COBURGER – Das Magazin #50
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Jubiläumsausgabe Nr. 50
April 2022
Gesellschaft. Kultur. Wirtschaft. Politik.
Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft
der Stadt Coburg mbH
gratuliert dem „Coburger“ ganz
herzlich zur 50. Ausgabe!
Unabhängige, neutrale und funktionierende
Medien sind nicht nur eine eigene Branche,
sondern auch ein wichtiger Standortfaktor
für die Entwicklung einer Region. Nicht nur,
aber ganz besonders in diesen aktuellen
schwierigen Zeiten.
Unternehmen und Menschen, die in einer
Region arbeiten und leben oder die in
eine Region kommen sollen, betrachten
neben vielen anderen Dingen auch die
Medienlandschaft. Je vielfältiger und
neutraler diese ist, umso attraktiver ist auch
die Heimat als Arbeits- und Lebensstandort.
Der „Coburger“ trägt mit seiner qualifizierten
Berichterstattung und seinem hochwertigen
Erscheinungsbild einen wesentlichen
Bestandteil zu unserer Medienlandschaft bei.
Fachlich fundierte Berichte über Themen
von Wirtschaft bis Technik, gesellschaftliche,
architektonische und kulturelle Highlights
und auch ein bisschen Stadtgeflüster machen
den Coburger zu einem äußerst spannenden
Magazin.
Wir freuen uns auf viele weitere Ausgaben
des „Coburger“, wünschen alles Gute und
viel Erfolg dem Magazin an sich, aber
insbesondere den vielen Macherinnen und
Machern, die dahinterstehen und rufen Euch
zu: Bleibt so wie Ihr seid!
www.wifoeg-coburg.de
2 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 50 / APRIL 2022
INHALT
Mittelalterliches Kleinod
Die Kleinstadt Seßlach. Mehr Bilder aus dem westlichen
Landkreis in unserer zweiten Landpartie 2022 ab Seite 26.
AUSGABE 50 | APRIL 2022
6 EDITORIAL. Danke.
8 HOFBERICHT. Endlich wieder.
10 STADTGESPRÄCHE. Wenn sich Oskar Schindler und Max Brose treffen …
88 KULTURTIPPS. Nach dem „Freedom“-Day.
101 IMPRESSUM. Wir waren es dieses Mal.
112 MONACO FRANKE. Prinz Albert im Gespräch.
113 AUF EIN WORT. Der Russe in Euskirchen.
114 DAS LETZTE. Zitate über Diktaturen.
WOLFRAM HEGEN
GABI ARNOLD
SEBASTIAN BUFF
GABI ARNOLD
VAL THOERMER
12 DOPPEL„JUBELLÄUM“.
Der 50. COBURGER im zehnten Jahr.
22
26
ALS DIE ALTSTADT IN FLAMMEN STAND …
10 Jahre nach dem Brand in der Herrngasse.
IM WESTEN COBURGS.
Fotostrecke Landpartie #2.
WOLFRAM HEGEN 34
MUTIGE IDEEN #4.
Ein Haus für die Stadtautobahn.
WOLFRAM HEGEN
GABI ARNOLD
WOLFRAM HEGEN
SEBASTIAN BUFF
WOLFRAM HEGEN
SEBASTIAN BUFF
TIM BIRKNER
CAROLIN OSWALD
WOLFRAM HEGEN
HEIDI SCHULZ-SCHEIDT
HEIDI SCHULZ-SCHEIDT
VAL THOERMER
36
40
44
SONDERTHEMA „WERTE“.
Was ist uns wichtig?
DER WERT DES LEBENS.
Das Leben einfach leben.
KELLE STATT KOCHLÖFFEL.
Mit 30 nochmal Auszubildender.
50 MACHERIN.
Dieses Mal Beate Heller.
52
62
COBURGS BESTE.
DELIFE und HABA FAMILYGROUP.
DER EIGENE WEG.
20 Jahre finori.
72 KULTOUREN.
Dieses Mal Berlin.
80
HIER WOHNTE ...
… ein Fünfundzwanziger.
4 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 50 / APRIL 2022 AUSGABE 50 / APRIL 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 5
EDITORIAL
INHALT
EDITORIAL
WOLFRAM HEGEN
Darf man in einer Zeit, in der sich in unser aller Leben Szenarien hineinschleichen,
von denen wir, zumindest geht es mir so, immer das Gefühl hatten, dass sie niemals
hier, und dass sie niemals uns passieren könnten, in einer Zeit, in denen einen selbst
behutsamer Mediengenuss und rationale Herangehensweise nicht vor einem diffusen
Bedrohungsgefühl bewahren, in einer Zeit also, in der Gewissheiten ungewisser,
Sicherheiten unsicherer, Stabilitäten instabiler und Freundschaften unfreundlicher
werden, darf man in einer solchen Zeit eigentlich fröhlich sein, feiern, jubeln?
22
DIE ALTSTADT IN FLAMMEN
10 Jahre nach dem Brand
Endlich geht’s
rauswärts
… rüsten Sie sich
für sonnigere Zeiten!
Man darf nicht nur, man muss sogar. So begehen wir mit dieser Ausgabe ein Jubiläum, auf das wir ein
bisschen stolz sind: den 50. COBURGER. Unser Titelbild setzt sich aus allen 49 Ausgaben vorher zusammen,
und im Magazin blicken wir acht Seiten lang zurück auf den Anfang und auf besondere Geschichten und
Menschen. Außerdem stellt unsere „Galerie“ gegen Ende dieser 116 Seiten starken Ausgabe des COBURGER
das Schaffen vieler Malerinnen und Maler, Fotografinnen und Fotografen aus 49 Ausgaben zusammen,
Mitbegründer Peter Einheuser meldet sich mit einem „Auf ein Wort“ zu Wort, und sogar der berühmteste
Coburger Prinz Albert persönlich gibt sich die Ehre, weil unser seit der ersten Ausgabe fleißig grantelnder
„Monaco Franke“ ihn im Zug getroffen hat. Außerdem haben wir ein paar „Reminiszenzen“ an alte Zeiten
eingebaut.
Wir hoffen also, dass wir Ihnen mit dieser Ausgabe eine besondere Freude machen und Sie sich – so
hoffen wir – mit uns mitfreuen. Ohne Sie, unsere Leserinnen und Leser, gäbe es uns nicht.
Danke für Ihre Treue.
12
RÜCKBLICK
10 Jahre COBURGER
44
SONDERTHEMA
„Werte“ - Kelle statt Löffel
10 %
sparen
beim Sonnenbrillenkauf
bis zum 31.05.2022
Nicht kombinierbar mit anderen Rabattaktionen,
keine Auszahlung möglich.
Treue, Verlässlichkeit, Verbindlichkeit, das sind grundlegende Werte einer Gemeinschaft. So widmen
wir uns in dieser 50. Ausgabe eben auch dem Sonderthema „Werte – was ist uns wichtig?“. Außerdem
freuen wir uns über zwei neue „COBURGS BESTE“, die wir in diesem Magazin vorstellen, HABA und
DELIFE, portraitieren mit Beate Heller eine MACHERIN, erzählen mit finori eine Erfolgsgeschichte, die
demnächst ja auch schon 20 Jahre währt, blicken zurück auf zehn Jahre Brand in der Herrngasse, statten in
der LANDPARTIE dem westlichen Landkreis einen Besuch ab, und lassen uns in HIER WOHNTE in ein
Bauernhaus entführen.
So, jetzt sind Sie dran.
P.S. Ein ganz ganz ganz großes Dankeschön dem ganzen Team. Danke für Eure Ideen, Geschichten, Fotos,
Kreativität, Ehrlichkeit, Kompetenz, Unterstützung, Geduld und vor allem für Eure Treue. Die ausführliche
Vorstellung von allen dann zum Zehnjährigen am Ende des Jahres in unserer Ausgabe #54.
80
HIER WOHNTE ...
… ein Fünfundzwanziger
Die neuen Sonnenbrillenkollektionen sind da!
Bei Optik Müller halten wir bereits jetzt alles für sonnigere Zeiten
bereit, u. a. polarisierende Gläser zur Eliminierung von
gefährlicher Blendung beim Autofahren und 100 % UV-Schutz
bei allen getönten Kunststoffgläsern. Außerdem sparen Sie
10 % auch bei verglasten Sonnenbrillen in Ihrer Sehstärke.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Coburg, Mohrenstr. 31, Tel. 0 95 61 / 98 49
Mo. − Fr. 08.30 − 18.00 Uhr, Sa. 08.30 − 14.30 Uhr
52
COBURGS BESTE
102
GALERIE
DELIFE & HABA FAMILYGROUP
Aus dem Portfolio
Rödental, Bürgerplatz 8, Tel. 0 95 63 / 26 26
Mo. − Fr. 08.30 − 18.00 Uhr, Sa. 08.30 − 12.30 Uhr
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6 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 50 / APRIL 2022 AUSGABE 50 / APRIL 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 7
HOFBERICHT
FOTOS: VAL THOERMER
Gefühlte Großstadt? Herzogtum? Nabel der Welt? Nein, das ist Coburg
sicher nicht, allen Behauptungen zum Trotz. Aber die Vestestadt ist
sicher ein einmaliger Mikrokosmos. Ein kleiner Hofstaat. Es gibt
einen Prinzen und einen Statthalter und das Fußvolk. Und alle feiern
gerne kleine und große Partys. Wir vom COBURGER natürlich auch.
HOFBERICHT
Wenn wir eingeladen sind. Und was, und vor allem wen wir dann
sehen, zeigen wir Ihnen. In unserem Hofbericht. Dieses Mal von
den Konjunkturprognosen der Wirtschaftsjunioren Coburg e. V. in
St. Augustin, nach zweijähriger coronabedingter Pause.
Traditionell. Modern. Fränkisch.
Unser Restaurant bietet Gästen fränkische Gemütlichkeit und Coburger Gastlichkeit
in historischem Ambiente. Traditionelle Gerichte wie Braten mit Coburger Klößen,
Bratwürste und fränkische Brotzeiten werden aus frischen Zutaten hergestellt, die von
heimischen Lieferanten bezogen werden.
Schon 1508 wurden hier – im ältesten Haus Coburgs – Gäste mit Speisen und Getränken
bewirtet. Das Team des Goldenen Kreuz knüpft an die hundertjährige Tradition
an und serviert Ihnen traditionelle Speisen und hauseigenen Kreuztrunk.
Das “Goldene Kreuz” zählt zu einem der 40 schönsten Gasthäuser Deutschlands.
Unsere Öffnungszeiten
Montag - Sonntag, 11:00 Uhr -14:00 Uhr
(Küche bis 13:30 Uhr)
Montag - Samstag, 17:30 Uhr - 22:00 Uhr
(Küche bis 21:00 Uhr)
Sitzplätze
Gaststube ..............45 Plätze
Innenhof ...............45 Plätze
Saal ...........................60 Plätze
Biergarten .............40 Plätze
Goldenes Kreuz
Herrngasse 1
96450 Coburg
Telefon: +49 (0)9561 513407
Fax: +49 (0)9561 513408
E-Mail: info@goldenes-kreuz-coburg.de
www.goldenes-kreuz-coburg.de
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
8 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 50 / APRIL 2022 AUSGABE 50 / APRIL 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 9
STADTGESPRÄCH
STADTGESPRÄCH
Manchmal Erstaunliches, oft Neues, gerne ein bisschen Klatsch und
Tratsch, vor allem natürlich über Promis und solche, die sich dafür
halten, das ist seit der ersten Ausgabe 2012 unser STADTGESPRÄCH.
STADTGESPRÄCH...
DER ALTE COBURGER AUF NEUEN WEGEN
Dieser COBURGER ist der 50. seiner Art, ein „Jubelläum“, das wir ja in diesem
Magazin auch ausgiebig feiern. Ein Anlass, im Archiv und unter dem Dach nach
Erstausgaben vom ersten COBURGER aus dem Jahr 2012 zu suchen. Und in
der Tat: Wir wurden fündig: Fast 100 quasi „druckfrische“ Erstausgaben gibt es
noch. Und weil die zu schade zum Rumliegen sind und wir gerne der Organisation
„Reporter ohne Grenzen“, die auch angesichts des Krieges in der Ukraine
und der parallel dazu erfolgten „Gleichschaltung“ der Medien in Russland eine
wichtige Aufgabe erfüllt, Geld spenden möchten, verkaufen wir diese Erstausgaben
zum Preis von 10 Euro, davon gehen 50% an den guten Zweck. Einzige Verkaufsstelle
in der Region ist die Buchhandlung Riemann in Coburg am Markt.
DER COBURGER
MEDIENPREIS
OBERFRANKEN 2022
DREI KATEGORIEN | SECHS PREISE
DOTIERT MIT INSGESAMT 3750 €
02. JUNI
2022
Moderiert von
Christian Sievers
EIN FALSCHER NAME AUF NEUER STRASSE
Coburg hat jetzt eine Oskar-Schindler-Straße. Zumindest wenn es nach Google
Maps geht. Dort wird die Oskar-Schindler-Straße pikanterweise ausgerechnet
als kurze Fortsetzung der Max-Brose-Straße kurz vor der Bamberger Straße
aufgeführt. Max Brose und Oskar Schindler verbindet der dunkelste Abschnitt
deutscher Geschichte: In Zusammenhang mit der umstrittenen Umwidmung
der früheren von-Schultes- in die Max-Brose-Straße 2015 war nämlich auch der
Name des Unternehmens Oskar Schindler immer wieder aufgetaucht. Schindler
hatte im dritten Reich über 1000 jüdische Zwangsarbeiter vor der Ermordung in
Konzentrationslagern gerettet. Max Brose, Firmengründer von Brose, hat dagegen
eine mindestens umstrittene Rolle zur Zeit des Nationalsozialismus. Dennoch
wurde die Straße nach ihm benannt. Dass ein Teil jetzt laut google maps
ausgerechnet „Oskar-Schindler-Straße“ heißt, hat satirische Züge: Laut offiziellem
Straßenverzeichnis nämlich gibt es in Coburg keine Oskar-Schindler-Straße,
auch laut anderen Stadtplänen wie z.B. Falk heißt auch der kurze Zipfel vor
der Bamberger Straße schlichtweg „Max-Brose-Straße“ … vielleicht steckt ja Jan
Böhmermann hinter der Kaperung des Straßennamens.
DER HALBE MANN AUF GANZER STRECKE
Einmal fast komplett durch Deutschland – und das mit dem Handbike: Das hat
sich Flo Sitzmann aus Anlass eines ganz besonderen Jahrestages vorgenommen:
„Der halbe Mann“, wie er sich selbst nennt, hat bei einem Unfall 1992 beide Beine
verloren, also vor 30 Jahren. Er hat in dieser Zeit das tragische Erlebnis in
neue Stärke verwandelt, sportlich, aber vor allem auch als Impulsgeber, Vortragsreisender,
Autor. (Siehe auch das Portrait unter www.coburger-magazin.
de/der-halbe-mann-25). Immer wieder führte ihn sein Weg dabei auch nach
Coburg, sein Vater war hier Professor, er fand viele Freunde, unter anderen in
Max Beyersdorf, der auch Sitzmanns neues Projekt „Miles for hope“ wieder unterstützt.
Die Strecke auf den Handbike über 900 Kilometer führt in der zweiten
Augusthälfte in 13 Etappen von Hamburg über Coburg auf die Zugspitze. Sitzmann
radelt dabei für einen guten Zweck: Die Stiftung „Hoffnung für Kinder.“
www.dersitzmann.de/miles-for-hope
HISTORISCHES STADTGESPRÄCH AUF FRISCHEM PAPIER
Als kleine Reminiszenz an 50 Coburger in zehn Jahren auch in dieser Ausgabe
ein Stadtgespräch aus einer früheren Ausgabe. Es belegt, dass das meiste nur
halb so heiß gegessen wie es gekocht wird. Damals nämlich, im Herbst 2013,
schrieben wir in der vierten Ausgabe des COBURGER unter der Überschrift
„Topfgucker“ davon, dass die „Gerüchteküche brodelt“: „Kommt ein Hotel auf
die Bertelsdorfer Höhe? Und ein Supermarkt gleich dazu? Bekommt Rödental
ein kleines Theater? Könnte der Schlachthof Neustadt als Ersatz für den geschlossenen
in Coburg wiederbelebt werden? Kommt nach der Schließung des
Coburg Schlachthofes jetzt schneller das Band für Wissenschaft, Technik und
Design auf dem alten Güterbahnhof? Fragen über Fragen.“ Heute kennen wir die
Antworten: Nein, Nein, Nein, Nein, Nein (zumindest nicht schneller).
Gesponsert
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10 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 50 / APRIL 2022 AUSGABE 50 / APRIL 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 11
RÜCKBLICK
10 JAHRE COBURGER
Der COBURGER feiert
Doppel„jubelläum“.
Ein Blick zurück. Teil 1 zur 50. Ausgabe.
LEITARTIKEL – BEISPIELE.
WEIL COBURG HERZENSSACHE IST.
COBURGS ZUKUNFT ist die Zukunft unserer Kinder
Ein Plädoyer für neue Visionen statt reinem Sparzwang // Ausgabe #01/2012
Das Jahr 2012. Die Welt war noch halbwegs in Ordnung. Auch
in Coburg. Norbert Kastner war Oberbürgermeister wie immer
schon. Auf der Lauterer Höhe stand gerade eine neue Ballsporthalle,
um das Theater gab es noch kein Theater außer dem üblichen
Theater, die heutige Max-Brose- hieß noch Von-Schultes-Straße,
am Wochenende flanierte man gerne um den neuen
Goldbergsee, im Sommer feierte man auf dem Schlossplatz, bei
Samba und den OpenAirs, im Winter gab es Glühwein auf dem
Weihnachtsmarkt und auf dem Albertsplatz noch Coburger
Bratwurst. Man hatte es sich gemütlich gemacht im Städtchen.
Aus historischer Perspektive betrachtet war alles schlichtweg
beneidenswert normal, damals aber war das spannend genug,
Peter Einheuser, dem damaligen Mit- und Gründungsherausgeber,
ohne dessen Kompromisslosigkeit und Kreativität der
„Wir leben jetzt seit 22 Jahren in Coburg. Der Eine zwanzig und
der andere zwei Jahre. Ehrlicherweise hätte der eine von uns Beiden
im Jahr 1992 nicht daran gedacht, sich hier länger aufzuhalten
und der andere von uns hat immer noch ein eher ambivalentes
Verhältnis zur Vestestadt. An jedem gelebten Tag in Coburg
sammeln sich unsere positiven und negativen Eindrücke, innere
und äußere Zusammenstöße, Glückmomente und frustrierte
Fassungslosigkeit. Wir sind überrascht von der Borniertheit
mancher und der überwältigenden Freundlichkeit der meisten
Coburger Bürger. Diese Stadt ist liebevoll und abweisend zugleich
und genau darum genauso wenig langweilig. Wer Coburg
kennenlernen möchte, muss es erleben wollen. Und das Leben
findet dort statt, wo die Coburger sind. Zuhause oder im Beruf,
auf dem Markt, im Café, vor der Ampel, im Rathaus oder in der
Sportarena. Von diesem Leben
und seinen Umständen berichten
wir ab sofort regelmäßig im Coburger,
dem Magazin. Wir zeigen
das Lächeln wie den wütenden
Blick, die Ratlosigkeit wie das
Schmunzeln. Wir zeigen Coburg,
wie wir es sehen und wie es vielleicht
auch wirklich ist. In diesem
Magazin. Um Sie zu unterhalten.“
Textausschnitt: Wenn man verschiedene Analysen, die ja
schon erarbeitet wurden, auf ihre wesentlichen Aussagen
reduziert, zeigen sie den Weg auf: Forschung und Entwicklung,
Innovationen, Bildung. Coburg hat in diesen Bereichen Qualität,
hat Stärken: viele öffentliche und private Bildungseinrichtungen,
viele erfolgreiche auch weltweit tätige Unternehmen. Das ist
anerkannt, das belegen Studien. Ja, Coburg ist schon traditionell
ein starker Wirtschaftsstandort, ja, Coburg ist ein Bildungs- und
immer mehr auch Innovationsstandort. Jetzt gilt es, die Stärken
in diesen Bereichen zu bündeln, ein klares Ziel daraus abzuleiten,
Megatrend regionale Produkte
Die neue Lust am Essen aus der Heimat // Ausgabe #14/2016
und das Geld, das man hat, gezielt zu investieren: in ein Band
für Wissenschaft, Technik und Design, in ein Kongresshotel
als Infrastruktureinrichtung und Treffpunkt für Unternehmen
und Unternehmer. Platz schaffen und Geld ausgeben für schlaue
Köpfe. Das wird sich lohnen und Coburgs soziale, kulturelle
und gesellschaftliche Vielfältigkeit wird davon
profitieren. Denn: das Geld ist zwar knapper als
bisher, das aber ist gut so, dann überlegt man
sich besser, wofür man es ausgibt.
Ein Bild aus alten Tagen: Die beiden Gründungsherausgeber Peter Einheuser und Wolfram Hegen im Jahr 2012.
Und das mit diesem Magazin bereits
zum 50. Mal. Peter Einheuser
ist nach fünf Jahren andere Wege
gegangen (er hat dieser Jubiläumsausgabe
ein „Auf ein Wort“ gewidmet,
siehe Seite 113, lieben Dank),
die Werbeagentur markatus ist
dafür als Verlag eingestiegen und
hat den COBURGER weiterentwickelt,
das Grundkonzept aber
ist dasselbe wie bei der ersten Ausgabe
2012.
Textausschnitt: Was daher noch vor zwanzig Jahren als
rückständig galt, ist heute in Oberfranken ein Segen: Gemessen
an der Einwohnerzahl, so rühmt man sich seitens Oberfranken
offensiv, gibt es im Regierungsbezirk die meisten Bäcker- und
Konditoreien, Metzgereien und Brauereien der Welt: 529
Bäckereien und Konditoreien, 714 Metzgereien und immer
noch 200 Brauereien, wenn da auch viele in den letzten Jahren
die Segel gestrichen haben. Und eine Fülle an Dorfwirtschaften
und Gaststätten mit deftiger Hausmannskost. Basis ist in vielen
Fällen eine Landwirtschaft, die zwar schwer geblutet hat durch
Flächenfraß und Kostendruck, immer noch aber gibt es um die
11000 kleine Familienbetriebe, Haupt- und
Nebenerwerbslandwirte, die direkt um die Ecke
das produzieren, was der Verbraucher von heute
immer mehr sucht.
COBURGER so nie entstanden wäre, und Wolfram Hegen, früher
Radiomacher, dann TV und Film, um eine Stadtillustrierte
auf den Weg zu bringen. Die Beiden quälten sich monatelang
mit Finanzierungs-, Inhalts-, Layout-, Technik-, Vertriebs-, Personal-
und „Meint Ihr, Coburg braucht NOCH EIN Stadtmagazin“-Fragen,
bis er endlich frisch gepresst vor Ihnen lag: der erste
COBURGER. Ihren Antrieb haben beide damals in einem „Brief
an unsere Leser“ so formuliert:
Wir wollen alles, nur nicht langweilen: haptisch, fotografisch,
thematisch, stilistisch, grafisch. Wir wollen konstruktiv sein,
nach vorne schauen, Lösungen aufzeigen, zum Denken anregen,
zupackenden Menschen und innovativen Firmen eine Plattform
bieten, Ideen und Visionen erzählen, ohne dabei in journalistischer
Schönfärberei zu verfallen. Ein paar wenige Beispiele für
solche Geschichten aus den ersten 49 Ausgaben haben wir auf
den kommenden Seiten zusammengestellt.
12 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 50 / APRIL 2022 AUSGABE 50 / APRIL 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 13
RÜCKBLICK
10 JAHRE COBURGER
Der Tunnelmann
Dr. Friedrich Dinkel und die Pläne einer Tiefgarage samt Atombunker samt Umgehungsstraße
durch den Festungsberg, die zu großen Teilen der Staat bezahlt hätte. // Ausgabe #15/2016
Der ungleiche Kampf
Der Versuch, den Wert des Landestheaters Coburg – über den eigentlichen Zweck Kultur und Bildung hinaus – als
Wirtschaftsfaktor für die Region darzulegen – in handfesten Zahlen mittels der sogenannten Umwegrentabilität.
Ausgabe #24/2017
Textausschnitt: Die Stadtplanung wollte aus dem Atombunker
gleich eine Umgehungsstraße machen. Die Coburger
Osttangente von der Rosenauer Straße in die Wettiner Allee
war geboren, einen Kilometer lang. Die Engstellen rund um
Schlossplatz, Theaterplatz und Oberen Bürglaß würden der
Vergangenheit angehören, die Innenstadt hätte aufatmen
können, auch neue unterirdische Parklätze könnten entstehen,
so die Vision. 100 Millionen Mark hätte das Loch durch den
Festungsberg gekostet. 95% davon hätte der Bundesluftschutz
bezahlt, nur fünf Millionen wären zu finanzieren gewesen –
für einen eigenen Tunnel, natürlich mit allen Nutzungsrechten
für die Stadt und alle Bürger. Doch „einige Stadträte“ hätten
finanzielle Bedenken vorgetragen, schmunzelt er. Daher blieb
der Tunnel unter dem Festungsberg eine Vision,
die Geschichte selbst aber nicht. Dinkel baute
letztlich nur die Tiefgarage mit 112 Parkplätzen
und ein Geschäftshaus, beides auf das Gelände
der Tankstelle, mit dem alles anfing.
Textausschnitt: Das Landestheater Coburg erwirtschaftet nach
dieser Aufstellung für die Region Coburg mehr Geld, als es kostet.
Doch darum geht es nicht allein. Die Aufstellung nämlich
ist sicherlich angreifbar, bei allen unseren Versuchen, vorsichtig
mit Zahlen zu agieren. Sie ist populärwissenschaftlich. Vielleicht
bleibt am Ende nur eine schwarze Null stehen. Vielleicht kann
man auch kritisieren, dass die Verluste die Stadt Coburg trägt,
die Umsätze ihr aber nur zu einem kleinen Teil über Steuern,
Abgaben und Gebühren wieder zugutekommen, der große Teil
aber der Privatwirtschaft, dem Handel, Dienstleistern, Energieversorgern,
Hotels, Gaststätten. Und zwar nicht nur in der Stadt,
sondern auch im Landkreis, der sich an den Kosten nicht beteiligen
muss. In Wirklichkeit aber geht es um ein Umdenken. Es
geht darum, ein Theater nicht nur an seinen Kosten auf der einen,
und seinem Bildungs- und Kulturauftrag auf der anderen Seite zu
messen, sondern es auch als Wertschöpfungseinrichtung für die
Region zu begreifen, und zwar finanzieller Art. Vielleicht würde
es helfen, nicht mehr von Kultursubvention zu
reden, sondern von Wirtschaftsförderung. Genau
um diesen Perspektivenwechsel geht es.
Spiel nicht mit den Schmuddelkindern
Ein Plädoyer für den Steinweg, die Partymeile Coburgs // Ausgabe 21/2017
Textausschnitt: Mehr ältere Menschen, mehr Eigentum, höherer
Lebensstandard, das heißt auch mehr Bedarf an Sicherheit, am
Bewahren des Geschafften, am Erhalten, an Sauberkeit, Ordnung
und Ruhe. Das ist der normale Lauf der Dinge. Aber Junge und
Junggebliebene, Andersdenkende, Anderslebende bleiben in
dieser Welt mehr und mehr auf der Strecke. Weil es immer
weniger von ihnen gibt, und weil eine nur schicke, saubere,
ordentliche, teure, schöne Stadt, eine nicht mehr vielfältige,
sondern im wahrsten Sinne des Wortes einfältige Stadt auch
keine jungen Menschen mehr anzieht. Junge Menschen nämlich
wollen im besten Fall die zu Tode zitierte „gefühlte Großstadt“
aus dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept von Prof.
Ackers aus dem Jahr 2008. Zu einer gefühlten Großstadt
gehören Reibungspunkte, gehören Gegensätze. Die würde
man opfern. Wer erleben will, wie selbst eine um ein Vielfaches
größere Metropole zur Provinz verkommt, dem sei ein Blick
in die Bayerische Landeshauptstadt empfohlen und ein Artikel
in der SZ vom Mai unter der Überschrift „Mia san mia? Nein,
blöd san mia“. In diesem stellt ein gebürtiger Münchner, der
25 Jahre seines Lebens auch dort verbracht hat, seiner Heimat
ein vernichtendes Urteil aus: „München ist eine Theaterkulisse
auf den Schultern von sechs DAX-Konzernen. Die Schleuser
hierher nennen sich Headhunter. Sie haben eine Karriere- und
Schlafstadt geschaffen, in die unentwegt Menschen kommen, um
Geld zu verdienen und am Wochenende wandern zu gehen.“ Ja,
eine Stadt lebt von gutgehenden Unternehmen, die Steuern in die
Stadtkasse spülen. Ja, das ermöglicht Wohlstand, Infrastruktur,
einen gehobenen Lebensstandard. Aber zu einer echten Stadt
gehört eben auch das junge, laute, bunte, manchmal dreckige,
unangepasste Leben wie die Majo auf die
Pommes. Das ist Vielfalt statt Einfalt. Und noch
hat Coburg seine Schmuddelkinder. Man sollte
aufhören, auf sie einzuprügeln.
Mutige Ideen
Sieben Ideen für die Zukunft Coburgs // Ausgabe #43/2021
Textausschnitt: Nehmen wir mal an, der COBURGER würde
als Par tei zur nächsten Kommunalwahl antreten. Nur mal angenommen.
Wie könnte er schnell Aufmerksamkeit erringen?
Mit prominentem Personal sicherlich. Aber vor allem auch mit
Ideen. Ideen, die erstaunen oder begeistern, verwirren oder entsetzen.
Ideen, die auffallen, über die Stadt spricht. Ideen, die in
neue Richtungen führen. Vielleicht auf Abwege, vielleicht auch
zu neuen Horizonten. Keine Ideen mit dem Anspruch auf Mach -
oder Finanzierbarkeit oder Originalität. Sicherlich ist das reine
Publizieren solcher Ideen nicht mutig. Papiertiger, nicht mehr.
Aber immerhin werden Ideen durch das Publizieren manifest.
Und verfangen vielleicht bei denen, die aus Ideen Taten ableiten.
Das wäre dann mutig.
Anmerkung: Die ersten drei Ideen haben wir seither bereits vorgestellt:
Einen Rathausneubau auf dem Anger, einen Einbahnring
um die östliche Innenstadt und kürzere Amtszeiten und
Wahlperioden für das leitende politische Personal.
In diesem Magazin finden Sie die vierte
Idee: die Einhausung der Stadtautobahn.
14 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 50 / APRIL 2022 AUSGABE 50 / APRIL 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 15
10 JAHRE COBURGER
MENSCHEN – BEISPIELE.
WEIL SO VIELE SO BESONDERS SIND.
Viele besondere Coburgerinnen und Coburger haben
wir in diesen Jahren getroffen, uns mit ihnen unterhalten
und sie fotografiert. Daraus sind ganz persönliche Portraits
geworden. Eine kleine Auswahl.
Prof. Dr. Johannes Brachmann, Kardiologe
Wir freuen uns
auf Ihren Besuch!
Argentinische Eisleidenschaft + Cortendorfer Traditionsgebäude =
die Adresse für hervorragendes Eis in und um Coburg!
Herzensangelegenheiten // Ausgabe #20/2016
Textausschnitt: Wenn man mit einem Arzt eine Verabredung hat, ist man in der Regel krank. Selbst,
wenn man nur einen Interviewtermin hat. Das Parken, das Eintreten ins Foyer, vorbei an frischoperierten
Patienten, die Fahrt im bettengerechten Großraumaufzug, der lange Weg durch tageslichtbefreite Gänge,
der spezielle Geruch, das Sitzen im Wartebereich, bis man an der Reihe ist, der Gang an der Empfangsdame
vorbei ins Allerheiligste, das Arztzimmer, der weiße Kittel. Man fühlt sich einfach krank. Erst, als der – und
das ist respektvoll gemeint – mittlerweile in Ehren leicht ergraute Herr gegenüber dynamisch und mit einem
Lachen im Gesicht Kaffee anbietet, entpuppt sich das Unwohlsein als reine Psychosomatik. Dass er überhaupt
hier sitzt, ganz oben im Klinikum Coburg, ist ohnehin Zufall, „mein Weg zum Klinikchef war wirklich
nicht absehbar.“ Nicht weil er es nicht verdient hätte, sondern weil er eigentlich überhaupt nicht Mediziner
werden wollte. „Aber es gibt in meinem Leben viele dieser Momente, wo es in die eine oder andere Richtung
hätte gehen können“. Ein solcher Moment ereignet sich, als Johannes ein junger Mann ist, ein schlimmer
Zwischenfall: Sein Bruder stirbt bei einem Unfall. Das gibt Johannes Leben eine Wende. Der junge Mann
aus der Kleinstadt Preetz bei Kiel geht nach Heidelberg und studiert Medizin. Er hat großen
Respekt vor der Arbeit von Hausärzten, die damals ein hohes Ansehen genossen, die vor Ort
für die Menschen, für ihre Sorgen, Nöte, Problem und die vielen Wehwechen da waren und
ja auch heute oft noch sind. Dabei hat er nicht das verkitschte Bild moderner TV-Serien vor
Augen, nein, er möchte das tun, was ein Arzt tut: helfen. Er möchte Landarzt werden.
Andreas Leopold Schadt, Schauspieler, TV-Kommissar
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Wie das Leben so spielt // Ausgabe #21/2017
Textausschnitt: Andreas Leopold Schadt. Franke. Rein altersmäßig ein Enddreißiger, der aber am Anfang
steht. Am Anfang einer Karriere, die eigentlich schon beendet war, obwohl sie nie so richtig begonnen hatte.
Ein Leben im Aufbruch. Grund genug für eine leicht euphorisierte Grundstimmung, die ob des gepflegten
Hofer Slangs nonchalant rüberkommt. Schadt bewegt sich auf einem spannenden Grat zwischen klugen
philosophischen Lebenseinsichten und bodenständiger Derbheit, der fränkische Zungenschlag macht aus
seinen Monologen eine nahezu kabarettwürdige Selbstanalyse, wenn er über sich redet, existenzielle Nöte,
Brüche im Lebenslauf, jetzt das neue Selbstwertgefühl. Dabei wirkt er so in sich ruhend, so
gelassen vor sich hin plaudernd, dass man ehrlich erstaunt ist, dass er sich bis vor wenigen
Jahren so gar nicht selbst annehmen konnte, dass dieses Gefühl ihm aber nicht der neue
berufliche Erfolg, sondern zuallererst seine Freundin vermittelt hat, die ihn so annahm wie
er ist. Und die ihn mitnahm nach Coburg.
AUSGABE 50 / APRIL 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 17
RÜCKBLICK
10 JAHRE COBURGER
Laura Mann, Sängerin, Musical-Darstellerin
Bühnenreif // Ausgabe #23/2017
Sabine Friedrich, Autorin
Mit Mut zum Risiko // Ausgabe #49/2022
Textausschnitt: Kennen Sie die? Menschen, die über sich erzählen, ohne von sich zu reden? Menschen,
die im Angesicht des Tages nicht ihren eigenen Schatten werfen, weil ihr Koordinatensystem Achsbruch
erlitten hat? Denen man immer sagen möchte: Und was willst Du mir eigentlich wirklich sagen? Laura Mann
gehört nicht zu ihnen. Sie ist ganz „bei sich“. Angefangen von einer spürbaren, aber ehrlichen Nervosität
am Anfang des Gesprächs, unverstellt – sie ist mit ihren 27 Jahren zwar schon bühnenerfahren, aber eben
noch kein abgezockter Interviewprofi – bis hin zur ihrem jungen aber konsequenten Lebenslauf. Eigentlich
skizziert ihr Leben schon früh einen künstlerischen Weg. Die Eltern sind zwar beide keine Musiker, die
Mutter aber ist sehr „theateraffin“, erzählt Laura, nicht nur, weil der Besuch des Weihnachtsmärchens am
Theater jährliches Ritual ist, auch die musikalische Ausbildung ihrer Tochter ist ihr wichtig, nicht so sehr
zur frühkindlichen Berufsorientierung, eher zur ganzheitlichen Formung. „Meine Mutter hat mir ihre
Liebe zur Musik weitergegeben“, sagt sie: Laura bekommt musikalische Früherziehung, lernt Klavier, später
Gesang. Sie geht auf das musische Gymnasium, singt im Chor, im Fränkischen Kinderchor,
im Kammerchor, nimmt an „Jugend musiziert“ teil, entdeckt ihre Liebe zum Musical, als
sie, gerade mal 16 Jahre jung, bei der Produktion von „Jesus Christ Superstar“ als Soulgirl
auf der Bühne des Landestheaters Coburg steht – ein besonderer Kick. Sie lernt Klassiker,
wendet sich dem Schauspiel zu. Es gibt wenig, das nicht ihr Interesse findet.
Annette Hopfenmüller, Filmemacherin
Von einer die auszog // Ausgabe #33/2019
Textausschnitt: Eine bewachsene Mauer grenzt das Grundstück zur Straße hin ab. Durch eine hellblau
gestrichene Tür gelangen wir in den Garten. „Klopfen Sie an die Terrassentür“, hat Sabine Friedrich am
Telefon gesagt. Ein Golden Retriever empfängt uns freundlich bellend und schwanzwedelnd. Ihm folgt
seine Besitzerin: Sabine Friedrich, groß, schlank, kurze Haare, sie ist eine charismatische Frau, die uns
herzlich begrüßt. Einladend und gemütlich ist ihr Zuhause in Coburg, ein älteres Haus, das sie und ihr Mann
mit viel Liebe saniert haben. Hier also schreibt die Autorin einen großen Teil ihrer Romane. Mehr als ein
Dutzend Bücher hat sie verfasst, seit der Erscheinung ihres ersten Werks „Das Puppenhaus“. Hochgelobt sind
Friedrichs Werke in den Feuilletons namhafter Zeitungen und Magazine. Das bekannteste
Buch „Wer wir sind“ ist 2012 erschienen und widmet sich dem deutschen Widerstand gegen
den Nationalsozialismus. Sechs Jahre lang hat Friedrich an dem über 2000 Seiten zählenden
Roman geschrieben. Mit einer Trilogie setzt sie 2019 das Thema fort und schließt es 2021 mit
dem Band „Die Nacht hat zwölf Stunden“ ab.
Alle diese Gespräche, die oft persönlichen Treffen, die privaten
Einblicke in eigentlich fremde Leben waren und sind für uns immer
ganz besondere Momente. Vielen Dank für das Vertrauen.
Textausschnitt: Zuhause in Ebersdorf bei Coburg wird es ihr zu eng, mit gerade achtzehn Jahren zieht es sie
in die große weite Welt, sie lernt viele Größen der Musikbranche kennen, wird zum jungen TV-Gesicht, dreht
später über 60 Filme und entdeckt dabei mehr und mehr ihre alte Heimat Coburg wieder, filmisch, aber auch
persönlich. Sie sitzt da mit einem Tässchen Kaffee, ihrer größten Leidenschaft, „das Kaffeehaus ist für mich
eine Art Lebenselixier“, sagt sie, zum Freunde treffen, arbeiten, schreiben, „das Klappern von Geschirr finde
ich beruhigend“ und sie habe ja lange Zeit in Wien verbracht, eine Zeit, in die sie sich in Coburg gerne auch
zurückversetzt bei ihrem alten Freund Peter Feyler in der Rosengasse, „das ist ein richtiges
Kaffeehaus, Backware ist für mich der Duft der großen weiten Welt“, zum Gespräch aber
treffen wir uns im Foyer der Goldenen Traube, ihrem „Zuhause“ auf Zeit, wenn die Wahl-
Münchnerin in ihrer alten Heimat gastiert, in den letzten Jahren immer häufiger, um ihre
Filme zu recherchieren, vorbereiten, zu drehen.
Christian Seltmann, Buchautor
Ich wollte immer schreiben // Ausgabe #34/2019
Textausschnitt: Am Anfang hätten ihn alle gewarnt vor Coburg, da sei ja nicht viel los, so Autor Christian
Seltmann, Geburts-Lüdenscheider, Langzeit-Berliner, seit etwa zwei Jahren Neu-Coburger, noch keine
lange Zeit, genug aber, um Coburg – trotz aller Warnungen – liebgeworden zu haben, der erste Eindruck
beim Treffen zum Interview mag symbolisch dafür sein, wie er da sitzt im Café Feiler am Theaterplatz,
wie im eigenen Wohnzimmer, als ob er nie woanders gesessen hätte, er schreibt ja dort auch oft an seinen
Kinderbüchern, und als während unseres Gesprächs auch noch seine Tochter aus der Schule kommt und
sich zu uns gesellt, weiß man: Seltmann ist angekommen. Sein Lebenslauf nämlich hatte bis dahin nicht
viele Konstanten, außer vielleicht die zwanzig Jahre in Berlin, eine lange Zeit, und außer vielleicht, nein
nicht vielleicht, ganz sicher vielmehr, die Liebe zum Schreiben. Die nämlich hat er schon als Kind, „ich
wollte immer schreiben“, er hat Spaß an Sprache, am Erfinden von Geschichten, am Erzählen. Bis aus dieser
jugendlichen Leidenschaft aber ein Beruf wird, von dem er heute gut leben, seine vierköpfige
Familie ernähren kann, dauert es ein paar Jahrzehnte. „Wenn man das arbeitet, was einem
Freude macht, wofür man Leidenschaft hat, wird man irgendwann seinen Platz finden, sein
Auskommen auch“, sagt er heute rückblickend, wissend, dass der Weg bis dorthin nicht
immer einfach war.
Wir setzen auf Spezialisierung.
Bei uns finden Sie Fachanwälte für die Rechtsgebiete Familienrecht, Verkehrsrecht,
Arbeitsrecht, Versicherungsrecht, Erbrecht, Medizinrecht, Bau- und Architektenrecht,
Verwaltungsrecht sowie Miet- und Wohnungseigentumsrecht.
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Dr. Wolfgang Hacker
Julia Gremmelmaier
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Eva Grabolus
Maren Feyler
Lutz Lindner
Heidi Schüler
Karoline Rink
Frank Sitte
Dr. Eike Bittorf (RA i. R.)
Jürgen Hopf
Nadine Werner
18 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 50 / APRIL 2022 AUSGABE 50 / APRIL 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 19
RÜCKBLICK
AUCH DAS NOCH.
BEVOR WIR ES VERGESSEN.
Natürlich haben wir uns viel mit Politik und Politikern beschäftigt.
Wir haben lange Interviews geführt z.B. mit dem damaligen
„neuen“ OB Norbert Tessmer 2014 nach seiner Wahl unter dem
Titel „Der alte Bekannte“ (Ausgabe 7), oder auch mit den jetzigen
neuen OB Sauerteig („Der Neue“/ Ausgabe 38), wir haben
Umfragen beauftragt mit der sogenannten Sonntagsfrage vor den
OB-Wahlen 2020 („Alles auf Anfang“ Ausgabe 37/ „Dreikampf
um den Titel“ Ausgabe 38), für die wir uns wütende Angriffe aus
Partei- und Gesellschaftskreisen einfingen, obwohl unsere Zahlen
und Auswertung das Stimmungsbild gut wiedergab, wie sich
nach der Wahl zeigte.
Wir haben Menschen interviewt wie Julia Stoschek, Sammlerin
und Kuratorin von Videokunst (Ausgabe 40) wie haben Menschen
portraitiert und ihre Schicksale erzählt wie z.B. die Geschichte
Manuel „Bobby“ Fischer, der sein Gedächtnis verloren
hatte und trotzdem den Mut nicht verloren hat (Ausgabe 44),
wir haben das Welt- und Lokalgeschehen in „Auf ein Wort“, im
„Monaco Franke“ und mit vielen Karikaturen kommentiert, wir
haben in unseren Sonderthemen namhafte Wissenschaftler zu
Wort kommen lassen, wir haben mittlerweile 27 regionale Firmen
mit dem Label „Coburgs Beste“ ausgezeichnet und sie aufwändig
portraitiert, wir haben Macherinnen und Macher gekürt,
und vor allem haben wir schöne Stories im Magazin wie eine unserer
beliebtesten Rubriken, „Hier wohnte“, wie unsere Galerie
mit Werken regionaler Künstlerinnen und Künstler und von Fotografierenden
und wir haben die Kultouren, mit den wir uns von
Coburg aus auf die Reise machen.
In diesem Magazin, in den weiteren in diesem Jahr und auch in
unserem Jahresendmagazin zum 10. Geburtstag des COBUR-
GER haben wir immer wieder ausführliche Rückblicke zu diesen
Rubriken untergebracht wie in diesem 50. Coburger einen Rückblick
auf 49-mal Galerie.
Und eine Vorstellung des Teams, ohne das all das nicht möglich
wäre, gibt es übrigens Ende des Jahres beim Rückblick Teil 2 zum
dann zehnjährigen Bestehen.
Respekt Vielfalt Weitsicht
Teilhabe Verantwortung Vorsorge
Weil’s um
mehr als
Geld geht.
20 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 50 / APRIL 2022
Wir setzen uns ein für das, was im
Leben wirklich zählt. Für Sie, für
die Region, für uns alle. Mehr auf
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Coburg - Lichtenfels
Von Gabi Arnold | Fotos: Sebastian Buff
ALTSTADT IN FLAMMEN
Vor zehn Jahren bricht ein Großbrand in der Coburger Altstadt
aus. Der Dachstuhl der Herrngasse 12 steht in Flammen. Florian
Kirchner wohnt in dem brennenden Haus, Steffi Cestone verkauft
nebenan Mode. Im Dezember 2012, ein halbes Jahr nach dem
Inferno, haben wir uns mit den beiden unterhalten.
Steffi Cestone konnte ihren Laden in der Herrn -
gasse ein Jahr nach dem Brand wieder eröffnen.
Zehn Jahre später blicken wir noch einmal zurück ...
nterview
Pfingstsonntag, 27. Mai 2012: Ein Gerippe aus verkohlten Balken
ragt in den Frühlingshimmel, Dächer sind eingestürzt,
Glutnester glimmen, aus den Fenstern steigt Qualm auf. Um
die 300 Feuerwehrleute sind mit Löscharbeiten beschäftigt.
Ungläubig und fassungslos starren Menschen auf das Szenario
in der Herrngasse. Historische Häuser, einige erst kurz vorher
saniert, sind Opfer eines Flammeninfernos geworden.
Ein Tag zuvor: Die Teilnehmer des COBURGER CONVENT und
ihre Freunde feiern ausgelassen in der Innenstadt, nichts ahnend,
dass Stunden später Teile der Altstadt in Flammen stehen werden.
Nur einen Steinwurf entfernt vom Coburger Marktplatz.
Es ist der frühe Sonntagmorgen, als um 1.18 Uhr ein Notruf in der
Rettungsleitstelle eingeht: „Die Innenstadt brennt.“ In der Altstadt
stehen historische, denkmalgeschützte Häuser eng beieinander.
Sie wurden einst mit leicht entflammbaren Materialien wie Fachwerkwerkbalken
und in Lehmbauweise errichtet. Die Bebauung ist
verwinkelt und dicht, die Innenhöfe sind schwer erreichbar. Gastronomie,
Geschäfte und kleine Läden sind hier angesiedelt und
Wohnungen bezogen. Als an diesem Frühlingsabend bei Cestone
nachts gegen halb zwei das Telefon klingelt, feiert sie mit Freunden
und Familie das zweijährige Jubiläum ihres Ladens. Mit der Eröffnung
ihrer Boutique hat sich Cestone im Jahr 2010 einen Traum
erfüllt. Der Anruf beunruhigt sie zunächst nicht weiter. „Ich habe
gedacht, vielleicht ist ein Kochtopf oder Ähnliches vergessen worden,
ein kleines Feuer eben.“ Sie macht sich auf den Weg in die
Stadt, um die Lage zu prüfen. Aus der Ferne erhellen lodernde
Flammen den Nachthimmel. Cestone ist geschockt, sie kann kaum
fassen, was sie da sieht.
„Es war surreal. Als ich das Inferno gesehen habe
und die Menschenmassen, habe ich gedacht,
ich bin jetzt im falschen Film.“
Etwa 80 Anwohner werden in der Nacht aus ihren Wohnungen
geholt, teilweise stehen sie in Schlafanzügen, barfuß, in Decken
gehüllt auf der Straße, sie weinen und blicken entsetzt auf das Szenario.
Die Freiwillige Feuerwehr ist mit Löscharbeiten beschäftigt,
das Technische Hilfswerk, Ärzte und Seelsorger kümmern sich um
Anwohner, Gastronomen schenken Tee aus und bieten Hilfe an.
„Es war sofort sehr viel Solidarität und Unterstützung da.“ Immer
wieder betont Cestone, wie groß die Welle der Hilfsbereitschaft
war, die noch in der Brandnacht angerollt ist. Cestones Laden befindet
sich unmittelbar neben der Herrngasse 12, im Erdgeschoss
der Herrngasse 10. In der Dunkelheit sieht sie nicht, ob und wie
stark ihre Boutique beschädigt ist. Sie harrt bis morgens früh um
sechs Uhr aus und sieht, wie die vielen Einsatzkräfte der Feuerwehr
versuchen die Flammen in den Griff zu bekommen. Dann geht sie
nach Hause und sinkt völlig erschöpft ins Bett.
22 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 50 / APRIL 2022 AUSGABE 50 / APRIL 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 23
10 JAHRE DANACH
Am nächsten Tag hofft sie, dass es ihr Geschäft nicht so schlimm
erwischt hat. Immerhin ist die Scheibe des Schaufensters intakt.
Als sie den Laden betritt, sieht sie, dass das Löschwasser durch
die Decken und Wände gedrungen ist, es steht zentimeterhoch in
den Deckenlampen. Es riecht unangenehm und beißend. Diesen
Geruch wird sie auch ein Jahr nach dem Brand noch in der Nase
haben. Sie realisiert, dass ihre Einrichtung und ihre Ware vom Löschwasser
komplett zerstört sind. Ihre gesamte Kollektion muss im
Müll entsorgt werden. Doch viel betroffener macht sie das Schicksal
der Anwohner.
„Für die Anwohner war das natürlich noch viel
schlimmer, weil die haben ja ihre Wohnung,
ihr Zuhause verloren.“
Steffi Cestone
Florian Kirchner wohnt im zweiten Stock in der Herrngasse 12.
Dort, wo in dieser Nacht der Dachstuhl lichterloh in Flammen
steht. Wir treffen uns mit Kirchner in der Möhre 27. In den Räumen
wird er demnächst mit einem Partner vegane und vegetarische
Speisen anbieten. Das neue Lokal soll ein wenig Großstadtflair in
die Vestestadt bringen. Bei einer Tasse Kaffee unterhalten wir uns
über den Brand, der es vor zehn Jahren in die Tagesschau geschafft
hat. Kirchner ist erstaunt, wie schnell die Zeit seitdem verstrichen
ist. „Das ist echt schon wieder zehn Jahre her“, sagt er. Er arbeitet
noch immer als Informatiker in der IT-Branche und mittlerweile
ist er Vater einer kleinen Tochter. Das Pfingsten 2012 ist präsent,
als sei es gestern gewesen.
In der Brandnacht halten sich im Erdgeschoss Gäste in der Cocktailbar
„Gingers“ auf, im zweiten Stock leben Kirchner, sein Bruder
und dessen Freundin. An diesem Pfingstwochenende sind die
Bewohner nicht zu Hause. Kirchner vergnügt sich mit Freunden
feuchtfröhlich auf der Bergkirchweih in Erlangen, sein Bruder genießt
mit seiner Partnerin Urlaubstage in der Ferne. Als Kirchner
morgens auf sein Handy schaut, zeigt das Display über 100 Nachrichten
und Anrufe an.
„Früh bin ich aufgewacht und habe gedacht,
okay, etwas muss passiert sein.“
Flo Kirchner am Morgen nach dem Brand
Er ruft zurück und erfährt, dass in Coburg in der Herrngasse 12
ein Großbrand ausgebrochen ist. Es handelt sich um das Haus, in
dem sich sein Hab und Gut befindet. Wie groß das tatsächliche
Ausmaß der Zerstörung sein könnte, malt sich Kirchner nicht aus.
„Es muss ja nicht heißen, dass es etwas Extremes ist“, denkt er. Eigentlich
war ein Besuch bei seinen Eltern in Bad Neustadt geplant,
jetzt steigt der 25-Jährige in seinen „Mini“ und fährt nach Coburg.
Dort zeigt ihm der damalige Oberbürgermeister Norbert Kastner
Luftaufnahmen, die den Schaden erahnen lassen. „Ja, das ist meine
Wohnung, da ist mein Wohnzimmer“, denkt Kirchner. Realisieren
kann er es immer noch nicht.
Als er ankommt, sind noch um die 300 Einsatzkräfte mit dem
Löschen beschäftigt. Mittlerweile sind fünf Häuser zwischen der
Herrn- und der Steingasse betroffen. In der Nacht hat sich das Feuer
rasant auf die umliegenden Häuser verbreitet, auch im Coburger
Puppenmuseum ist eine Zwischendecke eingebrochen.
Wegen drohender Einsturzgefahr darf Kirchner seine Wohnung
nicht betreten. Er überlegt, ob er seinen Bruder anrufen soll, lässt
es aber zunächst bleiben. „Ich habe gedacht, wenn sie zurückkommen,
dann haben die ja keine Wohnung mehr.“ Schließlich bekommt
Kirchner grünes Licht, sich für 15 Minuten in Begleitung
der Feuerwehr, in seiner Wohnung aufzuhalten.
„Und dann bin ich rein und dann wurde mir
erst so richtig bewusst: ‚Okay, da ist ja wirklich
nichts mehr übrig, beziehungsweise durch das
Löschwasser und den Ruß unbrauchbar‘.“
Er rettet, was zu retten ist. Viel ist es nicht. Kirchner holt einen
Ordner mit den wichtigsten Dokumenten und füllt zwei blaue
IKEA-Taschen mit den Dingen, von denen er glaubt, dass sie noch
intakt seien, inklusive ein paar Klamotten. Der Geruch wird beim
Waschen nicht aus der Kleidung verschwinden und sie wird später
im Müll landen. Fest steht: Florian Kirchner hat in dieser Brandnacht
fast alles verloren, was er besessen hat; darunter viele persönliche
Erinnerungsstücke, Fotos und das Ledersofa von seiner
Oma. Dennoch sagt er heute: „Es waren nur materielle Dinge, es ist
niemand zu Schaden gekommen.“ Er habe den Brand gut verarbeitet,
sagt er mit einem nachdenklichen Bick.
„Vielleicht auch deshalb, weil ich nicht da war. Du
erlebst das anders, wenn Du nachts aus dem Schlaf gerissen
wirst und auf der Straße steht und siehst, wie das
Haus abbrennt und Du nichts machen kannst.“
Florian Kirchner, zehn Jahre nach dem Brand
Kirchner wohnt eine Woche lang bei einem Kumpel und schläft
dort auf der Couch. Danach bezieht er mit seinem Bruder eine
Wohnung in der Hindenburgstraße. Er erlebt in dieser Zeit eine
große Welle an Hilfsbereitschaft und Unterstützung. Die Abwicklung
mit der Versicherung läuft reibungslos und er bekommt von
einer Möbelfirma ein neues Sofa geschenkt. Alle Dinge des alltäglichen
Lebens kauft er neu, und er merkt, wie wenig man eigentlich
benötigt. „Ich kann schon sagen, dass sich meine Einstellung zum
Konsum geändert hat. Man braucht nicht wirklich viel.“ Nach circa
zwei Jahren zieht er in seine alte Wohnung zurück und wohnt dort
bis zum Jahr 2019.
Es dauert ein Jahr, bis Cestone ihre Boutique wiedereröffnen kann.
In der Übergangszeit verkauft sie ihre Ware im Wäscheladen von
Marlene Wolf. Die Kunden halten ihr in dieser Zeit die Treue, dafür
sei sie unendlich dankbar, betont sie. Der Großbrand habe lange
nachgewirkt. „Immer wenn ich die Feuerwehr gehört habe, habe
ich gedacht, oh Gott, hoffentlich nicht schon wieder.“ Cestone war
es ein Herzensanliegen, sich bei allen Helfern zu bedanken, sie organisiert
zum Dank im Jahr 2013 ein Fest in der Herrngasse. Mit
weit über tausend Besuchern wird es ein großer Erfolg.
Heute ahnt man nicht mehr, dass in der Altstadt vor zehn Jahren
ein Feuer gewütet hat, auch dank des fränkischen Automobilzulieferers
Brose, der Millionen gespendet hat, um die Herrngasse wieder
im alten Glanz erstrahlen zu lassen. „Es ist die schönste Gasse
in Coburg“, ist Cestone überzeugt. Kirchner ist froh, dass er heute
positiv über die Ereignisse reden kann. Für beide steht fest: „Es
hat sich gezeigt, wenn es hart auf hart kommt, hält Coburg zusammen.“
Florian Kirchner – zehn Jahre nach dem Brand in
der Herrngasse, bei dem sein Hab und Gut
Opfer eines Flammeninfernos geworden sind.
24 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 50 / APRIL 2022 AUSGABE 50 / APRIL 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 25
Von Gabi Arnold | Fotos Val Thoermer
Landpartie
ein Streifzug durch das Coburger Land
Sanfte Hügel, naturnahe Flüsse, satte Wiesen und Wälder, historische Städtchen mit schmucken
Fachwerkhäusern, bekannte und weniger bekannte Ausflugsziele, das ist das Coburger Land. Wir
laden Sie in unserer Reihe „Landpartie“ zu einer kleinen Entdeckungsreise durch den Landkreis
Coburg ein. In dieser Ausgabe streifen wir durch den westlichen Landkreis.
Ahorn
Von der Alten Schäferei blickt man auf die Gemeinde Ahorn und direkt
auf ein malerisches Schloss. Das Ahorner Schloss ist im Renaissancestil
gebaut und in Privatbesitz; es kann deshalb nicht besichtigt werden.
Die Schlosskirche nebenan ist dagegen geöffnet. Die Schäferei selbst
ist das letzte erhaltene Ensemble seiner Art im ehemaligen Herzogtum
Coburg. Sie liegt malerisch inmitten von Streuobstwiesen auf einer
Anhöhe. Die barocke Gutschäferei wurde im Jahr 1713 errichtet und
war bis in die 1930-Jahre mit 500 Schafen in Betrieb. Nachdem der
letzte Schäfer mit seinen Tieren ausgezogen ist, verfielen die Gebäude
zusehend. Anfangs der 1970-er Jahre gründete sich der Förderverein
„Gerätemuseum des Coburger Landes e. V.“ und rettete die Alte Schäferei
vor dem Verfall. Das Gerätemuseum des Coburger Landes ist heute
dort angesiedelt. In den Schäferstuben zog ein Wirtshaus ein und im
Sommer schmecken Bier und Brotzeiten im Biergarten.
26 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 50 / APRIL 2022 AUSGABE 50 / APRIL 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 27
Weitramsdorf
Gegenüber dem WildPark hat der Golf-Club Coburg
Schloss Tambach sein Domizil. Es handelt sich um einen der
schönsten Golfplätze Oberfrankens, eingebettet in eine
sanfte Hügellandschaft und mit herrlichen Ausblicken in
die fränkische Landschaft. Ob anspruchsvolles Golfen oder
lieber geruhsam, der Platz ist für Neulinge und für Profis
geeignet. Der Golfplatz gehört mit 6055 Metern Spiellänge
zu einem der wenigen in Deutschland, die über 6000 Meter
Länge verfügen. Das ist ein Grund, warum das einzige Profiturnier
in Nordbayern – die Brose Pro-Am – seit 1999 im
Golf-Club Coburg Schloss Tambach ausgetragen wird.
Im WildPark Schloss Tambach selbst leben auf einem 50
Hektar großen Areal unter anderen Rothirsche, Damhirsche,
Wildschweine, Wildkatzen, Lüchse, Wölfe und Greifvogelarten.
Hier ist auch der Bayerische Jagdfalkenhof
beheimatet. Ein Spaziergang führt durch eine herrliche
Natur mit Teichen, Bächen und alten Baumbestand, entlang
von Gehegen mit Wildtier- und Greifvogelarten. Besonders
im Frühling zur Blüte- und Jungtierzeit ist der Besuch ein
Erlebnis. Der Wildpark gehört zu dem englischen Landschaftspark
von Schloss Tambach, das sich in Privatbesitz
der Grafen zu Ortenburg befindet.
28 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 50 / APRIL 2022 AUSGABE 50 / APRIL 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 29
Weitramsdorf
Schloss Tambach, dahinter der Wildpark.
30 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 50 / APRIL 2022 AUSGABE 50 / APRIL 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 31
Seßlach
Wussten Sie, dass man sich mit einer Stadtkarte aus dem Mittelalter
auch heute noch in Seßlach zurechtfindet? Nahezu unverändert hat das
Städtchen die Jahre überstanden. Seßlach blickt auf eine 1200-jährige
Geschichte zurück. Malerische Gassen, Plätze und eine Stadtmauer mit
Wehrtürmen und drei Stadttoren, die am Wochenende für den Verkehr
geschlossen werden, geben der Stadt ihren Charme. Kein Wunder also,
dass Seßlach immer mal wieder als Filmkulisse dient, zum Beispiel für eine
Luther Verfilmung oder die Neuauflage von Räuber Hotzenplotz. Beim
jährlichen Altstadtfest lebt die Vergangenheit auf. Aber die Mittelalterstadt
ist auch außerhalb des Trubels einen Besuch wert. Gasthäuser und
Biergärten laden zum Verweilen ein, Wander- und Radwege führen entlang
von Bächen, Wiesen und Wäldern in herrliche Landschaften und Orte,
zum Beispiel nach Ummerstadt, der kleinsten Stadt in Thüringen.
32 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 50 / APRIL 2022 AUSGABE 50 / APRIL 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 33
MUTIGE IDEEN
STADTAUTOBAHN
Von Wolfram Hegen
Mutige
Ideen#4
Unsere Geschichte über sieben vielleicht ungewöhnliche, aber
gerade deswegen mutige Ideen für Coburgs Zukunft aus dem
Coburger #43 im Februar 2021 hat uns einige Rückmeldungen
eingebracht. Meist positiv, und wenn kritisch, dann vor allem,
dass die eine oder andere Idee nicht größer präsentiert, gedacht,
erläutert worden ist, sondern durch die Aufzählung auf vier Seiten
fast ein wenig unterging. Das wollten wir ändern. Und haben
in Ausgabe 45, 46 und 48 schon drei Ideen ausführlicher dargestellt:
Einen modernen Rathausneubau auf dem Anger, die Verkürzung
der Amtszeiten für Stadtoberhäupter und Stadträte,
und eine Einbahnstraßenregelung für die östliche Innenstadt.
In dieser Ausgabe jetzt unsere vierte der damaligen Ideen etwas
ausführlicher.
Und wenn Sie auch noch Ideen haben … her damit.
Ein Haus für die
Stadtautobahn
Ein Blick zurück: Die Bundesstraße B4 führt jahrzehntelang mitten
durch die Coburger Innenstadt, vom Norden kommend durch die
Ketschengasse bis in den Süden in Richtung Bamberg, und das bis
in die 1980er Jahre hinein. Seit das Auto ab der ersten Hälfte des
20. Jahrhunderts zum dominierenden Verkehrsmittel avanciert, seit
sich Stadtentwicklung auf den Pfad einer möglichst autogerechten
Planung begibt, eine von der Wissenschaft sogenannte „Pfadabhängigkeit“,
die 100 Jahre vorherrscht, versucht man den wachsenden
Verkehrsfluss durch Coburgs Mitte so gut es geht zu kanalisieren.
Der Verkehr aber belastet die Innenstadt. So baut man die Verbindung
„Neuer Weg“ westlich der Innenstadt auf Höhe des Hofbrauhauses
ab den 1970ern zur vierspurigen Stadtautobahn aus, reißt
dazu Gebäude ab wie beispielsweise die Brauereigaststätte der traditionsreichen
Coburger Wagnersbrauerei, um eine neue leistungsfähige
Autoverbindung von Süd nach Nord bis zur Rodacher Straße
zu schaffen. Es entsteht eine neue Bundesstraße 4, entlang der Bahntrasse.
In den 1980ern wird die Verbindung freigegeben. Schon bald aber
wälzt sich der zunehmende Verkehr über die B4 im nördlichen
Coburg. Die innerdeutsche Grenze öffnet sich, mehr Autos, mehr
Staus. Anwohner demonstrieren. So entsteht schon bald der vierspurige
Nordring bis zur Bertelsdorfer Höhe und führt dort wieder
auf die Bundesstraße B4 Richtung Erfurt. Wenige Jahre später wird
die Autobahn A73 fertiggestellt, die neue Nord-Süd-Verbindung für
den Fernverkehr. Fast alle genießen wir die neuen schnellen Verbindungen,
den Komfort, das Auto.
Und jetzt?
Wir begehen einen neuen „Pfad“, wir reden über Umwelt, wir reden
über Chancen für lebenswerte Innenstädte, wir reden über soziales
Miteinander, wir reden über Coburg, wie wir Coburgerinnen und
Coburger uns es in Zukunft wünschen. Dazu gehört das Auto, nicht
zuletzt, weil große Unternehmen dieser Stadt mit Autos Geld verdienen
und damit vieles in dieser Stadt erst möglich machen. Dazu
gehört, dass das Auto den Menschen dienen muss und nicht umgekehrt.
Dazu gehört also, Straßen, Verkehr, Lärm, Hektik, alles, was
Lebensqualität einschränkt, zu beschränken. Die letzte Mutige Idee
#3 im Coburger 48 mit dem Vorschlag einer Einbahnstraße um die
östliche Innenstadt mit stark reduziertem Tempolimit hat sich auf
diesen Pfad begeben, und jetzt auch die Idee einer „Einhausung“ der
Stadtautobahn.
Möglichkeiten dazu gibt es viele: Schallschutzwände zu beiden Seiten
sind das einfachste, die Schaffung eines „Tunnels“ das Aufwändigste,
möglicherweise sogar in Verbindung mit einer Tieferlegung.
In und entlang vieler anderer kleiner und großer Städte geht man
diesen Weg, entlang der A3 bei Aschaffenburg und Würzburg, in
München am Mittleren Ring, in Starnberg mit der B2 oder in Ruhpolding
mit dem Tunnel um die Stadt. Nur wenige von sehr vielen
Beispielen.
In Coburg zum Beispiel könnte man die Stadtautobahn im Innenstadtbereich
bis auf Zufahrtsbereiche zu Häusern oder Abfahrten
fast komplett einhausen, also vom Weichengereuth bis hin zur Rodacher
Straße.
Vorteile:
• Harmonisierung des Stadtbildes
• Weniger Lärmbelästigung
• Weniger Schadstoffemissionen
• Mehr Lebensqualität beidseitig der Stadtautobahn
• Mehr Wert von Grundstücken und Immobilien entlang der Trasse
• Mehr Begrünung und Klimaschutz möglich
• Neue Nutzungen entlang oder auf Einhausung möglich
z.B. Fahrrad- oder Fußwege
Coburg könnte Vorbild sein.
Der Artikel gibt die Meinung des Verfassers wieder.
34 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 50 / APRIL 2022 AUSGABE 50 / APRIL 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 35
Werte
Was ist uns wichtig?
SONDERTHEMA WERTE
Sie sind nicht da und doch überall.
Wir erkennen sie nur durch ihr Wirken in Kultur, Sprache, Leben.
Sie sind seelischer Kleister und gesellschaftlicher Kitt.
Sie wirken nach innen und außen.
Sie sind stabil wie Stahl und flexibel wie Gummi.
Nichts bleibt wie es ist.
Sie sind schon vor uns da und leben nach uns weiter.
Sie liegen in unserer Wiege und wir vererben sie weiter.
Sie sind rein menschlicher Natur und Kultur.
Ohne Menschen gäbe es sie nicht.
Sie trennen Gut und Böse, richtig und falsch, wichtig und unwichtig.
Sie sind stillschweigende Absprachen in und zwischen uns.
Sie prägen individuellen und gesellschaftlichen Charakter und Identität.
WERTE
Gibt es absolute Werte oder sind Werte immer relativ?
Gibt es Werte überhaupt oder nur die Vorstellung von ihnen?
Und überhaupt:
Was ist Ihnen denn wichtig?
AUSGABE 50 / APRIL 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 37
PRIVATE SENIORENBETREUUNG DEUTSCHLAND ®
SONDERTHEMA WERTE
Advertorial
Von Gabi Arnold
24
Zuhause mit Sicherheit
Stunden-
Betreuung
Konditionen und Preise
Vorlaufzeit bis Versorgungsbeginn ca. 7-14 Tage
Professionelle und individuelle Betreuung im eigenen
Zuhause zwischen 2.500 EUR und 2.800 EUR pro Monat
zzgl. möglicher Feiertagszuschläge
Reisekosten mit ca. 100 EUR (einfache Fahrt)
Geringe PSB-Jahresgebühr für Beratung- und Vermittlung
Freie Kost und Logis für Betreuungskräfte
Wohnsituation
Für die Betreuungskräfte muss ein eigenes Zimmer zur
alleinigen und privaten Nutzung zur Verfügung stehen
Betreuungskräfte müssen uneingeschränkt Zugang zu
Küche, Bad und Toilette haben
Die Aufgaben und Leistungen werden im Aufnahmegespräch ermittelt, besprochen
und bei Abschluss eines Dienstleistungsvertrages entsprechend vereinbart.
Ärztliche verordnete medizinische Versorgung und Behandlungspflege wird
von den Betreuungskräften grundsätzlich nicht geleistet und muss durch einen
ambulanten Pflegedienst erbracht werden.
Arbeitszeiten und Entlastung der Betreuungskräfte
Betreuungskräfte sind im besten Fall ein Ersatz für einen pflegenden Angehörigen
und müssen daher auch mit ihren persönlichen Bedürfnissen wahrgenommen
und gegebenenfalls mit weiteren einzubindenden Dienstleistern wie ambulanten
Pflegediensten, stundenweiser Betreuung, Tagespflege etc. entlastet
werden. Die vertraglichen Arbeits-, Frei- und Ruhezeiten müssen eingehalten
und gewährleistet werden. Sprechen Sie mit uns.
Die Coronapandemie hat gezeigt, wie entscheidend die Frage sein kann, ob die
Seniorinnen und Senioren in einem Pflegeheim leben oder ob sie in den eigenen
vier Wänden betreut werden. Die Private Seniorenbetreuung Deutschland
bietet hierzu eine sogenannte 24-Stunden-Betreuung im eigenen Zuhause, mit
qualifizierten und herzlichen Betreuungskräften. Das minimiert nicht nur das
Risiko einer Ansteckung, sondern die Betreuungskräfte können auch individuell
auf die Wünsche und Bedürfnisse der bedürftigen Menschen eingehen. „Gerade
in Zeiten hoher Infektionszahlen ist das Bedürfnis nach Schutz und Sicherheit
sehr groß. Und genau hier bieten wir mit unserer häuslichen Betreuung ein hohes
Maß an Sicherheit und beugen gleichzeitig einer möglichen Vereinsamung
vor“, sagt Anna Rapp, Regionaldirektorin PSB-Coburg.
Die PSB Deutschland bietet
Erfahrung und Kompetenz in der
24-Stunden-Beteuung seit 2012
Persönliche Beratung und Aufnahme -
gespräch vor Ort
Professionelle und individuelle Betreuung
im eigenen Zuhause
Persönliche Betreuung die auf die indi viduellen
Bedürfnisse und Bedarfe eingeht
Betreuungskräfte müssen Zugang zu einer
WLAN-Internetverbindung haben
Grundsätzliche Aufgaben der Betreuungskräfte
Hauswirtschaft mit Kochen, Putzen, Waschen, Einkaufen
Vorsorgliche und notwendige Anwesenheit
Grundpflegerischen Leistungen wie Körperpflege und Toilettengänge
PSB Standort Coburg
Anna Rapp
Regionaldirektorin
Ober- und Mittelfranken
Wir freuen uns über Ihren Anruf!
Grafengasse 1
96450 Coburg
Tel.: 09561-426537
E-Mail: coburg@psb-deutschland.de
Unsere PSB-Betreuungsanamnese erhalten Sie gerne per E-Mail oder Sie finden
diese auch online unter www.psb-deutschland.de/online-anamnese
Betreuungskräfte in häuslicher Gemeinschaft
Die Betreuungskräfte kommen grundsätzlich aus den EU-Ländern
Polen, Slowakei, Bulgarien etc. und leben mit den
bedürftigen Seniorinnen und Senioren in häuslicher Gemeinschaft.
„Mit der vorsorglichen und teilweise auch
notwendigen Anwesenheit können sie persönlich und
individuell auf die Bedürfnisse und Bedarfe eingehen“, so
Rapp.
Entlastung für Angehörige und Sicherheit
für Seniorinnen und Senioren
Persönlicher PSB-Ansprechpartner mit
Unterstützung vor Ort
PSB-Beratungs- und Vermittlungsvertrag
für Professionalität und Transparenz
Mehr Lebensqualität und Lebensfreude
im eigenen Zuhause
Zusammen mit ihren 11 EU-Partnerunternehmen hat
die PSB Deutschland Zugriff auf einen großen Pool von
qualifizierten und motivierten Betreuungskräften.
Viele Stamm-Betreuungskräfte sind seit Jahren
über die PSB Deutschland im Einsatz und bringen
viel Erfahrung und Wissen mit. Gerade die
weiblichen und männlichen Betreuungskräfte
aus dem EU-Land Polen kommen gerne ins
oberfränkische Coburg, da die Fahrtzeiten
doch deutlich kürzer sind als die in andere Regionen
in Deutschland. Auch mit ihren polnischen
Wurzeln ist die Regionaldirektorin der
PSB Coburg, Anna Rapp, eine geschätzte
und verlässliche Ansprechpartnerin für viele
Betreuungskräfte aus Polen.
Insbesondere in der Coronapan demie
habe der Wunsch nach einer sicheren
24-Stunden- Betreuung stark zugenommen,
so Anna Rapp. Hier habe sich gezeigt,
wie wichtig und unersetzlich die häusliche
Betreuung mittlerweile geworden ist.
38 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 50 / APRIL 2022 AUSGABE 50 / APRIL 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 39
Foto: Tobias Zwiener
Von Gabi Arnold
SONDERTHEMA WERTE
Halten wir einen Moment inne und hören wir in uns hinein. Was ist uns
Frisch verheiratet in der Südsee:
Ralf Zetzmann und Liane Blietzsch
wichtig im Leben? Was fühlt sich für uns richtig an? Ist es die Erfüllung
im Beruf? Oder benötigen wir ein PS-starkes Auto und ein schickes Haus?
Sind es Werte wie Ehrlichkeit oder Treue? Brauchen wir das Abenteuer
oder lieben wir die Sicherheit? Der COBURGER hat ein Paar getroffen, das
alles hinter sich gelassen hat und zwei Jahre lang um die Welt gereist ist.
Fragt man Liane Blietzsch und Ralf Zetzmann nach ihren Werten, wird
eines sofort klar: An materiellen Dingen hängen die beiden nicht, weder
ein teures Auto noch ein Eigenheim besitzt das Ehepaars, nicht einmal ein
Mobiltelefon benötigt Ralf Zetzmann. „Der Wert des Lebens bedeutet
für mich, das Leben zu leben“, sagt der Coburger. „Und Träume nicht
aufzuschieben, sondern umzusetzen“, ergänzt seine Frau. Die beiden haben
das getan: Ihre Träume realisiert.
Der Wert
des Lebens
Das Leben einfach leben
Mit wenig Gepäck, aber umso mehr Optimismus starten
Liane Blietzsch und Ralf Zetzmann am 25. Oktober 2018 in
ein Abenteuer. Zwei Jahre lang kehren sie Coburg den Rücken
und entdecken neue Länder. Sie ziehen los, ohne einen konkreten
Plan zu haben. Nur das nehmen sie sich vor: „Wir wollten
längere Zeit in Indonesien bleiben und einen Wal sehen.“
Abenteuerlustig war das Paar schon immer: Im Jahr 1991 reist
Ralf Zetzmann mit einem guten Freund ein halbes Jahr durch die
Türkei, macht sich mit Land und Leuten vertraut und lernt ein
wenig die türkische Sprache. Ein Jahr später begibt er sich auf
Weltreise. Existenzängste sind ihm fremd, er gibt aber zu „Es ist
am Anfang klar nicht immer einfach, wenn man zurückkommt
und man hat nichts, keine Wohnung und keine Arbeit.“ Später
unternehmen er und seine Partnerin Reisen in ferne Länder jenseits
der Touristen. Sie wollen vorwiegend die Menschen und die
Kultur kennenlernen. „Wir sind nach Madagaskar, Eritrea, Venezuela
gereist, immer so für drei, vier Wochen“, erzählen sie. Aber
für zwei Jahre aussteigen, ist für beide eine neue Erfahrung.
40 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 50 / APRIL 2022 AUSGABE 50 / APRIL 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 41
WELTREISE
SONDERTHEMA WERTE
Das Schlüsselerlebnis
Liane Blietzsch sitzt im Zug von Erfurt nach Coburg, als ihr diese
Gedanken kommen: „Die Welt ist viel zu schön, als nur einmal
im Jahr für dreieinhalb Wochen in Urlaub zu fahren.“ Sie möchte
ferne Länder und neue Kulturen entdecken, und zwar für längere
Zeit. Die Idee nimmt Gestalt an. „Ich habe gesagt, wenn wir auf
Weltreise gehen, dann sollen es zwei Jahre sein“, sagt ihr Partner.
Das Vorhaben steht unter einem guten Stern, alles läuft wie
geplant. Blietzsch, Sozialpädagogin im AWO-Mehrgenerationenhaus,
wird von ihrem Arbeitgeber freigestellt, Zetzmann,
Schreiner und Maschinenbauer, kündigt seinen Job. Es gelingt,
die Wohnung für zwei Jahre möbliert zu vermieten. Im Vorfeld
regeln die beiden die Krankenversicherung und die Finanzen.
Mit einem Budget von je 30.000 Euro und zwei Rucksäcken,
einem kleinen und einem großen, startet die Weltreise. Das Packen
will überlegt sein. Nicht fehlen dürfen Geschirr, Tassen und
Besteck. Hinzu kommen eine Solarzelle, eine Taschenlampe,
Aufbereitungstabletten für Wasser, Kleidung, Regenjacke, Turnschuhe,
Bergschuhe und Flipflops. Außerdem Medikamente wie
Breitband-Antibiotika, Malariaprophylaxe und ein Mittel gegen
Durchfall, auch Bücher finden im Gepäck Platz. Mit 20 Kilogramm
auf dem Rücken und circa fünf bis sieben Kilogramm auf
der Brust geht es los. Mit einem One-Way-Ticket fliegen sie von
München nach Kuala Lumpur in Malaysia, ihr erstes Ziel.
Vier Monate halten sich die beiden in Indonesien auf und wohnen
dort in günstigen Hotels. Sie leben wie die Einheimischen,
fahren mit Fähren dicht an dicht gedrängt, 28 Stunden über das
Meer. Es ist stickig, es ist laut, es sind viele Menschen auf engem
Raum. Sie erkunden viel Schönes, erleben große Gastfreundschaft,
sehen aber auch viel Armut und Menschen, die unter den
ärmlichsten Bedingungen hausen.
„Du drückst beim Reisen den Resetknopf und
stellst fest, wir haben zu Hause eine Heizung,
wir haben Leitungswasser.“
Ralf Zetzmann
Anders als in Indonesien muss man in Neuseeland für eine Unterkunft
tief in die Tasche greifen. Deshalb kaufen die Reisenden
ein Auto, das Platz für eine Matratze als Schlaflager bietet und
übernachten auf Campingplätzen. Mit dem durchschnittlichen
Budget von 60 Euro können sie gut haushalten. Die erschwinglichen
Lebenshaltungskosten in den asiatischen Ländern gleichen
die höheren Preise in Ländern wie Neuseeland wieder aus.
Von Neuseeland reisen sie weiter in die Südsee und beschließen
zu heiraten. „Wir haben gesagt, wenn wir einen schönen Strand
finden, dann heiraten wir dort.“ Einen idealen Strand entdecken
sie schließlich und wieder klappt der Plan reibungslos. Das Paar
bekommt eine Genehmigung für die Eheschließung und Trauzeugen
werden gefunden. „Wir hatten wieder Glück und eine internationale
Geburtsurkunde und Ehefähigkeitsbescheinigung
dabei.“ Sie geben sich an einem Traumstrand im türkisblauen
Wasser das Ja-Wort. Ihre Eheringe haben beide am Ringfinger
tätowiert.
Argentinien wird abgeriegelt
Frisch vermählt fliegt das Paar in die USA und nach Mexiko
und weiter nach Südamerika, nach Kolumbien, Ecuador, Peru,
Bolivien, Chile und Argentinien. Dann kommt Corona. In der
500.000 Einwohner Stadt, in der sich das deutsche Paar aufhält,
gibt es fünf bestätigte Covid-19-Infektionen. Der gesamte Kontinent
wird rigoros dichtgemacht. Das Land ist abgeriegelt, es
fahren keine Busse mehr, die Eingänge der Stadt sind mit mit
Pollern versperrt, die Polizei kontrolliert streng die Ein- und
Ausfahrten, vor den Lebensmittelgeschäften bilden sich lange
Menschenschlangen, vor dem Betreten wird die Temperatur
gemessen. Das geschieht zu einem Zeitpunkt, an dem die Weltenbummler
ihre weitere Reise durchgeplant und Flüge gebucht
haben. Zum Glück halten sie sich in einer AirBnB Wohnung auf,
in der sie bleiben können. Sie hoffen, dass sie nach zwei Wochen
ihre Reise fortsetzen können. Es sollen zweieinhalb Monate werden,
in denen sie eingeschlossen in der Wohnung leben. „Wir hatten
Internet, eine Küche und auch Netflix hat uns über diese Zeit
gerettet“, sagt die 44-Jährige.
ausgebremst. „Ich glaube unter normalen Umständen, wäre ich
vielleicht überfordert gewesen“, sagt Blietzsch.
„Es war unwirklich. Ich dachte, wenn ich die
Veste sehe, bin ich ergriffen, aber es war nicht so.
Irgendwie war alles so wie immer, aber Du weißt,
Du warst zwei Jahre lang weg.“
Liane Blietzsch
Was geblieben ist, sind viele Eindrücke und Erfahrungen. „Wir
waren überall freundlich willkommen geheißen“, erinnern sich
beide. Das Paar hat sich seine Wünsche erfüllt und an einem
Traumstrand geheiratet. Und: Liane hat ihren Wal gesehen.
Zurück in Europa
Zurück nach Deutschland
Im Juni 2020 schließlich fahren sie mit dem Taxi nach Buenos
Aires, hier fliegen sie mit einem von der Deutschen Botschaft organisierten
Flugzeug nach Frankfurt am Main. Es handelt sich
aber um keinen Rückholflug, sondern sie zahlen das Ticket. Ein
Jahr und fünf Monate sind seit dem Aufbruch aus Deutschland
vergangen und die zweijährige Weltreise ist damit noch nicht beendet.
„Wir hatten noch Zeit, auch Geld und Lust, um weiterzureisen.“
Das Paar lässt sich Fahrräder von Freunden nach Frankfurt
bringen, dort verbringen sie zwei Wochen in Quarantäne,
bevor sie mit Lastenanhängern und je 30 Kilogramm Gepäck
losradeln, in Richtung Polen, an die Ostsee, an die russische
Grenze und wieder zurück. Sie legen gut 3600 Kilometer zurück.
Am 16. Oktober 2020 kommen sie mit vielen Eindrücken wieder
in Coburg an. Zum zweiten Mal hat das SARS-CoV-2 das Leben
„Der Abstand tut gut,
um Dinge leichter anzugehen“
Ralf Zetzmann
„Gegenseitig wertschätzend miteinander umgehen,
das gehört zu meinen Werten “
Liane Blietzsch
42 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 50 / APRIL 2022 AUSGABE 50 / APRIL 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 43
Von Wolfram Hegen
SONDERTHEMA WERTE
Advertorial
Foto Sebastian Buff
Die eigene Leidenschaft, das eigene Talent, die persönlichen Fähigkeiten
finden und entwickeln, um mit sich selbst im Reinen, zufrieden zu
sein, und um auf diese Weise auch sein Bestes für Familie, Arbeitgeber
und Gesellschaft beitragen zu können, das ist sicherlich besonders
wertvoll – auch wenn man manchmal Umwege gehen muss.
Kelle statt
Kochlöffel
Mit 30 nochmal Auszubildender
Christoph Komm hatte alles so gemacht, wie es sich gehört.
Nach der Schule sucht der gebürtige Coburger erst einmal
eine Lehrstelle. Er lernt Koch in guten Häusern, wie dem früheren
Grenzgasthof in Fürth am Berg und im Kräutergarten
in Coburg. Er absolviert den Grundwehrdienst in Hammelburg.
Danach steigt er wieder in den gelernten Beruf als Koch
ein. Er ist Küchenchef, bildet aus, verdient ordentlich. Schon
früh lernt er außerdem seine Liebe fürs Leben kennen und
heiratet 2018. Ein Lebenslauf wie aus dem Bilderbuch. Bis er
2020 beschließt: Ich mache jetzt was anderes.
„In meinem zweiten Leben lerne ich etwas Handwerkliches“, hat
er immer gedacht. „Maurer, Dachdecker, Maler, irgendetwas mit
den Händen.“ Doch ein zweites Leben gibt es nicht. Seine Gedanken
verfestigen sich im Laufe der Jahre immer mehr, und mit
ihnen die Unzufriedenheit mit der Situation. „Am Anfang war
nur ein kleines Loch, das wurde aber immer größer.“ Er redet
mit seiner Frau und seinen Eltern. Vor allem im coronabedingten
Lockdown im Frühjahr 2020 hat er viel Zeit, sich Gedanken zu
machen. „Wenn du was anderes machen willst, dann unterstütze
ich dich“ sagt seine Frau.
44 COBURGER | DAS MAGAZIN
Christoph ist 30, als er beschließt, sich wieder zu bewerben. Sein
erstes Gespräch führt ihn zu Max Beyersdorf, dem Chef des Bauunternehmens
Otto Hauch in Coburg. „Wenn einer mit 30 eine
neue Ausbildung beginnen will, trifft er eine bewusste Entscheidung“,
meint der Geschäftsführer über das Gespräch. „Wenn
so jemand seinen sicheren Hafen verlässt, steht bei mir die Tür
ganz weit offen, so etwas finde ich einfach stark.“ Die beiden sind
sich sympathisch. Max Beyersdorf spricht von seiner Philosophie,
von einem Miteinander, von Verlässlichkeit und Fürsorge.
„Wenn sich ein Mitarbeiter für uns entscheidet, will ich das zurückgeben“,
meint er. Christoph sagt alle weiteren Bewerbungsgespräche
ab und beginnt eine Maurerlehre bei Otto Hauch.
„Ich musste natürlich nicht nur eine Stufe zurück, sondern eine
ganze Etage“, sagt er. Vom Ausbilder in der Küche zum Lehrling
auf der Baustelle, vom Lehrer zum Berufsschüler und vom Normalverdiener
zur Ausbildungsvergütung. „Wir leben halt jetzt
ein wenig sparsamer. Meine Frau hilft mir und wir haben Versicherungen
stillgelegt. Zwei Jahre kriegt man schon rum, wenn
man etwas will.“ Christoph steigt im zweiten Lehrjahr ein, arbeitet
und lernt fast Tag und Nacht, saugt alles auf. Aber all das
reicht ihm noch nicht. Parallel zur Berufsausbildung startet er
noch im Januar 2022 seinen Meisterkurs und wird dann fast zeitgleich
Maurer und Maurermeister – mehr Leidenschaft für den
Bau geht nicht. Die Arbeiten sind vielfältig: Mauern, Restaurieren,
Steinmetzarbeiten, Planen, kreative Ideen einbringen, eine
Top Berufsperspektive. Christoph ist wieder bei sich angekommen,
freut sich jeden Tag auf neue Projekte, die Herausforderungen.
„Ich kann nur jedem raten, sich aus der Komfortzone raus zu
bewegen, den Kopf hoch und etwas zu machen.“
Übrigens: Er kocht auch heute noch gerne. Aber jetzt Zuhause,
für seine Frau und sich.
Die Bauunternehmung Otto Hauch: Ein Familienbetrieb in
vierter Generation mit Bauprojekten in ganz Deutschland,
spezialisiert auf die Sanierung von bestehenden Bauwerken
und Gebäuden und die behutsame Modernisierung von
historischer Bausubstanz.
Mehr Informationen unter www.otto-hauch.com
AUSGABE 50 / APRIL 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 45
HÖRNLEIN & FEYLER
Verkaufter Beitrag
TB LEGAL
Verkaufter Beitrag
Digitaler
Werteverfall
Mobbing im Netz
Steuerfreie Vermögenswerte schaffen
Nach OECD-Studien belegt Deutschland bei der Einkommensbesteuerung von Ledigen und Familien
regelmäßig Spitzenplätze. Einkommensteuer, Mehrwertsteuer, Benzinsteuer oder sonstige Steuern auf
den Konsum: Der Staat kassiert in vielen Fällen mit, wenn auch teilweise unbemerkt. Der Konsum wird
stets besteuert, während der Staat sich bei Investitionen eher zurückhaltend zeigt. Im Vergleich mit
anderen Volkswirtschaften in Europa und der Welt gibt es dennoch in Deutschland nach wie vor einige
wenige „Besteuerungslücken“, die eine steuerfreie Vermögensmehrung auf legalem Wege zulassen.
Welche Möglichkeiten der Gesetzgeber bislang noch offengelassen hat, darüber hat der COBURGER mit
Rechtsanwalt/Steuerberater Thomas Bittorf von der Kanzlei tb.legal gesprochen.
Werte, Konventionen, das sind stille Vereinbarungen in einer Gesellschaft, wie man miteinander umgeht.
Eine gesellschaftliche Kultur des Miteinanders, die von Generation zu Generation weitergegeben wird
und sich dabei weiterentwickelt. Viele davon sind in gesetzliche Form gegossen, Verstöße gegen sie
werden geahndet. In den letzten Jahren gibt es dazu mehr und mehr Anlass, vor allem durch Äußerungen
in sozialen Medien, durch Cybermobbing und Hassreden. Der COBURGER hat in seinem letzten
Magazin auch über Fälle aus der Region berichtet. In dieser Ausgabe unterhalten wir uns dazu mit Julia
Gremmelmaier, Fachanwältin bei der Rechtsanwaltskanzlei Hörnlein & Feyler in Coburg.
COBURGER: Frau Gremmelmaier, was versteht
man eigentlich unter Cybermobbing?
Julia Gremmelmaier: Letztlich handelt es sich dabei um
Mobbing mithilfe elektronischer Kommunikationsmedien.
Also wenn jemand über einen Chat, in E-Mails, auf Webseiten
oder anderen digitalen Kanälen beleidigt, bedroht, bloßgestellt
oder belästigt wird. Das können diffamierende Fotos
oder Filme sein, das kann Geläster sein oder üble Nachrede,
Beleidigungen oder Bedrohungen.
COBURGER: Was ist denn eigentlich der
Unterschied zu normalem Mobbing?
Julia Gremmelmaier: Letztlich geht es um dieselben Tatbestände.
Es ist in der Regel auch immer eine Beziehung zur
analogen Welt da. Oft beginnt Cybermobbing in der Schule
oder am Arbeitsplatz und wird dann in der digitalen Welt
weitergeführt. Dadurch bekommt diese Form des Mobbings
eine andere Dimension, weil viel mehr Menschen darauf Zugriff
haben können, weil man sich der Sache nicht so einfach
entziehen kann, weil dieses Mobbing durch die digitale Verfügbarkeit
jeden Tag rund um die Uhr erfolgt.
COBURGER: Welcher Fall aus der Region
ist Ihnen denn besonders im Gedächtnis?
Julia Gremmelmaier: Ich hatte ein Verfahren, bei dem eine
junge Frau in der Umkleide von einem Mitschüler leichtbekleidet
abfotografiert und das Foto in der schulischen Whats-
App-Gruppe veröffentlicht wurde. Da gab es dann ein Verfahren
gegen den Jugendlichen. Er wurde wegen Beleidigung
und anderen Tatbeständen zu Sozialstunden verurteilt. Das
Mädchen hat die Schule gewechselt. Das sind große menschliche
Schäden, die durch so eine Tat verursacht werden.
COBURGER: Was kann man tun?
Julia Gremmelmaier: Digital ist natürlich die Nachweisbarkeit
von Mobbing leichter als früher. Viele meinen zwar, sie
könnten sich hinter Fake-Accounts verstecken, aber mittlerweile
gibt es ja sogar eigenen Dezernate bei Staatsanwaltschaften,
die über geeignete Mittel und Wege verfügen, Täter
zu ermitteln. Wichtig ist aber für Betroffene: Man muss so
eine Tat nicht nur bei der Polizei anzeigen, sondern auch einen
Strafantrag stellen.
Am besten ist, es kommt gar nicht
so weit: Dafür gibt es viele Präventionsangebote,
es geht um
die Förderung von Sozial- und
Medienkompetenz, um Aufklärung,
um das Erlernen
von Umgangsformen im
Netz, um die Information
über Hilfsangebote.
COBURGER: Steuerfreie Vermögensmehrung hört sich gut an,
wo könnte ich steuerfrei investieren ?
Thomas Bittorf: Sie könnten in Goldmünzen, Gemälde, Uhren, Autos und
alle sonstigen Gegenstände mit einem Sammlerwert investieren. Die Wertsteigerung
bei der Einkommensteuer ist steuerfrei, wenn die Zeitspanne zwischen
dem Kauf und dem Verkauf mindestens ein Jahr und ein Tag beträgt.
Es kommt dabei maßgeblich auf die beiden Vertragsabschlüsse an. Die Tätigkeit
darf aber keinen gewerblichen Charakter haben, sondern sollte nur
gelegentlich erfolgen und darf nach Auffassung des Finanzamts über die private
Vermögensverwaltung nicht hinausgehen. Aber meistens hält man solche
Gegenstände ohnehin langfristig, weil eine Wertsteigerung auch nicht
über Nacht eintritt. Die bislang sicherste, rentabelste und steuerlich gesehen
beste Anlage sind allerdings privat gehaltene Immobilien.
COBURGER: Inwiefern? Ich dachte immer,
man muss die Mieteinkünfte versteuern?
Thomas Bittorf: Das ist auch richtig. Einkünfte aus Vermietung privat gehaltener
Immobilien sind einkommensteuerpflichtig. Bei der Ermittlung der
Einkünfte werden von den Mieteinnahmen als Werbungskosten vor allem
die laufenden Gebäudeabschreibungen (derzeit 2 %) sowie die Zinsen für
Darlehen abgezogen. Mit Ausnahme des anschaffungsnaher Erhaltungsaufwands
sind Aufwendungen für Instandsetzungen und Modernisierung
sofort absetzbar, wenn sie nicht zu Herstellungskosten führen.
Im Ergebnis werden dadurch aus der Vermietungstätigkeit oftmals
steuerliche Verluste ausgewiesen, die im gleichen Jahr mit positiven
Einkünften aus anderen Einkunftsarten, wie z.B. Gehältern
oder freiberuflichen Einkünften verrechnet werden können. Dadurch
vermindert sich die Steuerlast. Die Steuerersparnis wird üblicherweise
dafür genutzt, das Bankdarlehen zur Finanzierung der
Immobilie zurückzuzahlen.
COBURGER: Wie kommt man dann zu
einer steuerfreien Vermögensmehrung?
Thomas Bittorf: Die Wertsteigerungen, die Abschreibungen
und die sonstigen Abzüge bei der Immobilie
führen zur Entstehung von stillen Reserven. Diese
müssten zur Vermeidung einer Doppelbegünstigung
eigentlich spätestens bei einem Verkauf nachversteuert
werden. Trotzdem bleiben Gewinne aus
dem Verkauf von Immobilien steuerfrei, wenn die Immobilie nach dem Erwerb
länger als 10 Jahre gehalten wurde. Wird die Wohnung oder das Haus
somit z.B. nach 11 Jahren veräußert, erfolgt auch keine Nachversteuerung
der als Werbungskosten geltend gemachten Beträge. Im Ergebnis ist die
Wertsteigerung somit komplett steuerfrei.
COBURGER: Gilt dies auch für selbstbewohnte Immobilien?
Thomas Bittorf: Wird die Wohnimmobilie ausschließlich - quasi als Familienheim
– zu eigenen Wohnzwecken genutzt, können zwar keine Ausgaben
wie Abschreibung und Zinsen geltend gemacht werden. Jedoch ist eine
Veräußerung unabhängig von der Haltedauer sogar stets steuerfrei. Somit
braucht die Wertsteigerung ebenfalls nicht versteuert zu werden. Selbst
wenn man ein Arbeitszimmer nutzt, das nicht zum Betriebsvermögen z.B.
eines Freiberuflers oder Gewerbetreibenden gehört, sondern für das Werbungskosten
bei den Einkünften aus nichtselbstständiger Arbeit angesetzt
wurden, hindert dies nicht die Steuerfreiheit. Private Immobilien – egal,
ob vermietet oder selbstbewohnt – sind in Deutschland deshalb nach wie
steuerlich gesehen die beste Anlageform. Bei Aktien muss zum Beispiel sowohl
auf die Dividenden als bei Verkauf auf die Kurssteigerung in der Regel
jeweils Abgeltungssteuer von 25 % gezahlt werden, es sei denn, der persönliche
Einkommensteuersatz liegt tatsächlich darunter.
COBURGR: Das ist wirklich interessant.
Haben Sie vielen Dank für das Gespräch!
Löwenstraße 27
96450 Coburg
Telefon: 09561 79 42 400
Fax: 09561 79 42 402
E-Mail: info@tb.legal
Internet: www.tb.legal
46 COBURGER | DAS MAGAZIN
AUSGABE 50 / APRIL 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 47
OPTIK MÜLLER
Advertorial
ZAHLEN & FAKTEN
seit 1896
Traditionelles
Optikerhandwerk
COBURGER: Als Traditionsoptiker betreibt Optik
Müller im Gegensatz zu vielen anderen Optikern auch
heute noch eine eigene Werkstatt. Wie groß ist das
Werkstattteam?
Interview mit Daniela Stolz, Augenoptikerin und
Werkstattleiterin bei Optik Müller in Coburg
Daniela Stolz: In Coburg befindet sich die Zentralwerkstatt
unserer beiden Geschäfte Rödental und Coburg.
Unser Werkstattteam besteht aus fünf Augenoptikern
beider Geschäfte, welche im Wechsel tätig sind und alle
über langjährige Werkstatterfahrung verfügen. Im Jahr
bearbeiten wir etwa 5.000 Gläser. Ausgestattet mit der
neuesten Technik und durch unser gebündeltes Knowhow
können wir fast alle Verglasungswünsche unserer
Kunden erfüllen.
COBURGER: Welche Leistungen können in der
Optik-Müller-Werkstatt genau umgesetzt werden?
Zahlen & Fakten
Die zehn wertvollsten
Unternehmen der Welt
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Microsoft (Tech)
Apple (Tech)
Saudi-Aramco (Erdöl)
Alphabet / Google (Tech)
Amazon (Handel / Tech)
Tesla (Auto / Tech)
Meta / Facebook (Tech)
Berkshire Hathaway (US-Holdinggesellschaft
mit über 80 Unternehmen)
NVIDIA (Tech)
Taiwan Semiconductor (Tech)
Länder mit den größten
Goldreserven der Welt
in Tonnen
8,1
3,4
2,5
2,4
2,3
1,9
1,0
0,8
0,7
0,6
USA
Schweiz
Japan
Indien
Italien
Deutschland
Frankreich
Russland
China
Niederlande
SAUBERES COBURG
„Wert“ steht für
Zahl, mathematisches Objekt
Funktionswert
Größenwert
Messwert, Signal von einem Messgerät
Wert, moralisch erstrebenswerte Eigenschaft
oder Qualität
Wert (Wirtschaft), Bedeutung von Gütern
Wert, Maß in einer Wertung
„Das eigene Leben hat einen Wert,
solange man dem Leben anderer
einen Wert zuschreibt.“
Simone de Beauvoir
französische Schriftstellerin und Philosophin
Welche politischen und
sozialen Werte sind für Sie
am wichtigsten?
Frieden 59%
Menschenrechte 47%
Demokratie 37%
Rechtsstaatlichkeit 26%
Respekt 26%
Daniela Stolz: Mit unserem Schleifsystem neuester
Generation können wir Gläser mit Spitz- und Flachfacette,
Rille, mit Bohrlöchern, Minifacette sowie
Sport- und Stufenfacette versehen. Somit ist uns für
jede Fassungsart und jedes Fassungsmaterial die genau
richtige Be arbeitung der einzupassenden Gläser
möglich. Besondere Verglasungstechniken, z. B. für
Fassungen von Flair, Lindberg, MARKUS T, i.c.!Berlin
und Silhouette, beherrschen wir ebenso. Auch führen
wir Lötungen, Kittungen, Bügel- und Federscharnierreparaturen
genau durch.
COBURGER: Welche Vorteile entstehen durch die
hauseigene Werkstatt für die Optik-Müller-Kunden?
Daniela Stolz: Die Zufriedenheit unserer Kunden liegt
uns sehr am Herzen. Durch unsere hauseigene Werkstatt
können wir ganz gezielt auf individuelle Bedürfnisse
und Wünsche unserer Kunden eingehen und fertigen
jede Brille nach unserem hohen Qualitätsstandard.
Äußerst präzise, mit großer Sorgfalt und viel handwerklichem
Geschick passen wir alle Gläser unter Einhaltung
enger „optischer Normen“ auch ästhetisch perfekt
in jede Fassung ein. Auch genießen unsere Kunden den
besonderen Service, dass Reparaturen jeglicher Art und
Einschliffe neuer Gläser in eigene Fassungen binnen
weniger Stunden wieder abgeholt werden können.
COBURGER: Inwiefern profitiert die Beratung und
der Verkauf von der Werkstatt und dem traditionellen
Optikerhandwerk?
Daniela Stolz: Durch unsere Erfahrungen und
Erkenntnisse beim Verglasen und dem täglichen Umgang
mit verschiedensten Materialien treffen wir in der
Verkaufsberatung eine gezielte Glasauswahl, passend
zum Kundenwunsch und zum Fassungsmaterial. Alles
aus einer Hand, von der Sehanalyse bis hin zur fertigen
Brille, profitieren unsere Kunden von unserem Wissen
und unserer Handwerkskunst in der Augenoptik. Die
Zufriedenheit unserer Kunden hat für uns seit jeher
oberste Priorität.
Coburg, Mohrenstr. 31
Tel. 0 95 61 / 98 49
Mo. − Fr. 08.30 − 18.00 Uhr
Sa. 08.30 − 14.30 Uhr
Rödental, Bürgerplatz 8
Tel. 0 95 63 / 26 26
Mo. − Fr. 08.30 − 18.00 Uhr
Sa. 08.30 − 12.30 Uhr
www.optikmueller.de
NUR NOCH
ÖKOSTROM
www.suec.de/Oekostrom
#klimar etter
48 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 50 / APRIL 2022 AUSGABE 50 / APRIL 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 49
KONZEPTION & FOTO: SEBASTIAN BUFF
Es sind Menschen der Tat, Nimmermüde, Antreiber, Gestalter, Vorwärtsstrebende, Aktive. Es gibt sie auf der
großen Bühne, seltener im Verborgenen, aber auch da. Sie stellen sich vor. Im COBURGER. In jeder Ausgabe
einer oder eine – Männer und Frauen oder Diverse.
MACHERIN
Dieses Mal: Beate Heller, Gründerin und Leiterin der Galerie Späth. Sie holte unter anderem James Rizzi oder
auch James Francis Gill nach Coburg und ist mit ihrem künstlerischen Angebot weit über die Grenzen Coburgs
hinaus ein Begriff.
Sind Sie eine Macherin?
Macherin heißt für mich, ICH handle und setze eine Idee
in die Tat um. Das geht nur in Verbindung mit anderen.
Deshalb möchte ich meinen Mann Bernd Späth und unser
Team einbeziehen. Ein starkes und verlässliches Team,
das sich vertraut. Das ist der Boden unter meinen Galerie-
Füßen. Nur so kann man Macher sein.
Warum sind Sie eine Macherin?
Das ist vererbt. In meiner Familie sind und waren alle Macher
– selbständig oder politisch aktiv. Ich denke, dass ich
deshalb der Typ Mensch bin, der sich zu 150% einsetzt, um
etwas zu erreichen, wenn er begeistert von einer Sache ist.
Aufgeben zählt nicht. Ich versuche Menschen für meine Sache
zu begeistern und möchte am liebsten, dass die sofort
auf meinen Zug aufspringen und meine Freude und Begeisterung
teilen. Was mir auch meistens gelingt. Zum Glück
habe ich da meinen Mann, der mich immer wieder geerdet
hat.
Was macht das Machen aus?
Es war je eine spontane Entscheidung und Herausforderung,
eine Galerie in Coburg aufzubauen. „In Coburg?“
hieß es da. Ja, das ist möglich, haben wir gedacht. Ich war
da auch resistent für alle Warnungen und Zukunftsszenarien.
Das war gut so. Das möchte ich auch anderen Menschen
mitgeben, die sich vielleicht noch nicht entschieden haben,
eine Idee umzusetzen: Man muss sich treu bleiben, mutig
sein und Ruhe bewahren, wenn es erst einmal nicht steil
bergauf geht. Außerdem ist eine Voraussetzung, zu reflektieren
und aus Fehlern zu lernen. Folgender Gedanke hilft
immer: Aufstehen! Krone richten! Weiter machen!
Wie ging es los mit dem Machen?
Unsere Galerie entstand aus der Bildereinrahmung und
Glaserei, das Geschäft wurde von meinem Mann und Firmeneigentümer
Bernd Späth 1994 gegründet. Damals
war die Galerie ein kleines Geschäft an der Ketschendorfer
Kreuzung. Wir suchten Kontakte zu anderen Galerien,
Verlagen und Künstlern, unser Portfolio wuchs und wir
wagten die ersten Ausstellungen auf Schloss Hohenstein.
Glücklichen Umständen sei es gedankt, dass mein Mann
das alte Remisengebäude in der Rosenauer Straße/ Ecke
Wiesenstraße kaufen konnte und in kürzester Zeit mit viel
Liebe zu neuem Glanz verholfen hat. Viel Platz für Galerie,
Rahmenwerkstatt und zunächst auch für die Glaserei. Kurz
vor Weihnachten 2004 hatten wir plötzlich viel Platz. Das
war eine Chance! Der Mut und die Entscheidung für ein
hochwertiges Angebot und Investitionen hat uns kreativ
werden lassen. Wichtig für uns sind Qualität und Exklusivität,
Wertschätzung und Respekt. Eine Galerie in Coburg,
das war damals ungewöhnlich, die Vernissagen waren ein
neuer Treffpunkt. Als hätten wir in Coburg eine Lücke gefüllt.
Unsere Ausstellungen und Events sind bis heute gut
besucht und weit über die Grenzen Coburgs bekannt. Abseits
vom Mainstream arbeiten wir international mit vielen
außergewöhnlichen Künstlern zusammen. Wir haben viele
interessante Menschen kennengerlernt. Es hat sich gelohnt!
Ist die Region Coburg ein guter Ausgangspunkt?
Sowieso!!! Alles ist hier möglich!! Das erkennt man, wenn
man mit geöffneten Augen durch diese wunderschöne
Stadt geht. Ich bin hier aufgewachsen und auch zurückgekehrt.
Coburg ist liebenswert, was natürlich auch an denen
liegt, die bewusst, gerne und freiwillig hier wohnen und am
Leben in dieser Stadt teilnehmen. Wer dieser Stadt etwas
gibt bekommt es vielfach zurück.
Und: Der so oft geschmähte „Residenzler“ ist eine gute Spezies!
Manchmal braucht er halt ein bisschen – wenn man
Ihn auf seiner Seite hat, ist er aber zuckersüß.
Die Fragen stellte Wolfram Hegen.
50 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 50 / APRIL 2022 AUSGABE 50 / APRIL 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 51
COBURGS BESTE
Advertorial
Coburg, das Coburger Land und die angrenzenden Gebiete:
Eine lebenswerte Region, mitten in Europa. Naturnah und doch
urban, mit Sinn für Kultur, Platz für Freizeit, Raum für Bildung.
Und vor allem ein idealer Ort zum Arbeiten. Das belegen viele
erfolgreiche Unternehmen. Sie sind die Treiber der Region
Coburg, tief verwurzelt in ihrer Heimat und weltoffen zugleich,
verantwortungsbewusst, visionär.
Der COBURGER wählt sie aus und stellt sie vor – Unternehmen, die sich durch
die Kombination verschiedener Kriterien auszeichnen:
· Innovation
· Tradition
· Ausbildung
· Engagement
Diese Unternehmen bekommen vom COBURGER die Chance, sich als
COBURGS BESTE zu präsentieren. Unternehmen aus Industrie, Handwerk,
Handel oder Dienstleistung.
In einem gemeinsamen Workshop erarbeitet der COBURGER den Wesenskern
dieser Unternehmen heraus. Danach entwirft das COBURGER-Team – bestehend
aus Redakteur, Designer und Marketingfachleuten – eine ganz individuelle
vierseitige Präsentation: Was treibt das Unternehmen, wo sieht es sich in Zukunft,
welche Visionen tragen es?
Sie sind …
Das waren bisher
seit Dezember 2018:
®
COBURGS BESTE ist des LABEL des COBURGER für die
besten Unternehmen seit Ende 2018.
COBURGS BESTE nennen sich heute schon viele Unternehmen der
Region Nordwestoberfranken und Südthüringen.
In diesem COBURGER tragen
zwei Unternehmen den
Titel „COBURGS BESTE“:
Hat Ihr Unternehmen auch das Label „COBURGS BESTE“ verdient?
Dann nehmen Sie Kontakt zu uns auf:
Anke Feuer | feuer@coburger-magazin.de
Wolfram Hegen | hegen@coburger-magazin.de
52 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 50 / APRIL 2022 AUSGABE 50 / APRIL 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 53
Advertorial
Coburgs Beste
Unser Erfolgsgeheimnis
sind unsere
Warum Werte bei DELIFE das
Fundament für die Zukunft sind
Mitarbeiter
Seit 2008 erobern Max und Nicki Kirchner mit ihrem Unternehmen
DELIFE die Möbelwelt in ganz Europa. Das Geheimnis
für ihren Erfolg kennen die beiden genau – es sind die über
120 engagierten Mitarbeiter, die das Familienunternehmen unauf -
haltsam machen.
Außergewöhnliche Möbel und Wohnaccessoires ohne lange Lieferzeit,
das macht den Onlineanbieter DELIFE mit Sitz in Ebersdorf für
Kunden in ganz Europa so attraktiv. Jedes Jahr wächst das Unternehmen
kontinuierlich und kann, wie etwa durch mit der Auszeichnung
Bayerns Best 50 im Jahr 2021, immer neue und beeindruckende Erfolge
vorweisen. „Unsere Belegschaft ist bunt und vielseitig. Sie kommt
aus aller Welt mit unterschiedlichen Religionen, Muttersprachen und
Hintergründen. Und das ist absolut gut so“, erzählen die Brüder.
„Die flachen Hierarchien und kurzen Entscheidungswege machen uns
viel schneller als andere Unternehmen. Wir leben von der Offenheit und
den Ideen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – das funktioniert
nur in einer familiären Atmosphäre“, ist Max Kirchner überzeugt. Das
ist aufwändig, weil jede und jeder einzelne seine Bedürfnisse hat –
wie in einer richtigen Familie eben auch. Aber es lohnt sich. Das
Klima im Betrieb ist gut, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter denken
mit und bringen sich ein. „Der Arbeitsplatz ist doch wie ein zweites
Zuhause. Hier muss man sich wohl und inspiriert fühlen, um seine Auf -
gaben erledigen zu können und neue Ideen zu entwickeln“, sagt Nicki.
Dazu gehören auch das „Du“, flache Hierarchien und ein offenes Ohr:
„Wir sind froh, dass sich unsere Mitarbeiter mit ihren Sorgen und Problemen
an uns wenden. Das zeigt uns, dass sie uns vertrauen und
wir offen sprechen können. Und Offenheit macht es immer leichter,
Lösungen zu finden, von denen alle profitieren“, beschreibt Max wie
Geben und Nehmen bei DELIFE zusammenhängen.
Nicki + Max
Geschäftsführer von DELIFE
DELIFE Store auf 3000 m 2
Ehrlicher Straße 19 in 96237 Ebersdorf
Montag bis Freitag von 8 – 17 Uhr
Samstag von 10 bis 16 Uhr
„Es ist doch eigentlich ganz logisch, dass man besser arbeitet und
glücklicher lebt, wenn man in einem Unternehmen tätig ist, das gesund
wirtschaftet und auch für die nächsten Jahre auf stabilen Füßen steht“,
sagt Max. Nachhaltigkeit ist bei den Produkten, aber auch bei der
Lebens planung notwendig. „Unsicherheit macht Menschen auf Dauer
doch extrem unglücklich. Es nimmt die Motivation und die Freude,
etwas leisten zu wollen. Deshalb planen wir alles immer langfristig, um
den Menschen eine gute Perspektive zu geben, was wiederum uns eine
gute Perspektive gibt“, ergänzt Nicki. Eigentlich klar, dass DELIFE auch
selbst ausbildet – und die Azubis auch übernehmen will. „Schließlich
erhalten wir super ausgebildete Mit arbeiter, die uns kennen, die wir
kennen und wo das Vertrauen einfach schon da ist.“
www.delife.eu
Hier findest du alle Infos
und offenen Stellen für
eine Karriere bei DELIFE:
www.DELIFE.eu/info/
jobs-und-karriere
Benefits
Nur wer sich wohlfühlt, kann mit ganzer Leidenschaft
seiner Berufung nachgehen. Deshalb bietet
DELIFE umfangreiche Benefits und arbeitet stetig
an weiteren Maßnahmen, die den Arbeitsalltag
noch besser machen.
Mitarbeiterrabatte &
Gewinnbeteiligungen
Zusätzliche Sozialleistungen,
z. B. Vermögenswirksame
Leistungen und betriebliche
Altersvorsorge
Flexibles Arbeitszeitmodell
mit Homeoffice und individuellen
Arbeitszeitregelungen
Betriebliches
Gesundheitsmanagement
Spannende Karrierechancen
und individuelle Möglichkeiten
zur persönlichen und fachlichen
Weiterentwicklung und -bildung
Viele Mitarbeiterevents
wie Sommerfeste und
Weihnachtsfeiern
Kostenlose Heiß- und
Kaltgetränke mit Obst
und Naschereien in
vollausgestatteter Küche
und Aufenthaltsräume inkl.
Kicker, TV und Airhockeytisch
2 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 40 / AUGUST 2020 AUSGABE 40 / AUGUST 2020 COBURGER | DAS MAGAZIN 3
Ich kann meiner Arbeit nachgehen und
mein Zwillingsmama-Dasein genießen.
familiäre Atmosphäre
Es ist immer jemand da,
der einem hilft.
nachhaltig + sozial
Arbeitsplatzsicherheit
Unterstützung + Hilfe
Anna
Online Marketing Managerin,
seit 8 Jahren bei DELIFE
Anna kam 2014 als Content- und Social Media-Managerin zu
DELIFE. „Ich war vorher in einem großen Konzern tätig und schon
am ersten Tag begeistert, dass ich sofort Projekte umsetzen
durfte, deren Genehmigung bei meinem früheren Arbeitgeber
Monate gedauert hätte“, erzählt die Bambergerin. „Im Team mit
zwölf Mitarbeitern durfte ich dann auch die Pressearbeit, das
Affiliate-Marketing und die Betreuung unserer Azubis übernehmen.“
2016 wurde Anna schwanger mit Zwillingen. „Ich habe mich so
gefreut“, sagt Anna. „Schnell war klar, dass ich unmöglich weiter
in Ebersdorf arbeiten und gleichzeitig die Kinder pünktlich von
der Krippe abholen können würde.“ Die Kirchners boten Anna an
(lange vor Corona), vier Tage die Woche von zu Hause aus zu
arbeiten. „Das klappte von Anfang an super“, freut sie sich.
„Ich kann weiter meiner Arbeit nachgehen und gleichzeitig mein
Zwillingsmama-Dasein genießen. Klar bleibt es aufregend und
wird manchmal auch stressig. Aber es ist genau so, wie ich es
haben möchte.“
Wir suchen Dich
im Marketing!
· Marketplace Manager
(m/w/d)
· Auszubildender zum
Kaufmann für E-Commerce
(m/w/d)
Said
mit seinem Bruder
Lagerist, seit 7 Jahren bei DELIFE
Said kam 2013 aus Marokko nach Deutschland. 2015 wurde er
von einer Zeitarbeitsfirma an DELIFE vermittelt und zeigte überdurchschnittliche
Motivation und Zuverlässigkeit. Nach einem
Jahr bekam er eine Festanstellung in einem von sechs Lagern mit
einer Gesamtfläche von 45.000 Quadratmetern. Ein weiteres Jahr
später machte er seine Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik.
„Danach wurde ich schnell stellvertretender Lagerleiter und dann
sogar Lagerleiter,“ erzählt Said. „Weil ich jedoch mehr Freizeit
wollte, bin ich jetzt wieder Kommissionierer – auch das war überhaupt
kein Problem. Man kann immer etwas lernen, die vielen Feste
gefallen mir und es ist immer jemand da, der einem hilft.“ Auch
sein jüngerer Bruder macht jetzt eine Ausbildung hier vor Ort als
Fachlagerist. „Ob IHK oder Ausländerbehörde – DELIFE war immer
da, hat alles geregelt und meinem Bruder eine Chance gegeben.
Das machen nicht viele und deshalb freue ich mich umso mehr,
hier zu arbeiten.“
Wir suchen Dich
im Lager!
· Logistikleiter (m/w/d)
· Mitarbeiter Lagerlogistik (m/w/d)
· Polsterer/Schreiner (m/w/d)
offene Kommunikation
Ich habe viele Freiheiten
und Möglichkeiten.
Lifestyle-Arbeitsplatz
Eine Atmosphäre, in der man
seine Meinung sagen kann.
Vorausdenker
positives Arbeitsklima
Wir suchen Dich
in der Technik!
· Softwareentwickler (m/w/d)
· Systemadministrator
(m/w/d)
· Auszubildender zum
Fachinformatiker für
Anwendungsentwicklung
(m/w/d)
Andreas ist bereits seit 2010 Teil des Unternehmens. „Ich habe
zunächst als Fotograf angefangen“, erzählt der gelernte Schreiner.
„Wir waren gerade einmal zu viert im Büro und ich habe die ersten
Möbel noch bei mir zu Hause fotografiert, weil es noch kein Fotostudio
gab.“ Mit dem Erfolg von DELIFE wuchsen auch seine
Aufgaben bereiche. Neben der Fotografie kamen die Grafik und
auch immer mehr technische Tätigkeiten hinzu. „Ich war schon
immer ein IT-Nerd. Ich habe überall reingeschaut und mitgemacht
und so bin ich zum leitenden Systemadministrator in unserem
Technikteam mit acht Mitarbeitern geworden.“ Nebenbei
jettet Andreas regelmäßig um die Welt, um als Fotograf bei den
Fashion-Weeks unterwegs zu sein. „Ich habe viele Freiheiten
und Möglichkeiten bei DELIFE, werde am Erfolg beteiligt und
kann meine Arbeit mit meinen Interessen verbinden“, freut sich
der leidenschaftliche Plattensammler, „und das ist der Grund,
warum ich seit 12 Jahren quasi zum Inventar gehöre.“
Andreas
Teamlead Systemadministration,
seit 12 Jahren bei DELIFE
Wir suchen Dich
im Kreativteam!
· Stellvertretender
Creativ Director (m/w/d)
· Mediengestalter/Grafiker
(m/w/d)
· 3D-Produktvisualisierung/
Konstrukteur (m/w/d)
· Fotograf (m/w/d)
Susanne hatte schon immer eine Passion für Möbel und Interior.
Deshalb ergriff sie begeistert die Chance bei DELIFE, als Mediengestalterin
anzufangen. „Von Anfang an gefiel mir der hilfsbereite
Umgang miteinander“, erzählt sie. „Das hat mir den Start leicht
gemacht, zumal man immer kreativer arbeiten kann, wenn es
eine Atmosphäre gibt, in der man seine Meinung sagen kann.“
Susannes Tätigkeiten sind vielfältig. Arbeitete sie zunächst
oft im Fotostudio, gestaltete Moodboards und inszenierte den
DELIFE-Store, liegt ihr Schwerpunkt heute auf der Gestaltung
der Website, von Mockups über das CI bis zu verschiedensten
Printarbeiten. „Ich finde es faszinierend, von der Entwicklung
eines Produkts, über seine Inszenierung bis zur fertigen
Dar stellung von Anfang an dabei zu sein.“ Ein Shooting mit ihrer
gesamten Familie für die Startseite war ein besonderes Highlight
für Susanne. „Wir probieren immer wieder neue Dinge aus“, sagt
sie und lacht. „Es bleibt einfach spannend.“
Susanne
Mediengestalterin für Digital und Print,
seit 3 Jahren bei DELIFE
Ich kann mich in die Richtung
entwickeln, die mir Spaß macht.
ausgezeichneter
Ausbildungsort
Viele internationale Mitarbeiter mit
ganz verschiedenen Charakteren.
neue Karrierechance
teamorientiert
Mara macht gerade ihre Ausbildung bei DELIFE und ist mit 18 Jahren
die Jüngste von sieben Azubis. „Mein Alter ist aber nie ein Problem“,
sagt sie. „Ich wurde in allen Abteilungen als vollwertiges Mitglied
Wir suchen Dich
des Teams aufgenommen und durfte schnell an wichtigen Projekten
mitarbeiten.“ Mara entdeckte eher zufällig die Ausbildung zur im Einkauf!
E-Commerce-Kauffrau – ein junger Ausbildungsberuf, der Kreativität
und kaufmännische Prozesse verbindet. „Mit der Entscheidung · Auszubildender zum
bin ich total glücklich. Ich kann vom Einkauf, über den Support bis Kaufmann für Büromanagement
hin zum Marketing in alle Abteilungen reinschnuppern und mich genau
in die Richtung entwickeln, die mir am meisten Spaß macht.“
(m/w/d)
Mara
Gerade durchläuft Mara die Einkaufsabteilung mit einem neunköpfigen,
internationalen Team. Die frisch gewählte Azubi-Sprecherin
· Leitung Einkauf (m/w/d)
· Prozessmanager IT Logistik
sagt: „Ich fühle mich sehr wohl bei DELIFE. Besonders mag ich,
& Einkauf (m/w/d)
dass man als Azubi bei Projekten oder Mitarbeiterevents richtig
mitwirken kann. Man lernt viel mehr, wenn man wie ein festes · Einkäufer Europa/Asien
Auszubildende zur Kauffrau für E-Commerce,
Teammitglied behandelt wird.“
(m/w/d)
seit 2 Jahren bei DELIFE
4 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 50 / APRIL 2022
international
Robrecht, den alle Robbe nennen, kam 2012 aus Belgien nach
Coburg und war sofort von Land und Leuten begeistert. Als DELIFE
2018 seinen niederländischen Onlineauftritt plante, stieß Robbe
aufgrund seiner holländischen Sprachkenntnisse zum Unter -
nehmen dazu. „Ich hatte überhaupt keine Ahnung von Technik oder
wie ein Online-Shop funktioniert“, lacht der Belgier. „DELIFE hat
Robrecht
mir die Chance gegeben, einen neuen beruflichen Weg einzuschlagen.
Ich habe in kürzester Zeit so viel gelernt, vor allem,
dass ich gerne mit Kunden aus aller Welt in Kontakt bin und
Wir suchen Dich
ihnen helfe, das perfekte Produkt zu finden.“ Robbe hat sich in
im Vertrieb!
wenigen Jahren zum Teamleader International mit drei Mit arbeitern
hochgearbeitet und betreut heute auch die franzö sischsprachige
· Kundenberater Key Account
DELIFE-Seite. „Mir gefällt die familiäre Atmosphäre mit vielen
Manager Niederlande (m/w/d)
internationalen Mitarbeitern und ganz verschiedenen Charakteren“,
sagt Robbe. „Jeder bekommt hier eine Chance und kann mit · Kundenberater E-Commerce
Teamlead International,
Motivation und eigenen Ideen viel erreichen.“
(m/w/d)
seit 4 Jahren bei DELIFE
AUSGABE 50 / APRIL 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 5
Advertorial
Spielzeug zum Vererben
„Entscheidend ist,
miteinander Zeit zu verbringen.“
Coburgs Beste
Kinder können alles.
Sie dabei zu unterstützen, ist unser Auftrag.
„Wir haben eine starke Tradition – zu der gehört auch,
dass wir uns stetig weiterentwickeln“, sagt Sabine Habermaass.
Schon ihr Großvater arbeitete für die „schönste
Zielgruppe der Welt“, wie sie es nennt. Kinder und ihre
Familien. „Entscheidend ist doch, dass wir als Familie Zeit
miteinander verbringen.“ Die Spielsachen von HABA
stehen für Langlebigkeit und sollen von einer Generation
an die nächste weitergegeben werden. Die Produkte
sind so gestaltet, dass Raum für Kreativität entsteht. Fast
nebenbei entsteht so zeitloses Design, wie beispielsweise
bei der Ziehente: Sie ist seit 1954 ein fester Bestandteil
des Sortiments und heute immer noch in vielen Kinderzimmern
zu fi nden.
Mit „Obstgarten“ sind schon viele
Kindergenerationen großgeworden.
Sabine Habermaass, geschäftsführende
Gesellschafterin
und Tim Steffens, Geschäftsführer
der HABA FAMILYGROUP
Für uns ist ganz klar: Kinder können einfach alles.
Sie dabei zu unterstützen war, ist und bleibt unser
Auftrag“, erklärt Sabine Habermaass, Geschäftsführende
Gesellschafterin der HABA FAMILYGROUP.
„Alles was wir tun, tun wir aus dem gleichen Antrieb:
Unsere Welt und unsere Leidenschaft sind
Kinder und ihre Familien. Mit Fantasie, Herzblut und
den eigenen Erfahrungen unserer Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter können wir generationsübergrei-
fend und nachhaltig denken und handeln.“
Genau das macht die HABA FAMILYGROUP einzigartig
und zur Heimat der Marken HABA, HABA
Digitalwerkstatt, HABA Pro, JAKO-O und aller
Menschen, die dort beschäftigt sind. Die HABA
Ente ist dabei eine treue Gefährtin und macht
als Markenbotschafterin die Mission des Familienunternehmens
lebendig.
Holz aus der Region
Wir übernehmen
Verantwortung
Nachhaltigkeit ist fest in der DNA des
Familienunternehmens verankert und
wird seit Beginn der über 80-jährigen
Firmengeschichte gelebt. „Eine gute
Nachhaltigkeitsstrategie geht mit einem
guten Geschäftsinteresse einher“, sagt
Geschäftsführer Tim Steffens. Eine wichtige
Rolle spielt dabei der Materialeinsatz.
„Wir beziehen unser Holz zu 98 Prozent
aus der Region“, sagt Steffens. 5000 Festmeter
Buchenholz kommen jährlich aus
einem Umkreis von maximal 150 Kilometern.
„In der Zusammenarbeit mit den Lieferanten
wird insbesondere Wert darauf gelegt,
dass Holz aus zertifi zierter Forstwirtschaft
eingesetzt wird. Das ist für uns genauso
wichtig, wie die regionale Herkunft
unserer Rohstoffe“, so Steffens.
The Playground
Gemeinsam. Zukunft.
Gestalten.
„Bei uns kann man gegen den Strom
schwimmen“, sagt Tim Steffens. Gemeinsam.
Zukunft. Gestalten. Diese drei Begriffe prägen
jeden einzelnen Arbeitsplatz der HABA
FAMILYGROUP. Die Jobwelt des größten
Arbeitgebers des Landkreises Coburg heißt
daher auch „Playground“ – Spielplatz.
„Wir leben die Lernkultur: Unsere Beschäftigten
können ausprobieren und einfach
machen“, beschreibt Steffens den Geist des
Familienunternehmens. Flexibilität wird in
der HABA FAMILYGROUP in vielerlei Hinsicht
großgeschrieben: Mobiles Arbeiten ist ein
wichtiger Baustein der Unternehmenskultur –
auch über die Pandemie hinaus. Unsere
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können,
wenn es ihre Tätigkeit zulässt, die Hälfte ihrer
Arbeitszeit im Jahr von zuhause aus arbeiten.
Auch bei der Wahl des Arbeitsortes
legen wir Wert darauf und überlassen unseren
Beschäftigten die Entscheidung, ob sie
am Standort Bad Rodach oder im neuen
Hauptstadtbüro in Berlin tätig sein möchten.
Offene Stellen auf
dem Playground der
HABA FAMILYGROUP
fi nden Sie hier:
Ausbildung
Deutschlands beste Holzmechaniker
kommen aus Bad Rodach
Von Holzmechanik über Mediengestaltung bis hin zu Produktionstechnologie:
Seit über 80 Jahren begleitet die HABA
FAMILYGROUP junge Menschen beim Start ins Berufsleben und
bildet in 10 Fachrichtungen aus. Das Familienunternehmen
stellte bereits zum 12. Mal seit 2006 den besten Holzmechaniker
Deutschlands. Der Grundstein für eine erfolgreiche Berufsausbildung
wird in der unternehmenseigenen Lehrwerkstatt gelegt.
Dort lernen die angehenden Nachwuchskräfte den Werkstoff
Holz von Grund auf kennen, um später eigenständig und mit
modernster Technik arbeiten zu können. Nach dem Motto
„Learning by doing“ durchlaufen die jungen Leute die verschiedensten
Bereiche der Fertigung und können so ihr späteres
Einsatzgebiet ausloten.
Digitalwerkstatt
Die Bildung der Kinder
liegt uns am Herzen
Kann man mit einer Banane Musik machen?
Wie kann spannender Mathe-Unterricht mit
Robotern aussehen? Und müssen Kinder eigentlich
überhaupt mit digitalen Geräten arbeiten
und wenn ja, wie? Antworten auf diese Fragen
gibt die HABA Digitalwerkstatt. Dort erleben
Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren die
digitale Welt spielerisch, können kreativ sein
und erleben jede Menge Aha-Momente.
An zehn Standorten in Deutschland bietet die
Digitalwerkstatt neben Angeboten für Kinder
und Familien auch Fortbildungen für Lehrkräfte
und pädagogische Fachkräfte. Alle Kinder in
Deutschland sollen an unserer digitalisierten
Gesellschaft teilhaben können – unabhängig
von schulischen Angeboten, dem Know-how
der Familien, individuellen Stärken oder etwaigen
Beeinträchtigungen.
International
Von Bad Rodach aus in die ganze Welt
Die HABA FAMILYGROUP befi ndet sich auf internationalem Wachstumskurs:
Mit der Übernahme der Online-Händler Bella Luna Toys und Oompa baut das
oberfränkische Familienunternehmen, das neben seinen Standorten in Europa
auch Niederlassungen in Amerika und Asien hat, seine E-Commerce-Präsenz
in den USA aus. Auch in China beispielsweise wächst die Nachfrage nach
Spielzeug aus Bad Rodach. „Wir machen unser Sortiment und alle Marken
interna tional fi t und bieten dabei Familien und Kindern einen sinnvollen Mix
aus analog und digital, genau das trifft den heutigen Zeitgeist“, erklärt Tim
Steffens. „Wir gehen mutig in die Zukunft. Bei aller nationaler und internationaler
Expansion bleiben wir unseren Wurzeln und unserer Identität als authentisches
Familienunternehmen treu“, fasst Sabine Habermaass zusammen.
HABA FAMILYGROUP
www.habafamilygroup.com
Von Wolfram Hegen
FINORI
Advertorial
Stefan Finzel &
20 Jahre finori
Der eigene Weg
Es ist die Geschichte von einem, der
sich auf den Weg gemacht hat, auf den
eigenen Weg, den er mutig an ge gangen
ist vor zwanzig Jahren, der ihn manch mal
hat stolpern, aber nie umfallen lassen, der
ihn erfahrener gemacht hat, auf dem er
einzelne Menschen ge troffen hat, die ihn
bremsen, aber mehr, die ihm helfen, ihm
zur Seite stehen, ein Weg, der sich oft vor
ihm ge gabelt hat und er sich ent scheiden
musste, ein Weg, der ihn gelehrt hat, demütig
sein zu müssen und gleichzeitig stolz
sein zu dürfen, ein Weg, der er weitergehen
wird: Der Weg von Stefan Finzel und
seinem Möbel unter nehmen finori, das vor
zwanzig Jahren entstanden ist.
2002Stefan Finzel hat einen guten
Job in der Möbelbranche, arbeitet
in leitender Position. Aber in ihm lebt schon lange
ein anderer Traum. Die eigene Firma. „Ich wollte
mich schon immer selbst verwirklichen, es wäre
doch schön, für sich selbst zu arbeiten, etwas Neues
aufzubauen.“ Das Risiko scheut er nicht, „wenn es
funktioniert, profitierst Du ja auch mehr davon.“
Also gründet er 2002 gemeinsam mit einem Mitgesellschafter
die Firma finori in Niederfüllbach, „das
klang so schön italienisch, und ich liebe Italien.“ Das
Logo sieht ein bisschen aus wie das von Ferrari, und
auch sein Unternehmen nimmt sehr schnell Tempo
auf, fast fünf Millionen Euro Umsatz im ersten
Jahr. finori beliefert den Lebensmitteleinzelhandel,
die Normas, Nettos und Lidls, mit Aktionsartikeln,
Massenware vom Regal bis zu Drehstühlen. Ein
Hersteller unterstützt das Startup, liefert Ware und
lässt sie sich erst nach Verkauf im Handel bezahlen.
„Ohne solche Menschen wäre das alles nicht möglich
gewesen, er hat uns vertraut, wir hatten ja nicht viel
Startkapital.“ Mit dem damaligen Inhaber dieses
Herstellers ist Stefan Finzel noch heute befreundet,
COBURGER | DAS MAGAZIN 63
20 JAHRE
FINORI
einer dieser Wegbegleiter, die man braucht. Weitere
Lieferanten kommen dazu, das Geschäft brummt.
finori entwickelt die ersten eigenen Möbel, Retrolook,
eine selbst entwickelte Folie sorgt für Hochglanz,
„bunte Sachen, ein absoluter Renner.“ Möbelhäuser
wollen finori verkaufen, man vergrößert das
Sortiment, stellt Personal ein. Ein rasanter Erfolg.
Mitbewerber erkennen den Markt, machen Konkurrenz,
die Gewinnmargen sinken, finori reagiert,
mehr eigene Produkte, ein großes Lager. „Wir kamen
mit dem Liefern nicht mehr nach, europaweit,
haben uns im Erfolg gesonnt.“
2006
Doch plötzlich bricht der Verkauf
ein. Die Lager aber sind
noch voll. finori verliert alles, das ganze Geld der
letzten Jahre. „Man denkt halt, es geht immer so
weiter, aus dieser Naivität habe ich gelernt.“ Die
Firma nämlich steht kurz vor dem Aus. „Wir sollten
Eigenkapital nachschießen, um nachzuweisen, dass
wir hinter der Firma stehen.“ Dazu kommt Ärger
mit seinem Kompagnon. Beide trennen sich, Finzels
Vater steigt ein, „so sind wir einigermaßen aus der
2016
Und die geht stetig nach oben.
Vor allem auch dank eines Franzosen,
Frédéric Brasseur, einem dieser Wegbegleiter,
die aus einem Weg einen erfolgreichen Weg
machen. Hartnäckig hat Finzel um den begehrten
Vertriebsprofi geworben, der nach einer neuen Aufgabe
sucht, der viele Angebote hat, „es hat mich riesig
gefreut, dass er bei uns zugesagt hat.“ Der neue
Mitarbeiter macht aus einem Export von 2 Millionen
Euro innerhalb von wenigen Jahren das zehnfache,
über 20 Millionen Euro. Das Exportgeschäft in viele
Länder der Welt wächst stetig auf heute 30-40%
des Gesamtumsatzes. „Deswegen sind wir auch gut
durch die Coronakrise gekommen, weil es weltweit
immer Märkte gab, die geöffnet waren, wo wir unsere
Produkte verkaufen konnten.“ Und auch das mittlerweile
etablierte Onlinegeschäft trägt einen wichtigen
Teil dazu bei, wie auch die deutlich stärkere
Präsenz in Deutschland, Dank Hermann Lehmann,
den man 2014 gewinnen konnte.
„Ich bin schon geflasht, wie wir vor zwanzig Jahren
angefangen haben und wo wir jetzt stehen.“
Stefan Finzel
Krise herausgekommen.“ Finzel lernt aus dieser Erfahrung:
Nie die Bodenhaftung verlieren, immer auf
mehreren Beinen stehen, mehr Lieferanten, mehr
Banken, so steht man sicherer. Und wenn ein Geschäft
nicht funktioniert, ein Produkt sich nicht verkauft,
dann runter mit den Preisen, damit die Lager
nicht volllaufen.
2012
So erholt sich finori schnell von
der Krise auch Dank Stefan Welack,
der 2005 ins Unternehmen eingetreten und bis
jetzt seine rechte Hand ist. Zum zehnjährigen Geburtstag
zieht das Unternehmen nach Untersiemau
um mit einem eigenen Firmengebäude, einer eigenen
Ausstellung. „Wir wollten unsere Möbel präsentieren.“
Finzel richtet einen Trendstore ein, der
Umsatz vor Ort ist gut, „aber wir hatten viel zu viel
Aufwand.“ Wieder ein Lernprozess für Stefan Finzel,
eine Weggabelung, an der er sich entscheidet: Er
zieht sich aus dem Einzelhandel zurück und konzentriert
sich wieder auf den Großhandel. Das Gebäude
in Untersiemau wird zum Headquarter für die Entwicklung
der nächsten zehn Jahre.
finori beliefert seit 2002 weltweit
Kunden den Sparten SB und
Junges Wohnen mit zerlegten
Möbeln aus den Bereichen Living,
Working und Dining.
2022
„Ich bin schon geflasht, wie wir
vor zwanzig Jahren angefangen
haben und wo wir jetzt stehen“, sagt Stefan Finzel
heute rückblickend. „Man hat ja immer neue Zielsetzungen,
wenn man 20 Millionen Umsatz erreicht,
ist man begeistert, dann sind es 50 Millionen, und
heute 70.“ Manchmal hatte finori 20% Umsatzsteigerungen
pro Jahr mit allen Herausforderungen an die
eigene Struktur, Mitarbeiter, Logistik. Heute fahren
40-50 LKW-Züge pro Tag für finori, 40 000 Palettenstellplätze
hat man bei einem Logistikpartner in
Westfalen, beschäftigt in Untersiemau 50 Mitarbeiter,
darunter drei Designer, vier Grafiker und zwei
Produktmanager. Eigene Entwürfe stehen heute im
Mittelpunkt und exklusive Kollektionen für Großkunden.
20..
Stefan Finzel will das Unternehmen
auch in Zukunft als Familienunternehmen
weiterführen, auf dem Weg der letzten 20 Jahre
weitergehen. „Gute Partnerschaften sind mir sehr
wichtig, zu unseren Kunden, Lieferanten, und vor
allem auch zu unseren Mitarbeitern, ohne die der
Erfolg nicht möglich wäre.“
finori GmbH
Straßäcker 2
D-96253 Untersiemau
09565 / 54 281-0
info@finori.com
www.finori.com
64 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 50 / APRIL 2022 AUSGABE 50 / APRIL 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 65
Das professionelle Team
von Hörgeräte Geuter
HÖRGERÄTE GEUTER
Advertorial
Eine starke
Mannschaft
Hörgeräte Geuter ist der Ansprechpartner für alle Fragen
rund um gutes Hören. Gehörschutz, Hörgeräteversorgung,
Beratung bei Tinnitus-Patienten, Hörtraining,
Cochlea-Implantate, Kinder-Versorgung (Pädakustik)
Philipp Röhm
Hörakustiker, Spezialist für Gehörschutz und
Cochlea-Implantate
Sina Heß
Hörakustikerin
Simone Vöth
Fachassistentin für Hörakustik, Service
und vieles mehr.
In der Zentrale des Meisterbetriebs in Coburg stehen
über 10 ausgebildete Fachkräfte zu Verfügung, davon
fünf Hörgeräteakustikmeisterinnen beziehungsweise
-meister, dazu fünf Hörräume mit modernster Technik.
Der Hörraum ist das Herz jedes Hörakustik-Fachgeschäfts.
Hier beraten die Fachleute von Hörgeräte
Geuter, testen mit ihren Kunden Hörsysteme, passen
Hörgeräte an und sorgen für die Wartung. Ein Alleinstellungsmerkmal
des Unternehmens ist die sogenannte
terzo®-Gehörtherapie mit integriertem Gehörtraining,
welches für das Hören wichtige Nervenzellen reaktiviert.
Und auch in den Niederlassungen in Lichtenfels und Kronach
sorgt Hörgeräte Geuter für professionelle Beratung und
Betreuung von Kundinnen und Kunden aus der gesamten
Region. Damit ist Hörgeräte Geuter Oberfrankens größtes
reines Hörakustikgeschäft.
Andrea Wendler
Fachassistentin für Hörakustik, Service
Carla Müller
Hörakustikmeisterin, Pädakustikerin
Simon Krackau
Hörakustikmeister, Pädakustiker
Das terzo-Zentrum Hörgeräte Geuter ist der
Ansprechpartner rund um das gute Hören. An allen
drei Standorten – Coburg, Kronach und Lichtenfels
– beraten Hörakustiker, passen die Geräte an und
begleiten die Kunden im Nachgang. Am besten
gleich Termin vereinbaren.
Mohrenstraße 18 | 96450 Coburg
09561 / 9 57 31
coburg@hoergeraete-geuter.de
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Jessica Heß
Konstantin Schemberger
Alexandra Schillig
Tim Bachmann
Öffnungszeiten
Geschäftsführerin und Hörakustikmeisterin Hörakustikmeister, Filialleiter Coburg
Hörakustikerin, Pädakustikerin
Hörakustikmeister, Pädakustiker,
Montag bis Freitag 8:30 bis 18:00 Uhr
Cochlea-Implantate
Kronach und Lichtenfels bis 17:30 Uhr
Samstag 8:30 bis 13:00 Uhr
66 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 50 / APRIL 2022 AUSGABE 50 / APRIL 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 67
BÄTZOLDT
Advertorial
STARKE TYPEN
für jeden Einsatz!
Die Firma Bätzoldt oHG besteht seit 1949 in Coburg und ist ein in der dritten
Generation geführter Familienbetrieb mit 9 Mitarbeitern. Entstanden aus einer
Bosch-Batterieladestation hat der Betrieb mittlerweile drei Geschäftszweige.
Die KfZ-Werkstatt für PKW, Transporter und Wohnmobile, angeschlossen an das
Meisterhaft-Konzept der Stahlgruber-Gruppe. Die Gartenabteilung mit eigener
Werkstatt und großem Verkaufsraum, hier finden die Kunden vorwiegend Produkte
der Firma Stihl, Sabo, John Deere, Tielbürger und Remarc, sowie die Zweiradabteilung
für die Marken Kymco und Super Socco, mit Reparaturwerkstatt und Verkauf.
Auf ins Frühjahr
Der COBURGER im Gespräch mit Erik und Natalie Bätzoldt.
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z. B. Implantate
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gefertigt auf LASCO Produktionsanlagen – seit 1863
International führende Hersteller hochwertigster Komponenten vertrauen
auf unsere nahezu lückenlose Palette klassischer Werkzeugmaschinen
für die Umformtechnik. Sie reicht von hydraulischen Pressen, Gesenkschmiedehämmern,
Gegenschlaghämmern über Spindelpressen,
Vorformaggregate, Reck- und Querkeilwalzen, Sondermaschinen
bis hin zu Automatisierung von Maschinen und Anlagen.
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Energien
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COBURGER: Erik, seit zwei Jahren seid ihr nun
im Zweiradgeschäft tätig. Wie sind die beiden
Marken Kymco und Super Socco angenommen
worden?
Erik: Ich kann mich nicht beschweren, unser
Kundenstamm wächst, auch wenn der Start
etwas holprig war. Die 50-ziger und 125-ziger
Roller sowohl als Benzin als auch auf Akku-Basis
haben wir gut verkauft. Gerade haben wir neue
Modelle, den SUPER 8 R 50i in Apfelgrün hereinbekommen
und einen DT X360 350i ABS
Cross-Over in Grau-Orange, beides Modelle
der Firma Kymco. Obwohl die aktuelle Liefersituation
etwas angespannt ist, können wir
unseren Kunden einen bereits gut bestückten
Ausstellungsraum präsentieren, sowohl mit
Rollern als auch mit Zubehör wie Helmen und
Handschuhen. In der Zweiradabteilung sind wir
auch samstags von 09:00 Uhr bis 12:00 Uhr da
und freuen uns auf Besuch. Am besten vor Ort
einen Eindruck der schnittigen Stadtflitzer verschaffen.
COBURGER: Das Frühjahr steht vor der Tür und
die neue Zweiradsaison beginnt, was sollte deiner
Meinung nach der Zweiradfahrer zu Beginn der
neuen Saison beachten?
Erik: Bevor man mit dem Bike
in die neue Saison startet, sollte
man sich vergewissern, ob das Zweirad
fahrtauglich ist und falls benötigt,
sich rechtzeitig um ein neues Versicherungskennzeichen
kümmern. Wie
sieht es mit der HU und AU aus, ist die
Batterie bzw. der Akku geladen? Wie
ist die Beschaffenheit der Reifen? Die
Profiltiefe sollte überprüft werden. Braucht
das Zweirad einen Frühjahrcheck beim Fachhändler
oder kann ich zumindest selbst die Beleuchtung
und die Flüssigkeiten am Bike überprüfen?
Wenn die wichtigsten Dinge überprüft
sind, steht der ersten Tour nichts im Weg. Nach
der langen Standzeit sollte man dem Fahrzeug
die entsprechende Pflege zukommen lassen und
sich selbst auch wieder an die Fahrt mit dem
Zweirad gewöhnen.
COBURGER: Natalie, du bist nun seit eineinhalb
Jahren in der Gartenabteilung tätig. Hast du einen
Tipp, auf was man im Frühjahr achten sollte bzw.
wie man seinen Garten fit bekommt?
Natalie: Bevor man im Frühjahr mit der Gartenarbeit
beginnt, sollte man schauen, ob alle
Geräte einsatzbereit sind. Beim Rasenmäher
ist es wichtig, das Messer zu überprüfen, ist es
noch scharf, hat es evtl. Risse oder sind bereits
Ecken abgeplatzt. Bei der Heckenschere ist die
Schneidgarnitur zu prüfen, um einen sauberen
Schnitt zu erlangen. Bei hochwertigen Heckenscheren
kann die Schneidgarnitur geschärft
werden. Bei allen Benzingeräten sollte man die
Flüssigkeiten, Zündkerze und Luftfilter überprüfen,
wenn man das nicht selbst kann, hilft der
Fachhändler vor Ort mit einer Durchsicht weiter.
Beim Freischneider sollte man vor dem ersten
Einsatz den Mähfaden über Nacht wässern,
damit dieser wieder geschmeidig wird. Tipps
zur Pflege der Gerätschaften und was im Frühjahr
im Garten alles ansteht, erfährt man auf der
Seite www.Stihl.de unter der Rubrik Ratgeber
und Produkte. Um sich die Gartenarbeit zu erleichtern
bzw. den Garten und die Terrasse fit
für den Frühling zu machen, haben wir die passenden
Gerätschaften. Falls man mit dem
Gedanken spielt, sich einen Mähroboter
anzuschaffen, beraten wir gerne persönlich
zu Hause. So können sich
unsere Mitarbeiter ein Bild vom
Gartengrundstück machen und
man erhält zeitnah ein passendes
Angebot. Falls die Rasenfläche etwas
größer sein sollte, haben wir auch Aufsitzmäher.
Am besten vorbeikommen und beraten lassen.
COBURGER: Natalie, auf was sollte man beim
Kauf eines Gartengerätes achten?
Natalie: Der Kunde sollte sich im Vorfeld überlegen,
in welche Richtung es gehen sollte, das hängt
viel vom Grundstück und den Gegebenheiten
vor Ort auch ab. Möchte ich ein Akku-Produkt
oder doch lieber einen klassischen Benzinmotor
… das Beste ist, sich beim Fachhändler beraten
zu lassen. Dieser kann durch gezielte Fragen das
richtige Produkt empfehlen und dem Kunden
auch im Geschäft vorführen. Der Kunde hat hier
die Möglichkeit das Gerät in die Hand zu nehmen
und auszuprobieren und merkt so manchmal,
dass es für seinen Einsatzbereich doch lieber
ein anders wählen sollte. Eine gute Beratung
zählt zu den Stärken des Fachhändlers vor Ort,
was ihm das Internet nicht bieten kann. Wir sind
für die kommende Gartensaison gerüstet und
hoffen, dass wir trotz angespannter Liefersituation
die Wünsche unserer Kunden zeitnah erfüllen
können.
COBURGER: Erik, noch eine letzte Frage an dich.
Wenn du an die kommende Zweiradsaison denkst,
gibt es hier etwas Neues zu berichten?
Erik: in der Tat. Kymco will den CV3 in
Deutschland auf den Markt bringen, ihren ersten
Dreirad-Roller. Ich persönlich bin schon
sehr gespannt, wie dieser sich fahren lässt. Kymco
setzt auf eine Vorderachse mit zwei Rädern,
die von einer Parallelogramm-Aufhängung mit
doppelten USD-Telegabeln geführt wird. Ein
Zweizylinder-Motor mit 550 Kubikzentimeter
Hubraum leistet 38 kW/52 PS.
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68 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 50 / APRIL 2022
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70 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 50 / APRIL 2022
Kultouren
DER COBURGER AUF REISEN
BERLIN
Reisen allein, zu zweit, als Familie mit Kindern, „die schon aus dem
Gröbsten“ raus sind, mit Freunden. Regionen in Europa, die mit
dem Auto, per Bahn, mit dem Bus (oder dem Flugzeug) in ein paar
Stunden erreichbar sind. Ziele für Menschen, die etwas sehen und
erleben wollen, die interessiert sind an Kultur, Land und Leuten,
an Natur, Bergen, Seen, Flüssen und Meer, gerne verbunden
mit Bewegung an der frischen Luft und manchmal auch mit ein
bisschen kalkuliertem Abenteuer. Das sind unsere COBURGER-
Kultouren. In jedem Magazin eine. Mit vielen Bildern, die Lust
aufs Fortfahren machen, und mit ein paar wenigen persönlichen
Eindrücken, wenn Sie dieser Lust erliegen. Unser Tipp: Selbst auf
Entdeckungsreise gehen.
VON HEIDI SCHULZ-SCHEIDT
BERLINER LUFT
AUSGABE 50 / APRIL 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 73
COBURGER AUF REISEN
BERLIN
STEHT FÜR …
DIE HAUPTSTADT
Frühjahr, Frühsommer, Pandemiepause. Die ersten lauen Sonnenstrahlen
locken nach draußen, zum maskenbefreiten Durchatmen, Flanieren,
Ablenken. Wenn die winterliche Kühle weicht und die sommerliche Hitze
noch nicht brütet, ist eine Großstadt dafür ein ideales Ziel. Kultur und
Natur, Dorf und Metropole, Geschichte und Geschichten, das alles findet
man zuhauf in der deutschen Hauptstadt. Also machen wir uns auf den
Weg, dank Deutscher Bahn ist man ja jetzt in unter drei Stunden aus dem
beschaulichen Coburg im quirligen Berlin.
HUMBOLDT-FORUM ODER STADTSCHLOSS?
So ganz einig sind sich da die Berliner noch nicht, aber man darf gespannt sein,
welchen ulkigen Namen sich die Hauptstädter für das imposante Gebäude in
Berlins Mitte noch ausdenken werden. Schließlich ist das Bundeskanzleramt
mit seiner Optik ganz offiziell auch einfach nur die „Kanzler-Waschmaschine“.
Überhaupt war der ganze Bau mit seinen über 640 Millionen an Baukosten zu
keiner Zeit unumstritten. Letztendlich nur eine teure Fassade? Denn das Humboldt-Forum
als Kulturmuseum ist ja das, was dieses teure Gebäude mit Leben
füllt. Nun steht es aber, sehr imposant auf der Museumsinsel und aller Kritik
zum Trotz – christliches Kreuz auf der Kuppel eines ethnischen Museums, ja
oder nein – schöner als Erich Honeckers Lampenladen, also der ehemalige Palast
der Republik, ist das Stadtschloss auf jeden Fall. Und rein gehen darf ausnahmslos
auch jeder.
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macht spass,
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NICHT IST, WIE ES SCHEINT
Gerade bei einer Reise in die - pardon, liebe Münchener – einzige Metropole in
Deutschland hätte man seine fünf Sinne natürlich schon am liebsten beieinander.
Genau auf diese haben es aber die vielen optischen Täuschungen und visuellen
Effekte abgesehen in Berlins „Illuseum“ am Alexanderplatz. Gerade stand
die Reisebegleiterin noch in Lebensgröße neben mir - plötzlich ist sie von jetzt
auf gleich um mindestens einen Meter geschrumpft. Was der Verstand rational
zu erklären versucht, widerspricht der Wahrnehmung sehr nachdrücklich. Alles
ein großes Verwirrspiel. Das ist das Programm dieses Mueumsspaßes für die
ganze Familie. Im umgekehrten Raum steht alles Kopf, im Vortex Tunnel wird
einem schnell schwindlig, obwohl man ja einfach nur hindurchgeht. Lustige
Streiche werden dem Gehirn gespielt und das sehr zuvorkommende und hilfsbereite
Personal erklärt dem verwirrten Besucher gerne, wo man stehen muss, um
das perfekte Foto zu machen. Fotografieren ist nämlich ausdrücklich erwünscht
hier.
Zugegebenermaßen nicht ganz neu ist die Idee, eine Stadt per pedes zu erkunden.
In Berlin macht es aber doppelt Spaß, denn die Hauptstadt ist eine ausgesprochen
grüne. Nicht nur der Tiergarten oder das Spreeufer locken Touristen
genauso wie Einheimische auf die unterschiedlichsten Räder. Der Anteil der
Radfahrer am Straßenverkehr liegt derzeit bei über 13 Prozent – da kann keine
andere europäische Stadt dieser Größe mithalten. Also dann los: An der ehemaligen
Mauer entlang? Oder lieber durch die alten und neuen Szene-Viertel
Kreuzberg oder Prenzlauer Berg? Raus mit dem Ollen an den Wannsee oder lieber
hip unterwegs zu den Street-Art-Ecken der Hauptstadt? Unzählige geführte
Touren stehen zur Auswahl. Und das Radl kann man gleich mitbuchen. Nie war
die Erkundungstour durch die Großstadt so einfach so organisieren und so gesundheitsfördernd.
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74 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 50 / APRIL 2022 AUSGABE 50 / APRIL 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 75
Der vollelektrische
Kia EV6.
Inspiration für deine Sinne.
COBURGER AUF REISEN
BIERKULTUR
BERLIN
O.k., Berliner Weisse ist nicht so ganz meine Sache. Aber da hat es die Hauptstadtspezialität
auch ausgesprochen schwer – der fränkische Gaumen ist zugegebenermaßen
ziemlich verwöhnt. Aber die Berliner Bierkultur hat viel mehr als
diese schaumige Brause zu bieten. Tatsächlich haben sich in den letzten Jahren
einige kleine Brauereien etabliert – dem Craftbier sei Dank. Und die Tradition
der Biergärten geht – wie auch hierzulande – schon zurück auf Anfang des 19.
Jahrhunderts. Egal ob der idyllisch gelegene Schleusenkrug mitten im Tiergarten,
das hippe Pendant Berlin Brewdog, das gemütlich-studentische Golgatha
in Kreuzberg, die Kulturbrauerei auf dem Gelände der ehemaligen Schultheiss-
Brauerei. Die Auswahl ist riesig.
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1 Die Reichweite wurde nach dem vorgeschriebenen EU-Messverfahren
ermittelt. Die individuelle Fahrweise, Geschwindigkeit, Außentemperatur,
Topografie und Nutzung elektrischer Verbraucher haben Einfluss auf
die tatsächliche Reichweite und können diese u. U. reduzieren.
2 Um die maximale Ladegeschwindigkeit zu erreichen, muss für den EV6
ein 800-Volt-Elektrofahrzeug-Ladegerät verwendet werden, das
mindestens 350 kW Strom liefert. Die tatsächliche Ladegeschwindigkeit
und Ladezeit kann von der Batterietemperatur und den äußeren
Witterungsbedingungen beeinflusst werden.
3 Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug und sind
nicht Bestandteil des Angebots, sondern dienen allein Vergleichszwecken
zwischen den verschiedenen Fahrzeugtypen.
Am Potsdamer Platz
Vor dem Brandenburger Tor
Meine Zielgruppe sind
Führungskräfte, Selbstständige,
Unternehmer und Ärzte, die ihr
Potenzial beruflich, privat und
gesellschaftlich voll und effektiv
ausschöpfen wollen.
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76 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 50 / APRIL 2022 AUSGABE 50 / APRIL 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 77
BERLIN
Blick von der Siegessäule
BLICKE VON OBEN
Jeder Städtereisende kennt dieses Gefühl: Heruntersehen auf die Großstadt will
man, die Vogelperspektive genießen, neue Einblicke bekommen. Seit 1999 hat
man diese auf dem Reichstagsgebäude. Ganz nach oben muss man dazu auf die
200 Quadratmeter große Aussichtsplattform. Von dort kann man die deutsche
Hauptstadt in 40 Meter Höhe mit einer Tasse Kaffee genießen. Ein Klassiker:
der Fernsehturm am Alexanderplatz. Leider oft mit Schlangestehen und nicht
ganz billig. Die Alternative: der Panoramapunkt im Kollhoff Tower am Potsdamer
Platz. In 20 Sekunden rauscht man mit Europas schnellstem Aufzug in 100
Meter Höhe. Nebeneffekt: Auf Schautafeln erfährt man Interessantes über die
ehemalige Baustelle dieses riesigen Platzes. Absoluter Geheimtipp der Kinder:
Fotosession auf der Siegessäule. Günstige Tickets, keine langen Schlangen und
nach knapp 300 Stufen der Blick auf die Paradestraße des 17. Juni in Richtung
Brandenburger Tor: unbezahlbar. Die Goldelse macht an diesem Abend ihrem
Namen alle Ehre und schenkt uns einen herrlichen Sonnenuntergang über den
Tiergarten hinweg.
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78 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 50 / APRIL 2022 AUSGABE 50 / APRIL 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 79
HIER WOHNTE …
HIER WOHNTE…
VON HEIDI SCHULZ-SCHEIDT
FOTOS: VAL THOERMER
… EIN FÜNFUNDZWANZIGER
Eine stark verwitterte Jahreszahl, kaum zu erkennen. Eingemeißelt auf dem
Abschlussstein über einer Tür. Im Jahre des Herrn 1856 und dazu die Abkürzung eines
Eigentümers. Das Bauernhaus im Herzen von Scheuerfeld hieß damals einfach nur
Nummer 6. Es gab noch nicht viele Wohnhäuser hier. Heute ist das die Nikolaus-Zech-
Straße 16. Im Herzen des Coburger Stadtteils liegt das Haus noch immer.
Johann Nicol Gieck hat sich da einst in Sandstein verewigen lassen über
der Eingangstür des Brunnenhauses. Heute ist derselbe leider versiegt.
Wahrscheinlich aufgrund des Neubaugebietes ist der Grundwasserspiegel
in den letzten Jahrzehnten zu sehr abgesunken. Und nicht nur ein
Brunnenhaus gehörte zum Gieckschen Hof. Mit einer Futterkammer,
einem Stall, einem Holzhaus, einem Backofen, einem Wurz- und Baumgarten
und einem Stadel war die Nummer 6 auch früher schon kein
kleiner Hof. Deswegen zählte die Familie Gieck auch zu den 25 wohlhabenden
Familien in Scheuerfeld, die sich im Volksmund „Die Fünfundzwanziger“
nannten. Seit dem 17. Jahrhundert war in der Dorfordnung
festgeschrieben, dass diejenigen, die Landbesitz hatten, die Bedürfnisse
der Dorfgemeinschaft mitfinanzieren mussten. Sehr modern gedacht:
die Wohlhabenden bauen die Wege und bezahlen den Pfarrer und dürfen
im Gegenzug Überschüsse aus dem Gemeindevermögen unter sich
aufteilen. Das ging auch viele Generationen lang gut.
Bis die Magd Elisabeth Pommer ein uneheliches Kind zur Welt brachte,
das nun irgendwie versorgt werden musste. Da das Gemeindesäckel gerade
nicht so üppig gefüllt war, beschlossen die Fünfundzwanziger kurzerhand,
dass eine Umlage von 20 fränkischen Gulden für jeden Scheuerfelder
fällig wird, um das Kind großziehen zu können. Also auch für
die Kleinbauern und besitzlosen Arbeiter und Knechte. Nun schwappte
jedoch der Freiheitsgedanke der revolutionären Ereignisse von 1848 bis
in die entlegensten Zipfel Deutschlands, also auch bis nach Scheuerfeld.
Die „kleinen Leute“ wehrten sich, diese Umlage zu bezahlen. Sie begehrten
erstmals in ihrem Leben öffentlich auf. Schließlich hatten sie
nicht die gleichen Rechte wie die Landbesitzer, also hatten sie, so ihre
Argumentation, auch nicht die Pflichten, die diese ihnen auferlegten.
Der Streit im Dorf um die Armenunterstützung konnte nicht beigelegt
werden und beschäftigte zu guter Letzt die Herzogliche Landesregierung,
denn keine der beiden Parteien lenkte ein. Erst im Jahre 1864 einigten
sich die Gemeindemitglieder und stimmten mehrheitlich für eine
Gleichstellung aller Dorfbewohner. Die Sonderrolle, die die Fünfundzwanziger
innehatten, war damit Geschichte. Nicht alle fanden sich mit
dem für sie revolutionären Umschwung in Scheuerfeld ab. Einige der
bevorzugten Familienoberhäupter kämpften noch mit Hilfe von Rechtsanwälten
um die Widerherstellung ihrer alten Rechte. Schlussendlich
unterlagen sie. Eine neue Zeit hatte begonnen. Das Herzogliche Staatsministerium
klappte den Aktendeckel „Dorfordnung Scheuerfeld“ zu.
2006 klappten die jetzigen Besitzer Uta Orlamünde und Ingo Ernst ein
neues Kapitel des Gieckschen Hofes auf. Der bereits vorhandene Anbau
an das Wohnhaus mit darunter liegender Garage war für das Ehepaar
ein unerwarteter Glücksfall, konnte der neue Besitzer hier doch seine
Oldtimer reparieren. Über der Werkstatt lebt die fünfköpfige Familie,
während im „alten“ Teil des über 400 Jahre alten Bauernhauses zwei
Wohnungen vermietet sind. Lieblingsplatz der Hausherrin ist eindeutig
die an den Pfarrgarten angrenzende Scheune. Hier wohnen Fledermäuse
– das Scheunentor bleibt deswegen immer auf Durchzug, um
den nachtaktiven Flugtieren die Einflugschneise offen zu halten. Und
irgendwo in dem alten Baumbestand nistet auch eine Eule.
Die original erhaltene Scheune dient aber auch den Menschen als Rückzugsort.
In lauen Sommernächten fühlt man sich hier zurück versetzt in
längst vergangene Zeiten. Jetzt ist auch das Scheunendach endlich wieder
dicht. Die Hausherren
höchstselbst tauschten die
Ziegel aus, nachdem bei
einer Baustelle in der Leopoldstraße
glücklicherweise
jede Menge der fränkischen
Rinne abgebrochen
worden war und nicht
mehr benötigt wurde. Nun
dürfen sie sich auf dem
ehemaligen Gieckschen
Hof auf ihr Altenteil zurückziehen
und dem
Scheunendach und deren
Bewohner darunter noch
gute Dienste leisten.
Häuser, die mit Unterstützung der
Gemeinschaft Stadtbild Coburg e.V.
saniert worden sind.
Der COBURGER stellt sie vor: 2021
in jeder Ausgabe des COBURGER
eines in unserer Reihe „Hier wohnte“.
80 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 50 / APRIL 2022 AUSGABE 50 / APRIL 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 81
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... EIN FÜNFUNDZWANZIGER
Der Frühling: Die Saison der Möglichkeiten …
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... EIN FÜNFUNDZWANZIGER
Gute Geschichten.
Gute Bilder. Gut erzählt.
Imagefilme. Werbespots.
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84 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 50 / APRIL 2022 AUSGABE 50 / APRIL 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 85
STADTGALERIE
INNENSTADT
NEU BELEBEN!
Die zweite Folge der Stadtgalerie geht an den Start. Dieses Mal lädt das Coburger
Designforum Oberfranken (CDO) zu einem Perspektivenwechsel ein. Gezeigt
werden Coburgs architektonische Ecken und Kanten. „Der Blick führt weg vom
Altbekannten hin zu einer ungewöhnlichen Sicht auf die Dinge“, sagt Organisatorin
Alba Mojak. Charakterstarke Porträts, die ganz unterschiedliche Menschen
zeigen, ergänzen die Abbildungen der Gebäude und Orte. Die ausdrucksstarken
Schwarz-Weiß-Fotografien werden an zehn Standorten in der Coburger Innenstadt
zu sehen sein.
Architekturfotograf Sebastian Kolm nimmt die Stadt aus einem neuen Blickwinkel
unter die Lupe. „Coburgs Ecken und Kanten waren für mich nicht zwingend
Schmuddelecken, sondern Orte, die auf den ersten Blick unscheinbar sind, denen
aber eine Besonderheit innewohnt“, sagt er. Kolm hat zehn prägnante Orte genauer
analysiert, um den besten Blickwinkel zu finden, ohne diese zu entfremden,
aber auch nicht alltäglich wirken zu lassen. Seine Bilder sind am frühen Morgen,
zwischen 6.30 Uhr und 7.00 Uhr, entstanden. „Diese Lichtstimmung am Morgen
erzielt eine ganz eigene, spannende Bildästhetik“, sagt er.
Ausdrucksstarke Schwarz-Weiß-Porträts
Annemone Taake findet die Idee, Leerstände in der Innenstadt mit Fotografieren
zu beleben, ganz wunderbar. Bei ihrer Arbeit ging es ihr vor allem darum, den
Menschen die Angst zu nehmen. „Denn sich in ein Gesicht sehen zu lassen und
ein Bild von sich machen zu lassen, erfordert Mut“, weiß die Fotografin, die sich
auf das Fotografieren von Künstlern und Konzerten spezialisiert hat. Taakes Art
und Weise zu arbeiten, steht unter dem Einfluss ihrer Ausbildung in der analogen
Fotografie und ihrer Sehnsucht zu erzählen. Für ihre Shootings nimmt sie sich
Zeit, solange natürliche Lichtverhältnisse das zulassen. „Die Kriterien zum Gelingen
eines Bildes sind nicht die Gedanken an Schönheit, sondern meine eigene
Vorstellung von Ästhetik.“ Taake verzichtet deshalb auf Retusche und Photoshop
und bietet Raum für den Ausdruck der Geschichte im und hinter dem Bild.
Standorte
Bahnhofsstelen – vor Bahnhofsplatz 2
Spiegel Mauer – vor Mauer 12
Steinweg 57
Steinweg 14
Löwenstraße 11
Mohrenstraße 7c
Webergasse 2
Kunstverein – Park 4a
Ketschengasse 56
Markthalle – Albertsplatz 2
KULTURTIPPS
KULTURTIPPS
KULTUR
THEATER
Liebe Leser,
nach gut zwei Jahren erlaubt Corona der Kultur eine Verschnaufpause, vielleicht sogar eine
Rückkehr zu so etwas wie Normalität. Wir wünschen von daher viel Freude bei den von uns
ausgewählten Veranstaltungen. Gehen sie hin. Haben Sie Freude.
DER TAG, AN DEM COBURG DIE WELT GERETTET HAT
Uraufführung einer Coburger Stadtgeschichte
Die goldenen 20er-Jahre. Swing und Charleston erobern den Kontinent. Veränderung
liegt in der Luft. Es wird getanzt, gefeiert, getrunken und gekokst. Zwei
Freunde, Veteranen des großen Krieges, werden im Coburg der 1920er-Jahre in
Ereignisse verwickelt, die Geschichte machen werden. Die Geschichte kennen
wir. Glauben wir. Diese Stadt kennen wir. Glauben wir. Die Regisseurin Katharina
Ramser hat mit dem Autor Fabian Appelshäuser eine Recherche über die
Stadt Coburg angestellt, deren Destillat ein Theatertext über die ehemalige Residenzstadt
in den 1920er-Jahren geworden ist, der die Geschichte erzählt, der
Fakten mit so viel Fantasie mischt, dass man sich wünscht, so wäre es gewesen
und der vor allem eine Geschichte über eine Freundschaft in den Wirren einer
Zeit ist, die so schnelllebig war, dass sie sich am häufigsten selbst überholt hat.
DU HAST LUST
AUF AGENTUR,
WEIL DORT
EINFACH SO
VIELES SO
ANDERS IST?
Wann? bis Juni 2022
Wo? Landestheater Coburg, Großes Haus
Weitere Informationen: www.landestheater-coburg.de
Dann los
PROJEKTMANAGER *
SOCIAL-MEDIA-MANAGER *
ONLINE-MARKETING-MANAGER *
*
(M/W/D) | RÖDENTAL | VOLLZEIT/TEILZEIT
DIE WALKÜRE
Libretto von Richard Wagner
Der Kampf um Macht und Liebe geht weiter: Göttervater Wotan zeugt das
Wälsungen-Geschwisterpaar Siegmund und Sieglinde als „freies“ Heldengeschlecht,
durch das er hofft, den Ring zurückzugewinnen. Die Geschwister verlieben
sich nichts ahnend ineinander – doch Fricka als Hüterin der Ehe duldet
den Inzest nicht. Wotan sieht sich gezwungen, seinen Sohn zu opfern und befiehlt
seiner Lieblingstochter Brünnhilde, Siegmund im Kampf gegen Sieglindes
Ehemann Hunding zu töten. Die Walküre aber hat Mitleid mit dem Paar und
widersetzt sich dem Befehl des Vaters.Mit der 1856 fertig gestellten „Walküre“
schafft Richard Wagner ein packendes Familiendrama und verknüpft die Welt
der Götter mit der Welt der Menschen. Nach dem großen Erfolg von „Das Rheingold“
in der Saison 2019/2020 setzt Alexander Müller-Elmau seine Inszenierung
der „Ring“-Tetralogie fort und wird auch diesmal die familiären und emotionalen
Verstrickungen und den Untergang einer Weltenordnung mit mythisch-symbolträchtigen
Bildern zeitlos aktuell in Szene setzen.
ALLES LIEBE, LINDA
Das Leben der Mrs. Cole Porter
Musical von Stevie Holland und Gary William Friedman
Musik und Liedtexte von Cole Porter
Deutsch von Boris Priebe
Im Jahr 1919 heiratet Linda Lee Thomas den acht Jahre jüngeren Cole Porter.
34 Jahre lang bis zu ihrem Tod ist sie Muse und Ehefrau des berühmten amerikanischen
Liedtexters und Komponisten, der mit seinen Broadway-Erfolgen wie
„Kiss Me, Kate“, „High Society“ oder „Anything Goes“ zu den wichtigsten Vertretern
des amerikanischen Showgeschäfts gehörte. Von ihrer ungebrochenen
Liebe zu Cole, aber auch von ihrem eigenen Drang nach Geltung und Ansehen
erzählt dieses One-Woman-Musical, das aus Lindas Perspektive die Licht- und
Schattenseiten dieser besonderen Beziehung beschreibt. Neben Schicksalsschlägen
wie einer Fehlgeburt, Coles Reitunfall und einer unheilbaren Lungenkrankheit
sind es vor allem die Homosexualität ihres Mannes und seine zahlreichen
Affären mit anderen Männern, die Linda zu schaffen machten.
WIENER BLUT
Operette in drei Akten von Johann Strauß
Es ist die letzte Operette von Johann Strauß (1825-1899), die er gemeinsam mit
Adolf Müller aus früheren Kompositionen zusammengestellt hat. Sie wurde erst
nach dem Tod des gefeierten Walzerkönigs in Wien uraufgeführt und ist eine
der beliebtesten und erfolgreichsten Klassiker des Genres. Mit Melodien wie
„Draußt in Hietzing gibt’s a Remasuri“, „Grüß dich Gott, du liebes Nesterl“ und
dem titelgebenden Walzer „Wiener Blut“ entfaltet sich der Wiener Charme im
Dreivierteltakt. Die Autoren der „Lustigen Witwe“ schufen dazu ein vor Witz
und Esprit sprühendes Libretto voller Verwicklungen und Intrigen. Die junge
Regisseurin Jasmin Sarah Zamani setzt diesen Liebesreigen mit viel Humor,
Tempo und augenzwinkernder Ironie auf die Bühne bringen.
Coburger Str. 7 | Gebäude 2
96472 Rödental
markatus.de/jobs
Tel. 0 95 61 / 97 345-00
E-Mail: info@markatus.de
Wann? bis Juni 2022
Wo? Landestheater Coburg, Großes Haus
Weitere Informationen: www.landestheater-coburg.de
Wann? bis 28. April 2022
Wo? Landestheater, Reithalle
Weitere Informationen: www.landestheater-coburg.de
Wann? Samstag, 16. April 2022 um 19.30 Uhr
Wo? Landestheater, Großes Haus
Weitere Informationen: www.landestheater-coburg.de
Wege gemeinsam bis zum Ziel zu gehen, ist eine Frage des Vertrauens.
88 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 50 / APRIL 2022 AUSGABE 50 / APRIL 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 89
KULTURTIPPS
KULTURTIPPS
MUSIKALISCHES
PASIÓN TANGO
Friedrich Kleinhapl, Violoncello & Andreas Woyke, Klavier
Die virtuose Reduktion des Tangos auf die Besetzung Cello und
Klavier, die kompromisslose Leidenschaft, mit der sich südamerikanisches
Temperament und europäischer Tiefgang verbinden:
„Pasión Tango“ stellt die ganze Größe dieser Musik in ein neues,
mitreißendes Licht – spannungs- und emotionsgeladen, farben- und
kontrastreich. Sechs CDs hat das Duo bisher eingespielt, allesamt
international preisgekrönte Aufnahmen. Auch „Pasión Tango“ wurde
mit dem Supersonic Award 2014 ausgezeichnet.
Doch mit diesem Programm beschreiten die beiden Musiker Neuland.
Ihr Anliegen ist es nicht, Originalklänge zu imitieren, sondern
etwas Eigenständiges, Neues zu schaffen. Die Vorbereitung dieses
Programms, die Auswahl der Stücke, die Suche nach dem eigenen
Weg und nach den richtigen Arrangeuren nahm Jahre in Anspruch.
Schließlich wurden die beiden Musiker in Südamerika fündig, dann
in Österreich und letztlich in Hollywood. Der Prozess der Bearbeitung
war lang und intensiv. Am Ende feilten die beiden Musiker so
lange, bis aus den Tangos Charakterstücke wurden, jedes mit einem
eigenen unverwechselbaren Klang.
Wann? 25. April 2022, 20 Uhr
Wo? Foyer der HUKCoburg
Weitere Informationen: verein-coburg.de
GLOBE SONGS EPISODE I
Matthias Straub und Rudolf Hild bringen einen Konzertabend auf die Bühne,
der uns den Londoner Regen spüren lässt, die Sonne des Summer of Love oder
auch die Sehnsucht nach den Straßencafés Italiens weckt. Ganz gleich, ob die
Songs von ABBA die Bilder des Partykellers unserer Eltern wiederauferstehen
lassen oder „My Generation“ der persönliche Soundtrack für den Wohnungsputz
ist – Globe Songs ist ein Abend voller Hits und Erinnerungen.
Interpretiert von der siebenköpfigen Band und sieben Schauspielerinnen und
Schauspieler, lädt das Landestheater Coburg auf eine musikalische Welt- und
Zeitreise ein.
MARIUS PREDA UND SEIN MISSION
CIMBALOM TRIO „THE PREDAS“
Marius Preda bekam mit vier Jahren ein Cimbalom geschenkt. Seither verbrachte
er Tage und Nächte damit, das neue Instrument zu lernen. In all den Jahren
wurde aus ihm ein virtuoser Hackbrett-Spieler. Mit seinem ausgeprägten Sinn
für Jazzsprache fügt er auch Elemente des Latin-Jazz, Salsa, Afro Cuban, Arabisch
und des Blues hinzu. Marius Preda ist aber nicht nur ein begnadeter Cimbalist,
neben dem Hackbrett hat er auch Klavier, Akkordeon, Violine, Vibrafon,
Kontrabass und die Panflöte erlernt. Nach Coburg kommt er mit seinen Söhnen
Eduard und Thomas, die gerade am renommierten Berklee College of Music in
Boston studieren und wie ihr Vater begnadete Multiinstrumentalisten sind.
Wann? 20. April 2022 & 23. April 2022 jeweils um 19.30 Uhr
Wo? Landestheater Coburg, Großes Haus
Weitere Informationen: www.landestheater-coburg.de
Wann? 5. Mai 2022, 20 Uhr (Einlass: 19.30 Uhr)
Wo? Leise am Markt
Weitere Informationen: www.leise-am-markt.de
KONGRESSHAUS ROSENGARTEN
COBURG
AUSSTELLUNG
34. COBURGER DESIGNTAGE
Design kann so vieles sein.
Ein Werkzeug. Eine Vision. Eine Identität.
Oder der Schlüssel zur Zukunft.
Nach der pandemiebedingten Pause sollen wieder die Designtage die Stadt beleben.
Dieses Mal allerdings nicht wie gewohnt am Güterbahnhof, denn da werden
das Globe gebaut und die Pakethalle saniert. Die 34. Designtage ziehen in die
sechste, siebte und achte Etage des Parkhauses Mauer. Wo sonst Autos parken,
wird es lebendig, mit Ausstellungen, Inszenierungen, Workshops, Vorträgen,
Diskussionen, Gastronomie und Kunst. Design wird aber nicht nur im Parkhaus
erlebbar, auch andere Orte werden einbezogen, wie die Stadtgalerie oder das
Landestheater.
zentrale Lage
in Deutschland
inkl. ICE-Anschluss
klimatisierte,
lichtdurchflutete
Tagungsräume
begrünte Dachterrasse
mit Blick
auf den Rosengarten
Wo? Parkhaus Mauer, Ebenen 6, 7 und 8
Wann? 24. bis 29. Mai
Weitere Informationen: www.c-d-o.de
modernste
Veranstaltungstechnik
Festsaal mit flexibler
Bühne sowie 5 weitere
kombinierbare Räume
Auch der COBURGER ist übrigens
mit dabei bei den COBURGER DESIGNTAGEN.
Mit einer kleinen Ausstellung unseres
Labels „COBURGS BESTE“.
www.coburg-kongress.de Berliner Platz 1 | 96450 Coburg | +49 (0) 9561 89 830 | kongress@coburg.deZ u m V i d e o
90 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 50 / APRIL 2022 AUSGABE 50 / APRIL 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 91
KULTURTIPPS
9 . C O B U R G E R
Letztes Jahr ist sie coronabedingt ausgefallen, in diesem Jahr findet sie wieder statt, aber nicht wie
gewohnt Anfang Januar, sondern im Mai. Wieder unterstützt vom COBURGER – Das Magazin.
ENDLICH WIEDER COMEDY GALA.
LACHEN FÜR DEN GUTEN ZWECK.
DIE KÜNSTLER DES ABENDS
Die Comedy-Gala geht am 13. Mai 2022 im Kongresshaus
Coburg in die 9. Runde. Und auch in diesem Jahr lohnt
sich ein Besuch gleich doppelt: Zum einen garantiert eine
Auswahl bester Comedians einen Abend voller Lacher,
zum anderen fließen die Einnahmen des Abends wieder
in die Servicekasse des Round Table 151, um Menschen in
der Region zu helfen, die Hilfe benötigen.
Präsentiert von
INGMAR STADELMANN
HERR NIELS
Der vielfach preisgekrönte ostdeutsche Stand-up Comedian Ingmar Stadelmann
tourt seit 10 Jahren quer durch Deutschland. Mit seinen Solo-Programmen
begeistert er das Publikum. Vom kleinen Ossi-Jungen zum bitterbösen
Großstadt-Satiriker – dieses seltene Phänomen in der deutschen Comedy-
Landschaft spiegelt das breite Spektrum seiner Themen wider. Stadelmann reißt
auch das Fernsehpublikum mit, als Außenreporter in der „heute-show“ (ZDF),
als Standupper in diversen Formaten wie u.a. „Pufpaffs Happy Hour“ (3SAT)
oder „Nuhr im Ersten – der Satiregipfel“ (DAS ERSTE). Von 2019 bis Herbst
2021 moderierte er wöchentlich das Comedy- und Satireformat „Abendshow“
im TV des RBB live aus Berlin. Ebenso erblickte sein Solo-Special „#findickjut“
bei SKY das Licht der Welt.
Herr Niels macht eigentlich Nichts...! ...und wenn er was macht, dann macht er
meistens Unsinn...!
... aber das macht ja nichts! Getreu diesem Motto spielt sich Herr Niels in die
Herzen seiner Zuschauer. Mit seiner außergewöhnlichen Körperbeherrschung
und Bühnenpräsenz ist er international mehrfach ausgezeichnet und gehört zu
den besten und gefragtesten Visual Comedy Acts. Man versteht ihn weltweit
und seine Referenzen reichen vom „Daidogei Worldcup“ in Shizuoka/Japan bis
hin zum berühmten Comedy Arts Festival in Moers, von Galaauftritten beim
Deutschen Filmpreis in Berlin über Engagements in Monaco, bis zu TV-Shows
in Paris und Peking.
FABIO LANDERT
ROBERT ALAN
2018 betrat Fabio Landert das erste Mal mit einem schüchternen „Hey“ eine
Comedy Bühne. Mit seinem ganz eigenen Stil eroberte er die Bühnen in der
Schweiz und in Deutschland. Im Jahr 2019 gewinnt er den SRF3 Comedy Talent
Award 2019 als bester Newcomer und einen Monat später als erster Schweizer
den „Nightwash Talent Award“. Jetzt ist es endlich so weit: Fabio Landert
präsentiert sein erstes Solo-Programm: „Unter die Haut“. Dabei geht er den
wirklich wichtigen Fragen des Lebens auf den Grund: Wie lief die Mondlandung
wirklich ab? Was sollte man nicht sagen, wenn man ein Kind im Arm hat?
Und warum sollte es mehr schwule Fußballer geben? Mit einer charmanten
Mischung aus einem anderen Blickwinkel, selbstironischer Haltung und
Schweizer Gelassenheit, schlägt er mühelos den Spagat zwischen mitunter auch
kontroversen Themen.
Von seinen mittlerweile 153 Soloprogrammen ist »Streuner« das Dritte,
welches Robert Alan der Öffentlichkeit präsentiert. Der ewige Geheimtipp
der deutschen Comedy-Szene bricht hier wieder mit allen gängigen Dos und
Don’ts der gepflegten Abendunterhaltung, um weiterhin der ewige Geheimtipp
der deutschen Comedy-Szene zu bleiben. »Streuner« erzählt von skurrilen
Begegnungen zu unchristlichen Zeiten in unchristlichen Etablissements. Denn
Robert Alan ist umtriebig und ungetauft. Sein Credo: Jede gute Geschichte
beginnt mit einer dummen Idee. Robert hatte viele dumme Ideen in den letzten
Jahren (z.B. Banküberfall mit Heißluftballon im September 2017, Ehrlichkeit
in der Beziehung 2019, Teleshopping). Und schließlich haben ihm diese die
mühselige Recherche für dieses Programm erspart.
MARCELINI & OSKAR
Marcelini & Oskar moderieren nicht nur von der ersten Stunde an die Coburger
Comedy-Gala, sie sind auch als Hund und Herrchen in Coburg bekannt wie
„ein bunter Hund“. Sie teilen Haus und Hütte, gehen durch Dick und Dünn
und auch Gassi. Wobei es laust Oskar gar nicht so klar ist, wer hier wen an der
Leine führt. Mit einer einzigartigen Mischung aus Bauchreden, Zauberkunst,
Comedy und Musik sind die Beiden in ganz Deutschland unterwegs, in großen
Varieté-Produktionen, Galas odermit ihrem Solopogramm „Friede, Freude
Hundekuchen“ und weltweit auf Kreuzfahrtschiffen wie der MS Amadea (ZDF-
Traumschiff) oder der MS Artania (ARD – „Verrückt nach Meer“). Mehrfach
wurden sie für Ihre Kunst ausgezeichnet und haben bei der Comedy-Gala 2022
wieder neue Freunde und Überraschungen im Gepäck.
Die 9. Comedy-Gala
des Round Table Coburg 151
am 13. Mai 2022 um 20 Uhr
im Kongresshaus Rosengarten.
Jetzt Karten sichern.
Online auf
www.coburger-comedy-gala.de
oder bei der Buchhandlung Riemann.
BENEFIZ-VERANSTALTUNG
Eventpartner
LACHEN FÜR EINEN GUTEN ZWECK!
ROUND TABLE 151 COBURG
Medienpartner
92 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 50 / APRIL 2022
WWW.COBURGER-COMEDY-GALA.DE
KULTURTIPPS
COBURGER GLASPREIS
Der Coburger Glaspreis ist der wichtigste Wettbewerb für zeitgenössische Kunst
aus Glas in Europa. Die begleitende Ausstellung auf der Veste Coburg und im
Europäischen Museum für Modernes Glas in Rödental präsentiert Werke von 90
internationalen Künstlerinnen und Künstlern. Vom 10. April bis 25. September
2022 stehen hier neue künstlerische Tendenzen rund um das Material Glas im
Fokus. Die hochaktuellen Themen und die Vielfalt der eingesetzten Techniken
machen die Coburger Schau zu einem besonders spannenden Highlight im internationalen
Jahr des Glases 2022.
Wo? Veste Coburg und Europäisches Museum für Modernes Glas
Wann: 10. April bis 25. September 2022
Weitere Informationen: coburger-glaspreis.de
94 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 50 / APRIL 2022 AUSGABE 50 / APRIL 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 95
Foto Val Thoermer
Von Gabi Arnold
KULTURTIPPS
Advertorial
Coburg
ENTDECKEN
Die Stadt Coburg hat viele Gesichter, bekannte und weniger bekannte. Diese
lernen Besucherinnen und Besucher sowie Einheimische bei unterhaltsamen
Stadtführungen kennen und erleben die Vergangenheit auf Schritt und Tritt.
Die Geschichte der Stadt Coburg hat Renate Klebeg
schon immer gefesselt. Klebeg hat sich deshalb ein Jahr
lang intensiv mit der Historie beschäftigt und sich zur
Stadtführerin ausbilden lassen. „Es macht mir einfach
sehr viel Freude, die Menschen für Coburg, das Coburger
Land und seine Geschichte zu begeistern“, sagt sie.
Klebeg ist bei Coburg Marketing in der Tourist-Information
beschäftigt. Der Eigenbetrieb der Stadt Coburg
bietet eine ganze Reihe von Stadtführungen an. Es gibt
Themen- und Kostümführungen, von denen einige auf
Wunsch auch in Fremdsprachen und barrierefrei angeboten
werden. „Gerne begleiten wir körperlich beeinträchtigte
Menschen wie Rollstuhlfahrerinnen und
Rollstuhlfahrer“, sagt Kathrin Wortmann, Leiterin der
Abteilung Tourismus. Lara Fleischmann, Auszubildende
Kauffrau für Tourismus und Freizeit, berät gerne
rund um das Thema. „Alle Touren passen wir den
persönlichen Wünschen entsprechend an, soweit dies
organisatorisch realisierbar ist, und stellen individuelle
Ausflüge zusammen“, sagt sie.
Von Marktfrauen und Kammerzofen
Zeiten zum Leben erwecken. „Viele denken ja, dass Coburg
früher nur von Männern regiert wurde“, sagt Klebeg.
Das sei aber keinesfalls so gewesen. Katharina von
Henneberg nämlich, die Markgräfin von Meißen und
Landgräfin von Thüringen, übernahm als Witwe im
14. Jahrhundert die Regierungsgeschäfte. Die Markgräfin
führt zu historischen Sehenswürdigkeiten und
erzählt von der komplizierten Erbfolgeregelung, ihrem
ereignisreichen Leben und dem ihrer Nachkommen.
Kulinarisches
Ab April 2022 dürfen sich Genießer auf eine kostprobenreiche
Stadtführung freuen. Der neue Rundgang
„Coburg kulinarisch“ nimmt Gäste mit in die Vergangenheit
und Gegenwart von traditionellen Coburger
Spezialitäten. Wie wäre es mit den Schmätzchen der
Konditorei Feyler? Und freilich darf die original Coburger
Bratwurst nicht fehlen. Der „Gurken-Alex“ wird besucht
und eine Apotheke, die den herzoglichen Hoflikör
noch heute nach geheimer Rezeptur herstellt.
In historischen Kostümen lassen die Gästeführerinnen
und Gästeführer die Vergangenheit aufleben. Als Marktfrau,
Kammerzofe, Bratwurstbrater oder Nachtwächter
nehmen sie die Gäste mit auf einen Streifzug durch Coburgs
Straßen und Gassen. Klatsch und Tratsch und
manche Anekdote gibt es da zu hören. Renate Klebeg
wird zum Beispiel als Katharina von Henneberg alte
www.coburgmarketing.de/
entdecken-geniessen/stadtfuehrungen
AUSGABE 50 / APRIL 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 97
PP EVENT
Advertorial
Feste muss man feiern, wie sie fallen. Ein Jubiläum. Eine Firmeneröffnung.
Ein Mitarbeiterfest. Einen runden Geburtstag. Damit
aus dem Event etwas ganz Besonderes wird und vor allem,
damit man Zeit und im besten Fall sogar Geld spart, holt man sich
zur Organisation Profis ins Haus. Das nämlich spart Zeit und im
Normalfall auch Geld. Oliver Popp, Inhaber von pp event: „Viele
gerade kleinere und mittelgroße Unternehmen denken, dass sie
sich eine Eventagentur nicht leisten können. Dabei ist genau das
Gegenteil der Fall.“ pp event ist der kompetente Partner für die
Planung, Organisation und Durchführung von events aller Art.
Oliver Popp // pp event
„Eine professionelle Unterstützung
bei der Organisation einer Veranstaltung
spart Zeit und Geld.“
Das Team rund um Oli Popp kann auf eine über 15-jährige Erfahrung
zurückgreifen. Die Vorteile für die Kundinnen und Kunden
liegen auf der Hand:
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• Ein eingespieltes Team
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• Rechtssicherheit
pp event berät, begleitet, begeistert. Darauf können sich Kundinnen
und Kunden verlassen. So hat man im Vorfeld den Kopf frei
für das eigene Business, Familie und Privatleben, so kann man
entspannt mitfeiern, so wird der Event zu einem Erfolg – und so
spart man im Bestfall auch noch Geld. Unter anderen organisiert
pp event im Jahr 2022 alle Feierlichkeiten rund um das 100-jährige
Jubiläum der Gemeinnützigen Wohnungsbaugenossenschaft
in Neustadt bei Coburg und organisiert und betreibt mit Partnern
den Coburger Stadtstrand im Rosengarten und den Goldstrand
am Goldbergsee.
Und auch das bieten wir noch an:
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Festlichkeiten im privaten und geschäftlichen Bereich.
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pp event kann man sich 100%-ig verlassen.
Da klappt alles wie geplant.“
beraten. begleiten. begeistern.
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AUSGABE 50 / APRIL 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 99
KULTURTIPPS
Advertorial
IN EIGENER SACHE
BUCHEMPFEHLUNG
IMPRESSUM
MARTIN VÖGELE VON DER BUCHHANDLUNG RIEMANN
„Der Anblick dieser Halle brachte mir drei Gewissheiten: Mein Vater war ein armer Schlucker,
er lebte allein, und ich hatte die schwierigsten sechs Wochen meines Lebens vor mir.“
COBURGER – Das Magazin
Ausgabe 50 / April 2022
Zehnter Jahrgang
Auflage 3750 Stück
www.coburger-magazin.de
Hardcover mit Schutzumschlag
336 Seiten
ISBN: 978-3-453-27377-1
22,00 Euro
eBook
ISBN: 978-3-641-28590-6
17,99 Euro
Hörbuch (MP3-CD)
ISBN: 978-3-8445-4546-3
22,00 Euro
Hörbuch Download
ISBN: 978-3-8445-4551-7
14,95 Euro
In „Der Markisenmann“ schildert Bestsellerautor Jan Weiler die Geschichte eines Sommers, der holprig
beginnt und letztlich das Leben aller Beteiligten nachhaltig verändert.
Als Kim ihren Vater an einem heißen Sommernachmittag am Bahnsteig des Duisburger Bahnhofs zum ersten
Mal sieht, ist sie trotz geringer Erwartungen enttäuscht. Der kleine Mann hat nichts mit ihren Vorstellungen
gemein. Die waren ohnehin bestenfalls diffus, denn außer einer verwackelten Fotografie hat Kim kein Bild
ihres Vaters. Gemeldet hat er sich nie und ihre Mutter spricht nicht über ihn.
Papen, von Kims Stiefvater ausschließlich als „Der feine Herr Papen“ tituliert, lebt am Duisburger Hafen
in der Halle, in der auch seine Markisen lagern. Diese versucht er unermüdlich und mit unverdrossener
Beharrlichkeit an Ruhrgebietshaustüren zu verkaufen, was ihm mit nur recht bescheidenem Erfolg gelingt.
Schnell wird klar, dass diesen zarten und etwas wunderlichen Mann mit den Markisen mehr verbindet als
nur der reine Broterwerb.
Wie Kim hat offenkundig auch Ronald Papen eine schwere Bürde zu tragen und die aus der Zeit gefallenen
Markisen aus Ex-DDR-Beständen scheinen damit etwas zu tun zu haben.
Mangels alternativer Optionen der Freizeitgestaltung begleitet Kim ihren Vater auf dessen täglichen
Verkaufsfahrten und bringt mit frischen Ideen neuen Schwung in Papens Haustürgeschäfte. Die beiden
lernen einander kennen und nähern sich behutsam ihrer gemeinsamen Geschichte an. Kims frühe Idee,
einfach wieder abzuhauen, verfliegt rasch, was nicht zuletzt am gleichaltrigen Alik liegt, der als Ferienarbeiter
Wertstoffe auf dem benachbarten Schrottplatz trennt.
Ihre Feierabende verbringen Kim und ihr Vater meist zusammen mit den Stammgästen von „Rosi‘s Pilstreff“,
einer düsteren Kneipe bei Papen ums Eck. Die ist der Mittelpunkt eines Freundeskreises, der rauer, skurriler
und wundersamer nicht sein könnte.
Macht der Anblick dieser „Sauftruppe“ Kim zunächst noch Angst, stellen sich diese unterschiedlichen
Charaktere bald als grundehrliche und verlässliche Menschen heraus, denen der Roman wunderbar
amüsante Dialoge und Anekdoten zu verdanken hat.
„Der Markisenmann“ ist eine unerhört großartige Geschichte über das Erwachsenwerden, über Freundschaft
und Liebe, über Schuld, Verantwortung und Vergebung. Dieses Buch hat mich sowohl herzhaft lachen lassen
als auch zu Tränen gerührt. Ein ganz besonderer Lesegenuss und schon jetzt für mich einer der Romane des
Jahres.
INHALTSANGABE
Nachdem die fünfzehnjährige Kim
einen katastrophalen Unfall verschuldet
hat, wird sie zu ihrem Vater abgeschoben,
den sie bisher nur von einem
unscharfen Foto kannte. Anstatt also
nach Florida zu fliegen, muss sie die
großen Ferien am Rhein-Herne-Kanal
bei einem Fremden absitzen. Dieser
erweist sich nicht nur als ziemlich
seltsam, sondern auch als der erfolgloseste
Vertreter der Welt. Nach einem
schwierigen Start versuchen Vater und
Tochter, das Beste aus ihrer Zwangsgemeinschaft
zu machen – und erleben
den Sommer ihres Lebens.
JAN WEILER
... 1967 in Düsseldorf geboren, ist Journalist und Schriftsteller. Er
war viele Jahre Chefredakteur des SZ Magazins. Sein erstes Buch
„Maria, ihm schmeckt‘s nicht!“ gilt als eines der erfolgreichsten
Debüts der letzten Jahrzehnte. Es folgten unter anderem „Antonio
im Wunderland“, „Mein Leben als Mensch“, „Das Pubertier“,
„Die Ältern“ und die Kriminalromane um den überforderten
Kommissar Martin Kühn. Neben seinen Romanen verfasst Jan
Weiler Kolumnen, Drehbücher, Hörspiele und Hörbücher, die er
auch selbst spricht. Er lebt in München und Umbrien.
Verlag:
MARKATUS
Branding | Marketing | Film
Coburger Straße 7
96472 Rödental
Telefon 0 95 61 / 973 45 00
www.markatus.de
Herausgeber und Chefredakteur:
Wolfram Hegen
Telefon 01 71 / 690 52 84
hegen@coburger-magazin.de
Gründungsherausgeber:
Peter Einheuser
Wolfram Hegen
Redaktion / Autoren dieser Ausgabe:
Wolfram Hegen
Tim Birkner (Coburgs Beste)
Peter Einheuser
Wolfram Porr
Heidi Schulz-Scheidt
Gabi Arnold
Fotografen dieser Ausgabe:
Sebastian Buff
Val Thoermer
Tobias Zwiener
Titelbild
#1 to #49
Layout / Illustrationen:
Axel Straubinger
Carolin Oswald (Coburgs Beste)
Grundlayout:
Peter Einheuser
Anzeigengestaltung:
MARKATUS
Branding | Marketing | Film
Anzeigenvertrieb:
Wolfram Hegen
hegen@coburger-magazin.de
Anke Feuer
feuer@coburger-magazin.de
Es gilt die Anzeigenpreisliste 01/2022
Druck:
DCT GmbH
www.dct.de
Preis:
kostenlos
Vertrieb:
über 200 Verteilstellen
in Coburg Stadt und Land
Bestellung:
Online über www.coburger-magazin.de
Preis inkl. Verpackung und Versand
innerhalb Deutschlands
5 Euro inkl. MwSt.
IN EIGENER SACHE
RARITÄT FÜR GUTEN ZWECK
COBURGER #1
Der erste COBURGER erschien Ende November
2012. Den Titel schmückte ein „Miro-eske“ Grafik
aus den Händen des Mitgründers und fünf Jahre
lang Mitherausgebers Peter Einheuser. Wer diese
COBURGER Premierennummer mit ihren 84 Seiten
noch nicht hat, bekommt jetzt dazu die Chance:
Einige Erstausgaben gibt es nämlich noch, wenn
man so will, „druckfrisch“, zu kaufen bei der Buchhandlung
Riemann zum Preis von 10 Euro,
50% davon gehen an „Reporter ohne
Grenzen“, ein Verein,
der sich für die
Pressefreiheit stark
macht und Journalisten
unterstützt.
Ab
sofort in der
Buchhandlung
zu kaufen!
COBURGER #1 jetzt bei
IM NÄCHSTEN COBURGER
AUSGABE 51
… stellen wir die Preisträger vom 9. Coburger
Medienpreis vor.
… widmen wir uns dem Sonderthema „Neugier –
was wollen wir erleben?“
… freuen wir uns hoffentlich über politisches
Feedback unserer #mutigen Idee „Einhausung
Stadtautobahn“ aus diesem Magazin,
… besuchen wir in unserer Landpartie den Nordosten
des Coburger Landkreises. Wir fahren
nach Neustadt.
… und vieles mehr.
JUBELLÄUM BRAUCHT FREUNDE
TREUE PARTNER
Diese 50. Ausgabe ist nur möglich, weil der COBUR-
GER über 49 Ausgaben hinweg treue Partnerschaften
aufgebaut hat, Firmen, Unternehmen, Freunde,
Begleiter über oft lange Zeiten, die dem COBUR-
GER wirtschaftliche Sicherheit geben, indem sie
sich mit ihren Geschichten, ihren Stories, ihren Produkten
und Dienstleistungen wiederfinden. Wir haben
es schon oft gesagt, und wir sagen es besonders
laut und deutlich und ehrlich in dieser Jubiläumsausgabe:
DANKE DAFÜR.
Anwaltskanzlei Hörnlein & Feyler
Baugesellschaft Otto Hauch
Bätzoldt oHG
Bodystreet Coburg Heiligkreuz
Buchhandlung Riemann
DELIFE
Engel & Völkers
Friseur Julia Göring Intercoiffure
Galerie Späth
Goldenes Kreuz
Hörgeräte Geuter
iTVCoburg
Lasco Umformtechnik
Möbelhaus Schulze
Optik Müller
Sparkasse Coburg – Lichtenfels
Sportland Coburg
Stadtbild Coburg e.V.
Stadtmarketing Coburg
SÜC
süc//dacor
Teppichhaus Bartel
Thomas Bittorf tb.legal
Vitadrom
Von Poll Immobilien
VVC Pillipp Versicherungsmakler
Wichtrey Homeware
Haben Sie auch Interesse?
PREMIUM
PARTNER
Weitere Infos unter
www.coburger-magazin.de/premium-partner
Wolfram Hegen: hegen@coburger-magazin.de
Anke Feuer: feuer@coburger-magazin.de
Foto ©Thomas Leidig
100 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 50 / APRIL 2022 AUSGABE 50 / APRIL 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 101
GALERIE
Anna Deller - Yee | Ausgabe #41
Marcus Sonntag | Ausgabe #34
G A L E R I E
AUS DEM COBURGER PORTFOLIO
In der „Galerie“ zeigt der COBURGER seit der ersten Ausgabe
Fotografien, Malereien, Zeichnungen und Grafiken von
Künstlerinnen und Künstlern aus der Region oder von solchen,
die in der Region zu Gast waren mit ihren Werken. Jede
Ausgabe Auszüge aus dem persönlichen Schaffen eines oder
einer Einzelnen. Über die Jahre kam so eine eindrucksvolle
Sammlung zusammen, ein in seiner Qualität und Vielfalt erstaunliches
Portfolio der schöpferischen Kraft der Region. Im
COBURGER 50 zeigen wir einige ausgewählte Werke aus 49-
mal COBURGER, alle hätten es verdient, noch einmal gezeigt
zu werden. Danke vom gesamten COBURGER-TEAM für das
Vertrauen an alle Fotografinnen und Fotografen, alle Künstlerinnen
und Künstler.
Sandra Küntzel | Ausgabe #33
Chris Bögle | Ausgabe #39
AUSGABE 50 / APRIL 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 103
AUS DEM PORTFOLIO
GALERIE
Gerd Kanz | Ausgabe #17
James Francis Gill | Ausgabe #18 (damals Ausstellung in der Galerie in der Remise) Matthias Kroth | Ausgabe #40
Liliana Frevel | Ausgabe #2 vom Coburger Medienpreis 2013
104 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 50 / APRIL 2022 AUSGABE 50 / APRIL 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 105
AUS DEM PORTFOLIO
GALERIE
Uli Präcklein | Ausgabe #8
Herbert Werner Neitzel | Ausgabe #42 Rainer Brabec | Ausgabe #31
Till Mayer | Ausgabe #5 (damals schon aus der Ukraine) Torsten Russ | Ausgabe #46
106 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 50 / APRIL 2022 AUSGABE 50 / APRIL 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 107
AUS DEM PORTFOLIO
GALERIE
Erleben auch Sie
die neue Art Haare
zu schneiden!
David Wanka | Ausgabe #35
Sebastian Kolm | Ausgabe #24
Calligraphy Cut Spezialisten in Coburg!
Der Calligraphy Cut bietet Ihnen
neue Dimensionen und mehr
Volumen für Ihr Haar gepaart mit
einem unglaublichen Frisurenergebnis.
Das bedeutet für Sie:
weniger Spliss, mehr Volumen und
ein leichter und lockerer Fall
Heiko Probst | Ausgabe #38
Ausgezeichnet
im Jahr 2021
CoburgsBeste
Kasernenstraße 15 · 96450 Coburg
Tel: 09561-75 677
www.friseur-julia-goering.de
Helmut Vorndran | Ausgabe #14
Martin Rehm | Ausgabe #28
108 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 50 / APRIL 2022 AUSGABE 50 / APRIL 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 109
AUS DEM PORTFOLIO
GALERIE
Sebastian Buff | Ausgabe #9
Zum Gedenken an den verstorbenen Coburger Fotografen Frank Schulz | Ausgabe #21
anlässlich der Armenischen Kulturtage 2022 in Coburg
12. - 20. Mai 2022
Vortrag und Film
mit Davit Smbatyan
18. Mai, 19.00 Uhr
Volker Lesch | Ausgabe #23
Wiesenstraße 22
96450 Coburg
www.galerie-spaeth.com
09561 . 247688
110 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 50 / APRIL 2022 AUSGABE 50 / APRIL 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 111
MONACO FRANKE
AUF EIN WORT
Für den COBURGER von Wolfram Porr
Erschdamaal herzlichen Glückwunsch zur 50. „Coburger“-Ausgabe
und dass Ihr es so lang mit mir
ausg’halten habt, gell – ja, Sie auch! Des ganze
Gschmarri über die Jahre – des muss ma verdauen
könna! Heut‘ kann ich Sie beruhigen: Der Monaco
wird diesmal ned so viel dumm daherreden, sondern
bloß Fragen stellen. Wie’s der Zufall so will, hob
iech doch im Zug zwischen München und Franken
an gutn alten Bekannten gedroffen! Iech hab ihn
erst fast gar ned erkannt, weil er is scho a weng älter
wor’n. Aber an seiner saangmamol leicht andägwierden
Frisur und seinem Säbel hab ich ihn dann doch
erkannt und die Gelegenheit g’nutzt, um ihn a bissala
auszugwädschn.
Ja so ein Zufall: Wohin des Wegs, Herr Prinz?
Prinz Albert: Ich bin auf dem Wege in meine alte
Heimat. Mit dem Zug. Wissen Sie, früher sind wir
ja noch mit Kutschen unterwegs gewesen, da hat
so ein Trip Tage gedauert, aber heute … schnell
wie der Wind!
Das stimmt. Und Coburg hat ja seit kurzem sogar
einen ICE-Anschluss?
Prinz Albert: Einen Ice-Anschluss? Na ja, kalt
war es im Winter schon früher immer.
Wenn Sie heute auf die Stadt Coburg blicken. Was
sehen Sie?
Prinz Albert: Ich sehe eine wunderschöne Residenzstadt
in der Mitte Europas, die sich prächtig
entwickelt hat, seit ich nicht mehr da bin. Es ist
zwar schade, dass der alte Glanz etwas verblasst ist
und die Schlösser und Ländereien meiner Familie
nur noch Touristenattraktionen und Museen
sind. Aber die Welt hat sich verändert. Und über
mein Denkmal und den „Albertsplatz“ freue ich
mich jedesmal, wenn ich nach Coburg komme.
Und wie erleben Sie die Menschen dort?
Albert: Oh, als etwas eigen, das schon, aber tatsächlich
auch als sehr lebensbejahend, innovativ
und nach vorne schauend. Coburg ist ja, wie ich
lernen durfte, auf einigen Gebieten ganz vorne
dabei, nicht zuletzt bei der Digitalisierung. Und
auch die Fachhochschule erfreut mein altes Herz,
wobei ruhig noch etwas mehr Studentinnen die
Annehmlichkeiten der Stadt genießen könnten.
Sie hatten ja durchaus Glück mit Ihrer Frau, mit
Queen Victoria.
Albert: Der Himmel hat mich in keine schlechten
Hände gegeben, und wir waren zusammen
glücklich.
Und wie sehen Sie die Entwicklung des Königshauses
– vier bis sieben Generationen später?
Albert: Ach na ja, meine Ur-Ur-Enkelin opfert
sich ja immer noch auf mit ihren 95 Jahren. Elisabeth
Alexandra Mary – ich nenne sie immer
bei ihrem vollen Namen – hat sich voll und ganz
ihrem Volk verschrieben. Ich habe gelesen, dass
sie ab sofort nur noch von Schloss Windsor aus
regieren möchte, der Buckingham Palace wird
umgebaut für die Zeit, wenn Charles übernimmt.
Buckingham wurde ja damals erst mit dem Einzug
meiner Gattin zur offiziellen Hauptresidenz
des Königshauses.
Prinz Charles musste ja sehr lange warten …
Albert: Charles wird seine Sache auch gut machen,
meine ich, auch wenn alle Briten schon
warten, dass sein Sohn William auf den Thron
kommt, mein Ur-Ur-Ur-Ur-Enkel. Ach ja, time
goes by, die Zeit vergeht. God save the kings and
queens!
Was sagen Sie dazu, dass Prinz Harry und seine
Frau Meghan sich quasi vom Königshaus losgelöst
haben?
Albert: Very sad, sehr sehr traurig! Aber ehrlich
gesagt hoffe ich, dass ihr Sohn eines Tages wieder
in den Schoß der königlichen Familie zurückkehren
wird.
Sie meinen Archie?
Albert: Archie Harrison Mountbatten Windsor, bitte
– so viel Zeit muss sein.
Ein Wort zum Skandal um Prinz Andrew?
Albert: Darüber reden wir nicht gerne. Ich weiß
nur, dass Elisabeth alles andere als amused ist.
Wie denkt sie über Coburg?
Albert: Oh, ich glaube, sie wäre gerne mal gekommen.
Aber das hätte wegen Carl Eduard und
seiner Geschichte in Nazi-Deutschland schlechte
Presse gegeben. Bei der gnadenlosen Yellow
Press im Vereinigten Königreich kein Spaß. Da
war Elisabeth immer sehr vorsichtig.
Das war ja auch der Grund, warum die Windsors
heute Windsor heißen und nicht mehr „von Sachsen-Coburg
und Gotha“ …
Albert: Richtig. Das schmerzt mich immer noch
etwas, das will ich gerne zugeben. Immerhin steht
der Name so noch immer in meinen Papieren.
DER MONACO FRANKE
In Coburg ist man dem englischen Königshaus
trotzdem immer noch sehr zugetan und wohlgesinnt.
Albert: Dessen ist sich das Königshaus wohl bewusst
und weiß es zu schätzen. Ich habe gehört,
hier werden nun auch schon neue Gebäude mit
englischsprachigen Namen bedacht wie dieses
„Globe“?!
Die Ersatzspielstätte des Coburger Landestheaters,
also des ehemaligen Hoftheaters Coburg, ja.
Albert: Ach, ein Theater? Was wird dort gespielt?
Ich hoffe doch Shakespeare? Viele andere Autoren
meiner Generation wie Henry Arthur Jones
oder dieser weltfremde Paradiesvogel Oscar Wilde
haben der Nachwelt ja nun wirklich nichts Relevantes
hinterlassen.
Das wird sich zeigen. Das Globe ist ja noch im Bau.
Entscheiden wird das dann letztlich der Dramaturg.
Albert: Wer? Bei uns wurde das früher ja anders
geregelt. Diese demokratischen Entscheidungswege
und flachen Hierarchien, wie sie heute üblich
zu sein scheinen, sind wahrlich nicht my cup
of tea.
Zum Schluss vielleicht noch eine persönliche Frage:
Werden Sie auch Ihr Geburtshaus, Schloss Rosenau,
besuchen?
Albert: Ich erinnere mich gerne an die Tage im
Jahr 1845 zurück, als ich Schloss Rosenau erstmals
mit meiner Gattin besuchte. Sie liebte es und
hätte dort gerne ihren Sitz genommen. Natürlich
werde ich Rosenau einen Besuch abstatten, sofern
das die Feierlichkeiten zur 50. Ausgabe des
„Coburger“ zulassen
Und Schloss Callenberg?
Albert: Sicher. Der ideale Ort, um sich an unsere
großartige Familiengeschichte zu erinnern,
auch wenn meine eigene Erinnerung an unseren
einstigen Stammsitz nicht mehr besonders ausgeprägt
sind. Oder gerade deshalb.
Lieber Prinz, ich danke Ihnen für das Gespräch.
So, Leutla, so war des. Da sagt ihr nix mehr, gell? Da
fährst einmal mit der Bahn, und dann sowas! Gut,
dass ich des Gschbräch mitgeschnitten hab, sonst
däded Ihr mir des ja nie und nimmer glau’m, ihr
Prinzen!
Schätzla, schau wie iech schau!
Der Russe in Euskirchen
Von Gründungsherausgeber Peter Einheuser zum 50. Coburger.
Ein russischer Helfer wurde in Euskirchen von ukrainischen
Flüchtlingen zu Tode geprügelt. Das
berichtete eine Frau in einem kurzen Videopost am
Sonntagmorgen, dem 20. März. Die Meldung ist
schnell unterwegs. Die zu Putins Propagandaapparat
gehörende „Federal News Agency“ hatte
sie bereits um 14:00 Uhr landesweit verbreitet.
Am Abend des gleichen Tages meldete sich die
Frau erneut. Sie entschuldigte sich. Die frühere
Nachricht sei falsch! Es tue ihr leid.
Zu spät. Das Eingeständnis der Frau wurde in
Russland nicht verbreitet. In den meisten sozialen
Medien bei uns nur hier und da. In Russland
gibt es gerade wenig Chancen, sich außerhalb
gleichgeschalteter Medien zu informieren.
Doch auch bei uns gibt es Propaganda. In Newsgruppen
von Telegram, dem Sender RT (früher
Russia Today) und auch auf Facebook, YouTube
und Twitter. Mitteilungen von PEGIDA, Querdenkergruppen
und Verschwörungstheoretikern
zeigen es.
Doch anders als in totalitären Staaten gibt es bei
uns freie Medien, die echte Nachrichten vermitteln.
Informationen, deren Hintergründe von
Journalisten recherchiert sind. Und natürlich
auch Meinungen, die jedoch als solche gekennzeichnet
sind!
In Deutschland haben wir reichlich Zugang zu
freien Medien. Wir können unter hunderten
Fernseh- und Radiosendern wählen. Aus fast allen
Ländern. Die gedruckten oder Internetausgaben
von Zeitungen und Magazinen stehen uns zur
Verfügung. Wir dürfen selbst publizieren, wenn
wir wollen. Es nennt sich Pressefreiheit.
Coburg ist eine der medienreichsten Städte
Deutschlands. Per capita gibt es kaum mehr Zeitungen,
Fernseh- und Radiosender.
Und den Coburger. Mit dem Blick auf die Erfolgreichen
und die Schwachen, mit Lob für das Gelungene
und manchmal ein wenig spöttelnd über
das, was knapp daneben ging. Jetzt schon zum
fünfzigsten Mal. Glückwunsch den Coburgern.
In jedem
COBURGER laden wir
an dieser Stelle Coburger
oder Nicht-Coburger
ein, ihre Meinung
zu sagen.
112 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 50 / APRIL 2022 AUSGABE 50 / APRIL 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 113
Coburger | Das Magazin
erscheint wieder im Juni 2022.
Anzeigenschluss ist
der 27. Mai 2022.
Schon 14000 Kunden?
Echt jetzt?
Echt!
Ostern 2022
Von Peter Einheuser
Zitate über Diktatur sind dieses Mal … das Letzte
„Diktaturen sind entstanden und werden geduldet, weil das Gefühl für die Würde und
das Recht der Persönlichkeit nicht mehr genügend lebendig ist.“
Albert Einstein
„Eine Diktatur ist ein Staat, in dem sich alle vor einem fürchten und einer vor allen.“
Alberto Moravia
„Diktatur ist ein Staat, in dem das Halten von Papageien lebensgefährlich sein kann.“
Jack Lemmon
„Mit Mord muss herrschen, wer den Thron geraubt.“
Friedrich Schiller
„Die Despotie stempelt gewöhnlich die Begriffe wie die Münze.“
Johann Gottfried Seume
„Nicht die Gewehrkugeln und Generäle machen Geschichte, sondern die Massen.“
Nelson Mandela
„Kein Abschied auf der Welt fällt schwerer als der Abschied von der Macht.“
Charles Maurice de Talleyrand
Schnelles Internet.
Einfach Verfügbarkeit testen: dacor.de
114 COBURGER | DAS MAGAZIN AUSGABE 50 / APRIL 2022 AUSGABE 50 / APRIL 2022 COBURGER | DAS MAGAZIN 115
vrbank-coburg.de
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