DIGITAL TRANSFORMATION
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EINE UNABHÄNGIGE KAMPAGNE VON MEDIAPLANET
DIGITAL
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TRANSFORMATION
CYBER SECURITY, IOT,
ARTIFICIAL INTELLIGENCE
„Cyberkriminalität
ist längst ein
lukratives
Geschäft,
vergleichbar mit
Drogen- und
Waffenhandel“
NICHT VERPASSEN:
Textautomatisierung –
ganz ohne Machine Learning
Seite 3
Qualitäts- und
Effizienzsteigerung
durch cloudbasierte Baustellenkoordination,
um den
CO 2 -Fußabdruck zu verringern
Seite 5
Digitales Lehren und Lernen
mit Mathe-Erklärer Daniel Jung
Seite 11
Zukunftsfeld Conversational AI:
Wie Unternehmen ihre Kundenkommunikation optimieren
e-bot7.com
Wir automatisieren Kundenkommunikation. Einfach. Schnell. Effizient.
2
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VERANTWORTLICH FÜR DEN
INHALT IN DIESER AUSGABE
Linda Dröge
Mit der Digitalisierung
ergeben sich zahlreiche
Chancen, aber auch
Risiken. Eine der wichtigsten
Säulen der Digitalisierung
ist die Cybersicherheit.
Cyberangriffe
gehören mittlerweile zum
Alltag und wir müssen
lernen, damit umzugehen.
IN DIESER AUSGABE
07
Cybersicherheit
Schutzkonzepte durch solides
Fachwissen erklärt Sebastian Artz
08
Faktor Mensch nicht vergessen
Sensibilisierungsmaßnahmen und
regelmäßige Security-Awareness-
Trainings für Ihre Mitarbeiter
Project Manager: Linda Dröge
Business Development Manager: Katharina Sliwa
Geschäftsführung: Richard Båge (CEO), Philipp Colaço
(Managing Director), Franziska Manske (Head of Editorial &
Production), Henriette Schröder (Sales Director) Designer:
Elias Karberg Mediaplanet-Kontakt: redaktion.de@
mediaplanet.com Coverbild: Farideh Diehl
Artikel, die mit in Zusammenarbeit mit gekennzeichnet
sind, sind keine neutrale Mediaplanet-Redaktion.
facebook.com/MediaplanetStories
@Mediaplanet_germany
Please recycle
Gerd Leonhard
Zukunftsdenker,
Humanist, Keynote-
Speaker und Autor
Die Zukunft kommt
nicht erst morgen –
sie ist bereits da!
Die digitale Transformation ist in vollem Gange. Die Pandemie
wirkte dabei wie ein Katalysator; sie beschleunigte den Prozess
noch. Wir haben inzwischen gelernt, was geht, und wissen: Die
Zukunft ist bereits da. Es gilt, ihr ohne Angst zu begegnen, mit
Offenheit und Optimismus.
Unter dem Druck der Pandemie,
die Gesundheit aller zu schützen,
haben wir unsere Arbeitsweise
in den vergangenen zwei
Jahren rasend schnell verändert. Hybrides
Arbeiten, parallel im Büro, im Homeoffice
und von unterwegs, ist inzwischen
für viele alltäglich. Geschäftspartner*innen,
Führungskräfte, Kolleg*innen und
Kund*innen treffen wir in der sich transformierenden
Arbeitswelt virtuell. Die
Vorteile dessen bekommt jeder zu spüren:
Unternehmen bleiben Reiseplanung
und -kosten erspart, der Umwelt Treibhausgasemissionen.
Das sind Veränderungen,
die auch in nachpandemischen
Zeiten Bestand haben werden.
Die digitale Transformation ist unaufhaltbar.
Sie ist keine Zukunftsmusik,
sondern realer Wandel. Sie rüttelt an eingefahrenen
Strukturen und Konzepten.
Wer zögert oder gar abwartet, was die anderen
Marktakteure machen, verliert den
Anschluss – Machen ist angesagt. Jetzt
ist die Zeit, in der die Zukunft gestaltet
wird. Das erfordert ein Umdenken aller,
insbesondere der Führungspersonen:
Wer seinen Teams die Wahl des Arbeitsortes
und der Tageszeit lässt, zu der gearbeitet
wird, der muss sich von der Idee
verabschieden, alle Fäden in der Hand
zu haben. Vertrauen ist nötig. Zugleich
muss ein neues Regelwerk für die soziale
Gestaltung von Arbeit geschrieben
werden – und zwar global. Denn mit der
Chance, von jedem Ort aus arbeiten zu
Die digitale
Transformation
ist
unaufhaltbar.
können, internationalisieren wir das Arbeitsleben.
Die digitale Technik entwickelt sich in einem
nie da gewesenen Tempo, mitzuhalten
bedeutet auch, dass Führungskräfte
anders mit Ressourcen und Budgets
umgehen. Effizienz ist längst nicht mehr
das Maß aller Dinge, vielmehr geht es
um kreative Ergebnisse, die verantwortungsvoll
erzielt werden: gegenüber den
Mitmenschen und der Umwelt. Die Dekarbonisierung
treibt die digitale Transformation
an, sie muss Weg und Ziel sein.
Unternehmer*innen müssen heute mehr
denn je vorausschauend handeln. Sie
sollten sich die Zeit nehmen, angstfrei,
offen und optimistisch auf das zu schauen,
was da noch kommt. Sie müssen sich
dabei immer gewahr sein, dass sie mit
einem Bein in der Gegenwart und mit
dem anderen in der Zukunft stehen.
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit JONAS RUMP CONSULTING entstanden.
„Ich muss mich heute anpassen, um auch
morgen als erfolgreicher Player mit dabei zu sein.“
Er kennt zwar noch Wählscheiben und Röhrenfernseher, jedoch ist Jonas Rump mit der digitalen Welt aufgewachsen und hat für diese seine Begeisterung
entdeckt. Als nun Selbständiger nutzt er seine Erfahrungen, um einen schlanken Weg aus der analogen in die digitale Welt aufzuzeigen. Text Lena Nause
Wie würden Sie den derzeitigen digitalen
Stand deutscher Unternehmen einschätzen?
Nach meiner Beobachtung gibt es einige Vorreiter.
Nimmt man sich diese als Vorbild, wird oft
versucht einige Evolutionsstufen zu überspringen.
Dann werden einzelne Teilaspekte umgesetzt,
doch oft fehlt ein stabiles Fundament. Als würde
man ein Hausbau mit dem Balkon beginnen. Es
ist erfolgsversprechender zwar kleine Schritte,
aber dafür in die richtige Richtung zu gehen und
alle auf die Reise mitzunehmen. Ich bin davon
überzeugt, dass die meisten Unternehmen die
Digitalisierung nutzen möchten. Es fehlt oft nur
ein konkreter Zugang zu dem Thema. An dieser
Stelle setze ich an und sorge zunächst für Klarheit,
wo und wie man am besten starten kann.
Für welche Unternehmensgröße bietet sich
Ihr Angebot an?
Meine Leidenschaft sind die KMUs, weil sie als
Spezialisten in ihrem Bereich der Motor unserer
Wirtschaft sind. Nicht selten steht bei diesen Unternehmen
ein Generationenwechsel an, der auch
die Chance bietet, sich neu aufzustellen. Meiner
Erfahrung nach sind KMUs entscheidungsstark
und mutig genug, sich auf eine neue agile Herangehensweise
einzulassen. Dies ist notwendig,
um ressourcenschonend schnelle Ergebnisse zu
erzielen. Ich kombiniere dabei bewährte Lean
Prinzipien mit modernen Softwaresystemen.
Sind Sie bei einigen Unternehmen auch
schon bei Fax und Brief gestartet?
Die Antwort ist ein klares Ja. Bei einigen Themen
sind nur kleine Anpassungen notwendig,
um zu einem einfachen digitalen Ablauf zu
wechseln. Damit ist der Prozess sicher nicht
optimal, aber ein erster schneller Schritt in die
richtige Richtung. Darauf aufbauend ist es heute
Kern meiner Arbeit, papierbasierte Abläufe mit
Lieferscheinen, Bestellungen, notwendigen
Freigaben oder auch Qualitätsprüfungen digital
und effizient abzulösen. Spannend daran ist,
dass dies mit der richtigen Technologieauswahl
zu überschaubaren Kosten möglich ist und im
Gegenzug extrem viele Ressourcen einspart, also
ein geniales Kosten-Nutzen-Verhältnis aufweist.
Warum sollte genau jetzt ein Umdenken
innerhalb der Arbeitswelt stattfinden und
der Schritt zur Digitalisierung unbedingt
vorgenommen werden?
Spätestens die Pandemie hat gezeigt, dass
Digitalisierung kein Selbstzweck ist. Es lässt sich
nicht leugnen, dass sich, auch vor der Pandemie,
das Kunden- und Nutzungsverhalten grundlegend
geändert hat. Das bedeutet, dass wir
sowohl die Zusammenarbeit im Unternehmen
als auch die Schnittstelle zum Kunden neu
denken müssen. Nur so schaffen es Arbeitgeber
für junge Fachkräfte attraktiv zu sein, für
Kunden sichtbar zu werden und dabei wettbewerbsfähig
zu bleiben.
Jonas Rump
Inhaber Jonas
Rump Consulting,
Digitalisierungsexperte
& Online
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Den Status quo überdenken!
Warum künstliche Intelligenz ein fester Bestandteil unseres Lebens ist und man sie auch als „Fachidioten“
betiteln könnte, erzählt KI-Experte Alexander Walz im Interview.
Text Paul Howe
Wie kann zukünftig das Misstrauen gegenüber
KI abgebaut werden?
Die Frage impliziert, dass es ein großes Misstrauen
gegenüber KI gibt, und das würde ich so
pauschal nicht unterschreiben. Die großen Unternehmen
haben sich die letzten Jahre meiner
Erfahrung nach (fast) alle mit KI beschäftigt, und
genau das ist auch die beste Art, mit Neuem umzugehen.
Je mehr Menschen sich konkret mit KI
beschäftigen, desto mehr erkennen die konkreten
Chancen und Risiken in Bezug auf ihr eigenes
Umfeld. Mein „Rezept“: Rein in die Materie!
In welchen Anwendungsbereichen
wird KI bereits eingesetzt?
Die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig
und es kommen ständig neue Ansätze hinzu. Ich
sehe dabei drei große Bereiche: erstens Bild- und
Videoverarbeitung, zweitens IoT und Messdaten
und drittens Text- und Dokumentenprozesse. In
diesen Bereichen sehe ich die meisten Anwendungsfälle
mit erheblichem Mehrwert für Unternehmen.
Ein Logistikunternehmen hat dabei
natürlich andere Prozesse und Anwendungsmöglichkeiten
als zum Beispiel eine Versicherung
oder ein Automobilzulieferer.
Ist KI noch ein Mythos oder
was funktioniert tatsächlich?
Für alle, die sich nicht damit beschäftigen, ist
und bleibt sie ein Mythos. Für alle anderen: Viele
Anbieter bieten Kunden gemeinsame Testphasen
an, um nicht nur theoretisch über KI zu
sprechen, sondern den potenziellen Mehrwert
konkret erlebbar zu machen. Dabei zeigt sich
konkret, was Mehrwert schafft und den Mitarbeitenden
Freiraum für andere Tätigkeiten
bietet, denn KI nimmt typischerweise Routinearbeiten
ab.
Sind die Ergebnisse durch
KI nachvollziehbar?
Ja und nein. Ich möchte hier an der Stelle nicht
zu technisch werden, aber die klassischen Machine-Learning-Ansätze
sind ihrer Art nach nur
bedingt nachvollziehbar. Das herkömmliche KI-
System erklärt nicht von selbst, wie es aufgrund
von Trainingsdaten auf ein bestimmtes Ergebnis
kam, sondern der Mensch bewertet anhand der
Ergebnisse, wie gut ein System bereits ist. Neuere
Modelle gehen aber weg von dieser „Black
Box“ in Richtung „Explainable AI“, und diese
Anforderung wird auch größer. Dadurch kann
jede Entscheidung, die von einer KI getroffen
wird, begründet werden.
Wo siehst du die größte
Herausforderung für Unternehmen,
wenn sie KI integrieren möchten?
Mindset und Überzeugung. Wie bereits erwähnt,
geht es erst einmal darum, für neue Technologien
offen zu sein und zu erkennen, in welchen
Bereichen Potenzial steckt. Die Mehrwerte
(Zeiteinsparung, Risikominimierung etc.) gilt
es dann zu definieren und in Projekten konkret
umzusetzen. Die Umsetzung benötigt Support
von Führungskräften, die die Mitarbeitenden
auf diesen neuen Wegen mitnehmen müssen,
denn Neues ist – unabhängig von KI – immer
erst einmal die Änderung des Status quo und
Changemanagement.
In welchen Aufgaben kann
uns KI unterstützen?
Routinejobs. Eine KI ist immer eine Art „Fachidiot“,
der für eine bestimmte Tätigkeit ausgebildet
wurde und diese Tätigkeit dann natürlich
viel schneller und häufig mit geringerer Fehleranfälligkeit
durchführen kann. Die Ansatzpunkte
sind also immer da, wo ich „häufig immer
wieder das Gleiche“ mache.
Wie findet man als Unternehmen
den passenden KI-Service?
Das ist eine sehr gute Frage, und das ist genau
der springende Punkt, um den sich aktuell alles
dreht: Wie finden Unternehmen die richtigen
Anbieter? Ich persönlich finde das Webportal
www.whatcanaidoforme.com sehr hilfreich, da
Unternehmen hier eingeben können, in
welchem Umfeld sie sich bewegen bzw. welche
Ideen sie bereits im Kopf haben, und bekommen
passende Anbieter vorgeschlagen.
Alexander Walz
KI-Experte
Welche Entwicklungen
Alexander
im Bereich der KI
erwartet, lesen Sie
online:
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Künstliche Intelligenz im Kontext Klimawandel
– Emissionstreiber oder -vermeider?
Text Lucas Spreiter
Lucas Spreiter
Leiter AG Klima &
Nachhaltigkeit im KI
Bundesverband und
CEO und Gründer
der Unetiq GmbH
I
m Einsatz gegen den vom Menschen verursachten
Klimawandel kann künstliche
Intelligenz (KI) ein wertvolles Werkzeug
zur Emissionsreduktion sein, aber auch
selbst zum Klimasünder werden.
Vor allem aufgrund des hohen Stromverbrauchs
steht KI seit Längerem in der Kritik
– so wurde berechnet, dass im Einzelfall die
Entwicklung eines Modells mehr Emissionen
verursacht als fünf Autos in ihrem gesamten
Lebenszyklus. Eine noch schwerwiegendere
Rolle kann der sogenannte Rebound-Effekt
spielen. Dieses Phänomen bezeichnet die vermehrte
Nutzung einer Ressource durch Effizienzsteigerung.
So könnten beispielsweise
autonome Autos dazu führen, dass eine Autofahrt
viel günstiger als die Fahrt mit öffentlichen
Verkehrsmitteln wird und die Nutzung
entsprechend zunimmt.
Auf der anderen Seite eröffnet KI als Querschnittstechnologie
in vielen Bereichen ungenutztes
Einsparpotenzial zur CO 2-Reduktion.
Einer der wichtigsten Anwendungsbereiche
liegt im Energiesektor. Hier kann KI beispielsweise
dabei helfen, erneuerbare Energien besser
zu nutzen, indem sie sowohl die Stromproduktion
als auch den Verbrauch prognostiziert
und beide Seiten miteinander synchronisiert.
Erste Projekte mit derartigen intelligenten
Steuerungen in Datencentern konnten eine
Emissionsreduktion von über 40 Prozent erreichen.
Weitere vielversprechende Anwendungen
liegen im Mobilitäts- und Transportsektor, beispielsweise
in der Optimierung von Transportrouten
und der Verkehrsplanung, sowie in der
Landwirtschaft, in der schon heute über Wetterprognosen
und Satellitenbilder die Bewässerung
und das Düngen von Feldern optimiert
werden.
Ob KI sich nun positiv oder negativ auf den Klimawandel
auswirkt, lässt sich nicht pauschal
beurteilen. Stellen Politik und Unternehmen jedoch
jetzt die nötigen Weichen für einen verantwortungsvollen
Einsatz, wird diese Technologie
einen wichtigen Beitrag leisten können,
die Probleme der Gegenwart zu lösen. Eine
schnellstmögliche Umsetzung ist dabei jedoch
dringend gefragt.
Lesen Sie mehr auf zukunftstechnologien.info 5
Mission Globalisierung und Nachhaltigkeit
Digitalisierung als Lösungsweg für die Industrie?
Text Sandra Hofmann
Die Pandemie hat nicht nur unsere Gesellschaft
beeinflusst, sondern darüber hinaus auch die
globalen Wirtschaftsprozesse verändert. Sie
wurde zum Digitalisierungsmotor und hat
dafür gesorgt, dass die digitale Transformation endgültig
in den Fokus der Unternehmen gerückt ist. Dabei
entwickelt sich die Sustainability, sprich die Nachhaltigkeit,
zu einem zentralen Einflussfaktor zukünftiger
Entwicklungen.
Internationale Konzerne im Anlagenbau investieren bereits
hohe Summen in die Digitalisierung der Produktion
und die Vernetzung von Maschinen (IIoT, Industrial
Internet of Things). Zulieferer und Werke aus der ganzen
Welt sind an den Megaprojekten beteiligt. Es existieren
große Mengen an Sensor-, Maschinen- und Produktivitätsdaten
aus den unterschiedlichsten Bereichen. Neben
Maschinendaten liegen auch Zigtausende Unterlagen
wie Handbücher, technische Zeichnungen, Genehmigungsunterlagen
oder Verträge vor, die zwischen den
einzelnen Partnern ausgetauscht werden. Dass das nicht
mehr in Papierform und auf dem Postweg geschehen
kann, liegt auf der Hand. Eine gemeinsame Datenumgebung
(Common Data Environment, kurz CDE) kann die
Lösung sein. Hier lassen sich Informationen zusammenführen
und gleichzeitig über digitale Geschäftsprozesse
wertschöpfend nutzen.
Für eine nachhaltige, zentrale Informationslösung sind
alle Bereiche einzubeziehen. Zudem gibt es viele unterschiedliche
Stakeholder wie Kunden, Maschinenbauer
und Lieferanten, die es zu vernetzen gilt. Neben wirtschaftlichen
Anforderungen ist das Thema Umweltschutz
in den Fokus gerückt und zu einem maßgeblichen
Entscheidungsfaktor für Investitionen geworden.
Carbon-intelligent Cloud und
Carbon-aware Cloud-Services
Die aktuelle industrielle Transformation findet in
Form von Digitalisierungsmaßnahmen in sämtlichen
Bereichen statt. Dabei spielt der CO 2-Fußabdruck eine
entscheidende Rolle bei der Auswahl von Digitalisierungswerkzeugen
wie Cloud-Services. Hier gilt es unter
anderem, folgende Fragen zu klären: Welches
Rechenzentrum wird mit erneuerbarer Energie betrieben?
Wie viel Strom wird in einem solchen Datacenter
zum Beispiel aufgrund der Gebäudebauweise oder der
klimatischen Bedingungen am jeweiligen Standort
verbraucht? Die Entwicklung von Carbon-aware
Cloud-Services beziehungsweise einer Carbon-intelligent
Cloud wird zusätzlich an Priorität zunehmen. Ein
Cloud-Kontinuum darf zukünftig nicht mehr ausschließlich
nach Performance optimiert werden, sondern
vorrangig nach Energieverbrauch und Green
Energy. Durch den Einsatz von KI-Methoden ist die
Leistung nicht nur dynamisch skalierbar, sondern
auch nach dem Gesichtspunkt „Wo bekommt man derzeit
die beste CO 2-Bilanz?“ anpassbar. Nur unter Berücksichtigung
dieser Überlegungen wird die industrielle
(digitale) Transformation nachhaltig gelingen.
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Industrial Transformation bei Siemens Energy
Cloudbasierte Baustellenkoordination verringert CO 2
-Fußabdruck
Andreas Dangl
Business Unit
Executive für
Cloud-Services
bei Fabasoft
Weitere
Informationen:
fabasoft.com
Bei der Projektabwicklung im
Anlagen- und Maschinenbau
tauschen die internen Verantwortlichen
mit ihren externen
Partnern wie Lieferanten,
Baustellenkoordinatoren sowie
dem Kunden Unterlagen aus
und bearbeiten diese. Ein typisches Projekt
in diesem Bereich umfasst dabei Tausende
von Dokumenten und läuft mehrere Jahre.
Informationen über die Grenzen des eigenen
Unternehmens hinweg zu lenken, bedeutet
in der Regel einen großen Aufwand für die
internen Teammitglieder.
Zentrale Datendrehscheibe
Abhilfe schafft eine gemeinsame Datenumgebung
(„Common Data Environment“,
CDE) auf Cloud-Basis, in der Geschäftsprozesse
digital ablaufen. Fabasoft Approve ist
spezialisiert auf das Managen von technischen
Daten und Dokumenten in der Industrie.
Über zahlreiche Schnittstellen lässt es
sich problemlos in die bestehende IT-Landschaft
(z. B. SAP) einbinden. Alle Pläne, 3D-
Modelle, Prüfprotokolle und weitere
Informationen sind an zentraler Stelle gesammelt.
Die Beteiligten greifen gemäß ihrer
Zugangsrechte darauf zu und nehmen notwendige
Änderungen vor. Der Vorteil: Es gibt
keine veralteten Dokumentenstände. Digitale
Workflows sorgen für die Einhaltung von
Compliance-Richtlinien. Sowohl Projektfortschritt
als auch Status einzelner Unterlagen
sind jederzeit klar ersichtlich.
Unternehmensübergreifende Digitalisierung
Ein CDE in der Cloud ermöglicht es, neue Lieferanten
schnell einzubinden. Denn: Einmal erzeugte
Prozesse lassen sich selbst ohne
Programmierkenntnisse einfach anpassen und
Speicher ist jederzeit ohne Funktionsunterbrechung
erweiterbar. Cloud-Services bieten hervorragenden
Datenschutz sowie -sicherheit und
belegen dies mit entsprechenden Zertifikaten
(BSI C5, ISO 27001 & ISO 27018 für Informationssicherheit
und Datenschutz, EU Cloud Code
of Conduct, ISO 20000-1 für IT-Service-Management,
TÜV Rheinland etc.). Ein solches Tool findet
auch im Siemens-Konzern vielfältige
Einsatzgebiete: Fabasoft Approve kommt im
Rahmen der Digitalisierung der Technischen
Dokumentation, im Qualitäts- und Abweichungsmanagement,
für nachvollziehbare Geschäftskorrespondenz
sowie zum
Asset-Management im Anlagenbau zur Anwendung.
Digitale Baustellenkoordination
Die Division „Operating Company Gas and
Power“ von Siemens Energy setzt Großprojekte
wie dezentrale Industrieanlagen oder Kraftwerke
um. Für reibungslose Abläufe war der
Transport mehrerer Tonnen von Dokumenten
und Plänen nötig. Durch die Digitalisierung der
Baustellenkoordination in der Cloud gelang es,
diese Papierberge sowie den transportbedingten
CO 2
-Fußabdruck zu vermeiden. Nun stehen
sämtliche Unterlagen digitalisiert auf Tablets
zur Verfügung. So arbeiten die zuständigen
Personen z. B. digitale Checklisten bequem vor
Ort ab und halten dadurch automatisch komplexe
Workflows etwa für Abnahmen ein. Informationen
gehen nicht mehr in
Baustellencontainern verloren, sondern sind sofort
nach der Rücksynchronisierung in die richtigen
IT-Systeme nutzbar. Das sorgt darüber
hinaus für eine erhebliche Qualitätssteigerung
und mehr Effizienz in den Projekten.
Entscheidungsfaktor CO 2
-Fußabdruck
Der verantwortungsvolle Umgang mit natürlichen
Ressourcen wird eine entscheidende Rolle
bei der Auswahl von Cloud-Services spielen. Da
CO 2
-Bilanzen immer mehr Beachtung finden,
gewinnen cloudbasierte Produkte mit möglichst
„umweltfreundlichen“ Rechenzentren für
Betriebe zunehmend an Bedeutung.
Für mehr Infos zu Projekten im
Siemens-Konzern QR-Code scannen
6
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Cybersicherheit
Text Hans-Wilhelm Dünn, Präsident Cyber-Sicherheitsrat Deutschland e.V.
Ein Hackerangriff und ein Herzinfarkt haben vieles
gemeinsam. Jeder Mensch hofft, dass es ihn
nicht trifft. Man könnte viel zur Vorbeugung tun
– aber die kostet Geld, Zeit und Bequemlichkeit.
Am Ende sorgen beide Ereignisse für überraschend großen
Schaden.
Verbraucher mit allen relevanten Lebens- und Kontodaten
auf dem Smartphone, Unternehmen, die ohne Netzwerk
weder Rechnungen stellen noch Leistungen erbringen
können, Institutionen, die die kritische Infrastruktur
mit digitalen Werkzeugen lenken – die Sicherheit von IT-
Systemen ist für jede und jeden tagtäglich entscheidend.
Das wissen auch Cyberkriminelle, Konkurrenten oder
Terroristen. Mit steigender Bedeutung steigt auch das
Schadenspotenzial. Das Bundesamt für Sicherheit in
der Informationstechnik (BSI) verzeichnet im aktuellen
Lagebericht einen Anstieg der Schadprogrammvarianten
um 22 Prozent auf 144 Millionen pro Jahr. Allein der
deutschen Wirtschaft entstanden im vergangenen Jahr
223 Milliarden Euro Schaden durch Cyberangriffe. Längst
zählen Cyberangriffe für Unternehmenslenker zum größten
Geschäftsrisiko. Diese Lage wird sich 2022 weiter
verschärfen. Ransomware-Attacken, bei denen Systeme
verschlüsselt werden, um Lösegeld zu erpressen, werden
weiter zunehmen.
Die im letzten Jahr aufgedeckte Log4j-Schwachstelle,
die Tausende Programme kompromittiert hat, hat es vielen
Hackern ermöglicht, in Systeme einzudringen. Dort
warten viele nun auf den besten Augenblick, um zuzuschlagen,
beispielsweise wenn Unternehmen durch Auftragsspitzen
besonders unter Druck stehen. Die Abhängigkeit
von diesen Softwarebausteinen nimmt aufgrund
der Komplexität von Programmen zu und kann zu weiteren
ähnlich gelagerten Problemen führen. Zudem wächst
die Bedeutung von Cloud-Diensten und damit die Möglichkeit
für Angriffe aus und innerhalb der Cloud, wenn
Schutzmaßnahmen mangelhaft sind.
Was können Unternehmen und andere Nutzer nun tun,
außer zu verzweifeln? Cybersicherheit wird von vielen Betroffenen
als ein zu komplexes Thema wahrgenommen,
das man gern vor sich herschiebt oder mit einfachen Lösungen
(zum Beispiel Antivirenprogramm) abhaken
möchte. In der analogen Welt erschiene ein solcher Umgang
mit realen Gefahren fahrlässig, so als ob man statt einer
Brandschutztür mit Meldeanlage einen Eimer Wasser
als Vorsorge aufstelle. Ja, eine Brandmeldeanlage kostet
sehr viel Geld – noch mehr Geld kostet es aber, im Schadensfall
keine Schutzmechanismen zu haben. Zudem
scheint es angesichts der sich stets wandelnden Bedrohungslage
unerlässlich, Allianzen zu bilden und innerhalb
von Netzwerken kollektives Wissen auszutauschen. So
können Schwachstellen miteinander geteilt und Lücken
geschlossen
werden, bevor
sie problematisch
werden. Im Bereich
Cybersicherheit
kann es
keinen abschließenden
Schutz geben.
Vielmehr ist
Cybersicherheit ein
fortlaufender Prozess,
der immer wieder
in Abstimmung
mit Fachexperten und
anderen Betroffenen
überprüft und optimiert
werden muss.
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– (k)ein Problem?
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Fachwissen schützt vor Cyberkriminalität –
doch das fehlt in Deutschlands Unternehmen
Neun von zehn deutschen Unternehmen sind 2021 Opfer von Datendiebstahl, Industriespionage
oder Sabotage geworden. Wie sich Unternehmen im Zuge der digitalen Transformation vor solchen
Angriffen schützen können und welche Herausforderungen dabei zu nehmen sind, erklärt Sebastian Artz,
Bereichsleiter Cyber- und Informationssicherheit im Digitalverband Bitkom e. V., im Interview.
Text Doreen Brumme
Welche Themen liegen aktuell bei den deutschen
Unternehmen auf dem Tisch, wenn es
um digitale Sicherheit geht?
Die digitale Transformation, die während der
vergangenen zwei Jahre noch pandemisch
befeuert und damit extrem beschleunigt wurde,
führt zu großen Fortschritten in der deutschen
Wirtschaft. Zugleich wächst aber auch
das Thema Wirtschaftskriminalität, vor allem
durch den massiven Zuwachs von Cyberangriffen
auf die Unternehmen. Laut der aktuellen
Bitkom-Studie zum Wirtschaftsschutz 2021
haben Cyberangriffe bei 86 Prozent der Unternehmen
einen Schaden verursacht. Angesichts
dieser Zahlen müsste der Schutz vor derartigen
Angriffen ganz oben auf der To-do-Liste der
Unternehmen stehen.
Sind alle deutschen Unternehmen gleichermaßen
im Fokus der Cyberkriminellen?
Fest steht, es kann alle treffen – unabhängig
von Größe, Branche, Umsatz oder Bundesland.
Vor allem das Thema Ransomware wird
2022 weiter Hochkonjunktur haben. Kleine
und mittelgroße Unternehmen sind zwar sehr
innovativ und stark in die Lieferketten großer
Konzerne eingebunden, häufig aber unzureichend
geschützt. Angreifer wollen entweder
Lösegeld von den umsatzstarken kleinen
Unternehmen erpressen, das spezielle Knowhow
stehlen oder über die Lieferkette den
Großen schaden. Dazu muss man wissen, dass
Cyberkriminalität bereits seit Jahren lukrativer
ist als Drogenhandel.
Schützen sich die deutschen
Unternehmen ausreichend?
Die meisten Unternehmen arbeiten inzwischen
daran. Ihnen ist aufgrund eigener Erfahrung
oder Erfahrungen im Umfeld bewusst geworden,
dass Maßnahmen zur Digitalisierung
immer mit einem Schutzkonzept kombiniert
werden müssen.
Was sind dabei die größten
Herausforderungen?
Ganz sicher ist das zum einen die Erkenntnis,
dass Digitalisierung keinem Selbstzweck dient,
sondern dass sie ein Instrument ist, um das
Unternehmen zukunftstauglich zu machen.
Zum anderen kommt mit dieser Erkenntnis
auch die Einsicht, dass ein Schutzkonzept
solides Fachwissen braucht. Und da wird’s
problematisch. Denn laut unserer jüngsten
Umfrage von Anfang 2022 fehlt der deutschen
Wirtschaft zur Digitalisierung derzeit das nötige
Fachpersonal. Wir reden hier von 96.000
offenen Jobs, die dringend besetzt werden
müssen.
Welche Maßnahmen sind nötig,
um diese Personalnot zu beenden?
Wir müssen erstens mutige neue Bildungspläne
verankern, um das nötige Fachwissen von
Anfang an zu vermitteln. Wir hängen bei der
Vermittlung digitaler Kompetenzen mehrere
Jahre zurück. Zweitens müssen wir Frauen
stärken, in diesem Bereich zu arbeiten.
Drittens müssen wir Möglichkeiten der
kurzfristigen Aus- und Weiterbildung schaffen,
beispielsweise zu IT-Sicherheitsbeauftragten.
Letztere fehlen in vielen Unternehmen in
Deutschland. Und viertens müssen wir die
globale Zuwanderung qualifizierter IT-Fachkräfte
attraktiver gestalten.
Sebastian Artz
Bereichsleiter für
Cyber- und Informationssicherheit
im Bitkom e. V.
1
https://www.bitkom.org/
sites/main/files/2021-08/
bitkom-slideswirtschaftsschutz-cybercrime-05-08-2021.pdf
2
https://www.bitkom.org/
Presse/Presseinformation/IT-Fachkraefteluecke-wird-groesser
8
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Digitalisierung
– nur auf Nummer sicher!
Wer digitalisiert, um Entwicklung voranzutreiben, muss auf Nummer sicher gehen. Denn mit dem Fortschritt
der Digitalisierung wächst auch die Cyberkriminalität. Wie Cybersicherheit aussehen kann, erklärt
Dr. Haya Shulman, Professorin für Informatik an der Goethe-Universität Frankfurt, Abteilungsleiterin am
Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie und Koordinatorin des Forschungsbereichs
Analytics-based Cybersecurity im Forschungszentrum ATHENE.
Text Doreen Brumme
Wo steht Deutschland beim Digitalisieren?
Dank Corona sind wir ein gutes Stück vorangekommen.
Das war aber auch bitter nötig, denn trotzdem
sind uns andere Länder, zum Beispiel Israel, bei der
Digitalisierung noch immer weit voraus. Wenn wir
Digitalisierung als das Mittel verstehen, die Gesellschaft
digital zu transformieren, um viele Prozesse
zu beschleunigen und zu vereinfachen, dann haben
wir noch viel zu tun.
Haben Sie ein Beispiel, wo es noch hapert?
Das fängt schon bei ganz alltäglichen Dingen an: Ich
wollte gerade den großen Wochenendeinkauf online
ordern – und scheiterte an der begrenzten Zahl freier
Termine des Dienstleisters ... Die Angebote kommen
der Nachfrage offensichtlich nicht nach.
Stieg mit der von Corona beschleunigten Digitalisierung
auch die Zahl der Cyberangriffe?
Die Angriffe mehren sich stetig. Mit der pandemiebedingten
Verlagerung unzähliger Arbeitsplätze ins
Homeoffice vergrößerten wir die virtuelle Angriffsfläche
dramatisch. Wir erlaubten aus der Not heraus den
Menschen im Homeoffice Zugriff auf zuvor separierte
digitale Strukturen (Intranetze) via Internet – dazu
noch oft von privaten Rechnern, die nicht selten von
mehreren Personen, darunter auch Kinder, benutzt
wurden. Die Kinder laden oft Spiele runter, die können
auch Schadsoftware enthalten. Das war und ist ein
wahres Fressen für Cyberkriminelle.
Wie nutzen Cyberkriminelle das aus und wofür?
Cyberkriminalität ist längst ein lukratives Geschäft,
vergleichbar mit Drogen- und Waffenhandel. Es geht
um Unmengen von vergleichsweise leicht verdientem
Geld. Cyberkriminalität ist organisiert und
industrialisiert. Täterinnen und Täter verkaufen die
Passwörter und Identitäten, die sie mit raffinierten
Methoden stehlen, im Darknet an ihre Kundinnen
und Kunden. Sie arbeiten in Netzwerken, pflegen
Partnerschaften und sind oft weltweit verteilt.
Je nach Auftrag folgt nach dem Datenklau eine
Lösegeldforderung, die gerne auch mit einer Teilveröffentlichung
der Daten verbunden wird, um die
Zahlungsmotivation der Erpressten zu steigern. Oder
die erbeuteten Daten werden direkt an Auftraggeberinnen
und Auftraggeber oder im Darknet verkauft.
Woher kommt die kriminelle Energie
für Cyberangriffe?
Die Hemmschwelle für Kriminelle ist virtuell viel
niedriger als im realen Leben. Sie handeln von einem
Rechner irgendwo in der Welt aus und müssen dem
Opfer nicht mal mehr gegenübertreten und in die
Augen schauen, wie ein Bankräuber bei einem klassischen
Banküberfall. Hinzu kommt, dass virtuelle
Kriminalität auch logistisch leichter und risikoärmer
ist: Die Täter brauchen weder Waffen noch Fluchtfahrzeuge,
sie müssen nicht mit einer riskanten
Verfolgungsjagd durch die Polizei rechnen.
Wie schaffen Unternehmen Cybersicherheit?
Indem sie bei der Digitalisierung von Strukturen
Der Mensch ist der wichtigste Faktor in der
Cyber-Security-Strategie
Neben Maßnahmen wie Verschlüsselung oder Authentifizierung ist der Faktor Mensch ein wesentlicher Bestandteil
der IT-Security. Mitarbeiter:innen brauchen das Bewusstsein, sicher mit Daten umzugehen und möglichen
Angreifern gar nicht erst die Tür ins Unternehmen zu öffnen. Wie das gelingen kann und worauf es ankommt, verrät
Andreas Fuchs, Head of Strategy & Vision DriveLock SE.
Andreas Fuchs
Head of Strategy &
Vision DriveLock SE
Täglich lesen wir, dass Unternehmen von
Cyber-Attacken betroffen sind. Wie sehen
diese Attacken aus?
Phishing-E-Mails, USB-Sticks, die schadhafte
Codes enthalten, geleakte Passwörter
– bei einer Cyber-Attacke werden Daten
entwendet oder Schadsoftware gelangt
in ein Unternehmen. Dafür werden Sicherheitslücken
und Konfigurationsschwachstellen
ausgenutzt. Die Attacken können
wirtschaftlicher, politischer oder militärischer
Natur sein.
Wenn wir über Cyber-Security sprechen,
denken wir ja zunächst an technisch ausgefeilte
Sicherheitsmaßnahmen. Sie sagen:
Die wichtigste Sicherheitsmaßnahme
sei aber der Mensch. Warum?
Letztlich geht es immer darum, sowohl die
Menschen als auch die Systeme zu schützen,
nicht Opfer von Angriffen zu werden.
Ob eine Cyber-Attacke zum Erfolg führt
oder nicht, verantworten Menschen und
meist sind Angriffe die Folge eines Insiderjobs,
bewusst oder unbewusst. Digitalisierung
ist ein großer Fortschritt aber wir müssen
davon ausgehen, immer und überall
Angriffspunkte zu bieten. Es gilt, die Belegschaft
für das Thema zu sensibilisieren und
zu erklären, wie wichtig sie selbst innerhalb
der Kette von Schutzmaßnahmen sind.
Wie können Unternehmen ihre Mitarbeiter
und Mitarbeiterinnen denn unterstützen,
Cyberattacken zu erkennen und abzuwehren?
Regelmäßiges Security-Awareness-Training
mit kontextbezogenen Sensibilisierungsmaßnahmen
schafft ein Bewusstsein,
mit dem ein nachhaltiges Sicherheitsdenken
etabliert werden kann. Solche Trainings
sollten alle erreichen, auch die, die
technisch nicht so versiert sind. Sie sollten
Emotionen ansprechen und auch Humor
ist wertvoll für die Akzeptanz. Darüber hinaus
sollten Schulungen niemals Mitarbeiter
bloßstellen. Sie sollen Mut machen und
motivieren, damit sie wirken können.
Welche Vorteile haben IT-Sicherheitstrainings
für Unternehmen?
Wenn man den Mensch als wichtigsten Bestandteil
einer ganzheitlichen Sicherheitsstrategie
betrachtet, dann gehört ein IT-
Regelmäßiges Security-Awareness-Training mit
kontextbezogenen Sensibilisierungsmaßnahmen
schafft ein Bewusstsein, mit dem ein nachhaltiges
Sicherheitsdenken etabliert werden kann.
Sicherheitstraining genauso dazu wie Verschlüsselung,
Zugangskontrollen, etc. Hier
ist ein Zusammenspiel zwischen IT-Abteilungen,
Mitarbeiter:innen und Personalabteilung
gefragt. Ein Unternehmen kann
dann eine erfolgreiche Sicherheitsstrategie
aufbauen, wenn alle Beteiligten motiviert
sind, die Maßnahmen umzusetzen
und wenn sie den Schutz vor Angriffen und
Datenmissbrauch verinnerlicht haben.
Welchen Herausforderungen müssen sich
Unternehmen stellen, wenn es um den
Schutz von IT-Systemen für mobile und
Remote-Arbeitsmodelle geht?
Die Systeme müssen gemanaged und mit
entsprechenden Sicherheitskontrollen und
Authentifizierungsmethoden ausgestattet
sein. Egal, von wo und welchem Gerät aus
Mitarbeiter:innen arbeiten.
Welche weiteren Schutzmaßnahmen bietet
DriveLock an?
Wir haben z. B. Security Awareness Trainings
in unseren Lösungen verankert. Die Mitarbeitenden
erhalten bei bestimmten Aktivitäten
gezielte Hinweise, wie sie sich korrekt in
Bezug auf Sicherheit verhalten. Mit Multiple-Choice-Tests
und Mikro-Lerneinheiten mit
Gaming-Faktor kann man den Lernerfolg sofort
eigenständig prüfen und bei Bedarf vertiefen.
Es ist wichtig, dass es einen praktischen
Bezug hat und den Mitarbeiter:innen
Spaß macht, um effektiv zu sein.
Weitere Informationen:
www.drivelock.de/security-awareness
Lesen Sie mehr auf zukunftstechnologien.info 9
auf Nummer sicher gehen. Das macht aber Aufwand:
personellen, organisatorischen und finanziellen. Und:
Die Ressourcen dafür sind nicht einmal aufzuwenden,
sondern kontinuierlich. Das können sich derzeit oft
nur große Unternehmen leisten. Daher rate ich kleinen
und mittelständischen, das Thema Cybersicherheit
outzusourcen, um schnellstmöglich Angriffe abzuwehren
und bestenfalls sogar aktive Verteidigungsmaßnahmen
zu ergreifen, also die technische Quelle des
Angriffs zu blockieren. Grundsätzlich empfehle ich
Cyberschutzübungen für die Mitarbeitenden, ganz so,
wie wir auch Brandschutzübungen machen.
Gibt’s eine Best Practice für Cybersicherheit?
Es gibt tatsächlich viele Best Practices, etwa den
sogenannten „IT-Grundschutz“. Das genügt aber nicht
mehr. Die USA haben als Reaktion auf die vermehrten
Cyberattacken gerade gut vorgelegt: Bis Ende 2024
müssen US-Bundesbehörden für ihre IT-Systeme
sogenannte Zero-Trust-Architekturen entwickeln und
umsetzen. Zero Trust könnte auch in Deutschland
signifikant zur Cybersicherheit von Unternehmen und
der öffentlichen Hand beitragen. Denn erstes Ziel der
Sicherheitsarchitektur soll sein, das eigene IT-System
so zu sichern, dass dafür nichts oder möglichst wenig
über die Sicherheit anderer IT-Systeme angenommen
werden muss – auch wenn das nicht zu 100 Prozent
gelingen wird, da sich einzelne Komponenten eines
IT-Systems immer korrumpieren lassen, zum Beispiel
indem ein Angreifer den Hersteller der Komponente
erfolgreich angreift. Das zweite Ziel von Zero Trust ist
es, dem Angreifer die Verbreitung im von ihm erfolgreich
angegriffenen Zielsystem so schwer wie nur
möglich zu machen.
Die Hemmschwelle
für
Kriminelle ist
virtuell viel
niedriger als im
realen Leben.
Vielen Dank, Dr. Haya Shulman, für dieses aufschlussreiche
Gespräch!
IT-Sicherheit braucht ganzheitliche Strategien!
Im Interview erklärt Gerhard Giese, IT-Security-Experte und Industry Strategist bei Akamai Technologies, warum
Unternehmen ihre IT-Sicherheit heutzutage unbedingt mit ganzheitlichen Strategien wie Zero Trust realisieren sollten.
Gerhard Giese
IT-Security-Experte
und Industry Strategist
bei Akamai
Technologies
Wie schützen sich Unternehmen aktuell vor Cyberbedrohungen?
Es ist wichtiger denn je, mit der technischen Entwicklung
Schritt zu halten. Neue Formen der Bedrohung
fordern ein langfristiges Umdenken und
ein Anpassen der Sicherheitsstrategie. Es gilt, eine
ganzheitliche Security-Architektur zu erstellen.
Was ist eine ganzheitliche
Security-Architektur?
Sicherheit erwächst meist aus einem komplexen
Geflecht unterschiedlicher Gewerke.
Typisch für derart „gewachsene“ Strukturen ist
eine hohe Fragmentierung, bei der die Einzelkomponenten
isoliert nebeneinanderstehen.
Das erschwert es, einen Ist-Zustand oder gar
Schutzlevel zu erkennen. Auch ist es dann schwer,
insbesondere die Gefahr neu entdeckter Sicherheitslücken
(Zero- oder 0-Day-Angriffsvektoren)
zu erkennen und zu mindern. Diese lässt sich nur
schwer mit der traditionellen Suche nach Auffälligkeiten
(Mustern) erkennen.
In einer ganzheitlich betrachteten Security-Architektur
löst man die einzelnen Silos auf, um –
im engen Austausch mit Business-Experten – das
Gesamtsystem besser zu betrachten, Schwachstellen
sichtbar zu machen sowie auf alte und
neue Bedrohungen besser zu reagieren.
Dabei hilft ein vollumfängliches und angepasstes
Sicherheitskonzept, mit dem man risikobasiert alle
denkbaren Angriffsvektoren über Gegenmaßnahmen
ausgleicht. Zugleich ist ein kompletter
Paradigmenwechsel durchzusetzen und anstelle
eines traditionellen, statischen Sicherheitsansatzes
eine Zero-Trust-Strategie zu fahren.
Wie funktioniert die Zero-Trust-Strategie?
Mit Zero Trust (Null Vertrauen) erzielt man dynamische,
risikobasierte Sicherheit – unter Berücksichtigung
der Business-Anforderungen: Ressourcen
weist man je nach Priorität und individueller
Risikobewertung dynamisch zu.
Aber: Dafür muss das „Konzept Vertrauen“ aus
der Unternehmens-IT raus! Stattdessen gilt Zero
Trust – im Maschinellen existiert Vertrauen nicht.
Sich zu schützen, heißt dann, alles zu verhindern,
was nicht explizit über Regeln zugelassen ist: Jede
Aktion eines Nutzers oder Prozesses wird zuerst
auf ihre Zulässigkeit überprüft.
Das erfordert auch eine sehr hohe Visibilität, die
man mit stetem Monitoring möglichst aller Vorgänge
erreicht. Indem man differenzierte Parameter
aus Verhaltensanalysen, Security-Logs
sowie Regelwerken und Policies kombiniert, gewinnt
man Erkenntnisse zu Bedrohungen.
Dabei gilt es, Zugriffsgenehmigungen fortwährend
zu überprüfen. Zudem ist auch von der existierenden
Wahrscheinlichkeit auszugehen, dass
ein Angriff gelingen kann – die Verteidigung muss
immer erfolgreich sein, der Angreifer nur einmal.
Ziel ist es auch, mögliche Folgen eines Angriffes
auf das Gesamtsystem zu begrenzen, und dies
weitestgehend ohne menschliche Intervention.
Bestenfalls lässt sich jedes System innerhalb der
Gesamtstruktur getrennt beobachten und im
Falle einer Infiltrierung isolieren. Nur so hindert
man einen erfolgreich eingedrungenen Schädling
daran, sich auszubreiten.
Was behindert Unternehmen auf dem Weg zu
Zero Trust?
Viele Unternehmen fordert die mittlerweile sehr
hybride IT-Infrastruktur mit ihren Insellösungen
heraus. Es fällt ihnen zunehmend schwerer, mit
klassischen Mitteln zentral zu agieren. So wird
es problematisch, die Sichtbarkeit und Isolierung
von Datenverkehr unabhängig von der existierenden
Struktur durchzusetzen. Da hilft nur
ein plattformübergreifender, softwaregestützter
Ansatz, der zulässt, dass man auf niedrigster
Ebene Metadaten erhebt, entscheidet und isoliert.
Was ist eine Mikrosegmentierung und wie
schützt sie Unternehmen vor Cyber-Angriffen?
Das ist ein Anwendungsfall von vielen bei der
flexiblen, softwaredefinierten Segmentierung.
Hauptziel der Mikrosegmentierung ist das Schaffen
kleiner Segmente, die das Risiko eines Sicherheitsvorfalls
beschränken. Mikrosegmentierung
kann bis auf die Prozessebene kritischer Applikationen
durchgeführt werden, was ermöglicht,
exakt zu definieren, wie verschiedene Workloads
einer Applikation miteinander interagieren, und
somit jegliche lateralen Bewegungen von Angreifern
oder Schadsoftware zu unterbinden.
Mit plattformunabhängigen flexiblen Segmenten
nimmt man Angreifer oder Schadsoftware
den Bewegungsspielraum: Die „Unsicherheit“
verbleibt im Kleinst-Segment.
Wo sollte man unbedingt mikrosegmentieren?
Von plattformübergreifender Umgebungssegmentierung
bis hin zum “Umzäunen” kritischer
Applikationen, die häufig auch über diverse
Plattformen wie physische Server, virtuelle sowie
Cloud- Instanzen verteilt sind. Zudem gibt es die
Möglichkeit der Segmentierung bis auf die Prozessebene,
die sogar ermöglicht, die Kommunikation
zwischen den Komponenten innerhalb eines
Mikrosegments auf dedizierte Prozesse zu
beschränken.
Was ist im Falle eines Angriffes zu tun?
Vorsorgen! Andernfalls ist eine schnelle Reaktion
angesagt.
Akamai bietet ganzheitliche Sicherheitslösungen
an, die von der Netzwerkebene bis zum Endpunktschutz
vor Cyber-Bedrohungen schützen.
Und zwar das gesamte IT-Ökosystem: Clouds,
Apps, APIs und Nutzer – ohne Einbußen bei der
Geschwindigkeit. Vieles davon lässt sich auch
kurzfristig mobilisieren. Im Falle einer Cyber-Attacke
bieten wir mit unserer 24-Stunden-Hotline
Rundumschutz.
Weitere Informationen:
akamai.de
10
Lesen Sie mehr auf zukunftstechnologien.info
Einsatz von künstlicher Intelligenz:
Der nächste Schritt für KMUs
im Rahmen der Digitalisierung
Text Dr. Meike Wocken, Leiterin Arbeitsgruppe
Industrie 4.0, Bundesverband KI e. V.
D
ie Digitalisierung im deutschen
Mittelstand schreitet immer weiter
voran. Immer mehr Prozesse werden
digitalisiert und liefern damit wertvolle
Daten – eine Voraussetzung für den Einsatz
von künstlicher Intelligenz (KI).
Unter dem Begriff KI wird eine Vielzahl an Methoden
zusammengefasst, die ein intelligentes
Verhalten innerhalb von Prozessen ermöglichen.
Dabei lernt eine KI aus Daten und bereits
getroffenen Entscheidungen, eine bestimmte,
vorab definierte Aufgabe immer besser auszuführen.
Dabei werden günstige Datenspeicher
und Rechenkapazitäten zur Verarbeitung der
Daten benötigt, die heutzutage durch moderne
Cloud-Technologien flexibel verfügbar sind.
In der mittelständischen Praxis zeigt sich eine
Bandbreite an Einsatzpotenzialen: von der
Automatisierung und Effizienzsteigerung in
Prozessen über datengetriebene Unternehmensentscheidungen
und verbesserte
Kundenkommunikation bis hin zu neuen
Geschäftsmodellen. Dabei sind die Ausgangsbedingungen
der KMUs stark heterogen und
verlangen unterschiedliche Umsetzungsstrategien.
Doch der Einsatz von KI bietet für alle
Unternehmen große Chancen, trotz Fachkräftemangel
wachstums- und wettbewerbsfähig
zu bleiben.
Doch wie kann KI dem Fachkräftemangel
entgegenwirken, wenn Unternehmen bereits
Probleme haben, KI-Know-how bei sich
aufzubauen? Es gibt unterschiedliche Modelle,
wie zum Beispiel KI as a Service, die es
ermöglichen, KI als externen Service bei sich
einzubinden, um damit beispielsweise
Mitarbeitende ohne tiefes fachliches Wissen
im täglichen Betrieb und der Wartung von
komplexen Anlagen und Maschinen durch
intelligente Assistenzsysteme und Sensorik zu
unterstützen und damit eine optimale
Instandhaltung und einen reibungslosen
Betrieb zu gewährleisten. Die KI unterstützt
dabei den Menschen, übernimmt lästige
Routineaufgaben, verringert Fehlerraten und
steigert insgesamt die Produktivität in ihren
vielfältigen Einsatzbereichen.
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit E-BOT7 entstanden.
Mission Zukunftsfeld Conversational AI:
Wie Unternehmen ihre Kundenkommunikation
optimieren
Text Fabian Schaeffer, SVP Sales EMEA bei e-bot7
Unternehmen stehen derzeit vor vielen
Herausforderungen in der Kundenkommunikation:
immer mehr zu
bedienende Kunden, eine hohe Anzahl
sich gleichender Anfragen sowie stetig steigende
Kundenerwartungen. Traditionelle Kanäle wie
E-Mail oder Telefon sind kosten- und zeitintensive
Faktoren für Unternehmen wie auch für
Kunden. Deswegen setzen innovative Unternehmen
heutzutage neue Standards, indem sie
ihren Kunden einen schnelleren, besseren und
intelligenteren Kundenservice anbieten. Entscheidungsträger
aller Branchen müssen daher
noch intensiver daran arbeiten, ihren Kunden
einen hohen Qualitätsstandard zu bieten, um
sie dauerhaft an ihr Unternehmen zu binden.
Die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale im
Kundenservice sind dabei Innovation und Skalierbarkeit,
während ausgezeichnete Kundenerlebnisse
effizient, sicher und DSGVO-konform
angeboten werden müssen.
Skalierbarkeit wird als eines der größten Probleme
im Verkaufsprozess wahrgenommen.
Für jegliche Anfragen, ob wiederkehrend oder
technisch komplex, muss meist ein Mitarbeiter
persönlich zur Verfügung stehen, um die Frage
zu beantworten. Daher spielt zunehmend
Künstliche Intelligenz (KI) eine wichtige Rolle.
Eine Conversational AI (Konversations-KI),
kombiniert die Verarbeitung natürlicher Sprache,
auch Natural Language Processing (NLP)
genannt, mit standardisierter Software. Conversational
AI bietet somit neue Möglichkeiten,
eine konstant hohe Servicequalität in der
Kundenkommunikation zu gewährleisten.
Eine Conversational AI kann Routineanfragen
als auch individuelle Nachfragen eigenständig
beantworten. Solche KI-basierten Chatbots
können Kosten senken, indem sie intelligente
Gespräche mit Millionen von Kunden gleichzeitig
führen. Mit einem Service rund um die
Uhr und ohne Wartezeit wird das Kundenerlebnis
dabei erheblich verbessert.
Durch NLP ist die Conversational AI in der
Lage, Spracheingaben zu verstehen. Mithilfe
Künstlicher Intelligenz können diese Chatbots
ihr Verhalten an Kunden anpassen und in den
richtigen Momenten aktiv auf den Kunden zugehen.
Somit bietet eine Conversational AI ein
enormes Potenzial zur Steigerung des Umsatzes
und sorgt für eine Stärkung der Kundenbindung.
Einer der großen Vorteile von Chatbots ist zudem
die Erreichbarkeit. Chatbots können bestehenden
oder potenziellen Kunden zu jeder
Uhrzeit und sieben Tage die Woche Fragen
beantworten oder bei der Produktberatung
unterstützen. Während die Kunden weltweit
verstreut sind und sich im Hinblick auf ihre
bevorzugten Kommunikationskanäle unterscheiden,
gewährleistet eine Conversational
AI-Lösung einen gleichmäßigen Kundenservice
über diverse Kanäle, Geräte, Sprachen und
Plattformen hinweg. Auf diese Weise können
Unternehmen ihr Kundenservicevolumen skalieren
und rund um die Uhr ein besseres Kundenerlebnis
bieten.
Zusätzlich kann die Künstliche Intelligenz dahinter
wertvolle Meta-Daten über die Kunden
sammeln und somit personalisierte Produkte
oder Services anbieten. Das Kundenerlebnis
kann hierbei positiv gesteuert werden und
maßgeblich zum erfolgreichen Verkaufsprozess
beitragen.
Conversational AI birgt viele Möglichkeiten für
Unternehmen, die Effizienz und Zufriedenheit
im Kundenservice zu steigern und gleichzeitig
Kosten zu optimieren sowie die Mitarbeiterfluktuation
zu minimieren. Ein mehrsprachiger
Rundum-Service, unbegrenzte Skalierbarkeit
sowie Personalisierung sind nur einige
von vielen Vorteilen und Chancen, die eine solche
innovative Technologie für Unternehmen
wie auch für die Kunden bietet.
Fabian Schaeffer
SVP Sales EMEA
bei e-bot7
Mehr
Informationen
unter:
e-bot7.com/de
ANZEIGE
„Die Zukunft wird definitiv hybrid sein“
Bekannt geworden ist Daniel Jung als Mathe-Erklärer bei YouTube.
Inzwischen ist der Vorreiter in Sachen Digitalisierung in vielen Projekten als
Experte für das Thema „New Learning“ etabliert. Zudem ist er Education
Botschafter des Hard- und Software Herstellers ViewSonic. ViewSonic
unterstützt mit fortschrittlichen visuellen Lösungen insbesondere Schulen
und weitere Bildungseinrichtungen bei ihrer Digitalisierung. Im Interview
sprach er über digitales Lernen und Lehren.
Im Interview mit Daniel Jung
In einem Artikel der FAZ wurdest Du als
„der Rockstar der Mathematik“ bezeichnet.
Was hältst Du davon?
Ich bin erst einmal froh, dass man mich so
betitelt hat, denn bei Rockstar denkt man ja
eigentlich zuerst an einen Musiker oder einen
Fußballer. Und diese Bezeichnung von
außen durch Mathematik zu bekommen, hat
mich schon ein bisschen stolz gemacht.
Du hast 2020, kurz vor dem ersten Lockdown,
ein Buch herausgebracht: „Let’s
rock education“ – ein Plädoyer für eine
digitale Lern-Revolution. Sind wir in
Deutschland denn inzwischen weitergekommen
in Sachen Digitalität?
Die Zeit der Corona-Pandemie hat uns gezeigt,
dass wir einfach sämtliche Züge verpasst
haben. Ich bekomme viele Rückmeldungen
von Schülerinnen und Schülern, Studierenden,
Lehrerinnen, Lehrern oder bin im
Austausch mit anderen Unternehmern. Was
in Deutschland nach wie vor fehlt, ist eine
Kombination aus verschiedenen Dingen: Es
fehlt hauptsächlich der Mut, Neues zu testen.
Im Bildungsbereich müssen wir anerkennen,
dass sich das komplette Lehren und Lernen
verändert wie nie zuvor – und es dafür
keine Non-Plus-Ultra Lösung gibt, sondern
wir bereit sein müssen, neue Dinge auszuprobieren
und auch mal Fehler zu machen.
Es reicht jetzt nicht, das klassische, analoge
Programm jetzt auf neuen Geräten oder online
zu durchzuziehen. Digitales Lehren und
Lernen ist ein völlig anderer Prozess.
Inwiefern denn zum Beispiel?
Digital unterrichten heißt unter anderem:
Wir müssen überlegen, wie wir kommunizieren
wollen. Und wie wir digitalen Content,
beispielsweise in Form von Videos, Podcasts
und so weiter sinnvoll nutzen möchten. Dazu
brauchen Schulen und insbesondere Lehrkräfte
aber auch kreativen Freiraum und eine
positive Fehlerkultur. Ein problematischer
Punkt ist außerdem, dass Lehrerinnen und
Lehrer bislang nicht systematisch darauf vorbereitet
wurden, digital zu unterrichten. Es
fehlt ein Masterplan, um die Lehrkräfte völlig
neu zu schulen, damit sie beispielsweise
in Zukunft hybrid unterrichten können. Denn
die Zukunft wird definitiv hybrid sein.
Daniel Jung
Inzwischen hast Du beeindruckend viele
Projekte im Bildungsbereich, angefangen
von Deinem YouTube-Kanal „Mathe
by Daniel Jung“ mit inzwischen rund
836.000 Abonnenten bis hin zum eigenen
Schulungsunternehmen. Und jetzt kommt
auch noch eine Partnerschaft mit View-
Sonic dazu…
Richtig. Es gibt einfach noch viele Ideen, die
ich ausprobieren möchte. (lacht) Ich produziere
meine neuen Videos jetzt mit dem interaktiven
ViewBoard, um darüber noch andere
Elemente einzubauen. Mit der entsprechenden
Software wären zum Beispiel auch
Live-Events denkbar, ich könnte mich mit einer
Klasse verknüpfen und Schüler direkt in
das Tafelbild mit reinholen. Dann können wir
gemeinsam aktiv werden und kreativ Mathe
erleben. Denn das ist mein ganz klares Ziel,
zu zeigen, wie viel Spaß Lernen und vor allen
Dingen Mathematik machen kann.
Und dabei helfen digitale Tools?
Digitale Inhalte, Tools und Hardware sind natürlich
kein Ersatz für guten Präsenzunterricht.
Aber sie sind eine weitere Möglichkeit,
Schülerinnen und Schüler aus sich selbst heraus
zu motivieren. Und das ist ein wichtiger
Schritt in Sachen „New Learning“. Dazu
kommt, dass Geräte mit einer extra für
Schulen entwickelten Software wie das View-
Board in Kombination mit der myViewBoard
Plattform ja auch das Leben der Lehrkräfte
erleichtert. Damit wird ganz neuer Unterricht
möglich, ohne dass sich ein Lehrer oder eine
Lehrerin lange schulen lassen muss. Mir gefällt
auch der niedrigschwellige Ansatz, dass
man Dokumente wie pdf-Dateien oder Powerpoint-Präsentationen,
die man bereits erstellt
hat, weiterhin nutzen und durch andere
Tools und Apps ergänzen kann. Das alles
spart Zeit, die man dann für die pädagogische
Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen
hat. Und um die geht es ja schließlich.
Über ViewSonic
ViewSonic® wurde im Jahr 1987 in Kalifornien
gegründet und hat seinen Deutschlandsitz
im nordrhein-westfälischen Dorsten.
Der Hersteller bietet fortschrittliche und zukunftssichere
visuelle Lösungen für den Bildungsbereich,
für Unternehmen und öffentliche
Einrichtungen. Das Portfolio umfasst Produkte
wie Monitore, kommerzielle Displays,
interaktive ViewBoard-Displays, Touch-Bildschirme
und Beamer in Kombination mit erstklassiger
Software und Services, einschließlich
des innovativen Software-Ökosystems
myViewBoard für digitale Whiteboards.
www.viewsonic.com/de/education
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit BRAINYMOTION entstanden.
Skills4Mittelstand –
Die Initiative für digitale Fitness
Die Digitalisierung und die digitale Transformation sind für den Mittelstand
nach wie vor zentrale Themen, die Herausforderungen, aber vor allem
enorme Entwicklungsmöglichkeiten bergen. So einzigartig wie die
Unternehmen und jeweiligen Geschäftsmodelle, so individuell sind auch
die Digitalisierungsmöglichkeiten.
Text Lena Nause
F
est steht: Um weiterhin erfolgreich zu
bleiben, muss der Mittelstand insbesondere
die Digitalisierung für sich nutzen
und die Herausforderungen des Fachkräftemangels
bewältigen.
Die Initiative Skills4Mittelstand –
Angebote für Entscheider, IT-Fachkräfte
und Anwender
Wie aber starten? Was genau digitalisieren?
Wie finanzieren? Dabei möchte die Initiative
Skills4Mittelstand Unternehmerinnen und
Unternehmer, IT-Fachkräfte und Anwender
professionell unterstützen und begleiten.
Die Angebote reichen von einer ersten Impulsveranstaltung
bis hin zu Kursen für den jeweiligen
Bedarf des Teilnehmers. Egal, in welcher Phase
der Digitalisierung sich Ihr Unternehmen befindet
oder welche Rolle Sie selbst haben – das Programm
bietet alle Beteiligten Hilfestellung und
Lösungen.
DIGITALE FITNESS LEICHT GEMACHT –
DAS PROGRAMM IM ÜBERBLICK:
Blended Learning-Programm DIGITALE FITNESS
01 FÜR ENTSCHEIDER für einen umfassenden Überblick
über relevante Konzepte, Entwicklungen, und Technologien
der Digitalisierung.
2-tägiger Workshop „DIGITALISIERUNG FÜR
02 ENTSCHEIDER – SO WERDEN IHRE GESCHÄFTS-
MODELLE DIGITAL“.
Kostenfreier Einzeltermin mit unserer BILDUNGS-
03 BERATUNG zu Fördermöglichkeiten von Weiterbildungsmaßnahmen.
04
Bedarfsorientierte Kursangebote für ENTSCHEIDER,
IT-FACHKRÄFTE UND ANWENDER. Beratung,
Inhalte und Umsetzung (vor Ort oder online) durch erfahrene
Experten und Trainer.
Alle an der Initiative beteiligten Partner sind
Experten in Ihrem Bereich und kennen die
Herausforderungen der kleinen und mittelständischen
Unternehmen und haben das Programm
gemeinsam für Sie konzipiert.
bis zu 100% bis zu 50% bis zu 25%
bis zu 75%
bis zu 50%
brainymotion ist dabei als langjähriger und
erfahrener Anbieter von IT- und Managementtrainings
Ihr Partner für die Qualifizierung und
die Umsetzung der Impulsveranstaltung, für
Workshops und individuelle Trainings im Rahmen
der Initiative, die in Kooperation mit Microsoft
als Initiator und University4Industry als Partner
umgesetzt wird.
ÜBERNAHME VON WEITERBILDUNGS- UND LOHNKOSTEN
DURCH DAS QUALIFIZIERUNGSCHANCENGESETZ (QCG)
Auch bei
Kurzarbeit
Übernahme
Weiterbildungskosten
Übernahme
Arbeitsentgelt
(während der
Weiterbildung)
< 10
Kleinstunternehmen
< 250
Kleine und mittlere
Unternehmen
bis zu 100% bis zu 20%
ab 45 Jahren und für schwerbehinderte Menschen
bis zu 100%
> 250
Größere
Unternehmen
bis zu 25%
bei fehlendem Berufsabschluss und berufsabschlussbezogenen Weiterbildungen
> 2.500
Große
Unternehmen
bis zu 15%
bei Betriebsvereinbarungen
und Tarifverträgen mit
Qualifizierungselementen
bis zu 25%
Bis zu 100% Kostenübernahme möglich
Zudem berät Sie brainymotion gern auch kostenfrei
zum wichtigen Thema der Finanzierung
und begleitet den Prozess der Antragstellung.
Denn was viele nicht wissen: Die Bundesagentur
für Arbeit kann bis zu 100 % der Weiterbildungskosten
sowie bis zu 75 % des Arbeitsentgeltes
während der Weiterbildungsmaßnahme übernehmen.
Microsoft unterstützt finanziell
Als Initiator der Initiative fördert Microsoft die
o.g. Angebote seiner Partner. Das bedeutet zum
einen gänzlich kostenfreie Angebote als auch
25% Preisnachlass auf die kostenpflichtigen
Trainings des Programms und alle weiteren
Microsoft-Technologie-Trainings auf der
brainymotion Webseite. Der Rabatt gilt für die
Teilnahme bis zum 30.06.2022 und kann mit
Eingabe des Codes S4KMU25 während des
Kaufprozesses eingelöst werden.*
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Weitere Informationen
findest du unter:
brainymotion.de
*Die Skills4Mittelstand-Initiative richtet sich an kleine und mittelständische Unternehmen der Privatwirtschaft. Leider
kann brainymotion Amtsträgern die rabattierte oder kostenfreie Teilnahme an Kursangeboten nicht ermöglichen.
Amtsträger können insbesondere Beamte, Richter und sonstige Personen sein, die in einem öffentlich-rechtlichen
Amtsverhältnis stehen oder bei einer Behörde mit Aufgaben der öffentlichen Verwaltung betraut sind.
IN KOOPERATION MIT