglkeller > Kaserne
29.05.2022 □ □ Frühstück Truppenküche (optional)
29.05.2022 □ □ Bustransfer Kaserne > Dom
29.05.2022 □ Antreten
29.05.2022 □ □ Hl. Messe
29.05.2022 □ □ Agape (tbc)
29.05.2022 □ □ Kameradschaftstreffen Stieglkeller (opt.)
29.05.2022 □ □ Bustransfer Dom > Kaserne
35
Weitere Ankündigungen und Termine:
Natürlich gilt es – trotz der Öffnungen ab März – weiterhin, die jeweils aktuellen Covid-Auflagen zu beachten. Wir ersuchen
daher bei allen Terminen, vor der Veranstaltung zu verifizieren, ob und mit welchen Einschränkungen sie tatsächlich stattfinden
kann.
TERMIN VERANSTALTUNG KONTAKT
Freitag, 20. Mai 2022: 10:30 Uhr
Samstag, 24. September 2022
7. Mai und am 15. Oktober
(jeweils ein Samstag)
Absam
Samstag, 30. April 2022
Verabschiedung AUTCON UNIFIL in Götzendorf
mit Fahnenbandübergabe der VÖP an unseren
Partner AUTINT.
Im Anschluss – ab ca. 13:00 Uhr – ist aus Anlass
des 50. Jahrestages er ersten Entsendung eines
Truppenkontingents – des damaligen UNAB
/ UNFICYP – ein Gespräch mit Zeitzeugen geplant.
Alle jene, die 1972–74 bei UNFICYP waren
und daran Interesse haben, bitte um Meldung
bei Dr. Erwin A. Schmidl
Austrian Peacekeepers Charity Golf Trophy, im
Golf Club Föhrenwald,
Wiener Neustadt.
Geplant ist ein Pistolenschießen, mit der Möglichkeit
der Absolvierung des Waffenführerscheins
(Unkostenbeitrag € 70,-). Ort: Pfarrer-
Karl-Schilling-Gasse, hinter P.Max.
VÖP-Infostand beim 2. Absamer
Sicherheitstag
erwin.schmidl@peacekeeper.at
oder 0664 46 49 248
Anmeldung bis zwei Wochen vor dem Termin:
Fachreferent Schießen Karl Fau (Tel. 0699 1045
0363 Mail: schiessen@peacekeeper.at).
Wien
Peacekeeper-Abende im Restaurant „d’Landsknecht“, Porzellangasse 13, 1090 Wien, jeweils ab 17:00 Uhr.
Mittwoch, 13. April 2022,
ObstdhmfD Prof.Mag. Peter Steiner:
Burgenland 1921
Mittwoch 11. Mai 2022
Obst a, D. Alfred Sallmutter:
Operation „FENIK 1“
Leo Hasler
wien@peacekeeper.at
Mittwoch 8. Juni 2022
Zgf Peter Götz:
Das schöne Leben als Trainer bei Special Olympics
Österreich
Wiener Neustadt
Jour Fixe Termine für 2022, jeweils Montag um 18:00 Uhr, im Café Nuovo, Neunkirchner Str. 21, 2700 Wiener Neustadt
25. April 2022
Oberst dhmfD Mag. Dr. Andreas Steiger,
„100 Jahre Burgenland 1921–2021: Beiträge
zur Geschichte des Österreichischen Bundesheeres“
27. Juni 2022
Oberst i.R. Günter Bartunek, „Führung durch
die Burg zu Wiener Neustadt“
Irene Valina
irene.valina@chello.at
26. September 2022
28. November 2022
Oberst Gerhard Schweiger, „Imagegewinn des
Österreichischen Bundesheeres durch die Air
Power“
OR Oberst dhmfD Prof. Mag. Peter Steiner,
„Österreichs Opfer für den Internationalen
Frieden: Verstorbene und Verwundete im Auslandseinsatz
des Österreichischen Bundesheeres
und der Exekutive, sowie Gedenkstätten.“
36
Wir gratulieren
Zum Geburtstag im ersten Quartal 2022
40
1981
45
1977
50
1972
DEN DAMEN
Ulli FESSL-JUNEK
Andrea NAGY
Dagmar PECENKA
Jänner
Hptm Martin RAKUSCHEK
OStv Robert BIERBAUMER
Wm Martin BRAUN
Mjr Dr. Martin KHULL
OWm Johannes KUCEVIC
Zgf Christian PLOS
OStv Riccardo SKRINGER
Zgf Gregor STARK
OStWm Markus TITZ
70
1952
75
1947
8 0
1942
Vzlt Christian SCHILLER
OStv Herbert SCHWAB
Vzlt dRes FOInsp i.R. Richard AISTLEITHNER
OWm Erwin AMMER
OStWm Wolfgang ARZBERGER
Vzlt i.R. Alfred HUSS
Josef RANINGER
Vzlt i.R. Anton RIEGLER
OWm a.D. Josef SCHEFFENBICHLER
Josef STIEHLE
Obst i.R. Johann MACHOWETZ
Rudolf DOLAR
55
1967
StWm Walter MOSSAUER
8 5
1937
RegR Vzlt i.R. Helmut LALLER
OR ObstdhmfD Mag. Andreas SCHERER
Rudolf STIPPERT
25
1997
Februar
Gfr Daniel SALZBACHER
60
1962
OStWm Manfred WIESNER
OStv Christian WLACH
ADir Franz ISTA
4 5
1977
50
1972
Kpl Karl LIEDL
Mjr Mag. (FH) Alexander NEUHERZ
Obstlt Alexander PETSCHNIG
Alois KATZLBERGER
55
1967
Hptm Thomas BUCHNER
Günter KIRCHMAIR
GenMjr Mag. Martin DORFER
Obst Helmut LEOPOLD
ADir Mjr Thomas VEIGL
Hptm Kurt MEISSNER
Vzlt Peter WILOWITZER
60
1962
Zgf dRes Wilhelm APOVNIK
Vzlt Andreas KAINZ
65
1957
OStv Johann FELLER
Vzlt Markus PIRSCHNER
OWm Johann FRITZ
Wolfgang GERSTGRASSER
Vzlt Erich HACKER
ObstdhmfD Mag. Dr.Bernhard HOFER
Hptm Otmar LINDNER
65
1957
70
1952
ObstdhmfD i.R. Mag. Dr.phil. Bruno NESTLER
Manfred SAUER
Alfred LINDERMAIER
Vzlt i.R. Wilhelm PLOCEK
37
75
1947
Vzlt a.D. AR i.R. Walter HANDLER
60
1962
Wm i.R. Harald ARTMANN
ChefInsp i.R.Franz KÖFEL
Vzlt Josef GRABER
Vzlt i.R. Helmut STOCKER
Helmut MAURER
8 0
1942
35
1987
Hptm a.D. ADir i.R. BAKK Erik NOWAK
März
Kpl Sebastian BACHLER
65
1957
Obstlt Gerhard TRIPOLT
Christian FEILMAYR
OStWm Michael HÜBNER
40
1982
OStWm Mag. Alexander BERGMEISTER, MA MS
Wm Martin KÖLL
OStWm Gerhard KRIEGISCH
Peter KRONTHALER
45
1977
OWm Jürgen FALTERBAUER
StWm Bernhard GEBAUER
OWm dRes Josef LADINIG
VzltdRes Josef MARZI
Wm Klaus PORTUGALLER
OWm Gerhard STAMPF
50
1972
Olt Mag. Wolfgang HACKER
ObstdhmtD Mag. phil. Sebastian HEISSL
70
1952
Helmut BERCHTOLD
Vzlt i.R. Günther SAKOPARNIK
Zgf Guido KRAUS
75
1947
Vzlt i.R. Günther EHRENPFORDT
Kpl Ronald KUGLER
Christian PECH
StWm Thomas PETERNELL
Prof. Mag. Dr. Friedrich SCHIPPER
8 0
1942
Bgdr i.R. Alfred BENDL
Bgdr i.R. Bernd KNOTZER
55
1967
OWm August WIENERROITHER
Vzlt i.R. Horst KRAPPINGER
ObstdIntD a.D. SenatsPräs. i.R. HR Dr. Gerwald SCHMEID
Wir begrüßen
Unsere neuen Mitglieder
8 5
1937
Vzlt i.R. Franz MÜLLER
Horst STROBL
Obst i.R. Harald BAUER
Günter BERNECKER
César Valentim GEADA RODRIGUES
FOI Franz HARTL
ObstdG Mag. Guido KRAUS
Bgdr Stefan LAMPL
Johann MEISSL
Herbert MOSER
Olt Manfred PEIRLEITNER
Wm Florian RAPATZ
Walter ROHRER
Zgf Thomas SCHATZ
LAbg a.D. Gerald WEILBUCHNER
38
AKTUELL
Hilfe für die
ukrainische Bevölkerung
Erich Staudinger
Wir gedenken
unserer Toten
OStWm Günther BAUER
Lt a.D. Alfred BERKTOLD
Vzlt Othmar RITTENSCHOBER
Das Peacekeeper-Gedenkkreuz am Tummelplatz, Innsbruck-Amras, aufgenommen anlässlich des Totengedenkens am 7. November 2021 (siehe auch den Beitrag
von Cattani Bruno Toaba auf Seite 31).
39
THE AUSTRIAN
PEACEKEEPER
Peacekeeping oder Peace Support
Operations – im Deutschen sprechen
wir von friedenserhaltenden
oder friedensunterstützenden Einsätzen
– sind ein wichtiges Instrument
der internationalen Politik
zur Stabilisierung von Krisenregionen
und tragen zu unser aller
Sicherheit bei.
Österreich beteiligt sich seit 1960
an diesen Einsätzen. Seit damals
nahmen über 90.000 Soldatinnen
und Soldaten, aber auch Polizistinnen
und Polizisten sowie zivile
Expertinnen und Experten an rund
100 Missionen teil. Damit stellen
diese Einsätze ein wesentliches Element
der österreichischen Außenpolitik,
zugleich aber auch eine der
wichtigsten Aufgaben des österreichischen
Bundesheeres, dar.
Die 1995 gegründete Vereinigung
Österreichischer Peacekeeper –
VÖP – versteht sich als Sprachrohr
und kameradschaftliche Basis aller
Teilnehmer an internationalen
Einsätzen. Die Zeitschrift The
Austrian Peacekeeper berichtet
über die Tätigkeit der Vereinigung
sowie über aktuelle und historische
Aspekte von friedensunterstützenden
Operationen.
VEREINIGUNG ÖSTERREICHISCHER PEACEKEEPER
www.peacekeeper.at
Verlagspostamt: 1070 I Aufgabepostamt: 8045 | Postgebühr bar bezahlt | Zulassungsnummer: 02Z033547
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