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architektur FACHMAGAZIN Ausgabe 2 2022

Gebäude energieeffizienter und resilienter gegen Umwelteinflüsse zu machen, ist eine der großen Aufgaben moderner Architektur. Die Fassade, als äußerste Schutzhülle, bietet hier besonders großes Potenzial. Probleme wie zu hoher Hitzeeintrag, die schon hier gelöst werden, entlasten vor allem die Haustechnik und können bei der Energiebilanz entscheidend sein. Doch moderne Fassaden können mehr. Sie erzeugen Strom, lüften selbstständig, kühlen überhitzte Städte und bieten mitunter sogar Lebensraum für allerlei Tiere. So legen sie einen Grundstein für nachhaltiges und zukunftsorientiertes Bauen. Die Projektberichte, die wir für diese Ausgabe zusammengestellt haben, könnten kaum unterschiedlicher sein. Sie spannen den Bogen zwischen smarten High-Tech- sowie cleveren Low-Tech-Ansätzen.

Gebäude energieeffizienter und resilienter gegen Umwelteinflüsse zu machen, ist eine der großen Aufgaben moderner Architektur. Die Fassade, als äußerste Schutzhülle, bietet hier besonders großes Potenzial. Probleme wie zu hoher Hitzeeintrag, die schon hier gelöst werden, entlasten vor allem die Haustechnik und können bei der Energiebilanz entscheidend sein. Doch moderne Fassaden können mehr. Sie erzeugen Strom, lüften selbstständig, kühlen überhitzte Städte und bieten mitunter sogar Lebensraum für allerlei Tiere. So legen sie einen Grundstein für nachhaltiges und zukunftsorientiertes Bauen.

Die Projektberichte, die wir für diese Ausgabe zusammengestellt haben, könnten kaum unterschiedlicher sein. Sie spannen den Bogen zwischen smarten High-Tech- sowie cleveren Low-Tech-Ansätzen.

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

30<br />

Intelligente Fassade<br />

Atmungsaktive<br />

Architektur<br />

Shenzhen Rural Commercial Bank Headquarters / Shenzhen, China / SOM<br />

Text: Edina Obermoser Fotos: Seth Powers<br />

Das Architekturbüro<br />

Skidmore, Owings &<br />

Merrill (SOM) realisierte<br />

in der chinesischen<br />

Millionenstadt Shenzhen<br />

ein „atmendes“ Hochhaus<br />

mit natürlicher Belüftung.<br />

Für die neuen Headquarters<br />

der Rural Commercial<br />

Bank entwarfen sie eine<br />

Struktur aus sich diagonal<br />

kreuzenden Trägern. Diese<br />

verleihen dem Gebäude<br />

nicht nur ihr markantes<br />

Aussehen, sondern dienen<br />

zudem als gigantischer<br />

Sonnenschutz.<br />

Wolkenkratzer sind in der Metropole im Südosten<br />

Chinas nichts Besonderes – das 158 Meter hohe<br />

Bankgebäude allerdings schon: Natürlich belüftet<br />

tanzt es aus der Reihe und zeigt, wie nachhaltiges<br />

Design in tropischen Breitengraden aussehen kann.<br />

Mit seinen 33 Stockwerken steht der Turm am Rande<br />

eines öffentlichen Parks im Geschäftsviertel von<br />

Shenzhen. Die Grünfläche steht im Zentrum des<br />

Masterplans für den Stadtbezirk. Durch seine Gestaltung<br />

soll der Neubau auf die Geschichte und die<br />

ländlichen Wurzeln der Bank sowie deren Vision für<br />

die Zukunft hinweisen und traditionelle Komponenten<br />

mit modernen Ideen verbinden.<br />

SOM setzten auf eine simple, quadratische Grundform<br />

und kombinierten diese mit innovativer Technologie.<br />

Das Herzstück des Bankhauptsitzes ist seine<br />

charakteristische Fassade, die als Brisesoleil und<br />

Konstruktion fungiert. Wie ein Exoskelett umschließt<br />

sie den Turm mit einer engmaschigen Struktur. Diese<br />

besteht aus weißen Stahlträgern, die sich überkreuzen.<br />

Als außenliegendes Tragwerk ermöglichen<br />

sie im Inneren offene Grundrisse und eine flexible<br />

Nutzungsanpassung. Die Diagonalen sind in jedem<br />

zweiten Stockwerk über horizontale Rahmen mit<br />

dem Betonkern verbunden, der die Kräfte in den Boden<br />

abführt. Zudem schirmt das Gitter die dahinterliegende<br />

Glasfassade vor der Sonne ab, schützt vor<br />

Blendung in den Büros und reduziert den solaren<br />

Wärmeeintrag um 34 Prozent. Am Fuße des Baus<br />

weiten sich die Abstände zwischen den Rauten der<br />

Außenhülle. Sie umrahmen den Blick in den Park und<br />

markieren die Zugänge zum Gebäude.<br />

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