Gesund im Alter
„Das Alter ist für mich eine große Chance, weil es eine Phase ist, in der man die Zeit hat, viele neue Wege zu gehen. Und diese Zeit sollten wir auch nutzen!“ – Rudi Anschober Um aus dieser Zeit das Beste herauszuholen, ist es wichtig, die Gesundheit bestmöglich zu erhalten. Diesem Thema haben wir unsere neue Kampagne „Gesund im Alter“ gewidmet.
„Das Alter ist für mich eine große Chance, weil es eine Phase ist, in der man die Zeit hat, viele neue Wege zu gehen. Und diese Zeit sollten wir auch nutzen!“ – Rudi Anschober
Um aus dieser Zeit das Beste herauszuholen, ist es wichtig, die Gesundheit bestmöglich zu erhalten. Diesem Thema haben wir unsere neue Kampagne „Gesund im Alter“ gewidmet.
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EINE THEMENZEITUNG VON MEDIAPLANET<br />
Lesen Sie mehr unter www.gesund<strong>im</strong>alter.info<br />
GESUND<br />
IM ALTER<br />
FOTO:ULRIK HÖLZEL PHOTOGRAPHY & DESIGN<br />
Rudi Anschober<br />
„Ich habe gelernt, darauf zu achten, was mein<br />
Körper, meine Seele und mein Geist brauchen.<br />
Heute merke ich, dass mir das sehr guttut“, sagt<br />
der ehemalige <strong>Gesund</strong>heitsminister <strong>im</strong> Interview.<br />
NICHT VERPASSEN:<br />
Sehen – Ein Sinnesorgan<br />
<strong>im</strong> Fokus<br />
Seite 3–4<br />
Hören – Wieder am<br />
Leben teilhaben durch<br />
modernste Technik<br />
Seite 5–7<br />
Demenz – Betroffene und<br />
Expert:innen geben Einblicke<br />
Seite 8–11
2 Lesen Sie mehr unter www.gesund<strong>im</strong>alter.info<br />
Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />
UNSERE PARTNER:<br />
VORWORT<br />
FOTO: BUBU DUJMIC<br />
Österreichische Rheumaliga<br />
Der Verein ist eine österreichweite<br />
neutrale Selbsthilfeorganisation<br />
für Betroffene und Angehörige.<br />
0664/5965849 | info@rheumaliga.at<br />
www.rheumaliga.at<br />
MEDIZINISCHE<br />
KONTINENZGESELLSCHAFT<br />
ÖSTERREICH (MKÖ)<br />
Beratung durch Experten und Bestellung<br />
von kostenlosem Infomaterial / Info-Paket:<br />
Beratungstelefon 0810/100 455<br />
(österreichweit zum Ortstarif)<br />
E-Mail: info@kontinenzgesellschaft.at<br />
www.kontinenzgesellschaft.at<br />
www.youtube.com/kontinenz<br />
Gehen wir neugierig<br />
und aktiv ins<br />
„Abenteuer <strong>Alter</strong>“!<br />
Österreichischer Seniorenbund<br />
Die schlagkräftige Interessensvertretung<br />
der älteren Generation. Wir sind mit mehr<br />
als 50.000 Freiwilligen in über 2.200<br />
Ortsgruppen bundesweit tätig.<br />
bundesorg@seniorenbund.at<br />
www.seniorenbund.at<br />
Verantwortlich für den<br />
Inhalt dieser Ausgabe:<br />
FOTO: MARIA STEINWENDER<br />
Kerstin Köckenbauer<br />
Senior Project Manager & Business<br />
Development Manager<br />
Mediaplanet GmbH<br />
Business Developer: Kerstin Köckenbauer Senior Business<br />
Developer: Florian Rohm, BA Content and Production<br />
Manager: Viktoria Pisker, BA Lektorat: Joseph Lammertz<br />
Layout: Daniela Fruhwirth Managing Director: Bob Roemké<br />
Medieninhaber: Mediaplanet GmbH, Bösendorferstraße<br />
4/23, 1010 Wien, ATU 64759844 · FN 322799f FG Wien<br />
Impressum: mediaplanet.com/at/<strong>im</strong>pressum/<br />
Distribution: Der Standard Verlagsgesellschaft m.b.H.<br />
Druck: Mediaprint Zeitungsdruckerei Ges.m.b.H. & Co.KG<br />
Kontakt bei Mediaplanet: Tel: +43 676 847 785 115<br />
E-Mail: kerstin.koeckenbauer@mediaplanet.com<br />
ET: 17.03.2022<br />
Bleiben Sie in Kontakt:<br />
@Mediaplanet Austria<br />
@austriamediaplanet<br />
Bleiben wir aktiv, neugierig und hören rechtzeitig<br />
auf unseren Körper – dann werden unsere zwanzig<br />
gewonnenen Jahre zu einem aufregenden und<br />
freudvollen Lebensabschnitt.<br />
Wen sehen Sie, wenn Sie<br />
einen Blick in Ihren Spiegel<br />
werfen? Sicher keine<br />
gebrechliche Figur, die<br />
auf einer Parkbank sitzt<br />
und Tauben füttert, wie<br />
es leider <strong>im</strong>mer noch oft in Medien dargestellt<br />
wird. Ich bin überzeugt, dass Sie eine aktive<br />
und lebensfrohe Person sehen, denn wir Seniorinnen<br />
und Senioren haben die Klischees von<br />
„alt, klapprig, krank“ schon längst überholt.<br />
Als „neue Alte“ sind wir „aktiv, erfahren, engagiert“<br />
– und damit gesünder und fitter als alle<br />
Generationen vor uns. Noch dazu haben wir 20<br />
gewonnene Jahre vor uns. Das macht die Pension<br />
zu einem neuen, bunten und abenteuerlichen<br />
Abschnitt, in dem wir ein neues Kapitel<br />
unseres Lebens aufschlagen können.<br />
Kein Wunder also, dass sich die heutigen Über-<br />
60-Jährigen entgegen aller Vorurteile auch<br />
um bis zu zehn Jahre jünger und mit zunehmendem<br />
<strong>Alter</strong> <strong>im</strong>mer glücklicher fühlen, wie<br />
Studien belegen. Wir können also zu Recht<br />
selbstbewusst sein und der Welt zeigen, aus<br />
welchem Holz wir geschnitzt sind!<br />
Wir akzeptieren keine<br />
<strong>Alter</strong>sdiskr<strong>im</strong>inierung!<br />
Darum trete ich auch entschieden gegen<br />
<strong>Alter</strong>sdiskr<strong>im</strong>inierung auf! Unter dem Eindruck<br />
der oben erwähnten Klischees werden<br />
ältere Menschen <strong>im</strong>mer noch systematisch<br />
unterschätzt und es werden ihnen Steine in<br />
den Weg gelegt.<br />
Ein paar Beispiele: Mit 75 bekommen Sie trotz<br />
Sicherheiten kaum einen Bankkredit – und<br />
das, obwohl die ältere Generation mit ihrer<br />
Wirtschaftskraft für ein Drittel des privaten<br />
Konsums verantwortlich ist. Auch eine Kreditkarte<br />
wird oft verwehrt – in unserer heutigen<br />
digitalen Welt ist das wie ein De-facto-Verbot<br />
von Online-Shopping, Hotelbuchungen und<br />
Reisen. Bei Freiwilligenorganisationen werden<br />
älteren Menschen Funktionärsposten verwehrt<br />
oder es wird ihnen von der Ausbildung zur<br />
Seelsorgerin oder zum Seelsorger abgeraten –<br />
und das, obwohl Seniorinnen und Senioren<br />
sich jährlich <strong>im</strong> Gegenwert von 2,5 Milliarden<br />
Euro ehrenamtlich engagieren.<br />
Das sind unhaltbare Zustände, die wir uns<br />
nicht gefallen lassen dürfen. Denn wir<br />
Seniorinnen und Senioren wollen unsere 20<br />
gewonnenen Jahre nicht nur aktiv leben,<br />
sondern auch erleben!<br />
Bleiben wir neugierig!<br />
Die Pension als aufregender dritter Lebensabschnitt<br />
fliegt uns aber nicht zu, sondern wir<br />
müssen uns aktiv dafür entscheiden. Erfolgreiches<br />
und aktives <strong>Alter</strong>n ist das Ergebnis<br />
von Planung, Vorsorge und Konsequenz. Dazu<br />
gehört auch, neugierig zu bleiben, sich persönliche<br />
Ziele zu stecken und soziale Kontakte<br />
zu pflegen. Lebensfreude blüht erst in der<br />
Gemeinschaft richtig auf – das ist auch das<br />
Motto der Seniorenorganisationen mit ihren<br />
vielfältigen Aktivitäten, die Interessierte stets<br />
herzlich willkommen heißen.<br />
Ein Garant für Lebensqualität ist der Erhalt<br />
der eigenen Selbstständigkeit – und das geht<br />
nicht, ohne mobil und aktiv zu bleiben. Seine<br />
Einkäufe selbst zu erledigen, einen Ausflug zu<br />
machen oder ohne Hilfe Freunde zu besuchen<br />
mögen wie Kleinigkeiten erscheinen, die aber<br />
schmerzlich fehlen, wenn man selbst eingeschränkt<br />
ist.<br />
Rechtzeitig auf Warnsignale<br />
des Körpers hören!<br />
Um das zu vermeiden, müssen wir auch ehrlich<br />
mit uns selbst sein und rechtzeitig auf<br />
die Signale unseres Körpers hören. Dass man<br />
beispielsweise auf einmal andere Menschen<br />
schlechter versteht, sich be<strong>im</strong> Zeitunglesen<br />
schwerer tut oder sich Dinge nicht mehr so<br />
leicht merkt wie früher sind Warnsignale, die<br />
wir auf keinen Fall ignorieren dürfen!<br />
Sich dafür zu genieren oder den Kopf in den<br />
Sand zu stecken, ist das Schl<strong>im</strong>mste, was wir<br />
tun können. Prävention ist das Stichwort, denn<br />
viele Beeinträchtigungen lassen sich effektiv<br />
behandeln und vorbeugen. Ihre Ärztin oder Ihr<br />
Arzt sind dafür ideale Ansprechpartner und<br />
stehen ihnen als Vertrauenspersonen zur Seite.<br />
Unsere zwanzig gewonnenen Jahre sind ein<br />
Geschenk – machen wir gemeinsam das Beste<br />
daraus!<br />
<br />
Ingrid Korosec<br />
Präsidentin des<br />
Österreichischen<br />
Seniorenbundes,<br />
Präsidentin des<br />
Österreichischen<br />
Seniorenrates
Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />
Lesen Sie mehr unter www.gesund<strong>im</strong>alter.info 3<br />
Sponsored by Rodenstock<br />
FOTO: CHRISTOF TRUMMER<br />
B.I.G. EXACT :<br />
Gleitsichtgläser, die halten,<br />
was sie versprechen<br />
Bereits seit 1955 gibt es das Unternehmen Optik Trummer <strong>im</strong> Zentrum von<br />
Voitsberg. Die hohe Qualität, die die neuartigen Rodenstock-Gläser bieten, hat aber<br />
auch Optikermeister Christof Trummer und nicht zuletzt seine Kunden begeistert.<br />
Was ist das Besondere an den<br />
B.I.G. EXACT -Gläsern?<br />
Wir haben hier zum ersten Mal die Möglichkeit,<br />
das Auge exakt zu vermessen und ein<br />
individuelles Modell des Auges zu erstellen.<br />
Bisher haben sich die meisten Hersteller<br />
an einem Standard-Augenmodell aus dem<br />
19. Jahrhundert orientiert und auf diesem<br />
basierend Gleitsichtgläser gefertigt. Mit<br />
dem DNEye ® -Scanner können wir die Augen<br />
des Kunden genau ausmessen – etwa die<br />
Brechkraft der Hornhaut und die Baulänge<br />
des Auges. Mit dieser Vielzahl an Messdaten<br />
lassen sich Gleitsichtgläser viel besser<br />
berechnen. Mit B.I.G. EXACT bekommen<br />
unsere Kunden das bisher genaueste<br />
Brillenglas.<br />
Worin liegt die Herausforderung bei<br />
Gleitsichtgläsern?<br />
Gleitsichtgläser sind technisch hochkomplex.<br />
Ein normales Brillenglas hat <strong>im</strong><br />
gesamten Glas ungefähr dieselbe Stärke.<br />
Bei einem Gleitsichtglas hat man unterschiedliche<br />
Sehstärken in einem Brillenglas<br />
– etwa <strong>im</strong> oberen Teil eine Korrektur<br />
für die Fernsicht und <strong>im</strong> unteren opt<strong>im</strong>iert<br />
für geringe Abstände. Das ist die Herausforderung,<br />
das in ein Glas zu integrieren.<br />
Gleichzeitig kommt hinzu, dass nicht nur<br />
jedes Auge unterschiedlich ist, sondern die<br />
Kunden auch jeweils eigene Vorlieben und<br />
Wünsche haben. Die einen verwenden die<br />
Gleitsichtbrille kaum zum Lesen, wollen<br />
aber eine sehr gute Fernsicht haben. Bei<br />
anderen ist es dagegen genau umgekehrt.<br />
Wir helfen den Kunden dabei herauszufinden,<br />
was sie <strong>im</strong> Alltag wirklich brauchen.<br />
Bei der technischen Umsetzung vertrauen<br />
wir dann auf die ganze Expertise von<br />
Rodenstock.<br />
Wie kommen Kunden zu den maßgeschneiderten<br />
Gleitsichtgläsern?<br />
Der erste Schritt ist der Besuch be<strong>im</strong><br />
Rodenstock-Optiker. Hier bekommen<br />
die Kunden nicht nur eine ausführliche<br />
Beratung, sondern können auch gleich ihr<br />
Auge mit dem DNEye ® -Scanner vermessen<br />
lassen. Das ist ein kompaktes Gerät,<br />
die Kunden nehmen davor Platz und es<br />
wird ein 3-d<strong>im</strong>ensionaler Fingerabdruck<br />
vom Auge angefertigt, damit ein exaktes<br />
biometrisches Augenmodell nachgestellt<br />
werden kann. Dabei wird natürlich nicht in<br />
irgendeiner Form in das Auge eingegriffen.<br />
Das Ganze ist darum völlig gefahrlos, auch<br />
gar nicht unangenehm und dauert gerade<br />
einmal wenige Minuten. Dieses Datenpaket<br />
– die Messdaten sowie die Wünsche<br />
des Kunden – wird dann an die Firma<br />
Rodenstock gesendet, wo die Fertigung der<br />
individuell für den Kunden berechneten<br />
Gleitsichtgläser erfolgt. Mit den Daten, die<br />
wir mit dem DNEye ® -Scanner gewinnen,<br />
können die Gleitsichtgläser nun deutlich<br />
besser an die Vorlieben der Kunden<br />
angepasst werden und maßgeschneidert für<br />
ihr Auge gefertigt werden. Das garantiert<br />
unseren Kunden bestmögliches Sehen.<br />
Welche Erfahrungen haben Sie mit den<br />
B.I.G. EXACT -Gläsern bisher gemacht?<br />
Ich muss sagen, die Gleitsichtgläser sind<br />
außerordentlich beliebt. In der Branche gibt<br />
es natürlich viele Versprechungen, was die<br />
Qualität von Brillengläsern betrifft. Die<br />
Rückmeldungen meiner Kunden zeigen<br />
aber, dass die B.I.G. EXACT -Gläser den<br />
hohen Erwartungen auch tatsächlich<br />
gerecht werden. Unsere Kunden sind<br />
wirklich beeindruckt, wie viel schärfer die<br />
Gläser verglichen mit ihren herkömmlichen<br />
Gleitsichtgläsern sind, und sagen, sie haben<br />
noch nie so gut gesehen. Bei Gleitsichtgläsern<br />
gibt es auch aufgrund der unterschiedlichen<br />
Sehstärken <strong>im</strong> Glas eine gewisse<br />
Eingewöhnungsphase. Mit den B.I.G.<br />
EXACT -Gläsern ist aber auch diese<br />
deutlich kürzer. Dann merken sie fast gar<br />
nicht mehr, dass sie eine Gleitsichtbrille<br />
tragen, weil die Übergänge zwischen den<br />
Sehstärken so homogen und präzise sind.<br />
Es gibt auch kaum unscharfe Randbereiche<br />
oder Schaukeleffekte, was den Sehkomfort<br />
extrem erhöht.<br />
Optik Trummer<br />
Conrad-von-Hötzendorf-Straße 2<br />
8570 Voitsberg<br />
office@optik-trummer.at<br />
+43 (3142) 22636<br />
In die Zukunft sehen?<br />
Das kann zwar niemand, aber<br />
mit „B.I.G. Vision ® for all“ – der<br />
Philosophie von Rodenstock für<br />
höchste biometrische Präzision<br />
be<strong>im</strong> Sehen – können Kundinnen und Kunden<br />
schon jetzt mit der Vermessungstechnologie<br />
der Zukunft sehen.<br />
250.000-mal pro Tag bewegen sich<br />
unsere Augen. Dabei fokussieren wir auf<br />
unterschiedliche Distanzen und nutzen<br />
gleichzeitig peripheres Sehen, während sich<br />
das Auge bereits wieder auf etwas anderes<br />
konzentriert. Brillengläser müssen darum<br />
das Sehen für viele unterschiedliche Winkel<br />
und nicht nur mittig gelegene Blickrichtungen<br />
unterstützen. Das stellt insbesondere<br />
an Gleitsichtgläser hohe Anforderungen,<br />
denen herkömmliche Gläser oft nicht gerecht<br />
werden können. Denn diese orientieren sich<br />
an einem Standardmodell des Auges, das<br />
aber nur für einen von 50 Menschen wirklich<br />
passt. Jedes Auge unterscheidet sich allein<br />
schon anhand seiner Länge, der Vorderkammertiefe<br />
und der sphärischen sowie astigmatischen<br />
Brechkraft der Hornhaut. Rodenstock<br />
hat sich daran gemacht, diese überkommene<br />
Auffassung vom menschlichen Sehen zu<br />
überwinden, und hat mit B.I.G. Vision ® die<br />
Zukunft der Gleitsichtgläser eingeläutet.<br />
Brillengläser so individuell wie das Auge<br />
Dabei handelt es sich nicht nur um eine,<br />
sondern die Kombination mehrerer bahnbrechender<br />
Technologien aus den Bereichen<br />
Messtechnik, Datenverarbeitung und<br />
Fertigungsanlagen. B.I.G. EXACT ist die<br />
Bezeichnung für die Produktkategorie mit<br />
der höchsten biometrischen Präzision oder<br />
ganz einfach: Brillen für schärfstes Sehen.<br />
Dafür erfasst der Optiker mit dem DNEye ® -<br />
Scanner mehr als 7.000 Messpunkte <strong>im</strong><br />
Auge – sogar kleinste Unregelmäßigkeiten<br />
der Hornhaut. Basierend auf diesen Daten<br />
entsteht ein exaktes Modell des individuellen<br />
Auges, anhand dessen B.I.G. EXACT -Brillengläser<br />
berechnet und gefertigt werden.<br />
Das Ergebnis sind ein bis zu 40 Prozent<br />
schärferes Sehen <strong>im</strong> Nah- und Zwischenbereich,<br />
bessere Wahrnehmung von Kontrasten<br />
und schnelleres Erfassen von Objekten aus<br />
unterschiedlichen Blickwinkeln. Im Alltag<br />
bedeutet das nicht weniger als höchsten<br />
Sehkomfort bei jedem Blick.<br />
Weitere Informationen<br />
zu B.I.G. Vision ®<br />
finden Sie unter:<br />
www.rodenstock.at/<br />
bigvisionforall
4 Lesen Sie mehr unter www.gesund<strong>im</strong>alter.info<br />
Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />
Sponsored by VIDEBIS<br />
Eine Sehhilfe muss<br />
ganzheitlich passen!<br />
Das Unternehmen VIDEBIS („Du wirst sehen“) bietet seinen<br />
Kund:innen eine der weltweit umfangreichsten Produktpaletten an<br />
Sehhilfen an. Das 30-köpfige VIDEBIS-Team, darunter Sehgesunde<br />
ebenso wie Sehschwache, Sehbehinderte und Blinde, versteht<br />
sein Bemühen um Sehhilfe nicht nur rein technisch, sondern<br />
ganzheitlich – passgenau zugeschnitten auf die alltäglichen<br />
Bedürfnisse der einzelnen Kund:innen.<br />
Text Doreen Brumme<br />
VIDEBIS<br />
Das VIDEBIS-Team ist<br />
österreichweit unterwegs.<br />
Neben Filialen in Wien,<br />
Linz, Graz, Klagenfurt und<br />
Innsbruck besucht VIDEBIS<br />
Sie – bei Bedarf – auch<br />
gerne zu Hause oder am<br />
Arbeitsplatz.<br />
FOTO: SHUTTERSTOCK<br />
ICH HABE MEINEN WEG GEFUNDEN UND BIN IHN GEGANGEN!<br />
Herbert Miklin ist von Geburt an fast<br />
blind. Im Interview berichtet der 85-jährige<br />
Volksmusiker aus Kärnten, wie er<br />
mit den Sehhilfen der Firma VIDEBIS<br />
trotzdem am Alltagsgeschehen dranbleibt.<br />
Sein Motto: Das Leben tischt jedem<br />
die eine oder andere Schwierigkeit<br />
auf – es kommt darauf an, für sich einen<br />
erträglichen Umgang damit zu finden.<br />
„Ich wurde bereits fast blind geboren.<br />
Und <strong>im</strong> Laufe meines Lebens schwächelte<br />
die mir verbliebene Sehkraft<br />
noch weiter. Ich schaffte dennoch<br />
die Schule, auch wenn ich kaum entziffern<br />
konnte, was an der Tafel stand. Selbstverständlich<br />
beeinträchtigte mein Augenleiden<br />
meinen Lebensweg. Aber ich habe mich<br />
damit nicht einfach abgefunden. Ich bin kein<br />
Typ, der Trübsal bläst. Ich wollte nicht als<br />
ICH BIN EIN BEISPIEL FÜR EINE BEST PRACTICE!<br />
Nico Horn leidet an Albinismus. Typischerweise<br />
zieht die Krankheit auch die<br />
Augen in Mitleidenschaft. Von Geburt an<br />
fehlen dem 33-Jährigen 90 Prozent seiner<br />
Sehkraft, er ist zudem weitsichtig und hat<br />
einen Pendelnystagmus (Augenzittern).<br />
Nico Horn arbeitet als Vertriebsleiter in<br />
der Firma VIDEBIS und zeigt Kund:innen<br />
mit seinem Beispiel, wie Sehhilfen zur<br />
praktischen Lebenshilfe werden.<br />
„Ich komme von einem kleinen<br />
Bergbauernhof, bin also ein echtes<br />
Landei. In meiner Familie gab es<br />
vor mir keinen Fall von Albinismus.<br />
Meine Eltern haben mich, zu meinem Glück<br />
und ganz sicher aus Mangel an speziellen<br />
Hilfsarbeiter enden, als der ich dank meines<br />
kerngesunden Körpers bereits Geld verdiente,<br />
sondern besuchte, wenn auch schon älter<br />
als meine Mitschüler, die Handelsakademie<br />
und machte dort meine Matura. Ich habe<br />
<strong>im</strong>mer versucht, mein Leben zu füllen.<br />
Ein Füllstoff war und ist mir die Musik:<br />
Schon von klein auf hatte ich viel für sie<br />
übrig. Ich sang <strong>im</strong> Kirchenchor und spielte<br />
auf meiner Harmonika Volksweisen nach,<br />
die ich aufgeschnappt hatte. Dafür habe ich<br />
ein Talent. Es ist, als gleiche mein sehr gutes<br />
Gehör die schlechte Sehkraft aus. Das hilft<br />
mir auch <strong>im</strong> Alltag: Ich erkenne meine Mitmenschen<br />
an ihrer St<strong>im</strong>me, während ich ihre<br />
Gesichter nur verschwommen sehe.<br />
Ich bewege mich trotz meiner Quasiblindheit<br />
bis heute frei. Ich lese jeden Tag die<br />
Zeitung. Die Überschriften kann ich bloßen<br />
Auges erkennen. Wenn sie vielversprechend<br />
Beschulungsangeboten für Sehbehinderte<br />
und Blinde, auf eine ganz normale Schule<br />
geschickt. Ihnen war wichtig, dass ich ausprobierte,<br />
was mich interessierte: Fußball,<br />
Basketball, Skifahren. Sie ermutigten mich<br />
stets zu neuen Erfahrungen und nahmen es<br />
gelassen hin, wenn etwas nicht zu mir passte.<br />
Von ihnen lernte ich, mit meinem Albinismus<br />
und der damit verbundenen Sehbehinderung<br />
offen umzugehen.<br />
Das halte ich bis heute so. Denn meine<br />
Offenheit ist es auch, die mir den Zugang zu<br />
unseren Kundinnen und Kunden erleichtert.<br />
Ganz klar, wer zu uns kommt, braucht<br />
eine Sehhilfe. Die bieten wir in weltweit<br />
umfangreichster Vielfalt. Doch keine Sehbehinderung<br />
gleicht der anderen – selbst bei<br />
gleicher Diagnose ist jede Kundinnen- und<br />
sind, nutze ich mein Bildschirmlesegerät<br />
oder meine elektronische Lupe, um den ganzen<br />
Artikel, das Kleingedruckte sozusagen,<br />
zu vergrößern und zu lesen. So bleibe ich am<br />
Tagesgeschehen dran und erhalte mir meine<br />
Unabhängigkeit. Die Lesehilfen sind auch<br />
dann praktisch, wenn ich die Bedienungsanleitung<br />
meiner neuen Uhr oder den Beipackzettel<br />
eines Medikaments studieren möchte.<br />
Meine Sehbehinderung ist eine Schwierigkeit,<br />
die mir das Leben machte. Jeder von<br />
uns bekommt davon die eine oder andere.<br />
Doch es kommt darauf an, dass wir einen<br />
Umgang damit finden, der für uns erträglich<br />
ist. Mit meinen Worten möchte ich anderen,<br />
die auch von einer ähnlichen Sehbehinderung<br />
betroffen sind, zeigen, dass es Hilfsmittel<br />
gibt, mit denen man seinen Alltag<br />
meistern kann. Sie sehen, ich bin damit<br />
schon ziemlich weit gekommen!“<br />
Kundengeschichte individuell. Deshalb<br />
nehme ich mir Zeit, um von jeder Kundin<br />
und jedem Kunden zu hören, welche Hilfsmittel<br />
wie und wo <strong>im</strong> Alltag unterstützen<br />
können. Wenn Kundinnen und Kunden sich<br />
sehr dabei zurückhalten, dann breche ich das<br />
Eis oft damit, dass ich sage: „Auch wenn wir<br />
nicht das gleiche Augenleiden haben – meine<br />
Sehkraft liegt auch nur bei zehn Prozent!“<br />
Das ist eine Ansage.<br />
Anschließend zeige ich auf, dass ich dank<br />
der individuell angepassten Sehhilfen ein<br />
erfülltes Leben habe. Dank meines Best-Practice-Beispiels<br />
bekommen unsere Kundinnen<br />
und Kunden buchstäblich eine neue Perspektive<br />
für ihre Teilhabe am Leben! Und das ist<br />
unser Ziel, denn wir von VIDEBIS verstehen<br />
Sehhilfe als Lebenshilfe.“<br />
Herbert Miklin<br />
Betroffener<br />
Nico Horn<br />
Vertriebsleiter<br />
VIDEBIS<br />
FOTO: ZVG FOTO:ZVG<br />
Österreichweite COVID-SICHERE Hilfsmittelberatungstage<br />
Vereinbaren Sie einen Termin und lassen Sie sich in aller Ruhe – bei Ihnen in der Nähe – beraten.<br />
05. und 06. April 2022 von 10 bis 17 Uhr<br />
Blinden- und Sehbehindertenverband Steiermark<br />
Augasse 132, 8051 Graz<br />
26. und 27. April 2022 von 10 bis 17 Uhr<br />
Blinden- und Sehbehindertenverband Oberösterreich<br />
Makartstraße 11, 4020 Linz<br />
17. und 18. Mai 2022 von 10 bis 17 Uhr<br />
Odilien-Institut Steiermark<br />
Leonhardstraße 130, 8010 Graz<br />
07. und 08. April 2022 von 10 bis 17 Uhr<br />
Blinden- und Sehbehindertenverband Kärnten<br />
Gutenbergstraße 7, 9020 Klagenfurt<br />
21. und 22. April 2022 von 10 bis 17 Uhr<br />
VIDEBIS Innsbruck – Tirol<br />
Amraser Straße 87, 1. Stock, 6020 Innsbruck<br />
28. und 29. April 2022 von 10 bis 17 Uhr<br />
Blinden- und Sehbehindertenverband Salzburg<br />
Schmiedingerstraße 62, 5020 Salzburg<br />
10. Mai 2022 von 10 bis 17 Uhr<br />
Vorarlberger Landeszentrum für Hörgeschädigte<br />
Feldgasse 24, 6850 Dornbirn<br />
Terminvereinbarungen<br />
unter +43 1 27 88 333<br />
oder per E-Mail an<br />
office@videbis.at<br />
Weitere Informationen finden Sie unter:<br />
videbis.at/News/Einladung-HMBT-F-2022
Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />
Lesen Sie mehr unter www.gesund<strong>im</strong>alter.info 5<br />
Cochlea-Implantat<br />
stellt Hörsinn wieder her<br />
Univ.-Prof. Dr. Gerd Rasp ist Experte für das Cochlea-Implantat. Im Interview erklärt er, wie<br />
diese „Hörprothese“ funktioniert und warum man vor einer Operation keine Angst haben muss.<br />
Was ist ein Cochlea-Implantat?<br />
Ein Cochlea-lmplantat ist eine Hörprothese.<br />
Es besteht aus einem <strong>im</strong>plantierten Teil,<br />
unter der Haut hinter dem Ohr mit einer<br />
Elektrode, die in die Hörschnecke eingelegt<br />
wird und die elektrischen Signale an die Hörnerven<br />
weitergibt. Außen ist ein Sprachprozessor,<br />
der mit dem technischen Fortschritt<br />
alle paar Jahre ausgewechselt wird. Das<br />
Implantat hat eine sehr lange Lebensdauer<br />
von etwa 30 Jahren.<br />
Wann wird das Cochlea-Implantat<br />
eingesetzt?<br />
Das Cochlea-Implantat wird bei Patienten<br />
eingesetzt, bei denen etwa eine angeborene<br />
oder eine <strong>im</strong> Laufe des Lebens zunehmende<br />
Schwerhörigkeit oder eine akute Ertaubung<br />
vorliegt. Patienten erhalten ein Cochlea-<br />
Implantat also nur dann, wenn das Hörvermögen<br />
auf einem Ohr oder beiden Ohren so<br />
eingeschränkt ist, dass eine normale Kommunikation<br />
und ein offenes Sprachverstehen<br />
nicht mehr möglich sind – auch nicht mit<br />
einem Hörgerät. Nebenbei bemerkt ist das<br />
Cochlea-Implantat die erste und derzeit auch<br />
einzige Methode, einen Sinn des Menschen<br />
wiederherzustellen.<br />
Wie kann man sich den<br />
Eingriff vorstellen?<br />
Die Operation wird nur von erfahrenen und<br />
auf die jeweiligen Geräte geschulten Operateuren<br />
durchgeführt. Die OP selbst besteht<br />
aus einem etwa vier Zent<strong>im</strong>eter langen<br />
Schnitt hinter dem Ohr und kann auch<br />
in rein örtlicher Betäubung durchgeführt<br />
werden. Die Schmerzen nach der OP sind sehr<br />
gering, weniger als etwa bei einer Rachenmandeloperation.<br />
Man muss vor diesem<br />
Eingriff also keine Angst haben.<br />
Gibt es eine Erfolgsrate für das<br />
Cochlea-Implantat?<br />
Die OP ist nur ein Teil, um mit einem Cochlea-<br />
Implantat wieder zu hören. Zum anderen Teil<br />
muss der Patient selbst etwas beitragen. Denn<br />
nach der OP muss der Patient lernen, mit der<br />
neuen Darreichung von Hörsignalen umzugehen.<br />
Es braucht in der Regel zwischen zwei<br />
Monaten und zwei Jahren an Training, um<br />
mit einem Cochlea-Implantat möglichst<br />
opt<strong>im</strong>ale Ergebnisse zu erzielen.<br />
FOTO: ZVG<br />
Univ.-Prof. Dr.<br />
Gerd Rasp<br />
Uniklinikum Salzburg<br />
Landeskrankenhaus<br />
Universitätsklinik für<br />
HNO der PMU<br />
HEIDEMARIE FISCHER IST 59 JAHRE ALT UND SEIT IHRER GEBURT HOCHGRADIG SCHWERHÖRIG. IM FOLGENDEN<br />
INTERVIEW ERZÄHLT SIE, WIE SICH IHR LEBEN DURCH DAS COCHLEA-IMPLANTAT (CI) VERÄNDERT HAT.<br />
Text<br />
Magdalena<br />
Reiter-Reitbauer<br />
Was bedeutet Ihr Cochlea-Implantat für<br />
Sie?<br />
Eine Verbesserung meiner Lebensqualität.<br />
Ich fühle mich unabhängiger als früher.<br />
Ich kann mich mehr in die Gesellschaft<br />
integrieren.<br />
Mein CI hat mein Leben komplett<br />
verändert, seitdem ist es mir möglich,<br />
mein Leben mit allen Sinnen zu<br />
genießen, auch mit dem Hörsinn.<br />
Warum haben Sie sich für ein Cochlea-Implantat<br />
entschieden?<br />
Mein Hörvermögen nahm <strong>im</strong>mer mehr ab<br />
und meine Hörgeräte konnten dies nicht<br />
mehr ausgleichen. Meine Freunde haben mir<br />
erzählt, wie sehr die CI deren Alltag verbessert<br />
haben, sowohl beruflich als auch privat.<br />
Hatten Sie Bedenken, die Operation durchführen<br />
zu lassen?<br />
Ja, etwas Angst hatte ich, ob alles gut verläuft<br />
oder ob es Komplikationen geben würde.<br />
Was hat sich seit dem Eingriff verbessert?<br />
Mein CI hat mein Leben komplett verändert,<br />
seitdem ist es mir möglich, mein Leben mit<br />
allen Sinnen zu genießen, auch mit dem<br />
Hörsinn. Endlich kann ich Gespräche führen,<br />
ohne mich anzustrengen. Die Kinder müssen<br />
nicht mehr alles so oft wiederholen.<br />
Inwiefern hilft Ihnen ihr Cochlea-Implantat<br />
<strong>im</strong> Alltag?<br />
Ich kann nun mehr an der Gesellschaft<br />
teilnehmen. In der Arbeit bekomme ich bei<br />
den Besprechungen viel mehr mit als mit den<br />
Hörgeräten. Ich bin glücklich, ein CI zu haben.<br />
Telefonieren ist nie möglich gewesen, jetzt<br />
verstehe ich meinen Gatten am Telefon und<br />
ich übe noch fleißig. Meine Kinder sind froh,<br />
sich mit mir gut unterhalten zu können.<br />
FOTO: ZVG<br />
Heidemarie Fischer<br />
(59)<br />
Betroffene<br />
Wenn Hörgeräte nicht mehr helfen,<br />
gibt es <strong>Alter</strong>nativen.<br />
Für Sie ist es kaum wahrnehmbar, wenn Ihre Hörgeräte nicht mehr effektiv<br />
genug funktionieren. Mit einem Cochlea-Implantat können Sie Ihr Umfeld wieder<br />
hören und verstehen:<br />
Während Hörgeräte nur die Lautstärke von Geräuschen und Klängen erhöhen, können<br />
Cochlea-Implantate deren Klarheit verbessern, sodass Gespräche leichter zu verstehen sind 1<br />
In Tests konnten Träger eines Cochlea-Implantats Sätze achtmal besser verstehen<br />
als vorher mit ihren Hörgeräten 2<br />
Im Regelfall werden die Kosten für ein Hör<strong>im</strong>plantat von Ihrer Krankenversicherung<br />
übernommen<br />
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E-Mail: hoeren@cochlear.com<br />
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1. Fitzpatrick EM, Leblanc S. Exploring the factors<br />
influencing discontinued hearing aid use in patients with<br />
unilateral cochlear <strong>im</strong>plants. Trends in Amplification. 2010,<br />
14; (4): 199–210. 2. Runge CL, Henion K, Tar<strong>im</strong>a S, Beiter A,<br />
Zwolan TA. Clinical outcomes of the Cochlear Nucleus®5<br />
cochlear <strong>im</strong>plant system and SmartSound 2 signal<br />
processing. J Am Acad Audiol. 2016, 27; (6): 425–440.<br />
Informieren Sie sich bei Ihrem Arzt über die Möglichkeiten<br />
der Behandlung von Hörverlust. Ergebnisse können<br />
abweichen; Ihr Arzt berät Sie bezüglich der Faktoren,<br />
die Ihr Ergebnis beeinflussen könnten. Lesen Sie<br />
stets das Benutzerhandbuch. Nicht alle Produkte sind<br />
in allen Ländern erhältlich. Für Produktinformationen<br />
wenden Sie sich bitte an Ihren Vertreter von Cochlear<br />
vor Ort.<br />
Cochlear, Hear now. And always, Nucleus und<br />
das elliptische Logo sind Marken beziehungsweise<br />
eingetragene Marken von Cochlear L<strong>im</strong>ited.<br />
© Cochlear L<strong>im</strong>ited 2022.<br />
D1963807 V1 2022-02 German (Austria)<br />
Translation and adaptation of D1706316 V2 2020-10
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Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />
INSIGHT<br />
Hertz-Probleme:<br />
Warum das Zuhören<br />
<strong>im</strong> <strong>Alter</strong> schwieriger wird<br />
Schwerhörigkeit ist Teil der natürlichen <strong>Alter</strong>ung. Gerade <strong>im</strong> <strong>Alter</strong> kann<br />
schlechtes Hörvermögen aber weitreichende Folgen nach sich ziehen.<br />
Text Werner Sturmberger<br />
Beinahe 20 Prozent aller Österreicher:innen<br />
sind schwerhörig – das<br />
sind gesamt rund 1,75 Millionen<br />
Menschen. Die Gründe dafür sind<br />
vielfältig: Erkrankungen wie Infektionen,<br />
Verletzungen und nicht zuletzt Lärmbelastung<br />
können das Hörvermögen mindern.<br />
Letzteres trifft vor allem dann zu, wenn Menschen<br />
etwa beruflich oder auch in ihrer Freizeit<br />
– laute Musik am Kopfhörer – regelmäßig<br />
ungeschützt hohem Schalldruck ausgesetzt<br />
sind. In den meisten Fällen tritt Schwerhörigkeit<br />
aber infolge der natürlichen <strong>Alter</strong>ung <strong>im</strong><br />
Rahmen einer allgemeinen Verschlechterung<br />
der Sinnesleistung auf.<br />
Die <strong>Alter</strong>sschwerhörigkeit setzt bei den<br />
meisten Menschen etwa ab dem 50. Lebensjahr<br />
ein. Dies geschieht nicht schlagartig,<br />
sondern schleichend. Die Verschlechterung<br />
des Hörvermögens betrifft aber nicht alle<br />
prinzipiell wahrnehmbaren Frequenzspektren<br />
gleichermaßen. Da die Verschlechterung der<br />
Hörleistung in hohen Frequenzen lange Zeit<br />
von unserem Gehirn ausgeglichen werden<br />
kann, bleibt sie so auch weitgehend unbemerkt.<br />
Erst wenn Hörprobleme auch in einem<br />
Bereich von vier Kilohertz und darunter<br />
auftreten, wird es wirklich problematisch. In<br />
diesem Frequenzband liegt eine Vielzahl von<br />
Lauten, die für das Sprachverstehen essenziell<br />
sind.<br />
Stille mit Folgen<br />
Häufig führt der Verlust der Hörleistung zum<br />
sozialen Rückzug, weil es für die Betroffenen<br />
<strong>im</strong>mer schwieriger wird, Unterhaltungen – vor<br />
allem vor einem lauten Hintergrund, etwa in<br />
einem Restaurant – zu folgen. Irgendwann<br />
ist man es leid nachzufragen, nickt nur mehr<br />
höflich und klinkt sich <strong>im</strong>mer weiter aus.<br />
Schwerhörigkeit vermindert so maßgeblich die<br />
Lebensqualität <strong>im</strong> Alltag – sie macht ihn aber<br />
auch gefährlicher. Gerade <strong>im</strong> Straßenverkehr<br />
sind wir auf alle Sinne angewiesen und hören<br />
ein Auto oftmals, bevor wir es sehen.<br />
Schwerhörigkeit kann zudem zu Konzentrations-<br />
und Aufmerksamkeitsproblemen führen<br />
und gilt, wenn sie lange Zeit unbehandelt<br />
bleibt, als ein wichtiger Risikofaktor für das<br />
Entstehen einer Demenz. Dabei ist noch<br />
nicht restlos geklärt, auf welchem Wege dies<br />
passiert. Das Fehlen akustischer Reize führt<br />
zu einem Fokus auf das Hören, und so werden<br />
andere Hirnfunktionen vernachlässigt – so<br />
eine mögliche Erklärung.<br />
Es gibt aber auch eine gute Nachricht: Lärmund<br />
altersbedingte Hörminderung lassen sich<br />
gut behandeln – zumindest dann, wenn sie<br />
frühzeitig erkannt werden. Für die Betroffenen<br />
heißt dies, erste Anzeichen einer Hörminderung<br />
ernst zu nehmen – noch besser ab 50<br />
regelmäßig die Hörleistung ärztlich überprüfen<br />
zu lassen. Wer sich frühzeitig für ein<br />
modernes Hörsystem entscheidet, kann<br />
Folgerisiken min<strong>im</strong>ieren und voll <strong>im</strong> Leben<br />
stehen, denn: Gut hören heißt dazugehören.<br />
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FOTO:SHUTTERSTOCK<br />
Sounddesign:<br />
Hörsysteme, die so gut<br />
klingen, wie sie aussehen<br />
Reden ist Silber, Schweigen ist Gold – und Zuhören noch viel<br />
wertvoller. Denn soziale Kontakte sind der Grundstein für ein aktives<br />
und erfülltes Leben. Moderne Hörsysteme machen das wieder in<br />
ungeahnter Qualität möglich.<br />
Text Werner Sturmberger<br />
Sieben Jahre vergehen <strong>im</strong> Durchschnitt, bis<br />
Patient:innen sich ein Hörgerät anpassen<br />
lassen. Vielen fällt es schwer, sich einzugestehen,<br />
dass sie älter werden und die Sinnesleistungen<br />
nicht mehr die eines Teenagers<br />
sind. Andere wiederum können sich nicht vorstellen,<br />
ein Hörgerät zu tragen. Denn wenn Menschen an<br />
Hörgeräte denken, dann haben sie <strong>im</strong> Regelfall Bilder<br />
von klobigen, beigen, unansehnlichen Apparaturen<br />
<strong>im</strong> Kopf. Kaum jemand weiß, wie moderne Hörgeräte<br />
wirklich aussehen, weil man sie schlichtweg nicht<br />
mehr sieht. Das ist durchwegs schade, denn sie überzeugen<br />
nicht nur mit brillanter Klangwiedergabe,<br />
sondern auch mit ihrem Design. Dabei sind sie so<br />
klein, dass sie entweder direkt <strong>im</strong> Gehörgang verschwinden<br />
oder unsichtbar hinter dem Ohr platziert<br />
werden können.<br />
Doch nicht nur optisch liegen Welten zwischen<br />
den Hörgeräten von damals und jenen von heute.<br />
Mittlerweile handelt es sich dabei um winzige Hightech-Hörsysteme<br />
mit dem unbeschwerten Tragekomfort<br />
moderner In-Ear-Ohrhörer. Diesen ähneln sie<br />
aber auch hinsichtlich ihrer Ausstattung: Bluetooth<br />
(zur Anbindung an unterschiedlichste Audioquellen,<br />
von Smartphone bis Fernseher) und die Möglichkeit,<br />
sie auch unterwegs <strong>im</strong> Etui kabellos zu laden, sind<br />
mittlerweile Standard. Spitzenmodelle packen neben<br />
der Ladefunktion auch noch UV-Desinfektion und<br />
Trocknung mit in das Aufbewahrungsetui.<br />
Hightech, die man hört<br />
Hörsysteme können aber noch viel mehr als Ohrhörer.<br />
Mittlerweile handelt es sich um regelrechte Akustikrechenanlagen<br />
mit 20 Millionen Transistoren und mehr.<br />
Diese dienen nicht einfach nur der s<strong>im</strong>plen Verstärkung<br />
der Audiosignale, sondern können diese automatisch<br />
an die Bewegungssituation anpassen. Dank<br />
ausgeklügelter Akustik-Bewegungs-Sensorik erkennen<br />
manche Hörsysteme automatisch, was wir gerade<br />
machen, und opt<strong>im</strong>ieren die Klangwiedergabe entsprechend<br />
unserer Bedürfnislage. Etwa, ob wir gerade<br />
<strong>im</strong> Straßenverkehr unterwegs sind oder ob wir in ein<br />
Gespräch vertieft sind. Dank einer Zwei-Wege-Signalverarbeitung<br />
lassen sich Unterhaltungen in brillanter<br />
Hörqualität führen und gleichzeitig alle Geräusche um<br />
uns herum wahrnehmen. Eine Unterhaltung in einem<br />
lauten Restaurant ist für schwerhörige Menschen<br />
oftmals eine Tortur – mit Hightech-Hörgeräten wird<br />
sie so wieder zum reinsten Vergnügen.<br />
Die Hörsysteme namhafter Hersteller werden zudem<br />
<strong>im</strong>mer besser: Regelmäßige Upgrades statten die<br />
Hörsysteme mit neuen Features aus und verbessern<br />
bereits vorhandene. Zusätzlich lassen sich die Hörgeräte<br />
ganz einfach per App bedienen und an individuelle<br />
Vorlieben anpassen. Noch nie war es so einfach, wieder<br />
richtig gut zu hören.<br />
Für alle,<br />
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lieben.<br />
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FOTO: CHRISTOPHER GLANZL<br />
„Man kann der<br />
Krankheit auch<br />
nicht so viel<br />
Raum geben“<br />
Veronikas Bruder bekam vor einigen Jahren die Diagnose Lewy-Body-<br />
Demenz. Warum das die beiden Geschwister näher zusammengebracht hat<br />
und wie wichtig Rituale für sie sind, verraten sie be<strong>im</strong> Pingpong.<br />
Veronika: „Seit Andreas’ Diagnose vor<br />
etwa vier Jahren spielen wir einmal die<br />
Woche Tischtennis miteinander.“<br />
Andreas: „Am Pingpong gefällt mir<br />
besonders gut, dass es ein harmonisches<br />
Spiel ist, bei dem man den Ball hin- und<br />
herbringt. Man muss nicht unbedingt<br />
gegeneinander, sondern kann, wie wir es<br />
tun, auch miteinander spielen.“<br />
Veronika: „Genau. Ich mag daran, dass<br />
man einerseits seine Feinmotorik trainiert,<br />
dass es aber auch sehr gut möglich<br />
ist, sich dabei zu unterhalten, und dass<br />
es einem auch die Möglichkeit gibt, sich<br />
nicht unterhalten zu müssen. Es gibt keine<br />
Stille, sondern einfach Momente, wo man<br />
mehr auf das Spiel konzentriert ist, und<br />
dann gibt es wieder Momente, wo man<br />
mehr miteinander redet. Als Andreas mir<br />
von seiner Diagnose erzählt hat, damals<br />
auf einer Parkbank in Schönbrunn, da hat<br />
er vorgeschlagen, dass wir Tischtennis<br />
miteinander spielen könnten. Ich fand die<br />
Idee sehr gut und irgendwie ist ein Ritual<br />
daraus geworden. Wir spielen sommers wie<br />
winters, einmal die Woche, jeden Freitag.“<br />
Andreas: „Bei meiner Diagnose sagen<br />
Ärzte alles Mögliche, aber wo sich alle einig<br />
sind, ist, dass sportliche Betätigung auf<br />
jeden Fall gut ist. Besonders gut sind auch<br />
Sportarten, bei denen man etwas steuern<br />
muss. Und da sind wir jetzt wieder be<strong>im</strong><br />
Pingpong. Es eignet sich hervorragend,<br />
weil ich den Schläger in der Hand halte, es<br />
kommt ein Ball und das Gehirn muss dann<br />
genau wissen, wie ich jetzt den Schläger<br />
drehen muss. Spiele ich Forehand oder<br />
Backhand? Wie haue ich jetzt genau drauf,<br />
mit welcher Intensität?“<br />
Veronika: „Und ich glaube, wir haben<br />
uns mit diesem Tischtennis, dass es ja jetzt<br />
doch schon eine Zeit lang gibt, ein Stück<br />
Alltag miteinander geschaffen. Für mich ist<br />
es ein kleines fixes Fenster <strong>im</strong> Alltag meines<br />
turbulenten Lebens – ich bin beruflich sehr<br />
aktiv und habe zwei Kinder. Es ist die Zeit,<br />
wo alles andere abfällt, wir miteinander<br />
Pingpong spielen und es sonst nichts gibt.“<br />
Andreas: „Es gibt diese Dinge, die<br />
kann ich noch machen, dann gibt’s diese<br />
Dinge, die gehen vielleicht nicht mehr<br />
so gut. Wichtig ist, sich auf die Dinge zu<br />
konzentrieren, die Spaß machen, und wenn<br />
das nicht mehr so hinhaut, ist es auch nicht<br />
so schl<strong>im</strong>m. Man kann der Krankheit auch<br />
nicht so viel Raum geben.“<br />
Veronika: „Ich glaube, als Angehöriger<br />
musst du einmal eine Entscheidung treffen.<br />
Und eine der ersten Fragen, die man sich<br />
stellen muss, ist: Bin ich <strong>im</strong> Team oder<br />
nicht? Bin ich dabei, bin ich jemand, der<br />
den Andreas regelmäßig sieht, regelmäßig<br />
Zeit mit ihm verbringt, ja oder nein? Wir<br />
waren nicht so viel in Kontakt vorher, also<br />
wir haben uns <strong>im</strong>mer gern gehabt, aber es<br />
war zweifellos nicht so, dass wir uns ständig<br />
gesehen haben. Für mich war dann klar:<br />
Okay, ich möchte ihn da einfach begleiten,<br />
ich möchte mit ihm sein. Und das Tischtennis<br />
ist eine ganz wunderbare Art, regelmäßig<br />
Zeit zu verbringen, weil man, anders als<br />
bei Kaffee und Kuchen, nicht gezwungen<br />
ist, Konversation zu machen, sondern du<br />
hast eine Zeit und verbringst sie miteinander.<br />
Dass man die Dinge, die man miteinander<br />
tut, gern tut, ist wichtig. Sonst sollte<br />
man es bleiben lassen. Denn wenn man es<br />
nicht gerne tut, würde das der andere<br />
spüren.“<br />
Lewy-Body-Demenz<br />
Die Lewy-Body-<br />
Demenz ist seltener als<br />
Alzhe<strong>im</strong>er und wird bei<br />
rund fünf Prozent aller<br />
Demenzerkrankungen<br />
diagnostiziert.<br />
Betroffene zeigen neben<br />
einer fortschreitenden<br />
Gedächtnis- und<br />
Bewegungsstörung<br />
auch auffällig schnelle<br />
Schwankungen ihrer<br />
geistigen Fähigkeiten<br />
und ihrer Wachheit <strong>im</strong><br />
Tagesverlauf.<br />
Quelle: Deutsche Alzhe<strong>im</strong>er<br />
Gesellschaft e.V.<br />
Der Podcast auf
Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />
Lesen Sie mehr unter www.gesund<strong>im</strong>alter.info 9<br />
Alle drei Sekunden erkrankt<br />
weltweit ein Mensch an Demenz<br />
Quelle: World Alzhe<strong>im</strong>er Report 2015<br />
41 %<br />
Lösen von<br />
Kreuzworträtseln<br />
intensives<br />
35 % Lesen<br />
häufiges Spielen<br />
74 % von Brettspielen<br />
Wussten Sie,<br />
dass die abgebildeten<br />
Tätigkeiten das<br />
Demenzrisiko<br />
verringern können?<br />
Spielen eines<br />
69 % Musikinstruments<br />
Quelle: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/69653/Neurologen-fordern-mehr-Engagement-fuer-Gehirngesundheit<br />
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DEMENZ:<br />
Früherkennung<br />
statt Abstellgleis<br />
BIOGEN-159261<br />
Demenz betrifft nicht nur Erkrankte selbst, sondern auch<br />
Angehörige und die Gesamtgesellschaft. Raphael Schönborn,<br />
Geschäftsführer von Promenz, erklärt <strong>im</strong> Interview, warum das so ist.<br />
Welche gesellschaftliche Tragweite<br />
hat das Thema Demenz, und wie stellt<br />
sich die aktuelle Situation in Österreich<br />
dar?<br />
Wir gehen aktuell in Österreich von<br />
145.000 Betroffenen aus. Aufgrund des<br />
demografischen Wandels spricht die Weltgesundheitsorganisation<br />
davon, dass sich<br />
die Zahl von Menschen mit Demenz bis<br />
ins Jahr 2050 verdreifachen wird. Demenz<br />
ist heute bereits die häufigste Diagnose<br />
bei Pflegebedürftigkeit. Unser Pflege- und<br />
<strong>Gesund</strong>heitssystem steht aktuell vor<br />
großen Herausforderungen. Parallel dazu<br />
werden wir bis ins Jahr 2030 100.000 neue<br />
Pflegekräfte benötigen. Durch die Corona-<br />
Pandemie hat sich hier die Situation noch<br />
einmal verschärft. Gleichzeitig wissen wir,<br />
dass die Pflege nach wie vor häufig von<br />
An- und Zugehörigen unentgeltlich geleistet<br />
wird. Wir warten aktuell in Österreich<br />
auf die Pflegereform, bei der auch Demenz<br />
ein großes Thema ist.<br />
Demenz betrifft ja nicht nur die Person<br />
selbst, die daran erkrankt ist, sondern<br />
auch die An- und Zugehörigen. Ist das<br />
Thema nach wie vor stark in der Gesellschaft<br />
stigmatisiert?<br />
Demenz ist stark stigmatisiert. Denn die<br />
Diagnose scheint gleichbedeutend mit<br />
Entwürdigung, mit „Du bist nicht mehr<br />
normal“ oder „Du bist geistig nicht mehr in<br />
der Lage, deinen Alltag selbst zu bewältigen“.<br />
Stigma und Scham sind soziale Gefühle,<br />
die zumeist auch vom Familiensystem<br />
übernommen werden. Angehörige wollen<br />
sowohl die Betroffenen als auch sich selbst<br />
schützen und sprechen nicht darüber. Dieses<br />
Schweigen führt dazu, dass es sehr spät zu<br />
einer Abklärung der Erkrankung kommt und<br />
damit auch der Behandlungsverlauf erst viel<br />
zu spät einsetzt.<br />
Warum wäre aber eine Früherkennung<br />
von Demenz so wichtig?<br />
Wir müssen einerseits das Stigma abbauen<br />
und andererseits klarer darstellen, dass man<br />
sehr wohl etwas gegen Demenz unternehmen<br />
kann. Denn derzeit herrschen eine Bagatellisierung<br />
und ein Fatalismus, dass man ja<br />
eh nichts gegen Demenz tun könne. Es wird<br />
häufig vergessen, dass Demenz ein Überbegriff<br />
für verschiedene Erkrankungsformen<br />
ist. Es gibt Medikamente, sogenannte Antidementiva,<br />
die sich sehr wohl positiv auf den<br />
Verlauf und die kognitive Situation auswirken<br />
können. Betroffene sollen selbst noch aktiv<br />
möglichst lange mit ihrer Beeinträchtigung<br />
leben können. Als Promenz stellen wir dazu<br />
auch Selbsthilfeangebote zur Verfügung. Wir<br />
dürfen Menschen mit Demenz nicht aufs<br />
Abstellgleis stellen und sie „verlieren“, sondern<br />
müssen sie in unserer Gesellschaft behalten.<br />
Das ist gleichzeitig auch die beste Prophylaxe.<br />
Was wünschen Sie sich für den Umgang mit<br />
Demenz in der Gesellschaft für die nächsten<br />
Jahre?<br />
Es braucht eine Offensive, die das negative<br />
Bild in der Gesellschaft reduziert. Wir brauchen<br />
ein ausbalanciertes Bild von Demenz und<br />
einen stärkeren Fokus auf die Arbeit mit<br />
Betroffenen <strong>im</strong> frühen Verlauf. Das wirksamste<br />
Mittel dazu ist die Förderung der Selbsthilfe.<br />
Durch die Selbsthilfe lernen Betroffene,<br />
Akzeptanz für sich selbst zu entwickeln. Wie<br />
bei anderen emanzipatorischen Bewegungen<br />
sprechen die Betroffenen bei Selbsthilfegruppen<br />
wie Promenz für sich selbst und werden<br />
damit für die Öffentlichkeit sichtbar. Demenz<br />
ist nicht gleichbedeutend mit dem Endstadium<br />
Pflegefall, sondern es kann auch ganz<br />
langsam beginnen. Wenn man Demenz früh<br />
erkennt, kann man dagegen etwas tun und<br />
eine gute Lebensqualität haben.<br />
FOTO: ZVG<br />
Raphael<br />
Schönborn, MA<br />
Geschäftsführer<br />
Promenz
10 Lesen Sie mehr unter www.gesund<strong>im</strong>alter.info Eine Themenzeitun<br />
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FOTO: PRIVAT<br />
Vergesslichkeit<br />
ist nicht gleich<br />
Alzhe<strong>im</strong>er!<br />
Eine frühzeitige Demenzdiagnose kann sich<br />
positiv auf den Krankheitsverlauf auswirken.<br />
Für Prof. Dr. Peter Dal-Bianco, Präsident der<br />
Österreichischen Alzhe<strong>im</strong>er Gesellschaft, ist es<br />
deshalb ein Anliegen, mit Vorurteilen über das<br />
„Schreckensbild Demenz“ aufzuräumen.<br />
Univ.-Prof. Dr. med.<br />
Peter Dal-Bianco<br />
FA. Neurologie &<br />
Psychiatrie,<br />
Medizinische<br />
Universität Wien,<br />
em. Präsident der<br />
Österreichischen<br />
Alzhe<strong>im</strong>er Gesellschaft<br />
Zahlreiche Erkrankungen sind mit Tabus und Berührungsängsten<br />
seitens der Gesellschaft belegt.<br />
Wie stark schätzen Sie aktuelle Stigmata rund um<br />
demenzielle Erkrankungen ein?<br />
Viele ältere Menschen, die zunehmend vergesslich<br />
werden, haben Angst vor der Diagnose und den damit<br />
verbundenen sozialen, persönlichen und beruflichen<br />
Konsequenzen. Sie zögern einen Arztbesuch deshalb<br />
lange hinaus oder vermeiden diesen ganz. Verständlich,<br />
denn die Darstellung und Beschreibung Demenzkranke:r<br />
ist oft entwertend, abstoßend und erschreckend.<br />
Man spricht häufig über Demenzpatientinnen und<br />
-patienten, aber leider selten mit ihnen.<br />
Laut Alzhe<strong>im</strong>er’s Disease International erhalten<br />
nur etwa 25 Prozent aller Menschen, die mit einer<br />
demenziellen Erkrankung leben, eine Diagnose. Wie<br />
könnte man es schaffen, die Diagnoseraten entsprechend<br />
zu erhöhen?<br />
Wichtig ist die Aufklärung, damit dieses Demenz-Schreckensbild<br />
aus den Köpfen der Menschen verschwindet.<br />
Die weitverbreitete Meinung „Man kann eh nichts gegen<br />
Demenz tun“ st<strong>im</strong>mt nicht! Eine frühzeitige Diagnose<br />
ist wichtig und kann den Krankheitsverlauf erheblich<br />
beeinflussen. Denn oft vergehen wertvolle Therapiejahre,<br />
weil die Phase von den ersten Symptomen bis<br />
zur Diagnose sehr lange dauert. Und: Vergesslichkeit<br />
bedeutet nicht gleich, dass eine Alzhe<strong>im</strong>erkrankheit<br />
vorliegt. Bei rund zehn Prozent der Betroffenen handelt<br />
es sich um sogenannte reversible/sekundäre Demenzformen,<br />
denen andere Organkrankheiten zugrunde<br />
liegen. Behandelt man diese, verschwinden auch meist<br />
die Symptome der Demenz.<br />
Als Beispiel kann eine Depression mit deutlich kognitiver<br />
Beeinträchtigung, etwa Vergesslichkeit, angeführt<br />
werden. Wird die Depression behandelt, verschwindet<br />
auch die Vergesslichkeit. Bei der häufigsten Demenzform,<br />
der Alzhe<strong>im</strong>erkrankheit, gibt es Medikamente, die<br />
das Fortschreiten der klinischen Symptomatik bremsen.<br />
FOTO: ZVG<br />
UNIV.-PROF. DR. MED. PETER DAL-BIANCO<br />
Seit 1997 ÖAG-Vorstandsmitglied und<br />
amtierender Präsident (1997-2002;<br />
2013-2016; 2016-2019; 2019-2022) der<br />
Österreichischen Alzhe<strong>im</strong>er Gesellschaft<br />
(ÖAG)<br />
Arbeits-und Forschungsschwerpunkte:<br />
• Klinische Diagnose und Therapie von<br />
Gedächtnisstörungen und Demenzen<br />
• Zahlreiche klinische Forschungsstudien<br />
neuer Antidementiva<br />
• Prognostische MCI-Forschung<br />
(Patient:innen mit Mild<br />
Cogn. Impairment)<br />
• Prädemenzsyndromabklärung<br />
• Prävention und Risikofaktoren für<br />
Demenzerkrankungen<br />
Mehr Infos: www.dal-bianco.at<br />
Welche Auswirkungen hätte ein Anstieg der Diagnoseraten<br />
auf die Betroffenen oder das <strong>Gesund</strong>heitssystem,<br />
vor allem dann, wenn die Diagnosen zeitgerecht<br />
gestellt werden?<br />
Wenn die Diagnoserate steigt, bedeutet das für die Betroffenen<br />
und ihre Angehörigen einen wertvollen Zeitgewinn.<br />
Einerseits was die Therapiemöglichkeiten anbelangt,<br />
andererseits heißt eine frühzeitige Diagnose eben auch,<br />
dass Verantwortung übernommen werden kann und<br />
Entscheidungen noch selbst getroffen werden können.<br />
Menschen mit reversiblen Demenzformen profitieren<br />
besonders.<br />
Was das <strong>Gesund</strong>heitssystem anbelangt, bin ich zuversichtlich,<br />
dass ein Anstieg der Diagnoserate gut beherrschbar<br />
wäre. Schließlich wäre das kein plötzlicher enormer<br />
Ansturm, sondern ein langsamer positiver Prozess.<br />
Gibt es Möglichkeiten, eine Demenzerkrankung zu erkennen,<br />
bevor erste Symptome vorliegen?<br />
Die blutbasierte Frühdiagnostik der Alzhe<strong>im</strong>erdemenz<br />
mittels sogenannter Biomarker ist ein großes Zukunftsthema.<br />
Die Forschung hierzu läuft auf Hochtouren und<br />
st<strong>im</strong>mt uns zuversichtlich. Wenn sich Demenzsymptome<br />
zeigen, ist das Gehirn schon stark geschädigt. Mit der<br />
Messung solcher spezifischen Biomarker <strong>im</strong> Blut und der<br />
Rückenmarksflüssigkeit soll die Erkrankung in einem so<br />
frühen Stadium entdeckt werden, dass ihr Fortschreiten<br />
aufgehalten werden könnte.<br />
Welche Rolle spielt <strong>im</strong> Zusammenhang mit Demenzerkrankungen<br />
die Prävention?<br />
Das Demenzrisiko kann durch verschiedene Faktoren<br />
positiv beeinflusst werden. So kann bereits <strong>im</strong> frühen<br />
Lebensabschnitt durch Bildung/Neugier eine gesunde<br />
neuronale „Hardware“ aufgebaut werden. Wir wissen, dass<br />
Funktion und Struktur einander stark beeinflussen. In<br />
jedem Lebensalter können best<strong>im</strong>mte Maßnahmen, wie<br />
etwa körperliche Aktivität, gesunde Ernährung und ein<br />
sozial und geistig aktives Leben, das Demenzrisiko senken.<br />
Wichtig ist auch, dass Grunderkrankungen wie Herz-<br />
Kreislauf-Erkrankungen rechtzeitig behandelt werden.<br />
Wie beurteilen Sie die aktuelle Situation in der<br />
Versorgung von Menschen mit einer demenziellen<br />
Erkrankung?<br />
Es wurden in den vergangenen Jahren viele sehr gute soziale<br />
Möglichkeiten geschaffen und verschiedene Projekte<br />
initiiert. Sie alle zielen darauf ab, die Lebenssituation der<br />
Betroffenen und ihrer Angehörigen zu verbessern. Allerdings<br />
ist die Brücke zwischen Angeboten und Betroffenen/<br />
Angehörigen noch schmal und teils unübersichtlich. Hier<br />
bedarf es Informationen, wie diese Möglichkeiten opt<strong>im</strong>al<br />
genutzt werden können.<br />
Welche Strukturen sind in der <strong>Gesund</strong>heitsversorgung<br />
zu opt<strong>im</strong>ieren, damit Patientinnen und Patienten die<br />
bestmögliche Behandlung und Betreuung erhalten?<br />
Ziel ist es, dass Menschen mit einer Demenz möglichst lange<br />
zu Hause bleiben können. Damit dies gelingt, braucht<br />
es ein Netz aus Unterstützungsmöglichkeiten. Dieses ist<br />
zwar vorhanden, jedoch teils wenig bekannt und deshalb<br />
auch zu wenig genutzt. Hier sehe ich eine wichtige Rolle<br />
be<strong>im</strong> Case Manager, der die Betroffenen und ihre Angehörigen<br />
an die Hand n<strong>im</strong>mt und sie durch den Dschungel an<br />
Informationen und Angeboten führt.<br />
Das Bundesministerium für <strong>Gesund</strong>heit hat in Kooperation<br />
mit der <strong>Gesund</strong>heit Österreich GmbH und der<br />
Österreichischen Alzhe<strong>im</strong>er Gesellschaft ein Projekt zur<br />
flächendeckenden Qualitätsevaluierung in Österreich<br />
lanciert. Ziel soll es sein, dass überall in Österreich eine einheitlich<br />
gute Behandlung und Versorgung von Menschen<br />
mit Demenz gewährleistet ist. Das beginnt be<strong>im</strong> Hausarzt,<br />
der Hausärztin, der/die oft die erste informierte, kompetente<br />
Ansprechperson ist. Er/Sie wird bei Bedarf die betroffene<br />
Patientin, den Patienten an eine Spezialambulanz für<br />
Gedächtnisstörungen überweisen. In die Evaluierung werden<br />
auch Pflegehe<strong>im</strong>e sowie die 24-Stunden-Betreuung zu<br />
Hause einbezogen. Nur wenn wir wissen, wo es hakt und<br />
wo Probleme auftreten, können wir gezielt opt<strong>im</strong>ieren.<br />
Zum Schluss: Was tut sich aktuell in der<br />
Demenzforschung?<br />
Nebst der Entwicklung sogenannter Biomarker zur<br />
Alzhe<strong>im</strong>erfrühdiagnose läuft die klinische Forschung auf<br />
Hochtouren, besonders <strong>im</strong> Bereich der Kausaltherapien.<br />
Diese Therapien sollen den Krankheitsprozess stoppen,<br />
sind jedoch in Europa bislang noch nicht zugelassen.<br />
Österreichische Alzhe<strong>im</strong>er Gesellschaft (ÖAG)<br />
Die Österreichische Alzhe<strong>im</strong>er Gesellschaft (ÖAG)<br />
wurde 1987 in Wien gegründet. Die Gesellschaft hat mehr<br />
als 170 ordentliche Mitglieder: Neurologen, Psychiater<br />
und Grundlagenforscher mit besonderem Interesse an<br />
Demenzerkrankungen.<br />
Informationen über Ziele und Tätigkeitsbereiche der<br />
ÖAG finden Sie unter alzhe<strong>im</strong>ergesellschaft.at
g von Mediaplanet Lesen Sie mehr unter www.gesund<strong>im</strong>alter.info<br />
11<br />
Würde begegnen<br />
FOTO: SHUTTERSTOCKDemenz mit<br />
Wenn Menschen an Demenz erkranken, geht<br />
vieles an eigener Identität verloren. Antonia Croy<br />
leitet die Selbsthilfegruppe Alzhe<strong>im</strong>er Austria und<br />
erläutert <strong>im</strong> Interview, warum es wichtig ist, das<br />
Selbstwertgefühl von Betroffenen zu stärken.<br />
FOTO: ZVG<br />
Antonia Croy<br />
Präsidentin<br />
Alzhe<strong>im</strong>er Austria<br />
Wie gestaltet sich nach Ihrer Erfahrung<br />
der Weg zu einer Demenzdiagnose in<br />
Österreich?<br />
Es gibt verschiedene Erkrankungen, die<br />
eine Demenz hervorrufen können. Den<br />
größten Prozentsatz davon macht die<br />
Alzhe<strong>im</strong>ererkrankung aus. Obwohl sich<br />
die Diagnosesituation in den letzten<br />
Jahren verbessert hat, gibt es gerade bei<br />
älteren Betroffenen nach wie vor das große<br />
Hindernis, dass Anzeichen und Symptome<br />
einfach dem <strong>Alter</strong> zugeschrieben werden.<br />
Der Weg zur Diagnose ist mit mehreren<br />
Untersuchungen und verschiedenen<br />
Arztbesuchen verbunden. Es wäre opt<strong>im</strong>al,<br />
wenn viele dieser Termine unter einem<br />
Dach stattfinden könnten – dazu gibt es<br />
bereits Ansätze. Abgesehen davon gibt es<br />
auch ein starkes Stadt-Land-Gefälle, da es<br />
abseits von größeren Städten viel schwieriger<br />
ist, Fachärzte zu finden. In ländlicheren<br />
Gebieten ist Demenz außerdem vielleicht<br />
noch mit einem größeren Stigma behaftet<br />
als in Städten, in denen Menschen anonymer<br />
leben. Man spricht ja schließlich nicht<br />
gerne darüber! Aber es gibt natürlich auch<br />
Menschen – und das sind zumeist jüngere<br />
Betroffene – die bereits erste Anzeichen<br />
abklären lassen.<br />
Als Präsidentin der Selbsthilfegruppe<br />
Alzhe<strong>im</strong>er Austria wissen Sie um die<br />
Bedürfnisse, Ängste und Sorgen direkt<br />
Betroffener und deren Familien. Mit<br />
welchen Fragen kommen Menschen zu<br />
Ihnen?<br />
Die Bedürfnisse von Betroffenen decken<br />
sich nicht unbedingt mit jenen von<br />
Angehörigen. Wir haben neben unseren<br />
Angehörigengruppen auch eine Betroffenengruppe.<br />
Wichtige Voraussetzung dafür<br />
ist, dass Menschen, die an einer Demenz<br />
leiden, nicht in dem Schema sind, in dem<br />
sie ihren Zustand leugnen, sondern sich<br />
ihrer Erkrankung bewusst sind. Wir sehen<br />
oftmals das Verleugnen der Erkrankung<br />
als Fassadenverhalten, um sich selbst zu<br />
schützen. Die Angehörigen, die zu uns<br />
kommen, erkundigen sich häufig über<br />
empfohlene Arztbesuche oder wollen das<br />
Problem der Diagnose abklären. Denn von<br />
der Diagnose hängt natürlich einiges ab.<br />
Ohne Diagnose können Betroffene keine<br />
Therapie und keine Medikamente erhalten.<br />
Auch finanzielle Unterstützungen, wie das<br />
Pflegegeld, und Entlastungsmöglichkeiten<br />
sind an eine entsprechende Diagnose<br />
geknüpft.<br />
Abgesehen von der Diagnosestellung –<br />
welche anderen Themen besprechen<br />
Sie bei Alzhe<strong>im</strong>er Austria noch?<br />
Ein großes Thema ist das Zusammenleben<br />
mit einem Familienmitglied, das<br />
an einer Demenz leidet. Mit Fortschreiten<br />
der Erkrankung wird dies ja zunehmend<br />
schwieriger, da Betroffene unselbstständiger<br />
werden und Angehörige mehr<br />
Aufgaben mit übernehmen und erledigen<br />
müssen. Bei Alzhe<strong>im</strong>er Austria gibt es<br />
verschiedene Angehörigengruppen, etwa<br />
für Partnerinnen beziehungsweise Partner<br />
sowie Söhne und Töchter. Je enger man<br />
mit einer an Demenz erkrankten Person<br />
zusammenlebt, desto schwieriger wird es.<br />
Gerade am Anfang wissen viele oft nicht,<br />
wie man mit der Erkrankung am besten<br />
umgehen soll. Daher sind auch Themen<br />
wie Verhaltensänderungen wichtig zu<br />
besprechen. Menschen mit Demenz<br />
verlieren nach und nach kognitive und<br />
alltagspraktische Fähigkeiten, auch das<br />
Kurzzeitgedächtnis lässt nach und die<br />
Orientierung wird gestört. Es gibt Hunderte<br />
rechtliche, finanzielle und soziale<br />
Fragen. Für Angehörige ist es <strong>im</strong>mer eine<br />
Gratwanderung, Betroffene einerseits<br />
Freiheit zu lassen und ihnen gleichzeitig<br />
Sicherheit zu geben.<br />
Was ist Ihnen persönlich <strong>im</strong> Umgang mit<br />
Menschen, die mit einer Alzhe<strong>im</strong>ererkrankung<br />
leben, besonders wichtig, und<br />
was raten Sie Angehörigen, die sich um<br />
einen an Demenz erkrankten Menschen<br />
kümmern?<br />
Mir ist wichtig, dass wir Verständnis<br />
für Menschen zeigen. Vieles an eigener<br />
Geschichte und eigener Identität geht<br />
durch die Demenz verloren. Wir können<br />
ANTONIA CROY<br />
• Personenzentrierte Psychotherapeutin<br />
in freier Praxis<br />
• Fachtherapeutin für kognitives Training<br />
• Leiterin der Selbsthilfegruppe<br />
„Alzhe<strong>im</strong>er Austria“<br />
• Lehrtherapeutin und Lehrberaterin<br />
der VRP „Vereinigung Rogerianischer<br />
Psychotherapie“<br />
• Publizistin/Autorin („Geistig fit ins <strong>Alter</strong>”,<br />
„Leben mit Demenz”)<br />
versuchen, uns in die Welt der Demenz<br />
hineinzuversetzen und Betroffene – trotz<br />
gestörter Kommunikation – zu verstehen.<br />
Es ist entscheidend, dass wir die Würde<br />
von Menschen mit einer Demenzerkrankung<br />
bewahren. Schließlich haben sie<br />
sich ihre Erkrankung ja nicht ausgesucht.<br />
Demenz bringt für Betroffene viel Verlust<br />
mit sich. Wir alle, die Betreuung anbieten,<br />
haben eine große Verantwortung für die<br />
Lebensqualität von Menschen mit Demenz.<br />
Es ist wichtig, dass wir Betroffene weiterhin<br />
als wertvolle Menschen sehen. Daher<br />
ist meine Botschaft an Angehörige <strong>im</strong>mer:<br />
nicht diskutieren, streiten, argumentieren<br />
oder ständig ausbessern. Es ist das Ziel, das<br />
Selbstwertgefühl von erkrankten Personen<br />
zu erhalten. Ich erlebe es <strong>im</strong>mer wieder,<br />
dass durch diese Wertschätzung Menschen<br />
richtig aufblühen!<br />
Wie wichtig ist eine stärkere Sensibilisierung<br />
der Öffentlichkeit für das<br />
Thema Demenz?<br />
Die Sensibilisierung für Demenz ist<br />
sicherlich angestiegen. Viele Menschen<br />
wissen, was Alzhe<strong>im</strong>er oder Demenz<br />
bedeutet. Wir brauchen aber eine Sensibilisierung<br />
dahin gehend, dass Demenz kein<br />
stigmatisierendes Thema mehr ist oder<br />
etwas, das man am liebsten von sich<br />
fernhalten möchte. Es ist wichtig, auf<br />
Ängste einzugehen und auf Menschen mit<br />
Demenz zuzugehen – und sie nicht aus<br />
unserer Gesellschaft auszugrenzen!<br />
Alzhe<strong>im</strong>er Austria<br />
Alzhe<strong>im</strong>er Austria ist ein gemeinnütziger Verein von Menschen mit<br />
Demenz und Angehörigen an Demenz erkrankter Personen, sowie von<br />
Personen verschiedener Berufsgruppen, die sich mit dem Thema Demenz<br />
auseinandersetzen. Alzhe<strong>im</strong>er Austria engagiert sich u.a. für die Rechte von<br />
dementiell erkrankten Menschen und deren Angehörigen und setzt sich<br />
für die Erhaltung der Würde dieses Personenkreises ein. Der Verein bietet<br />
Information, Beratung und Unterstützung für Erkrankte und Angehörige in<br />
in ihren individuellen Lebenssituationen an.<br />
Mehr auf alzhe<strong>im</strong>er-selbsthilfe.at
12 Lesen Sie mehr unter www.gesund<strong>im</strong>alter.info<br />
Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />
INTERVIEW<br />
FOTO:ULRIK HÖLZEL PHOTOGRAPHY & DESIGN<br />
Über die<br />
große Chance,<br />
neue Wege zu gehen<br />
Für den ehemaligen <strong>Gesund</strong>heitsminister Rudi Anschober<br />
bedeutet „das <strong>Alter</strong>“ vor allem eines: etwas Positives! Wieso<br />
diese Lebensphase für ihn nichts mit Zahlen, sondern mit<br />
Wahlfreiheit und Zeit zu tun hat, erzählt er <strong>im</strong> Interview.<br />
Text: Magdalena Reiter-Reitbauer
Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />
Lesen Sie mehr unter www.gesund<strong>im</strong>alter.info 13<br />
Was bedeutet es für Sie, gesund <strong>im</strong> <strong>Alter</strong> zu sein?<br />
Die Frage ist, wo beginnt „das <strong>Alter</strong>“? Ich glaube<br />
nicht, dass es mit Zahlen festlegbar ist. Manche<br />
fühlen sich vielleicht in meinem <strong>Alter</strong>, mit 61 Jahren,<br />
alt, andere jung. Ich bin noch aktiv tätig und<br />
fröne keinem Pensionistendasein, aber ich habe<br />
mein Arbeitspensum von 150 Prozent in meiner Zeit<br />
als <strong>Gesund</strong>heitsminister heute auf deutlich unter<br />
100 Prozent reduziert. Ich gönne mir Pausen und<br />
setze meine Prioritäten. Es klingt jetzt vielleicht<br />
erschreckend, aber ich habe mir erst jetzt erstmals<br />
umfassend und präzise die Frage gestellt, was für<br />
Viele von uns haben mehr Freiheiten und<br />
mehr Zeit. Das ist ein großes Geschenk. Ich<br />
definiere <strong>Alter</strong> daher als etwas sehr Positives!<br />
mich ein gutes Leben ist und was es dafür braucht.<br />
Diese Fragen kann man sich <strong>im</strong>mer nur dann stellen,<br />
wenn man dafür genügend Zeit hat. Ich versuche, mir<br />
das Leben so zu gestalten, dass ich das tue, was mir<br />
Freude bereitet. Es gibt für mich heute eine andere<br />
Form der Wahlfreiheit – das genieße ich sehr.<br />
Durch den demografischen Wandel und die damit<br />
gestiegene Lebenserwartung hat sich das, was wir<br />
als „<strong>Alter</strong>“ verstehen, in den letzten Jahrzehnten<br />
stark gewandelt. Was ist denn „das <strong>Alter</strong>“ für Sie?<br />
Für mich ist „das <strong>Alter</strong>“ eine Lebensphase, die<br />
bedeutend länger dauert als für die Generationen vor<br />
uns. Es ist ein wesentlicher, großer und umfassender<br />
Teil des Lebens und für mich mit großen Chancen<br />
verbunden. Viele von uns haben mehr Freiheiten und<br />
mehr Zeit. Das ist ein großes Geschenk. Ich definiere<br />
<strong>Alter</strong> daher als etwas sehr Positives! Es ist auch eine<br />
Phase von Chancen und Selbstbest<strong>im</strong>mungsmöglichkeiten<br />
– solange man keinen Pflegebedarf hat und<br />
selbstständig und selbstbest<strong>im</strong>mt leben kann.<br />
Sie definieren <strong>Alter</strong> als etwas sehr Positives.<br />
Gleichzeitig ist das <strong>Alter</strong> häufig auch negativ konnotiert.<br />
Haben Sie sich schon einmal alt gefühlt?<br />
Das ist schwierig, denn was bedeutet es schon, sich<br />
alt zu fühlen? Ja, ich habe mich müde und ausgelaugt<br />
gefühlt. Ich habe den Eindruck, dass wir in unserer<br />
„Immer-mehr-<strong>im</strong>mer-höher-Gesellschaft“ Jahrzehnte<br />
hatten, in denen das <strong>Alter</strong> ziemlich zur Seite<br />
geschoben wurde. Aufgrund der demografischen<br />
Entwicklung und der medizinischen Leistungen gibt<br />
es ja <strong>im</strong>mer mehr alte Menschen. Ich sehe daher,<br />
dass sich die Positionierung und die Wertigkeit des<br />
<strong>Alter</strong>s gerade in unserer Gesellschaft ändert – auf eine<br />
positive Art und Weise.<br />
Als ehemaliger <strong>Gesund</strong>heitsminister haben Sie<br />
sich beruflich intensiv mit <strong>Gesund</strong>heit in allen<br />
Lebensaltern beschäftigt. Inwiefern hat diese<br />
politische Beschäftigung Sie in Ihrer <strong>Gesund</strong>heit<br />
geprägt?<br />
Sehr stark! Ich habe mir zu meinem Amtsantritt die<br />
Antrittsreden meiner Vorgängerinnen<br />
und Vorgänger durchgelesen. In<br />
einem Punkt waren sich alle einig: Wir<br />
müssen mehr für die <strong>Gesund</strong>heitsvorsorge<br />
tun. Leider ist daraus herzlich<br />
wenig geworden. Einerseits, weil<br />
das Thema schwer greifbar ist, und<br />
andererseits, weil es <strong>im</strong>mer tagespolitische<br />
Prioritäten gibt, die finanziell<br />
schwerer dotiert werden. Meine Tätigkeit<br />
als <strong>Gesund</strong>heitsminister hat mich für das Thema<br />
Prävention extrem sensibilisiert. Ich habe gelernt,<br />
darauf zu achten, was mein Körper, meine Seele und<br />
mein Geist brauchen. Heute merke ich, dass mir das<br />
sehr guttut.<br />
In Ihrer aktiven Zeit als Politiker sind Sie sowohl<br />
mit Ihrer physischen als auch psychischen<br />
<strong>Gesund</strong>heit sehr offen umgegangen. Braucht es<br />
eine verstärkte Aufmerksamkeit für psychische<br />
<strong>Gesund</strong>heit <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>?<br />
Die braucht es nicht nur <strong>im</strong> <strong>Alter</strong>, sondern generell!<br />
Das ist eine unserer großen Schwachstellen in einem<br />
sonst hervorragenden <strong>Gesund</strong>heitssystem. Ich verwehre<br />
mich gegen das Segmentdenken. Die psychische<br />
<strong>Gesund</strong>heit betrifft genauso wie die physische<br />
<strong>Gesund</strong>heit uns alle.<br />
Ihr Buch mit dem Titel „Pandemia“ wird in wenigen<br />
Wochen erscheinen. Darin beschäftigen Sie sich<br />
mit Einsichten und Aussichten <strong>im</strong> Zusammenhang<br />
mit der Corona-Pandemie. Welche Auswirkungen<br />
hatte und hat die Pandemie auf ältere Menschen?<br />
Hohes <strong>Alter</strong> war und ist in der Pandemie mit einem<br />
erhöhten Risiko verbunden. Ich habe sehr viele<br />
ältere Menschen erlebt, die mit diesem Risiko sehr<br />
vorsichtig umgegangen sind. Gleichzeitig war es für<br />
Menschen, die in Pflegehe<strong>im</strong>en oder Institutionen<br />
leben, besonders schwierig, weil die Besuchstätigkeiten<br />
zeitenweise eingeschränkt waren. Wenn man<br />
nicht mehr mobil ist, selbst unterwegs sein kann,<br />
sondern tagtäglich auf Besuche wartet, ist das eine<br />
sehr schwierige Situation. Ich erachte es als<br />
spannend, dass die Pandemie auch eine große<br />
Übung in Sachen Solidarität ist. Wie können wir<br />
auf die unterschiedlichen Generationen Rücksicht<br />
nehmen? Wir haben gelernt, dass wir nur<br />
dann sicher sind, wenn alle sicher sind. Das ist<br />
für mich ein neuer Begriff von Solidarität und<br />
Zusammenhalt der Generationen.<br />
Sie sind auch aufgrund Ihrer Social-Media-<br />
Tätigkeit bekannt dafür, viel in der Natur<br />
unterwegs zu sein. Ist das der Schlüssel für<br />
Sie, sich möglichst lange jung zu fühlen und zu<br />
bleiben – wie auch <strong>im</strong>mer „jung“ definiert ist?<br />
Ich bin sehr gerne mit meinen Tieren und anderen<br />
Menschen in der Natur und in Bewegung.<br />
Mehr Zeit als früher als aktiver Politiker zu<br />
haben, bedeutet für mich auch, drei- bis viermal<br />
pro Woche laufen gehen zu können. Ich habe<br />
mir auch als Projekt vorgenommen, einmal<br />
pro Woche einen Stadtteil von Wien, wie etwa<br />
die Steinhofgründe, zu „erlaufen“. Du n<strong>im</strong>mst<br />
die Gegend ganz anders wahr, und das genieße<br />
ich sehr. Diese Mischung aus Bewegung und<br />
Neugierde halte ich insgesamt für sehr wichtig.<br />
Das <strong>Alter</strong> ist für mich eine große<br />
Chance, weil es eine Phase ist, in<br />
der man die Zeit hat, viele neue<br />
Wege zu gehen. Und diese Zeit<br />
sollten wir auch nutzen!<br />
Aber natürlich gibt es kein Patentrezept, um fit<br />
zu bleiben. Es kommt <strong>im</strong>mer darauf an herauszufinden,<br />
was einen glücklich macht – das, so<br />
glaube ich, ist Teil des Schlüssels.<br />
Was wünschen Sie sich selbst für Ihr persönliches<br />
Älterwerden und was möchten Sie<br />
unseren Lesern auf diesem Wege mitgeben?<br />
Sich die Neugierde zu erhalten – eine Neugier<br />
auf das Neue und keine Angst vor diesem Neuen<br />
zu haben. Und sich die Lebensfreude zu<br />
bewahren oder zu lernen, sie zu verstärken. Das<br />
<strong>Alter</strong> ist für mich eine große Chance, weil es<br />
eine Phase ist, in der man die Zeit hat, viele<br />
neue Wege zu gehen. Und diese Zeit sollten wir<br />
auch nutzen!<br />
Wir hören<br />
Ihnen zu.<br />
Denn Beratung wird bei uns Beziehung genannt<br />
und dementsprechend nehmen wir uns Zeit für<br />
Ihre Hörbedürfnisse.<br />
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FOTO: SHUTTERSTOCK, JOLYGON<br />
Es ist nicht<br />
<strong>im</strong>mer „nur“<br />
das <strong>Alter</strong><br />
Dr.med.univ.<br />
Angelika Reitböck<br />
Ärztin für Allgemeinmedizin<br />
| Fachärztin<br />
für Dermatologie<br />
Präsidentin des<br />
Österreichischen<br />
Hausärzteverbands<br />
Franziska L.<br />
Betroffene<br />
FOTO WALTER, GRIESKIRCHEN FOTO: ZVG<br />
Beschwerden einer Aortenklappenstenose<br />
werden häufig auf das <strong>Alter</strong> geschoben. Dabei<br />
ist die Erkrankung lebensbedrohlich, wie die<br />
Gespräche mit Dr. Angelika Reitböck, Präsidentin<br />
des Österreichischen Hausärzteverbandes, und<br />
der Patientin Franziska L. zeigen.<br />
Frau Dr. Reitböck, auf welche Alarmzeichen<br />
einer möglichen Aortenklappenstenose<br />
sollten Menschen hören?<br />
Die Aortenklappenstenose ist eine Erkrankung<br />
des hohen Lebensalters und kommt<br />
zumeist ab dem 75. oder 80. Lebensjahr<br />
vor. Betroffene Menschen werden weniger<br />
belastbar und merken das etwa be<strong>im</strong> Stiegensteigen<br />
oder bei größeren Anstrengungen.<br />
Weitere Anzeichen können Schwindel<br />
oder Ohnmachtsanfälle sein. Wenn man<br />
also bemerkt, dass die Leistungsfähigkeit<br />
nachlässt oder Atemnot auftritt, ist es ganz<br />
wichtig, einen Arzt aufzusuchen. Denn<br />
dahinter kann eine Aortenklappenstenose<br />
stecken. Zur Erklärung: Das Herz hat vier<br />
Klappen. Die Aortenklappe ist dabei jene<br />
Klappe, die dafür sorgt, dass das sauerstoffreiche<br />
Blut aus dem Herzen in die richtige<br />
Richtung <strong>im</strong> Körper fließt.<br />
Wie können Ärzte erkennen, ob sich<br />
hinter diesen Beschwerden eine Aortenklappenstenose<br />
verbirgt?<br />
Die Aortenklappenstenose macht be<strong>im</strong><br />
Abhören ein sehr lautes Geräusch. Wenn<br />
man das also hört und Patienten gleichzeitig<br />
über Leistungsverlust klagen, werden sie<br />
zum Internisten geschickt. Dort kann dann<br />
das Herz über Ultraschall genauer untersucht<br />
werden und festgestellt werden, ob<br />
die Aortenklappe verkalkt ist.<br />
Sie haben vorhin die Symptome erwähnt,<br />
die ja der weitläufigen Vorstellung<br />
vom allgemeinen Älterwerden sehr<br />
ähnlich sind. Werden die Beschwerden<br />
häufig einfach auf das <strong>Alter</strong> geschoben?<br />
Absolut! Das sehe ich in meiner Praxis sehr<br />
häufig. Viele Patienten kommen leider erst<br />
sehr spät zum Arzt, weil sie denken, dass sie<br />
einfach alt werden. Daher sind in diesem<br />
Rahmen Vorsorgeuntersuchungen auch <strong>im</strong><br />
höheren Lebensalter sehr wichtig.<br />
Was würde passieren, wenn die Aortenklappenstenose<br />
unbehandelt bliebe?<br />
Wenn man nicht behandelt, kann die Aortenklappenstenose<br />
tödlich sein. Es ist eine<br />
sehr ernst zu nehmende, fortschreitende<br />
Erkrankung!<br />
Welche Behandlungsmöglichkeiten<br />
gibt es?<br />
Früher war die Aortenklappenstenose<br />
gefürchtet, weil es einer großen Operation,<br />
in der der Brustkorb geöffnet wurde, bedurfte.<br />
Heute können wir nicht nur Medikamente<br />
verabreichen, sondern auch den Eingriff<br />
über einen Katheter durchführen, um eine<br />
neue Aortenklappe zu platzieren. Dieses<br />
Verfahren hat die Behandlung revolutioniert<br />
und wir können noch mehr Patienten heute<br />
damit weitere Lebensjahre schenken!<br />
Frau L., wie haben Sie erfahren, dass Sie<br />
an einer Aortenklappenstenose leiden?<br />
Hatten Sie zuvor irgendwelche Symptome<br />
oder Beschwerden?<br />
Bei mir ist es so losgegangen, dass ich<br />
oftmals keine Luft bekommen habe. Ich bin<br />
dann zum Arzt gegangen, der mich untersucht<br />
hat und festgestellt hat, dass meine<br />
Herzkranzgefäße verkalkt sind. Diese wurden<br />
dann entkalkt und drei Stents gesetzt.<br />
Bei einer weiteren Untersuchung wurde<br />
dann festgestellt, dass auch meine Aortenklappe<br />
verkalkt ist und dass diese behandelt<br />
werden sollte. Ich muss ehrlich sagen, dass<br />
ich mich zuerst nicht „drüber getraut“ habe.<br />
Aber jetzt bin ich sehr froh, dass ich den<br />
Eingriff vornehmen lassen habe. An dieser<br />
Stelle möchte ich mich an die gesamte Ärzteschaft<br />
wenden, die mich betreut hat. Sie<br />
haben wirklich Hervorragendes geleistet!<br />
Warum hatten Sie zunächst Bedenken,<br />
den Eingriff durchführen zu lassen?<br />
Ich dachte mir, dass ich das mit meinen 88<br />
Jahren nicht überleben würde. Ich wollte<br />
nicht sterben und hatte einfach Angst! Eine<br />
junge Ärztin hat mir dann gut zugesprochen,<br />
dass ich den Eingriff wirklich nicht aufschieben<br />
sollte, weil die Situation einfach nicht<br />
mehr besser wird. Im Nachhinein bin ich<br />
wirklich sehr froh, dass ich mich dafür entschieden<br />
habe. Die Ärzte haben mich sehr gut<br />
betreut und ich habe alles gut überstanden.<br />
Hätten Sie den Eingriff nicht durchführen<br />
lassen, würde es Ihnen heute<br />
vermutlich schlechter gehen?<br />
Wahrscheinlich. Denn mein Zustand wäre<br />
ja <strong>im</strong>mer schlechter geworden. Es hätte ja<br />
sogar plötzlich aus sein können mit mir!<br />
Können Sie also heute sagen, dass sich<br />
Ihre Beschwerden durch den Eingriff<br />
gebessert haben?<br />
Es ist schon viel besser geworden. Natürlich<br />
kann ich heute vieles mit meinen 88 Jahren<br />
nicht mehr. Meine Familie kümmert sich<br />
sehr gut um mich. Dafür bin ich sehr<br />
dankbar. Ich habe ein bisschen Probleme,<br />
wenn ich zu Fuß unterwegs bin, aber dafür<br />
habe ich <strong>im</strong>mer wieder einen Therapeuten.<br />
Schließlich will ich heuer <strong>im</strong> Mai wieder<br />
nach Meran fahren. Wenn ich früher<br />
hinausgegangen bin, musste ich häufig<br />
stehen bleiben und hatte Atemnot. Ich<br />
wusste <strong>im</strong>mer, wo auf meinen Runden eine<br />
Bank steht, auf der ich mich ausruhen kann.<br />
Dann habe ich mich hingesetzt und bin<br />
später wieder weitergegangen. Das geht nun<br />
besser. Aber natürlich spüre ich auch das<br />
<strong>Alter</strong>. Ich hätte mir aber nie gedacht, dass ich<br />
einmal so alt werde – und dank der Ärzte darf<br />
ich sogar noch ein bisschen weiterleben!<br />
Quelle: Otto CM. T<strong>im</strong>ing of aortic valve surgery.<br />
Heart 2000; 84:211–8<br />
TRANSKATHETER-AORTENKLAPPEN-<br />
IMPLANTATION (TAVI)<br />
Die TAVI ermöglicht einen perkutanen<br />
Aortenklappenersatz und kann unter<br />
Lokalanästhesie oder Vollnarkose durchgeführt<br />
werden. Bei diesem weniger invasiven<br />
Verfahren sitzt die kompr<strong>im</strong>ierte Herzklappe<br />
auf einem Katheter, der dann in den Körper<br />
eingeführt und zur Implantation durch die<br />
native Aortenklappe geschoben wird.<br />
Sobald die Transkatheter-Herzklappe präzise<br />
positioniert wurde, wird sie freigesetzt bzw.<br />
expandiert, so dass sie sich korrekt in der<br />
verkalkten Aortenklappe verankert.<br />
Quelle: Saia F, et al. Routine min<strong>im</strong>alist transcatheter<br />
aortic valve <strong>im</strong>plantation with local anesthesia only. J<br />
Cardiovasc Med (Hagerstown). 2020 Oct;21(10):805-811<br />
©2022 PP--EU-3906 V1.0
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So bereiten Sie sich auf Ihren<br />
Termin bei Ihrem Hausarzt vor<br />
1<br />
Anfrage einer<br />
3<br />
Herzuntersuchung<br />
Weshalb haben Sie diesen Termin vereinbart?<br />
Ich mache nicht mehr so viel wie früher und/oder<br />
meine Umgebung erkennt Folgendes an mir:<br />
Ihre Herzgesundheit<br />
Üben Sie <strong>im</strong> Vergleich zu der Zeit vor 6 Monaten noch <strong>im</strong>mer<br />
die täglichen Aktivitäten und Hobbys aus, die Sie <strong>im</strong>mer ausgeübt<br />
haben und die Ihnen Spaß machen?<br />
Ja, meine tägliche Routine ist unverändert<br />
Kurzatmig und schnell außer Atem<br />
Schnell müde<br />
Schmerzen auf der Brust<br />
Schwindel<br />
Herzklopfen<br />
Unterbrechung anstrengender<br />
Tätigkeiten wegen Atemlosigkeit<br />
Ich muss es ruhiger angehen lassen, aber ich bin noch aktiv<br />
Nein, früher war ich aktiver<br />
Sind in Ihrer Familie Herzprobleme aufgetreten?<br />
Ja<br />
Nein<br />
Weiß ich nicht<br />
Hat Ihr Hausarzt Ihr Herz jemals mit einem Stethoskop abgehört?<br />
Wann haben diese Symptome begonnen?<br />
(Beispielsweise: vor einigen Wochen, bei einer best<strong>im</strong>mten<br />
Aktivität, Signale seitens Verwandter)<br />
Ja, vor weniger als einem Jahr<br />
Ja, vor über einem Jahr<br />
Nein<br />
Weiß ich nicht<br />
Leiden Sie den gesamten Tag darunter oder<br />
nur zu best<strong>im</strong>mten Zeiten?<br />
(Beispielsweise: be<strong>im</strong> Laufen oder nachts)<br />
Wenn Sie die letzte Frage<br />
mit Ja beantwortet haben:<br />
Wurde Ihnen zu einem früheren Zeitpunkt bereits<br />
mitgeteilt, dass Sie Herzgeräusche haben?<br />
Ja<br />
Nein<br />
Weiß ich nicht<br />
2<br />
Ihre<br />
Symptome <strong>im</strong> Blick behalten<br />
Ich erlebe die folgenden Symptome<br />
Fragen, die Sie Ihrem<br />
Hausarzt stellen können<br />
Mehr<br />
als üblich<br />
Weniger<br />
als üblich<br />
Müdigkeit/wenig Energie<br />
Kurzatmigkeit nach täglichen<br />
Aktivitäten oder <strong>im</strong> Liegen<br />
Schwäche/Schwindel<br />
Geschwollene Knöchel oder Füße<br />
Gefühl, dass mein Herz einen<br />
Schlag auslässt, oder Herzklopfen<br />
Zu Ihren Symptomen:<br />
Was bedeuten meine Symptome?<br />
Wie klingt mein Herz, wenn Sie es mit dem Stethoskop abhören?<br />
• Habe ich Herzgeräusche?<br />
• Gibt es etwas, womit ich aufhören muss oder was<br />
ich vermeiden kann, damit sich meine Symptome nicht verschl<strong>im</strong>mern?<br />
• Woher weiß ich, ob sich meine Symptome verschlechtern?<br />
• Wie kann ich meine täglichen Aktivitäten und Hobbys, die ich<br />
einschränken oder aufgeben musste, wieder aufnehmen?<br />
• Ich glaube, dass ich ein oder mehrere Symptome von<br />
Aortenstenose habe, was muss ich tun?<br />
Schmerzen auf der Brust<br />
Schwierigkeiten, kurze<br />
Entfernungen zu gehen<br />
Ich habe keine Symptome<br />
Wenn Sie eines dieser Symptome erleben oder<br />
merken, dass sie sich verändern oder verschlechtern,<br />
teilen Sie dies unverzüglich Ihrem Hausarzt mit.<br />
Was sind die nächsten Schritte?<br />
Muss ich einen erneuten Termin mit Ihnen machen?<br />
Falls ja, wann?<br />
Muss ich Untersuchungen ausführen lassen?<br />
Wie wird Aortenstenose diagnostiziert?<br />
• Welche Untersuchungen muss ich vornehmen lassen,<br />
damit eine Diagnose gestellt werden kann?<br />
• Muss ich irgendwelche Aktivitäten einstellen,<br />
während ich auf meine Untersuchungsergebnisse warte?<br />
• Wie erhalte ich meine Ergebnisse?<br />
• Mit wem muss ich Kontakt aufnehmen,<br />
wenn ich meine Ergebnisse nicht erhalte?
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Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />
Mobilität ist keine<br />
Frage des <strong>Alter</strong>s<br />
FOTO: SHUTTERSTOCK<br />
Osteoporose:<br />
Training<br />
stärkt Knochen<br />
und Muskeln<br />
Großmamas Beine trugen sie in der Früh leichtfüßig<br />
vom Bett in die Küche, in den Stall, in die Schule und<br />
nachmittags aufs Feld. Sie trugen sie durch Krieg und<br />
Wiederaufbau. Sie trugen sie durch mehr als 80 Jahre<br />
Leben. Erinnerungen einer Enkelin.<br />
Text: Doreen Brumme<br />
Körperliche Bewegung regt die<br />
Erneuerung von Knochenzellen an. Auch<br />
<strong>im</strong> fortgeschrittenen <strong>Alter</strong> ist es darum nie<br />
zu spät für Physiotherapie, erklärt Prof. Dr.<br />
Heinrich Resch.<br />
Text: Werner Sturmberger<br />
Als Zwölfjährige lebte ich eine<br />
Zeit lang bei meinen Großeltern.<br />
In der Früh stand<br />
Großmama auf, bereitete auf<br />
leisen Sohlen das Frühstück<br />
vor, weckte Großpapa und mich. Nach der<br />
Schule stellte sie mir das Mittagessen und<br />
später dann frisch gebackenen Ameisenkuchen<br />
auf den Tisch, an dem ich Hausaufgaben<br />
machte. Und emsig wie eine Ameise<br />
war Großmama auf den Beinen. Pausenlos.<br />
Während Großpapa außer Haus arbeitete,<br />
kümmerte sie sich um uns, das Haus und<br />
den riesigen Garten dahinter, der uns mit<br />
Obst und Gemüse versorgte.<br />
Ich wuchs heran, die Besuche bei den<br />
Großeltern wurden seltener. Matura,<br />
Volontariat und Studium ließen mir nicht<br />
viel Zeit. Meine Welt wurde größer und<br />
Großmamas kleiner. Ihre Schritte schlurften<br />
bei jedem Wiedersehen langsamer.<br />
Großpapa ließ sich beraten und besorgte<br />
ihr erst Gehhilfen, dann einen Rollator<br />
mit Körbchen und Sitz. Für die Stufen vor<br />
der Haustür z<strong>im</strong>merte er ihr eine Rampe.<br />
So konnte Großmama noch teilhaben am<br />
Leben draußen.<br />
Doch irgendwann wollten Großmamas<br />
Beine nicht mehr so richtig. Ihr wurden<br />
Bettvorleger und Türschwellen zur Stolperfalle.<br />
Nach einem Sturz blieb Großmama<br />
ganz <strong>im</strong> Haus, zu groß war ihre Angst vorm<br />
erneuten Hinfallen. Dann saß Großmama<br />
nur noch. Großpapa ging wieder zur<br />
Beratungsstelle. Die Berater kamen diesmal<br />
sogar ins Haus, um die Situation vor Ort zu<br />
bewerten und die beste Lösung für Großmama<br />
zu empfehlen: in ihrem Fall einen<br />
Rollstuhl. Darin schob Großpapa sie an<br />
sonnigen Tagen in den Garten.<br />
Großpapa, selbst schon lange am Stock,<br />
doch noch rüstig genug, um Auto zu fahren,<br />
besorgte von nun an – mit Großmama<br />
gemeinsam – mit seinem behindertengerechten<br />
Wagen, was die beiden zum<br />
Leben brauchten. Sie besuchten damit auch<br />
regelmäßig die verstreute Familie. Auch<br />
vor der Großstadt machten sie nicht halt –<br />
nachdem sich die beiden wieder beraten<br />
haben lassen. Diesmal dazu, wie sie einen<br />
Behindertenparkausweis bekommen. Damit<br />
ersparten sie sich die elende Suche nach<br />
einem freien Parkplatz und die Parkgebühr.<br />
Ich bin stolz, mutige Großeltern zu haben,<br />
die vor nichts zurückschrecken und <strong>im</strong>mer<br />
noch am Leben teilhaben.<br />
ÖAMTC. Ihre Mobilität zählt.<br />
Was ist Osteoporose und<br />
wer ist davon betroffen?<br />
Bei der Osteoporose handelt es<br />
sich um eine Veränderung <strong>im</strong><br />
Knochenstoffwechsel. Diese<br />
führt zu Veränderungen der<br />
Knochenstruktur, Elastizität,<br />
Mineralisation, Zusammensetzung<br />
und Festigkeit.<br />
Diese bedingen wiederum eine<br />
vermehrte Anfälligkeit für Frakturen.<br />
Dabei handelt es sich<br />
weitgehend um Bagatellfrakturen<br />
– also Stürze aus nicht allzu<br />
großer Höhe, die bei einem<br />
gesunden Knochen nicht zum<br />
Bruch führen würden. Gesamt<br />
sind etwa zehn Prozent der<br />
Bevölkerung davon betroffen,<br />
Frauen dre<strong>im</strong>al so häufig wie<br />
Männer. Sie tritt vor allem <strong>im</strong><br />
fortgeschrittenen Lebensalter<br />
auf.<br />
Welche Risikofaktoren<br />
gibt es?<br />
Bislang sind zwölf klinische<br />
Risikofaktoren bekannt. Die<br />
beiden wichtigsten darunter<br />
sind die genetische Veranlagung<br />
und die Tatsache, dass<br />
schon Frakturen aufgetreten<br />
sind. Häufig kommt es bereits<br />
<strong>im</strong> <strong>Alter</strong> von 40 bis 50 Jahren zu<br />
Frakturen, die <strong>im</strong> Zusammenhang<br />
mit einer Osteoporose<br />
stehen, aber nicht mit dieser in<br />
Verbindung gebracht werden.<br />
Darum sollten auch Brüche,<br />
die in jungen Jahren oder noch<br />
vor der Menopause erfolgen,<br />
sorgfältig abgeklärt werden.<br />
Darüber hinaus können auch<br />
Krankheiten und Medikamente<br />
eine Osteoporose verursachen.<br />
Welche Therapiemöglichkeiten<br />
gibt es?<br />
Bei Patienten, bei denen ein<br />
hohes Risiko für eine Fraktur<br />
besteht, wird rasch mit einer<br />
medikamentösen Therapie<br />
begonnen. Dabei verfügen<br />
wir über Medikamente, die<br />
den Abbau der Knochenzellen<br />
bremsen, und andere, die den<br />
Aufbau dieser Zellen fördern.<br />
Mittlerweile gibt es auch<br />
Präparate, die beides können.<br />
Ich brauche aber <strong>im</strong>mer auch<br />
die physikalische Therapie zur<br />
Behandlung der Osteoporose.<br />
Warum ist Krafttraining<br />
und allgemein Bewegung<br />
so wichtig?<br />
Direkte Übertragung von<br />
physikalischer Kraft auf den<br />
Knochen über das Mechanosensorsystem<br />
ist sehr wichtig<br />
und richtig angewandt auch<br />
sehr effektiv. Bewegung und die<br />
Schwingungen, die sie <strong>im</strong><br />
Skelett auslöst, fördern<br />
Regeneration und Wachstum<br />
von Knochenzellen, verbessern<br />
aber auch die Muskulatur. Aus<br />
Studien mit Seniorentanzgruppen<br />
wissen wir, dass sich selbst<br />
solche leichten Aktivitäten<br />
positiv auf die Knochen<br />
auswirken. Umgekehrt haben<br />
wir in der Pandemie beobachten<br />
können, dass Bewegungsmangel<br />
einen deutlich<br />
negativen Einfluss hat. Darum<br />
sollte man unbedingt, in<br />
welchem Rahmen auch <strong>im</strong>mer,<br />
aktiv und in Bewegung<br />
bleiben – in jedem <strong>Alter</strong>.<br />
FOTO: FPETRO DOMENIGG<br />
Univ.-Prof. Dr.<br />
Heinrich Resch<br />
FA für Innere Medizin,<br />
Rheumatologie und<br />
Gastroenterologie,<br />
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FOTO: SHUTTERSTOCK<br />
Rheumatologie –<br />
etwas Neues bitte<br />
In der Medizin sind rheumatologische Erkrankungen<br />
Quotenbringer. Ist man selbst betroffen, ändert sich die<br />
Sichtweise. „Rheumen“ wir mit ein paar Mythen auf!<br />
Text OA Dr. Ra<strong>im</strong>und Lunzer<br />
Rheuma liegt eine Auto<strong>im</strong>munität<br />
und -inflammation<br />
zugrunde. Dabei greift das<br />
Immunsystem körpereigene<br />
Strukturen an und richtet<br />
Entzündungsreaktionen gegen<br />
sich selbst.<br />
Die Immunologie hat sich in den letzten 20<br />
Jahren sehr weiterentwickelt, was die erfolgreiche<br />
Behandlung von Patient:innen mit<br />
entzündlichen Erkrankungen angeht. Dank<br />
fundierter wissenschaftlicher Forschung<br />
muss man nicht mehr „ein Leben lang“ an<br />
starken Schmerzen leiden – und auch nicht<br />
langsam an einer Erkrankung oder aufgrund<br />
der Therapie sterben.<br />
Kaum eine medizinische Fachdisziplin war<br />
und ist so erfolgreich wie die Rheumatologie:<br />
Ein Stillstand der entzündlichen Aktivität ist<br />
erreichbar! Bis 1945 noch war keine einzige<br />
zielgerichtete Therapie bekannt; auch die<br />
Entwicklung von Kortison entpuppte sich<br />
nach anfänglicher Euphorie und beeindruckenden<br />
Behandlungsergebnissen als nicht<br />
zielführend. Man glaubte, die aggressiv-zerstörenden<br />
Krankheiten „geheilt“ zu haben.<br />
Doch die Nebeneffekte zeigten sich schnell<br />
und lange Zeit blieb Patient:innen nur die<br />
Erduldung der Symptome. Erst nach und<br />
nach verschob sich der Fokus in der Rheumatologie<br />
von abwartender Haltung – aufgrund<br />
teils schwer toxischer Medikamente – hin<br />
zu extrem wirkungsvollen, zielgerichteten<br />
Therapien, die ab 1999 mit Biologika sogar<br />
Schwangerschaft ermöglichten.<br />
Eine Auto<strong>im</strong>munerkrankung ist eine<br />
Fehlsteuerung des Immunsystems, bei der<br />
Zellen und Organe als falsch verstandene<br />
Antigene attackiert, Antikörper gebildet<br />
und damit eine Entzündung ausgelöst<br />
werden. Krankheiten wie Typ-1-Diabetes<br />
und Multiple Sklerose bis hin zu Schuppenflechte<br />
und eben Rheuma sind das Ergebnis.<br />
Die Auto<strong>im</strong>munerkrankung hierfür ist zwar<br />
eine genetische Grundvoraussetzung, die<br />
auslösenden Momente sind aber extrem<br />
heterogen. Zurückliegende virale Infekte<br />
stehen auch <strong>im</strong>mer wieder <strong>im</strong> Verdacht als<br />
Auslöser zu wirken.<br />
Als „Big-point“ in der Medizin gilt auch<br />
das sogenannte Mikrobiom des Magendarmtrakts.<br />
Er ist einer der wichtigsten Grundpfeiler<br />
des Immunsystems, was häufig die<br />
Annahme schlussfolgern lässt, Ernährungsänderungen<br />
könnten diese Auto<strong>im</strong>munreaktion<br />
bzw. Entzündungsprozesse substanziell<br />
günstig beeinflussen oder gar beenden.<br />
Verbesserungen sind in Einzelfällen durch<br />
Weglassen eines Nahrungsmittels möglich,<br />
ja, nicht jedoch auf breit angelegter Ebene.<br />
Fakt ist, dass Entzündungen gelenksspezifisch<br />
sind, was auch Arteriosklerose begünstigt.<br />
Diesbezüglich haben sich hocheffiziente<br />
biologische Therapien und deren gute<br />
Verträglichkeit nicht vollends durchgesetzt,<br />
weil es heutzutage nicht mehr genügt, sich<br />
nur auf die Reduktion von Schwellungen der<br />
Gelenke zu konzentrieren.<br />
Das <strong>Alter</strong> kommt ins Spiel<br />
Mit zunehmendem <strong>Alter</strong> lässt die Leistungsfähigkeit<br />
des Immunsystems nach. Folgen<br />
hiervon sind das Entzündungsaltern und<br />
eine erhöhte Krankheitsanfälligkeit; damit<br />
verbunden sind dann chronische Erkrankungen<br />
bei älteren Menschen.<br />
Ab dem 40. bis 50. Lebensjahr reifen keine<br />
T-Lymphozyten mehr, weshalb das Immunsystem<br />
auf den Bestand, der bis zu diesem<br />
Zeitpunkt gebildet wurde, angewiesen ist.<br />
Die Anzahl unspezifischer „Killerzellen“<br />
n<strong>im</strong>mt dagegen <strong>im</strong> <strong>Alter</strong> zu. Diese Umkehr<br />
der Zellverhältnisse bewirkt eine reduzierte<br />
Produktion von Antikörpern. Kurzum, das<br />
alternde Immunsystem kann bei der Präsentation<br />
neuer Antigene nicht mehr angemessen<br />
reagieren. Mit Impfungen kann man<br />
das Immunsystem <strong>im</strong> <strong>Alter</strong> trainieren; auch<br />
cholesterinsenkende Mittel sind sinnvoll.<br />
Maschine Learning Systems und „applikationsgestützte<br />
<strong>Gesund</strong>heitshelfer“ sind<br />
ebenso <strong>im</strong> Kommen. Leider werden von<br />
10.000 deutschsprachigen Apps momentan<br />
nur 17 den Mindestansprüchen gerecht.<br />
Letztendlich hängt individueller Behandlungserfolg<br />
nicht nur von biologischen<br />
Faktoren ab, sondern auch vom Zusammenspiel<br />
von Begleiterkrankungen, psychosozialen<br />
Faktoren, Therapieeinhaltung,<br />
Überzeugungen und nicht wissenschaftlichen<br />
Wahrnehmungen.<br />
OA Dr. Ra<strong>im</strong>und<br />
Lunzer<br />
Leitung Rheumaambulanz,<br />
Krankenhaus der<br />
Barmherzigen<br />
Brüder Graz<br />
FOTO: ZVG<br />
Besser leben mit Rheuma:<br />
www.lebenmitrheuma.at<br />
Informationen zu Rheumatoider Arthritis,<br />
Morbus Bechterew (Ankylosierender<br />
Spondylitis) und Psoriasis Arthritis<br />
Expert*innenvideos zu Themen wie Schmerz,<br />
Remission & Krankheitskontrolle<br />
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(Biologika und JAK-Inhibitoren) wirken<br />
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Eine Themenzeitung von Mediaplanet<br />
INTERVIEW<br />
Spina bifida und der Goldstandard Selbstkatheterismus<br />
Der Urologe Univ.-Prof. Dr. Lukas Lusuardi erklärt <strong>im</strong> Interview, wie sich Spina bifida,<br />
die weitläufig als „offener Rücken“ bekannt ist, von der Kindheit bis ins <strong>Alter</strong> zeigt.<br />
Pr<strong>im</strong>. Univ.-Prof. Dr.<br />
Lukas Lusuardi<br />
Universitätsklinikum<br />
für Urologie und<br />
Andrologie<br />
Salzburger Landeskliniken<br />
FOTO: SALK<br />
Welches Krankheitsbild steckt hinter<br />
Spina bifida, gerade <strong>im</strong> Hinblick auf<br />
urologische Fragen?<br />
Spina bifida ist eine angeborene Missbildung<br />
der Wirbelsäule und somit automatisch auch<br />
der Nerven, die <strong>im</strong> Bereich der Wirbelsäule<br />
und des Rückenmarks vorhanden sind. Je<br />
nachdem wo sich die Läsion befindet, können<br />
die Auswirkungen von Spina bifida sowohl<br />
motorischer als auch neurologischer Natur<br />
sein. Außerdem kann Spina bifida Auswirkungen<br />
auf die Miktion, also die Blasenentleerung,<br />
sowie die Defäkation, den Stuhlgang,<br />
haben. Das bedeutet also, dass Patienten mit<br />
Spina bifida verschiedene Probleme in all<br />
diesen Bereichen haben können – je nachdem<br />
wo die Läsion bei der Geburt auftritt.<br />
Wie geht es dann <strong>im</strong> Laufe des Lebens<br />
weiter?<br />
Kinder werden gleich nach der Geburt in<br />
erfahrenen neurochirurgischen Zentren<br />
versorgt. Wie sich die Situation bei Menschen<br />
mit Spina bifida entwickelt, versteht<br />
man erst mit dem Heranwachsen. Davon<br />
hängt es auch ab, ob Entleerungsschwierigkeiten<br />
<strong>im</strong> Bereich der Blase oder des<br />
Darms Probleme bereiten und ob es weitere<br />
Spezialisten aus der Urologie, Proktologie<br />
oder der Pflege, und hier insbesondere der<br />
Stoma- oder Inkontinenzberatung, braucht.<br />
Ergeben sich durch ein höheres <strong>Alter</strong><br />
zusätzliche Probleme?<br />
In der Regel ist es so, dass Patienten <strong>im</strong><br />
<strong>Alter</strong> bereits einen gewissen Grad an Versorgung<br />
in ihrem Leben erfahren haben.<br />
Aber natürlich kann sich der Zustand aus<br />
mehreren Gründen <strong>im</strong> <strong>Alter</strong> verschlechtern.<br />
So kann es zum Beispiel sein, dass Patienten<br />
etwa <strong>im</strong> Bereich der Blasenentleerung<br />
gut versorgt waren, sich aber durch neu<br />
eingetretene Erkrankungen <strong>im</strong> <strong>Alter</strong> zusätzliche<br />
Probleme entwickeln. Oder wenn der<br />
Patient bislang in der Lage war, sich gut<br />
selbst zu katheterisieren, und <strong>im</strong> <strong>Alter</strong> dann<br />
auf Hilfe angewiesen ist.<br />
Warum ist es wichtig, dass Patienten<br />
möglichst lange autonom sein können,<br />
gerade wenn es um das Thema Katheterisieren<br />
geht?<br />
Die ideale Variante für unsere Patienten ist<br />
der aseptische intermittierende Selbstkatheterismus.<br />
Das bedeutet, sich täglich<br />
vier- bis sechsmal selbst zu katheterisieren.<br />
Wenn Patienten älter werden und aufgrund<br />
von zusätzlichen Erkrankungen oder<br />
aufgrund ihres kognitiven Zustandes nicht<br />
mehr in der Lage sind, das gut durchzuführen,<br />
suchen wir nach anderen Möglichkeiten.<br />
Aber solange das Selbstkatheterisieren<br />
autonom gut für Patienten funktioniert, ist<br />
das unser aktueller Goldstandard.<br />
Text <br />
Magdalena<br />
Reiter-Reitbauer<br />
FOTO: ZVG<br />
Alexandra<br />
Fürruther<br />
Kontinenz- und Stomaberaterin,<br />
zertifizierte<br />
Wundmanagerin<br />
Worauf kommt es bei der Anwendung des<br />
Selbstkatheterismus bei Menschen mit<br />
Spina bifida an?<br />
Der Selbstkatheterismus wird nicht vom<br />
Krankheitsbild beeinflusst. Für alle, die<br />
sich selbst kathetern, ist es wichtig, dass sie<br />
aseptisch, das bedeutet ke<strong>im</strong>frei, und restharnfrei<br />
katheterisieren – das gilt ein Leben<br />
lang. Weiters ist wichtig die richtige Katheterfrequenz<br />
einzuhalten und atraumatisch zu<br />
katheterisieren.<br />
Das bedeutet, es ändert sich auch nichts<br />
mit dem Älterwerden?<br />
Es ändert sich nur der Durchmesser eines<br />
Katheters, da dieser mit dem <strong>Alter</strong> mitwachsen<br />
muss. Ab dem Erwachsenenalter ändert<br />
sich der Durchmesser bis zum Lebensende<br />
nicht mehr. Patienten sollten wissen, dass<br />
<strong>im</strong>mer wieder neue Produkte auf den Markt<br />
kommen, die beispielsweise eine einfachere<br />
Handhabung ermöglichen oder ein sauberes<br />
Katheterisieren vereinfachen. Daher ist es<br />
wichtig, dass Patienten mit uns in der Pflege<br />
<strong>im</strong>mer in Kontakt bleiben.<br />
Es besteht also die Empfehlung, <strong>im</strong> Sinne<br />
eines guten Krankheitsmanagements<br />
Bis ins <strong>Alter</strong><br />
vertrauensvoll und gut betreut<br />
Im Interview führt DGKS Alexandra Fürruther aus, worum<br />
es be<strong>im</strong> Selbstkatheterismus geht und wieso regelmäßige<br />
Kontrollen für Menschen mit Spina bifida wichtig sind.<br />
regelmäßig zu Kontrollen zu gehen, um<br />
nicht <strong>im</strong> <strong>Alter</strong> Probleme zu bekommen?<br />
Das ist richtig! Die Blase kann bei Menschen<br />
mit Spina bifida bereits geschädigt sein und<br />
sich anders entwickeln als bei gesunden<br />
Menschen. Die Blase kann Harn nicht so<br />
gut speichern oder sich nicht gut entleeren.<br />
Man muss also ständig in Kontrolle bleiben,<br />
damit keine Nierenschäden auftreten oder<br />
etwa auch um zu sehen, ob die Katheterfrequenz<br />
anzupassen ist oder Medikamente<br />
adaptiert werden sollen. Durch das<br />
Älterwerden verändert sich oft auch der<br />
Bewegungsapparat, was zusätzlich zu Einschränkungen<br />
führen kann. Außerdem kann<br />
Inkontinenz entstehen, und gerade ältere<br />
Menschen sollten Harnverlust nicht einfach<br />
so hinnehmen, sondern das mit Ärzten<br />
oder Pflegepersonal besprechen. Wenn man<br />
nichts dagegen untern<strong>im</strong>mt, geht man das<br />
Risiko ein, dass man Organe, wie zum Beispiel<br />
die Nieren, zusätzlich schädigt.<br />
Woran würden Sie eine gute Compliance,<br />
also das aktive Mitwirken des Patienten<br />
an Therapien, festmachen?<br />
Gerade urologische Themen haben oft etwas<br />
mit Scham zu tun. Es ist wichtig, dass man<br />
auf die Patienten und ihre Fragen eingeht<br />
und ihnen nicht das Gefühl gibt, keine Zeit<br />
für sie zu haben. Denn dann gehen oft<br />
Probleme unter. Daher ist das Vertrauensverhältnis<br />
zwischen Patienten, Ärzten und<br />
Pflegepersonen ganz wichtig!<br />
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INSPIRATION<br />
Wohlfühlinsel<br />
Badez<strong>im</strong>mer<br />
Unabhängig von seiner Größe ist klar: Unser Bad<br />
kann mehr. Einige Ideen, die einen oft unterschätzten<br />
Raum <strong>im</strong> Haushalt massiv aufwerten können.<br />
Text: Philipp Jauernik<br />
Wer kennt das<br />
nicht? Der<br />
Wecker läutet,<br />
und der erste Gang<br />
des Tages führt ins Badez<strong>im</strong>mer.<br />
Dusche und Morgentoilette gehören<br />
zur üblichen Routine zu Beginn des<br />
Tages – oder ein Schaumbad zu einem<br />
gelungenen entspannten Abend dahe<strong>im</strong>.<br />
Das Badez<strong>im</strong>mer ist damit längst vom<br />
reinen funktionellen Nassraum eines<br />
Haushalts zu einem Ort geworden,<br />
der unser Wohlbefinden positiv<br />
beeinflussen kann.<br />
Wer eine größere Sanierung<br />
anstehen hat, sollte sich hier<br />
besonders viele Gedanken machen.<br />
Aber auch ohne eine solche kann<br />
mit einfachen Kleinigkeiten viel<br />
gewonnen werden.<br />
Denken wir etwa an ein einfaches<br />
Infrarotpaneel: Mit relativ<br />
geringem Aufwand verwandeln<br />
Sie eine Duschkabine in eine<br />
Wellnesszone. Platzsparend an der<br />
Wand angebracht, hilft es, den Körper mit<br />
wohltuender Energie zu versorgen, die lokale<br />
Durchblutung zu fördern und die Muskelspannung<br />
zu senken. Mit einfach einzubauenden<br />
Dampfkabinen hingegen können Verkühlungen<br />
ebenso bekämpft werden wie Schmerzen,<br />
Verspannungen und Hautunreinheiten.<br />
Einen ähnlichen Effekt haben Farbleuchten.<br />
Sie tauchen das Badez<strong>im</strong>mer je nach Wunsch<br />
etwa in rotes oder blaues Licht. Das lässt uns<br />
besser entspannen und hilft gerade <strong>im</strong> Winter<br />
gegen Depressionen oder Schlafstörungen.<br />
Auch be<strong>im</strong> Wasser selbst ist vieles möglich.<br />
Wanne raus/Dusche rein<br />
Haltegriffe, erhöhte WC´s, Duschsitze<br />
Funktionalität <strong>im</strong> erstklassigen Design<br />
Beginnend bei der Duschvorrichtung: Je nach<br />
Bedarf und St<strong>im</strong>mungslage ist es möglich,<br />
den Brausekopf unterschiedlich einzurichten.<br />
Stärkerer oder schwächerer Strahl bis hin zur<br />
Regenbrause – die Möglichkeiten sind vielfältiger,<br />
als die meisten Menschen glauben.<br />
Eine tolle Möglichkeit ist etwa die Schwallbrause.<br />
Hier fällt Wasser ohne Druck in einem<br />
breiten, fächerförmigen Strahl auf den Körper.<br />
Ist es kalt, erzielt das nach einem Dampfbad<br />
einen tollen gesundheitlichen Effekt: Es fördert<br />
die Durchblutung, ist gut für die Haut und<br />
stärkt die Abwehrkräfte <strong>im</strong> Immunsystem.<br />
Dabei können auch kleine Wassermodule in<br />
Badewanne oder Dusche helfen, über die kalte<br />
Wassergüsse versprüht werden können. Das<br />
fördert die Durchblutung <strong>im</strong> ganzen Körper,<br />
regt den Kreislauf an und wirkt nach einem<br />
stressigen Tag schlaffördernd.<br />
Bei entsprechend guter Planung sind dem<br />
Bad auf dem Weg zur Wohlfühlinsel keine<br />
Grenzen gesetzt.<br />
FOTO: SHUTTERSTOCK<br />
... werden rasch und kompetent<br />
be<strong>im</strong> Komplettbadanbieter<br />
DAS BAD umgesetzt und<br />
ererleichtern den Alttag deutlich.<br />
Wir machen den Unterschied.<br />
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Bestattungsvorsorge –<br />
damit auf dem letzten Weg<br />
keine Wünsche offenbleiben<br />
FOTO: PEXELS-DAVID-BARTUS<br />
Eine Bestattungsvorsorge hilft, damit die letzte Feier für die Angehörigen<br />
zu einem unvergesslichen Erinnerungsmoment wird. Jacob Homan ist<br />
Geschäftsführer des Bestattungsunternehmens H<strong>im</strong>melblau in Wien.<br />
FOTO: ZVG<br />
Neben der Trauer kommen bei einem Todesfall zahlreiche<br />
Entscheidungen auf Angehörige zu, die sie in Bezug auf das<br />
Begräbnis und die Trauerfeier treffen müssen – gepaart mit<br />
Zweifeln, ob sie alles ,richtig‘, sprich nach den Vorstellungen<br />
des Verstorbenen, machen. Das fordert zusätzlich. Eine<br />
Vorsorge kann hierbei entlasten.<br />
Jacob Homan<br />
Geschäftsführer<br />
Bestattung<br />
H<strong>im</strong>melblau<br />
Über die eigene Sterblichkeit zu sprechen, fällt schwer.<br />
Noch schwerer, sich über das eigene Begräbnis Gedanken<br />
zu machen oder dafür Vorsorge zu treffen. Wie setze<br />
ich den ersten Schritt?<br />
Der Tod und die Sterblichkeit sind noch <strong>im</strong>mer Tabuthemen,<br />
die gerne verdrängt werden. Zugleich merken wir in<br />
der Bestattung ein großes Bedürfnis, darüber zu sprechen<br />
und entsprechend vorzusorgen. Die Hemmschwelle liegt<br />
<strong>im</strong> ersten Schritt zum Gespräch. Deshalb möchten wir den<br />
Menschen Mut machen und raten <strong>im</strong> Freundes- und Familienkreis<br />
über Wünsche und Vorstellungen zu sprechen.<br />
Zusätzlich bietet sich ein professionelles Beratungsgespräch<br />
in einem Bestattungsunternehmen an. Wir von Bestattung<br />
H<strong>im</strong>melblau bieten das an allen neun Standorten in Wien<br />
kostenlos und unverbindlich an. Im ersten Schritt geht es<br />
darum, sich seiner Wünsche bewusst zu werden und diese<br />
inhaltlich festzuhalten, unbedingt schriftlich.<br />
Insbesondere für die Hinterbliebenen kann es<br />
belastend sein, wenn eine Bestattungsvorsorge fehlt.<br />
Wie erleben Sie das?<br />
Neben der Trauer kommen zahlreiche Entscheidungen auf<br />
Angehörige zu, die sie in Bezug auf das Begräbnis und<br />
die Trauerfeier treffen müssen – gepaart mit Zweifeln, ob<br />
sie alles nach den Vorstellungen des Verstorbenen machen.<br />
Nicht selten kommt es zu Streitereien innerhalb<br />
der Familie, weil man sich nicht einig über die Wünsche<br />
der Verstorbenen ist. Deswegen ist es so wichtig, dass man<br />
sich bereits zu Lebzeiten Gedanken zur eigenen Bestattung<br />
macht und bei der Planung selbst mitwirkt. Zusätzlich<br />
kommt der finanzielle Aspekt hinzu, den ich <strong>im</strong> zweiten<br />
Schritt mit einer finanziellen Vorsorge regeln kann.<br />
Welche Fragen hinsichtlich der<br />
Bestattungsvorsorge sollte man sich stellen?<br />
Die Wünsche und Vorstellungen, wie die letzte Feier aussehen<br />
soll, sind sehr individuell. Wesentlich ist die Frage<br />
nach der Bestattungsart – Erd- oder Feuerbestattung und in<br />
der Folge die Art der Beisetzung wie Erdgrab oder Urne zu<br />
Hause oder gar eine Naturbestattung. Ein großer Punkt ist<br />
die Trauerfeier: In welchem Rahmen soll diese stattfinden,<br />
welche Musik soll gespielt werden und welche Gäste sind<br />
willkommen? Soll ein Priester oder ein freier Trauerredner<br />
die Zeremonie leiten? Je detaillierter man seine Wünsche<br />
formuliert, desto schöner und individueller kann später die<br />
Feier gestaltet werden. Trotz des schweren Abschieds soll<br />
die Bestattung ein positiver, unvergesslicher Erinnerungsmoment<br />
werden.<br />
Eine Bestattungsvorsorge wird in der Regel be<strong>im</strong><br />
Bestatter verfasst und hinterlegt. Was beinhaltet diese?<br />
Wir führen ein ausführliches Beratungsgespräch, in dem wir<br />
über alles gut informieren und danach die eigenen Wünsche<br />
klären. Diese können <strong>im</strong> Anschluss schriftlich festgehalten<br />
und <strong>im</strong> nächsten Schritt auf Wunsch auch die Kosten<br />
für das Begräbnis berechnet werden. Je nach finanziellen<br />
Möglichkeiten bietet sich auch eine finanzielle Vorsorge an:<br />
Entweder kann der Kunde mit einem Einmalerlag auf das<br />
H<strong>im</strong>melblaue Vorsorgedepot oder monatlich in eine Sterbeversicherung<br />
einzahlen und so Angehörige von den Begräbniskosten<br />
finanziell entlasten.<br />
Individualität wird bei Ihnen großgeschrieben. Gab es<br />
besonders ausgefallene Wünsche bei einem Begräbnis?<br />
Grundsätzlich versuchen wir, alle Wünsche unserer Kunden<br />
zu berücksichtigen und, wenn <strong>im</strong>mer möglich, umzusetzen.<br />
Außergewöhnliche Wünsche zeigen sich <strong>im</strong>mer wieder bei<br />
der Musik. Oft wird auch etwas sehr Persönliches, das dem<br />
Verstorbenen wertvoll war, mit in den Sarg gelegt – etwa<br />
eine Decke oder ein Stofftier.<br />
Studienergebnisse H<strong>im</strong>melblau<br />
Report 2021 zur Vorsorge INFORMATION<br />
beginnen ab einem gewissen<br />
<strong>Alter</strong>, bei Krankheit oder Tod<br />
eines nahestehenden Menschen,<br />
sich Gedanken über den<br />
eigenen Tod zu machen.<br />
Über 10 %<br />
ist es wichtig, ihren<br />
eigenen Willen auch<br />
nach dem Leben<br />
umzusetzen.<br />
Mehr als 20 %<br />
Rund 50 %<br />
teilen ihre Bestattungswünsche<br />
mündlich den<br />
Verwandten mit.<br />
Fast 40 %<br />
wollen damit<br />
Angehörigen<br />
Entscheidungen<br />
abnehmen.<br />
Quelle: Repräsentative Studie „H<strong>im</strong>melblau Report: Im Leben für den Tod vorsorgen“‚<br />
1.000 Österreicher:innen ab 18 Jahren, durchgeführt <strong>im</strong> Zeitraum von 24.09.2021 bis 01.10.2021 in<br />
Kooperation mit dem Marktforschungsinstitut Marketagent.<br />
Rund 45 %<br />
wollen mit einer<br />
Bestattungsvorsorge<br />
Angehörige finanziell<br />
entlasten.<br />
Bestattung H<strong>im</strong>melblau unterstützt Familien<br />
be<strong>im</strong> Abschied seit 2012. Mit neun Standorten<br />
in Wien und rund 50 Mitarbeiter:innen ist<br />
das größte private Bestattungsunternehmen<br />
Österreichs Ansprechpartner bei Todesfall<br />
und Vorsorge. Mit Kompetenz und Gespür<br />
sorgt das H<strong>im</strong>melblau-Team gemeinsam<br />
mit Angehörigen für h<strong>im</strong>melblaue<br />
Abschiedsmomente, die in Erinnerung bleiben.<br />
Kontakt:<br />
24 h Telefon 01 361 5000<br />
wien@bestattung-h<strong>im</strong>melblau.at<br />
www.bestattung-h<strong>im</strong>melblau.at<br />
H<strong>im</strong>melblaue Standorte