Land & Leben Aprilausgabe 2022
Die Aprilausgabe des Regionalmagazins Land & Leben, mit einem buntem Strauß lokaler Themen, Veranstaltungskalender und ganz viel mehr.
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KULTUR | KOLUMNE | KIDS<br />
Mathe macht glücklich!<br />
Heute: Reicht der Platz? – von Michael Leinemann<br />
Wie wir alle wissen, ist die Erde bekanntlich<br />
eine Kugel. Aristoteles wusste es bereits, und<br />
Eratosthenes von Kyrene hat vor ca. 2.200<br />
Jahren sogar ihren Radius relativ genau bestimmt.<br />
Wir erinnern uns? Er war in Alexandria<br />
der Leiter der damals größten Bibliothek<br />
der Welt (<strong>Land</strong> & <strong>Leben</strong> 6/2021). Jeder von<br />
uns kann den Schatten der Erde und somit<br />
ihre Krümmung auf dem abnehmenden<br />
oder zunehmenden Mond sehen.<br />
Nun, die Erde ist nicht ganz<br />
eine Kugel. An den Polen ist<br />
sie etwas flacher als am<br />
Äquator. Wir kennen das<br />
Phänomen vom Brummkreisel.<br />
Aber gehen wir<br />
doch von einer richtigen<br />
Kugel aus – mit einem Radius<br />
von ca. 6.371 Kilometern. Dann<br />
beträgt die gesamte Erdoberfläche ungefähr<br />
50 Millionen Quadratkilometer. Unsere<br />
Erde wird der blaue Planet genannt, weil<br />
70,7 Prozent der Oberfläche von Wasser bedeckt<br />
ist und sie vom Weltall aus blau schimmert.<br />
Also sind nur 29,3 Prozent der Erde<br />
<strong>Land</strong>fläche. Das kurz in den Taschenrechner<br />
eingegeben, und wir sind nun nur noch bei<br />
einer Fläche von ca. 15 Millionen Quadratkilometern.<br />
Die Weltbank (www.worldbank.org) hat für<br />
2015 berechnet, dass von der gesamten <strong>Land</strong>oberfläche<br />
der Erde nur ca. 11,1 Prozent für<br />
Ackerfläche zur Verfügung steht. Weitere<br />
26,6 Prozent sind Wiesen und Weiden.<br />
Der Rest sind Wald, Gebirge, Wüste,<br />
Städte, Straßen usw. Also<br />
wieder rechnen und wir kommen<br />
auf 1,6 Millionen Quadratkilometer<br />
Ackerland. Das<br />
hört sich im Prinzip gar<br />
nicht so wenig an. Doch verteilen<br />
wir dieses <strong>Land</strong> einmal<br />
an jeden Bewohner dieses Planeten.<br />
Auch hier hat die Weltbank<br />
eine passende Zahl: 2016 lebten auf der<br />
Erde 7.180.000.000 Menschen. Heute sind<br />
es ein paar mehr.<br />
Teilen wir nun die Fläche durch die Menschen,<br />
die hier leben, so erhalten wir lediglich<br />
nur noch 0,002 Quadratkilometer Ackerfläche<br />
pro Person, was so in etwa grobe 2.000<br />
Quadratmeter entspricht. Ups, das ist nicht<br />
viel! Ein Fußballplatz ist etwas größer als<br />
7.000 Quadratmeter. Also etwas weniger, als<br />
eine vierköpfige Familie bräuchte, um gesund<br />
und ausgewogen zu leben. Damit Deutschland<br />
seine Einwohner ernähren könnte, bräuchte<br />
es ca. 180.000 Quadratkilometer Ackerland.<br />
Insgesamt gibt es aber nur ca. 170.000 Quadratkilometer<br />
landwirtschaftliche Nutzfläche,<br />
also Äcker, Wiesen und Weiden zusammen.<br />
Wer also ernährt uns eigentlich?<br />
Unter www.2000m2.eu kann man sich das<br />
Projekt Weltacker einmal genauer anschauen.<br />
Oder es geht gleich nach Berlin. Der Weltacker<br />
befindet sich im Botanischen Volkspark<br />
Pankow.<br />
■ Ein Beitrag von<br />
Dipl. Inform. Michael Leinemann<br />
„Unabhängiges Nachhilfe-Institut<br />
Leinemann“, Zeven<br />
Lindenstraße 1, Tel. 04281/19418<br />
uni-leinemann@gmx.de<br />
www.uni-leinemann.com<br />
Carl Friedrich war ein „Schlaufuchs“<br />
Erbsen der Mutter helfen bei Lösung der Aufgabe<br />
Vor mehr als 200 Jahren hatte ein Lehrer einer<br />
kleinen Grundschule keine Lust Unterricht<br />
zu machen, sondern wollte lieber in<br />
Ruhe Zeitung lesen. Darum gab er seiner<br />
Klasse die Aufgabe, alle Zahlen von 1 bis 100<br />
zusammenzuzählen, also:<br />
1 + 2 + 3 + 4 + 5 + . . . + 97 + 98 + 99 + 100<br />
= ???<br />
Er hatte gerade gemütlich angefangen zu lesen,<br />
da kam schon der kleine Carl Friedrich<br />
Gauß zu ihm und sagte: „Da kommt 5050<br />
raus!“ Stimmt das überhaupt? Der Lehrer war<br />
völlig überrascht und konnte es kaum glauben.<br />
Aber das war nur das erste Mal, dass<br />
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Carl Friedrich eine super Idee hatte, er wurde<br />
später sehr berühmt – auch in Zeven, aufgrund<br />
seiner Vermessungsarbeiten kam sogar<br />
sein Konterfei auf einen 10-DM-Schein.<br />
Aber wie konnte er das so schnell ausrechnen?<br />
Habt ihr eine Idee??<br />
Ihr wisst jetzt ja schon, dass es eine Dreieckszahl<br />
ist. Kleiner Tipp: Addiert mal die<br />
erste und die letzte Zahl, dann die zweite<br />
und die vorletzte Zahl, und die dritte und die<br />
drittletzte Zahl, die vierte und die viertletzte...<br />
Als Carl Friedrich vom Lehrer danach gefragt<br />
wurde, hat er nur gesagt: „Ich habe an die<br />
Erbsen bei meiner Mutter gedacht.“<br />
Und so geht’s:<br />
Als Beispiel für die Methode rechnen wir<br />
jetzt 1 + 2 + 3 + 4 mit den Erbsen der Mutter<br />
und das sähe so aus :<br />
•<br />
• •<br />
• • •<br />
• • • •<br />
Carl Friedrich legte jetzt einfach noch gleich<br />
viele Erbsen dazu:<br />
• ° ° ° °<br />
• • ° ° °<br />
• • • ° °<br />
• • • • °<br />
Das sind jetzt insgesamt 4 mal 5 gleich 20<br />
Erbsen. Aber wir wollten ja nur die Hälfte<br />
haben, müssen also noch durch 2 teilen. Das<br />
Ergebnis ist damit 10. Wenden wir diese Methode<br />
auf die Summe der Zahlen von 1 bis<br />
100 an, so müssen wir rechnen: 100 mal 101<br />
geteilt durch 2. Und was kommt da raus?<br />
Stimmt das Ergebnis?<br />
Diese spannende Rechenaufgabe wurde uns<br />
von der Kinder-Akademie Lilienthal zur Verfügung<br />
gestellt. Wer jetzt Lust auf weitere<br />
Aufgaben hat, geht einfach auf www.kinderakademie-lilienthal.de.<br />
(hg)