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Möbelmarkt_04.2022

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B 1785<br />

04/2022<br />

www.moebelmarkt.de<br />

International Interior Business Magazine<br />

Foto: Prisma by Alliance<br />

Opti: Revival für das Wohnkaufhaus in der City<br />

Organ des Europäischen<br />

Möbelhandels<br />

Premiere: Mycs – der erste Showroom für „Private Shopping“<br />

Rauch Möbelwerke: Der neue Weg zum Kunden-Versteher


100 %<br />

KREATIVE<br />

PROBLEMLÖSER<br />

WIR<br />

wissen, was<br />

Kunden wirklich<br />

wollen.


In der modernen Architektur werden die großen, cleanen Räume mit wenig<br />

Inventar gerne zum Leitbild erhoben. Auf der wissenschaftlichen<br />

Ebene hat das nicht immer- Bestand. Je monotoner der Außenraum ist,<br />

desto reichhaltiger sollte der Innenraum gestaltet sein, empfiehlt der<br />

Wohnpsychologe Dr. Harald Deinsberger-Deinsweger. Hingegen könne<br />

es ein Zuviel an Natur kaum geben, so der Experte. Er kam zum Jahreswechsel<br />

im vorausblickenden Frankfurter Allgemeinen Quarterly zu<br />

Wort. Ein ganzes Special war dem Thema „Grünpflanzen“ gewidmet,<br />

um welches sich in den letzten Jahren ein Mega-Kult entwickelt hat.<br />

Ihre volle Pracht entfalten die grünen Lieblinge auch in der neuen Coffee<br />

Lounge des Fashion Labels Marcell von Berlin an der Melrose Ave in<br />

West Hollywood. Benannt nach dem polnischen Designer Marcell Pustul<br />

mit Atelier in Berlin, hat sich die Street Style Marke schon mit Kundinnen<br />

wie Lady Gaga oder Helene Fischer einen Namen gemacht. Die<br />

Coffee Lounge in Hollywood ist an den dortigen Flagshipstore angegliedert<br />

und wurde als ein stilistisches Crossover aus Berliner Industrie-<br />

Look und entspannter L.A. Grünoase mit Rattanstühlen gestaltet.<br />

Foto: Marcell von Berlin<br />

Wildwuchs<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022<br />

Look Out 113


Das Mittel<br />

gegen<br />

Zukunftsängste<br />

Zum<br />

Faktencheck<br />

Werden Sie Teil der starken Gemeinschaft!<br />

Erfahren Sie mehr unter:<br />

www.interliving.de


B 1785<br />

04 / 2022<br />

Neue Wege<br />

www.moebelmarkt.de<br />

International Interior Business Magazine<br />

Gerald Schultheiß<br />

Chefredakteur<br />

schultheiss@moebelmarkt.de<br />

Opti: Revival für das Wohnkaufhaus in der City<br />

Premiere: Mycs – der erste Showroom für „Private Shopping“<br />

Rauch Möbelwerke: Der neue Weg zum Kunden-Versteher<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022<br />

„Großflächiger Möbelhandel in der Innenstadt<br />

ist kein Modell für die Zukunft.“ So<br />

begründete Lutz 2013 die Schließung des<br />

fast schon legendären ehemaligen Wohnkaufhauses<br />

von Karstadt auf der Münchner<br />

Theresienhöhe. Dieses letzte verbliebene<br />

Möbelhaus des Warenhaus-Konzerns hatten<br />

die Österreicher 2004 übernommen.<br />

2014, nicht einmal ein Jahr nach dem Aus<br />

auf der Theresienhöhe, öffnete Ikea in Altona<br />

sein erstes und einziges großflächiges<br />

Innenstadt-Haus. Mittlerweile passen sich<br />

die Schweden mit kleinen City-Formaten<br />

an das veränderte Konsumenten-Verhalten<br />

an. Im Juni letzten Jahres wagte mit Hardeck<br />

dann auch der erste klassische Großflächen-Filialist<br />

mit einem Kleinst-Format in<br />

Hamburg den Sprung in die City.<br />

Opti belebt Bremer Kaufhof neu<br />

Am 31. März, keine zehn Jahre nach Schließung<br />

der Theresienhöhe, belebt jetzt Opti<br />

Wohnwelt einen Bremer Kaufhaus-Standort<br />

neu. Damit sollen auch Weichen für den<br />

gebeutelten Innenstadt-Handel der Hansestadt<br />

auf Zukunft gestellt werden. Die DNA<br />

des City-Möbelhauses 2.0 kombiniert Inspiration<br />

mit Spontanität, wozu besonders<br />

das Wechselspiel zwischen Möbeln und<br />

Fachsortimenten völlig neu gedacht wurde.<br />

Mein Kollege Stefan Mielchen war bei der<br />

Eröffnung und berichtet ab Seite 18.<br />

„Private Shopping“ in der City<br />

Auch Mycs geht nächste Schritte hin zu einer<br />

zukunftsweisenden Customer Journey:<br />

Am 1. März eröffnete das Interior-Label in<br />

Nürnberg den ersten völlig kontaktlosen<br />

Showroom überhaupt. Der Clou: Kunden<br />

können die Möbel dort in privater Atmosphäre<br />

erleben, planen und kaufen – ganz<br />

ohne andere Besucher, aber auch ohne<br />

Verkaufs-Personal vor Ort.<br />

Meine Kollegin Karin Henjes und ich haben<br />

einen Slot für dieses exklusive „Private<br />

Shopping“ gebucht und das Format getestet.<br />

Angesichts der Probleme beim Personal<br />

und dessen Planung, der generellen Kostensituation<br />

in Innenstädten sowie der Generierung<br />

hochqualifzierter, zielgruppengenauer<br />

Leads ein spannender Weg.<br />

Digitale Leads für Mittelständler<br />

Die wachsende Bedeutung solcher Leads<br />

gerade auch für stationäre Mittelständler<br />

war mit ein Treiber für den Beitritt von<br />

Küchenquelle zu Alliance – ebenso wie für<br />

die Übernahme des Start-ups Junado durch<br />

die Lauchringer Möbel Dick-Gruppe. Lesen<br />

Sie dazu unsere Hintergrund-Interviews<br />

mit den Alliance-Geschäftsführern Jürgen<br />

Feldmann und Daniel Borgstedt (Seite 30)<br />

sowie mit Pascal Dick und Junado-Chef<br />

Dirk Tonkowski (Seite 14).<br />

Kunden datenbasiert verstehen<br />

Berufliche Stationen bei Procter & Gamble,<br />

Beiersdorf, Coca Cola, Unilever, Gilette<br />

oder Herlitz: „Wir kommen aus einer Branche,<br />

in der Consumer Understanding eine<br />

große Rolle spielt. Da sehen wir noch viel<br />

Potenzial“, sind Rauch CCO Jochen Arndt<br />

und Marketing-Direktorin Inka Rosini überzeugt.<br />

Das Interview zum datengetriebenen<br />

Paradigmen-Wechsel bei dem Schlafzimmer-Hersteller<br />

lesen Sie ab Seite 29.<br />

Beschaffungs-Märkte neu denken<br />

Wie bei Rauch geraten Lieferketten durch<br />

den Krieg und die Sanktionen noch stärker<br />

unter Druck. Die gravierenden Auswirkungen<br />

auf die Branche fasst VDM-Geschäftsführer<br />

Jan Kurth auf Seite 48 zusammen.<br />

Vor diesem Hintergrund loten wir ab Seite<br />

38 Chancen und Potenziale in Frankreich<br />

aus – nicht nur als traditionell wichtigster<br />

Absatzmarkt für unsere Möbelindustrie,<br />

sondern auch als möglicher nahegelegener<br />

neuer Beschaffungsmarkt auf dem Weg hin<br />

zu einerm „New Global“.<br />

Herzlichst grüßt Sie<br />

Foto: Prisma by Alliance<br />

Organ des Europäischen<br />

Möbelhandels<br />

Editorial 5


Titel<br />

Starker Zuwachs für<br />

Alliance<br />

Seit 1. April sind Küchenquelle<br />

und seine Dachgesellschaft<br />

Home Furniture Group (HFG)<br />

neue Gesellschafter des Alliance-Verbands.<br />

Lesen Sie im<br />

Interview mit den Alliance-<br />

Geschäftsführern Jürgen<br />

Feldmann und Daniel Borgstedt,<br />

was hinter dem Beitritt<br />

steckt.<br />

Titel-Story ab Seite 30<br />

16 Mycs: Kontaktlos einkaufen<br />

Der Online-Spezialist für modulare Möbel geht neue Wege:<br />

In Nürnberg eröffnete jetzt der erste kontaktlose Interior-<br />

Showroom. Ohne Personal und ohne andere Kunden, als<br />

perfekt verlinkte physische Station der Customer Journey.<br />

Der MÖBELMARKT hat das Konzept getestet.<br />

Unternehmen<br />

5 Editorial<br />

5 Neue Wege<br />

6 Intro<br />

10 Gesprächspartner<br />

12 News auf moebelmarkt.de<br />

14 Unternehmen<br />

14 Dick-Gruppe übernimmt Junado:<br />

Investition in die digitale Zukunft<br />

16 Mycs-Shop in Nürnberg:<br />

Kontaktlos Möbel testen und<br />

kaufen<br />

18 Opti-Wohnwelt Bremen:<br />

Neues Konzept in bester<br />

City-Lage<br />

24 Birkenstock:<br />

Neuheitenschau in Köln<br />

26 Interview:<br />

Der „New Way“ von Rauch<br />

30 Küchenquelle neuer Gesellschafter beim<br />

Alliance-Verband: „Ein wertvoller Partner“<br />

32 News aus Unternehmen<br />

36 Markt<br />

36 Der <strong>Möbelmarkt</strong> in Frankreich:<br />

Ernüchterung nach Höhenflug<br />

39 Interview mit Christophe Gazel:<br />

„Effizienz und Marktkenntnis punkten“<br />

40 News aus dem Markt<br />

41 Möbel-Trend-Messe Dresden<br />

44 Konjunktur: Guter Start ins neue Möbeljahr<br />

46 Ukraine: Welle der Hilfsbereitschaft hält an<br />

48 Jan Kurth:<br />

Die vielfältigen Auswirkungen des Krieges<br />

49 Special Relaxer<br />

50 Tamary Härty:<br />

Die Verwandlerin<br />

53 Trends bei Relaxern & Co.<br />

55 Ekornes powert in allen Bereichen:<br />

Volle Kraft voraus<br />

56 Yoko – Relax Smart made by Koinor<br />

58 Trends bei Relaxern & Co.<br />

36<br />

Französische Perspektiven<br />

Frankreich ist der wichtigste Exportmarkt deutscher Möbelhersteller.<br />

Aber bietet das Nachbarland auch Perspektiven in der Beschaffung?<br />

Die jüngste französische Branchenstudie analysiert einen<br />

Markt im Wandel, IPEA-Generaldirektor Christophe Gazel ordnet<br />

die Ergebnisse im Interview ein.<br />

Markt<br />

6 Intro<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022


50<br />

Tamara Härty im Porträt<br />

Tamara Härty zählt zu den einflussreichsten<br />

Gestalterinnen in der deutschen Polster-Szene.<br />

Ein Werkstattgespräch mit der Chefdesignerin<br />

und Head of Product and Marketing von<br />

Himolla.<br />

Relaxer & Co.<br />

59 küche & bad forum<br />

3 Editorial<br />

Special Relaxer:<br />

Oasen des Friedens<br />

Die Evolution der Relaxer geht weiter. Die<br />

Relaxsessel werden in der Optik leichter,<br />

ihre Designs individueller und ihre Funktionen<br />

immer passgenauer. Längst entsprechen<br />

die Relaxmöbelprofis auch der Nachfrage<br />

nach Sofas mit individuellen Entspannungsfunktionen.<br />

Relaxer & Co.<br />

49<br />

5 Boulevard<br />

6 Kurznachrichten<br />

9 Geschäftsjahr 2021 der BSH:<br />

Erneutes Rekordergebnis<br />

14<br />

10 Küchen.Design.Rieger: Ganzheitlich einrichten<br />

rund um die Küche<br />

12 Kesseböhmer: Das Ohr ganz nah am Handel<br />

14 MHK: Aus zwei wird eins<br />

Zukunftschancen sichern<br />

Stationärer Möbelhändler kauft Onliner: Die Dick-<br />

Gruppe aus Lauchringen hat den Internet-Anbieter<br />

Junado übernommen. Die Geschäftsführer Patrick<br />

Dick und Dirk Tonkonwski erzählen, wie beide Seiten<br />

davon profitieren sollen.<br />

Unternehmen<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022<br />

Intro 7


24<br />

Paradigmen-Wechsel<br />

bei Rauch<br />

Die Konsumenten datengetrieben besser<br />

verstehen: Vor 125 Jahren gegründet,<br />

wollen die Rauch Möbelwerke das<br />

Wohnen schöner und einfacher machen.<br />

Ein Interview mit Chief Commercial<br />

Officer Jochen Arndt und Marketing<br />

Direktorin Inka Rosini über den<br />

neuen Weg von Rauch.<br />

Unternehmen<br />

26<br />

Neues von Birkenstock<br />

Vom 19. bis 21. Mai lädt Birkenstock zur Neuheitenschau<br />

2022 nach Köln. Mit ADA hat Birkenstock<br />

den perfekten Partner für die fachkundige<br />

Fertigung der eigenen Schlafsysteme und Bettenmodelle<br />

gefunden.<br />

Unternehmen<br />

46<br />

Welle der<br />

Hilfsbereitschaft<br />

Der Krieg in der Ukraine ist eine humanitäre Katastrophe.<br />

Zahlreiche Unternehmen aus der Möbelbranche<br />

leisten Hilfe, unterstützen Flüchtlinge mit<br />

Geld- und Sachspenden oder schicken Hilfstransporte<br />

in die betroffenen Regionen.<br />

Markt<br />

16 Falmec: Storytelling mal anders<br />

18 Konjunktur: Zukunft mit Risiko<br />

22 Oranier: Auf der Erfolgsspur<br />

24 Franchise-Wirtschaft: Stabile Netzwerk-<br />

Basis<br />

28 Kühlen & Gefrieren: Wahre Top-Performer<br />

29 Liebherr: Zeitlose Frische in edlem Design<br />

89 Bambini<br />

89 Möbel für das Baby- und Kinderzimmer:<br />

Ein Ort des Glücks<br />

91 Paidi: Individuelles Design<br />

und clevere Funktionen<br />

92 Kind+Jugend 2022: Zurück zu alter Stärke<br />

94 Musterring: Spektakulärer Auftritt für neue<br />

Heimtextil-Kollektionen<br />

küche & bad<br />

forum<br />

96 Messen<br />

96 GfM Trend-Hausmesse:<br />

Endlich wieder Live-Inspiration<br />

99 Out of the Box<br />

100 Heimtextil, Techtextil, Techprocess:<br />

Re-Start für globale Textilmessen<br />

101 Heimtextil Conference Sleep & More:<br />

Das Geheimnis des guten Schlafens<br />

102 Lichtwoche Sauerland:<br />

Flexibel, nachhaltig, retro<br />

104 Showcase Lichtwoche<br />

FACHMAGAZIN DER BRANCHE<br />

APRIL 4/2022<br />

B 50899<br />

Oranier hat sich in den vergangenen Jahren mit einem umfangreichen<br />

Produktportfolio, darunter die „FlexX-Induktion“ mit dem<br />

Kochfeldabzug „KXI 1084 TC Centerline“, als verlässlicher Partner<br />

für den Küchenfachhandel positioniert. Die positive Entwicklung<br />

soll nun auch ein Markenrelaunch befeuern. Die Hintergründe<br />

dazu erläutert in dieser Ausgabe Geschäftsführer Nikolaus<br />

Fleischhauer im exklusiven Interview. Foto: Oranier<br />

Alles aus einer Hand – neuer<br />

Küchenspezialist für Franken<br />

Unterwegs mit<br />

einem Brandscout<br />

Franchise in der Branche<br />

105 Messe-Mix<br />

109 Impressum/Inserentenverzeichnis<br />

110 Köpfe<br />

113 Look Out<br />

ab Seite<br />

59<br />

Für die aktuelle Ausgabe waren wir diesmal in der<br />

fränkischen Heimat unterwegs und berichten über das<br />

neue Küchenstudio Küchen.Design.Rieger in Herzogenaurach<br />

sowie die Arbeit von Kesseböhmer-<br />

Brandscout Annika Liebowski, die wir zur Schulung<br />

bei Lehner Küche + Bett in Wassertrüdingen begleitet<br />

haben. Außerdem haben wir im küche&bad forum die<br />

neue MHK-Agenur MIYU vorgestellt, das Geschäftsjahr<br />

der BSH analysiert und mit Oranier-Geschäftsführer<br />

Nikolaus Fleischhacker über den Markenrelaunch<br />

des Unternehmens gesprochen.<br />

8 Intro<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022


18<br />

Anzeige<br />

Im Herzen der Innenstadt<br />

Ein mittelständisches Familienunternehmen geht<br />

neue Wege: In Bremen hat Opti-Wohnwelt sein<br />

erstes Cityhaus eröffnet. MÖBELMARKT hat es<br />

sich angesehen und Geschäftsführer Oliver Föst<br />

zu seinen Zielen befragt.<br />

Unternehmen<br />

102<br />

Leuchten-Trends im<br />

Sauerland<br />

Endlich wieder in Präsenz: Die<br />

Lichtwoche Sauerland zog rund<br />

3.000 Besucher an. Nachhaltigkeit<br />

und Flexibilität liegen bei<br />

Leuchten im Trend. Auch Retro-<br />

Looks sind bei vielen Herstellern<br />

ein großes Thema.<br />

Messen<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

96<br />

Im Zeichen des<br />

Wiedersehens<br />

GfMTrend-Geschäftsführer Joachim<br />

Herrmann konnte nach zwei<br />

Jahren coronabedingter Pause in<br />

der Verbandszentrale in Neustadt an<br />

der Donau endlich wieder Gäste empfangen.<br />

Zur Hausmesse gab es vielfältige<br />

Inspirationen.<br />

Messen<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022


Gesprächspartner<br />

Oliver Föst, Opti-Wohnwelt:<br />

„Wir sind sehr gespannt,<br />

wie das Konzept ankommt<br />

und welche Erfahrungen wir<br />

damit machen.“<br />

Unternehmen | Seiten 18–21<br />

Pascal Dick, Dick-Gruppe:<br />

„Wer in 20 Jahren noch<br />

relevant sein will, muss<br />

sich jetzt positionieren.“<br />

Unternehmen | Seiten 14–15<br />

Jürgen Feldmann und<br />

Daniel Borgstedt, Alliance:<br />

„Wir sind dem Ziel, der<br />

erste Ansprechpartner<br />

unter den Mittelstands-<br />

Verbänden zu werden,<br />

ein gutes Stück näher<br />

gekommen.“<br />

Unternehmen | Seiten 30–31<br />

Jochen Arndt und Inka Rosini, Rauch:<br />

„Wir sehen noch viel<br />

Potenzial, den Konsumenten<br />

besser zu verstehen.“<br />

Unternehmen | Seiten 26–28<br />

Tamara Härty, Himolla:<br />

„Ich habe für mich festgestellt,<br />

dass ich sehr gerne und mit<br />

vollem Einsatz für eine Firma<br />

arbeite.“<br />

Relaxer | Seite 50–52<br />

Nikolaus Fleischhacker, Oranier:<br />

„Rund 90% unseres Sortiments ist<br />

innerhalb einer Woche lieferfähig.“<br />

küche & bad forum | Seiten 22–23<br />

MÖBELMARKT<br />

10 Intro 04 / 2022


EINLADUNG<br />

ENTDECKEN SIE DIE BETTEN- UND MATRATZEN-INNOVATIONEN<br />

DER BIRKENSTOCK SCHLAFSYSTEM KOLLEKTION<br />

VOM 19. BIS 21. MAI IN KÖLN.<br />

Bitte scannen Sie den QR-Code und reservieren Sie bis zum 01.05.2022<br />

Ihren persönlichen Termin bei Ihrem ADA Ansprechpartner.<br />

birkenstock.com<br />

ada.com


MÖBELMARKT.DE<br />

EXPERTEN-<br />

BEITRAG<br />

Schattdecor: Wie das prämierte<br />

Dekor „Flagstaff Oak“ entstand<br />

„Flagstaff Oak“ ist das Interzum Award Gewinner-Dekor 20 in der Kategorie<br />

„intelligent material & design“. Hier wurde Altholzoptik täuschend echt reproduziert,<br />

und das Dekor entfaltet einen ganz neuen, eigenständigen Look.<br />

Aufgrund des ausgezeichneten Feedbacks auf der Interzum 2021 ist das<br />

Dekor Teil der Prime Collection 2022/23 von Schattdecor.<br />

Wie „Flagstaff Oak“ genau entstand, erfahren Sie in einem Video im Expertenbeitrag<br />

von Schattdecor auf moebelmarkt.de.<br />

Foto: Schattdecor<br />

EMV-Gruppe: Umsatzplus im<br />

Geschäftsjahr 2021<br />

Im Geschäftsjahr 2021 erzielte der Europa Möbel-Verbund einen zentralregulierten<br />

Umsatz in Höhe von 1,65 Mrd. Euro, was einem Plus von 1,7%<br />

gegenüber Vorjahr entspricht. Der Gewinn stieg ebenfalls auf 25,7 Mio. Euro.<br />

Die Geschäftsführer Felix Doerr und Ulf Rebenschütz betonten in ihren Ausführungen<br />

zum Jahresergebnis 2021 die hohe Bedeutung der Dienstleistungsangebote<br />

der EMV-Gruppe. Alle News aus der Gesellschafterversammlung<br />

erfahren Sie auf moebelmarkt.de.<br />

Ulf Rebenschütz und Felix Doerr (v.l.). Foto: Europa Möbel-Verbund<br />

Business Forum: https://bit.ly/364XhBB<br />

Unternehmen: https://bit.ly/3LXSMYF<br />

EFIC lädt zum „Furniture Day“<br />

Am 19. Mai 2022 veranstaltet der Europäische Möbelindustrieverband EFIC<br />

zum ersten Mal den „Furniture Day“. Bei dem Kongress geht es um die Themen<br />

Corona, Nachhaltigkeit und Digitalisierung, wobei auch die Auswirkungen<br />

des Krieges in der Ukraine debattiert werden sollen. VDM-Präsident<br />

Elmar Duffner nimmt am Experten-Talk zu den Folgen der Pandemie auf Lieferketten<br />

und Warenverfügbarkeit teil.<br />

Mehr zum Programm der Veranstaltung samt Anmeldelink für die kostenfreie<br />

Online-Teilnahme finden Sie auf moebelmarkt.de.<br />

Zu den Referenten zählt auch VDM-Präsident Elmar Duffner. Foto: VDM<br />

Rösle: Recycling am Puls der Zeit<br />

Nachhaltigkeit und Zero Waste sind auch die Trends im Küchenalltag: Diesem<br />

Anspruch folgen die neuen Töpfe, Brat-, Servier- und Wok-Pfannen der<br />

Aluminium-Serie „Cadini“ von Rösle. Ihre Körper bestehen zu 100% aus<br />

recycelten Aluminiumdosen – und kochen damit am Puls der Zeit in Sachen<br />

Nachhaltigkeit. Patentiert und prämiert wurde die „Silence Pro“-Serie, die<br />

deshalb nun auch noch erweitert wurde.<br />

Erfahren Sie mehr zu den neuen, nachhaltigen Rösle-Produkten, zu denen<br />

auch handgeschmiedete Messer gehören, auf moebelmarkt.de.<br />

Die nachhaltige „Cadini“-Serie von Rösle wird weiter ausgebaut. Foto: Rösle<br />

Business Forum: https://bit.ly/3JMQuep<br />

Produkt: https://bit.ly/3vcAQ5V<br />

MÖBELMARKT<br />

12 Crossmedia 04 / 2022


Mit Freude erwartet.<br />

Wenn wir pünktlich und mit einem Lächeln vor der Tür stehen, um große Möbel<br />

und schwere Haushaltsgeräte an den gewünschten Platz zu bringen,<br />

wird der passende Service gleich mitgeliefert.<br />

Von der Verpackungsentfernung, über Montage- und Anschlussleistungen, bis hin<br />

zur Altteilentsorgung: Mit uns wird der Online-Kauf zu einer runden Sache.<br />

Mehr Infos finden Sie unter www.hermes-2mh.de oder kontaktieren Sie uns<br />

per E-Mail an vertrieb-2mh@hermes-2mh.de.<br />

www.hermes-2mh.de


Dick-Guppe übernimmt Junado<br />

Investition in die digitale Zukunft<br />

Die Dick-Gruppe aus Lauchringen hält seit dem 1. Januar 2022 die Mehrheit an dem Online-Anbieter Junado. Was hat den mittelständischen<br />

Möbelhändler dazu bewogen, das junge Unternehmen zu übernehmen? Und was macht es für den Onliner attraktiv, sich einem<br />

stationären Vollsortimenter anzuschließen? MÖBELMARKT hat nachgefragt.<br />

„Wir wollen unsere<br />

Online-Kompetenz ausbauen.“<br />

Pascal Dick, Dick-Gruppe<br />

Junado ist ein junges Unternehmen,<br />

auch wenn Geschäftsführer Dirk Tonkowski<br />

ein erfahrener Import-Profi ist.<br />

„Wir sind seit zehn Jahren online unterwegs,<br />

2020 haben wir als Start-up noch<br />

einmal neu begonnen und sind relativ<br />

stark gewachsen“, berichtet er. Der Fokus<br />

seines Warenangebots, das vorzugsweise<br />

über Marktplätze und mehrere<br />

Onlineshops wie beispielsweise<br />

baumkantentische.de verkauft wird,<br />

liegt auf Kleinmöbeln: vom Esstisch und<br />

Stühlen bis zu Gartenmöbeln. „Wir wollen<br />

uns dort spezialisieren, wo wir Geld<br />

verdienen“, sagt Tonkowski, der sich als<br />

eine Mischung aus Online-Anbieter und<br />

Importeur charakterisiert. Wohnkombinationen<br />

oder Polstermöbel seien für<br />

Junado uninteressant. „Wir suchen das<br />

schnelle und problemlose Geschäft.“<br />

Das junge Unternehmen beschäftigt 90<br />

Mitarbeiter.<br />

Bis Ende des vergangenen Jahres habe<br />

das Wachstum von Junado aus eigener<br />

Kraft gut funktioniert, doch die Ressourcen<br />

waren begrenzt. „Wir holen unsere<br />

Ware aus Asien und müssen unsere<br />

gesamten Umsätze komplett<br />

vorfinanzieren. Das war sehr kapitalintensiv<br />

und hat uns jetzt zu diesem<br />

Schritt geführt“, so Tonkowski. Nachdem<br />

mit unterschiedlichen Interessenten<br />

Verhandlungen geführt wurden, habe<br />

man sich für die Dick-Gruppe<br />

entschieden, denn dort habe von Beginn<br />

an die Chemie gestimmt. „Wir sind<br />

eben beide Möbler.“<br />

Auch die Dick-Gruppe betreibt drei<br />

Shops im Netz, doch der Vollsortimenter<br />

ist natürlich in erster Linie stationär<br />

unterwegs. Neben dem Stammhaus in<br />

Lauchringen unterhält das EMV-Mitglied<br />

Standorte in Stockach, Weil am<br />

Rhein und Karlsruhe und ist im mittleren<br />

bis gehobenen Segment angesiedelt.<br />

„Wir wollen unsere Online-Kompetenz<br />

ausbauen“, sagt Junior-Chef Pascal<br />

Dick, der zukünftig die Geschäftsführung<br />

bei Junado gemeinsam mit Dirk<br />

und Anja Tonkowski übernimmt. „Wir<br />

sind überzeugt, uns und auch Junado<br />

mit dieser Akquisition im Bereich Möbel-Online-Handel<br />

weiterentwickeln zu<br />

können und somit auch die gesamten<br />

Vertriebsaktivitäten unserer Unternehmensgruppe<br />

auf noch breitere Füße<br />

stellen zu können.“ Neben dem Möbel-<br />

Shop wohnparc.de betreibt die Dick-<br />

Gruppe auch die beiden Online-Portale<br />

lampify.de für Lampen und Leuchten<br />

sowie gartenmoebelcompany.de.<br />

Auch für Pascal Dick hat die Partnerschaft<br />

von Beginn an gepasst. „Uns<br />

beide zeichnet eine gewisse Bodenständigkeit<br />

aus, und wir sind beide relativ<br />

offen und unvoreingenommen im<br />

14 Unternehmen<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022


Neben dem Stammhaus in Lauchringen<br />

unterhält die Dick-Gruppe Standorte in<br />

Stockach, Weil am Rhein und Karlsruhe.<br />

Foto: Dick-Gruppe<br />

Denken.“ Für die Dick-Gruppe habe<br />

das Online-Geschäft schon heute eine<br />

wichtige Bedeutung. „Wir liegen anteilsmäßig<br />

mit dem Umsatz auf jeden Fall<br />

über dem Durchschnitt, den der Online-<br />

Handel ansonsten am Gesamtmarkt der<br />

Möbel hat“, so Dick, der zwar keine<br />

konkreten Zahlen nennt, aber die Chancen<br />

in diesem Bereich sieht. „Der Markt<br />

wächst. Und wer in 20 Jahren noch relevant<br />

sein will, muss sich jetzt positionieren.“<br />

Sportliche Deadlines<br />

Aktuell sind beide Seiten mit der Integration<br />

von Junado beschäftigt. Logistik,<br />

Beschaffung, Finanzen: Die Angleichung<br />

der ERP-Prozesse wird wohl<br />

noch das Jahr über dauern, ist Tonkowski<br />

überzeugt. „Wir müssen Systeme<br />

einführen, die uns so weiterbringen,<br />

dass wir in Zukunft weiter wachsen<br />

können und nicht durch die EDV ausgebremst<br />

werden. Da sind wir auf dem<br />

richtigen Weg.“ Aktuell vergrößert Junado<br />

seine Lagerflächen, auch hier ist alles<br />

auf Wachstum ausgerichtet. Pascal<br />

Dick spricht von relativ sportlichen<br />

Deadlines, denkt aber bereits weiter.<br />

Zum Beispiel an das Warenlager. „Wir<br />

versuchen jetzt schon, die Lager clever<br />

zu nutzen, was die interne und die externe<br />

Logistik angeht und die Auslieferung<br />

zum Kunden. Hier wollen wir die<br />

Integration sinnvoll gestalten“, so Dick.<br />

„Gerade der Junado-Stützpunkt in<br />

Kirchheimbolanden ist ein Ort, den wir<br />

bislang logistisch nicht abdecken können.“<br />

Marktplatz-Umsatz pushen<br />

auch unterschiedliche Zielgruppen haben.<br />

Hier arbeiten wir gerade an einer<br />

gemeinsamen Struktur, damit wir gemeinsam<br />

stärker werden.“ Dirk Tonkowski<br />

sieht hier ebenfalls Chancen: „Ich<br />

war auf der Einkaufsseite bislang ein<br />

Einzelkämpfer. Es ist ganz schön, auch<br />

einmal Verbandssortimente zu sehen.<br />

Das wird für mich eine Ausweitung des<br />

Sortiments mit sich bringen.“ Junado<br />

bezieht seine Ware nicht von deutschen<br />

Lieferanten, sondern ausschließlich<br />

durch Importe, vor allem aus Vietnam,<br />

Indien und Indonesien, weniger aus<br />

China und zu einem kleinen Teil aus<br />

Brasilien. Neben steigenden Frachtkosten<br />

hat Corona auch die Präsenz vor<br />

Ort erschwert, die Tonkowski mehrmals<br />

im Jahr nach Asien führte. „Aber wir haben<br />

in jedem Land Qualitätskontrolleure<br />

vor Ort, die die Ware abnehmen und<br />

ganz klare Vorgaben haben, wie die Ware<br />

aussehen muss.“<br />

Qualität sei ein extrem wichtiger Punkt<br />

für sein Unternehmen, zumal Reklamationen<br />

aus dem eigenen Lagerbestand<br />

abgewickelt und somit auch bezahlt<br />

werden müssten. „Deshalb ist es uns<br />

ganz wichtig, dass die Reklamationsquote<br />

relativ gering ist. Sie liegt bei uns<br />

um die sechs Prozent“, so Tonkowski.<br />

Durch das Gartenmöbel-Angebot, das<br />

überwiegend aus Asien stammt, hat die<br />

Dick-Gruppe ebenfalls einen Bezug<br />

zum Import. „Auch im Bereich Junges<br />

„Wir suchen das schnelle<br />

und problemlose Geschäft.“<br />

Dirk Tonkowski, Junado<br />

Wohnen und Mitnahme an mehreren<br />

unserer Standorte ist das für uns ein<br />

Thema“, erklärt Pascal Dick. „Daher<br />

war es für uns zusätzlich interessant,<br />

dass Junado mit Herrn Tonkowski eine<br />

direkte Import-Kompetenz mit Qualitätskontrolle<br />

besitzt. Hier müssen wir<br />

schauen, wie das für uns interessant werden<br />

kann. Und das wird es bestimmt.“<br />

Perspektivisch werde der Online-Handel<br />

ein noch wichtigerer Teil des Unternehmens<br />

werden, glaubt Dick, auch<br />

wenn man mit vollem Elan dabei sei, die<br />

stationären Standorte voranzubringen.<br />

„Aber wir sind regional begrenzt. Wir<br />

holen aus unserem Einzugsgebiet heraus,<br />

was wir können. Doch ein nationaler<br />

Markt hat natürlich größere Wachstumschancen.“<br />

Deshalb gehe sein<br />

Unternehmen mit der Übernahme von<br />

Junado jetzt den nächsten Schritt:<br />

„Was Online angeht, was das Thema<br />

Marktplatz angeht und was unser Potenzial<br />

in diesem Markt angeht.“<br />

Eine Entscheidung, in der Junado-Chef<br />

Tonkowski die Weitsicht seiner neuen<br />

Partner erkennt: „Nicht mehr großartig<br />

in Quadratmeter zu investieren, sondern<br />

eher in die Digitalisierung. Ich<br />

glaube, das ist extrem wichtig für die<br />

Zukunft.“<br />

Stefan Mielchen<br />

Überhaupt sei es das Ziel, möglichst<br />

viele Synergien zu nutzen und voneinander<br />

zu lernen. „Vieles entfaltet sich<br />

gerade erst“, so Dick. „Wir sind beispielsweise<br />

im Marketing sehr gut aufgestellt,<br />

Junado im Einkauf. Da haben<br />

wir uns gegenseitig schon gut helfen<br />

können. Unsere Kompetenz liegt da<br />

vielleicht stärker bei den Onlineshops,<br />

Junado ist Experte auf den Marktplätzen<br />

– da können wir wieder stark dazulernen.“<br />

Bisher habe die Dick-Gruppe<br />

nur wenig Marktplatz-Umsatz. „Vielleicht<br />

können wir das mit Junado noch<br />

etwas pushen, so dass sich daraus<br />

neue Möglichkeiten ergeben.“<br />

Mit dem Sortiment aus den eigenen Onlineshops<br />

will Dick zwar nicht auf<br />

Marktplätzen aktiv werden. „Wir schließen<br />

aber sicherlich nichts aus. Zumal<br />

die unterschiedlichen Marktplätze ja<br />

Import überwiegend aus Asien: Junado lagert seine Import-Ware in Kirchheimbolanden und will die Kapazitäten noch ausbauen.<br />

Foto: Junado<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022<br />

Unternehmen 15


Ein Besuchsslot kann auch vor Ort<br />

gebucht werden.<br />

Zentrumsnah gelegen: der kontaktlose<br />

Mycs-Shop. Fotos: Mycs, Schultheiß<br />

Der Einlass-Code kam per Mail.<br />

Mycs-Shop in Nürnberg<br />

Kontaktlos Möbel testen und kaufen<br />

Wie mache ich meinen Online-Shop physisch erlebbar? Viele Pure Player haben inzwischen Showrooms eröffnet, in denen ihre Ware<br />

ausprobiert werden kann und eine Beratung zur Verfügung steht. So auch Mycs, Anbieter von modularen Möbeln. Jetzt geht das Startup<br />

den nächsten Schritt: In Nürnberg eröffnete am 1. März der erste kontaktlose Interior-Showroom. Ohne Personal und ohne andere Kunden,<br />

als perfekt verlinkte physische Station der Customer Journey. Gerald Schultheiß und Karin Henjes haben den Shop ausprobiert.<br />

Ein kontaktloser Möbelshop, direkt vor<br />

der Haustür – das muss ausprobiert<br />

werden. Also buchen wir einen Besuch.<br />

Unter dem Reiter „Showrooms“ geht es<br />

zu den inzwischen acht Showrooms in<br />

DACH, einem virtuellen Showroom und<br />

zu „Nürnberg: Smart Showroom“. Zwei<br />

Klicks weiter lassen sich exklusive<br />

1-Stunden-Slots buchen, wenn man<br />

mag, sogar noch am selben Tag. Schon<br />

das ist sehr smart, denn neben dem<br />

Namen müssen auch Adresse, Telefonnummer<br />

und das Produkt, für das man<br />

sich interessiert, angegeben werden.<br />

Eine gute Möglichkeit, um Kundenkontakte<br />

zu generieren – die aber nicht für<br />

Marketingzwecke eingesetzt werden,<br />

so Mycs. Die Bestätigung für die Buchung<br />

kommt prompt, mit Zeitangabe<br />

für den exklusiven Showroom-Termin<br />

(optional mit Begleitung), sechsstelligem<br />

Türcode und Reservierungsnummer.<br />

Auch eine Servicenummer ist angegeben,<br />

über die wir uns vor Ort<br />

beraten lassen können.<br />

Sechs Zahlen als Türöffner<br />

An einem Mittwoch im März um 9 Uhr<br />

finden wir uns termingerecht in der Jakobstraße<br />

6 in Nürnberg ein. Die kleine<br />

Seitenstraße ist nur ein paar Gehminuten<br />

vom Germanischen Nationalmuseum<br />

und von Nürnbergs zentralen Einkaufsmeilen<br />

entfernt.<br />

Punkt 9 Uhr können wir unseren Code<br />

in das kleine schwarze Zahlendisplay<br />

neben der Tür eintippen, und diese öffnet<br />

sich mit leisem Klick. Wir hätten<br />

aber auch direkt per QR-Code am<br />

Schaufenster einen Termin buchen können.<br />

Wir betreten den Laden.<br />

Es ist still und ein bisschen kühl in dem<br />

50 qm großen Shop. Eingerichtet ist der<br />

ebenerdige Raum eigentlich fast wie ein<br />

Einzimmer-Apartment, nur mit gleich<br />

drei Sofas, dafür ohne Bett, Küche und<br />

Bad. Neben Schränken, Regalen und<br />

Highboards gibt es Stühle, Couch- und<br />

Esstische sowie einen Schreibtisch. An<br />

der Wand und am Fenster sind Farbtafeln<br />

befestigt, es werden verschiedene<br />

Füße gezeigt, und ein Ständer mit Stoffproben<br />

bietet die Möglichkeit, Bezugsqualitäten<br />

zu prüfen.<br />

Alles gründlich testen<br />

Die Atmosphäre lässt sich am besten<br />

als nüchtern und zweckmäßig bezeichnen,<br />

außer einigen Wohnbüchern in einem<br />

Highboard und Produktbildern an<br />

der Wand gibt es keine bemerkenswerte,<br />

stilprägende Deko. Der Boden in<br />

Dielen-Optik wirkt wertig, und insbesondere<br />

der Couchtisch mit Marmorplatte<br />

verstärkt den Eindruck. Das Gefühl<br />

der Befremdung legt sich schnell.<br />

Schon sind wir dabei, die Möbel gründlich<br />

zu testen – den Sofakomfort, die<br />

Leichtgängigkeit von Schubladen, die<br />

Soft-Close-Funktion, die Haptik der<br />

Oberflächen, die Stabilität der Tische,<br />

die Auszugsfunktion des Esstisches etc.<br />

Selbst konfigurieren<br />

Nicht nur aufgrund des minimalistischen<br />

Designs der Mycs-Möbel hat der<br />

Raum eine leichte, smarte Ausstrahlung.<br />

Auf Monitore und Displays wird<br />

fast vollständig verzichtet, denn alles,<br />

was wir brauchen, ist unser Mobiltelefon.<br />

Wir scannen mit unserer Kamera<br />

den QR-Code am bodennahen Sofa<br />

Pyllow und werden zum fotorealistischen<br />

3D-Konfigurator geleitet. Dort<br />

verändern wir Stofffarbe und Zusam-<br />

16 Unternehmen<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022


mensetzung der Sofamodule, was in<br />

Sekundenschnelle dargestellt wird –<br />

samt Preis und Lieferzeit. Diese Konfiguration<br />

können wir nun speichern. Mit<br />

Klick auf den Warenkorb sind wir auf<br />

Wunsch aber auch gleich auf der Bezahlmaske<br />

– so, wie es auf der mobilen<br />

Anwendung der Homepage eben auch<br />

funktioniert. Hier bewährt sich die gute<br />

Vorarbeit von Mycs. Der Konfigurator ist<br />

intuitiv zu bedienen, zuhause auf dem<br />

Sofa ebenso wie im Shop vor Ort.<br />

Fehlt was?<br />

Zum Spaß konfigurieren wir gleich noch<br />

ein Highboard – was ebenso leicht<br />

funktioniert wie mit dem Sofa. Damit<br />

sind wir dann eigentlich auch schon<br />

durch mit unserer Mission. Fast haben<br />

wir das Gefühl, wir hätten etwas vergessen,<br />

als wir den Shop verlassen.<br />

Vielleicht vermisst man ihn doch, den<br />

persönlichen Kontakt? Und wäre nicht<br />

auch etwas Musik ganz schön gewesen?<br />

Oder ein Duft, eine inspirierende<br />

Deko? Wir kommen zu dem Schluss,<br />

dass wir, beide in unseren 50ern und<br />

super-möbel-erfahren, nicht unbedingt<br />

die klassische Zielgruppe von Mycs<br />

sind. Wer bei Mycs einkauft, richtet sich<br />

wahrscheinlich eher zum ersten, höchstens<br />

zum zweiten Mal ein und ist pragmatischer<br />

unterwegs. Oder?<br />

Sag uns, wie‘s dir gefallen hat<br />

Die Kontaktdaten, die Mycs durch unsere<br />

Buchung hat, werden auf jeden<br />

Fall professionell bearbeitet. Am Montag<br />

nach unserem Besuch finden wir eine<br />

E-Mail in unserem Posteingang mit<br />

Bitte um Feedback. Wir werden durch<br />

eine kleine Befragung gelotst, in der wir<br />

zu allen Belangen eines komfortablen<br />

Besuchs interviewt werden. Auch um<br />

Verbesserungsvorschläge wird gebeten.<br />

Fragen zu den Möbeln werden allerdings<br />

nicht gestellt. Wäre doch eigentlich<br />

eine gute Möglichkeit.<br />

So oder so: Wie uns Mycs im Anschluss<br />

an unseren Besuch mitteilt, wird der<br />

Showroom bereits gut gebucht. Auswertungen<br />

der Umfrage haben ergeben,<br />

dass sich manche noch mehr Infos zu<br />

den Materialproben wünschen. Ansonsten<br />

gilt: Nach drei Monaten Testphase<br />

wird evaluiert, wobei zugleich andere<br />

Smart Showrooms in der Größe von 40<br />

bis 60 qm bereits geplant sind. kh<br />

Der 3D-Konfigurator ist leicht zu<br />

bedienen, Preise werden direkt<br />

angezeigt.<br />

Im Showroom können Sofas, Tische, Regale, High- und Lowboards sowie Schränke gründlich getestet werden.<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022<br />

Unternehmen 17


Mit seiner ersten City-Filiale in<br />

Bremen betritt Opti-Wohnwelt<br />

ein Stück Neuland: Erstmals<br />

eröffnet das Familienunternehmen<br />

aus Niederlauer ein<br />

Möbelhaus in direkter Innenstadtlage.<br />

Auf 16.000 Quadratmetern<br />

Verkaufsfläche wird im<br />

ehemaligen Kaufhof das Konzept<br />

eines Wohnkaufhauses<br />

umgesetzt, das Laufkundschaft<br />

anlocken und inspirieren soll.<br />

Neueröffnung in Bremen:<br />

Die City-Filiale von<br />

Opti-Wohnwelt verfügt<br />

über 16.000 Quadratmeter<br />

Verkaufsfläche.<br />

Foto: Opti-Wohnwelt<br />

Opti-Wohnwelt Bremen<br />

Neues Konzept<br />

in bester City-Lage<br />

Mit seiner ersten City-Filiale in Bremen betritt<br />

Opti-Wohnwelt ein Stück Neuland: Erstmals<br />

eröffnet das Familienunternehmen aus Niederlauer<br />

ein Möbelhaus in direkter Innenstadtlage.<br />

Auf 16.000 Quadratmetern Verkaufsfläche wird<br />

im ehemaligen Kaufhof das Konzept eines<br />

Wohnkaufhauses umgesetzt, das Laufkundschaft<br />

anlocken und inspirieren soll.<br />

MÖBELMARKT-Redakteur Stefan Mielchen hat<br />

sich im neuen Haus umgesehen.<br />

Die Bremer Innenstadt ist seit dem 31. März um<br />

einen Frequenzbringer reicher. Die Ansiedlung von<br />

Opti-Wohnwelt auf vier Etagen bereitet dem jahrelangen<br />

Leerstand in dem Gebäude an der Lloyd-<br />

Passage ein Ende. Nur der imposante Lichtbaum,<br />

der sich in der Mitte der Rolltreppenanlage 30 Meter<br />

hoch durch alle Etagen zieht, erinnert noch an<br />

die Vergangenheit des 1972 eröffneten Hauses mit<br />

der markanten Wabenfassade.<br />

Bei Opti stehen die Zeichen 50 Jahre später auf Zukunft,<br />

die Premiere in City-Lage ist ein Lichtblick in<br />

der auch durch Corona gebeutelten Innenstadt, für<br />

das Unternehmen selbst aber mehr als nur Routine.<br />

„Unsere Kundengruppe ist variabler als in den anderen<br />

Häusern, weil wir damit rechnen, mehr<br />

‚Bummler‘ und Laufkundschaft zu haben“, erklärt<br />

Geschäftsführer Oliver Föst. „Das wirkt sich natürlich<br />

auch auf unser Sortiment aus.“<br />

Vom Mitnahmeartikel bis zur kompletten Einrichtung<br />

reicht dessen Bandbreite. „Kunden, die spontan<br />

ein kleines Wohn-Accessoire suchen, sollen<br />

ebenso zufrieden das Haus verlassen wie Kunden,<br />

die sich nach langer Planung komplett neu einrichten<br />

wollen“, so Föst. „Dieser spontane Aspekt ist<br />

für uns ein Teil des Neuen in unserem City-Haus.“<br />

Das Konzept zum Erfolg führen soll Hausleiter Beyrem<br />

Kizilboga mit seinem Team, das aus rund 30<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besteht. „Wir<br />

18 Unternehmen<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022


Hausleiter Beyrem Kizilboga<br />

führt ein Team aus rund 30<br />

Mitarbeitern in der Filiale.<br />

Fotos: Mielchen<br />

stellen weiter in allen Bereichen ein und<br />

sind immer auf der Suche nach Verkaufsprofis“,<br />

betont er.<br />

Inspiration ist für Kizilboga ein zentrales<br />

Thema: „Wir zeigen den Kundinnen und<br />

Kunden nicht nur komplette Wohnraumausstattungen,<br />

sondern geben ihnen<br />

auch gezielt Anregungen, mit welchen<br />

Accessoires und Extras sie ihre Einrichtung<br />

komplett machen können.“ Wer das<br />

Haus durch einen der vier Eingänge betritt<br />

und nicht gleich über die Rolltreppen in<br />

den weiterhin bestehenden Saturn-Markt<br />

in die beiden Obergeschosse entschwebt,<br />

erhält dazu viele Gelegenheiten.<br />

Fachsortimente integriert<br />

Ein Merkmal der Ausstellung ist es, nicht<br />

strikt nach Möbelabteilungen und Fachsortimenten<br />

zu trennen, sondern konkrete<br />

Wohnraumlösungen zu zeigen. „Accessoires<br />

und Zusatzausstattung sind<br />

immer an passender Stelle integriert, damit<br />

sich dem Kunden ein stimmiges,<br />

komplettes Bild bietet“, unterstreicht Kizilboga.<br />

„Es geht uns mehr um den Blick<br />

fürs Ganze. Die Abteilungen gehen teilweise<br />

fließend ineinander über.“ So sind<br />

beispielsweise die abgepassten Teppiche<br />

gleich bei den Polstermöbeln zu<br />

finden, so dass sie entsprechend mit<br />

beraten werden können. Für Kizilboga<br />

eine Art Pilotprojekt, das auch besondere<br />

Anforderungen an die Mitarbeiter<br />

stellt. „Sie werden alle so ausgebildet,<br />

dass sie den Kunden rundum bedienen<br />

können“, betont der Hausleiter. Ein<br />

Kunde, der sich komplett neu einrichten<br />

möchte, hat es im Idealfall also mit nur<br />

einem Berater zu tun.<br />

Das Sortiment der Innenstadt-Filiale soll<br />

ein möglichst breites Publikum ansprechen.<br />

Marken wie Joop, Schöner Wohnen,<br />

Hartmann, Woestmann, W.Schillig,<br />

Koinor oder Ruf Betten, Schlaraffia und<br />

Ada haben in dem Begros-Haus ebenso<br />

ihren Auftritt wie die Verbandsmarken<br />

Mondo, Valmondo oder Vito. „Wir möchten<br />

vor allem Menschen ansprechen, die<br />

auf hohe Wertigkeit setzen und etwas<br />

Besonderes für ihre Einrichtung suchen:<br />

Vom Mitnahmeartikel<br />

bis zur<br />

kompletten<br />

Einrichtung reicht<br />

die Bandbreite<br />

des Sortiments.<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022<br />

Unternehmen 19


Die Fachsortimente sind Teil<br />

der Inszenierung, wie hier in der<br />

Schlafzimmerabteilung.<br />

nicht unbedingt ‚Möbel von der Stange‘“,<br />

so Kizilboga. Gleichwohl würden<br />

viele unterschiedliche Warengruppen,<br />

Stile und Designrichtungen für die individuellen<br />

Kundenwünsche angeboten.<br />

Das ist auch Opti-Geschäftsführer Föst<br />

ein Anliegen: „Uns ist im Cityhaus-Konzept<br />

wichtig, dass möglichst jeder etwas<br />

bei uns findet, egal, ob er eine kleine<br />

oder große Wohnung hat, ob er sich<br />

lieber modern oder zeitlos einrichtet.“<br />

In den neuen Bremer Standort wurden<br />

mehr als 10 Mio. Euro investiert. Verteilt<br />

ist das Angebot über vier Etagen. Eine<br />

Besonderheit im Erdgeschoss ist die<br />

Leuchtenabteilung, die ihrem Namen<br />

„Funkelhaus“ alle Ehre macht. Küche<br />

und Bad befinden sich im Untergeschoss,<br />

Polster-, Wohn- und Esszimmermöbel<br />

in der ersten Etage. Die<br />

Schlafzimmerabteilung dominiert das<br />

zweite Obergeschoss.<br />

Enge Vernetzung der Häuser<br />

Neben dem City-Haus betreibt Opti-<br />

Wohnwelt auch einen Standort am Weserpark,<br />

für den das Führungsteam aus<br />

Dorothee Uhle und Beyrem Kizilboga<br />

verantwortlich zeichnet. Gemeinsam mit<br />

diesem Haus in Autobahnnähe verfügt<br />

Opti in Bremen nun über rund 45.000<br />

Quadratmeter Verkaufsfläche. „Das ist<br />

schon ein Pfund“, sagt der Verkaufsleiter,<br />

der vor seinem Einstieg bei Opti-<br />

Wohnwelt lange für einen norddeutschen<br />

Polstermöbelspezialisten tätig<br />

war, nicht ohne Stolz. Beide Standorte<br />

arbeiten eng zusammen, die Auslieferung<br />

erfolgt zentral über das Lager am<br />

Weserpark. „Generell herrscht zwischen<br />

diesen beiden Häusern eine große Vernetzung,<br />

und auch die Filialkonzepte<br />

sind so aufgebaut, dass sie sich gegenseitig<br />

ergänzen“, erklärt Kizilboga. „Marken<br />

und Modelle, die wir im City-Haus<br />

nicht führen, finden unsere Kunden im<br />

Weserpark und umgekehrt.“ So wolle<br />

man sicherstellen, dass jeder Kunde aus<br />

der Stadt und dem Umland fündig werde.<br />

In der Innenstadt sei man überdies<br />

perfekt angebunden: „Wir sind für jeden<br />

wirklich gut zu erreichen, und das auch<br />

auf den unterschiedlichsten Wegen: mit<br />

den öffentlichen Verkehrsmitteln oder<br />

dem Auto. Parkmöglichkeiten gibt es in<br />

den umliegenden Parkhäusern mehr als<br />

genug.“<br />

Zur Eröffnung der City-Filiale<br />

kamen zahlreiche geladene<br />

Gäste nach Bremen.<br />

Foto: Opti-Wohnwelt<br />

20 Unternehmen<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022


Opti-Geschäftsführer<br />

Oliver Föst<br />

„Wir haben<br />

viel Energie in<br />

das City-Haus<br />

gesteckt“<br />

Foto: Opti-Wohnwelt<br />

Die Rolltreppenanlage mit dem imposanten Lichtbaum<br />

bildet das Zentrum des Hauses.<br />

Die Begros-Verbandsmarken wie Mondo haben ihren<br />

festen Platz in der Ausstellung.<br />

Im Eingangsbereich sorgt die Leuchtenabteilung unter<br />

dem Namen „Funkelhaus“ für viel Aufmerksamkeit.<br />

MM: Herr Föst, Sie haben<br />

in Bremen zunächst<br />

das Schulenburg-Haus am<br />

Weserpark übernommen,<br />

jetzt eröffnen Sie die Innenstadt-Filiale<br />

im früheren<br />

Kaufhof. Was macht<br />

den Standort Bremen für<br />

Ihr Unternehmen so interessant?<br />

Oliver Föst: Der Raum Bremen<br />

ist für uns ja kein komplettes<br />

Neuland. Wir sind<br />

schon seit einigen Jahren erfolgreich<br />

in Schiffdorf-Spaden<br />

vertreten und waren seitdem<br />

offen für einen Standort<br />

Geschäftsführer Oliver Föst<br />

in Bremen. Im Zuge des Tessner-Deals<br />

im vergangenen<br />

Jahr kam im März letzten<br />

Jahres dann die Filiale im Weserpark<br />

dazu. Dass sich uns die Chance mit der Innenstadt-Filiale geboten<br />

hat, war mehr oder weniger einfach günstiges Timing, das sich nahtlos in<br />

unser Expansions-Vorhaben eingefügt hat.<br />

MM: Die Eröffnung war eigentlich schon im vergangenen Spätsommer<br />

geplant, jetzt ist es Frühjahr geworden. Woran lag’s?<br />

Föst: Der Standort wurde hinsichtlich Brandschutz und sicherheitsrelevanten<br />

Anlagen runderneuert. Diese anspruchsvolle Aufgabe lag in den Händen<br />

unseres Vermieters, der DIC AG. Aufgrund der Komplexität dieser Aufgabe<br />

und der allgemein bekannten Probleme – Material-Lieferzeiten und Verfügbarkeit<br />

von Handwerker-Leistungen – haben wir die Flächen später als ursprünglich<br />

geplant übernehmen können.<br />

MM: Wo lagen die besonderen Herausforderungen des Umbaus?<br />

Föst: Üblicherweise hat ein Möbelhaus mehrere Rampen, an die jede Größe<br />

von Lkw anliefern kann. Hier war es anders. Zum einen hatten wir nur<br />

eine Rampe, an die aufgrund der Keller-Lage nur ein 7,5-t-Lkw anfahren<br />

kann. Das hat dazu geführt, dass wir in einer Art Logistikbrücke die Ware<br />

der großen Lkw im Weserpark angenommen, auf unsere kleineren Lkw umgeladen<br />

und dann in einem eng getakteten Zeitplan in der City angeliefert<br />

haben.<br />

MM: Welches strategische Ziel verfolgen Sie mit dem Innenstadt-<br />

Konzept?<br />

Föst: Wir sind sehr gespannt, wie das Konzept ankommt und welche Erfahrungen<br />

wir damit machen. Über allem schwingt ja noch die Frage mit,<br />

inwieweit sich die Innenstädte von der coronabedingten schwachen Frequenz<br />

erholen oder ob sich das Einkaufverhalten durch die mittlerweile<br />

mehr als zwei Jahre andauernde Pandemie nachhaltig geändert hat.<br />

MM: Planen Sie weitere Innenstadt-Filialen in anderen Städten bzw.<br />

eine weitere Expansion?<br />

Föst: Wir haben viel Energie in das Bremer City-Haus gesteckt. Jetzt werden<br />

wir zunächst abwarten, ob unser Projekt wie geplant funktioniert, bevor<br />

wir über weitere Schritte in diese Richtung nachdenken.<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022<br />

Unternehmen 21


Für alle, die auf der Suche<br />

nach der perfekten<br />

Kombination im Materialmix<br />

sind, bietet das etablierte<br />

Bettsystem „Graz“ viele<br />

Möglichkeiten.<br />

Fotos: Birkenstock<br />

Neuheitenschau in Köln<br />

Birkenstock zeigt vom 19. bis 21. Mai im Rheinauhafen neue Betten und Matratzen | Neue Programme<br />

Wenn Birkenstock vom 19. bis 21. Mai<br />

in den Zollhafen 9 lädt, darf die Branche<br />

gespannt sein. Ein stilsicherer Auftritt<br />

im revitalisierten ehemaligen Speicher<br />

in Halle 11 direkt am Rhein ist zu erwarten.<br />

Nachdem Birkenstock die große<br />

Möbelöffentlichkeit zuletzt auf der imm<br />

cologne 2019 mit einzigartigen Betten<br />

und Schlafsystemen im Stil der Marke<br />

auf sich aufmerksamgemacht hatte,<br />

gibt es jetzt zahlreiche Neuheiten zu sehen.<br />

Fachhändlerinnen und Fachhändler<br />

dürfen sich freuen auf vier neue Bettenmodelle<br />

und vier neue Matratzen<br />

inklusive Topper und neuem Schlafkissen.<br />

Zusätzlich werden drei Betten der<br />

bestehenden Kollektion in neuer materieller<br />

Ausführung gezeigt.<br />

Spirit und USP der Marke<br />

Der Fachhandel weiß, auf welche Werte<br />

er mit den Betten und Schlafsystemen<br />

von Birkenstock bauen kann. Die Marke<br />

ist für die Funktionalität, hohe Qualität<br />

und Langlebigkeit ihrer Produkte weltweit<br />

bekannt. Was für die Kultsandalen<br />

und Schuhe schon lange gilt, gilt genauso<br />

für die Betten und Schlafsysteme.<br />

Bei der handwerklichen Verarbeitung<br />

ziehen sich die für Birkenstock<br />

typischen Naturmaterialien wie ein roter<br />

Faden durch das gesamte Produktportfolio.<br />

Mit ihrem puristischen Design, das<br />

von der Materialität geprägt ist und bei<br />

dem die Form der Funktion folgt, entspricht<br />

Birkenstock dem Zeitgeist.<br />

In Anlehnung an das Original Birkenstock<br />

Fußbett wird das Wohlfühlen bis<br />

in die Zehenspitzen für den individuel-<br />

Cocooning im Kissenbett:<br />

Ein weiches, übergroßes<br />

Kissenkopfteil mit seitlichen Flügeln<br />

im Ohrensessel-Look macht „Basel“<br />

zur Oase der Geborgenheit.<br />

24 Unternehmen<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022


Design auf den Punkt:<br />

„Arran“ vereint puristisches Design mit<br />

durchdachtem Boxspringkomfort.<br />

len Schlafkomfort in den Vordergrund<br />

gestellt. Unterkonstruktionen und Matratzen<br />

gibt es in verschiedenen Varianten,<br />

die im Zusammenspiel einen erholsamen<br />

Schlaf unterstützen. Als<br />

besonderer USP gilt hier das Körperkontursystem.<br />

Partnerschaft mit ADA<br />

Die Marke Birkenstock trifft mit ihrem<br />

besonderen Fokus auf Natürlichkeit,<br />

Handwerkskunst und Wohlbefinden<br />

nicht nur den Geschmack der Zeit, sondern<br />

auch den einer anspruchsvollen<br />

Käuferschaft, die Wert auf gesundes<br />

Schlafen sowie hochwertige Materialien<br />

legt. Mit ADA, einem der führenden Betten-<br />

und Polstermöbelhersteller Europas,<br />

hat Birkenstock den perfekten<br />

Partner für die fachkundige Fertigung<br />

der eigenen Schlafsysteme und Bettenmodelle<br />

gefunden. Auch das österreichische<br />

Unternehmen ADA ist für seine<br />

traditionelle handwerkliche Sorgfalt bekannt<br />

und fühlt sich nachhaltigen Werten<br />

verpflichtet. Die große Übereinstimmung<br />

in der Unternehmensphilosophie<br />

und der auf beiden Seiten gleichermaßen<br />

hohe Qualitätsanspruch bieten<br />

beste Voraussetzungen für die erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit.<br />

Die neuen Betten<br />

Die neuen Betten überzeugen mit einem<br />

eleganten, zeitlosen Design. Naturmaterialien,<br />

Manufakturqualität und die<br />

60-jährige Handwerkskunst aus Österreich<br />

sind in den vielen aufwendigen<br />

Details erkennbar. Zugleich wird die<br />

Zielgruppenansprache mit Ausweitung<br />

der Kollektion auf eine enorme Produktvielfalt<br />

breiter. Handelspartnerinnen<br />

und Handelspartner dürfen neugierig<br />

sein auf: „Gary“ mit Kopfteil mit umlaufender<br />

Kedernaht und praktischer Tasche<br />

für Magazine und Brille; „Stalon<br />

Box“ mit erstklassigem Boxspring-<br />

Komfort, einer schwebenden Optik und<br />

einem Kopfteil zum Anlehnen in Rautensteppung<br />

mit handgehefteten Dicklederknöpfen;<br />

„Stalon Frame“ mit demselben<br />

aufwendigen Kopfhaupt mit<br />

Dicklederknöpfen, nur als Bettrahmen<br />

ausgeführt statt Boxspring; „Calan“ mit<br />

softer Optik, tollem Boxspringkomfort,<br />

leicht geschwungenem Kopfteil, weichem<br />

Polster zum Anlehnen und dekorativen<br />

Ziernähten in Kontrastfarbe als<br />

spannendem Designdetail. Für alle Betten<br />

stehen die Bezüge der großen Birkenstock<br />

Stoff- und Lederkollektion zur<br />

Verfügung. Sie bieten eine Fußhöhe, die<br />

für Saug- und Wischroboter geeignet ist<br />

und können mit verschiedenen Matratzen<br />

kombiniert werden.<br />

Matratzen-Innovationen & Co.<br />

Die Matratzen-Neuheiten zeichnen sich<br />

durch die gewohnte Birkenstock Qualität<br />

aus. Es werden hochwertige Naturmaterialien<br />

verarbeitet, und der individuelle<br />

Schlafkomfort steht im Mittelpunkt.<br />

Vorgestellt werden in Köln unter anderem<br />

zwei neue punktelastische 7-Zonen<br />

Tonnentaschenfederkerne „Rio Pure“<br />

und „Bilbao Pure“, mit einer Auflage<br />

aus Kaltschaum und einem hohen Anteil<br />

an Rizinusöl, das ein wichtiger natürlicher<br />

Bestandteil der Matratzen ist;<br />

„Bangkok Pure“ mit hochelastischem<br />

7-Zonen Naturlatexkern, hervorragender<br />

Oberflächenbelüftung und einer besonderen<br />

Elastizität, die eine optimale<br />

Körperkonturanpassung bietet; „Islay<br />

Pure“ mit elastischem 7-Zonen Kaltschaumkern,<br />

ebenfalls inklusive Rizinusöl-Anteil.<br />

Weiteren Komfort bietet<br />

der Kaltschaumtopper „Vienna Pure“<br />

und das 3-Lagen Nackenkissen, das<br />

durch die verschiedenen Schichten eine<br />

individuelle Anpassung ermöglicht.<br />

Auch hier ist das Rizinusöl eine typische<br />

Komponente.<br />

moebelmarkt.de PRODUKT<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022<br />

Unternehmen 25


Konsumenten-Bedürfnisse datenbasiert verstehen und nutzen:<br />

Der „New Way“ von Rauch<br />

Vor 125 Jahren gegründet, will der nach eigener Einschätzung europaweit<br />

größte Hersteller von Schrank- und Schlafzimmer-Programmen, Rauch<br />

Möbelwerke, das Wohnen schöner und einfacher machen. Diese Mission treibt<br />

Chief Commercial Officer Jochen Arndt, Geschäftsführer für Vertrieb,<br />

Marketing und Produktentwicklung, gemeinsam mit Marketing Direktorin Inka<br />

Rosini, die Marketing und Produktentwicklung verantwortet, voran.<br />

Die Ergebnisse dieses Paradigmenwechsels präsentiert Rauch auf seiner<br />

Furniture Week vom 29. April bis 7. Mai in Freudenberg. Jochen Arndt und Inka<br />

Rosini sprachen darüber bereits vorab mit Gerald Schultheiß.<br />

MÖBELMARKT: Herr Arndt, Procter<br />

& Gamble, Beiersdorf oder PepsiCo<br />

und bei Ihnen Frau Rosini, Unilever,<br />

Gillette, Herlitz und Coca-Cola: Was<br />

sind Ihre Eindrücke als Quereinsteiger<br />

in die Branche – und welche Impulse<br />

bringen Sie mit?<br />

Jochen Arndt: Wir sind zwar beide faktisch<br />

Quereinsteiger, aber haben beide<br />

eine große Leidenschaft fürs Einrichten<br />

und für Möbel. Wir kennen somit die<br />

Branche als Konsumentin und Konsument<br />

sehr gut. Und selbst, wenn wir<br />

uns in der Vergangenheit eher mit „Fast<br />

Moving Consumer Goods“ beschäftigt<br />

haben, gibt es viele Parallelen. Der<br />

Hauptunterschied ist sicher die Consumer<br />

Journey, die deutlich länger ist als<br />

eine schnelle Impulsentscheidung vor<br />

einem Supermarktregal.<br />

Inka Rosini: Es ist prinzipiell gut zu verstehen,<br />

wie andere Industrien arbeiten,<br />

um die besten Erkenntnisse einfließen zu<br />

lassen. Im FMCG wird seit Jahrzehnten<br />

hoher Fokus auf Professionalisierung<br />

und das tiefe Verständnis von Konsumentenbedürfnissen<br />

gelegt. Nur ein Produkt,<br />

das am Ende auch von einer Konsumentin<br />

gekauft wird, kann erfolgreich<br />

sein. Darüber hinaus bringen wir einen<br />

gesunden Blick von außen mit: Wir gehen<br />

unbefangener an Produkte heran<br />

und haben in den letzten zwölf Monaten<br />

intensive Marktforschung durchgeführt<br />

und viel über die Möbel-Konsumentin<br />

und ihre Bedürfnisse gelernt.<br />

Jochen Arndt: Ich kann Frau Rosini nur<br />

bestätigen. Wir kommen aus einer Branche,<br />

in der Consumer Understanding eine<br />

große Rolle spielt. Da sehe ich noch<br />

viel Potenzial, den Konsumenten und<br />

vor allem die impulsgebende Konsumentin<br />

besser zu verstehen. Die Möbelbranche<br />

ist sehr technikgetrieben, und<br />

es wird viel über Beschläge oder Rastermaße<br />

gesprochen. Die nächste Frage<br />

wäre dann aber: Was ist der Consumer<br />

Benefit – also welchen Vorteil zieht die<br />

Konsumentin daraus? Hat sie dadurch<br />

mehr praktischen Stauraum, oder gefällt<br />

ihr der Schrank dann einfach besser? Im<br />

Vertrieb sind für mich viele Mechaniken<br />

„Alle Produktkonzepte basieren auf<br />

Marktforschung und sind vorab im<br />

Design und der Funktionalität bei den<br />

Konsumenten abgeprüft worden.“<br />

Inka Rosini<br />

26 Unternehmen<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022


„Wir haben sehr viel Wert auf das Verstehen<br />

von Konsumentenbedürfnissen gelegt und<br />

unser Designer-Netzwerk ausgebaut.<br />

Nachhaltigkeit ist das dritte Thema,<br />

das wir stärker nach vorne bringen.“<br />

Jochen Arndt<br />

bis hin zu harten Crash-Verhandlungen<br />

sehr vertraut. Ich sehe aber noch viel<br />

Potenzial für eine engere Zusammenarbeit<br />

zwischen Industrie und Handel im<br />

Sinne der Steigerung von Flächenproduktivitäten<br />

oder der Verbesserung bzw.<br />

dem Schaffen neuer Einkaufserlebnisse.<br />

Davon würden alle Seiten profitieren –<br />

Industrie, Handel und auch die Konsumenten<br />

und Konsumentinnen.<br />

„Unsere Produkte<br />

stehen für gesundes<br />

nachhaltiges Wohnen<br />

– das möchten wir noch<br />

viel stärker im Handel<br />

kommunizieren.“<br />

Jochen Arndt<br />

MM: Auf der Wand hinter Ihnen steht<br />

„Rauch – New Way“. Dieser wurde<br />

vor kurzem eingeschlagen. Wie ist<br />

der Status quo? Und was erwartet<br />

uns zur Furniture Week?<br />

Arndt: Rauch setzt seit Jahren konsequent<br />

auf die Diversifizierung durch<br />

E-Commerce und den Ausbau unseres<br />

Auslandsgeschäftes. Das hat uns<br />

geholfen, gut durch die Corona-Krise<br />

zu kommen und unsere marktführende<br />

Position in verschiedenen Märkten<br />

weiter auszubauen. Dieses Jahr tut<br />

sich das Online-Geschäft zwar deutlich<br />

schwerer, aber dafür nehmen das<br />

stationäre Geschäft und verschiedene<br />

Auslandsmärkte wieder Fahrt auf.<br />

Für die Furniture Week haben wir sehr<br />

viel Wert auf das Verstehen von Konsumentenbedürfnissen<br />

gelegt. Wir haben<br />

dank Frau Rosini grundlegende Arbeit<br />

geleistet, vorhandene Grundlagenstudien<br />

gesichtet und u.a. in Form von begleitenden<br />

Einkäufen und bei Fokusgruppen<br />

selbst Studien durchgeführt.<br />

Darauf basierend konnten wir Personas<br />

und deren Präferenzen identifizieren<br />

und die Möbelkonsumentin deutlich<br />

besser verstehen, was direkt in das Design<br />

und die Funktionalitäten unserer<br />

neuen Produkte eingeflossen ist.<br />

Wir haben zweitens unser Designer-<br />

Netzwerk ausgebaut und konnten sogar<br />

eine absolute Ikone wie Werner Aisslinger<br />

– den Designer verschiedener<br />

25hours Hotels – für Rauch gewinnen.<br />

Nachhaltigkeit ist das dritte große Thema,<br />

das wir zur Furniture Week noch<br />

stärker nach vorne bringen. Diesen<br />

Weg gehen wir nicht erst seit gestern,<br />

sondern es ist Teil unserer DNA:<br />

Als Möbelunternehmen, das zu 100%<br />

in Deutschland produziert, haben wir<br />

den deutschen Nachhaltigkeitspreis<br />

gewonnen – und das spiegelt sich<br />

natürlich in jedem unserer Produkte<br />

wieder. Das Holz für unsere Spanplatte<br />

wird ausschließlich 200 km um<br />

unseren Firmenstandort in Markt Bibart<br />

gewonnen und da es ausschließlich<br />

Schwach- und Bruchholz ist, stirbt für<br />

unsere Spanplatte kein einziger Baum.<br />

Außerdem sind wir mit dem Blauen<br />

Engel zertifiziert, dem Umweltzeichen<br />

der Bundesregierung. Unsere Produkte<br />

sind langlebig, umweltfreundlich<br />

und stehen für gesundes nachhaltiges<br />

Wohnen – ein Thema, dass wir auch<br />

gern noch viel stärker im Handel kommunizieren<br />

möchten.<br />

MM: Frau Rosini, in Ihrer Person<br />

wurden Produktentwicklung und<br />

Marketing im Sinne eines ganzheitlichen<br />

Ansatzes zusammengefasst.<br />

Wie wirkt sich das konkret auf die<br />

Entwicklungs-Prozesse und die Neuheiten<br />

auf der Furniture Week aus?<br />

Rosini: Für mich ist es eine ganz logische<br />

Konsequenz, Produktentwicklung<br />

und Marketing zusammenzulegen.<br />

Denn es muss das entwickelt werden,<br />

was für die Konsumenten relevant ist.<br />

Die Suche nach mehr und praktischerem<br />

Stauraum ist ein absolutes Dauerthema<br />

– gerade in Zeiten, wo das<br />

„Was uns wirklich<br />

gelungen ist, sind<br />

moderne Schlafraum-<br />

Möbel am Puls der Zeit,<br />

bei denen wir Stauraum<br />

noch besser denken.“<br />

Inka Rosini<br />

Zuhausesein eine deutlich größere Bedeutung<br />

gewinnt. Früher wurde oft auf<br />

die technische Machbarkeit geschaut,<br />

jetzt basieren alle Produktkonzepte,<br />

die wir auf der Furniture Week vorstellen,<br />

auf Marktforschung und sind vorab<br />

im Design und der Funktionalität bei<br />

Konsumenten abgeprüft worden. Wir<br />

haben sehr viel zielgerichteter gearbeitet,<br />

mit erkennbaren USPs. Manchmal<br />

ist es ein gewisser Look, mal eine<br />

besondere Funktionalität. Was uns<br />

wirklich gelungen ist, sind moderne<br />

Schrank- und Stauraumlösungen am<br />

Puls der Zeit, bei denen wir Stauraum<br />

noch effizienter denken. Wir haben sogar<br />

eine einzigartige Funktionalität entwickelt,<br />

die wir zum Patent anmelden<br />

werden.<br />

MM: Und wie spiegelt sich die neue<br />

Ganzheitlichkeit am POS wider?<br />

Rosini: Unsere Ausstellungsfläche haben<br />

wir in einem modernen, reduzierten<br />

und wertigen Look gestaltet. Von unserer<br />

Marktforschung haben wir viele Ideen<br />

und Inspirationen abgeleitet. Zum<br />

Beispiel haben wir verstanden: Wenn<br />

eine Shopperin an einem Schrank vorbeigeht<br />

und nicht direkt versteht, dass<br />

es ihn auch in anderen Farben oder anderen<br />

Größen gibt, geht sie weiter. Oder<br />

wenn sie sich zwischen zwei nahezu<br />

gleich aussehenden Schränken entscheiden<br />

muss, wählt sie denjenigen,<br />

der „Made in Germany“ ist – aber natürlich<br />

nur, wenn sie das am POS auch<br />

einfach erkennen kann.<br />

Wir werden die Themen Langlebigkeit,<br />

Nachhaltigkeit und „Made in Germany“<br />

konsequent an jedem Schrank ausloben<br />

und empfehlen dem Handel dies<br />

ebenfalls auf seiner Verkaufsfläche zu<br />

nutzen. Die Online-Händler setzen bereits<br />

auf solche Themen und das sollte<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022<br />

Unternehmen 27


auch der stationäre Handel für sich nutzen,<br />

um seine Flächenproduktivität zu<br />

steigern.<br />

MM: Die Produktlinien „Rauch Blue“,<br />

„Rauch Orange“ und „Rauch Black“<br />

spielen Sie nicht mehr als Endkunden-Marken?<br />

Rosini: Als Konsument suche ich<br />

kein Modell von „Rauch Orange“<br />

oder „Rauch Black“. Ich kaufe einen<br />

Schrank wegen des Designs, seiner<br />

Funktionalität und wegen seiner Qualität.<br />

Im Rahmen unserer konsequenten<br />

B2B Strategie – als präferierter Hersteller<br />

von Schrank und Schlafzimmerprogrammen<br />

– werden wir diese Sparten<br />

wie gehabt weiter für die Strukturierung<br />

unseres Portfolios verwenden. „Rauch<br />

Blue“ zielt auf den einfachen und schönen<br />

Schrank zu einem günstigen Preis.<br />

„Rauch Orange“ bietet deutlich mehr<br />

Funktionalität und Programm-Varianz.<br />

Und „Rauch Black“ bedient das gehobene<br />

Segment, bietet Stauraumlösungen<br />

bis hin zur individuellen Maßanfertigung.<br />

Das Schlafzimmer von<br />

Werner Aisslinger wird zum Beispiel unter<br />

„Rauch Black“ lanciert.<br />

„Ziel ist es, gemeinsam<br />

mit dem Handel die<br />

effizienteste Logistik<br />

aufzubauen und so<br />

Rampenzeiten und<br />

Reklamationen zu<br />

verringern.“<br />

Jochen Arndt<br />

MM: Nun verschieben sich die Preislagen<br />

dramatisch, was sich durch<br />

den Krieg verschärft. Wie wirkt sich<br />

das auf die Positionierung Ihrer Produkte<br />

aus?<br />

Arndt: Die alten Eckpreislagen werden<br />

sicher nicht mehr die neuen Eckpreislagen<br />

sein. Aber die VK-Preise liegen<br />

selbstverständlich in der alleinigen Hoheit<br />

des Handels. Wir haben weiterhin<br />

den Anspruch, mit unserem klar strukturierten<br />

Sortiment die verschiedenen<br />

Konsumentenbedürfnisse umfassend<br />

zu bedienen.<br />

MM: Lieferfähigkeit ist die nächste<br />

Herausforderung. Durch Ihr firmeneigenes<br />

Spanplattenwerk, in dem Sie<br />

ausschließlich lokales Holz verarbeiten,<br />

haben Sie einen klaren Vorteil.<br />

Gibt es dennoch Engpässe?<br />

Arndt: Unser Einkauf ist täglich im Gespräch<br />

mit unseren Lieferanten. Eines<br />

der kritischen Themen ist für uns der<br />

Leim für die Spanplatte. Aktuell schauen<br />

wir tatsächlich Woche für Woche, ob<br />

wir ausreichend Material für die Produktion<br />

bekommen. Bisher haben wir<br />

da einen wirklich guten Job gemacht,<br />

aber wir wissen natürlich auch nicht,<br />

wie es mit dem Krieg, den Sanktionen<br />

und der Gasversorgung weitergeht. Wir<br />

müssen daher – wie alle – aktuell von<br />

Woche zu Woche planen.<br />

MM: Warum gehen Sie mit der Furniture<br />

Week in den Frühling?<br />

Rosini: Der Frühling ist für uns der<br />

ideale Zeitpunkt für Innovationen. Mit<br />

der Vorstellung unserer Neuprodukte<br />

im Frühjahr haben wir gemeinsam mit<br />

dem Handel ausreichend Zeit, um diese<br />

dann im Herbst – also der Hauptsaison<br />

– stationär und online zu präsentieren.<br />

Selbst wenn wir nach der<br />

Furniture Week z. T. noch Bilder und<br />

Content produzieren, sind in der Regel<br />

alle Neuheiten innerhalb von vier bis<br />

acht Wochen bestellbar. So können die<br />

POS-Umbauten bzw. die Einlistungen<br />

im Online Handel im Sommer erfolgen,<br />

und in der Hochsaison im Herbst stehen<br />

die Produkte im Handel.<br />

Arndt: Das sind dann passgenau die<br />

Modelle, die wir basierend auf den aktuellen<br />

Trends entwickelt haben und<br />

die für den Handel starke Umsatzpotenziale<br />

bieten. Darüber hinaus ist das<br />

Thema Co-Creation, also die gemeinsame<br />

Entwicklung mit Handelspartnern<br />

für exklusive Modelle, ein weiterer<br />

wichtiger Aspekt in der Zusammenarbeit<br />

mit dem Handel. Diese Themen<br />

laufen losgelöst von dem Termin unserer<br />

Furniture Week natürlich über das<br />

ganze Jahr.<br />

„Online schreibt man<br />

den Added Value zum<br />

Produkt dazu. Das sollte<br />

auch der stationäre<br />

Handel für sich nutzen.“<br />

Inka Rosini<br />

MM: 125 Jahre Rauch – wie sehen<br />

die künftige Positionierung und die<br />

Vision für Rauch aus?<br />

Arndt: Unser Anspruch ist es Deutschlands<br />

präferierter und partnerschaftlichster<br />

Hersteller für kundenexklusive<br />

Schrank- und Schlafzimmer Programme<br />

zu sein. Wir bieten ein klar strukturiertes<br />

Sortiment mit konsistenter und<br />

einfacher Variantenvielfalt für die Mitnahme<br />

und den Fachhandel in On- und<br />

Offline. Ziel ist es gemeinsam mit dem<br />

Handel die effizienteste Logistik aufzubauen<br />

und so Rampenzeiten und Reklamationen<br />

zu verringern. Hier sehe<br />

ich noch sehr viel Potenzial insbesondere<br />

über unseren innovativen und patentierten<br />

Ladegutträger, der es uns ermöglicht,<br />

die Ware stehend auf Palette<br />

zu transportieren – was natürlich Rampenzeiten<br />

und Reklamationen signifikant<br />

reduziert. Zudem setzen wir weiterhin<br />

konsequent auf „100% Made in<br />

Germany“, Langlebigkeit unserer Produkte<br />

und das für uns alle so wichtige<br />

Thema Nachhaltigkeit. In der Zusammenarbeit<br />

mit dem Handel streben wir<br />

eine partnerschaftliche und leistungsorientierte<br />

Zusammenarbeit an. Das<br />

heißt, dass man sich gegenseitig verbindlich<br />

und unter klar definierten Bedingungen<br />

Vorteile einräumt – von der<br />

Co-Creation bis hin zum perfekten After-Sales-Service.<br />

Das ist der Rauch New Way, der uns in<br />

eine erfolgreiche Zukunft führen wird.<br />

Wir möchten aber in diesem besonderen<br />

Jahr für das Unternehmen Rauch<br />

auch einmal kurz innehalten und uns<br />

an dieser Stelle ganz herzlich bei unseren<br />

Mitarbeitern bedanken. Es macht<br />

uns stolz, das 125-jährige Firmenjubiläum<br />

von Rauch zu feiern, an dem so<br />

viele Menschen und Familien – unsere<br />

Mitarbeiter – mit so viel Einsatz und<br />

Kraft mitgewirkt haben. Und genau das<br />

werden wir sowohl mit unseren Mitarbeitern<br />

als auch unseren Handelspartnern<br />

entsprechend feiern.<br />

MM: Ganz herzlichen Dank!<br />

Skizze der Designidee Phase 1.<br />

Fotos/Skizze: Rauch<br />

28 Unternehmen<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022


WIR SUCHEN NEUE<br />

STANDORTE IN DEUTSCHLAND<br />

Von der Idee zum Erfolgskonzept ohne Grenzen - 2002 entstand erstmals ein völlig<br />

neues Möbelhaus. Ein Pilotprojekt das sich innerhalb kürzester Zeit zum echten Erfolgs-<br />

konzept entwickelte. Die erste Mömax Filiale eröffnete in Dornbirn/Österreich. Seitdem<br />

folgten nicht nur viele weitere Eröffnungen in Österreich und Deutschland, sondern<br />

auch in Ungarn, Slowenien, Kroatien, Bulgarien und Polen. Mittlerweile gibt es bereits<br />

über 80 mömax-Filialen.<br />

Und mömax expandiert weiter - wir suchen neue Standorte in Deutschland!<br />

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in einer mittelgroßen oder großen Stadt<br />

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XXXLutz KG<br />

Harald Vuissa<br />

Römerstraße 39, A-4600 Wels<br />

vh@lutz.at


Küchenquelle neuer Gesellschafter beim Alliance-Verband:<br />

„Ein wertvoller Partner“<br />

Seit 1. April sind Küchenquelle und seine Dachgesellschaft Home Furniture Group (HFG) neue Gesellschafter des<br />

Alliance-Verbands. Welche strategischen Überlegungen, Synergien und Ziele konkret hinter diesem Beitritt stecken,<br />

darüber sprach Gerald Schultheiß mit den Alliance-Geschäftsführern Jürgen Feldmann und Daniel Borgstedt.<br />

Mit der Gewinnung von Küchenquelle<br />

als umsatzstarkem und innovativem<br />

Mitglied sehen sich die Verbands-Geschäftsführer<br />

Jürgen Feldmann und<br />

Daniel Borgstedt ihrem Ziel ein gutes<br />

Stück näher, Alliance zum präferierten<br />

ersten Ansprechpartner unter den mittelständischen<br />

deutschen Möbeleinkaufs-Verbänden<br />

zu machen.<br />

„Entscheidend wird sein,<br />

wo die Händler ihre Kunden<br />

herbekommen. Daher sind<br />

Partner, die diesen Prozess<br />

perfektioniert haben,<br />

sehr wertvoll.“<br />

Jürgen Feldmann<br />

Küchenquelle, Pionier der Küchenplanung<br />

zuhause, gehört mit einem Jahresumsatz<br />

von ca. 120 Mio. Euro zu<br />

den führenden Anbietern von Küchen<br />

in Deutschland. Ausgewiesene Fachkompetenz<br />

und professionelle Kundenbetreuung<br />

von der Planung direkt beim<br />

Kunden zuhause bis zum Einbau machen<br />

den Küchen-Spezialisten nach eigener<br />

Einschätzung zum bevorzugten<br />

Anbieter für eine stetig wachsende<br />

Zahl zufriedener Kunden. Vor-Ort-Präsenz<br />

und hochwertige Produkte made<br />

in Germany sorgten für einen hohen<br />

Bekanntheitsgrad der Marke.<br />

Für seinen geplanten Expansionskurs<br />

hatte Küchenquelle einen starken Partner<br />

gesucht und sich für den Rheinbacher<br />

Verband entschieden.<br />

Dieser geht mit seinem Angebot deutlich<br />

über das Konzept einer Einkaufsund<br />

Marketinggesellschaft hinaus. Als<br />

Dienstleister auf Augenhöhe für seine<br />

Gesellschafter macht sich Alliance mit<br />

einem breiten Serviceangebot für deren<br />

individuelle Bedürfnisse stark.<br />

Im Verbund mit seinem Schwesterverband<br />

Küchenring und dem gemeinsamen<br />

Kooperationspartner KüchenTreff<br />

steht Alliance nach eigenen Angaben<br />

für eine starke Gemeinschaft mit über<br />

1.600 Standorten und einem Einkaufsvolumen<br />

von 1,3 Mrd. Euro.<br />

„Langfristig wird es<br />

Küchenquelle darum gehen,<br />

für seine Kunden die komplette<br />

Einrichtungs-Planung zu<br />

übernehmen.“<br />

Jürgen Feldmann<br />

„Die Zielgruppen-Ansprache<br />

von unseren Händlern und von<br />

Küchenquelle überschneidet<br />

sich gar nicht.“<br />

Daniel Borgstedt<br />

Dies habe Mikhail Nikitin und Christian<br />

Neusser überzeugt. Beide Geschäftsführer<br />

der Home-Furniture Group und<br />

der Küchen Quelle GmbH freuen sich<br />

auf eine erfolgreiche gemeinsame Zukunft:<br />

„Die Zusammenarbeit mit Alliance<br />

steigert unsere Wertschöpfung,<br />

da wir schneller Lieferanten und neue<br />

Produkte in unser Sortiment integrieren<br />

können. So freuen wir uns sehr<br />

über diese Mitgliedschaft und darauf,<br />

unsere Kundinnen und Kunden damit<br />

noch besser bedienen zu können.“<br />

Der Küchenspezialist gehe damit den<br />

nächsten wichtigen Schritt in Richtung<br />

Zukunft: Küchenquelle wolle weiter<br />

wachsen und seinen Kunden für die<br />

Realisierung ihres Küchentraums das<br />

bestmögliche Produktportfolio bieten.<br />

Mittelfristig soll das Angebot dazu zusätzlich<br />

auch durch küchenarrondierende<br />

Möbel ergänzt werden.<br />

Mit diesem Ziel gehe der Bedarf an<br />

weiteren kompetenten Küchenberatern<br />

einher: Küchenquelle will mit einem verstärkten<br />

Team bundesweit die Nachfrage<br />

nach individuell maßgestalteten<br />

Qualitätsküchen im mittleren und oberen<br />

Segment noch besser bedienen.<br />

Dem Beitritt zu Alliance sind intensive<br />

Gespräche zwischen Christian Neusser,<br />

Jürgen Feldmann und Daniel<br />

Borgstedt sowie Kai Buchheister,<br />

Prokurist und Einkaufsleiter beim<br />

Alliance-Verband für den Bereich<br />

Küchen, vorausgegangen.<br />

„Der Alliance-Verband gewinnt mit<br />

Küchenquelle einen sehr umsatzstarken<br />

Gesellschafter und kann damit<br />

seine Verhandlungsposition in der<br />

Branche ausbauen. Die große Bekanntheit<br />

und der gute Ruf von Küchenquelle<br />

wird mit Sicherheit auch<br />

weitere potenzielle Gesellschafter von<br />

unseren vielen Vorteilen überzeugen“,<br />

so Jürgen Feldmann.<br />

„Genau dieser geplante<br />

Marktplatz von Küchenquelle<br />

kann eine Synergie sein, bei<br />

der wir sagen: Ja!“<br />

Jürgen Feldmann<br />

Kai Buchheister Christian Neusser Mikhail Nikitin<br />

30 Unternehmen<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022


Das Hintergrund-Interview mit Jürgen Feldmann und Daniel Borgstedt:<br />

Viele Bausteine für die Lead-Generierung<br />

MM: Können Sie die Vorteile des Beitritts für beide<br />

Seiten noch etwas konkretisieren?<br />

Jürgen Feldmann: Sehr gerne. Der von Küchenquelle<br />

mit 120 Mio. Euro angegebene VK-Umsatz ist für uns<br />

natürlich ein großer Schritt, um schnell weiter zu wachsen<br />

und im Segment Küche auch zukünftig eine gewichtige<br />

Rolle in der Einkaufspolitik zu spielen. Denn<br />

es war ja immer unser Anspruch, 10% des Inlandsumsatzes<br />

bei unseren einzelnen Lieferanten zu erzielen.<br />

Die zweite Seite ist, dass man sich regelmäßig über<br />

Vermarktungsprozesse austauscht. Diesbezüglich ist<br />

Küchenquelle mit seinem Direktvertrieb und der Art<br />

und Weise, wie sie an Leads bzw. Kunden herankommen,<br />

schon sehr vorbildlich im Markt unterwegs.<br />

Sicher sind die Konditionen in einigen Jahren auch<br />

noch sehr wichtig – aber viel wichtiger wird dann sein,<br />

wo die Händler ihre Kunden herbekommen.<br />

Bezüglich der Lead-Generierung gibt es im Markt eine<br />

enorme Dynamisierung der Player und der Konzepte.<br />

Daher sind Partner, die diesen Vermarktungs- und Digitalisierungs-Prozess<br />

perfektioniert haben, für uns<br />

sehr wertvoll.<br />

Umgekehrt kann Küchenquelle seinen Einkauf – und<br />

damit den Gewinn – optimieren. Hinter Küchenquelle<br />

stecken starke Investoren. Da das Unternehmen eine<br />

Umstrukturierung durchlaufen hat, war das natürlich<br />

die Haupt-Motivation. Über uns bekommt Küchenquelle<br />

jetzt einen zusätzlichen Einkauf, der alle Zahlen,<br />

Daten und Fakten hat und weiß, was man am besten<br />

einkaufen soll bzw. muss.<br />

Darüber hinaus war entscheidend, dass auch Küchenquelle<br />

das Ziel hat, weiter zu wachsen und dazu sein<br />

Möbelangebot ausweiten will. Das wird zunächst das<br />

Thema Dining sein, aber man wird sich auch mit<br />

Raumteilungs- oder Schlaf-Systemen beschäftigen.<br />

Denn es gibt nichts Besseres, als wenn ich als Verkäu-<br />

fer beim Endkunden zuhause bin – dann habe ich ganz<br />

andere Möglichkeiten: Da noch etwas Tolles für die<br />

Garderobe und dort noch etwas für<br />

das Bad. Langfristig wird es<br />

Küchenquelle schon darum<br />

gehen, für seine Kunden<br />

die komplette Einrichtungs-Planung<br />

zu übernehmen.<br />

Nicht zuletzt haben wir uns sofort gut verstanden, weil<br />

wir alle jung und modern denken – auch insofern<br />

passt Küchenquelle also perfekt zu uns.<br />

MM: Auch wenn nur von Alliance die Rede ist, impliziert<br />

dies doch immer auch die Gemeinschaft<br />

mit Küchenring und KüchenTreff.<br />

Daniel Borgstedt: Natürlich – das muss man als Einheit<br />

sehen, obgleich alle drei Verbände gesellschaftlich<br />

strikt getrennt bleiben. Das eine Segment kann ja<br />

nicht bestraft werden, wenn das andere nicht läuft.<br />

Zumal unsere Händler gewinnausschüttungs- und<br />

kostenorientiert sind und wir die Strukturen im Verband<br />

nicht aufblähen wollen.<br />

Dennoch haben wir nur einen Einkauf und auch unsere<br />

Konzeptionen sind teilweise schon übergreifend.<br />

Davon profitiert natürlich auch Küchenquelle.<br />

„Küchenquelle ist für uns ein<br />

großer Schritt, um schnell weiter<br />

zu wachsen und auch künftig<br />

eine gewichtige Rolle zu spielen.“<br />

Jürgen Feldmann,<br />

Daniel Borgstedt<br />

MM: Die Eigenmarken aber ausgenommen?<br />

Feldmann: Richtig. Küchenquelle vermarktet anders:<br />

Die verkaufen Küchen von Häcker oder Nobilia<br />

– denn die Handelsmarke sind sie selber.<br />

Unsere Handelsmarken und die dazugehörigen Ver-<br />

marktungs-Konzepte – die auch sehr digital ausgerich-<br />

tet sind – sind ausschließlich den stationären Fach-<br />

händlern vorbehalten. So ist es auch ganz klar<br />

besprochen.<br />

Darüber hinaus ist Küchenquelle letztlich ein Kunde<br />

wie ein 200-qm-Händler auch – mit den gleichen Kon-<br />

ditionen und den gleichen Sortimenten.<br />

MM: Und wie bewerten Sie ansonsten die Wettbewerbssituation<br />

zu Ihren Händlern?<br />

Borgstedt: Ich beschäftige mich seit Jahren mit dem<br />

Marktumfeld von Küchenhändlern und habe noch<br />

nie von irgendwem gehört, dass Küchenquelle ihm<br />

öfter in die Quere kommt. Das ist auch ausgeschlossen,<br />

da sich die Zielgruppen-Ansprache gar nicht<br />

überschneidet.<br />

Wir haben das Thema auch in der Erfa-Gruppe angesprochen<br />

und rundgeschrieben – es kam nicht eine<br />

einzige negative Meldung zurück.<br />

MM: Gerade erst hat Küchenquelle auf eine neue<br />

Webseiten-Technologie umgestellt, um sich noch<br />

stärker als Küchen-Spezialist in allen Facetten zu<br />

etablieren – bis hin zur Entwicklung eines Web-<br />

Marktplatzes für den Küchenkauf. Diese Plattform<br />

dann mit Alliance-, Küchenring- und KüchenTreff-<br />

Händlern zu bespielen, wäre doch geradezu eine<br />

Win-win-Situation par excellence ...<br />

Feldmann: Ja, das ist in der Tat ein Punkt, bei dem<br />

Küchenquelle schon recht weit ist. Die digitale Transformation<br />

ist auch bei Alliance sehr weit fortgeschritten,<br />

aber Küchenquelle beschäftigt sich schon sehr<br />

lange damit. Deswegen kann genau das für uns eine<br />

Synergie sein, bei der wir sagen: Ja, wir können uns<br />

vorstellen, mit dabei zu sein.<br />

Allerdings arbeiten wir derzeit selbst sehr intensiv an<br />

den Themen Marktplatz und Online-Vermarktung.<br />

Trotzdem kann man darüber nachdenken, wenn sich<br />

bei Küchenquelle etwas ergibt.<br />

Bei uns ist das ein Prozess. Alliance und Küchenring<br />

haben jetzt eine Kooperation mit Lieblingsküchen gestartet,<br />

die extrem vernetzt sind und sehr viele Leads<br />

im Netz generieren. Das ist beispielsweise so ein kleiner<br />

Baustein. Es gibt aber noch viele andere Player,<br />

die das Thema gut beherrschen.<br />

Und eines ist klar: Mit einem einzigen<br />

solchen Ansatz werden wir<br />

uns nie zufrieden geben,<br />

sondern das Thema Lead-<br />

Generierung wird bei uns<br />

aus vielen Bausteinen bestehen.<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022<br />

Jürgen Feldmann<br />

Daniel Borgstedt<br />

Unternehmen 31


BASF zum Green Deal:<br />

Wie man den CO 2<br />

-Fußabdruck<br />

von Möbeln reduzieren kann<br />

Home24 wächst profitabel<br />

Die Home24 SE erzielte 2021 einen Umsatz von 615,5 Millionen Euro. Das bedeutet<br />

ein währungsbereinigtes Wachstum von 27%. Davon entfielen 501,4 Millionen Euro<br />

auf Europa (+29%), Brasilien erwirtschaftete 114,2 Millionen Euro (+21%). Zwar hat<br />

sich das Wachstum durch eine Normalisierung der Nachfrage und aufgrund der hohen<br />

Wachstumsraten des Vorjahres im Jahresverlauf verlangsamt, aber auch im vierten<br />

Quartal des Geschäftsjahres erzielte home24 weiterhin stabile Umsätze im Vergleich<br />

zum Vorjahr.<br />

Das bereinigte EBITDA beläuft sich auf 1,4 Millionen Euro. Home24 konnte damit<br />

nach eigener Aussage seine Kernprofitabilität trotz anspruchsvollen Marktumfelds<br />

beibehalten. Ein weiteres Ziel für 2021 sei die Steigerung des positiven Einkaufserlebnisses<br />

für Kundinnen und Kunden gewesen. Insbesondere durch eine Verbesserung<br />

der Warenverfügbarkeit in den Zentrallagern konnten Bestellungen schneller<br />

und verlässlicher ausgeliefert werden. Dies habe für eine stärkere Unabhängigkeit<br />

bei globalen Verzögerungen und Engpässen gesorgt.<br />

Gleichzeitig hat das Unternehmen mit der Übernahme des Wohn-Accessoires-Experten<br />

Butlers zum 1. April 2022 und dem kuratierten Marktplatz für Dritthändler ab<br />

Sommer 2022 strategische Impulse für zukünftiges Wachstum gesetzt. Die Übernahme<br />

von Butlers wurde am 1. April 2022 erfolgreich abgeschlossen, nachdem die<br />

Kartellbehörden in Deutschland und Österreich den Erwerb genehmigt haben.<br />

• Was bedeutet der europäische<br />

Grüne Deal für die Möbelindustrie?<br />

• Wie kann die Möbelindustrie beim<br />

Thema CO 2<br />

-Einsparung stärker<br />

zusammenarbeiten?<br />

Diese Fragen beantwortet BASF in ihrem neuesten Video-<br />

Expertengespräch.<br />

Die Experten und Themen dieser Folge:<br />

Hier geht‘s zum<br />

Video-Beitrag mit<br />

Ulf Rebenschütz im<br />

BASF Expertenprofil<br />

auf moebelmarkt.de:<br />

Ulf Rebenschütz (Foto), Geschäftsführer<br />

des Europa Möbel-Verbunds (EMV),<br />

spricht über Transparenz und Produktsiegel.<br />

Dr. Martin Baumert und Dr. Daniel<br />

von Nessen von BASF stellen eine einfache<br />

Methode zur Verringerung des<br />

CO 2<br />

-Fußabdrucks mit Best-Practice-<br />

Beispielen vor.<br />

Foto: XXXLutz<br />

XXXLutz: Umbau in Friedrichshafen, Brand in Essen<br />

XXXLutz hat sein Möbelhaus im Bodensee-Center Friedrichshafen wieder eröffnet. In der<br />

Rekord-Umbauzeit von nicht einmal sechs Monaten ist in der Ailinger Straße nach Angaben<br />

des Unternehmens ein nahezu komplett neues und digitales Möbelhaus entstanden.<br />

Das inhabergeführte Unternehmen hat in den Komplettumbau der vergangenen Monate in<br />

Friedrichshafen rund 10 Mio. Euro investiert. Die Zahl der Mitarbeiter ist von 160 auf 200<br />

angewachsen. Auf der baulich veränderten und neu konzipierten Verkaufsfläche von fast<br />

26.000 Quadratmetern präsentiert das Möbelhaus mit dem Roten Stuhl (Foto) seinen Kunden<br />

alles rund ums Einrichten.<br />

Die Kunden von XXXLutz Kröger in Essen brauchen dagegen Geduld: Bei einem Großbrand<br />

in einem rund 2.400 Quadratmeter großen Möbellager wurden Mitte März Waren „aus hunderten<br />

Kommissionen“ zerstört. Bei dem Feuer ist das Lager an der Zeche Katharina in<br />

Kray vollständig abgebrannt. Die Feuerwehr konnte in einem stundenlangen Einsatz zumindest<br />

die angrenzende größere Halle retten. Außerdem gab es offenbar keine Verletzten.<br />

Das 30 mal 80 Meter große Gebäude, in dem auf mehreren Etagen Möbel gelagert waren,<br />

ist nach Angaben der Essener Feuerwehr jedoch ein „Totalverlust“. Bei den Löscharbeiten<br />

mussten auch Teile der brennenden Halle abgerissen werden. Die Schäden in dem benachbarten<br />

Gebäude seien noch nicht absehbar. Auch hier sind offenbar Möbel durch Rauch,<br />

Löschwasser oder Schmutz beschädigt worden. Durch den Vollbrand entstand ein Schaden<br />

in Millionenhöhe.<br />

32 Unternehmen<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022


Otto 2021 mit<br />

großem Plus<br />

Im Geschäftsjahr 2021/22 hat die Einzelgesellschaft<br />

Otto ein Umsatzplus von 13% auf 5,124 Mrd. Euro<br />

erzielt. Die Anzahl der aktiven Kunden nach Unternehmensangaben<br />

stieg von 9,9 Mio. auf 11,5 Mio.<br />

Zum Wachstum des Hamburger Internet-Händlers<br />

trug auch die Zahl von Marktplatzpartnern bei, die<br />

von 1.000 auf 3.500 stieg. Rechnet man zum eigenen<br />

Handels- und Provisionsgeschäft das auf der<br />

Plattform otto.de von Partnern generierte Umsatzvolumen<br />

hinzu, erzielte Otto einen Umsatz von 6,972<br />

Mrd. Euro. Insgesamt finden Kunden auf otto.de<br />

mittlerweile über 10 Mio. Produkte, davon 7,5 Mio.<br />

über die Marktplatz-Partner. Im Bereich Home & Living<br />

habe man insbesondere im ersten Corona-Jahr<br />

ein enormes Wachstum verzeichnet, erklärte Marc<br />

Opelt, Vorsitzender des Bereichsvorstands der Otto<br />

Grafik: Otto<br />

GmbH & Co. KG, bei der Pressekonferenz des Unternehmens.<br />

„Wir sind in den Segmenten auch weiter<br />

kraftvoll gewachsen, aber nicht mehr so stark wie im ersten Jahr der Pandemie.“ Inzwischen habe sich der Kundenbedarf etwas verändert. So seien Textilien<br />

wieder stärker in den Vordergrund gerückt. Die aktuelle Situation auf den Beschaffungsmärkten sieht Opelt mit Blick auf die Bandbreite der Otto-Lieferanten entspannt:<br />

„Im Moment haben wir eine sehr gute Lieferfähigkeit auch bei Home & Living-Produkten, weil wir immer auch Alternativprodukte anbieten können.“<br />

Hettich mit Umsatzsprung<br />

Die Hettich-Unternehmensgruppe, einer der größten Hersteller von Möbelbeschlägen weltweit mit Hauptsitz in<br />

Kirchlengern, hat im Jahr 2021 einen Umsatz von rund 1,35 Mrd. Euro erwirtschaftet. Das sind über 26% mehr als<br />

im Vorjahr. Der Auslandsanteil lag bei 74%. Etwa 79 Mio. Euro hat Hettich global in neue Produkte, Gebäude und<br />

Maschinen investiert. Aktuell sind rund um den Globus über 7.400 Personen bei Hettich tätig, davon mehr als die<br />

Hälfte in Deutschland.<br />

Wie der gesamte Markt stand auch die Hettich-Unternehmensgruppe in 2021 vor vielfältigen Herausforderungen.<br />

„Manchmal fehlte Rohmaterial, die Lieferketten waren verstopft oder die Kapazitäten erschöpft“, informierte<br />

Sascha Groß, Geschäftsführer Hettich-Holding. Die Zerstörung der eigenen Galvanikanlagen in Berlin hat das<br />

Unternehmen zu Beginn des Jahres 2021 zudem besonders gefordert. Hinzu kamen teilweise explosionsartig<br />

steigende Kosten für Rohmaterial und Logistik. Inzwischen folgen auch zunehmend hohe Energiepreise. „Unsere<br />

Kunden hätten gerne noch mehr Bestellungen bei uns platziert. Uns war es jedoch wichtig, in diesen herausfordernden<br />

Zeiten ein zuverlässiger und transparenter Partner zu bleiben“, berichtet Groß.<br />

Material- und Lieferengpässe, hohe Kostensteigerungen und volatile Corona-Restriktionen werden das Unternehmen<br />

weiterhin begleiten. „Hier heißt es für uns alle in der Prozesskette – von unseren Lieferanten und Partnern über uns bei<br />

Hettich bis hin zu unseren Kunden und den Endverbrauchern, mit diesen verantwortungsbewusst und lösungsorientiert umzugehen.<br />

Die Belastungen kann niemand in der Prozesskette alleine stemmen“, betont Jana Schönfeld, Geschäftsführerin<br />

Hettich-Holding. Hettich greife dabei auf ein zuverlässiges Netzwerk aus Partnern und Lieferanten zurück und sei fest entschlossen,<br />

„mit seinen Kunden großartige Einrichtungslösungen für viele Menschen in aller Welt zu erschaffen“.<br />

Jana Schönfeld, Geschäftsführerin<br />

Hettich-Holding.<br />

Foto: Hettich<br />

Garant: Erneut deutliches Umsatzplus<br />

Im achten Jahr in Folge konnte die Garant Gruppe aus Rheda-Wiedenbrück ihren nachhaltigen<br />

Wachstumskurs fortsetzen. Die Verbundgruppe beschließt das Geschäftsjahr 2021<br />

mit einem Umsatzplus von 8,1 Prozent zum Vorjahr. Das Umsatzwachstum erstreckt sich<br />

über alle Geschäftsfelder: Küche, Schlafen, Wohnen und das SHK-Handwerk.<br />

Mit diesem Gesamtwachstum sattelt die Garant Gruppe in Deutschland auf dem Rekord-<br />

Vorjahr (+15,5 %) auf. Wieder sind alle Geschäftsfelder der Verbundgruppe gewachsen –<br />

am stärksten zeigt sich der Garant Spezialverband Küchen Areal mit einem erneuten zweistelligen<br />

Umsatzplus im Vergleich zum Vorjahr.<br />

Dass die Garant Gruppe trotz der pandemiebedingten Schwierigkeiten das Jahr 2021 erneut<br />

deutlich über dem Gesamtmarktniveau abschließen konnte und auch für die Zukunft<br />

gut aufgestellt ist, führt Geschäftsführer Torsten Goldbecker auf die starke Positionierung<br />

der Fachgeschäfte und die Innovationskraft der Verbundgruppe als Ganzes zurück. Daneben<br />

habe auch die gezielte Unterstützung vor Ort und die Kraft der wachsenden Gemeinschaft<br />

eine entscheidende Rolle gespielt, wie Geschäftsführer Jens Hölper ergänzt.<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022<br />

Torsten Goldbecker und Jens Hölper (v.l.): „Hier ist eine starke Basis<br />

vorhanden, um Innovationen voranzutreiben und weiterzuwachsen –<br />

für die einzelnen Verbandsmitgleider und als ‚Garant Familie‘.“<br />

Unternehmen 33


Poltrona Frau: Limitierter<br />

Design-Sessel zum Jubiläum<br />

Der italienische Hersteller Poltrona Frau feiert sein 110-jähriges Bestehen mit<br />

einem einzigartigen und exklusiven Sessel, der in Zusammenarbeit mit dem<br />

Markenkünstler Felipe Pantone entstanden ist. Der argentinisch-spanische<br />

Künstler hat dafür den Sessel Archibald, eines der berühmtesten Modelle der<br />

Marke, im Stil seiner grenzüberschreitenden Kunst völlig neu erfunden.<br />

Felipe Pantone ist bekannt für seine Fresken, Wandmalereien, Gemälde und<br />

Skulpturen, die eine „analoge Vergangenheit und eine digitalisierte Zukunft“<br />

vereinen. Dies hat er auch auf einen völlig neu erfundenen „Archibald“ angewandt.<br />

Die rätselhafte Form des Archibald, der erstmals 2009 von Jean-Marie<br />

Massaud entworfen wurde, und der hypermoderne künstlerische Stil von Pantone<br />

treffen aufeinander, um ein radikal neues Designobjekt zu schaffen, das<br />

nach eigener Aussage ein neues Kapitel für die Traditionsmarke einläutet.<br />

„Wir haben uns für Archibald als Basis für meine Arbeit entschieden, weil das<br />

Gestell so minimalistisch ist, aber auch wegen der einzigartigen Merkmale wie<br />

den Armlehnen des Stuhls und den Details an der Rückenlehne. Die Idee war,<br />

ein sehr minimales und ikonisches Design zu verwenden und es meinen Grafiken<br />

gegenüberzustellen, die sehr laut und sehr dynamisch sind“, so Pantone.<br />

In Anlehnung an das 110-jährige Jubiläum von Poltrona Frau in diesem Jahr<br />

werden nur 110 Exemplare der „Archibald Limited Edition“ hergestellt. Jeder<br />

Sessel wird mit einer maßgefertigten Hülle aus Pelle Frau Impact Less Leder,<br />

einem signierten Echtheitszertifikat und einem speziellen Lederreinigungsset<br />

geliefert. Außerdem wird ein handgefertigtes, maßstabsgetreues Miniaturmodell<br />

des Sessels aus Leder zum Kauf angeboten, um Fans von Felipe Pantone<br />

und Pelle Frau die Möglichkeit zu geben, ein Produkt dieser besonderen Zusammenarbeit<br />

zu besitzen.<br />

Der Künstler Felipe Pantone hat zum<br />

110-jährigem Jubiläum von Poltrona Frau<br />

den Sessel „Archibald“ neu gestaltet.<br />

Foto: Poltrona Frau<br />

MöbelFirst.de meldet Rekordergebnis<br />

Der Online-Anbieter MöbelFirst.de hat im Geschäftsjahr<br />

2021 ein Rekordergebnis erzielt: Wie<br />

die Plattform für stationäre Fachmöbelhändler und<br />

hochwertige Einrichtungsmarken mitteilt, konnte<br />

sie ihr Transaktionsvolumen um 50% steigern. Die<br />

Anzahl der angeschlossenen Händler wuchs auf<br />

über 360 Filialen. Zahlreiche hochwertige Einrichtungsmarken<br />

wie Walter Knoll, COR und Hülsta<br />

haben sich der Plattform angeschlossen. Die Retourenquote<br />

verringerte sich nach Unternehmensangaben<br />

weiter auf 1,5%. Die Anzahl der Mitarbeiter<br />

wuchs auf 14. Das Wachstum ist dabei weiterhin<br />

profitabel erwirtschaftet worden, wie die<br />

Geschäftsführenden Gesellschafter Christoph Ritschel<br />

und Dennis Franken betonen.<br />

Für das Jahr 2022 plant die Geschäftsleitung ein<br />

Wachstum auf gleichem Niveau. Dazu sollen das<br />

Team weiter ausgebaut und neue Marketingaktivitäten<br />

forciert werden. Auch das Sortiment werde<br />

durch den Ausbau der Zusammenarbeit mit Bestandshändlern<br />

und der Gewinnung von neuen<br />

Partnern in Deutschland, Österreich und den Niederlanden<br />

stetig gesteigert. Der Fokus liege dabei<br />

weiter im Fach- und Premiumsegment.<br />

Ikea: Solarenergie und Sauna-Kollektion<br />

Ikea investiert in den Aufbau von Photovoltaik-Anlagen in Deutschland und Spanien. Ingka<br />

Investments, die Investmentgesellschaft der Ingka Gruppe, stellt hierfür rund 340 Millionen<br />

Euro bereit. Das Unternehmen erwirbt damit neun Photovoltaik-Projekte vom Solarkraft-Spezialisten<br />

Enerparc. Viele der Ikea-Standorte in Deutschland sind bereits mit Photovoltaik-Anlagen<br />

ausgestattet und versorgen den eigenen Betrieb mit erneuerbarer Energie.<br />

Die Ingka Gruppe möchte nun langfristig die Nutzung erneuerbarer Energien<br />

beschleunigen. Zukünftig sollen alle Ikea-Einrichtungshäuser und Lager in den beiden<br />

Ländern mit Solarenergie versorgt werden können. Die Projekte sollen 2023 abgeschlossen<br />

werden. Die Energiekapazität der Parks wird sich zusammensetzen aus 300 MW verteilt<br />

auf vier Projekte in Deutschland und 140 MW verteilt auf fünf Projekte in Spanien. Die<br />

erwartete Produktion der Photovoltaik-Anlagen in Deutschland und Spanien entspricht<br />

dem Stromverbrauch von rund 140.000 europäischen Haushalten.<br />

Außerdem hat sich die schwedische Möbelhauskette mit dem finnischen Lifestyle-<br />

Designhaus Marimekko zusammengetan, um eine gemeinsame Kollektion zu entwickeln.<br />

Wie Ikea mitteilt, soll dabei das Sauna-Erlebnis als wichtiger Bestandteil der nordischen<br />

Lebensart erkundet werden. Die Produkte sollen geprägt sein von Gegensätzen wie heiß<br />

und kalt, schlicht und auffällig, verspielt und ruhig. Dadurch entstehe ein einzigartiges<br />

Wellness-Erlebnis, „wenn wir im Alltag mal wieder eine kleine Auszeit brauchen“. Die limitierte<br />

Kollektion ist voraussichtlich im März 2023 bei Ikea erhältlich.<br />

Foto: Ikea<br />

34 Unternehmen<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022


Anzeige<br />

www.spogagafa.de<br />

Goldenes M für Röhr-Bush<br />

Das Unternehmen Röhr-Bush aus Rietberg ist neues Mitglied der Deutschen<br />

Gütegemeinschaft Möbel (DGM). Der Hersteller von Büromöbeln<br />

und Jugendzimmern hat die Einhaltung aller allgemeinen sowie<br />

segmentspezifischen Anforderungen der Güte- und Prüfbestimmungen<br />

RAL-GZ 430 in unabhängigen Laboruntersuchungen nachgewiesen<br />

und wird daher von der DGM mit dem RAL Gütezeichen „Goldenes M“<br />

ausgezeichnet – dem umfassendsten Nachweis über Möbelqualität in<br />

Europa.<br />

Im Jahr 1953 legten Gerhard Röhr sen. und Konrad Driftmeier den<br />

Grundstein für das Unternehmen Röhr-Bush, das sich heute über<br />

350.000 qm Betriebsgelände im ostwestfälischen Rietberg-Mastholte<br />

erstreckt. 130.000 qm davon sind Produktionsfläche. Hier werden jährlich<br />

rund 48.000 Einrichtungen für Jugendzimmer und 40.000 Büromöbel<br />

gefertigt und montiert, allesamt individuell konfigurierbar und ab sofort<br />

noch strenger qualitätsgeprüft, um Endverbrauchern rundum sichere<br />

und nachhaltige Lösungen anbieten zu können. Insgesamt beschäftigt<br />

Röhr-Bush 170 Mitarbeiter.<br />

DIE GARTENLIFESTYLE-MESSE<br />

KÖLN, 19.−21.06.2022<br />

ORDERED<br />

@SPOGA+GAFA<br />

Michael Frink (l.), Geschäftsführer von Frink Business, überreicht die Urkunde<br />

an Andreas Hesse, Inhaber von Möbel Hesse. Foto: Frink Business<br />

Kunden- und serviceorientiertes<br />

Möbelhaus 2022<br />

Im Januar 2022 wurden die Gewinner der Aktion „Kunden- und serviceorientiertes<br />

Möbelhaus 2022“ erneut ausgezeichnet. Laut Michael Frink, Geschäftsführer<br />

der Frink Business GmbH, der die Aktion in Kooperation mit<br />

dem Ritthammer Verlag bereits seit 2004 durchführt, nahmen diesmal insgesamt<br />

95 Möbelhäuser an der für den Möbelhandel sehr bedeutenden Aktion<br />

teil. Insgesamt wurden wieder rund 2.000 Verkäuferinnen und Verkäufer getestet.<br />

Gewonnen haben am Ende 16 Möbelhäuser, die sich den geforderten<br />

Kriterien erfolgreich gestellt und die Auszeichnung nach dem inzwischen internationalen<br />

QfB-Standard erworben haben.<br />

„Trotz der Sondersituation, dass sich das Thema Corona jetzt schon im zweiten<br />

Jahr ausgebreitet hat, können wir feststellen, dass sich unverändert ein<br />

professioneller Kundenumgang positiv für das Erlebnis Möbelhaus auswirkt.<br />

Die Bevölkerung ist froh, dass sie wieder ins Möbelhaus gehen kann, um sich<br />

das Zuhause nett zu gestalten, und diese Chance kann man professionell im<br />

Verkauf nutzen“, so Frink.<br />

Im Umgang mit den Kunden hat man sich auch gut auf die jüngeren Kundengruppen<br />

eingestellt. Aufgrund der guten Leistungen der ausgezeichneten<br />

Möbelhäuser fand die Urkundenübergabe erneut auf der Verkaufsfläche<br />

der ausgezeichneten Möbelhäuser statt.<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022<br />

Wir freuen uns darauf,<br />

Angebot und Nachfrage<br />

endlich wieder zusammenzubringen.<br />

Das Sortiment, mit<br />

dem Sie Ihre Kunden begeistern,<br />

finden Sie auf der spoga+gafa<br />

vom 19.–21.06.2022 − dem<br />

perfekten Zeitpunkt für eine<br />

frühzeitige Sortimentsplanung.<br />

Auf der weltweit größten Gartenlifestylemesse für Outdoor-Möbel und<br />

Dekoration, Grill und BBQ, Pflanzen und Technik sowie Spiel im Garten<br />

steht dieses Mal der Megatrend „Nachhaltige Gärten“ im Fokus.<br />

Außerdem wird die spoga+gafa 2022 erstmals um ein digitales Angebot<br />

erweitert. Damit stehen nicht nur während, sondern auch nach der<br />

Messe viele spannende Inhalte auf Abruf zur Verfügung. Für Sie<br />

bedeutet das: noch mehr Strahlkraft und Reichweite.<br />

Nutzen Sie Ihre Chance, auf neue Wachstumsimpulse und gute<br />

Geschäfte auf der spoga+gafa 2022.<br />

Koelnmesse GmbH<br />

visitor@spogagafa.de<br />

Telefon +49 1806 805 775*<br />

*0,20 Euro / Anruf aus dem<br />

deutschen Festnetz;<br />

max. 0,60 Euro /<br />

Anruf aus dem Mobilfunknetz<br />

TRENDTHEMA<br />

2022<br />

Nachhaltige<br />

Gärten<br />

JETZT<br />

TICKETS<br />

SICHERN!


Der <strong>Möbelmarkt</strong> in Frankreich<br />

Ernüchterung nach Höhenflug<br />

Erst die Pandemie, dann die Ukraine-Krise: Auch die französische Möbelbranche steckt aktuell vor<br />

großen Herausforderungen. Wie wirken sich Unsicherheiten, Preissteigerungen und Probleme bei der<br />

Beschaffung auf den wichtigsten Export-Markt deutscher Möbelhersteller aus, wie reagieren die<br />

Verbraucher? Die Studie „Meubloscope 2022“ gibt Aufschluss über die aktuelle Lage im Nachbarland.<br />

„Die Franzosen lassen es sich gut gehen“:<br />

Dieser Satz in der jüngsten Marktstudie<br />

„Meubloscope 2022“ des Instituts<br />

der französischen Möbelindustrie<br />

(IPEA) beschreibt eine Situation, die vor<br />

kurzem noch optimistische Prognosen<br />

rechtfertigte. Die Bereitschaft der Verbraucher,<br />

in ihre eigenen vier Wände<br />

und dabei auch in hochwertige Produkte<br />

zu investieren, war nach den Lockdowns<br />

der vergangenen Jahre anhaltend<br />

groß.<br />

Seit dem 24. Februar 2022 jedoch ist<br />

die Welt eine andere. Der Ukraine-Krieg<br />

führt zu einer großen Verunsicherung<br />

der Verbraucher, die mit dauerhaft steigenden<br />

Energiepreisen und einem Verlust<br />

ihrer Kaufkraft durch die wachsende<br />

Inflation kämpfen. Während der<br />

Möbelumsatz in Frankreich 2021 erstmals<br />

die Marke von 14 Mrd. Euro überschritt<br />

(ein Plus um mehr als 14% gegenüber<br />

2020), sind die Aussichten für<br />

das laufende Jahr angesichts der aktuellen<br />

Entwicklungen ungewiss.<br />

Dabei waren die Rahmenbedingungen<br />

eigentlich gut. Der Wert des Wohnens<br />

ist während der Pandemie wieder ins<br />

Bewusstsein der Franzosen gerückt,<br />

der Wunsch nach Renovierung und<br />

Neuanschaffung sollte auch 2022 ein<br />

Umsatztreiber werden. Der Vergleich<br />

mit dem Jahr 2019 belegt den Trend:<br />

2021 wuchs der französische <strong>Möbelmarkt</strong><br />

gegenüber dem Vor-Corona-Jahr<br />

um 8,8%, was einem Wertzuwachs von<br />

über 1 Mrd. Euro entspricht. „Die Haushalte<br />

sind bereit, mehr in ihre Möbel zu<br />

investieren“, heißt es in der IPEA-Studie,<br />

zumal die Franzosen seit Beginn<br />

der Pandemie 100 Mrd. Euro zusätzlich<br />

auf die Bank gebracht hätten.<br />

14 Mrd. €<br />

Erstmals hat der<br />

Möbelumsatz in<br />

Frankreich 2021 die<br />

14-Mrd.-Marke<br />

überschritten.<br />

Höhere Preislagen angestrebt<br />

Der Nachholbedarf der französischen<br />

Verbraucher war, ähnlich wie in<br />

Deutschland, sowohl nach der ersten<br />

als auch nach der zweiten Lockdown-<br />

Welle zu spüren: So verzeichnete der<br />

Markt im Juni und Juli 2021 ein Wachstum<br />

von 2,7% bzw. 6,8% auf der<br />

Grundlage der bereits hohen Benchmarks<br />

von 2020 (+37,7% im Juni 2020<br />

und +15,7% im Juli). Dabei war auch<br />

2021 zu beobachten, dass sich die Verbraucher<br />

auch im Nachbarland in Richtung<br />

höherer Preislagen orientierten.<br />

Küche, Wohnzimmer, Garten, Bad und<br />

Bett: Sowohl Fachhändler als auch Möbelhändler<br />

im mittleren und oberen<br />

Preissegment profitierten von der Entwicklung.<br />

Doch die kommenden Monate könnten<br />

einen Dämpfer bringen: Inflationsdruck,<br />

Energiekosten, Kaufkraftrückgang und<br />

der Wunsch, wieder mehr Geld für das<br />

Reisen auszugeben, könnten die positive<br />

Entwicklung des <strong>Möbelmarkt</strong>es<br />

bremsen, zumal die Branche mit einem<br />

starken Anstieg der Einkaufspreise<br />

rechnen muss. „Wenn sich der prognostizierte<br />

Rückgang der Kaufkraft tatsächlich<br />

bewahrheitet, werden viele<br />

Haushalte, vor allem die weniger wohlhabenden,<br />

ihre Ausgaben umschichten<br />

müssen, was zu Lasten der Wohnungseinrichtung<br />

gehen wird“, heißt es im<br />

„Meubloscope“. Es sei denn, die Verbraucher<br />

nutzten die sehr hohen Sparbeträge<br />

der letzten Monate, die nur geringe<br />

Erträge abwerfen, um ihre<br />

Kaufkraft zu erhalten. Der Indikator der<br />

Anschaffungsneigung liegt zwar noch<br />

immer leicht über seinem langfristigen<br />

Durchschnitt, war jedoch bereits in der<br />

zweiten Jahreshälfte 2021 tendenziell<br />

rückläufig, während die Sparneigung<br />

deutlich zunahm.<br />

Energiesparen liegt im Trend<br />

Aktuell wollen 7,6% der Hausbesitzer in<br />

Frankreich ihre Heizsysteme wechseln,<br />

15,1% planen Maßnahmen zur Wärmedämmung,<br />

um Energie zu sparen –<br />

Grafik 1: Umsatzverteilung nach<br />

Warengruppen in Frankreich 2021<br />

(in Mrd. Euro/Veränderung zum Vorjahr in %)<br />

Bettwaren/<br />

Matratzen<br />

1,86 Mrd. €<br />

+ 12,8%<br />

Polstermöbel<br />

2,61 Mrd. €<br />

+ 17,5%<br />

Gartenmöbel<br />

0,65 Mrd. €<br />

+ 14,5%<br />

Geld, das für die Anschaffung neuer<br />

Möbel voraussichtlich fehlen wird. Die<br />

Preise für Einfamilienhäuser dürften zudem<br />

erheblich unter Druck geraten, da<br />

deren Baugenehmigungen in den kommenden<br />

Jahren um den Faktor 3 verringert<br />

und stattdessen verstärkt Anreize<br />

für Mehrfamilienhäuser geschaffen werden<br />

sollen. Auch das strapaziert die<br />

Einrichtungs-Budgets.<br />

Profitiert haben von der Einrichtungsfreude<br />

der Franzosen zuletzt alle Vertriebsformen,<br />

von kleinen unabhängigen<br />

Geschäften über die Discount-Größen<br />

bis zu den Online-Marktplätzen. Zwar<br />

Badmöbel<br />

0,55 Mrd. €<br />

+ 10,5%<br />

Einbauküchen<br />

4,18 Mrd. €<br />

+ 19,5%<br />

Wohnmöbel<br />

4,7 Mrd. €<br />

+ 9,3%<br />

startet die Kundenreise meist im Netz,<br />

doch fast 90% der Möbelkäufe werden<br />

nach wie vor im stationären Handel getätigt.<br />

Während die Verkaufszahlen der<br />

Online-Anbieter wachsen, bleibt ihre<br />

Bedeutung überschaubar; der Wertanteil<br />

der Möbelkäufe bei Pure Playern<br />

liegt unter 10%.<br />

Nachhaltigkeit ist den Franzosen ebenso<br />

wichtig wie die Herkunft von Möbeln<br />

aus heimischer Produktion – mit einem<br />

Haken: Ins Geld gehen soll der ökologische<br />

Charakter der Produkte möglichst<br />

nicht. 43% Prozent der Verbraucher<br />

sind bereit, einen höheren Preis für ein<br />

36 Markt<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022


umweltfreundliches Produkt zu zahlen,<br />

aber nur 55% von ihnen wollen zwischen<br />

5 und 10% mehr ausgeben. Den<br />

Umweltaspekt regionaler Produkte findet<br />

zwar mehr als jeder dritte Franzose<br />

wichtig. Aber weniger als 40% sind bereit,<br />

für Möbel „Made in France“ mehr<br />

als 5% Aufschlag zu zahlen.<br />

Größere Wertigkeit gefragt<br />

Seit 2012 liegt der Ausgabenanteil französischer<br />

Haushalte für Möbel konstant<br />

bei 0,9%. Seit den 1980er-Jahren kauften<br />

die Verbraucher zunehmend preisgetrieben,<br />

der <strong>Möbelmarkt</strong> entwickelte<br />

sich zu einem Volumengeschäft, in dem<br />

Discounter und Großflächenanbieter die<br />

Marktanteile von Möbeln im mittleren<br />

und oberen Preissegment übernahmen.<br />

Die IPEA-Studie kommt nun zu dem<br />

Schluss, dass die Pandemie ein neues<br />

Kapitel eingeläutet habe: „Die Gesundheitskrise<br />

hat das Wohnen wieder in<br />

den Vordergrund des Interesses der<br />

französischen Haushalte gerückt. Dies<br />

zeigt sich in den guten Ergebnissen der<br />

Einrichtungshäuser des mittleren und<br />

oberen Preissegments und der Spezialisten,<br />

die seit dem ersten Lockdown<br />

gegenüber den großen Einzelhandelsketten<br />

an Boden gutmachen.“<br />

Die großen Discounter Frankreichs haben<br />

2021 an Bedeutung eingebüßt:<br />

Während sie bis dato mindestens die<br />

Hälfte des wertmäßigen Umsatzes ausmachten,<br />

sank ihr Anteil im vergangenen<br />

Jahr auf unter 50%. Die Umsätze<br />

sind im Vergleich zum Vorjahr zwar gestiegen,<br />

aber nicht so schnell wie in anderen<br />

Vertriebskanälen. Profitiert haben<br />

insbesondere die mittelständischen<br />

Einrichtungshäuser. Während die Großfläche<br />

im Vergleich schwächer zulegt<br />

(+8,6%), wachsen der Fachhandel<br />

(+24,6%) und der gehobene Möbelhandel<br />

(+18,9%) sehr deutlich. Das liegt am<br />

Wunsch nach höherwertigen Möbeln<br />

sowie an der erweiterten Zielgruppe, zu<br />

der mittlerweile auch jüngere Haushalte<br />

zählen, die Fachgeschäfte bislang eher<br />

nicht aufsuchten.<br />

Alle Warengruppen wachsen<br />

Während im ersten Pandemie-Jahr<br />

2020 alle Segmente des <strong>Möbelmarkt</strong>es<br />

mit einem Umsatzrückgang zu kämpfen<br />

hatten (einzige Ausnahme: Gartenmöbel),<br />

drehte sich die Situation 2021: In<br />

allen Warengruppen wurde wieder<br />

Wachstum verzeichnet, wenn auch in<br />

unterschiedlichem Maße. 2020 erzielten<br />

die Gartenmöbel die größten Zuwächse.<br />

Im Jahr darauf ging, wie auch in<br />

Deutschland, die Küche als eindeutiger<br />

Sieger vom Platz: Mit einem Plus von<br />

19,5% nahm sie ihre Vorreiterrolle wieder<br />

ein, die sie in diesem Jahr möglicherweise<br />

noch ausbaut. 2019 lag der<br />

Zuwachs bei 16%. Die Franzosen investieren<br />

weiterhin in ihre (Einbau-)Küchen,<br />

wovon in erster Linie der Fachhandel<br />

profitiert. Auch bei den großen<br />

Möbelhändlern wächst der Verkauf von<br />

Küchen, allerdings nicht im gleichen<br />

Maße wie bei den Spezialisten.<br />

Küche hat noch viel Potenzial<br />

In diesem Segment ist zudem noch<br />

reichlich Luft nach oben: Mit einer Ausstattungsquote<br />

von 65% liegen die<br />

Franzosen bei Einbauküchen immer<br />

noch weit von den Werten ihrer europäischen<br />

Nachbarn entfernt, die teilweise<br />

auf bis zu 95% kommen. Es gibt also<br />

noch deutliches Entwicklungspotenzial,<br />

wenngleich viele Mieter zögern, in eine<br />

Einbauküche zu investieren, die sie bei<br />

einem Umzug gegebenenfalls zurücklassen<br />

müssten.<br />

Grafik 2: Umsatzverteilung nach<br />

Vertriebswegen in Frankreich 2021<br />

(in Mrd. Euro/Veränderung zum Vorjahr in %)<br />

Gehobener<br />

Möbelhandel<br />

1,63 Mrd. €<br />

+ 18,9%<br />

Baumärkte<br />

2,03 Mrd. €<br />

+ 14,1%<br />

E-Commerce<br />

1,1 Mrd. €<br />

+ 7,1%<br />

Sonstige<br />

0,62 Mrd. €<br />

+ 8,8%<br />

Fachhandel<br />

3,88 Mrd. €<br />

+ 24,6%<br />

Großfläche<br />

5,29 Mrd. €<br />

+ 8,6%<br />

Großfläche: Geschäfte wie Alinéa, But, Conforama, Ikea, Maisons du Monde<br />

usw.<br />

Fachhandel: alle Arten von Fachgeschäften, wie z. B. Küchen-, Betten-,<br />

Wohnzimmer- und Badspezialisten usw.<br />

Gehobener Möbelhandel: Geschäfte wie Mobilier de France, Monsieur<br />

meuble, kleine allgemeine Möbelgeschäfte, Ligne Roset, Roche Bobois usw.<br />

E-Commerce: alle Pure-Player-Ketten und Pure-Player, die Möbel online verkaufen.<br />

Andere Vertriebskanäle: Geschäfte, die nicht auf Möbel spezialisiert sind,<br />

darunter große Lebensmittelgeschäfte, Discounter wie Gifi, Centrakor usw.<br />

Grafik 3: Umsatzentwicklung im französischen Möbelhandel 2018-2021<br />

(in Mrd. Euro/Veränderung zum Vorjahr in %)<br />

2018<br />

2018:<br />

12,8 Mrd. €<br />

2019<br />

2019:<br />

13,38 Mrd. €<br />

2020<br />

2020:<br />

12,73 Mrd. €<br />

2021<br />

2021:<br />

14,55 Mrd. € (+14,3%)<br />

Durchschnittliches Einkaufbudget Wohnmöbel 2021: 505 €<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022<br />

Markt 37


Grafik 4: Umsatzentwicklung Einbauküchen 2018-2021<br />

(in Mrd. Euro/Veränderung zum Vorjahr in %)<br />

2018<br />

2018:<br />

3,4 Mrd. €<br />

2019<br />

2019:<br />

3,61 Mrd. €<br />

2020<br />

2020:<br />

3,5 Mrd. €<br />

2021<br />

2021:<br />

4,18 Mrd. € (+19,4%)<br />

Durchschnittlicher Einkaufswert Küchen 2021: 3.150 €<br />

Gleichwohl ist der Trend ungebrochen:<br />

In einer repräsentativen Umfrage gaben<br />

12% der befragten Haushalte an, 2022<br />

ihre Einbauküche austauschen oder<br />

nachrüsten zu wollen. Hochgerechnet<br />

sind dies rund 3,5 Mio. Verbraucher. „Es<br />

ist zwar klar, dass nicht<br />

alle zur Tat schreiten werden,<br />

aber der Wunsch, in<br />

seine Küche zu investieren,<br />

ist vorhanden und<br />

dürfte den Markt 2022<br />

stützen“, heißt es im<br />

„Meublesocope“. Allerdings<br />

gibt es auch hier<br />

ein paar Wermutstropfen:<br />

Da sind einerseits steigende<br />

Preise und verlängerte<br />

Lieferfristen, anderseits ein Mangel<br />

an Handwerkern, die sich um den<br />

fristgerechten Einbau der Küchen kümmern<br />

können, was zusätzliche Probleme<br />

beschert.<br />

Kunden suchen mehr Komfort<br />

Wohnmöbel haben mit 4,7 Mrd. Euro<br />

(+9,3%) den größten Anteil am Gesamtumsatz.<br />

Das zweithöchste Wachstum<br />

im <strong>Möbelmarkt</strong> verzeichneten 2021 die-<br />

Polstermöbel, deren Umsatz um 17%<br />

wuchs. Das Sofa werde wieder zum<br />

zentralen Element des Wohnzimmers,<br />

so die Studie: „Die französischen Haushalte<br />

sind auf der Suche nach mehr<br />

Komfort für ihre Wohnung und zögern<br />

nicht, zu investieren und auch in höhere<br />

Preisklassen zu investieren.“ Insgesamt<br />

profitieren auch hier Häuser im mittleren<br />

bis oberen Preissegment vom Wunsch<br />

der Verbraucher nach mehr Komfort, allerdings<br />

zeigen auch die Online-Pure-<br />

Player, dass sie erfolgreich Sofas und<br />

Sessel zu immer höheren Preisen verkaufen<br />

können. Das Ledersofa gewinnt<br />

gegenüber dem Stoffsofa, das immer<br />

noch den größten Anteil der Verkäufe<br />

ausmacht, wieder etwas an Boden.<br />

Gartenmöbel legen zu<br />

Nach Küche und Polstermöbeln landen<br />

Gartenmöbel 2021 mit +15% auf Rang<br />

22,2%<br />

Das größte Umsatz-<br />

Plus verzeichneten<br />

2021 die französischen<br />

Küchenhersteller.<br />

drei im Umsatzwachstum. Im Vergleich<br />

zum Vorkrisenjahr 2019 sind die Gartenmöbel<br />

das Segment mit der besten<br />

Performance und einem Wachstum von<br />

fast 20% binnen zweier Jahre sowie<br />

das einzige Segment, das 2020 mit<br />

+4,2% einen Umsatzanstieg<br />

zu verzeichnen<br />

hatte. Wie<br />

schon 2020 profitierte<br />

der Markt hier von<br />

den mit den Lockdowns<br />

verbundenen<br />

Reiseeinschränkungen,<br />

die den Wunsch<br />

der Verbraucher<br />

nährten, Garten, Balkon<br />

oder Terrasse<br />

nicht nur attraktiver zu gestalten, sondern<br />

auch hochwertiger auszustatten<br />

und sich gewissermaßen ein zweites<br />

Wohnzimmer unter freiem Himmel zu<br />

schaffen. Bei den Gartenmöbeln sind es<br />

die großen Baumärkte, die mit einem<br />

Marktanteil von nun 30% am stärksten<br />

profitieren, nicht zuletzt, da sie während<br />

der Pandemie durchgehend für Privatkunden<br />

geöffnet bleiben konnten, während<br />

sie in Deutschland zeitweise nur<br />

für gewerbliche Kunden zugänglich waren.<br />

Bett (+13%) und Bad<br />

(+10%) legten 2021 ebenfalls<br />

zu. Allerdings sind insbesondere<br />

bei Badezimmern<br />

die ausgegebenen<br />

Budgets vergleichsweise<br />

gering. Hinzu kommt, dass<br />

bei einer Badrenovierung<br />

häufig die Kosten für Sanitäranlagen,<br />

Wand- und Bodenbeläge<br />

zulasten der Möbelanschaffungen<br />

gehen. Wie auch bei<br />

der Küche kann der Handwerkermangel<br />

auch bei der Badausstattung zu einem<br />

Bremsklotz der Entwicklung in den<br />

kommenden Monaten werden.<br />

Baumärkte wurden gestärkt<br />

Die gewachsene Bedeutung des eigenen<br />

Zuhauses hat nicht nur bei den Möbeln<br />

dazu geführt, dass der Markt<br />

schneller wächst als der gesamte Einzelhandel;<br />

auch Unterhaltungselektronik,<br />

Haushaltsgeräte für Küche und Bodenpflege<br />

sowie Einbaugeräte liegen<br />

deutlich im Plus. Heimwerkermärkte<br />

profitierten ebenfalls vom Einrichtungsboom:<br />

2021 steigerten sie ihre Umsätze<br />

um 12% (2020: +5%). Farben, Tapeten<br />

und Bodenbeläge dominierten hier die<br />

Umsätze. Während der Pandemie sind<br />

die großen Baumärkte außerdem verstärkt<br />

in den Möbelverkauf eingestiegen;<br />

eine weitere Folge des Lockdowns<br />

im Möbelhandel.<br />

Auch online höhere Bons<br />

3,5 Mio<br />

So viele Franzosen<br />

wollen ihre Einbauküche<br />

austauschen<br />

oder modernisieren.<br />

Der E-Commerce im Möbelhandel hat<br />

sich in den Jahren der Pandemie gewandelt.<br />

Einige der Pure Player haben<br />

ein starkes Wachstum hinter sich, wobei<br />

sich die Reihen lichten und die<br />

Marktkonzentration auch im Online-<br />

Handel voranschreitet. Gleichzeitig bildet<br />

der Online-Verkauf der großen Möbelhändler<br />

eine starke Konkurrenz. Und<br />

doch markieren die Covid-Jahre einen<br />

Wendepunkt: War der Verkauf im Netz<br />

bislang auf niedrige Preise ausgerichtet,<br />

bewegen sich auch hier die Wertigkeiten<br />

nach oben.<br />

„Vor Covid war es<br />

selten, ein Sofa für<br />

mehr als 1.200 Euro<br />

online zu verkaufen.<br />

Jetzt ist<br />

die Schwelle für einige<br />

Anbieter sehr<br />

weit überschritten,<br />

die es verstehen,<br />

das Angebot zu inszenieren<br />

und den<br />

Kunden sicher durch den gesamten<br />

Kaufprozesses zu führen“, heißt es in<br />

der Möbel-Studie.<br />

Industrie konsolidiert sich<br />

Das vergangene Jahr war für die französische<br />

Möbelindustrie eine Zeit der<br />

Konsolidierung. 2021 bewegten sich<br />

die Hersteller wieder auf dem Niveau<br />

des Jahres 2019, allen voran die Küchenhersteller<br />

mit einem Plus von<br />

22,2% (2020: -8,5%). Die Exporte der<br />

französischen Hersteller stiegen 2021<br />

um fast 16%, was einem um fast 4%<br />

höheren Exportwert als 2019 entspricht.<br />

Auch hier sind es die Küchen, die mit<br />

einem Plus von mehr als 17% gegenüber<br />

2019 herausragen.<br />

Die Branche investiert angesichts der<br />

steigenden Nachfrage mit dem Ziel, ihre<br />

Kapazitäten zu steigern, Lieferzeiten zu<br />

verkürzen und einen Teil der Beschaffungsorganisation<br />

umzustrukturieren.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt der Investitionen<br />

liegt im Bereich Nachhaltigkeit mit<br />

dem Ziel, den Einsatz von Rohstoffen<br />

und recycelten Materialien zu optimieren,<br />

um den Selbstkostenpreis der Produkte<br />

zu senken sowie die CO2-Bilanz<br />

zu verbessern. Dabei kämpft die Branche<br />

mit dem Mangel an Fachkräften.<br />

Eine weitere Herausforderung stellt der<br />

immer stärker werdende Wunsch nach<br />

Individualisierung dar. Verbraucher suchen<br />

zunehmend maßgeschneiderte<br />

Produkte, was für die Hersteller eine lückenlose<br />

Vernetzung mit dem Handel<br />

voraussetzt, die am Konfigurator beginnt<br />

und mit dem Einbau der Produkte<br />

beim Kunden endet.<br />

„2022 wird kompliziert“<br />

Hinzu kommt, dass der Krieg in der Ukraine<br />

auch den Einkauf vor ganz neue<br />

Herausforderungen stellt, da viele Lieferketten<br />

nicht mehr in gewohnter Weise<br />

funktionieren. Das bringt sowohl auf<br />

Verbraucherseite als auch auf der Angebotsseite<br />

eine Reihe von Unsicherheiten<br />

mit sich. Da viele Betriebe ihren<br />

Bezug von Rohstoffen und Komponenten<br />

auf Osteuropa ausgerichtet haben,<br />

sei die Planung der Produktion vor dem<br />

Hintergrund von Versorgungssicherheit<br />

und Preisgestaltung eine komplexe Angelegenheit<br />

und von zentraler Bedeutung,<br />

heißt es in der IPEA-Studie: „2022<br />

wird ein kompliziertes Jahr werden, da<br />

niemand vorhersehen kann, wie sich<br />

der Markt nach den guten Leistungen<br />

von 2021 entwickeln wird.“<br />

Stefan Mielchen<br />

38 Markt<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022


Interview mit Christophe Gazel (IPEA)<br />

Effizienz und Marktkenntnis punkten<br />

Welche Chancen bietet der<br />

Exportmarkt Frankreich<br />

deutschen Möbelherstellern?<br />

MÖBELMARKT-Chefredakteur<br />

Gerald Schultheiß fragte<br />

Christophe Gazel vom Instituts<br />

der französischen Möbelindustrie.<br />

MM: Wie stellt sich die französische<br />

Möbelindustrie auf die radikal veränderte<br />

neue Weltordnung zwischen<br />

Made in France und Nachhaltigkeit,<br />

regionalen, europäischen und globalen<br />

Produktions- und Lieferketten<br />

und den preislichen/qualitativen Verschiebungen<br />

auf dem heimischen<br />

Markt und auf ihren Exportmärkten<br />

ein?<br />

Christophe Gazel: Die französische<br />

Möbelproduktion hat in den letzten zwei<br />

Jahren von dem starken Umsatzwachstum<br />

profitiert, wobei die Hersteller von<br />

Küchen und hochwertigen Möbeln hervorragende<br />

Ergebnisse erzielt haben.<br />

Diese starke Nachfrage auf dem heimischen<br />

Markt hat die Exportdynamik<br />

deutlich gebremst. Bei gleichbleibendem<br />

Preis bevorzugen 91% der Verbraucher<br />

„Made in France“ und 43%<br />

sind bereit, für ein Produkt, das sie für<br />

ökologisch halten, mehr zu bezahlen.<br />

Diese Entscheidung für ein französisches<br />

oder ökologisches Produkt<br />

schwächt sich jedoch ab, wenn der<br />

Preisunterschied mehr als 10% beträgt.<br />

Angesichts des Preisanstiegs und der<br />

bevorstehenden Umwälzungen der Möbelindustrie<br />

in Europa wird sich der Verbraucher<br />

zwischen Freizeit oder Mobilität<br />

entscheiden müssen. Die Besinnung<br />

auf ein hochwertiges Zuhause wird voll<br />

und ganz dem mittleren und oberen<br />

Preissegment zugutekommen und viel<br />

weniger dem Discount.<br />

MM: Wie haben sich die globale Beschaffungsströme<br />

und -strukturen<br />

im französischen Einrichtungshandel<br />

im Zuge der Pandemie weiter<br />

verändert, und wo sieht dieser derzeit<br />

diesbezüglich seine Zukunft?<br />

Gazel: Der französische Markt ist sehr<br />

durchlässig für Importe, mit einer Deckungsrate<br />

von nur 25% zwischen Importen<br />

und Exporten. Trotz des starken<br />

Preisanstiegs bei Containern und der<br />

Covid-Krise in Asien blieben die französischen<br />

Einfuhren von Möbeln aus China<br />

2020 stabil und stiegen 2021 auf<br />

über 15% des Wertes der Einfuhren und<br />

mehr als 20% des Volumens. Der Anteil<br />

der Einfuhren aus China ist nun wertmäßig<br />

gleich groß wie der aus Deutschland.<br />

Die Einfuhren aus Deutschland<br />

betreffen jedoch hauptsächlich Küchen,<br />

die auf dem Vormarsch sind, und Möbel,<br />

die in Frankreich Marktanteile verlieren.<br />

China gewinnt weiterhin Marktanteile<br />

bei Kleinmöbeln, Sofas und<br />

Bettwaren. Trotz der Containerpreise<br />

wird China mit dem Krieg in der Ukraine<br />

wieder wettbewerbsfähig werden, da<br />

dies ein sehr gut organisierter Sektor<br />

für die europäischen Discounter ist.<br />

MM: Aus deutscher Sicht ist Frankreich<br />

als das seit Jahren wichtigste<br />

Möbelexport-Land bislang fast<br />

ausschließlich ein Absatzmarkt. Wo<br />

sehen Sie aus Sicht des deutschen<br />

Handels in Frankreich Chancen und<br />

Potenziale auch als neuem, alternativen<br />

Beschaffungsmarkt?<br />

Gazel: In den letzten Jahren hat<br />

Deutschland in der Möbelindustrie zugunsten<br />

Polens und der baltischen<br />

Länder an Wettbewerbsfähigkeit verloren,<br />

während es in der Küchenindustrie<br />

an Leistung gewonnen hat. Bei den<br />

Polstermöbeln nehmen Osteuropa und<br />

China eine immer stärkere Position ein.<br />

Die Pandemie und dann der Krieg in<br />

der Ukraine führen zu einer europäischen<br />

Umstrukturierung der Produktion<br />

mit starken Preissteigerungen und einem<br />

erhöhten Risiko der Verknappung<br />

von Waren, ob Komponenten oder fertige<br />

Möbel. Die Sicherung der Versorgung<br />

wird das zentrale Thema der<br />

nächsten zwei Jahre werden, noch<br />

vor den Preissteigerungen. Frankreich<br />

beginnt, nach mehr als 30 Jahren<br />

Wachstum im Massenvertrieb,<br />

in Bezug auf die Sortimentsbreite<br />

aufzuholen.<br />

MM: Und wo liegen infolge der<br />

globalen und europäischen Neuordnung<br />

der Märkte bis hin zu<br />

den massiven Preissteigerungen<br />

der Produktion in Osteuropa<br />

analog dazu auch Chancen<br />

und Perspektiven für eine ganz<br />

neue Qualität einer Zuliefer- und<br />

Produktions-Partnerschaft von<br />

deutschen Möbelherstellern und<br />

-importeuren mit ihren französischen<br />

Kollegen?<br />

Gazel: Es liegt auf der Hand,<br />

dass der mit den Lieferproblemen<br />

in Osteuropa verbundene<br />

Preisanstieg zu<br />

einer Neuordnung<br />

der industriellen<br />

Vertriebspartnerschaften führen wird,<br />

zumal alle Marken CSR-Strategien eingeleitet<br />

haben. Die Verlagerung eines<br />

Teils der Produktion nach Europa wird<br />

durch den Krieg in der Ukraine destabilisiert.<br />

Die Gestaltung der Produkte<br />

selbst wird überdacht werden müssen,<br />

um Material zu sparen und die Transportkosten<br />

zu optimieren. Das Beispiel<br />

des Erfolgs einiger deutscher Küchenhersteller<br />

in Frankreich zeigt, dass<br />

deutsche industrielle Effizienz in Verbindung<br />

mit einer guten Kenntnis des französischen<br />

Marktes hervorragende Entwicklungsmöglichkeiten<br />

bietet.<br />

MM: Frankeich ist der am stärksten<br />

discountisierte <strong>Möbelmarkt</strong> Westeuropas.<br />

Lange lag der Marktanteil<br />

über 55%. Mit der Inflation und den<br />

explodierenden Produktions- und<br />

Beschaffungskosten ziehen gerade<br />

auch im Möbeldiscount die Preise<br />

drastisch an. Wie sehen Sie die<br />

künftige Entwicklung im Discounthandel?<br />

Gazel: Es stellt sich die Frage: Welchen<br />

Platz haben die Discounter auf dem<br />

<strong>Möbelmarkt</strong> angesichts der aktuellen<br />

und zukünftigen Steigerungen? Die<br />

große Herausforderung für diese Marken<br />

besteht darin, die Versorgung mit<br />

den wesentlichen Funktionen der Wohnungsausstattung<br />

zu gewährleisten. In<br />

der jüngsten IPEA-Studie geben 64 %<br />

der Franzosen, die 2022 Möbel kaufen<br />

wollen, an, dass eine Preiserhöhung zur<br />

Stornierung oder Verschiebung ihrer<br />

Käufe führen würde. Die Konkurrenz<br />

durch gebrauchte Möbel wird zunehmen,<br />

insbesondere bei Produkten von<br />

Discountern. Im Jahr 2021 haben 1 Million<br />

Menschen gebrauchte Möbel gekauft,<br />

und für 2022 wird die Zahl auf<br />

mehr als 1,5 Millionen geschätzt. Secondhand-Verkaufsplattformen,<br />

Recyclingzentren<br />

und Spendenorganisationen<br />

werden den Discountern stark<br />

zusetzen. Angesichts all dieser Entwicklungen<br />

rücken die Bedingungen für<br />

den Kauf von Möbeln und die Verhandlungen<br />

über den Transport, einschließlich<br />

der Container, in den Mittelpunkt.<br />

Die jüngste Übernahme von 70% des<br />

Pure-Players Drawer durch But zeigt,<br />

dass eine Annäherung der verschiedenen<br />

Händlertypen gerade erst begonnen<br />

hat.<br />

MM: Und wie werden sich die pulverisierten,<br />

deutlich nach oben korrigierten<br />

Preislagen im Möbelhandel<br />

auch auf die übrigen Marktsegmente<br />

und Distributionswege im französischen<br />

Einrichtungsmarkt auswirken?<br />

Gazel: Im mittleren und oberen Preissegment<br />

ist die Preiselastizität des <strong>Möbelmarkt</strong>es<br />

stark ausgeprägt. Der Verbraucher<br />

hat keine wirklichen<br />

Richtwerte, und die durchschnittlichen<br />

Warenkörbe sind in den letzten zwei<br />

Jahren stark gestiegen. Unsere jüngsten<br />

Studien zeigen, dass die Franzosen<br />

weniger Möbel in ihrer Einrichtung<br />

wünschen, weil der Trend<br />

dahin geht, den Raum mit modularen/komponierbaren<br />

Lösungen zu<br />

gestalten. Die Rolle der Konfiguratoren<br />

nimmt bei Möbeln ebenso<br />

zu wie in der Küche. Das<br />

Entwicklungspotenzial dieses<br />

Stauraummarktes durch modulare<br />

und anpassbare Lösungen<br />

ist sehr groß und übersteigt<br />

bei weitem das<br />

derzeitige Durchschnittsbudget<br />

für Möbel in Frankreich, das<br />

nur 505 Euro einschließlich<br />

Steuern beträgt.<br />

Christophe Gazel, Generaldirektor<br />

des Instituts der französischen<br />

Möbelindustrie. Foto: IPEA<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022<br />

Markt 39


Inflation bringt<br />

Deutsche in finanzielle<br />

Schwierigkeiten<br />

Über zwei Euro für Butter oder einen<br />

Liter Diesel – so hoch wie jetzt war die<br />

Inflation zuletzt vor 40 Jahren. Der<br />

starke Preisanstieg bringt immer mehr<br />

Verbraucher an ihre finanzielle Belastungsgrenze.<br />

Laut einer YouGov-Umfrage<br />

im Auftrag der Postbank kann jeder<br />

siebte Deutsche deswegen kaum<br />

noch seine täglichen Ausgaben bestreiten.<br />

Im Vergleich zum Januar dieses<br />

Jahres hat sich der Wert um 36<br />

Prozent erhöht, zu diesem Zeitpunkt<br />

lag er bei elf Prozent. Besonders hart<br />

trifft die Inflation Menschen mit geringem<br />

Einkommen: Heute gibt fast jeder<br />

vierte Befragte mit einem Haushalts-<br />

Nettoeinkommen von unter 2.500 Euro<br />

an, dass die Inflation seine Existenz<br />

bedroht; im Januar lag der Anteil bei<br />

17 Prozent. Von den Befragten mit einem<br />

Einkommen von 2.500 Euro und<br />

mehr hat derzeit rund jeder Dreizehnte<br />

finanzielle Schwierigkeiten.<br />

Auffallend ist, dass jetzt mehr als doppelt<br />

so viele Befragte mit einem durchschnittlichen<br />

Haushaltsnettoeinkommen<br />

von 2.000 bis 2.500 Euro die<br />

Auswirkungen der Inflation deutlich<br />

spüren. Im Januar gaben acht Prozent<br />

an, kaum noch ihren Lebensunterhalt<br />

finanzieren zu können – im März waren<br />

es bereits 18 Prozent. „Die Einkommen<br />

können mit der Teuerung kaum Schritt<br />

halten. Während die Löhne und Gehälter<br />

in Deutschland im Vorjahresvergleich<br />

zuletzt um 3,6 Prozent gestiegen<br />

sind, erhöhten sich die<br />

Lebenshaltungskosten um 7,3 Prozent.<br />

Vom Realeinkommensverlust sind<br />

auch Haushalte mit einem mittleren<br />

Einkommen betroffen“, so Marco Bargel<br />

von der Postbank.<br />

Angesichts der steigenden Preise ist<br />

jeder Zweite (53 Prozent) „sehr beunruhigt“<br />

– ein Plus von neun Prozentpunkten<br />

im Vergleich zum Januar (44<br />

Prozent). Zwei von drei Deutschen (67<br />

Prozent) reduzieren aufgrund der Inflation<br />

derzeit ihre Ausgaben; acht Prozent<br />

sind bereits am Limit und können<br />

nicht noch mehr sparen. Marco Bargel<br />

ist vorsichtig optimistisch, dass sich<br />

die Preise im Laufe des Jahres etwas<br />

entspannen: „Auf kurze Sicht könnte<br />

die Inflation wegen der hohen Energiepreise<br />

von hohem Niveau aus weiter<br />

ansteigen. Im weiteren Jahresverlauf<br />

rechnen wir mit einem Rückgang der<br />

Preissteigerungsrate, sofern erneute<br />

Preissprünge bei Öl und Erdgas ausbleiben.<br />

Das Inflationsziel der EZB von<br />

zwei Prozent dürfte aber so schnell<br />

nicht wieder erreicht werden.“<br />

Foto: leo<br />

Kaufkraft: Schweiz liegt vorne<br />

Die Schweiz liegt – wie in den Vorjahren – auch 2022 im Kaufkraftvergleich vor Österreich<br />

und Deutschland. Den Schweizern stehen pro Kopf 41.758 Euro für ihre Ausgaben<br />

und zum Sparen zur Verfügung, während die Deutschen mit 24.807 Euro auf Platz<br />

zwei und die Österreicher mit 24.759 Euro auf dem dritten Rang folgen. Innerhalb der<br />

jeweiligen Länder gibt es deutliche regionale Unterschiede: So liegt keine der drei<br />

Hauptstädte im landesweiten Vergleich auf den vorderen Rängen – die Kaufkraft-Hotspots<br />

befinden sich laut der neuen Kaufkraftstudien 2022 von GfK woanders.<br />

Die Bewohner des Kantons Bern haben dieses Jahr eine Pro-Kopf-Kaufkraft von<br />

38.215 Euro. Im Bundesland Wien stehen den Menschen 23.380 Euro pro Kopf zur<br />

Verfügung. Die Einwohner des Bundeslandes Berlin kommen im Jahr 2022 hingegen<br />

auf ein Ausgabepotenzial von 23.088 Euro pro Kopf. Damit liegen alle drei Hauptstadt-<br />

Regionen unter dem jeweiligen Landesdurchschnitt.<br />

GfK prognostiziert für die circa 8,7 Millionen Schweizer im Jahr 2022 eine Kaufkraftsumme<br />

von knapp 362,1 Milliarden Euro (ohne Liechtenstein). Die Österreicher kommen<br />

mit mehr als 8,9 Millionen Einwohnern auf eine Summe von knapp 221,2 Milliarden<br />

Euro, während die Gesamtkaufkraft der rund 83,2 Millionen Deutschen 2.062,8<br />

Milliarden Euro beträgt.<br />

40 Markt<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022


Palettenindustrie befürchtet<br />

Produktions-Stillstand<br />

Die Hersteller von Paletten haben einen akuten Mangel an Nägeln. Bereits jetzt<br />

seien erste Unternehmen kaum mehr in der Lage, ihre Nachfrage nach Paletten<br />

und Packmitteln zu decken. Schon in wenigen Wochen könnte die Produktion<br />

bei einigen deutschen Palettenherstellern deshalb stillstehen, so der Bundesverband<br />

Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung (HPE). Damit stehen die<br />

Lieferketten in Deutschland vor einer massiven Störung.<br />

Paletten werden im Wesentlichen aus Schnittholz, Palettenklötzen und Nägeln<br />

gefertigt. 78 Nägel braucht man für eine Europalette. Circa 90 Prozent der für<br />

Paletten benötigten losen Nägel werden laut Angaben der europäischen Zulieferer<br />

der HPE-Branche aus russischem Stahl gefertigt. Infolge der Handelssanktionen<br />

gegen Russland kann dort bis auf Weiteres kein Nachschub bestellt<br />

werden.<br />

In Deutschland wird fast ausschließlich in (hoch-)automatisierten Fertigungslinien<br />

produziert. Die verwendeten Nägel benötigen Stahlqualitäten, die bislang<br />

fast ausschließlich aus Russland zu beziehen waren und die daher nicht so<br />

schnell von woanders geordert werden können. Da sich die Fertigungsmaschinen<br />

nicht auf andere Nägel umrüsten lassen, könnten hier demnächst Millionen<br />

von Paletten fehlen. Dies habe gravierende Auswirkungen auf den Warenverkehr.<br />

Neben der Fehlmenge an Paletten aus deutscher Produktion werden bis auf<br />

Weiteres auch Palettenimporte aus Russland, Belarus und der Ukraine ausbleiben.<br />

2021 wurden gut 10 Millionen Paletten von dort importiert. Hinzu kamen im<br />

Vorjahr 9,55 Millionen Paletten aus Polen und dem Baltikum, deren Hersteller eine<br />

große Abhängigkeit von russischen Holzimporten haben. Auch bei verschiedenen<br />

Holzsortimenten kommt es bereits zu Engpässen bei deutschen Herstellern<br />

von Paletten, Kisten und Kabeltrommeln, weil Importe aus der Ukraine,<br />

Russland und Belarus fehlen.<br />

Fotos: HPE<br />

Foto: leo<br />

HDE<br />

fordert<br />

Investitions- und<br />

Innovationsoffensive<br />

Der Handelsverband Deutschland (HDE)<br />

sieht einen dringenden Bedarf für eine<br />

Investitions- und Innovationsoffensive.<br />

Mit Blick auf seine aktuelle Umfrage<br />

unter mehr als 800 Non-Food-Handelsunternehmen<br />

bekräftigt der Verband<br />

seine Forderung nach gezielten Investitionshilfen.<br />

Laut der Umfrage erkennen die meisten<br />

Händler die Notwendigkeit von Zukunftsinvestitionen,<br />

sehen aufgrund ihrer<br />

pandemiebedingt angespannten<br />

wirtschaftlichen Lage jedoch häufig keinen<br />

finanziellen Spielraum hierfür. Insbesondere<br />

bei Investitionen in die Digitalisierung,<br />

die städtische Infrastruktur<br />

und den Klimaschutz besteht demnach<br />

Handlungs- und Unterstützungsbedarf.<br />

„Nachdem schon die Pandemie viele<br />

Handelsunternehmen hart getroffen<br />

hat, verschärfen die steigenden Energiepreise<br />

die Unsicherheit in der Branche.<br />

Um dringend notwendige Investitionen<br />

in die Zukunft zu ermöglichen,<br />

braucht es jetzt eine breit angelegte Investitions-<br />

und Innovationsoffensive“,<br />

so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan<br />

Genth. Die Krise hemme Investitionen<br />

und decke den entstandenen Unterstützungsbedarf<br />

auf. Laut Umfrage<br />

planen 38 Prozent Non-Food-Händler<br />

in diesem Jahr keine Investitionen.<br />

Die investierenden Unternehmen fokussieren<br />

sich überwiegend auf das<br />

Kerngeschäft und nicht den Klimaschutz.<br />

Gerade in der Corona-Krise<br />

halten 83 Prozent der Non-Food-<br />

Händler Investitionen in die Zukunftsfähigkeit<br />

des Unternehmens für wichtig.<br />

Krisenbedingt können 43 Prozent<br />

der Unternehmen im Non-Food-Handel<br />

allerdings nicht investieren.<br />

Unterstützung benötigen Händlerinnen<br />

und Händler vor allem bei Investitionen<br />

in die Digitalisierung, die Geschäftsausstattung,<br />

die städtische Infrastruktur<br />

und den Klimaschutz. „In diesen<br />

Bereichen ist staatliche Unterstützung<br />

eine wichtige Voraussetzung für ein<br />

höheres Engagement“, so Genth. Bislang<br />

planen in diesem Jahr 43 Prozent<br />

der Non-Food-Unternehmen Investitionen<br />

in die Geschäftsausstattung und<br />

den Ladenbau, 40 Prozent investieren<br />

in ihre Social-Media-Präsenz und etwa<br />

ein Drittel in das digitale Marketing.<br />

Gefragt seien daher gezielte Investitionshilfen<br />

wie ein Digitalisierungsfonds<br />

in Höhe von 100 Millionen Euro und ein<br />

Sonderprogramm Innenstadtentwicklung,<br />

das über fünf Jahre mit jährlich<br />

mindestens 500 Millionen Euro zur Förderung<br />

innovativer Konzepte beiträgt.<br />

„Die Digitalisierung, die Gestaltung<br />

zukunftsfähiger Innenstädte und der<br />

Klimaschutz sind eine Gemeinschaftsaufgabe.<br />

Eine breit angelegte Investitions-<br />

und Innovationsoffensive kann<br />

ein erster Anstoß sein“, so Genth.<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022<br />

Markt 43


Konjunktur<br />

Guter Start ins neue Möbeljahr<br />

Die deutsche Möbelindustrie hat das<br />

infolge des Corona-Lockdowns entstandene<br />

Umsatzminus von 12,9% im<br />

Januar 2021 mehr als wettgemacht. Im<br />

Januar 2022 kletterte der Umsatz im<br />

Vergleich zum Vorjahresmonat um<br />

16,7%.<br />

Zu diesem guten ersten Monat des<br />

Jahres haben bis auf die Matratzenindustrie<br />

(-10,5%) alle Segmente der<br />

Branche beigetragen. Allen voran kletterten<br />

die Umsätze der Büro- und Ladenmöbelindustrie<br />

(+25,3%) und der<br />

Küchenmöbelindustrie (+18,7%) im<br />

Vergleich zum Vorjahresmonat stark<br />

nach oben. Das Segement Polstermöbel<br />

legte um 15,9% zu, das Segment<br />

sonstige Möbel um 14,4%.<br />

Dabei legte der Inlandsumsatz im Januar<br />

2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat<br />

um 13,3% zu, der Auslandsumsatz<br />

sogar um 24,3%. Im Berichtsmonat<br />

zählte die Branche 447 Betriebe<br />

(-1,3%) mit mehr als 50 Beschäftigten,<br />

in denen wie im Januar 2021 über<br />

78.000 Personen beschäftigt waren.<br />

Vom coronabedingten Einbruch des<br />

Vorjahresmonats (-40,3%) konnte sich<br />

im Januar dieses Jahres auch der Einrichtungshandel<br />

mit Möbeln, Einrichtungsgegenständen<br />

und Hausrat mit<br />

einem Plus von 74,3% wieder erholen.<br />

Die weitere Entwicklung scheint angesichts<br />

der aktuellen Lage aus Sicht der<br />

Unternehmen besser zu sein als gedacht.<br />

Grafik 1: Konjunktur-Barometer der deutschen Einrichtungsbranche bis Januar 2022 (in Prozent)<br />

80<br />

65<br />

50<br />

35<br />

20<br />

-40<br />

5<br />

-10<br />

-25<br />

Industrie:<br />

+16,7%<br />

Handel:<br />

+74,3%<br />

Möbelindustrie gesamt Inlandsumsatz Auslandsumsatz Einzelhandel mit Möbeln, Einrichtungsgegenständen und Hausrat<br />

Quelle: Destatis, HDH<br />

Grafik 2: Ifo-Geschäftsklima der deutschen Einrichtungsbranche bis März 2022<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

-20<br />

-40<br />

Jan. 2021<br />

März 2021<br />

Feb. 2021<br />

April 2021<br />

März 2021<br />

Mai 2021<br />

April 2021<br />

Juni 2021<br />

Mai 2021<br />

Juli 2021<br />

Juni 2021<br />

Aug. 2021<br />

Juli 2021<br />

Sept. 2021<br />

Aug. 2021<br />

Okt. 2021<br />

Sept. 2021<br />

Nov.2021<br />

Okt. 2021<br />

Dez. 2021<br />

Nov. 2021<br />

Jan. 2022<br />

Dez. 2021<br />

Feb. 2022<br />

Jan. 2022<br />

März 2022<br />

Geschäftsklima Industrie Geschäftsklima Handel Preiserwartung Industrie Preiserwartung Handel Produktionsentwicklung Industrie<br />

Lagerbestände Handel Auftragsbestand Industrie Bestellungen Handel Quelle: Ifo-Institut<br />

Gastanalyse zum<br />

ifo-Geschäftsklimaindex<br />

Der Möbeleinzelhandel in Deutschland<br />

hat das erste Quartal 2022 – folgt man<br />

dem ifo-Geschäftsklimaindex – gegenüber<br />

dem vierten Quartal des Vorjahres<br />

nennenswert zugelegt. Saisonbereinigt<br />

und geglättet ist der Index von -4,7 im<br />

vierten auf 0,8 Punkte im ersten Quartal<br />

gestiegen, und zwar kontinuierlich<br />

im Quartalsverlauf von -1,7 Punkten im<br />

Januar und 0,9 Punkten im Februar auf<br />

aktuell 3,3 Punkte im März. Das ist angesichts<br />

der zahlreichen weltpolitischen<br />

und gesamtwirtschaftlichen<br />

Probleme und Entwicklungen sowie ihrer<br />

möglichen Auswirkungen auf die<br />

Unternehmerschaft ein bemerkenswertes<br />

Ergebnis.<br />

35% der am ifo-Konjunkturtest teilnehmenden<br />

Firmen sprachen sowohl im<br />

Januar als auch im März von einer guten<br />

Geschäftslage, im Februar waren<br />

es sogar 42%. Diesen Firmen standen<br />

allerdings auch zuletzt 16% gegenüber,<br />

die das Urteil „Geschäftslage<br />

schlecht“ abgaben. Weniger im Januar,<br />

vor allem aber im Februar und März<br />

konnten die entsprechenden Vorjahresumsätze<br />

relativ häufig übertroffen<br />

werden, im Februar von per Saldo<br />

60% und im März von 72% der Testfirmen.<br />

Die Lagerbestände, die im Möbelfachhandel<br />

strukturell häufig überhöht sind,<br />

jedenfalls im Urteil der Firmen, erwiesen<br />

sich im Durchschnitt der Meldefirmen<br />

weitgehend als normal, im März<br />

teilweise als verhältnismäßig groß.<br />

Nach den Zahlen über die Orderpläne<br />

der Firmen zu schließen, rechnen die<br />

Testfirmen insgesamt eher mit einer<br />

weiteren Geschäftsbelebung. Per Saldo<br />

15% der Firmen im Januar, 39% im<br />

Februar und 12% im März wollen nämlich<br />

in den nächsten drei Monaten ihre<br />

Einkäufe erhöhen, verglichen mit den<br />

Ordervolumina des entsprechenden<br />

Vorjahreszeitraums. Im Gegensatz zu<br />

diesen Zahlen rechnet ein beachtlicher<br />

Teil der Firmen für die nächsten sechs<br />

Monate eher mit einem schwächeren<br />

Geschäftsverlauf, nur 9% der Firmen<br />

sehen weiteres Wachstumspotenzial.<br />

Einschränkende Wachstumsfaktoren<br />

sind sowohl die Preiserhöhungen, die<br />

im März von 76% genannt und von<br />

93% für die nächsten drei Monate erwartet<br />

werden, als auch die Unsicherheiten<br />

über die weitere weltpolitische<br />

Lage und deren Auswirkungen auf die<br />

Wirtschaft. Walter Meyerhöfer<br />

44 Markt<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022


Grafik 3: Entwicklung des Umsatzes, der Zahl der Betriebe und der Beschäftigten in der<br />

deutschen Möbelindustrie: Januar 2022 (Betriebe ab 50 Beschäftigte)<br />

Umsatz Januar<br />

(1.000 Euro)<br />

% geg.<br />

Vorjahr<br />

Gesamtjahr 2021<br />

(1.000 Euro)<br />

% geg.<br />

Vorjahr<br />

Betriebe<br />

Januar<br />

% geg.<br />

Vorjahr<br />

Beschäftigte<br />

Januar<br />

Büro- und Ladenmöbel 281.260 25,3% 2.046.900 3,7% 131 -1,5% 21.148 0,0%<br />

Küchenmöbel 489.101 18,7% 5.707.800 8,7% 50 2,0% 18.233 5,6%<br />

Matratzen 56.330 -10,5% 779.500 3,6% 29 0,0% 3.197 -4,6%<br />

Polstermöbel 88.957 15,9% 1.045.000 12,7% 29 -6,5% 4.158 -7,0%<br />

Sonstige Möbel* 507.641 14,4% 5.933.400 -7,6% 208 -1,4% 31.798 -1,8%<br />

Möbelindustrie insgesamt 1.423.291 16,7% 17.563.500 1,9% 447 -1,3% 78.534 -0,1%<br />

% geg.<br />

Vorjahr<br />

*Sonstige Möbel: Wohn-, Ess-, Schlafzimmermöbel, Kleinmöbel, Sitzmöbel nicht gepolstert, Möbel aus anderen Materialien, Möbelteile | Quelle: VDM<br />

Verbraucherstimmung<br />

bricht ein<br />

Der überraschende Optimismus der<br />

Firmen deckt sich allerdings nicht mit<br />

der Verbraucherstimmung, die sich vor<br />

dem Hintergrund des russischen Krieges<br />

in der Ukraine im April massiv eingetrübt<br />

hat. Das geht aus dem aktuellen<br />

Konsumbarometer des Handelsverbands<br />

Deutschland (HDE) hervor.<br />

Demnach fällt der Index den fünften<br />

Monat in Folge und erreicht einen neuen<br />

Allzeit-Tiefststand. Der Krieg und<br />

seine wirtschaftlichen Auswirkungen<br />

dämpfen insbesondere die Konjunkturund<br />

Einkommenserwartungen der Verbraucher.<br />

In den kommenden drei Monaten<br />

seien daher keine Konsumimpulse<br />

zu erwarten.<br />

Die befragten Verbraucher rechnen zudem<br />

damit, dass die sich abzeichnende<br />

Eintrübung der gesamtwirtschaftlichen<br />

Situation auch einen negativen<br />

Effekt auf ihre persönliche Einkommenslage<br />

haben wird. Ihre Einkommenserwartungen<br />

sinken im Vergleich<br />

zum Vormonat und gehen auf den<br />

zweitniedrigsten Wert seit Berechnung<br />

des Konsumbarometers zurück. Verbraucher<br />

erwarten somit, in den nächsten<br />

Monaten weniger finanzielle Mittel<br />

zur Verfügung zu haben. Das schlägt<br />

sich auch in der Anschaffungsneigung<br />

nieder, die ein neues Allzeittief erreicht.<br />

Gleichzeitig planen die Befragten, ihr<br />

Sparvolumen zu verringern.<br />

Das voraussichtliche Konsum- und<br />

Sparverhalten steht unter dem Eindruck<br />

der steigenden Inflation. Während<br />

in den vergangenen Wochen vor<br />

allem die Energiepreise deutlich gestiegen<br />

sind, erwarten Verbraucher in<br />

den kommenden Monaten zunehmende<br />

Preissteigerungen. Diese Einschätzung<br />

deckt sich mit aktuellen Konjunkturprognosen,<br />

die im Jahresverlauf<br />

ebenfalls mit einem anhaltenden Preisauftrieb<br />

rechnen.<br />

In ihrer Größenordnung sind die Auswirkungen<br />

der geopolitischen Situation<br />

auf die Gesamtwirtschaft in Deutschland<br />

allerdings nicht vollständig abzuschätzen.<br />

Der Einbruch der Verbraucherstimmung<br />

zeige laut HDE-<br />

Experten jedoch deutlich, dass der private<br />

Konsum in den nächsten Wochen<br />

stark gedämpft sein wird. sl<br />

moebelmarkt.de MÄRKTE<br />

Grafik 4: Konjunktur-Barometer – Einrichtungshandels-Märkte in Europa und den USA<br />

(Umsatzentwicklung Möbel und Einrichtungsgegenstände, Veränderung in Prozent)<br />

300<br />

275<br />

250<br />

225<br />

200<br />

175<br />

150<br />

125<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

0<br />

-25<br />

-50<br />

-75<br />

-100<br />

Jan. 2021<br />

Feb. 2021<br />

März 2021<br />

April 2021<br />

Mai 2021<br />

Juni 2021<br />

Juli 2021<br />

Aug. 2021<br />

Sept. 2021<br />

Okt. 2021<br />

Nov. 2021<br />

Dez. 2021<br />

Jan. 2022<br />

Feb. 2022<br />

Deutschland Frankreich Niederlande (Werte nur quartalsweise ermittelt) Österreich Italien (Konsumgüter ohne Lebensmittel) Großbritannien Tschechien (Möbel, Elektroartikel und Fachsortimente) USA<br />

Quelle: Destatis (D), IPEA (F), CBW Mite (NL), Statistik Austria (A), Istat (I), Office for National Statistics (GB), Czech Statistical Office (CZ), TMF (SE), U.S. Department of Commerce (USA)<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022<br />

Markt 45


Welle der Hilfsbereitschaft hält an<br />

Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine<br />

ist vor allem auch eine humanitäre Katastrophe,<br />

der unschuldige Menschen zu Opfern und<br />

Flüchtlingen macht. Diese Menschen benötigen<br />

aktuell weiter die Solidarität Europas und der<br />

Welt, und aus allen Bereichen der Gesellschaft<br />

kommen weiterhin Unterstützung, Hilfe und<br />

Spenden. Die Möbelbranche ist da keine Ausnahme,<br />

schon in der März-Ausgabe haben wir<br />

über verschiedene Hilfsaktionen berichtet, mit<br />

denen Industrie und Handel den Menschen in der<br />

Ukraine, den Flüchtlingen und den aufnehmenden<br />

Stellen in den benachbarten Ländern helfen.<br />

Seitdem ist weiter viel geschehen, die Hilfsbereitschaft<br />

ist ungebrochen – ein Überblick.<br />

Foto: Porta<br />

Foto: XXXLutz<br />

XXXLutz spendet 50.000 Euro an<br />

Peter Maffay-Stiftung<br />

Mitarbeiter von Hansgrohe spenden Arbeitsstunden und Urlaubstage<br />

Um die menschliche Tragödie und die humanitäre<br />

Katastrophe durch den Ukraine-Krieg<br />

abzufedern, hat der Armaturen- und Brausenhersteller<br />

Hansgrohe mit seinen Mitarbeitern<br />

eine besondere Aktion gestartet und auf<br />

diese Weise 900.000 Euro gesammelt. Rund<br />

die Hälfte davon haben die Mitarbeiter in<br />

Form von Überstunden und Urlaubstagen<br />

gespendet, das Unternehmen hat den Betrag<br />

anschließend aufgestockt und die Verwendung<br />

der Mittel sorgfältig geprüft, damit<br />

auch wirklich effektiv geholfen werden kann.<br />

Das Geld ging dabei mehrheitlich an große<br />

Hilfsorganisationen, die durch ihre Strukturen<br />

auch in der Lage sind, den Betroffenen vor<br />

Ort direkt zu helfen. Neben dieser großen<br />

Spende haben Hansgrohe und die Mitarbeiter<br />

des Unternehmens auch noch in vielen<br />

weiteren Aktionen beispielsweise Hilfstransporte<br />

organisiert und aus der polnischen<br />

Zweigstelle heraus Medikamente und Hilfsgüter<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Bei einer Charity-Veranstaltung von XXXLutz zu<br />

Gunsten der Peter-Maffay-Stiftung haben Hendrikje<br />

Balsmeyer und Peter Maffay gemeinsam mit<br />

Minnie aus ihrem Kinderbuch „Anouk, die nachts<br />

auf Reisen geht“ gelesen. Maffay gab dabei vor<br />

rund 250 geladenen Gästen ein kleines Konzert.<br />

Am Ende des Jubiläums-Events – der Star-Musiker<br />

machte bereits zum 75. Mal gemeinsame Sache<br />

für den guten Zweck mit den Möbelhäusern<br />

mit dem Roten Stuhl – übergab Geschäftsleitungsmitglied<br />

Helmuth Götz (r.) im Namen von XXXLutz<br />

50.000 Euro für die Stiftung von Peter Maffay, der<br />

damit traumatisierten und körperlich behinderten<br />

Kindern eine Auszeit vom oftmals zermürbenden<br />

Alltag ermöglicht. Aktuell setzt er das Geld vor allem<br />

für rund 50 aus der Ukraine geflohene Mütter<br />

und Kinder ein, die von der Stiftung aufgenommen<br />

wurden und versorgt werden, damit sie sich von<br />

den furchtbaren Kriegswirren erholen können.<br />

Mahlmann und Decker helfen im<br />

Kreis Höxter<br />

Gemeinsam mit dem Kreis Höxter und dem dort<br />

ansässigen Rotary Club haben auch der Massivholz-Möbel-Hersteller<br />

Decker aus Borgentreich<br />

und die Mahlmann Neumöbellogistik aus Steinheim<br />

eine Hilfsaktion unter dem Motto „Die Bevölkerung<br />

der Ukraine leidet – Der Kreis Höxter<br />

hilft!“ auf die Beine gestellt. Bei beiden Unternehmen<br />

konnten Bürger Sachspenden abgeben,<br />

zudem gab es die Möglichkeit, auch Geld zu<br />

spenden. Mehr als 41.000 Euro sowie drei volle<br />

Auflieger mit 36 Tonnen Hilfsgütern kamen so<br />

zusammen, die die Spedition Mahlmann dann<br />

zur Sammelstelle der „Schienenbrücke“ der<br />

Deutschen Bahn gebracht hat. Von dort gingen<br />

die Hilfsgüter direkt weiter in die Kriegsgebiete<br />

der Ukraine, um zu helfen, wo die Hilfe am dringendsten<br />

benötigt wird. Die Aktion stand unter<br />

Foto: Mahlmann<br />

der Schirmherrschaft des Höxteraner Landrats<br />

Michael Stickeln, der Kreis selbst spendete aus<br />

den Beständen des Rettungsdienstes sechs Defibrilatoren<br />

sowie 30.000 Paar medizinische Einmal-Handschuhe.<br />

46 Markt<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022


Poco schickt Hilfstransport für Flüchtlinge nach Polen<br />

„Unsere 8.500 Mitarbeiter kommen<br />

aus allen Gegenden dieser<br />

Foto: Poco<br />

Welt. Einige haben Krieg und<br />

Vertreibung selbst erlebt und<br />

können die Verzweiflung der<br />

Flüchtenden nachvollziehen.<br />

Bereits unmittelbar nach Ausbruch<br />

des Krieges erreichten<br />

uns die ersten Stimmen unserer<br />

Kollegen, ob und wie Poco in<br />

dieser humanitären Katastrophe<br />

helfen kann“, so Thomas<br />

Stolletz, CEO des in Bergkamen ansässigen Unternehmens. Mithilfe der hauseigenen<br />

Logistikabteilung, des Vertriebs und zahlreicher helfender Hände wurde<br />

innerhalb weniger Tage ein Firmen-Lkw samt Fahrer abgestellt und Hilfsgüter aus<br />

dem Firmenbestand sowie Spenden von Mitarbeitern und anderen, dem Unternehmen<br />

nahestehenden Personen gesammelt. Mit an Bord sind neben Hygieneartikeln,<br />

Lebensmittelkonserven und Tierfutter auch 500 Stofftiere: Poco, das Eichhörnchen,<br />

soll helfen, die zahlreichen Kinder unter den Flüchtlingen zu trösten.<br />

Porta und Engels Kerzen erlösen<br />

mit Motsi Mabuse 33.000 Euro<br />

(Von links) Motsi<br />

Mabuse, Thomas<br />

Engels, Engels<br />

Kerzen, und<br />

Alexander Panzer,<br />

Geschäftsleiter Porta<br />

Möbel, übergeben<br />

den Spendenscheck.<br />

Foto: Signum PR<br />

Foto: Küchen Walther<br />

Trendteam unterstützt Partner in der Ukraine<br />

Der Import-Spezialist für zerlegte Kastenmöbel, Trendteam aus<br />

Steinheim, arbeitet schon lange mit vielen Partner-Lieferanten in<br />

der Ukraine zusammen, zu denen oft schon freundschaftliche Beziehungen<br />

herrschen. Trendteam-Chef Ralf Müller weist darauf hin,<br />

wie wichtig es für das kriegsgeschundene Land ist, seine Wirtschaft<br />

so weit wie möglich aufrechtzuerhalten. Da die Partnerunternehmen<br />

sich im Westen des großen Landes befinden, der Krieg<br />

aber vor allem im Osten tobt, ist es für Müller selbstverständlich,<br />

die Partner in ihrer Arbeit auch weiterhin zu unterstützen. Deswegen<br />

steht man im regen Austausch und unterstützt die Möbelproduzenten<br />

in der Ukraine beispielsweise bei der Beschaffung von<br />

Zuliefermaterialien wie Beschlägen. Außerdem werden Rechnungen<br />

deutlich vor Fälligkeit bezahlt: „Auf ausdrücklichen Wunsch<br />

unserer Industriepartner haben wir unsere Bestellungen aufrechterhalten<br />

und sogar noch zusätzliche Order platziert. Einerseits weil<br />

wir Solidarität demonstrieren wollen, andererseits weil wir von der<br />

Leistungsfähigkeit unserer ukrainischen Partner überzeugt sind“,<br />

so Müller, der zudem betont, dass man dank der guten Arbeit bei<br />

den ukrainischen Partnern zu fast 100 Prozent lieferfähig sei.<br />

Küchen Walther spendet<br />

20.000 Euro an Hilfsprojekte<br />

Michael Walther (Bild Mitte) von Küchen<br />

Walther in Bad Vilbell vebindet eine enge<br />

Beziehung zu Osteuropa, vor allem durch<br />

das Hilfsprojekt Kinderzukunft, in dessen<br />

Beirat er sitzt, und das auch in der Ukraine<br />

aktiv ist: „Für mich ist es selbstverständlich<br />

Menschen zu helfen, die in Not<br />

geraten sind“, so Michael Walther. Und so<br />

übergab er gleich an zwei Vereinigungen<br />

Schecks über jeweils 10.000 Euro, damit<br />

diese durch den Krieg in Not geratenen<br />

Menschen helfen können. Zum einen unterstützte<br />

Walther die Ukrainische Ärztevereinigung<br />

Deutschland e.V., ein Zusammenschluss<br />

von Ärzten und Ärztinnen mit<br />

ukrainischen Wurzeln in Deutschland.<br />

Während in Friedenszeiten der Austausch<br />

von Wissen und Informationen im Mittelpunkt steht, werden jetzt Ärzte-Kollegen im<br />

Krisengebiet ganz pragmatisch mit dem Nötigsten versorgt. Die weitere Spende<br />

übergab Walther an Inna Sauder und Kaarlo Friedrich (Foto) von der Andreas Gemeinde,<br />

die ebenfalls Gelder sammelt, um Krankenhäuser und Ärzte im Kriegsgebiet<br />

mit chirurgischen Instrumenten, Medikamenten und Geräten zu versorgen.<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022<br />

In den letzten Wochen konnten Kunden bei<br />

Porta ein spezielles Friedenslicht erwerben,<br />

dass der Möbelhändler in Kooperation mit der<br />

Kerzenmanufaktur Engels Kerzen und TV-Star<br />

Motsi Mabuse in den Handel gebracht hat. Engels<br />

Kerzen, seit knapp 90 Jahren Experte in<br />

der Herstellung von Kerzen, hat die Kerzen gefertigt<br />

und geliefert, Porta Möbel hat diese in<br />

seinen angeschlossenen Einrichtungshäusern<br />

verkauft und Motsi Mabuse hat das Friedenslicht<br />

auf Social Media vorgestellt. Als Ergebnis<br />

konnte jetzt der Erlös von 33.000 Euro als<br />

Spende an die „Stiftung RTL – Wir helfen Kindern“<br />

übergeben werden, die damit insbesondere<br />

die kleinen Opfer des Krieges unterstützt.<br />

Anton Röhr Logistik packt<br />

in Langenberg mit an<br />

Der Verein „Langenberg hilft“ hat<br />

bereits mehrere Lkw-Ladungen an<br />

Hilfsgütern über Polen in die Ukraine<br />

geschickt. Die Transporte wurden<br />

dabei von Anton Röhr Möbellogistik<br />

aus dem benachbarten<br />

Rietberg durchgeführt. Der erfahrene<br />

Logistiker brachte die gesammelten<br />

Sachspenden, vor allem<br />

Güter des täglichen Bedarfs,<br />

in mehreren Touren über Polen an<br />

die Grenze zur Ukraine, wo sie direkt<br />

an die hilfsbedürftigen Kriegsflüchtlinge<br />

verteilt wurden. Auch<br />

durch diese Initaitive konnte bereits<br />

vielen Menschen schnell und<br />

unbürokratisch geholfen werden.<br />

Die spontan entstandene Hilfsaktion<br />

soll, da sind sich die Beteiligten<br />

einig, auch in der Zukunft weitergeführt<br />

werden, weil die Not bei<br />

den Betroffenen durch den andauernden<br />

Krieg weiterhin groß ist.<br />

Foto: Anton Röhr Logistik<br />

Markt 47


Die vielfältigen Auswirkungen des Kriegs<br />

Jan Kurth, Geschäftsführer der<br />

Verbände der Deutschen Möbelindustrie<br />

(VDM/VHK), über die<br />

vielfältigen Auswirkungen des<br />

Ukraine-Kriegs auf die deutsche<br />

Möbelindustrie …<br />

(Stand: 11. April)<br />

„Die Folgen eines Energieboykotts<br />

wären noch wesentlich<br />

gravierender – da lässt sich im<br />

weichen Talkshow-Sessel prima<br />

theoretisch fabulieren.“<br />

Fast sieben Wochen dauert der russische<br />

Angriffskrieg auf die Ukraine nun<br />

schon an. Die Bilder der Gräueltaten<br />

der russischen Armee und der gewaltigen<br />

Zerstörungen entsetzen uns zutiefst.<br />

Noch ist kein Ende des Konflikts<br />

absehbar.<br />

Der Weg der Europäischen Union, den<br />

Druck auf Putin durch verschärfte<br />

Sanktionen zu erhöhen, ist der einzig<br />

gangbare. Ein mitunter diskutierter sofortiger<br />

Energieboykott erscheint dabei<br />

zwar auf den ersten Blick schlüssig,<br />

würde aber auf den zweiten und dritten<br />

Blick massive und unübersehbare Verwerfungen<br />

auch für unsere Branche<br />

mit sich bringen, ohne am Verlauf des<br />

Krieges kurzfristig etwas zu ändern.<br />

Schon heute hat der Ukraine-Krieg spürbare<br />

Auswirkungen auf die Möbelindustrie.<br />

Die infolge der Pandemie ohnehin<br />

gestörten Lieferketten geraten durch die<br />

Sanktionen, die steigenden Energiepreise<br />

und die Logistikprobleme noch stärker<br />

unter Druck. Für unsere Hersteller<br />

bedeutet dies massive Kostensteigerungen<br />

im zweistelligen Bereich.<br />

„Die Lieferketten<br />

geraten durch die<br />

Sanktionen, die Energiepreise<br />

und die Logistikprobleme<br />

noch stärker<br />

unter Druck.“<br />

Die ökonomischen Folgen eines Energieboykotts<br />

wären noch wesentlich<br />

gravierender. Gerade für Deutschland<br />

und auch gerade für Produktionsketten,<br />

die – wie die Holzwerkstoffproduktion<br />

mit ihrem hohen Anteil an Harnstoffleimen<br />

– gasbasiert sind. Da lässt<br />

sich im weichen Talkshow-Sessel prima<br />

theoretisch einfach fabulieren, die<br />

Realität ist aber deutlich komplexer.<br />

Fallen Energielieferungen kurzfristig<br />

weg, regelt der bundesweite Notfallplan<br />

Gas eine Priorisierung bei der Versorgung.<br />

Privathaushalte und soziale<br />

wie medizinische Grundversorgung vor<br />

Industrie. Und innerhalb der Industrie<br />

stünden gasintensive Produktionsketten,<br />

die nicht systemrelevant sind, auf<br />

der Kippe.<br />

Wie angespannt die Lage jetzt schon<br />

ist, zeigt unsere jüngste Verbandsumfrage:<br />

Im Monat März waren drei Viertel<br />

der befragten Unternehmen bei ihrer<br />

Materialbeschaffung direkt oder<br />

indirekt von den Auswirkungen des<br />

Ukraine-Kriegs betroffen. Bei jedem<br />

zweiten Hersteller kam es aufgrund der<br />

Materialengpässe zu Einschränkungen<br />

„Drei Viertel der Unternehmen<br />

waren bei ihrer<br />

Beschaffung betroffen.<br />

Bei jedem zweiten kam<br />

es zu Einschränkungen<br />

oder Verzögerungen in<br />

der Produktion.“<br />

Foto: VDM<br />

oder Verzögerungen in der Produktion.<br />

Dabei sind die Polstermöbelhersteller<br />

überdurchschnittlich stark betroffen.<br />

Die größten Beschaffungsschwierigkeiten<br />

bestehen für die deutsche Möbelindustrie<br />

derzeit beim Einkauf von<br />

Holzwerkstoffen, wie die Umfrage ergeben<br />

hat. Erhebliche Engpässe gibt<br />

es zudem bei Massivholz, Furnieren,<br />

Federholzleisten und Schichtholz sowie<br />

bei Komponenten aus Metall.<br />

Neben den steigenden Material- und<br />

Energiepreisen bereitet zudem das<br />

Thema Logistik große Sorgen. Etwas<br />

mehr als die Hälfte der von uns befragten<br />

Möbelhersteller berichtet, dass die<br />

Logistikkapazitäten seit dem Ausbruch<br />

des Ukraine-Kriegs nochmals knapper<br />

geworden sind.<br />

Durch den Krieg hat sich der Fahrermangel<br />

weiter verschärft. Viele Lkw-<br />

Fahrer, die für Speditionen im internationalen<br />

Verkehr tätig sind, stammen<br />

aus der Ukraine. Mehr als 100.000<br />

ukrainische Fahrer könnten zum<br />

Kriegsdienst eingezogen werden,<br />

schätzt der Bundesverband Güterverkehr,<br />

Logistik und Entsorgung.<br />

Stark zu schaffen macht unserer Branche<br />

zudem die Pandemie. Zwei Drittel<br />

der befragten Unternehmen waren im<br />

März von größeren Personalausfällen<br />

aufgrund von Corona-Infektionen oder<br />

Quarantäne betroffen. Im Vergleich zur<br />

vorherigen Umfrage aus dem Januar<br />

stellt sich die Situation damit deutlich<br />

angespannter dar.<br />

„Ganz besonders sind<br />

wir in dieser Ausnahmesituation<br />

auf ein faires<br />

Miteinander innerhalb<br />

der gesamten Branche<br />

angewiesen.“<br />

Angesichts der extremen Rahmenbedingungen<br />

überrascht es wenig, dass<br />

das Geschäftsklima in der Möbelindustrie<br />

im März eingebrochen ist. Die<br />

Einschätzung der aktuellen Lage verschlechterte<br />

sich laut ifo-Institut leicht,<br />

die Geschäftserwartungen deutlich.<br />

Die negative Tendenz betrifft alle Segmente,<br />

wenn auch die Stimmung in der<br />

Küchenindustrie etwas besser zu sein<br />

scheint als in den anderen Sparten.<br />

Auch bei den Verbrauchern hat sich die<br />

Stimmung im März infolge des Kriegs<br />

und der Inflation spürbar eingetrübt.<br />

Unsere Hersteller unternehmen derzeit<br />

alle Anstrengungen, um bestmöglich<br />

und flexibel mit den vielen Herausforderungen<br />

umzugehen: Prozesse werden<br />

optimiert, die Materialbeschaffung<br />

standortnäher organisiert, Lagerkapazitäten<br />

ausgebaut, die Digitalisierung<br />

vorangetrieben. Ganz besonders sind<br />

wir in dieser Ausnahmesituation aber<br />

auf ein faires Miteinander innerhalb der<br />

gesamten Branche angewiesen.<br />

Ihr Jan Kurth<br />

48 Markt<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022


Foto: Ekornes<br />

Oasen des Friedens<br />

Die Evolution der Relaxer geht weiter. Sie erfreuen als Lifestyle-Statements oder Wellness-Stationen.<br />

Sie überraschen mit modern eingekleideten Aufstehhilfen, vielfältigen<br />

Kopf-, Rücken-, Arm- und Fußteilfunktionen sowie einem perfekt austarierten Innenleben.<br />

Immer mehr weitet sich die Kategorie auch auf die Sofas aus – mit ausgefeilten<br />

Relaxfunktionen, verstellbarer Sitztiefe und anderen Verwandlungsmöglichkeiten.<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022<br />

Relaxer & Co. 49


Tamara Härty:<br />

Die Verwandlerin<br />

Als Chefdesignerin und Head of Product and Marketing von Himolla zählt<br />

Tamara Härty zu den einflussreichsten Gestalterinnen in der deutschen<br />

Polstermöbelindustrie. Gerald Schultheiß und Karin Henjes besuchten sie<br />

zum Werkstattgespräch in Taufkirchen.<br />

Tamara Härty, geboren 1978, Diplom-Ingenieurin und Master of<br />

Architecture, geht unkonventionelle Wege – stets voller Tatendrang,<br />

sehr intensiv, mit großer Gestaltungsfreude und Liebe<br />

zum Detail. Nähern wir uns ihrem beruflichen Schaffen über die<br />

Dinge, die sie umgeben!<br />

Weißer und heller Raum<br />

Tamara Härty ist groß, schlank und hat eine unglaublich intensive<br />

Ausstrahlung. Sie begrüßt uns lächelnd in ihrem Büro. Es liegt<br />

im fünften Obergeschoss des Fertigungsgebäudes nahe der Entwicklung<br />

und Produktion von Himolla in Taufkirchen. Ein strahlendes<br />

Atelier, komplett weiß gestrichen, mit goldenen Vorhängen,<br />

rohem, industriellen Flair und zwei sehr großen weißen<br />

einfach gehaltenen Arbeitstischen. Der Ort ist bewusst gewählt:<br />

Härty ist gern ganz nah am Produkt und liebt die Entwicklungsabteilung<br />

und ihre Mitarbeiter, mit denen sie sehr eng zusammenarbeitet.<br />

Das Büro selbst darf man sich allerdings keineswegs<br />

als einen leeren, künstlichen oder cleanen Raum vorstellen.<br />

Es ist ein lichtes und großzügiges Gebilde und wird bevölkert<br />

von Freundlichkeit, Herzlichkeit und Humor. Spricht man Härty<br />

darauf an, so sagt sie: „Ich glaube wirklich daran, dass die Gegenstände<br />

ein Eigenleben führen. Sie sind einfach da. Ich meine<br />

das auch ganz ernst, wenn ich sage, dass ich Gegenstände machen<br />

möchte, die von den Menschen geliebt und wertgeschätzt<br />

werden. Einfach Lieblingsstücke!“<br />

Katze<br />

Auf dem Boden an der Fensterseite des Büros steht eine kleine<br />

gelbe Katze aus Gießharz. Sie ist ein Geschenk aus einem besonderen<br />

Ort der Himolla-Fertigung. Dort, wo Handwerker wie<br />

Künstler die Gipsrohlinge wie Skulpturen bearbeiten. Hier werden<br />

die Originalvorlagen für die Formschäume gefertigt. Bis ins<br />

Detail erklärt Härty die sehr differenzierte, produktspezifische<br />

Arbeit bei Himolla in den verschiedenen Gewerken, mit Holz,<br />

Metall, Elektronik, Schaum, Bezugsstoffen und Schnitten. Sie<br />

kennt Produktionsabläufe und Materialien genau. „Ich genieße<br />

und schätze es sehr, mit Handwerkern zusammenzuarbeiten,<br />

nehme diese sehr ernst und achte ihr handwerkliches Können.<br />

Sie haben außerordentlich viel Gefühl für Material und eine große<br />

Fertigkeit in ihrem Tun. In dieser Tiefe lernt man ein Unternehmen<br />

nur kennen, wenn man intern arbeitet und sich ihm verschreibt.<br />

Das volle Potenzial wird so leichter und glaubwürdiger<br />

erreicht. Nur dann kann man vereint, mit einem gemeinsamen<br />

Ziel, effektiv in die gleiche Richtung arbeiten.“<br />

Sofa-Miniaturen<br />

Auf den langen, weißen Regalen im Atelier stehen kleine Sofa-<br />

Modelle, die Tamara Härty selbst baut und näht. Auf Anhieb erkennt<br />

man hier auch ihre preisgekrönten Erfolgsmodelle. Anders,<br />

als man angesichts der wohlkomponierten Optik denken könnte,<br />

steht am Anfang von Härtys Sofas jedoch nicht die Form. „Ich<br />

arbeite und denke von innen nach außen“, erklärt sie. „Zuerst<br />

kommt die Funktion. Das englische Wort Design beinhaltet die<br />

Konstruktion, den Zweck und gleichermaßen die Form. Für eine<br />

neuartige Kreation und deren optimale Umsetzung braucht man<br />

viele kleine Zwischenschritte, welche oft gelingen, aber manchmal<br />

auch scheitern; und dennoch ist es oft das Überwinden einer<br />

Schwierigkeit, welche dann zum Weiterkommen und Erfolg<br />

führt. Aber das braucht Zeit, Geduld, Beharrlichkeit und den Willen<br />

zum Tüfteln. Wenn man es dann geschafft hat, ist das ganze<br />

Team vom Entwickler bis zum Chef unheimlich stolz.“<br />

Blumen<br />

Mitten auf dem Arbeitstisch von Tamara Härty steht ein wunderbarer<br />

Blumenstrauß. Man fühlt sich sofort an die opulenten<br />

Sträuße erinnert, die einen auf den Messeauftritten von Himolla<br />

in Köln und Taufkirchen berauschen. Seit der Hausmesse 2018<br />

setzt die Gestalterin die Sofas und Sessel von Himolla mit ihrer<br />

innenarchitektonischen Erfahrung so sinnlich in Szene, dass sich<br />

ihnen „kein Herz entziehen kann“. Härty, die bei Gesprächen mit<br />

Verbandsdelegationen und anderen Geschäftspartnerinnen und<br />

-partnern dabei ist, weiß um die Bedeutung des Emotionalen.<br />

Umso wichtiger ist es ihr, dass sie auch das Umfeld ihrer Sofa-<br />

Entwürfe gestalten kann.<br />

Große Tische<br />

Direkt an Tamara Härtys Atelier grenzt ein großer, heller Raum,<br />

der Durchgang ist offen. Dort und in einem weiteren Büro arbeiten<br />

ihre 30 Marketing-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter. Sie mag<br />

Menschen und sagt: „Ich schätze jeden Einzelnen von ihnen, ihre<br />

Arbeit, ihren Einsatz und ihre individuelle Persönlichkeit. Wir<br />

sind hier unter Gleichgesinnten.“ Hier werden unter anderem<br />

Stoff- und Leder-Kollektionen zusammengestellt, Messeauftritte<br />

und Studios für den Handel geplant, Werbemittel gestaltet, Social-Media-Auftritte<br />

bespielt, Verkaufsförderungsunterlagen kreiert<br />

und auch alle anderen Medien gestaltet, mit denen die Marke<br />

Himolla nach außen kommuniziert. All das passiert im Haus<br />

und ohne Agenturen, mit langfristiger Strategie und unter zentraler<br />

Führung – selbst Film- und Fotoshootings und deren Styling.<br />

Ort des Austauschs sind große Tische, zusammengestellt<br />

als lange Tafel in der Mitte des Raumes, die zugleich als Treffpunkt<br />

für die Mittagspause oder ein Kaffeetrinken mit Gästen<br />

dienen. Im Marketing strebt Härty – wie schon im Showroom –<br />

einen ganzheitlichen Auftritt vom Produkt bis zu dessen Inszenierung<br />

in jeglicher Form an. „Ich habe für mich festgestellt, dass<br />

ich sehr gerne und mit vollem Einsatz für eine Firma arbeite, um<br />

diese positiv und nachhaltig nach vorne zu entwickeln“, sagt<br />

Härty. „Eine gute Unternehmensentwicklung in Kombination mit<br />

einem stimmigen und überzeugenden Gesamtgestaltungskonzept<br />

ist für mich sehr wichtig.“<br />

Buch und Kunst<br />

Fragt man Tamara Härty nach ihren Inspirationen, so nennt sie<br />

viele Einflüsse, beginnend von Städten, Kunstausstellungen,<br />

über das tägliche Leben bis zur Natur. „Berufliches und Privates<br />

ist für mich nicht zu trennen“, sagt sie. Alles, was Tamara Härty<br />

50 Porträt<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022


Frauen im Möbelbusiness<br />

Tamara Härty in ihrem Atelier.<br />

Fotos: Himolla<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022<br />

Porträt 51


„Wenn ich Dinge neu gestalte, gehe ich den<br />

ganzen Weg“, sagt Tamara Härty.<br />

und Architektur, Science-Fiction während des Kalten Krieges, Visionen wie Aldous<br />

Huxleys „Heaven and Hell“ oder markanten Biografien und Werken eines William<br />

Burroughs oder Christoph Schlingensief, begleitet von dem schillernden Aufbruch<br />

ins Weltall während des vergangenen Jahrhunderts. Das damit verbundene Studium<br />

schloss sie mit Bestnote und einem Master of Architecture ab. Den bereits sicheren<br />

Ruf als Professorin in Berlin lehnte Härty jedoch ab, um sich nach den Jahren<br />

des wissenschaftlichen Wirkens eher praktischen Belangen zuzuwenden.<br />

Sie ging nach Oberfranken zurück und arbeitete als selbständige Designerin für<br />

zahlreiche namhafte Unternehmen und unterhielt einen Lehrauftrag an der Fakultät<br />

Design der Hochschule Coburg, um sich dann ab 2012 für das Polstermöbelunternehmen<br />

Koinor in Michelau – zunächst in freier Mitarbeit, später als Chefdesignerin<br />

im Unternehmen – zu engagieren. Neben dem Unternehmensauftritt schuf<br />

sie u. a. zahlreiche Entwürfe, Funktionen und Sofas, die vielfach für Designpreise<br />

nominiert bzw. mit ihnen ausgezeichnet wurden. Ihr vom Ingenieursstudium geprägtes<br />

technisches Know-how findet sich u. a. in den wegweisenden drehbaren<br />

und schiebbaren Relaxlandschaften von Koinor („Freemotion“, „Epos“, „Schwof,“<br />

„Monroe“ etc.) wieder.<br />

bewegt, fließt in ihre Arbeit ein. Auf dem Regal hinter ihr liegen mehrere Bücher –<br />

unter anderem Science-Fiction-Geschichten über die Auflösung des Raum-Zeit-<br />

Kontinuums oder französische Philosophen. So ein Text kann schon einmal neu<br />

erfunden werden und an einer Wand hinter einem Sofa im Showroom erscheinen<br />

– oder eine raumgreifende Weltraumaufnahme begleiten. Astrofotografie und der<br />

Blick in interstellare Welten sind eine weitere Leidenschaft von Härty.<br />

„Ich bringe gern Dinge zusammen, die eigentlich nicht zusammengehören – auch<br />

subversive Elemente“, sagt die Gestalterin, die letztendlich Gesamtkunstwerke<br />

schafft. Durchaus auch im humorvollen Sinne – und stets mit dem Wunsch, das<br />

Irrationale und Emotionale zu würdigen. In einer wissenschaftlichen Arbeit hat sie<br />

es – inspiriert von dem Philosophen Gaston Bachelard – so formuliert: „Es ist zu<br />

beobachten, dass Anhäufungen von Gegenständen in Räumen, wie das Menschen<br />

tun, wenn sie wohnen, niemals ohne den Bewohner zu betrachten und zu beurteilen<br />

sind. Der Bewohner gibt ihnen die Existenzberechtigung in der Summe. Er erzeugt<br />

Verbindlichkeit, ja sogar Liebe zu seinen Dingen. Diese Liebe ist die nachhaltigste<br />

Form des Schutzes von Ressourcen und des Bewahrens vor der<br />

Entsorgung. Und die romantischste ...“<br />

Vita<br />

Tamara Härty wuchs in Oberfranken bei Coburg auf, experimentierte schon früh<br />

mit allen nur erdenklichen handwerklichen und künstlerischen Werkstoffen und<br />

Werkzeugen. Das unternehmerische und selbstständige Denken und Arbeiten ist<br />

ihr auch durch das großelterliche Unternehmen in die Wiege gelegt. Bereits mit<br />

Beginn ihres ersten Diplom-Ingenieurstudiums gleich nach dem externen bayerischen<br />

Abitur machte sie sich mit eigenem Studio selbstständig und unabhängig.<br />

Neben grafischen Aufgaben nahm Härty architektonische, innenarchitektonische<br />

und gestalterische Aufträge an. In der Möbelbranche machte sie sich mit markanten<br />

Entwürfen sofort einen Namen. Dennoch wagte sie mit dem eigenen, gut laufenden<br />

Büro in diesem „sicheren“ Umfeld aus High-End-Architektur, Möbeldesigns<br />

etc. eine Zäsur.<br />

Nach erfolgreichen Jahren bei Koinor – in welchen sie die Kollektion entwickelte<br />

und zahlreiche Erfolgsmodelle neu entwarf und damit eine nachhaltige positive<br />

Entwicklung Koinors prägte – übernimmt sie im Januar 2018 das Chefdesign und<br />

die Artdirektion des großen Polstermöbelherstellers Himolla in Taufkirchen. Seit<br />

2020 verantwortet sie zudem die Position des Head of Product and Marketing. Sie<br />

deckt ein extrem breites Spektrum ab. Dabei gestaltet und entwickelt sie Produkte<br />

(Sofas, Sessel, Ausstattung, Teppiche, Leuchten etc.) mit ihren eigenen kreativen<br />

Ansätzen aber auch gemäß wirtschaftlicher Kennzahlen, entwickelt Polstermöbelfunktionen,<br />

die firmeneigene Ausstellung, sämtliche Messen (national und<br />

international) und POS-Elemente. Zusammengefasst verantwortet sie das komplette<br />

Produktportfolio sowie den nationalen und internationalen Markenauftritt von<br />

Himolla. Tamara Härty lebt in Oberbayern und Coburg.<br />

Awards<br />

Tamara Härty hat das Gesicht und den Ideenreichtum der Polstermöbelindustrie<br />

nachhaltig verändert. Ihre Entwürfe werden regelmäßig mit Auszeichnungen wie<br />

Interior Innovation Award, Red Dot Design Award, German Innovation Award, German<br />

Design Award etc. prämiert.<br />

Eine Auswahl der prämierten Entwürfe für Koinor, die zahlreich abgewandelt wurden:<br />

„Schwoof“ Dining, „Freemotion“ Sofa mit drehbaren Einzelsitzen, „Francis“<br />

Sofa, „Marilyn“, „Monroe“ usw. Sofas mit drehbaren Elementen, „Igor“ Cocktailsessel,<br />

„Safira“ Relaxsessel, „Joleen“ Relaxsessel, „Vanda“ Sofa, „Vogue“ Sofa.<br />

Das setzt sich bei Himolla konsequent fort; „S-Lounger 7911“ Relaxsessel,<br />

„Lounger“ Sofa, „Ultima 1077“ Sofaprogramm, die Sofabaureihe, „Signa“, die neu<br />

ausgebauten „Cumurex“ Funktionssofas mit Aufstehhilfe etc. Eine besonders erfreuliche<br />

Auszeichnung darf leider noch nicht kommuniziert werden. „Die schönsten<br />

Sachen sind eben immer oder manchmal geheim“, so Tamara Härty.<br />

Tamara Härty absolvierte ein berufsbegleitendes Postgraduiertenstudium für Architektur-<br />

und Stadtforschung bei Professor Arno Brandlhuber an der Akademie<br />

der Bildenden Künste in Nürnberg. Im Zuge dieses sogenannten „nomadischen<br />

Studiums“ begab sie sich auch nach Belgrad, New Orleans (nach dem Hurricane<br />

Katrina), in den ländlichen Raum in der Nähe von Manchester und wirkte für einige<br />

Jahre in Berlin. Unter anderem entdeckte sie das wissenschaftliche Themenfeld<br />

der Psychotropy – das Eigenleben der Architektur mit Einflussnahme auf den Menschen<br />

– für sich. In theoretischen und künstlerischen Arbeiten entwickelte und erforschte<br />

sie den Beitrag zur irrationalen Wahrnehmung von Atmosphäre, Architektur,<br />

Lebensräumen und Dingen. In diesem Rahmen beschäftigt sie sich mit<br />

schöngeistigen Dingen und Themenfeldern wie der Wechselwirkung von Soziologie<br />

Mit ihrem extrem breiten beruflichen, wissenschaftlichen und künstlerischen<br />

Spektrum erschafft Tamary Härty eine einzigartige, beseelte Ästhetik.<br />

52 Porträt<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022


W.Schillig:<br />

Sofa mit Wohlfühlfunktion<br />

„Erstklassigen Komfort mit modernem Design verbinden“<br />

ist das erklärte Ziel von W.Schillig. Bei Modell<br />

„Selinaa“ sorgt die elegant überschlagene Sitzvorderkante<br />

für den absoluten „Wow-Effekt“, wenn sie sich<br />

per Knopfdruck in eine sitzverlängernde Fußstütze<br />

verwandelt hat. Die Rücken lassen sich per Hand zusätzlich<br />

nach hinten versetzen, und schon ergibt sich<br />

ein komfortables Lounge-Sofa. Zusätzlich lassen sich<br />

noch Kopfstützen und Seitenteile verstellen. Große<br />

Kuschelelemente als Eck- oder Abschlussteil bieten<br />

viel Platz für die ganze Familie. Foto: W.Schillig<br />

ADA: Ganz auf Komfort eingestellt<br />

„Thimo“ von ADA trendline ist der Relaxsessel für stylische Kombinationen.<br />

In trendigem Design und legerer Optik sieht er nicht nur gut aus,<br />

sondern bringt mit seiner soften Polsterung Bequemlichkeit auf den<br />

Punkt. Neben der Drehfunktion lassen sich auch Kopf-, Rücken- und<br />

Fußteil nach Belieben verstellen – wahlweise manuell oder auch elektrisch.<br />

Ergänzt um eine Aufstehhilfe, kommt man nach dem Relaxen einfach<br />

wieder auf die Beine. Von small bis large, in verschiedenen Optiken<br />

und Varianten, kann man „Thimo“ individuell an die Körperform und den<br />

persönlichen Einrichtungsstil anpassen. Markantes Highlight sind die stylischen<br />

Armteile, die optional mit Buchen- oder Eichenholz verblendet<br />

werden.<br />

Foto: ADA<br />

Sedda: Zum Relaxen gemacht<br />

Damit aus den Wohnlandschaften, Sofas und Sesseln von Sedda exklusive<br />

Relax-Oasen werden, warten sie mit raffinierten Funktionen auf. Innovative<br />

Technik verbirgt sich im Inneren der multifunktionalen Allroundtalente und<br />

erfüllt die hohen Ansprüche eines modernen Lifestyles.<br />

Modell „Rocco“ verwöhnt seine Besitzer mit einer hochwertigen Polsterung<br />

und ergonomischen Funktionen. Die Komfortlehnen können mechanisch<br />

oder elektrisch als bequeme Kopfstützen hochgeklappt werden. Relaxfunktion<br />

sowie Relax-Liegesofa und -Longchair bieten somit jede Menge Entspannungsfreiheit.<br />

Über die praktische Schlafbankfunktion kann die Sitzfläche<br />

noch um 20 cm Tiefe erweitert werden.<br />

Foto: Sedda<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022<br />

Relaxer & Co. 53


La-Z-Boy steigert Umsatz<br />

Relax-Spezialist La-Z-Boy aus den USA hat die Betriebsergebnisse für<br />

das am 22. Januar 2022 endende dritte Quartal des Geschäftsjahres<br />

2022 bekanntgegeben. Demnach erzielte der Konzern eine Umsatzsteigerung<br />

um 22% auf 572 Mio. US-Dollar gegenüber dem Vorjahreszeitraum.<br />

Melinda D. Whittington, President und CEO: „Die Nachfrage im gesamten<br />

La-Z-Boy-Unternehmen hält unvermindert an und liegt weiterhin<br />

deutlich über dem Niveau vor der Pandemie. Unsere oberste Priorität<br />

ist es, die Agilität unserer Lieferketten weiter zu verbessern und<br />

die Produktion schneller und effizienter zu steigern, um ein langfristiges<br />

profitables Wachstum voranzutreiben.“<br />

Hukla: Ergonomie<br />

meets Komfort<br />

Relaxer-Modell „EC21007“ erweist<br />

sich als vielseitig in Form und Funktion.<br />

Schlanke, ergonomisch geformte<br />

Rücken mit verschiedenen<br />

Armteilausführungen und Relaxfunktionen<br />

stellen sich ganz auf individuelle<br />

Ansprüche ein – von manueller<br />

TV-Funktion bis zur dreimotorischen<br />

Herz-Waage-Relaxfunktion mit Aufstehhilfe<br />

und Sitzabsenkung. Die<br />

optionale Sitz- und Rückenheizung<br />

oder Massagefunktion runden das<br />

Relax-Erlebnis ab. Die patentierten<br />

„turn & move“-Varianten bieten eine<br />

praktische, leicht zu bedienende<br />

„Beweglichkeit“ des Sessels.<br />

Foto: Hukla<br />

Hier kann man die<br />

Funktionen des<br />

Hukla Modells im<br />

Film erleben.<br />

Erfolgsmodell „Sitzgefühl“ bietet viele<br />

Extra-Features für den individuellen<br />

Komfort. Fotos: Cotta/Steinpol<br />

Die neue Serie „Lazyline“ verbindet<br />

modernes Design mit anspruchsvollem<br />

Relaxfaktor.<br />

Steinpol: Umfassendes Ergonomiesystem<br />

Mit „Selection“ hat Steinpol eine Sesselkollektion etabliert, die im Handel erfolgreich<br />

platziert ist. Bei der innovativen Kollektion spielen Komfort, Qualität und<br />

Formsprache eine entscheidende Rolle.<br />

Alle Relaxsessel bieten ein umfassendes Ergonomie-System, bei dem unterschiedliche<br />

Sitzhöhen und -tiefen miteinander kombinierbar sind. In Verbindung<br />

mit einer großen Auswahl an Komfortfunktionen, hohem Sitz- und Liegekomfort<br />

sowie unterschiedlichsten Modelloptiken ist eine größtmögliche Individualisierung<br />

möglich.<br />

Erfolgsmodell „Sitzgefühl“ gehört zu den Topsellern der Kollektion. Das moderne<br />

Sesselsystem bietet zusätzlich verschiedene Rücken- und Armteilvarianten und ist<br />

auch mit einer über 7 cm individuell einstellbaren Sitzhöhe erhältlich. Die Plus-Variante<br />

bietet 9 cm mehr Sitz- und Rückenbreite und eine Tragfähigkeit der Aufstehhilfe<br />

bis 200 kg.<br />

Mit der im Herbst neu vorgestellten Serie „Lazyline“ wird die Kollektion weiter<br />

konsequent ausgebaut. Das extra lange Fußteil, die höhenverstellbare Kopfstütze<br />

sowie die Auswahl zwischen softigem Qualitätsschaum oder Federkern im Sitz<br />

verbinden auch hier modernes Design mit anspruchsvollem Relaxfaktor.<br />

Auch der konventionelle Bereich wird erfolgreich weiter gepflegt. Modell „Kilian“<br />

vereint ebenfalls alle Features in Sitzergonomie und Komfort sowie Funktionalitäten<br />

wie Herz-Waage-Funktion und Aufstehhilfe. Der Aufbau der Sesselkollektion<br />

ermöglicht dem Handel somit ein leichtes und übergreifendes Bedienen der einzelnen<br />

Segmente.<br />

54 Relaxer & Co.<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022


Volle Kraft<br />

voraus<br />

Ekornes powert in allen Bereichen | Neue Konzepte<br />

Der norwegische Relaxmöbelspezialist<br />

Ekornes zieht eine positive Bilanz<br />

der Hausmesse in Hamburg –<br />

und hält die Türen weiter für<br />

Handelspartner offen. Zugleich treibt<br />

der Hersteller der marktbekannten<br />

Stressless Möbel sein Geschäft dynamisch<br />

voran.<br />

Matratze „Luna“ bei Otto.de<br />

und IMG Relaxer-Studios<br />

So wird seit Januar die neue Stressless<br />

Matratze „Luna“ bei Otto.de angeboten.<br />

Sie ist mit patentiertem<br />

„IntelliGel“ ausgestattet, das dem<br />

Namen „Stressless“ mit Wasserbett-<br />

Feeling, punktueller Druckentlastung<br />

und einer optimalen Belüftung alle<br />

Ehre macht. Mit den Verkaufszahlen<br />

ist man bei der Ekornes Möbelvertriebs<br />

GmbH in Hamburg bis dato<br />

sehr zufrieden.<br />

Noch ein weiteres Engagement<br />

macht in Hamburg Freude. Die<br />

GmbH verantwortet seit kurzem<br />

auch die Vermarktung von IMG Polstermöbel,<br />

der „White Label“-Kollektion<br />

der Ekornes AS. Einige große<br />

Handelshäuser haben bereits eine<br />

vielfältige Auswahl an Sesseln platziert<br />

und damit in den ersten Wochen,<br />

so Ekornes, einen prima Umsatz<br />

erzielt. Die Relaxsessel kommen<br />

aus Litauen, so dass eine relativ<br />

schnelle und verlässliche Lieferung<br />

sichergestellt werden kann. Auch<br />

darüber hinaus laufen Gespräche für<br />

weitere Platzierungen im Handel.<br />

Ausbau des Objektbereichs<br />

und Logistikzentrum geplant<br />

Ekornes hat sich international auch<br />

längst einen Namen im Objektgeschäft<br />

gemacht (www.ekornes-contract.com)<br />

– sei es in der Hotellerie,<br />

im maritimen Bereich oder im Office.<br />

Dieses soll nun in Zentraleuropa weiter<br />

ausgebaut werden. Unter anderem<br />

wird man deshalb an der Messe<br />

„Altenpflege 2022“ in Essen vom 26.<br />

bis 28. April teilnehmen.<br />

In puncto Lieferzeiten hat Ekornes ein<br />

weiteres zukunftsweisendes Projekt<br />

in der Pipeline: Zusammen mit einem<br />

Logistikdienstleister plant man aktuell<br />

ein Logistikzentrum in Norddeutschland.<br />

moebelmarkt.de<br />

PRODUKT<br />

Das Stressless Modell „Rome“, hier mit<br />

hohem Rücken, fand auf der Hausmesse<br />

große Zustimmung. Fotos: Ekornes<br />

Auf dem Postschiff „Havila Capella“, das<br />

kürzlich mit dem „Next Generation Ship<br />

Award“ ausgezeichnet wurde, kommt das<br />

Stressless Modell „Tokyo“ zum Einsatz.<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022<br />

Relaxer & Co. 55


Yoko – Relax Smart<br />

made by Koinor<br />

Einzigartig in Funktion und Design, das neue Koinor-Sesselprogramm mit Wow-Effekt | Neue Programme<br />

56 Relaxer & Co.<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022


Relax Smart – mit „Yoko“ setzt Koinor neue Maßstäbe.<br />

Auf den ersten Blick genießt man die optischen Reize.<br />

Ästhetische Linienführung und Formensprache versprechen<br />

pure Leichtigkeit und Entspannung. Dieses<br />

Versprechen hält „Yoko“ auch auf den zweiten Blick<br />

über seine perfekt gelungene Symbiose aus Design<br />

und Funktionalität. Inspiriert vom „fliegenden Teppich“<br />

entsprang diese skulpturale Konzeption aus der Feder<br />

des bekannten Möbeldesigners Prof. Stefan Heiliger.<br />

Schwungvoll dynamisch und zugleich geborgen ruhig.<br />

Das Thema Relax-Sessel ist bei Koinor nicht neu – die<br />

Serie „Silencio“ wird bereits seit Jahren erfolgreich<br />

vermarktet. Mit „Yoko“ kommt nun ein weiteres Highlight<br />

on top. Das Besondere erschließt sich über die<br />

Kinematik mit raffinierter Koppelung von Rücken, Sitz<br />

und Fußteil sowie dem mitlaufenden Armteil. Augenfällig:<br />

die dreidimensional geschwungene, V-förmige<br />

Alu-Gabel, die insbesondere, neben der inhärenten<br />

Funktion, den visuellen unbeschwerten Charakter<br />

maßgeblich bestimmt.<br />

Smartes Sitzen und Relaxen<br />

Aufgrund intuitiver Sensorsteuerung der Motorik – optional<br />

mit Akku – wird komfortables Sitzen und Relaxen<br />

angenehm einfach. Absolut überzeugen kann der<br />

preisverdächtige Entwurf mit seiner schwebenden Anmutung,<br />

die sinnbildlich für vollendete Entspannung<br />

steht. Wohlfühlmomente garantiert. „Yoko“ bietet aktuell<br />

fünf Designs, deren Konzeption zukünftig auch<br />

Erweiterungen zulässt. Kombinationen im Materialmix<br />

Stoff und Leder verleihen den Modellen eine spannende<br />

Optik und untermauern zusätzlich die Individualität.<br />

Die fast fünfjährige Entwicklungsarbeit bezeichnet Geschäftsführer<br />

Rainer Thiele als „äußerst intensiv“ und<br />

führt fort, „am Ende ist jedoch ein nahezu perfektes<br />

Möbel entstanden, einzigartig in Funktion und Design<br />

– halt einfach typisch Koinor.“<br />

So hat der durchaus kompromisslose Prozess zu einem<br />

beeindruckenden Resultat geführt: Im Gegensatz<br />

zu fast allen anderen Relax-Sesseln ist die verbaute<br />

Technik bei „Yoko“ nicht sichtbar, sondern ausgeklügelt<br />

versteckt. Hier ist eine große Herausforderung nahezu<br />

spielerisch gelungen. Unter allen Aspekten ist<br />

das Modell, im wahrsten Sinne des Wortes, eine Innovation.<br />

Dies wurde auch vom Markt goutiert. „Die gewünschten<br />

positiven Reaktionen bei Fachhändlern,<br />

Verbänden und Einkäufern wurden mehr als übertroffen“,<br />

resümiert Marketingleiter Harald Riemer und bekräftigt,<br />

„Koinor werde den hohen Erwartungen und<br />

Ansprüchen mit „Yoko“ jederzeit gerecht. Die Fachwelt<br />

war sich schnell einig – eine neue Art Relax-Sessel,<br />

die für Aufsehen am POS sorgen und viele Käufer<br />

finden wird.“<br />

Taktgeber der Branche<br />

Darüber hinaus ist dem Handel, getrieben vom Zeitgeist<br />

der Vernunft, das Thema der Nachhaltigkeit<br />

wichtig. Auch hier überzeugt „Yoko“ und bietet<br />

schlagkräftige Argumente, die er mit der gesamten<br />

Koinor Kollektion teilt. Eine Wertschöpfungskette mit<br />

vollstufiger Herstellung „Made in Germany“. Hohe<br />

Handwerkskunst und Produktion 4.0 mit sozialer Verantwortung<br />

und zukunftsorientiertem Handeln. Eine<br />

Position und Grundhaltung, die dem Michelauer Traditionsunternehmen<br />

gut zu Gesicht steht und seine<br />

international anerkannte Rolle als Taktgeber im gehobenen<br />

Polstermarkt unterstreicht. Werteorientierung<br />

und eine aufgeschlossene Unternehmenspolitik, die<br />

Bodenständigkeit und Positionierung auf dem Weltmarkt<br />

gleichermaßen begründet. Innovativ, Nachhaltig,<br />

Made in Germany.<br />

moebelmarkt.de<br />

PRODUKT<br />

Der innovative<br />

Relax-Sessel „Yoko“<br />

punktet mit neuer Funktionalität<br />

und außergewöhnlichem<br />

Design. Das Besondere<br />

erschließt sich über die Kinematik<br />

mit raffinierter Koppelung<br />

von Rücken, Sitz<br />

und Fußteil.<br />

Fotos: Koinor<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022<br />

Relaxer & Co. 57


Himolla: Wohlfühlen neu<br />

inszeniert<br />

Der Relax-Spezialist Himolla entwickelt die<br />

eigenständige Bildsprache für seine Kollektionen<br />

konsequent weiter – sehr emotional<br />

und gerne auch mit ungewohnten Blickfängen,<br />

die Wohlbefinden körperlich fühlbar machen.<br />

Hier wurde das Erfolgsmodell „1926“<br />

neu inszeniert – ein Relaxsofa, das neben der<br />

Kopfteilhöhenverstellung wahlweise auch eine<br />

Wallfree-Funktion bis hin zur Herz-Waage-<br />

Verstellung beinhaltet. Fotos: Himolla<br />

iRest: Innovative Massagesessel<br />

iRest Massage Deutschland mit Sitz in Kaiserslautern vertreibt hochwertige Massagesessel.<br />

Die Marke steht für Qualität in Bezug auf Materialien, Funktionen und attraktive Formen. Ob<br />

Rollen, Klopfen, Kneten oder eine Kombination aus allem – in den Sesseln steckt die jahrhundertealte<br />

Erfahrung der traditionellen chinesischen Medizin.<br />

Die entscheidendste Innovation ist jedoch, dass in dem Massage-System Tausende Bewegungen<br />

und Sequenzen menschlicher Anwender gespeichert sind. Dies ermöglicht eine<br />

schier unendliche Kombination von Massagen, die sich an den Körper des jeweiligen Anwenders<br />

anpassen. Auch sind die Massage-Sessel in der Lage, ein zunehmendes Wissen über<br />

den Körper des Benutzers zu sammeln, um Massagen auf seine körperliche Konstitution zuzuschneiden.<br />

Foto: iRest<br />

Max Winzer: Multifunktionaler Bestseller<br />

„Just Cool“ – so heißt das neue kompakte Funktionssofa von Max Winzer. Der<br />

multifunktionale Bestseller passt sich perfekt jeder Wohnsituation an. Für optimalen<br />

Sitzkomfort sorgt ein schaumummantelter Federkern in der Sitzfläche. Der<br />

mitgelieferte Stauraumhocker ergänzt die Garnitur und lässt sich am Sofa fixieren.<br />

So entsteht in Verbindung mit der zurückgeklappten Rückenlehne eine große<br />

Liegefläche, die zum Relaxen einlädt.<br />

Foto: Max Winzer<br />

Het Anker: Komfortabler Lifestyle<br />

Coolen Lifestyle im Industrial Chic verkörpern die Polstermöbel des holländischen<br />

Lederspezialisten Het Anker. Relaxsessel „Mexico” überzeugt mit<br />

superbequemem Sitzkomfort und toller Ausstrahlung. Diese Ausführung<br />

zeigt das Modell in dunkelbraunem Africa-Leder „Testa di Moro”, mit Fuß<br />

und Armlehne aus hochwertigem Edelstahl. Optional mit zwei oder drei<br />

Motoren. Foto: Het Anker<br />

58 Relaxer & Co.<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022


FACHMAGAZIN DER BRANCHE<br />

APRIL 4/2022<br />

B 50899<br />

Oranier hat sich in den vergangenen Jahren mit einem umfangreichen<br />

Produktportfolio, darunter die „FlexX-Induktion“ mit dem<br />

Kochfeldabzug „KXI 1084 TC Centerline“, als verlässlicher Partner<br />

für den Küchenfachhandel positioniert. Die positive Entwicklung<br />

soll nun auch ein Markenrelaunch befeuern. Die Hintergründe<br />

dazu erläutert in dieser Ausgabe Geschäftsführer Nikolaus<br />

Fleischhauer im exklusiven Interview. Foto: Oranier<br />

Alles aus einer Hand – neuer<br />

Küchenspezialist für Franken<br />

Unterwegs mit<br />

einem Brandscout<br />

Franchise in der Branche


Zeitloses Design<br />

für zeitlose Frische.<br />

Liebherr ist nicht nur das Synonym für<br />

Frische, sondern steht auch für außergewöhnliches<br />

Design. Die neue puristische<br />

Formsprache besticht durch eine klare<br />

Kantenführung. Mit InteriorFit fügen sich<br />

unsere Geräte zudem nahtlos in die Küche<br />

ein. Unsere neuen Standgeräte 2022 –<br />

jetzt informieren: home.liebherr.com<br />

Kühlen und Gefrieren


Clevere Ansätze<br />

voller Möglichkeiten<br />

Der Krieg in der Ukraine, die anhaltende Coronapandemie mit jüngst einem<br />

Lockdown in der chinesischen Metropole Shanghai sowie nicht zuletzt der<br />

Klimawandel stellen drei in der Form und Intensität in einer zeitlichen Dekade<br />

wohl noch nie da gewesene Herausforderungen dar – mit großen Folgen für das<br />

globale Miteinander. Auch in Deutschland macht sich zunehmend Unsicherheit<br />

über die weitere Entwicklung des Landes breit. Die aktuellsten Konjunkturprognosen<br />

deuten auf einen gravierenden, lang anhaltenden Einschnitt hin. Befeuert<br />

wird diese Entwicklung von der weiter stark steigenden Inflation. Laut einer aktuellen<br />

Umfrage von YouGov im Auftrag der Brachenorganisation gfu Consumer &<br />

Home Electronics GmbH machen sich in zwei Dritteln der deutschen Haushalte<br />

die Menschen Sorgen darüber, dass die steigenden Energiekosten zu deutlich<br />

spürbaren Einschnitten in anderen Bereichen ihrer Lebensführung führen werden.<br />

Ein Großteil der Befragten (58%) hat deshalb schon die Temperatur in den<br />

Wohnräumen reduziert oder lässt häufiger das Auto stehen (43%).<br />

Auch Einsparungen bei Haushaltsgeräten planen viele Menschen, die sich aber<br />

für die Branche durchaus vorteilhaft auswirken könnten. So steht oder stand für<br />

viele der Ersatz von älteren Haushaltsgeräten durch neue und damit energieffzientere<br />

Geräte auf dem Programm: 42% sagen in der YouGov-Umfrage, dass sie den<br />

Ersatz bereits vorgenommen haben, 19% planen ihn fest ein und weitere 20%<br />

sehen eine hohe Wahrscheinlichkeit für die Umsetzung. Ein großes Potenzial,<br />

dass durch weitere Innovationen in der Produktentwicklung weiter genutzt werden<br />

kann. Wie diese aussehen können, demonstrierte zuletzt der Siemens Home<br />

Appliances Design Award. Das Gewinnerteam der Muthesius Kunsthochschule<br />

in Kiel will mit dem Projekt „Zero Emission“ das Kochen der Zukunft revolutionieren.<br />

Und zwar mit Dampf. In einem geschlossenen System wird Dampf – und<br />

damit Hitze – gespeichert und wiedereingeführt. Beim herkömmlichen Kochen<br />

geht viel Abwärme verloren. Diese Energie fängt das Projekt auf und speichert sie<br />

für das nächste Dinner.<br />

Dies zeigt, dass es in Zukunft um jede Ressource im Kampf gegen den Klimawandel<br />

gehen wird. Die gesamte Küchenindustrie ist deshalb gut beraten, mit<br />

derartig cleveren Ansätzen den Kurs mit einem großen Augenmerk auf die<br />

Aspekte Nachhaltigkeit und Energieeffizienz weiter zu verfolgen – als Chance für<br />

die Zukunft. Denn es liegt in der Natur der Zukunft, dass sie voller Risiken, aber<br />

auch voller Möglichkeiten ist.<br />

„Die Zukunft kann<br />

man am besten<br />

voraussagen,<br />

wenn man sie<br />

selbst gestaltet.“<br />

Alan Kay,<br />

amerikanischer<br />

Informatiker (*1940)<br />

Sebastian Lehmann<br />

Redaktionsleiter<br />

küche & bad forum<br />

Editorial<br />

3


Inhalt<br />

3 Editorial<br />

5 Boulevard<br />

Küchenstudio-Zuwachs<br />

für Der Kreis | Seite 10<br />

6 Kurznachrichten<br />

9 Geschäftsjahr 2021 der BSH:<br />

Erneutes Rekordergebnis<br />

10 Küchen.Design.Rieger: Ganzheitlich<br />

einrichten rund um die Küche<br />

12 Kesseböhmer: Das Ohr ganz<br />

nah am Handel<br />

14 MHK Group: Aus zwei wird eins<br />

16 Falmec: Storytelling mal anders<br />

Die neue Digitalagentur MIYU |<br />

Seite 14<br />

18 Deutsche Küchenindustrie:<br />

Zukunft mit Risiko<br />

22 Oranier: Auf der Erfolgsspur<br />

24 Franchise: Stabile Netzwerk-Basis<br />

28 Kühlen & Gefrieren:<br />

Wahre Top-Performer<br />

Was die Arbeit der Kesseböhmer-<br />

Brandscouts so wertvoll macht | Seite 12<br />

29 Liebherr: Zeitlose Frische<br />

in edlem Design<br />

Oranier-Geschäftsführer Nikolaus<br />

Fleischhacker im Interview | Seite 22<br />

IMPRESSUM<br />

Verlag Matthias Ritthammer GmbH<br />

Emmericher Straße 10, 90411 Nürnberg<br />

Postfach 190128, 90118 Nürnberg<br />

Telefon +49 911 9 55 78-0<br />

www.moebelmarkt.de<br />

lehmann@moebelmarkt.de<br />

Herausgeber und Verleger Klaus Ritthammer, Franz Schäfer<br />

Geschäftsführerin Christine Ritthammer<br />

Chefredaktion Gerald Schultheiß<br />

Redaktion Sebastian Lehmann (verantwortlicher<br />

Redaktionsleiter), Arnd Schwarze<br />

Anzeigen Silvia Chesi<br />

Vertrieb Ann-Kathrin Ritthammer<br />

Verlagsbüro Süd Gerrith B. Horndasch M.A.,<br />

Kastanienweg 9, 78713 Schramberg, Deutschland,<br />

Telefon +49 7422 20 06 95-9,<br />

Mobil +49 177 4 37 74 84,<br />

horndasch@ritthammer-verlag.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 60/2021<br />

Anzeigenschluss für Empfehlungsanzeigen jeweils sechs<br />

Wochen vor Erscheinen; für Gelegenheits-, Vertretungs- und<br />

Stellenanzeigen bis eine Woche vor Erscheinen,<br />

später auf Anfrage.<br />

Bezugspreise Einzelpreis Euro 5,50,<br />

im Abonnement Euro 4,– zzgl. Porto und dem derzeit gültigen<br />

Mehrwertsteuersatz bei monatlichem Erscheinen<br />

(Erscheinungstermin am Anfang des Monats, ausgenommen<br />

Messeausgaben). Bei höherer Gewalt kein Anspruch auf<br />

Lieferung. Schriftliche Kündigung drei Monate vor Ablauf<br />

des Abonnementjahres.<br />

Nachdruck (auch auszugsweise) und Vervielfältigungen jeder<br />

Art bedürfen der schriftlichen Genehmigung des Verlages.<br />

Fremdbeiträge, die mit Namen des Verfassers gezeichnet sind,<br />

geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung<br />

übernommen.<br />

„küche & bad forum“ ist Organträger für den Verband<br />

der Deutschen Küchenmöbelindustrie e.V.<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

A<br />

AVITANA GmbH, Herford Seite 15<br />

B<br />

Beko Grundig Deutschland GmbH, Neu-Isenburg Seite 5<br />

K<br />

Der Küchenring GmbH & Co. KG, Rheinbach Seite 20,21<br />

KüchenTreff GmbH & Co.KG, Wildeshausen Seite 25<br />

L<br />

Liebherr-Hausgeräte GmbH, Ochsenhausen<br />

2. Umschlagseite<br />

M<br />

Miele & Cie. KG, Gütersloh Seite 7<br />

O<br />

Oranier Küchentechnik GmbH, Haiger Titel, Seite 22,23<br />

Diese Hülle wurde aus Polyethylen (PE) ohne Verwendung von Zusätzen hergestellt. Die verwendeten Druckfarben enthalten keine toxischen Schwermetalle wie<br />

z. B. Blei, Cadmium oder Quecksilber. Auf der Mülldeponie verhält sich diese Hülle grundwasserneutral. Sie ist rückstandslos in der Müllverbrennung zu entsorgen, voll<br />

recyclingfähig und deshalb besonders umweltverträglich.<br />

Der <strong>Möbelmarkt</strong> wird auf 100% recyclingfähigem Papier aus nachwachsenden Rohstoffen der EU produziert.<br />

Inhalt<br />

4


Anzeige<br />

Der Energie-<br />

Champion mit<br />

Effizienzklasse A.<br />

Die futurekitchen-Initiatorinnen Christiane Pauli (l.) und Hanni Rützler. Foto: futurekitchen<br />

futurekitchen<br />

Netzwerk nimmt Fahrt auf<br />

Die futurekitchen wächst mehr und mehr zu einer festen Community. „Mit Herstellern<br />

von Küchenmöbeln, E-Geräten, Zubehör und Zulieferkomponenten betrachten,<br />

diskutieren und denken wir vor, um die richtigen Impulse für neue Produktgenerationen<br />

und die sich verändernden Konsumenten zu setzen“, so Foodtrend-Expertin<br />

Hanni Rützler und Marketingkauffrau Christiane Pauli, die das Netzwerk 2020 ins<br />

Leben gerufen haben.<br />

In den letzten Workshops wurden „Innovationen + Antrieb, das aktuelle Verständnis<br />

und die Folgen“, sowie „Antrieb + Zielgruppen, welche Werte heute die (Küchen-)<br />

Zukunft gestalten“ betrachtet, Trends geclustert, gemeinsam diskutiert und Erkenntnisse<br />

gewonnen. Diese zentralen Themen sollen nun im futurekitchen talk am 5. Mai<br />

wieder aufgegriffen und vertieft werden.<br />

Außerdem plant das Team von futurekitchen am 17. August einen futurekitchen walk<br />

in Wien. „Gemeinsam nehmen wir uns die Zeit, das Thema Essen, Kochen und die<br />

Küche der Zukunft anders durchzudenken“, so Pauli.<br />

Durch Scan des nebenstehenden QR-Codes finden Sie alle Informationen sowie die Möglichkeit<br />

zur Anmeldung zum futurekitchen talk am 5. Mai 2022 von 13:00 bis 14:00 Uhr via Zoom.<br />

Noodles, Noodles & Noodles Corp.<br />

Erste Hausmesse in Berlin<br />

Die Noodles Hausmesse findet am 14./15. Mai sowie am<br />

21./22. Mai im Authentic Kitchen Showroom in der<br />

Karl-Marx-Allee, Hausnummer 75, statt.<br />

Mitte Mai öffnet der<br />

Authentic Kitchen Showroom<br />

in Berlin seine Tore<br />

zu seiner ersten Hausmesse.<br />

Das Berliner Label für<br />

Industrial Design Noodles,<br />

Noodles & Noodles<br />

Corp. zeigt dort an den<br />

Wochenenden 14./15. Mai<br />

und 21./22. Mai 2022 sein<br />

volles Repertoire für eine<br />

„echte Authentic Kitchen“.<br />

„Moderne Küchen vermitteln<br />

heute eher das Gefühl<br />

eines sterilen, nüchternen<br />

Labors. Dabei ist das doch<br />

der zentrale Ort, an dem<br />

Familie und Freunde zusammenkommen.<br />

Diese Verbundenheit spürt und fühlt man hautnah in einer Noodles-Küche.<br />

Unseren Kunden wollen wir die Gelegenheit zu geben, genau das zu<br />

spüren. Darum laden wir in unsere Heimatstadt Berlin ein“, so Christian Geyr,<br />

Mitbegründer von Noodles, Noodles & Noodles Corp.<br />

Für das Event kann man sich noch bis zum 30. April durch eine Mail an<br />

kitchen@noodles.de anmelden.<br />

Wir bei Beko investieren sehr viel Energie<br />

in Geräte, die mit Ressourcen und Energie<br />

möglichst schonend umgehen. Wie erfolgreich<br />

wir dabei sind, hat sich bei der<br />

Einführung der neuen, strengeren Energieeffizienzklassen<br />

gezeigt: Bereits jetzt<br />

erfüllen viele unserer Produkte die Kriterien<br />

für die oberste Energieeffizienzklasse,<br />

die dunkelgrüne A-Klasse.<br />

Unsere Kunden wussten das natürlich<br />

schon längst: Unsere Waschmaschinen sind<br />

echte Energiesparwunder, die nicht nur<br />

den Geldbeutel schonen, sondern darüber<br />

hinaus mit zahlreichen umweltfreundlichen,<br />

hygienischen und textilschonenden<br />

Technologien punkten.<br />

www.beko.com/de-de<br />

5 Boulevard


Auf Rekordjagd …<br />

… befinden sich die Unternehmen der deutschen Küchenindustrie. Nach Nobilia, Häcker,<br />

Schüller oder Nolte Küchen legten jetzt auch Miele, Hansgrohe und<br />

die Schmidt Groupe ihre starken Bilanzen vor.<br />

Einige Meldungen<br />

auf diesen Seiten<br />

sind mit einem<br />

QR-Code versehen.<br />

Dieser führt mittels<br />

Smartphone und<br />

entsprechender<br />

Scan-App direkt zu<br />

weiterführenden<br />

Informationen auf<br />

unserer Homepage.<br />

Dort finden Sie auch<br />

weitere Meldungen.<br />

Eurocucina mit 82 Ausstellern<br />

Vom 7. bis 12. Juni findet auf dem Mailänder Messegelände<br />

Fiera Milano, Rho, im Rahmen des Salone del<br />

Mobile.Milano auch die 23. Eurocucina statt.<br />

Es präsentieren sich 82 Aussteller auf einer Fläche von<br />

16.000 qm, hauptsächlich in den Hallen 9 und 11.<br />

Zu den deutschen Ausstellern zählen in diesem Jahr aus<br />

dem Küchenmöbelbereich u. a. Häcker, Schüller, Nobilia<br />

und Nolte, während die langjährigen Stammaussteller<br />

Bauformat und Leicht Küchen diesmal auf ihre<br />

Teilnahme verzichten. Im Geräte-/Zubehörbereich sind<br />

bekannte Unternehmen wie Electrolux/AEG, Beko/<br />

Grundig, die BSH, Bora, Elica, Falmec, LG, Samsung,<br />

Smeg oder V-Zug auf der Eurocucina präsent.<br />

Foto: Salone des Mobile.Milan<br />

Schmidt Groupe<br />

mit Rekordbilanz<br />

Die Schmidt Groupe<br />

hat im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr 2021 die<br />

besten Zahlen ihrer Unternehmensgeschichte<br />

erzielt.<br />

Unter dem Bilanzstrich steht<br />

in fast allen Bereichen ein<br />

Wachstum. So kann der französische<br />

Marktführer beim Produktionsumsatz<br />

einen Sprung um 27% verbuchen und<br />

erwirtschaftete 719 Millionen Euro.<br />

Der Handelsumsatz mitsamt der über<br />

die Gruppe gelieferten Elektroeinbaugeräte<br />

legte ebenfalls umfangreich zu.<br />

Die Schmidt Groupe wird<br />

in dritter Genaration von<br />

Anne Leitzgen geführt.<br />

Foto: Schmidt Groupe<br />

Mit einem Plus von 18% im Vergleich zum Jahr davor konnte<br />

man einen Erlös von 1,91 Mrd. Euro notieren.<br />

Bei der Anzahl der Mono-Markenstudios knackte das deutschfranzösische<br />

Familienunternehmen zum ersten Mal die 800er-<br />

Grenze. Es gibt nun 809 exklusive Partnerhäuser, welche die<br />

Marke Schmidt sowie in Frankreich und Belgien<br />

zudem noch das Label „cuisinella“ vertreiben.<br />

Vertreten ist der Konzern weiterhin in 27 Ländern<br />

rund um den Globus. In Deutschland bieten<br />

35 exklusive Fachhändler die Lösungen an.<br />

Die Architekturwerkstatt wächst<br />

Die 2019 eröffnete Architekturwerkstatt erweitert sich in<br />

diesem Jahr auf rund 4.000 qm und begrüßt neue Aussteller<br />

aus dem Küchen-Premiummarkt. Foto: Leicht / C. Meyer<br />

Das Ausstellungszentrum<br />

Architekturwerkstatt<br />

in Löhne wird um<br />

eine weitere Halle vergrößert<br />

und erweitert<br />

sich damit auf 4.000<br />

qm. Die neue, knapp<br />

1.300 qm große Halle<br />

grenzt unmittelbar<br />

an die 2019 eröffnete<br />

Architekturwerkstatt<br />

an. Für die Erweiterung<br />

stehen drei Aussteller<br />

bereits final fest:<br />

Fa. Dekker aus den<br />

Niederlanden sowie<br />

mit BBqtion by Village<br />

Garden und out4kitchen mayr+mayr zwei Hersteller für Outdoor-Küchen.<br />

Leicht Küchen stellt zusammen mit den Unternehmen Liebherr, V-Zug,<br />

Inalco und Gessi seit September 2019 am Standort Löhne gemeinsam auf<br />

einer ebenerdigen Ausstellungsfläche dauerhaft aus.<br />

Dr. Lars Bopf, Vorsitzender der Geschäftsführung, Nobilia-Inhaber<br />

Werner Stickling, Gütersloh-Bürgermeister Norbert Morkes und<br />

Michael Esken, Bürgermeister von Verl, sowie Nobilia-Geschäftsführer<br />

Frank Kramer (v.l.n.r.) weihten die Brücke offiziell ein. Foto: Nobilia<br />

Nobilia gibt eigene Autobahnbrücke frei<br />

Nach nur neunmonatiger Bauzeit hat Nobilia seine eigene<br />

Autobahnbrücke über die A2 offiziell freigegeben. Sie verbindet<br />

die Werke in Verl-Sürenheide und Am Hüttenbrink<br />

in Gütersloh miteinander und soll einerseits den Werkspendelverkehr<br />

optimieren und andererseits die öffentlichen<br />

Straßen entlasten. Bereits Ende 2021 war das Bauprojekt<br />

nahezu abgeschlossen.<br />

Kurznachrichten<br />

6


SieMatic erweitert die Geschäftsführung<br />

SieMatic erweitert die Geschäftsführung um zwei langjährige Manager. Zum 1. April 2022 wurden<br />

Axel Maek und Michael Kersting in die Geschäftsführung der Unternehmensgruppe berufen. Gemeinsam<br />

mit CEO Daniel Griehl bilden sie fortan die Geschäftsführung. Zeitgleich verlässt Oliver Henle<br />

das Unternehmen. Er trat 2018 als CFO bei SieMatic ein und steuerte in den letzten vier Jahren<br />

gemeinsam mit dem CEO den aktiven Transformationsprozess des Unternehmens.<br />

Das neue Führungsteam<br />

von SieMatic (v.l.n.r.):<br />

Michael Kerstin,<br />

Daniel Griehl, Axel Maek.<br />

Foto: SieMatic<br />

Foto: Trendfairs<br />

Verstärkung für<br />

Trendfairs<br />

Personelle Veränderungen im Küchenquelle-<br />

Vertrieb<br />

Mikhail Nikitin (Foto) übernimmt interimistisch zusätzlich zu seinen Aufgaben<br />

in der Home Furniture Group (HFG) bei Küchenquelle die Geschäftsbereiche<br />

Vertrieb und Marketing.<br />

Bis ein geeigneter Nachfolger für Geschäftsführer Daniel Haberkorn gefunden<br />

ist, der das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlässt, soll der international<br />

erfahrene Vertriebsprofi auf dessen Arbeit aufbauen.<br />

Zukünftig agiert Küchenquelle, gemeinsam mit seiner Dachgesellschaft<br />

Home Furniture Group (HFG), übrigens unter dem Dach<br />

des Alliance-Verbands. Mehr dazu lesen Sie im MÖBELMARKT<br />

ab Seite 30 oder durch Scan des nebenstehenden QR-Codes.<br />

Foto: Küchenquelle<br />

Andreas Jung (Foto) verstärkt<br />

das Team des Münchner Messeveranstalters<br />

Trendfairs. Jung,<br />

Experte im Bereich Küche mit<br />

Erfahrungen aus Handel und<br />

Industrie sowie im Online-<br />

Marketing der Küchen- und<br />

Einrichtungsbranche, wird<br />

dort künftig ausgewählte<br />

Kundenbeziehungen pflegen.<br />

Zudem soll er verschiedene<br />

operative Bereiche optimieren<br />

und gemeinsam mit dem<br />

Gesellschafterkreis mit Michael<br />

Rambach, Ulrike Rohde und<br />

Marc Röder die einzelnen<br />

Geschäftsfelder des Unternehmens<br />

weiterentwickeln.<br />

Anzeige<br />

Perfekt für<br />

jeden<br />

Geschmack.<br />

Wir kreieren unsere Kaffeevollautomaten genauso, wie Ihre Kunden<br />

es wünschen: mit meisterhafter Präzision.<br />

Drei ansprechende Designlinien überzeugen durch eine große<br />

Vielfalt für individuellen Genuss und höchsten Komfort.<br />

Das ist Qualität, die ihrer Zeit voraus ist.<br />

Miele. Immer Besser.


Der Vorstand von Hansgrohe (v.l.n.r.): André Wehrhahn, Frank Semling,<br />

Hans Jürgen Kalmbach und Christophe Gourlan. Foto: Hansgrohe<br />

Hansgrohe erzielt<br />

bestes Jahr der<br />

Unternehmensgeschichte<br />

Die Hansgrohe Group hat<br />

2021 einen Gesamtumsatz<br />

von 1,365 Mrd. Euro erzielt.<br />

Im Vergleich zum Vorjahr<br />

(1,074 Mrd. Euro) entspricht<br />

dies einem Zuwachs<br />

von 27%. Das Betriebsergebnis<br />

stieg auf 249,7 Mio.<br />

Euro, eine Steigerung um<br />

ebenfalls 27% gegenüber<br />

dem Vorjahr (197,0 Mio.<br />

Euro). Die daraus resultierende<br />

Umsatz-Ergebnisquote<br />

von 18,3% ist identisch<br />

zu 2020. Die Hansgrohe Group erwirtschaftete 2021 rund 74% ihres Umsatzes im<br />

Ausland. Seine Armaturen und Brausen liefert das global tätige Unternehmen in 152 Länder.<br />

Den größten Umsatzanteil von rund 349 Mio. Euro generierte der Schwarzwälder Sanitärhersteller<br />

weiterhin in seinem Heimatmarkt. „Auch 2022 wird das Pandemiegeschehen weiterhin<br />

Auswirkungen auf unser tägliches Leben haben“, sagt CEO Hans Jürgen Kalmbach<br />

(Foto). „Ebenso werden uns die weltweiten Liefer- und Materialengpässe sowie die steigenden<br />

Energiepreise fortlaufend beschäftigen. Bisher ist es uns gelungen, die Versorgung unserer<br />

Werke ohne Stockung der Produktion zu sichern. So haben wir uns auch<br />

für 2022 ehrgeizige Ziele bezüglich Umsatzzuwachs, aber auch Effizienzsteigerungen<br />

gesetzt. Die ersten Wochen des laufenden Jahres haben uns positiv<br />

gestimmt. Das aktuelle Kriegsgeschehen in der Ukraine und die wirtschaftlichen<br />

Einbrüche sowie die steigende Inflation stellen jedoch vieles infrage.“<br />

Die ZOW wird vorerst<br />

ausgesetzt<br />

Die Koelnmesse setzt die für den 3. bis<br />

5. Mai 2022 geplante ZOW am Standort<br />

Bad Salzuflen vorerst aus und macht für<br />

diese Entscheidung die „disruptive, durch<br />

die Coronapandemie ausgelöste Entwicklung“<br />

verantwortlich. Die letzten beiden<br />

Jahre hätten zu gesamtgesellschaftlichen<br />

Veränderungen geführt. Die gesamte<br />

Branche befinde sich in einem multidimensionalen<br />

Change auf ihrem Weg hin<br />

zum „New Normal“. Dementsprechend<br />

zeichne sich für die Entwicklung der<br />

ZOW und der Interzum insgesamt eine<br />

Fokussierung der Branche auf die Interzum<br />

als Weltleitmesse sowie zugleich als<br />

zentrale deutsche Plattform ab.<br />

KMG Zumbrock: Vertriebspower<br />

für den Osten<br />

Andreas Hennig (Foto) verstärkt das KMG Vertriebsteam<br />

für Ostdeutschland. „Andreas Hennig<br />

kennt die Branche und besonders die Bedürfnisse<br />

des Handels und des Handwerks. Mit seiner<br />

Expertise und Erfahrung in der Neukundengewinnung<br />

wird er die KMG Vertriebspower noch<br />

weiter stärken“, so Rudolf Siemens, geschäftsführender<br />

Gesellschafter KMG. Neben der Akquise und der<br />

damit verbundenen Intensivierung des Gebiets gehört<br />

die Bestandskundenbetreuung gleichermaßen zu Hennigs<br />

Aufgaben. KMG setzt damit weiter auf den bewährten stein der persönlichen und partnerschaftlichen<br />

Erfolgsbau-<br />

Kundenbetreuung.<br />

Neuer Regionalleiter bei Varia<br />

Ein weiterer Vertriebsprofi verstärkt das Varia-Team im<br />

Außendienst: Sebastian Axt (Foto) ist als Regionalleiter<br />

neu in das Team des Franchiseunternehmens Varia von<br />

Der Kreis hinzugestoßen, um die süddeutschen Partner zu<br />

betreuen und die Expansion neuer Varia Standorte zu forcieren.<br />

Der am Bodensee beheimatet 34-jährige bringt für<br />

die Tätigkeit eine Menge Erfahrung aus dem Innen- und<br />

Außendienst von Unternehmen der Küchenbranche mit:<br />

Zuletzt war er etwa im Außendienst von Lechner aktiv und<br />

zuvor langjähriger Account-Manager beim Oberflächen-<br />

Spezialisten Cosentino. Zudem hat er einschlägige Erfahrung<br />

aus dem Handelsbereich vorzuweisen.<br />

Kurznachrichten<br />

8<br />

Foto: Der Kreis<br />

Foto: KMG<br />

Zumbrock<br />

Foto: Miele<br />

Rekordjahr für Miele<br />

Die Miele Gruppe hat im Geschäftsjahr 2021<br />

weltweit 4,84 Mrd. Euro Umsatz erzielt, das<br />

sind 7,5% mehr als im Jahr zuvor. Damit ist<br />

die Miele Gruppe deutlich stärker gewachsen<br />

als im langjährigen Mittel, wozu vor allem<br />

Osteuropa, China und die USA überproportionale<br />

Beiträge geleistet haben. In Deutschland<br />

hat Miele 1,39 Mrd. Euro Umsatz erzielt und<br />

damit auf sehr hohem Niveau weitere 5,1%<br />

hinzugewonnen. Als weitere Taktgeber für<br />

den weltweiten Markenauftritt und zur Inspiration<br />

von Endkunden sowie Händlern und<br />

Architekten wurden 25 Miele Marken-Stores<br />

neu eröffnet, etwa in Doncaster (bei Melbourne),<br />

Düsseldorf, Edinburgh, Peking, Tallinn<br />

und Warschau. Im August startete zudem<br />

die Miele Lounge in der Münchner Allianz<br />

Arena – als Herzstück der Kooperation von<br />

Miele als exklusivem Hausgeräte-Partner des<br />

FC Bayern München in Deutschland und in<br />

China. Ende 2021 arbeiteten weltweit 21.921<br />

Menschen für die Miele Gruppe, das sind 977<br />

oder 4,7% mehr als vor einem<br />

Jahr und auch mehr als jemals<br />

zuvor. In Deutschland sind es<br />

aktuell 11.397 Beschäftigte und<br />

damit 331 oder 3,0% mehr als<br />

Ende 2020.


Geschäftsjahr 2021 der BSH<br />

Erneutes Rekordergebnis<br />

Die BSH Hausgeräte GmbH bleibt auch nach 55 Jahren Unternehmensgeschichte auf<br />

Erfolgskurs. Um in den kommenden Jahren und vor dem Hintergrund der aktuellen<br />

globalen Ereignisse erfolgreich zu sein, legt der Hausgerätehersteller den strategischen<br />

Fokus auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit.<br />

Die BSH hat als führender Hausgerätehersteller<br />

Europas von der weltweit<br />

unverändert hohen Nachfrage nach<br />

hochwertigen Hausgeräten profitiert<br />

und 2021 einen Rekordumsatz von<br />

15,6 Mrd. Euro (plus zwölf Prozent<br />

gegenüber dem Vorjahr) erzielt.<br />

Wachstum in allen Regionen<br />

und Produktgruppen<br />

Dabei konnten die Umsätze in allen<br />

Regionen deutlich gesteigert werden.<br />

In der Region Europa bleibt die BSH<br />

mit einem Umsatzzuwachs von neun<br />

Prozent gegenüber dem Vorjahr unangefochtener<br />

Marktführer. In der Region<br />

Amerika konnte die BSH mit 23% stark<br />

zulegen. Ebenso wie in der Gesamtregion<br />

Asien-Pazifik/Afrika mit einem<br />

Umsatzwachstum von 18%. In China<br />

(+17%) bleibt die BSH nach eigenen<br />

Angaben dabei der führende nicht-chinesisches<br />

Hersteller von Hausgeräten.<br />

Stärkster Umsatztreiber im Geschäftjahr<br />

2021 war für die BSH insgesamt die<br />

Produktkategorie Kälte mit einem<br />

Zuwachs von 20% im Vergleich zum<br />

Vorjahr, gefolgt von der Produktkategorie<br />

Kochen (Backöfen +14%, Kochfelder<br />

und Ventilation +13%). Spülen<br />

konnte um sieben Prozent zulegen und<br />

die Kleingeräte um neun Prozent.<br />

Zum Ende des Jahres beschäftigte die<br />

BSH weltweit 62.400 Mitarbeitende –<br />

rund vier Prozent mehr als im Vorjahr.<br />

Investitionen in Digitalisierung<br />

und Kreislaufwirtschaft<br />

Die BSH-Ausgaben für Forschung und<br />

Entwicklung stiegen im Jahr 2021 um<br />

47 Mio. Euro auf 755 Mio. Euro bzw.<br />

fünf Prozent des Gesamtumsatzes.<br />

Auch zukünftig liegt der Fokus des<br />

Unternehmens auf konsumentenzentrierten<br />

Innovationen, IoT-Lösungen<br />

sowie der Digitalisierung der gesamten<br />

Wertschöpfungskette und dem Aufbau<br />

einer funktionsfähigen Kreislaufwirtschaft.<br />

Bereits seit 2020 entwickelt<br />

und fertigt die BSH an allen Standorten<br />

weltweit CO 2<br />

-neutral. Bis 2030 sollen<br />

zudem alle Standorte zu 100% mit Ökostrom<br />

versorgt werden. Bei der Produktion<br />

neuer Geräte setzt die BSH darüber<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

2013<br />

Der Umsatz der BSH seit 2013, in Mrd. Euro.<br />

Quelle: BSH<br />

2014<br />

2015<br />

2016<br />

2017<br />

2018<br />

2019<br />

2020<br />

2021<br />

hinaus zunehmend auf recycelte Materialien,<br />

bis 2030 sollen 50% der Hausgeräte<br />

des Unternehmens aus Rezyklaten<br />

bestehen. Gleichzeitig soll der Anteil<br />

wiederverwertbarer Materialien in den<br />

Geräten bis 2030 auf mindestens 95%<br />

erhöht werden. „Nachhaltigkeit ist keine<br />

Frage des Lifestyles, und Nachhaltigkeit<br />

und Profitabilität sind für mich<br />

kein Widerspruch. Ganz im Gegenteil.<br />

Unsere Investitionen in nachhaltige<br />

Prozesse und Produkte zeigen nicht nur<br />

eine unternehmerische Verantwortung,<br />

sondern zahlen sich auch aus“, bekräftigt<br />

CEO Dr. Carla Kriwet. Gleichzeitig<br />

warnt sie für das Gesamtgeschäft des<br />

Konzerns: „Wir wissen, dass die globalen<br />

Ereignisse unser Geschäft im laufenden<br />

Jahr weiterhin beeinflussen werden –<br />

neben der dramatischen Situation in der<br />

Ukraine sind dies die noch nicht überwundene<br />

Corona-Pandemie, instabile<br />

Lieferketten sowie die Halbleiter-Knappheit.“<br />

sl<br />

Dr. Carla Kriwet, CEO<br />

der BSH, freut sich,<br />

„dass es uns 2021<br />

trotz zahlreicher<br />

Herausforderungen<br />

gelungen ist, erneut<br />

ein Rekordergebnis zu<br />

erzielen“. Foto: BSH<br />

9 Unternehmen


Küchen.Design.Rieger<br />

– so heißt das neue<br />

Küchenstudio von<br />

Michael und Sonja<br />

Rieger.<br />

Fotos: Höber<br />

Ganzheitlich einrichten<br />

rund um die Küche<br />

Küchen.Design.Rieger – so heißt das neue Küchenstudio, das Küchenspezialist Michael<br />

Rieger am 1. April in Herzogenaurach eröffnete. Ganzheitlich wohnen und einrichten ist<br />

dem gelernten Raumausstatter ein besonderes Anliegen. Deshalb bietet er über die<br />

Küchen hinaus auch noch kreative Ideen für Bäder, Garderoben, Hauswirtschaftsräume<br />

sowie clevere Lösungen fürs Home Office an.<br />

Ob offene Küche mit Kochinsel oder moderne Küche in<br />

U-Form, intelligente Stauraumlösungen, clevere Innenausstattung<br />

oder integrierte Beleuchtungskonzepte – in dem<br />

neuen Küchenstudio von Michael Rieger in Herzogenaurach<br />

bekommt jeder Kunde die auf ihn maßgenau zugeschnittene<br />

Wunschküche.<br />

Küchen.Design.Rieger heißt die neue Anlaufstelle für Küchenplanung<br />

in der Gustav-Hertz-Straße 9 im neuen Gewerbegebiet<br />

Nord der mittelfränkischen Kleinstadt. Rieger hat sich<br />

hier als Küchenspezialist seinen Traum von der Selbstständigkeit<br />

erfüllt.<br />

Schwarz ist das neue Weiß<br />

Elegante Fronten in Anthrazit und<br />

Schwarz präsentiert der Küchenspezialist<br />

in seiner Ausstellung.<br />

Der gelernte Raumausstatter und Einzelhandelskaufmann<br />

kommt aus dem Möbelhandel und entdeckte schon in der<br />

Ausbildung seine Leidenschaft für Küchen und bildete sich in<br />

intensiven Schulungen zum Küchenspezialisten weiter. Nach<br />

18 Jahren Berufserfahrung befand er die Zeit reif für sein eigenes<br />

Küchenstudio.<br />

Es brauchte ein ganzes Jahr Vorbereitung, Suche nach der passenden<br />

Immobilie, Konzeption und Ausgestaltung der Räume<br />

– und nun präsentiert Rieger in seiner Ausstellung auf 125 qm<br />

Unternehmen<br />

10


„Geht nicht, gibt's nicht bei mir,<br />

ich finde immer eine Lösung!“<br />

Zu den Küchen bietet Michael Rieger u. a. auch noch<br />

Garderobe, Wohnwand und Ideen fürs Home Office.<br />

Ganzheitliches Einrichten<br />

elegante, zeitgemäße Modelle von Nobilia und Sachsenküchen.<br />

An den aparten dunklen Fronten sieht man gleich, „dass<br />

Schwarz das neue Weiß ist“, wie der Küchenspezialist augenzwinkernd<br />

anmerkt.<br />

Durch seine Tätigkeit als Gebietsverkaufsleiter bei Novy war<br />

Rieger in Kontakt mit Der Kreis gekommen und entschied<br />

sich bei seiner Existenzgründung bewusst für diesen Verband<br />

wegen des Themas „Küchenspezialisten“. Nun ist er sehr<br />

froh über diese Entscheidung: „Hier habe ich zum einen völlige<br />

unternehmerische Freiheit und zum anderen einen starken<br />

Verbund und professionellen Partner an meiner Seite, der<br />

mich bei der Gründung meines Küchenstudios perfekt beraten<br />

und unterstützt hat. Robert Kainz, der Regionalleiter von<br />

Bayern, stand mir mit Rat und Tat zur Seite. Und vor allem<br />

konditionell, bei Lieferantengesprächen, Verhandlungen etc.<br />

unterstützt mich Der Kreis, denn der ganze Einkauf läuft über<br />

den Verband und dadurch stehen die kleinen Händler den<br />

großen in nichts nach.“<br />

Besonders freut sich Rieger, dass er alles selbst entscheiden<br />

konnte. „Bei Der Kreis ist das Schöne, dass ich keinerlei Vorgaben<br />

habe – alles kann, nichts muss. Und wenn ich irgendwo<br />

Hilfe brauche, dann bekomme ich die auch. Aber das meiste<br />

habe ich schon selbst gestemmt.“<br />

Dabei führt der Küchenspezialist die Handelsmarke „Vivari“<br />

genauso wie alle großen Küchenmarken, nach denen die<br />

Kundschaft fragt. Bei der qualitativen Küchentechnik gehören<br />

zu seinen Partnern u. a. AEG, Berbel, Bora, Miele, Neff,<br />

V-Zug, Hansgrohe, Villeroy&Boch.<br />

Wichtig ist dem 33-jährigen Küchenspezialisten die volle Sortimentsauswahl<br />

und das ganzheitliche Einrichten. „Klar sind<br />

die Küchen das Kerngeschäft, zudem biete ich auch Outdoor-<br />

Küchen sowie Bäder, Garderoben und Wohnmöbel mit integrierten<br />

Homeoffice-Lösungen. Jeweils individuell angepasst<br />

nach Kundenwunsch, da lege ich sehr viel Wert auf die detailgenaue<br />

Planung und kann mich so auch abheben von großen<br />

Handelshäusern. Ein Durchschnitts-Küchenwert liegt bei mir<br />

zwischen 15.000 und 30.000 Euro und mehr.“<br />

Sein Sortiment hat er unter den Aspekten Individualität und<br />

Qualität aufgebaut. „Ich wollte eher in den oberen Bereich<br />

und betreue den Kunden von A bis Z – von der fachkundigen<br />

Beratung, individuellen Planung und maßgenauen Konzeption<br />

bis zur Koordinierung mit Handwerkern und Montageeinweisung.<br />

Geht nicht, gibt’s bei mir nicht, ich finde<br />

immer eine Lösung“, so Rieger. „Wichtig ist mir, dass die ganzen<br />

Wünsche des Kunden erfüllt werden.“<br />

Michaela Höber<br />

11<br />

Unternehmen


Zu den Kesseböhmer-Klassikern<br />

zählen der Apothekerauszug<br />

„Dispensa“, die „Tandem“-Familie<br />

und der Eckschrankauszug<br />

„Le Mans“. Fotos: Kesseböhmer<br />

Das Ohr ganz nah<br />

am Handel<br />

Als Service-Schnittstelle zwischen Handel und<br />

Endverbraucher hat Kesseböhmer vor über fünf<br />

Jahren die Brandscouts etabliert. Inzwischen unterstützt<br />

ein fünfköpfiges Team Küchenhändler in<br />

ganz Deutschland bei der Ausstattung der Studioküchen<br />

mit den Produkten des Unternehmens und<br />

hilft bei technischen Fragestellungen. Es schult die<br />

Küchenplaner für eine umfassende Beratung des<br />

Küchenkäufers und gibt Vorschläge für eine<br />

attraktive Dekoration. So auch Brandscout Annika<br />

Liebowski, die Sebastian Lehmann zur Händlerschulung<br />

bei Lehner Küche + Bett im mittelfränkischen<br />

Wassertrüdingen begleitet hat.<br />

Unternehmen<br />

12<br />

Kesseböhmer-Brandscout Annika Liebowski am Eckschrankauszug „Le Mans“ im<br />

Gespräch mit Erhard Lehner, Inhaber des gleichnamigen Küchenstudios.


Wer Qualität zu bieten hat, sollte sie zeigen.<br />

Dass dieser Grundsatz auch für das<br />

Innenleben der Küche umgesetzt wird,<br />

dafür sorgt Annika Liebowski als Kesseböhmer-Brandscout.<br />

Die 34-Jährige<br />

betreut seit 2018 über 230 Partnerstudios<br />

im Süden des Landes. Sie informiert<br />

und berät über die „Clever storage“-Produkte<br />

von Kesseböhmer, dekoriert die<br />

Schränke attraktiv und gibt wertvolle<br />

Tipps. Diese werden im Handel gerne<br />

aufgegriffen, wie auch die Händlerschulung<br />

bei Lehner Küche + Bett in Wassertrüdingen<br />

gezeigt hat.<br />

Lebendige Präsentation<br />

In Anwesenheit von Inhaber Erhard<br />

Lehner, seiner Frau, einem großen Teil<br />

des Verkaufsteams, Kesseböhmer-Vertriebsleiter<br />

Thomas Herden und Sachsenküchen-Regionalverkaufsleiter<br />

Bernhard<br />

Gabl startete Liebowski zunächst<br />

zur Einstimmung mit einer kurzen allgemeinen<br />

Erläuterung zu Kesseböhmer.<br />

Sie führte unter anderem aus, dass „wir<br />

seit mehr als 60 Jahren Tradition und<br />

Innovation verbinden. Unsere Kernkompetenz<br />

liegt in der Metallverarbeitung:<br />

Draht, Flachband, Rohre sowie deren<br />

anschließende Veredelung in der eigenen<br />

Galvanik und Pulverbeschichtung.“<br />

Damit habe sich Kesseböhmer in den<br />

vergangenen Jahren zu einem führenden<br />

Unternehmen für Küchenausstattungen<br />

entwickelt, was Liebowski in ihrer kommunikativen<br />

Präsentationsform für eine<br />

erste Frage nutzte: „Wie wichtig ist das<br />

Thema Stauraum in den Planungen?“<br />

Die Bedeutung habe in den vergangenen<br />

Jahren stetig zugenommen, betont Lehner.<br />

Vor allem auf dem Land, Wassertrüdingen<br />

liegt mit seinen 6.000 Einwohnern<br />

im Landkreis Ansbach rund 70 km<br />

südwestlich von Nürnberg, sei dies sehr<br />

wichtig. Eine Antwort, die Liebowski<br />

sicherlich erhofft hatte, um nun auf die<br />

verschiedenen Produkte von Kesseböhmer<br />

und deren Funktionalitäten sowohl<br />

anhand der mitgebrachten Broschüre als<br />

auch ganz praktisch am Produkt in der<br />

Ausstellung einzugehen.<br />

Den Anfang machte ein Kesseböhmer-<br />

Klassiker für die Ecke: „Le Mans“, der<br />

inzwischen in ganz unterschiedlichen<br />

Designvarianten erhältlich ist und den<br />

gesamten Schrankinhalt vor den Schrank<br />

bringt. Wie sich damit mit minimalem<br />

Aufwand die Tablare aus dem Schrank<br />

bewegen lassen können, demonstrierte<br />

Liebowski dabei live am Produkt.<br />

Ebenso wie die Höhenverstellbarkeit des<br />

„Le Mans“ und die einfache Demontage<br />

der mit jeweils 25 kg beladbaren Tablare,<br />

mit der Liebowski auch gleich die<br />

kritische Nachfrage nach der Reinigung<br />

des Schranks nach Einbau des Produkts<br />

beantworten konnte. Ein weiterer<br />

Vorteil des „Le Mans“: Die Tablare<br />

sind in Einzugrichtung gedämpft,<br />

so dass sie sich auch schwer beladen<br />

sanft und leise einfahren lassen.<br />

Nur eine Küche weiter präsentierte<br />

Liebowski einen weiteren Kesseböhmer-Klassiker,<br />

den Apothekerauszug<br />

„Dispensa“. Das Produkt mit seinen<br />

einzeln aufgehängten und in der<br />

Höhe verstellbaren Tablaren kommt<br />

bei den Kunden des Küchenstudios<br />

gut an, dennoch ärgerte sich Lehner<br />

in der Vergangenheit immer mal wieder:<br />

„Das Problem war, dass die Tür<br />

nach der Beladung manchmal nicht<br />

ganz geschlossen hat. Das bedeutete<br />

dann oft, dass wir einen weiteren Ter-<br />

Viele Fragen gab es durch die Schulungsteilnehmer auch bei der Präsentation der Vorzüge des<br />

Apothekerauszugs „Dispensa“. Fotos: Lehmann<br />

Zum Abschluss der informativen Händlerschulung<br />

ging Liebowski<br />

noch auf die Nachrüstprodukte<br />

aus dem<br />

Hause Kesseböhmer<br />

wie den Drehbeschlag<br />

für Oberschränke<br />

„Turn-<br />

Motion II“ oder<br />

das Ordnungssystem<br />

„Spacemin<br />

beim Kunden wahrnehmen mussten<br />

und Mehraufwand in der Montage<br />

hatten, da wir individuelle Lösungen<br />

gesucht haben.“ Ein Problem, das auch<br />

durch die regelmäßigen Brandscout-<br />

Schulungen im Handel von Kesseböhmer<br />

schnell aufgenommen und gelöst<br />

werden konnte. Inzwischen erfolgt die<br />

Frontanbindung diagonal. Es ist solche<br />

Kritik, die die Schulungen für Kesseböhmer<br />

besonders wertvoll macht. „Wir<br />

machen die Händlerschulungen auch,<br />

um die Sorgen und Nöte im Handel<br />

zu hören. Dadurch können wir schnell<br />

reagieren und unsere Produkte noch besser<br />

machen“, betont Herden.<br />

Das gilt beispielsweise auch für die<br />

„Tandem“-Familie, die nach dem gleichen<br />

Prinzip wie der Kühlschrank aufgebaut<br />

ist. Liebowski macht die Vorteile<br />

direkt am Produkt deutlich: „Der ‚Tandem‘<br />

macht aus einem unübersichtlichen<br />

Schrank zwei übersichtliche Regale.<br />

Beim Türöffnen teilt sich der Inhalt in<br />

Tür- und Schrankregal, das ganz automatisch<br />

entgegengleitet.<br />

Das Ergebnis: Alles im Blick und ganz<br />

bequem im Griff. Die Aufteilung in<br />

Schrankregal und Türregal verdoppelt<br />

die sichtbare Fläche nach dem Öffnen.“<br />

Positives Feedback<br />

Flexx“ ein. „Mit diesem Produkt sagen<br />

Sie dem Vorratsdosen-Chaos adieu“, so<br />

Liebowski, denn die flexiblen „Nesttex“-<br />

Einteilungen des Produkts passen sich<br />

jeder Form an und bringen damit nicht<br />

nur Vorratsdosen in eine übersichtliche<br />

Ordnung. Auch Gewürzstreuer, Schneidebretter,<br />

Töpfe und Co. können im<br />

„SpaceFlexx“ kipp- und rutschsicher verstaut<br />

werden. Dieses Produkt hatte Liebowski<br />

ebenso wie einige Dekorationen<br />

ins Küchenstudio mitgebracht und<br />

sorgte damit wie mit der gesamten<br />

Präsentation für große Begeisterung.<br />

„Die Präsentation war auf jedenfall sehr<br />

aufschlussreich und hilfreich für uns“,<br />

betonte Lehner. „Wir sind froh, dass<br />

wir uns auch in Anbetracht der vielen<br />

Arbeit, vor dem Hintergrund der<br />

guten Auftragslage, die Zeit genommen<br />

haben.“ Auch Herden äußerte sich<br />

begeistert und ist sich sicher, „mit den<br />

Brandscouts unsere cleveren Stauraumlösungen<br />

nahezu flächendeckend in<br />

Deutschland noch tiefer in den Markt<br />

hineintragen zu können.“<br />

Theorie und Praxis<br />

wechseln sich in<br />

der Händlerschulung<br />

von Annika<br />

Liebowski stetig ab.<br />

13<br />

Unternehmen


Aus zwei<br />

wird eins<br />

Als Hans Strothoff 1980 den Verband musterhaus<br />

küchen gründete, spielten für ihn zwei Punkte eine<br />

zentrale Rolle: bessere Einkaufskonditionen und die<br />

Sichtbarkeit der MHK-Partner durch ein gemeinsames<br />

Marketing. Aus dieser Idee heraus hob er<br />

1984 die MHK-Werbeagentur info-text aus der Taufe.<br />

Mit dem Vormarsch des Internets folgte 1998 der<br />

MHK-Onlinespezialist macrocom.<br />

Nun werden beide Unternehmen zu einer „neuen und<br />

schlagkräftigen Agentur“ zusammengeführt.<br />

„In den letzten Jahren<br />

haben sich die Anforderungen<br />

an Kommunikation<br />

und Werbung<br />

grundlegend<br />

verändert“, so MHK-<br />

Vorstand Kirk Mangels.<br />

„Ein 360°-Ansatz<br />

ist gefordert, der die<br />

Bereiche Online und Offline eng verzahnt,<br />

der den Fokus noch stärker auf<br />

den Endkunden richtet und der vor<br />

allem aus einer Hand kommt.“ Vor diesem<br />

Hintergrund hat die MHK Group<br />

ihre beiden Teams der Werbeagentur<br />

info-text und des MHK-Onlinespezialisten<br />

macrocom zur neuen Digitalagentur<br />

MIYU zusammengeführt.<br />

„Bester Frequenzgarant“<br />

„Das Wort MIYU stammt aus dem<br />

Japanischen“, berichtet Marco Berg,<br />

MIYU Geschäftsführer für den Bereich<br />

Creative & Technology, „wobei ‚mi‘<br />

für Schönheit, Geist, Seele und Herz<br />

steht und ‚yu‘ mit vorzüglich, exzellent,<br />

ausgezeichnet oder überlegen übersetzt<br />

wird.“ Das war aber nicht der einzige<br />

Grund für den Namen. Darüber<br />

hinaus vereint MIYU mit „m“ und „i“<br />

die Anfangsbuchstaben der beiden<br />

zusammengeführten Agenturen.<br />

Der wichtigste Aspekt ist aber die Philosophie,<br />

die im Namen mitklingt,<br />

denn phonetisch vereint MIYU die beiden<br />

englischen Pronomen me and you.<br />

„Und genau darum geht es uns: um<br />

die Beziehung zu unseren Kunden“, so<br />

Berg. „Mit Wurzeln in der MHK Group<br />

kennen wir wie kaum eine andere Kommunikationsagentur<br />

die Anforderungen,<br />

vor denen Handel und Handwerk<br />

stehen. Und deshalb sind wir für sie der<br />

beste Frequenzgarant.“<br />

Mehrwert in der Praxis<br />

Gerade in der heutigen Zeit ist eine<br />

individuelle Marketing- und Kommunikationsstrategie<br />

auch für den mittelständischen<br />

Handel unerlässlich. Dieser<br />

Bedeutung sind sich Dieter Frey und<br />

Ehefrau Claudia sowie Sohn Henrik<br />

sehr bewusst. Um ihr Küchenzentrum<br />

im rheinland-pfälzischen Kandel sowohl<br />

zukunftsfähig aufzustellen als auch die<br />

Nachfolge vorzubereiten, kamen sie auf<br />

die Kommunikationsprofis zu. Ihr Auftrag,<br />

eine Strategie, die zweierlei gewährleistet:<br />

Zum einen galt es, die Schreinerei<br />

als Ursprung der Firma Frey mit<br />

dem über die Region hinaus bekannten<br />

und mehrfach prämierten Küchenzentrum<br />

zu einem modernen, innovativen<br />

Unternehmen zu verbinden. Zum anderen<br />

sollte Unternehmen und Marke eine<br />

neue, zielgruppenorientierte Persönlichkeit<br />

verliehen werden. „Und dieser<br />

Punkt Persönlichkeit ist auch das, was<br />

Unternehmen<br />

14


Eine der ersten Aufgaben der neuen<br />

Agentur MIYU war die Umsetzung einer<br />

ganzheitlichen Strategie für das Küchenzentrum<br />

von Dieter und Claudia Frey.<br />

Fotos: MHK Group<br />

Anzeige<br />

uns mit unseren Kunden verbindet“, so Birgit Thissen-Ackermann,<br />

die das Projekt maßgeblich begleitet<br />

hat und für den strategischen Part des Projektes<br />

verantwortlich zeichnete. In ausführlichen Gesprächen<br />

mit der Unternehmerfamilie und leitenden<br />

Angestellten sowie basierend auf einer Datenanalyse<br />

wurde im ersten Schritt die Ist-Situation betrachtet.<br />

In den folgenden Workshops lag dann mit Blick<br />

auf aktuelle Megatrends und dem Anspruch der<br />

Küchenverkäufer an Authenzität und Haltung der<br />

Fokus auf dem Unternehmenszweck sowie auf der<br />

Vision und der Mission, „also auf den Fragen nach<br />

dem Warum, Wie und Was“, so Thissen-Ackermann.<br />

Mit der neuen Persönlichkeit der Marke<br />

Frey war nicht nur die Basis für ein neues Corporate<br />

Design gelegt, sondern auch für die integrierte<br />

Umsetzung kommunikativer Maßnahmen und einzelner<br />

Kampagnen, die nun alle auf ein gemeinsames<br />

Ziel einzahlen: den<br />

Ausbau der innovativen<br />

Traditionsmarke Frey und<br />

deren Aufstellung für eine<br />

erfolgreiche Zukunft. „Das<br />

Team hat einen hervorragenden<br />

Job gemacht“, zeigen sich<br />

Inhaber Dieter Frey und Ehefrau Claudia<br />

begeistert. „Wir wurden bereits von verschiedenen<br />

Seiten auf den neuen Look angesprochen und nach<br />

der Agentur gefragt, die uns dabei unterstützt hat.“<br />

Klare Markenstrategie<br />

„Die Markenstrategie für die Freys zeigt sehr deutlich,<br />

worum es uns geht“, so Torsten Racky, MIYU<br />

Geschäftsführer für den Bereich Content & Performance,<br />

„um einen kommunikativen Mehrwert, um<br />

individuelle, auf die Bedürfnisse unserer Kunden<br />

zugeschnittene Lösngen und eine nachhaltig erfolgreiche<br />

Positionierung in den jeweiligen Zielgruppen.“<br />

Dabei muss es nicht immer eine komplette<br />

Strategie sein. Auch bei der Umsetzung über alle<br />

Produktsegmente hinweg geht das knapp 50-köpfige<br />

Team aus erfahrenen On- und Offline-Kommunikations-Spezialisten<br />

mit viel Kreativität, Leidenschaft,<br />

Knowhow und der Extrameile an die<br />

Umsetzung. Getreu ihrem Slogan: Kreativ. Digital.<br />

Persönlich. Als neue Agentur MIYU hat das<br />

Team die Arbeit bereits zum 1. Januar aufgenommen.<br />

„Der Zusammenschluss war, das haben uns<br />

die Gespräche mit den MHK-Partnern ebenso<br />

gezeigt wie mit den Kolleginnen und Kollegen<br />

unserer Dienstleistungsunternehmen und Verbände,<br />

wichtig und genau richtig“, betont Ralf Reinemann,<br />

MIYU-Geschäftsführer für den Bereich<br />

Group Services. „Mit MIYU“, davon ist Kirk Mangels<br />

überzeugt „sind wir, unsere Dienstleistungsunternehmen<br />

sowie unsere Partner aus Handel<br />

und Handwerk bestens gerüstet, um die aktuellen<br />

und zukünftigen Herausforderungen des Marktes<br />

erfolgreich anzunehmen. Gleichzeitig gehen wir<br />

mit der neuen Agenturaufstellung einen weiteren<br />

wichtigen Schritt in Richtung digitaler Verband.“ sl<br />

Mehr Informationen finden Sie auch unter<br />

www.miyu.de.<br />

Flexibel Regional Individuell


Foto: Jelena Moro<br />

Storytelling<br />

mal anders<br />

Frische Luft für mehr Lebensqualität – mit dieser Mission hat<br />

sich der italienische Lüftungsexperte Falmec seit 40 Jahren<br />

erfolgreich entwickelt. Die Dunstabzugshauben in ausgezeichnetem<br />

Design sind geräuscharm und sorgen für<br />

saubere Luft in der Küche. So sehr Küchengerüche<br />

unangenehm und störend sein können, können jedoch<br />

Küchendüfte auch positive Emotionen wecken. Diese will<br />

Falmec mit einer neuen Social Media Kampage befeuern.<br />

Mit dem Sternekoch Mario Gamba<br />

startet Falmec seine neueste Kampagne.<br />

Aus gutem Grund, denn seine Gerichte –<br />

hier die Gamba Erbsen-Minze-Gnocchi<br />

mit Calamaretti als eine feine<br />

Variante der klassischen Gnocchi al<br />

Pomodoro – passen zum geradlinigen<br />

und schnörkellosen Design des<br />

Dunstabzugsspezialisten.<br />

Foto: Bodo Schieren<br />

Unternehmen<br />

16<br />

Dunstabzugshauben gehö-<br />

ren zur Grundausstattung in<br />

jeder Küche. Für das Wohlbefinden<br />

saugen sie störende Gerüche<br />

aus Kochtopf und Pfanne auf.<br />

Doch Küchendüfte können auch Emotionen<br />

und Erinnerungen wachrufen<br />

und Geborgenheit vermitteln. Der<br />

Geruch von frisch gebackenem Brot,<br />

dem Lieblingskuchen oder vom Plätzchenbacken<br />

in der Adventszeit. Und<br />

der Geruch von Kohlrouladen erinnert<br />

an die Mittagessen bei der Großmutter;<br />

oder die gegrillte Dorade ruft das Wohlgefühl<br />

aus dem letzten Urlaubstag am<br />

Mittelmeer wach.<br />

„Es liegt was in der Luft,<br />

ein ganz besonderer Duft“<br />

Das ist der Grundgedanke der Kampagne,<br />

die das italienische Unternehmen<br />

erstmalig mit der Kochkultur verbindet.<br />

Inspiriert von dem 50er Jahre-Hit „Es<br />

liegt was in der Luft, ein ganz besonderer<br />

Duft“, befragt Falmec Meinungsbildner,<br />

die sich mit kulinarischen Themen<br />

beschäftigen, nach einem besonderen<br />

Duft aus der Küche, der ihre Emotionen<br />

weckt.<br />

Zum Start der Kampagne hat Falmec<br />

den Sternekoch Mario Gamba in München<br />

besucht. Sein mit einem Michelin-<br />

Stern ausgezeichnetes Restaurant Aquarello<br />

ist weit bekannt für seine Cucina<br />

del Sole. „Sie ist auch eine Cucina dei<br />

Sensi, eine Küche der Sinne“, sagt der<br />

international vielfach prämierte Sternekoch<br />

Gamba, der aus Bergamo stammt.<br />

Für Gamba muss die Kochkunst ein<br />

Feuerwerk an Sinneseindrücken entfachen,<br />

mit Bildern, Düften und<br />

Gaumenerlebnissen. Er bietet eine raffinierte<br />

und doch leichte Küche, in dem<br />

die Zutaten die Stars auf dem Teller<br />

sind, sie werden schnörkellos und dennoch<br />

kunstvoll präsentiert.<br />

Für Lorenzo Poser, Vertriebs- und Marketingdirektor<br />

von Falmec und Mitglied<br />

aus der zweiten Generation der Unter-<br />

nehmerfamilie, passt Gamba perfekt zu<br />

den Werten von Falmec, da seine Koch-<br />

kunst so geradlinig und schnörkellos<br />

wie das Falmec-Design sei: „Wir freuen<br />

uns, mit Mario Gamba einen Partner in<br />

Deutschland gefunden zu haben, der die<br />

italienische Küche auf höchstem Niveau<br />

mit Lebensfreude, Leichtigkeit und Leidenschaft<br />

zelebriert.“<br />

Gefragt nach einer emotionalen Erinnerung<br />

an einen besonderen Duft aus<br />

der Küche, denkt Gamba sofort an die<br />

Drei-Sterneköchin seiner Kindheit: „Das<br />

erste Gericht, das ich ganz bewusst wahrgenommen<br />

habe, sind die Gnocchi al<br />

Pomodoro meiner Mutter. Der Duft der<br />

lang einkochenden Tomatensauce, die<br />

samtige Konsistenz der Kartoffeln – diese<br />

Geschmackstiefe habe ich in keinem<br />

Restaurant der Welt je wieder so erlebt.“<br />

Startschuss im Vorfeld<br />

der Eurocucina<br />

Die Kampagne richtet sich in erster<br />

Linie an Instagram und Facebook. Sie<br />

startet im Vorfeld der internationalen<br />

Küchenmesse Eurocucina, die vom


Die jüngsten Produktinnovationen von<br />

Falmec sind die Dunstabzugshauben<br />

„Spazio“ (rechts) und „Light“<br />

sowie der Muldenlüfter „Quantum“.<br />

Fotos: Falmec<br />

7. bis 12. Juni zeitgleich zur Salone del<br />

Mobile in Mailand stattfindet. Dort<br />

ist Falmec seit 2011 präsent und zeigt<br />

auch dieses Jahr seine Neuheiten. Zu<br />

sehen ist unter anderem die im Herbst<br />

2021 vorgestellte Dunstabzugshaube<br />

„Light“, die mit dem Good Design<br />

Award 2021, dem German Design<br />

Award 2022, dem Iconic Awards 2022:<br />

Innovative Interior und dem Archiproducts<br />

Design Award 2021bereits vier<br />

Designpreise erhalten hat. sl<br />

Frische Luft für mehr Lebensqualität<br />

Falmec wurde 1981 in Vittorio Veneto (Treviso/Venedig) von Danilo und Maurizio Poser gegründet.<br />

Das Unternehmen gilt heute als ein weltweit führender Hersteller von geräuscharmen Dunstabzugshauben<br />

und bietet kreative Lösungen zur Luftreinigung im Raum. Sämtliche Produkte werden komplett<br />

am Stammsitz entwickelt. Nachhaltigkeit wird bei Falmec dabei seit jeher konsequent täglich<br />

gelebt. Von den Gebäuden, die unter grünen Maßstäben konzipiert sind, über die Verwendung der<br />

Materialien bis hin zur Verpackung setzt Falmec seit Gründung auf einen grünen Fußabdruck.<br />

Sichtbar auch in der neuen, 85 cm breiten Wandabzugshaube „Cover“ mit ihrer<br />

raffinierten Tonbeschichtung. Die Auswahl umfasst warme Erdtöne wie<br />

Terrakotta und Sand oder strukturierte Varianten in Stein und Schiefer,<br />

der auch als Schreibtafel für Kreide verwendet werden kann. Für Liebhaber<br />

der klassischen Linie ist „Cover“ auch in weißem und schwarzem<br />

Glas erhältlich.<br />

Das Oberflächenmaterial aus Ton und Harzelementen wird manuell<br />

verspachtelt, um einen natürlichen und ästhetischen Effekt<br />

sowie eine angenehme Haptik zu erzeugen.<br />

Die minimalistische Wandabzugshaube<br />

„Cover“ von Falmec – hier in der<br />

Ausführung Terrakotta, erscheint mit<br />

Beleuchtung und in vier neuen Farbtönen<br />

und neuen Materialtexturen.<br />

17<br />

Unternehmen


Zukunft mit Risiko<br />

Die Entwicklung der deutschen Küchenindustrie ist weiterhin stabil. Nach dem guten Start in das Jahr sind die<br />

Herausforderungen aufgrund des Kriegs in der Ukraine, der damit verbundenen Material- und Lieferengpässe<br />

sowie der rasant ansteigenden Inflation allerdings größer denn je. Die weitere Entwicklung ist unsicher.<br />

Die deutsche Küchenmöbelindustrie hat nach dem Umsatzplus von 8,7%<br />

in 2021 ihre gute Entwicklung auch in diesem Jahr fortgesetzt. Im Januar<br />

gab es nach den aktuell vorliegenden Daten des Statistischen Bundesamts<br />

ein Plus von 18,7% gegenüber dem Vorjahresmonat. Es wurden über<br />

489 Mio. Euro umgesetzt.<br />

Der Großteil davon im Inland (275 Mio. Euro/+13,9%). Der Auslandsumsatz<br />

stieg hingegen mit einem Plus von 25,39% erneut stärker an. Ein<br />

Umsatz von 214 Mio. Euro wurde im Januar in diesem Bereich registriert.<br />

Die Exportquote lag im Januar bei 43,8%. Die deutsche Küchenmöbelindustrie<br />

zählte im Januar 50 Betriebe mit mehr als 50 Beschäftigten, in<br />

denen 18.233 Personen tätig waren.<br />

Grafik 2: Prozentualer Umsatzanteil von Hausgeräten der Energie-<br />

Effizienzklasse A am Gesamtmarkt im vierten Quartal 2021<br />

Quelle: GfK<br />

Umsatzanteil von Hausgeräten<br />

der Energie-Effizienzklasse A<br />

10%<br />

Sparsame Hausgeräte sind gefragt<br />

Grafik 1: Die Januar-Umsätze der deutschen Küchenmöbelindustrie<br />

seit 2012 in Mio. Euro<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

Gesamtmarkt<br />

90%<br />

Gut läuft es trotz aller Herausforderungen in der Beschaffungskette auch<br />

weiterhin für die Hausgeräteindustrie. Dabei werden vor allem sparsame<br />

Modelle verstärkt nachgefragt. Der allgemeine Trend zu mehr Nachhaltigkeit<br />

und das vor rund einem Jahr eingeführte, grundlegend überarbeitete<br />

Energie-Effizienzlabel haben diese Entwicklung noch einmal<br />

befeuert. Inzwischen ist der Anteil der mit der Energie-Effizienzklasse A<br />

ausgezeichneten Waschmaschinen, Spülmaschinen, Kühl- und Gefriergeräte<br />

stetig gestiegen. Dies zeigt sich sowohl bei der Stückzahl- als auch<br />

beim Umsatz, welche sich im Laufe des Jahres 2021 mehr als verdoppelt<br />

haben. So waren zwischen Oktober und Dezember 2021 bereits knapp<br />

acht Prozent der verkauften Waschmaschinen, Spülmaschinen, Kühlund<br />

Gefriergeräte laut Energie-Effizienzlabel in der Klasse A eingestuft.<br />

Der damit erwirtschaftete Umsatzanteil lag in diesem Zeitraum bereits<br />

über zehn Prozent.<br />

Die aktuelle Situation mit stark steigenden Energiepreisen forciert das<br />

Kaufverhalten. Eine jüngst von YouGov im Auftrag der Branchenorganisation<br />

gfu Consumer & Home Electronics GmbH durchgeführte Studie<br />

belegt dies: So werden Eco-Programme bei Geschirrspülern verstärkt<br />

genutzt. 57% der Befragten haben dies bereits umgesetzt, weitere elf Prozent<br />

wollen das zukünftig tun. Auch der Ersatz von älteren Haushaltsgeräten<br />

durch neue und damit effizientere Geräte steht auf dem Programm:<br />

42% sagen, dass sie den Ersatz bereits vorgenommen haben.<br />

19% planen ihn fest ein und weitere 20% sehen bei sich eine hohe Wahrscheinlichkeit<br />

für die Umsetzung.<br />

Baugenehmigungen weiter auf hohem Niveau<br />

Gute Aussichten, die auch durch einen Blick auf den wichtigen Indikator<br />

Wohnungsbau nicht gedämpft werden. Im Januar 2022 wurde in<br />

Deutschland nach vorläufigen Angaben der Bau von insgesamt 29.951<br />

Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilt,<br />

waren das 8,3% oder 2.297 Baugenehmigungen mehr als im Januar<br />

2021. In den Zahlen sind sowohl die Baugenehmigungen für Wohnungen<br />

in neuen Gebäuden als auch für neue Wohnungen in bestehenden<br />

Gebäuden enthalten. In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden<br />

26.291 Wohnungen im Januar 2022 genehmigt. Dies waren 10,4%<br />

oder 2.469 Wohnungen mehr als im Vorjahresmonat. Dieser Anstieg ist<br />

insbesondere auf die Zunahme der Baugenehmigungen für Wohnungen<br />

in Zwei- und Mehrfamilienhäusern zurückzuführen (+16,6% beziehungsweise<br />

+19,0%). Die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser<br />

ist dagegen um 11,8% zurückgegangen. Die Zunahme bei den<br />

Zwei- und Mehrfamilienhäusern sowie der Rückgang bei den Einfamilienhäusern<br />

könnte unter anderem auf das Auslaufen der KfW-Förderung<br />

für Wohnungen in Gebäuden der Effizienzstufe 55 zurückzuführen sein.<br />

Diese galt bis Januar 2022 für Häuser, die nur 55% des Energiebedarfs<br />

eines Referenzgebäudes verbrauchen, was in der Praxis zu Vorzieheffekten<br />

geführt haben dürfte.<br />

Verbraucherstimmung trübt sich deutlich ein<br />

100<br />

0<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

Markt<br />

18<br />

2015<br />

2016<br />

2017<br />

2018<br />

2019<br />

2020<br />

2021<br />

2022<br />

Für Unsicherheit in der weiteren Entwicklung sorgen die aktuellen, globalen<br />

Herausforderungen und die hohe Inflation. Die Inflationsrate in<br />

Deutschland − gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex<br />

(VPI) zum Vorjahresmonat – lag im März 2022 bei +7,3%. Im Februar<br />

2022 hatte sie bei +5,1% gelegen. Damit erreichte die Inflation im März


2022 einen neuen Höchststand seit der deutschen Wiedervereinigung.<br />

Im früheren Bundesgebiet hatte es ähnlich hohe Inflationsraten zuletzt<br />

im Herbst 1981 gegeben, als infolge des Ersten Golfkrieges zwischen<br />

dem Irak und dem Iran die Mineralölpreise deutlich gestiegen waren.<br />

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stiegen die<br />

Verbraucherpreise im März im Vergleich zum Februar 2022 sprunghaft<br />

um 2,5 %.<br />

Diese Umstände und der Krieg in der Ukraine hinterlässt bei der Verbraucherstimmung<br />

deutliche Spuren und führt im März zu einer erheblichen<br />

Eintrübung. Während die Anschaffungsneigung gegenüber dem<br />

Vormonat moderate Einbußen verzeichnet, brechen die Konjunktur- und<br />

Einkommensaussichten ein und verzeichnen teilweise neue Rekordtiefs<br />

nach der Finanzkrise 2009. So prognostiziert die Gesellschaft für Konsumforschung<br />

(GfK) für das Konsumklima für April -15,5 Punkte und<br />

damit sieben Zähler weniger als im März dieses Jahres. „Noch im Februar<br />

waren die Hoffnungen groß, dass sich mit den absehbaren Lockerungen<br />

der pandemiebedingten Beschränkungen auch die Konsumstimmung<br />

deutlich erholen kann. Mit Beginn des Ukraine-Krieges hat sich<br />

dies jedoch schlagartig in Luft aufgelöst. Steigende Verunsicherung sowie<br />

die Sanktionen gegenüber Russland haben vor allem die Energiepreise<br />

explosionsartig in die Höhe schnellen lassen und drücken damit spürbar<br />

auf die allgemeine Verbraucherstimmung“, erklärt Rolf Bürkl, GfK-<br />

Konsumexperte. Dies zeigt sich besonders an den Einkommensaussichten<br />

der Bundesbürger, die im März gegenüber dem Vormonat 26 Punkte<br />

verlieren und auf -22,1 Punkte abrutschen. Das ist der niedrigste Wert<br />

seit Januar 2009, als infolge der Finanzkrise der Einkommensindikator<br />

auf -22,9 Zähler zurückging. Durch die stark gestiegenen Preise für Gas,<br />

Heizöl und Benzin sehen die Verbraucher ihre Kaufkraft dahinschmelzen.<br />

Dies bestätigt eine kürzlich von GfK durchgeführte Befragung zu den<br />

Folgen des Ukraine-Kriegs: Neun von zehn Bundesbürgern machen sich<br />

sehr große oder große Sorgen um die stark gestiegenen Preise im Energiesektor.<br />

Bei Lebensmitteln liegt der Anteil der Besorgten bei 80 Prozent.<br />

Und Bürkl weiter: „Eine nachhaltige Erholung des Konsumklimas kann<br />

es nur dann geben, wenn es zu einem raschen Waffenstillstand mit<br />

anschließenden Friedensverhandlungen kommt. Dann wird auch die<br />

Grafik 3: Die Anzahl der monatlich genehmigten Wohnungen seit<br />

Januar 2021 in Tausend<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Jan 21 Feb 21 Mär 21 Apr 21 Mai 21 Jun 21 Jul 21 Aug 21Sep 21 Okt 21 Nov 21Dez 21 Jan 22<br />

Binnenkonjunktur durch die sinkende Verunsicherung wieder einen<br />

wichtigen Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung leisten und die<br />

Lockerungen der pandemiebedingten Beschränkungen würden ebenfalls<br />

ihre positive Wirkung entfalten können.“<br />

Nach zwei Anstiegen in Folge muss – ähnlich der Einkommenserwartung<br />

– auch die Konjunkturerwartung im März einen Einbruch hinnehmen.<br />

Der Indikator verliert 33 Punkte und fällt damit auf -8,9 Punkte.<br />

Ein niedrigerer Wert wurde zuletzt während des ersten pandemiebedingten<br />

Lockdowns im Frühjahr 2020 gemessen.<br />

Im Gegensatz zu den Konjunktur- und Einkommensaussichten verliert<br />

die Anschaffungsneigung im März nur sehr moderat. Der Indikator sinkt<br />

um 3,5 Zähler und weist aktuell -2,1 Punkte auf. Ein niedrigerer Wert<br />

wurde zuletzt vor knapp zwei Jahren mit -4,6 Punkten im April 2020<br />

gemessen. Sebastian Lehmann<br />

120<br />

Grafik 4: Die Entwicklung des Verbraucherpreisindex seit Januar 2021<br />

118<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt<br />

116<br />

114<br />

1,0<br />

112<br />

-0,7<br />

110<br />

-2,4<br />

-4,1 108<br />

-5,8 106<br />

-7,5<br />

104<br />

Jan 21<br />

Feb 21<br />

Mär 21<br />

Apr 21<br />

Mai 21<br />

Jun 21<br />

Jul 21<br />

Aug 21<br />

Sep 21<br />

Okt 21<br />

Nov 21<br />

Dez 21<br />

Jan 22<br />

Feb 22<br />

Mär 22<br />

-9,2<br />

-10,9 Grafik 5: Die Entwicklung des Konsumklimaindikators seit Januar 2021<br />

Quelle: GfK<br />

-12,6<br />

1,0<br />

-0,7<br />

-2,4<br />

Jan 21<br />

Feb 21<br />

Mär 21<br />

Apr 21<br />

Mai 21<br />

Jun 21<br />

Jul 21<br />

Aug 21<br />

Sep 21<br />

Okt 21<br />

Nov 21<br />

Dez 21<br />

Jan 22<br />

Feb 22<br />

Mär 22<br />

Apr 22<br />

-4,1<br />

-5,8<br />

-7,5<br />

-9,2<br />

-10,9<br />

-12,6<br />

-14,3<br />

-16,0<br />

19<br />

Markt


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Auf der Erfolgsspur<br />

Oranier hat sich in den vergangenen Jahren zu einem verlässlichen Partner für den<br />

Küchenhandel entwickelt. Im Interview mit Sebastian Lehmann erläutert Geschäftsführer<br />

Nikolaus Fleischhacker die Strategie dahinter und gewährt Einblicke in die aktuelle Umsatzund<br />

Liefersituation des Hausgeräteherstellers.<br />

Herr Fleischhacker, wie hat sich Oranier<br />

im vergangenen Geschäftsjahr<br />

entwickelt?<br />

Nikolaus Fleischhacker: Obwohl es in<br />

puncto Beschaffung, Geschäftsschließungen<br />

wegen Corona und weiteren<br />

pandemiebedingten Herausforderungen<br />

ein Jahr voller spannender Aufgaben<br />

war, war es für Oranier doch eines der<br />

erfolgreichsten. Wir konnten unsere<br />

Ziele nicht nur erreichen, es ist uns auch<br />

gelungen, diese zu übertreffen.<br />

Für die Hausgeräteindustrie wurde der<br />

Nachfrageboom teils auch zum Luxusproblem.<br />

Es gab bzw. gibt große Lieferprobleme,<br />

auch aufgrund der Herausforderungen<br />

in der Besorgung von Rohmaterialien<br />

oder Chips. Wie stellt sich die Situation<br />

rund um die Warenverfügbarkeit für<br />

Oranier dar?<br />

Fleischhacker: Wir können mit ein bisschen<br />

Stolz sagen, wir haben unsere<br />

Hausaufgaben gemacht. Glücklicherweise<br />

haben wir, als sich die Schwierig-<br />

Markt<br />

22<br />

Nikolaus Fleischhacker, Geschäftsführer Oranier Küchentechnik<br />

„Intelligente Produktlösungen in zeitgemäßen<br />

und ansprechenden Designs, zum<br />

angemessenen Preis, das ist die Prämisse<br />

unseres Handelns.“


Die Hausgeräte von Oranier – vom Backofen,<br />

über die Kochfläche bis hin zur Dunstabzugshaube<br />

– machen in der Küche eine gute Figur.<br />

keiten in der Beschaffung abzeichneten,<br />

frühzeitig die Weichen richtig gestellt<br />

und entsprechend geplant.<br />

„Wir konnten unsere<br />

Ziele für 2021<br />

übertreffen.“<br />

So können wir auch heute unseren Kunden<br />

zusichern, dass rund 90% unseres<br />

Sortiments innerhalb einer Woche lieferfähig<br />

sind. Damit geben wir Planungssicherheit<br />

da, wo im Augenblick vieles<br />

ungewiss ist. Selbstverständlich eröffnet<br />

dies auch für uns neue Optionen, die<br />

wir gern in Anspruch nehmen.<br />

Einen großen Anteil an dieser erfolgreichen<br />

Entwicklung von Oranier Küchentechnik<br />

hatte sicherlich auch die Neuausrichtung<br />

des Unternehmens. Was waren<br />

Bestandteile dieses Prozesses?<br />

Fleischhacker: Wir haben die vergangenen<br />

Jahre genutzt, um unseren Markenkern<br />

zu schärfen und unsere Marktausrichtung<br />

zu optimieren. Dies haben wir<br />

durch den Markenrelaunch auch nach<br />

außen sichtbar gemacht. Das Corporate<br />

Design wurde geändert und die Kommunikation<br />

angepasst. Als letzten Schritt<br />

wurde das Logo an die neue Zeitrechnung<br />

bei Oranier abgestimmt.<br />

Wir haben uns aber nicht nur optisch<br />

verändert. Unsere internen Prozesse wurden<br />

ebenfalls angepasst. Kundennutzen<br />

aus B2B-Sicht, aber auch Kundennutzen<br />

aus Verbrauchersicht sind weiter in den<br />

Fokus gerückt. Intelligente, auf verbraucherorientierte<br />

Funktionen ausgerichtete<br />

Produktlösungen in zeitgemäßen und<br />

ansprechenden Designs, zum angemessenen<br />

Preis, das ist die Prämisse unseres<br />

Handelns. Service und Verlässlichkeit<br />

zeichnet uns hier aus.<br />

„Rund 90% unseres<br />

Sortiments sind<br />

innerhalb einer<br />

Woche lieferfähig.“<br />

In diesem Zusammenhang wurde auch<br />

das Produktportfolio strategisch angepasst.<br />

Wie hat sich das Sortiment von<br />

Oranier verändert?<br />

Fleischhacker: Richtig, zur Schärfung<br />

der Marke gehört auch die Optimierung<br />

des Sortiments. Wir haben alle<br />

Produktgruppen neu aufgestellt und die<br />

meisten modular ausgerichtet, sodass wir<br />

unseren Kunden ein überzeugendes Sortiment<br />

mit dem immer passenden Preis-<br />

Leistungs-Verhältnis bieten können.<br />

„Wir haben uns optisch<br />

verändert und interne<br />

Prozesse angepasst.“<br />

Egal, ob unser breites Dunstabzugshauben-Sortiment,<br />

die Induktionskochfelder,<br />

Kochfeldabzüge, Backöfen und<br />

Herde, Geschirrspüler oder Kühlgeräte,<br />

vom attraktiven, hochwertigen und gut<br />

ausgestatteten Einstiegsmodell bis zum<br />

Gerät für höhere Ansprüche wird der<br />

Küchenplaner fündig. Das Beste daran<br />

ist, dass er, egal mit welchem Modell,<br />

auch immer gutes Geld verdienen kann.<br />

Welche Maßnahmen sind im Zuge der<br />

Neuausrichtung noch angedacht?<br />

Fleischhacker: Seit dem vergangenen<br />

Jahr arbeiten wir mit dem Fernsehkoch<br />

und Food-Experten Sebastian<br />

Lege zusammen. Er ist für uns nicht<br />

nur als Markenbotschafter unterwegs.<br />

Wir arbeiten auch bei der Neuentwicklung<br />

von Geräten mit ihm zusammen.<br />

Wir teilen die Leidenschaft für gut zubereitetes<br />

Essen und bringen daher seine<br />

Expertise als Praktiker mit unserem<br />

Know-how nutzenbringend zusammen.<br />

Eine wirklich spannende Kooperation.<br />

„Der Küchenplaner<br />

kann mit allen unseren<br />

Modellen immer gutes<br />

Geld verdienen.“<br />

Welche Ziele setzen Sie sich für die<br />

Zukunft?<br />

Fleischhacker: Wir arbeiten daran, unseren<br />

Marktanteil sukzessive zu vergrößern<br />

und in unserem Segment besonders<br />

stark zu werden.<br />

Inwieweit beeinträchtigt die derzeitige<br />

Situation mit dem Krieg in der Ukraine<br />

und der Coronalage diese Zielsetzung?<br />

Fleischhacker: Wie schon anfangs<br />

erwähnt, sind wir derzeit auf der Erfolgsspur.<br />

Dennoch sind wir jederzeit wachsam<br />

und achten auf Anzeichen des<br />

Marktes, um schnell und flexibel reagieren<br />

zu können, falls sich unvorhergesehene<br />

Herausforderungen ergeben. Derzeit<br />

stellt die aktuelle Lage zum Glück<br />

keine Beeinträchtigung dar.<br />

Herr Fleischhacker, vielen Dank für dieses<br />

Gespräch.<br />

Der Dialog von<br />

hellem oder rötlichem<br />

Holz und Schwarz<br />

ist in der modernen<br />

Küche angesagt.<br />

Oranier unterstützt<br />

diesen Trend u. a. mit<br />

seinen „pureBlack“-<br />

Backöfen. Fotos:<br />

Oranier<br />

23<br />

Markt


Stabile<br />

Netzwerk-Basis<br />

Deutsche Franchisewirtschaft 2021 auf einen Blick.<br />

Quelle: Deutscher Franchiseverband<br />

Systeme<br />

920<br />

-1,1% zu 2020<br />

Umsatz (Mrd. €)<br />

135,8<br />

+0,6% zu 2020<br />

Partner<br />

141.821<br />

+2,2% zu 2020<br />

Betriebe<br />

180.984<br />

+2,7% zu 2020<br />

Beschäftigte<br />

787.207<br />

+5,1% zu 2020<br />

Die stabile Entwicklung der<br />

Franchisewirtschaft hat sich auch im<br />

zweiten Jahr der Coronakrise<br />

fortgesetzt. 2021 konnten nahezu alle<br />

wichtigen Kennziffern erneut<br />

gesteigert werden, was nicht zuletzt<br />

auch an den Franchisesystemen im<br />

Bereich Küche liegt.<br />

Markt<br />

24<br />

„Die Franchisewirtschaft steht weitestgehend<br />

stabil da und das Gros ist gut durch die Krise<br />

gekommen und konnte etwaige Einschnitte<br />

kompensieren“, freut sich Kai Enders, Präsident<br />

Deutscher Franchiseverband. Seine<br />

Einschätzung wird durch die aktuelle Franchisestatistik<br />

untermauert: Demnach hatten<br />

die bundesweit rund 920 Franchisesysteme<br />

im vergangenen Jahr 141.821 Franchisepartner,<br />

das sind 2,2% mehr als noch im Vorjahr.<br />

Insgesamt sind 787.207 Mitarbeitende<br />

bei den 180.984 (+2,7%) Franchisebetrieben<br />

beschäftigt. Der Umsatz dieser Betriebe<br />

verbesserte sich 2021 leicht auf 135,8 Mrd.<br />

Euro.<br />

Positive Partnerentwicklung<br />

Der Dienstleistungssektor bleibt mit 44%<br />

an der Spitze der Branchenverteilung. Weiterhin<br />

auf Platz zwei ist mit 30% der Gastronomie-<br />

und Freizeitsektor. Dahinter platziert<br />

sich der Handel mit 19%, wo auch<br />

die im Küchenbereich tätigen Systeme wie<br />

Reddy Küchen, Plana, Varia, Küche&Co<br />

sowie Schmidt Küchen zuhause sind.<br />

Wie die Übersicht ab Seite 26 zeigt, ist auch<br />

bei ihnen die Zahl bei der Partnerentwicklung<br />

im vergangenen Jahr gestiegen. Wie<br />

auch insgesamt. Lag die Anzahl der Franchisenehmenden<br />

in 2020 bei 138.000, stieg<br />

sie in 2021 um 2,2% auf 141.821. Hochgerechnet<br />

auf die Gesamtfranchisewirtschaft<br />

wurden damit rund 3.000 Franchisepartnerschaften<br />

mehr als 2020 geschlossen.<br />

„Die Zeichen stehen auf<br />

Weiterentwicklung“<br />

„Der System- und Netzwerkgedanke<br />

hat sich auch in wirtschaftlich turbulenten<br />

Zeiten bewährt und dazu beigetragen,


Kai Enders, Präsident Deutscher<br />

Franchiseverband<br />

„Der System- und<br />

Netzwerkgedanke hat sich<br />

auch in wirtschaftlich<br />

turbulenten Zeiten bewährt.“<br />

dass es innerhalb der Franchisewirtschaft nicht zum Stillstand<br />

gekommen ist. Im Gegenteil. Die Zeichen stehen<br />

auf Weiterentwicklung und Wachstum – in Geschwindigkeit<br />

und Dynamik im Vergleich zu den Vorjahren vielleicht<br />

etwas gedrosselt, doch noch immer auf deutlich postitivem<br />

Niveau“, analysiert Enders.<br />

Folglich schätzen fast alle Franchisenehmer in einer aktuellen<br />

Umfrage des Franchiseverbandes Franchising als<br />

Kooperationsform eigenständiger Unternehmen auch als<br />

besonders krisensicher ein. „Die enorme Zustimmung für<br />

unser Geschäftsmodell zeigt deutlich: Auch nach zwei herausfordernden<br />

Jahren hat sich das Geschäftsmodell nicht<br />

leergelaufen. Die Franchisewirtschaft hat ihren Entwicklungswillen<br />

und ihre Innovationskraft bewiesen. Auch<br />

wenn einige Branchen hart zu kämpfen haben, so zeigt sich<br />

auch und gerade bei ihnen ein beeindruckender Gestaltungswille“,<br />

so Enders. „Dass sich der Zuspruch für das<br />

Geschäftsmodell auch für uns als Franchiseverband in<br />

einem Mitgliederplus von 10% widerspiegelt, bestätigt uns<br />

als Interessenvertretung.“ sl<br />

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KüchenTreff!<br />

Dass Gemeinschaft erfolgreicher macht, konnten wir<br />

in den vergangenen 27 Jahren beweisen. Mit der persönlichen<br />

Nähe zum Händler setzen wir auf einen besonders<br />

lebendigen Ideen- und Erfahrungsaustausch. Zuhause<br />

bei KüchenTreff heißt Gemeinschaft, Sicherheit, Erfolg<br />

und Zukunft!<br />

Sie wollen mehr wissen? Rufen Sie uns an: 04431 73790<br />

Der erste Eindruck zählt!<br />

Dank des Rund-um-sorglos-Pakets<br />

von KüchenTreff<br />

erstrahlt unsere Fassade bald<br />

in neuem Glanz. Wir müssen<br />

uns um nichts kümmern und<br />

können auf das Know-How<br />

des Verbandes zurückgreifen.<br />

Heike und Axel Volke, KüchenTreff Rostock<br />

www.erfolgreich-mit-kuechentreff.de<br />

25<br />

Markt


Stabile<br />

Netzwerk-Basis<br />

Varia Franchise<br />

Reddy Küchen & Elektrowelt<br />

Reddy Küchen & Elektrowelt<br />

Internationale Franchise Gesellschaft mbH<br />

Hans-Strothoff Platz 1<br />

63303 Dreieich<br />

www.reddy.de<br />

Unternehmensgründung: 1994<br />

Geschäftsführer: Werner Heilos, Frank Schütz<br />

Ansprechpartner: Frank Schütz, Andreas Stechemesser<br />

Anzahl der Franchisenehmer: 92<br />

Anzahl der Franchisestandorte: 92<br />

Präsenz in Auslandsmärkten: Niederlande und Belgien<br />

Durchschnittliche Verkaufsfläche: 550 qm<br />

Eigenmarken Einbauküchen: Reddy<br />

Durchschnittspreis/Kundenkommission: 8.988 Euro<br />

Investitionssumme: Eigenkapital<br />

von mind. 25.000 Euro<br />

Franchisegebühr: 1,2% vom Jahresumsatz<br />

Wieso sollten sich Existenzgründer<br />

und Franchisenehmer Reddy<br />

Küchen anschließen?<br />

Frank Schütz: „Die Küche steht<br />

hoch in der Gunst der Konsumenten.<br />

Gleichzeitig sieht sich die<br />

Branche großen Herausforderungen<br />

gegenüber. Für Existenzgründer<br />

ist Reddy Küchen immer der<br />

ideale Partner, denn sie profitieren<br />

ab dem ersten Gespräch von<br />

Frank Schütz einer persönlichen Beratung und<br />

Betreuung, einer langfristigen und<br />

in der Branche einzigartigen fakten- und datenbasierten<br />

Unternehmensentwicklung, einer mehrfach ausgezeichneten<br />

Marke sowie vom regen Austausch mit Kollegen.<br />

Außerdem tragen wir als Zentrale mit zukunftsfähigen<br />

Konzepten und Maßnahmen dafür Sorge, dass<br />

unsere Gründer den jeweils aktuellen Herausforderungen<br />

erfolgreich begegnen und von Anfang an die Chancen<br />

der Zeit konsequent nutzen können.“<br />

Varia Franchise GmbH<br />

Mollenbachstraße 2<br />

71229 Leonberg<br />

www.varia.de<br />

Unternehmensgründung: 1997<br />

Geschäftsführer: Patrick Florea<br />

Ansprechpartner: Patrick Florea<br />

Patrick Florea<br />

Anzahl der Franchisestandorte:<br />

über 130<br />

Präsenz in Auslandsmärkten: Slowenien, Kroatien, Montenegro,<br />

Kosovo, Serbien, Rumänien<br />

Durchschnittliche Verkaufsfläche: ca. 400 qm<br />

Eigenmarken Einbauküchen: „Varia Purion“<br />

Durchschnittspreis/Kundenkommission: 14.200 Euro<br />

Investitionssumme: abhängig von Standort und Größe<br />

Franchisegebühr: monatlich 130 Euro<br />

Wieso sollten sich Existenzgründer und Franchisenehmer<br />

Varia anschließen?<br />

Patrick Florea: „Die Varia Franchise GmbH – ein Unternehmen<br />

von Der Kreis Systemverbund Holding – ist ein<br />

preislich attraktives Franchisesystem mit Möglichkeiten zur<br />

persönlichen Entfaltung der Franchisenehmer und quartalsweiser<br />

Bonusauszahlung. Erfahrene Unternehmensberater<br />

werden eingesetzt, um insbesondere Existenzgründer<br />

optimal zu unterstützen. Zudem wurden neue Regionalleiter<br />

für ganz Deutschland eingestellt, um die persönliche<br />

Partnerbetreuung zu intensivieren. Flankierend wurden<br />

leistungsfähige Hersteller für noch mehr Vielfalt ans Netz<br />

genommen. Mit ‚Varia – Purion‘ ist zudem eine Eigenmarke<br />

neu ins Sortiment (mit eigener Landingpage) aufgenommen<br />

worden. Der Auftritt in den Sozialen Medien als<br />

wichtiges Werbemittel wird gefördert, und Varia Partnern<br />

wird die Mitgliedschaft auf der Plattform ‚kuechenspezialisten.de‘<br />

von Der Kreis ermöglicht.“<br />

Markt<br />

26


Plana Küchenland<br />

Plana Küchenland Lizenz & Marketing<br />

GmbH<br />

Elly-Beinhorn-Straße 29<br />

71034 Böblingen<br />

franchise.plana.de<br />

Unternehmensgründung: 1988<br />

Geschäftsführer: Mark Willekes,<br />

Marcel König<br />

Mark Willekes Ansprechpartner: Steffen Keim<br />

(Gründungsberater)<br />

Anzahl der Franchisenehmer: 31<br />

Anzahl der Franchisestandorte: 47<br />

Größe der Häuser: zwischen 200 und 1.000 qm, angestrebt<br />

werden ca. 350 qm<br />

Eigenmarke Einbauküchen: Plana-Küche<br />

Durchschnittspreis/Kundenkommission: ca. 16.000 Euro<br />

inkl. MwSt.<br />

Gesamtumsatz des Franchise-Systems: 121 Mio. Euro<br />

inkl. MwSt.<br />

Investitionssumme: ab ca. 210.000 Euro/Eigenkapital<br />

25.000 Euro<br />

Franchisegebühr: 1 bis 2% vom Nettoumsatz<br />

Wieso sollten sich Existenzgründer und Franchisenehmer<br />

Plana anschließen?<br />

Mark Willekes: „Der vom DFV zertifizierte Franchisepionier<br />

hat über viele Jahre eine sehr positive Markenbekanntheit<br />

aufgebaut. Die starke Medienpräsenz bietet<br />

Sicherheit für die Unternehmensgründung. Plana-Partner<br />

profitieren vom Erfahrungsschatz der ‚Plana-Familie‘ und<br />

vielen wahlfreien Backoffice-Leistungen, die von der mit<br />

rund 70 Fachleuten besetzte Zentrale angeboten werden.<br />

Ein Plana-Franchisenehmer kann sich daher vom Start<br />

weg voll auf das Kerngeschäft konzentrieren und direkt<br />

durchstarten.“<br />

Schmidt Küchen und Wohnwelten<br />

Schmidt Küchen GmbH & Co. KG<br />

Hubert-Schmidt-Straße 4<br />

66625 Nohfelden<br />

www.home-design.schmidt<br />

Unternehmensgründung: 1934<br />

Geschäftsführer: Wolfgang Thorwart<br />

Ansprechpartner: Raphael Rein<br />

Anzahl der Franchisenehmer: 32<br />

Anzahl der Franchisestandorte: 35<br />

Präsenz in Auslandsmärkten: in 27 Ländern mit 809 Partnerhäusern<br />

Durchschnittliche Verkaufsfläche: 250 qm<br />

Eigenmarken Einbauküchen: Schmidt Küchen<br />

Durchschnittspreis/Kundenkommission: 11.000 Euro<br />

Gesamtumsatz des Franchisesystems: 1,91 Mrd. Euro<br />

Investitionssumme: ab 150.000 Euro<br />

Marketingabgabe: 2 % vom Netto-EK-Umsatz Schmidt zzgl. 2.000 Euro p.a.<br />

Wieso sollten sich Existenzgründer und Franchisenehmer<br />

Schmidt Küchen und Wohnwelten<br />

anschließen?<br />

Raphael Rein: „Die Schmidt Groupe bietet ein international<br />

etabliertes Geschäftsmodell, das auf einem<br />

bewährten und expandierenden Partnerhaus-Konzept<br />

beruht. Dabei wird der unternehmerische Erfolg von<br />

Beginn an durch ein umfassendes Leistungsangebot<br />

gefördert. Als europäische Nummer eins der Küchenstudio-Franchisegeber<br />

punktet der französische Marktführer<br />

zudem mit einem echten Wettbewerbsvorteil:<br />

Als Ausstatter des ganzen Hauses kann kein anderer<br />

Raphael Rein<br />

Hersteller eine solche Bandbreite an maßgefertigten<br />

Einrichtungslösungen für inspirierende Lebensräume bieten. Das ist ein zusätzlicher<br />

Wachstumsmotor, der einem Sicherheit gibt.“<br />

Küche&Co<br />

Küche&Co GmbH<br />

Werner-Otto-Straße 1-7<br />

22179 Hamburg<br />

franchise.kueche-co.de<br />

André Pape<br />

Unternehmensgründung: 1989<br />

Geschäftsführer: André Pape, Niels Jacobsen<br />

Ansprechpartner: Markus Tkocz<br />

Anzahl der Franchisenehmer: k. A.<br />

Anzahl der Franchisestandorte: k. A.<br />

Präsenz in Auslandsmärkten: Österreich<br />

Durchschnittliche Verkaufsfläche: 120-250 qm<br />

Eigenmarken: Küche&Co<br />

Durchschnittspreis/Kundenkommission: leicht<br />

über Marktdurchschnitt<br />

Investitionssumme: individuell je nach Studiogröße,<br />

ab 90.000 Euro (mind. 10.000 Euro<br />

Eigenkapital)<br />

Franchisegebühr: laufende Franchise-Gebühr<br />

(2% vom Netto-VK-Umsatz)<br />

Wieso sollten sich Existenzgründer und Franchisenehmer<br />

Küche&Co anschließen?<br />

André Pape: „Mit dem 360°-Konzept sind<br />

Franchisepartner bei Küche&Co von Minute<br />

eins an selbstständig, aber nicht alleine. Die<br />

Experten von Küche&Co unterstützen mit<br />

Knowhow vom Businessplan über die Standortfrage<br />

bis zur Mitarbeiterschulung. Da<br />

Küche&Co als Teil der Otto Group digitaler<br />

Vorreiter ist, können Franchisepartner<br />

in allen Facetten des Küchenhandels von<br />

der digitalen Expertise profitieren, insbesondere<br />

dem Onlinemarketing und der inkludierten<br />

Gewinnung und Aussteuerung von<br />

Kücheninteressenten.“<br />

27<br />

Markt


Miele<br />

Besonderer Frischekick<br />

Für einen bewussten Umgang mit Nahrungsmitteln<br />

hilft auch ein hocheffektives Frischesystem<br />

im Kühlschrank. Herausragende<br />

Lagerbedingungen bietet die<br />

Kühlgeräte-Generation „K 7000“ von<br />

Miele. Dank „PerfectFresh Active“<br />

beispielsweise legt sich hier ein feiner<br />

Sprühnebel auf den Inhalt der<br />

Frischeschublade, der Qualität und<br />

Vitamine zusätzlich schützt. Alle 90<br />

Minuten und bei jeder Türöffnung<br />

wird dieser Sprühnebel aus dem darüberliegenden<br />

Wassertank direkt in die<br />

Schublade abgegeben.<br />

Foto: Miele<br />

Wahre Top-Performer<br />

Für perfektes Kühlen und Gefrieren sind moderne Kältegeräte mit einer Reihe innovativer Technologien<br />

und Funktionen ausgestattet. Sie alle sorgen dafür, dass sich empfindliche Lebensmittel deutlich länger<br />

frisch und appetitlich halten und ihre Vitamine bewahren. Möglich machen das Hightech-<br />

Frischetechnologien, wie sie beispielsweise von Feinkostgeschäften genutzt werden.<br />

AEG<br />

Cool und nachhaltig<br />

Die aktuellen Kühl- und Gefrierlösungen von<br />

AEG sind mit etlichen innovativen Technologien<br />

für ressourcenschonendes Kühlen und Gefrieren<br />

bei voller Leistung ausgestattet. So ermöglicht<br />

beispielsweie die freistehende Kühl-Gefrierkombination<br />

durch die „Frostmatic“-Funktion<br />

maximal effizientes<br />

Einfrieren<br />

von Lebensmitteln.<br />

Sobald die<br />

Funktion aktiviert<br />

ist, wird die<br />

Temperatur für<br />

einen bestimmten<br />

Zeitraum<br />

schnell abgesenkt,<br />

sodass Lebensmittel<br />

besonders rasch<br />

und schonend<br />

gefroren werden.<br />

Ist der Schnellgefriervorgang<br />

abgeschlossen,<br />

schaltet<br />

die Funktion automatisch<br />

wieder in<br />

den Regelbetrieb.<br />

Foto: AEG<br />

Produkt<br />

28<br />

Samsung<br />

Gut gekühlter Durchblick<br />

Ab Mai 2022 erweitert Samsung sein Kühlgeräte-<br />

Portfolio um neue Side-by-Side-Modelle der Serie<br />

„RS8000“. Die neuen Kühlschränke überzeugen<br />

mit modernen Ausstattungen im<br />

bekannten edel-minimalistischen Design.<br />

Die „Food Showcase Tür“ ermöglicht einen<br />

schnellen und unkomplizierten Zugriff<br />

auf bevorzugte Snacks im Kühlschrank,<br />

während das „Beverage Center“ mit eingebautem<br />

Auto-Fill Pitcher (Zugang zu<br />

gefiltertem, gekühltem Wasser) für eine<br />

erfrischende Abkühlung sorgt. Foto: Samsung<br />

Beko<br />

Von der Natur<br />

inspiriert<br />

Bei der optimalen Aufbewahrung<br />

von Lebensmitteln im Kühlschrank<br />

unterstützt bei den Einbaugeräten<br />

der neuen Beko-Designlinie die<br />

„HarvestFresh“-Gemüseschublade.<br />

Die Technologie simuliert<br />

den natürlichen 24-Stunden-Sonnenszyklus<br />

mit blauem, grünem<br />

und rotem Licht inklusive einer Dunkelphase für die<br />

Nacht. Der Effekt: Vitamine werden geschützt und<br />

Obst und Gemüse bleiben länger frisch. Foto: Beko


Zeitlose Frische<br />

in edlem Design<br />

Liebherr-Hausgeräte präsentiert eine neue<br />

Generation von Standgeräten mit Kühl- und<br />

Gefrierschränken sowie -kombinationen.<br />

Liebherr unterteilt seine neue Standgeräte-Reihe<br />

in die Einstiegsserien „Pure“<br />

und „Plus“ sowie in die Premiummodelle<br />

„Prime“ und „Peak“, die über<br />

unterschiedliche Ausstattungsmerkmale<br />

verfügen und bereits mit der neuen<br />

Einbaugeräte-Generation eingeführt<br />

wurden. Charakteristisch für die neuen<br />

Modelle sind ihr geradliniges Design<br />

und die edlen Oberflächen aus hochwertigen<br />

Materialien. Die Looks reichen<br />

von klarem White über SteelFinish und<br />

StainlessSteel bis hin zu BlackSteel.<br />

Durchdachte Technologien<br />

Überzeugen können die Geräte vor<br />

allem mit ihren Frischetechnologien.<br />

Denn „EasyFresh“, „BioFresh“ und<br />

„BioFresh Professional“ sorgen durch<br />

die abgestimmte Kombination aus<br />

Temperatur und Luftfeuchtigkeit für<br />

eine optimale Kühlung von Lebensmitteln,<br />

um Vitamine und Mineralstoffe<br />

deutlich länger zu bewahren.<br />

Mit dem „BioFresh Professional Fish &<br />

Seafood-Safe“ hat Liebherr ein separates<br />

Fach entwickelt, das Fisch und Meeresfrüchte<br />

bei -2 °C optimal kühlt und<br />

individuell regulierbar ist. In Kühlgeräten<br />

der „Peak“-Serie legt sich für einen<br />

zusätzlichen Frische-Effekt zudem der<br />

feinen Frischenebel der „HydroBreeze“<br />

auf Obst und Gemüse.<br />

Die Geräte der „Prime“- und „Peak“-<br />

Serie sind darüber hinaus im Inneren<br />

mit SmartSteel verkleidet. Dies garantiert<br />

ein besonders hygienisches Umfeld.<br />

Die LED-Ambiente-Beleuchtung<br />

und der flächenbündige „LightTower“<br />

an den Seitenwänden sorgen indes für<br />

eine perfekte Ausleuchtung.<br />

Das von Liebherr entwickelte separate Fach „BioFresh Professional Fish & Seafood-Safe“<br />

kühlt Fisch und Meeresfrüchte bei -2 °C und ist individuell regulierbar. Weitere Features<br />

der Geräte sind beispielsweise der integrierte Wasserspender mit Filtersystem „Infinity-<br />

Spring“ oder der „IceMaker“. Fotos: Liebherr<br />

Bedarfsgerecht Einfrieren<br />

oder Kühlen<br />

Mit dem Feature „VarioTemp“ vereinen<br />

die Gefrierschränke der „Prime“-<br />

und „Peak“-Serien dazu zwei Geräte<br />

in einem. Denn ihre Temperaturzonen<br />

können individuell von -2 °C bis +14 °C<br />

reguliert werden, weshalb sie sowohl<br />

als Gefriergeräte als auch als zusätzliche<br />

Kühlbereiche genutzt werden können.<br />

Alle Kühl-Gefrierkombinationen von<br />

Liebherr sind durch „DuoCooling“ mit<br />

zwei individuell regulierbaren Kühlkreisläufen<br />

ausgestattet.<br />

Weitere Informationen zu den Standgeräten<br />

gibt es unter home.liebherr.com.<br />

kuecheundbadforum.de/<br />

PRODUKTE<br />

Neue Programme<br />

„Wir entwickeln Kühl-<br />

Gefrier-Lösungen, die<br />

den Alltag unserer<br />

Kundinnen und Kunden<br />

erleichtern und<br />

ihren Bedürfnissen in<br />

Sachen Frische und<br />

Design entsprechen“,<br />

sagt Steffen Nagel,<br />

Managing Director<br />

Sales & Marketing<br />

der Liebherr Hausgeräte<br />

GmbH.<br />

29<br />

Produkt


Design schafft Individualität<br />

Alles über die neuesten Design-Trends in der Küche<br />

lesen Sie in der Mai-Ausgabe des küche&bad forum.<br />

Wissen, was die Branche bewegt!<br />

Kontaktieren Sie uns!<br />

Silvia Chesi<br />

chesi@ritthammer-verlag.de<br />

Telefon: 0911 95578-33


Möbel für das Baby- und Kinderzimmer<br />

Ein Ort des Glücks<br />

Das Kinderzimmer muss viele Bedürfnisse erfüllen. Hier spielen die<br />

jungen Bewohner und toben sich aus, machen ihre Hausaufgaben,<br />

kommen beim Lesen zur Ruhe und finden erholsamen Schlaf. Um das<br />

alles unter einen Hut zu bringen, entwickeln die Hersteller clevere<br />

Möbel, die mitwachsen und Stauraum bieten. Sanfte Farben und weiche<br />

Textilien machen das Kinderzimmer zu einem Ort des Glücks. Foto: Pfister<br />

ferm Living<br />

Verspielt<br />

Der Schrank „Sill“ aus der<br />

Kids-Kollektion von ferm Living<br />

bietet eine dekorative und vielseitige<br />

Aufbewahrungslösung.<br />

Der Name leitet sich vom französischen<br />

sillon ab, was soviel<br />

wie „Rille“ bedeutet – und Rillen<br />

zieren auch die Türen des<br />

Schranks. Die Oberseite des<br />

Schranks mit seinen an drei<br />

Seiten erhöhten Kanten bietet<br />

eine zusätzliche Ablagefläche<br />

oder die Möglichkeit, Lieblingsgegenstände<br />

zu präsentieren.<br />

Neben den gewölbten<br />

Türen tragen auch die abgerundeten<br />

Ecken zu einem verspielten<br />

Ausdruck bei, der für<br />

das Design von Sill charakteristisch<br />

ist. Foto: ferm Living<br />

Stokke<br />

Kompakt<br />

JetKids by Stokke bietet das erste kompakte Kinderreisebett für<br />

unterwegs und zuhause. Mit dem aufblasbaren CloudSleeper ist<br />

der Schlafplatz für die Kleinen in weniger als einer Minute hergerichtet<br />

– und ebenso schnell wieder handlich zurück im Rucksack<br />

verstaut. Einfach auspacken und mit der integrierten Luftpumpe<br />

per Hand oder Fuß aufpumpen – und in weniger als einer Minute<br />

hat das Kind ein komfortables Reisebett. Der Bezug aus leichtem<br />

Netzgewebe reguliert die Körpertemperatur und erhöht den Kuschelfaktor,<br />

ist abziehbar und kann in der Maschine gewaschen<br />

werden. Seine Unterseite ist wasserabweisend. Foto: Stokke<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022 Bambini 89


Oliver Furniture<br />

Flexibel<br />

Das Bett „Wood Mini+ basic“ von Oliver Furniture<br />

wird den Schlafbedürfnissen des Kindes<br />

vom Säuglingsalter bis zum neunten Lebensjahr<br />

gerecht. Vom klassischen Gitterbett<br />

bis zum Juniorbett kann „Mini+ basic“ ohne<br />

zusätzliche Kosten in fünf verschiedene Bettvarianten<br />

verwandelt werden. Es entspricht<br />

mit Funktionen wie einer höhenverstellbaren<br />

Liegefläche und leicht herausnehmbaren<br />

Schlupfsprossen den Ansprüchen der ersten<br />

Jahre an ein Kinderbett und ist dafür gemacht,<br />

mit dem Kind zu wachsen. So kann es<br />

ohne Kompromisse beim Design leicht vom<br />

Gitterbett zum Juniorbett mit oder ohne<br />

Rausfallschutz umgebaut werden und in den<br />

verschiedenen Entwicklungsphasen des Kindes<br />

an seine Bedürfnisse und in der Länge<br />

angepasst werden. Foto: Oliver Furniture<br />

Pinolino<br />

Auffällig<br />

Der Farb- und Materialmix der Serie „Boks“ von Pinolino sorgt für ein perfektes Gleichgewicht<br />

zwischen Design und Funktionalität. Die auffällige Sockelkonstruktion strahlt Leichtigkeit<br />

aus und ist dennoch sehr stabil und belastbar. Das dreiteilige Set besteht aus Kinderbett<br />

inklusive Umbauseiten und drei Schlupfsprossen, breiter Wickelkommode mit<br />

abnehmbarem Wickelaufsatz und großem Kleiderschrank. Das Bett inklusive dreifach höhenverstellbarem<br />

Lattenrost ist zum Juniorbett und Kindersofa umbaubar. Der Wickelaufsatz<br />

der Kommode ist seitlich oder mittig montierbar. Der Schrank enthält sechs höhenverstellbare<br />

Einlegeböden, eine Kleiderstange und vier offene Fächer. Foto: Pinolino<br />

Sebra<br />

Klassisch<br />

Die Sebra Wickelkommode ist ein Designklassiker<br />

par Excellence und in der<br />

Farbe weiß ein Produkt für die Ewigkeit.<br />

Die elegante, funktionale 2-in-1-Wickelkommode<br />

in dänischem Design kann<br />

dank ihres zeitlosen skandinavischen<br />

Looks auch später als Kommode im Kinderzimmer<br />

oder Haus eingesetzt werden.<br />

Trendig und praktisch sind die beiden<br />

Schubladen, in denen nicht nur<br />

Windeln, sondern auch Kleidungsstücke<br />

verstaut werden können. Die ausgesparten<br />

Griffe und die abgerundeten Ecken<br />

der Kommode sorgen dafür, dass sich<br />

die Kleinen keine Finger klemmen oder<br />

sich an scharfen Kanten stoßen können.<br />

Dank eingesetzter Bio-Farben erfüllt die<br />

Kommode die sicherheitstechnischen<br />

Anforderungen gemäß der europäischen<br />

Standards sowie den Bestimmungen zur<br />

Formaldehydabgabe von Holzwerkstoffen.<br />

Foto: Sebra<br />

Leander<br />

Kuschelig<br />

Mit der besten Freundin, dem Bruder oder der Schwester: Auf dem „Luna“-Bett von Leander<br />

lässt es sich auch zu zweit prima aushalten. Das Bett kann in ein Sofa umgewandelt werden. Mit<br />

seiner weichen Textiloberfläche ist das Sofa der perfekte Ort, um eine Geschichte zu lesen, zu<br />

entspannen oder zu träumen - und vielleicht ein kleines Nickerchen zu machen. Die organischen<br />

Textilien sind kombinierbar, um einen verspielten Look mit den gewünschten Lieblingsfarben zu<br />

kreieren.<br />

Foto: Leander<br />

90 Bambini<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022


Individuelles Design<br />

und clevere Funktionen<br />

Dass Babybettchen<br />

„Felie“ aus massiver<br />

Buche kann auch ins<br />

Programm „Lieven“<br />

integriert werden.<br />

In seinem neuen<br />

Programm „Lieven“ setzt<br />

Kindermöbelspezialist<br />

Paidi, ausgezeichnet als<br />

Marke des Jahrhunderts,<br />

beim Kreideweiß von<br />

Schränken, Regalen und<br />

Wickelkommode einen<br />

behaglichen Akzent mit<br />

einem hellen Holzton in<br />

Eiche-Montana-Dekor.<br />

Fotos: Paidi<br />

Das Programm Lieven des Kindermöbelspezialisten Paidi bringt modernes Design und Gemütlichkeit<br />

zusammen – und bietet mit dem Babybettchen „Felie“ noch mehr Komfort | Neue Programme<br />

Beim Look von Baby- und Kinderzimmern<br />

wünschen sich Eltern viele Dinge<br />

auf einmal: Es soll hell, klar, geradlinig<br />

sein, zugleich aber auch Geborgenheit<br />

und Behaglichkeit vermitteln. Der Kindermöbelspezialist<br />

Paidi hat diese nur<br />

scheinbar widersprüchlichen Anforderungen<br />

in seinem neuen Programm<br />

„Lieven“ vereint. Der Clou: Auf den<br />

ersten Blick strahlen die Schränke,<br />

Regale und auch die Wickelkommode<br />

in Kreideweiß. Beim näheren Betrachten<br />

aber entdeckt man, dass innen etwas zurückversetzt<br />

ein zweiter Rahmen in einem<br />

hellen Holzton verläuft. Ein Wow-Effekt in<br />

Eiche-Montana-Dekor.<br />

Wer mag, der kann bei der Einrichtung des<br />

Babyzimmers mit diesem Kontrast von<br />

Kreideweiß und hellem Holzton spielen. So<br />

kann der Schrank mit dem offenen integrierten<br />

Regal oder mit halber Tür ausgewählt<br />

werden, wodurch eine spannende<br />

asymmetrische Optik entsteht. Auf individuelles<br />

Design wurde bei der Entwicklung<br />

von „Lieven“ generell viel Wert gelegt. Die<br />

Möbel stehen nicht auf hohen Füßen, sondern<br />

sind mit flachen Gleitern ausgestattet,<br />

was ihnen einen schwebenden Look<br />

verleiht. In die puristische Linienführung<br />

fügen sich auch nahtlos die schlanken<br />

Griffe aus weiß lackiertem Metall.<br />

Die neuen, flexiblen Verschlüsse<br />

erleichtern Eltern den Aus- und Einbau<br />

der seitlichen Schlupfsprossen.<br />

Wickelkommode mit viel Platz<br />

Aber bei aller Schönheit der Formen –<br />

clevere Funktionen gehören bei Paidi<br />

seit jeher zum Programm. Paradebeispiel<br />

dafür bei „Lieven“ ist die Wickelkommode.<br />

Der Wickelaufsatz schließt<br />

bündig mit der Front ab. Der Platz, den<br />

das Baby bei der Pflege braucht, wird<br />

nach hinten genutzt. Der Aufsatz<br />

schließt mit der Wand ab, der Raum darunter<br />

kann für Unterstellregale verwendet<br />

werden. Hinter der Kommode montiert,<br />

ob bündig mit den Seitenwänden<br />

oder leicht versetzt, bieten sie zusätzlichen<br />

Stauraum für Windeln & Co. und<br />

sind so eine ideale Ergänzung für die<br />

obere Kommodenschublade mit ihrem<br />

Vollauszug und schnellen Zugriff.<br />

Babybettchen neu erfunden<br />

Aber was wäre ein Babyzimmer ohne<br />

das Wichtigste – dem Babybettchen?!<br />

Gerade bei Paidi gehört es zur DNA, hat<br />

doch mit dem ersten seriengefertigten<br />

Gitterbettchen die Erfolgsgeschichte<br />

des Unternehmens begonnen. Bis heute<br />

hat sich das Babybett millionenfach bewährt<br />

– aber mit „Felie“, das auch ins<br />

Programm „Lieven“ integriert werden<br />

kann, wurde es praktisch noch einmal<br />

neu erfunden. Wie gewohnt ist der Lattenrost<br />

vierfach höhenverstellbar: von<br />

der obersten Stufe, die den Rücken der<br />

Eltern schont, bis zur untersten, wenn<br />

sich die Babys am Rahmen schon<br />

hochziehen können und die Umgebung<br />

erkunden wollen. Dafür gibt es wie eh<br />

und je drei herausnehmbare Schlupfsprossen,<br />

die aber nun einen neuen<br />

Mechanismus haben. Die weichen, flexiblen<br />

Griffe des Verschlusses schonen<br />

die Finger der Eltern beim Lösen – und<br />

Babys Köpfchen bei eventuellen Ausflügen<br />

unters Bett. Zudem schließen sie<br />

noch leiser.<br />

Eine entscheidende optische Veränderung<br />

bei „Felie“ sind die umlaufenden<br />

Gitterseiten – also auch an Kopf- und<br />

Fußende des Bettchens. Rundum gestäbt<br />

nennt sich dieser neue Look, der<br />

den Babys noch mehr Licht und Luft<br />

verschafft – und Liebe sowieso. Wie alles<br />

am Bett sind die Stäbe aus massiver<br />

Buche gefertigt und passen mit ihrem<br />

Kreideweiß nicht nur bestens zu „Lieven“,<br />

sondern zu vielen Babyzimmerprogrammen<br />

von Paidi.<br />

moebelmarkt.de<br />

PRODUKT<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022<br />

Bambini 91


Kind + Jugend 2022<br />

Zurück zu alter Stärke<br />

Die Koelnmesse meldet einen<br />

hervorragenden Anmeldestand:<br />

Vom 8. bis 10. September findet<br />

mit der Kind + Jugend 2022 die<br />

Leitmesse für hochwertige<br />

Baby- und Kleinkindausstattung<br />

wieder in gewohnter Weise<br />

statt. Zahlreiche Key-Player<br />

sind bereits an Bord.<br />

Im vergangenen Jahr fand die Messe als Special Edition statt, 2022 kehrt sie in gewohnter Form zurück.<br />

Fotos: Koelnmesse<br />

Kind + Jugend-Director Jörg<br />

Schmale betont die<br />

Hochwertigkeit des<br />

Angebots als Markenkern<br />

der Messe.<br />

Mit der Special Edition<br />

war die Messe im vergangenen<br />

September<br />

einen ersten wichtigen<br />

Schritt zurück zur<br />

Normalität gegangen.<br />

2022 soll die Kind +<br />

Jugend wieder in gewohnter<br />

Weise stattfinden:<br />

Vom 8. bis 10. September<br />

liegt der Fokus auf<br />

Europa und ausgewählten<br />

Regionen wie Nord- und Südamerika<br />

sowie Teilen Asiens. Schon<br />

jetzt sind 35 Länder auf Seiten der<br />

Aussteller auf der zentralen Trend- und<br />

Orderplattform der internationalen Baby-<br />

und Kleinkindausstattungsbranche<br />

vertreten. Anmeldungen von zahlreichen<br />

Key-Playern, aber auch von den<br />

ebenso wichtigen kleineren und mittleren<br />

Unternehmen mit ihren schönen<br />

und nützlichen Produkten, unterstreichen<br />

den Wunsch von Industrie und<br />

Handel, sich wieder persönlich zu begegnen.<br />

Wichtig ist Kind + Jugend-Director Jörg<br />

Schmale vor allem die inhaltliche Ausrichtung<br />

der Messe auf hochwertige<br />

Ausstattungen für Babies und Kleinkinder:<br />

„Die Stärke der Kind + Jugend ist<br />

neben ihrer internationalen Komponente<br />

die Hochwertigkeit des Angebots.<br />

Der schon seit einiger Zeit stärker werdende<br />

Wunsch von Eltern, ihre Kinder<br />

mit nachhaltigen Produkten zu umgeben,<br />

wird von den Herstellern auf vielfältige<br />

Weise beantwortet und auf der<br />

Kind + Jugend dem Fachpublikum präsentiert.<br />

Dies ist und bleibt der einzigartige<br />

Markenkern der Kind + Jugend.“<br />

Die aktuelle, vorläufige Ausstellerliste ist<br />

bereits jetzt auf der Homepage der Kind<br />

+ Jugend einzusehen. Nach zwei Jahren<br />

Pandemie und vor dem Hintergrund<br />

eines schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes<br />

zeigt die aktuelle Ausstellerresonanz,<br />

dass die Branche ihren Marktplatz<br />

in Köln wieder rege nutzen wird,<br />

heißt es seitens der Veranstalter<br />

Innovation Award<br />

Aufgerufen sind die teilnehmenden Unternehmen<br />

in diesem Jahr erneut –<br />

nach zweijähriger Pause – sich an der<br />

Ausschreibung im Innovation Award zu<br />

beteiligen. Der Award, die wichtigste<br />

und renommierteste Auszeichnung der<br />

Branche, wird jährlich anlässlich der<br />

Kind + Jugend in verschiedenen Kategorien<br />

vergeben. Eine Jury aus Fachjournalisten,<br />

Gesundheitsexperten und<br />

Branchenberatern wählt die Top-Innovationen<br />

aus, die auf der Messe in einer<br />

attraktiven Sonderpräsentation<br />

und online gezeigt werden. Zu den bisherigen<br />

acht Produktkategorien wird in<br />

diesem Jahr erstmals ein Preis für<br />

nachhaltige Produkte ausgelobt: World<br />

of Sustainability Kids. Teilnahmebedingungen<br />

und ein Link zur Teilnahme sind<br />

über die Kind + Jugend-Website erhältlich.<br />

Start-Up-Area<br />

Erneut wird es auch eine Start-Up-Area<br />

geben, an der sich junge internationale<br />

Unternehmen zu günstigen Bedingungen<br />

beteiligen können. Gerade Newcomer,<br />

die mit einer innovativen Produktidee<br />

den internationalen Markt auf der<br />

Kind + Jugend testen möchten, haben<br />

hier die Chance, sich unter dem Dach<br />

eines attraktiven Gemeinschaftsstandes<br />

und im Kontext mit anderen jungen<br />

Companies zu präsentieren.<br />

Junge Unternehmen<br />

Die Kind + Jugend ist Teil des vom<br />

Bundesministerium für Wirtschaft und<br />

Energie (BMWi) aufgelegten Programms<br />

zur Förderung der Teilnahme<br />

junger deutscher innovativer Unternehmen<br />

an internationalen Leitmessen in<br />

Deutschland. Der von der Koelnmesse<br />

organisierte Gemeinschaftsstand wird<br />

auch vom deutschen Messeverband<br />

AUMA unterstützt. Die Förderung beträgt<br />

je nach Förderstatus 50 bis 60<br />

Prozent der Beteiligungssumme.<br />

Trend Forum<br />

Das Trend Forum der Kind + Jugend<br />

bietet allen Messeteilnehmenden die<br />

Möglichkeit, sich über Trends und Tendenzen<br />

in ihrer Branche aus erster<br />

Hand zu informieren. Das abwechslungsreiche<br />

Bühnenprogramm wird<br />

von internationalen Experten aus<br />

Marktforschung und Fachkreisen gestaltet,<br />

die aus verschiedenen Blickwinkeln<br />

aktuelle Trends, aber auch visionäre<br />

Ansätze diskutieren.<br />

Best-Pratice-Vorträge und Hinweise für<br />

erfolgreiches On- und Offline-Business<br />

sind ebenfalls vorgesehen.<br />

92 Bambini<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022


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Spektakulärer Auftritt für neue<br />

Heimtextilien-Kollektion<br />

Musterring zeigt mit „JustB!“ eigene Home-Collection von Testimonial Bettina Zimmermann | Neue Konzepte<br />

Gleich zwei wirklich aufsehenerregende<br />

Neuheiten konnte Musterring jetzt auf<br />

den Partnertagen in Rietberg präsentieren,<br />

die bei den Besuchern hervorragend<br />

ankamen. Den Start machte die<br />

neue Musterring Heimtextilien-Kollektion,<br />

die die Handschrift der Fachsortimente-Produktmanagerin<br />

Manuela<br />

Lier trägt. Rund anderthalb<br />

Jahre Entwicklungszeit<br />

hat man sich<br />

hier ganz bewusst genommen. Ziel war<br />

es, nicht nur Heimtextilien als neue Produktgruppe<br />

einzuführen, sondern diese<br />

auf die bestehenden Möbelsortimente<br />

abzustimmen und so einen ganzheitlichen<br />

Kollektionsansatz zu erreichen.<br />

Starke Präsentation am POS<br />

Und das ist bestens gelungen, mit viel<br />

Liebe zum Detail wurden die Farben der<br />

Decken, Bettwäsche und Zierkissen auf<br />

die bestehenden Möbel-Farben und<br />

-Stile abgestimmt, für jeden Musterring<br />

Kunden sollte etwas dabei sein. Hierfür<br />

hat Manuela Lier zunächst genau die<br />

Bestseller der verschiedenen Musterring<br />

Möbel-Kollektionen gesichtet und<br />

dabei vier zentrale Zielgruppen herausgearbeitet,<br />

die nun auch die zu ihren<br />

Möbeln passenden Heimtextilien finden<br />

können: Von klassisch über modern<br />

und geradlinig bis farbenfroh ist für jeden<br />

Einrichtungstypen etwas dabei.<br />

Und gleichzeitig sind die einzelnen<br />

Stoffe und Farben so aufeinander abgestimmt,<br />

dass sich die verschiedenen<br />

Geschmackswelten trotzdem untereinander<br />

mischen und miteinander<br />

kombinieren lassen. Komplettiert wird<br />

die Kollektion zudem durch ein passendes<br />

Sortiment an Bettwaren und Zierkissen:<br />

„Jetzt kann sich der Musterring<br />

Kunde wirklich komplett mit der Marke<br />

einrichten!“ freute sich Manuela Lier am<br />

Rande der Messe über die gute Resonanz.<br />

Die renommierten Hersteller<br />

Spessarttraum und Stoeckel & Grimmler<br />

sind bei den Heimtextilien die Partner<br />

an der Seite von Musterring.<br />

Wichtig für eine Marke wie Musterring<br />

ist aber natürlich auch der Markenauftritt,<br />

weswegen alle Artikel auch entsprechend<br />

gebrandet in den Handel<br />

kommen. Und auch hier wurde auf alle<br />

Details geachtet – vom eleganten Warenpräsenter<br />

bis hin zum Zipper der<br />

Kissen-Reißverschlüsse, der per Lasergravur<br />

mit dem Musterring Logo versehen<br />

wurde.<br />

Parallel dazu wurde auch die Leuchtenkollektion<br />

von Musterring mit dem Lieferanten<br />

Somtex überarbeitet und ergänzt.<br />

So hat die beliebte, auch für den<br />

Außenbereich geeignete Akkuleuchte<br />

„Luna“ mit Chrom, Gold und Ozeanblau<br />

Bettina Zimmermann hat für Musterring eine Kollektion entworfen, die zugleich<br />

wohnlich ist, aber trotzdem ihre ganz eigene Handschrift trägt.<br />

94 Messen<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022


Der Boxspring-Bestseller<br />

„Evolution“ wurde komplett<br />

überarbeitet und soll nun unter<br />

dem Namen „Elias“ die<br />

Schlafzimmer der Musterring<br />

Kunden erobern.<br />

Foto: Schwarze<br />

Für den POS wurden<br />

die verschiedenen<br />

Farb- und Stilwelten<br />

der Kollektion<br />

in Szene gesetzt.<br />

neue, attraktive Farben spendiert bekommen.<br />

Die Produktserien „Lima“ und<br />

„Fiori“ bieten wahlweise sehr wohnliches<br />

oder eher florales Design und die<br />

Outdoor-Laterne „Grace“, spendet mindestens<br />

11 Stunden kabelloses Licht,<br />

wo immer es benötigt wird.<br />

„JustB!“ – ganz Bettina<br />

Als Bettina Zimmermann mit ihrem Lebensgefährten<br />

Kai Wiesinger neues Testimonial<br />

von Musterring wurde, war man<br />

bei Musterring zunächst vor allem begeistert<br />

davon, bekannte, sympathische<br />

und glaubwürdige Markenbotschafter mit<br />

einer persönlichen Affinität zum Thema<br />

Einrichten gefunden zu haben. Doch die<br />

Leidenschaft für das schöne Zuhause<br />

geht bei Bettina Zimmermann noch viel<br />

weiter, weswegen sie es sich nicht nehmen<br />

ließ, mit Musterring gleich ihre eigene<br />

Home-Collection „JustB!“ zu entwickeln.<br />

„Und das bedeutet in diesem<br />

Falle keinesfalls, dass hier nur eine Prominente<br />

ihren Namen für die Kollektion<br />

hergibt. Bettina Zimmermann war in den<br />

gesamten Entwicklungsprozess involviert,<br />

hat alle Lieferanten persönlich besucht<br />

und ganz starke Akzente in der<br />

Produktentwicklung gesetzt“, erklären<br />

Tanja Liermann, Leiterin Marketing und<br />

Kommunikation, und Geschäftsführer<br />

Alexander Höner. „Und ihre Gestaltungsideen<br />

hat sie auch in unserem Modellreferat<br />

sehr überzeugend vertreten, so<br />

dass die neuen ‚JustB!‘-Modelle unsere<br />

Musterring Kollektion toll ergänzen“, so<br />

Höner weiter.<br />

Zu der Musterring „JustB!“-Kollektion<br />

gehören ein wohnliches, üppig gepolstertes<br />

und zugleich geradliniges Boxspring-Bett<br />

und ein passendes Polsterbett<br />

vom Lieferanten Femira mit einer<br />

auffälligen Biese als Gestaltungselement.<br />

Für das Wohnzimmer gibt es ein<br />

äußerst bequemes Sofa mit optionaler<br />

Sitztiefenverstellung vom Lieferanten<br />

Candy, das innerhalb der Musterring-<br />

Kollektion sehr preisattrakiv ist und<br />

durch schöne Couch- und Beistelltische<br />

von Venjakob ergänzt wird. Komplett<br />

wird „JustB!“ durch eine Essplatzkombination<br />

von den Lieferanten Niehoff<br />

Schauspielerin Bettina Zimmermann hat nicht<br />

nur ihren Namen für die neuen „JustB!“-Modelle<br />

hergegeben, sondern sich aktiv in die Produktentwicklung<br />

eingebracht – und ist mit dem<br />

Ergebnis sichtlich zufrieden.<br />

(Tisch) und Willi Schillig (Stühle und<br />

Bank). Besonderes Highlight dieser<br />

Kombination ist dabei die äußerst bequeme<br />

Bank mit einem leichten Einstieg<br />

und einer wohnlich-knautschigen Optik.<br />

Modellpflege in allen<br />

Bereichen<br />

Angesichts der beiden neuen Produkt-<br />

Highlights Heimtextilien und „JustB!“<br />

könnte man leicht übersehen, dass<br />

Musterring natürlich auch in allen anderen<br />

Sortimentsbereichen wieder umfangreiche<br />

Produktpflege betrieben und<br />

neue Modelle ergänzt hat. Bei Musterring<br />

wurde beispielsweise der Boxspringbetten-Bestseller<br />

„Evolution“ gemeinsam<br />

mit Hersteller Femira so<br />

intensiv überarbeitet, dass es mit „Elias“<br />

direkt auch einen neuen Namen<br />

gab. Neu sind hier beispielsweise Kopfteile,<br />

die auch die Nachtkonsolen mit<br />

integrieren. Aber auch bei Gallery M by<br />

Musterring und set one by Musterring<br />

gab es viele Neuheiten und Produktergänzungen.<br />

Zu den neuen Modellen von<br />

WK Wohnen lesen Sie einen ausführlichen<br />

Bericht in der Mai-Ausgabe des<br />

MÖBELMARKT. Arnd Schwarze<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022<br />

Messen 95


GfMTrend-Hausmesse<br />

Endlich wieder Live-Inspiration<br />

600 Besucher ließen sich auf der GfM-Trend-Hausmesse in Neustadt an der Donau von den Neuheiten der Verbandslieferanten<br />

und den Exklusivmarken inspirieren.<br />

Im April 2019 fand mit der<br />

Hausmesse die vorerst letzte<br />

größere Live-Veranstaltung<br />

von GfMTrend statt. Demzufolge<br />

war die Vorfreude auf die<br />

erste Hausmesse des Verbands<br />

in Präsenz nach über<br />

zwei Jahren coronabedingter<br />

Pause bei allen Beteiligten<br />

groß. Vom 1. bis 3. April war es<br />

dann endlich soweit: Wenn<br />

auch ein wenig anders als<br />

gewohnt, jedoch nicht weniger<br />

erfolgreich, fand die Messe in<br />

der Verbandszentrale in<br />

Neustadt an der Donau statt.<br />

„Wir sind sehr froh, unsere Gäste endlich<br />

wieder persönlich begrüßen zu dürfen<br />

und die Sortimente vor Ort präsentieren<br />

zu können“, freute sich GfMTrend-Geschäftsführer<br />

Joachim Herrmann zum<br />

Start der aufgrund der anhaltenden Pandemie<br />

auf drei statt wie üblicherweise<br />

zwei Tage verlängerten Hausmesse. Auf<br />

dieser erwartete die Besucher eine gelungene<br />

Mischung aus aktuellen Neuheiten<br />

von den zurückliegenden Messen in Ostwestfalen,<br />

Oberfranken und der Hausmesse<br />

Süd, einer breiten Auswahl von<br />

Exklusivmodellen sowie bewährten Bestsellern.<br />

An der Messe beteiligten sich in<br />

diesem Jahr 44 Aussteller, darunter bekannte<br />

Unternehmen wie F+S Polstermöbel,<br />

Himolla, Loddenkemper/Femira,<br />

Ponsel, Staud, Sudbrock oder Wiemann.<br />

Hinzu kamen sieben neue Lieferanten.<br />

Als neue Partner konnten unter anderem<br />

Akante, Bizzotto, Niehoff Garden, Vehome<br />

und Select Comfort gewonnen<br />

werden. „Damit konnten wir die Auswahl<br />

für unsere Gesellschafter noch einmal<br />

deutlich erweitern“, so Herrmann.<br />

GfMTrend-Geschäftsführer Joachim Herrmann – hier auf einem Sofa der<br />

Eigenmarke „Marc Harris“ – freute sich über die rege Teilnahme seiner<br />

Gesellschafter an der Hausmesse.<br />

96 Messen<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022


Neu belebte Exklusivmodelle<br />

Neben den neuen Modellen im PAL-<br />

Sortiment standen besonders die vier<br />

Eigenmarken „Marc Harris“, „Angelo<br />

Divani“, „Wohnkomfort“ und „Max-<br />

Komfort“ im Fokus der Messe. Sehr gut<br />

angenommen wurde der mit Hilfe der<br />

externen Beraterin Monika Simon vorgenommene<br />

Relaunch des „Marc<br />

Harris“-Polstermöbelkonzeptes, das<br />

mit perfekt abgestimmten Kleinmöbeln,<br />

Teppichen und Leuchten ergänzt wurde.<br />

Frisches Fotomaterial sowie eine<br />

neue Broschüre und eine überarbeitete<br />

Homepage komplettieren das Konzept,<br />

welches auf den urbanen Lifestyle einzahlen<br />

soll. „Wir haben bei ‚Marc Harris‘<br />

insgesamt mit sanften Tönen sehr viel<br />

Wert auf die Präsentation gelegt. Die<br />

Marke soll künftig das städtische Leben<br />

widerspiegeln“, berichtete Simon.<br />

Bereits im vergangenen Jahr wurde das<br />

Design der Exklusivmarke „Angelo Divani“<br />

mit vielen Emotionen neu gestaltet.<br />

Als eines der Messehighlights erwies<br />

sich hier das exklusive und<br />

lifestylige Ledersofa „Pieto“ im kubischen<br />

Stil.<br />

In der GfMTrend-Zentrale hat man in<br />

den zurückliegenden Monaten außerdem<br />

viel unternommen, um den Bereich<br />

„Exklusivmodelle“ weiter auszubauen.<br />

Gutes Geschäftsjahr<br />

2021<br />

Neben der Hausmesse zeigte sich GfM<br />

Trend-Geschäftsführer Joachim Herrmann<br />

auch mit dem allgemeinen Business zufrieden<br />

und gab einen kleinen Ausblick auf die<br />

zur Jahreshauptversammlung im Juni kommunizierten<br />

Zahlen des vergangenen Geschäftsjahres.<br />

So schloss GfMTrend 2021<br />

– 28 neue Händler wurden im vergangenen<br />

Jahr neu in die Verbundgruppe aufgenommen<br />

– mit einem Plus von 9,1% ab. Der Gewinn<br />

stieg um 19% und die Bonusausschüttung<br />

wird bei zehn Prozent liegen.<br />

Überproportional geht dieses gute Ergebnis<br />

auf die Bereiche Küche und Polster zurück.<br />

Ganz klar auch einer der Trends, der sich im<br />

1. Quartal dieses Jahres fortgesetzt hat.<br />

Hier meldet der Verband ein Umsatzplus<br />

von 8,7% und weitere 16 Neumitglieder.<br />

„Die Auftragslage ist mit vielen offenen<br />

Kommissionen weiterhin sehr gut“, freut<br />

sich Herrmann, der gleichzeitig mit Sorge<br />

auf die aktuellen Entwicklungen blickt. „Vor<br />

uns liegen spannende Monate, da die Auswirkungen<br />

des Kriegs und der Pandemie mit<br />

Preiserhöhungen, Materialengpässen und<br />

Lieferverzögerungen noch lange spürbar<br />

sein werden und sich sicher auch auf das<br />

Konsumverhalten auswirken. Wir gehen diese<br />

Zeit mit reichlich Realitätssinn, aber auch<br />

mit einer großen Portion begründetem Optimismus<br />

an und freuen uns, diesen Weg<br />

gemeinsam mit unseren Mitgliedern weiterhin<br />

erfolgreich zu gestalten.“<br />

Die überarbeiteten Exklusivmodelle<br />

der Eigenmarken „Marc Harris“ (Foto links oben),<br />

„Wohnkomfort“ (Foto Mitte) und „Angelo Divani“ kamen gut an.<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022<br />

Messen 97


Wie vielfältig sich heute einrichten lässt, zeigten zur GfMTrend-<br />

Hausmesse ingesamt 51 Lieferanten, darunter auch Oschmann<br />

(Foto rechts), Niehoff Garden, Disselkamp, Himolla, der spanische<br />

Hersteller Fama (Foto Mona Lisa Sessel) und Huka (Foto<br />

links unten). Fotos: Ritthammer/Lehmann<br />

So konnten sich die GfMTrend-Mitglieder über attraktive<br />

Modelle in den Bereichen Polstermöbel, Massivholz<br />

und Schlafen freuen.<br />

„Ausgezeichnete<br />

Verkaufsergebnisse“<br />

Neue Produkte, Vermarktungs-Konzepte und überarbeitete<br />

Module waren aber längst nicht alles, was den<br />

Besuchern präsentiert wurde. Mit dem spannenden<br />

Thema Outdoor, durch die Pandemie verstärkt in den<br />

Vordergrund gerückt, hat man sich beim GfMTrend-<br />

Verband ebenfalls ausführlich beschäftigt. Auch wenn<br />

das Wetter am Messe-Wochenende alles andere als<br />

sommerlich war, machten die ausgestellten, hochwertigen<br />

Lounge-Garnituren und Outdoormöbel Lust auf<br />

Sommer.<br />

Die GfMTrend-Händler bewerteten die auf der Messe<br />

vorgestellten Modelle insgesamt als sehr gut, und<br />

auch die Aussteller freuten sich über „ausgezeichnete<br />

Verkaufsergebnisse“, wie Herrmann berichtete. „Die<br />

Stimmung an den drei Messetagen war bei den insgesamt<br />

ca. 600 Besuchern verständlicherweise fabelhaft,<br />

denn es konnten endlich wieder persönliche<br />

Kontakte gepflegt, sich mit Kollegen ausgetauscht<br />

und gemeinsam gelacht werden.“ Ein umfangreiches<br />

Hygienekonzept mit Maskenpflicht, Einlasskontrolle<br />

und Testpflicht für alle Messeteilnehmer sorgte außerdem<br />

für die notwenige Sicherheit aufgrund der Pandemie.<br />

„In diesem Jahr haben wir aus genau diesem<br />

Grund noch auf die Messeparty im Kuchlbauer Weißbier-Stadl<br />

verzichtet. Bei der nächsten GfMTrend-<br />

Hausmesse wird der bei Mitgliedern und Lieferanten<br />

gleichermaßen beliebte ‚Bayrische Abend‘ aber bestimmt<br />

wieder möglich sein“, hofft Herrmann.<br />

Auf ein Wiedersehen müssen die GFMTrend-Mitglieder<br />

indes nicht lange warten, denn der Verband plant<br />

am 10. und 11. Juni seine Jahreshauptversammlung<br />

im Bayerischen Hof in München. In entspannter Atmosphäre<br />

und mit Wirtschaftswissenschaftler Hans-Werner<br />

Sinn und dem bayrischen Innenminister Joachim<br />

Herrmann als Referenten soll das vergangene Geschäftsjahr<br />

– siehe auch Berichterstattung im separaten<br />

Kasten – gefeiert werden. Die Hausmesse hat<br />

schließlich eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig ein regelmäßiger<br />

Austausch ist. Sebastian Lehmann<br />

98 Messen<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022


Echtes Maker-Feeling<br />

bei Merci in Paris<br />

Die Kundinnen und Kunden konnten sich selbst aussuchen, aus<br />

welchem Altholz ihre Möbel gestaltet werden.<br />

Fotos: Piet Hein Eek<br />

Frequenz im stationären Handel zu schaffen, ist aktuell eine<br />

echte Herausforderung. Der Concept Store Merci in Paris<br />

hat zusammen mit dem niederländischen Upcycling-<br />

Designer Piet Hein Eek eine besondere Aktion gestartet:<br />

Zur Lifestyle-Messe Maison & Objet Ende März in Paris<br />

wurde in einem Teil des Geschäfts eine Pop-up Production<br />

errichtet.<br />

Für den Event hatte Piet Hein Eek eigens Möbel aus Altholz<br />

entworfen, die mit kleinen Werkzeugen einfach hergestellt<br />

werden können. Kundinnen und Kunden konnten<br />

sich das Holz selbst aussuchen, aus dem dann ihre ganz<br />

persönlichen Exemplare vor Ort entstanden.<br />

Piet Hein Eek, dessen Möbelentwürfe üblicherweise vor<br />

Ort in Eindhoven entstehen, hat einmal mehr seinen Sinn<br />

für aktuelle Strömungen walten lassen. Nachhaltigkeit,<br />

Maker-Geist, Authentizität, Handwerklichkeit, Customization<br />

– all das fließt in der Aktion zusammen. kh<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022<br />

Out of the Box 99


Heimtextil Summer Special, Techtextil, Texprocess<br />

Re-Start für globale Textilmessen<br />

Vom 21. bis 24. Juni laden die<br />

Textilmessen Techtextil und Texprocess<br />

zusammen mit dem<br />

Heimtextil Summer Special nach<br />

Frankfurt am Main ein. Zahlreiche<br />

Innovationen und Weiterentwicklungen<br />

erwarten das<br />

globale Fachpublikum. Die<br />

parallel stattfindenden Messen<br />

bilden textile Wertschöpfungsketten<br />

von textilen Fasern über<br />

die Verarbeitung bis hin zum<br />

Endprodukt ab. Zudem findet<br />

die Heimtextil Conference Sleep<br />

& More statt, die wir auf S. 101<br />

näher beleuchten.<br />

Mit der Techtextil, Texprocess und dem<br />

Heimtextil Summer Special bringt die<br />

Messe Frankfurt textile Wertschöpfungsketten<br />

auf ihrem Messegelände<br />

zusammen und ermöglicht nach zwei<br />

Jahren der Pandemie wieder neue internationale<br />

Face-to-Face-Kontakte, inspirierende<br />

Geschäftsbegegnungen und<br />

einen ganzheitlichen, gebündelten und<br />

effizienten Marktüberblick.<br />

An einem Ort finden Besucher globale<br />

Trends, Produkte und Innovationen entlang<br />

textiler Wertschöpfungsketten. Das<br />

Angebot reicht von Garnen und Fasern<br />

über funktionale Textilien, textile Technologien<br />

und Finishing-Prozesse bis zu<br />

Endprodukten für textile Einrichtung,<br />

Performance-Textilien, Funktionsbekleidung<br />

und Fashion.<br />

Heimtextil Summer Special<br />

Die Heimtextil findet im Juni als einmaliges<br />

Summer Special mit 800 angekündigten<br />

Ausstellern und einer hohen internationalen<br />

Beteiligung aus 47<br />

Ländern statt. Sowohl das internationale<br />

Großvolumengeschäft als auch der<br />

Einzelhandel bilden Fokusthemen der<br />

einmaligen Sommerausgabe. Einzelhändlerorientierte<br />

Anbieter können im<br />

Vorfeld über die Ausstellersuche gezielt<br />

gefunden werden. Auch Aussteller mit<br />

innovativen textilen Lösungen im Bereich<br />

der Objekttextilien zeigen im Sommer<br />

ihre Neuheiten.<br />

Die Heimtextil-Trends stehen im Sommer<br />

unter dem Motto „Next Horizons“<br />

und legen im Zentrum des Messegeländes<br />

in Halle 4.0 einen klaren Fokus auf<br />

Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung.<br />

Der Aufbau des Areals basiert auf<br />

dem Material Manifest: Für das Standdesign<br />

werden lokale Ressourcen, umweltfreundliche<br />

oder geliehene Materialen<br />

benutzt. Inspirierende Inszenierungen<br />

von Farben, Materialien, kuratierte<br />

Ausstellerexponate, Vorträge und<br />

DIY-Aktionen erwarten die Besucher.<br />

In der neuesten Folge des Heimtextil-<br />

Podcasts beleuchtet Kuratorin Anja<br />

Bisgard Gaede die Trends zudem aus<br />

einem ganz besonderen Blickwinkel<br />

und gibt Händlerinnen und Händlern<br />

praktische Vorbereitungsgrundlagen für<br />

ihren Besuch der Trendfläche.<br />

Die „Heimtextil Conference Sleep &<br />

More“ in Halle 3.0 bietet Vertretern des<br />

Bettfachhandels, umweltbewussten<br />

Einzelhändlern und Entscheidern aus<br />

der Hotellerie eine hochkarätige Speaker-Zusammensetzung<br />

mit u. a. neuesten<br />

Erkenntnissen der Schlafforschung,<br />

der Tracking-Technologie und zur<br />

Nachhaltigkeit in der Hotellerie.<br />

Techtextil und Texprocess<br />

Auf den internationalen Leitmessen<br />

Techtextil und Texprocess präsentieren<br />

Aussteller ihre Neuheiten im Bereich der<br />

technischen Textilien und Vliesstoffe<br />

sowie der Verarbeitung von textilen und<br />

flexiblen Materialien. Mehr als 1.100<br />

Aussteller aus 45 Ländern, zahlreiche<br />

Gemeinschaftsstände und 13 internationale<br />

Pavillons stellen ihre Produkte einem<br />

internationalen Fachpublikum vor.<br />

Techtextil und Texprocess machen Innovationen,<br />

neue Verfahren und Entwicklungen<br />

sowie progressive Ansätze<br />

u. a. mit Blick auf Nachhaltigkeit sichtbar.<br />

Dazu gehören neue Produktionsprozesse,<br />

Materialien und Maschinen.<br />

Hohe Investitionen in Forschung und<br />

Entwicklung in den letzten drei Jahren<br />

versprechen hohe Innovationskraft. Auf<br />

der Texprocess zeigen internationale<br />

Hersteller die neuesten Maschinen, Anlagen,<br />

Verfahren und Technologien für<br />

die Konfektion von Bekleidung sowie<br />

textiler und flexibler Materialien – dies<br />

reicht vom Design, über den Zuschnitt,<br />

das Nähen, Stricken und Sticken bis hin<br />

zu Finishing, Veredlung, IT und Logistik.<br />

Erstmals gibt es eine Digital Extension<br />

der beiden Messen, die vom 13. Juni<br />

bis 8. Juli 2022 verfügbar ist. Diese ermöglicht<br />

Besuchern, die Techtextil und<br />

Texprocess auch digital zu erleben und<br />

sich im virtuellen Raum auszutauschen.<br />

Foto: Heimtextil/Messe Frankfurt<br />

LIVE IN<br />

FRANKFURT<br />

11. – 14. 1. 2022<br />

Auf der Leitmesse für<br />

Wohn- und Objekttextilien.<br />

MÖBELMARKT<br />

100 Messen 04 / 2022


Das Geheimnis<br />

des guten Schlafens<br />

Heimtextil Conference „Sleep & More“ mit hochkarätigen<br />

Keynotes an drei Messetagen | Neue Konzepte<br />

LIVE IN<br />

FRANKFURT<br />

11. – 14. 1. 2022<br />

Auf der Leitmesse für<br />

Wohn- und Objekttextilien.<br />

Während des Heimtextil Summer Specials findet die Conference „Sleep & More“ statt. Foto: Heimtextil<br />

Schlafmythen, Corona-Müdigkeit und<br />

nachhaltige Hotelzimmerkonzepte von<br />

morgen: Zeitgleich zum Tag des Schlafes<br />

am 21. Juni 2022 beginnt die Heimtextil<br />

Conference „Sleep & More“, die<br />

an den ersten drei Messetagen des<br />

diesjährigen Heimtextil Summer Special<br />

stattfindet.<br />

„Sleep & More“ gibt Bettenfachhändlern,<br />

Einzelhändlern und Hospitality-<br />

Entscheidern in der Halle 3.0 der Messe<br />

Frankfurt Antworten auf den Megatrend<br />

„Gesunder Schlaf“. In zahlreichen Keynotes<br />

werden neben neuesten Erkenntnissen<br />

der Schlafforschung auch wichtige<br />

Fragestellungen der grünen Zukunft<br />

des Hotelbetts beleuchtet.<br />

Was ist das Geheimnis guten Schlafes?<br />

Und welche textilen Einrichtungslösungen,<br />

nachhaltigen Materialien und Bettausstattungen<br />

tragen zur Schlafqualität<br />

in den eigenen vier Wänden und in Hotelzimmern<br />

bei? Von Schlafmythen über<br />

wissenschaftliche Fakten zum Post-Corona-Schlaf<br />

bis hin zur Tracking-Technologie<br />

geben renommierte Schlaf- und<br />

Hotellerie-Experten auf der Heimtextil<br />

Conference entscheidende Impulse.<br />

Schlafexperten geben Impulse<br />

für zukünftiges Handeln<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022<br />

Markus Kamps, Schlafberater und<br />

Gründer von „Schlafkampagne“, eröffnet<br />

die Konferenz am Dienstag um 13<br />

Uhr mit einem Vortrag zu Schlafmythen<br />

und gibt am Folgetag wichtige Hilfestellung,<br />

wie während und nach der Pandemie<br />

der Weg zurück zu einem ausgeruhten<br />

Schlaf gelingt. Dr. Hans-Günther<br />

Wees von der Deutschen Gesellschaft<br />

für Schlafforschung und Schlafmedizin<br />

teilt die neuesten Erkenntnisse aus der<br />

Forschung – unter Berücksichtigung<br />

der Einflüsse von Corona auf globale<br />

Schlafgewohnheiten.<br />

zur Anlaufstelle für<br />

Vertreter des Bettenfachhandels,<br />

die ein hochkarätiges<br />

Programm<br />

mit Vorträgen,<br />

Diskussionsrunden<br />

und<br />

Produktvorstellungen<br />

erwartet.<br />

Discover the entire textile experience:<br />

Zu den „Sleep SHOW & More“-Speakern / TREND / CONFERENCE<br />

gehört<br />

auch Carsten Schmid von Brainlit<br />

mit Einblicken in die Bedeutung biozentrischer<br />

Beleuchtung am Tag und am<br />

Abend. Jens Speil von MyCircul stellt<br />

zudem neueste Ansätze beim Einsatz<br />

von Tracking-Gadgets vor und zeigt auf,<br />

wie wichtig die Regelmäßigkeit von<br />

Schlaf- und Apnoe-Sreenings ist.<br />

Am Mittwoch erwartet die Besucher ein<br />

Panel-Highlight: Schlafberaterin Eva<br />

Bovet von Betten Raab, Geschäftsführerin<br />

Thaela Schlosser von Feder & Bettenfachgeschäft<br />

und Markus Kamps<br />

diskutieren, wie sich sowohl Bettenfach-<br />

als auch Einzelhändler durch den<br />

erfolgreichen Einsatz von Podcasts<br />

neue Zielgruppen erschließen und über<br />

nahbare auditive Content-Formate Kunden<br />

gewinnen können.<br />

Diese und weitere Keynotes machen die<br />

Heimtextil Conference „Sleep & More“<br />

Brücke zu Hospitality<br />

und Nachhaltigkeit<br />

Neben Beratungs- und Produktangeboten<br />

für den Bettenfachhandel gibt das<br />

neue Konzeptformat „Sleep & More“<br />

auch wertvolle Orientierung für Hotellerie-Entscheider<br />

und beleuchtet Hospitality-Trends<br />

insbesondere unter dem<br />

Aspekt der Nachhaltigkeit: Wie können<br />

Matratzen Teil der Kreislaufwirtschaft<br />

sein? Und wie sieht das nachhaltige<br />

Hotelzimmer der Zukunft aus? Hospitality-<br />

und Nachhaltigkeitsexperten bündeln<br />

das kollektive Wissen der Branche<br />

und geben Besuchern Inspirationen<br />

und Impulse für ihr zukünftiges Handeln.<br />

Bettenexperte Jens Rosenbaum von<br />

Swissfeel Deutschland schlägt beispielsweise<br />

in zwei Keynotes die Brücke<br />

zur Hotellerie und zeigt auf, wie sich<br />

www.heimtextil.messefrankfurt.com<br />

beim Hotelbett das Nachhaltigkeitspotenzial<br />

nutzen lässt und wie Verbände<br />

und Industrie an Lösungen für eine<br />

grüne Zukunft des Hotelzimmers arbeiten.<br />

Hotellerie-Expertin Julia von Klitzing<br />

vom Hotel-Kompetenz-Zentrum<br />

betrachtet die Hospitality-Branche aus<br />

der Perspektive der Generation Z und<br />

gibt wichtige Einblicke, wie sich die<br />

Zielgruppe von morgen ihren Aufenthalt<br />

in Hotels vorstellt.<br />

Eine Gesamtübersicht über alle Speaker<br />

ist ab April 2022 auf der Website<br />

www.heimtextil.messefrankfurt.com<br />

unter „Themen & Events“ zu finden.<br />

Das Heimtextil Summer Special findet<br />

vom 21. bis 24. Juni 2022 statt.<br />

moebelmarkt.de<br />

MESSEN<br />

Messen 101


Lichtwoche Sauerland<br />

Flexibel, nachhaltig, retro<br />

Die zehnte Ausgabe der Lichtwoche<br />

Sauerland zeigte, wie<br />

groß das Bedürfnis der Aussteller<br />

ist, ihre Produkte den<br />

Besuchern direkt zu präsentieren<br />

und den atmosphärischen<br />

Eindruck des Lichts sprechen zu<br />

lassen. Zuletzt hatte die messeähnliche<br />

Veranstaltung 2019<br />

stattfinden können, jetzt<br />

beteiligten sich 35 Unternehmen.<br />

Im Trend liegen unter<br />

anderem Leuchten in Gold und<br />

Schwarz, Retro-Looks der<br />

Siebziger sowie flexible und<br />

nachhaltige Produkte und<br />

zunehmend Marken.<br />

Im WOFI-Konzepthaus wurden Leuchten in unterschiedlichen Wohnumgebungen inszeniert. Foto: WOFI<br />

EGLO-Geschäftsführer Andreas Kuhrt<br />

freute sich: „Wir hatten einen positiven<br />

Zuspruch auf der Messe.“ Foto: EGLO<br />

„Unser Konzept hat einmal mal mehr<br />

bewiesen, große Mehrwerte sowohl für<br />

die Kundschaft als auch für die Aussteller<br />

zu bieten“, erklärte Dennis Köhler<br />

vom Organisationsteam der Lichtwoche.<br />

„Wir konnten nicht ganz die Zahlen<br />

der letzten Veranstaltung erreichen,<br />

aber das war vor dem Hintergrund aktueller<br />

Corona-Inzidenzen und den bei<br />

manchen Besucherinnen und Besuchern<br />

bestehenden Reisebeschränkungen<br />

zu erwarten.“ Dennoch reisten rund<br />

3.000 Gäste nicht nur aus Deutschland<br />

und den angrenzenden Nachbarländern<br />

ins Sauerland: Auch Kundinnen und<br />

Kunden aus Island, Zypern, Estland,<br />

Pakistan und vielen anderen Ländern<br />

wurden begrüßt.<br />

Ein wichtiges Thema im Sauerland war<br />

der Turnus der Lichtwoche: Sie wird<br />

künftig jährlich stattfinden und nicht<br />

mehr im Wechsel mit der Frankfurter<br />

Messe Light + Building. „Damit stärken<br />

wir nicht nur die Region, sondern bieten<br />

allen Branchenteilnehmern eine ausgezeichnete<br />

Plattform für den Austausch<br />

von Neuheiten und Trends“, so Hustadt.<br />

Der genaue Termin für 2023 soll in Kürze<br />

bekanntgegeben werden.<br />

Auch der russische Angriffskrieg gegen<br />

die Ukraine und dessen Auswirkungen<br />

bestimmte zahlreiche Gespräche. „Das<br />

viele Leid lässt es aktuell nicht zu, über<br />

wirtschaftliche Folgen zu spekulieren.<br />

Jedoch ist die Inflation gegeben und ein<br />

klarer Faktor, der sich im Konsumverhalten<br />

bemerkbar machen wird“, sagte<br />

Wolf Walter Hustadt als Sprecher der<br />

Lichtwoche. „Die Preise für Strom, Gas<br />

und Treibstoff sind alarmierend. Eine<br />

Entscheidung für effiziente Produkte –<br />

im Fall unserer Branche LED-Beleuchtung<br />

– ist dabei nicht mehr nur ein Beitrag<br />

zur Energiewende, sondern macht<br />

sich direkt in einer niedrigeren Stromrechnung<br />

bemerkbar.“<br />

Austauschbare LED-Module<br />

Der Nachhaltigkeitsgedanke war auf<br />

der Lichtwoche bei vielen Ausstellern<br />

Thema. Sompex etwa bietet in seiner<br />

design-orientierten Serie „NewDes“<br />

Leuchten an, die aus 100% Recyclingmaterial<br />

hergestellt werden und deren<br />

LEDs sowie Akkus austauschbar sind.<br />

Auch die Linsenleuchten der Serie<br />

„PUK Avantgarde“ von Top Light mit<br />

neuen Oberflächen in Messing, Kupfer<br />

und Black Wood wurden mit kleinen<br />

Updates wie einem austauschbaren<br />

LED-Modul versehen. Die Dimmbarkeit<br />

des Lichts oder der flexible Wechsel mit<br />

Switchdimmern zwischen Kaltweiß und<br />

Warmweiß war bei vielen Herstellern ein<br />

Fokus der Präsentation, etwa bei Trio<br />

Leuchten.<br />

Retro-Designs liegen im Trend<br />

Im Trend liegen Leuchten in den Farben<br />

Gold und Schwarz, die glänzend oder<br />

matt und auch häufig in Kombination zu<br />

sehen waren. Ebenfalls trendy: Vintage-<br />

Oben: Rund 3.000 Besucherinnen und<br />

Besucher kamen zur Lichtwoche ins<br />

Sauerland. Foto: Lichtforum NRW<br />

und Retro-Designs, die an die Wohnwelten<br />

der 70er-Jahre erinnern. „Das ist<br />

auch stark von Influencern getrieben“,<br />

erklärte Marketingleiterin Stefanie Risse<br />

von WOFI, wo das Thema unter anderem<br />

mit Rauchglas-Kugeln in der Serie<br />

„Villa“ umgesetzt wurde. Das kam so<br />

gut an, dass mit der Farbvariante Amber<br />

ein zusätzlicher warmer Ton aufgenommen<br />

wurde. „Wir sind dankbar,<br />

dass wir wieder Kunden im Haus haben“,<br />

freute sich Risse, zumal man sich<br />

bei WOFI in der Präsentation extra ins<br />

Zeug gelegt hatte: Ein Teil des Showrooms<br />

wurde als Konzepthaus neu gestaltet.<br />

Hier wurden die Leuchten in unterschiedlichen<br />

Wohnumgebungen<br />

inszeniert. „Mit dem Konzepthaus haben<br />

wir die Möglichkeit, Bilder zu generieren,<br />

die unsere Kunden mit nach<br />

Hause nehmen“, so Risse. „Inszenierte<br />

Produktwelten bleiben im Gedächtnis.“<br />

Marken zunehmend Thema<br />

So wie auch Marken, die bei Leuchten<br />

zunehmend präsent sind. So bietet Trio<br />

102 Messen<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022


Leuchten im hochwertigen Segment<br />

seit zwei Jahren ein umfangreiches timent unter dem aus der Mode be-<br />

Sorkannten<br />

Namen Cinque mit gutem Erfolg<br />

an. Gezeigt wurden unter anderem<br />

Pendelleuchten mit Leder und aus<br />

hochwertigem Glas.<br />

Seit Ende 2021 führt EGLO eine Joop-<br />

Lizenz. „Die gezeigten Modelle fanden<br />

einen super Zuspruch im Möbelhandel“,<br />

freute sich Geschäftsführer Andreas<br />

Kuhrt. Auch die Modelle der Kollektion<br />

„Stars of Light“ für den anspruchsvollen<br />

Kunden kamen gut an: „Die großen Verbände<br />

haben das Thema sehr gut aufgenommen“,<br />

so Kuhrt. Aktuell laufen bei<br />

EGLO vor allem gedeckte Naturtöne:<br />

Sand, Beige, Cappuccino in Kombination<br />

mit Messing und Gold. Aber auch<br />

Holzlamellen in Naturtonfarben, die<br />

Kombination von Metall und Textil oder<br />

Steckgitter sowie Natur mit Bambusgeflecht,<br />

Hanfseil, Seegras oder Kraftpapier<br />

kommen als Materialien zum Einsatz.<br />

Kuhrt zog ein positives Fazit der<br />

Lichtwoche, auch wenn die Frequenz<br />

geringer war als 2019. „In Summe hatten<br />

wir aber eine hohe Akzeptanz mit<br />

nationalen und internationalen Fachbesuchern,<br />

zum Beispiel aus Spanien, Italien,<br />

Frankreich und Großbritannien.“<br />

Gewöhnung an neue Preise<br />

Gleich zweimal waren Neuheiten der<br />

Marke Musterring auf der Lichtwoche<br />

vertreten. Bei Nino Leuchten wurde<br />

„SetOne by Musterring“ gezeigt, die<br />

Neu in Messing,<br />

Kupfer und Black<br />

Wood: Die<br />

Linsenleuchten von<br />

Top Light.<br />

Mitnahmeschiene<br />

für das junge Wohnen.<br />

„So variabel<br />

wie die Möbel sind<br />

auch die Leuchten“, erklärte Manuela<br />

Lier, Produktmanagerin Fachsortimente<br />

bei Musterring. Seit 2021 hat auch<br />

Sompex eine Lizenz für die Möbelmarke.<br />

Mit „Laluze“ wurden zunächst flexible<br />

Leuchten für drinnen und draußen<br />

angeboten, jetzt wurde das Sortiment<br />

auf die Kollektionen „Fiori“ und „Lima“<br />

für das anspruchsvolle Wohnen erweitert,<br />

die auf der Messe erstmals gezeigt<br />

wurden.<br />

Bei aller Freude über eine Veranstaltung<br />

in Präsenz mischten sich auch nachdenkliche<br />

Töne in die Messegespräche.<br />

Etwa bei Roland Nowaczek, dem Geschäftsführer<br />

von Nino Leuchten, der<br />

95% seiner Ware aus Asien bezieht und<br />

in der Pandemie, so wie viele andere<br />

auch, mit Lieferengpässen und gestiegenen<br />

Frachtkosten zu kämpfen hat.<br />

„Wir müssen uns an neue Preise gewöhnen“´,<br />

so Nowaczek. „Und da wir im<br />

Preiseinstieg ansässig sind, ist unsere<br />

Klientel davon am stärksten betroffen.“<br />

Stefan Mielchen<br />

Oben:<br />

Nino Leuchten zeigte<br />

erstmals die Serie<br />

SetOne by Musterring für<br />

das junge Wohnen.<br />

Flexibel für drinnen und<br />

draußen: Akku-Leuchten bei<br />

Sompex. Fotos: Mielchen<br />

EGLO zeigte in seinem neu gestalteten Showroom etwa die Hälfte der rund 900<br />

Neuheiten. Foto: EGLO<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022<br />

Rund 3.000 Besucherinnen und Besucher kamen zur Lichtwoche Sauerland.<br />

Foto: Lichtforum NRW<br />

Messen 103


SHOWCASE LICHTWOCHE<br />

WOFI LEUCHTEN<br />

Leuchtendesigns aus Material- und Farbkombinationen kultivieren<br />

die Wohnräume der kommenden Saison. Zurückhaltende<br />

Formen in Verbindung mit matten Goldtönen und coolem<br />

Schwarz fügen sich in nahezu jedes Wohnumfeld perfekt ein. Die<br />

Serie WATSON nimmt den Trend gekonnt auf und punktet damit<br />

bei den Fachbesuchern der Lichtwoche Sauerland.<br />

www.wofi.de<br />

Musterring<br />

Dank ihres zeitlosen Designs lassen sich<br />

die Leuchten der neuen Produktserie Lima<br />

perfekt mit vielen anderen Farben<br />

oder Materialien kombinieren. Durch den<br />

smoked Verlauf des Glases sorgen die<br />

Leuchten für eine angenehme wohnliche<br />

Atmosphäre. Mit ihrer reduzierten und<br />

zugleich eleganten Form passen die<br />

Leuchten in jedes Interieur. Lima besteht<br />

aus Pendelleuchte, Stehleuchte und zwei<br />

Tischleuchten mit E27 Fassung. Die<br />

LED-Tischleuchte Luna glänzt in den<br />

neuen Farben Chrom und Gold. Mit dem<br />

Drehknopf lässt sich das Licht stufenlos<br />

dimmen und die Lichttemperatur regeln.<br />

www.musterring.com<br />

EGLO<br />

Neuer Showroom mit neuen Trends und<br />

Innovationen. Im Zuge der Fachbesuchermesse<br />

„Lichtwoche Sauerland<br />

2022“ öffnete der österreichische<br />

Leuchten-Experte EGLO Leuchten seinen<br />

neu gestalteten und deutlich vergrößerten<br />

Showroom in Arnsberg. Besonders<br />

im Fokus: die neuen smarten<br />

connect.Z-Leuchten. Im Bereich Smart<br />

Light hat sich EGLO neben der zukunftsorientierten<br />

Steuerung mit Zigbee<br />

3.0 am Kundenwunsch nach mehr Gemütlichkeit<br />

orientiert und kreiert smarte<br />

Beleuchtungslösungen in wohnlichen<br />

Designs. Die Connect-Z Produkte sind<br />

mit den smarten Zigbee 3.0 Produkten<br />

am Markt sowie dem Vorgängersystem<br />

Connect-C kombinierbar. Zudem ermöglicht<br />

EGLO, Leuchten in aktuellen<br />

Trends mittels smarter Leuchtmittel mit<br />

E27, E14 und GU10 Fassung smart<br />

werden zu lassen. Im Trend-Radar für<br />

die kommende Saison stehen Leuchten,<br />

die sich zum Stil von Wabi-Sabi,<br />

New Nordic, Natural Tones und Minimalismus<br />

kombinieren lassen.<br />

www.eglo.com<br />

104 Messen<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022


Neue Aussteller auf<br />

der Proposte<br />

Vom 26. bis 28. April werden 69 Aussteller –<br />

davon 40 aus dem Ausland – an der 29. Ausgabe<br />

der Interior-Stoffmesse Proposte in der Villa<br />

Erba teilnehmen – neun mehr als im letzten<br />

Jahr. Vier von ihnen sind neu dabei, während<br />

andere Unternehmen nach Abwesenheit zurückkehren.<br />

Zum ersten Mal vertreten sind<br />

Steiner 1888 aus Österreich, G.M. Fabrics aus<br />

Indien und die italienischen Unternehmen Giò<br />

Emi und Tendaggi Paradiso. Foto: Proposte<br />

Neues Hausmesseformat „made in Austria“<br />

Die Österreichische Möbelindustrie hat ein neues Hausmesseformat entwickelt: Vom 20.<br />

Juni bis zum 1. Juli 2022 öffnen verschiedene Betriebe unter dem Titel „Furnitoure – Furniture<br />

on Tour“ eigene Ausstellungswelten für Handelspartner und Insider. Sowohl Hersteller<br />

aus Österreich als auch aus angrenzenden süddeutschen Regionen werden dazu eingeladen.<br />

„Derzeit erleben wir einen grundlegenden Wandel der Messestruktur, durch den sich<br />

neue Formate entwickeln“, so Dr. Georg Emprechtinger, Vorsitzender der Österreichischen<br />

Möbelindustrie. „Mit der Furnitoure 2022 setzen wir ein klares Signal, um Unternehmen<br />

und Händler unabhängig von den großen Messen direkt zusammenzubringen.“<br />

Unter den Teilnehmern sind namhafte Unternehmen wie ADA, Team 7 oder Voglauer. Zudem<br />

haben bereits Joka, Elastica, Strasser Steine und fm Büromöbel ihre Teilnahme angemeldet.<br />

Weitere Informationen unter moebel.at.<br />

Logimat mit breitem<br />

Rahmenprogramm<br />

Die Logimat 2022, die weltweit größte Fachmesse für<br />

Intralogistik-Lösungen, findet vom 31. Mai bis 2. Juni auf<br />

dem Messegelände Stuttgart statt. Mit einem umfangreichen<br />

Rahmenprogramm aus Fachforen, Live-Events auf der<br />

Außenfläche sowie bis zu 120 digital präsentierten Ausstellervorträgen<br />

bietet sie nach Angaben des Veranstalters Euroexpo „ein<br />

vollumfängliches Informationsangebot über das aktuelle Themenspektrum<br />

zukunftsfähiger Intralogistik.“<br />

Internationale Aussteller zeigen innovative Technologien,<br />

Produkte, Systeme und Lösungen zur Rationalisierung,<br />

Prozessoptimierung und Kostensenkung der innerbetrieblichen<br />

logistischen Prozesse.<br />

Das Rahmenprogramm findet in der neuen LogiMAT-<br />

Arena im Atrium Eingang Ost statt. Mehr als 60<br />

Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und<br />

Fachmedien beleuchten dabei in 14<br />

Vortragsreihen aktuelle Themen<br />

der Intralogistik.<br />

Münchner Stoff Frühling: Über 90 Marken<br />

Über 90 Marken – internationale Textilediteure, Farben-, Tapeten- und<br />

Teppichmanufakturen – präsentieren vom 12. bis 15. Mai 2022 ihre<br />

neuen Kollektionen auf dem Münchner Stoff Frühling.<br />

Kooperationspartner ist die Munich Creative<br />

Business Week (MCBW), die am 14. Mai<br />

startet. Sie ist Deutschlands größtes<br />

Design-Event und zugleich internationales<br />

Schaufenster der bayerischen<br />

Kreativ- und Design-Wirtschaft.<br />

Foto: Münchner Stoff Frühling<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022<br />

Messen 105


Feria Hábitat Valencia fast<br />

schon ausgebucht<br />

Die Feria Hábitat Valencia, die vom 20. bis 23. September<br />

2022 stattfindet, ist fast vollständig ausgebucht: Die<br />

Veranstalter erwarten, dass die sechs Hallen mit 60.000<br />

qm Ausstellungsfläche gut gefüllt sein werden.<br />

Mit der Home Textiles Premium und der Espacio Cocina<br />

SICI wird zum ersten Mal ein umfassendes Angebot an<br />

Heimtextilien sowie Küchenmöbeln und -ausstattungen<br />

dazukommen. Zudem nehmen erstmals hochkarätige<br />

Dekorationsanbieter an der Messe teil. Zusammen bilden<br />

die drei Messen nach Angaben des Veranstalters ein<br />

riesiges Schaufenster mit mehr als 80.000 qm Ausstellungsfläche.<br />

Die beiden Messen finden parallel zur Feria<br />

Hábitat Valencia statt und sind direkt mit den Hallen verbunden,<br />

in denen die Inneneinrichtungsmesse stattfindet.<br />

Die Feria Hábitat Valencia gilt als führende Messe für Inneneinrichtungen<br />

„Made in Spain“ und bietet ein breites<br />

Spektrum an Möbeln, Leuchten, Dekorationsartikeln,<br />

Polster- und Schlafzimmermöbeln.<br />

Foto: leo<br />

spoga+gafa 2022: Mit neuem Hallensetup in den Startlöchern<br />

Gute Anmeldestände aus Europa und Übersee verzeichnet die Koelnmesse für die spoga+gafa 2022, die vom<br />

19. bis 21. Juni 2022 in Köln stattfindet. Drei Monate vor der Messe ist die Anzahl der ausstellenden Länder<br />

ähnlich dem Niveau des Rekordjahres 2019.<br />

Insbesondere europäische Unternehmen haben teils deutliche Flächenvergrößerungen vorgenommen, wie<br />

Stefan Lohrberg, Director Koelnmesse, in Wien auf der Europäischen Pressekonferenz zur spoga+gafa erläuterte.<br />

Schon jetzt zeige sich somit, dass der neue Juni-Termin sowohl bei Ausstellern, die größere Handelsflächen<br />

adressieren, sowie bei jenen, die sich an den Fachhandel richten, greife: Die Ausrichtung der spoga+gafa<br />

Mitte/Ende Juni passe damit in die Orderzyklen beider Handelsausrichtungen.<br />

Ein neues Hallen-Setup im Bereich Möbel, ein „Dreieck der kurzen Wege“ aus den Hallen 3.1, 11.1 und 11.2<br />

sowie der unique-Halle 10.2 schaffe laut Lohrberg zudem eine neue Dynamik und garantiere beste Frequenzen<br />

in allen Furniture-Hallen der größten Messe für Außenmöbel- und Dekorationen weltweit. Einmalig in 2022<br />

ergänzt das Pop-up-Event „Home meets spoga+gafa“, welches sich der Interior-Möbelwelt widmet, das Möbelsegment<br />

der spoga+gafa. Vereint werden damit in Halle 4.2 Indoor- und Outdoorkräfte an einem Ort gezeigt.<br />

Aufgrund noch immer geltender Ein- und Ausreiseregularien in Asien bleibt die Teilnahme asiatischer Aussteller<br />

erwartungsgemäß zurückhaltend. Asiatische Hersteller mit europäischen Dependancen werden dennoch<br />

ein aktiver Bestandteil der Messe sein und zeigen, ebenso wie ihre weltweiten Mitbewerber, Interesse an zusätzlichen<br />

Ausstellungsflächen.<br />

Das Event-Programm der spoga+gafa setzt neue Akzente, wie beispielsweise im Vortragsprogramm mit klarem<br />

Fokus auf aktuelle Herausforderungen der Branche (Stichwort Lieferketten, E-Commerce). Sonderschauen<br />

zur Hervorhebung einzelner Produkte bieten<br />

der Boulevard of Ideas und die Trendshow Outdoor<br />

Lifestyle mit den Schwerpunkten Nachhaltigkeit,<br />

Urbanisierung, Silver Society und Individualisierung.<br />

Auch in diesem Jahr ist die Teilnahme für<br />

Aussteller mit den besten Innovationen der Saison<br />

kostenlos möglich. Ein neues Abendprogramm<br />

lädt Aussteller wie Besucher auf die Rheinterrassen<br />

ein. Hier werden sich die BBQ-Aussteller den<br />

anderen Aussteller-Segmenten und ihren eingeladenen<br />

Gästen, den Handelsentscheidern aller<br />

Branchen, aktiv präsentieren.<br />

Die Messe steht unter dem Motto „Sustainable<br />

Gardens“: Unter anderem werden Führungen über<br />

das ganze Gelände Produkte und Lösungen zeigen,<br />

die den Garten auf seinem Weg hin zu einem<br />

nachhaltigeren Dasein tragen und unterstützen.<br />

ZOW wird<br />

ausgesetzt<br />

Die Koelnmesse setzt die<br />

für den 3. bis 5. Mai<br />

2022 geplante ZOW am<br />

Standort Bad Salzuflen<br />

vorerst aus und macht<br />

für diese Entscheidung<br />

die „disruptive, durch die<br />

Corona-Pandemie<br />

ausgelöste Entwicklung“<br />

verantwortlich. Für die<br />

Entwicklung der ZOW<br />

und der Interzum<br />

insgesamt zeichne sich<br />

eine Fokussierung der<br />

Branche auf die Interzum<br />

als Weltleitmesse und<br />

zugleich als zentrale<br />

deutsche Plattform ab.<br />

Stefan Lohrberg, Director Koelnmesse, blickt<br />

zuversichtlich auf die spoga+gafa 2022.<br />

Foto: Lehmann<br />

106 Messen<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022


Dialog<br />

Bausteine:<br />

Bausteine:<br />

Verkaufstraining Verkaufstraining / / /<br />

Coaching Coaching Coaching Vertrieb Vertrieb Vertrieb<br />

Führung Führung Führung in in in<br />

Abteilung Abteilung Abteilung & Filialen & Filialen & Filialen<br />

Kommunikation Kommunikation in in in<br />

Verwaltung Verwaltung Verwaltung und Service und und Service Service<br />

Consulting - Coaching - Training<br />

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108 Business Forum<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022


INSERENTENVERZEICHNIS<br />

A<br />

Alliance Möbel Marketing GmbH & Co. KG,<br />

Rheinbach Titel, Seiten 22-23, 30-31<br />

B<br />

Birkenstock Global Sales GmbH,<br />

Linz am Rhein Seite 11<br />

Verlag Matthias Ritthammer GmbH<br />

Emmericher Straße 10,<br />

90411 Nürnberg<br />

Postfach 190128, 90118 Nürnberg<br />

Telefon 0911 95578-0<br />

Telefax 0911 95578-11/22<br />

ISSN 09-49-65-21<br />

Internet:<br />

www.ritthammer-verlag.de<br />

E-Mail:<br />

media@ritthammer-verlag.de<br />

Gründer: Matthias Ritthammer †<br />

Herausgeber und Verleger:<br />

Klaus Ritthammer,<br />

Franz Schäfer<br />

Geschäftsführerin:<br />

Christine Ritthammer<br />

Chefredakteure:<br />

Helmut Merkel †,<br />

Gerald Schultheiß<br />

Redaktion:<br />

Richard Barth,<br />

Karin Henjes,<br />

Michaela Höber,<br />

Sebastian Lehmann,<br />

Klaus Leonhard,<br />

Stefan Mielchen,<br />

Arnd Schwarze<br />

Ständige Mitarbeiter:<br />

Siegfried Kellerer, Kellerer.com<br />

Lior I.Yarom, SmartyCon GmbH<br />

Jochen Winning, DGM<br />

Wilfried Gatzke, Sachverständiger<br />

Vertrieb:<br />

Ann-Kathrin Ritthammer<br />

Verlagsbüro Bad Salzuflen:<br />

Arnd Schwarze<br />

Heldmannstraße 139,<br />

32108 Bad Salzuflen<br />

Telefon +49 (0)5222 23908-07<br />

Fax +49 (0)5222 23908-08<br />

Mobil +49 (0)163 3160974<br />

schwarze@ritthammer-verlag.de<br />

www.ritthammer-verlag.de<br />

Verlagsbüro Süd:<br />

Gerrith B. Horndasch M.A.<br />

Kastanienweg 9, 78713 Schramberg<br />

Telefon +49 (0)7422 200695-9<br />

Fax +49 (0)7422 200695-8<br />

Mobil +49 (0)177 4377484<br />

horndasch@ritthammer-verlag.de<br />

www.ritthammer-verlag.de<br />

Holland:<br />

Publicitas B.V.<br />

1101 CN Amsterdam-Zuidoost<br />

China, Hongkong:<br />

Oceania Publishing & Media Co. Ltd.<br />

200030 Shanghai, Volksrepublik China<br />

Organträger für:<br />

FENA<br />

(Féderation Européenne du Negoce<br />

de l’Ameublement/Europäischer<br />

Verband des Möbelhandels)<br />

Deutsche<br />

Gütegemeinschaft Möbel<br />

Anzeigenpreisliste:<br />

Gültig Nr. 61/2022<br />

Anzeigenschluss<br />

für Empfehlungsanzeigen jeweils<br />

sechs Wochen vor Erscheinen;<br />

für Gelegenheits-, Vertretungs- und<br />

Stellenanzeigen bis eine Woche vor<br />

Erscheinen (später auf Anfrage).<br />

Bezugspreise:<br />

Einzelpreis Euro 9,50 zzgl.<br />

Porto und dem derzeit gültigen<br />

Mehrwertsteuersatz,<br />

im Abonnement Euro 136,– zzgl.<br />

Porto und dem derzeit gültigen<br />

Mehrwertsteuersatz<br />

bei monatlichem Erscheinen.<br />

(Erscheinungstermin Mitte des Monats,<br />

ausgenommen Messeausgaben.)<br />

Bei höherer Gewalt kein Anspruch<br />

auf Lieferung.<br />

Schriftliche Kündigung drei Monate<br />

vor Ablauf des Abonnement-Jahres.<br />

Nachdruck (auch auszugsweise),<br />

Vervielfältigungen jeder Art bedürfen<br />

der schriftlichen Genehmigung des<br />

Verlages. Fremdbeiträge, die mit<br />

Namen des Verfassers gezeichnet sind,<br />

geben nicht unbedingt die Meinung<br />

der Redaktion wieder. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte wird keine<br />

Haftung übernommen.<br />

German member of international<br />

Alliance of Furniture Publications<br />

C<br />

Cotta Collection AG,<br />

Bendern (Liechtenstein) Seite 9<br />

E<br />

Einrichtungspartnerring VME<br />

GmbH & Co. KG, Bielefeld<br />

4. Umschlagseite<br />

F<br />

Fachschule des Möbelhandels, Köln Seite 93<br />

H<br />

Hermes Einrichtungsservice<br />

GmbH & Co. KG, Löhne Seite 13<br />

Messen<br />

Koelnmesse GmbH, spoga+gafa,<br />

Köln Seite 35<br />

Meble Polska, Poznan (Polen) Seite 107<br />

MTM Möbel-Trend-Messe,<br />

Dresden Seiten 41-42<br />

M<br />

MHK Group Marketing Handel Kooperation<br />

GmbH & Co., Dreieich 2. Umschlagseite<br />

N<br />

Nimo Consulting, Duisburg Seite 108<br />

S<br />

Sales-M-Learning GmbH,<br />

Bad Neuenahr-Ahrweiler Seite 108<br />

X<br />

XXXLutz KG, Wels, Österreich Seite 29<br />

Beilage<br />

GfM-Trend-Möbeleinkaufsverband,<br />

Neustadt a.d. Donau<br />

Anzeigen:<br />

Birgit Kunze<br />

Online:<br />

Silvia Chesi<br />

Diese Hülle wurde aus Polyethylen (PE) ohne Verwendung von Zusätzen hergestellt. Die verwendeten<br />

Druckfarben enthalten keine toxischen Schwermetalle wie z. B. Blei, Cadmium oder Quecksilber.<br />

Auf der Mülldeponie verhält sich diese Hülle grundwasserneutral. Sie ist rückstandslos in der Müllverbrennung<br />

zu entsorgen, voll recyclingfähig und deshalb besonders umweltverträglich.<br />

Der <strong>Möbelmarkt</strong> wird auf 100% recyclingfähigem Papier aus nachwachsenden Rohstoffen der<br />

EU produziert.<br />

küche&bad forum<br />

A<br />

AVITANA GmbH, Herford Seite 15<br />

B<br />

Beko Grundig Deutschland GmbH,<br />

Neu-Isenburg Seite 5<br />

K<br />

Der Küchenring GmbH & Co. KG,<br />

Rheinbach Seiten 20-21<br />

KüchenTreff GmbH & Co.KG,<br />

Wildeshausen Seite 25<br />

In der Verlagsgruppe Ritthammer erscheinen auch:<br />

L<br />

Liebherr-Hausgeräte GmbH,<br />

Ochsenhausen<br />

2. Umschlagseite<br />

M<br />

Miele & Cie. KG, Gütersloh Seite 7<br />

O<br />

Oranier Küchentechnik GmbH,<br />

Haiger Titel, Seiten 22-23<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022<br />

Impressum / Inserentenverzeichnis 109


Gütesiegel für Sedda<br />

Neue Aufgabe für<br />

Claire Steinbrück<br />

Claire Steinbrück, seit 2018 Director der imm<br />

cologne, wechselt innerhalb der Koelnmesse<br />

und wird Geschäftsbereichsleiterin Ernährungstechnologie.<br />

„Claire Steinbrück zeichnen ihre strategische<br />

Stärke, ihre Erfahrungen im globalen Messegeschäft<br />

und ihre konsequente Kundenorientierung<br />

aus“, beschreibt Geschäftsführer Oliver<br />

Frese, Chief Operating Officer der Koelnmesse.<br />

Sie übernimmt zukünftig die Verantwortung<br />

für die Kölner Messen ProSweets Cologne,<br />

Anuga FoodTec und euvend & coffeena sowie<br />

für das zugeordnete Auslandsportfolio.<br />

Die Koelnmesse sieht großes Potenzial und internationale<br />

Wachstumschancen in ihrem<br />

Kompetenzbereich Ernährung und Ernährungstechnologie. Um diesem Wachstum gerecht<br />

zu werden, wird der Geschäftsbereich zum 1. Juni 2022 aufgeteilt und neben<br />

Steinbrück von Bastian Mingers geleitet, der von der Messe Düsseldorf nach Köln<br />

wechselt und den Geschäftsbereich Ernährung übernimmt. Foto: Koelnmesse<br />

Habeck zu Gast<br />

im Deutschen Pavillon<br />

Marketingleiter Johannes Ragailler präsentiert die Auszeichnung:<br />

Qualitätsgütesiegel „Austria“ und „Möbel“. Foto: Sedda<br />

Die Sedda Polstermöbelwerke wurden erneut mit dem Qualitätsgütesiegel<br />

„Austria“ ausgezeichnet. Im selben Zuge wurde der<br />

oberösterreichischen Manufaktur das topaktuelle Gütesiegel<br />

„Möbel“ verliehen „für heimische Möbel in höchster Qualität“.<br />

Bereits seit 1978 darf Sedda dieses Zeichen führen. Voraussetzung<br />

ist die wiederkehrende Überprüfung der Fertigungstechniken und<br />

Materialien durch das österreichische Holzforschungsinstitut.<br />

„Mittlerweile produzieren wir schon seit über 40 Jahren nach den<br />

Richtlinien der Holzforschung Austria, die mit der RAL Gütegemeinschaft<br />

Möbel vergleichbar ist. Ein stetiger Beweis für die unnachahmliche<br />

Qualität unseres Familienunternehmens“, freut sich<br />

Marketingleiter Johannes Ragailler.<br />

Vizekanzler<br />

Robert Habeck<br />

wurde vom<br />

Stellvertretenden<br />

Generalkommissar<br />

und<br />

Pavillondirektor<br />

Sebastian Rosito<br />

durch die<br />

Ausstellung<br />

geführt. Foto:<br />

Deutscher<br />

Pavillon Expo<br />

2020 Dubai/<br />

Björn Lauen<br />

Neuer BBE-<br />

Geschäftsführer<br />

Die BBE Handelsberatung hat Dr. Johannes Berentzen<br />

mit Wirkung zum 1. März 2022 als neuen Geschäftsführer<br />

berufen. Der promovierte Betriebswirt blickt auf<br />

mehr als 12 Jahre Erfahrung in der Unternehmensberatung<br />

mit Fokus auf Einzelhandel und Konsumgüter<br />

zurück und soll den Wachstumskurs der BBE weiter<br />

vorantreiben.<br />

Besonderer Schwerpunkt soll neben der traditionell<br />

wichtigen Standort- und Branchenberatung künftig<br />

die Managementberatung werden. Joachim Stumpf,<br />

der seit 35 Jahren in leitender Position und seit 2007 als Geschäftsführer der BBE Handelsberatung<br />

tätig ist, übernimmt die neu geschaffene Position der Geschäftsführung der BBE<br />

Holding und bündelt strategisch in dieser Funktion die Geschäfte des gesamten BBE Firmenverbunds<br />

aus BBE Handelsberatung, IPH Handelsimmobilien, elaboratum und CIMA.<br />

Foto: BBE Handelsberatung<br />

Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck besuchte<br />

Mitte März den Deutschen Pavillon auf der Expo 2020<br />

Dubai. Den deutschen Beitrag auf der Expo verantwortet sein<br />

Ministerium. Vom 01. Oktober 2021 bis 31. März 2022 fand in<br />

Dubai die jetzige Weltausstellung statt. Unter dem Motto „Connecting<br />

Minds, Creating the Future“ nahmen mehr als 190 Staaten<br />

daran teil. Es ist die erste Expo im arabischsprachigen<br />

Raum.<br />

Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz<br />

verantwortet die Koelnmesse GmbH Organisation und<br />

Betrieb des Deutschen Pavillons auf der Expo 2020 in Dubai.<br />

Konzept, Planung und Realisierung des Deutschen Pavillons lagen<br />

bei der „Arbeitsgemeinschaft Deutscher Pavillon Expo<br />

2020 Dubai“ aus den beiden Unternehmen facts and fiction<br />

GmbH (Köln) und Nüssli Adunic AG (Hüttwilen, Schweiz).<br />

110 Köpfe<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022


Trauer um<br />

Herwig Adriaenssens<br />

Wie die Meubelbeurs Brüssel mitteilt, verstarb<br />

am 27. März Herwig Adriaenssens im Alter von<br />

84 Jahren. Der frühere Präsident des belgischen<br />

Möbelexportverbandes (Belgofurn) engagierte<br />

sich stets stark für die Belange der belgischen<br />

Möbelindustrie und deren Etablierung in Europa.<br />

Foto: Archiv<br />

Dr. Thomas Knecht ist<br />

ab sofort alleiniger<br />

Gesellschafter des<br />

Traditionsherstellers<br />

Hülsta.<br />

Foto: Hülsta<br />

Thomas<br />

Knecht übernimmt<br />

Hülsta<br />

Die Mitglieder der Familie Hüls haben ihre Anteile an der Hülsta AG & Co. KG an den<br />

geschäftsführenden Gesellschafter Dr. Thomas Knecht veräußert. Knecht ist damit<br />

nunmehr mittelbar Alleingesellschafter der Hülsta AG & Co. KG und damit auch der<br />

Hülsta Unternehmensgruppe.<br />

Bei den Mitgliedern der Familie Hüls handelt es sich um die Söhne von Karl Hüls sen.,<br />

der das Unternehmen bis zu seinem Tod 2001 leitete und es zu einem der führenden<br />

deutschen Möbelhersteller ausbaute. Die Marke „Hülsta“ erlangte durch ihn ihren<br />

heutigen hohen Qualitäts- und Bekanntheitsgrad.<br />

Knecht ist bereits seit 2019 als geschäftsführender Gesellschafter der Hülsta-Gruppe<br />

tätig. In dieser Funktion habe er in einem schwierigen Marktumfeld notwendige Umstrukturierungen<br />

umgesetzt und neue Märkte für Hülsta erschlossen, heißt es vonseiten<br />

der Familie Hüls. So habe Knecht maßgeblich dazu beigetragen, die Unternehmensgruppe<br />

weiterzuentwickeln und die Markenbekanntheit auszubauen.<br />

Neue Leitung<br />

für Arper Amerika<br />

Amy Storek hat seit April als CEO die Leitung von Arper Amerika inne.<br />

In ihrer neuen Position wird Storek die weitere Entwicklung der strategischen<br />

Wachstumspläne von Arper in Nord- und Lateinamerika verantworten.<br />

Mit vier Showrooms in Großstädten wie New York (Hauptsitz von Arper<br />

USA), Los Angeles, Chicago und Mexiko-Stadt (Hauptsitz von Arper<br />

Lateinamerika) sowie einer Produktionsstätte in High Point, North<br />

Carolina, verfügt Arper bereits über eine starke Präsenz in Amerika.<br />

Durch diese lokalen Standorte ist das Unternehmen in der Lage, mit<br />

erhöhter Effizienz in Produktion und Vertrieb auf den amerikanischen<br />

Märkten zu agieren.<br />

Storek arbeitete bereits in verschiedenen Positionen für globale Unternehmen<br />

wie Herman Miller, Vitra und Haworth und bringt mehr als<br />

25 Jahre Erfahrung in Design und Produktion in ihre neue Aufgabe bei<br />

Arper ein.<br />

Foto: Arper<br />

Reinhard Schnitker verabschiedet sich<br />

Nach über 26 Jahren intensiver Vertriebsarbeit ist es jetzt soweit: Reinhard Schnitker von Venjakob<br />

verabschiedet sich wie geplant in den Ruhestand. Schnitker war 1996 als Verkaufsleiter<br />

bei dem Wohn- und Esszimmer-Spezialisten in Güterloh gestartet und ab Mitte 2004 als Vertriebsleiter<br />

tätig. Seine Ausbildung hatte er seinerzeit bei Karl Ottensarndt in Herzebrock absolviert,<br />

weitere Stationen waren als Sachbearbeiter bei Frers-Stilmöbel in Rastede sowie als<br />

Sachbearbeiter Inland und Export bei Karl Lübke in Rheda-Wiedenbrück.<br />

„Es gab in den 26 Jahren einige Veränderungen bei Venjakob und natürlich auch in der gesamten<br />

Möbelbranche. Wir haben uns durch eine hervorragende Teamarbeit eine Marktposition erarbeitet,<br />

auf die ich auch ein wenig stolz bin“, zieht der langjährige Vertriebsleiter Bilanz.<br />

Foto: privat<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022<br />

Köpfe 111


Trauer um Käthe Rom<br />

Mit großer Betroffenheit nimmt der Polstermöbelhersteller Rom Abschied von seiner<br />

Firmengründerin Käthe Rom, die am 20. März im Alter von 87 Jahren verstorben ist.<br />

Zusammen mit ihrem Mann Herbert gründete Käthe Rom im Jahre 1961 die Rom a.G.<br />

Gemeinsam bauten sie das Unternehmen zu einer internationalen Unternehmensgruppe<br />

mit bis zu 900 Beschäftigten aus. Im Jahre 2008 übergab sie die operative Geschäftsführung<br />

ihrem Sohn Paul. Bis zuletzt war sie Mitglied im Aufsichtsrat der Rom-Gruppe.<br />

Käthe Rom war eine Vollblutunternehmerin, dank ihrer Zielstrebigkeit und Innovationskraft<br />

entwickelte sich die Rom a.G. zu einem der größten Polstermöbelhersteller in Europa.<br />

Das Zwischenmenschliche stand bei ihr immer im Mittelpunkt, dies hat sie durch<br />

ihre enge Verbundenheit zu den Mitarbeitern, Handels- und Geschäftspartnern bis zum<br />

letzten Tag immer wieder betont und auch intensiv gelebt.<br />

Mit Käthe Rom verliert die belgische<br />

Möbelindustrie eine große Unternehmerpersönlichkeit.<br />

Foto: Rom<br />

Voglauer für Klimaschutz<br />

ausgezeichnet<br />

Im Rahmen des ersten Austrian Sustainability Summits<br />

wurde Voglauer vom Klimaschutzministerium (BMK) in<br />

Wien für sein Engagement im Klimaschutz ausgezeichnet.<br />

Die Klimaschutzinitiative klimaaktiv holte damit Industrieund<br />

Gewerbebetriebe aus ganz Österreich vor den Vorhang,<br />

die den Ausstieg aus fossilen Energien vorantreiben<br />

und Energie bestmöglich nutzen.<br />

Prämiert wurde Voglauer von der Klimaschutzinitiative klimaaktiv<br />

für die Optimierung der Drucklufterzeugung sowie<br />

des Heizhauses. In Summe werden dadurch jährlich<br />

rund 2 Mio. kWh an Strom und Biomasse und somit über<br />

600 Tonnen CO 2<br />

eingespart.<br />

(v.l.): David Zwilling (Voglauer, Prokurist, Leitung Beschaffung/Logistik),<br />

Bettina Bergauer (BMK) und Martin Schrittwieser<br />

(Voglauer, Prokurist, Produktionsleiter).<br />

Foto: Sabine Klimpt<br />

Designerinnen im Porträt<br />

She.Made – Zeitgenössische Produktdesignerinnen im Portrait.<br />

So heißt die Ausstellung, die noch bis zum 13. Mai im<br />

Salon von Nicole Adler am Schwarzenbergplatz in Wien zu<br />

sehen ist. Präsentiert werden Arbeiten von neun Designerinnen<br />

bzw. sechs von Frauen geführten Designstudios, die das<br />

zeitgenössische Produktdesign in den vergangenen Jahrzehnten<br />

in Österreich und darüber hinaus prägten.<br />

Die Werkschau wird als Installation eines intimen Wohnraums<br />

präsentiert, in dem die Objekte sich scheinbar beiläufig und<br />

selbstverständlich in ihre Umgebung einfügen. Mit dabei ist<br />

auch das Studio Lucy.D von Barbara Ambrosz und Karin Santorso.<br />

Die beiden Designerinnen ergründen die Poesie im Alltäglichen,<br />

dabei suchen sie die Balance zwischen Tradition<br />

und Innovation, Sinn und Sinnesfreude, Detail und Ensemble.<br />

Barbara Ambrosz und Karin Santorso (v.l.) ergründen die<br />

Poesie im Alltäglichen. Foto: Studio Lucy.D<br />

112 Köpfe<br />

MÖBELMARKT<br />

04 / 2022

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