21.03.2022 Aufrufe

Ausgabe 2 (März 2022) | FNG-Magazin

Entdecken Sie die 2. Ausgabe des blätterbaren FNG-Magazins. FNG Fitness News Germany - Das Fachmagazin für die deutsche Fitnessbranche

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FITNESS<br />

NEWS<br />

Germany<br />

MÄRZ <strong>2022</strong><br />

AUSGABE 2<br />

Das Fachmagzin für Fitness & Gesundheit<br />

Offizielles Fachorgan der Verbände:<br />

DEUTSCHER FITNESS<br />

& AEROBIC VERBAND<br />

german fitness & aerobic association<br />

... einfach gesund werden<br />

e.V.<br />

FIBO <strong>2022</strong><br />

INTERVIEW MIT SILKE FRANK<br />

ERGOFIT<br />

QUALITÄT IN BEWEGUNG<br />

BASIC FIT<br />

600 STUDIOS IN DEUTSCHLAND<br />

37 JAHRE FIBO<br />

3


7 – 10 APR 22 Exhibition Centre Cologne<br />

GLOBAL FITNESS<br />

For a strong and healthy society.<br />

4<br />

get your ticket:<br />

fibo.com


Editorial<br />

Volker Ebener<br />

FIBO <strong>2022</strong>: PREMIERE auf über 200 m²<br />

„Fitness News Germany“ <strong>FNG</strong>® stellt<br />

gemeinsam mit den Verbänden BVGSD e.V., DFAV e.V. und RehaVitalisPlus e.V.<br />

aus. Das neue Online-<strong>Magazin</strong> der Fitnessbranche „Fitness News Germany“<br />

<strong>FNG</strong> feiert seine Premiere auf der FIBO <strong>2022</strong>.<br />

Noch nie hat es ein <strong>Magazin</strong> in der Fitnessbranche geschafft, auf Anhieb als<br />

offizielles Fachorgan von drei Verbänden aus der Fitnessbranche anerkannt<br />

worden zu sein.<br />

Diese Kooperation stellen die 3 Fitnessbranchen mit der <strong>FNG</strong>® auf der Fibo vom<br />

7. bis 10. April vor. Dort gibt es in Halle 8 einen gemeinsamen über 200m² großen<br />

Messestand, auf welchem die Verbände einen Speakers corner mit 22 Vorträgen<br />

aufgebaut haben, um dort Vorträge zum momentan bewegensten Thema:<br />

„Der Weg zum Gesundheitsstudio“ mit u.a. 4 Professoren zu halten.<br />

Überraschungen wird es nicht nur am Glücksrad der Verbände und der <strong>FNG</strong>®<br />

geben, sondern auch an der Promenade u.a. Miss Germany over fifty Evelyn<br />

Reißmann oder der Gladiator Ralf Möller geben<br />

Gleichzeitig können die Besucher in der RehaBox trainieren und sich beim BVGSD<br />

e.V. erklären lassen, wie man sein Studio durch TÜV – akkreditierte Prüfer testen<br />

lassen kann, für eine geringe Gebühr, um einen weiteren Schritt zum<br />

Gesundheitsstudio zu machen. Beim DFAV e.V. dem ältesten, gemeinnützigen<br />

deutschem Ausbildungsverband erhalten Sie Auskunft über den Erwerb von einer<br />

C, B und A – Lizenz für Fitness & Group-Fitness Trainier:Innen, die in Deutschland<br />

werden diese Ausbildungen von der staatlichen ZFU anerkannt und international<br />

von der FISAF, deren exklusives Mitglied in Deutschland der DFAV e.V. ist.<br />

Also auf zur Fibo zu Stand Halle 8 A48<br />

5


Inhalt<br />

S.04<br />

Business Inside<br />

Klitschko und der Ukraine Konflikt<br />

S.23<br />

Business Inside<br />

40 Jahre Inkospor<br />

S. 46<br />

Training<br />

Osteoporose und Muskeltraining?<br />

S.05<br />

S.06<br />

Business Inside<br />

Basic-Fit plant 600 Studios<br />

Business Inside<br />

Das Bistro im Studio<br />

S.24<br />

S.26<br />

Business Inside<br />

Beziehungsaufbau<br />

zwischen Trainer und Kunde<br />

Business Inside<br />

Senioren ticken anders<br />

S.48<br />

S.49<br />

Training<br />

Isometrisches Training<br />

Training<br />

Beim Training auf die Atmung achten<br />

S.07<br />

Business Inside<br />

Ergofit - Qualität in Bewegung<br />

S.28<br />

Business Inside<br />

Gewichtheben ist eine Welt für sich<br />

S.50<br />

Training<br />

Kontraindikationen für das Fitnesstraining<br />

S.08<br />

Business Inside<br />

Gesetzte für faire Verbrauchervertäge<br />

S.31<br />

Business Inside<br />

Joe Nimble<br />

S.51<br />

Training<br />

HOLD STRONG FITNESS goes FIBO <strong>2022</strong><br />

S.10<br />

S.12<br />

Business Inside<br />

Transformation in drei Monaten?<br />

Business Inside<br />

Interview mit Silke Frank<br />

S.32<br />

S.33<br />

Business Inside<br />

ETS for Fitness<br />

Business Inside<br />

Gemeinsam sind wir Stark<br />

S.52<br />

S.54<br />

Training<br />

Premiumkraftraining für den ganzen Körper<br />

auf nur 2m²<br />

Ernährung<br />

Muskelaufbaunahrung leicht gemacht<br />

S.14<br />

S.16<br />

Business Inside<br />

Die Zukunft: Gesundheitsstudio<br />

Business Inside<br />

Interview mit Paul Underberg<br />

S.34<br />

S.36<br />

Event & Bildung<br />

37 Jahre Fibo<br />

Event & Bildung<br />

WFX neue Fitnessmesse in Essen<br />

S.56<br />

S.58<br />

Ernährung<br />

Länger Leben durch Sauerkraut<br />

Kimchi und Spermidin<br />

Digitalisierung<br />

Fitnessbranche im digitalem Umbruch<br />

S.18<br />

Business Inside<br />

Umsatzsteigerung durch Zusatzverkäufe<br />

S.38<br />

Gesundheit<br />

Gesundheitsnetzwerk für BGM<br />

S.59<br />

Digitalisierung<br />

Sport geht Digital<br />

S.20<br />

Business Inside<br />

Der BACKCHECK® von Dr. Wolff<br />

S.39<br />

Gesundheit<br />

Arthrose Vorbeugen<br />

S.60<br />

Impressum<br />

Inserentenverzeichnis<br />

S.21<br />

S.22<br />

Business Inside<br />

Der Weg zum Gesundheitsdienstleister<br />

Business Inside<br />

Diagnostik im Studio<br />

S.40<br />

S.42<br />

Gesundheit<br />

Erfolgsfaktoren im Betrieblichen<br />

Gesundheitsmanagement<br />

Training<br />

Je mehr, umso besser (Teil 2)<br />

6


FITNESS<br />

NEWS<br />

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BUSINESS INSIDE<br />

AUS FÄUSTEN WERDEN WAFFEN<br />

KLITSCHKO UND DER UKRAINE KONFLIKT<br />

Als ich im Mai 2015 Wladimir Klitschko, den jüngeren Bruder von Kiews Bürgermeister Vitali, bei der Eröffnung der neuen<br />

Physio-Praxis seines Lieblingsphysiotherapeuten traf, war er noch voller Elan und absolut selbstsicher. Schon damals<br />

trug sich Bruder Vitali mit dem Gedanken, in die Politik zu gehen. Gestern habe ich im Fernsehen einen ganz anderen<br />

Wladimir Klitschko gesehen, der um Hilfe gebeten hat und dem klar war, dass sein Bruder und auch er, mit dem ukrainischen<br />

Volk, diesen russischen Überfall nicht allein überstehen können wird.<br />

Wladimir machte klar, dass in diesem Krieg,<br />

die Ukraine für die gesamte wesentliche Welt und deren Prinzipien gegen die russische Invasion kämpft.<br />

Wir kämpfen für die Freiheit in Europa! – Wladimir Klitschko zum Ukraine Konflikt<br />

„Die Klitschko-Brüder, ehemalige Boxweltmeister im Schwergewicht, wollen für die Ukraine zu den Waffen greifen.<br />

Der frühere Schwergewichts-Boxweltmeister Vitali Klitschko erklärte, er werde an der Seite seines Bruders und<br />

Weltmeister Wladimir zu den Waffen greifen, um in einem “blutigen Krieg” nach dem Einmarsch Russlands<br />

für ihr Heimatland Ukraine zu kämpfen.“<br />

Ja, Sie kämpfen für die Freiheit auch der übrigen europäischen Länder. Wenn man die 60 km langen russischen Konvois<br />

gesehen hat, die gestern Abend mit Lastwagen und Panzern auf dem Weg nach Kiew waren, weiß man kaum, woher<br />

dieser Mut, angefangen beim Staatspräsidenten bis hin zu den Frauen und Kindern herkommt. Die Klitschkos, die auch<br />

lange für eine deutsche Studiokette erfolgreich geworben haben, sollten jedoch nicht nur von Ihren Geschäftspartnern<br />

unterstützt werden, sondern von uns allen. Denn wie sagt Wladimir: Wir kämpfen für die Freiheit in Europa!<br />

„Es ist nicht nur meine Meinung, dass alles Politik ist. Wir leben in einer Gesellschaft, in der einer mit den anderen in<br />

Verbindung kommt. Gas ist sehr politisch, so ist auch der Sport sehr politisch. Eigentlich jede Aktivität.“<br />

Der Ukraine Konflikt und die Frage, ob Sport politisch ist<br />

In einem Interview der Bild, mit Paul Ronzheimer am 27.02.<strong>2022</strong>, spricht Wladimir Klitschko über Sanktionen gegen<br />

Russland und russische Sportler. Im Laufe des Interviews wurde über das Statement diskutiert: „Sport ist nicht Politik<br />

und Sport muss von Politik getrennt werden“. Dies wurde von Wladimir Klitschko explizit verneint. Wladimir Klitschko<br />

äußert sich diesbezüglich wie folgt: „Es ist nicht nur meine Meinung, dass alles Politik ist. Wir leben in einer Gesellschaft,<br />

in der einer mit den anderen in Verbindung kommt. Gas ist sehr politisch, so ist auch der Sport sehr politisch. Eigentlich<br />

jede Aktivität.“ Nichtsdestotrotz betonte Wladimir Klitschko, dass es in diesem Konflikt nicht, um Nationalitäten ginge,<br />

sondern um die Regime und wie diese Politik betreiben würden. Dies erklärt er wie folgt: „Es war auch schon so in der<br />

Vergangenheit, Geschichte, dass die Leute Brainwashing bekommen haben und dann gewisse Sachen gemacht haben,<br />

die eigentlich nichts mit dem Gehirn zu tun haben.”<br />

- Volker Ebener<br />

4


BASIC-FIT PLANT<br />

BUSINESS INSIDE<br />

600 STUDIOS<br />

IN DEUTSCHLAND<br />

Basic-Fit ändert seine Strategie und<br />

plant 600 Fitness-Studios für den<br />

deutschen Markt.<br />

In atemberaubender Geschwindigkeit<br />

hat die holländische Fitnesskette<br />

Basic-Fit in Europa um sich gegriffen<br />

und dann sogar McFit bei der Anzahl<br />

der Studios in Europa überholt.<br />

Nur um Deutschland hat Basic-Fit immer<br />

einen Bogen gemacht, da es das<br />

Ursprungsland von McFit ist.<br />

Doch jetzt hört man aus dem Hause<br />

Basic-Fit von Plänen um den Standort<br />

Deutschland. Zwanzig Clubs sind bis<br />

Ende <strong>2022</strong> in Deutschland geplant.<br />

Langfristig soll es 600 Basic-Fit<br />

Fitnessstudios in Deutschland bis 2030<br />

geben. Aufgrund der starken Anmeldezahlen<br />

in den Monaten Januar und Februar<br />

<strong>2022</strong> erwartet Basic-Fit im Jahr<br />

<strong>2022</strong> ca. 1.000.000 neue Mitglieder.<br />

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Prestera Rack System.<br />

Von Athleten inspiriert.<br />

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Halle 7, Stand 7A28


BUSINESS INSIDE<br />

DAS BISTRO<br />

Bild: pexels-lee-catherine-collins-2652236<br />

IM STUDIO<br />

MEHR ALS EIN PLATZ ZUM AUSRUHEN<br />

Ist das Bistro im Studio mehr als ein Platz zum Ausruhen<br />

und Kostentreiber? In einem gut durchstrukturierten Unternehmen<br />

muss schließlich jeder Quadratmeter Umsatz<br />

bringen. Ansonsten ist es unrentabel. Wenn von 1.000<br />

Mitgliedern nur 50 regelmäßig in die Sauna gehen, muss<br />

man sich als Unternehmer irgendwann die Frage stellen,<br />

ob man sich das nicht ganz preiswerte Vergnügen auch<br />

weiterhin leisten möchte oder ob man für die Fläche nicht<br />

eine sinnvollere Verwendung findet.<br />

Bild: pexels-zettlwirtschaft-3662814<br />

Der Kaffee vor dem Training<br />

Ob ein Bistro den Stresstest besteht, ist dabei nicht immer<br />

auf den ersten Blick ersichtlich. Einmal abgesehen von<br />

Stoßzeiten, ist dieser Bereich oft wenig frequentiert. Und ob<br />

ein paar Tassen Kaffee oder ein paar über die Fitnesstheke<br />

gereichte Protein-Shakes den Einsatz von Personal rechtfertigen,<br />

sollte man einmal über einen definierten Zeitraum<br />

berechnen. Nun gibt es tatsächlich Anlagen, in denen man<br />

diese Überlegungen gar nicht anstellen muss. Anlagen,<br />

wo der Kaffee vor dem Training ebenso selbstverständlich<br />

ist wie der Riegel oder der Shake im Anschluss ans Workout.<br />

Aber Hand aufs Herz. Dazu braucht man auch eine<br />

Lage, in der die Kunden nicht jeden Euro zweimal umdrehen<br />

müssen, bevor sie ihn für einen Kaffee ausgeben, den<br />

sie zehn Minuten später zu Hause auch für einen Bruchteil<br />

des Geldes haben können. Auch Jugendliche und junge<br />

Erwachsene verfügen nur selten über unbegrenzte finanzielle<br />

Möglichkeiten. In vielen Studios ist es daher nicht ungewöhnlich,<br />

dass das Bistro gerne auch mal genutzt wird,<br />

ohne dabei etwas zu verzehren. Von Mitgliedern, die vor<br />

oder nach dem Training gerne noch einen kleinen Plausch<br />

mit Gleichgesinnten halten wollen, bevor es an die Maschinen<br />

oder zurück in den Alltag geht. Wenn man diesen Aspekt<br />

etwas genauer unter die Lupe nimmt, zeigt sich der<br />

Nutzen eines Bistros auch in einem Bereich, der sich nicht<br />

exakt auf Heller und Pfennig festmachen lässt.<br />

Wie die Gastgeber einer großen Party<br />

Natürlich muss man sich fragen, ob der Bistrobereich einer<br />

Fitnessanlage überhaupt isoliert betrachtet werden kann<br />

oder ob nicht vielleicht die soziale Komponente mögliche<br />

finanzielle Defizite mehr als ausgleicht. Selbstverständlich<br />

ist es schön, wenn der Umsatz im Bistro stimmt und<br />

den personellen Aufwand ebenso wie die genutzte Fläche<br />

rechtfertigt. Aber man sollte die Bedeutung nicht unterschätzen,<br />

die der Austausch unter den Mitgliedern mit sich<br />

bringt. Kaum ein einzelner Faktor untergräbt die Bindung<br />

der Mitglieder ans Studio so sehr wie Anonymität. Gerade<br />

Fitness- und Gesundheitssportler müssen sich nicht selten<br />

zum Training aufraffen. Wer sich dann vor Ort auch noch<br />

alleingelassen fühlt, wird kaum positive Gefühle zu seiner<br />

sportlichen Wirkungsstätte aufbauen. Das wäre allerdings<br />

wichtig, um die Fluktuation so niedrig wie möglich zu halten.<br />

Das gilt noch mehr in Corona-Zeiten. Immerhin ist ein<br />

Sportstudio ein ortsgebundenes Unternehmen. Irgendwann<br />

hat man alle potenziellen Kunden und Kundinnen erreicht.<br />

Damit es auch hinter diesem Etappenziel erfolgreich weitergehen<br />

kann, muss man so viele Menschen wie möglich<br />

auch halten. Das ist eine Aufgabe, die weder die neueste<br />

Gerätegeneration noch die ausgefeiltesten Trainings- und<br />

Betreuungskonzepte leisten können. Das können nur Menschen.<br />

Wer sich in „seinem“ Studio zu Hause und gut aufgehoben<br />

fühlt, wird es sich zweimal überlegen, ob er das<br />

gegen eine unsichere Zukunft bei einem Mitbewerber eintauschen<br />

möchte. Selbst, wenn der gerade mit einem Angebot<br />

lockt, das man eigentlich nicht ausschlagen kann. Damit<br />

es allerdings zu diesem wünschenswerten Miteinander<br />

im Bistro kommt, ist das Team gefragt. Wie die Gastgeber<br />

einer großen Party sind die Mitarbeiter in der Pflicht, Menschen<br />

ins Gespräch zu bringen. Und der Frage, wie man<br />

dann auch den Verkauf zusätzlicher Angebote ankurbeln<br />

kann, gehen wir in einem weiteren Artikel auf den Grund.<br />

6<br />

-<strong>FNG</strong> Redaktion


ERGOFIT<br />

QUALITÄT IN BEWEGUNG<br />

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Die ERGOFIT GmbH präsentiert sich mit Ihrem Slogan:<br />

„Qualität in Bewegung“ als Partner mit Konzepten und Lösungen<br />

für eine nachhaltig gesündere Gesellschaft. Hierbei<br />

ist gesundheitsorientiertes Training in Form Medical<br />

Fitness, die Schlüsselkompetenz der ERGOFIT GmbH.<br />

Laut der WHO (World Health Organisation) ist „Gesundheit<br />

ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen<br />

und sozialen Wohlbefindens und nicht nur des Freiseins<br />

von Krankheit und Gebrechen“. Darüber hinaus erklärt die<br />

WHO, dass „die Regierungen eine Verantwortung für die<br />

Gesundheit ihrer Bevölkerung haben, der sie nur durch<br />

die Bereitstellung angemessener Gesundheits- und Sozialmaßnahmen<br />

gerecht werden können“.. Zweifellos sind<br />

die Gesundheitsversorgung sowie dazugehörige Präventionsmaßnahmen<br />

ein zentraler Aspekt jeder Gesellschaft,<br />

denn ohne ein effizientes Gesundheitssystem, würde die<br />

Volksgesundheit massiv darunter leiden. Glücklicherweise<br />

bietet ein gut organisiertes Gesundheitssystem eine breite<br />

Palette von Dienstleistungen an, darunter diagnostische<br />

Tests, Präventivmaßnahmen, Notfallversorgung, akute sowie<br />

chronische Behandlung von Krankheiten, Ernährungsberatung,<br />

Physiotherapie, Reha und vieles mehr.<br />

Jedoch verbreiten sich, aufgrund unserer modernen Lebensweise,<br />

auch entsprechend angepasste Krankheitsbilder,<br />

wie der Bewegungsmangel, der sich mit einer fortschreitenden<br />

globalen Digitalisierung, Industrialisierung<br />

und Urbanisierung international rasant verbreiten konnte.<br />

Angesichts dieser Umstände sieht die ERGOFIT GmbH es<br />

als Ihre Aufgabe an, die Bedürfnisse nach präventiver Vorbeugung,<br />

gesundheitlicher Rückgewinnung sowie Steigerung<br />

der Lebensqualität durch intelligente Konzeptlösung<br />

zu erfüllen. Die ERGOFIT GmbH bietet auch Trainingsgeräte<br />

für therapeutische Gesundheitseinrichtungen wie z.B.<br />

Physiotherapien, Rehakliniken und<br />

anderen Gesundheitseinrichtungen an.<br />

Die Konzeption und Herstellung von medizinisch-zertifizierten<br />

Fitnesstrainingsprodukten, welche dazu auch noch<br />

100% Made in Germany, 100% Medizinprodukt und 100%<br />

Klimaneutral sind, zeichnen ERGOFIT als Anbieter mit 75<br />

Jahren Erfahrung aus. Laut des ERGOFIT Kompass ist:<br />

„die Assimilierung der Branchen von Medizin und Gesundheit<br />

sowie Sport und Fitness, der Schlüssel für den nachhaltigen<br />

Erfolg in einer sich bewegenden und gesundheitsbewussten<br />

Gesellschaft“.<br />

Diese ambitionierten Ziele werden von dem ERGOFIT<br />

Geschäftsführer Prof. Dr. Krakowski Roosen und seinem<br />

Team verfolgt. Um Ihrem eignen Anspruch gerecht zu werden,<br />

arbeitet die ERGOFIT GmbH aktuell an 21 innovativen<br />

Projekten bis 2024 fertiggestellt werden sollen. Innovation<br />

wird im Hause ERGOFIT großgeschrieben, zumal es dank<br />

seiner neuen Geschäftsführung mit Prof. Dr. Krakowski<br />

Roosen auf viele Jahre wissenschaftlicher Erfahrung zurückgreifen<br />

kann. Prof. Dr. Krakowski Roosen hat sich an<br />

der Hochschule Hamm-Lippstadt auf folgende Themen<br />

spezialisiert:<br />

Arbeits- und Forschungsschwerpunkte<br />

· Konstruktion und Design von Sportgeräten<br />

· Bewegungsanalyse<br />

· Sporttherapie bei Tumorerkrankungen<br />

Der berufliche Werdegang von Prof. Dr. Krakowski-Roosen<br />

in der Fitness-und Gesundheitsbranche ist u.a. durch seine<br />

Erfahrungen in der Heinz Kettler GmbH & Co KG und milon<br />

industries GmbH geprägt. Während Prof. Dr. Krakowski-<br />

Roosen für milon industries tätig war, führte er weiterhin<br />

seine Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Deutschen<br />

Krebsforschungszentrum fort. Dort wirkte er an klinischen<br />

Studien zum Thema Krebs und Sport, mit einem<br />

Fokus auf die Sporttherapie bei Tumorerkrankungen.<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die ERGOFIT<br />

GmbH zukünftig, verstärkt auf Produktionsinnovation<br />

setzt und pünktlich zum 75 Jahre Firmenjubiläum will die<br />

ERGOFIT GmbH dann mit einer neuen Produktentwicklung<br />

den deutschen Fitnessmarkt begeistern.<br />

- Kevin Ebener<br />

v.l. n.r. Kevin Ebener, Marvin Oldfield,<br />

Prof. Dr. Holger Krakowski-Roosen, Volker Ebener<br />

Quellen:<br />

ERGOFIT GmbH<br />

Blocksbergstraße 165<br />

66955 Pirmasens<br />

Telefon: +49 (6331) 2461-0<br />

Telefax: +49 (6331) 2461-55<br />

E-Mail: info@ergo-fit.de<br />

- https://www.euro.who.int/de/media-centre/sections/press-releases/2013/03/<br />

new-who-report-reveals-unequal-improvements-in-health-in-europe-and-calls-for-measurement-of-well-being-as-marker-of-progress<br />

7<br />

- https://www.who.int/about/governance/constitution<br />

- https://www.hshl.de/personen/prof-dr-holger-krakowski-roosen


BUSINESS INSIDE<br />

GESETZE<br />

für faire Verbraucherverträge<br />

Bild: iStock-670051268<br />

Seit dem 01.03.<strong>2022</strong> ist das neue „Gesetz für faire Verbraucherverträge“ in Kraft. Die Nachricht, dass die automatische<br />

Vertragsverlängerung über ein Jahr bei Nichteinhaltung der Kündigungsfrist von drei Monaten vom Bundestag<br />

gekippt wurde, kam bereits im Sommer. Für die Studiobranche war diese Nachricht ein Moment der Ernüchterung.<br />

Jahrzehntelang galt die Zahl der abgeschlossenen Mitgliedschaften als wichtigster Gradmesser für den unternehmerischen<br />

Erfolg der Anlagen. Die Ansprüche an die Sportstudios wachsen kontinuierlich. Entsprechend regelmäßig<br />

muss das zur Verfügung gestellte Equipment nachgerüstet werden.<br />

Allein in den letzten Jahren mussten viele Studios zahlreiche Erweiterungen vornehmen, um wettbewerbsfähig zu<br />

bleiben. Ein „Functional Bereich“ wird heute fast schon von den Trainierenden ebenso vorausgesetzt wie die<br />

zunehmend beliebter werdenden Outdoor-Bereiche.<br />

Für das Mitglied ist das nur ein scheinbarer Vorteil<br />

Regelmäßige Investitionen sind dafür unerlässlich. Für gut<br />

aufgestellte Studios kein Problem. Die Verträge machten<br />

auch finanziell aufwendige Projekte bislang langfristig<br />

planbar und waren eine wichtige Sicherheit bei der Aufnahme<br />

von Krediten. Wie wirken sich die neuen Regelungen<br />

auf die Branche aus? Der Bundestag entschied sich<br />

zugunsten des Verbraucherschutzes dafür, dass Verträge<br />

in Sportstudios nach der Erstlaufzeit monatlich gekündigt<br />

werden können.<br />

Wenn also die üblicherweise im Vertrag vereinbarten ein<br />

oder zwei Jahre um sind, gibt es keine Vertragsverlängerung<br />

um ein weiteres Jahr, sondern es kann monatlich gekündigt<br />

werden. Das dürfte in den meisten Unternehmen,<br />

die schon länger am Markt agieren, für einen erheblichen<br />

Teil des kompletten Mitgliederstammes gelten. Zudem<br />

gilt bei online abgeschlossenen Verträgen, dass ab Juli<br />

ein Kündigungsbutton auf der entsprechenden Webseite<br />

eingerichtet sein muss.<br />

Für das Mitglied ist das nur ein scheinbarer Vorteil.<br />

Aktuelle Zahlen aus den Studios zeigen, dass kaum jemand,<br />

der schon so lange trainiert, von der neuen Möglichkeit<br />

Gebrauch macht. Für die Inhaber aber ist es ein Damoklesschwert,<br />

das von nun an über ihren Köpfen schwebt.<br />

Denn sie befinden sich ab sofort zumindest theoretisch in<br />

der Gefahr, dass ihnen innerhalb weniger Wochen zwei Drittel<br />

ihrer jetzigen Mitglieder fehlen könnten. Von Planungssicherheit<br />

kann da keine große Rede mehr sein, zumal das<br />

unternehmerische Konzept moderner Sportstudios seit<br />

Jahrzehnten auf dem klassischen Abo-Modell beruht. Natürlich<br />

stellt sich da die Frage, wie sich die neuen Regelungen<br />

auf die Branche auswirken. Halten sich die Banken<br />

zukünftig bei der Vergabe von Krediten eher zurück oder<br />

berücksichtigen sie verstärkt auch andere Kriterien als<br />

Anzahl und Laufzeit der bestehenden Verträge?<br />

8


SOLUTIONS<br />

BUSINESS INSIDE<br />

Vertragsverlängerung:<br />

Kontakt zum Kunden und gegenseitiges Vertrauen<br />

Wir haben Stefan Korte von der Volksbank Schermbeck gefragt, ob die<br />

Banken aufgrund der neuen Lage möglicherweise bei der Vergabe von<br />

Krediten an Sportstudios mehr Vorsicht walten lassen.<br />

Stefan Korte, Volksbank Schermbeck:<br />

„Wir haben die Entscheidung des Bundestages zur Kenntnis<br />

genommen, aber es sind ja gesetzliche Rahmenbedingungen,<br />

die für alle Sportstudios gleich gelten. Bei uns ist es ohnehin<br />

nicht üblich, alle Unternehmen einer Branche pauschal<br />

zu bewerten. Wir sind eine eigenständige Ortsbank, die vor<br />

allem auf den direkten Kontakt zum Kunden und gegenseitiges<br />

Vertrauen setzt. Zu diesen Kunden gehören auch Inhaber<br />

von Sportstudios. Oft seit vielen Jahren. Für die Einschätzung<br />

der Kreditwürdigkeit verlassen wir uns lieber auf<br />

individuelle Faktoren. Ganz wichtig ist dabei ein zukunftsfähiges<br />

Konzept.<br />

Wie sieht das Angebot aus? Gibt es ein vielfältiges Kursprogramm?<br />

Wie ist es um die Ausbildung des Trainerteams bestellt?<br />

Auch die Frage nach dem Durchschnittsalter gewinnt<br />

zunehmend an Bedeutung. Bei älteren Menschen, die nicht<br />

zuletzt unter gesundheitlichen Aspekten trainieren, darf<br />

man ein hohes Maß an Treue zum Studio annehmen, auch,<br />

wenn der Vertrag eine monatliche Kündigung zulassen würde.<br />

Wir berücksichtigen also weitaus mehr Faktoren als die<br />

verbleibenden Vertragslaufzeiten. Viel entscheidender ist,<br />

dass uns das Konzept überzeugt.“<br />

– Stefan Korte, Volksbank Schermbeck<br />

- Ralf Meier<br />

In Pavigym haben wir dank unserer mehr als 59-jährigen Erfahrung in der<br />

Bereitstellung zweckmäßiger Bodenbelags-Lösungen für den Fitnesssektor<br />

eine breite Palette an akustischen Absorbern für Fitnessstudios mit<br />

Lärmproblemen entwickelt. Um es kurz zu machen: Wir ermöglichen es Ihnen,<br />

den Trittschall und die Vibrationen, die die Ursache für<br />

Nachbarschaftskonflikte sind, gezielt zu neutralisieren, da wir uns auf den<br />

genauen Frequenzbereich des Gewichtsabwurfs konzentrieren und sogar<br />

unterhalb des menschlichen Gehörs zu absorbieren beginnen. Darüber<br />

hinaus ermöglichen wir dies durch langlebige Produkte, die eine einfache<br />

und kostengünstige Installation ermöglichen. Im Gegensatz zu vielen<br />

anderen können wir Ihnen aufgrund unserer Spezialisierung eine zertifizierte,<br />

schlüsselfertige Lösung für Ihre Einrichtung anbieten, die sich an jeden<br />

Bedarf und jedes Budget anpassen lässt.<br />

Die akustische Lösung,<br />

die Sie für jeden Bereich benötigen:<br />

Schwerer Hantelbereich<br />

Cardio-Bereich<br />

Functional-Bereich<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Fokus auf Fitness<br />

Unsere Lösungen sind speziell für Fitness-Aktivitäten und deren<br />

Gewichtsbelastungen gedacht.<br />

Breite Palette an Lösungen<br />

(Rohmaterial, Kosten, Haltbarkeit), um jedem Bedarf und<br />

Budget gerecht zu werden.<br />

Geprüft und zertifiziert<br />

Wir testen unsere Lösungen nach der Hauptnorm (UNE-EN ISO<br />

10140-3), aber auch mit anspruchsvolleren Tests = Fallgewichte<br />

von 50 kg aus 50 cm Höhe.<br />

Langlebigkeit<br />

Langlebig und wartungsfrei über Jahrzehnte, wobei alle<br />

Eigenschaften über die gesamte Lebensdauer erhalten<br />

bleiben.<br />

5<br />

Wir beginnen ab 10 Hz<br />

wirksam zu sein<br />

Die Geräuschentwicklung von fallenden Gewichten auf den<br />

Boden, ist bei niedrigeren Frequenzen angesiedelt. Wir<br />

absorbieren Schwingungen unter 20 Hz, so dass der Mensch<br />

sie gar nicht mehr wahrnehmen kann<br />

Gruppenfitness-Bereich<br />

Schwerlastbereich<br />

Freihantelbereich<br />

Kraftbereich


BUSINESS INSIDE<br />

TRANSFORMATION<br />

IN DREI MONATEN ,kann das funktionieren?<br />

Eine Transformation in drei Monaten, also eine Veränderung, die so deutlich ist, dass sie auffällt, erscheint auf den ersten<br />

Blick unmöglich. Je weiter fortgeschritten man ist, desto schwieriger wird das natürlich. Im Leistungssport kommt<br />

es kaum noch zu Quantensprüngen. Oft ist es schon schwer genug, einmal erreiche Spitzenleistungen überhaupt wieder<br />

abrufen zu können. Für Anfänger gelten allerdings andere Regeln. Vor allem für diejenigen, die bereits über eine gute allgemeine<br />

Leistungsfähigkeit verfügen und entsprechend belastbar sind. Ihnen kann eine Transformation in drei Monaten<br />

gelingen, wenn die richtigen Weichen gestellt sind. Dazu ist der Zeitpunkt jetzt denkbar günstig. Zum Jahresbeginn ist<br />

die Motivation mit all den gut gemeinten Vorsätzen noch besonders hoch.<br />

Konserven und ähnliche Produkte bleiben außen vor<br />

Drei Monate sind ein kurzer Zeitraum für ein so großes<br />

Vorhaben. Da bleibt nicht viel Zeit für Ablenkungen und<br />

Experimente im Studio oder beim Essen. Das Training und<br />

die Ernährung sollten so einfach wie möglich gehalten<br />

werden. Opulente Mahlzeiten, bei denen man aufgrund der<br />

Vielzahl an Zutaten nicht einmal ansatzweise abschätzen<br />

kann, welche Energiemengen man sich da gerade gönnt,<br />

werden gestrichen. Stattdessen sollte man in der Küche<br />

einen Ansatz verfolgen, den man im angelsächsischen<br />

Raum als „clean eating“ bezeichnet. Zwar sollte dem Ziel<br />

geschuldet, die Ernährung in diesen drei Monaten möglichst<br />

Protein geladen sein, aber es geht nicht darum, die<br />

anderen Makronährstoffe komplett herunterzufahren, wie<br />

das bei einer kohlenhydratarmen Ernährung der Fall ist.<br />

Stattdessen geht es darum, möglichst frische Nahrungsmittel<br />

zu bevorzugen, die mit wenigen Arbeitsschritten zubereitet<br />

werden können.<br />

Industriell verarbeitete Lebensmittel, Konserven und<br />

ähnliche Produkte bleiben außen vor. Die machen zwar<br />

das Leben einfacher, können aber dafür häufig auch den<br />

Körper schwerer machen, ohne dass man so richtig weiß,<br />

warum man im letzten Jahr schon wieder 5 kg an den falschen<br />

Stellen zugelegt hat.<br />

Eigentlich empfiehlt sich eine solche Ernährungsweise<br />

ganzjährig als Basisernährung. Aber wer damit bislang<br />

keine Erfahrung gesammelt hat, sollte ihr zumindest in diesen<br />

12 Wochen eine Chance geben, wenn man es mit dem<br />

Wunsch nach Veränderung und einer deutlich sichtbaren<br />

Transformation wirklich ernst meint.<br />

10


BUSINESS INSIDE<br />

Training auf dem Weg zur Transformation<br />

Für das Training auf dem Weg zur Transformation gilt ähnliches wie für die Ernährung. Konzentriert Euch auf<br />

komplexe Übungen, die ein hohes Maß an Muskelmasse einbeziehen und haltet das Training kurz und intensiv.<br />

Vorzugweise sollte man sich für ein dreimaliges Ganzkörpertraining pro Woche entscheiden. Spätestens nach<br />

einer Stunde sollte die Dusche aufgedreht werden. Da sich der Energieverbrauch hierbei in überschaubaren<br />

Grenzen hält, bietet sich bei einem angestrebten Gewichtsverlust noch zügiges Gehen auf einem Laufband mit<br />

einem auf Steigung eingestellten Neigungswinkel an. Das verbraucht jede Menge Energie und ist für die meisten<br />

Menschen leichter durchzuhalten als Laufen. Außerdem ist es bei deutlichem Übergewicht Gelenk schonender.<br />

Das sind bereits alle Zutaten, die man für eine nennenswerte Veränderung zum Jahresanfang benötigt.<br />

Noch einige Tipps, bevor Ihr in der Praxis durchstartet:<br />

Vor der dem Wechsel in ein intensives<br />

Trainingsprogramm sollte ein gründlicher sport<br />

medizinischer Check-up erfolgen. Sowohl ein internistischer<br />

als auch ein orthopädischer.<br />

Gerade bei den Grundübungen können enorme<br />

Blutdruckspitzen auftreten.<br />

Führt eine Woche ein Ernährungstagebuch,<br />

um einschätzen zu können, bei welcher Kalorienmenge<br />

Ihr das aktuelle Körpergewicht halten könnt. Passt dann<br />

die Energiezufuhr Eurem Ziel für die Transformation an.<br />

Wer abnehmen möchte, reduziert die Energiezufuhr.<br />

Wer zunehmen möchte, erhöht sie, vorzugsweise durch<br />

eine Steigerung der Proteinzufuhr.<br />

Video<br />

Versucht, Kontakt zu Euren Muskeln herzustellen.<br />

Spannt die trainierten Muskeln zwischendurch einfach<br />

mal bewusst an. Das geht besonders gut zwischen den<br />

Sätzen, wenn ein leichter Spannungszustand schon signalisiert,<br />

wo die Übung wirkt.<br />

Gewöhnt Euch an, die Pausenlänge möglichst kurzzuhalten.<br />

Ihr müsst nicht mit der Stoppuhr durch das<br />

Programm hetzen, aber maximal 60 Sekunden<br />

zwischen den Sätzen sollten das Ziel sein.<br />

- Ralf Meier<br />

Bild: Credit<br />

11


BUSINESS INSIDE<br />

INTERVIEW<br />

MIT SILKE FRANK<br />

ZUR ANSTEHENDEN<br />

FIBO <strong>2022</strong> IN KÖLN<br />

Bild: flickr<br />

In wenigen Wochen steht die FIBO-Messe an. Vom 7. bis<br />

10 April sind die Augen der gesamten Branche wieder<br />

nach Köln gerichtet. Fitness News Germany hatte die Gelegenheit<br />

zu einem Interview mit Silke Frank, Event Director<br />

der FIBO.<br />

<strong>FNG</strong>: „Corona hat es der FIBO in den zurückliegenden beiden<br />

Jahren nicht leicht gemacht. Seit 2019 hat es keine<br />

Messe mit Publikumsverkehr mehr gegeben. Aktuell sorgt<br />

die Omikron-Variante für neue Sorgenfalten. In wenigen<br />

Wochen soll die FIBO <strong>2022</strong> stattfinden. Wie bereitet sich<br />

die Messe vor?“<br />

Silke Frank: „Bund und Länder haben beschlossen,<br />

die Corona-Maßnahmen in den kommenden Wochen deutlich<br />

zurückzufahren. Zentrales Element ist dabei ein dreistufiger<br />

Öffnungsplan, wonach ab dem 20. <strong>März</strong> viele der<br />

bislang gültigen Regeln entfallen werden.<br />

Um die Sicherheit aller Aussteller, Besucher und Mitarbeiter<br />

zu gewährleisten, geht die FIBO <strong>2022</strong> mit einem umfassenden<br />

Hygiene- und Sicherheitskonzept an den Start.<br />

Dazu gehören neben den obligatorischen AHA-Vorkehrungen<br />

zum Beispiel auch moderne Leitsysteme, größere<br />

Flächen sowie angepasste Besucherzahlen.<br />

Schließlich ist die Sicherheit aller Beteiligten für uns von<br />

höchster Priorität.“<br />

<strong>FNG</strong>: „Drei Jahre Corona bedeutet auch ein breites<br />

Spektrum an Innovationen, die der Öffentlichkeit bislang<br />

weitgehend verborgen geblieben sind. Können Sie schon<br />

einige Highlights verraten, die uns in wenigen Wochen auf<br />

der FIBO erwarten?“<br />

Silke Frank: „Wir haben die Hallenstruktur optimiert, um<br />

für frischen Wind und neue Impulse zu sorgen.<br />

In insgesamt sechs Hallen werden Aussteller neue Produkte<br />

präsentieren, ergänzt um zahlreiche Sonderflächen und<br />

den neuen FIBO Congress im CC Nord. Nach zwei Jahren<br />

Pandemie-bedingter Pause sind zahlreiche Innovationen<br />

und spannende Konzepte auf dem Markt, die wieder<br />

Studiobetreibern, Trainern, Physiotherapeuten, Händlern,<br />

Hoteliers, Fitnessfans und Medien aus aller Welt präsentiert<br />

werden wollen. Halle 8 haben wir komplett neu aufgestellt.<br />

Hier treffen die Besucher auf die Bereiche Health,<br />

Wellness & Spa, Interior und auf zahlreiche namhafte<br />

Aussteller wie die milon industries gmbh, schwa-medico<br />

GmbH, PINO Pharmazeutische Präparate GmbH, HUR<br />

Deutschland GmbH, Dr. Kurt Wolff GmbH & Co. KG, ERGO-<br />

FIT GmbH & Co. KG, Schupp GmbH & Co. KG, opta data<br />

Abrechnungs GmbH, SOVDWAER Gesellschaft für EDV-Lösungen<br />

mbH, crosscorpo GmbH und Ludwig Artzt GmbH.<br />

Erstmals haben sich während der Pandemie 3 Fitness<br />

Verbände zusammengeschlossen und stellen jetzt auch<br />

zusammen auf der FIBO auf einem Stand Inder Halle<br />

8 aus mit einem Grossen Programm, zu dem u.a. 22<br />

Vorträge zum Thema: ,,Der Weg ins Gesundheitsstudio”<br />

u.a. mit 4 Professoren, dazu der Ausstellung der Reha<br />

Box, Promis bei dem gemeinsamen Fachorgan <strong>FNG</strong> der 3<br />

Verbände und vieles mehr.<br />

Geplant sind zudem verschiedene Vortragsforen und auch<br />

ein Programm der internationalen Initiative „Exercise is<br />

Medicine“, um die Gesellschaft zu mehr Bewegung zu<br />

motivieren. In Halle 8 findet außerdem zum ersten Mal auf<br />

der FIBO der Hotellerie-Tag in Zusammenarbeit mit<br />

Dehoga Nordrhein statt. Der Donnerstag, 7. April <strong>2022</strong>,<br />

wird daher zu einem der interessantesten Branchentreffs<br />

für Hoteliers und Spa-Betreiber. In Halle 7 erwarten die<br />

Besucher im Future Forum visionäre Digitalisierungsthemen,<br />

die im Rahmen des Fittech Summits sowie von Eu-<br />

12


BUSINESS INSIDE<br />

rope Active vorgestellt werden. Hier demonstrieren innovationstreibende<br />

Speaker, wie tech-lastig die Fitnesswelt<br />

von morgen ist. Halle 9 präsentiert sich ebenfalls neu und<br />

vereint Functional Training sowie Group Fitness-Konzepte<br />

für Fachbesucher wie Trainer und Instruktoren, Wellness-<br />

Experten und Studiobesitzer. Hier wird u. a. das etablierte<br />

Functional Forum von IFAA, Bodylife und<br />

weiteren Partnern durchgeführt und erstmals die IFAA<br />

Trainer Plaza stattfinden.<br />

Ganz neu werden in Halle 5.2 CBD-Produkte im Rahmen<br />

der Sonderfläche THE BODY vorgestellt und zu Anwendungsgebieten<br />

und -möglichkeiten beraten. Halle 5.2 wird<br />

zusätzlich die Plattform für die Lifestyle Area mit interessanten<br />

Talks, der Group Fitness Bühne, verschiedenen<br />

Mitmachflächen, dem Cycling Festival sowie den Mixed<br />

Reality Sports und dem E-Sports Bereich.“<br />

<strong>FNG</strong>: „Welchen Raum wird das Thema Digitalisierung auf<br />

der diesjährigen Messe einnehmen?“<br />

Silke Frank: „In Zukunft werden Unternehmen verstärkt auf<br />

ein sinnvolles digitales Angebot mit der entsprechenden<br />

Infrastruktur setzen. In den Hallen 6 und 7 werden neue<br />

Technologien sowohl bei Ausstellern als auch im Rahmenprogramm<br />

der FIBO einen großen Stellenwert einnehmen.<br />

Im Future Forum der Halle 7, das die FIBO in Zusammenarbeit<br />

mit EuropeActive, der FitTech Company GmbH und<br />

dem ECC KÖLN, einem Tochterunternehmen des Instituts<br />

für Handelsforschung Köln (IfH), organisiert, diskutieren<br />

innovationstreibende Speaker über die tech-lastige Fitnesswelt<br />

von morgen sowie über die neuesten Trends im<br />

Handel und E-Commerce.<br />

Aber auch in der Wellness- und Gesundheitsbranche gehört<br />

Digital Health zu den Top Trends. Mit dem „Meeting<br />

Point Health & Wellness“, aktuellen medizinischen Therapie-<br />

und Trainingsmethoden im Ausstellungsbereich<br />

sowie Expertenvorträgen greift die FIBO dieses Thema in<br />

Halle 8 auf. Zahlreiche Partner wirken beim Thema „Digitalisierung<br />

in der Physiotherapie“ mit wertvollem Input mit.“<br />

<strong>FNG</strong>: „Gibt es ein Thema, das Ihnen persönlich<br />

ganz besonders am Herzen liegt?“<br />

Silke Frank: „Alle Themen haben ihren Stellenwert und<br />

eine Relevanz für die FIBO. Wichtig nach der Pandemie ist<br />

jedoch besonders das Thema Gesundheit und alle damit<br />

verbunden Aktivitäten und Angebote auf der Messe. Um<br />

ein Zeichen gegen den Bewegungsmangel in der Gesellschaft<br />

zu setzen veranstaltet die FIBO gemeinsam mit<br />

EuropeActive die Exercise is Medicine Days<br />

am Freitag und Samstag im Rahmen<br />

des Fitness & Health Forums in Halle 8.“<br />

<strong>FNG</strong>: „Wo sehen Sie in diesem Jahr die größten Herausforderungen<br />

für das Messe-Team?“<br />

Silke Frank: „Die FIBO wird in diesem Jahr unter anderen<br />

Voraussetzungen als sonst stattfinden, aber das gesamte<br />

Team freut sich sehr darauf, endlich wieder persönliche<br />

Gespräche führen zu dürfen, zu netzwerken, Kunden<br />

zusammenzubringen und das Business<br />

für die ganze Branche zu fördern.“<br />

<strong>FNG</strong>: „Wann beginnt für Sie persönlich die aufreibendste<br />

Zeit, bereits während der Vorbereitung oder wenn sich am<br />

7. April pünktlich um 9:00 Uhr die Türen zur Messe öffnen?“<br />

Silke Frank: „Vorfreude ist die größte Freude, wie man es<br />

schön sagt. Seit wir wissen, dass die FIBO wieder live an<br />

den Start geht, herrscht bei uns eine große Aufregung. Wir<br />

sind täglich in Kontakt mit unseren Ausstellern, Besuchern<br />

und Partnern, die Telefone stehen nicht still – das ist eine<br />

tolle Zeit der Vorbereitung. Wir können es kaum erwarten,<br />

dass die Messe wieder an den Start geht und live zu<br />

erleben sein wird – und das auch noch am Weltgesundheitstag.<br />

FIBO liefert jede Menge Trends und Inspirationen<br />

für das Business rund um Fitness und Gesundheit und<br />

sorgt somit für echte Wiedersehensfreude.<br />

Besonders freuen wir uns aber darauf, wenn die Branche<br />

zusammenkommt und die Messe zum belebten Treffpunkt<br />

von Ausstellern, Besuchern sowie Partnern wird. Denn gemeinsam<br />

wollen wir eine neue Ära einläuten,<br />

zurück zu alter Stärke gewinnen und den Fokus auf die<br />

Branche richten.“<br />

<strong>FNG</strong>: „Herzlichen Dank für das Interview und viel Erfolg<br />

für die FIBO-Tage!“<br />

- Ralf Meier<br />

13


BUSINESS INSIDE<br />

DIE ZUKUNFT:<br />

GESUNDHEITSSTUDIO<br />

EIN GESPRÄCH MIT IDIAG CEO ARMIN DONHAUSER UND<br />

MARKENBOTSCHAFTER HANS MUENCH<br />

Hans Muench kennt die Fitnessbranche seit vielen Jahren<br />

bis ins Detail. Lange Zeit fungierte er als Europa-Ambassador<br />

der IHRSA. Seit kurzem ist er Markenbotschafter<br />

der Idiag AG. Fitness News Germany hat mit ihm und Idiag<br />

CEO Armin Donhauser gesprochen und gefragt, wie es zu<br />

der Zusammenarbeit gekommen ist und wie die Medizinprodukte<br />

des Schweizer Unternehmens auch die Studiolandschaft<br />

bereichern können.<br />

<strong>FNG</strong>: „Hans, wie ist es zu Deiner neuen Aufgabe als Markenbotschafter<br />

der Idiag AG gekommen?“<br />

Hans Muench: „Das hat sich über einige Monate entwickelt.<br />

Im vergangenen Jahr war ich bei einer Roadshow von<br />

Milon. Zum Abschluss der Veranstaltung gab es einen<br />

Kurzvortrag von einem Idiag-Mitarbeiter, der mein Interesse<br />

geweckt hat. Kurz darauf wurden drei P100 von Idiag<br />

in dem Studio installiert, in dem ich in der Schweiz trainiere.<br />

Es ist eine von mittlerweile rund 40 sogenannter Idiag<br />

Atem-Lounges in der Schweiz.<br />

Später im Jahr traf ich dann einen Mitarbeiter des Unternehmens,<br />

das nur etwa 20 Minuten von mir seine Zentrale<br />

hat. Schließlich kam es zu einem Mittagessen mit dem<br />

CEO Armin Donhauser und im Laufe der Zeit entwickelten<br />

wir tatsächlich die Grundlage für die gemeinsame Arbeit.<br />

Ich bin zuständig für den internationalen Marktausbau,<br />

aber natürlich unterstütze ich das Team auch in Deutschland.<br />

<strong>FNG</strong>: „Herr Donhauser, zu ihren Kernprodukten gehört die<br />

Idiag M360. Einigen Leserinnen und Lesern wird das Produkt<br />

noch besser unter dem früheren Namen Medi Mouse<br />

bekannt sein. Dabei handelt es sich um ein leicht zu handhabendes<br />

Diagnose-Instrument für den Rücken. Wie kann<br />

man sich die Funktionsweise als Laie vorstellen?<br />

Armin Donhauser: „Zur Analyse der Wirbelsäule und ihrer<br />

Lage im Raum greift die Idiag M360 auf tausende Röntgenaufnahmen<br />

zurück und gleicht die gemessenen Werte<br />

mit diesen ab. Das zertifizierte Medizinprodukt erfasst<br />

strahlungsfrei die knöchernen Strukturen der Wirbelsäule.<br />

Anhand der dabei identifizierten Auffälligkeiten und Abweichungen<br />

von der Norm gibt die Rückengeometrie zuverlässige<br />

Auskünfte über die Haltung, muskuläre Stabilität und<br />

Mobilität des Rückens. Dazu erstellt die Software umgehend<br />

Therapieempfehlungen, z. B. für Physiotherapeuten<br />

oder qualifizierte Fachtrainer.<br />

Die Empfehlungen können gedruckt oder als PDF auf einem<br />

Speichermedium abgelegt werden. Dazu gibt es von<br />

der Wirbelsäule ein 3D-Modell.<br />

<strong>FNG</strong>: „Neben der Wirbelsäule ist die Atemmuskulatur das<br />

zweite große Thema der Idiag AG. Hat sich das einfach so<br />

ergeben?“<br />

Armin Donhauser: „Nein, die Idee stammt ursprünglich<br />

aus dem Hochleistungssport. Ein Professor der Eidgenössischen<br />

Hochschule hat das Konzept gemeinsam mit<br />

Idiag entwickelt. Aus verschiedenen Gründen war das naheliegend.<br />

Das Training der Rücken- und der Atemmuskulatur<br />

steht in enger Beziehung zueinander. So trainiert eine<br />

tiefe Atmung immer auch den Rücken. Dazu sind beides<br />

große Muskelpartien. Um die Atemmuskulatur gezielt zu<br />

trainieren, muss man nicht nur tief, sondern auch schnell<br />

atmen. Das führt jedoch zu einer Hyperventilation, da der<br />

CO2-Gehalt bei dieser Form der Atmung im Blut schnell<br />

sinkt, während der Sauerstoffgehalt sich durch die tiefe,<br />

schnelle Atmung kaum verändert. Durch dieses Missverhältnis<br />

steigt der pH-Wert des Blutes in den alkalischen<br />

Bereich. Der erniedrigte CO2-Gehalt führt darüber hinaus<br />

zu einer Verengung der Blutgefäße im Gehirn. Das kann<br />

zu Schwindel und Benommenheit bis hin zur Ohnmacht<br />

führen.<br />

14


BUSINESS INSIDE<br />

Beim Training der Atemmuskulatur mit dem Idiag P100<br />

treten diese ungewollten Effekte nicht auf, da ein Beutel im<br />

Gerät das abgeatmete CO2 speichert und so ein Absinken<br />

des Wertes im Blut verhindert wird. Über zwei Klappen im<br />

Idiag P100 kann der Widerstand beim Atmen so reguliert<br />

werden, dass es zu den angestrebten Trainingseffekten<br />

kommt.<br />

<strong>FNG</strong>: „Benötigt man für die Handhabung medizinisches<br />

Know-how?“<br />

Armin Donhauser: „Nein, die Einstellungen nimmt das<br />

Gerät automatisch vor. Die Handhabung ist trotz der ausgefeilten<br />

Technik denkbar einfach und die einzelnen Trainingseinheiten<br />

relativ kurz. Hochleistungssportler trainieren<br />

bis zu 20 Minuten, oft sogar auf dem Laufband oder<br />

dem Ergometer. Bei allen anderen Menschen reichen<br />

schon 5-10 Minuten. Dafür sind die zu erwartenden Effekte<br />

bei moderat trainierten Personen deutlich höher. Hochleistungssportler<br />

haben ihre Möglichkeiten meist schon<br />

weitgehend ausgereizt und freuen sich schon über kleinere<br />

Leistungssprünge.<br />

Während im Fitness- und Hochleistungsbereich die persönliche<br />

Leistungsfähigkeit im Fokus steht, geht es bei<br />

Menschen mit Vorerkrankungen der Atemwege, z. B.<br />

COPD, in erster Linie um mehr Wohlbefinden. Sie profitieren<br />

von einem Training mit dem Idiag P100 ebenso wie<br />

Asthma-Patienten oder Menschen, die an Long Covid leiden.<br />

Davon gibt es zunehmend mehr. Ein inspiratorisches<br />

Training der Atemmuskulatur hilft z.B. auch denjenigen,<br />

die während ihrer Erkrankung auf einer Intensivstation beatmet<br />

werden mussten. Anhand der ermittelten Testdaten,<br />

z. B. des Lungenvolumens, gibt der Idiag P100 konkrete<br />

Trainingsprogramme vor.“<br />

<strong>FNG</strong>: „Vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg!“<br />

Das Unternehmen<br />

Die Idiag AG, mit Kunden aus dem Medizinsektor, der<br />

Studio- und Wellnessbranche sowie dem BGM, ist an der<br />

Schnittstelle zum 2. Gesundheitsmarkt angesiedelt. Für<br />

das Unternehmen mit Sitz in der Schweiz hat sich der Idiag<br />

P100 zu einem echten Glücksfall entwickelt. Das Gerät befindet<br />

sich erst im zweiten Jahr auf dem Markt und hat<br />

sich bereits jetzt zum Hauptprodukt entwickelt. Und die<br />

Wachstumskurve zeigt weiterhin nach oben.<br />

- <strong>FNG</strong> Redaktionsteam<br />

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Segment in den Bereichen, Business Development,<br />

Distribution, Einkauf und Sponsoring. Wir beraten<br />

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CBD Messe, THE BODY, für Sport, Beauty,<br />

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15


BUSINESS INSIDE<br />

Bild: Sora Shimazaki von Pexels<br />

Paul Underberg<br />

Interview<br />

VERKAUF VON ACISO<br />

Fitness News Germany wollte von Paul Underberg, dem Mann, der INLINE und INJOY so erfolgreich gemacht hat,<br />

wissen, wie er den Verkauf der MIGROS von ACISO an Lafayette sieht. Paul Underberg ist jemand, der fast über vier<br />

Jahrzehnte einer der Protagonisten des Fitnessmarktes war bzw. ist und selbst seine Unternehmen 2015 erfolgreich<br />

an die MIGROS verkauft hat. Lesen Sie hier das Interview:<br />

„Paul, was waren denn seinerzeit 2015 deine Beweggründe<br />

INLINE/INJOY an die MIGROS verkaufen.“<br />

Paul Underberg:<br />

„Nun, der Prozess bis zum Exit ging ja schon über ein paar<br />

Jahre. Eine wertvolle Zeit der Annäherung in wechselseitiger<br />

Wertschätzung und Anerkennung für eine gemeinsame<br />

Zukunft.<br />

Mein vorrangiges Ziel war, mit einem wirtschaftlich starken<br />

Partner auch nach der Übernahme schneller zu wachsen.<br />

Zudem wurde ich in dem Folgejahr 60 und somit war<br />

es eine sehr gute Lösung, weil ein Generationswechsel<br />

oder Management Buy-out /MBO nicht in Frage kamen.“<br />

„Wieso ein MBO nicht?”<br />

Paul Underberg: „Weil die Mittel für den Wert bei den<br />

Personen, die in Frage gekommen wären, nicht da waren.<br />

Und dann wäre es ja immer noch nicht<br />

wachstumstreibend gewesen.“<br />

„In Bilanzen kann man lesen, dass INLINE/INJOY<br />

seinerzeit gut gewinnträchtig waren.“<br />

Paul Underberg: „Die MIGROS hätte diesen Kauf<br />

sicher nicht getätigt, wenn ich meinem Job mit meinen<br />

Leuten vorher nicht gut gemacht hätte.“<br />

„Was ist dann passiert?“<br />

Paul Underberg: „Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht.<br />

Die MIGROS ist ein tolles Unternehmen, ein wirtschaftlicher<br />

Gigant mit einer immensen Kultur. Die Gesellschaft an sich<br />

trägt ja nicht immer die Schuld, wenn die Geschäftsführer<br />

versagen. Allerdings trägt sie die Verantwortung. Die neuen<br />

Geschäftsführer haben damals behauptet, mich nicht<br />

mehr zu brauchen; jedenfalls meinten sei das. Sie waren<br />

ja sogar noch von hochqualifizierten Menschen umgeben.<br />

Aber das Denken und Handeln komplett zu ändern, ohne<br />

ausreichende Erkenntnisse und Erfahrungen, ohne eine<br />

Intuition, welche Konsequenzen das hat, ist natürlich<br />

besonders im Dienstleistungsbereich mit direkten Kundenverhältnissen<br />

fatal. Eitelkeiten können im Geschäftsleben<br />

recht teuer werden.“<br />

16


BUSINESS INSIDE<br />

„Dann kam der Deal mit Greinwalder und Partner, die von<br />

der MIGROS zu INLINE/INJOY dazu gekauft wurden.“<br />

Paul Underberg: „Die Beweggründe kann ich nicht so<br />

richtig nachvollziehen und will sie so auch nicht kommentieren<br />

– ob gut, richtig oder falsch.<br />

Fakt ist aber, dass IN und G&P unterschiedliche Ausrichtungen<br />

und eine andere DNA hatten, obwohl die Gründer<br />

Huber Greinwalder und Oliver Sekula ehemalige INLINE-<br />

Mitarbeiter von mir waren.<br />

Wenn man aber eine erfolgreiche, tief im Markt etablierte<br />

Unternehmensberatung mit einer Marketingagentur mischt<br />

und einen slimBelly-Vertrieb mit dem führenden Qualitäts-<br />

Franchisesystem, INJOY „kreuzt“, wird es schwierig, weil es<br />

zu wechselseitigen Verwässerungen und somit zu Entkräftungen<br />

kommt. Besonders dann, wenn die<br />

geschäftsführende Verantwortung bei denen liegt,<br />

die Franchising und Markenführung bis dato nicht<br />

kannten. Und die Franchisenehmer und andere Partner sie<br />

auch nicht.“<br />

„Was hältst du von der Theorie einer Schweizer<br />

Zeitung, dass die MIGROS in Deutschland mit Elements<br />

in Schieflage geraten ist, weil bei dem fatalen Marketing-<br />

Gag (nach dem hohen 7:1 Sieg von Deutschlang bei der<br />

WM 2014 gegen Brasilien) Mitglieder mit einer Vorankündigung<br />

(10% Nachlass pro Tor von Deutschland), also mit<br />

insgesamt 70 % Nachlass akquiriert wurden?“<br />

„Wie empfindest bzw. bewertest du jetzt den Verkauf der<br />

MIGROS an Lafayette?“<br />

Paul Underberg: „Zunächst mal schade, dass die MIGROS<br />

sich in Deutschland aus dem Fitnessmarkt zurückgezogen<br />

hat. Kein gutes Signal.<br />

Lafayette wird bei der Due Dilligence sicher erkannt und<br />

für sich eingeschätzt haben, dass sie ein 1-2 Geschäftsfelder<br />

ggf. mit mehr Nähe, Intensität, kostenorientierterem<br />

Umschalten sowie brachliegende Umsatzpotentiale zeitnah<br />

wieder verdichten können. Das kann mit den richtigen<br />

Leuten durchaus wirtschaftlicher ausgehen.“<br />

„Welche Geschäftsfelder sind das?“<br />

Paul Underberg: „Ich denke, dass INJOY dazu gehört.“<br />

- Ralf Meier<br />

Paul Underberg: „Nichts halte ich von der Theorie.“<br />

„Wieso?“<br />

Paul Underberg: „Weil die Aktion mit den Ergebnissen<br />

sicher Fluch und Segen zugleich war. Mehrere tausend<br />

Mitglieder an einem Tag zu gewinnen, war doch<br />

der Kracher. Die Beiträge auf die Leistungen der Elements-<br />

Clubs bezogen natürlich nicht. Wenn aber von neuen begeisterten<br />

3.000 Mitgliedern nur die Hälfte noch 1 bis 2 weitere<br />

Menschen mitbringen…<br />

Die wahren Gründe, warum die Elements-Studios schwer<br />

in wirtschaftlich gutes Fahrwasser zu steuern sind, liegen<br />

ganz woanders. Mir steht es nicht zu, das hier zu erörtern.“<br />

Zur Person<br />

Paul Underberg gründete u.a. INJOY<br />

mit über 240 Standorten in der Spitze,<br />

war Unternehmer des Jahrzehnts,<br />

INLINE hatte mehr als 500 Beratungskunden<br />

in DACH und veranstaltete<br />

jährlich den Branchen-Kongress mit<br />

über 2.000 Teilnehmern, den INLINE-<br />

Kongress.<br />

17


BUSINESS INSIDE<br />

UMSATZSTEIGERUNG<br />

DURCH ZUSATZVERKÄUFE<br />

Umsatzsteigerung durch Zusatzverkäufe kann nicht erzwungen werden. Wenn ein Mitglied in der Ausbildung<br />

steckt und mit einem begrenzten Budget über die Runden kommen muss, wecken gut gemeinte<br />

Angebote vielleicht Begehrlichkeiten. Aber zum Kauf wird es trotzdem nicht kommen. Wie formuliert es<br />

der Volksmund so treffend? „Einem nackten Mann kann man nicht in die Tasche greifen!“<br />

Neben den zeitlosen Klassikern<br />

Ganz anders sieht es allerdings aus, wenn man zusätzlichen<br />

Umsatz mit Artikeln machen könnte, die ohnehin von<br />

den Mitgliedern gekauft werden. Nur leider bei anderen<br />

Anbietern. An der Schraube zu drehen, ist viel einfacher<br />

als der Versuch, Umsätze zu generieren, wo nichts zu<br />

holen ist. Schlimmstenfalls verprellt man damit sogar Mitglieder,<br />

wenn die sich zu sehr zum Kauf eines Produktes<br />

gedrängt fühlen. Dennoch steht nirgendwo geschrieben,<br />

dass man neben den zeitlosen Klassikern aus dem<br />

Nährstoffbereich nicht noch weitere Artikel im Sortiment<br />

haben darf. Immerhin verfügen die größeren Fitnessstudios<br />

über nennenswerte Mitgliederzahlen. Allerdings<br />

sollte man sich dabei auf Produkte konzentrieren, für die<br />

tatsächlich Geld ausgegeben wird. Dabei kann auch eine<br />

kleine Umfrage im Empfangsbereich helfen. Um zum Mitmachen<br />

zu bewegen, könnte sie mit einem Gewinnspiel<br />

kombiniert wird, z. B. einer Getränke-Flatrate.<br />

Ganz andere Perspektiven<br />

Dabei ergeben sich häufig ganz andere Perspektiven, als<br />

wenn ein Inhaber versucht, den Mitgliedern irgendetwas<br />

aufzuzwingen versucht, nur weil es gerade in Mode ist. Es<br />

gibt zahlreiche Artikel rund um die sportliche Aktivität, die<br />

auch von den Mitgliedern mit kleinem Geldbeutel<br />

regelmäßig gekauft werden. Die muss man nur kennen<br />

und zu einem entsprechenden Preis anbieten. Auch, wenn<br />

die Marge sich dabei vielleicht in Grenzen hält. Es lohnt<br />

sich dennoch, denn so ganz nebenbei wird dadurch auch<br />

die Bindung ans Studio gefördert. In einem Boutiquestudio<br />

für Frauen könnten hochwertige Pflege- und Kosmetikprodukte<br />

ein mögliches Zusatzgeschäft bedeuten.<br />

Bei entsprechendem Mitgliederpotential in guten Lagen<br />

machen die Leistungen eines Personal Trainers Sinn. In<br />

welche Richtung die Kundenwünsche auch immer gehen,<br />

damit sie auch tatsächlich nennenswert zum Umsatz beitragen,<br />

müssen sie aktiv beworben werden.<br />

Wie gut das funktioniert, hängt immer von der ab.<br />

- Reiner Schulz<br />

18


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19


BUSINESS INSIDE<br />

ICH HABE RÜCKEN<br />

DER BACKCHECK® VON DR.WOLFF<br />

„Ich habe Rücken…!“ Diese Redensart hat, seit Hape Kerkeling sie seiner Kult-Figur<br />

Horst Schlemmer in den Mund legte, wohl jeder schon einmal gehört. Tatsächlich müsste es<br />

eigentlich heißen: „Wir haben Rücken!“ Die meisten Menschen leiden hierzulande irgendwann in<br />

ihrem Leben unter Rückenschmerzen. Bei einer Mehrheit ist der untere Rücken betroffen, beim<br />

oberen Rückenbereich sehen die Zahlen ein wenig besser aus.<br />

Nadel im Heuhaufen<br />

Besonders schlimm trifft es diejenigen,<br />

die unter chronischen Rückenbeschwerden leiden. Also<br />

Menschen, die an mindestens drei Monaten in Folge über<br />

mehr oder weniger starke Schmerzen klagen. Immerhin<br />

sind das laut der vom RKI veröffentlichten Krankheitslast-<br />

Studie BURDEN 2020 immer noch mehr als 15 % der Befragten.<br />

Mit zunehmendem Alter stieg das Risiko für Rückenprobleme<br />

deutlich an. Was leider nicht bedeutet, dass<br />

Jugend allein vor einem schmerzenden Rücken schützt. In<br />

einem sind die Betroffenen ohnehin unabhängig vom Alter<br />

vereint. Rückenschmerzen können eine enorme Belastung<br />

für den Alltag darstellen. Und fatalerweise lässt sich oft<br />

nicht einmal ein einzelner Grund dafür verantwortlich machen.<br />

Der häufig beschuldigte Bandscheibenschaden ist<br />

längst nicht immer der Übeltäter. Denn der Rücken ist<br />

ein komplexes Gebilde aus Knochen, Gelenken, Muskeln,<br />

Nerven und bindegewebigen Strukturen. Da wird die Suche<br />

nach der Ursache für die Probleme schnell zur Suche nach<br />

der viel zitierten Nadel im Heuhaufen. Vor diesem Hintergrund<br />

wird auch verständlich, warum der überwiegende<br />

Teil der Betroffenen mit der Diagnose „unspezifische Rückenschmerzen“<br />

konfrontiert wird. Man weiß einfach nicht<br />

so genau, wo die tatsächliche Ursache liegt. Aber damit<br />

muss man halt leben.<br />

Diagnose-Tool bei der betrieblichen Gesundheitsförderung<br />

Doch muss man das wirklich? Auf die Idee, dass muskuläre<br />

Probleme zu den wesentlichen Faktoren bei der Entstehung<br />

von Rückenleiden gehören könnten, kam man bereits vor<br />

Jahrzehnten. Zu den Pionieren in diesem Segment gehört<br />

das Unternehmen Dr. Wolff Sports & Prevention. Mit dem<br />

BackCheck® präsentierte es ein Messsystem, das wichtige<br />

Hinweise darauf gibt, an welchen Stellen es Sinn macht, die<br />

Muskulatur aufzutrainieren oder zu dehnen. Mit dem Back-<br />

Check lassen sich die Kraftwerte auf unterschiedlichen Ebenen<br />

in Druck- und Zugrichtung ermitteln. Die dazugehörige<br />

Software stellt eine Live-Ansicht der ermittelten Werte dar.<br />

Der BackCheck erlaubt auch eine Bewertung von Kraftverhältnissen<br />

und absoluter Kraft. So lassen sich muskuläre<br />

Defizite und Dysbalancen zuverlässig und leicht durchführbar<br />

aufdecken. Der mehrfach ausgezeichnete BackCheck<br />

genießt nicht nur im internationalen Fitness- und Therapiebereich<br />

ein hohes Maß an Anerkennung, sondern auch als<br />

Diagnose-Tool bei der betrieblichen Gesundheitsförderung<br />

- Gerd Sonntag<br />

20


BUSINESS INSIDE<br />

DER WEG ZUM<br />

GESUNDHEITSDIENSTLEISTER<br />

Der Weg zum Gesundheitsdienstleister ist für die Studiobranche<br />

nicht erst seit Corona ein spannendes Thema.<br />

Corona hat lediglich die Schwächen aufgedeckt, die es bei<br />

der praktischen Umsetzung auch im Jahr <strong>2022</strong> immer noch<br />

gibt. Immer noch, denn der Versuch, auf möglichst breiter<br />

Front als fester Bestandteil des 2. Gesundheitsmarktes anerkannt<br />

zu werden, liegt mittlerweile deutlich mehr als 10<br />

Jahre zurück.<br />

Bis ins hohe Alter vital und leistungsfähig<br />

In der Zeit ist einiges geschehen. Zu Recht sehen sich viele<br />

moderne Studios als Gesundheitsdienstleister. Viele Fitnessanlagen<br />

sind heute nicht mehr wiederzuerkennen. Die<br />

Angebote orientieren sich mehr und mehr an den Bedürfnissen<br />

einer immer älter werdenden Gesellschaft und dem<br />

damit verbundenen Spektrum an Krankheiten. Im Fokus<br />

stehen dabei insbesondere die sogenannten Zivilisationskrankheiten,<br />

z. B. Diabetes mellitus Typ 2, Fettstoffwechselstörungen,<br />

Herz-Kreislauferkrankungen oder Rückenund<br />

Gelenkprobleme. Tatsächlich kann ein regelmäßiges<br />

und individuell gesteuertes Training der Muskulatur einen<br />

wesentlichen Beitrag dazu leisten, bis ins hohe Alter vital<br />

und leistungsfähig zu bleiben und vor allen Dingen sein<br />

Leben auch weiterhin eigenständig zu führen. Sogar die<br />

Weltgesundheitsorganisation empfiehlt schon seit 2010<br />

Krafttraining für Menschen aller Altersgruppen. Insbesondere<br />

ältere Menschen ab 65. sollten mindestens dreimal<br />

pro Woche Übungen für das Gleichgewicht, die Koordination<br />

und zur Stärkung der Muskelkraft absolvieren. Wie es<br />

der Zufall will, erinnert die WHO an jedem 7. April, mit dem<br />

Weltgesundheitstag an ihr Gründungsdatum vor nun bereits<br />

74 Jahren. In diesem Jahr fällt der Weltgesundheitstag<br />

mit dem Beginn der FIBO-Messe in Köln zusammen.<br />

Auswirkungen auf die Gesundheit<br />

Ein ideales Datum, um erneut darauf hinzuweisen, dass es<br />

beim Training der Muskulatur im Sportstudio um weitaus<br />

mehr geht als um kosmetische Resultate. Dass die Figur<br />

natürlich auch profitiert, ist ein willkommener, aber eben<br />

nur ein Nebeneffekt. Viel bedeutsamer sind die vielfältigen<br />

positiven Auswirkungen auf die Gesundheit, die sich<br />

auf den unterschiedlichsten Ebenen zeigen. Die Körperzusammensetzung<br />

profitiert auf mittlere Sicht ebenso wie<br />

das Stoffwechselgeschehen oder die Hormonproduktion.<br />

Allesamt wichtige Faktoren im Kampf gegen die gefürchteten<br />

Zivilisationskrankheiten. Doch warum haben sich so<br />

wichtige Argumente nicht längst flächendeckend verbreitet<br />

und zu einem Ansturm auf die Studios geführt? Das<br />

Problem ist, dass viele Studios trotz aller Bemühungen in<br />

die richtige Richtung vor Ort nicht als Gesundheitsdienstleister<br />

wahrgenommen werden, wie es wünschenswert<br />

und in einer Vielzahl der Fälle auch gerechtfertigt wäre.<br />

Die Infrastruktur steht, die Ausbildungsgänge für hoch<br />

qualifiziertes Trainingspersonal stehen. Es ist an der Zeit,<br />

die Botschaft auf die Straße zu tragen. Dahin, wo sie gebraucht<br />

wird. Durch eine präzise Positionierung und glasklare<br />

Kommunikationsmaßnahmen. Das ist nach Corona<br />

noch viel wichtiger als vorher.<br />

- <strong>FNG</strong> Redaktionsteam<br />

21


BUSINESS INSIDE<br />

DIAGNOSTIK<br />

IM STUDIO<br />

Diagnostik im Fitnessstudio und die hierfür notwendigen Instrumente können gar nicht hoch genug eingeschätzt<br />

werden. Wer den Weg in ein Fitnessstudio findet, hat oft bereits eine längere Odyssee hinter sich. Vor allem, wenn<br />

es sich um ältere Menschen handelt. Ein Teil, weil er aus gesundheitlichen Gründen von einem Arzt zum nächsten<br />

geschickt worden ist. Bei anderen reagiert die Figur irgendwann nicht mehr auf die Maßnahmen, die in den<br />

Jahrzehnten davor zumindest kurzfristig erfolgreich waren. Wieder andere möchten sich einfach generell mehr<br />

bewegen, dies aber weder allein auf einer Laufstrecke noch zu den vorgegebenen Zeiten eines Vereins.<br />

Wie hinter einer Milchglasscheibe<br />

So unterschiedlich die Beweggründe auch sein mögen, wenigstens<br />

zwei Faktoren eint die verschiedenen Gruppen.<br />

Sie alle sind an einem Punkt ihres Lebens, an dem immer<br />

offensichtlicher wird, dass sich irgendetwas ändern muss.<br />

Dieses etwas ist der zweite Punkt. Er zeigt sich oft nur verschwommen,<br />

wie hinter einer Milchglasscheibe. Gerade<br />

wenn die Probleme auf einer gesundheitlichen Ebene liegen,<br />

benötigen selbst hoch qualifizierte Fachtrainerinnen<br />

und -trainer mehr als nur ein paar wenige Informationen,<br />

z. B. wo es schmerzt oder dass man ständig außer Atem<br />

ist. Ähnliches gilt auch für Figurprobleme. Natürlich ist<br />

es völlig legitim, auch im Alter noch auf sein Äußeres zu<br />

achten. Aber die Herausforderungen, die dabei auftreten,<br />

sind andere als man sie mit 20 oder 30 Jahren überwinden<br />

musste. Das lässt sich ohne eine vorherige Diagnostik<br />

nicht sicherstellen. Genau hier setzen moderne Diagnose-<br />

Tools an. Sie erlauben viel detaillierte Rückschlüsse darauf,<br />

an welchen Stellschrauben das Team drehen muss,<br />

um auch Mitglieder, die ihnen völlig unbekannt sind, ans<br />

Ziel zu bringen.<br />

Diagnose-Tools<br />

Heutzutage stehen völlig andere Möglichkeiten zur Verfügung<br />

als das noch vor wenigen Jahren der Fall war. Das<br />

Herz-Kreislauf-System lässt sich ebenso auf seine aktuelle<br />

Leistungsfähigkeit und eventuelle Probleme testen, wie<br />

die Beweglichkeit oder die muskuläre Belastungstoleranz.<br />

Auch die Körperzusammensetzung kann sich vor den Diagnose-Tools<br />

nicht verbergen. Wie sieht das Verhältnis von<br />

fettfreier Körpermasse zum Körperfett aus? Wie hoch ist<br />

der Anteil des viszeralen Fetts? Sogar tiefere Einblicke in<br />

das Stoffwechselgeschehen sind möglich, aus denen sich<br />

individuelle Empfehlungen für die Ernährung ableiten lassen.<br />

Wer diese modernen Möglichkeiten optimal einsetzt,<br />

damit die Mitglieder ihre Ziele auf möglichst geradem Weg<br />

erreichen, kann sich deren Vertrauen dauerhaft sichern.<br />

- <strong>FNG</strong> Redaktionsteam<br />

22


BUSINESS INSIDE<br />

40 JAHRE INKO<br />

Als INKO Anfang 1982 von Helmut J. Mader in Nürnberg<br />

gegründet wurde, war die Branche noch eine ganz andere<br />

als wir sie heute kennen. Tatsächlich verstand man sogar<br />

unter dem Begriff Fitness noch etwas völlig anderes. Wer<br />

ins Studio ging, machte Bodybuilding. Wenige Jahre später<br />

bot sich dem Beobachter schon ein verändertes Bild.<br />

In unserem Artikel „65 Jahre Sportstudios: Eine Erfolgsgeschichte“<br />

haben wir bereits einen Rückblick auf diese<br />

spannende Zeit geworfen.<br />

Die Studio-Szene war damals noch Teil einer Subkultur, die<br />

allerdings bereits an der Schwelle zu einem neuen Zeitalter<br />

und einem neuen Selbstverständnis stand. Auch der<br />

Markt für Sportnährmittel stellte an die Hersteller in den<br />

frühen 80er Jahren andere Anforderungen als heute. Im<br />

Mittelpunkt des Interesses standen die klassischen Proteinpulver<br />

und sogenannte Weight Gainer. Alles, was nicht<br />

nach Schoko, Vanille oder Erdbeer schmeckte, war schon<br />

ziemlich gewagt.<br />

Im Kern ist sich INKO immer treu geblieben<br />

Doch nicht nur das Angebot war viel übersichtlicher als<br />

heutzutage. Auch die Zahl der Mitanbieter hielt sich in<br />

überschaubaren Grenzen. Es war eine kleine Familie.<br />

Man kannte und schätzte sich. Mit dem einsetzenden<br />

Boom der Studios in Deutschland schnellte auch der Bedarf<br />

nach hochwertigen Nährstoffkonzentraten rasant in<br />

die Höhe. Immer vorne mit dabei die Firma INKO Internationale<br />

Handelskontor GmbH.<br />

Mittlerweile sind 40 Jahre ins Land gezogen. Zahlreiche<br />

Mitbewerber aus den Anfangstagen gibt es nicht mehr.<br />

Als eines der wenigen Unternehmen hat INKO alle Veränderungen,<br />

die die Fitnessbranche in dieser Zeit mitgemacht<br />

hat, mit Bravour gemeistert und gehört längst zu<br />

den großen europäischen Anbietern. Natürlich hat sich<br />

in diesen vier Jahrzehnten mit den Bedürfnissen der Kunden<br />

auch die Angebotspalette verändert. Aber im Kern ist<br />

sich INKO immer treu geblieben. Einer der Garanten für<br />

die gleichbleibend hohe Qualität ist die Muttergesellschaft<br />

Nutrichem Diät+Pharma GmbH in Roth. In der mittelfränkischen<br />

Kreisstadt, die nicht zuletzt für den alljährlichen<br />

Triathlon über die Langdistanz bekannt ist, befindet sich<br />

seit 1984 auch der INKO-Firmensitz.<br />

Fitness News Germany wünscht dem ganzen INKO-Team<br />

alles Gute zum runden Geburtstag! - <strong>FNG</strong> Redaktionsteam<br />

23


BUSINESS INSIDE<br />

AUFBAU EFFEKTIVER<br />

BEZIEHUNGEN<br />

ZWISCHEN FITNESSTRAINER<br />

UND KUNDEN<br />

In diesem Artikel skizziert Professor Adam Nicholls<br />

die Beziehung zwischen Fitnesstrainer und Kunden.<br />

Der Experte erklärt, warum das Verhältnis so wichtig<br />

ist, und zeigt Strategien zur Verbesserung dieser Beziehung<br />

und zum gegenseitigen Umgang bei Konflikten<br />

auf.<br />

Was ist die Beziehung zwischen Fitnesstrainer und<br />

Kunde?<br />

Jowett und Kollegen (Jowett et al., 2005) definieren<br />

die Beziehung zwischen Fitnesstrainer und Kunde als<br />

jede Situation, in der die Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen<br />

eines Fitnesstrainers und seines Kunden<br />

miteinander in Beziehung stehen. Sandström et al.<br />

(2016) unterstützen die Vorstellung, dass sich die Beziehung<br />

zwischen Fitnesstrainer und Kunde im Laufe<br />

der Zeit entwickelt. Das lässt auf Strategien schließen,<br />

die Beziehung verbessern und erhalten.<br />

Warum ist die Beziehung zwischen Fitnesstrainer und<br />

Kunde so wichtig?<br />

Burnout: Gautheur et al. (2016) berichteten, dass Personen<br />

mit einer stärkeren Wahrnehmung der Beziehung<br />

zwischen Fitnesstrainer und Klient weniger häufig<br />

über Burnout-Symptome berichteten. McGee und<br />

DeFreese (2019) berichteten, dass das Element der<br />

Nähe in der Beziehung zwischen Fitnesstrainer und<br />

Kunde mit einem geringeren globalen Burnout verbunden<br />

war.<br />

Angst vor Versagen: Sagar und Jowett (2015) fanden<br />

heraus, dass Personen mit einer starken Beziehung zu<br />

ihrem Personal Trainer oder Fitnesstrainer viel seltener<br />

unter Versagensängsten litten.<br />

Versagen. Dropout: Die Qualität der Beziehung zwischen<br />

Fitnesstrainer und Kunde beeinflusst auch die<br />

Motivation, weiter zu trainieren. Gardner et al. (2016)<br />

fanden zum Beispiel heraus, dass Personen, die eine<br />

positive Beziehung wahrnehmen, mit größerer Wahrscheinlichkeit<br />

Spaß am Training haben und seltener<br />

das Training abbrechen.<br />

Engagement: Eine enge Beziehung war bei Ruderinnen<br />

mit einem höheren Maß an Engagement verbunden.<br />

Ruderinnen (McGee und DeFreese, 2019).<br />

Konzeptualisierung der Beziehung zwischen Fitnesstrainer<br />

und Kunde<br />

Jowett et al. (2005) schlugen das 3 + 1 C-Modell vor, das<br />

Folgendes umfasst:<br />

Closeness (Nähe): Das Ausmaß, in dem der Fitnesstrainer<br />

und der Kunde sich gegenseitig wertschätzen, unterstützen<br />

und füreinander sorgen.<br />

Verbindlichkeit: Jowett und Poczawardowski (2007) definierten<br />

Engagement als die Absicht des Fitnesstrainers<br />

und des Kunden, die Beziehung aufrechtzuerhalten und<br />

somit weiter zusammenzuarbeiten.<br />

Komplementarität: Komplementarität bezieht sich darauf,<br />

wie die Verhaltensweisen zwischen dem Fitness-Trainer<br />

und dem Kunden miteinander korrespondieren. Zum Beispiel<br />

würde eine Beziehung zwischen Fitnesstrainer und<br />

Kunde eine hohe Komplementarität aufweisen, wenn der<br />

Fitnesstrainer fürsorglich und ermutigend handelt. Dieses<br />

Verhalten wird vom Kunden erwidert, indem er sich ebenfalls<br />

fürsorglich verhält und von den Trainingseinheiten mit<br />

dem Fitnesstrainer begeistert ist.<br />

Co-Orientierung: Eine Co-Orientierung zwischen dem Kunden<br />

und dem Fitnesstrainer liegt vor, wenn der Kunde und<br />

der Fitnesstrainer eine gemeinsame Basis in Bezug auf die<br />

Ansichten gefunden haben, die von beiden vertreten werden,<br />

z. B. wenn beide sich einig sind, wie sie am besten<br />

vorankommen und Ziele erreichen können.<br />

Wie kann die Beziehung zwischen Fitnesstrainer und<br />

Kunde verbessert werden?<br />

Rhind und Jowett (2011) schlugen das COMPASS-Modell<br />

für Aufrechterhaltungsstrategien in der Beziehung zwischen<br />

Fitnesstrainer und Kunde vor. Das Akronym COM-<br />

PASS steht für:<br />

Konfliktmanagement<br />

Konfliktmanagement umfasst proaktive Strategien, wie z.<br />

B. ein Fitnesstrainer Schritte unternehmen kann, um Konflikte<br />

in Zukunft zu vermeiden, z. B. indem er seine Äußerungen<br />

erklärt. Zum Konfliktmanagement gehören auch<br />

reaktive Strategien, wie zum Beispiel, dass der Fitnesstrainer<br />

mit dem Kunden bei Diskussionen über Meinungsverschiedenheiten<br />

zusammenarbeitet, um einen Konflikt, der<br />

bereits entstanden ist, zu lösen.<br />

24


Offenheit<br />

Diese Strategie bezieht sich darauf, dass der Fitnesstrainer<br />

offen über seine Gefühle spricht und den Kunden ermutigt,<br />

dies ebenfalls zu tun. So könnte der Fitnesstrainer<br />

den Kunden ermutigen, darüber zu sprechen, wie er oder<br />

sie sich fühlt.<br />

Motivation<br />

Der Fitnesstrainer kann dem Kunden zeigen, dass er motiviert<br />

ist, weiter mit dem Kunden zu arbeiten und ihn bei<br />

seiner Entwicklung zu unterstützen.<br />

Positivität<br />

Der Fitnesstrainer kann dem Kunden gegenüber eine positive<br />

Einstellung an den Tag legen, indem er sein Verhalten<br />

an die Bedürfnisse des Kunden anpasst und ihm gegenüber<br />

Fairness zeigt.<br />

Beratung<br />

Fitnesstrainer können die Beziehung zum Kunden aufrechterhalten,<br />

indem sie ihm Ratschläge bei Problemen<br />

geben. Diese Beratung kann ebenso Ratschläge zu sportlichen<br />

wie zu technischen Fertigkeiten enthalten, aber auch<br />

zu nicht-sportlichen Themen erfolgen.<br />

Konflikte: Prävention und Management<br />

Wachsmuth et al. (2018) untersuchten, wie Konflikte verhindert<br />

werden können und kategorisierten dies in implizite<br />

und explizite Konfliktprävention.<br />

Implizite Konfliktprävention - Der Schlüssel zur Konfliktprävention<br />

liegt in einer guten Kommunikation, damit Fitnesstrainer<br />

und Trainierende frei miteinander kommunizieren<br />

können. Es erscheint auch wichtig, dass Fitnesstrainer die<br />

individuellen Bedürfnisse der Kunden berücksichtigen und<br />

die Kunden in die Entscheidungsprozesse einbeziehen.<br />

Explizite Konfliktprävention - Einfühlungsvermögen zeigen<br />

und Erwartungen und Probleme, die auftauchen könnten,<br />

offen kommunizieren. Ziel ist es, solche Konflikte zu bewältigen.<br />

Es wurde auch empfohlen, Meinungsverschiedenheiten<br />

sofort nach ihrem Auftreten zu besprechen. Der<br />

Fitnesstrainer oder der Kunde sollten nicht einfach darüber<br />

hinweggehen.<br />

Prof. Dr.<br />

Adam Nicholls<br />

University of Hull<br />

Unterstützung<br />

Ein Fitnesstrainer kann dem Kunden seine Unterstützung<br />

anbieten. Das gilt sowohl bei Trainings- als auch bei Nicht-<br />

Trainingsangelegenheiten.<br />

Soziale Netzwerke<br />

Die Beziehung zwischen dem Fitnesstrainer und dem Kunden<br />

kann verbessert oder gepflegt werden und aufrechterhalten<br />

werden, indem der Kunde und der Fitnesstrainer<br />

auch außerhalb des sportlichen Umfelds Zeit miteinander<br />

verbringen.<br />

Quellen<br />

Jowett, S., Paull, G., and Pensgaard, A. M. (2005) ‘Coach-athlete relationship’, in J. Taylor<br />

and G. S. Wilson, Applying sport psychology: Four perspectives, Champaign, IL: Human<br />

Kinetics, pp. 153-170.<br />

Jowett, S., and Poczwardowski, A. (2007) ‘Understanding the coach-athlete relationship’, in<br />

S. Jowett & D. Lavallee (Eds.), Social Psychology in sport, Champaign, IL: Human Kinetics, pp.<br />

3-14.<br />

Gardener, L. A., Magee, C. A., and Vella, S. A. (2016) ‘Social climate profiles in adolescent<br />

sports: Associations with enjoyment and intention to continue’, Journal of Adolescence, 52,<br />

112-123.<br />

McGee, V., and DeFreese, J. D. (2019) ‘The coach-athlete relationship and athlete<br />

psychological outcomes’, Journal of Clinical Sport Psychology, 13, 152–174.<br />

Rhind, D. J. A., and Jowett, S. (2010) ‘Relationship maintenance strategies in the coachathlete<br />

relationship: The development of the COMPASS model, Journal of Applied Sport<br />

Psychology, 22, 106-121.<br />

Sagar, S. S., and Jowett, S. (2015) ‘Fear of failure and self-control in the context of the coachathlete<br />

relationship quality’, International Journal of Coaching Science, 9, 3-21.<br />

Sandström, E., Linnér, and Stambulova, N. (2016) ‘Career profiles of athlete–coach<br />

relationships: Descriptions and interpretations’, International Journal of Sports Science &<br />

Coaching, 11, 395–409.<br />

25


BUSINESS INSIDE<br />

SENIOREN<br />

TICKEN ANDERS<br />

Senioren ticken anders als die junge Generation. Verständlicherweise,<br />

denn während die Jüngeren sich noch in den verschiedensten Lebensbereichen<br />

ausprobieren müssen, um den für sie optimalen Weg im Leben zu<br />

finden, haben ältere Menschen weite Strecken dieses Weges längst hinter<br />

sich. Damit verschieben sich die Prioritäten. Selbst wenn beide Gruppen<br />

die gleichen Begriffe verwenden, können sich dahinter völlig andere<br />

Bedeutungen verbergen. Eine „gute Figur“ zu haben bedeutet mit Mitte 20<br />

etwas ganz anderes als mit Mitte 60.<br />

Olympiasieger im Greisenalter<br />

Es ist ein Merkmal der sozialen Medien, selbst komplexe<br />

Sachverhalte auf einige wenige Sätze oder Stichworte herunterzubrechen.<br />

Facebook und Instagram sind schließlich<br />

keine Weiterbildungsinstitute. So werden sie gern dazu<br />

genutzt, um kernig formuliertes Halbwissen zu verbreiten.<br />

Leider wird davon auch die Fitnessbranche nicht völlig verschont.<br />

Viele der oft abenteuerlichen Motivationssprüche<br />

sind sicherlich gut gemeint. Doch wenn es darum geht,<br />

Menschen im Seniorenalter von der Bedeutung eines regelmäßigen<br />

Muskeltrainings zu überzeugen, können die<br />

schnell mal nach hinten losgehen. Die knappe Aussage,<br />

dass man sich in jedem Alter verbessern kann, stimmt so<br />

schlicht und ergreifend nicht. Andernfalls wären alle Olympiasieger<br />

im Greisenalter. Natürlich klappt das im Alter nur,<br />

wenn man sich auf einem niedrigen Leistungslevel befindet,<br />

dass noch einen gewissen Spielraum nach oben erlaubt.<br />

Wer dagegen sein Leben lang sportlich aktiv gewesen<br />

ist, darf schon zufrieden sein, wenn er sein aktuelles<br />

Niveau möglichst lange konservieren kann. Selbst das ist<br />

ja nicht selbstverständlich und auch nicht einfach.<br />

26<br />

Ehrlich währt am längsten<br />

Wer sich mit 60 oder 70 Jahren morgens aus dem Bett<br />

quält und die ersten Minuten benötigt, um die Steifigkeit<br />

aus den Gelenken abzuschütteln, weiß, dass er sich nicht<br />

im „besten Alter“ befindet. Das ist Marketing. Erdacht von<br />

Menschen, die halb so alt sind. Für Menschen, die große<br />

Teile ihres Berufslebens abgeschlossen oder ganz hinter<br />

sich gelassen haben, und alle Höhen und Tiefen mitgemacht<br />

haben, die das Leben zu bieten hat, zählen ganz<br />

andere Dinge als Marketing-Slogans. Sie möchten möglichst<br />

lange leistungsfähig und autark bleiben, und dabei<br />

auch noch Spaß - am besten in der Gruppe - haben. Das<br />

Training ist kein einsamer Kampf mehr gegen Gewichte<br />

und den inneren Schweinehund. Die kleinen Eitelkeiten<br />

der Jugend spielen keine große Rolle mehr. Das bedeutet<br />

im Umkehrschluss jedoch nicht, dass das Aussehen keine<br />

Rolle mehr spielt. Aber es ist nicht mehr der zentrale<br />

Motivationsfaktor. Dass sich ältere Menschen in einem<br />

Studio wohlfühlen und dauerhaft als Mitglieder gehalten<br />

werden können, hängt daher weniger von den Angeboten<br />

als vielmehr von einem offenen und ehrlichen Umgang mit<br />

ihnen ab. Ein Ansatz, um diesem Anspruch gerecht werden<br />

zu können, ist u. a. der Einsatz von älteren Trainerinnen<br />

und Trainern, die die gleiche Sprache sprechen wie<br />

die Mitglieder im Seniorenalter. Die sind in vielen Studios<br />

leider immer noch Mangelware. Außerdem werden die<br />

Möglichkeiten zum Austausch mit Gleichgesinnten wichtiger.<br />

Mit zunehmendem Alter lichtet sich der gewachsene<br />

Bekanntenkreis zwangsläufig und das Knüpfen neuer<br />

Kontakte fällt nicht mehr so leicht. Auch hierbei kann das<br />

Team unterstützend, aber dezent eingreifen, z. B. bei der<br />

Anbahnung von Trainingspartnerschaften.<br />

- Ralf Meier


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27


BUSINESS INSIDE<br />

GEWICHTHEBEN<br />

IST EINE WELT FÜR SICH<br />

Der österreichische Top-Athlet Jürgen Grubmüller gibt uns Einblicke in sein Training<br />

Gewichtheben gehört zwar ebenso zur großen Kraftsport-Familie wie Kraftdreikampf oder das Bodybuilding, trotzdem<br />

ist die olympische Sportart eine Welt für sich. Wenn man sieht, welche Lasten da von Athleten und seit der offiziellen<br />

Anerkennung durch die IWF 1983 auch von Athletinnen in Sekundenschnelle in eine Über-Kopf-Position bewegt werden,<br />

können auch kräftigere Studiomitglieder nur staunen. Kraft allein reicht für solche Leistungen nicht aus. Explosivität und<br />

ein hohes Maß an Körperbeherrschung müssen dazukommen.<br />

Man trainierte gemeinsam<br />

Bis in die 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts gab es die strikte<br />

Trennung zwischen den Kraftsportarten gar nicht. Man<br />

trainierte gemeinsam und nutzte die Erfahrungen der anderen<br />

für das eigene Training. Nicht selten traten Bodybuilder<br />

vor ihrer eigenen Veranstaltung noch bei einem am<br />

selben Tag durchgeführten Kraftdreikampf oder bei einem<br />

Wettkampf im Gewichtheben an. Der zweifache Olympiasieger<br />

Tommy Kono stellte in den 50er Jahren zahlreiche<br />

Weltrekorde im Gewichtheben auf und sicherte sich dennoch<br />

mehrfach den Titel eines Mr. Universum. Erst durch<br />

die immer stärkere Spezialisierung löste sich die enge Gemeinschaft<br />

nach und nach auf.<br />

Zu den besten Gewichthebern seines Landes gehört seit<br />

vielen Jahren der mehrfache österreichische Staatsmeister<br />

im olympischen Zweikampf, Jürgen Grubmüller. Er hat<br />

uns einen Einblick in sein Training gegeben. Dass dabei<br />

allein schon aufgrund der Einhaltung der Gewichtsklasse<br />

für Jürgen das Maximalkrafttraining Vorrang vor dem<br />

Muskelaufbau hat, leuchtet ein. Jürgen startet in den Klassen<br />

bis 69 kg und bis 73 kg. Da bleibt nicht viel Spielraum<br />

für eine Gewichtszunahme, selbst, wenn es sich dabei um<br />

Muskelmasse handelt. Erstaunt hat uns aber, dass für ihn<br />

die Ausdauer eine ganz wichtige Rolle in seiner Trainingsplanung<br />

spielt. Seine Erklärung ist einleuchtend.<br />

28


BUSINESS INSIDE<br />

Die Basis des Krafttrainings<br />

Jürgen Grubmüller: „Mit höheren Wiederholungszahlen<br />

(zwischen 8 und 15 Wdh. à 3-5 Sätze) erreicht man, dass<br />

die Muskelfasern an Volumen gewinnen (Hypertrophie)<br />

und der Muskel dicker wird. Bei dieser Form des Trainings<br />

entsteht der sogenannte Pump. Dies ist zwar die Basis des<br />

Krafttrainings, auf die tatsächliche Kraft hat das aber nur<br />

einen begrenzten Einfluss. Man sieht immer wieder, dass<br />

Menschen, die vor allem ein Muskelaufbautraining durchführen,<br />

viel stärker aussehen als sie es tatsächlich sind.<br />

Der Effekt verliert sich auch relativ schnell, wenn man das<br />

Training einstellt. Trotzdem nutzen auch Gewichtheber<br />

diese Möglichkeit, z. B., um schnell Muskulatur aufzubauen,<br />

um in der nächsthöheren Gewichtsklasse antreten zu<br />

können. In der direkten Wettkampf-Vorbereitung steht allerdings<br />

das Maximalkrafttraining im Mittelpunkt. Zu Beginn<br />

des Trainings arbeite ich mit höheren Wiederholungszahlen,<br />

max. 5 Wdh. à 3 Sätze. Das sind im Vergleich zum<br />

typischen Training im Sportstudio immer noch sehr niedrige<br />

Wiederholungszahlen. Mit steigender Last (90- 100%),<br />

verringern sich die Wiederholungen schließlich auf 1-2<br />

Wdh. in zwei Sätzen. Dies fordert dann die Muskelfasern<br />

im absoluten Grenzbereich und führt so schließlich zum<br />

gewünschten Kraftzuwachs.<br />

Schlüssel zum Kraftaufbau<br />

Mit dieser Form des Trainings gelingt es, Kraft aufzubauen,<br />

ohne dabei an Gewicht zuzunehmen. Diesen Balance-<br />

Akt muss man ja in Sportarten mit Gewichtsklassen hinbekommen.<br />

Ein wichtiger Faktor ist für mich daher die<br />

Ausdauer. Sie bildet das Fundament eines jeden Kraftaufbautrainings.<br />

Mit regelmäßigem (Herzfrequenz gesteuertes)<br />

Ausdauertraining versorgt man seinen Körper nicht<br />

nur besser mit Sauerstoff, sondern trägt auch noch zur<br />

Verwertung der Fettsäuren bei! Dadurch ist der Körper für<br />

das Kraftaufbautraining besser vorbereitet und man übersäuert<br />

nicht so schnell. Außerdem ist man weniger verletzungsanfällig.<br />

Ich absolviere zum Beispiel an (Gewichtheben-)<br />

trainingsfreien Tagen meine Ausdauereinheiten. Bei<br />

moderater Herzfrequenz schwimme oder laufe ich zwischen<br />

35 und 50 Minuten. Ich bezeichne das auch gerne<br />

als aktive Erholung und den Schlüssel zum Kraftaufbau!<br />

Leider wird dieser wichtige Bereich von vielen Menschen<br />

vernachlässigt. Aus Erfahrung kann ich sagen, es lohnt<br />

sich, regelmäßig Zeit in das zusätzliche Ausdauertraining<br />

zu investieren.“<br />

- Jürgen Grubmüller<br />

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BUSINESS INSIDE<br />

JOE NIMBLE<br />

TOEFREEDOM & FUNCTIONAL FOOTWEAR<br />

Joe Nimble, das steht nicht nur bei Läufern für Toefreedom & Functional Footwear. Das Unternehmen ist Spezialist für<br />

ein Thema, das die Mehrzahl der Menschen betrifft, obwohl kaum jemand darüber redet: die Füße. Joe Nimble hat Fußbeschwerden<br />

den Kampf angesagt. Millionen Menschen leiden hierzulande unter Fußbeschwerden. Allein vom sogenannten<br />

Ballenzeh Hallux valgus soll bis zu einem Drittel der Bevölkerung betroffen sein. Es ist die häufigste Fußdeformation<br />

und trifft Frauen häufiger als Männer. Neben einer möglichen genetischen Prädisposition spielt das Schuhwerk<br />

eine zentrale Rolle bei den vielen Fußproblemen.<br />

Anfällig für negative äußere Einflüsse<br />

Der menschliche Fuß ist über Jahrzehnte hohen Belastungen<br />

ausgesetzt. Bei der Arbeit, beim Sport und selbst bei<br />

einem Spaziergang. Im wünschenswerten Normalfall befinden<br />

sich das Fußskelett, rund ein Dutzend Fußmuskeln<br />

und komplexe Bandstrukturen in einem ausgewogenen<br />

Gleichgewicht. Allerdings ist dieses Gleichgewicht sehr<br />

anfällig für negative äußere Einflüsse, zu denen leider<br />

auch eine schlechte Wahl der Schuhe beiträgt. In diese Kategorie<br />

fallen zu enge Schuhe ebenso wie solche, die vorn<br />

spitz zulaufen und natürlich auch Schuhe mit zu hohen<br />

Absätzen. Kommt es zu Deformationen wie einem Hallux<br />

valgus, kann das nicht nur sehr schmerzhaft für die Betroffenen<br />

werden, meist wird hierdurch eine Kettenreaktion<br />

ausgelöst, die auf andere Bereiche des Fußes übergreift.<br />

So macht ein nach innen drückender Großzeh auch den<br />

kleineren Zehen ihren Platz streitig. Diese können in der<br />

Folge regelrecht nach oben geschoben und zu Hammerzehen<br />

deformiert werden.<br />

Kompromisslose Zehenfreiheit und maximale Stabilität<br />

Langfristig werden die natürlichen Belastungsverhältnisse<br />

des Fußes nachhaltig gestört und chronischen Fußbeschwerden<br />

Tür und Tor geöffnet. Um diesen Teufelskreis<br />

zu durchbrechen, entwickelt der Unternehmer Sebastian<br />

Bär gemeinsam mit Lee Saxby und anderen weltweit anerkannten<br />

Experten für Lauftechnik und Biomechanik seit<br />

10 Jahren Schuhdesigns für kompromisslose Zehenfreiheit<br />

und maximale Stabilität. Mittlerweile steht ein breites<br />

Sortiment für unterschiedlichste Anforderungen bereit.<br />

Dazu gehören die Bereiche Performance, z. B. Road, Trail,<br />

Gym oder Recovery, ebenso wie Lifestyle-Angebote oder<br />

Schuhe für Kids.<br />

Der Erfolg gibt dem Firmengründer recht. Bereits mehrfach gab es dafür Auszeichnungen wie den Red Dot Award. Allerdings<br />

hat Sebastian Bär das wichtige Thema nicht ganz zufällig für sich entdeckt. Hinter Joe Nimble steht mit der BÄR<br />

GmbH ein Traditionsunternehmen, das seit rund 40 Jahren weltweit zu den führenden Manufakturen für Schuhe gehören,<br />

die auf bequeme und gesunde Fortbewegung setzen. Als sich der passionierte Marathonläufer einen Ermüdungsbruch<br />

im Vorfuß zuzog und eine Lösung für das Problem suchte, stieß er auf Lee Saxby. Es war der Anfang einer zweiten<br />

Marke innerhalb des Familienunternehmens. Die etablierte Marke „BÄR Schuhe“ erhielt Zuwachs durch das neue Brand<br />

„Joe Nimble“. Doch bevor es zur Marktreife kam, wurden die Schuhe beim Badwater Ultramarathon einem Härtetest der<br />

besonderen Art unterzogen. Auf den 217 km durch das „Tal des Todes“ verschleißen die Top-Läufer normalerweise 8-12<br />

Paar Laufschuhe. Die Bär-Läufer überquerten mit den Schuhen die Ziellinie, mit denen sie an den Start gegangen waren.<br />

Test bestanden…<br />

-<strong>FNG</strong> Redaktion<br />

31


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Die ETS-Flohr GmbH ist seit Jahrzehnten als zuverlässiger<br />

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Gemeinsam mit ihrer Partnerfirma, der ETS-Hygiene<br />

GmbH, welche sich bereits seit 2009 mit dem Thema<br />

Handhygiene verschrieben hat, sind sie ein gern gesehener<br />

Allround-Dienstleister in der Fitnessbranche.<br />

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BUSINESS INSIDE<br />

GEMEINSAM<br />

SIND WIR STARK!<br />

In der Gemeinschaft geht vieles leichter. Durch den Zusammenhalt<br />

in unserer Branche, die für Gesundheit, Vitalität,<br />

Kraft, Muskeltraining aber auch Lebensfreude steht,<br />

wird jeder Einzelne gestärkt.<br />

In den kommenden Monaten haben wir seit langem wieder<br />

die Möglichkeiten und die passenden Plattformen unsere<br />

kreativen Gedanken der letzten Monate auszutauschen<br />

und am liebsten würden wir sie direkt in die Tat umzusetzen<br />

wollen. Daher sollten wir #geradejetzt die angebotenen<br />

Termine nutzen und unsere Branche wieder mit neuen<br />

Ideen und Visionen fluten. Um dabei nicht die Übersicht<br />

zu verlieren, braucht es neben der eigenen Zielsetzung<br />

auch eine Vorauswahl derer Dienst-u. Warenleistungen,<br />

um unsere Kernaufgaben nicht zu vernachlässigen. Daher<br />

gibt es neben den „großen“ Unternehmensstrukturen, die<br />

diese Aufgaben selbst wahrnehmen und umsetzten können<br />

auch Netzwerke und Experten, die diese Arbeit bis zu<br />

einem gewissen Punkt übernehmen. Das Problem heutzutage<br />

ist, dass bei der enormen Komplexität kein Betreiber<br />

mehr alles professionell abdecken kann, auch wenn er das<br />

nötige Know-how mitbringen würde.<br />

Entweder übersteigen die Kosten den Nutzen oder andere<br />

Aufgaben blieben auf der Strecke.<br />

Neben einigen anderen Experten hat sich Schranz Control<br />

schon sehr früh (vor 17 Jahren) mit dem Thema Reha-u.<br />

Gesundheitssport auseinandergesetzt und verfügt heute<br />

über ein fundamentiertes Wissen in diesem Bereich. Das<br />

haben auch führende Anbieter in diesem Bereich erkannt<br />

und sich zu einem „Kooperationspartner Netzwerk“ zusammengeschlossen.<br />

Dieses Experten-Netzwerk ergänzt<br />

sich gegenseitig und bietet den Nährboden für vielseitige<br />

Synergien. Konzentriertes Fachwissen, aufeinander abgestimmte<br />

Leistungen, Vorteilskonditionen, Beraterleistungen,<br />

Infoveranstaltungen, Problemlösungsangebote, Netzwerke<br />

und Fachgespräche…<br />

Das Ergebnis aus den Bemühungen der verschiedenen<br />

Protagonisten innerhalb einer Branche, oder Sparte muss<br />

immer eine win-win Situation sein. Der Aufwand darf immer<br />

nur einen Bruchteil des langfristigen Ertrages sein und<br />

der Erfolg muss für alle Beteiligten sichtbar sein.<br />

Daher haben wir uns in unserem Netzwerk entschlossen<br />

auf der diesjährigen FIBO uns auch gemeinsam zu präsentieren,<br />

aber nicht als Individualisten, sondern als Team für<br />

den Gesundheitssport 2.0, den Rehasport in der Zukunft<br />

und der Reha-Nachsorge (MGT).<br />

Wenn Sie sich für diese Themen interessieren, besuchen<br />

Sie uns gerne auf unserem Gemeinschaftsstand mit dem<br />

BVGSD und dem DFAV in Halle 8 Stand A48, oder besuchen<br />

Sie einen unserer Vorträge bei der Reha-Convention<br />

an gleicher Stelle. Neben vielen innovativen Ideen und Visionen<br />

kann ich Ihnen auch viele interessante Menschen<br />

aus der Branche bei uns am Stand versprechen.<br />

Bleiben Sie Neugierig!<br />

- Bernd Schranz<br />

33


EVENTS & BILDUNG<br />

37 Jahre FIBO<br />

Nach Corona geht´s endlich wieder los!<br />

Das Wochenende vom 19.-21. April 1985 ist in die Annalen<br />

der Geschichte unserer Branche eingegangen. Daran<br />

werden jedoch in jenem Frühling vor 37 Jahren nicht<br />

einmal diejenigen gedacht haben, die bei dem denkwürdigen<br />

Ereignis dabei waren. Begonnen hatte es mit der<br />

Idee von Kurt Thelen und Volker Ebener, eine Fitnessmesse<br />

für Studiobetreiber und Fitnessinteressierte ins<br />

Leben zu rufen. Schon nach kurzer Zeit hatten die Überlegungen<br />

ihre endgültige Gestalt angenommen. Die Zeit<br />

für die große Bewährungsprobe war gekommen. Der<br />

Himmel über der Messe Köln war nur leicht bewölkt, als<br />

die FIBO zum ersten Mal ihre Pforten öffnete.<br />

Geburtsstunde der größten Fitnessmesse<br />

12.000 waren gekommen, um die Geburtsstunde der<br />

größten Fitnessmesse der Welt live zu erleben. Allerdings<br />

wusste das zu diesem Zeitpunkt natürlich noch<br />

keiner. Nicht einmal die beiden Gründer hatten eine Ahnung,<br />

was für einen Stein sie ins Rollen gebracht hatten.<br />

Gemessen an den heutigen Maßstäben waren die<br />

Anfänge noch deutlich bescheidener. Die damaligen<br />

Hallen 6-8 und 12 boten den ersten 101 Ausstellern von<br />

Nahrungskonzentraten, Sportgeräten, Bekleidung und<br />

zahlreichen weiteren Fitnessprodukten ausreichend<br />

Platz. Einige von ihnen präsentierten ihr Sortiment stolz<br />

auf nett dekorierten Tapeziertischen. Viele Unternehmen<br />

hatten keinerlei Erfahrung mit Messen. Doch das<br />

Konzept ging auf. Von dem Tag an, als die FIBO, das<br />

Licht der Welt erblickte, umgab sie eine ganz besondere<br />

Aura. Wer sich zur Fitnessbranche zugehörig fühlte,<br />

wollte dabei sein. Athletinnen und Athleten der absoluten<br />

Weltklasse ließen sich ihren Auftritt auf der von Jahr<br />

zu Jahr wachsenden FIBO ebenso wenig nehmen, wie<br />

die erste Garde Hollywoods. 1993 flog Arnold Schwarzenegger<br />

im Privatjet aus Kalifornien ein, 2004 traf man<br />

Sylvester Stallone beim FIBO-Rundgang, damals übrigens<br />

in der Messe Essen.<br />

Mehr als eine reine Ausstellung<br />

Einiges hat sich seit den Anfängen getan. Zwischen<br />

1985 und 2019, der letzten FIBO vor Corona, verzehnfachte<br />

sich die Ausstellungsfläche, und der Anstieg<br />

bei den Besucherzahlen war sogar noch größer. Trotzdem<br />

stieß der Versuch, eine zweite FIBO im Herbst zu<br />

installieren, weder in Nürnberg, Basel noch in Stuttgart<br />

auf große Begeisterung. Die Brache wollte „ihre“ FIBO<br />

so behalten, wie sie ursprünglich geplant war. An zentraler<br />

Stelle, aus allen vier Himmelsrichtungen gut zu<br />

erreichen und einmal im Jahr. Denn die FIBO war von<br />

Beginn an mehr als eine reine Ausstellung. Sie war ein<br />

gern genutzter Meeting-Point für die gesamte Fitness-<br />

Welt. Ein schier unerschöpflicher Ideen-Pool. Immer<br />

wieder gut für Überraschungen und um mit den Vordenkern<br />

und Stars der Branche einmal auf Tuchfühlung gehen<br />

zu können. Kaum eine wichtige Innovation der zurückliegenden<br />

40 Jahre, die nicht zuerst hier vorgestellt<br />

worden wäre. Einiges ist längst wieder verschwunden,<br />

wie die „Videofilme aus der Bodyszene“, die 1985 noch<br />

eine wichtige Rolle spielten. Anderes hat sich bis heute<br />

gehalten. Dazu gehören auch - man höre und staune -<br />

die während der Corona-Pandemie zu neuer Popularität<br />

gelangten Luftreinigungsgeräte.<br />

Herausgeber der Fitness News Germany<br />

Auch Volker Ebener, einer der beiden „Väter“ der<br />

FIBO ist der Fitnessbranche bis heute treu geblieben.<br />

Obwohl er und Kurt Thelen, die Messe bereits<br />

1990 an die Blenheim International Deutschland<br />

GmbH verkauften, und der mehrfache Deutsche<br />

Judomeister Volker Ebener in den Folgejahren<br />

erfolgreich die YOU-Messe und den Karstadt-<br />

Marathon konzipierte. Ganz losgelassen hat<br />

ihn die FIBO auch nach dem Verkauf nicht. Zuerst<br />

blieb er ihr als Geschäftsführer erhalten<br />

und anschließend über viele Jahre als Berater.<br />

Auch in diesem Jahr ist er wieder dabei.<br />

Diesmal als Herausgeber der Fitness News<br />

Germany auf einem Gemeinschaftsstand mit<br />

dem DFAV e. V, BVGSD e. V. und Reha Vitalis<br />

Plus in Halle 8, Stand A48.<br />

IM KASTEN<br />

Volker Ebener kann sich an zahlreiche Erlebnisse aus<br />

37 Jahren FIBO erinnern. Schöne und weniger angenehme.<br />

Doch ganz besonders im Gedächtnis geblieben<br />

ist ihm natürlich Arnold Schwarzeneggers erster Auftritt<br />

auf der FIBO 1993. „Damals hatten wir die Messe bereits<br />

an die englische Firma Blenheim verkauft und ich<br />

war dort als FIBO-Messechef und Direktor für Development<br />

und Research angestellt. Ich kannte Arnold schon<br />

aus den Zeiten, als er fast zwei Jahre lang in Essen<br />

wohnte und war auch 1992 vor der Messe bei ihm in<br />

den USA. Als er dann zur FIBO kam, hatte er bereits den<br />

ersten Terminator gedreht und stand auf dem Zenit seiner<br />

Popularität. Ich machte mich also schon auf einiges<br />

gefasst, doch es kam noch schlimmer…<br />

Zuvor hatte ich 40 Bodybuilder angeheuert, die mindestens<br />

10-mal 150Kg auf der Bank drücken konnten,<br />

um Arnold zu schützen.<br />

34


EVENTS & BILDUNG<br />

Obwohl wir durch eine Hintertür in die Halle kamen, waren wir in kürzester Zeit von den Arnold-Fans umzingelt.<br />

Weitere Mitarbeiter der Messeaufsicht versuchten, Arnold mit den Bodybuildern gemeinsam vor den Fans zu schützen.<br />

Irgendwann hatten sie Arnold sogar angehoben, um ihn in Sicherheit zu bringen. Ich konnte Arnold hören „Hauts<br />

mi aussi“ oder so ähnlich. Als wir ihn dann in einen großen Sportnährmittelstand sozusagen getragen hatten, haben<br />

wir Arnold dort lange versteckt. Gott sei Dank hatte ich in der leeren Halle 1A im Untergeschoss der Messe Essen eine<br />

gesicherte Bühne bauen lassen. Nachdem wir die Menschentraube mit der Erklärung ablenken konnten, dass Arnold<br />

inzwischen durch den Keller in eine andere Halle gelangt sei, haben wir Arnold im Sauseschritt ins Untergeschoss<br />

gebracht, wo wir ihm dann, mit den 40 Bodybuildern vor der Bühne, endlich mal einen sicheren Auftritt verschaffen<br />

konnten. Verglichen mit diesem Auftritt von Arnold Schwarzenegger waren die der späteren Stargäste u.a. Michael<br />

Schumacher, Sylvester Stallone, Henry Maske oder Toni Schumacher usw. weitaus gemütlicher.<br />

Der Lustigste war Otto Rehhagel, der einem zu spät zur Pressekonferenz kommenden Journalisten, dieselbe Strafe<br />

verpasste, wie seinen Fußballspielern, wenn sie zu spät kamen. Der Journalist machte 20 Liegestütze und durfte an<br />

der Pressekonferenz teilnehmen.“<br />

- Volker Ebener<br />

35


EVENTS & BILDUNG<br />

EVENTS & BILDUNG<br />

WFX neue Fitnessmesse in Essen<br />

Gemeinsam mit Georg Kofler’s Shine Convention GmbH veranstaltet die Sports Connected GmbH von Ralph Scholz die<br />

WFX (World Fitness Experience) am 13. und 14. Aug. 22 in Essen. Da stellt sich für Messeinsider die Frage, ist das gleichzeitig<br />

das Ende der Kooperation von R. Scholz mit der Messe München?<br />

Nun war München eine B2B-Messe, während die WFX in Essen eine B2C-Messe ist. Leichter als die „FitnessConnected“ in<br />

München wird die WFX im Ferienmonat August wohl kaum, wenn man entsprechendes Besucherinteresse voraussetzt.<br />

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37


GESUNDHEIT<br />

GESUNDHEITSNETZWERK FÜR BGM<br />

Neue Wege für Gesundheitsstudios durch Kooperation von BVGSD, BVMW und BBGM<br />

Das Thema Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />

(BGM), enger gefasst auch Gesundheitsförderung<br />

(BGF), hat nicht erst seit der Corona-Pandemie für Betriebe<br />

und deren Mitarbeitende herausragende Bedeutung.<br />

Allein schon der dem Philosophen Arthur Schopenhauer<br />

zugeschriebene Aphorismus „Gesundheit<br />

ist nicht alles – aber ohne Gesundheit ist alles nichts!“<br />

verdeutlicht das mehr als genug. Nicht umsonst wird<br />

Gesundheit daher auch oft als das höchste Gut des<br />

Menschen bezeichnet.<br />

Für den BVGSD e.V. ist dieses Thema, nicht zuletzt<br />

schon aufgrund seines Verbandsnamens, natürlich<br />

ebenfalls naheliegend. Daher war der Vorstand hoch<br />

erfreut, als Thorsten Braun vom POM in Weimar - seit<br />

Ende des Jahres im Übrigen aktives Mitglied des Beirats<br />

im BVGSD - Mitte 2021 den Kontakt zum Thüringer<br />

Repräsentanten des Bundesverbands mittelständische<br />

Wirtschaft (BVMW), Ringo Siemon, herstellte. Der<br />

BVMW hatte schon länger die Idee zu einem Konzept<br />

„Arbeit der Zukunft. Gesund und sinnvoll“, in dem er<br />

sich bereits die Expertise des Sportwissenschaftlers<br />

Dirk Hübel vom Bundesverband Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />

(BBGM) gesichert hatte. Schnell<br />

war dann auch die Idee formuliert, als einen weiteren<br />

wesentlichen Partner, speziell für BGF, qualifizierte Studios<br />

in das Projekt einzubinden, woraufhin der BVGSD<br />

angesprochen wurde. In einer ersten gemeinsamen Videokonferenz<br />

und einem späteren Treffen am 24.09.21<br />

in Weimar wurden Ideen konkretisiert. Für den BVGSD<br />

e.V. war dabei wichtig, dass in dem Konzept nur nach<br />

Prae-Zert® geprüfte Gesundheitsstudios des BVGSD<br />

e.V. eingebunden werden.<br />

- Prof. Dr. Theo Stemper<br />

Vorsitzender BVGSD e.V.<br />

Ein erster konkreter, gemeinsamer Schritt wurde nun<br />

am 01.02.<strong>2022</strong> im POM Weimar getan. Diese wegweisende<br />

Veranstaltung zum Thema Kooperation im<br />

BGM, von mir als „das drei B Meeting“ tituliert, fand mit<br />

Vertretern aller drei Verbände BVMW (Bundesverband<br />

der mittelständischen Wirtschaft, Organisatoren: Ringo<br />

Siemon, Dr. Jens Barthel), BBGM (Bundesverband<br />

betriebliches Gesundheitsmanagement, Referent: Dirk<br />

Hübel, Dipl. Sportwiss.) und dem BVGSD (vertreten<br />

durch mich als Vorsitzenden und zugleich Referenten<br />

zum Thema BGM/BGF in Gesundheitszentren) statt.<br />

Alle drei Verbände hatten zuvor untereinander jeweils<br />

offizielle Kooperationsvereinbarungen abgeschlossen,<br />

um im Dreiklang das Projekt BGM voranzubringen. Die<br />

Idee, die am 01.02. erstmalig umgesetzt wurde, besteht<br />

darin, dass der BVMW seine Mitgliedsunternehmen (an<br />

diesem Tag 10 aus der Region) in ein Studio unseres<br />

BVGSD-Netzwerks, das sich mit BGF befassen möchte,<br />

einlädt. Nach kurzer Einführung durch den BVMW<br />

wurde dann im Meeting am 01.02. einerseits das Thema<br />

fachlich speziell durch mich und danach allgemeiner<br />

durch Dirk Hübel (BBGM) vorgestellt. Neben dem<br />

Informationsaustausch zwischen den Unternehmen<br />

im Gesundheitsnetzwerk des BVMW geht es für die<br />

BVGSD-Studios in den so konzipierten Veranstaltungen<br />

dann ganz konkret darum, sich diesen Unternehmen<br />

des BVMW als Gesundheits-Dienstleister präsentieren<br />

zu können und möglichst dann auch Kooperationen der<br />

Unternehmen mit dem Studio fest zu machen. Thorsten<br />

Braun hat das bereits realisiert und wird in Kürze<br />

sicher Näheres dazu ausführen können. Sinnvoll ist<br />

dabei dann aber auch, dass interessierte Studios die<br />

Grundsätze des BGM/BGF bekannt sind, wozu sich<br />

dann wiederum der BBGM als kompetenter Ansprechpartner<br />

und Ausbildungspartner anbietet.<br />

Nun ist erst einmal der erste Schritt erfolgt. Wir gehen<br />

davon aus, dass weitere in dieser Richtung folgen, wo<br />

die Studios des BVGSD sich über das Netzwerk der beiden<br />

anderen Verbände, speziell des BVMW, sukzessive<br />

wichtigen potentiellen Geschäftspartnern unmittelbar<br />

vor Ort als Gesundheitsstudios präsentieren können.<br />

Getreu dem Leitspruch von Erich Kästner: „Es gibt<br />

nichts Gutes – außer man tut es!“<br />

38


GESUNDHEIT<br />

Bild:Credit<br />

ARTHROSE<br />

VORBEUGEN<br />

Arthrose vorbeugen ist eines der großen Themen unserer Zeit. Dafür<br />

ist die zunehmend älter werdende Gesellschaft nur zu einem Teil verantwortlich.<br />

Natürlich werden Gelenke im Laufe der Jahrzehnte nicht<br />

besser. Irgendwann zeigen sie auch bei bester Pflege und optimalen<br />

Voraussetzungen Abnutzungserscheinungen. Dass arthrotische Veränderungen<br />

aber schon in mittleren Jahren heute zu einer regelrechten<br />

Volkskrankheit geworden sind, ist zu einem großen Teil nicht das Ergebnis<br />

normaler Alterserscheinungen, die man einfach hinnehmen muss.<br />

Einsatz eines künstlichen Gelenks<br />

Arthrose bedeutet nichts anderes als Gelenkverschleiß.<br />

Dabei ist der Knorpel des betroffenen Gelenks irreparable<br />

geschädigt. Bei fortgeschrittener Erkrankung können<br />

starke Schmerzen und Entzündungen auftreten, die die Lebensqualität<br />

deutlich einschränken. Treffen kann es jedes<br />

Gelenk. Allerdings stehen Hüfte, Knie und Schultergelenke<br />

ganz weit vorn. Auch die Gelenke der Wirbelsäule oder der<br />

Finger können schmerzhaften degenerativen Prozessen<br />

unterliegen.<br />

Bei der Behandlung stehen zwei Ziele im Mittelpunkt. Zunächst<br />

wird natürlich versucht, die Schmerzen zu reduzieren<br />

oder nach Möglichkeit ganz zu beseitigen. Außerdem<br />

muss die vollständige Versteifung des Gelenks verhindert<br />

werden. Verständlicherweise vermeiden die meisten Menschen<br />

automatisch Bewegungen, die ihnen weh tun. Doch<br />

Ruhe ist das Letzte, was ein betroffenes Gelenk braucht.<br />

Da die Schmerzen u.a. durch Reibung im schmaler werdenden<br />

Gelenkspalt, aber auch durch zusätzlich auftretende<br />

Entzündungsprozesse ausgelöst werden, wird der Arzt<br />

zunächst versuchen, diese in den Griff zu bekommen, z. B.<br />

durch eine Kortisoninjektion ins Gelenk. Dazu wird er nicht<br />

steroidale Antirheumatika, sogenannte NSAR, verschreiben.<br />

Entweder in Form von Salben oder in Tablettenform.<br />

Ist eine längere Einnahme erforderlich, gibt es meist noch<br />

ein Mittel für die Magenschleimhaut dazu. Eventuell kommen<br />

auch Chondroitinsulfat und Glucosamin zum Einsatz.<br />

Substanzen, die natürlicherweise im Gelenkknorpel enthalten<br />

sind. Danach geht es so schnell wie möglich zur Krankengymnastik<br />

und zur physikalischen Therapie, um die betroffenen<br />

Strukturen wieder in Bewegung zu bringen. Hilft<br />

das alles nichts, wird der behandelnde Arzt eine Operation<br />

in Erwägung ziehen. Immer häufiger steht am Ende des<br />

Verschleißprozesses auch der Einsatz eines künstlichen<br />

Gelenks, einer Endoprothese.<br />

Möglichst schmerzfrei und beweglich<br />

Arthrotische Veränderungen treten nicht über Nacht auf.<br />

Es gibt zwar Voraussetzungen, die die spätere Entwicklung<br />

einer Arthrose wahrscheinlich machen, z. B. Unfälle<br />

oder Fehlstellungen wie X- oder O-Beinen, aber im Normalfall<br />

handelt es sich um eine Entwicklung, die sich über viele<br />

Jahre und Jahrzehnte erstreckt.<br />

Um die Gelenke bis ins hohe Alter möglichst schmerzfrei<br />

und beweglich zu halten, sollte man daher nicht warten,<br />

bis die Schmerzen einen zum Handeln zwingen. Je früher<br />

man sich um seine Gelenke kümmert, umso besser.<br />

Denn einmal abgebauter Knorpel ist dauerhaft weg. Er<br />

kann sich nicht neu bilden. Sobald sich eine Arthrose entwickelt<br />

hat, geht es nur noch um Schadensbegrenzung<br />

und das Fortschreiten zu verlangsamen. Umkehren lässt<br />

sich der Prozess nicht. Vorbeugen ist daher der bessere<br />

Weg. Dabei sollte ein gezieltes Widerstandstraining einen<br />

besonderen Platz einnehmen. Denn gesunde Gelenke lieben<br />

kräftige Muskeln. Vor allem, wenn die sie umgebenden<br />

Muskeln beim Training gleichmäßig und kontrolliert<br />

arbeiten. Abrupte Bewegungen wie bei Schlag- oder Wurfdisziplinen<br />

bekommen ihnen dagegen nicht besonders<br />

gut. Wer keine Beschwerden hat, sollte nach Möglichkeit<br />

alle Bewegungen über den vollständigen Bewegungsradius<br />

ausführen. Bestehen bereits Gelenkprobleme, sollte der<br />

Bewegungsradius nach Absprache mit dem behandelnden<br />

Arzt und den Trainern festgelegt werden.<br />

An Geräten mit einem Range-Limiter lassen sich eventuelle<br />

Einschränkungen voreinstellen. Zum Ausgleich<br />

empfiehlt sich ein regelmäßiges Dehnprogramm.<br />

- <strong>FNG</strong> Redaktionsteam<br />

39


GESUNDHEIT<br />

ERFOLGSFAKTOREN IM BETRIEBLICHEN<br />

GESUNDHEITSMANAGEMENT<br />

Wie kann man das Gesundheitsmanagement<br />

erfolgreich implementieren?<br />

Das Gesundheitsmanagement eines Unternehmens<br />

sollte es anstreben, die Gesundheit, die Produktivität<br />

und das Wohlbefinden aller Mitarbeitenden zu fördern.<br />

Auch das Engagement und die Bindung an das Unternehmen<br />

kann durch ein erfolgreiches BGM gefördert<br />

werden. Neben den menschenbezogenen Zielen, verfolgt<br />

das BGM auch wirtschaftliche Ziele. Durch ein<br />

gut implementiertes BGM lassen sich Kosten senken,<br />

indem Fluktuation und Fehlzeiten reduziert werden.<br />

Durch die Steigerung der Produktivität und Leistung<br />

sowie der Sicherstellung des Qualitätsmanagements<br />

können Kosten und Aufwände minimiert werden.<br />

Durch ein erfolgreiches BGM, ist es wahrscheinlicher,<br />

dass das Unternehmen über ein gutes Image am Markt<br />

verfügt und sich von Wettbewerbern abheben kann.<br />

Ein erfolgreiches BGM hat viele Vorteile für den Arbeitgeber,<br />

aber auch für die Arbeitnehmer:innen. Betriebliches<br />

Gesundheitsmanagement ist mehr, als 2x pro<br />

Jahr einen Gesundheitstag durchzuführen oder eine<br />

Kooperation mit einem nahegelegenen Fitnessstudio<br />

abzuschließen – viel mehr muss das BGM die Handlungen<br />

und Gewohnheiten der Mitarbeitenden verändern<br />

können, hin zu einem gesunden, bewussten Lebensstil,<br />

der im Alltag gelebt wird. Durch eine effiziente Planung,<br />

Steuerung und Bewertung des BGMs, kann es fest in die<br />

Unternehmenskultur eingebettet werden und es kann<br />

sichergestellt werden, dass alle beteiligten Führungskräfte<br />

und Mitarbeitenden mit einbezogen werden.<br />

In diesem Artikel lernen Sie die Erfolgsfaktoren für ein<br />

nachhaltiges Gesundheitsmanagement kennen.<br />

40<br />

Erfolgsfaktoren für ein nachhaltiges<br />

Gesundheitsmanagement<br />

1.Einführung des BGMs mit einem Projektplan<br />

Wird das BGM neu in einem Unternehmen eingeführt,<br />

sollte immer mit einem Projektplan gearbeitet werden.<br />

Darin sollten klar definierte Ziele, Rollenklarheit der Projektverantwortlichen<br />

sowie ein Konzept mit Zeitplan<br />

enthalten sein. Das BGM kann nur selten von einer Person<br />

alleine bewältigt werden, weshalb zu Beginn eine<br />

strukturierte Projektorganisation mit einer Projektgruppe<br />

empfehlenswert ist.<br />

2.Strategiefestlegung<br />

Die Strategie des BGMs sollte sich an den im Projektplan<br />

definierten Zielen und der Vision des Unternehmens<br />

orientieren. Es muss Klarheit über die Ziele bestehen,<br />

damit das BGM zielorientiert gesteuert werden<br />

kann. Eine gute Strategie sollte eine Sensibilisierung<br />

für Gesundheitsthemen, Möglichkeiten zur Einbindung<br />

aller Unternehmenszugehörigen sowie die Förderung<br />

der Verantwortungsbereitschaft für das Verhalten der<br />

Beschäftigten beinhalten. Aus einer gut durchdachten<br />

Strategie, können anschließend zielführende Maßnahmen<br />

abgeleitet und umgesetzt werden.<br />

3.Maßnahmenbewertung und Steuerung<br />

mit einem Feedbacksystem<br />

Ein Kennzahlenbasiertes BGM ist in vielerlei Hinsicht<br />

empfehlenswert. Mit einem Feedbacksystem was<br />

auf Zahlen und Umfragen basiert, wird sichergestellt,<br />

dass Ursache-Wirkungszusammenhänge verstanden<br />

werden. Das BGM muss kontinuierlich bewertet und<br />

hinsichtlich seiner Wirksamkeit analysiert werden.<br />

Dafür sollten die definierten Ziele nie aus den Augen<br />

verloren werden. Es ist wichtig zu verstehen, dass die<br />

Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden<br />

in direktem Zusammenhang mit den wirtschaftlichen<br />

und monetären Zielen stehen. Als Kennzahlen werden<br />

häufig statistische Kennzahlen, wie Krankenstand,<br />

Produktivität oder Arbeitsunfälle herangezogen. Kennzahlen<br />

sollten immer sorgfältig, aber auch vorsichtig<br />

interpretiert werden, da die Ursachen für eine Veränderung<br />

häufig multifaktoriell sind. Eine weitere Maßnahmenbewertung<br />

stellen Umfragen dar. Die Analyse der<br />

Veränderung von Zufriedenheit, Wohlbefinden und der<br />

Identifikation mit dem Unternehmen, kann sehr aussagekräftig<br />

sein.


GESUNDHEIT<br />

Bild:Credit<br />

4.Empowerment aller Beteiligten<br />

Alle Führungskräfte und Mitarbeiter:innen sollten in<br />

das BGM eingebunden werden, und die Möglichkeit erhalten<br />

aktiv beisteuern zu können. Aktive Beteiligung<br />

sorgt für erhöhte Akzeptanz, stärkere Lerneffekte, Synergieeffekte<br />

und individuelle Verantwortungsübernahme.<br />

Führungskräfte sollten durch eine gesunde Führung<br />

als Vorbild agieren und ihren Mitarbeitenden Zeit und<br />

Kapazitäten zur Verfügung stellen, die Angebote des<br />

BGMs nutzen zu können und einen gesunden Lebensstil<br />

im Berufsalltag und während der Arbeitszeit leben<br />

zu können. Den Mitarbeitenden sollte eine Teilnahme<br />

und Partizipation ermöglicht werden, ohne dadurch<br />

Nachteile zu haben. Die Ziele und Maßnahmen des<br />

BGMs sollten dafür klar und deutlich kommuniziert und<br />

etabliert werden. Im Rahmen einer Umfrage ist es auch<br />

sinnvoll, die Mitarbeitenden die einzelnen Maßnahmen<br />

bewerten zu lassen und es ihnen zu ermöglichen, ein<br />

Feedback oder Verbesserungsvorschläge zu geben.<br />

5.Kommunikation der Maßnahmen<br />

Selbstverständlich müssen die Maßnahmen transparent<br />

und verständlich im Unternehmen kommuniziert<br />

werden. Das Ziel der Gesundheitskommunikation ist die<br />

Aufklärung, Information, Überzeugung und Ermutigung<br />

gesundheitsfördernde Verhaltensweisen durchzuführen.<br />

Die Kommunikation der Maßnahmen sollte an die<br />

Zielgruppe, also die Mitarbeitenden des Unternehmens,<br />

angepasst werden. Kommunikation kann analog (z.B.<br />

in einer Unternehmenszeitung), digital (z.B. im Intranet)<br />

oder persönlich (z.B. in Workshops) erfolgen.<br />

Am wichtigsten ist, dass die jeweiligen Zielgruppen erreicht<br />

werden und sich angesprochen fühlen. Die Kommunikationskanäle<br />

und -formen sollten an die Mitarbeitenden<br />

angepasst werden. Neben den demografischen<br />

Daten, wie Alter, Geschlecht und Berufsgruppe, sollten<br />

den Verantwortlichen auch die Persönlichkeit und die<br />

Motivation der Beschäftigten bekannt sein, um die<br />

Kommunikation zielgruppenorientiert gestalten.<br />

6.Einbettung in die Unternehmenskultur<br />

Nachdem Mitarbeitende und Führungskräfte erfolgreich<br />

für Gesundheitsthemen sensibilisiert und ermutigt<br />

wurden, sollte eine langfristige Einbettung in die<br />

Unternehmenskultur stattfinden. Dafür ist es wichtig,<br />

mittels der Feedbacksysteme betriebsindividuelle Lösungen<br />

zu generieren, den Beschäftigten Partizipation<br />

zu ermöglichen und „best practices“ herauszufinden.<br />

Indem für die langfristige Wirkung der Maßnahmen<br />

sensibilisiert wird und die ersten Meilensteine erreicht<br />

werden, kommt es zur einer Wirkungskette mit einer<br />

Einstellungs- und Verhaltensänderung der Beschäftigten.<br />

Auch die Führungs- und Kommunikationskultur<br />

des Unternehmens tragen zu einem nennenswerten<br />

Beitrag der Gesundheitsförderung und -erhaltung bei.<br />

Die Art und Weise, wie im Unternehmen kommuniziert<br />

und geführt wird, sorgt für Identifikation mit dem Unternehmen,<br />

Zuversicht, Sicherheit, Vertrauen und bessere<br />

Beziehungen.<br />

7.Langfristige Verankerung mit stetiger Anpassung<br />

Die Etablierung eines professionellen BGMs setzt voraus,<br />

dass die Maßnahmen und deren Umsetzung immer<br />

wieder bewertet und gegebenenfalls angepasst werden.<br />

Die Maßnahmen können nicht einmalig etabliert<br />

werden und dann für immer ohne weitere Handlungen<br />

fortgeführt werden. Die gesetzten Ziele des Projektplanes,<br />

welcher zur Einführung des BGMs aufgesetzt<br />

wurde, sollten stetig überwacht und evaluiert werden.<br />

Sowohl die Struktur, der Prozess und die Ergebnisse<br />

sollten bewertet werden. Dafür eignen sich insbesondere<br />

Gesundheitsberichte, Mitarbeiterbefragungen und<br />

Veränderungen von Kennzahlen, wie Fehlzeiten oder<br />

Fluktuation.<br />

Die Gesundheitskompetenz muss gefördert werden<br />

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass ein<br />

Gesundheitsmanagement nur dann erfolgreich sein<br />

kann, wenn Die Gesundheitskompetenz und die Eigenverantwortung<br />

der Beschäftigten gefördert wird. Führungskräfte<br />

und Beschäftigte müssen denn Sinn des<br />

Gesundheitsmanagement verstehen und Ihre eigene<br />

Gesundheitskompetenz ausbauen. Dies kann sichergestellt<br />

werden, indem alle Erfolgsfaktoren durch das<br />

Unternehmen umgesetzt und berücksichtigt werden.<br />

- Vanessa Klein<br />

Quellen:<br />

• Uhle, T. und Treier, M. (2019) Einmaleins des betrieblichen Gesundheitsmanagements: Eine Kurzreise in acht<br />

Etappen zur gesunden Organisation (2. Auflage). Wiesbaden: Springer<br />

• Badura et al. (2015): Fehlzeiten-Report 2015. Berlin Heidelberg: Springer<br />

• Meifert, M, T./ Kesting, M.: Gesundheitsmanagement - Ein unternehmerisches Thema? (2004) In: Gesundheits<br />

management im Unternehmen: Konzepte - Praxis - Perspektiven, Berlin: Springer<br />

• Bundesministerium für Gesundheit (<strong>2022</strong>): https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/<br />

betriebliche-gesundheitsfoerderung/vorteile.html<br />

41


TRAINING<br />

JE MEHR,<br />

UMSO BESSER<br />

Oder gibt es ein Maximum<br />

für gesundheitliche Aktivität?<br />

Zur Frage des maximalen Umfangs körperlicher Aktivität<br />

für die Gesundheit ist in den letzten Jahren eine Kontroverse<br />

entbrannt, die gerade für kommerzielle Fitnessanlagen,<br />

die auch intensivere und/oder umfangreichere Trainingsprogramme<br />

anbieten, von hoher Relevanz ist. Das gilt insbesondere<br />

für all die Trainierenden, die bereits vor längerer<br />

Zeit mit ihrem Training begonnen und die anfangs erforderliche<br />

„Anpassungsphase“ bereits hinter sich gelassen<br />

haben, die also etwa regelmäßig 2-3 Mal pro Woche im<br />

Umfang der o. g. „Aktivitätsempfehlungen“ trainieren und<br />

damit auch schon ein moderates Leistungsniveau erreicht<br />

haben.<br />

Teil 2 von 2<br />

... in der letzten <strong>Ausgabe</strong> stellte sich die Frage:<br />

Gibt es ein Aktivitäts-Maximum für gesundheitliche Anpassungen?<br />

Wie weit sollen Personal Trainer dann bei diesen Kunden<br />

den Umfang und die Intensität des Trainings noch steigern,<br />

ohne dass deren Gesundheit ggf. leidet?<br />

Nehmen wir zur Beantwortung der Frage als Ausgangspunkt<br />

die beiden Grafiken, einerseits bezogen auf die Verringerung<br />

des Sterblichkeitsrisikos (Abb. 1, in Anlehnung<br />

an Powell, Paluch und Blair, 2011 bzw. Brown et al., 2013)<br />

- andererseits, gleichsam „umgekehrt“, bezogen auf den<br />

theoretischen Gesundheitsnutzen (Abb. 2, in Anlehnung<br />

an die kanadischen Forscher Gledhill und Jamnik, 2003).<br />

„Standard“-Anpassungs-Zone<br />

Als Minimal-Standard für gesundheitliche Aktivitäten gelten<br />

ca. 500 MET-Minuten oder alternativ auch ca. 500 kcal<br />

pro Woche. Man kann davon ausgehen, dass 1 MET einem<br />

Energieumsatz von 1 kcal / kg Körpergewicht / Stunde<br />

entspricht (Ainsworth et al, 2000). Wird also in Kalorien<br />

gerechnet, wie in Abbildung 2, so muss die Belastungsintensität<br />

einer Aktivität (in Höhe des Vielfachen eines MET;<br />

1 MET = Ruheumsatz) mit der Dauer (in Stunden) und dem<br />

Körpergewicht (in kg) multipliziert werden, so dass 500<br />

MET-Minuten (d. h. 6,3 MET-Stunden) bei einer Person von<br />

60 / 70 / 80 kg einem Kalorienumsatz von 6,3 * 60 / 70 / 80<br />

= 378 / 441 / 504 kcal entsprächen. Viele Berechnungen<br />

erfolgen auf Basis eines „Durchschnittsmenschen“ von 75<br />

kg, welcher pro Woche nach diesen Aktivitäts-Richtlinien<br />

also dann 472,5 kcal bzw. ca. 500 kcal, also so, wie im<br />

„grünen Bereich“ der Abbildung 1, umsetzen würde.<br />

Wie man sieht, handelt es sich bei den Aktivitätsempfehlungen<br />

um die Zone, in der beiden Grafiken zufolge bereits<br />

ein großer Nutzen eingetreten ist – und zwar schon bei<br />

geringem Aufwand (!). So findet sich in dieser Zone in Abb.<br />

2, z. B. bezogen auf die Triglyzeride (Fettspiegel), bereits<br />

ein Nutzen von 60 %, bezogen auf den Blutdruck von 40 %,<br />

oder in Abb. 1, bezogen auf die Sterblichkeit, eine Reduktion<br />

von ca. 25-30 %.<br />

„Maximum“-Anpassungs-Zone<br />

Was in beiden Abbildungen aber auch deutlich wird, ist<br />

der höhere gesundheitliche Nutzen bei gesteigertem<br />

Trainingsumfang, der allerdings proportional zum Trainingsaufwand<br />

immer mehr abnimmt. Abbildung 2 zeigt<br />

zudem, dass Effekte nicht in allen Gesundheitsparametern<br />

bei gleichem wöchentlichen Trainingsumfang auch gleich<br />

stark eintreten, so dass allein dieses Phänomen für die Erhöhung<br />

des Trainingsfleißes spricht, wenn alle mögichen<br />

Anpassungen ausgeschöpft werden sollen.<br />

Doch noch etwas offenbart sich hier: Bei etwa 3.000 kcal<br />

scheint, zumindest Abbildung 2 zufolge, der gesundheitliche<br />

Nutzen das maximale Niveau, die „Maximum-Anpassungs-Zone“,<br />

erreicht zu haben, da alle Kurven hier im<br />

höchsten Punkt zusammentreffen. Diese „Grenzzone“ hatten<br />

im Übrigen schon Paffenbarger et al. (1978) publiziert<br />

und sie wird, wie im Folgenden noch zu zeigen sein wird,<br />

von den meisten Forschern auch heutzutage dort gesehen.<br />

Was bedeuten „maximal 3.000 kcal“ in der Trainingspraxis?<br />

3.000 kcal pro Woche - das entspricht etwa einem Trainingsumfang<br />

von ca. 45 bis 50 MET-Stunden pro Woche.<br />

Was sich nach unglaublich viel anhört, „schrumpft“ jedoch<br />

z. B. bei einer mittleren Belastungs-Intensität von ca. 4<br />

MET (entspricht etwa Spazierengehen oder Walken mit<br />

ca. 4 km/h) auf 45 bzw. 50 : 4 = 11¼ bzw. 12 Stunden pro<br />

Woche. Mit täglich ein bis zwei Stunden Walken würde<br />

man diese Menge schaffen können.<br />

42


TRAINING<br />

Bei der für Fitnesstrainierte üblicheren, „anstrengenden“<br />

(vigorous) Intensität mit ca. 8 oder 10 MET (entspricht z.<br />

B. Laufen mit ca. 8 oder 10 km/h oder auch Step Aerobic)<br />

werden daraus dann etwa die Hälfte der Zeit, also „lediglich“<br />

ca. 5 Stunden Aktivität pro Woche – uns selbstverständlich<br />

sogar bei noch höherer Intensität noch weniger<br />

Zeit. Das ist nicht unüblich oder ungewöhnlich für Fitnesstrainierte,<br />

wenn sie z. B. 4 Laufeinheiten von jeweils ca.<br />

1 bis 1¼ Stunden bei einem durchschnittlichen Tempo<br />

von 10 km/h (bzw. 6 Minuten pro Kilometer) investieren<br />

oder 4-5 Mal in der Woche ein anstrengendes Workout an<br />

Fitnessgeräten durchführen. Dieser offenbar „maximale<br />

Bereich“ für gesundheitliche Anpassungen, die dort im<br />

Vergleich zum „Standard“ jedoch nur noch unwesentlich<br />

besser ausfallen, hat einen zeitlichen Umfang, der im Vergleich<br />

zu den „Standard-Empfehlungen“ (150 bzw. 75 Minuten,<br />

s. o. bei WHO) etwa 4 bis 5 Mal so hoch ist.<br />

Dabei ist es nicht unwichtig, mit welcher Belastungsintensität<br />

diese größeren Aktivitätsumfänge erzielt werden.<br />

So kommen Swain und Franklin (2006) in ihrem häufig zitierten<br />

Vergleich von mäßiger zu anstrengender Aktivität<br />

(moderate vs. vigorous activities; 3-6 MET vs. > 6 MET)<br />

zum Ergebnis, dass bei gleich gehaltenem Gesamtenergieverbrauch<br />

durch die intensiveren (aber keineswegs maximalen!)<br />

Aktivitäten jeweils größere herzschützende, vorbeugende<br />

Wirkungen (greater cardioprotective benefits)<br />

als durch moderate hervorgerufen werden. Als Begründung<br />

dafür können sie allerdings nur vermuten, dass dies<br />

auf der Verbesserung der autonomen nervalen Funktion<br />

beruhen könnte, die stärker von höheren Intensitäten profitiert<br />

(Dominanz des Parasympathikus). Allerdings stellen<br />

sie einschränkend fest, dass die Unterscheidung von moderat<br />

zu anstrengend nicht einheitlich vorgenommen wird<br />

und exakte Analysen daher erschwert werden. Folgende<br />

Grenzen finden sich dazu in der Literatur: % VO2max (vigorous=<br />

>60 % of VO2max; moderate= < 60 % VO2max),<br />

METs (vigorous= >6 METS; moderate= 60 % HFR; moderate= 70 % HFmax) absolvierten. Das Risiko für Zwischenfälle<br />

war im Übrigen bei beiden Varianten äußerst gering, da<br />

sich nur 1 tödlicher Zwischenfall in fast 130.000 Stunden<br />

moderaten Trainings und 2 nicht-tödliche Herzkreislaufattacken<br />

in mehr als 46.000 HIIT-Stunden ereigneten.<br />

Genau dieses soeben berechnete gesundheitliche Anpassungs-Maximum<br />

findet sich tatsächlich genau so auch in<br />

renommierten aktuellen Publikationen zum Thema.<br />

So empfehlen etwa Lee et al. (2017, S. 53), nach Auswertung<br />

zahlreicher Studien und unter Rückgriff auf eigene<br />

Arbeiten, zum Thema „Laufen als eine Schlüssel-Lebensstil-Medizin<br />

für Langlebigkeit“ („Running as a Key Lifestyle<br />

Medicine for Longevity“), folgende „Oberwerte für die empfohlene<br />

Laufdosis für Langlebigkeit“ („Recommended upper<br />

limit of running doses for longevity benefits“) (siehe<br />

Tabelle 1).<br />

Belastungsnormative<br />

Zeit<br />

Distanz<br />

Häufigkeit<br />

Gesamtumumfang<br />

Empfohlene Obergrenzen für das Laufen<br />

≤ 4.5 h/Woche<br />

≤ 30 Meilen/Woche (d.h. ca. 50 km/Woche)<br />

≤ 6 Mal/Woche<br />

≤ 50 MET-Stunden/Woche<br />

Tabelle 1. Oberwerte für die empfohlene Laufdosis für<br />

Langlebigkeit. – Auf Basis der Ergebnisse von 55.137 Männern<br />

und Frauen aus der ‚Aerobics Center Longitudinal Study’<br />

(nach Lee et al., 2017, angelehnt an Lee et al., 2016).<br />

Abb.2<br />

Abbildung 2: Theoretische Beziehung zwischen körperlicher Aktivität und<br />

verschiedenen Parametern für den Gesundheitsstatus. Je nach Endpunkt<br />

sind unterschiedliche Umfänge der Aktivität erforderlich. Triglyzeride (bzgl.<br />

Fettstoffwechsel) und Blutdruck reagieren schon bei wenig Aktivität positiv,<br />

die Körperzusammensetzung und vor allem HDL-Werte erfordern dagegen<br />

mehr Aktivität (in Anlehnung an Gledhill & Jamnik, 2003).<br />

Auf der nächsten Seite gehts weiter.<br />

43


TRAINING<br />

JE MEHR, UMSO BESSER<br />

Oder gibt es ein Maximum für gesundheitliche Aktivität?<br />

Da der Fitnesszustand von Menschen außer durch das<br />

Erbgut bzw. die Erbanlagen vor allem durch regelmäßiges,<br />

kontinuierliches Training geformt bzw. gesteigert wird, ist<br />

es nicht verwunderlich, dass auch ein höherer Fitnesslevel,<br />

der außer durch die Gene unter anderem durch diese intensiveren<br />

und umfangreicheren Aktivitäten hervorgerufen<br />

wird, jeweils auch immer positiver mit gesundheitlichen<br />

Anpassungen bzw. mit geringeren Sterblichkeitsraten korreliert,<br />

als dies bei niedrigeren Level der Fall ist.<br />

Laut Myers et al. (2002) entspricht je 1 MET mehr Leistungsfähigkeit<br />

bekanntlich 12 % geringerer Sterblichkeit<br />

(„Each 1-MET increase in exercise capacity conferred a<br />

12 percent improvement in survival.“) – bei Gesunden wie<br />

auch bei Vorgeschädigten. Konsequenter Weise kommen<br />

die gleichen Autoren dann 2004 bei der Analyse der Daten<br />

von tausenden von Probanden zu Fitnesszustand (exercise<br />

capacity) und/oder körperlicher Aktivität (physical<br />

activity) zum Ergebnis, dass beide Faktoren hinsichtlich<br />

ihres Einflusses auf die Sterblichkeitsrate weit bedeutender<br />

sind als andere klinische Risikofaktoren, wie etwa Rauchen,<br />

Bluthochdruck, Adipositas oder Diabetes („Exercise<br />

capacity determined from exercise testing and energy expenditure<br />

from weekly activity outperform other clinical<br />

and exercise test variables in predicting all-cause mortality“.).<br />

Wie heißt es doch so treffend: Gäbe es diese beiden<br />

(Aktivität, Fitnesslevel) als Medikament – sie wären wohl<br />

unbezahlbar. Höchste Zeit, diese Erkenntnis endlich auch<br />

gesundheitspolitisch umzusetzen.<br />

Und jenseits des Anpassungs-Maximums?<br />

Nicht erst für Bereiche, die deutlich außerhalb des genannten<br />

Maximums liegen, bestehen nach wie vor Bedenken,<br />

dass dann „des Guten zu viel“ getan werden könnte. Häufig<br />

werden in diesem Zusammenhang nicht nur erhöhte<br />

belastungsbedingte Risiken diskutiert („Health risks of<br />

physical activity“), sondern auch Todesfälle angeführt,<br />

wodurch die wissenschaftliche, vor allem aber öffentliche<br />

Problemwahrnehmung deutlich erhöht wird. Nicht nur der<br />

legendäre, aber i. d. R. in falschem Zusammenhang zitierte<br />

Satz Winston Churchills, „Sport ist Mord“, wird hierzu<br />

gerne erwähnt, sondern auch die Legende des Pheidippides,<br />

des 40jährigen Herolds aus Athen, der im Griechisch-<br />

Persischen Krieg zunächst in zwei Tagen 150 Meilen nach<br />

Sparta gelaufen sein soll, um dort Hilfe zu erbitten, als die<br />

Perser in Marathon landeten. Nachdem er dann am folgenden<br />

Tag, im Übrigen nicht ganz die heute bekannten<br />

42,195 km, von Marathon nach Athen zurückgelaufen war<br />

(daher diese olympische Disziplin), um dort den Sieg zu<br />

verkünden, starb er leider unmittelbar danach.<br />

Ereignisse dieser Art gibt es bekanntermaßen auch in der<br />

Neuzeit - seien es die dramatische Geschichte des legendären<br />

„Laufpapstes“ Jim Fixx, der 1984 während des Laufens<br />

im Alter von 52 Jahren an plötzlichem Herzversagen<br />

verstarb oder die tragischen Todesfälle professioneller<br />

Sportler, z. B., um hier nur einige zu nennen, diejenigen im<br />

Basketball (z. B. Pete Maravich, 40 Jahre; 1988), Fußball<br />

(Piermario Morosini, 25 Jahre; 2012), Triathlon (Paul Reynolds,<br />

52 Jahre; 2015) oder auch in weiteren Sportarten,<br />

(vgl. z. B. Warburton et al., 2016).<br />

Allerdings wird die Frage, ob solche dramatischen, fatalen<br />

Ereignisse tatsächlich durch den Sport oder „lediglich“<br />

beim Sport aufgetreten sind, in der Regel zugunsten des<br />

Letzteren beantwortet. Sofern Autopsien vorliegen, wie bei<br />

Jim Fixx, stellt man in der Regel eine Vorerkrankung (meistens<br />

des Herzens) fest, die dann eigentlich ursächlich für<br />

das „zufällig“ beim Sport aufgetretene Ereignis ist.<br />

Es sollte aber dennoch nicht übersehen werden, dass offenbar<br />

durchaus so etwas wie ein „Risiko-Nutzen-Paradoxon“<br />

existiert, was bedeutet, dass die akute körperliche<br />

Belastung nicht selten auch eine leichte Erhöhung des<br />

kurzfristigen Risikos mit sich bringt (Erhöhung der Stresshormone,<br />

Infektionsgefahr usw.), wohingegen aber andererseits<br />

gerade erst dadurch auch der längerfristige Nutzen<br />

erzielt wird.<br />

Im Übrigen ist aber die absolute Zahl dramatischer Todesfälle,<br />

i. d. R. dann auch eher bei sehr anstrengendem Sport,<br />

verschwindend gering, wenngleich ca. 10 % der plötzlichen<br />

kardialen Todesfälle tatsächlich bei akuten körperlichen<br />

Belastungen auftreten.<br />

Insgesamt gesehen sprechen aber die bisher vorliegenden<br />

Zahlen für die Risikoarmut selbst höchster sportlicher Belastungen,<br />

sogar beim Marathon. Das Sterberisiko (außer<br />

bei den i. d. R. Vorgeschädigten) liegt dort kaum über demjenigen<br />

außerhalb moderaterer sportlicher Belastungen,<br />

so dass grundsätzlich gilt, dass der Nutzen körperlicher<br />

Aktivität die Risiken bei weitem übersteigt („The evidence<br />

indicates that the health benefits of routine physical activity<br />

far outweigh the acute risks.“ - Warburton et al., 2016,<br />

S. 216).<br />

44


TRAINING<br />

Vorsicht bei Untrainierten<br />

Wenn überhaupt, sollte man speziell bei Anfängern und<br />

Untrainierten Vorsicht bei höheren oder sogar maximalen<br />

Belastungen walten lassen, da vor allem intensive Aktivitäten<br />

(„vigorous activities“ > 6 MET) auch eine hohe Herzarbeit<br />

erfordern, die eventuell bei diesen Personen u. a. zu<br />

Sauerstoffnot führen kann. So liegt das Risiko der Untrainierten<br />

unter Belastung, besonders denen mit koronarer<br />

Herzerkrankung, um das 50- bis 100fache höher als das<br />

der gesunden Trainierten. Doch je trainierter, umso geringer<br />

auch das Risiko – und zwar um das 2- bis 5fache (vgl.<br />

Warburton et al, 2016).<br />

Literatur<br />

Ainsworth, B.E., Haskell, W.L., Whitt, M.C., Irwin, M.L., Swartz, A.M.,<br />

Strath, S.J., O‘Brien, W.L., Bassett, D.R. Jr, Schmitz, K.H., Emplaincourt,<br />

P.O., Jacobs, D.R. Jr & Leon, A.S (2000). Compendium of Physical Activities:<br />

An update of activity codes and MET intensities. Medicine and<br />

Science in Sports and Exercise, 32 (Suppl), S498-S516.<br />

Update 2011 (Website): https://sites.google.com/site/compendiumofphysicalactivities/<br />

Grenzen der Anpassungsfähigkeit<br />

Abschließend sollte bedacht werden, dass die Idee „je<br />

mehr, desto besser“ nicht unendlich gilt. Denn bei Extremsportlern,<br />

wie etwa Ultra-Marathonläufern oder –Triathleten,<br />

wie auch bei den Übermotivierten, die häufig oder ständig<br />

mit zu geringen Erholungspausen trainieren, kann es<br />

nicht nur zum bekannten Phänomen des „Übertrainings“,<br />

sondern u. U. auch zu nachweislichen Problemen hinsichtlich<br />

der elektrischen Aktivitäten des Herzens kommen, bis<br />

hin zu mehrfach schon berichteten Rhythmusstörungen,<br />

besonders im rechtem Vorhof und gelegentlich auch der<br />

Kammer. Außerdem wird auch über koronare Komplikationen<br />

oder Veränderungen des Herz- und Kreislaufgewebes<br />

berichtet, die aber durchaus nach entsprechenden<br />

Erholungsphasen i. d. R. reversibel zu sein scheinen. Das<br />

alles ist aber erst in diesem extremen Randbereich relevant,<br />

wo z. T. mit mehr als dem Zehnfachen der maximalen<br />

gesundheitsrelevanten Empfehlungen trainiert wird - und<br />

das praktizieren nur weit weniger als 1 % aller Sportler. Ob<br />

diese dann aber überhaupt mit gesundheitlicher Priorität<br />

trainieren, ist aber ohnehin fraglich!<br />

- Prof. Dr. Theo Stemper<br />

Vorsitzender BVGSD e.V.<br />

Brown, W.J,. Bauman, A.E., Bull, F.C. & Burton, N.W. (2013). Development<br />

of Evidence-based Physical Activity Recommendations for<br />

Adults (18-64 years). Report prepared for the Australian Government<br />

Department of Health. Final Report, August 2012. © Commonwealth<br />

of Australia 2013, Online ISBN: 978-1-74186-070-2.<br />

Bull FC, Al-Ansari SS, Biddle S, et al. (2020). World Health Organization<br />

2020 guidelines on physical activity and sedentary behaviour. British<br />

Journal of Sports Medicine, 54, 1451-1462.<br />

Gledhill, N. & Jamnik, V. (2003). Canadian physical activity, fitness and<br />

lifestyle approach (3rd ed.). Ottawa: Canadian Society for Exercise<br />

Physiology.<br />

Lee, D.C., Lavie, C.J., Sui, X. & Blair S.N. (2016). Running and mortality:<br />

is more actually worse? Mayo Clin Proc., 91, 534-536.<br />

Lee, D.C., Brellenthin, A.G., Thompson, P.D., Sui X., Lee. I.-M. & Lavie,<br />

C.J. (2017). Running as a Key Lifestyle Medicine for Longevity. Progress<br />

in Cardiovascular Diseases, 60, 45-55.<br />

doi: 10.1016/j.pcad.2017.03.005.<br />

Myers, J., Prakash, M., Froelicher, V. et al. (2012). Exercise capacity<br />

and mortality among men referred for exercise testing. N Engl J Med,<br />

346, 793–801.<br />

Myers, J., Kaykha, A., George, S. et al. (2004). Fitness versus physical<br />

activity patterns in predicting mortality in men. Am J Med.,117,<br />

912–918.<br />

Paffenbarger RS, Wing AL, Hyde RT (1978). Physical activity as an index<br />

of heart attack risk in college alumni. American Journal of Epidemiology,<br />

108, (3), 161-175.<br />

Powell, K. E., Paluch, A. E., & Blair, S. N. (2011). Physical activity for<br />

health: What kind? How much? How intense? On top of what? Annual<br />

review of public health, 32, 349-365.<br />

Rognmo, Ø., Moholdt, T., Bakken, H., Hole, T., Mølstad, P., Myhr, N.,<br />

Grimsmo, J. & Wisløff, U. (2012). Cardiovascular risk of high-versus<br />

moderate-intensity aerobic exercise in coronary heart disease patients.<br />

Circulation, 126, 1436–1440.<br />

Swain, D.P. &Franklin, B.A. (2006). Comparison of Cardioprotective Benefits<br />

of Vigorous versus Moderate Intensity Aerobic Exercise. American<br />

Journal of Cardiology, 97, 141-147.<br />

WHO (2020). Guidelines on physical activity and sedentary behaviour.<br />

Geneva: World Health Organization.<br />

45


TRAINING<br />

Osteoporose&<br />

Muskeltraining?<br />

Osteoporose ist hierzulande zu einer ernstzunehmenden gesundheitlichen Bedrohung geworden. Mehrere Millionen<br />

Menschen in Deutschland sind davon betroffen. Doch obwohl die damit verbundene Gefahr für Knochenbrüche<br />

und körperliche Einschränkungen im Normalfall erst in fortgeschrittenem Alter auftritt, wird der Grundstock für<br />

Osteoporose meist schon in der Jugend gelegt. Warum? Weil der Körper bis zum 30. Lebensjahr kontinuierlich<br />

Knochensubstanz aufbaut. Mit dem Eintritt in die 4. Lebensdekade ist der passive Bewegungsapparat nicht nur voll<br />

ausgereift, er baut sogar langsam wieder ab.<br />

Beschwerdefrei bis ins hohe Alter<br />

Das ist normal und an sich noch kein Drama. Wer in jungen<br />

Jahren viel Sport getrieben und damit ausreichend<br />

Wachstumsreize für das Knochenwachstum gesetzt und<br />

sich zudem auch vitamin- und mineralstoffreiche ernährt<br />

hat, besitzt ein gutes Polster. Das ist leider nicht mehr die<br />

Regel, sondern bei dem bewegungsarmen Alltag schon im<br />

Kindesalter eher die Ausnahme. Doch je weniger Knochenmasse<br />

der Körper in diesem Alter bildet, umso schwieriger<br />

wird es, damit beschwerdefrei bis ins hohe Alter zu kommen.<br />

Ohne weiteres Zutun steht die Tür zur Entwicklung<br />

einer Osteoporose damit bereits offen. Allerdings kommt<br />

es auch vor, dass im Erwachsenenalter die Knochenmasse<br />

zu schnell abgebaut wird. Auch das kann zur Osteoporose<br />

führen.<br />

Daneben gibt es einige Erkrankungen, die ebenfalls den<br />

Boden für eine Osteoporose bereiten können, dazu gehören<br />

z. B. Morbus Bechterew, eine Schilddrüsenüberfunktion,<br />

Störungen des Hormonhaushalts oder auch bestimmte<br />

Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes. In diesen Fällen<br />

spricht man von einer sekundären Osteoporose. Die ist<br />

allerdings die Ausnahme und macht lediglich einen mittleren<br />

einstelligen Prozentbereich aller Fälle aus.<br />

Osteoporose häufig erst in einem<br />

fortgeschrittenen Stadium erkannt<br />

Wie sich aus dem Namen bereits ableiten lässt, Ostéon<br />

kommt aus dem Griechischen und bedeutet Knochen,<br />

werden diese im Zuge der Erkrankung so porös, dass das<br />

Risiko für Brüche deutlich steigt. Viele Betroffene klagen<br />

zudem über starke Schmerzen, zumal eine Osteoporose<br />

häufig erst in einem fortgeschrittenen Stadium erkannt<br />

wird. Meist geschieht das mithilfe einer sogenannten<br />

Dual-Röntgen-Absorptiometrie (DXA), mit der die Knochendichte<br />

am Hüftgelenk und der Lendenwirbelsäule<br />

bestimmt werden kann.<br />

Was kann man dann noch tun?<br />

Zurzeit ist eine Osteoporose zwar nicht heilbar, man ist<br />

dem Schicksal aber auch nicht hilflos ausgeliefert. Vorrangiges<br />

Ziel muss es sein, die Schmerzen zu kontrollieren,<br />

den Knochenabbau zu reduzieren und nach Möglichkeit<br />

neue Aufbaureize zu setzen. Dazu stehen dem<br />

behandelnden Arzt zahlreiche Medikamente zur Verfügung,<br />

die u.a. regulierend in die Produktion bestimmter<br />

Hormone eingreifen können. Außerdem sollte auf eine<br />

vitaminreiche Ernährung geachtet werden, die ausreichende<br />

Mengen Vitamin D und Calcium enthält. Vitamin<br />

D wird in der Regel nach Rücksprache mit dem Arzt zusätzlich<br />

supplementiert werden müssen.<br />

Da Bewegungsarmut und Osteoporose in einer Vielzahl der Fälle Hand in Hand gehen, ist es wichtig, in Bewegung zu<br />

kommen. Der zweite Schritt sollte ins Sportstudio führen. Denn auch wenn man die schmerzenden Knochen gerne<br />

weiter schonen würde, benötigen diese das Gegenteil. Nämlich ein ausgefeiltes Widerstandstraining. Darauf reagieren<br />

nämlich nicht nur Muskeln und Sehnen mit Anpassung. Tatsächlich brauchen auch die Knochen regelmäßige<br />

mechanische Reize von außen. Allerdings bitte nicht im Alleingang ausprobieren, was der Körper noch aushält. Der<br />

Aufbau eines gezielten Kräftigungstrainings für Menschen in den verschiedenen Stadien einer Osteoporose erfordert<br />

spezialisierte Fachtrainer mit entsprechendem Know-how. Nach Möglichkeit sollte die Umsetzung in enger Abstimmung<br />

mit dem behandelnden Arzt erfolgen.<br />

- Ralf Meier<br />

46


ERLEBEN SIE DEN UNTERSCHIED<br />

Erleben Sie auf der FIBO unsere Leidenschaft für Fitness: Functional Fitness meets Boutique Style,<br />

Krafttraining –Back to the Roots, Cardio-Innovationen sowie der neue Indoor Cycling Booster.<br />

TRAINING<br />

THROWDOWN:<br />

Mixed Modality Training ist angesagt: Mitglieder tragen<br />

Equipment vom Freihantel Bereich in den functional- / HI-<br />

IT-Bereich sowie in die Bauch- / Stretch-Area. Die Grenzen<br />

typischer Trainingsbereiche werden zunehmend aufgehoben.<br />

Wir zeigen konzeptionelle Möglichkeiten Rigs mit<br />

HIIT-/functional Produkten zu verbinden: Trainingsflächen,<br />

die Spaß machen und Resultate produzieren.<br />

SCHWINN:<br />

Erlebe das neue Schwinn Z-Bike und X-Bike. Mit der Konsole<br />

des Z-Bikes hat der Instruktor ein breites Spektrum<br />

an Coaching-Möglichkeiten: die Teilnehmer erleben das<br />

Gruppenerlebnis als Einheit, basierend auf ihren individuellen<br />

Leistungsdaten, gesteuert durch Intensitätslevel.<br />

Grundlage kann die Herzfrequenz, der FTP-Wert sowie die<br />

Trittfrequenz sein. Das Z-Bike ist das einzige Indoor Bike<br />

im Markt mit Apple Gym Kit und Samsung Galaxy Watch<br />

Konnektivität. Das neue X-Bike ist die tech-freie Variante<br />

des Z-Bikes, welche mit einem 4iiii Powermeter für die<br />

Leistungsmessung nachgerüstet werden kann.<br />

Ob Sie uns mit einem konkreten Anliegen besuchen oder einfach inspirieren<br />

lassen wollen; als Komplettanbieter sind wir in Halle 6 Stand C60 gerne für Sie da.<br />

www.corehealthandfitness.com<br />

47


TRAINING<br />

Bild: Oleg Magni von Pexels<br />

ISOMETRISCHES TRAINING<br />

Die Vor- und Nachteile<br />

Isometrisches Training verfolgt einen Ansatz, der sich von den herkömmlichen Trainingsformen deutlich unterscheidet.<br />

Die Diskussionen im Studioalltag drehen sich ja normalerweise eher um die Satz- und Wiederholungszahlen, unterschiedliche<br />

Intensitätsbereiche oder ob man die Gelenke am Scheitelpunkt der Bewegung durchdrücken oder die trainierte<br />

Muskulatur besser unter Spannung halten sollte. Beim isometrischen Training spielen solche Fragen keine Rolle.<br />

Bei dieser, auch als Methode der isometrischen Anspannungen“ oder statisches Krafttraining bekannten Variante ist<br />

überhaupt keine Bewegung gefragt.<br />

Ein Handtuch und einen Türrahmen<br />

Heute bringt man isometrisches Training eigentlich eher<br />

mit einer Rehabilitationsphase nach einem Unfall oder einer<br />

Verletzung in Verbindung, obwohl natürlich auch beim<br />

dynamischen Krafttraining immer wieder kurze Augenblicke<br />

statischer Haltearbeit einfließen können.<br />

Insgesamt kann man allerdings von einer eher stiefmütterlichen<br />

Behandlung sprechen, die diese Trainingsform heute<br />

erfährt. Allerdings hat das isometrische Training auch<br />

schon regelrechte Glanzzeiten erlebt. Kein Wunder, immerhin<br />

ist es erst wenige Jahrzehnte her, dass in Deutschland<br />

die ersten Sportstudios geöffnet haben. Davor waren<br />

Hanteln Mangelware. Den Wunsch nach einer sportlichen,<br />

athletischen Figur gab es aber auch damals schon. Also<br />

behalf man sich mit isometrischen Übungen. Die konnte<br />

man schnell mal zwischendurch ausführen. Für die Ausführung<br />

brauchte man höchstens ein Handtuch und einen<br />

Türrahmen, schon konnte es losgehen.<br />

48<br />

Im Urlaub oder während einer Geschäftsreise<br />

Die Anspannung der Muskulatur erfolgt statisch bei gleichbleibendem<br />

Gelenkwinkel. Planks sind z. B. eine isometrische<br />

Übung, ebenso das sogenannte Wandsitzen oder die<br />

Posen vor dem Spiegel. Die völlige Unabhängigkeit bei der<br />

Auswahl des Trainingsortes und der geringen Ansprüche<br />

an das Equipment, gehören zu den großen Vorteilen des<br />

isometrischen Trainings. So kann man den Muskeln problemlos<br />

auch im Urlaub oder während einer Geschäftsreise<br />

ein kurzes Training abverlangen. Neuere Untersuchungen<br />

legen sogar die Vermutung nahe, dass isometrische Übungen<br />

sich günstig bei einem milden Bluthochdruck auswirken<br />

könnten. Wie intensiv und in welcher Form man sich<br />

im Einzelfall belasten kann, sollte man natürlich im Vorfeld<br />

mit dem Hausarzt abstimmen. Die Vorteile während<br />

einer Reha liegen ebenfalls auf der Hand. Gerade bei einer<br />

erzwungenen Ruhigstellung oder erheblichen Bewegungseinschränkungen<br />

benötigen die betroffenen Muskeln auch<br />

weiterhin Impulse, um den Gewebeabbau wenigstens zu<br />

verlangsamen. Komplett aufhalten wird man diesen Prozess<br />

auch mit isometrischen Anspannungen nicht können.


TRAINING<br />

Zur Intensivierung des dynamischen Trainings<br />

Verglichen mit den Nachteilen fallen die Vorteile des isometrischen<br />

Trainings kaum ins Gewicht. Das gilt vor allem,<br />

wenn man die Möglichkeit zum Besuch eines Sportstudios<br />

hat. Die Koordinationsfähigkeit spielt beim statischen Halten<br />

keine Rolle. Das Herz-Kreislaufsystem profitiert nicht,<br />

sondern wird eher ungünstig belastet. Darüber hinaus ist<br />

es sehr schwierig, gerade für Ungeübte, nicht in Pressatmung<br />

zu verfallen.<br />

Es spricht nichts dagegen, Variationen des isometrischen<br />

Trainings gelegentlich zur Intensivierung des dynamischen<br />

Trainings anzuwenden. Vorzugsweise sollte die Fixierung<br />

an dem Punkt stattfinden, an dem der trainierte Muskel<br />

die größte Kraft entfalten kann. Am besten mit einem<br />

Trainingspartner, denn wenn man sich hier bei der Wahl<br />

des Gewichts oder der Haltedauer überschätzt, kann der<br />

Satz schneller zu Ende sein als einem lieb ist. Als alleinige<br />

Trainingsform ist ein isometrisches Training eher nicht zu<br />

empfehlen. Schon gar nicht bei den heute zur Verfügung<br />

stehenden Möglichkeiten.<br />

- <strong>FNG</strong> Redaktionsteam<br />

Bild: Oleg Magni von Pexels<br />

BEIM TRAINING<br />

AUF DIE ATMUNG ACHTEN<br />

Beim Training auf die Atmung achten, kann gerade für Anfänger<br />

eine echte Herausforderung sein. Da muss man<br />

sich auf die optimale Position der Hände und vielleicht sogar<br />

noch die Fußstellung konzentrieren, Körperspannung<br />

aufbauen und noch die Muskeln „erspüren“, an die sich<br />

die jeweilige Übung richtet. Das ist ein bisschen so, wie<br />

in der ersten Fahrstunde. Während der Fuß noch nach der<br />

Bremse tastet, kommt die Kreuzung immer näher. Ähnlich<br />

kompliziert kann es gerade bei komplexeren Bewegungen<br />

mit der Atmung werden.<br />

Fehlerquellen möglichst frühzeitig ausschalten<br />

Im Auto greift der Fahrlehrer notfalls ein, um Schlimmeres<br />

zu verhindern. Beim Training sollten die Trainer potenzielle<br />

Fehlerquellen, zu denen auch die Atmung gehört, möglichst<br />

frühzeitig ausschalten. Denn wie das Autofahren<br />

werden auch die Abläufe im Studio mit der entsprechenden<br />

Übung zum Automatismus. Leider auch die falschen.<br />

So etwas zu einem späteren Zeitpunkt wieder rückgängig<br />

zu machen, ist zwar nicht unmöglich. Aber es ist schwierig,<br />

zeitaufwendig und noch dazu völlig unnötig. In vielen<br />

Fällen ist es sogar unmöglich, weil in einem fortgeschrittenen<br />

Stadium kaum noch jemand darauf achtet. Zu dem<br />

Zeitpunkt sind die Trainer schon längst wieder mit den<br />

nächsten Anfängern beschäftigt.<br />

Nur schwer erkennbar<br />

Bei der Atmung kommt erschwerend hinzu, dass es für<br />

Außenstehende häufig nur schwer erkennbar ist, wann die<br />

Ein- und wann die Ausatmungsphase erfolgt. Bei dicker<br />

Trainingskleidung lässt sich oft nicht einmal beurteilen, ob<br />

während der Bewegung überhaupt geatmet wird. Das wird<br />

in der Aufregung gerne mal vergessen. Oder man verkneift<br />

sich das Atmen, weil man nicht stöhnen möchte, wenn<br />

gerade jemand zuschaut. Doch beim Krafttraining können<br />

enorme Blutdruckspitzen auftreten, vor allem unter dieser<br />

sogenannten Pressatmung. Das spielt zwar in der Einstiegsphase<br />

noch keine große Rolle, aber die Belastungen<br />

werden sich schnell steigern. Auf leistungssportlichem<br />

Niveau lässt sich die Pressatmung nicht völlig ausschließen.<br />

Aber im Fitness- und Gesundheitssport sollte sie unbedingt<br />

vermieden werden. Generell gilt, dass in der konzentrischen<br />

Phase, also bei der aktiven Überwindung des<br />

Widerstands, ausgeatmet und während der exzentrischen<br />

Phase eingeatmet wird. Mehr zu diesem auch Negativtraining<br />

genannten Teil der Bewegung erfahrt Ihr in unserem<br />

Artikel: Negativtraining. Die positiven Seiten.<br />

- <strong>FNG</strong> Redaktionsteam<br />

49


TRAINING<br />

KONTRAINDIKATIONEN<br />

FÜR DAS FITNESSTRAINING<br />

Kontraindikation bezeichnet einen Umstand, der Dingen entgegensteht, die - zumeist aus medizinischen Gründen<br />

- eigentlich angeraten wären. Besonders häufig begegnet man dem Begriff auf den Beipackzetteln von<br />

Medikamenten. Nämlich immer an, wenn es gute Gründe gibt, ein eigentlich bei bestimmten Erkrankungen<br />

bewährtes Arzneimittel nicht zu nehmen, z. B. weil man noch an weiteren Vorerkrankungen leidet, die durch<br />

die Einnahme dieses Medikamentes verschlimmert werden könnten.<br />

Doch was hat das mit Fitnesstraining zu tun?<br />

Teil der bewährten Therapiemaßnahmen<br />

Solche Kontraindikationen gibt es auch für das Fitnesstraining.<br />

Das erscheint auf den ersten Blick widersprüchlich.<br />

Schließlich hören wir tagtäglich von immer neuen<br />

gesundheitlichen Vorteilen eines regelmäßigen betreuten<br />

Muskeltrainings. Sogar bei vielen schweren Erkrankungen<br />

sind Trainingseinheiten am Gerät heutzutage zumindest<br />

begleitend ein Teil der bewährten Therapiemaßnahmen.<br />

Entsprechend geschultes Personal ist dabei natürlich unabdingbar.<br />

Allerdings würde wohl auch kaum ein bereits<br />

schwer erkrankter Mensch auf die Idee kommen, ohne<br />

das Know-how eines Trainers mit seiner Gesundheit zu<br />

experimentieren. In der Praxis brauchen die Betroffenen<br />

eher einen kleinen Schubs, um sich ein Training zuzutrauen.<br />

Auch bei den sogenannten Zivilisationserkrankungen<br />

setzt sich immer mehr die Erkenntnis durch, dass ein Training<br />

der Muskulatur hierbei sinnvoll sowohl präventiv als<br />

auch zur Rehabilitation eingesetzt werden kann. Daraus<br />

kann man schließen, dass der menschliche Organismus<br />

regelmäßig belastet werden muss, um optimal funktionieren<br />

zu können.<br />

Krankheitsbilder, die auskuriert werden müssen<br />

Allerdings gibt es trotz aller positiven Erkenntnisse einige<br />

- wenn auch wenige - Gründe, bei denen sich ein Training<br />

verbietet. Auf der Liste dieser Kontraindikationen steht<br />

Fieber ganz oben an. Fieber ist immer ein sicheres Zeichen<br />

dafür, dass das Immunsystem des Körpers gerade<br />

auf Hochtouren läuft. Weiterer Stress, egal aus welcher<br />

Richtung, stört diesen Vorgang massiv. Im schlimmsten,<br />

übrigens gar nicht so seltenen Fall kann sich so ein Infekt<br />

weiter ausbreiten und zu ernsthaften Schädigungen, z. B.<br />

einer Herzmuskelentzündung, führen. Mit einer solchen<br />

Myokarditis ist nicht zu spaßen. Rund 10% aller Menschen,<br />

die mit dieser Diagnose konfrontiert werden, versterben innerhalb<br />

der darauffolgenden 10 Jahre. Ein ziemlich hoher<br />

Preis, nur weil man einmal nicht auf seinen Körper hören<br />

wollte oder die Symptome vielleicht sogar noch durch fiebersenkende<br />

Mittel ganz bewusst verdrängt hat.<br />

Auch ein schlecht eingestellter Blutdruck, der bereits in<br />

Ruhe über 200:110 liegt, ist mit einem Krafttraining nicht<br />

vereinbar. Gleiches gilt für einen gerade überstandenen<br />

Herzinfarkt und komplexe Entzündungsherde im Körper.<br />

Alles Krankheitsbilder, die auskuriert werden müssen, bevor<br />

es ans Training geht.<br />

Ansonsten gibt es eher krankheitsbedingte Faktoren, in<br />

denen Einschränkungen des Trainings, z. B. beim Bewegungsradius,<br />

erfolgen müssen. In der Regel resultieren<br />

solche Einschränkungen aus bereits bestehenden orthopädischen<br />

Vorerkrankungen. Hier sind die Trainer, in Absprache<br />

mit den behandelnden Ärzten, die kompetenten<br />

Ansprechpartner.<br />

- <strong>FNG</strong> Redaktionsteam<br />

50


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HOLD STRONG FITNESS GOES FIBO <strong>2022</strong><br />

„TO DELIVER THE MOST FUNCTIONAL AND VERSATILE EQUIPMENT<br />

THAT DOESN´T YET EXIST, ONE MUST SIMPLY CREATE IT.“<br />

Dieser Leitsatz der in Dortmund ansässigen HOLD STRONG Fitness GmbH bringt die Geschichte der Firma auf den<br />

Punkt. Nur sind es zwei visionäre Unternehmer, die ihre Wurzeln im E-Commerce haben, welche die Liebe zu Fitness und<br />

Perfektion antreiben, ihre Produkte immer weiterzuentwickeln. Oliver Polenz und Rafael Seweryn, die beiden Gründer<br />

und Geschäftsführer, ergänzen sich perfekt.<br />

„Angefangen hat alles mit einer Klimmzugstange. Schon hier<br />

zeichnete sich ab, dass Rafael Seweryn nicht zufrieden ist, bis<br />

das Produkt erstklassig in Funktion, Verarbeitung und Design ist.<br />

Die Klimmzugstangen kamen so gut bei unseren Kunden an, dass<br />

wir gebeten wurden auch andere Produkte auf Kundenwunsch zu<br />

fertigen. Mit dem ersten Auftrag für ein freistehendes RIG-System<br />

war schnell klar, dass der Bedarf für maßgeschneiderte Trainingssysteme<br />

enorm ist. So haben wir Trainingssysteme entwickelt, die<br />

auf Kundenwunsch individuell angepasst werden können, getreu<br />

unserem Motto „share your vision - we make it happen“. In kürzester<br />

Zeit sind wir so zu einem der führenden Anbieter für funktionelle<br />

Fitness in Deutschland geworden und bieten schlüsselfertige<br />

Konzepte für Fitnessstudios, Personal Trainer, Physiotherapeuten,<br />

Firmenfitness und öffentliche Auftraggeber wie Polizei, Feuerwehr<br />

und die Bundeswehr.“ – Oliver Polenz<br />

Performance Rack für niedrige Deckenhöhen<br />

(Höhe 216 cm / max. 240 cm möglich)<br />

Integrierte Latzugstation<br />

mit höhenverstellbaren Cross-Over Kabelzügen<br />

Latzug-Sitz abnehmbar / einfach J-Cups einhängen<br />

und Station als Rack nutzen<br />

Für alle Übungen mit der Langhantel geeignet,<br />

z.B.: Bankdrücken, Squats etc.<br />

Drei Ablagen für Hex Hanteln und zwei Ablagen<br />

für Kettlebells (anpassbar)<br />

Die Abbildung zeigt eine mögliche Farb- und<br />

Materialkombination<br />

Fitnessstudios die schon lange am Markt sind haben oft<br />

Platzprobleme. Diesem Problem hat sich HOLD STRONG<br />

angenommen und entwickelt Lösungen, die multifunktionale<br />

Trainingsstationen mit einem optimierten Storage<br />

System verbinden. So z.B. auch das neueste Produkt der<br />

Athletic Performance Serie.<br />

HOLD STRONG Fitness GmbH<br />

Im Siesack 102<br />

44359 Dortmund<br />

info@holdstrong.de<br />

„Wir bieten für all unsere Produkte das passende Storage-System.<br />

Eine ordentliche Trainingsfläche schafft Vertrauen beim Kunden<br />

und verhindert Verletzungen.“ – Rafael Seweryn<br />

„Functional Fitness ist kein Trend. Wir werden funktionale Fitness<br />

in Fitness- und Freizeitanlagen revolutionieren. Du hast ungenutzte<br />

Bereiche in deinem Studio? Ein alte Bauch und Stretchingecke,<br />

die eigentlich keine Funktionen mehr haben? Wir haben schon ab<br />

15 qm Fläche eine komplette Lösung. Ob Squash-Court, Tennishalle<br />

oder Outdoorfläche, wir haben Raumkonzepte, die wir passend<br />

auf deinen Club anpassen.“ Peter Hinojal Brand Manger<br />

Wir bieten auf der Fibo Beratung für:<br />

Fitness- und Freizeitanlagen, Crossfit & Athletic Gyms, Personaltraining,<br />

Mikrostudios, Physiotherapie und<br />

Medizinische Fitness, Hotels, Kampfsportschulen<br />

Stand: HALLE 7 C50<br />

51


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PREMIUM KRAFTTRAINING<br />

FÜR DEN GANZEN KÖRPER AUF NUR 2M²<br />

AMOS ALBERT UND MATTIAS HALLOR<br />

Die beiden Geschäftsführer der Sparkfield GmbH trafen sich das erste Mal Anfang 2019 und fanden schnell ein gemeinsames<br />

Ziel: Krafttraining auf ein neues Niveau zu heben. Die Erfahrungen und Kompetenzen von Amos in Technologieund<br />

Geschäftsentwicklung für Robotiksysteme und die Berufung von Mattias das Krafttraining effizienter, attraktiver<br />

und zugänglicher zu machen, passten zueinander wie die „Faust aufs Auge“.<br />

3 Jahre später feiert Sparkfield die Premiere auf der FIBO <strong>2022</strong>. Dort stellt das Startup „Sparkfield Core“ vor: Ein bahnbrechendes<br />

Krafttrainingsgerät auf nur 2 Quadratmetern, das Robotiktechnologien mit modernsten Trainingsmethoden<br />

verbindet. Das innovative Gerät wird in der Halle 6, Stand 6E45 ausgestellt und kann dort ausprobiert werden.<br />

Wie unterscheidet sich Sparkfield Core<br />

von existierenden Geräten?<br />

Herkömmliche Trainingsgeräte bieten entweder Flexibilität<br />

oder Stabilität in der Bewegungsausführung. Mit Hanteln<br />

und Kabelsystemen kann man sehr viele Übungen<br />

machen, aber sie sind nicht geführt und es besteht die Gefahr,<br />

dass man die Übungen falsch ausführt. Geführte Maschinen<br />

sind sicherer, aber heute meist nur auf genau eine<br />

Übung und eine Bewegungskurve begrenzt. Bei uns ist<br />

das anders. Sparkfield Core kombiniert die Vorteile einer<br />

geführten Trainingsmaschine hinsichtlich Stabilität und<br />

Sicherheit mit einer flexiblen und individuell gestaltbaren<br />

Bewegungsbahn, millimetergenau an die Anatomie des<br />

Nutzers angepasst. Durch die flexiblen Bewegungsmöglichkeiten<br />

können wir über 30 anerkannte Kraftübungen an<br />

nur einem Gerät darstellen. Der geringe Platzbedarf und<br />

die Vielzahl an darstellbaren Übungen eröffnen<br />

neue Einsatzmöglichkeiten auch außerhalb der großen<br />

Fitnessstudios und damit eine größere Verbreitung eines<br />

gesundheits- und leistungsorientierten Muskeltrainings.<br />

Welche sind die Trainingsmöglichkeiten?<br />

Der Nutzer kann aus einer Vielzahl von anerkannten Kraftübungen<br />

für alle Muskelgruppen auswählen. Dabei sind<br />

Zug- und Druckübungen sowohl im Stehen als auch und<br />

im Sitzen vorgesehen.Neben den typischen Maschinenübungen<br />

wie Latzug, Rudern oder Trizepsdrücken sind wir<br />

besonders stolz darauf, auch traditionelle und bewährte<br />

Langhantelübungen wie Bankdrücken, Kniebeugen und<br />

das Kreuzheben umgesetzt zu haben. Genau so bequem<br />

wie die Übungsauswahl lassen sich über den Bildschirm<br />

auch der Trainingswiderstand und die passende Trainingsmethode<br />

einstellen. Methoden wie exzentrische Überlast,<br />

isokinetisches- und isometrisches Training, Reduktionssätze,<br />

Supersätze oder High Intensity Training sind auf<br />

Sparkfield Core besonders effizient dargestellt.<br />

52


TRAINING<br />

ANZEIGE<br />

Für wen ist das Produkt gedacht?<br />

Sparkfield Core ist für Kunden konzipiert, die ein premium<br />

Krafttraining wünschen und sich an den qualitativ hochwertigen<br />

Angeboten orientieren. Das Konzept spielt seine<br />

volle Stärke besonders in den Anwendungsfällen aus, bei<br />

denen auf geringem Raum eine hohe Anzahl bewährter<br />

Übungen gewünscht ist. Das können kleinere Fitnessstudios,<br />

Personal Trainers, Hotels und Unternehmen sein.<br />

Auch das Zirkeltraining lässt sich mit dem Konzept sehr<br />

gut darstellen. Da alle Übungen an einem Gerät stattfinden,<br />

ist es möglich, die Übungsreihenfolge, Satzumfang<br />

und Pausenzeiten ganz individuell zu definieren. Der<br />

Wechsel zwischen Übungen und Nutzern läuft vollständig<br />

automatisiert. Mehrere Nutzer können sich an einem Gerät<br />

abwechseln.<br />

Sparkfield Core kann die Benutzeroberfläche per Knopfdruck<br />

zwischen verschiedenen Nutzer-Modi umschalten.<br />

So kann die Oberfläche beispielhaft einerseits der ambitionierten<br />

Athletin detaillierte Einstellungsmöglichkeiten<br />

und Trainingsstatistiken zur Verfügung stellen und andererseits<br />

den Anfänger mit vorgefertigten und intuitiven<br />

Trainingsplänen unterstützen.<br />

Wer viele hochwertige Übungen anbieten, aber aus Platzoder<br />

Budgetgründen nicht in viele Einzelgeräte investieren<br />

möchte, ist mit Sparkfield Core sehr gut beraten. Aber<br />

auch ohne diese Restriktionen genießt der Kunde ideale<br />

Skalierungsmöglichkeiten und kann entsprechend der<br />

Auslastung weitere Maschinen zum Inventar hinzufügen.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch und den Austausch mit Ihnen!<br />

FIBO <strong>2022</strong> | Sparkfield | Halle 6, Stand 6E45<br />

Info & Kontakt<br />

Sparkfield GmbH<br />

Hans-Grüninger-Weg 11-14,<br />

71706 Markgröningen<br />

Internet: www.sparkfield.de<br />

E-Mail: info@sparkfield.de<br />

53


ERNÄHRUNG<br />

MUSKELAUFBAUNAHRUNG<br />

leicht gemacht<br />

Muskelaufbaunahrung ist seit jeher ein geheimnisumwittertes<br />

Thema. Bereits in der Antike versuchte man,<br />

sich mit der „schwarzen Suppe von Sparta“ körperliche<br />

Vorteile zu verschaffen. Nun hat man die knapp 2500<br />

Jahre dazwischen gut genutzt und ein ziemlich genaues<br />

Verständnis davon entwickelt, welche Nährstoffe ein<br />

trainierender Organismus zum Muskelaufbau braucht.<br />

Doch noch immer glauben viele, dass es da vielleicht<br />

noch einen mysteriösen Nährstoff geben muss, der<br />

einem verschwiegen wird. Wie anders erklärt es sich<br />

sonst, dass es neben der Frage nach den optimalen<br />

Übungen, Satz- und Wiederholungszahlen in den meisten<br />

Sportstudios vor allem um ein Thema geht: Ernährung.<br />

Irgendwie ist klar, dass Kraft, aber mehr noch<br />

das Aussehen, ganz viel mit Ernährung zu hat. Es ist zu<br />

offensichtlich, welche negativen Auswirkungen Kartoffelchips<br />

und Co. langfristig auf die Körpersilhouette haben.<br />

Doch was muss man machen, um diesen Effekt<br />

in eine positive Richtung zu drehen?<br />

Einfach die Chips weglassen?<br />

Bild: Mike Jones von Pexels<br />

Der Schlüssel zum Muskelaufbau ist Protein<br />

Muskelgewebe kann nicht durch vermehrte Zufuhr an Kohlenhydraten<br />

noch Fetten aufgebaut werden. Diese Makronährstoffe<br />

liefern nur die Energie für das Training und die<br />

Arbeiten im Alltag. Für den Gewebeaufbau braucht man<br />

den Baustoff Protein. Es ist wie beim Hausbau: Wenn die<br />

Ziegel ausgehen, können noch so viele fleißige Helfer auf<br />

der Baustelle herumlaufen, die Arbeit kommt trotzdem zum<br />

Erliegen. Auf 1,5 bis 2,5 g pro Kilogramm Körpergewicht<br />

kann der Proteinbedarf im Kraftsport ansteigen. Bei einem<br />

Körpergewicht von 90 kg können das also über 220 g Protein<br />

am Tag sein. Das ist schon eine beachtliche Menge<br />

an Muskelaufbaunahrung, wenn man bedenkt, dass selbst<br />

magere Fleischsorten kaum mehr als 20 g Protein pro 100<br />

g enthalten. Um das Angebot an Aminosäuren, den Bausteinen<br />

des Proteins, konstant hochzuhalten, sollte die<br />

Gesamtproteinmenge auf etwa gleich große Portionen im<br />

3-Stunden-Rhythmus über den Tag verteilt werden.<br />

Veganer benötigen die gleichen<br />

Proteinmengen wie Fleischesser<br />

Gute Proteinlieferanten sind magere Milchprodukte, mageres<br />

Fleisch, Fisch, Geflügel, Hülsenfrüchte, Eier, Soja und<br />

Tofu. Das führt automatisch zu der Frage, ob Vegetarier<br />

oder Veganer im Nachteil sind. Die klare Antwort: ja und<br />

nein. Warum? Dem Organismus ist es völlig egal, aus welchen<br />

Quellen er mit dem benötigten Protein versorgt wird.<br />

Während des Verdauungsvorgangs wird dieser Makronährstoff<br />

ohnehin in seine kleineren Bestandteile, Aminosäuren<br />

und Peptide, zerlegt. Über die Darmzotten gelangen<br />

diese schließlich als maximal fünfkettige Peptide ins<br />

Blut. Bis dahin spielt es also keine Rolle, ob jemand Fleisch<br />

oder pflanzliche Nahrung bevorzugt. Vegetarier und Veganer<br />

müssen ihre Nahrung lediglich mit mehr Know-how zusammenstellen,<br />

um ausreichende Mengen der Aminosäuren<br />

zu sich zu nehmen, die für den Aufbau benötigt werden.<br />

An den Gesamtmengen ändert sich nichts. Auch Veganer<br />

benötigen die gleichen Proteinmengen wie Fleischesser.<br />

Mehr Infos dazu gibt es in unserem Artikel<br />

„Mit pflanzlicher Ernährung zum Muskelpaket“.<br />

54


ERNÄHRUNG<br />

Worauf sollte man sonst noch achten? Es gibt einige<br />

Vitamine, die für den Muskelaufbau von besonderem Interesse<br />

sind, da sie an den Vorgängen beteiligt sind, die<br />

körperliche Arbeit möglich ma¬chen. Das sind vor allem<br />

Vitamin B1, das in beanspruchten Muskeln in erhöhter<br />

Konzentration zu finden ist und zudem den Abbau von<br />

leistungsminderndem Laktat nach dem Training beschleunigen<br />

soll. Dazu steigt der Bedarf an Vitamin B6<br />

proportional zur Proteinzufuhr und an dem am Aufbau<br />

körpereigener Proteine beteiligten Vitamin B12 sowie<br />

an Vitamin E. Alles in allem ist Muskelaufbaunahrung<br />

also kein Hexenwerk. Schon gar nicht im Fitness- und<br />

Gesundheitssport. Eines sollte man in dem Bereich gar<br />

nicht erst versuchen. Das früher so beliebte „bulking<br />

up“. Das ist auf Freizeitsportniveau völlig unnötig und<br />

aufgrund des ständigen rauf und runter mit dem Gewicht<br />

langfristig auch ungesund.<br />

- Ralf Meier<br />

Unsere Partner<br />

FITNESS<br />

NEWS<br />

Germany<br />

Offizielles Fachorgan<br />

e.V.<br />

... einfach gesund werden<br />

55


ERNÄHRUNG<br />

LÄNGER LEBEN<br />

MIT SAUERKRAUT,<br />

KIMCHI UND SPERMIDIN<br />

US-Studie belegt Entzündungshemmung durch fermentierte Nahrungsmittel -<br />

und es muss kein Joghurt sein von Jörg Zittlau<br />

Spermidin überzeugt Forscher. Verfault und ungenießbar - wenn Bakterien auf oder in unseren<br />

Nahrungsmitteln sind, bedeutet das meistens nichts Gutes. Es sei denn, es sind die richtigen.<br />

Das kann nämlich, so das Ergebnis einer aktuellen Studie aus den USA, eine wirkungsvolle<br />

Vorbeuge-Strategie gegen Alzheimer, Rheuma und Infarkte sein.<br />

Stars in der Ernährungslandschaft<br />

Ein Forscherteam der Stanford University in Kalifornien<br />

setzte 39 gesunde Versuchspersonen 10 Wochen lang<br />

auf zwei unterschiedliche Diäten: auf der einen Seite<br />

eine ballaststoffreiche Kost mit viel Vollkorn, Gemüse,<br />

Hülsenfrüchten, Nüssen und Samen; und andererseits<br />

einem Speiseplan, dessen Schwerpunkt auf vergorenen<br />

bzw. fermentierten Lebensmitteln wie Joghurt,<br />

Kefir, Hüttenkäse, Sauerkraut, Kombucha-Tee und dem<br />

aus Korea stammenden Kimchi lag. Während und auch<br />

noch bis vier Wochen nach der Diät wurden Blut- und<br />

Stuhlproben der Probanden genommen, um mehr über<br />

ihr Immunsystem und die Zusammensetzung ihrer<br />

Darmflora zu erfahren.<br />

„Von Ballaststoffen ist mittlerweile bekannt, dass sie - in<br />

Abhängigkeit von ihrer Dosierung - vor vielen Krankheiten<br />

schützen und die Sterberate senken“, betont Studienleiter<br />

Justin Sonnenburg. Das heißt: Die pflanzlichen<br />

Fasern zählen schon länger zu den etablierten Stars in<br />

der Ernährungslandschaft, so wie Vitamine und Mineralien.<br />

Die fermentierten Lebensmittel gelten demgegenüber<br />

eher noch als Talente: Die Wissenschaft traut<br />

ihnen einiges zu, wegen der in ihnen enthalten Milchsäurebakterien,<br />

die sich günstig auf unser Darmmilieu<br />

auswirken könnten. Doch man ist nicht sicher, inwieweit<br />

es die zugeführte Mikrobenschar bis zum Darm schafft<br />

und sich dort gegenüber der alteingesessenen Flora<br />

durchsetzen kann.<br />

Ballaststoffreiche Diät zeigte nur wenig Einfluss auf<br />

das Immunsystem<br />

Umso überraschter waren Sonnenburg und sein Team<br />

über die Ergebnisse ihrer Studie. Denn die ballaststoffreiche<br />

Diät zeigte darin nur wenig Einfluss auf das Immunsystem<br />

und praktisch keinen Effekt auf die Darmflora.<br />

„Vielleicht waren dafür die 10 Wochen einfach zu<br />

kurz“, betont Sonnenburg, um deutlich zu machen, dass<br />

man die gesundheitsfördernden Effekte der Ballaststoffe<br />

keineswegs in Abrede stellt. Bei der fermentierten<br />

Kost freilich reichten die zweieinhalb Monate aus:<br />

Sie sorgte nicht nur für mehr bakterielle Vielfalt im Darm,<br />

was allgemein als gesundheitsfördernd eingeschätzt<br />

wird. Sondern auch für eine deutliche Besserung in den<br />

Immunparametern.So präsentierten sich vier Immunzellen-Typen,<br />

die bei chronischen Erkrankungen gerne<br />

durch Hyperaktivität auffallen, deutlich zurückhaltender<br />

als zuvor. Auch von den 93 gemessenen Entzündungsbotenstoffen<br />

hatten 19 den Rückwärtsgang eingelegt.<br />

Einer von ihnen: Interleukin-6. Von ihm ist bekannt, dass<br />

er bei schweren chronischen Erkrankungen wie Arteriosklerose,<br />

Alzheimer und Rheuma mitspielt. Fermentierte<br />

Nahrungsmittel könnten also vor diesen Erkrankungen<br />

schützen. Hinzu kommt, dass sie, wie die Forscher<br />

herausgefunden haben, die Darmflora und damit auch<br />

das Immunsystem durchaus nachhaltig beeinflussen<br />

können. Die mit der Fermento-Diät zugeführten Bakterien<br />

sind also offenbar stark genug, sich längerfristig<br />

im Darmmikrobiom durchzusetzen.Wobei sie vielleicht<br />

gar nicht der Hauptgrund dafür sind, dass fermentierte<br />

Nahrungsmittel so gesund sind. Denn zu ihnen zählen<br />

nicht nur Joghurt, Buttermilch und andere saure Milchprodukte,<br />

sondern auch - und sie wurden auch von der<br />

Stanford-Studie ausdrücklich berücksichtigt - vergorenes<br />

Gemüse wie Sauerkraut oder Kimchi aus Korea.<br />

Und darin befindet sich infolge der bakteriellen Zersetzung<br />

ein Stoff namens Spermidin, der ein großes Anti-<br />

Aging-Potential besitzt.<br />

Aktivierung der zellulären Selbstreinigung<br />

Entdeckt wurde er 1632 von dem holländischen Mikroskopiker<br />

Antoni van Leeuwenhoek in der menschlichen<br />

Samenflüssigkeit, was ihm seinen eigentümlichen Namen<br />

einbrachte. Mittlerweile weiß man jedoch, dass<br />

Spermidin in praktisch allen Zellen vorkommen und dort<br />

die so genannte Autophagie in Gang setzen kann. Dabei<br />

handelt es sich um einen Selbstreinigungsprozess, in<br />

dessen Verlauf zellinterner Schrott wie etwa kaputte Mitochondrien<br />

oder fehlgefaltete Eiweiße verdaut werden.<br />

Ausgelöst wird er durch Fasten und Nahrungsentzug -<br />

und eben durch Spermidin, das die Zelle glauben lässt,<br />

dass es nicht genug zu essen gibt und sie deshalb auf<br />

Autophagie umstellen muss.<br />

56


ERNÄHRUNG<br />

Es liegt auf der Hand, dass solche eine Substanz zur<br />

Aktivierung der zellulären Selbstreinigung vor altersbedingten<br />

Krankheiten schützen könnte. Und tatsächlich<br />

liefern aktuelle Studien deutliche Hinweise<br />

darauf. Ein Forscherteam der Fachhochschule Wiener<br />

Neustadt verbesserte die kognitiven Leistungen<br />

von dementen Senioren, indem man ihr Frühstücksgebäck<br />

mit Spermidin anreicherte, und ein internationales<br />

Forscherteam um Guido Kroemer von der<br />

Universität Paris Descartes ermittelte, dass mehr<br />

als 11,7 Milligramm Spermidin täglich einen Überlebensvorteil<br />

von rund fünf Jahren bringen. Um diese<br />

Menge zu erreichen, können Sauerkraut mit knapp 5<br />

und Kimchi mit bis zu 9 Milligramm auf 100 Gramm<br />

sehr hilfreich sein.<br />

Was zählt zur Fermento-Diät?<br />

Fermentierte Nahrungsmittel entstehen prinzipiell<br />

durch die Vergärungsarbeit von Bakterien oder Pilzen,<br />

weswegen eigentlich auch Bier, Wein und andere<br />

alkoholische Getränke dazu gehören. Als besonders<br />

gesund im Sinne einer Fermento-Diät gilt jedoch,<br />

wenn Milchsäurebakterien die Hauptvergärungsarbeit<br />

geleistet haben und zudem über den Verzehr in<br />

den Körper gelangen. Diese Voraussetzung erfüllen<br />

saure Milchprodukte wie Buttermilch, Ayran, Kefir<br />

und Joghurt, sowie Sauerteigbrot und vergorenes<br />

Gemüse: Kimchi, Nattō und Sauerkraut. In den USA<br />

boomen gerade die „Brine-Drinks“. Sie basieren auf<br />

der Lake, in der Gemüse eingelegt worden ist. Die<br />

Essig- oder Salzlake von Einweg-Gurken gehört also<br />

beispielsweise dazu. In den USA werden allerdings<br />

Brine-Drinks gerne mit Zucker, Alkohol und anderen<br />

Zutaten aromatisiert oder gestreckt, so dass sie gesundheitlich<br />

an Wert verlieren.<br />

Auch Sauerkraut liefert keine tierischen Vitamine<br />

Spätestens seit dem zweiten Weltkrieg, als US-<br />

Amerikaner die Deutschen als „Krauts“ bezeichneten,<br />

hat Sauerkraut ein Image-Problem. Dabei ist er<br />

ein Fermento-Produkt der ersten Wahl, weil er den<br />

Weißkohl, aus dem er hergestellt wird, bekömmlich<br />

für uns macht. Außerdem liefert er besonders<br />

viele Milchsäurebakterien, sofern er nicht zu lange<br />

gekocht wird. An der oft zu hörenden These, wonach<br />

Sauerkraut infolge der Fermentation viel Vitamin<br />

B12 enthalten würde, was vor allem Veganern<br />

aus ihrer Vitamin-Notlage helfen könnte, ist jedoch<br />

nichts dran.<br />

<strong>FNG</strong> Redaktion<br />

Höchstleistung durch Poop-Dope<br />

Je vielfältiger die Darmflora, umso besser für unsere<br />

körperliche Fitness. Gefördert wird diese Diversität<br />

durch Sport. Denn trainierte Muskeln lieben die Energien,<br />

die ihnen bestimmte Darmbakterien in Gestalt von<br />

Propionat und Butyrat liefern können. Erfolgreiche Marathonläufer<br />

haben deshalb besonders große Mengen<br />

dieser beiden Stoffe im Stuhl - und geliefert werden sie<br />

von Bakterien, deren Wachstum durch regelmäßiges<br />

Training angeregt wird. Umgekehrt lässt sich aber wohl<br />

auch die sportliche Leistung verbessern, indem man<br />

die gewünschte Darmflora durch eine gezielte pro- und<br />

präbiotische Ernährung aufbaut. Einige Forscher arbeiten<br />

bereits am „Poop-Doping“ (Stuhl-Doping), um Athleten<br />

zur Höchstleistung zu bringen.<br />

Anti-Aging a la Korea<br />

Wenn Gemüse durch Milchsäurebakterien vergoren<br />

wird, entstehen große Mengen der Anti-Aging-Substanz<br />

Spermidin. Absolut top ist dabei die Sojaspeise<br />

„Nattō“ aus Japan, mit bis zu 34 Milligramm auf 100<br />

Gramm. Allerdings sie ist extrem schleimig und sauer.<br />

Eher für den europäischen Gaumen geeignet ist<br />

da schon das koreanische Nationalgericht „Kimchi“,<br />

auch wenn es zuweilen recht scharf sein kann. Sein<br />

Spermidinwert liegt, sofern es aus Chinakohl („Baechu<br />

kimchi“) gewonnen wird, bei knapp 9 Milligramm/100<br />

Gramm. Außerdem liefert es - infolge der besonders<br />

langen Milchsäuregärung - größere Mengen der Vitamine<br />

A und Vitamin B12. Kimchi wäre also durchaus<br />

eine interessante Option für den veganen Speiseplan.<br />

Mit Spermidin gegen Corona<br />

Ein Forscherteam um Christian Drosten hat im Versuch<br />

an Covid-19-infizierten infizierten Zellen herausgefunden,<br />

dass Spermidin - durch seinen Einfluss auf die<br />

Autophagie - das Wachstum der Viren hemmt. Es hätte,<br />

wie der bekannte Berliner Virologe ausführt, zudem<br />

den Vorteil, als Teil des zelleigenen Stoffwechsels zu<br />

den risikoarmen Naturheilmitteln zu gehören. Aber für<br />

therapeutische Zwecke bräuchte man es „in einer Wirkstoffkonzentration,<br />

die wir pharmazeutisch nicht erreichen<br />

können“. Jüngere Studien zeigen allerdings, dass<br />

die Spermidin-Aufnahme, beispielsweise über Nattō,<br />

Kimchi oder Weizenkeimextrakt, sehr gut funktioniert.<br />

Weitere Forschungen zu Spermidin und seinem Einfluss<br />

auf Covid-19-Viren wären also durchaus sinnvoll.<br />

Buch-Tipp:<br />

Dr.Jörg Conradi, „Spermidin. Der lang gesuchte<br />

Schlüssel für ein aktives und gesundes Leben“, Kopp-<br />

Verlag, 12,99 €<br />

57


DIGITALISIERUNG<br />

DIE FITNESS-BRANCHE<br />

IM DIGITALEN UMBRUCH<br />

Die Fitness-Branche befindet sich im Umbruch, und die<br />

Gewinner der kommenden Jahre stehen schon fest.<br />

Viele haben bereits einige Technologien wie die Cloud<br />

eingeführt, um ihre Dienstleistungen zu digitalisieren.<br />

Jedoch nur wenige haben eine Strategie, die es schafft,<br />

sich sowohl im Fitnessstudio als auch zu Hause perfekt<br />

mit dem Kunden zu verbinden.<br />

In Bezug auf die Digitalisierung von Inhalten können wir<br />

feststellen, dass ein großer Teil der Unternehmen der<br />

Fitness- und Wellnessbranche diese Dienste anbietet.<br />

Das hat sich besonders im letzten Jahr positiv ausgewirkt<br />

und war ein Schlüssel dazu, nicht alle Kundenabonnements<br />

zu verlieren. Der Zugang zu On-Demandoder<br />

Live-Trainings, sowohl für Gruppen als auch für<br />

Einzelpersonen, war das wichtigste Angebot für die<br />

Kunden. Die Korrelation zwischen Technologie und digitalen<br />

Inhalten belegen eindeutig einen Trend, der sich in<br />

den nächsten Jahren fortsetzen wird.<br />

Eine Perspektive aus der Fitnessbranche<br />

Die Pandemie hatte massive Auswirkungen auf die Fitnessbranche,<br />

die zum Beispiel durch die Lockdowns der<br />

Fitnessstudios stark getroffen wurde. Die innovativen<br />

Geschäftsmodelle, die sich außerhalb der physischen<br />

Einrichtungen entwickeln konnten, wurden und werden<br />

immer noch permanent ausgebaut.<br />

Weltweit ist Europa der zweitgrößte Fitness-Markt in<br />

Bezug auf Umsatz, aber der Größte nach Anzahl der<br />

Fitnessstudios. Deutschland, das Vereinigte Königreich,<br />

Frankreich, Spanien und Italien machen 65 % des europäischen<br />

Marktes aus und sind in dieser Reihenfolge<br />

nach Größe geordnet. Nordamerika ist der größte<br />

Markt der Fitnessbranche, allerdings ist die Zahl der Fitnessstudios<br />

dort geringer als in Europa und Lateinamerika.<br />

17 % der Fitnessstudios in den Vereinigten Staaten<br />

haben im Jahr 2020 endgültig geschlossen, und einige<br />

der größten Betreiber haben Konkurs angemeldet. Die<br />

Vereinigten Staaten sind als Umsatz-Vorreiter immens<br />

von Covid getroffen worden.<br />

Die Fitnessbranche in China<br />

Die Fitnessbranche in China ist erst vor zwei Jahrzehnten<br />

entstanden und befindet sich jetzt dank der sich verbessernden<br />

Wirtschaft und der Hinwendung zu einem<br />

gesunden Lebensstil in einer Boomphase. Traditionelle<br />

Fitnessstudios konzentrieren sich vor allem auf die Umgebung<br />

ihres Hauptsitzes, keines deckt das gesamte<br />

Staatsgebiet ab. Doch die Expansion der größten Fitnessstudios<br />

ist bemerkenswert.<br />

Infolge der Pandemie sind zahlreiche digitale Initiativen<br />

entstanden, die trotz ihres teilweisen überstürzten<br />

Auftretens eine noch nie dagewesene Chance bieten.<br />

Diese Konzepte der Digitalisierung sind uns auch bereits<br />

bekannt wie zum Beispiel die Online-Kursbuchung,<br />

Online-Training auf Abruf, Kundenservice - hochwertige<br />

Chatbots (auf Websites und in Apps), Gamification, intelligente<br />

Fitnessgeräte, Online-Fitness-Communitys<br />

und digitales Marketing (damit können Fitnessstudios<br />

nahe an die Zielgruppe herankommen und ihre Angebote<br />

bei lokalen Kunden und darüber hinaus bewerben).<br />

Die Fitnessbranche folgt also einem Trend der Umwandlung<br />

in Richtung Well-being, der definiert werden<br />

kann als: Gesundheit, Fitness, Ernährung, Aussehen, Soziales,<br />

Ruhe und Achtsamkeit (Self-Conscious).<br />

Kevin Ebener<br />

M. Sc. Health Care Management<br />

COO Fitness News Germany<br />

58


DIGITALISIERUNG<br />

SPORT GEHT DIGITAL<br />

830 MILLIONEN MENSCHEN WELTWEIT<br />

NUTZTEN IM JAHR 2020 WEARABLES ODER FITNESS-APPS<br />

Bis zum Jahr 2025 werden weltweit 3,5 Milliarden<br />

Menschen Sport treiben. Die Pandemie hat die Digitalisierung<br />

des Sports beschleunigt. Laut einer Studie<br />

von SIGNA Sports United und der Boston Consulting<br />

Group haben im Jahr 2020 weltweit mehr als 830 Millionen<br />

Menschen Fitness-Wearables oder Apps genutzt.<br />

Derzeit beläuft sich das Volumen des globalen Sportmarktes<br />

auf 1,1 Billionen Dollar. Die Corona-Pandemie<br />

der vergangenen Jahre hat diesen Trend zusätzlich<br />

beschleunigt, aufgrund der reduzierten Möglichkeiten<br />

gemeinsam am selben Ort Sport zu treiben, wobei die<br />

mit den Wearables verbunden Apps, die Möglichkeiten<br />

eröffneten, die eigenen Ergebnisse Online mit Freunden<br />

und sogar mit Profis zu vergleichen.<br />

Digitalisierung schreitet voran<br />

Die Digitalisierung hat einen unaufhaltsamen Weg eingeschlagen.<br />

56 % aller Sportler geben an, dass sie in Zukunft<br />

Wearables nutzen werden, hauptsächlich um ihre<br />

Leistung zu messen, sich über einen gesunden Lebensstil<br />

zu informieren oder an Online-Trainingseinheiten<br />

teilzunehmen.<br />

Parallel dazu hat die Corona-Pandemie das Sportgeschäft<br />

beschleunigt. 47 % der Menschen haben sich<br />

mehr auf ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden konzentriert,<br />

und 55 % hoffen, diese Gewohnheit beizubehalten,<br />

so die Studie. Außerdem haben die sportlichsten Menschen,<br />

die mindestens viermal pro Woche Sport treiben,<br />

während der Covid-19-Krise 10 % mehr für Sportartikel<br />

ausgegeben.<br />

Immer mehr Menschen treiben Sport<br />

Die Beteiligung am Sport nimmt so stark zu, dass er<br />

nach dem Reisen zur zweithäufigsten Freizeitaktivität<br />

weltweit geworden ist. 35 % der Weltbevölkerung treiben<br />

mindestens einmal im Monat Sport. In den Vereinigten<br />

Staaten stieg die Sportbeeiligung im Jahr 2020 im<br />

Vergleich zum Vorjahr um 4 % auf 230 Millionen Aktive,<br />

was den stärksten Anstieg seit mehr als einem Jahrzehnt<br />

darstellt. Zudem hat die Beteiligung der amerikanischen<br />

Frauen seit 2010 um 15 % zugenommen.<br />

Der weltweite Sport ist ein globaler Markt mit einem Volumen<br />

von 1,1 Billionen Dollar, Tendenz steigend. Den<br />

größten Anteil am Sportmarkt hat der Einzelhandel mit<br />

Einnahmen in Höhe von 475 Milliarden Dollar. Diese<br />

Zahl wird den Prognosen zufolge jährlich um 7 % auf<br />

670 Mrd. USD im Jahr 2025 ansteigen.<br />

Gleichzeitig wird für den elektronischen Sporthandel in<br />

den nächsten fünf Jahren ein zweistelliges Wachstum<br />

prognostiziert. Dreimal so hoch ist wie das des physischen<br />

Sporthandels, wobei der Anteil der Online-Verkäufe<br />

weltweit um 30 % steigen wird.<br />

Erfolgreiche Online-Strategie<br />

Der Bericht zeigt auf, dass eine erfolgreiche Online-Strategie<br />

darauf beruht, der größte Einzelhändler zu sein<br />

oder sich auf bestimmte Bereiche zu spezialisieren. Online-Sporthändler<br />

sind zwei- bis dreimal häufiger das bevorzugte<br />

Einkaufsziel für Käufer von Radsport-, Tennis-,<br />

Golf-, Pferde- oder Wintersportprodukten. Darüber hinaus<br />

geben die Verbraucher bei vertikalen Online-Sporthändlern<br />

mehr aus. Dabei liegt ein höheres Volumen an<br />

Bestellungen über 100 $ erhalten. Pro Bestellung wird<br />

doppelt so viel Bruttoumsatz pro Bestellung als z. B. bei<br />

Online-Mehrmarken-Modehändlern.<br />

Der Online-Sporthandel wird in den nächsten fünf Jahren<br />

mit zweistelligen Raten wachsen.<br />

Die Hauptgründe für den Kauf bei einem vertikalen Online-Spezialisten<br />

sind die exklusive Produktauswahl und<br />

-empfehlung, zusammen mit Mehrwertdiensten und<br />

Anpassungsmöglichkeiten sowie die Möglichkeit, Teil<br />

einer Gemeinschaft zu sein und Zugang zu den neuesten<br />

Trends, Kollektionen und Produktinnovationen zu<br />

erhalten.<br />

Der Sportmarkt ist stark fragmentiert, wobei die drei<br />

größten Sporthändler der Welt (Decathlon, Dick’s Sporting<br />

Goods und JD Sports) nur 7 % des weltweiten<br />

Sporthandelsmarktes ausmachen. Könnte dies eventuell<br />

dazu führen, dass ein neuer Ansporn gesetzt wird<br />

Warenhandel im Studio wiedereinzuführen ?<br />

Quellen:<br />

https://www.bloomberg.com/press-releases/2021-05-11/new-study-from-signa-sports-unitedand-boston-consulting-group-reports-1-1-trillion-global-sports-market-and-predicts-3-5<br />

- Kevin Ebener<br />

59


INSERENTENVERZEICHNIS / IMPRESSUM<br />

Inserentenverzeichnis<br />

Behrentin Communication GmbH S. 15<br />

BVGSD e.V. S. 36<br />

Core Health and Fitness GmbH S. 47<br />

DFAV e.V. S. 55<br />

Eleiko Sport GmbH S. 5<br />

Ergofit GmbH S. 7; 29<br />

ETS Hygiene GmbH S. 32<br />

Fachhochschule des Mittelstands S. 37<br />

Hold Strong Fitness GmbH S. 51<br />

OPTIMUM11 GmbH S. 19<br />

Pavigym S. 9<br />

FIBO Reed Exhibitions Deutschland GmbH S. 1<br />

RehaVitalisPlus e.V. S. 27; 33<br />

Sparkfield GmbH S. 52<br />

Video Factory S. 23<br />

Woodway GmbH S. 27<br />

60


FITNESS<br />

NEWS<br />

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Das Fachmagzin für Fitness & Gesundheit<br />

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COO & Redaktionsleitung<br />

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Redaktionsteam<br />

- Ralf Meier, Prof. Dr. Theodor Stemper,<br />

Prof. Dr. Adam Nicholls, Bernd Schranz,<br />

Oliver Neumann, Vanessa Klein,<br />

Michelle Neubauer, David Milo Rodriguez<br />

Anzeigenpreise<br />

Es gelten die Anzeigenpreise gemäß Mediadaten<br />

von Februar <strong>2022</strong><br />

Erscheinungsweise<br />

Das <strong>FNG</strong> <strong>Magazin</strong> erscheint monatlich<br />

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Alle Beiträge dieses <strong>Magazin</strong>s sind Urheberechtlich<br />

geschützt. Alle Rechts liegen beim Herausgeber.<br />

Nachdruck - auch auszugsweise -, Vervielfältigung<br />

jeder Art, Übersetzungen, Reproduktion oder andere<br />

Verfahren bedürfen der schriftlichen Genehmigung<br />

des Herausgebers, Fremdbeiträge, die im Namen<br />

des Verfassers gezeichnet sind, geben nicht unbedingt<br />

die Meinung des Herausgebers oder der<br />

Redaktion wieder.<br />

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