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29.03.2022
175 Jahre
Feuerwehr Ulm
RETTEN – LÖSCHEN – BERGEN – SCHÜTZEN
Im Einsatz
für das Leben
Ob bei einem Brand oder einem Unfall – immer
sind die Feuerwehrleute schnell vor Ort, um im
Notfall Leben zu retten. Seite 4/5
MEHR KAMERERADINNEN
Wie ist es bei der Feuerwehr?
Eine Feuerwehrfrau erzählt
von ihren Erfahrungen.
Seite 18/19
DER BLICK ZURÜCK
Vor 175 Jahren wurde
die Feuerwehr der
Stadt Ulm gegründet.
Seite 12/13
HELFER AUF VIER PFOTEN
Bei der Feuerwehr Ulm sind
nicht nur Menschen im Einsatz
– es gibt auch Rettungshunde.
Seite 20/21
magirusgroup.com
MAGIRUS GRATULIERT
ZUM JUBILÄUM
Die Freiwillige Feuerwehr Ulm feiert 175 Jahre – und damit auch
eine Geschichte, die eng mit Magirus verbunden ist.
175 Jahre ist es her, dass auf Initiative von Conrad Dietrich Magirus die
Feuerwehr Ulm gegründet wurde. 1864 hat der Pionier dann die nach ihm
benannte Marke für Feuerwehrtechnik ins Leben gerufen, die von Anfang an
als Partner im Einsatz war. Wir bedanken uns für euer Engagement für die
Sicherheit aller Ulmerinnen und Ulmer und wünschen weiterhin alles Gute!
INHALT/GRUSSWORT 3
Inhalt
Unfall
Im Einsatz
für das Leben
Nach einem Autounfall ist die Feuerwehr schnell vor Ort,
um die Unfallstelle zu sichern und die Verunglückten zu
retten. Seite 4/5
Liebe Leserinnen und Leser,
jedes Jahr bewältigt die Ulmer
Feuerwehr rund 2.000 Einsätze.
Viele hundert Freiwillige sorgen
zusammen mit den Beamtinnen
und Beamten der Stadt für unsere
Sicherheit, retten jährlich
mehr als 300 Menschenleben.
Das Spektrum reicht von Brandeinsätzen
und Verkehrsunfällen
bis hin zur Tierrettung und
Fachberatung Chemie. Dabei
reicht die Leistungsbereitschaft
über Ulm hinaus: Im Sommer
2021 etwa war unsere Feuerwehr
im Katastrophengebiet Ahrweiler
vor Ort, um in dem von der
Flut getroffenen Gebiet zu helfen.
Die Geschichte der Ulmer
Feuerwehr ist untrennbar mit
einem Namen, der für bahnbrechende
Pionierarbeit steht, verbunden:
Conrad Dietrich Magirus.
Der erste Kommandant der
hiesigen Feuerwehr entwickelte
die erste fahrbare und freistehende
Feuerleiter. Eine echte
Revolution, die als „Ulmer
Leiter“ ihren internationalen
Siegeszug antrat.
Innovationsgeist hat die Ulmer
Feuerwehr durch die Jahrzehnte
getragen. Die Technik
einzusetzen, erfordert bis heute
Mut, Können und Bereitschaft.
Dafür spreche ich unseren Feuerwehrmännern
und Feuerwehrfrauen
im Namen der Stadt
und der Bürgerschaft meinen
Respekt und meinen Dank aus.
Gunter Czisch
Ulmer Oberbürgermeister
Nach dem Einsatz
die Seele aufräumen
Bei manchen Einsätzen sehen die Feuerwehrleute
viel Leid und Tod. Dann stehen die Notfallseelsorger
bereit. Seite 14/15
Impressum
Verlag & Herausgeber
Neue Pressegesellschaft
mbH & Co. KG
Frauenstr. 77, 89073 Ulm
Projektleitung
Tobias Lehmann
Redaktion
Stefanie Müller (verantwortlich),
Birgit Rexer
SVH GmbH & Co. KG
Anzeigen
Stefan Schaumburg
(verantwortlich)
Datenschutz
Den Datenschutzbeauftragten
erreichen Sie unter:
datenschutz@swp.de
Fotos
Shutterstock, SWP-Archiv,
SVH
Titelbild
SWP-Archiv
Gestaltung
mediaservice ulm
Nadine Spreng
Druck
Druckhaus Ulm-Oberschwaben
GmbH & Co. KG,
Siemensstraße 10,
89079 Ulm
4
IM EINSATZ
Freitag, 11. Februar 2022,
15.38 Uhr. Noch ist völlig
unklar, wie schlimm
es ist. Die B 30 ist für
die Einsatzkräfte aus
Ulm und Biberach ein markanter
Begriff. Vor einer Minute hat
die Leitstelle einen Unfall zwischen
Donaustetten und Achstetten
gemeldet. Jetzt brettert
ein Rüstzug aus der Hauptwache
der Ulmer Feuerwehr durch die
Karlstraße. Die Martinshörner
der Wagen schaukeln sich zu einer
schrillen Vielstimmigkeit
hoch. Im Einsatzleitwagen wird
kein Wort gesagt. Nur die Funkgeräte
knistern. Thomas trägt als
Einsatzleiter die Verantwortung
für den gesamten Ablauf. Neben
ihm sitzt Timo, Führungsassistent,
und steuert den Wagen.
Zur selben Zeit im Ortsteil Donaustetten
– Bertram schneidet
Äste im Garten, als sein Piepser
Alarm schlägt. Auch seine Kollegen
von der Freiwilligen Feuerwehr
sind mit Dingen beschäftigt,
die man an einem Freitagnachmittag
halt so macht: mit
den Kindern Oma und Opa besuchen,
in der Garage werkeln,
sich von der Nachtschicht erholen.
Sie werden zur Unterstützung
der Beamten aus der Kernstadt
aktiviert, weil sie näher
dran sind. Laut Gesetz müssen
sie den Einsatzort innerhalb von
10 bis 15 Minuten erreichen.
15.40 Uhr. Im Einsatzleitwagen
ist es vorbei mit der Stille.
Der Weg in den Blaubeurer Ring,
zweispuriger Kreisverkehr, ist
blockiert. „So blöd rumstehen
muss keiner!“, sagt Timo. Seine
Stimme bleibt ruhig, sein Blick
fokussiert, seine Hände bereit
am Steuer. Es geht weiter, aber
im Kreisel stockt es erneut. Die
Leitstelle meldet per Funk „Zwei
Personen verletzt. Es ist unklar,
ob Personen eingeklemmt sind.“
15.45 Uhr. Die sechsköpfige
Mannschaft aus Donaustetten
mit Gruppenführer Bertram
trifft am Unfallort ein. Auf der
linken Spur steht ein weißes
Auto mit zertrümmerter Front.
Die Motorhaube ist zusammengestaucht,
die Scheinwerfer sind
zersprungen. Eine Flüssigkeit
aus dem Motorraum bahnt sich
ihren Weg zwischen den Splittern
auf dem Asphalt.
Gerade noch im Garten, wenige Minuten später am Unfallort: Bei einem Unfall im Februar 2022 auf der
B30 arbeitet die Freiwillige Feuerwehr Hand in Hand mit den Hauptamtlichen. Foto: Jana Leutenegger
Im Einsatz für
das Leben
Einsatz Während im Stau die Ungeduld wächst, geht es an der
Unfallstelle nicht selten um Leben und Tod. Rettungsdienste, Polizei
und Feuerwehr sind von einer Sekunde auf die andere gefordert.
15.50 Uhr. Thomas und Timo
haben die B 30 erreicht. Die
Überholspur gehört ihnen. Die
tief stehende Sonne gleißt am
Horizont, dort, wo die Fahrbahn
aus dem Blickfeld verschwindet.
Was dahinter wartet, ob Menschen
aus ihren Autos „herausgeschnitten“
werden müssen,
wissen die beiden weiterhin
nicht. Damit umzugehen, ist für
sie Routine. Thomas ist seit
mehr als 25 Jahren bei der Ulmer
Feuerwehr. „Wenn wir Menschen
bei einem Einsatz helfen
können, gibt das Kraft. Das hilft
über Situationen hinweg, in denen
es nicht gut ausgeht.“ Er
zieht sich die Handschuhe an,
krümmt die Finger und streckt
sie langsam wieder aus, so als
würde er sich in die Griffigkeit
einfühlen. Er verliert keine Sekunde,
als Timo den Wagen
stoppt.
16 Uhr. Eine seltsame Ruhe hat
den Ort erfasst. Während auf der
anderen Seite des Mittelstreifens
die Autos mit einem diffusen
Rauschen Richtung Ulm vorüberziehen,
herrscht hier Stillstand.
Ein Dutzend Meter vor
dem weißen kaputten Auto steht
ein dunkler Wagen. Seine hintere
Karosserie ist zerquetscht von
der Wucht, mit dem das weiße
Auto aufgeprallt ist. Es befinden
sich noch Leute in diesem Wagen.
Sanitäterinnen und Sanitärer
sind bereits da, versorgen die
Unfallopfer mit Rettungsdecken,
legen Schienen zur Stabilisierung
der Halswirbelsäule an.
„Bei einem Verkehrsunfall weiß
man nie, was auf einen zukommt“,
sagt Gruppenführer
Bertram aus Donaustetten. An
fast genau der gleichen Stelle hat
letztes Jahr ein Falschfahrer einen
Unfall verursacht. Eingebrannt
haben sich Bertram auch
IM EINSATZ 5
Rettungsgasse bilden:
So verhält man sich richtig
Zurück in der Hauptwache der Feuerwehr: Einsatzleiter Thomas
Schiller nach dem Einsatz auf der B 30. Foto: Jana Leutenegger
die Bilder jener Silvesternacht,
die nun schon neun Jahre zurückliegt.
Damals starben am
Neujahrsmorgen bei einer Massenkarambolage
auf der nebligen
B 30 drei Menschen.
Im aktuellen Fall wird endlich
klar: Niemand ist eingeklemmt.
„Zwei leicht verletzte Personen“,
wird es später in der Polizeimeldung
heißen. Die Feuerwehrleute
stellen Löschmittel bereit und
klemmen die Autobatterien ab.
Sie streuen Ölbindemittel über
die Flüssigkeit vor dem weißen
Wagen, damit sie sich nicht weiter
verläuft und in die Umwelt
gelangt. Wie Sand legt sich das
Mittel zwischen die Scherben
und Splitter. Auf die Mienen der
Männer legt sich positive Stimmung.
16.44 Uhr. Als die Polizei die
Vollsperrung aufhebt, sind Thomas
und Timo bereits auf dem
Rückweg zur Hauptwache. Timo
lobt die breite Rettungsgasse, die
die Autos hinter dem Unfall gebildet
hatten. Die beiden Feuerwehrmänner
unterhalten sich
über neu eröffnete Restaurants
in der Region. Zeit für Smalltalk.
Bis zum nächsten Einsatz.
Marlene Müller
Nach einem Unfall zählt
jede Minute. Eine freie Rettungsgasse
rettet Leben, denn
sie ist Fahrweg für Polizei, Rettungsdienste
und Feuerwehr.
Wann muss eine Rettungsgasse
gebildet werden?
Eine Rettungsgasse muss auf
Autobahnen und Außerortsstraßen,
die mindestens zwei
Fahrstreifen in eine Richtung
haben, gebildet werden - und
zwar immer dann, wenn Fahrzeuge
Schrittgeschwindigkeit
fahren (stockender Verkehr)
oder stehen (Stau).
Wo verläuft die Rettungsgasse?
Die Rettungsgasse bildet man
immer zwischen dem äußerst
linken und dem direkt rechts
daneben liegenden Fahrstreifen:
Bei einer zweispurigen
Autobahn fahren die Fahrzeuge
links an den äußeren linken
Rand und die Fahrzeuge rechts
an den Rand des rechten
Fahrstreifens. Bei einer dreispurigen
Autobahn wird die
Rettungsgasse zwischen der
linken und der mittleren Fahrbahn
gebildet.
Wie lange?
Man sollte die Rettungsgasse
so lange offen halten, bis der
Verkehr wieder rollt.
Würde man als Unfall -
beteiligter angestarrt
werden wollen?
Deshalb die Rettungskräfte
nicht durch Gaffen behindern.
175 Jahre
Informiert bleiben!
@stadtulm
@stadtulm
@ulm_donau
Sonntag, 3. April 2022 l Meet & Greet l Feuerwehr Ulm
Dienstag, 19. April bis 4. Juni 2022 l Ausstellung
Sonntag, 22. Mai 2022 l Tag der offenen Tür
Sonntag, 9. Oktober 2022 l Fun & Action
l Jugendfeuerwehr Ulm
www.feuerwehr-ulm.de
6
INTERVIEW: FEUERWEHRALLTAG
24 Stunden
an 365 Tagen
Hans-Ulrich
Walter.
Foto: privat
Bei der Feuerwehr Hans-Ulrich Walter ist seit 33 Jahren
Feuerwehrmann. Im Interview erzählt er von seinem Engagement.
Hans-Ulrich Walter,
stellvertretender Gesamtabteilungskommandant
der Freiwilligen
Feuerwehr
Ulm, ist seit 33 Jahren ehrenamtlich
auf Einsätzen unterwegs.
Beruflich ist er für ein Unternehmen
tätig, das den Namen des
Gründers der Ulmer Feuerwehr
trägt: Magirus. Aber das ist noch
nicht alles. Der 51-Jährige wohnt
auch auf dem Gelände der Feuerwehr.
Sie sind auf dem Gelände der
Ulmer Feuerwehr aufgewachsen.
Wie haben wir uns das vorzustellen?
1967 wurde das „Feuerwehrwohnhaus“
gebaut, in dem es elf
Wohnungen für Mitglieder der
Freiwilligen Feuerwehr und deren
Familien gibt. Meine Eltern
gehörten zu den ersten, die damals
einzogen. Als kleiner Junge
war es das Spannendste, mit
den anderen Kindern bei den
Übungen zuzuschauen. Manchmal
sind wir bei Einsätzen hinterhergeradelt
und haben zum
Beispiel geholfen, die Wasserversorgung
aufzubauen oder den
nächsten Hydranten zu suchen.
Die Technik, die Fahrzeuge, der
Geruch – es war im Grunde ganz
selbstverständlich, dass wir Kinder
danach gefiebert haben,
baldmöglichst in die Feuerwehr
eintreten zu können.
Haben Sie mal überlegt, etwas
ganz anderes zu machen?
Nein. Für mich hat die Kombination
aus Technik, Helfen und
Gemeinschaft nie an Reiz verloren.
Es ist einfach eine erfüllende
Aufgabe.
Wie oft werden Sie zu Einsätzen
gerufen?
Manchmal ist es ein Einsatz pro
Woche, manchmal sind es zehn.
Mein Höhepunktjahr war Anfang
der 90er, da war es im
Schnitt fast einer pro Tag. Die
365 habe ich aber leider nicht erreicht.
(lacht)
Beschreiben Sie den typischen
Moment, in dem der Piepser
Alarm schlägt.
Da das 24 Stunden am Tag und
365 Tage im Jahr passieren kann,
passiert es auch in jeder Situation.
Zum Beispiel in der Schlange
an der Supermarktkasse, wo
man sich mit Müh und Not zehn
Minuten lang durchgekämpft
hat. Kurz vor der Bandauflage
piepst der Alarm. Dann bleibt
der Einkaufswagen schon mal
stehen. Durch das spezielle „Ulmer
Modell“ sind tagsüber Einsätze
für uns Freiwillige eher selten.
Wenn wir unserer normalen
Arbeit nachgehen, werden die
Einsätze von den Hauptamtlichen
bewältigt. Die meisten Einsätze
für uns sind nachts.
Stört es sie nicht, immer
einsatzbereit sein zu müssen?
Nein, das hat mir nie etwas ausgemacht.
Man lernt, mit der Situation
zu leben. Wenn ich weiß,
dass am nächsten Tag ein wichtiger
Termin ansteht, gehe ich
abends eben eine Stunde früher
ins Bett.
Wann verspüren Sie das
Adrenalin, den Sinn für Gefahr?
Nach tausenden Einsätzen entwickelt
man eine gewisse Routine.
Ich spüre es nicht mehr derartig,
wenn der Piepser angeht,
jedoch benötigt es schon einen
Schub, um den Körper mitten in
der Nacht innerhalb einer Sekunde
von null auf volle Leistungsfähigkeit
zu bringen. Den
Sinn für Gefahr kann man nur
durch viel Einsatzerfahrung entwickeln.
Wenn es nicht der Adrenalinkick
ist – was hält Sie bis heute
dabei?
Das ist eine gute Frage. (lacht)
Vermutlich ist es die Gemeinschaft
innerhalb der Feuerwehr.
Die geht vom jüngsten Mitglied
bis zur Altersabteilung, von den
Freiwilligen über die Hauptamtlichen
bis zur Führung. Außerdem
habe ich das Bewusstsein,
175 Jahre Ulmer Feuerwehr –
175 Jahre Einsatz für Ulm und die Region.
Herzlichen Dank!
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INTERVIEW: FEUERWEHRALLTAG 7
dass wir etwas ganz Besonderes
machen dürfen. Zudem kommen
wir an Orte, an die sonst kaum jemand
hinkommt. Wir sehen sehr
viel – natürlich auch Sachen, die
man gar nicht sehen möchte. In
solchen Fällen ist es umso wichtiger,
dass die Gemeinschaft gut
funktioniert. Und natürlich
macht Helfen einfach Spaß. Es ist
ein großartiges Hobby.
Bei den Dingen, die man nicht
sehen möchte, sprechen wir von
Verletzen, Toten, Umweltschäden.
Wie gehen Sie damit um?
Normalerweise kann ich mir Gesichter
sehr gut merken, aber die
von Verletzen oder Toten nicht.
Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr sind zu jeder Zeit einsatzbereit.
Das ist wohl ein Schutzmechanismus.
Selbst wenn ich direkt
mit der Person zu tun hatte, weiß
ich danach nicht, wie sie ausgesehen
hat. Außerdem erinnere
ich mich bei Einsätzen eher an
die positiven oder lustigen Sachen
als an die negativen.
Es gibt lustige Momente?
Beim Jahrtausendhochwasser
1999 stand das ganze Fischerviertel
tagelang unter Wasser.
Foto: Jana Leutenegger
Wir waren in einem Haus, das
komplett „abgesoffen“ war. In
der Tiefgarage schwammen Autos
herum, in den Wohnungen
stand 30 Zentimeter hoch das
Wasser. Trotzdem sagte die Eigentümerin
ganz entspannt zu
uns: „Jetzt trinken wir erst mal
’nen Kaffee!“ Wir konnten eh
nicht mehr viel ausrichten. Also
saßen wir im Hochwasser auf
Barhockern an ihrer Küchentheke
und haben einen Kaffee getrunken,
bevor wir uns an die Arbeit
gemacht haben.
Was sind positive, erfüllende
Einsätze?
Wenn der Einsatz ein gutes Ende
nimmt. Ein schönes Erlebnis ist
es zum Beispiel, wenn wir eine
Person aus einer Notlage retten
können und später erfahren, dass
die Person überlebt hat, obwohl
wir zuerst nicht damit gerechnet
hatten. Marlene Müller
„DREI DINGE BLEIBEN ROT.
DER WEIHNACHTSMANN,
DIE FEUERWEHR UND
DIE SPD.”
Hauptbrandmeister Reinhold Gall, Innenminister a.D.
Wir gratulieren zum
Jubiläum und bedanken
uns herzlich.
Die SPD-Fraktion im
Ulmer Gemeinderat
fraktion.spd-ulm.de
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Für jedes Jahr ein dickes DANKE und schon jetzt ein großes
für jedes, das noch kommt.
DANKE
www.innovationsregion-ulm.de
Herzlichen
Glückwunsch!
Auf die nächsten 175 Jahre!
v.l.n.r. Martin Ansbacher,
Dr. Dagmar Engels,
Eva-Maria Glathe-Braun,
Anja Hirschel,
Dorothee Kühne,
Martin Rivoir MdL,
Dr. Haydar Süslü
www.goldochsen.de
Ulms flüssiges Gold. Seit 1597.
@brauereigoldochsen
8
SACHGEBIETE DER FEUERWEHR
Who is who
bei der Feuerwehr?
Struktur Damit nicht nur während eines Einsatzes, sondern auch hinter den Kulissen
alles rund läuft, ist die Ulmer Feuerwehr in fünf Sachgebiete aufgeteilt.
Die Ulmer Feuerwehr ist in fünf
Aufgabenbereiche untergliedert,
die sich hier kurz vorstellen:
Verwaltung und
1 Controlling
Auch wenn viele Einsätze für
den Bürger kostenfrei sind, benötigt
die Feuerwehr Geld, um
Ihre Aufgaben zu erfüllen. Das
sechsköpfige Team kümmert
sich um die Finanzen der Feuerwehr.
Wie überall, ist es hier notwendig,
die Kosten im Überblick
zu haben und mit dem vorhandenen
Budget zu haushalten. Dabei
gibt es oftmals auch Herausforderungen,
wenn beispielsweise
wie derzeit die Spritpreise
spontan erheblich steigen und
die Feuerwehr nach wie vor für
die Einsätze entsprechendes
Budget für den Sprit einkalkuliert
hat.
Ein Mitglied der Feuerwehr Ulm bei der Spätschicht in der Integrierten
Leiststelle (ILS) Ulm.
Foto: Amrei Oellermann
Ein Feuerwehrmann löscht im Gebäude.
Vorbeugender Brand-
2 und Gefahrenschutz
Ein Krankenhaus brennt: Unter
der Treppe lagern noch die gelben
Säcke mit dem Plastikmüll
und die Türen sind aus Holz. Das
Feuer breitet sich in einer hohen
Geschwindigkeit rasant aus und
Foto: Stadt Ulm
ist kaum noch aufzuhalten. Gäbe
es Metalltüren und keine gelben
Säcke unter der Treppe, so könnte
die Geschwindigkeit des Feuers
nicht nur erheblich eingebremst,
sondern auch mögliche
Schäden verhindert werden. Dieses
Sachgebiet ist dem Einsatz
ASBULM
WIR HELFEN HIER UND JETZT –
DAS VERBINDET UNS!
Wir danken der Feuerwehr Ulm für ihr stets
verlässliches Engagement und für die sehr
gute Zusammenarbeit.
Wir gratulieren herzlich zum Jubiläum!
AB JETZT WIRD GEGRILLT!
MACH DAS BESTE DRAUF!
Wir gratulieren zu 175 Jahren Feuerwehr Ulm!
Arbeiter-Samariter-Bund
FLEISCHMARKT DONAUTAL Steinbeisstraße 15 89079 Ulm
info@fleischmarkt-donautal.de www.fleischmarkt-donautal.de
SACHGEBIETE DER FEUERWEHR 9
voraus: Öffentliche Gebäude wie
Krankenhäuser, Altenheime etc.
und Flächen im öffentlichen Bereich
werden regelmäßig auf ihre
Sicherheit hin überprüft, damit
bei einem potentiellen Feuerwehr
einsatz alles so sicher wie
möglich ablaufen kann. Dabei ist
es wichtig, dass die Rettungs- und
Fluchtwege in Ordnung und frei
zugänglich sind. Schließlich können
sich die Menschen, die sich
im Altenheim oder im Krankenhaus
befinden, meistens nicht
selbst retten. Daher ist die Sicherheit
in diesen Gebäuden besonders
wichtig. Alle drei Jahre werden
die Gebäude nach den entsprechenden
Sicherheitskriterien
überprüft. Außerdem bildet
das Team zudem Brandschutzhelfer
aus.
Einsatz und Organisation
3 Die Baumaßnahmen der
neuen ICE-Strecke von Stuttgart
nach Ulm sind seit Jahren im vollen
Gange. Viele können es kaum
erwarten, endlich in unschlagbarer
Geschwindigkeit diese Zugverbindung
auszuprobieren.
Aber was passiert eigentlich,
Wichtig ist bei jedem Einsatz der Feuerwehr, dass alles absolut professionell abläuft.
wenn im sechs Kilometer langen
Alb-Abstiegs-Tunnel ein Zugunglück
mit 400 Personen oder etwas
Ähnliches passiert?
Seit geraumer Zeit trifft die
Feuerwehr bereits Sicherheitsvorkehrungen
und erstellt Einsatzplanungen.
Gemeinsam mit
anderen Feuerwehren entlang
der Strecke bereiten sich alle für
mögliche Einsätze und Szenarien
im Tunnel vor, denn hierbei
soll nichts dem Zufall überlassen
werden. Jeder Handgriff
muss im Notfall schnell funktionieren.
Mithilfe einer umfassenden
Weiterbildung in der
Schweiz und praktischem Training
in authentisch nachgestellten
Situationen wurde dieses
Sachgebiet entsprechend für die
Einsätze genau vorbereitet.
Foto: Stadt Ulm
Neben den besonderen Herausforderungen
durch diese
ICE-Strecke befasst sich dieses
Sachgebiet mit den Fragen,
wann, welche und wie viele Einsatzmittel
und Einsatzkräfte gebraucht
werden, um einen Einsatz
professionell und erfolgreich
durchführen zu können
und welche Grundvoraussetzungen
dafür notwendig sind.
ES IST ZEIT
FÜR DANKBARKEIT.
Wir gratulieren der Ulmer Feuerwehr zu 175 Jahren vollem Einsatz!
10
SACHGEBIETE DER FEUERWEHR
4 Technik
Kommt die Feuerwehr zu einem
Einsatz, bei dem es womöglich
auch um Menschenleben
geht, so wäre es absolut fatal,
wenn die technischen Geräte
nicht oder nicht richtig funktionieren
würden. Dabei geht es
nicht nur um die Gerätschaften,
die für den eigentlichen Einsatz
notwendig sind, sondern auch um
die Ausrüstung der Feuerwehrleute
wie den Atemschutz mit der
Atemluftflasche. Die regelmäßige
Überprüfung der Technik, Fahrzeuge
und Atemschutzgeräte etc.
ist absolut lebensnotwendig. Dafür
ist das Sachgebiet Technik verantwortlich.
Stets bereit: Zu mehr als 2.000
Einsätzen wird die Feuerwehr
Ulm jedes Jahr gerufen, das
sind knapp sechs pro Tag.
Die Ausrüstung der Feuerwehrleute ist für den nächsten Notfall bereit.
Foto: Stadt Ulm
Gerhard
Bühler
Dr. Kochs
Gisela
DANKE
an die Frauen und Männer
der Feuerwehr Ulm
für ihren Einsatz
rund um die Uhr zu unserer
aller Sicherheit
Reinhard
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Helga
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SACHGEBIETE DER FEUERWEHR 11
5 Katastrophenschutz
Dieses Sachgebiet hat spätestens
seit der Flutkatastrophe von
Ahrweiler an Bedeutung gewonnen.
Tritt eine Katastrophe ein, so
ist es in der Regel schon zu spät,
sich darauf vorzubereiten oder
gut gewappnet zu sein. Wir leben
in einer sehr modernen, digitalen
Zeit. Gibt es einen Stromausfall,
so können uns allerdings all die
elektronischen Geräte nicht weiterhelfen.
Alles in unserem Haushalt
funktioniert komplett elektronisch.
Fällt die Elektronik aus,
so sind wir nicht in der Lage, uns
eigenständig mit lebenswichtigen
Dingen zu versorgen.
Bei einem Stromausfall denken
wir in erster Linie an unseren Privathaushalt
und den geplatzen
Netflixabend – das werden wir
schon einige Stunden aushalten
können. Aber ohne Notstromaggregate
kann beispielsweise ein
Übung ist die Voraussetzung dafür, dass im Notfall schnelle Hilfe möglich ist.
Krankenhaus nicht betrieben
werden, ebenso auch Privathaushalte,
in denen Menschen leben,
die mithilfe eines Beatmungsgeräts
beatmet werden. Dieses
Foto: Stadt Ulm
Sachgebiet bereitet den Ernstfall
vor und zieht auch einige Lehren
aus vergangenen Katastrophen,
um noch besser reagieren zu können.
Das Sachgebiet Katastrophenschutz
war nicht nur in Ahrweiler
vor Ort, sondern ist besonders
während der Pandemie und
auch bei Amokdrohungen an
Schulen gefordert. Denise Kleis
ALLES FÜR DEN FUHRPARK
UND DIE WERKSTATT.
DAS PASST.
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anderem in den Bereichen Schläuche und
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Uwe Ziegler, Kommandant Feuerwehr Blaubeuren
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12
HISTORIE
1922
175 Jahre
1949
1476
Die älteste bekannteste
Feuerlöschordnung
der Stadt entsteht:
Sammelplätze
sind Vorschrift, Zünfte
müssen 570 Löscheimer
bereitstellen.
1847
Conrad Dietrich Magirus bildet
als 1. Turnwart mit 32
Turnern einen „Steigerzug“,
dem die Bedienung der Spritze
Nr. 4 übertragen wird. Ihm
ist es zu verdanken, dass die
veraltete städtische Pflichtfeuerwehr
in eine freiwillige
Feuerwehr umgestaltet wird.
1901
Feuermeldeanlagen
werden fertiggestellt
und in Betrieb genommen.
Ab sofort werden
die Münsterglocken nur
noch als Großfeuerzeichen
verwendet.
9. auf 10. November 1938
In der „Kristallnacht“ beteiligen sich beorderte
SA-Männer an der Brandstiftung der Synagoge.
Die Feuerwehr löscht den Brand.
1927
1880
Im September tritt
Magirus als Kommandant
der Feuerwehr von seinem
Posten ab. An seine
Stelle wird Apotheker Dr.
Wacker gewählt.
26. Juni 1895
Kommerzienrat Conrad
Dietrich Magirus, Gründer
und 1. Kommandant der
Feuerwehr Ulm, stirbt im
Alter von 70 Jahren.
1920
Die Stadt Ulm beschafft
eine Autokraftspritze
der Firma
Magirus mit einer Pumpenleistung
von 2000 l/
min und einer Besatzung
von 10 Mann.
8. Oktober 1927
Die Feuerwehr Ulm
erhält endlich eine
vollautomatische
Autodrehleiter von
Magirus mit 26 Metern
Steighöhe.
17. Dezember 1944
Innerhalb von 27 Minuten werfen
400 englische Flugzeuge über
92.000 Stabbrandbomben und
mehr als 1.500 Sprengbomben
auf Ulm. Durch den schweren
Bombenangriff entsteht ein
Großfeuer. Feuerwehren aus
79 Orten, die Technische Nothilfe,
über 5.100 Mann der Wehrmachtshilfekommandos
sowie
mehrere Löschfahrzeuge der nahen
Heeres- und Luftwaffenstandorte
kommen nach Ulm, um
zu helfen.
1927
Ingenieurbüro für Gebäudetechnik
Energietechnik Umwelttechnik
Wir gratulieren zum 175-jährigen
Jubiläum der Ulmer Feuerwehr!
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HISTORIE 13
Feuerwehr Ulm
22. Mai 1973
Die Ulmer Feuerwehr stellt als
erste Feuerwehr in Deutschland
einen hydraulisch betriebenen
Rettungsspreizer vor.
Damit können eingeklemmte
Verletzte schneller und schonender
aus ihrer Zwangslage
befreit werden.
1972
28. – 31. Mai 1953
Das bedeutendste Ereignis
für die Ulmer
Feuerwehr nach dem
Krieg ist die Durchführung
des 22. Deutschen
Feuerwehrtags
in der Friedrichsau.
13. August 1975
Zwei Tanklöschfahrzeugen der
Feuerwehr Ulm mit zwölf
Männer fahren in das niedersächsische
Waldbrandgebiet
in der Lüneburger Heide. In
der ganzen BRD werden die
Feuerwehren alarmiert, da
sich das Feuer sehr schnell
ausbreitet.
20. September –
4. Oktober 1947
Die Freiwillige Feuerwehr
feiert 100-jähriges
Jubiläum.
18. Oktober 1975
OB Hans Lorenser
übergibt die neue
Feuerwache in der
Keplerstraße 38.
8. Juli 1972
Das 125-jährige Jubiläum
der Freiwilligen
Feuerwehr
Ulm wird mit dem
1. Spatenstich für
die neue Feuerwache
an der Keplerstraße
durch OB
Pfizer verbunden.
22. Mai 1983
Ein Großbrand der
Schapfenmühle in
der Ulmer Altstadt
fordert einen Einsatz
von über 150
Feuerwehrleuten
und 22 Fahrzeugen,
die eine
Brandausbreitung
im historischen Fischerviertel
verhindern.
20. Oktober 1986
Durch Brandstiftung
wütet ein Großbrand
im Laborgebäude der
Uniklinik auf dem Safranberg.
Nach einer
Stunde ist der Brand
unter Kontrolle.
Dabei müssen Ärzte,
Schwestern, 75 Rettungssanitäter
und ca.
200 Patienten evakuiert
werden.
22. November 1992
Bei einem Großbrand
im Ulmer Fischerviertel
kommen fünf Löschzüge
der Ulmer Wehr mit
ca. 130 Mann und weiteren
50 Rettungskräften
stundenlang zum
Einsatz.
September 2020
Feuerwehrkommandant
Hansjörg Prinzig,
der von 1998 bis
2020 in Ulm tätig
war, wird von Feuerwehrkommandant
Adrian Röhrle abgelöst.
10. März 1993
Der ehemaligen Kommandant Klaus
Köstlin erhält von OB Ivo Gönner für sein
Engagement, seine Kreativität und seinen
Weitblick das Bundesverdienstkreuz
am Bande des Bundesverdienstordens.
Wir wünschen alles Gute zu 175 Jahre Feuerwehr Ulm !
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14
NOTFALLSEELSORGE
Nach dem
Einsatz die
Seele
aufräumen
Notfallseelsorge Es sind die Fälle,
in denen die Feuerwehrleute dem Tod
sehr nahekommen, die nach dem Einsatz
nicht aus dem Kopf verschwinden.
© SHISU_KA/SHUTTERSTOCK.COM
Wenn die Feuerwehr
bei einem Verkehrsunfall
vor Ort ist,
hat jede Hilfskraft
fest zugeteilte Aufgaben. Beispielsweise
steht einige hundert
Meter vom Unfallort entfernt jemand,
der den Verkehr umleitet
und nicht genau weiß, wie es an
der Unfallstelle momentan genau
aussieht. Im Kopf dieser
Feuerwehrfrau oder dieses Feuerwehrmannes
spielen sich bereits
unterschiedliche dramatische
Szenen ab, was alles an der
Unfallstelle passiert sein könnte.
Das kann für diese Person
sehr belastend sein. Womöglich
stellt sie sich vor, wie jemand
längere Zeit mit großen Schmerzen
um sein Leben ringt und
letztendlich stirbt – jede Hilfe
kommt zu spät. Vielleicht schafft
es die Kollegin oder der Kollege
vor Ort nicht, das Auto rechtzeitig
aufzuschneiden, um an die
schwerverletzte Person zu gelangen
und durch die verlorene
Zeit stirbt die Person.
Ein Unfall, ein Feuerwehrteam,
aber zwei völlig verschiedene
Rollen, Perspektiven und
Wahrnehmungen dieses Einsatzes.
„Hilfreich ist, dass wir nach
solchen schlimmen Einsätzen im
Team miteinander alles offen besprechen“,
erklärt Markus Sautter,
stellvertretender Geschäftsführer
der Notfallseelsorge für
Ulm und den Alb-Donau-Kreis.
„Die Kommunikation ist sehr
wichtig. Jede Feuerwehrfrau
oder jeder Feuerwehrmann hat
mit seiner Wahrnehmung ein
Puzzleteil und das setzen wir
durch die Gespräche zu einem
gesamten Bild zusammen, was
dann für jede und jeden stimmig
ist.“ In diesen Gesprächen erfährt
die Feuerwehrfrau oder der
-mann, die/der den Verkehr delegiert
hat, dass der Mensch im
Fahrzeug bereits im Vorfeld
schnell durch den Aufprall gestorben
ist und nicht länger leiden
musste. Durch diese Infos
der Kolleginnen und Kollegen
vor Ort werden seine eigenen gedanklichen
Bilder vom Einsatz
relativiert und man kann somit
den Einsatz entsprechend einordnen
und verarbeiten.
Im ersten Schritt nach einem
Einsatz werden in den Gruppenbesprechungen
die einzelnen
Eindrücke und Puzzleteile zusammengesetzt.
Wichtig ist immer,
dass alle Beteiligten nach
Hilfreich
ist, dass wir
nach schlimmen
Einsätzen alles
offen besprechen.
Markus Sauter, Notfallseelsorge
dem Einsatz eine Nacht drüber
schlafen. Am nächsten Tag werden
meistens die Emotionen
spürbar. Selbstverständlich werden
dann auch vertrauliche Einzelgespräche
angeboten. Belastet
jemanden die Situation noch
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NOTFALLSEELSORGE 15
bis zu sechs Wochen nach dem
Vorfall, so empfiehlt Sautter eine
medizinische Betreuung. Außerdem
empfiehlt Markus Sautter,
wenn es möglich ist, direkt wieder
an seinen Alltag, seine Routine
anzuknüpfen und weiterzumachen.
Alltägliche Prozesse
helfen besser, wieder dort anzukommen,
als sich eine Auszeit zu
nehmen. „Alltägliche Struktur
und Abläufe sind für den Kopf
wichtig, um dabei das Chaos zu
beseitigen“, erklärt Sautter.
Persönliche Trigger
ausschlaggebend
Ob ein Einsatz jemanden persönlich
stark mitnimmt, hängt von
der persönlichen Situation ab.
Wird beispielsweise eine 90-jährige
Frau von der Feuerwehr tot
aufgefunden, so belastet das den
einen gar nicht, der andere ist
total betroffen, da die eigene
Oma kürzlich verstorben ist. „Es
sind das eigene Leben, die ganz
persönlichen Lebenssituationen
und Probleme, die mitentscheiden,
wie sehr uns die Einsätze
psychisch herausfordern. Diese
so genannten Trigger (= Schlüsselreize)
spielen eine große Rolle“,
erklärt Sautter. Dabei erlebt
die Person intensiv und stark
durch den Schlüsselreiz vergangene
Erlebnisse oder Gefühle als
aktuelles Ereignis.
Gerade Einsätze mit schwerverletzten
oder toten Kindern
sind sehr herausfordernd und
belastend. Daher schaut – sofern
möglich – die Feuerwehr genau,
wer zu welchem Einsatz fährt.
Familienväter sollten etwa keine
Einsätze mit Kindern bewältigen
müssen. „Entdeckt ein Familienvater
beispielsweise in einem
Kinderzimmer, in dem ein Kind
verstorben ist, ein ähnliches
Spielzeug wie das seines eigenen
Kindes, so wird es für ihn
schwierig den professionellen
emotionalen Abstand zu wahren“,
erklärt Sautter. Ein weiteres
Beispiel: In einem kleinen
Dorf ist es sinnvoll, wenn eine
ortsfremde Person den Einsatz
übernimmt, um den Abstand zur
Situation zu wahren.
Aber nicht immer ist das Ausweichen
aus persönlichen Situationen
möglich. Ist beispielsweise
eine Feuerwehrfrau oder
Wichtig für die Rettungskräfte: die Notfallseelsorge. Foto: Stadt Ulm
ein Feuerwehrmann im Einsatz
und kennt die verunglückte,
schwerverletzte Fahrerin, so soll
genau die Retterin oder der Retter
in dieser Situation unbedingt
helfen und nicht spontan abgezogen
werden. „Denn das
Schlimmste für eine Feuerwehrfrau
oder einen Feuerwehrmann
in dieser Situation ist, nicht helfen
zu können beziehungsweise
noch aktiv in die Hilflosigkeit gebracht
zu werden. Ein Einsatz,
gepaart mit den Gefahren für das
eigene Leben, das einer anderen
Einsatzkraft oder eines Betroffenen
und dem Gefühl, nicht helfen
zu können, ist oft auch im
Nachgang eine emotionale Herausforderung“,
erklärt Notfallseelsorger
Markus Sautter.
Denise Kleis
GERÄTESATZ
ABSTURZSICHERUNG
DIN 14800-17
Weitere Gerätesätze finden Sie hier:
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Dieser Gerätesatz ist in den Größen M und L erhältlich.
Die Größen beziehen sich auf den Auffanggurt und die
Handschuhe.
Der Gerätesatz in Größe L deckt den größten Anwenderkreis
ab und kann als „Standard“ angesehen
werden.
Der Auffanggurt „Meißner AMG Seilzugangstechnik“,
nach EN 361, EN 358 und EN 813 erlaubt lange Hängezeiten
durch bequeme Polsterung an Schultern, Hüfte
und Beinschlaufen.
Zudem passt er sich dem Körper optimal an und bietet
dadurch eine große Bewegungsfreiheit.
Die weiteren Bestandteile des Gerätesatzes sind so
gewählt, dass alle Komponenten optimal aufeinander
abgestimmt sind und eine bestmögliche Handhabung
gewährleisten. Auf die Funktionalität ebenso wie auf
das Gewicht wurde bei der Entwicklung großen Wert
gelegt.
Verpackt ist der Gerätesatz in einem speziell dafür
entwickelten Rucksack, der eine größtmögliche Übersicht
und Ordnung bietet. Die Rücken-Trageriemen
sind komplett verstaubar, sodass der Rucksack ohne
Verhängen im Fahrzeug verlastet werden kann.
Der Gerätesatz ist so gestaltet, dass er von einem
Sachkundigen nach DGUV 312-906 jährlich geprüft
werden kann.
INHALT
• 1 x Auffanggurt AMG Seilzugangstechnik, nach EN 361, EN 358 und EN 813
• 1 x Dynamisches Kernmantelseil 11mm Dynamite nach EN 892
• 15 x Bandschlinge 80 cm nach EN 566 und EN 795
• 2 x Bandschlinge 150 cm nach EN 566 und EN 795
• 17 x Karabiner Alu oval Schraub nach EN 362
• 1 x Karabiner HMS Alu T3 mit Verdrehsicherung nach EN 362
• 1 x Halteseil, unter Last verstellbar, nach EN 358,
EN 795 und EN 12841
• 2 x Paar Handschuhe nach EN 388
• 1 x PSA Rucksack, rot, mit gepolsterter
Rucksackbegurtung, verstaubar
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16
UMFRAGE/IM NOTFALL
Sag mal!
Die Feuerwehr übt eine ganz
große Faszination auf Kinder
aus. Warum möchte gefühlt jedes
Kind Feuerwehrmann oder
-frau werden? Nina Finatti und
Julia Ritz haben nachgefragt:
Jana und Levin (10 Jahre/7 Jahre)
Wir finden es super, dass die Feuerwehr anderen
Menschen und Tieren hilft. Deshalb ist es auch so
toll, dass die Feuerwehr immer so schnell kommt,
wenn sie gebraucht wird. Wir kennen selbst einen
Feuerwehrmann und glauben, dass es eine unheimlich
spannende Arbeit ist. Vielleicht werden wir
später selbst ein Feuerwehrmann oder eine Feuerwehrfrau
und löschen Brände.
FOTOS: STADT ULM
Francesco Giordano (7 Jahre)
Ich möchte einmal miterleben,
wie die Feuerwehr ein Feuer
löscht. Ich finde es immer sehr
spannend, wenn ich die Sirene
eines Feuerwehrautos höre. So
ein Feuer zu löschen ist bestimmt
sehr cool und aufregend.
Deshalb kann ich mir gut
vorstellen, später Feuerwehrmann
zu werden.
Bjorn Kählig (10 Jahre)
Als ich jünger war, wollte ich ein
Feuerwehrmann werden.
Damals hatte ich viele Feuerwehrautos,
mit denen ich gerne
gespielt habe. Heute bewundere
ich die Feuerwehrmänner und
-frauen für ihre Arbeit. Sie sind
immer zur Stelle, wenn man sie
ruft und bringen sich in Lebensgefahr,
um andere zu retten.
Thierry Ivan Graf (4 Jahre)
Ich finde Feuerwehrhelme super
und wünsche mir auch einen, so
wie der Helm von Feuerwehrmann
Sam. Daheim habe ich
ganz viele Löschfahrzeuge, mit
denen ich sehr gerne spiele.
Außerdem möchte ich unbedingt
selbst in einem Löschfahrzeug
mitfahren.
Kloa Balla (8 Jahre)
Es ist wichtig, dass es Feuerwehrmänner
und -frauen gibt,
weil sie Leben retten und Feuer
löschen. Wenn ich groß bin,
würde ich das selbst gerne
machen. Ich denke, es gibt viel
zu wenige Frauen bei der
Feuerwehr.
Jeder sollte für den Notfall vorbereitet sein
Ihr Spezialist
für Cabrio-Verdecke
u. andere Sattlerarbeiten
Zeitblomstr. 3 • 89073 ULM • (0731) 24282
Jeder sollte darauf vorbereitet sein, im Notfall Vorräte für zehn Tage
daheim zu haben.
Foto: © David Pereiras/Shutterstock.com
In der modernen, digitalen Welt
sind wir für jede Notsituation
gut gewappnet. Aber ist das
wirklich so? Spätestens seit der
Flutkatastrophe in Ahrweiler ist
klar, wie schnell Menschen mitten
in eine Katastrophe geraten
können und schlimmstenfalls
über längere Zeit in ihren Wohnungen
oder Häusern auf Hilfe
warten müssen – und niemand
weiß, für wie lange. Dabei ist es
wichtig, dass die Haushalte mit
einer Notfallversorgung für zehn
Tage ausgestattet sind. Jede Person
benötigt bis zu zwei Liter
Flüssigkeit täglich sowie ca.
2.200 Kalorien. Zu dieser Notfallversorgung
gehören:
• Ein Vorrat an kurz- und langfristig
haltbaren Lebensmittel, luftdicht
verpackt, die nicht gekühlt
werden müssen.
• Gefäße, in denen Wasser so
keimfrei wie möglich bleibt
• Notwendige Medikamente sowie
Erkältungsmittel, Schmerzund
fiebersenkende Mittel, Mittel
gegen Durchfall und Erbrechen,
Desinfektionsmittel sowie
Pflaster und ein Verbandskasten
• Ein Campingkocher mit Gas
• Futter für Haustiere
• Ein Vorrat an Seife, Waschmittel,
Zahnpaste, Feuchttüchern
und Toilettenpapier
• Kerzen, Taschenlampen mit Batterien,
Streichhölzer und Feuerzeuge,
eine solarbetriebene
Powerbank
• Ein batteriebetriebenes Radio
oder ein Kurbelradio
„Ideal wäre es, wenn sich jede
oder jeder gedanklich etwas auf
solche Ausnahmesituationen
einstellen würde und einen kleinen
,Notfallrucksack‘ bereits gepackt
hätte, sollte man schnell
das Haus verlassen müssen“,
empfiehlt Michael Ehrenbeck,
Sachgebietsleitung Zivil- und
Katastrophenschutz. „Wird beispielsweise
in Baden-Württemberg
eine Katastrophe ausgerufen,
dann ist das Leben oder die
Gesundheit von zahlreichen
Menschen in erheblichem Maße
betroffen und/oder die Infrastruktur
ist schwer beschädigt.
Der Katastrophenschutz bewirkt,
dass Abläufe vereinheitlicht
und beschleunigt werden“,
so Ehrenbeck. „In solchen Fällen
müssen wir schnell handlungsfähig
sein. Es werden Krisenstäbe
gebildet, um zügig
mehr Effizienz zu bekommen“,
sagt Ehrenbeck. „Hinterher ist es
wichtig, die Abläufe aus unseren
Erfahrungswerten zu optimieren,
damit wir beim nächsten
Mal noch besser und effizienter
sind.“
Denise Kleis
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18
FRAUEN BEI DER FEUERWEHR
Der 24-Stunden-Dienst in der Ulmer Hauptwache geht
von 6.45 Uhr bis zum Folgetag um 6.45 Uhr. Die Zeiten
zwischen den Einsätzen nutzen die Feuerwehrleute, um
Fahrzeuge zu reinigen, Geräte instand zu halten und
sich fortzubilden. Für die Mittagspause gibt es einen
Ruheraum, für die Abendstunden einen Fernsehraum.
Abends wird auch gemeinsam gegessen. „Die Wache ist
wie ein zweites Zuhause“, sagt Brandmeister Bedir.
Mit 14 Jahren trat
Tanja Kreiser in die
Jugendfeuerwehr ein.
Foto: Stadt Ulm
Mehr
Kameradinnen
gewünscht
Feuerwehrfrauen In der Abteilung Innenstadt sind derzeit sechs Frauen ehrenamtlich aktiv.
In der hauptamtlichen Feuerwehr hingegen gibt es zurzeit keine Frau.
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Woran liegt es,
dass die Feuerwehr
noch eine
Männerdomäne
ist? Warum ist
diese ehrenamtliche oder berufliche
Tätigkeit für Frauen weiterhin
nicht so reizvoll? Wir haben
mit Tanja Kreiser gesprochen,
die mit 14 Jahren bei der
Jugendfeuerwehr startete und
längst bei der Freiwilligen Feuerwehr
in Ulm angekommen ist.
Frau Kreiser, können Sie sich
noch erinnern, warum Sie in die
Feuerwehr eingetreten sind?
Tanja Kreiser: Mein Vater war
schon immer in der Feuerwehr
aktiv, das Interesse hat sich auch
bei mir eingeschlichen. Ich
wollte das unbedingt ausprobieren
und hatte großen Spaß dabei.
Die Feuerwehreinsätze
kommen sehr spontan.
Wo liegt der Reiz, beim Einsatz
gerne mitanzupacken?
Tanja Kreiser: Wenn wir anderen
Menschen in hilflosen Situationen
helfen, dann schweißt dieses
Ereignis unter uns Kameradinnen
und Kameraden sehr zusammen.
Wir laufen beispielsweise
in ein brennendes Haus,
wenn alle anderen rauslaufen,
um weitere Personen zu retten.
Allerdings bin ich seit ich selbst
Mutter bin vorsichtiger bei solchen
Einsätzen geworden. Ich
bin gelernte Krankenschwester
und kenne dieses Situationen
durch meinen Berufsalltag sehr
gut, Menschen, denen es
schlecht geht, zu helfen.
Ich habe ein gutes Gefühl,
wenn ich Menschen helfe. Wenn
wir beispielsweise Menschen
nach einem Verkehrsunfall aus
einem Auto rausschneiden und
lebend retten können, so ist das
für mich sehr erfüllend. Oder
wenn der Haushaltsrauchmelder
Personen rettet, die sich noch in
der Wohnung befinden und diesen
nicht hören oder in einer
hilflosen Lage sind. Wir sind
glücklich, wenn wir Schlimmeres
verhindern können. Schöne
Einsätze sind natürlich immer,
wenn wir Tiere erfolgreich retten
konnten.
Wie schaffen Sie es, trotz Beruf
und Familie noch nebenbei aktiv
an Einsätzen teilzunehmen?
Tanja Kreiser: Mein Sohn weiß
schon direkt, wenn der Piepser
losgeht, was das bedeutet. Ich
habe das Glück, dass meine Eltern
im Haus wohnen und dann
auf meinen Sohn aufpassen. Das
klappt super. Allerdings kann ich
auch nicht immer bei jedem Ein-
FRAUEN BEI DER FEUERWEHR 19
satz dabei sein. Im vergangenen
Jahr hatte ich eine Einsatzbeteiligung
von 70 Prozent.
Was würden Sie Frauen raten,
wenn sie den Gedanken hegen, in
die Feuerwehr einzutreten?
Tanja Kreiser: Die Frauen müssen
sich zu Beginn schon ein
wenig durchboxen und zeigen,
dass sie was können. Wenn diese
Hürde geschafft ist, dann
läuft es super und der Einsatz
wird sehr wertgeschätzt. Schön
finde ich es, wenn Frauen und
Männer sich bei einem Einsatz
prima ergänzen. Egal, ob Frau
oder Mann – bei uns müssen alle
alles können. Je nach gelerntem
Beruf oder besonderen Erfahrungen
bringt jede und jeder
das eigene Wissen mit ein.
Frauen sind auch generell
empfindsamer und werden daher
in den entsprechenden Situationen
eingeteilt. Im Gegensatz
dazu werden Männer gerne
dort eingesetzt, wo besondere
Kraftanstrengungen oder
entsprechende Technikkenntnisse
notwendig sind. Ich denke,
wenn alle nach ihren Stärken
entsprechend den jeweiligen
Aufgaben zugeteilt werden,
so ergänzt sich das Können zwischen
Männern und Frauen einfach
perfekt.
Was ist Ihr unvergesslicher
Einsatz bisher gewesen?
Tanja Kreiser: Ich erinnere mich
an einige einprägsame Einsätze:
Suizide sind immer sehr eindrücklich,
da dieser Anblick der toten
Person immer wieder aufs
Neue hochkommt. Oftmals wissen
wir im Vorfeld nicht, wie die
vorgefundene Person verstorben
ist, sondern wir finden sie
tot auf. Unvergessen ist auch ein
Wohnungsbrand, bei dem wir
eine verbrannte alte Dame tot
hinter der Eingangstür vorgefunden
haben. Die Person war
verrußt und schwarz, nur ihre
weiße Perlenkette leuchtete
und stach hervor. Auch Personen,
die von einem Zug erfasst
wurden, sind immer sehr einprägsam.
Das braucht eine Weile,
bis man diese Bilder verarbeitet
hat.
Ich kann mich auch noch an
einen Einsatz erinnern, in dem
vor wenigen Jahren ein Mann
von der Ulmer Schachtel ins
Wasser gestürzt ist und dabei bewusstlos
wurde. Für ihn kam
jede Hilfe zu spät. Seine Frau hat
das damals direkt miterlebt, sie
befand sich noch im Boot. Das
sind Schicksale, die vergisst man
so schnell nicht.
Wie gehen Sie mit solchen
Einsätzen um?
Tanja Kreiser: Wir erhalten
durch die Notfallseelsorge professionelle
Hilfe und wir wissen
genau, wann wir uns dort melden
können, um Hilfe zu erfahren.
Wir sitzen nach schweren
Einsätzen immer zusammen
und besprechen alles. So gehen
wir nach einer solchen Sitzung
mit einem besseren, auch positiven
Gefühl nach Hause. Die
Kameradschaft untereinander
ist insbesondere bei diesen Einsätzen
sehr wichtig. Auch unser
Abteilungskommandant kümmert
sich sehr fürsorglich um
uns, falls noch Redebedarf besteht.
Denise Kleis
SEIT 175 JAHRE N
24 STUNDEN AM TAG FÜR UNS IM EINSATZ.
WIR DANKEN UND GRATULIEREN ZUM
JUBILÄUM!
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175 Jahre
Feuerwehr Ulm
Wir gratulieren
zum Jubiläum
und freuen uns, dass
wir zusammen unser
175-Jähriges feiern
dürfen.
175-spkulm.de
Der Einsatz von Feuerwehrfrauen wird sehr geschätzt.
20
RETTUNGSHUNDE
Gefunden:
Mensch und
Hund – hier
Hündin Milou
– bilden bei der
Suche vermisster
Personen ein
perfekt eingespieltes
Team.
Fotos: Jana
Leutenegger
Die Staffel am Sandhaken im Donautal
stellt vier Rettungsteams vor
Welcher Hund und welcher Halterin/
welcher Halter bilden ein
Team?
Ein
eingespieltes
Team
Rettung Ob im Wald oder unter Trümmern –
Rettungshunde suchen zuverlässig
vermisste oder verunglückte Personen.
Name: Jules (Hündin)
1. Rasse: Australian
Shepherd
Alter: 2 Jahre
Bei der Rettungshundestaffel, weil
... sie extrem arbeitsfreudig ist.
Besondere Fähigkeiten:
Lernt schnell, intelligent
Name: Ima (Hündin)
4. Rasse: Holländischer Schäferhund
Alter: 6 Jahre
Bei der Rettungshundestaffel, weil ...
sie ein sehr aufgeweckter Hund ist.
Besondere Fähigkeiten:
Sehr feine Nase und dadurch fürs
Mantrailing (Suche einer ganz
spezifischen Person) geeignet
Wir danken allen
Einsatzkräften.
Ihre CDU/UfA-Fraktion
Name: Motte (Hündin)
2. Rasse: Glatthaar-Foxterrier
Alter: 7 Jahre
Bei der Rettungshundestaffel, weil
... das die kleinen Hunde genauso
gut können wie die großen.
Besondere Fähigkeiten: Kann
sich mit ihren nur knapp 9 Kilogramm
auf Trümmern gut bewegen
Name: Sabrina Wieland
A Alter: 42 Jahre
Bei der Rettungshundestaffel, weil ...
ich schon lange Interesse daran hatte.
Mit meinem jetzigen Hund habe
ich einen, der alles Notwendige für
diese Arbeit mitbringt.
Tätigkeit abseits der Staffel:
Organisationsteam der Messe Ulm
Dr. Thomas
Kienle
Winfried
Walter
Barbara
Münch
Dr. H.-W.
Roth
Dr. Karin
Graf
Wolfgang
Schmauder
Dr. Karin
Hartmann
Günter
Zloch
CDU/UfA-Fraktion
Rathaus . Marktplatz 1 | 89073 Ulm | Tel. 0731 618220
mail@cdu-ufa.de | www.cdu-ufa.de
Name: Mailo (Rüde)
3. Rasse: Rottweiler
Alter: 5 Jahre
Bei der Rettungshundestaffel, weil
... er unwahrscheinlich viel Spaß
dabei hat.
Besondere Fähigkeiten:
Robust und ausdauernd
Name: Johannes Weyland
B Alter: 34 Jahre
Bei der Rettungshundestaffel, weil ...
ich schon früher ehrenamtlich bei
der Feuerwehr tätig war. Durch meine
Verwandtschaft bin ich dann zu
den Rettungshunden gekommen.
Tätigkeit abseits der Staffel:
Biologie- und Chemielehrer
RETTUNGSHUNDE 21
Name: Eike Hofmeister
C Alter: 43 Jahre
Bei der Staffel, weil ... wir dadurch
etwas Gutes tun können.
Tätigkeit abseits der Staffel:
Erzieherin in einer integrativen Einrichtung
Wenn der Mensch bei
der Suche nach vermissten
Personen
an seine Grenzen
stößt, erweitert der Hund seine
Sinne. Mit seiner feinen Nase
wittert er Personen über mehrere
hundert Meter Entfernung.
Unwegsames Gelände und Dunkelheit
halten ihn nicht auf. Für
Menschen, die sich verlaufen haben,
verunglückt und womöglich
in einer lebensbedrohlichen Situation
sind, ist das die Rettung.
Auch für verschüttete Opfer bedeuten
die feinen Nasen Hoffnung:
Die Tiere können sie
durch 9 Meter dicke Trümmerschichten
hindurch wahrnehmen.
Die Ulmer Rettungshundestaffel
verfügt über
15 Rettungshunde und bildet
laufend weitere aus.
Sie ist ein Verein und zugleich
eine Abteilung der
Feuerwehr. Das ist landesweit
einmalig, denn keine andere
Feuerwehr in Baden-Württemberg
verfügt über eigene Rettungshunde.
Pro Jahr wird sie
rund 25 Mal alarmiert.
Rottweiler, Mischling, Foxterrier
– entscheidend ist, dass der
Hund leistungswillig, der Aufgabe
körperlich gewachsen und
Hündin Shila wartet auf
ihren Einsatzbefehl.
aufgeschlossen ist. Die Ausbildung
dauert zwei bis drei Jahre.
Auch nach abgelegter Prüfung
wird jede Woche mehrere Stunden
trainiert. Von den Übungen
bis zum Einsatz ist alles ehrenamtlich.
Die Tiere leben bei
ihren Hundeführer und deren
Familien. Die Bindung ist eng,
das Vertrauen groß. M. Müller
DER ZUKUNFT VERPFLICHTET
WIR ÜBERNEHMEN VERANTWORTUNG!
Name: Rainer Benedens
D Alter: 46 Jahre
Bei der Staffel, weil ... ich Hunde
mag und mich diese Arbeit interessiert.
Ich habe mir gezielt einen
Hund ausgesucht, der gefordert
werden kann.
Tätigkeit abseits der Staffel:
Notfallsanitäter beim DRK
Werte schaffen – Werte leben
Innovative und langlebige
Technologien
Mitwirken im sozialen Umfeld
Wissen vermitteln und Dialog fördern
Artenvielfalt und Biodiversität erhalten
Nachhaltige Initiativen und
Standards entwickeln
Vielseitig im Klimaschutz
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Die Feuerwehr rückt auch
für Tiere aus, die in Not
geraten sind. Sie rettet
dabei verletzte Schwäne, in
einem Fuchsbau
feststeckende Hunde,
verunglückte Pferde und –
der Klassiker – Katzen vom
Baum.
Empowering
Success.
wieland.com
Auflösung:
1D Jules und Rainer Benedens
2B Motte und Johannes Weyland
3A Mailo und Sabrina Wieland
4C Ima und Eike Hofmeister
Wieland – 1820 in Ulm gegründet – ist der zuverlässige Partner
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Kupfer, der Werkstoff, der Zukunft gestaltet.
››Wir gratulieren der Ulmer Feuerwehr zum 175-jährigen Jubiläum.‹‹
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FEUERALARM
Der Feuerwehreinsatz
im Ulmer
Seniorenheim.
Fotos: Denise Kleis
Jeder Einsatz
ist ein
Ernstfall
Reportage Wie läuft ein Einsatz bei der Ulmer Feuerwehr ab? Denise Kleis war mit den
Feuerwehrleuten bei einem Rauchalarm im Seniorenheim.
Der Alarm wird ausgelöst
– jetzt geht es sehr
schnell. Alle stürmen in
die Wagen. Ich bekomme
vorher noch eine Feuerschutzjacke,
die ich tragen muss.
Innerhalb weniger Sekunden sitze
ich im Fahrzeug und es geht
mit Sirene durch die Ulmer Innenstadt.
Es gab eine Meldung
der automatischen Brandmeldeanlage
im Agaplesion, in der Bethesda-Klinik
Ulm. Per Funk erfahren
wir von der Leitstelle
weitere Informationen zu dem
Einsatz – so geht keine Zeit verloren.
Es handelt sich um einen
Rauchalarm. Mit drei Wagen erreichen
wir den Standort. Die
drei Wagen zählen als „Standardaufgebot“
bei einem Einsatz.
Dabei ist immer ein Wagen
als Einsatzleitwagen vorhanden,
in dem der Zugführer mit seinem
Führungsassistenten fährt. Heute
ist der Zugführer ein Kollege
aus Pforzheim, der in Ulm hospitiert.
Jedes Fahrzeug
hat seine Funktion
Er hat die Führung des kompletten
Einsatzes und ist die Verbindung
zur Leitstelle. Diese Kommunikation
ist sehr wichtig,
denn der Zugführer bewertet, ob
weitere Kolleginnen und Kollegen,
Materialien und Löschfahrzeuge
notwendig sind und fordert
diese nach Bedarf an. Außerdem
dokumentiert er akribisch
sämtliche Informationen
und Meldungen zur Lage in die
Verwaltungssoftware direkt
im Wagen ein. Der Zugführer
gibt Befehle weiter und delegiert
Aufgaben. Er hat den gesamten
Überblick über das Ereignis.
Beim zweiten Wagen
handelt es sich um ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug,
dem sechs Feuerwehrleute
zugeordnet sind. Das
Fahrzeug hat eine Pumpe für
bis zu 200 Liter Wasser und
ist mit sämtlichen wichtigen
Hilfsmitteln ausgestattet:
Schläuche, Löscharmaturen,
Spritzen, Hilfeleistungssatz
und technische Hilfeleistung
für Verkehrsunfälle. Diese zugeteilten
Männer erkunden
den Einsatzort. Der dritte
Wagen hat eine Drehleiter,
das wichtigste Rettungsgerät,
um Personen aus einem brennenden
Gebäude aus anderen
Stockwerken zu retten, die
nicht mehr über Fluchtwege
oder andere Wege aus dem
Gebäude kommen. Auch liegende
Personen werden so
schnell nach draußen befördert
und gerettet. Außerdem
kann die Feuerwehr von der
Drehleiter aus das brennende
Gebäude löschen.
Aber zurück zum Einsatz:
Wir sind seit wenigen Minuten
vor dem Gebäude und die Feuerwehr
hat den Lageplan des Gebäudes
ausgehändigt bekommen,
um sofort zu sehen, wo
sich die Räumlichkeiten und vor
allem der Raum mit der Brandursache
befindet. Insgesamt
sechs Feuerwehrmänner in voller
Montur stehen bereit – mit
Atemschutzmaske, Kleinlöschgerät
und Rauchvorhang zum
Abtrennen des Treppenhauses.
Johannes Hühn, Leitstellendisponent,
Beamter im Einsatzdienst,
beschreibt, was jetzt im
Gebäude passiert: Seine Kollegen
machen die Ursache ausfindig
und schauen, wie groß das
Ausmaß ist. Entsprechend erfolgt
die direkte Kommunikation
mit seinen Kollegen vor dem
Gebäude. Schnell stellt sich heraus,
dass in den Räumen gekocht
wurde und der Dampf den
Alarm ausgelöst hat. Die Feuermelder
in Gebäuden von Krankenhäusern,
Altenheimen, etc.
sind direkt mit dem Notruf der
Feuerwehr verbunden, damit
diese sofort einschreiten kann.
Inzwischen ist auch die Polizei
da. „Das ist im Alarmierungsablauf
fest hinterlegt und notwendig,
um den Verursacher beziehungsweise
die Ursache des Einsatzes
zu ermitteln“, so Hühn.
„Das ist im Nachgang wichtig zu
wissen, um eventuelle Kostenfragen
richtig zuordnen zu können.“
Nach circa 25 Minuten ist
der Einsatz der Feuerwehr beendet.
Erleichtert, dass nichts
Schlimmes passiert ist, steigen
alle wieder in die Fahrzeuge.