MÄA-09-2022online
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
10 NEUES AUS MÜNCHNER KLINIKEN
Münchner Ärztliche Anzeigen
München Klinik
Schonende roboterassistierte Chirurgie
Eingriffen eine wichtige Säule der
Daseinsvorsorge in der Pandemie
durchgehend aufrechterhalten werden
konnte. Während weniger dringliche
Operationen, wie beispielsweise
Steinleiden und andere gutartige
Erkrankungen, in den Hochphasen
der Pandemie verschoben und zwischen
den Wellen nachgeholt werden
mussten, konnten Krebs- und
andere Patient*innen mit akutem
Behandlungsbedarf weiterhin priorisiert
versorgt werden.
PD Dr. Atiqullah Aziz überprüft das Kamerabild Foto: München Klinik
Bei 600 Operationen in knapp drei
Jahren hat Kollege „Leo“, der „Da
Vinci Xi“-Roboter bei einem Eingriff in
einem OP-Saal der München Klinik
Bogenhausen assistiert. Von den
600 Operationen wurden rund 475
Operationen in den vergangenen
zwei Jahren und damit unter Pande-
miebedingungen durchgeführt. Die
operativen Teams rund um die Chefärzte
PD Dr. Atiqullah Aziz (Urologie)
und Prof. Ayman Agha (Allgemeinund
Viszeralchirurgie) sind besonders
stolz darauf, dass unter strengsten
Sicherheits- und Hygienemaßnahmen
mit den roboterassistierten
Als von der Deutschen Krebsgesellschaft
(DKG) zertifiziertes „Onkologisches
Zentrum“ versorgt die München
Klinik Bogenhausen Tumorerkrankungen
mit hoher Spezialisierung
– die Klinik ist als eine der
wenigen Kliniken in Deutschland für
Krebserkrankungen in allen Bereichen
des Magen-Darm-Trakts bis hin
zur Speiseröhre zertifiziert und erhielt
jüngst eine zusätzliche Zertifizierung
als Prostatakrebszentrum.
München Klinik
LMU Klinikum
Kleinere Lunge durch SARS-CoV-2
Informationen
zu
Corona
Ein teilweise deutlich reduziertes
Lungenvolumen – das haben Wissenschaftler*innen
und Ärzt*innen des
LMU Klinikums und von Helmholtz
Munich bei Feten nachgewiesen,
deren Mütter in der Schwangerschaft
eine unkomplizierte SARS-CoV-2
Infektion durchgemacht haben.
Die Forschenden um Prof. Dr.
Sophia Stöcklein von der Klinik und
Poliklinik für Radiologie des LMU Klinikums
und PD Dr. Anne Hilgendorff
vom Zentrum für Comprehensive
Developmental Care des LMU Klinikums
und von Helmholtz Munich
haben insgesamt 34 Schwangere
respektive Feten mittels fetaler MRT
untersucht. Die Frauen hatten sich
zu unterschiedlichen Zeitpunkten
mit der Alpha-Variante des Corona-
Virus infiziert, bestätigt durch
PCR-Test. Die Lungen der Feten wurden
mittels Magnetresonanz-Tomografie
vermessen, das Lungenvolumen
bestimmt und mit Feten aus
einer sogenannten Referenzkohorte
verglichen, bei denen keine Infektion
während der Schwangerschaft stattgefunden
hatte.
„Die Feten von Schwangeren, die
positiv auf SARS-CoV-2 getestet
waren, hatten insgesamt ein im Vergleich
zur Referenzkohorte geringeres
Lungenvolumen“, erklärt Sophia
Stöcklein. Bei den Feten im dritten
Trimenon war der Effekt besonders
deutlich, mit durchschnittlich 69 Prozent
des zu erwartenden Durchschnittswerts
bei normaler Lungenentwicklung.
Eine mögliche Erklärung
für dieses Phänomen könnte der
Transfer des Virus über die Plazenta
in das Fruchtwasser und von dort in
die fetale Lunge sein. „Dabei ist das
dritte Trimenon in der Lungenentwicklung
besonders durch die Reifung
wichtiger Zellen an der Gasaustauschfläche
gekennzeichnet“,
erklärt Anne Hilgendorff.
Generell sprechen sich die Wissenschaftler*innen
für weitere Studien
zur Nachverfolgung von Kindern –
auch im Hinblick auf ihre neurologische
Entwicklung – aus, deren Mütter
in der Schwangerschaft SARS-CoV2-
positiv gewesen sind. „Unsere Studienergebnisse
könnten als ein weiterer
Faktor gesehen werden, der die
Impfempfehlung für Schwangere
bekräftigt“, erklären die Forschenden.
Die Ergebnisse der Studie werden im
Fachblatt Lancet Respiratory Medicine
veröffentlicht. LMU Klinikum