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WIR 01/2022 [DE]

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Das Kundenmagazin der Doppelmayr Gruppe Ausgabe 1/<strong>2022</strong> 47. Jahrgang/Nr. 215<br />

Die neue<br />

Valisera Bahn<br />

Zukunftsbahn für Silvretta Montafon<br />

Kooperationen<br />

mit Universitäten<br />

Know-how für die Seilbahnen<br />

der Zukunft<br />

Innovationen für<br />

einen wachsenden<br />

Markt<br />

Doppelmayr China realisiert<br />

einzigartige Seilbahn-Projekte<br />

10-MGD AURO 2 Valisera Bahn, St. Gallenkirch, Vorarlberg (AUT)


2 Inhalt<br />

13<br />

Zukunftsbahn für Silvretta Montafon<br />

Die neue Valisera Bahn ist Österreichs erste AURO Seilbahn.<br />

27<br />

Die schnellste 8er-Sesselbahn Nordamerikas<br />

Der Kanc 8 ist eine der modernsten Seilbahnen der Vereinigten Staaten.<br />

22<br />

Mit der Seilbahn<br />

zur Universität<br />

Studierende, Mitarbeitende und Touristen gelangen<br />

in Haifa mit der Seilbahn zum Campus.


Vorwort<br />

3<br />

16<br />

Projekte nach Maß<br />

Kundenprojekte sind wie Maßanzüge – sie müssen einwandfrei sitzen und dem<br />

Besitzer Freude bereiten.<br />

Spektakuläre Verbindung<br />

Zwei neue Gondelbahnen verbinden die beiden Skiorte<br />

Val Thorens und Orelle in den französischen Alpen.<br />

32<br />

Wie jeder Mensch birgt auch jedes neue Projekt seine ganz eigenen individuellen<br />

Eigenschaften, die es unvergleichlich machen. Genauso wie ein Schneider den<br />

Kunden zu Schnittform, Stoffwahl und Details der Ausführung berät und dem<br />

Kunden anschließend auf den Leib schneidert, sind es die Mitarbeitenden unserer<br />

Firmengruppe, die unseren Kunden bei der Umsetzung ihrer Ideen als Partner<br />

für innovative Mobilitätslösungen zur Seite stehen. Dass dabei nicht einfach<br />

Pläne aus der Schublade verwendet werden können, macht den besonderen<br />

Reiz aus. Wir dürfen das gesamte Know-how aller Mitarbeitenden einbringen<br />

und immer wieder große und kleine Neuheiten umsetzen. Für unsere Teams<br />

bedeutet das, flexibel und offen zu sein und gleichzeitig das Bewährte im Hinterkopf<br />

zu haben und aus der Erfahrung zu schöpfen. Was dabei zählt sind die<br />

Menschen. Jene, die Ideen konkretisieren und all jene, die mit anpacken, um die<br />

Idee Realität werden zu lassen. Dabei gilt es, Details zu pflegen, das technische<br />

Handwerk optimal einzusetzen und für ein stimmiges Gesamtprodukt zu sorgen.<br />

Tailor-made eben, wie ein Maßanzug.<br />

So entsteht immer wieder Bemerkenswertes, wie beispielsweise ein neues<br />

öffentliches Verkehrsmittel für die Studenten der Universität Haifa. Oder eine fast<br />

fünf Kilometer lange Gondelbahn im größten Skigebiet der Welt, zu finden in<br />

Frankreich. Auch die nächste AURO Gondelbahn durften wir in Betrieb nehmen –<br />

dieses Mal in Österreich.<br />

Für die Doppelmayr Gruppe sind der Materialtransport und die Intralogistik ein<br />

wichtiges Standbein. Sie versprechen viel Potential – in der Stadt, wenn wir an<br />

City-Logistik denken, oder als kombinierte Systeme für den Personen- und<br />

Gütertransport. Dass all unsere Projekte so vielfältig sind macht uns sehr stolz.<br />

Denn es beweist, dass wir inspirierte Kunden haben, die mutig in die Zukunft<br />

blicken und dabei auf unsere Produkte, Lösungen und Teams vertrauen.<br />

Doppelmayr im Olympia-Einsatz<br />

Hinter den Kulissen der 24. Olympischen Winterspiele<br />

in Peking unterstützte ein Doppelmayr-Team<br />

den reibungslosen Ablauf.<br />

Thomas Pichler<br />

István Szalai<br />

Geschäftsführende Direktoren Doppelmayr Holding SE


4 Zahlen Daten Fakten<br />

Erstes LTW-Regalbediengerät für Container<br />

Regalbediengerät:<br />

Höhe<br />

20 m<br />

Schienenanlage<br />

67 m<br />

Nutzlast<br />

18 Tonnen<br />

Hubgeschwindigkeit<br />

20 m/min<br />

Für armasuisse baute LTW erstmals ein Regalbediengerät<br />

für Container. Die Schweizer<br />

Beschaffungsorganisation für Rüstungsgüter<br />

lagert damit auch LKW-Wechselbrücken und<br />

Wechselabrollbehälter ein. Eine besondere<br />

Anforderung war, dass die Container auch<br />

mit geöffneten Türen untergebracht werden<br />

können. Damit kann das Personal kleinere<br />

Wartungs- und Reparaturarbeiten an den im<br />

Lager stehenden Containern durchführen. Mit<br />

seinem dualen Antriebssystem ist das Regalbediengerät<br />

auch besonders ausfallsicher.<br />

Fahrgeschwindigkeit<br />

80 m/min<br />

Hochregallager:<br />

L x B x H<br />

69 x 31 x 20 m<br />

Stellplätze<br />

206<br />

Temperaturbereich<br />

+5 bis +35°C<br />

Doppelmayr auf der Mountain<br />

Planet in Grenoble<br />

Von 26. bis 28. April findet die Mountain Planet<br />

in Grenoble statt – die internationale Messe für<br />

Bergentwicklung. Wer den Doppelmayr-Stand<br />

besucht, kann sich auf eine spannende Mischung<br />

aus Exponaten und digitalem Content<br />

freuen. So können sich die Messegäste etwa<br />

mit Hilfe einer VR-Brille auf eine virtuelle Tour<br />

mit der 3S-Bahn 3K K-onnection auf das Kitzsteinhorn<br />

machen oder in den ausgestellten<br />

Kabinen und Sesseln Platz nehmen.<br />

Die Gäste erwartet:<br />

• 3S-Kabine ATRIA<br />

• OMEGA V Kabinen<br />

• D-Line Sessel mit Bike Clips<br />

• Doppelmayr Connect, ICT<br />

• Virtuelle Tour mit der 3K K-onnection<br />

und viele weitere Informationen zu<br />

Highlights wie AURO, Peak Line, clair,<br />

Bike Cab oder RPD Nexo<br />

MOUNTAIN PLANET<br />

26.-28. April <strong>2022</strong><br />

Standnummer: 781<br />

ALPEXPO, Grenoble


Zahlen Daten Fakten<br />

5<br />

Insights – inspired by motion<br />

Die Doppelmayr Gruppe lädt am 4. Mai zum<br />

Online-Event „Insights“. Bei der mittlerweile<br />

zweiten Ausgabe erhalten die Teilnehmer wieder<br />

exklusive Einblicke in die Welt der Seilbahnen.<br />

Der Schwerpunkt liegt dieses Jahr auf Architektur<br />

und Design. Darüber hinaus werden internationale<br />

Projekte vorgestellt. Auch einen Blick<br />

hinter die Kulissen des Seilbahnbaus wird es<br />

geben. Die Teilnahme ist kostenlos – anmelden<br />

und dabei sein lohnt sich!<br />

Jetzt anmelden unter:<br />

insights.doppelmayr.com<br />

Wann: 4. Mai <strong>2022</strong>, 18 Uhr (CET)<br />

Wo: Online und weltweit<br />

Inhalte:<br />

• Vorstellung internationaler<br />

Seilbahn-Projekte<br />

• Interviews mit Architekten und Designern<br />

• Einblicke in die Produktion und Montage<br />

• Und vieles mehr…<br />

Skifahren: Trend steigend<br />

Wie viele Menschen auf der Welt fahren eigentlich<br />

Ski? Die Antworten auf diese und weitere<br />

Fragen finden sich im kürzlich veröffentlichten<br />

„International Report on Snow and Mountain<br />

Tourism“ von Laurent Vanat – dem Standard-<br />

werk, wenn es um die internationale Verbreitung<br />

des Skisports geht. 135 Millionen Skifahrer,<br />

die meisten davon in den USA, gefolgt von<br />

Deutschland, China, Japan und Frankreich, sind<br />

an insgesamt 26.000 Skiliften in 5.700 Skige-<br />

bieten in 68 Ländern weltweit unterwegs. Und die<br />

Tendenz ist steigend – vor allem in Osteuropa<br />

und Asien entwickeln immer mehr Menschen<br />

eine Leidenschaft für die Bretter, die für manche<br />

die Welt bedeuten.<br />

Auf einen Blick:<br />

USA<br />

GER<br />

CHN<br />

JPN<br />

FRA<br />

25 Millionen<br />

14,6 Millionen<br />

13 Millionen<br />

11,4 Millionen<br />

8,6 Millionen<br />

Skifahrer nach Nation<br />

USA<br />

AUT<br />

FRA<br />

JPN<br />

ITA<br />

54,3 Millionen<br />

51,7 Millionen<br />

51 Millionen<br />

28,1 Millionen<br />

27,6 Millionen<br />

68<br />

26.000<br />

Skilifte weltweit<br />

Länder in denen man Skifahren kann<br />

(62 Nordhalbkugel, 6 Südhalbkugel)<br />

52<br />

135 Millionen<br />

Skifahrer weltweit<br />

Großskigebiete mit >1 Millionen Besucher<br />

pro Saison (41 davon in den Alpen)<br />

5.700<br />

Skigebiete weltweit<br />

Skifahrertage pro Jahr*<br />

*Ein Skifahrertag bedeutet, dass eine Person für einen ganzen Tag oder Teile<br />

des Tages ein Skigebiet besucht und Skisport betreibt.<br />

Skitourismus-Forscher<br />

Günther Aigner fasst<br />

hier die wichtigsten<br />

Ergebnisse zusammen:


Hauptbericht<br />

7<br />

Wissenstransfer<br />

für die Seilbahnen<br />

der Zukunft<br />

Doppelmayr arbeitet seit vielen Jahren mit Universitäten und<br />

Forschungseinrichtungen zusammen. Ziel ist es einerseits, innovative<br />

Produkte und Lösungen zu entwickeln, andererseits werden mit<br />

dem Vermitteln von Seilbahnfachwissen die Fachkräfte der Zukunft<br />

ausgebildet. Die Partnerschaften sind wertvoll für beide Seiten – für<br />

die Universitäten und den Weltmarktführer im Seilbahnbau.


8 Hauptbericht<br />

W<br />

enn es um die Entwicklung neuer<br />

Produkte oder die Erschließung neuer<br />

Anwendungsgebiete für die Seilbahn<br />

geht, greift Doppelmayr gerne auch auf<br />

externes Know-how zurück. Viele der Kooperationen<br />

mit Universitäten bestehen bereits<br />

seit vielen Jahren. Der Austausch ist vielseitig<br />

und findet auf den unterschiedlichsten Ebenen<br />

und Fachgebieten statt. Immer mit dem Ziel,<br />

neue Ansätze zu finden, die Kompetenzen zu<br />

erweitern und die Seilbahntechnik sowie die<br />

Einsatzfelder in der weltweiten Mobilität weiterzuentwickeln.<br />

Entwicklung neuer Produkte und<br />

digitaler Features<br />

Die Erkenntnisse aus den Kooperationen fließen<br />

direkt in die Produktentwicklung ein. Dabei wird<br />

in den verschiedensten Bereichen zusammengearbeitet,<br />

wobei der Schwerpunkt aktuell oft<br />

auf Digitalisierung liegt. „Wenn es um Spezialgebiete<br />

wie beispielsweise künstliche Intelligenz<br />

geht, holen wir uns gerne externes Expertenwissen<br />

mit an Bord. Je mehr Forschung benötigt<br />

wird, desto mehr macht eine Kooperation mit<br />

einer Universität Sinn“, sagt Michael Mathis,<br />

Technischer Leiter bei Doppelmayr. Ein Beispiel<br />

dafür ist AURO für den autonomen Seilbahnbetrieb.<br />

„Wir entwickeln AURO-Komponenten, vor<br />

allem im Bereich der automatisierten Bildverarbeitung,<br />

in Zusammenarbeit mit der Technischen<br />

Universität Graz. Generell wird aber auch<br />

das Umfeld bei Seilbahnprojekten, insbesondere<br />

im urbanen Bereich, immer wichtiger – ein<br />

interdisziplinärer Austausch mit Universitäten<br />

ist hier sehr wertvoll“, ergänzt Mathis. Auch die<br />

Kooperation mit der ETH Zürich geht in diese<br />

Richtung. Hier wird an einer AURO Einsatzmöglichkeit<br />

für Sesselbahnen geforscht.<br />

Neben der zunehmenden Digitalisierung der<br />

Seilbahnbranche wird auch an der Optimierung<br />

von mechanischen Seilbahnkomponenten<br />

gearbeitet. So hat Doppelmayr im Zuge<br />

der Entwicklung der Seilbahngeneration D-Line<br />

in manchen Bereichen auf universitäres Knowhow<br />

gesetzt. An Seilrollen-Komponenten wurde<br />

zusammen mit der Universität Linz geforscht,<br />

die Einsatzmöglichkeit von nicht-metallischen<br />

Teilen wurde mit der Technischen Universität<br />

Wien geprüft. Darüber hinaus beschäftigt<br />

Doppelmayr immer wieder Studenten, die ihre<br />

Diplom- oder Doktorarbeiten in Kooperation<br />

mit Doppelmayr schreiben. Etwa zum Thema<br />

Schwingungstechnik.<br />

Seilbahnen im öffentlichen Nahverkehr<br />

etablieren<br />

Partnerschaften gibt es jedoch nicht nur mit<br />

heimischen Forschungseinrichtungen. Auch mit<br />

Universitäten und Hochschulen in Deutschland<br />

bestehen Kooperationen. Hier geht es vor allem<br />

darum, den verkehrlichen Nutzen und die Vorteile<br />

der Seilbahn als urbanes Verkehrsmittel<br />

aufzuzeigen und zukünftige Mobilitätsprojekte<br />

mit Seilbahnen anzustoßen. Die fachlichen<br />

Schwerpunkte liegen in den Bereichen Verkehrswesen<br />

und Verkehrstechnik aber auch<br />

Bauingenieurwesen und Architektur. Die Technische<br />

Universität München etwa bietet Studierenden<br />

das Modul Seilbahntechnik an, bei dem<br />

Doppelmayr-Experten Gastvorträge und Seminare<br />

abhalten. Hier werden die Seilbahntechnik<br />

und innovative Anwendungen praxisnah vermittelt.<br />

Ziel ist es zudem, Universitätsabsolventen<br />

als zukünftige Mitarbeiter zu gewinnen.<br />

Weitere Schwerpunkte bilden die Wissensvermittlung<br />

über den Einsatz der Seilbahn in der<br />

Verkehrs- und Stadtplanung.<br />

Wenn von innovativen und zukunftsweisenden<br />

urbanen Mobilitätslösungen die Rede ist, spielt<br />

das Thema Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle.<br />

Schließlich soll die Seilbahn auch einen möglichst<br />

kleinen ökologischen Fußabdruck über<br />

den gesamten Lebenszyklus haben – vom<br />

Rohmaterial, der Herstellung und dem Bau,<br />

über die Montage und den Betrieb, bis hin zum<br />

Abbau und Wiederaufbau einer Seilbahn. Im<br />

Zuge dessen hat die Hochschule Düsseldorf


Hauptbericht<br />

9<br />

in Kooperation mit den Nachhaltigkeitsexperten<br />

der denkstatt GmbH mit einer wissenschaftlichen<br />

Lebenszyklusanalyse den CO 2<br />

-<br />

Fußabdruck von verschiedenen öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln analysiert und verglichen. In<br />

der ökologischen Gesamtbetrachtung geht die<br />

Seilbahn als umweltfreundlichste Mobilitätslösung<br />

mit dem kleinsten CO 2<br />

-Fußabdruck hervor.<br />

Hochschullehrgang zum Thema Seilbahnen<br />

Einen sehr umfassenden Blick auf das Thema<br />

Seilbahnen bietet ein spezielles Bildungsangebot<br />

im direkten regionalen Umfeld vom<br />

Doppelmayr Hauptsitz in Wolfurt. So haben<br />

die Fachhochschule Vorarlberg und Schloss<br />

Hofen gemeinsam mit Doppelmayr im Jahr<br />

2<strong>01</strong>3 einen Hochschullehrgang „Seilbahnen –<br />

Engineering & Management, M.Sc.“ geschaffen.<br />

Das berufsbegleitende akademische Fachexperten-<br />

bzw. Masterprogramm wurde mit SpezialistInnen<br />

der gesamten deutschsprachigen<br />

Branche sowie der Doppelmayr Gruppe und<br />

Professoren der FH Vorarlberg entwickelt.<br />

Unter den Vortragenden sind Experten von<br />

Doppelmayr, welche den Studierenden ihr<br />

Praxiswissen näherbringen.<br />

Die Partnerschaften mit Universitäten sind<br />

sehr vielseitig und interdisziplinär. Geforscht<br />

und entwickelt wird in vielen Bereichen,<br />

wobei das Ziel immer dasselbe ist: den Kunden<br />

ein Top-modernes Produkt anzubieten,<br />

das schließlich den Fahrgästen ein perfektes<br />

Seilbahnerlebnis beschert.


Schlepplift fahren<br />

mit dem Bike<br />

Der Sports Tow ist die neue Lösung für den Sportgerätetransport mit Schleppliften.<br />

Mit der patentierten Anhängevorrichtung fahren Sportbegeisterte mit ihren Mountainbikes,<br />

Mountaincarts oder Rodel komfortabel und sicher auf den Berg.<br />

V<br />

iele ursprünglich reine Wintersportgebiete<br />

setzen immer mehr auf den<br />

Sommer, um für ihre Gäste ganzjährig<br />

attraktiv zu sein. Nicht nur große Tourismusdestinationen<br />

verfolgen dieses Ziel, auch kleinere<br />

Gebiete investieren vermehrt in Sommerangebote<br />

wie Bikeparks. Dementsprechend<br />

wird auch die Infrastruktur auf diese Angebote<br />

ausgelegt. Schlepplifte können für den Transport<br />

von Sportgeräten unterschiedlichster Art<br />

mit nur wenig Aufwand umgebaut werden.<br />

Nach dem Bike Cab für Gondelbahnen präsentiert<br />

Doppelmayr nun den Sports Tow für<br />

Schlepplifte. Die Handhabung ist einfach: Beim<br />

Einstieg setzen Mountainbiker den Sports Tow<br />

auf einen vormontierten Lenker-Adapter auf;<br />

während der Bergfahrt wird der Sports Tow<br />

durch Zug am Halteband fi xiert. Sobald dieses<br />

losgelassen wird – etwa beim Ausstieg an der<br />

Bergstation aber auch bei einem Sturz –, löst<br />

sich der Sports Tow sofort und automatisch<br />

vom Adapter. Das macht die Benutzung sehr<br />

sicher. Mit der innovativen Lösung wird zudem<br />

das Sportgerät nicht verkratzt oder beschädigt.<br />

Schnelles Umrüsten<br />

Das Umrüsten von Sommer- auf Winterbetrieb<br />

geht schnell: Es müssen lediglich die Bügel<br />

ausgetauscht werden und in kurzer Zeit ist der<br />

komplette Schlepplift mit Sports Tows bestückt.<br />

Ansonsten braucht es nur geringe Anpassungen<br />

– weder an der Seilbahnsteuerung noch<br />

an Stützen oder Stationen.<br />

Erprobte Lösung<br />

Der Sports Tow ist eine Lösung für alle – Anfänger,<br />

Kinder oder erfahrene Profis kommen<br />

mit ihm gut zurecht. Erstmalig zum Einsatz gekommen<br />

ist der Sports Tow letzten Sommer im<br />

Bike Park am Königsberg in Hollenstein an der<br />

Ybbs, Österreich. Das Resümee von Betriebsleiter<br />

Herbert Zebenholzer nach einer Bike-Saison<br />

ist sehr positiv: „Der Sports Tow hat sich<br />

bewährt und die Biker sind durchwegs begeistert.<br />

Sie haben mehr Lenkfreiheit, der selbstlösende<br />

Sicherheitsmechanismus ist gegeben.<br />

Außerdem gibt es keine Beschädigungen am<br />

Lenker. Wir als Betreiber können unseren Lift<br />

auch im Sommer nutzen und wir haben sogar<br />

mehr Fahrten als im Winter.“


Technik und Innovation<br />

11<br />

Vom Fahrgast selbst<br />

anzuwenden<br />

Kein Verkratzen<br />

des Sportgerätes<br />

Kurze<br />

Umrüstungszeit<br />

Löst sich bei<br />

einem Sturz<br />

sofort von selbst<br />

Sicherer<br />

Transport<br />

Sportgeräte, die mit dem Sports Tow<br />

transportiert werden können:<br />

Fahrräder<br />

Sommer- und<br />

Winterrodel<br />

Mountaincarts<br />

Monsterroller<br />

Weitere Lösungen für den Sportgerätetransport:<br />

BIKE CAB<br />

BIKE CLIP<br />

BIKE CARRIER<br />

BIKE RACK<br />

SPORTS HOOK<br />

Gondelbahnen<br />

Sesselbahnen<br />

Sesselbahnen<br />

Gondelbahnen<br />

Sesselbahnen


12 Interview<br />

Valisera Bahn am<br />

Puls der Zeit<br />

<strong>WIR</strong> sprach mit Peter Marko, Geschäftsführer der Silvretta Montafon Holding GmbH<br />

<strong>WIR</strong>. Die Valisera Bahn ist seilbahntechnisch<br />

eine der modernsten Anlagen weltweit.<br />

Welchen Stellenwert hat die Anlage für die<br />

Silvretta Montafon?<br />

Peter Marko: Die Valisera Bahn ist die<br />

wichtigste Zubringerbahn für die Silvretta<br />

Montafon. Schon die Vorgängerbahn, gebaut<br />

1981, war damals eine Weltneuheit aus dem<br />

Hause Doppelmayr. Sie ist die größte Investition<br />

in unserer Unternehmensgeschichte und<br />

markiert den Aufbruch in eine neue Zeit.<br />

<strong>WIR</strong>. Die Anlage ist die erste AURO Seilbahn<br />

Österreichs. Tal- und Bergstation sind<br />

unbesetzt. Weshalb haben Sie sich für AURO<br />

entschieden und welche Vorteile hat der Betrieb<br />

ohne Stationsbedienstete?<br />

Peter Marko: Wir haben uns für AURO<br />

entschieden, um am Puls der Zeit zu bleiben.<br />

Die Valisera Bahn wird wieder Jahrzehnte in<br />

Betrieb sein, da war es wichtig, jetzt bei Inbetriebnahme,<br />

die aus unserer Sicht beste und<br />

zukunftsträchtigste Technologie zum Einsatz<br />

zu bringen.<br />

<strong>WIR</strong>. Stichwort Fachkräftemangel: Inwieweit<br />

kann hier AURO Antworten liefern?<br />

Peter Marko: Auch für uns ist der Fachkräftemangel<br />

eine der größten Herausforderungen.<br />

AURO bietet hier eine Lösung. Die<br />

Valisera Bahn, mit einer Beförderungskapazität<br />

von 3.600 Personen im Endausbau, kann mit<br />

nur zwei Mitarbeitern in der Mittelstation betrieben<br />

werden. Tal- und Bergstation sind im<br />

Regelfall unbesetzt.<br />

<strong>WIR</strong>. Das Ziel von Doppelmayr ist es, den<br />

autonomen Seilbahnbetrieb laufend weiter zu<br />

entwickeln und auch auf andere Seilbahnsysteme<br />

zu übertragen. Wie beurteilen Sie das<br />

Zukunftspotenzial von AURO?<br />

Peter Marko: Ich sehe hier großes Zukunftspotential<br />

und bin überzeugt, dass AURO<br />

auch auf Sessel- bzw. Sportbahnen übertragbar<br />

ist. Durch dieses High-Tech-System wird auch<br />

der Seilbahnberuf noch attraktiver, die Mitarbeiter<br />

werden umfangreich ausgebildet.<br />

<strong>WIR</strong>. Themen wie E-Mobilität und Nachhaltigkeit<br />

sind momentan in aller Munde. Wie reiht<br />

sich dieses Investitionsprojekt hier ein?<br />

Peter Marko: Für die Silvretta Montafon ist<br />

Nachhaltigkeit und E-Mobilität besonders wichtig.<br />

Darum haben wir an der Valisera Bahn die<br />

größte E-Ladegarage in einem Skigebiet gebaut.<br />

Bei 598 Stellplätzen bieten wir 50 Ladestationen.<br />

Hier kommt auch modernste Technologie unseres<br />

Partners MOON zum Einsatz. Das Motto ist:<br />

„Mit E in den Schnee“. Mit dem E-Auto in die<br />

Ladegarage, mit der E betriebenen Rolltreppe<br />

zum Einstieg der Valisera Bahn und dann mit<br />

der AURO Bahn mit E in den Schnee. An der<br />

Bergstation haben wir zudem eine neue Photovoltaikanlage<br />

im Einsatz.<br />

<strong>WIR</strong>. Welche weiteren Investitionen hat die<br />

Silvretta Montafon in den nächsten Jahren<br />

geplant?<br />

Peter Marko: Wir sind in einer investitionsgetriebenen<br />

Branche. Weitere Zubringerbahnen<br />

sind zu erneuern. Die Covid-19 Krise hat uns<br />

aber eine Nachdenkpause gebracht. Die weitere<br />

Gesamtplanung ist derzeit in Überarbeitung.<br />

Auch erste AURO Testversuche bei Sportbahnen<br />

werden am Programm stehen.<br />

<strong>WIR</strong>. Vielen Dank für das Gespräch.


Zukunftsbahn im Skigebiet<br />

Silvretta Montafon<br />

10-MGD AURO 2 Valisera Bahn | St. Gallenkirch, Vorarlberg (AUT)<br />

Silvretta Montafon Holding GmbH<br />

Sektion 1: 67 Kabinen; Sektion 2: 63 Kabinen (für je 10 Personen) 2.800 P/h Sektion 1: 2.060 m; Sektion 2: 1.972 m<br />

Sektion 1: 808 m; Sektion 2: 478 m 6,5 m/s AURO: Tal- und Bergstation sind unbesetzt D-Line 12/2021<br />

Die Valisera Bahn trumpft auf mit AURO<br />

und viel Komfort.<br />

Die neue Valisera Bahn im Vorarlberger Skigebiet<br />

Silvretta Montafon ist eine wahre Vorzeigebahn:<br />

Die Fahrgäste erleben gleich mehrere<br />

technische Neuheiten, die sie vielleicht nicht<br />

auf den ersten Blick sehen, die ihre Fahrt aber<br />

umso komfortabler, sicherer und zuverlässiger<br />

machen. Von den Kabinen, über Antrieb und<br />

Steuerung bis hin zu den Stationsgebäuden<br />

stellt die Bahn ein weltweit einzigartiges, modernes<br />

Gesamtkonzept dar.<br />

Erste autonome Seilbahn Österreichs<br />

Die Valisera Bahn ist die erste AURO Seilbahn<br />

Österreichs und weltweit erst die zweite Bahn,<br />

die mit diesem System ausgestattet ist. AURO<br />

steht für „Autonomous Ropeway Operation“<br />

und beschreibt den autonomen Fahrgastbetrieb<br />

einer Seilbahn. Bei dieser D-Line Gondelbahn<br />

kommen die Tal- und Bergstation ohne<br />

Seilbahnbedienstete aus, in der Mittelstation<br />

haben zwei Mitarbeitende die Anlage voll im<br />

Blick. Mit intelligenter und vernetzter Technik<br />

bietet sie höchste Sicherheit bei effizientem<br />

Betrieb. Die Valisera Bahn verfügt außerdem<br />

über zwei leistungsstarke Direktantriebe. Der<br />

Doppelmayr Direct Drive der ersten Sektion<br />

ist, wie bei der neuen 10er-Gondelbahn Flying<br />

Mozart, erstmals mit vier Ringen ausgeführt<br />

(siehe Seite 18). Der Vorteil ist, dass dieses<br />

getriebelose Antriebskonzept besonders wartungs-<br />

und geräuscharm ist.<br />

Geräumig und komfortabel<br />

Die Talstation ist in den Silvretta Park Montafon,<br />

einen multifunktionalen Gebäudekomplex, perfekt<br />

integriert. Der Zugang zur Valisera Bahn ist<br />

barrierefrei. Steigen die Fahrgäste ein, haben<br />

sie in den geräumigen OMEGA V-XL Kabinen<br />

viel Platz. Die Skier werden bequem im Inneren<br />

der Kabine mit der TWISTIN-Skihalterung<br />

transportiert. Die Sitzheizung sorgt für zusätzlichen<br />

Komfort.<br />

E-Mobilität in und zur Bahn<br />

Besonders ist auch der bedarfsgerechte Betrieb.<br />

Wenn weniger Andrang herrscht, kann mit<br />

halber Förderleistung – also mit weniger Kabinen<br />

– gearbeitet werden, was Energie spart.<br />

Das Thema Energie und Nachhaltigkeit begleitet<br />

die Valisera Bahn durch ihr gesamtes Konzept.<br />

Photovoltaikelemente in der Bergstation<br />

erzeugen Strom, der direkt ins Netz eingespeist<br />

wird. Beim Silvretta Park Montafon setzt die<br />

Silvretta Montafon Holding zudem auf regionale<br />

Gastronomie. Hier ist auch Vorarlbergs größte<br />

E-Lade-Garage für Autos untergebracht.


14 Projekte International<br />

Zugerbergbahn sorgt für frischen<br />

Wind am Arlberg<br />

10-MGD Zugerbergbahn | Lech am Arlberg, Vorarlberg (AUT)<br />

Skilifte Lech Ing. Bildstein GmbH<br />

1.440 m 605 m 2.400 P/h 6,0 m/s 5 min 41 Kabinen für je 10 Personen D-Line 12/2021<br />

In Lech Zürs am Arlberg ging der 2er-Sessellift<br />

Zugerberg nach rund 50 Jahren in den<br />

wohlverdienten Ruhestand und wurde durch<br />

eine hochmoderne 10er-Gondelbahn ersetzt.<br />

Das beliebte Wintersportgebiet Lech Zürs am<br />

Arlberg ist um eine Attraktion reicher: Mit Beginn<br />

der Wintersaison 2021/22 nahm nach zweijähriger<br />

Bauzeit die neue Zugerbergbahn, eine<br />

hochmoderne 10er-Gondelbahn, ihren Betrieb<br />

auf. Die Verbindungsbahn zwischen Zug und<br />

Lech bringt die Fahrgäste nun in weniger als<br />

fünf Minuten auf 2.105 Meter. Mit dem 2er-Sessellift<br />

dauerte die Fahrt doppelt so lange. Die<br />

geräumigen OMEGA V Kabinen bieten viel<br />

Platz, die Skier werden bequem innerhalb der<br />

Kabine, im TWISTIN-System verstaut.<br />

Die Lärmschutzanforderungen waren bei diesem<br />

Projekt sehr hoch. Dank der innovativen<br />

Technik der D-Line und dem geräuscharmen<br />

Doppelmayr Direct Drive konnten die Vorgaben<br />

zur vollsten Zufriedenheit aller Beteiligten<br />

erfüllt werden.<br />

Stationen perfekt integriert<br />

Eine architektonische Besonderheit sind der vollständig<br />

unterirdisch angelegte Kabinenbahnhof<br />

in der Talstation sowie die unterirdische Bergstation.<br />

Diese Bauweise trägt zur weitreichenden<br />

Erhaltung des Landschaftsbildes bei und<br />

reduziert gleichzeitig die Windangriffsfläche.<br />

Ein weiteres Plus ist die effi ziente Raumnutzung.<br />

Auf dem Dach des Kabinenbahnhofs entstand<br />

ein Haus für 37 Seilbahn-Mitarbeitende.<br />

An der Bergstation führt ein unterirdischer Zugang<br />

zur Skihütte Balmalp, die nun barrierefrei<br />

erreichbar ist.<br />

Mit der neuen Zugerbergbahn wurde ein<br />

wichtiges Nadelöhr entlang des Weißen<br />

Ring auf den höchsten technischen Stand<br />

gebracht. Keine Wartezeiten<br />

mehr und viel Komfort steigern<br />

den Erlebnisfaktor für<br />

unsere Gäste enorm.<br />

Christoph Pfefferkorn,<br />

Prokurist der Skilifte Lech


Skigebietsverbindung in neuer Dimension<br />

6-CLD-B Madlochbahn | Zürs am Arlberg, Vorarlberg (AUT)<br />

Ski Zürs AG<br />

1.520 m 285 m 1.800 P/h 5,5 m/s 50 Sessel für je 6 Personen D-Line 12/2021<br />

Bequem und in nur fünf Minuten bringt<br />

eine neue D-Line Wintersportler auf das<br />

Madloch-Joch am österreichischen Arlberg.<br />

50 Jahre lang verband die alte Madlochbahn<br />

als eine der wichtigsten Anlagen die Vorarlberger<br />

Skigebiete Zürs und Lech. Die 2er-Sesselbahn<br />

war den Anforderungen der beliebten<br />

Wintersportorte am Arlberg allerdings nicht<br />

mehr gewachsen – was Förderleistung und<br />

Komfort anbelangt musste eine neue Lösung<br />

her. Die Ski-Zürs-AG entschied sich daher für<br />

eine neue 6er-Sesselbahn aus dem Hause<br />

Doppelmayr. Die D-Line bedeutet gegenüber<br />

der alten Lösung eine gewaltige Qualitätssteigerung.<br />

Mit dieser Sesselbahn erreichen<br />

Gäste dank Sitzheizung und Wetterschutzhauben<br />

bequem wie nie zuvor in nur fünf Minuten<br />

das Madloch-Joch.<br />

Optisch außergewöhnlich<br />

Die Stationen der Madlochbahn sind eine<br />

Besonderheit: Sie sind die ersten Seilbahnstationen<br />

in einem österreichischen Skigebiet<br />

mit R2-Dach – eine kubische Dachform, die<br />

Doppelmayr speziell für die Seilbahngeneration<br />

D-Line entwickelte. Die leichte Stahl-Glas-<br />

Konstruktion verfügt über ein modernes und<br />

offenes Design. Darüber hinaus ist die Bergstation<br />

mit einem Vogelschutz ausgestattet.<br />

Die Talstation befindet sich nun neu auf der<br />

gegenüberliegenden Seite des Zürser Sees,<br />

was eine bisherige Engstelle entschärft und<br />

die Zufahrt zur Bahn deutlich erleichtert. Ein<br />

weiteres optisches Highlight der Madlochbahn<br />

sind die Meshs auf den Rückseiten der<br />

50 Sessel: Diese sind mit den SiegerInnen des<br />

legendären Rennens „der Weiße Ring“ geschmückt.<br />

Das ist nicht nur eine Anerkennung<br />

für diese Sportstars, sondern auch Anreiz für<br />

alle künftigen Teilnehmenden.<br />

Hubschrauber als Bauhelfer<br />

Nicht nur der „Weiße Ring“, auch der Bau der<br />

Madlochbahn zeigte sich von seiner spektakulärsten<br />

Seite: Zur Bergstation gibt es keine<br />

direkte Straßenverbindung, darum mussten<br />

Baumaterial und Seilbahnkomponenten eigens<br />

mit dem Hubschrauber hinaufgefl ogen werden.<br />

Hinzu kam der Zeitdruck: Erst im August 2021<br />

begann die Montage, bereits im Dezember<br />

desselben Jahres eröffnete die Bahn offiziell<br />

zum Saisonstart.<br />

Die neue Madlochbahn bedeutet einen<br />

Quantensprung in der Skiverbindung zwischen<br />

Zürs und Lech sowie für die<br />

legendären Skirunden Weißer<br />

Ring und RUN of FAME.<br />

Philipp Zangerl,<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

der Ski Zürs AG


Val Thorens und Orelle:<br />

eine spektakuläre Verbindung<br />

10-MGD Orelle | Orelle, Auvergne-Rhônes-Alpes (FRA)<br />

STOR (Société des Téléphériques d’Orelle)<br />

4.945 m 1.462 m 2.500 P/h 7,0 m/s 87 Kabinen für je 10 Personen D-Line 12/2021<br />

10-MGD Orelle–Caron | Orelle, Auvergne-Rhônes-Alpes (FRA)<br />

STOR (Société des Téléphériques d’Orelle)<br />

2.182 m 820 m 2.500 P/h 7,0 m/s 44 Kabinen für je 10 Personen D-Line 12/2021<br />

Mit Panoramablick und First-Class geht es<br />

in den französischen Alpen auf die Piste.<br />

Zwei neue Gondelbahnen erleichtern den Zugang<br />

zum größten Skigebiet der Welt, Les 3<br />

Vallées. Mit einer Rekord-Fahrgeschwindigkeit<br />

für eine Einseilumlaufbahn von 7 m/s überwinden<br />

die Skifahrer vom Dorf Orelle auf 900 m ü. M.<br />

bis zum mythischen Cime Caron, dem höchsten<br />

Punkt des Skigebiets auf 3.200 m ü. M., eine<br />

Strecke von über sieben Kilometern in nur<br />

20 Minuten.<br />

Komfortabel und geräumig<br />

Die erste der beiden neuen Gondelbahnen mit<br />

dem Namen „Orelle“ ersetzt eine alte Anlage<br />

aus dem Jahr 1995 und verbindet das Dorf<br />

Orelle mit den Pisten des Plan Bouchet. Die<br />

beeindruckende Strecke mit einer Länge von<br />

4.945 m wird nun schneller und komfortabler<br />

bewältigt. Mit 2.500 Personen pro Stunde und<br />

Richtung wird die Förderleistung im Vergleich<br />

zur Vorgängerbahn verdreifacht. Die sehr geräumigen<br />

OMEGA V 10er-Kabinen mit Panoramaverglasung<br />

bestechen durch ihre äußerst<br />

komfortablen Sitze. Zudem bieten sie ausreichend<br />

Platz für die Mitnahme von Skiern, Gepäck<br />

oder Fahrrädern.<br />

Fahrt über die Gipfel<br />

Von Plan Bouchet aus bringt die zweite Seilbahn<br />

„Orelle–Caron“ ihre Fahrgäste in weniger<br />

als sieben Minuten zum Cime Caron. Die Panoramakabinen<br />

gewährleisten einen einzigartigen<br />

360°-Blick auf die französischen Alpen.<br />

Von Cime Caron aus ist das Herz des Skiortes<br />

Val Thorens dank der gleichnamigen Seilbahn<br />

leicht zu erreichen. Damit kommen die Gäste<br />

in 40 Minuten von Orelle aus in das höchstgelegene<br />

Skigebiet Europas.<br />

Die neue Verbindung geht über die Erwartungen<br />

unserer Kunden hinaus. Beide Bahnen<br />

wurden von unseren Gästen für ihren Komfort,<br />

den Panoramablick aus den großen<br />

Kabinen und die Geschwindigkeit,<br />

mit der sie auf die Cime<br />

Caron gelangen, sehr gelobt.<br />

Robert GUILLERMET,<br />

Geschäftsführer, STOR


Projekte International<br />

17<br />

Hochgradig automatisierter Warentransport<br />

auf 3.454 Meter<br />

LTW-Anlage Jungfraujoch | Jungfraujoch (CHE)<br />

Jungfraubahn Holding AG<br />

Hubbeschleunigung 0,30 m/s Hubgeschwindigkeit 20 m/min 03/2021<br />

© davidbirri<br />

Für das Großprojekt der Jungfraubahnen<br />

im Berner Oberland entwickelte und realisierte<br />

LTW ein bisher einzigartiges System für den<br />

kombinierten Personen- und Gütertransport.<br />

Besondere Kundenbedürfnisse verlangen nach<br />

besonderen Lösungen. Für das Großprojekt<br />

Jungfraujoch setzte LTW einen innovativen Warenfl<br />

uss um: Ein hochautomatisiertes Logistiksystem<br />

ermöglicht die Materialbeförderung auf<br />

über 3.000 Metern Höhe. Mit diesem Projekt<br />

realisierte der Intralogistikexperte LTW seine<br />

bisher höchstgelegene sowie seine erste vollautomatische<br />

Be- und Entladestation.<br />

Waren für eine Million Besucher<br />

Das Jungfraujoch ist eine der beliebtesten<br />

Tourismusattraktionen der Schweiz. Die Jungfraubahnen<br />

befördern jährlich (vor Corona)<br />

rund eine Million Gäste auf 3.454 Meter Höhe,<br />

wo sie neben einem faszinierenden Blick auf<br />

die Schweizer Bergwelt auch eine Vielzahl von<br />

Geschäften und Restaurants erwartet. Die dort<br />

benötigten Waren werden von der Jungfraubahn<br />

angeliefert.<br />

Kombinierter Waren- und Personentransport<br />

Der Warentransport beginnt bereits an der<br />

Talstation, im Grindelwald Terminal und führt<br />

bis zum Jungfraujoch. Im Keller der Talstation<br />

des Eiger Express wird die Ware auf Systempaletten<br />

verladen und mit einem Vertikalförderer<br />

nach oben transportiert. Anschließend<br />

übernimmt ein Beladeroboter die Palette und<br />

lädt sie in speziell für den Cargo-Transport<br />

ausgelegte ATRIA-Kabinen des Eiger Express<br />

ein. An der Bergstation angekommen, wird die<br />

Palette aus der Kabine gehoben und auf einen<br />

Drehteller abgelegt, der sie an einen Kettenförderer<br />

übergibt. Der Kettenförderer transportiert<br />

die Ware schließlich in einem Tunnel Richtung<br />

Jungfraubahn, die zum Jungfraujoch fährt.<br />

Vollautomatische Be- und Entladestation<br />

Die Paletten werden auf einem Pritschenwagen<br />

zum Jungfraujoch gefahren, den der Zug vor<br />

sich herschiebt. Oben angekommen, erfolgt der<br />

Be- und Entladevorgang sehr schnell und parallel<br />

zum Aus- und Einsteigen der Fahrgäste. Die<br />

Besonderheit ist, dass der Waggon für diesen<br />

Vorgang nicht abgekoppelt werden muss. Sobald<br />

der Zug angekommen ist, öffnet sich das<br />

Tor zur Be- und Entladestation. Diese erkennt<br />

die Position des Zuges, fährt die Gabel aus,<br />

hebt die komplette Wechsel-Pritsche an, zieht<br />

sie hinter das Tor und transportiert sie nach<br />

unten an den vorgesehenen Platz. Anschließend<br />

holt sie die leere Pritsche, die auf einem<br />

der beiden Stellplätze im Untergeschoss gelagert<br />

ist und fährt sie nach oben. Das Tor öffnet<br />

sich wieder und die leere Pritsche wird auf<br />

dem Waggon abgelegt – in nur drei Minuten<br />

ist die Ladung gewechselt und der Zug abfahrbereit.<br />

Nach Abfahrt wird die beladene<br />

Pritsche von der Be- und Entladestation wieder<br />

nach oben gebracht und abgestellt. Jetzt<br />

können die Mitarbeiter die Pritsche entladen.<br />

Da der Gütertransport größtenteils zeitgleich<br />

mit dem Publikumsverkehr stattfindet, wurde<br />

ein anspruchsvolles Sicherheitskonzept entwickelt.<br />

Alle Schritte des automatisierten Beund<br />

Entladevorgangs werden von Mitarbeitern<br />

überwacht.<br />

Wir sind sehr stolz auf diese Anlage. Sie ist<br />

nicht nur richtungsweisend für den automatisierten<br />

Gütertransport der Zukunft, sondern<br />

erleichtert auch massiv die tägliche Arbeit<br />

unserer Mitarbeitenden. Die Versorgung des<br />

höchsten Eisenbahnhofs<br />

Europas mit Waren ist jetzt<br />

noch schneller und viel<br />

einfacher möglich.<br />

Urs Kessler, Direktor der<br />

Jungfraubahnen


Rock me Amadeus!<br />

10-MGD Flying Mozart 1+2 | Wagrain, Salzburg (AUT)<br />

Snow Space Salzburg Bergbahnen AG<br />

1.053 m (Flying Mozart 1), 2.093 m (Flying Mozart 2) 316 m (Flying Mozart 1), 651 m (Flying Mozart 2) 4.000 P/h 6.5 m/s<br />

140 Kabinen für je 10 Personen davon zwei Glasbodenkabinen und zwei Mozartkabinen D-Line 12/2021<br />

Mit der 10er-Gondelbahn Flying Mozart<br />

trumpft Snow Space Salzburg mit einer der<br />

modernsten Seilbahnen Österreichs auf.<br />

Mit der neuen Gondelbahn Flying Mozart setzt<br />

das österreichische Skigebiet Snow Space<br />

Salzburg neue Maßstäbe: Die Anlage mit zwei<br />

Sektionen besticht durch technische Neuheiten,<br />

zahlreiche ICT-Funktionen in den Kabinen<br />

und eine außergewöhnliche Architektur.<br />

Unterirdische Mittelstation<br />

Herzstück der Anlage ist die unterirdische Mittelstation:<br />

An ihrem tiefsten Punkt liegt sie 25 Meter<br />

unter der Erdoberfl äche und fügt sich damit<br />

nahtlos in das Landschaftsbild ein. Hier befi n-<br />

det sich auch die barrierefreie Umsteigemöglichkeit<br />

zum G-Link Wagrain, einer Pendelbahn,<br />

die das Grießenkareck mit dem Grafenberg<br />

verbindet. Es ist dies nun einer der wichtigsten<br />

Knotenpunkte im gesamten Skigebiet.<br />

Eine weitere Besonderheit von Flying Mozart<br />

wird ebenfalls in der Mittelstation sichtbar: Die<br />

RGB-Beleuchtung im Dachhimmel zeigt hier<br />

für jede Kabine individuell mit roter oder grüner<br />

Beleuchtung an, ob diese schon belegt ist,<br />

oder nicht. Auch auf Monitoren in der Station<br />

können die Fahrgäste die Belegung frühzeitig<br />

erkennen und finden so leichter und schneller<br />

eine freie Kabine. Die Seilbahnmitarbeitenden<br />

sehen die Belegung ebenso auf Bildschirmen<br />

im Kommandoraum.<br />

Entspannt durch den Snow Space Salzburg<br />

Die OMEGA V Kabinen sind mit zahlreichen<br />

Funktionen ausgestattet und direkt mit der Seilbahnsteuerung<br />

Doppelmayr Connect vernetzt.<br />

So verfügt jede Kabine über ein High-End<br />

Soundsystem. Die positionsbezogenen Durchsagen<br />

sind von keinem geringeren als der<br />

österreichischen Skilegende und zweifachen<br />

Olympia-Sieger Hermann Maier eingesprochen.<br />

Für den direkten Austausch mit den Gästen<br />

sorgt die Ein- und Gegensprechanlage. Eine<br />

Kamera im Dachhimmel unterstützt bei Bedarf<br />

die Fahrgastkommunikation.<br />

Darüber hinaus haben alle Kabinen einen<br />

Temperatursensor im Fahrgastraum und einen<br />

sogenannten „Gyrosensor“, der das Pendelverhalten<br />

bei Wind überwacht. So können die<br />

Seilbahnmitarbeitenden auf Umwelteinflüsse<br />

rasch reagieren. Die Sicherheit und der Fahrkomfort<br />

für Fahrgäste werden dadurch auf ein<br />

neues Niveau angehoben. Der in der Bergstation<br />

verbaute Doppelmayr Direct Drive ist<br />

besonders leistungsstark sowie wartungs- und<br />

geräuscharm. Der getriebelose Antrieb ist bei<br />

der Flying Mozart und bei der neuen Valisera<br />

Bahn weltweit erstmals mit vier Ringen ausgeführt.<br />

(siehe Seite 13).<br />

Ein Kunstwerk mit Licht und Musik<br />

Flying Mozart begeistert mit ganz besonderen<br />

Kabinen: In den zwei „Mozartkabinen“ kann die<br />

Lichtstimmung via Tablet separat gesteuert<br />

werden. Auch die Musik ist hier individuell auswählbar.<br />

Das Innere und Äußere ist ganz im Stil<br />

des Namensgebers der Gondelbahn gestaltet –<br />

Wolfgang Amadeus Mozart hätte seine Freude<br />

an dem außergewöhnlichen Interieur gehabt.<br />

Als besonderes Highlight wartet in diesen Kabinen<br />

auch eine Selfie-Box, dessen Kamera<br />

ganz unkompliziert mit der Liftkarte an einem<br />

Scanner ausgelöst wird. Zwei weitere Kabinen<br />

begeistern mit einen Glasboden. Live-Kameras<br />

übertragen direkt auf einen Bildschirm unterhalb<br />

des Glasbodens.<br />

Der Neubau der Flying Mozart Gondelbahn<br />

in Wagrain war das letzte fehlende Puzzlestück<br />

für den lange ersehnten Lückenschluss<br />

zwischen dem Snow Space Salzburg und<br />

den Nachbarskigebieten Flachauwinkl und<br />

Zauchensee. Die moderne Bahn, am neuesten<br />

Stand der Technik, ermöglicht unseren<br />

Gästen ein unvergleichbares Skivergnügen<br />

über 12 Gipfel und 5 Täler. Mit dem Entschluss<br />

die Mittelstation samt Gondelbahnhof<br />

in den Erdboden zu versenken, konnten wir<br />

sicherstellen, dass sich die Stationsgebäude<br />

harmonisch ins Landschaftsbild einfügen und<br />

so einen nachhaltigen Beitrag<br />

für die Entwicklung der<br />

gesamten Urlaubsdestination<br />

leisten. Wolfgang Hettegger,<br />

CEO Snow Space Salzburg<br />

Bergbahnen AG<br />

© Snow Space Salzburg


Projekte International<br />

19<br />

Historische Bahn nimmt wieder Fahrt auf<br />

50-FUL Polybahn Zürich | Zürich (CHE)<br />

UBS Polybahn AG / Verkehrsbetriebe Stadt Zürich<br />

176 m 41 m 1.200 P/h 2,5 m/s 2 09/2021<br />

Ausgestattet mit modernster Technik und<br />

Sicherheitseinrichtungen nahm die historische<br />

Polybahn Zürich nach einer Rundumerneuerung<br />

wieder Fahrt auf.<br />

Die Zürichbergbahn, wie die Polybahn ursprünglich<br />

hieß, nahm bereits 1889 ihren Betrieb auf.<br />

Heute bringt sie jährlich rund zwei Millionen<br />

Fahrgäste, darunter zahlreiche Studierende, vom<br />

„Central“ beim Hauptbahnhof zu den Hochschulen<br />

und retour. Gemeinsam mit Garaventa<br />

haben die Verkehrsbetriebe Zürich das Wahrzeichen<br />

der Stadt rundum erneuert und die<br />

Polybahn fit für die Zukunft gemacht.<br />

Neuer Antrieb mit Verschiebeeinrichtung<br />

Die grundlegendste Erneuerung ist der Antrieb,<br />

der sich nun komplett auf einer Verschiebeeinrichtung<br />

befi ndet. Diese gleicht auch die unterschiedliche<br />

Fahrbahnlänge von Spur 1 und 2<br />

aus. Eine separate Seilscheiben-Verschiebeeinrichtung<br />

– wie es bei vergleichbaren Fahrzeugtypen<br />

üblich ist – war aufgrund der engen<br />

Platzverhältnisse im Maschinenraum aus dem<br />

Jahr 1889 nicht möglich. Mit einem neuen,<br />

speziell für die Polybahn entwickelten Konzept,<br />

berechnet die Steuerung nun die Distanz, um<br />

den der Antrieb verschoben werden muss,<br />

damit die Bahn exakt in der Talstation stehen<br />

bleibt. Dieses Konzept kann auch eine Längenänderung<br />

des Zugteils kompensieren.<br />

Aufwändige Fahrzeugrevision<br />

Der Umbau der Polybahn umfasste neben der<br />

Lieferung einer neuen Steuerung eine aufwändige<br />

Fahrzeugrevision. Eine logistische Herausforderung<br />

stellte dabei der Abtransport der<br />

Fahrzeuge mitten in der Stadt Zürich dar.<br />

„Dank der engen und professionellen Zusammenarbeit<br />

mit dem Montageteam von Garaventa<br />

und dem Transportunternehmen konnten wir<br />

diese Herausforderung erfolgreich meistern“,<br />

sagt Stephan Kobler, der das Neubauprojekt<br />

als Technischer Leiter der Polybahn betreute.<br />

Mit der von Garaventa entwickelten Lösung<br />

ist die Ein- und Aussteigesituation<br />

für die Fahrgäste<br />

der topmodernen Polybähnli<br />

sehr komfortabel.<br />

Stephan Kobler, Technischer<br />

Leiter der Polybahn


20 Projekte International<br />

Gondelbahn als Leuchtturmprojekt<br />

für ganze Region<br />

10-MGD Kreischberg 10er | Georgen am Kreischberg, Murtal (AUT)<br />

Murtal Seilbahnen BetriebsGmbH<br />

Sektion 1: 1.951; Sektion 2: 1.671 Sektion 1: 578; Sektion 2: 328 4.000 P/h 6,0 m/s<br />

Sektion 1: 97 Kabinen für je 10 Personen; Sektion 2: 84 Kabinen für je 10 Personen D-Line 11/2021<br />

Eine neue Gondelbahn bringt künftig mehr<br />

als doppelt so viele Menschen am Kreischberg<br />

auf die Pisten.<br />

Der Bau der Kreischberg 10er war das größte<br />

Investitionsprojekt in der Geschichte des Skigebiets<br />

Kreischberg in der Steiermark. Die<br />

Murtal Seilbahnen Betriebs GmbH vertraute<br />

dabei voll auf seinen langjährigen Partner: Seit<br />

der Gründung 1975 setzt das Skigebiet ausschließlich<br />

auf Doppelmayr-Seilbahnen.<br />

Aufwändiger Neubau<br />

In nur neun Monaten wurde die alte 6er-Gondelbahn<br />

abgebaut und der komplette Neubau<br />

inklusive Stationsgebäuden und insgesamt<br />

30 Seilbahnstützen vollzogen. Insbesondere der<br />

Bau der Mittelstation, wo auch das Parksystem<br />

für die 181 Kabinen untergebracht ist, stellte<br />

eine Herausforderung dar. Der weiche Untergrund<br />

erforderte eine aufwändige Fundaments-<br />

Konstruktion mittels Mikropfählen. Trotzdem<br />

konnte der Bau wie geplant vor dem Beginn der<br />

Wintersaison 2021/22 abgeschlossen werden.<br />

Förderleistung verdoppelt<br />

Als erstes sticht das gelungene sportliche Design<br />

mit der auffälligen orangen Farbgebung der<br />

Stationen und Kabinen ins Auge. Aber auch<br />

was die Leistung anbelangt, weiß die Anlage<br />

zu überzeugen: Mit 181 Kabinen ist die Bahn<br />

am Kreischberg österreichweit eine der Gondelbahnen<br />

mit den meisten Kabinen. Im Gegensatz<br />

zur alten 6er-Gondelbahn wurde die Förderleistung<br />

auf dieser Strecke verdoppelt. Bis zu<br />

4.000 Personen pro Stunde erreichen in den<br />

komfortablen OMEGA V-Kabinen den Berg.<br />

Besonders komfortabel ist auch der Zustieg<br />

in die Bahn: Die lange Talstation bringt ein<br />

längeres Zeitfenster beim Einsteigen mit sich.<br />

Die Folge daraus ist eine optimale Kabinenauslastung.<br />

Für mehr Flexibilität sorgt außerdem<br />

die Funkfernsteuerung der Seilbahnsteuerung<br />

Doppelmayr Connect, die den Seilbahnbediens-<br />

teten viele Möglichkeiten wie beispielsweise<br />

eine flexible Türbetätigung bietet.<br />

Bereit für die Zukunft<br />

Als Leuchtturmprojekt ist die Bahn für die Zukunft<br />

gerüstet: Neben dem Winterbetrieb ist<br />

die Anlage auch für die Ganzjahresnutzung<br />

konzipiert. Bereits jetzt ist sie mit Bike Racks<br />

für den Fahrrad-Transport ausgerüstet.<br />

Die neue 10er Gondelbahn ist nicht nur ein<br />

Quantensprung in Qualität und Komfort<br />

im Skigebiet, sondern auch ein wichtiger<br />

Impuls für die gesamte Tourismusregion<br />

Murau.<br />

Reinhard Kargl &<br />

Karl Fussi,<br />

Murtal Seilbahnen<br />

Betriebs GmbH


Projekte International<br />

21<br />

RopeCon ® -System für zuverlässigen<br />

Materialtransport auf dem Werksgelände<br />

RopeCon Lenzing | Lenzing (AUT)<br />

Lenzing AG<br />

630 m 350 t/h 2,65 m/s 2/<strong>2022</strong><br />

Doppelmayr errichtet für die Lenzing AG<br />

eine zweite RopeCon ® -Anlage zur Sicherung<br />

der nachhaltigen Rohstoffversorgung am Betriebsgelände.<br />

© Lenzing AG<br />

Quer über das Gelände<br />

Die zu überwindende Strecke führt quer durch<br />

die bestehende Werksinfrastruktur. Der Transport<br />

beginnt am Holzplatz und befördert die<br />

Holzhackschnitzel bis in die Zellstoffkocherei,<br />

wo sie schließlich weiterverarbeitet werden.<br />

Die Anlage garantiert eine hohe Verfügbarkeit<br />

und fügt sich optimal in den Produktionsprozess<br />

ein.<br />

Geringer Wartungsaufwand<br />

Der RopeCon ® in Lenzing schafft eine direkte<br />

Förderstrecke mit nur einer Stütze und integriert<br />

sich damit perfekt in das Werksgelände.<br />

Die Anlage ist 630 Meter lang und hat eine<br />

Förderleistung von bis zu 350 Tonnen pro<br />

Stunde. Die hohe Verfügbarkeit von nahezu<br />

100 Prozent und der geringe Wartungsaufwand<br />

machen den RopeCon ® zu einem zuverlässigen<br />

Transportmittel.<br />

Mit dem zweiten RopeCon ® verfügen wir nun<br />

über ein weiteres Transportmittel, um den<br />

Materialtransport auf unserem<br />

Werksgelände zu optimieren<br />

und einen reibungslosen<br />

Betrieb zu gewährleisten.<br />

Rainer Strohmaier,<br />

Projektleiter Lenzing AG<br />

Die LENZING AG mit Sitz in Lenzing, Oberösterreich,<br />

ist ein weltweit führendes Unternehmen<br />

in der Herstellung von Fasern auf Basis<br />

des Rohstoffes Holz. Für die Erweiterung des<br />

Holzhackschnitzeltransports auf dem Gelände<br />

des Zellstoffwerkes erteilte sie Doppelmayr<br />

den Auftrag für den Bau einer RopeCon ® Förderanlage.<br />

Bereits im Jahr 2003 errichtete<br />

Doppelmayr auf dem Gelände der LENZING AG<br />

ein Beförderungssystem zum Transport von<br />

Buchenholzschnitzel vom Lager zur Kocherei.<br />

Die neue Anlage wurde parallel zu diesem bestehenden<br />

RopeCon ® gebaut.


Highspeed, Komfort und Innovation<br />

8-CLD-B Kancamagus 8 | Lincoln, New Hampshire (USA)<br />

Loon Mountain Resort<br />

1.210 m 326 m 3.500 P/h 5,5 m/s 62 12 D-Line 12/2021<br />

Das Loon Mountain Resort ist um eine<br />

Attraktion reicher – mit dem Kancamagus 8<br />

eröffnete die schnellste 8er-Sesselbahn<br />

Nordamerikas.<br />

Im Loon Mountain Resort im Bundesstaat New<br />

Hampshire eröffnete im Dezember 2021 eine<br />

hochmoderne D-Line Sesselbahn. Der Kancamagus<br />

8, kurz Kanc 8 genannt, ist Teil des<br />

„Flight Path: 2030“ – ein 10-Jahres-Plan von<br />

Loon, der die Vision „The new New England“<br />

mit zahlreichen modernen Innovationen im gesamten<br />

Resort umsetzen soll. Der Kanc 8 ist<br />

ein erster großer Meilenstein zur Erreichung<br />

dieses Ziels. Die 8er-Sesselbahn mit Sitzheizung<br />

und wetterfesten Bubbles ersetzt die<br />

4er-Sesselbahn Kancamagus Express und kann<br />

bis zu 3.500 Personen pro Stunde auf die beliebten<br />

Pisten von Loon bringt.<br />

High-Tech im Winter und im Sommer<br />

Mit einer Geschwindigkeit von 5,5 Metern pro<br />

Sekunde ist der Kanc 8 nicht nur die derzeit<br />

schnellste 8er-Sesselbahn Nordamerikas, sondern<br />

auch eine der technologisch fortschrittlichsten<br />

Seilbahnen im Osten der Vereinigten<br />

Staaten. Die Doppelmayr Direct Drive Technologie,<br />

ein getriebeloser Antrieb, sorgt für einen<br />

geräuscharmen Betrieb, geringen Wartungsaufwand<br />

und höhere Energieeffi zienz. Automatische<br />

Schließbügel, mittige Fußraster und ein höhenverstellbares<br />

Förderband beim Einstieg sind<br />

weitere Highlights. Im Sommer ist die Anlage<br />

mit Bike Clips ausgerüstet und steht damit<br />

auch für den Fahrradtransport zur Verfügung –<br />

darauf freuen sich die Downhill-Gäste der stetig<br />

wachsenden Mountainbike-Community in Loon.<br />

Zukunftsweisendes Design<br />

Der Kanc 8 ist ein absoluter Blickfang: Die<br />

modern gestaltete Talstation besticht durch<br />

eine Holzverkleidung, die sich perfekt in das<br />

Landschaftsbild einfügt. Der Bahnhof für das<br />

nächtliche Garagieren der Sessel ist ebenso<br />

bei der Talstation untergebracht. Er dient gleichzeitig<br />

als Zugang zur Bergfahrt. Dadurch sind<br />

die Fahrgäste beim Einsteigen vor dem Wetter<br />

geschützt, was eine zusätzliche Komfortsteigerung<br />

bedeutet. Im Außenbereich des Gebäudes<br />

befi ndet sich eine Terrasse mit Sitzgelegenheiten<br />

und Blick auf die West Basin Trails.<br />

Eindrücke vom<br />

Kancamagus 8 gibt’s hier:<br />

Der Kanc 8 ist ein Meisterwerk an Innovation<br />

und Design. Mit der Unterstützung unserer<br />

zuverlässigen Partner ist es<br />

gelungen, dass Loon mit<br />

dieser Anlage Geschichte<br />

schreibt. Jay Scambio,<br />

Präsident & Geschäftsführer<br />

von Loon Mountain Resort


Projekte International<br />

23<br />

Der nächste Schritt in Big Sky<br />

6-CLD-B Swift Current 6 | Big Sky, Montana (USA)<br />

Big Sky Resort<br />

2.530 m 505 m 3.000 P/h 6,0 m/s 126 24 D-Line 11/2021<br />

Big Sky Resort in Montana eröffnete pünktlich<br />

zur Wintersaison 2021/22 eine weitere<br />

D-Line Sesselbahn: den Swift Current 6.<br />

Boyne Resorts ist die drittgrößte „Mountain<br />

Resort Gruppe“ in Nordamerika, zu der auch<br />

das Big Sky Resort in den nördlichen Rocky<br />

Mountains zählt. Dieses eröffnete mit Start der<br />

Wintersaison 2021/22 die hochmoderne 6er-<br />

Sesselbahn Swift Current 6. Damit setzt Big<br />

Sky einen weiteren wichtigen Schritt seines<br />

10-Jahres-Plans „Big Sky 2025“ für die Entwicklung<br />

des Winterskiresorts um. Die D-Line<br />

bringt die Fahrgäste mit einer Fahrgeschwindigkeit<br />

von 6 m/s in nur sieben Minuten Fahrzeit<br />

auf den Berg.<br />

Komfort im Winter und Sommer<br />

Die neue Sesselbahn ersetzt den Swift Current<br />

High-Speed-Quad und erhöht die Förderleistung<br />

um 50 Prozent – bis zu 3.000 Personen<br />

können nun pro Stunde befördert werden. Mit<br />

dem Doppelmayr Direct Drive ist die Anlage<br />

besonders umweltfreundlich und geräuscharm,<br />

zusätzlich verfügt sie über ein vollautomatisches<br />

Parksystem für die Sessel. Ein höhenverstellbares<br />

Förderband bietet vor allem<br />

Familien mit Kindern Komfort und Sicherheit<br />

beim Einstieg. Der Swift Current 6 ist zudem<br />

mit Bubbles im Big-Sky-Blau ausgestattet.<br />

Auch im Sommer lässt sich die Anlage bestens<br />

nutzen: 38 Bike Carrier für je vier Bikes, ermöglichen<br />

die bequeme Mitnahme von Fahrrädern.<br />

Für Infotainment sorgt der LED-Screen in der<br />

Talstation, der auch schon beim Ramcharger 8<br />

umgesetzt wurde.<br />

Bewährte Zusammenarbeit<br />

Big Sky Resort setzt bei der Umsetzung seiner<br />

Vision „Big Sky 2025“ auf das Know-how der<br />

Doppelmayr Gruppe. Mit dieser Partnerschaft<br />

will Big Sky das Resort mit den technologisch<br />

fortschrittlichsten Seilbahnen in Nordamerika<br />

werden. Zusammen mit dem ebenfalls kürzlich<br />

eröffneten Ramcharger 8 – der ersten 8er-Sesselbahn<br />

Nordamerikas – ist das Big Sky Resort<br />

auf dem besten Weg.<br />

Mehr zur Planungs- und<br />

Bauphase der schnellsten<br />

6er-Sesselbahn Nordamerikas:<br />

Wir sind Doppelmayr und allen am Bau<br />

beteiligten Teams sehr dankbar, denn mit<br />

den beiden D-Line Anlagen im Skigebiet<br />

sind wir nun in der Lage, unseren Gästen ein<br />

Erlebnis der Spitzenklasse zu bieten. Wir sind<br />

unserem Ziel, die Heimat des technologisch<br />

fortschrittlichsten Liftnetzwerks<br />

Nordamerikas zu sein, einen<br />

Schritt nähergekommen.<br />

Troy Nedved,<br />

General Manager des<br />

Big Sky Resorts


24 Projekte International<br />

Erste D-Line für die „Vier Täler“<br />

10-MGD Barnes Line, Verbier | Verbier (CHE)<br />

Téléverbier SA<br />

1.431 m 666 m 3.200 P/h 6,0 m/s 66 D-Line 12/2021<br />

Mit der neuen 10er-Gondelbahn Barnes<br />

Line in Verbier kommen Fahrgäste schnell<br />

und barrierefrei zu ihrem Bergvergnügen.<br />

Die erste D-Line im größten Skigebiet der<br />

Schweiz, Verbier 4Vallées, ist seit Dezember<br />

2021 in Betrieb. Die moderne Barnes Line ersetzt<br />

eine 6er-Gondelbahn aus dem Jahr 1984<br />

und ist der neue Hauptzubringer zum Skigebiet.<br />

In den Sommermonaten wird sie von<br />

Wanderern und Mountainbikern genutzt.<br />

Doppelt so viele Fahrgäste<br />

Die Barnes Line besticht vor allem durch ihre<br />

Förderleistung von 3.200 Personen pro Stunde<br />

– das sind fast doppelt so viele als mit<br />

der Vorgänger-Anlage. Die neue Seilbahn ersetzt<br />

eine der beiden bestehenden parallel<br />

verlaufenden Gondelbahnen, die Verbier mit<br />

Les Ruinettes verbinden.<br />

Barrierefreier Zugang<br />

Eine Besonderheit beim Bau der neuen Anlage<br />

war die bestehende Talstation, die aufgrund<br />

ihrer architektonischen Bedeutung unter<br />

Denkmalschutz steht. So wurde die neue Seilbahnstation<br />

in das bestehende Gebäude integriert.<br />

Sowohl die Tal- als auch die Bergstation<br />

beeindrucken durch ihr industrielles Design.<br />

Zwei neue Rolltreppen sorgen neben einer<br />

Optimierung des Gästeflusses auch für zusätzlichen<br />

Komfort. Ein Aufzug ermöglicht den<br />

direkten Zugang zur Talstation von der Straße<br />

aus Verbier kommend.<br />

Mit der neuen Gondelbahn können wir<br />

Wintersportler schnell und komfortabel<br />

auf den Berg transportieren<br />

und so die Attraktivität<br />

unseres Skigebiets steigern.<br />

Laurent Vaucher,<br />

CEO von Téléverbier


D-Line mal zwei in Shahdag<br />

6-CLD-B Shahdag Lift 22 | Shahdag (AZE)<br />

Baki Abadliq Xidmeti LLC<br />

2.541 m 502 m 2.400 P/h 6,0 m/s 7,49 min 100 D-Line <strong>2022</strong><br />

6-CLD-B Shahdag Lift 23 | Shahdag (AZE)<br />

Baki Abadliq Xidmeti LLC<br />

1.510 m 305 m 2.400 P/h 6,0 m/s 4,66 min 62 D-Line <strong>2022</strong><br />

Zwei neue Sesselbahnen erweitern das<br />

Angebot im Skigebiet Shahdag Mountain<br />

Resort und erschließen den Gästen zusätzliche<br />

Pistenkilometer.<br />

Das 2<strong>01</strong>2 eröffnete Shahdag Mountain Resort<br />

im Kaukasusgebirge ist das erste und zugleich<br />

größte Skigebiet in Aserbaidschan. Zwei neue<br />

D-Line Sesselbahnen erschließen neue Pisten<br />

– während der Shahdag Lift 22 seine Fahrgäste<br />

künftig auf insgesamt 2.552 Meter Höhe befördert,<br />

schafft der Shahdag Lift 23 eine Anbindung<br />

zur bestehenden 8er-Gondelbahn<br />

Shahdag 5.<br />

Hohe Geschwindigkeiten<br />

Mit einer Fahrgeschwindigkeit von sechs Metern<br />

pro Sekunde legt die Shahdag 22 eine<br />

Strecke von zweieinhalb Kilometern in weniger<br />

als acht Minuten zurück. Auch die Shahdag 23<br />

bewegt die Sessel mit sechs Metern pro Sekunde.<br />

Das RPD Nexo System zur Seillageüberwachung<br />

sorgt dabei für die nötige Sicherheit.<br />

Die Sessel sind mit dem Lock-System ausgestattet.<br />

Dabei wird der Schließbügel manuell<br />

geschlossen und dann automatisch verriegelt.<br />

Für einen hohen Fahrgastkomfort öffnet er sich<br />

in der Bergstation selbstständig. Ein Förderband<br />

erleichtert den Einstieg und witterungsbeständige<br />

Bubbles machen die Fahrt bei jedem<br />

Wetter angenehm. Darüber hinaus verfügt die<br />

Shahdag 22 über ein großzügiges Parksystem in<br />

der Talstation, während die Sessel der Shahdag<br />

23 in der Station garagiert werden. Beachtlich ist<br />

auch die Förderkapazität beider Anlagen: Pro<br />

Stunde können jeweils bis zu 2.400 Personen<br />

auf die Pisten gebracht werden.<br />

12 Anlagen von Doppelmayr<br />

Das Shahdag Mountain Resort weist in seiner<br />

erst jungen Geschichte eine beachtliche Entwicklung<br />

auf. In rund zehn Jahren ist ein Winterskigebiet<br />

der Extraklasse mit mehreren Hotels,<br />

Restaurants, Spa- und Wellness-Zentren entstanden.<br />

Auf die Besucher warten insgesamt<br />

17 Pistenkilometer, zwei Freestyle Areas, Skischulen<br />

und zahlreiche weitere Winteraktivitäten.<br />

Mit den beiden neuen Anlagen verfügt das<br />

Shahdag Mountain Resort nun über insgesamt<br />

12 Skilifte – alle aus dem Hause Doppelmayr.<br />

Das aufstrebende Skigebiet setzt damit auf<br />

das Know-how und die bewährte Zusammenarbeit<br />

mit Doppelmayr und der Niederlassung<br />

Doppelmayr Russia.<br />

Trotz schlechter Witterungsbedingungen<br />

während der Realisierungsphase haben wir<br />

die beiden neuen Anlagen mit vereinten<br />

Kräften erfolgreich umgesetzt. Alle Beteiligten,<br />

von den Planern über das Bau- und<br />

Montageteam bis hin zu den<br />

Chefmonteuren aus Wolfurt,<br />

haben hier eine perfekte<br />

Teamleistung gezeigt.<br />

Nazim Shirinov, CTO,<br />

Archico LLC


Chinas größte Pendelbahn<br />

162-ATW Baoquan | Huixian, Henan (CHN)<br />

Henan Baoquan Tourism Co., Ltd.<br />

1.100 m 334 m 2.084 P/h 10,0 m/s 2 12/2021<br />

In der Tourismusdestination Baoquan<br />

bringt die größte Pendelbahn Chinas seit<br />

Dezember 2021 Ausflugsgäste auf dem<br />

kürzesten Weg zum beliebten Cliffwalk und<br />

zu einer Wasserfallarena.<br />

Baoquan in der Provinz Henan im Nordosten<br />

von China zieht jedes Jahr zahlreiche Touristen<br />

an. Die Region ist berühmt für ihr nationales<br />

Waldreservat, die roten Felsschluchten des Taihang-Gebirges<br />

und majestätische Wasserfälle.<br />

Bislang konnte die Erhöhung von Baoquan nur<br />

durch eine lange Wanderung erreicht werden.<br />

Wichtiger Beitrag zur Tourismusentwicklung<br />

Mit der neuen Pendelbahn hat Garaventa gemeinsam<br />

mit der Tourismusdestination Henan<br />

Baoquan Tourism Co., Ltd. eine komfortable<br />

und schnelle Verbindung auf die auf 334 Metern<br />

gelegene Erhöhung von Baoquan geschaffen.<br />

Mit einer Förderleistung von bis zu 2.084 Fahrgästen<br />

pro Stunde leistet die Seilbahn einen<br />

wesentlichen Beitrag zur Attraktivitätssteigerung<br />

für die Region.<br />

Spektakuläre Aussichten<br />

Die zwei CWA-Kabinen mit einer Kapazität von<br />

jeweils 162 Personen verfügen über Ausstattungselemente,<br />

die für ein ganz besonderes<br />

Fahrerlebnis sorgen. Ein Glasbodenelement etwa<br />

bietet während der Fahrt eine atemberaubende<br />

Aussicht: Die Fahrgäste blicken direkt auf einen<br />

Stausee, der zur Stromerzeugung für ein Pumpspeicherkraftwerk<br />

genutzt wird, hinunter. An<br />

der Bergstation erwartet sie ein Panoramablick<br />

über das gesamte Baoquan Reservat. Von hier<br />

aus haben die Besucher auch die Möglichkeit,<br />

über den beliebten Cliffwalk zu wandern und<br />

anschließend mit einem Panorama-Aufzug hinunter<br />

zur Wasserfalllandschaft zu fahren.


Projekte International<br />

27<br />

Mit der Seilbahn zur Universität<br />

10-MGD Rakavlit | Haifa (ISR)<br />

Netivei Israel - The National Transport Infrastructure Company Ltd.<br />

4.321 m 472 m 2.400 P/h 5,0 m/s 19,0 min 150 Gondeln für je 10 Personen 03/<strong>2022</strong><br />

Die Studierenden und Mitarbeitenden der<br />

Universität und des Technions Haifa haben<br />

dank einer neuen Gondelbahn einen beeindruckenden<br />

und bequemen Weg zum Campus.<br />

Kaum eine Hochschule hat einen schöneren<br />

Ausblick: Vom Campus der Universität und<br />

des Technions in Haifa können Studierende<br />

wie auch Touristen auf Israels drittgrößte Stadt<br />

und das Mittelmeer blicken. Die Lage auf<br />

einem der höchsten Punkte der Stadt – dem<br />

Berg Carmel – brachte aber auch Nachteile. Die<br />

Parkmöglichkeiten für Fahrzeuge sind begrenzt<br />

und der Campus war lange nur über enge, kurvige<br />

Straßen erreichbar – zumindest bis März<br />

<strong>2022</strong>. Nun haben Studierende, Universitätspersonal<br />

und Besucher endlich ein deutlich<br />

schnelleres und bequemeres Verkehrsmittel:<br />

Die Gondelbahn „Rakavlit“.<br />

Erste urbane Gondelbahn Israels<br />

Die neue Uni-Seilbahn ist die erste urbane<br />

Gondelbahn in Israel und in das öffentliche<br />

Verkehrsnetz eingebunden. Sie verkehrt an<br />

insgesamt sechs Stationen – zu Beginn werden<br />

drei davon als Ein- und Ausstiegsstationen<br />

genutzt – vom zentral gelegenen Bahn- und<br />

Busterminal HaMiFratz auf direktem Weg zum<br />

Technion, dem größten Forschungszentrum<br />

Israels, und weiter bis zum Campus der Universität<br />

Haifa. Sie erweitert damit das öffentliche<br />

Nahverkehrssystem um eine eindrucksvolle<br />

Komponente: Die Fahrgäste legen die etwa<br />

vier Kilometer lange Strecke hoch auf den<br />

Carmel in nur knapp 20 Minuten zurück –<br />

ohne Stau und mit einzigartigem Ausblick.<br />

Damit ergeben sich Zeitersparnisse von bis zu<br />

25 Minuten je Richtung. Die mit Aktivlüftung<br />

und Wärmeschutzverglasung ausgestatteten<br />

Kabinen bieten mit acht Sitz- und zwei Stehplätzen<br />

Raum für bis zu zehn Personen, schätzungsweise<br />

befördert die Gondelbahn etwa<br />

20.000 Fahrgäste pro Tag. Darunter sind nicht<br />

nur die rund 18.000 Studierende der Universität<br />

und die 15.600 Studierende des Technions –<br />

auch für die Mitarbeitenden und Touristen<br />

erfreut sich der Campus als Aussichtspunkt<br />

dank der Seilbahn neuer Attraktivität.<br />

Leise über die Stadt gleiten<br />

Neben der Verfügbarkeit – die Seilbahn ist<br />

täglich bis zu 19 Stunden in Betrieb – stellte<br />

das Thema Geräuschemissionen eine wichtige<br />

Komponente dar. Da sich die Seilbahn inmitten<br />

der Stadt befindet, sollten diese so gering<br />

wie möglich gehalten werden. Um das zu<br />

ermöglichen, entkoppelte Doppelmayr die Tragwerkstruktur<br />

der Seilbahn – Stützen und Fundamente<br />

– im Bereich der insgesamt sechs<br />

Stationen von der Gebäudestruktur. Schall und<br />

Vibrationen werden somit weniger nach Außen<br />

übertragen, was die Seilbahn zu einem leisen<br />

und umweltfreundlichen Verkehrsmittel macht.<br />

Die neue Seilbahn in Haifa bietet eine erhebliche<br />

Zeitersparnis von bis zur 25 Minuten<br />

pro Richtung vom zentralen Bus- und Bahnterminal.<br />

Bewohner, Studierende und Mitarbeitende<br />

des Technion und der Universität<br />

Haifa, aber auch Touristen<br />

profitieren von einer kurzen,<br />

nachhaltigen und zuverlässigen<br />

Fahrt. Ilan Dunsky,<br />

Kidan project management<br />

for Netivei Israel Ltd.


28 Aktuelles aus der Welt<br />

Die Königin wird neu erstrahlen<br />

Die neue Queenstown Gondola wird mit<br />

der neuesten D-Line Technologie ausgestattet<br />

sein.<br />

Auf Bob’s Peak liegt der beliebteste Aussichtpunkt<br />

über das Neuseeländische Queenstown,<br />

den Wakatipu See und die umliegende Bergwelt.<br />

Vom Skyline Queenstown aus gelangen<br />

Besucher zu einem einzigartigen Sommerrodelerlebnis<br />

(Downhill Luge), einem Restaurant,<br />

Wanderwegen oder Mountainbike-Strecken.<br />

Am leichtesten ist die Skyline mit der Queenstown<br />

Gondola zu erreichen – eine der steilsten<br />

© CWA Constructions SA/Corp.<br />

Seilbahnen der Welt. Die Gondelbahn wird<br />

nun neu gebaut: Die Gäste können sich auf<br />

die neueste D-Line Technologie und moderne<br />

OMEGA V 10er-Kabinen mit Fahrradhalterung<br />

freuen, während die Arbeit für Seilbahnbedienstete<br />

mit dem Doppelmayr Connect Control<br />

System erleichtert wird. Die neue Anlage wird<br />

eine drei Mal so hohe Förderleistung haben<br />

und damit mehr Gäste noch schneller auf den<br />

Gipfel bringen.<br />

Neubau parallel zum Betrieb der alten Bahn<br />

Die Arbeiten starteten Ende 2021, <strong>2022</strong> werden<br />

die Fundamente sowie die Berg- und Talstation<br />

fertig gestellt, Ende des Jahres beginnen die<br />

elektromechanischen Arbeiten. Während dieser<br />

Zeit wird die alte Gondelbahn parallel weiter<br />

bestehen und die Fahrgäste ungestört auf den<br />

Bob’s Peak bringen. Da sich die Strecken teilweise<br />

überschneiden, bringt das besondere<br />

Herausforderungen für den Bau. Erst zehn<br />

Wochen vor der Eröffnung 2023 wird die bisherige<br />

Anlage stillgelegt, um das alte System<br />

abzubauen, die neue Seilbahn fertigzustellen<br />

und in Betrieb zu nehmen.<br />

LTW setzt größtes Projekt<br />

für Continental um<br />

Umfassende Intralogistiklösungen für Automobilzulieferer<br />

in Otrokovice.<br />

LTW hat den größten Auftrag erhalten, den der<br />

Intralogistikexperte und der Automobilzulieferer<br />

Continental je gemeinsam umgesetzt haben.<br />

Das Großprojekt für den Standort Otrokovice<br />

in Tschechien umfasst zehn Regalbediengeräte,<br />

Paletten- und Reifenfördertechnik, 18 LTW-Carrys<br />

sowie LTW-Software. Die Erweiterung der Intralogistik<br />

trägt dazu bei, den europäischen Standort<br />

für weiteres Wachstum bestens zu rüsten.<br />

Die Inbetriebnahme ist für 2023 geplant.<br />

Jahrelange bewährte Zusammenarbeit<br />

Der Auftrag kommt nicht überraschend: LTW<br />

und Continental verbindet eine lange und erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit. Erst kürzlich zeichnete<br />

der deutsche Großkonzern LTW zum zweiten<br />

Mal mit seinem Award als „Best Supplier in the<br />

Catergory High Bay Storages & Automatation“<br />

aus. Außerdem ist der Intralogistikexperte bereits<br />

seit elf Jahren A-Supplier für Hochregallager<br />

für Continental. „Das ist Kontinuität auf<br />

höchstem Niveau. Die jahrelange Zusammenarbeit<br />

hat sich mehr als bewährt“, bestätigt auch<br />

Christian Baldauf, Director Sales and Marketing<br />

bei LTW. „Wir freuen uns, nun auch dieses Großprojekt<br />

gemeinsam umzusetzen.“


Aktuelles aus der Welt<br />

29<br />

Big Sky Resort: Großes Finale startet<br />

Die Umsetzung der Vision 2025 des Big<br />

Sky Resorts geht in den Endspurt.<br />

Im Big Sky Resort wird die letzte Phase der<br />

Vision 2025 eingeläutet. Im Sommer <strong>2022</strong> startet<br />

die umfangreiche Neugestaltung des Herzstücks<br />

des Resorts, dem Lone Mountain. Es<br />

wird ein einmaliges Bergerlebnis entstehen:<br />

Mit einem Seilbahnnetz der Extraklasse von<br />

der Talstation bis zum Gipfel und einem großen<br />

gastronomischen Angebot.<br />

Eine Pendelbahn und eine Gondelbahn<br />

„America’s Matterhorn“ – wie der Lone Mountain<br />

genannt wird – ist Montanas höchster Aussichtspunkt.<br />

Das Finale der großen Skigebietstransformation<br />

bilden zwei neue Großprojekte:<br />

In den kommenden Jahren wird Doppelmayr/<br />

Garaventa eine Pendelbahn sowie eine 2-<br />

Sektionen-Gondelbahn umsetzen. Die neue<br />

Verbindung zum Lone Peak ermöglicht allen<br />

Gästen ein hochalpines Erlebnis. „Dieses innovative<br />

Projekt wird ein aufregendes neues<br />

Kapitel in der Zukunft des Big Sky Resort Tourismus<br />

einläuten“, sagt Stephen Kircher, CEO<br />

und Präsident von Boyne Resorts, Inhaber von<br />

Big Sky Resort.<br />

Alle Projekte der Vision<br />

Big Sky 2025 gibt’s hier:<br />

Eine neue Sesselbahn für Ylläs<br />

Doppelmayr D-Line ersetzt zwei Schlepplifte.<br />

Im fi nnischen Ylläs entsteht eine neue D-Line<br />

6er-Sesselbahn Alahissi 2. Das Skigebiet inmitten<br />

der bezaubernden Winterlandschaft Lapplands<br />

erhält damit eine hochmoderne Bahn,<br />

die zwei in die Jahre gekommene Schlepplifte<br />

ersetzt. Sie erschließt den unteren Teil des Skigebiets,<br />

dessen Pisten besonders für Kinder<br />

und Skianfänger geeignet sind. Um den kalten<br />

Temperaturen Lapplands zu trotzen, wird die<br />

Sesselbahn mit Sitzheizung und wetterfesten<br />

Bubbles ausgestattet. Die Alahissi 2 wird auch<br />

im Sommer in Betrieb sein und den Zugang<br />

zu einem Bikepark ermöglichen. Bike Clips an<br />

den Sesseln werden für einen komfortablen<br />

Fahrradtransport sorgen.<br />

Die Fahrt von der Talstation bis zum Ausstiegspunkt<br />

wird etwa vier Minuten dauern, die Förderkapazität<br />

umfasst bis zu 3.000 Personen<br />

pro Stunde. Die Inbetriebnahme ist für die<br />

Wintersaison <strong>2022</strong>/23 geplant.


30 Doppelmayr Gruppe<br />

Seilbahn-Innovationen für<br />

einen wachsenden Markt<br />

Doppelmayr China setzt Seilbahnprojekte der Superlative um. 30 Kilometer östlich von Peking<br />

entstehen in der chinesischen Niederlassung der Doppelmayr Gruppe innovative Seilbahn-<br />

Projekte für den chinesischen Markt. Sanhe Doppelmayr ist mit insgesamt 138 umgesetzten<br />

Seilbahnprojekten einer der führenden Seilbahnspezialisten in China.<br />

Sanhe Doppelmayr<br />

Gründung: 1995<br />

Standort:<br />

Mitarbeiter: 120<br />

Hauptmarkt:<br />

Aufgaben:<br />

Sanhe City, Provinz Hebei<br />

China<br />

Projektierung,<br />

Vertrieb/Marketing,<br />

Produktion,<br />

Kundenservice<br />

Projektauszug<br />

<strong>2022</strong>: 160-FUL Tianmeng Funicular,<br />

längste Standseilbahn Asiens<br />

und einzige Standseilbahn in<br />

der Provinz Shandong<br />

<strong>2022</strong>: 8-MGD Yanoda Ropeway, erste<br />

D-Line Seilbahn in China<br />

<strong>2022</strong>: 162-ATW Baoquan, größte<br />

Pendelbahn in China<br />

2<strong>01</strong>9 Neun Anlagen in Yanqing:<br />

bis 2021 5x 8-MGD, 2x 6-CLD-B, 2x 4-CLF<br />

2<strong>01</strong>7: 30-TGD Lushan, erste 3S-Bahn<br />

in China


Doppelmayr Gruppe<br />

31<br />

Das erste Büro von Doppelmayr China<br />

wurde 1992 in Peking eröffnet. Damit<br />

war der Grundstein für eine erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit zwischen Österreich und<br />

China in der Seilbahnbranche gelegt. Sanhe<br />

Doppelmayr Transport System Co., Ltd., wie<br />

das 100%ige Doppelmayr-Tochterunternehmen<br />

offiziell heißt, wurde 1995 in Yanjiao/Sanhe gegründet,<br />

30 Kilometer östlich von Peking und<br />

30 Minuten vom Beijing Capital International<br />

Airport entfernt. Auf einer Gesamtfläche von<br />

rund sieben Hektar werden am Standort Seilbahnkomponenten<br />

produziert und landesweit<br />

ausgeliefert. Insgesamt 120 Mitarbeitende sind<br />

in Produktion, Vertrieb, in der Projektabwicklung<br />

und im Kundendienst tätig. Das Werk<br />

verfügt zudem über ein großes Ersatzteillager,<br />

was den Service vor Ort stark vereinfacht.<br />

Yanqiu Li ist von Beginn an in der Geschäftsführung<br />

der chinesischen Tochtergesellschaft<br />

von Doppelmayr und hat maßgeblich an deren<br />

Erfolgsgeschichte mitgewirkt.<br />

138 Seilbahnen<br />

China gilt laut dem „International Report on<br />

Snow and Mountain Tourism“ als eine der am<br />

schnellsten wachsenden Skinationen der Welt.<br />

Mit rund 13 Millionen chinesischen Skifahrern<br />

rangiert das Reich der Mitte bereits unter den<br />

Top 3 der Skifahrerzahlen nach Nation. Neben<br />

den Olympischen Winterspielen <strong>2022</strong> als treibende<br />

Kraft sind die rund 800 Skigebiete – die<br />

meisten von ihnen brandneu – ein Beleg für<br />

die enorme Entwicklung des Wintersports in<br />

diesem Land. In den letzten drei Jahrzehnten<br />

realisierte Sanhe Doppelmayr insgesamt 138<br />

Seilbahnprojekte für den chinesischen Markt<br />

– darunter Seilbahnen in Skigebieten und POI<br />

Seilbahnen. Allein in den Jahren 2020 und 2021<br />

wurden 18 Seilbahnen gebaut. Damit hält die<br />

Niederlassung einen Marktanteil von 60 Prozent<br />

an importierten Seilbahnen in China. Mit zahlreichen<br />

Innovationen ist Doppelmayr zudem<br />

Vorreiter in der Seilbahntechnologie und gilt<br />

als die fortschrittlichste und beliebteste Seilbahnmarke<br />

auf dem Subkontinent.<br />

Besondere Projekte<br />

Bereits 1993 baute Doppelmayr im südchinesischen<br />

Taishan die erste kuppelbare 2er-Sesselbahn.<br />

Seither folgten zahlreiche innovative<br />

Seilbahnprojekte. In Lushan entstand Chinas<br />

erste 3S-Bahn, die Tianmeng Funicular ist<br />

Asiens längste Standseilbahn und die Yanoda<br />

Ropeway die erste D-Line Chinas.<br />

Mit der 8er-Gondelbahn Badaling North Line,<br />

einer Gondelbahn, die Besucher zur Chinesischen<br />

Mauer bringt, und der 3S-Bahn Tianmenshan<br />

in der Provinz Hunan wurden weitere erfolgreiche<br />

Projekte umgesetzt. Im ersten Skigebiet<br />

Chinas, dem Tonghua Wanfeng Ski<br />

Resort, realisierte Doppelmayr China insgesamt<br />

fünf Seilbahnen. Mit der 162er-Pendelbahn<br />

Baoquan startete Ende 2021 die größte Pendelbahn<br />

Chinas ihren Betrieb (mehr dazu auf<br />

Seite 26).<br />

Eine besondere Ehre wurde Doppelmayr mit<br />

folgendem Großauftrag zuteil: 14 Anlagen,<br />

die bei den Olympischen Winterspielen <strong>2022</strong><br />

in Betrieb waren, kommen aus dem Hause<br />

Doppelmayr. Fünf davon im Genting Resort<br />

Secret Garden in Zhangjiakou und weitere neun<br />

neu gebaute Seilbahnen im Yanqing National<br />

Alpine Ski Center. Ein Support-Team unterstützte<br />

während der Spiele einen reibungslosen<br />

Betrieb (mehr dazu auf Seite 32).<br />

Die Kunden in China schätzen besonders<br />

das Zusammenspiel von Innovationskraft<br />

und hohen Qualitätsstandards, das von<br />

Doppelmayr ausgeht. Von der Planung<br />

und Beratung über die Umsetzung bis hin<br />

zum Service sind sie bei uns in den besten<br />

Händen – 138 umgesetzte<br />

Seilbahnprojekte in rund drei<br />

Jahrzehnten sind ein klarer<br />

Beweis dafür. Yanqiu Li,<br />

CEO von Sanhe Doppelmayr<br />

Transport Systems Co., Ltd.


Support bei den<br />

Olympischen Winterspielen<br />

12 Doppelmayr-Experten waren an 14 Anlagen im Einsatz.<br />

V<br />

om 4. bis 20. Februar <strong>2022</strong> fanden in<br />

Peking die 24. Olympischen Winterspiele<br />

statt. Als Teil der olympischen<br />

Infrastruktur waren in den Austragungsstätten<br />

Yanqing und Zhangjiakou insgesamt 14 Seilbahnen<br />

von Doppelmayr in Betrieb. Sie brachten<br />

die Athleten und ihre Teams zu den Pisten<br />

und sorgten für effiziente Mobilität im Olympia-<br />

Gebiet. Für das alpine Zentrum in Yanqing hat<br />

Doppelmayr neun neue Seilbahnanlagen gebaut<br />

– hier wurden vor allem die alpinen Skiwettbewerbe<br />

ausgetragen. Im Genting Resort<br />

Secret Garden sorgten fünf Seilbahnen von<br />

Doppelmayr für die Beförderung der Olympioniken<br />

und ihrer Betreuer zu den nordischen<br />

Bewerben sowie zu den Freestyle-Ski und<br />

Snowboard-Bewerben.<br />

Die Doppelmayr-Experten<br />

Zur Unterstützung des Kunden und seiner<br />

Betriebsmannschaft war während der Olympischen<br />

Spiele ein zwölfköpfiges Doppelmayr-<br />

Team im Einsatz – darunter Seilbahnmonteure,<br />

Servicetechniker, E-Techniker und Softwareentwickler.<br />

Auch während den Paralympischen<br />

Spielen Anfang März war ein siebenköpfiges<br />

Team vor Ort. Vier Doppelmayr-Mitarbeiter aus<br />

Wolfurt und drei Mitarbeiter der chinesischen


Kundendienst<br />

33<br />

Sowohl die Seilbahnen als auch<br />

die Athleten haben bei den<br />

Olympischen Spielen <strong>2022</strong> in<br />

Peking Höchstleistung gezeigt.<br />

Niederlassung unterstützten einen reibungslosen<br />

Ablauf. Einige der Teammitglieder brachten<br />

bereits Erfahrung von Olympischen Spielen<br />

mit – sie waren schon 2<strong>01</strong>8 in Pyeongchang<br />

Teil des Support-Teams.<br />

Die Aufgaben<br />

Das Support-Team von Doppelmayr sorgte<br />

während der Spiele für die notwendige Rückendeckung<br />

vor Ort. Es fungierte als Backup, falls<br />

das Betriebsteam im Olympia-Gebiet Unterstützung<br />

benötigte. Am Austragungsort Yanqing<br />

wurde eine Zentrale eingerichtet, die als Aufenthaltsraum<br />

und Ausgangspunkt für Kontrollfahrten<br />

diente. Zusätzlich wurden Ersatzteile<br />

und Werkzeuge in den Einsatzgebieten positioniert,<br />

um für alle Eventualitäten gerüstet zu<br />

sein. Der Einsatzplan wurde mit den Wettkämpfen<br />

synchronisiert – so waren die Doppelmayr-<br />

Experten besonders zu jenen Zeiten dort anwesend,<br />

wo wichtige Bewerbe stattfanden, und<br />

standen dem örtlichen Betriebsteam bei Bedarf<br />

mit Rat und Tat zur Seite. Eine weitere wichtige<br />

Aufgabe war die Überwachung der Zubringerbahnen,<br />

die die Athleten und ihre Betreuermannschaften<br />

zu den Events beförderten.<br />

Die Herausforderungen einer Pandemie<br />

Für die Einreise und den Aufenthalt in China<br />

galten aufgrund der Corona-Pandemie ganz<br />

besondere Vorschriften. Ein „Playbook“ für<br />

internationale Organisationen, Mitarbeiter, Medienvertreter,<br />

etc. diente als „Leitfaden für<br />

sichere und erfolgreiche Spiele“. Auf insgesamt<br />

84 Seiten wird darin beschrieben, was<br />

vor der Anreise, bei der Einreise und während<br />

der Spiele zu beachten war. Das Doppelmayr-<br />

Team bewegte sich zur Sicherheit der Teilnehmer<br />

und Teams lediglich innerhalb der olympischen<br />

Bubble in einem so genannten „Closed Loop“.<br />

Eine strenge Teststrategie, die Minimierung von<br />

physischen Kontakten und hohe Hygienevorschriften<br />

sollten das Risiko einer Ansteckung<br />

weiter reduzieren.<br />

Doppelmayr und Olympia<br />

Doppelmayr kann auf eine lange gemeinsame<br />

Geschichte mit der Marke Olympia zurückblicken.<br />

Zahlreiche Doppelmayr-Seilbahnanlagen<br />

haben bereits olympische Athleten befördert<br />

– ob in Vancouver, London oder Sochi. Auch<br />

mit dem Österreichischen Olympischen Comité<br />

verbindet Doppelmayr eine lange Partnerschaft.<br />

Sie ist klares Bekenntnis zum gemeinsamen<br />

Wunsch, junge Leute, die sich dem Sport<br />

verschrieben haben, zu unterstützen. Als Top-<br />

Partner des ÖOC und des Austria House sowie<br />

als Sponsor des Paralympischen Comités sind<br />

die Olympischen Spiele eine wichtige internationale<br />

Bühne, auf der Doppelmayr österreichische<br />

Wintersportkompetenz repräsentiert.<br />

Anlagen:<br />

Seilbahntypen:<br />

Service-Team:<br />

Expertise:<br />

5 Seilbahnen im Genting<br />

Resort Secret Garden<br />

9 Seilbahnen in Yanqing<br />

6 kuppelbare Gondelbahnen,<br />

5 kuppelbare Sesselbahnen<br />

mit Bubble, 3 fi xgeklemmte<br />

Sesselbahnen<br />

12 Mitarbeiter, davon 8 aus<br />

Wolfurt und 4 aus China<br />

7 Mitarbeiter, davon 4 aus<br />

Wolfurt und 3 aus China bei<br />

den Paralympischen Spielen<br />

Elektrotechnik, Hydraulik,<br />

Mechanik, Software,<br />

Betriebsführung


34 Splitter<br />

Onlinekurse zu nachhaltiger, urbaner<br />

Mobilität auf einer neuen Ebene<br />

„Taking Sustainable Urban Mobility to The<br />

Next Level“ ist das Thema der Online-Kurse,<br />

die aus der AoSUM (Academy of Sustainable<br />

Urban Mobility) entstanden sind. Internationale<br />

Expertinnen und Experten – darunter Wolfram<br />

Auer von Doppelmayr – geben darin ihr Wissen<br />

über nachhaltige, urbane Mobilität Online weiter.<br />

In nur 10 bis 15 Minuten pro Vortrag bekommen<br />

Interessierte einen Überblick über nachhaltige<br />

Lösungen für den aktuellen und zukünftigen<br />

Mobilitätsbedarf. Doppelmayr hat gemeinsam<br />

mit seinem Kooperationspartner UN-Habitat die<br />

Onlinekurse konzipiert, da die sonst jährlich<br />

durchgeführte AoSUM nicht physisch stattfi nden<br />

kann. Das Angebot richtet sich in erster Linie an<br />

alle, die im Mobilitätssektor Verantwortung tragen.<br />

Die sieben Kurzvorträge sind kostenlos und<br />

nach der online Registrierung einzeln abrufbar.<br />

Hier ein Auszug der Themen und Speaker der Classrooms:<br />

The Need for Sustainable Urban Mobility<br />

Stefanie Holzwarth, UN-Habitat<br />

Sustainable Mobility Solutions. Integrated Proven Technology<br />

Wolfram Auer, Doppelmayr Seilbahnen GmbH<br />

Financing Options for Sustainable Urban Mobility<br />

Veronika Pliats-Shirzadi, KfW Development Bank<br />

Low Carbon Mobility Solutions<br />

Kai Landwehr, MyClimate<br />

Data, Innovation and Smart Mobility<br />

Wieland Rhenau, Deutsche Bahn<br />

Alle Infos<br />

gibt es hier:<br />

Yanqiu Li erhält<br />

Silbernes Ehrenzeichen<br />

der Republik Österreich<br />

Neue Lehrwerkstatt<br />

Pünktlich zum Start der neuen Lehrlinge<br />

im Herbst 2021 sind die Ausbildungsbereiche<br />

Elektrotechnik und Mechatronik in eine neue<br />

Lehrwerkstatt umgezogen. Diese besticht<br />

durch einen hochmodernen Maschinenpark<br />

und großzügige Flächen für Veranstaltungen,<br />

Schulungen und Büros. Die neue Lehrwerkstatt<br />

befindet sich direkt neben der<br />

Metall-Lehrwerkstatt – damit ist die komplette<br />

Grundausbildung für alle fünf Lehrberufe an<br />

einem Ort vereint.<br />

Eine ganz besondere Ehre wurde Yanqiu Li,<br />

dem CEO von Doppelmayr China, zuteil: Andreas<br />

Riecken, Österreichs Botschafter in China,<br />

überreichte ihm stellvertretend für Bundespräsident<br />

Alexander Van der Bellen das Silberne<br />

Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik<br />

Österreich. Damit wurde sein Beitrag zur Förderung<br />

der chinesisch-österreichischen Beziehungen<br />

in Kultur und Wirtschaft von höchster<br />

Stelle gewürdigt. Yanqiu Li ist seit fast 30 Jahren<br />

für Doppelmayr tätig und war maßgeblich an<br />

der Gründung der chinesischen Doppelmayr-<br />

Niederlassung beteiligt. Der partnerschaftliche<br />

Austausch zwischen Österreich und China war<br />

und ist ihm stets ein großes Anliegen.<br />

• Acht fixe Plätze für<br />

Elektrolehrlinge<br />

• Schulungsraum mit<br />

neun Arbeitsplätzen<br />

• Gesamtfläche von 400 m 2<br />

für praktische Ausbildung,<br />

Schulungsraum, Büro<br />

für Ausbildner, Lagerfläche,<br />

Lehrlingsplattform für<br />

Veranstaltungen etc.


Splitter<br />

35<br />

Cable Car World: Alles rund um<br />

urbane Seilbahnen<br />

Zum ersten Mal stehen urbane Seilbahnen<br />

im Mittelpunkt einer kombinierten Fachmesse<br />

und Kongressveranstaltung in Deutschland.<br />

Die Cable Car World legt den Fokus auf Seilbahnen<br />

als gleichwertigen Bestandteil der<br />

neuen urbanen Mobilität. Unter dem Motto<br />

„home of new urban mobility“ bietet die zweitägige<br />

Veranstaltung am 21. und 22. Juni <strong>2022</strong><br />

in der Messe Essen spannende Impulsvorträge<br />

von Experten. Darüber hinaus erhalten Besucher<br />

exklusive Einblicke in Projekte und innovative<br />

Lösungen der urbanen Mobilität und<br />

können sich vor Ort mit relevanten Ansprechpartnern<br />

austauschen und vernetzen. Auch<br />

Doppelmayr wird dabei sein und freut sich auf<br />

interessante Begegnungen und Gespräche.<br />

Mehr erfahren: cablecarworld.com<br />

Legende<br />

Über den Niagara River wippen?<br />

Schräge Länge<br />

Höhenunterschied<br />

Anzahl Stützen<br />

Stationen<br />

Förderleistung<br />

Fahrgeschwindigkeit<br />

Fahrzeit<br />

Fahrzeuge<br />

Eröffnung<br />

D-Line<br />

Die Werksmontage von Garaventa beschäftigte<br />

sich Ende 2021 mit einer ganz<br />

besonderen Aufgabe. Was aussieht, wie ein<br />

Bauwerk, auf dem man schon als Kind auf<br />

dem Spielplatz gerne herumgeklettert ist,<br />

gehört tatsächlich zu einer imposanten Seilbahn.<br />

Bei dem gelben Bogen handelt es sich<br />

um ein echtes Stück kanadische Geschichte.<br />

Er gehört zur Whirlpool Aero Car, auch Spanish<br />

Aero Car genannt – einer Spezialbahn,<br />

die ihren Namen völlig zurecht trägt. Sie überquert<br />

mit an Laufwerksrollen montierten 2er-<br />

Wippen das Wirbelbecken im Niagara River,<br />

vier Kilometer von den berühmten Niagara<br />

Fällen entfernt, und wurde vor über 100 Jahren<br />

zum ersten Mal in Betrieb genommen.<br />

Garaventa hat sich der Aufgabe angenommen,<br />

diese Bahn auf den neuesten Stand<br />

zu bringen. Das Projekt wartete mit einigen<br />

Herausforderungen auf: So konnte für einige<br />

Teile nur auf alte Zeichnungen, zum Teil<br />

in Fuß und Zoll, zurückgegriffen werden.<br />

Schlussendlich ist aber ein neues Laufwerk<br />

entstanden, welches mit der modernisierten<br />

Kabine wieder viele Touristen über den Whirlpool<br />

fahren wird.<br />

Impressum<br />

Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: Doppelmayr<br />

Seilbahnen GmbH, Postfach 20, Konrad-Doppelmayr-Straße 1,<br />

6922 Wolfurt, Österreich, dm@doppelmayr.com,<br />

doppelmayr.com; Text und Redaktion: ikp Vorarlberg GmbH, ikp.at,<br />

Doppelmayr; Grafi k und Gestaltung: KONZETT BRENNDÖRFER,<br />

agenturkb.com; Fotos: Doppelmayr; Druck: Thurnher, Rankweil;<br />

Blattlinie nach § 25 Mediengesetz: Aktuelle Information für<br />

Kunden, Partner und Mitarbeiter der Doppelmayr Gruppe;<br />

Erscheinungsweise: dreimal jährlich. Nachdruck nur mit Quellenangabe<br />

und ausdrücklicher, schriftlicher Genehmigung gestattet;<br />

Stand: April <strong>2022</strong>; Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichten<br />

wir im Magazin darauf, geschlechtsspezifi sche<br />

Formulierungen zu verwenden; Satz- und Druckfehler vorbehalten,<br />

es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB).<br />

doppelmayr.com


Bike Cab<br />

Mit dem Bike Cab für Gondelbahnen können bis zu acht Fahrräder gleichzeitig transportiert werden. Das garantiert eine hohe<br />

Förderleistung und hohe Attraktivität für Radsportbegeisterte. Das Be- und Entladen erfolgt einfach und schnell von den Bikern<br />

selbst. Diese hängen ihre Fahrräder in der Talstation beim Bike Cab ein und steigen anschließend in die nachfolgende Kabine ein.<br />

In der Bergstation haben die Gäste genügend Zeit, um ihre Bikes wieder zu entnehmen – ab geht’s ins Bike-Vergnügen.<br />

doppelmayr.com<br />

<strong>DE</strong>U

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