sporting hamburg April 2022
Stadtsportmagazin
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<strong>April</strong> <strong>2022</strong><br />
monatlich & kostenlos<br />
#FCKPTN<br />
Und trotzdem gibt es Sport<br />
Handballer Finn Wullenweber<br />
nachdenklich<br />
Judoka Renée Lucht<br />
glücklich<br />
Und richtig sauber<br />
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GANZ NÜCHTERN BETRACHTET:<br />
EIN GROSSARTIGES PILSENER.<br />
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Editorial<br />
Liebe<br />
Leser:innen,<br />
© Foto: Home United<br />
seit über vier Wochen<br />
versucht Putin, die<br />
Weltordnung aus den<br />
Angeln zu heben.<br />
Und immer wieder muss man sich, wenn genervt,<br />
selbst zur Räson rufen, dass es zwei Flugstunden von hier ganz andere Probleme<br />
gibt. Darf man eigentlich feiern, laut lachen, lustig sein, wenn woanders in Europa<br />
ein Krieg brennt? Wir denken: ja, um auch zu zeigen, maximale Solidarität und<br />
Hilfsbereitschaft vorausgesetzt, wie das Leben, die Welt in <strong>2022</strong> im Miteinander<br />
funktioniert.<br />
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Erst recht gilt das für den Sport, der muss, sowieso. Der ist gerade wichtig, um<br />
das Kreuz durchzudrücken, um im Kopf klar zu werden, sich abzulenken, sich<br />
auszukoffern, um – welchen Unbillen des Lebens auch immer – die Stirn bieten<br />
zu können. Und wenn es die Idee ist, besser einschlafen zu können, nach den<br />
schlimmen Bildern aus den Tagesthemen. Sport macht den Kopf frei, lässt uns<br />
mutig werden, erstarken, um eine Meinung, die richtige natürlich, zu haben. Sport<br />
lenkt uns ab, Sport setzt Emotionen frei, wie toll, dass die mal rauskönnen.<br />
In diesem Sinne.<br />
Viel Spaß beim Lesen.<br />
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© Foto: Mediaserver Hamburg/JuliaSchwendner<br />
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3
<strong>sporting</strong> <strong>hamburg</strong><br />
Das ist<br />
drin:<br />
© Foto: Mediaserver Hamburg/Julia Schwendner<br />
Editorial 3<br />
Bild des Monats<br />
Arnold Schwarzenegger 6/7<br />
Floorball: Powerhouse!<br />
ETV Piranhhas 8–10<br />
HSVH: Finn Wullenweber<br />
„Nicht abgewichst genug …“ 11–13<br />
Triabolos<br />
Triathlon in Gemeinschaft 16/17<br />
Jette Fleschütz: Sie, die Schnellste!<br />
Hennes Hockey-Hamburg 18/19<br />
Rudern: High Five<br />
5 Hamburger für den D-Achter 20–22<br />
Ich muss jetzt Judo machen<br />
Renée Lucht und Losseni Kone 24/25<br />
Die <strong>sporting</strong>-Tipps<br />
im <strong>April</strong> 26/27<br />
Fußball: FC Türkiye<br />
Wir haben kein Integrationsproblem 28/29<br />
Active City kurz notiert<br />
Mehr Sport für Harburg, Active City Day/Summer 30/31<br />
Fitness + Inklusion<br />
Steter Tropfen … 32<br />
<strong>sporting</strong> & Umwelt<br />
Muss / Jetzt / Losgehen 33<br />
Wir sind so (CO 2<br />
-)frei!!! 34/35<br />
HSB: Noch mehr Bedeutung 36/37<br />
HTB: Sehr ausgefuchst 38/39<br />
Fair Trade: Den Ball ins Rollen bringen 40<br />
Wie grün ist der Sport? 42<br />
Förderung: Gutes Geld für besseres Klima 43<br />
Events als grüne Aushängeschilder 44/45<br />
HSV: Zeit für eine grüne Karte 46<br />
<strong>sporting</strong>-Marco<br />
Lust auf Brust? 48–50<br />
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Man kann über ihn auch<br />
trefflich diskutieren,<br />
und mit Hamburg hat er auch<br />
nichts zu tun, sein Thema hat<br />
aber mit uns allen zu tun, und sein<br />
Approach ist schon mal ’ne Ansage.<br />
Für uns das Foto des Monats, weil<br />
uns zum Feiern nach wie vor nicht<br />
so richtig zumute ist.<br />
© Foto: <strong>sporting</strong> <strong>hamburg</strong><br />
6
Floorball<br />
© Fotos: Justus Stegemann<br />
Power<br />
house!<br />
„Und wir haben Spitzentrainer“, grinst Ina und legt eine vorsichtige<br />
Schleimspur zu ihrem Co-Trainer Paul, der neben Cheftrainer Kubilay<br />
Durasi die Damen auf Zack bringt. Trainiert wird bis zu viermal die<br />
Woche, zweimal in der Halle, mehr Hallenzeiten gibt es leider nicht,<br />
Ausdauer und Kraft wird individuell trainiert. Beide Teams sind<br />
extrem jung, Ina ist fast die Pop-Oma, weswegen der ETV wohl auch<br />
für die weitere Zukunft gut gerüstet ist, es gibt eine 2. Herren in der<br />
Regionalliga, Nachwuchsteams, Jugendmannschaften ab U9 – über<br />
250 Mitglieder zählt die Floorball-Sparte beim ETV. „Im Norden sind<br />
wir allemal die Nummer eins“, sagt Paul, weswegen Floorballer:innen<br />
aus Kiel, Bremen und dem Umland nach Hamburg zum Training<br />
kommen. In beiden Liga-Teams sind jeweils ca. 25 Sportler:innen<br />
am Start, es gibt sogenannte Blöcke, die dann während eines Spiels<br />
(5 gegen 5 plus Torhüter:in) komplett ausgetauscht werden. „Wir<br />
sind da sehr gleichwertig aufgestellt, das ist eine Bank, und dann<br />
spielen wir sehr effizient vor dem Tor“, beschreibt Paul den Erfolg<br />
seiner eigenen Mannschaft. »<br />
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Eine volle Breitseite aus Eimsbüttel bekommt aktuell<br />
Floorball-Deutschland. Sowohl die Frauen als auch die<br />
Männer der Bundesliga-Teams vom ETV, die Piranhhas,<br />
rocken gerade die Liga und peilen die Meisterschaften an.<br />
Bääähm, weil wir es nämlich auch können.<br />
Und mitten in diese Euphorie-Welle hechten wir nun und<br />
schnacken mit Ina Jensen (32) und Paul Dall (20). Paul<br />
ist Spieler bei den Herren und zeitgleich Co-Trainer bei<br />
den Damen, also sozusagen in Personalunion bei uns<br />
am Start. Ina ist mit ihrer Frauentruppe, den ETV Lady<br />
Piranhhas, soeben deutscher Pokalsieger geworden,<br />
die Jungs kamen bis ins Halbfinale; Tabellenführer sind<br />
sie beide. Was ein herrliches Bild, so Kopfkino-mäßig.<br />
Ina, sie kommt von Föhr, spielt seit 2004 Floorball, Paul seit 2010, bei<br />
beiden war der Schulsport Auslöser. „Floorball ist deutlich cooler als<br />
Hockey“, sagt Paul und zieht jetzt schon den Kopf ein, „denn Hockey ist<br />
motorisch nicht ganz so anspruchsvoll wie Floorball“, und das Eis wird<br />
dünner. „Beim Floorball kannst Du den Schläger beidseitig einsetzen,<br />
man muss nicht um den Ball dribbeln“, erklärt Paul. Ina ergänzt: „Der<br />
Schläger ist aus Carbon, sprich leichter, der Ball auch, und wir spielen<br />
mit Bande und um das Tor herum, wie beim Eishockey.“„Einfach<br />
geiler“, fasst Paul mal eben zusammen. Ist klar. Noch geiler ist aber<br />
ja die aktuelle Performance beider Teams vom ETV. Ina: „Wir haben<br />
uns über die letzten drei Jahre substanziell verbessert“, und dann<br />
gab es ein paar hochkarätige Neuzugänge, Nationalspielerinnen<br />
Randi Kleerbaum aus Bonn und Julia Diesener aus Wernigerode/Harz.<br />
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Können gewinnen UND richtig gut feiern. Hier beim Halbfinale (7:3) gegen MFBC Leipzig Grimma.<br />
8
© Fotos: Justus Stegemann<br />
Floorball<br />
„Bislang war immer das Erreichen<br />
der Playoffs das Saisonziel,<br />
in diesem Jahr ist das anders,<br />
wir wollen Meister“, sagt Ina<br />
selbstbewusst. „Und ’ne Schippe<br />
drauflegen geht immer“, sind sie<br />
sich einig. Auffällig: Da geht viel<br />
zusammen beim ETV.<br />
„Wenn wir spielen, machen die Jungs die Kasse, den Würstchenverkauf<br />
etc., und umgedreht.“ Und so ist das auch national. „Die Szene<br />
ist überschaubar“, man kennt sich. Auf dem Platz wird gekämpft,<br />
gefeiert wird gemeinsam. Die Meister:innen aus HH.<br />
© Foto: Thorge Huter<br />
„Nicht<br />
abgewichst<br />
genug …“<br />
Handball<br />
Das Team voll geflasht. Hier beim Schlussfazit mit Trainer Kubilay Durasi.<br />
„…<br />
Sind<br />
© Foto: privat<br />
wir in manchem<br />
Spiel“, sagt Finn<br />
Wullenweber (24)<br />
vom Handball Sport Verein Hamburg, nach fünf<br />
Niederlagen in Serie.<br />
Denen folgte dann zwar schon wieder ein erster Sieg, und das geht<br />
dann hoffentlich auch so weiter, aber: „Wir verlieren zu viele Spiele<br />
mit nur einem Tor, da sind wir hin und wieder noch zu unerfahren“,<br />
erfahren wir in einem sehr kurzweiligen Gespräch mit Finn im Café<br />
mit Käsekuchen in seiner Hood Lokstedt/Eppendorf, kurz nach seiner<br />
2. Corona-Infektion. Er ist mit 12 Jahren in seiner Mannschaft der<br />
Spieler mit der längsten HSVH-Vergangenheit, und er ist wahnsinnig<br />
aufrichtig. „Großes Getöse wird von mir nicht kommen, das bin ich<br />
nicht. Zurückhaltend sage ich, andere sagen schüchtern – ich muss<br />
nicht im Mittelpunkt stehen.“ Er glaubt absolut an den Klassenerhalt,<br />
eher sogar Mittelfeld.<br />
„Wir wissen, was wir können, hatten<br />
jetzt tatsächlich auch ein paar<br />
dicke Brocken in Serie, das wird<br />
schon, wir bleiben, aber auch ich<br />
muss unbedingt diese Saison noch<br />
abliefern“, sagt er selbstkritisch,<br />
zu viele Ausfälle durch Krankheit,<br />
das nervt ihn. »<br />
10 „Stulle" privat, nebenbei lernt er für seinen Bachelor.<br />
11
Handball<br />
Fotos: Thorge Huter<br />
„damals erschien mir die Erstliga-<br />
Mannschaft so weit weg.“<br />
Nun ist er selber Erstligist, studiert nebenbei Sportwissenschaften<br />
hier an der Uni, startet demnächst in die Bachelor-Phase,<br />
baut sich selbst ein wenig Sozialdruck auf. „Dass aktuell mein<br />
Hobby auch mein Beruf ist, ist ein großes Privileg“, empfindet er<br />
und klingt dankbar, erst recht, weil er noch ein paar Jahre hat,<br />
am liebsten beim HSVH, will diese außergewöhnliche Geschichte<br />
gern weiter erzählen. „Und ich habe echt ein wenig mehr Freizeit<br />
als andere“, stellt er fest. „Ich<br />
gehe tatsächlich gern spazieren:<br />
Alster, Hayns Park, will<br />
unbedingt mal wieder auf den Golfplatz“, wahrscheinlich nach<br />
dem Bachelor, und er lebt mit Partnerin und zwei Katzen gleich<br />
um die Ecke vom leckeren Käsekuchen.<br />
Immer freundlich, hier beim Pumpen.<br />
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Spaß mit Lukas Ossenkopp und Tobias Schimmelbauer. Unten: Bei seinem Bumms hat der Gegner keinen Spaß.<br />
Warum? Weil das sein Anspruch, sein Job ist, und weil er den<br />
liebt, wie er sagt. Seine eigene Messlatte legt er sich sehr hoch.<br />
„Ich denke zu viel nach, mache mir viele Gedanken“, wir finden<br />
aber, ein 2. Mal Corona zu kriegen, das ist dann nun aber auch<br />
ein Scheiß-Pech. Seine Stärken im Rückraum sind ihm bewusst:<br />
„Der harte Wurf, zur Not auch aus 9 Metern, Zweikämpfe, ich<br />
bin sehr flexibel“, sagt er. „Und für meine Größe“, er ist 197 cm<br />
groß, „bin ich sehr schnell.“<br />
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Finn spielt, seitdem er vier ist, seine ganze Familie spielt, die<br />
Mutter war auch eine toughe Werferin. Gestartet in Ashausen<br />
bei Stelle, bei Maschen, bei Hamburg, landete er nach einem<br />
der damals üblichen Try-outs beim HSVH, dem von damals,<br />
dem von vor der Krise, in der C-Jugend. Er wechselte mit der<br />
11. Klasse auf die Eliteschule des Sports am Alten Teichweg und<br />
Muttern hatte immer wieder Fahrdienst. Dann Stammspieler<br />
in der A-Jugend-Bundesliga, half früh schon bei den 2. Herren<br />
aus, die dann während des Umbruchs unbedingt noch in die<br />
3. Liga aufsteigen mussten.<br />
Das glückte, er hat das alles miterlebt,<br />
von der 4. in die 1. Liga. „Das<br />
fühlt sich manchmal immer noch<br />
komisch an“, sagt er bescheiden,<br />
12<br />
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täglich neu
Triathlon<br />
© Foto: Filip Filkovic Philatz<br />
on Unsplash<br />
Triabolos<br />
© Fotos: Triabolos Hamburg e. V.<br />
35 % der Mitglieder sind weiblich, das älteste Mitglied ist 76, das jüngste<br />
sechs. Natürlich wird kindgerecht ausgebildet, werden Grundlagen<br />
für die spätere Performance gelegt, lass trotzdem aber mal raten, die<br />
Eltern der Sechsjährigen sind auch Triathleten ;-). Aber so geht’s, besser<br />
schwimmt’s, denn da preschen in Sachen Solidarität auch gerade die<br />
Triabolos vor: Wir berichteten in der letzten Ausgabe von der Coronabedingten<br />
Schieflage bei der Schwimmausbildung unserer Kids, als<br />
dass ganz Schuljahrgänge keinen Schwimmunterricht haben konnten.<br />
Seit Januar gibt es Extra-Schwimmkurse für Kids ab vier Jahren, ab <strong>April</strong><br />
verteilen die Triabolos deswegen auch Seepferdchen (alle Infos unter<br />
www.triabolos.de/schwimmkurs-fur-kinder-419).<br />
Für Jedermann und Jedefrau gibt es alljährlich ein Rookie-Programm, nach<br />
C. dann hoffentlich dieses Jahr erstmalig wieder, es startet jeweils im <strong>April</strong>,<br />
läuft bis Mitte Juli und schwimmtradeltläuft dann beim Hamburg Wasser<br />
World Triathlon mit. Triathlonpremiere unter Gleichgesinnten, alles kann,<br />
nichts muss. Die Triabolos selber veranstalten den Elbe-Triathlon, der ist<br />
immer im Sommer, auf der Dove-Elbe in Hamburg Allermöhe. Auch da<br />
machen immerhin deutlich über 2.000 Athlet:innen mit. „Der ist wie ein<br />
Familienfest, sehr entspannt, schöne Strecke“, sagt Wilm. Der Verein<br />
ist unheimlich engagiert, alles, was die machen, ist sehr professionell,<br />
mag mit auch daran liegen, dass sich die Mitglieder vornehmlich online<br />
abstimmen. Es gibt kein klassisches Vereinsheim, aber auch das scheint<br />
sich bald zu ändern. Gerade in den letzten zwei Jahren gab es zigfache<br />
anspruchsvolle, klasse produzierte Onlinetrainings. Man trifft sich dann<br />
eben beim Training und den sehr beliebten Trainingslagern, Laufen in<br />
St. Peter Ording, Schwimmtraining in Lindow/Brandenburg, Radtraining<br />
in Ratzeburg oderoderoder. Wilm sagt: „Die Trainingscamps sind echte<br />
Highlights. Wir haben immer auch Leute dabei, die aufgrund ihrer körperlichen<br />
Voraussetzungen nie einen ganzen Triathlon leisten können und<br />
trotzdem voller Begeisterung dabei sind.“ So muss das sein. Richtig aua<br />
wird es bei den „100 × 100“ am 11. Juni im Poseidonbad (50 Meter). Die<br />
ganz schrägen Schwimmer:innen und Triathlet:innen unter uns/Euch (wir<br />
haben leider keine Zeit ;-)), schwimmen 100-mal die 100 Meter; das Ganze<br />
kann aber auch als Staffel bis zu viert absolviert werden, dann sind es nur<br />
noch 2,5 km zügiges Schwimmen pro Person :-) Kann manfrau machen,<br />
klingt sehr besonders, danach ist BBQ, klingt schon besser.<br />
Alle Infos unter: 100mal100.weebly.com<br />
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Wenn man Triathlon im Kopf hat, denkt man an all die extrem sehnigen,<br />
elastischen Menschen-mit-kaum-Unterhautfettgewebe,<br />
in äußerst praktischen SchwimmRadLauf-Einteilern, die vor allen<br />
Dingen hier in Hamburg den Hamburg Wasser World Triathlon<br />
oder gar den IRONMAN durchpflügen.<br />
16<br />
Und die so schnell Fahrrad fahren oder laufen, dass<br />
man sich verschämt abwendet, weil es schön wäre,<br />
wenn man nur einmal an eine solche Geschwindigkeit<br />
herankäme. Meistens erwartet man Einzelathlet:innen,<br />
die offensichtlich keine Modelleisenbahn haben oder<br />
keinen Garten, den sie durchpflügen könnten. Fehlanzeige,<br />
belegt durch die Triabolos in Hamburg, mit ca.<br />
900 Mitgliedern Europas größter Triathlon-Verein. Wir<br />
sprechen mit Wilm, der sich in diesem Fall einfach mal<br />
um die PR gekümmert hat. Die damalige Gründungsidee war tatsächlich<br />
„das Gemeinschaftserlebnis“, wie er beschreibt. „Jede:r ist willkommen,<br />
und für jede und jeden gibt es das passende Training, von verbissen bis<br />
relaxed“, sagt er, „auch für so Dödel wie mich.“ Es gibt Mannschaften für<br />
die Landes- und Regionalligen. Alljährlich sind Sportler:innen des Vereins<br />
auf über 200(!!!) internationalen Events vertreten, durchaus auch auf<br />
Hawaii, beim IRONMAN. Dass auch für ambitionierte Athlet:innen einiges<br />
geboten wird, zeigt unter anderem die Tatsache, dass Nils Goerke (in der<br />
Hamburger und nationalen Lauf- und Triathlonszene als Coach omnipräsent,<br />
war auch als Triathlet selbst richtig erfolgreich), sowie Thomas Hellriegel<br />
(erster deutscher Gewinner des IRONMAN auf Hawaii und einer der<br />
besten deutschen Triathleten auf der Ironman-Distanz) Triabolos-Mitglieder<br />
und als zugängliche Coaches bei regelmäßigen Trainingslagern Teil des<br />
Netzwerks für „normale“ Triabolos sind.<br />
DEIN ZEITSCHRIFTENDRUCKER<br />
IRGENDEINE<br />
DRUCKEREI
Hockey<br />
präsen tiert von<br />
© Fotos: Hendrik Jordan<br />
Sie, die<br />
Schnellste!<br />
Wir freuen uns natürlich megakrassdoll drauf!“ Jette weiter: „Wir sind ja<br />
ein paar Mädels, die U21 und bei den Großen spielen, waren gerade mit<br />
der A-Nationalmannschaft für zwei Pro League-Spiele in Indien, haben<br />
da zweimal unentschieden gespielt, fliegen dann jetzt direkt wieder los<br />
nach Südafrika“, beschreibt sie ihre aktuelle Reiseplanung.<br />
In Indien lief es für Jette nicht so schlecht, immer wieder brachte sie<br />
sich ins Spiel, war immer zu sehen. Sie ist einfach eine der schnellsten<br />
Spielerinnen, die ich kenne, hatte das ja auch schon bei Olympia bewiesen!<br />
Wir können sehr gespannt sein, was die Mädels bei der U21-WM liefern.<br />
Jette selbst zumindest findet, dass „die Mannschaft mega viel Potenzial<br />
hat“. Ihre Idee: „Wir müssen erstmal die Gruppenphase überstehen,<br />
dann das Viertelfinale gewinnen, das wichtigste Spiel eines Turniers,<br />
es erstmal ins Viertelfinale schaffen, dann bleibt es natürlich erst recht<br />
schwer, aber dann ist alles möglich.“ Also, es wird hart, interpretieren wir,<br />
aber nicht aussichtslos. Passt doch. „Sich Zwischenziele vorzunehmen,<br />
ist wichtig“, findet sie. „Ich persönlich will der Mannschaft bestmöglich<br />
helfen, das ist eigentlich immer so meine Idee“, sagt sie ganz uneitel.<br />
Zumal sie ja auch schon ein bisschen Erfahrung mitbringt ;-).<br />
Auf die aktuellen Pro League-Spiele und Lehrgänge mit der A-Nationalmannschaft<br />
muss sie nun verzichten, aber sie ist ja plausibel<br />
entschuldigt. Bei dem neuen Bundestrainer Valentin Altenburg (er ist<br />
ja der ehemalige Coach der Herren-Nationalmannschaft), Valie wird er<br />
genannt, hat sie ein richtig gutes Gefühl. Er hatte sich für jede Spielerin<br />
Zeit für ein persönliches Gespräch genommen, „da gab es schon mal die<br />
Möglichkeit, über alles zu sprechen“, sagt Jette über die Kommunikation<br />
mit Valie. Sie hatte aber auch schon einen Lehrgang in Valencia mit ihm.<br />
Im Sommer findet dann das erste Mal eine Frauen-WM in zwei Ländern<br />
statt. Die Vorrunde wird in den Niederlanden gespielt, die Finalspiele<br />
werden in Spanien abgehalten. Wer hat sich das ausgedacht? Jette findet´s<br />
gefühlt auch nur so semi, findet´s eher fragwürdig: „Das mit den zwei<br />
Ländern weiß ich noch nicht so ganz … Man redet die ganze Zeit über<br />
Klimawandel, und jetzt muss man sogar zwischen den Spielen hin und<br />
her fliegen!“ Findet Jette schwierig. Auch schräg: Eigentlich ist in Holland<br />
immer Halligalli beim Hockey, die Stimmung in Spanien ist hingegen<br />
eher mau – man hätte das Ganze drehen können. Jette: „Wir machen<br />
einfach mal das Beste draus. Mal gucken.“ Wir wünschen Jette mit der<br />
U21 UND den Danas viel Glück, ist ja klar. Wo auch immer gespielt wird.<br />
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Deswegen haken wir mal bei Jette Fleschütz nach. Im letzten<br />
Jahr hatten wir sie schon im Heft: Als Newbie, als Küken,<br />
schickte sie sich an, nach Tokio zu fahren.<br />
Seitdem ist Jette vom Großflottbeker THGC<br />
in der Nationalmannschaft, aktuell ist sie on<br />
top auch noch im Kader für die U21-Weltmeisterschaft<br />
in Südafrika. Das Verrückte<br />
ist, die anstehende Weltmeisterschaft findet<br />
4 Monate später als geplant statt, war<br />
ursprünglich sogar komplett abgesagt worden. Aufgrund der Omikron-Variante. Dann hatten<br />
diverse Mannschaften in den Sozialen Medien interveniert und eindringlich darum gebeten,<br />
und siehe da, der Internationale Hockeyverband FIH hatte ein Ohr und das Turnier wurde für<br />
<strong>April</strong> bestätigt. Man muss sich nur einig sein. Jette: „Wir waren schon sehr geknickt, als die WM<br />
im November so super kurzfristig, 3 oder 4 Tage vorher, abgesagt wurde. Deswegen war es<br />
umso cooler, dass wir jetzt die Nachricht erhalten haben! Damit war ja nicht mehr zu rechnen.<br />
18
Rudern<br />
High Five<br />
5 Hamburger für das Team DeutschlandAchter<br />
© Foto: Martin Steffen<br />
© Foto: Detlev Seyb<br />
© Foto: Stefan Weigelt<br />
Bruder Torben einer dieser Anwärter ist. Torben ist allerdings einer<br />
der wenigen (drei bleiben dabei), die schon die letzten Jahre und in<br />
Tokio dabei waren. Ihm rechnet Bruder Eric, nicht nur aus familiären<br />
Gründen, die besten Chancen aus Hamburger Sicht aus. Torbens<br />
Physis ist nach wie vor bestechend, seine Erfahrungen, für ein dann<br />
auf mindestens fünf Plätzen neu besetztes, ergo fast frisches Team,<br />
ebenso ein triftiges Argument. (Auch wichtig und wunderbar: Torben<br />
und Partnerin erwarten einen Neffen für Eric.)<br />
Da sich die Ruderer auch über Ausscheide im Zweier für das deutsche<br />
Paradeboot qualifizieren, wird gerade geschaut, wer da für Torben<br />
als Partner in Frage kommt. Zurzeit trainiert er mit Niclas Schröder.<br />
Der nächste Kandidat, Hamburger und Clubkamerad von Eric und<br />
Torben aus dem Ruder-Club Favorite Hammonia, ist Benedikt Eggeling.<br />
„Er ist physisch einer der stärksten Ruderer, gewann schon<br />
die Bronzemedaille bei der U23-WM, überzeugte auf der ersten<br />
internen Langstrecke in diesem Winter im schnellsten(!!) Zweier<br />
und hat richtig gute Karten.“ Bene studiert nebenbei in Mannheim<br />
BWL, ist sowieso sehr konzentriert und will es wissen. „Er kriegt<br />
so einiges unter einen Hut, sehr stark“, sagt Eric über ihn und wir<br />
interpretieren: durchaus aussichtsreich. »<br />
Der Deutschland-Achter ist im Umbruch – begriffen. Umbruch,<br />
weil nach den Spielen in Tokio fast alle bisherigen Leistungsträger,<br />
inkl. Schlagmann und Steuermann, ihren Dienst<br />
quittiert haben.<br />
Die wenigsten wollten nach den großartigen<br />
Erfolgen der letzten Jahre, nach<br />
dem vergangenen Olympia-Zyklus und<br />
der gewonnenen Silbermedaille (für<br />
die meisten wohl doch leider eher eine<br />
verlorene Goldmedaille), nach all den<br />
damit einhergehenden Entbehrungen<br />
noch einen weiteren Zyklus bis Paris 2024 dranhängen. Schlagmann<br />
Hannes Ocik wechselte ins Skuller-Lager, hängte aber auf jeden Fall<br />
den Riemen an den Nagel (vorsichtshalber: Skullen = zwei Ruder pro<br />
Athlet, Riemen = ein Ruder). Nun schicken sich aktuell gleich fünf<br />
Hamburger Ruderer an, dieses Vakuum auffüllen zu wollen, FÜNF,<br />
die da gerade in Spanien und Portugal, im x-ten Trainingslager, sich<br />
beim ebenfalls fast neuen Trainerteam ins Spiel bringen möchten.<br />
© Foto: privat<br />
© Portraits: Lennart Heyduck<br />
Wir sprechen dazu mit Eric Johannesen, selbst lange ein Leistungsträger<br />
des Deutschland-Achters, u. a. Olympiasieger, und jetzt – schwupps,<br />
gefühlt gerade eben noch Ruderer– aufstrebender Bundestrainer<br />
(U23/Männer Skullen). Denn der weiß richtig Bescheid. Zumal sein<br />
20<br />
Es wird viel ausprobiert, hier im Trainingslager in Spanien mit Johannesen, Kamman, Dunkel.<br />
Benedikt Eggeling, Malte Großmann, Friedrich Dunkel, Marc Kammann, Eric und Torben Johannesen ((v. li. n. re. und ob. n. un.)
Fotos: Stefan Weigelt<br />
Rudern<br />
SCHLAG AUF SCHLAG<br />
IN EINE MANAGEMENT<br />
KARRIERE – SO<br />
WIE MALTE<br />
Ebenfalls Clubkamerad von der Fari und mit Ambitionen: Malte Großmann. „Malte hatte<br />
lange schwere Rückenprobleme, was ihm wohl auch den Platz im Olympiateam gekostet hat;<br />
er war in den letzten Jahren immer haarscharf, aber nicht dabei, ist ein ganz toller Sportler,<br />
ich bin selbst schon lange auch mit Malte Zweier gefahren, unter anderem auf einem der<br />
Weltcups; der kann was, muss jetzt noch eine Schippe drauflegen, aber die ersten aktuellen<br />
Werte, auch auf dem Ergometer, sind durchaus überzeugend.“<br />
Drei Ruderer im Achter sogar aus einem Club, das gab es lange nicht, wäre ja der Knaller. Und<br />
dann ist da eine weitere Zweier-Paarung aus Hamburg auch mal gar nicht zu vernachlässigen:<br />
„Das sind Friedrich Dunkel vom ARV Hanseat und Marc Kammann vom Der Hamburger<br />
und Germania Ruderclub.“ Zu den beiden hat Eric auch eine ganz besondere Beziehung,<br />
denn er hat sie unter anderem im letzten Jahr trainiert. „Beide waren im U23-Bereich sehr<br />
erfolgreich, für Tokio eigentlich noch ’n Tücken zu jung, hätten sich dennoch sogar fast bei<br />
der Nach-Quali in Luzern für den Zweier bei Olympia qualifiziert,“ beschreibt er. „Mit den<br />
beiden ist in den nächsten Jahren absolut zu rechnen, sie müssen im Physis-Bereich noch<br />
draufpacken.“ Noch sind beide nicht am Bundesstützpunkt in Dortmund unterwegs, sie<br />
trainieren in Hamburg auf der Dove-Elbe im Leistungszentrum.<br />
„Die KLU fördert akademische und sportliche Exzellenz.<br />
Hier kann ich meine Ziele erreichen und fühle mich bestens<br />
aufgehoben.“<br />
Malte Großmann<br />
Student<br />
MSc Global Logistics & Supply Chain Management<br />
LASS DICH...<br />
SONDER-<br />
KONDITIONEN<br />
UND STIPENDIEN<br />
FÜR SPITZEN-<br />
SPORTLER<br />
„Letztlich kämpft jeder Zweier, am Ende des Tages sogar jeder Ruderer,<br />
für sich“, beschreibt Eric die Realität, aber wir wollen trotzdem die<br />
Hamburger Brille aufbehalten und wünschen jedem einzelnen, allen<br />
fünf, viel Glück bei den nächsten gnadenlosen Leistungsvergleichen.<br />
„Wichtig ist, dass man sich als Sportler selbst einzuschätzen lernt, ein<br />
spannender Prozess, nicht immer auch nur positiv“, sagt Eric als Hamburger<br />
Freund, Bruder und Clubkamerad. „Und auch wenn der Achter<br />
eine große Strahlkraft hat, da aus dem Kreis der Athleten auch noch der<br />
olympische Vierer und ein Zweier zu besetzen sind, stehen die Chancen<br />
für die Hamburger Aspiranten insgesamt nicht schlecht, dabei zu sein“,<br />
sagt er als Bundestrainer. Schöne Aussichten.<br />
an einer von Deutschlands top-gerankten wirtschaftswissenschaftlichen<br />
Privat hochschulen praxisnah auf eine<br />
internationale Managementkarriere vorbereiten.<br />
Fragen?<br />
Johannes Dietz hilft: 040 328 707-143<br />
22<br />
Trainingslager Lago Azul, Spanien: Kammann (oben) und Dunkel.<br />
KÜHNE LOGISTICS UNIVERSITY | Großer Grasbrook 17 | Hamburg HafenCity | Germany<br />
+49 40 328 707-143 | johannes.dietz@the-klu.org | www.the-klu.org
Judo<br />
Foto: privat<br />
Foto: privat<br />
Renée und Losseni trainieren in der Regel am Bundesstützpunkt in Berlin.<br />
Foto: Gabriela Sabau/IJF Media Foto: Marina Mayorova/IJF Media<br />
Ich muss jetzt<br />
Judo machen!<br />
In einer Trainingspause schnappen wir uns Renée und Losseni,<br />
die beiden Hamburger Ausnahme-Judoka. Ihr müsst sie kennenlernen,<br />
sie sind seeeehr nett. Auch mit dabei: Florian Hahn, Sportdirektor<br />
im Hamburger Judo-Verband, auch ziemlich nett :-)).<br />
Renée Lucht und Losseni Kone haben gerade beim Judo-Grand-Slam<br />
in Prag richtig einen rausgepfeffert, und wir sind sehr neugierig auf<br />
sie. Erst recht, weil sie im Grunde total unterschiedlich aufgestellt sind.<br />
Beide trainieren aber am Bundesstützpunkt Judo in Berlin. Renée (23)<br />
macht seit 20(!!!) Jahren Judo, ist in Hamburg aufgewachsen und tritt<br />
für die HT16 an, der älteste Turnverein von der ganzen Welt. Sie war<br />
in der Eliteschule des Sports, ist seit der 11. Klasse im Nationalkader,<br />
inzwischen Sportsoldatin, und sie will in Paris alle aufs Kreuz legen, die<br />
sich ihr in den Weg stellen. Sie ist der Fokus in Person und sagt glücklich:<br />
„Ich werde fürs Judo machen bezahlt.“ Glücklich, weil Judo ihre ultimative<br />
Leidenschaft ist. Sie studiert Sonderschulpädagogik und Sport, trainiert<br />
vor allen Dingen aber zweimal am Tag, war zigmal deutsche Meisterin,<br />
wurde bei den Juniorinnen 2018 WM-Dritte und EM-Zweite, dann kam<br />
Corona … Und in Prag siegte sie gerade, bei den Großen, ein großartiger<br />
Erfolg; sie bleibt entspannt – und unglaublich bescheiden. „Renée ist sehr<br />
nahbar, sie ist in der HT16, im Verband tooootal<br />
beliebt, ein ganz großes Vorbild für alle, gerade<br />
für unsere Kids, und sie hilft, wo sie kann.“ Nur,<br />
klärt Florian uns weiter auf: „… auf der Matte<br />
hat sie keine Freunde“, Renée lächelt. „Du musst<br />
stark sein, erst recht im Kopf“, sagt sie. Das (KO-)<br />
System beim Judo ist hart – ein Fehler, aus. Sie<br />
startet in der höchsten Gewichtsklasse, 78plus,<br />
ihre Gegnerinnen sind teils 30 kg schwerer, die<br />
umzuhauen braucht schon einiges an Willen,<br />
Renée lächelt: „Dafür bin ich schneller, ich bin<br />
jede Sekunde voll da.“„Sie ist mental unglaublich<br />
gut, dabei noch super diszipliniert, auch im Training“,<br />
bestätigt Florian, „und ehrgeizig.“ „Du bist<br />
nie perfekt“, sagt Renée und unterstreicht ihre<br />
Konsequenz, ihre Motivation. „Meine Grifftechnik<br />
muss bis Paris noch deutlich besser werden,<br />
und gewichts- und krafttechnisch muss ich<br />
auch noch zulegen“, zählt sie sehr selbstkritisch<br />
auf, und Achtung, die Quali für Paris beginnt bei<br />
den Judoka schon im Juni dieses Jahres. Ende<br />
<strong>April</strong> ist die EM in Sofia, im Oktober die WM in<br />
Taschkent.<br />
Losseni (20) ist sicher auch konzentriert, aber, wenn er<br />
ehrlich ist, und das ist er, offensichtlich noch nicht so lange.<br />
In Prag wurde er vor ein paar Wochen Zweiter, wohlgemerkt:<br />
sein erstes Turnier bei den Erwachsenen. Er lacht: „In der<br />
Jugend habe ich viel, alles, mit Kraft gemacht, die Jungs<br />
einfach umgelegt. Technik ... war nicht nötig.“ Die Zeiten<br />
sind wohl vorbei, eine Erkenntnis mitten aus einem Kampf<br />
in Prag, der Gegner war ebenbürtig, und topfit: „Au Mann,<br />
der ist stark, Losseni, Du musst jetzt Judo machen“, die Technik rausholen.<br />
Fällt ihm früh ein, könnte man denken, aber besser spät als nie, und<br />
er machte. Zweiter wurde er, und es hat dann wohl auch noch sowas<br />
von Klick gemacht. So grundsätzlich. Er ist heiß. „Ich bin erst seit Ende<br />
Januar am Bundesstützpunkt in Berlin, hatte bislang nur Dönerbuden<br />
getestet, bin jetzt extrem fleißig, inzwischen bei der Bundespolizei in<br />
der Sportfördergruppe, und Paris reizt mich natürlich schon, ich habe<br />
aber auch noch Zeit“, sagt er. Seine Eltern hatten ihn damals zum Judo<br />
zum SC Alstertal-Langenhorn geschleppt, weil Klein-Losseni wohl nicht<br />
wusste, wohin mit seiner Kraft. Inzwischen weiß er das offensichtlich.<br />
Und er ist dabei super ehrlich: „Ich bin auf einem guten Weg, aber ich<br />
bin noch lange nicht gut.“ Wir sind begeistert und gespannt.<br />
Foto: Gabriela Sabau/IJF Media<br />
24<br />
Podestplatz für Reneé bei den World Championships Juniors (+78 kg).
Die <strong>sporting</strong>-Tipps, präsentiert<br />
von LOTTO Hamburg:<br />
01.04. BASKETBALL BUNDESLIGA/EUROCUP:<br />
HAMBURG TOWERS<br />
Die Towers empfangen HAKRO Merlins Crailsheim, am 06.04. spielen sie im EuroCup in<br />
der Türkei gegen Turk Telekom Ankara. Am 10.04. geht’s in der BBL auswärts gegen BG<br />
Göttingen, 16.04. in Braunschweig gegen die Basketball Löwen (18 Uhr), 24.04. kommen die<br />
Bayern nach Wilhelmsburg und am 29.04. fahren die Towers nach Berlin (ALBA Berlin).<br />
www.<strong>hamburg</strong>towers.de<br />
02.04. 2. FUSSBALL-BUNDESLIGA: HSV<br />
Der HSV spielt am Volkspark gegen SC Paderborn, 10.04. auswärts gegen Holstein Kiel (beide<br />
Spiele ab 13:30 Uhr), 16.04. nächstes Heimspiel (vs. Karlsruher SC, 20:30 Uhr), bevor es wieder<br />
auswärts gegen SSV Jahn Regensburg (23.04.) und FC Ingolstadt (30.04.) geht (13:30 Uhr).<br />
www.hsv.de<br />
02.04. HANDBALL-BL FRAUEN: BUXTEHUDER SV<br />
Drei der vier Spiele im <strong>April</strong> sind Auswärtsspiele: 02.04. (19:30 Uhr) TuS Metzingen, 09.04.<br />
(18 Uhr) HSG Blomberg-Lippe, 16.04. (19 Uhr) SG BBM Bietigheim. Am 30.04. (16 Uhr) sind<br />
dann die Handball-Luchse Buchholz 08/Rosengarten im Derby zu Gast in Buxtehude.<br />
www.bsv-live.de<br />
10.04. HAMMER LAUF<br />
Neue Heimat für den Lauf: Alle Wettbewerbe (5 km, 10 km, Halbmarathon, auch als Staffel,<br />
Kinder- und Schülerläufe) werden im Stadion Hammer Park gestartet. Mit Musik, Essen,<br />
Trinken, lauten Anfeuerungen – die Atmosphäre ist auch der Hammer.<br />
www.hammer-lauf-<strong>hamburg</strong>.de<br />
10.04. RADFAHREN: ELBE CLASSIC RTF<br />
Start zwischen 9:00 und 11:00 Uhr an der CU-Arena, es gibt die Streckenlängen<br />
54/88/115 km. Und: Jede:r mit einem verkehrssicheren Fahrrad ist zu einer 20 km-Radtour<br />
eingeladen, die Strecke ist gut geeignet für Untrainierte, Kinder und Ältere bzw. die ganze<br />
Familie und wird zusammen mit erfahrenen Guides gefahren. Start: 10:00 Uhr, CU Arena<br />
Neugraben.<br />
www.harburger-rg.de/rtf/elbe-classic-rtf/<br />
18.04. HAMBURGER OSTERLAUF<br />
Die HSV-Leichathletik-Abteilung bringt am Ostermontag im Stadtpark die ganze Familie<br />
in Bewegung: Der Hasenlauf (1.000 m, *2014–2011) startet um 09:30 Uhr, es folgen die<br />
Küken (500 m, *2015 und jünger, 09:45 Uhr), ab 12 Uhr laufen dann die Großen (*2012 und<br />
älter) auf 5 oder 10 km.<br />
leichtathletik.hsv.de/osterlauf<br />
02.04. 2. FUSSBALL-BUNDESLIGA: FC ST. PAULI<br />
Anstoß bei Hansa Rostock ist um 20:30 Uhr. Am 09.04. ist Werder Bremen am Millerntor<br />
zu Gast (13:30 Uhr), am 16.04. (13:30 Uhr) steht SV Sandhausen auf dem Plan. Nächste<br />
Heimspiele: 23.04. (20:30 Uhr) vs. Darmstadt 98, 29.04. (18:30 Uhr) vs. 1. FC Nürnberg.<br />
www.fcstpauli.com<br />
02.04. FLOORBALL-BUNDESLIGA:<br />
BW 96 SCHENEFELD / ETV PIRANHHAS<br />
Die Partien der Floorball-Herrenteams im <strong>April</strong>: 02.04. ETV Piranhhas vs. VfL Red Hocks Kaufering,<br />
UHC Sparkasse Weißenfels vs. Blau-Weiß 96 Schenefeld. Am 03.04. spielt Schenefeld<br />
gegen Kaufering, die Piranhhas sind bei den Floor Fighters Chemnitz zu Gast. Weitere<br />
Partien: 09.04. ETV vs. MFBC Leipzig, 10.04. Schenefeld vs. Chemnitz, 30.04. Leipzig vs.<br />
Schenefeld und Red Devils Wernigerode vs. ETV. Die ETV Lady Piranhhas spielen am 10.04.<br />
in Leipzig gegen MFBC Leipzig/Grimma. Mehr zu den Piranhhas in diesem Heft (S. 8–10)!<br />
www.floorball.de/bundesliga<br />
19.04. FUSSBALL: DFB-POKAL HALBFINALE<br />
Das Halbfinalduell im Volksparkstadion (20:45 Uhr): HSV gegen SC Freiburg – Daumen drücken,<br />
wir wollen ins Finaaaleee!<br />
www.dfb.de/dfb-pokal<br />
23.04. DAS ZEHNTEL<br />
Marathonstrecke geteilt durch 10 = 4,2 km = Das Zehntel = Deutschlands größter Kinder- und<br />
Jugendlauf. Nach 2 Jahren endlich wieder da, 2 Wochen nach Anmeldestart waren schon<br />
2.000 Startplätze verbucht. Booom!<br />
www.daszehntel.de<br />
23.04. SOFTBALL-BL: HAMBURG KNIGHTS<br />
Zum Saisonstart treffen die ETV-Softballerinnen um 13:00 Uhr und um 15:30 Uhr auf die<br />
Ratingen Goose-Necks (Goose Neck klingt auf deutsch viel hübscher: Schwanenhals).<br />
Softballplatz an der Hohen Weide, 20144 Hamburg<br />
02.04. WASSERBALL-BUNDESLIGA:<br />
HAMBURGER TB / POSEIDON<br />
Die beiden Hamburger Wasserball-Bundesliga-Herren-Teams spielen gegen SV Duisburg 98:<br />
Hamburger Turnerbund am 02.04. um 13 Uhr, Poseidon am 03.04. um 12 Uhr. Am 09.04. ist<br />
der Hamburger TB bei SV Weiden zu Gast, am 10.04. bei SV Würzburg 05.<br />
www.sport.de/wasserball/deutschland-dwl/spielplan/<br />
23./24.04. HANDBALL DHB POKAL: FINAL 4<br />
Handball-Highlight in HH! Es wird der DHB-Pokalsieger ausgespielt. Halbfinals am Samstag:<br />
Rekordsieger THW Kiel vs. TBV Lemgo Lippe / MT Melsungen (13:30 Uhr, auch live bei Sky),<br />
SC Magdeburg vs. HC Erlangen (16:10 Uhr, live bei ARD und Sky). Am Sonntag das Finale,<br />
13:25 Uhr, live bei ARD und Sky.<br />
Barclays Arena, Sylvesterallee 10, 22525 Hamburg<br />
02./03.04. 1. HOCKEY-BUNDESLIGA: RÜCKRUNDE<br />
Es geht wieder aufs Feld! Die Rückrunde in der 1. Bundesliga Herren startet mit einem Doppelspieltag,<br />
das erste Spiel bestreitet der Hamburger Polo Club auswärts gegen den Berliner HC.<br />
Die 1. Bundesliga Damen und die 2. Bundesligen legen Ende <strong>April</strong> wieder los.<br />
Alle Spiele findet Ihr hier:<br />
www.hockeybundesliga.de/1-bundesliga-feld<br />
02./03.04. MEGAMARSCH<br />
Echt mega: 100 km-Marsch vom Rüschpark (Finkenwerder) einen Riesen-Riesenbogen<br />
um die schönste Stadt bis nach gegenüber.<br />
www.megamarsch.de<br />
24.04. HASPA MARATHON HAMBURG<br />
Marathon, Halbmarathon und Staffel, wie wär’s mal mit ner ganz schnellen Sightseeing-Tour<br />
durch HH (Streckenrekord: 2:05:30)? Bei den Profis starten u.a. Weltrekordlerin Yalemzerf<br />
Yehualaw und Vorjahressiegerin Gadise Mul.<br />
Start + Ziel: Karolinenstraße (Messe Hamburg), 20357 Hamburg<br />
25.–27.04. RADFAHREN: WIEDERAUFSTEIGER:INNEN<br />
3-tägiger Kurs im Lohmühlenpark für alle, die mit ihrem Fahrrad wieder „eins“ werden<br />
möchten, beim Fahren sicher agieren und reagieren wollen.<br />
Anmeldung + Vorabgespräch: 040-18143332<br />
03.04. INT. WILHELMSBURGER INSELLAUF<br />
Quer über Europas größte Binneninsel: vorbei an Kleingärten, Richtung Dove Elbe, am<br />
Deich längs und über Straßen und Feldwege zurück ins Ziel. Für Finisher gibt’s die beliebte<br />
Eisenbahner-Medaille zu Ehren des ESV Eisenbahner-Sportverein Einigkeit von 1908 e.V., der<br />
den Insellauf 1979 ins Leben gerufen hat.<br />
www.wilhelmsburger-insellauf.de<br />
30.04. QIGONG-KONGRESS<br />
Achtung, liebe Qigong-Expert:innen und -Interessierte: Der Kongress bietet Euch ein<br />
Forum für Weiterentwicklung, Austausch und Vertiefung, es gibt 90-Minuten-Workshops,<br />
60-Min.-Vorträge, 3-Stunden-Intensiv-Workshops, einen „Marktplatz“ mit Info- und Bücherständen<br />
– und für die Pausen ein Bistro.<br />
Info + Anmeldung: www.vtf-<strong>hamburg</strong>.de<br />
03.04. HANDBALL-BUNDESLIGA: HSVH<br />
Der Handball Sport Verein trifft in der Sporthalle HH auf DHfK Leipzig (16:05 Uhr), am 07.04.<br />
geht’s in Mannheim gegen die Rhein-Neckar-Löwen (19:05 Uhr), am 10.04. (16:05 Uhr)<br />
wieder in HH gegen HBW Balingen-Weilstetten, am 21.04 (19:05 Uhr) auswärts gegen<br />
Hannover-Burgdorf. 28.04.–01.05.<br />
Auswärtsspiel gegen SG Flensburg-Handewitt.<br />
www.<strong>hamburg</strong>-handball.de<br />
30.04./01.05. KICKBOXEN: GERMAN OPEN<br />
Großes Kickbox-Event-Wochenende in der CU-Arena: U13, U16, U19 und Elite (Ringsport<br />
und Tatami), zusätzlich Grand Champion und Teams.<br />
www.wako-deutschland.de<br />
09.04. SQUASH-BUNDESLIGA<br />
Sportwerk Hamburg 1 spielt zu Hause gegen den Paderborner SC 1, am 10.04. in Bremen<br />
gegen den 1. Bremer SC 1. Am 23.04. ist Airport Squash e.V. 1 im Sportwerk zu Gast, schon<br />
am Folgetag geht’s nach Krefeld, gegen SC Turnhalle Niederrhein 1 (jeweils 14 Uhr).<br />
www.squash-liga.com<br />
Alle Angaben ohne Gewähr. Änderungen und Irrtümer vorbehalten.<br />
Bitte informiert Euch über den aktuellen Status der jeweiligen Veranstaltung sowie die<br />
geltenden Hygienevorschriften direkt auf der Webseite des Veranstalters.<br />
© Foto: HASPA Marathon Hamburg<br />
© Foto: Jörg Brockstedt<br />
27
Fußball<br />
Wir haben kein<br />
© Fotos: Privat<br />
Integrationsproblem!<br />
Murat ist Hamburger, wie man nur Hamburger<br />
sein kann, und ist offensichtlich<br />
schwer zu bremsen. „Ein Integrationsproblem<br />
haben wir gar nicht“, sagt er, sie<br />
wollen mit ihrem Verein in der Hood die<br />
Kids von der Straße holen, ganz einfach,<br />
und zwar alle. Der Beitrag ist super-überschaubar,<br />
und wer den nicht zahlen kann,<br />
dem wird geholfen. Kids stehen deswegen<br />
im Fokus bei den 800 Mitgliedern, wobei<br />
die 1. Herren, trainiert vom Ex-Paulianer<br />
Jörn Großkopf, aktuell die Landesliga anführt<br />
und in die Oberliga aufsteigen könnte.<br />
Mädchenfußball machen sie derzeit nicht,<br />
hier arbeiten sie mit dem 1. Frauen Fußball-<br />
Club Elbinsel Hamburg-Wilhelmsburg zusammen (nächste Story,<br />
versprochen). Sie engagieren sich vielfältigst und sind deswegen<br />
durchaus auch politisch, sagt er. Aufgrund seiner Erfahrungen in<br />
Wilhelmsburg ist Murat nicht umsonst auch im HFV unterwegs.<br />
Andererseits absolut umsonst, nämlich ehrenamtlich. Er ist in dieser<br />
Funktion für den Verband auch Teil der Kommission für soziale und<br />
gesellschaftliche Verantwortung. Hier geht<br />
es neben der Integration von Kids aus sozial<br />
benachteiligten Familien unter anderem<br />
auch um die Integration von Flüchtlingen.<br />
Leider aktuell sicher wieder ein Thema. „Wir<br />
helfen Vereinen dabei, diese Aufgaben zu<br />
bewältigen, geben viele Tipps, unterstützen<br />
bei Anträgen, besorgen zusätzliche Hallenzeiten,<br />
bilden Trainer fort etc.“, erklärt er.<br />
Murat weiter: „Und weil wir auch mit dem<br />
Verband möglichst viele Kinder erreichen<br />
wollen, gibt es zum Beispiel alljährlich ein<br />
Fußballfest, in diesem Jahr im August, bei<br />
dem jeder mitmachen kann.“ Es geht hierbei<br />
nicht um Vereine, sondern gerade um die<br />
unterschiedlichsten Jugendeinrichtungen, viele Freizeitkicker, um<br />
den Teilnehmenden dann doch auch die Chance zu bieten, sich<br />
einem Verein, einer Mannschaft anzuschließen. Die Herkunft spielt<br />
mal gar keine Rolle, es geht um die Jugend.<br />
Unterstützt von: HFV<br />
© Foto: Gettschatt/HFV<br />
Wer im Hamburger Sport fleißig auch im Netz unterwegs<br />
ist, kommt an ihnen nicht vorbei: den Kids<br />
vom FC Türkiye aus Wilhelmsburg, die so emsig auf<br />
Insta posten, das ist eine helle Freude.<br />
Warum? Weil sie Fußball spielen und das mit tollen Aktionen<br />
verbinden, alles zu sehen bei @fctuerkiye. Zuletzt standen<br />
die Jungs aus der 1. F-Jugend mit Friedensplakaten im Kreis<br />
und setzten ein Zeichen. Weil sie es nämlich auch können.<br />
Wir sprechen mit einem Mann dahinter, im Grunde doppelt,<br />
er ist nämlich gleichzeitig Integrationsbeauftragter des<br />
Hamburger Fußball-Verbandes: Murat Yilmaz (38), Logistikleiter<br />
im Handel und erfolgreicher Schiedsrichter (bis 3. Liga). „Und<br />
wenn man so beliebt als Schiedsrichter ist wie ich, wird man auch<br />
Schiedsrichter des Jahres“, lacht er. Damit das mal klar ist. Der FC<br />
Türkiye ist ein echtes Paradebeispiel für Integration, eigentlich ja<br />
auch ein unnötiges Wort, für Dinge, die eigentlich selbstverständlich<br />
sind. „Der Name kommt aus der Gastarbeiterzeit, ist eigentlich<br />
museumsreif, obwohl wir uns erst im Jahr 2000 gegründet haben.<br />
Wir sind absolut multikulti, bei uns spielt die ganze Wilhelmsburger<br />
Nachbarschaft, und genau das ist die Idee. Eigentlich müssten wir<br />
den Namen ändern“, sagt er geflissentlich.<br />
28<br />
Multitasker Murat Yilmaz, Integrationsbeauftragter beim HFV, Vorstand beim FC Türkiye, Schiri bis 3. Liga.<br />
Immer super engagiert: Zeichen setzen beim Freundschaftsspiel in Wilhelmsburg.
kurz notiert …<br />
© Plan: Kilian + Kollegen<br />
Das ist<br />
UNSER Tag:<br />
© Fotos: SPORTPLATZ GmbH<br />
Mehr Sport<br />
für Harburg<br />
Der Active City Day<br />
am 17. Juni.<br />
Bitte schon mal vormerken.<br />
Ganz Hamburg geht nämlich an den Start, (Hoch-)Schulen, Unternehmen,<br />
Kitas und Senioreneinrichtungen … und jede:r einzelne:<br />
Bringt Euch ein und auf Trab. Auf dem Weg zu mehr Bewegung für<br />
die ganze schönste Stadt der Welt soll uns der Active City Day mehr<br />
als wachküssen, er soll Spaß machen und andere mitreißen. „Mehr<br />
Bewegung im Alltag“ ist das erklärte Ziel der Hamburg Active City<br />
und der Agentur Sportplatz.<br />
Ideen und Anregungen zum Mitmachen gibt es unter:<br />
activecityday.de<br />
Liebe Vereine und Institutionen, hier könnt Ihr Eure Aktionen<br />
eintragen und am Active City Day allen Hamburger:innen zeigen,<br />
wie viel Spaß Bewegung macht.<br />
Active City<br />
Unterstützt von: Hamburg Active City<br />
Ein neuer Sportplatz für alle, für Harburg: der neue Sportplatz<br />
Außenmühle. Zunächst nehmen klassischerweise<br />
die Verantwortlichen aus der Politik am 04. <strong>April</strong> den Spaten<br />
in die Hand, dann kommen die echten Baumaßnahmen.<br />
Das Schöne an diesem umfassenden Projekt: Es bereichert<br />
eindeutig nicht nur den Schul- und Vereinssport, sondern große<br />
Anteile werden auch dem klassischen Freizeitsport beigemessen.<br />
Ein Riesen-Plus für den ganzen Stadtteil, für ein vielfältiges,<br />
attraktives Sport-, Spiel- und Bewegungsangebot. Das Planungsbüro<br />
Kilian + Kollegen hat hierbei den ortstypischen Charme der<br />
schönen, historischen Sportstätte bewahrt, diese aber mit neuen<br />
Fitness-, Lauf- und Spielzonen noch attraktiver geplant. Auch<br />
klasse: Über 200 Hinweise und Anregungen resultieren aus dem<br />
umfassenden Beteiligungsprozess aus dem Frühjahr 2020. So<br />
geht’s. Das bisherige Angebot für Leichtathletik und Ballspiele wird<br />
demnach erhalten, vielmehr sogar ausgebaut. Das Großspielfeld<br />
mit Grandbelag wird in einen Kunstrasenplatz mit alternativen<br />
Markierungen für zwei Jugendspielfelder umgewandelt. Die ehemalige<br />
Aschelaufbahn erhält einen neuen Kunststoffbelag mit zwei<br />
400-m-Rundlaufbahnen plus vier 100-m-Sprintstrecken. In den<br />
halbkreisförmigen Segmenten wird im Westteil ein Kleinspielfeld<br />
für Basketball, Fuß- und Handball angelegt. Im Osten der Anlage<br />
entstehen eine Calisthenics-Anlage für Open-Air-Fitnesstraining,<br />
auch Parkour durch unterschiedlich gestaltete Betonelemente<br />
ist angesagt. Dazu kommt ein Beachvolleyballfeld nebst chilligen<br />
Outdoor-Hängematten, Beach eben. Für Kiddies gibt es<br />
Trampoline und eine Balancierlandschaft. Eine Boule-Bahn und<br />
Tischtennisplatten sowie zwei neuartige digital buchbare Sport-<br />
Boxen machen die Sache (geplante Eröffnung 2. Halbjahr 2023)<br />
komplett. Natürlich ist die Politik begeistert, kann sie auch sein.<br />
Bezirksamtsleiterin Sophie Fredenhagen:<br />
„Ich freue mich, dass der geplante Umbau die Wünsche<br />
und Anforderungen der Harburgerinnen und Harburger<br />
aufnimmt und die Lebensqualität der Menschen<br />
vor Ort weiter gesteigert wird.“<br />
Weitere Infos zur Neugestaltung des Sportplatzes<br />
unter:<br />
www.mitteninharburg.de/#projekte<br />
…<br />
der<br />
Summer<br />
wird sicher gut, da braucht es keine<br />
Wettervorhersage. Und „Sport für<br />
alle“ ist sowieso supergut.<br />
Wie auch in den letzten vier Jahren bieten sehr viele Hamburger Sportvereine<br />
und -einrichtungen vom 01. Juli bis zum 30. September<br />
ein buntestes Sportprogramm. 2.600 Kursstunden waren es sage und<br />
schreibe im letzten Jahr, Tendenz steigend. Alle Vereine haben hierbei<br />
die Möglichkeit, sich zu präsentieren, ihre Highlights vorzustellen. Und Ihr<br />
habt so viele Möglichkeiten, einfach und unverbindlich neue Sportarten<br />
auszuprobieren und kennenzulernen – so findet jede:r vielleicht sogar<br />
seinen (neuen) Lieblingssport, lernt neue Leute kennen und kann vielleicht<br />
einfach nur mitreden . Probier Dich aus, die Gelegenheit ist soooo günstig.<br />
Mehr Infos, Impressionen vom letzten Jahr findet Ihr<br />
unter: activecitysummer.de<br />
Alle Hamburger Sportvereine sind aufgerufen, sich zu beteiligen und<br />
das Angebot an tollen Kursstunden für alle Hamburger:innen in ganz<br />
neue Höhen zu treiben.<br />
30 31
Fitness & Inklusion<br />
<strong>sporting</strong><br />
&<br />
& Umwelt<br />
© Fotos: Concept2<br />
© Fotos: ocf teamgreen<br />
Steter Tropfen …<br />
Muss/Jetzt/Losgehen.<br />
Wir werden ja nicht müde, das Thema Sport und<br />
Inklusion zu spielen. Denn Sport ist für alle, ganz<br />
einfach.<br />
In der letzten Ausgabe hatten wir uns deswegen um die Frage gekümmert,<br />
welche Möglichkeiten es für Hamburger:innen mit Beeinträchtigung<br />
gibt, Fitness zu machen, schlicht und ergreifend, und am liebsten<br />
selbstbestimmt. Es muss nämlich nicht immer Sport in Gruppen sein,<br />
so schön das ist, man und frau hat auch gern mal seine/ihre Ruhe:<br />
kommen, den Kopf ausmachen, Eisen biegen, gehen, rollen, was auch<br />
immer. Und um Anreize zu bieten, hatten wir mit Concept2 sogar zwei<br />
behindertengerechte Ruder-Ergometer ausgesetzt, for free. Vereine<br />
und Studios konnten sich bewerben. Das Ergebnis, unter uns gesagt,<br />
mau, und zwar im 2. Schritt: Bewerbungen gab es einige, dann aber<br />
nachgefragt, Double-Check, und Kinnings: Was nutzt ein Sportgerät<br />
für Rollifahrer:innen, wenn die nicht mal ins Studio kommen?! Gar nix.<br />
Tina Göpfert von der Evangelischen Stiftung Alsterdorf, sie ist dort<br />
verantwortlich für Sport und Inklusion, ist<br />
nicht wirklich überrascht, aber auch ein wenig<br />
enttäuscht: „Es sind weniger die baulichen Aspekte,<br />
die mich nerven, die kann man nämlich<br />
zumindest teilweise und durchaus kreativ lösen.<br />
Vielmehr ist es oft die fehlende Bereitschaft<br />
dazu, sich in Menschen mit Handicap hineinzuversetzen<br />
und sie schlicht und einfach als<br />
Kunden wie alle anderen auch zu begrüßen.“<br />
Rumms, das sitzt.<br />
Es gibt aber auch ein Paradebeispiel dafür,<br />
dass nämlich genau das geht, und das ist der<br />
Hoisbütteler Sportverein. Die haben ein komplettes inklusives Fitnessstudio<br />
gestemmt, und zack, jetzt steht da auch ein nigelnagelneues<br />
Ruder-Ergometer. Wir freuen uns und Concept2-Deutschland-Chef<br />
Martin Stridde freut sich mit, war vor Ort: „Unter den Bewerbern um<br />
eines der beiden RowErgs mit dem Sitz für Para-Sportler:innen haben<br />
wir uns für den Hoisbütteler SV entschieden, weil wir sehen konnten,<br />
wie organisiert, professionell und mit wie viel Energie das Thema<br />
Parafitness behandelt wird. Bei der Übergabe des Gerätes hat sich<br />
dieser Eindruck verstärkt. Ich wünsche mir, dass andere Vereine, aber<br />
auch Fitnessclubs das Thema Parafitness in ihren Alltag integrieren.“<br />
Das wünschen wir uns auch. Umparken im Kopf, hat mal ein deutscher<br />
Autobauer gesagt. Und Birgit Boye von den Hoisbüttelern: „Wir haben<br />
den Motivationsschub genutzt und uns mit unserem Projekt INKRAFT<br />
für Menschen mit Handicap für das Para-Ergo-Rudergerät beworben.<br />
Das nagelneue Gerät wurde bereits geliefert, vom Chef Martin Stridde<br />
höchstpersönlich, und ist in unserem Fitness Studio bereits in reger<br />
Benutzung. Wir freuen uns sehr: Damit haben wir ein behindertengerechtes<br />
Sportgerät mit einem speziellen Sitz im Wert von 1.500<br />
Euro geschenkt bekommen und sagen herzlichen Dank!“ Biddeschön.<br />
Im Winter hatten wir uns entschieden, fürs <strong>April</strong>heft das<br />
Thema Umwelt anzugehen. Mal gucken, was so geht<br />
im Hamburger Sport, ob Fridays for Future auch in die<br />
Sportvereine schwappt, und wenn, dann wie.<br />
Und … so overall: Wir drehen jetzt nicht gerade vor Begeisterung und<br />
Enthusiasmus durch. Viele Einzelmeister, etliche Initiativen lassen<br />
hoffen; klare Linien, Messlatten, Vorgaben, Commitments sind aber<br />
kaum zu erkennen, und die Höhe der Wellen, die da schwappen, ist<br />
noch nicht wirklich der Rede wert. Mehrere Telefonate mit einzelnen<br />
Vereinen, die Fragen nach Umweltbeauftragten, Nachhaltigkeitswarten,<br />
die Antworten fast unisono: „... ham wir nicht.“ Der HSB ist an<br />
diversen Stellen absolut engagiert, eine neue strategische Richtung<br />
und entsprechend die konzeptionelle Einbindung wird dennoch gerade<br />
neu angeschoben, vielleicht auch mit Aussicht auf eine volle Stelle.<br />
An diversen Schnittstellen in der Stadt liegen viele tolle Konzepte und<br />
Ideen vor, es gibt etliche Aktionen, viele engagierte Menschen, um<br />
den Sport in Sachen Nachhaltigkeit besser aufzustellen, aber mehr als<br />
Empfehlungen, wenig verbindliche Ansagen, sind derzeit noch nicht<br />
konkret zu benennen, unser Eindruck. Aber wir sind hoffnungsvoll.<br />
Ziemlich beispielhaft aktuell ist wohl der Harburger Turnerbund (Seite<br />
38), auch gut: die Initiativen von GREEN EVENTS HAMBURG, der Fair<br />
Trade Stadt Hamburg oder dem TEAM GREEN, eine erste Gruppierung<br />
Hamburger Sportvereine (mit dabei u. a. die TSG Bergedorf, der ETV,<br />
der Betriebssportverband, Klipper), zusammen mit dem HSB, die<br />
mittelfristig sogar gern Zertifikate für nachhaltige Sportvereine auf<br />
dem Zettel hat. Friederike van der Laan, Pressesprecherin des ETV:<br />
„Bislang beschränken sich die umgesetzten Aktivitäten seit 2019 auf<br />
die Idee ‚Fahrrad statt Allrad’“, man möge für die Fahrt in den Verein<br />
das Auto gern zu Hause lassen. „Das Schöne an der Aktion – es gibt<br />
sogar regelmäßige Fahrradwerkstätten bei uns – ist die sich weiter<br />
tragende Sensibilisierung der Mitglieder; nur die Finanzierung für <strong>2022</strong><br />
ist noch nicht sicher, wir sitzen in den nächsten Wochen und schauen,<br />
wie es weitergeht.“ Die Daumen sind gedrückt, denn auch da ist noch<br />
Luft nach oben. Auffällig: Der (energiebedingte) Kostendruck, gerade<br />
bei den Betriebskosten, bestimmt vielfach noch das Handeln und<br />
lenkt vom Umdenken ab. Und wie soll sich ein Verein für vermeintlich<br />
teureren Ökostrom entscheiden, wenn einfach die Kohle fehlt. Viele<br />
Beratungsmöglichkeiten, auch diverse Fördertöpfe, gibt es.<br />
Eine Initiative setzt aber ein Umdenken voraus. Und das fängt bei<br />
uns selbst an. Wie schön wäre es, wenn auch der Sport hier seinen<br />
Beitrag leistet und den Mut hat, voranzugehen. Vielleicht leisten wir<br />
ja einen Mini-Beitrag mit diesen<br />
Sonderseiten. Wir sind nicht die<br />
grünen Engel und keine – man<br />
nannte sie mal – Hardcore-Ökos,<br />
wir betrachten die folgenden<br />
Seiten aber als Mutmacher, als<br />
Gedankenanschieber, als Verstärker.<br />
Für unseren Teil drucken<br />
wir seit jeher auf recycletem Papier<br />
und sind schon dieses Jahr<br />
per Kompensation CO 2<br />
-neutral.<br />
Birgit Boye vom Hoisbütteler SV, großes Bild: Martin Stridde (Concept2).<br />
Mit dem Fahrrad in den Sportverein – das erste große Projekt vom TEAM GREEN, inklusive mobiler Fahrrad-Werkstätten.
<strong>sporting</strong><br />
&<br />
& Umwelt<br />
© Fotos: Pixabay.de<br />
© Foto: kazuend on Unsplash<br />
Wir kompensieren.<br />
Macht mit!<br />
Wir sind<br />
so (CO 2<br />
) frei!!!!<br />
Veranstaltungen, Trainingslager, Trikots und sogar Fanartikel und<br />
Werbemaßnahmen mit einfließen. Die Größen von Vereinsräumen,<br />
festen oder ehrenamtlichen Helfern sowie Mobilität, Wasser,<br />
Strom, Kühlung oder Heizung werden ebenfalls berücksichtigt. Das<br />
macht dann mal einen Moment Arbeit, aber im Grunde übernimmt<br />
das planet & you, abgesehen davon müsste Euch das unser Klima<br />
wert sein. Wir haben’s durchgezogen. Yiehhhaaah!<br />
Besonders stolz ist planet & you auf seine ganzen zertifizierten Projekte,<br />
also nun auf unsere Projekte, z. B. zur Wiederaufforstung, für erneuerbare<br />
Biomassen bis hin zu Projekten, die effiziente Kochherde entwickeln,<br />
sowie auf die TÜV-geprüften Gold-Standards dieser Projekte.<br />
Wer mehr dazu wissen will, schaut am besten unter:<br />
www.planetandyou.de/projekte<br />
ai16432018486_HIW_AZ_Sporting_22_210x146_RZ.pdf 1 26.01.22 13:57<br />
Anzeige<br />
Und nun kommt er,<br />
der <strong>sporting</strong>-Wald:<br />
Gemeinsam sind wir mehr. Wer es uns gleichtun<br />
will, geht auf die Seite www.planetandyou.de und<br />
gibt den Code AUFBÄUMEN ein. Das bedeutet<br />
tollere Konditionen für Euch UND einen gemeinsamen<br />
Wald! Zusammen wird’s effektiver, gibt’s<br />
mehr Bäume für den Schmutz, den wir produzieren.<br />
Das wäre großartig.<br />
Nicht in eigener Sache, sondern ja im Grunde in unser aller Sache, haben wir<br />
von <strong>sporting</strong> einen Schritt getan, der uns sehr glücklich macht, so rein<br />
gewissenstechnisch: Wir kompensieren jetzt unseren CO 2<br />
-Fußabdruck und<br />
sind ab sofort CO 2<br />
-neutral.<br />
Natürlich versuchen wir von Beginn an, Energie zu sparen,<br />
Müll zu vermeiden, fahren Hybriddiesdas. Und natürlich<br />
drucken wir auf recycletem Papier, was ja das Mindeste<br />
ist, was wir tun können, wenn wir schon ein Printmagazin<br />
sind – aber wir drucken. Das ist energieseitig schon mal<br />
ein richtiger Saukram. Also haben wir uns entschieden,<br />
dem entgegenzuwirken, indem wir – Ihr kennt das von<br />
Flug-Tickets etc. – unsere CO 2<br />
-Emissionen ausgleichen.<br />
C<br />
M<br />
Y<br />
CM<br />
© Foto: privat<br />
Dafür haben wir direkt hier in Hamburg einen Partner gefunden, der für sich den Bereich Sport<br />
als Einstieg gewählt hat: das Start-up planet & you. Die haben es sich zum Ziel gemacht, das<br />
Thema CO 2<br />
-Kompensation allen zugänglich zu machen. Und das wenn möglich fair, unkompliziert<br />
und praktisch, denn planet & you-Chef Olli Richter findet, dass „jede Tonne zählt“. Da ist<br />
was dran. Und wer mag, kann über deren Website sogar sein eigenes Auto freistellen lassen.<br />
Und Flüge, Zugfahrten, ... oder Olli und seine Kolleg:innen berechnen Euch Euren kompletten<br />
Corporate Carbon Footprint. Auch für Euren Sportverein. Die Berechnung erfolgt nach GHG<br />
Protocol Standard/Greenhouse Gas Protocol und ist sinnigerweise von der jeweiligen Vereins-,<br />
Club- oder auch Veranstaltungsgröße abhängig.<br />
Dieses Protokoll erfasst Eure Emissionen in drei Bereichen (Scopes), von den direkten bis zu<br />
den indirekten Emissionen. Zur Berechnung wird die Infrastruktur herangezogen, in diesem Fall<br />
die Sportstätten wie Stadien oder Hallen, Flutlicht, Plätze, Umkleiden, Duschen, Lagerflächen,<br />
Werkstätten, Geschäftsstellen usw. Je nach Bedarf können auch Punkte wie Auswärtsspiele,<br />
MY<br />
CY<br />
CMY<br />
K<br />
34<br />
CEO und Gründer Oliver Richter
<strong>sporting</strong><br />
&<br />
& Umwelt<br />
unabhängigen und breit aufgestellten Bündnis aus der Hamburger Zivilgesellschaft. „Es wurde von der Behörde<br />
für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) im Jahr 2018 ins Leben gerufen und seitdem sind wir dort<br />
aktiv beteiligt.“ Aktuell ist der HSB auch in die Fair Trade-Kampagne der Stadt involviert, sind Teil von TEAM GREEN<br />
und nehmen an der Pilotphase „Nachhaltige Veranstaltungen" teil, organisiert und umgesetzt von GREEN EVENTS<br />
HAMBURG. „Für bauliche Themen haben wir mit Iris Bulla eine echte Fachfrau am Start. Unsere Mission ist, gerade<br />
auch kleinere Vereine bei vielen dieser Themen in Workshops und in persönlichen Gesprächen zu unterstützen.“<br />
© Fotos: HSB<br />
Noch mehr<br />
Bedeutung<br />
Stadtradeln 2021 (oben und rechts): spitzenmäßige 2.176.986 km, neuer Hamburger Rekord!<br />
Wie der Hamburger Sportbund in Sachen Umwelt und Nachhaltigkeit<br />
aufgestellt ist, erfahren wir von Pressesprecherin Steffi Klein. Mal<br />
vorweg: „Natürlich sind wir aufgestellt“, was man selbstverständlich<br />
auch der Website entnehmen kann.<br />
© Fotos: HSB/Witters<br />
36<br />
Steffi Klein (links) und Iris Bulla<br />
Was heißt aufgestellt, und wie? „Also, mit einer ganzen<br />
Stelle konnten wir diesem Bereich bislang noch nicht<br />
gerecht werden“, erklärt Steffi sehr offen, „das kann<br />
sich aber ändern.“ Denn tatsächlich gab es wohl<br />
angesichts des neuen Vorstands UND des neuen<br />
Präsidiums vor kurzem eine große Klausurtagung, in<br />
der viele Bälle hochgeworfen wurden, unter anderem<br />
obige Topics, und sehr offensichtlich der Ruf nach einer<br />
klaren, aktuellen Strategie laut wurde, das Thema<br />
Nachhaltigkeit neu zu strukturieren, zu priorisieren, klare Linien<br />
einzuziehen. „Bislang haben wir da schon sehr viel getan“ erklärt<br />
Steffi, viele Einzelmeister, interpretieren wir, „jetzt wollen wir, auch mit<br />
Fachleuten, das Thema Nachhaltigkeit neu aufstellen, konzeptionell<br />
neu aufsetzen.“ Denn: „Dieses Thema wird uns zukünftig zwingend<br />
beschäftigen, es braucht mehr Power.“ Steffi weiter: „Schon jetzt<br />
sind wir aber als Verband in vielen Gremien und Arbeitskreisen sehr<br />
engagiert unterwegs.“ Vor zwei Jahren sind sie dem Nachhaltigkeitsforum<br />
Hamburg (www.nachhaltigkeitsforum.org) beigetreten, einem<br />
Steffi erklärt: „Und unser Anspruch bei der Entwicklung<br />
von nachhaltigen Vereinen für die Zukunft ist es, nicht nur<br />
für zukünftige Baumaßnahmen zu beraten, sondern auch<br />
zu schauen, was man aktuell ändern, optimieren, kann.“<br />
Gerade bei baulichen Themen, bei Energiefragen kommt dann Iris Bulla auf den Plan. „Immer wieder melden sich<br />
kleine Vereine, die von den Energiekosten schwer gebeutelt werden“, sagt sie, „denen können wir schon helfen.“<br />
Der HSB hat eine Vereinbarung mit einem der Hamburger Ökostromanbieter, dessen Genossenschaft beim Umbau<br />
zur Strom-Autarkie der Vereine vermittelt und darüber hinaus mit unabhängigen Energieberatern zusammenarbeitet.<br />
„Das macht schon was aus, gerade bei den Vereinen und Sportarten mit großen Hallen, großen Dächern,<br />
Tennisvereine zum Beispiel. Wer da richtig gut aufgestellt ist, ist Torsten Schlage mit seinem HTB, den kann man<br />
auch fragen“, haben wir gemacht, siehe Seite 38. Iris: „Aber wichtig: Wir bieten Hilfe zur Selbsthilfe, mehr können<br />
wir als Verband nicht tun.“ Auch weiß sie Bescheid, welche Fördermöglichkeiten es gibt (siehe auch S. 43), welche<br />
Kredite zum Tragen kommen können. Sie stellt fest: „Richtig viele Vereine stehen gerade für solche Maßnahmen,<br />
bis hin zu Photovoltaik, in den Startlöchern“, was ja gerade in der aktuellen Marktsituation im Energiesektor erst<br />
recht nachvollziehbar ist, „die melden sich dann bei uns.“<br />
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„Mit uns sparen Sie bares Geld!“<br />
Durch geringere Energiekosten<br />
Unsere unabhängige Energieberatung erspart dem Harburger Turnerbund<br />
e.V. einige tausend Euro im Jahr. Durch gutverhandelte und<br />
individuelle Verträge senken wir die Energiekosten für Sie - und sorgen<br />
zusätzlich für Nachhaltigkeit und Klimaschutz.<br />
Energieberatung für Sportvereine, Immobilien und Privathäuser.<br />
Tel: +4940 531 692 07<br />
www.hanseatischer-energie-dienst.de<br />
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WIR BERATEN BUNDESWEIT.<br />
ALLE INFOS AUF UNSERER WEBSITE.
<strong>sporting</strong><br />
&<br />
& Umwelt<br />
Harburger Turnerbund<br />
Sehr<br />
ausgefuchst<br />
In Sachen Umwelt und Nachhaltigkeit<br />
kommt der Hamburger Sport auch so<br />
langsam in Schwung. Über den Bedarf<br />
müssen wir nicht reden, „das Interesse ist<br />
riesig“, sagt Torsten Schlage, Vorsitzender<br />
vom Harburger Turnerbund.<br />
Ein weiterer ganz beeindruckender Sportverein, eigentlich ein klassischer<br />
Stadtteilverein, im Hamburger Süden. Vor kurzem wurde über<br />
die Maßnahmen des HTB in Sachen Nachhaltigkeit im Abendblatt<br />
berichtet, seitdem gehen viele Anfragen und Ratsuchen bei Torsten<br />
ein. Er freut sich, ist nicht umsonst sehr stolz: „Wir sind hier schon<br />
sehr gut unterwegs“, macht er auch gleich klar. Schon vor 13 Jahren<br />
hat er eine Erdwärmepumpe im Blick gehabt. „Heute beheizt sie<br />
unsere Kita“, lacht der Oberfuchs, die vereinseigene Sport- und<br />
Bewegungs-Kita heißt trefflicherweise „HaakeFüchse“. Zwei Herzen<br />
schlagen in Sachen Energieversorgung in seiner Brust: die Umwelt<br />
und immer wieder die Betriebskosten. „Die müssen immer runter,<br />
damit der Beitrag der Mitglieder in den Sport gesteckt werden kann“,<br />
sagt er, oder direkt in die HTB-Sportinfrastruktur, und unser Blick fällt<br />
auf die nagelneue Tennishalle. „Sie steht auf dem Dach der Kita“,<br />
freut sich Torsten, und ihr Hallenboden wird nämlich von den Kids<br />
sozusagen beheizt. Klingt lustig, ist pfiffig. „Wir haben im letzten<br />
Jahr 292 Bäume gepflanzt“, Stichwort CO 2<br />
-Einsparungen, das checkt<br />
er alles per App. „Ich sitze auch zuhause auf dem Sofa und knipse<br />
per App das Hallen- und Flutlicht aus, wenn jemand das vergessen<br />
haben sollte. Alles supereasy.“ Die Solaranlage ist selbstverständlich,<br />
ebenso Photovoltaik. „Hiermit wird das Duschwasser geheizt, das<br />
spart Gas, fand ich obergeil“, er euphorisch. Bei dem ganzen Prozess<br />
wurde der HTB durchaus auch von einem Berater, dem Hanseatischen<br />
Energiedienst, in Sachen Energie und E-Mobilität begleitet, kann so<br />
von Strom- und Gaseinsparungen profitieren. 32 Fußballmannschaften,<br />
ca. 2.100 Mitglieder hat der Verein, müssen unter anderem hier<br />
duschen. Die sind zwar an sich keine Warmduscher, natürlich, aber<br />
so ein bisschen … Die Restenergie der Anlage wird selbstverständlich<br />
gespeichert, damit wird dann die Erdwärmepumpe gespeist, denn<br />
die verbraucht ja auch Strom. „Da bin ich obercool, viel besser geht<br />
es doch gar nicht“, freut er sich zu Recht.<br />
Zur Not macht HTB-Geschäftsführer Torsten Schlage das Licht von zu Hause per Handy aus.<br />
Rechts: Der HTB ist auch Mitglied im TEAM GREEN.<br />
„Auch unsere neun Tennisplätze brauchen Wasser, dafür haben wir<br />
unter dem Parkplatz eine Riesen-Zisterne angelegt, 400 Kubikmeter,<br />
die Wasserersparnis seitdem 40 %.“ Tschakka, Torsten kommt aus<br />
dem Schwärmen gar nicht wieder raus. Die erwähnte neue Tennishalle<br />
ist selbstverständlich ein KFW-Bau, Energieeffizienz 40, der Boden<br />
ist ein Holzschwingboden (Müllvermeidung, Teppich ist 80ties); die<br />
vereinseigene Kita für ca. 110 Kiddies bezieht die vor Ort zubereiteten<br />
Mahlzeiten (laktosefrei und vegan, wer mag) natürlich von einem<br />
Biohof; die Eltern sind angehalten, die Mitglieder natürlich auch, mit<br />
dem Fahrrad zu kommen; Autos sind vom Vereinsgelände mehr oder<br />
weniger verbannt. „Stillstand ist Rückschritt“, zitiert Torsten öfter, und<br />
er steht offensichtlich nie still. Demnächst kommen zwei Ladesäulen<br />
vor das Haus, über Mülltrennung redet er nicht mehr, die ist so was<br />
von selbstverständlich. „Gerade durch die Kita fällt jetzt deutlich<br />
mehr Müll an“, beschreibt er, auch LED-Beleuchtung der ganzen<br />
Anlage ist logisch, und der Kunstrasenplatz wurde nicht mit dem<br />
üblichen Mikroplastik-Granulat aufgefüllt, sondern mit Sand, ist klar.<br />
„Da müssen die Spieler:innen durch“, aber ganz wichtig: Der Verein,<br />
seine Mitglieder, stärken Torsten den Rücken. „Wir sind in Sachen<br />
Umwelt UND Betriebskosten auf einem richtig guten Weg“, sagt er<br />
und freut sich, dass sich Mitglieder inzwischen sogar an ihn wenden,<br />
sich Tipps holen. Und er hilft gern. Das gilt auch für den Hamburger<br />
Sport, zumal es für diverse Gewerke bzw. Maßnahmen hier und da<br />
unterschiedlichste behördliche Förderungen gibt. Wer Fragen hat,<br />
wendet sich gern an Fuchs Schlage. Der weiß, wo’s langgeht.<br />
© Fotos: HTB<br />
38<br />
Seit März 2021 betreibt der HTB seine eigene Kita; auch das sind Füchse.<br />
Stark im Fußball, groß im Tennis, Vorreiter beim Energiesparen.
<strong>sporting</strong><br />
&<br />
& Umwelt<br />
Den Ball ins<br />
Mein<br />
Foto: Kati Jurischka<br />
Rollen<br />
Sport<br />
© Fotos: Eine Welt e.V. Leipzig/T. Puschmann<br />
bringen<br />
wird<br />
Vor gut einem halben Jahr startete die Kampagne<br />
„Hamburg, mach dich Fair!“ rund um die Fair Trade<br />
Stadt Hamburg. Wusstet Ihr nicht, dass Hamburg<br />
auch Fair Trade ist?! Bitte sehr.<br />
Und da fair unbedingt viel mit Sport zu tun hat, haben sich die<br />
Hamburger Kolleg:innen auch eine sportorientierte Variante überlegt,<br />
das Motto: „Mein Sport wird Fair!“ Die Idee ist leicht beschrieben,<br />
Sensibilisieren bei minimalen Einstiegsbarrieren: Ball. Ball? Unsere<br />
beiden für Hamburg verantwortlichen Gesprächspartner:innen Sarah<br />
Kreuzberg und Michael Louwers holen aus: Natürlich ist die Idee so<br />
grundsätzlich, ein breites Umdenken im Konsumverhalten der Menschen<br />
einzuleiten; also wählen sie Felder, die attraktiv sind, immer<br />
aktuell und darüber hinaus extrem populär – der Sport. Und gerade<br />
an Bällen kann man das Thema Fair Trade richtig klasse festmachen.<br />
Sarah beschreibt: „Auf dem Platz geht es<br />
immer um Fairness, warum dann nicht auch<br />
bei der Beschaffung der Bälle fair sein“, und<br />
meint – der Ball ist das Beispiel – im Grunde<br />
auch die Markenschuhe, die Shirts, letztlich<br />
alles, was wir konsumieren, und die Sportund<br />
Freizeitindustrie ist riesig. „Bei Bällen<br />
gibt es längst diverse fair gehandelte und<br />
produzierte Alternativen, selbst Derbystar<br />
bietet fair produzierte Bälle an, in Nürnberg<br />
bei der Bad Boyz Ballfabrik gibt es sogar<br />
ausschließlich Fair Trade-Bälle.“ Sarah weiter:<br />
„Bei Bekleidung sind wir im Verhältnis weltweit<br />
leider noch nicht so weit“, aber Druck von der<br />
Basis, Nachfrage, soll dann auch die Industrie<br />
zum Umdenken auffordern.<br />
Also wollen die Macher:innen hier in Hamburg aufmerksam machen.<br />
Mit Partnern wie dem Hamburger Sportbund wird es Schulungen<br />
geben, in Workshops werden Anknüpfungsmöglichkeiten für Vereine<br />
aufgezeigt, „wir wollen ein Grundverständnis vermitteln, zu Nachhaltigkeit<br />
ermuntern“, beschreibt Sarah, und Micha ergänzt: „Es gibt<br />
Vereine wie zum Beispiel den FC Internationale in Berlin: Der ist mit<br />
dem TÜV-Nachhaltigkeitssiegel ausgezeichnet worden.“ Das könnten<br />
viele Vereine schaffen … – um vielleicht mal ein bisschen sportlichen<br />
Wettbewerb zu schüren. In Berlin waren es die Mitglieder, die das<br />
vorangetrieben haben. Und denken Vereine als Einheit um, neigen<br />
deren Mitglieder wahrscheinlich mittelfristig auch privat zu einem<br />
veränderten Konsumverhalten, womit die Nachfrage …<br />
Informiert Euch unter:<br />
www.fairtradestadt-<strong>hamburg</strong>.de<br />
© Foto: FC Internationale Berlin 1980 e.V.<br />
Fair!<br />
#hhmachdichfair<br />
Auf dem Platz wird fair gespielt, das ist klar.<br />
Doch wir wollen mehr: Faire Bälle, Trikots, Fanartikel<br />
oder Snacks – es gibt viele Möglichkeiten den<br />
Fairen Handel in den Verein zu holen.<br />
Unsere kostenlosen Angebote für euch:<br />
• Trainingsbesuch mit Fair Trade Fußbällen<br />
• Workshop für Vereinsmitglieder aller Sportarten<br />
• Workshop für die Vereins-Organisations-Ebene<br />
(31.5. & 20.9.) – einfach gleich buchen:<br />
Hamburg,<br />
mach<br />
dich<br />
Fair!<br />
fairtradestadt-<strong>hamburg</strong>.de<br />
Die Fair Trade Bälle kommen zum Probetraining sogar zu Euch.<br />
Oben: Der FC Internationale Berlin bekam für seine Nachhaltigkeitsmaßnahmen sogar ein TÜV-Zertifikat.<br />
gefördert von:<br />
eine Gemeinschaftsaktion mit dem Hamburger Sportbund
<strong>sporting</strong><br />
&<br />
& Umwelt<br />
© Foto: Henning Angerer<br />
© Foto: Pixabay.de<br />
Wie grün ist der Sport?<br />
– Wie sportlich sind die Grünen?<br />
Gutes Geld<br />
für besseres Klima<br />
Weil es auf diesen Seiten um Sport und Umwelt geht,<br />
haben wir einfach mal direkt bei den Hamburger<br />
Grünen nachgehakt, wie die so in Sachen Nachhaltigkeit<br />
im Sport unterwegs sind.<br />
Und keine Geringere als die Parteichefin selbst nimmt sich die Zeit,<br />
um mit uns zu schnacken, der Clou, Maryam Blumenthal ist nämlich<br />
auch sportpolitische Sprecherin. Und sie war „damals eine sehr ambitionierte“<br />
Basketballerin, ist aktuell sogar Trainerin, sie trainiert die<br />
U12-Basketballkids vom Walddörfer Sportverein und ist aus Prinzip im<br />
Aufsichtsrat des WSV, so von wegen Frauenquote. Vor allen Dingen<br />
ist sie auch entspannt. „Lange wurden die Grünen nicht zwingend mit<br />
Sport in Verbindung gebracht, das ändert sich gerade.“ Wir wissen<br />
jetzt, warum. „Ich wurde durch meinen Sport demokratisiert“, unterstreicht<br />
sie die Wichtigkeit des Sports für sie persönlich. Sie kam<br />
als 3-Jährige mit ihren Eltern aus dem Iran, und Demokratie geht da<br />
anders. In einer Mannschaft wird aber eine Kapitänin einfach gewählt,<br />
eine gute Erfahrung für alle, anfangs eine neue für sie. Für Maryam ist<br />
deswegen auch der Sport ein guter Hebel, „Menschen zum Mit- und<br />
Umdenken zu motivieren“, informelle Bildung für gesellschaftliche<br />
Werte nennt sie das. „Und außerdem ist Sport so schön divers“, sagt<br />
sie. Bezogen auf das Kernthema Umwelt ist ihr klar, „dass Sport jetzt<br />
nicht den Klimawandel einleitet“, aber seine Vorbildfunktion ist wichtig,<br />
„Sport kann unterstützen und hat für mich deswegen auch eine große<br />
politische Relevanz. Deswegen haben wir auch inzwischen sehr aktive<br />
sportpolitisch orientierte Vertreter in den Bezirken.“<br />
Und natürlich ist Maryam eine von denen, die die im Landessportamt<br />
gerade entstehende Active City Strategie inhaltlich durchaus begleiten,<br />
aber auch versuchen, Akzente zu setzen, dabei zu sein, richtige Rahmenbedingungen<br />
zu schaffen. Ressourcenschonende Flächennutzung<br />
z.B., ein großes Thema in einer wachsenden, aber flächentechnisch<br />
limitierten Stadt, impliziert, dass Sporthallen ja nicht zwingend eingeschossig<br />
sein müssen, oder warum nicht deren Dächer nutzen. Also<br />
zukünftige Stadtteilplanung, gerade wenn unterschiedliche Behörden<br />
am Start sind, will sie in Sachen Sport unbedingt mitbegleiten. Und<br />
es nervt sie komplett, wenn sie in eine ungenutzte Turnhalle kommt,<br />
die super aufgeheizt ist, und niemand macht einfach mal die Heizung<br />
aus … „Wir müssen natürlich auch immer den Haushalt der Stadt im<br />
Blick haben. Und wir wollen hier in Hamburg zum Beispiel Vorreiter bei<br />
Events sein“, sagt sie, „deswegen haben wir an die Veranstalter gerade<br />
der Top 10 Events im Sport hohe Erwartungen“, natürlich zunächst in<br />
den Bereichen Müllvermeidung oder CO 2<br />
-Fußabdruck, wenn’s geht,<br />
sind sie so klimaneutral wie möglich. Im Zuge all dieser Themen setzt<br />
sie sich auch für die Förderung diverser Projekte ein, bis hin zu Elektrofahrzeugen<br />
für den Bramfelder SV. „Sport an sich ist ja durchaus<br />
klimafreundlich, der CO 2<br />
-Ausstoß einer Joggerin ist überschaubar – wir<br />
müssen an die Bereiche im Sport ran, wo es wirtschaftlich wird, wo<br />
Geld verdient wird, oder wo Mobilität ein Thema ist.“ In Kooperation<br />
mit dem HSB und dem Landessportamt sieht sie sich und Hamburg<br />
da aber auf einem guten Weg.<br />
Ihr habt eine gute Klimaschutz-Idee,<br />
Es gibt nämlich diverse Fördertöpfe,<br />
die zumindest helfen<br />
für Wirtschaft und Klimaschutz<br />
derung des Bundesministeriums<br />
können.<br />
aber Euer Verein hat nicht die Mittel, ihre Sportstätten, sprich: Halle,<br />
Damit Ideen und Engagement<br />
Umkleiden, Sportplatz, Stadion ...<br />
sie zu realisieren?<br />
nicht am Geld scheitern, stellt<br />
modernisieren. Ob neue Fahrradzum<br />
Beispiel der #moinzukunft<br />
Hamburger Klimalüftungstechnik<br />
oder energieeffi-<br />
Keine Ausreden mehr.<br />
Stellplätze, klimafreundliche Befonds<br />
jährlich 300.000 Euro für Hamburger Klimaschutzprojekte zur ziente Flutlichtanlage, das Ganze ist eine Win-win-Situation: bessere<br />
Verfügung. Seit 2019 wurden schon rund 70 Projekte mit kreativen Trainingsbedingungen, besseres Gewissen, und bei den aktuellen<br />
Ideen für mehr Klimaschutz im Alltag unterstützt, darunter eine Klimaschutzrallye,<br />
Klimaneutral zum Training und Trikots fürs Klima. Auch hinaus können sogar auch Fördermittel für Klimaschutz-Beratung<br />
Preisen ist jede eingesparte Kilowattstunde umso besser. Darüber<br />
das TEAM GREEN (siehe S. 33) ist dabei und der Midsummerrun des beantragt werden.<br />
Lauftreffs Alstertal e.V. im kommenden Juni, der ressourcenschonend Voraussetzungen, Info, Beratungsmöglichkeiten:<br />
organisiert und durchgeführt werden soll. Gemeinnützige Vereine www.klimaschutz.de/neue-kommunalrichtlinie<br />
können sich mit ihren Ideen bewerben, die maximale Förderhöhe<br />
pro Projekt und Jahr beträgt 20.000 Euro. Förderungen bis 5.000 Und jetzt kommt’s noch besser. Alle Vereine mit eigenen Sportanlagen<br />
Euro können jederzeit in einem vereinfachten und beschleunigten erhalten im Programm „Investitionen in Vereinseigene Anlagen“ vom<br />
Verfahren bewilligt werden, Bearbeitungszeit ca. 6 Wochen; über Hamburger Sportbund eine Förderung, wenn sie energiesparende<br />
große Projekte wird 2× im Jahr entschieden, dafür ist die neue Technologien einführen. Neben einer intensiven Beratung vermittelt<br />
Bewerbungsrunde gerade gestartet!<br />
der HSB für seine Vereine und Fachverbände eine Energieberatung<br />
Förderrichtlinie, Bedingungen und alle Infos unter: durch Expert:innen, das Ergebnis enthält alle Infos zu Wärmedämmung,<br />
www.klimaschutzstiftung-<strong>hamburg</strong>.de/klimafonds Wasser- und Stromverbrauch etc. an den jeweiligen Sportanlagen.<br />
Wichtig: Das Projekt, mit dem Euer Verein sich bewirbt, darf noch Die Betreiber können so Einsparpotenziale identifizieren und sind<br />
nicht angefangen haben. Und: Der Klimafonds unterstützt bei der damit befähigt, Fördergelder von EU, Bund und Ländern in Anspruch<br />
Realisation und Kommunikation von Klimaschutz-Projekten, nicht zu nehmen. Der HSB fördert alle Maßnahmen, die der CO 2<br />
-Einsparung<br />
aber Investitionen wie z. B. Flutlichtanlagen oder Hallenbeleuchtung. dienen, mit max. 50 %. Die andere Hälfte der Kosten tragen die<br />
Vereine selber.<br />
Aber auch für solche Pläne gibt es Unterstützung: Gemeinnützige Kontakt: Iris Bulla, HSB-Referentin für Sportinfrastruktur,<br />
(Sport-)Vereine können über die Kommunalrichtlinie mit För- i.bulla@<strong>hamburg</strong>er-sportbund.de<br />
42
<strong>sporting</strong><br />
&<br />
& Umwelt<br />
© Foto: Getty Images for IRONMAN<br />
© Foto: Thomas Sobczak<br />
Events als<br />
grüne Aushängeschilder<br />
Im normalen Sportbetrieb ist dem klassischen Sport in Sachen<br />
Nachhaltigkeit durchaus zwar auch an diversen Stellen beizukommen,<br />
aber wie viel klimaneutraler kann eine Drachenbootcrew<br />
auf der Alster sein?<br />
Marcus Hillebrand<br />
(BMS Die Laufgesellschaft):<br />
„Der Großteil des ökologischen Fußabdruckes<br />
von Veranstaltungen entsteht<br />
laut Studien durch die An- und Abreise<br />
der Teilnehmenden. Deshalb möchten<br />
wir Anreize zur Nutzung von ÖPNV<br />
oder Fahrrädern setzen. Dazu helfen<br />
uns die Verwendung von recyclebaren<br />
Trinkbechern, Veranstaltungsshirts aus<br />
nachhaltiger Produktion, der Verzicht<br />
von Papierbeilegern von Partnern<br />
und eine Medaillenproduktion made<br />
in Germany , die ökologische Bilanz<br />
des hella <strong>hamburg</strong> halbmarathon zu<br />
verbessern."<br />
Krasse Hebel erleben wir aber zum Beispiel bei Sportevents<br />
wie dem Marathon, dem Triathlon, bei Ligaspielen: Wenn<br />
tausende Sportler:innen und Zuschauer:innen anreisen,<br />
wenn bei Laufveranstaltungen an jeder Verpflegungsstation<br />
unendlich viele Wasserbecher angeboten werden,<br />
beim Triathlon Aufbewahrungstüten für Klamotten aus<br />
Kunststoff sind, das Catering fürs Publikum – ein weites<br />
Feld. Hier, im Grunde für Events allgemein, hat sich vor geraumer Zeit die Initiative GREEN<br />
EVENTS HAMBURG aufgemacht, Nachhaltigkeit bei Veranstaltungen aller Art, natürlich<br />
auch Sportveranstaltungen, voranzubringen. Wir sprechen mit einer sehr gewissenhaften,<br />
schlauen und netten Anna Kliemann, eine der Vordenkerinnen des sehr interdisziplinär<br />
aufgestellten gemeinnützigen Zusammenschlusses, er ist Teil des Grünen Wirtschaftsrates<br />
und wird von der Hamburger Umweltbehörde finanziert. Anna selbst versteht sich als<br />
Netzwerkkoordinatorin.<br />
Über das oberste Ziel hoffentlich aller müssen wir nicht sprechen, das Ziel von GREEN<br />
EVENTS ist, „... ein Umdenken bei Veranstaltern einzuleiten, ein Umdenken zu begleiten,<br />
Hilfestellung zu bieten – um möglichst nachhaltige Events in Hamburg zu erleben und<br />
Nachhaltigkeit selbst zu einem Wettbewerbsvorteil für Veranstaltungen zu machen.“ Am<br />
Ende des Tages – er entsteht gerade in diversen Prozessstufen und steht kurz vor dem<br />
Final Countdown – soll es einen Leitfaden für Veranstalter geben, die Behörde spricht von<br />
Handreichung. Auch schön. „In diversen Sessions, auch mit Veranstaltern selbst, kamen wir<br />
auf 101 verschiedene Maßnahmen, Kriterien, die genau zu diesen Zielen beitragen können.“<br />
101, das ist mal ’ne Ansage. „Die werden sicher nicht alle verbindlich umzusetzen sein, aber<br />
die Idee ist auch, einen Teil davon mittelfristig als Auflage zu verstehen.“ Hierzu gibt es<br />
ein Informationsportal, die „Tatenbank“ (sehr schön!), „hier sind alle Kriterien aufgeführt,<br />
gibt es weitere Informationen, Links, Handlungsempfehlungen. Und die wird natürlich<br />
nie fertig sein, weil es immer wieder neue zu beachtende Aspekte gibt und vielleicht<br />
auch neue Ideen, ihnen zu begegnen“, erklärt Anna. Nach einer Pilotphase bis zuletzt<br />
November 2021 und daraus resultierenden wichtigen Learnings und Feedbacks von vielen<br />
mit eingebundenen Verantwortlichen aus der Branche, haben sich vor allen Dingen sehr<br />
relevante Fokusthemen herauskristallisiert. Als Pilotevents waren/sind u. a. die Hamburg<br />
European Open, der Hamburg Wasser World Triathlon, der hella <strong>hamburg</strong> halbmarathon<br />
und die Hockey Pro League mit im Boot und tragen zu wichtigen Erkenntnissen bei.<br />
„Die größte Stellschraube für mich ist allerdings“, sagt Anna, „dass man zu einem sehr frühen<br />
Zeitpunkt sein Team begeistert, Bewusstsein schafft, bevor es dann in die Detailplanungen<br />
eines Events geht. Und offensichtlich ist zum Beispiel Mehrweg immer noch ein Thema,<br />
na ja, wenn es in Hamburg keine Waschstraße für Mehrwegbecher gibt …“, erklärt Anna.<br />
Es geht um Müllkonzepte, Anreise-Aspekte, wie wird an Teilnehmende kommuniziert, …<br />
„Denn wichtig ist auf allen Stufen, wenn möglich nicht mit dem Zeigefinger um die Ecke zu<br />
kommen“, das führt zu nicht viel. „Wir wollen neben einigen perspektivisch verbindlichen<br />
Punkten auch mit unserer Handreichung sensibilisieren“, dann kann ein Event nämlich<br />
auch eine Kommunikationsplattform sein.<br />
© Foto: Alexander Scheuber/Hamburg European Open<br />
Christin Ellefsen (IRONMAN):<br />
„Der verantwortungsbewusste Umgang<br />
mit den uns zur Verfügung stehenden<br />
Ressourcen ist die Grundvoraussetzung<br />
dafür, dass wir auch in Zukunft noch<br />
unsere Veranstaltungen durchführen<br />
können. Durch gezielte Maßnahmen<br />
beim Event, wie z.B. der Littering Zone,<br />
in der die Teilnehmer:innen ihre leeren<br />
Pappbecher durch einen beherzten Wurf<br />
in die mit Sprüchen bedruckten Abfallbehältnisse<br />
werfen können, versuchen<br />
wir, auf das Thema Nachhaltigkeit<br />
aufmerksam zu machen.“<br />
Sandra Reichel (Turnierdirektorin<br />
Hamburg European Open):<br />
„Wir wollen weltweit auf der Tennistour<br />
eine Vorreiterrolle in Sachen<br />
Klimaschutz einnehmen. Die Sportart<br />
Tennis hat bei diesem Thema großen<br />
Nachholbedarf. Wir sind der Umweltbehörde<br />
der Stadt Hamburg sehr dankbar,<br />
dass wir für die Pilotphase zum Thema<br />
,Nachhaltige Veranstaltungen’ ausgewählt<br />
wurden und wollen auch das<br />
jetzt erweiterte Beratungsangebot<br />
gern annehmen. Unser Ziel ist es, in den<br />
kommenden Jahren ein klimaneutrales<br />
Event zu werden.”<br />
44
<strong>sporting</strong><br />
&<br />
& Umwelt<br />
© Fotos: HSV/Witters<br />
Zeit für eine<br />
grüne Karte<br />
Stell dir vor:<br />
Deine Kohle schützt<br />
das Klima.<br />
Spätestens mit dem im Dezember 2021 verabschiedeten<br />
Grundsatzbeschluss der DFL, nach dem die Vereine der 1. und<br />
2. Bundes liga für die Lizenzierung zukünftig Nachhaltigkeitskriterien<br />
erfüllen müssen, müssen die Fußballvereine Verantwortung<br />
übernehmen: für die Umwelt und für die Gesellschaft.<br />
Machen wir mal den Check im Volkspark,<br />
wie sieht’s beim HSV in Sachen Umweltschutz<br />
aus? Wir sprechen mit Marieke<br />
Patyna, Corporate Responsibility-Expertin<br />
beim HSV. Schon 2009 veröffentlichte<br />
der HSV als Vorreiter in der Bundesliga<br />
den ersten CSR-Bericht und erkannte:<br />
Nachhaltigkeit ist mehr als nur soziales<br />
Engagement. Doch wie kann sich ein<br />
Verein, dessen Arbeit mit Auswärtsreisen,<br />
Großveranstaltungen an den Spieltagen<br />
und der Instandhaltung eines immerhin<br />
über 50.000 Zuschauer fassenden Stadions<br />
zu tun hat, ökologisch engagieren?<br />
Was einfach und natürlich absolut notwendig<br />
klingt, ist in der Umsetzung gar nicht so leicht. „Das Mehrwegbechersystem<br />
haben wir zum Beispiel erst seit dieser Saison.<br />
Es fehlte in Hamburg einfach eine Spülstraße für die Becher. Und<br />
auch das Thema Rasenbeleuchtung ist komplex, denn LEDs geben<br />
weniger Wärme ab“, erklärt Marieke Patyna. Um schnellere Lösungen<br />
zu finden, hat sich der HSV entschlossen, ein ISO-zertifiziertes<br />
Umweltmanagementsystem einzuführen.<br />
Gut läuft es schon im Bereich Merchandising, u. a. die Rothosenkollektion<br />
wird in einer Green Factory in Indien produziert, dafür<br />
gab’s sogar gerade eine Auszeichnung. Die Spieler selbst tragen<br />
ihre Trikots mehrfach, und was sagen sie sonst?<br />
Eine Vorliebe für fette Autos ist dem einen oder<br />
anderen Kicker sicher nicht abzusprechen, aber<br />
„letztlich sind auch die Spieler in Bezug auf Nachhaltigkeit<br />
ein Querschnitt durch die Gesellschaft“,<br />
sagt Marieke. Wichtig ist den Verantwortlichen im<br />
Verein, den Kontakt zu Spielern und auch Fans zu<br />
suchen, um das Thema Umweltschutz präsent zu<br />
machen. „Schritt für Schritt kommen wir voran.“<br />
Tom Mickel z. B. fährt gern mit dem Fahrrad, beim Hamburger<br />
Weg Weihnachtstag kommen die Bäume jetzt im Topf und werden<br />
anschließend eingepflanzt, die Dienstwagenflotte ist mittlerweile<br />
in Teilen auf Hybridfahrzeuge umgestellt, gereist wird von den<br />
Mitarbeitenden lieber mit Bahn als mit Flieger, Lebensmittel bei<br />
Spielausfällen werden möglichst gespendet statt entsorgt; auch<br />
die Aktion „Hamburg räumt auf!“ wird vom HSV unterstützt. „Aber<br />
wir haben hier noch weitere Hausaufgaben zu erledigen.“<br />
Der HSV will es richtig machen, das merkt man. Im Gespräch geht es<br />
nicht darum, schönzufärben, es sind vielmehr die Schwierigkeiten<br />
und Chancen, die Marieke umtreiben. „Wir wollen uns selbst und<br />
auch anderen immer wieder einen Anstoß für eine nachhaltige<br />
Entwicklung geben und haben als HSV eine Strahlkraft, die wir<br />
nutzen möchten.“<br />
Also, kommt doch<br />
zum nächsten Spiel<br />
einfach mal mit<br />
dem Fahrrad, vielleicht<br />
trefft Ihr da<br />
ja Tom Mickel. Oder<br />
spendet Euren Becherpfand<br />
für einen<br />
neuen Baum in der<br />
City.<br />
Marieke Patyna, Leiterin Unternehmensstrategie und Corporate Responsibility bei der HSV Fußball AG<br />
© Foto: privat<br />
Wir pflanzen<br />
einen Baum<br />
für jedes neue<br />
Sparda Horizont<br />
Konto<br />
Sparda Horizont.<br />
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Umwelt und den Geldbeutel. Mehr Infos unter<br />
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© Fotos: Rainer Schulz<br />
<strong>sporting</strong>-Marco<br />
Wer gut aufgepasst hat, wird festgestellt haben, dass in unserer<br />
Serie der zu trainierenden Körperteile ein wesentlicher<br />
Eyecatcher fehlt: der Musculus pectoralis major mit seinen<br />
kleinen Gehilfen, besser bekannt als Brustmuskulatur.<br />
Sehr beliebt, vor allem bei den Jungs. Die sogenannte „Spiegelmuskulatur“,<br />
also Muskeln, die man nur im Spiegel sehen kann, findet<br />
manchmal zu viel Aufmerksamkeit, Stichwort: „Discopumper“. Die<br />
Dimensionen der Muskeln sollten aber optisch zu den restlichen<br />
Körperregionen passen. Zu viel und zu wenig sorgen für einen<br />
„unproportionierten“ Oberkörper, den kein Mensch braucht. Eine gut<br />
definierte Brust dagegen zeichnet sich athletisch und wohltrainiert<br />
durchs Shirt ab. Im gleichen Zuge sollten Trizeps, Schultern und<br />
bestenfalls auch der Bauch ein angemessenes Bild abliefern. Für<br />
Frauen gut zu wissen: Ausschließlich der Muskel wird trainiert;<br />
Fettgewebe und Form einer weiblichen Brust werden nur bedingt<br />
beeinflusst.<br />
Die superbeliebten und auch oft verhassten Liegestütze dienen<br />
hier als Paradeübung. Wir müssen endlich die „Frauenliegestütz“<br />
(das Wort finde ich schon unverschämt) aus dem Trainingsschatz<br />
verbannen! Sie wurde geschaffen, um Schwächen zu vertuschen.<br />
Wer es richtig machen will, benutzt den ganzen Körper und geht<br />
bei sauberster Technik nur so weit Richtung Boden, wie es die Kraft<br />
zulässt. So erreichst Du nach wenigen Wochen die volle Amplitude.<br />
Lust auf<br />
Brust?<br />
Für noch mehr Herausforderung gibt’s hier eine<br />
großartige Version, die Dir sogar das Bankdrücken<br />
ersetzen kann. Die Liegestütz kümmert sich<br />
hauptsächlich um die mittlere Partie der Brust.<br />
Für die obere Region unter dem Schlüsselbein<br />
wählt man Übungen, die von der Druckrichtung<br />
eher nach oben gehen. Dabei verändert sich<br />
auch der Winkel für den Schultermuskel und die<br />
Kugel wird dadurch mehr von oben als von vorne geformt. Wer nicht<br />
ganz folgen kann, hört trotzdem raus, wie wichtig Variationen sind.<br />
Merke Dir bei allen Übungen folgenden Tipp:<br />
Trainiere nicht nach Wieder holungen, sondern<br />
nach Ermüdung. Dein Satz ist dann beendet, wenn der<br />
Muskel vollständig erschöpft ist und nicht, wenn die zielgesetzte<br />
Zahl erreicht ist. Ein guter Trainingssatz ist im Muskel direkt danach<br />
zu spüren und zu sehen. Um Deine Beweglichkeit im Schultergelenk<br />
zu wahren und eine Dehnung in den Brustmuskel zu bekommen,<br />
empfehle ich die weite Butterflyversion am Seilzug. Stehst Du weiter<br />
weg von den Zügen, trainierst Du die Brust-Außenpartie. Um die<br />
Linie auf dem Brustbein zu erwischen, solltest Du eher zwischen<br />
den Zügen stehen. Am Ende gibt es viele Übungen, die nach Rom<br />
führen, trotzdem ist eher die Herangehensweise wichtig. Ich stelle<br />
Dir nun ein paar Optionen vor. Viel Spaß beim Ausprobieren!<br />
Und nicht vergessen! Wer Brust trainiert, sollte<br />
auf jeden Fall auch Übungen für den Gegenspieler,<br />
den Rücken, im Gepäck haben.<br />
1Liegestütz<br />
mit<br />
Gewicht<br />
Diese Version sorgt für Kraft und verbessert<br />
die Technik. Auch wenn deutlich weniger<br />
Wiederholungen möglich sind, lernt<br />
der Körper mit erhöhtem Körpergewicht<br />
klarzukommen und baut Kraft auf. Das<br />
Ablegen der Gewichtsscheibe auf den Schulterblättern gibt<br />
Dir Feedback, ob die Scheibe hin und her rutscht oder sauber<br />
liegen bleibt. Plank-Spannung und gute Technik machen den<br />
„reibungslosen Ablauf“ möglich. Das Fixieren der Scheibe mit<br />
dem Hinterkopf wirkt einer abgeknickten Nackenhaltung entgegen<br />
und macht die Übung zum Superhit. Von 5 kg bis 20 kg<br />
oder mehr ist alles erlaubt. Liegen zwei Scheiben aufeinander,<br />
sollte ein:e Trainingspartner:in mit dabei sein. Am Ende der<br />
Übung auf die Knie kommen und in vorgebeugter Haltung die<br />
Scheibe entfernen. Man kann sich auch langsam aufrichten und<br />
lässt die Scheibe dann langsam den Buckel runterrutschen, um<br />
sie dann mit den Händen hinter dem Rücken abzufangen.<br />
1<br />
1 2<br />
3<br />
2<br />
Positives<br />
Kurzhanteldrücken<br />
Hierzu stellen wir unsere Sitzbank in eine<br />
gemütliche Sitzposition. Ich empfehle 45°.<br />
Zwei Kurzhanteln sollen nun absolut synchron<br />
ausgeführte Auf- und Abwärtsbewegungen<br />
liefern. Dafür ist es ratsam, anfangs mit kleineren<br />
Gewichten zu arbeiten. Die Hanteln starten<br />
so weit wie möglich unten, auf dem Weg in die<br />
Armstreckung finden beide Hanteln soft und<br />
geräuschlos zueinander. Wichtig: Die Unterarme<br />
stehen immer senkrecht, die Hantel wird immer<br />
genau über dem Ellenbogen transportiert. Wer<br />
die Übung zum ersten Mal macht, sollte ein<br />
sicheres Händchen als Begleitung dabeihaben.<br />
48<br />
3
<strong>sporting</strong>-Marco<br />
© Fotos: Rainer Schulz<br />
IMPRESSUM<br />
<strong>sporting</strong> <strong>hamburg</strong><br />
Stadtsportmagazin<br />
c/o steuermann sport GmbH<br />
Am Sandtorkai 1<br />
20457 Hamburg<br />
Telefon 040-432 08 45 20<br />
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www.<strong>sporting</strong>-magazin.de<br />
„Deine Schuhe<br />
sollen laufen!“<br />
Weiter Butterfly<br />
am Seilzug<br />
Herausgeber<br />
Martin Blüthmann (V.i.S.d.P.)<br />
martin@<strong>sporting</strong>-magazin.de<br />
Redaktion<br />
Martin Blüthmann, Björn<br />
Carstens, Hendrik Jordan,<br />
Marco Santoro, Lisa Staisch,<br />
Manuela Tanzen, Lars Wichert<br />
„Weit“ steht für lange Bewegungsamplituden.<br />
Du musst Dich dafür in eine sehr<br />
stabile Vorlagehaltung bringen. Ein großer<br />
Ausfallschritt mit viel Bauchspannung ist<br />
die Voraussetzung für diese Übung. Der<br />
Zug der Seile sollte exakt aus 90° zu Deiner<br />
Rückenstellung von hinten kommen. Die<br />
Arme dürfen nun weit und kontrolliert nach<br />
hinten geführt werden. Aus dieser interessanten<br />
Vordehnung drücken wir beide Hände<br />
unter gleichbleibender Geschwindigkeit vor<br />
dem Brustbein zusammen. In dieser Version<br />
trainieren wir wieder den mittleren Part der<br />
Brust. Wer den unteren trainieren will, lässt<br />
den Zug von weiter oben kommen und drückt<br />
dann nach vorne unten in Richtung untere<br />
Brust oder BH- Linie.<br />
1<br />
Lektorat, Schlussredaktion<br />
Manuela Tanzen<br />
manuela@<strong>sporting</strong>-magazin.de<br />
Art Direction und Layout<br />
Arndt Grutke<br />
arndt@<strong>sporting</strong>-magazin.de<br />
Druck<br />
Dierichs Druck+Media<br />
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Frankfurter Straße 168<br />
34121 Kassel<br />
Auflage: 70.000 Exemplare<br />
Anzeigen, Mediadaten<br />
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Leserbriefe, Termine<br />
und Kommentare<br />
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50<br />
2<br />
WICHTIG! Fühlst Du Dich unwohl, wird Dir<br />
schwindelig: Training abbrechen. Das versteht sich.<br />
Irrtümer und alle Rechte<br />
vorbehalten. Nachdruck sowie<br />
sonstige Vervielfältigungen nur<br />
mit ausdrücklicher Genehmigung<br />
des Verlags. Für unverlangt<br />
eingesandtes Text- und<br />
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und Gerichtsstand ist Hamburg.<br />
<strong>sporting</strong> <strong>hamburg</strong> erscheint<br />
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Redaktionsschluss jeweils am<br />
15. des Vormonats.<br />
Wir drucken auf Recyclingpapier,<br />
das mit dem Blauen<br />
Engel zertifiziert ist.<br />
Bringt zu kleine Skier, Laufschuhe, Sportklamotten, Paddelboote ,<br />
SUP-Bretter, Hantelstangen, … und bewegt damit andere Hamburger!<br />
Sonntag, 26. Juni <strong>2022</strong><br />
ab 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr, ETV-Fußballplatz Bundesstraße,<br />
Bundesstraße 103, 20144 Hamburg<br />
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Bei Fragen wendet Euch an <strong>sporting</strong>flohmarkt@etv-<strong>hamburg</strong>.de<br />
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