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forum ware - Deutsche Gesellschaft für Warenkunde und Technologie

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22 USABILITY<br />

Schreibweise <strong>für</strong> „E-Business“ zu einigen (die vorgef<strong>und</strong>enen Varianten beinhalteten z. B. „ebusiness“, „ebusiness“,<br />

„e business“, „Ebusiness“, „E-business“, „E business“; Fehlschreibungen sind hier nicht berücksichtigt).<br />

Die kontrollierte Umsetzung war hiermit noch nicht sichergestellt!<br />

Ein zweiter Anwendungsbereich liegt im Produktmanagement (Category Management). Eine Anwendung<br />

ist die Um- oder Neugestaltung der sprachlichen Oberfläche in Datenbanken, die unten unter der Überschrift<br />

„Mensch-Maschine Schnittstelle“ vorgestellt wird. Eine weitere ist die automatische Verschlagwortung <strong>und</strong><br />

Textzusammenfassung in der Dokumentenauswertung. Hier werden eingehende Dokumente automatisch verschlagwortet<br />

<strong>und</strong> nach festgelegten Kriterien- bzw. Themenkatalogen automatisch zugestellt. Mitarbeiter erhalten<br />

so z. B. nicht mehr alle Informationen im Intranet, sondern nur noch die <strong>für</strong> sie relevanten. Der Informationsüberfluss,<br />

der üblicherweise zu Nichtbeachtung neuer Informationen führt, unterbleibt.<br />

Abb. 1 siehe vordere Umschlagseite innen<br />

Nach der Auswertung der Dokumente öffnet sich in einer Beispielanwendung der Semiotis GmbH der auf<br />

dem Rechner installierte Browser (siehe Abbildung 1), in dem die Ergebnisse dargestellt werden. Am Bildschirm<br />

können so problematische Einträge direkt redigiert <strong>und</strong> mit einer erneuten Analyse schnell kontrolliert<br />

<strong>und</strong> überarbeitet bzw. neu zugewiesen werden. Die oben angelegte Leiste dient zur Navigation innerhalb der<br />

Datenbank <strong>und</strong> zeigt die in dieser Programmversion automatisch ermittelten Bef<strong>und</strong>e. Im Programm werden<br />

spezifische <strong>und</strong> allgemeine Inhalte unterschieden, die in folgende Wortlisten aufgliedert werden:<br />

• Liste der Schlüsselwörter: Unter dieser Rubrik listet das Programm die Wörter auf, die <strong>für</strong> den Inhalt des<br />

Textes spezifisch sind. Diese Schlüsselwörter ermöglichen präzise <strong>und</strong> objektive Aussagen über die inhaltlichen<br />

Aspekte des Textes. Für diese Schlüsselwörter gibt es keine Referenzwortliste, das Programm<br />

erkennt sie also nicht (wie z. B. Basiswörter oder Gelenkwörter) durch Mustervergleich. Die Schlüsselwörter<br />

sind die Restwörter, die nach diesem Mustervergleich übrig bleiben; sie sind jedoch kein lexikologischer<br />

Ausschuss, sondern der inhaltlich interessanteste <strong>und</strong> aufschlussreichste Bef<strong>und</strong>; je höher der Anteil<br />

der Schlüsselwörter ist, umso differenzierter ist der verwendete Wortschatz.<br />

• Liste aller Wörter nach Wortgewicht: Diese Liste beinhaltet Wörter unter Berücksichtigung ihrer inhaltlichen<br />

Bedeutung <strong>für</strong> den Text.<br />

Mensch-Maschine-Schnittstelle<br />

Das schwächste Glied in einem guten Datenbanksystem ist der Mensch? Oder ist der Schwachpunkt eine<br />

schlecht gepflegte Sprachschnittstelle? Datenbanken bilden das Rückgrat der betrieblichen Kommunikation;<br />

rein technisch verbessern sich ihre Möglichkeiten sprunghaft. Dagegen verlangen die Anwendungen sprachliche<br />

Erfahrungen, die sich im Arbeitsalltag selten finden <strong>und</strong> kaum bezahlen lassen. Denn an der Schnittstelle<br />

zwischen Mensch <strong>und</strong> Computer, der sprachlichen Oberfläche, wird die Leistungsfähigkeit moderner Datenbanken<br />

selten erkannt <strong>und</strong> kaum ausgeschöpft: Immer noch folgt die Kommunikation zwischen Mensch <strong>und</strong><br />

Maschine den Regeln der Technik <strong>und</strong> nicht den Gewohnheiten der Menschen. Nutzer formulieren aber nur<br />

selten systemgerecht, also klar <strong>und</strong> einheitlich, wie es reibungslose Abläufe erfordern - eine kostenträchtige<br />

Quelle von Fehlfunktionen <strong>und</strong> Missverständnissen.<br />

Demgegenüber ermöglicht die technische Leistungsfähigkeit moderner Datenbanken, das Interface zwischen<br />

Mensch <strong>und</strong> Rechner so zu optimieren, dass es den unterschiedlichen Sprachgewohnheiten von Experten<br />

<strong>und</strong> Laien, von Mitarbeitern, K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Lieferanten entgegenkommt.<br />

Notwendig ist eine Evaluierung, bei der die Sprachschnittstellen von Datenbanken nach einer präzisen<br />

Analyse des Ist-Zustandes entsprechend den Unternehmensvorgaben strukturiert <strong>und</strong> vereinheitlicht werden.<br />

Darüber hinaus lassen sich die Benutzeroberflächen mit speziellen Soft<strong>ware</strong>lösungen auf den Sprachbestand<br />

Ihres Unternehmens <strong>und</strong> die Sprachgewohnheiten der Mitarbeiter ausrichten, deren Schulung effizient sichergestellt<br />

wird. Auch die Integration von nationalen <strong>und</strong> internationalen Aktivitäten (z. B. DIN, EAN, EDI, ISO,<br />

etc.) zur Standardisierung <strong>und</strong> Normierung wird hier berücksichtigt, da nur hierdurch reibungsarme Kommunikation<br />

mit Partnern von außerhalb sichergestellt werden kann. Die Evaluierung führt zur Optimierung der<br />

Prozesse, zur effizienten <strong>und</strong> ergonomischen Nutzung der Datenbanken sowie zur Senkung von Personal- <strong>und</strong><br />

EDV-Kosten.<br />

Eine Sache - Ein Wort - Eine Schreibweise<br />

Die beste Datenbank läuft nur mit halber Kraft, wenn sie den Sprachgewohnheiten ihrer Benutzer nicht gerecht<br />

wird. Eine ungepflegte Sprachschnittstelle verursacht Kosten, erzeugt Rückfragen, Missverständnisse<br />

sowie Konflikte <strong>und</strong> stört damit den Arbeitsablauf sowie die Kommunikation. Als offensichtliche Ursachen<br />

FORUM WARE 30 (2002) NR. 1 - 4

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