VPLT Magazin 96
Das VPLT Magazin informiert rund um die Medien- und Veranstaltungsbranche. Fachinformationen spielen bei seinen Lesern eine wichtige Rolle. Die Inhalte entstehen aus der Branche für die Branche - unter der Leitung des VPLT e.V. Jede Ausgabe des VPLT Magazins widmet sich außerdem einem aktuellen Schwerpunktthema. Zielgruppen sind: Fach- und Führungskräfte aus den Bereichen Dienstleister, Hersteller, Händler und Vertriebe der Medien- und Veranstaltungstechnik, Mitglieder des VPLT und weiterer Branchenverbände, Technik-Nachwuchs (Auszubildende & Studenten), Theater-, Kongress-und Veranstaltungszentren, Kammern und Behörden und weitere Multiplikatoren.
Das VPLT Magazin informiert rund um die Medien- und Veranstaltungsbranche. Fachinformationen spielen bei seinen Lesern eine wichtige Rolle. Die Inhalte entstehen aus der Branche für die Branche - unter der Leitung des VPLT e.V. Jede Ausgabe des VPLT Magazins widmet sich außerdem einem aktuellen Schwerpunktthema. Zielgruppen sind: Fach- und Führungskräfte aus den Bereichen Dienstleister, Hersteller, Händler und Vertriebe der Medien- und Veranstaltungstechnik, Mitglieder des VPLT und weiterer Branchenverbände, Technik-Nachwuchs (Auszubildende & Studenten), Theater-, Kongress-und Veranstaltungszentren, Kammern und Behörden und weitere Multiplikatoren.
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MAGAZIN<br />
1|22 online<br />
<strong>96</strong> | April 2022 | online | 14925
Creating Connection.<br />
LIVE<br />
MAGAZIN<br />
JOBMARKET<br />
<strong>VPLT</strong> Service- und Verlags GmbH
editorial<br />
IMPRESSUM<br />
HERAUSGEBER<br />
<strong>VPLT</strong> Service- und Verlags GmbH<br />
Wohlenbergstr. 6<br />
30179 Hannover<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
die Vergangenheit bietet genug Beispiele, dass Pandemien in<br />
vielerlei Hinsicht menschlichen Fortschritt bewirken. Das sagt<br />
der Trend- und Zukunftsforscher Matthias Horx, mit dem wir<br />
darüber in dieser Ausgabe sprechen und der Krisenstufen der<br />
Corona-Pandemie, aber auch Chancen beschreibt, wie sich die<br />
Welt danach zum Positiven verändern könnte.<br />
Verändert hat sich zumindest in der Veranstaltungswirtschaft<br />
in den letzten zwei Jahren, wie Events angeboten werden:<br />
Demnächst wieder verstärkt sehr real vor Ort, aber eben auch<br />
digital oder hybrid in Mischform. Dass das „The New Normal“<br />
ist, davon ist Eventforscherin Prof. Cornelia Zanger von der<br />
TU Chemnitz überzeugt. Mit ihr haben wir darüber geredet, zu<br />
welchen innovativen Konzepten dieser Digitalisierungsschub<br />
führt, den die Eventbranche gerade revolutionär durcheinanderwirbelt.<br />
Ihr Fazit ist eindeutig: Die guten „alten“ Zeiten wird<br />
es nicht mehr geben. Persönliche Begegnungen sind neu erfunden<br />
worden. Das „New Normal“ sind künftig die hybriden<br />
Events, die allerdings ganz spezifische Anforderungen haben.<br />
Welche künftigen Entwicklungen Tagungen und Kongresse<br />
nehmen, hat bereits der Innovationsverbund „Future Meeting<br />
Space“ ausgiebig untersucht, dessen Ergebnissen wir redaktionell<br />
Raum geben. Im Mittelpunkt steht die fortschreitende<br />
Technisierung. Sie prägt so unterschiedliche Bereiche wie Informations-<br />
und Datensicherheit, Formen der Wissensvermittlung<br />
oder die stärkere Beteiligung von Teilnehmern.<br />
Noch etwas futuristischer wird unser Blick bei Museen als<br />
beliebte Orte, wo sich Menschen begegnen: Viele warten<br />
weltweit, aber auch hierzulande bereits mit spannenden und<br />
spielerischen Konzepten der Virtual- oder Augmented Reality<br />
auf. Museen führen ihre Besucher in ganz neue Welten, die<br />
irritieren, aber auch den Transfer von Informationen genial<br />
unterstützen. Mit Expertin Melany Sibal schauen wir daher<br />
außerdem etwas spezieller, welche Einsatzpotentiale der virtuellen<br />
Realität als Kommunikationsinstrument für Messen<br />
möglich sind.<br />
Aber jetzt tauchen Sie erstmal ein in die Welt Ihres <strong>Magazin</strong>s<br />
– viel Vergnügen mit der Lektüre wünscht<br />
Chefredaktion<br />
Dominik Maaßen<br />
Art Director<br />
Sonja Luise Kupgisch<br />
Grafik und Layout<br />
Sonja Luise Kupgisch<br />
• Autoren<br />
Jochen Zenthöfer<br />
Helge Leinemann<br />
Marie Hohlbein<br />
Kim-Christin Manke<br />
Hannelore Herz<br />
Prolight + Sound<br />
• Bilder<br />
digital.DTHG<br />
BVHI<br />
Wirtschaftskammer Kärnten<br />
AMBION GmbH<br />
Leonie Glasbrenner/Media Resource Group<br />
Chris Franjkovic/Autostadt GmbH<br />
Habegger AG<br />
AXICA<br />
schoko pro GmbH<br />
Philipp Walla, Dock7.Media<br />
Stuckmann GmbH<br />
Setcon Event & Expodesign GmbH<br />
SSM Veranstaltungstechnik GmbH<br />
Zubiegrafie<br />
IGVW<br />
Shutterstock/lapandr<br />
Messe Frankfurt/Mathias Kutt<br />
teamLab<br />
Peter Tijhuis<br />
Dominik Gruss<br />
ZDF<br />
Universal Music<br />
Future Meeting Space, GCB/Fraunhofer IAO<br />
Roland Greule<br />
Forschungs- und Transferzentrum DIGITAL REALITY,<br />
HAW Hamburg<br />
Klaus Vyhnalek (www.vyhnalek.com)<br />
FAMA<br />
Steffen Kugler<br />
Cornelia Zanger<br />
SpringerGabler<br />
Econ<br />
engstKabel<br />
DEAplus<br />
Uli Faas<br />
pixabay/DarkWorxK<br />
pixabay/Gerd Altmann<br />
Natascha Sprengel<br />
Matthias Podlaha<br />
pixabay/Weksart<br />
AdobeStock/Robert Kneschke<br />
Ihr Redaktionsteam<br />
In unseren Texten verwenden wir die männliche Form,<br />
um den Lesefluss nicht zu beeinträchtigen, mitgemeint<br />
sind aber immer die weibliche und andere Formen.
notes<br />
Wissensportal zu Theater und Digitalität 6<br />
Hört, hört! 8<br />
EventCampus 9<br />
Endlich konkret: Handlungshilfe zum Verkehrs- &<br />
Crowdmanagement 10<br />
Virales „Matratzen-Video“ 11<br />
SOCIAL<br />
MAGAZIN<br />
1|22<br />
TITEL<br />
Voraus in die Zukunft – real, digital oder hybrid?<br />
Foto: teamLab<br />
Kolumne 13<br />
Engagement<br />
Light for Peace 14<br />
Sound of Peace: Mit Rock und Pop für den Frieden 22<br />
LEGAL<br />
Standards<br />
Der ewige Klassiker 24<br />
SOS – Save Our Spectrum<br />
Allgemeinzuteilung für Mikrofone (indoor)<br />
bei 1350 – 1400 MHz 26<br />
Nachgefragt bei BRANDI<br />
Mehr Schutz, mehr Pflichten 28<br />
PROLIGHT + SOUND 2022<br />
Messe Frankfurt<br />
Endlich wieder treffen 34<br />
Prolight + Sound Conference<br />
Konferenzprogramm 2022 40<br />
Conference Advanced 42<br />
Main Stage 44<br />
I-ESC 46
TITEL<br />
Voraus in die Zukunft – real, digital oder hybrid?<br />
Wenn analoge und digitale Welten verschmelzen 50<br />
Grenzenlose Kunst 56<br />
Simulationen hinterm Headset 60<br />
Der Wow-Moment 64<br />
„Es fühlte sich an wie eine traditionelle Performance“ 68<br />
Wie lassen sich Veranstaltungen in Zukunft gestalten? 70<br />
Die Forscher im digitalen Raum 74<br />
Welches Potenzial hat Virtual Reality auf Messen? 76<br />
Meetingformate: Von analog bis virtuell 78<br />
Durchgeschwurbelt nach dem Tal der Tränen 82<br />
Real, digital oder hybrid – die Zukunft von Messen 86<br />
Neuerfindung im „New Normal“ 88<br />
ECONOMIC<br />
Marketing<br />
Wohin führt die Zukunft im B2B-Marketing? 92<br />
DPVT<br />
Krisenfest dank Zertifizierung <strong>96</strong><br />
Advertorial<br />
Die leichte Revolution der mobilen Stromversorgung 98<br />
SlideSync – mit wenigen Klicks zum weltweiten Live-Event 100<br />
service + partner<br />
DEAplus 104<br />
Infos & Termine 111<br />
Neue Mitglieder 111
Wissensportal zu<br />
Theater und Digitalität<br />
digital.DTHG ist der Kompetenzbereich der Deutschen Theatertechnischen Gesellschaft.<br />
In Forschungsprojekten werden dort Potentiale digitaler Technologien für das Theater<br />
untersucht und grundlegende Musterlösungen entwickelt.<br />
Ziel ist es, die neuen technischen Möglichkeitsräume<br />
an der Schnittstelle analoger und digitaler Welten zu<br />
erkunden und diese für Theaterschaffende nutzbar<br />
zu machen. Am 10. März 2022 hat nun dazu auch<br />
das neue Wissensportal auf der Plattform nachtkritik.plus<br />
eröffnet. Das Portal bündelt und reflektiert<br />
den erreichten Stand der Entwicklung im Bereich<br />
Theater und Digitalität. Bereits jetzt sind dort fast<br />
achtzig Beiträge zu diversen technischen Tools,<br />
Tutorials und Werkstatt-Gespräche zu finden, die<br />
digitale Technologien und ihre Anwendung erklären<br />
oder Erfahrungen damit reflektieren. Das Portal<br />
ist als offene Plattform angelegt, Beteiligung<br />
ist ausdrücklich erwünscht.<br />
6 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />
Inhalt
notes
notes<br />
Hört, hört!<br />
Mehr als eine Milliarde junger Menschen weltweit riskieren nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation<br />
(WHO) einen Hörverlust durch unsicheres Hörverhalten – vor allem in ihrer Freizeit.<br />
Um dem entgegenzuwirken, plädierten die WHO<br />
und der Bundesverband der Hörsysteme-Industrie<br />
(BVHI) zum Welttag des Hörens am 3. März für<br />
akustische Mindeststandards bei Veranstaltungen<br />
und in Freizeiteinrichtungen.<br />
Ziel der Kampagne, an der sich auch die IGVW<br />
beteiligt hat, ist es, das Bewusstsein für sichere<br />
Hörumgebungen zu schärfen, sowohl bei jungen<br />
Menschen als auch bei politischen Entscheidungsträgern,<br />
Gesundheitsfachleuten und Veranstaltern.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Dazu hat die WHO eine<br />
Reihe evidenzbasierter<br />
Empfehlungen entwickelt:<br />
Höchstwert von 100 dB äquivalenter Dauerschallpegel/LAeq 15 min., damit die<br />
Lautstärke für das Publikum unschädlich ist. (LAeq 15 min. bezeichnet den für die<br />
Dauer von 15 Minuten gemessenen durchschnittlichen Schallpegel).<br />
Live-Überwachung und Aufzeichnung der Schallpegel mit geeichten Messgeräten.<br />
Optimierung der Akustik des Beschallungssystems für eine angenehme Klangqualität<br />
und einen sicheren Schallpegel.<br />
Bereitstellung von Gehörschutz, inklusive einer Anleitung zur korrekten Anwendung.<br />
Einrichtung von Ruhezonen, um das Risiko von Hörschäden zu verringern.<br />
Informationsmaterial und Schulungen, um für das Thema in Freizeiteinrichtungen<br />
zu sensibilisieren und über alle praktischen Maßnahmen zu informieren.<br />
8 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />
Inhalt
EventCampus<br />
Mit EventCampus ist eine länderübergreifende Bildungsplattform<br />
für Auszubildende in der Theater- und Veranstaltungstechnik<br />
gestartet. Die Plattform ist ein gemeinsames Projekt der drei<br />
Verbände OETHG, IGVW und svtb und dient als erster Schritt<br />
eines gemeinsamen Branchenverständnis.<br />
Das Ziel: Ausbildungen in der Region DACH fördern, bewerben und Sichtbarkeit schaffen.<br />
EventCampus will Ländergrenzen überwinden und Netzwerke schaffen und nutzen.<br />
Interessierte erhalten mithilfe vielseitiger Projekte die Chance, sich weiterzuentwickeln,<br />
auszutauschen und sich in der Branche zu etablieren. Darüber hinaus bietet der EventCampus<br />
eine interessante Einsicht in die Arbeit der Theater- und Veranstaltungstechnik.<br />
Inhalt<br />
Auf zum Re-Start!<br />
Auch wenn es hier und da noch etwas dauern wird,<br />
bevor wir bei Fieber zuerst an Lampenfieber und bei<br />
Maske wieder an Schminke und Puder denken, ist er<br />
endlich da: der Re-Start. Und wenn jetzt möglichst<br />
alle geimpft sind, geht’s auch bei der Arbeit leichter.<br />
Beim Re-Start unterstützen wir Sie mit unserem vollen<br />
Programm: von konkreten SARS-CoV-2-Handlungshilfen<br />
für den Proben- und Vorstellungsbetrieb über unsere<br />
kostenlose Software zur Gefährdungsbeurteilung<br />
(GEDOKU) bis hin zur persönlichen Beratung rund<br />
um Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit.<br />
Nehmen Sie jetzt Kontakt auf – wir sind gern für Sie da!<br />
Klicken Sie auf: www.vbg.de/re-start
Endlich konkret: Handlungshilfe<br />
zum Verkehrs- & Crowdmanagement<br />
Die Forschungsgesellschaft für Straßen und Verkehrswesen (FGSV) hat mit den „Empfehlungen<br />
zum Verkehrs- und Crowdmanagement für Veranstaltungen (EVC)“ erstmalig ein verbindliches<br />
Regelwerk herausgegeben. Die EVC beleuchten relevante Aspekte bei der Abwicklung von<br />
Personen- und Verkehrsströmen bei Veranstaltungen.<br />
Wer für die Sicherheit von Menschen bei Veranstaltungen<br />
zuständig ist, musste sich bisher mit der Musterversammlungsstättenverordnung<br />
begnügen und daraus<br />
Bezüge für sein eigenes Event suchen. Die neuen<br />
Empfehlungen zum Verkehrs- und Crowdmanagement<br />
für Veranstaltungen schaffen nun Abhilfe. In acht<br />
Themenbereichen sowie ergänzenden Anlagen mit<br />
Best-Practise-Beispielen und konkreten Handlungshilfen<br />
präzisieren sie das Thema Verkehrs- und Crowdmanagement<br />
aus unterschiedlichen Perspektiven. Durch<br />
die Einstufung als Regelwerk (R 2) in der FGSV-Systematik<br />
stellen die EVC eine gewisse Verbindlichkeit da,<br />
die aber noch genügend Spielraum für die Übertragung<br />
auf das eigene Event zulässt: „R 2-Veröffentlichungen<br />
umfassen Merkblätter und Empfehlungen. Sie sind<br />
stets innerhalb der FGSV abgestimmt. Die FGSV empfiehlt<br />
ihre Anwendung als Stand der Technik.“<br />
Um die EVC regelmäßig zu aktualisieren und bestmöglich<br />
an die gelebte Praxis anzupassen, möchte die<br />
FGSC künftig einen eigenen Arbeitsausschuss zu dem<br />
Thema einrichten. Wer Interesse hat, ehrenamtlich in<br />
dem Ausschuss mitzuarbeiten, kann sich per Mail an<br />
gremien@fgsv.de wenden.<br />
Kostenfreier Entwurf der EVC<br />
Die EVC vorbestellen<br />
10 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />
Inhalt
notes<br />
Virales „Matratzen-Video“<br />
1,5 Millionen Menschen erreichte das „Matratzen-Video“ der Kärtner<br />
Veranstaltungswirtschaft im vergangenen Jahr und sorgte in den österreichischen<br />
Medien für Aufsehen. „Ohne Planungssicherheit fällt die Kärntner Wirtschaft –<br />
und fallen wir alle“. So lautete das Motto des Clips, der viral ging.<br />
Um auf die bedrohliche Situation für die<br />
Veranstaltungswirtschaft aufmerksam zu<br />
machen, hat die Wirtschaftskammer Kärnten<br />
nun das Erfolgsvideo neu aufgelegt: Das<br />
„Matratzen-Video“ wird jetzt in umgekehrter<br />
Reihenfolge gezeigt.<br />
Man sieht also nicht, wie die Matratzen umfallen,<br />
sondern wie sie wieder aufstehen.<br />
Doch es dauert, bis die letzte Matratze wieder<br />
aufgerichtet ist – und ebenso lange dauert<br />
es auch für die Veranstaltungswirtschaft, bis<br />
wieder alle Betriebe hochfahren können.<br />
Inhalt
SOCIAL<br />
Mit der Light for Peace hat sich die<br />
Veranstaltungsbranche zusammengetan,<br />
um sich bilderträchtig gegen Krieg und für<br />
den Frieden zu solidarisieren. Prominente<br />
Unterstützung gab es beim Sound of Peace,<br />
einem Bündnis von Kulturschaffenden<br />
während einer Demo in Berlin.<br />
12 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong>
SOCIAL Kolumne<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
hurra, endlich startet vom 26. bis 29.<br />
April wieder die Prolight + Sound.<br />
Und alle fahren zum „Familientreffen“<br />
nach Frankfurt. Dazu gibt es noch das<br />
Top-Programm vom Verband Eures<br />
Herzens. Als Partner der Messe Frankfurt<br />
haben wir wieder die Konferenzen<br />
aktiv mitgestaltet: Erstmals findet zum<br />
Beispiel mit dem Green Event Day ein<br />
Thementag rund um Nachhaltigkeit im<br />
Eventbetrieb statt. Dabei geht es um<br />
das Engagement der Industrie, verantwortungsvoll<br />
mit natürlichen Ressourcen<br />
umzugehen. Auf der International<br />
Event Safety Conference gibt es praxisorientierte<br />
Tipps für einen sicheren<br />
Veranstaltungsbetrieb. Und beim Future<br />
Talents Day sprechen wir über die<br />
wichtigen Themen Bildung und Lernen.<br />
Geladen wird überall zu spannenden<br />
Impuls-Referaten, Roundtable-Diskussionen<br />
und Vorträgen. Auch das Forum<br />
Veranstaltungswirtschaft ist mit dabei<br />
und lädt zum Branchentalk.<br />
In den letzten zwei Jahren haben wir<br />
zwar gemerkt: Wir haben viel zu besprechen<br />
und das geht auch digital<br />
zielführender und hoch qualitativer<br />
als früher. Aber natürlich ist das persönliche<br />
Gespräch durch nichts zu ersetzen.<br />
Ich freue mich daher, auf der<br />
Messe mit ganz vielen von Euch mal<br />
wieder direkt zu sprechen.<br />
So wie ich den Markt gerade sehe,<br />
werden Konzerte und Festivals wieder<br />
im großen Maße geplant. Die gute<br />
Nachricht für uns: Viel Arbeit und natürlich<br />
hoffentlich auch entsprechender<br />
Ertrag. Messen und kongress-Veranstaltungen<br />
hinken in meiner Wahrnehmung<br />
bei Buchungen noch etwas<br />
hinterher. Bei ihnen ist bekanntlich<br />
die Vorlaufzeit etwas länger. Aber genau<br />
die haben wir ja jetzt.<br />
Zur Krise der Pandemie kommt jetzt<br />
auch noch der schreckliche Angriffskrieg<br />
in der Ukraine hinzu, der die<br />
Welt in Atem hält. Als erstes von dieser<br />
schweren Krise betroffen sind natürlich<br />
die herstellenden Unternehmen. Mein<br />
Appell: Wo auch immer Euer Verband<br />
Euch unterstützen kann, tut er es.<br />
Rücken wir auch hier enger zusammen.<br />
Mehr denn je hilft zurzeit ein wirklich<br />
realistischer Blick auf das, was man im<br />
Geschäft will – aber auch sehr ehrlich<br />
auf das, was man kann. Veranstaltenden<br />
würde ich daher empfehlen: Plant<br />
Eure Events am besten mit realistischen<br />
Ressourcen, was Material und<br />
Personal betrifft. Für Dienstleistende<br />
gilt: Gerade Euer Personal und Euer<br />
Know-how ist momentan ganz besonders<br />
gefragt. Bietet als genau das<br />
Personal an, was Ihr wirklich leisten<br />
könnt – und das zu den realistischen<br />
Preisen, die es wirklich braucht. Und<br />
mein Wunsch an die Herstellenden:<br />
Vertraut erstklassigen Mitarbeitenden,<br />
stattet uns weiter mit langlebiger und<br />
hochmoderner Technik aus, achtet auf<br />
verlässliche Lieferketten und sorgt so<br />
für realistische Lieferbedingungen.<br />
So kann‘s werden!<br />
Wir sehen uns in Frankfurt.<br />
Euer Helge Leinemann<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
Inhalt<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 13
Light for Peace<br />
Zwei Stunden lang leuchteten am 3. März 2022<br />
Veranstaltungshäuser, Eventlocations, Theater und<br />
Bühnen, Unternehmenssitze der Dienstleistenden<br />
und ausgewählte Orte in den Regenbogenfarben<br />
des Friedens. Zu der Aktion Light for Peace<br />
aufgerufen hatte das Netzwerk der Allianz der<br />
Veranstalterverbände der Schweiz, der deutschen<br />
Interessengemeinschaft Veranstaltungswirtschaft<br />
e.V. und der Österreichischen Theatertechnischen<br />
Gesellschaft. Unter dem Eindruck der Ereignisse<br />
in der Ukraine setzten die Verbände der<br />
Veranstaltungsbranche so ein gemeinsames<br />
Zeichen gegen Krieg und für den Frieden.<br />
Website zur Aktion mit Fotos<br />
BETTER NOW STUDIO Kassel<br />
14 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />
Inhalt
AMBION GmbH<br />
Inhalt<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 15
SOCIAL Engagement<br />
Leonie Glasbrenner/Media Resource Group<br />
Chris Franjkovic/Autostadt GmbH<br />
Firmengebäude Media Resource Group, Crailsheim<br />
16 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />
Inhalt
Habegger AG<br />
Autostadt, Wolfsburg<br />
Hallenstadion, Zürich<br />
Inhalt<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 17
Philipp Walla, Dock7.Media<br />
Stuckmann GmbH<br />
Setcon Event & Expodesign GmbH<br />
Stuckmann GmbH<br />
Setcon Event & Expodesign GmbH<br />
18 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />
Inhalt
SOCIAL Engagement<br />
Adam Hall Group<br />
Nicole Behr, Vorstandsmitglied der IGVW:<br />
„Light for Peace bedeutet Solidarität<br />
mit den Menschen in der Ukraine<br />
und mit jenen die sich in Russland<br />
gegen diesen Krieg stellen. Es geht<br />
aber auch um all jene, die weltweit<br />
Opfer humanitärer Katastrophen<br />
sind, die nicht im Frieden leben und<br />
die sich mutig gegen Missstände<br />
zeigen. Light for Peace symbolisiert<br />
unsere Pflicht zur Menschlichkeit,<br />
unser NEIN zu Krieg und<br />
Aggressionen."<br />
„Wir wollen Haltung zeigen.<br />
Nicht schweigen, selbst wenn uns allen<br />
angesichts der Bilder, die wir seit Tagen<br />
sehen, die Worte fehlen. Deshalb tut<br />
unsere Branche das, was sie besonders<br />
gut kann: Aufmerksamkeit erzeugen<br />
und das in den Vordergrund stellen,<br />
was wichtig ist: Zusammenhalt,<br />
demokratische Werte und ein wichtiges<br />
Zeichen für den Frieden über die<br />
Landesgrenzen hinweg“,<br />
sagt Jörg Gantenbein, Präsident<br />
des Schweizer Verbandes technischer<br />
Bühnen- und Veranstaltungsberufe.<br />
SSM Veranstaltungstechnik GmbH<br />
SSM Veranstaltungstechnik GmbH<br />
Inhalt<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 19
SOCIAL Engagement<br />
Das Netzwerk aus der Schweiz, Deutschland, Österreich<br />
und Liechtenstein vertritt nicht nur die Interessen<br />
zur Förderung der Qualität, Sicherheit und<br />
Zusammenarbeit in der Veranstaltungsbranche. So international,<br />
divers, heterogen und aufgeschlossen wie<br />
das Selbstverständnis der Veranstaltungswirtschaft in<br />
ihren unterschiedlichen Bereichen ist, so sehr agiert<br />
das Netzwerk in vielen seiner Bestrebungen mit dem<br />
klaren Gedanken für den Frieden.<br />
Es ist ein Privileg, Haltung zeigen zu können und wir wollen<br />
dieses nutzen, um unsere Solidarität zu äußern, so<br />
die Initiatoren. „Solidarität mit den Menschen, die weltweit<br />
Opfer von politischer, physischer und psychischer<br />
Gewalt sind und mit all jenen, die mit Mut gegen Aggressoren<br />
auf die Straße gehen. Wir glauben an international<br />
gültige Werte und arbeiten mit allem, was wir haben und<br />
in dem Rahmen, in dem wir können für Demokratie und<br />
Menschenrechte – mit Euch und für Euch.”<br />
AXICA<br />
AXICA Kongress- und Tagungszentrum, Berlin<br />
20 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />
Inhalt
ES IST<br />
UNSERE PFLICHT,<br />
NEIN<br />
ZU SAGEN.<br />
NEIN<br />
ZU AGGRESSIONEN,<br />
NEIN ZU KRIEG!<br />
schoko pro GmbH<br />
RheinMain CongressCenter, Wiesbaden<br />
Inhalt<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 21
Sound of Peace:<br />
Mit Pop und Rock für den Frieden<br />
Rund 300.000 Teilnehmer haben am 20. März auf der Straße des 17. Juni<br />
am Brandenburger Tor für den Frieden demonstriert. Aufgerufen hatten<br />
dazu das Bündnis Sound of Peace, diverse NGOs sowie namhafte Musiker<br />
und Personen des öffentlichen Lebens.<br />
22 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />
Inhalt
SOCIAL Engagement<br />
Sound of Peace ist ein großes und internationales<br />
Solidaritätsbündnis aus<br />
Kunst- und Kulturschaffenden verschiedener<br />
Länder. Es hat sich unmittelbar<br />
nach Ausbruch des Angriffskrieges<br />
gegen die Ukraine spontan zusammengeschlossen,<br />
um ein Zeichen zu<br />
setzen für Demokratie, Menschlichkeit<br />
und ein Leben ohne Gewalt und Krieg.<br />
Musikalisch sorgte das beeindruckende<br />
Line-Up auf dem Event mit über<br />
50 Stars wie Marius Müller-Westernhagen,<br />
Zoe Wees, Sarah Connor, Peter<br />
Maffay, Michael Patrick Kelly, Clueso,<br />
Revolverheld, Silbermond, Rea Garvey,<br />
David Garrett, Mark Forster und vielen<br />
anderen für große Emotionen.<br />
Zahlreiche Redebeiträge von Natalia<br />
Klitschko, Düzen Tekkal, Tilo Jung,<br />
Theresa Breuer & Hila Limar, Jamala,<br />
Jasna Fritzi Bauer & Katharina Zorn<br />
mit Jella Haase, Sebastian Fitzek und<br />
Oliver Kalkofe sowie Live-Schalten in<br />
die Ukraine vermittelten ein ausdrückliches<br />
und besorgniserregendes Bild<br />
rund um alle Kriege dieser Welt.<br />
Auf ProSieben/Sat 1 und beim RBB<br />
sahen ebenfalls Millionen Menschen<br />
zu. Ebenso wurde auf Twitch.tv und<br />
YouTube übertragen. Zum Ende des<br />
Live-Programms um 22:00 Uhr wurde<br />
die Spendensumme von mehr als 12,5<br />
Millionen Euro erreicht.<br />
Zubiegrafie<br />
Inhalt<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 23
LEGAL<br />
Der erste Standard der IGVW<br />
ist aktueller denn je, wenn man<br />
bei Auswahlverantwortung und<br />
Gefährdungsbeurteilung auf<br />
Nummer sicher gehen will.<br />
SOS – Save Our Spectrum kämpft<br />
weiter erfolgreich für den Erfolg<br />
von Funkfrequenzen.<br />
Der ewige Klassiker<br />
Ein Gespräch mit Sven Kubin, Meister für Veranstaltungstechnik und Mitarbeiter der<br />
VBG im Bereich Prävention + Employability, über einen der allerersten Standards der<br />
IGVW und warum er noch so aktuell ist wie bei Erscheinen des Vorgängers in 2005.<br />
• Auf der kommenden Prolight und Sound hältst<br />
Du einen Vortrag zum Thema „Wer ist eigentlich Elektrofachkraft?<br />
Und warum?“. Thematisch nah ist hier<br />
die SQQ1, einer der ersten Standards für Qualität der<br />
IGVW. Welche Rolle spielt er überhaupt noch?<br />
Trotz der mittlerweile guten Ausbildung zur Fachkraft<br />
für Veranstaltungstechnik spielt die SQQ1 nach wie vor<br />
eine wichtige Rolle, zum Beispiel für Quereinsteiger,<br />
die sich weiterbilden möchten, aber auch wenn es darum<br />
geht, Risiken zu minimieren. Die SQQ1 definiert<br />
die notwendige Mindestkompetenz für den Einsatz<br />
als Elektrofachkraft im Arbeitsgebiet Veranstaltungstechnik.<br />
Und sie legt den Umfang für die Qualifizierungsmaßnahmen<br />
dafür fest. Salopp gesagt, bestimmt<br />
sie, welche elektrotechnischen Kenntnisse jemand<br />
braucht, der in der Veranstaltungstechnik mit Strom<br />
zu tun hat. Denn das hat früher oder später jeder, der<br />
dort vollumfänglich mit Licht oder Ton arbeitet. Man<br />
hat permanent mit elektrischen Anlagen zu tun, weil<br />
die gesamte Energieversorgung rund um ein Event neu<br />
aufgebaut und dann nach der Veranstaltung wieder abgebaut<br />
werden muss. Dafür braucht es Know-how, das<br />
die SQQ1 genau beschreibt.<br />
VBG Support<br />
24 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />
Inhalt
PROLIGHT + SOUND 2022<br />
DIENSTAG, 26. APRIL<br />
13:15 – 14:30 | RAUM GRANAT<br />
Wer ist eigentlich<br />
Elektrofachkraft?<br />
Und warum?<br />
Sven Kubin<br />
LEGAL Standards<br />
Wir wollten uns mit der SQQ1 daher vergleichbar normenkonform<br />
aufstellen. Gleichzeitig können wir uns damit<br />
zum Handwerk der Elektrotechnik abgrenzen und genau<br />
jene Aufgaben definieren, die dieses Handwerk gar<br />
nicht umsetzt, sondern wir in der Veranstaltungstechnik.<br />
• Für wen ist die SQQ1 nach Deiner Erfahrung heute<br />
in der Praxis relevant?<br />
Durchschnittlich einmal pro Woche ruft mich ein Azubi<br />
oder eine Führungskraft an, weil sie wissen wollen,<br />
was man im elektrotechnischen Bereich umsetzen darf<br />
oder eben nicht. Es existiert diesbezüglich also noch<br />
immer große Unsicherheit in der Branche. Dabei ist<br />
die SQQ1 bereits ideal, um sich solche Fragen selbst<br />
zu beantworten.<br />
• Welche Vorteile bietet das?<br />
• Was war der Grund, die SQQ1 überhaupt zu entwickeln?<br />
Die Veranstaltungstechnik ist eigentlich kein handwerklicher<br />
Beruf wie die Elektrotechnik. Auf der anderen<br />
Seite haben wir aber täglich mit Elektrotechnik zu tun.<br />
Bis in die 90er Jahre war es üblich, dass ein Veranstaltungstechniker<br />
deshalb extra eine elektrotechnische<br />
Ausbildung absolvierte. Nur dann durfte er zum Beispiel<br />
im Studio von TV-Anstalten arbeiten. Damit jemand<br />
nicht immer diese zwei Ausbildungen benötigt, haben<br />
wir Ende der 90er die Fachkraft für Veranstaltungstechnik<br />
etabliert. Viele Inhalte der derzeit gültigen Prüfungsordnung<br />
basieren übrigens auf Grundlage der SQQ1.<br />
In der SQQ1 definieren wir genau, was ein Mitarbeiter<br />
der Veranstaltungstechnik elektrotechnisch darf – oder<br />
nicht. Einige behaupten zwar, sie würden die nötigen<br />
Kompetenzen aufgrund ihrer Berufserfahrung oder ihres<br />
technischen Geschicks beherrschen. Aber das Elektrohandwerk<br />
pocht zu Recht auf seine Handwerksordnung<br />
und Elektrotechnik ist ein Bereich der Meisterpflicht<br />
– wenn man sich denn selbständig machen möchte.<br />
Quereinsteiger oder Azubis können auf Nummer sicher<br />
gehen, dass sie sich auf Grundlage der SQQ1<br />
qualifiziert weiterbilden. Führungskräfte können sie<br />
im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung als Checkliste<br />
benutzen und damit einschätzen, ob der Mitarbeiter<br />
für den jeweiligen Job überhaupt über die notwendigen<br />
Kompetenzen verfügt. Die Auswahlverantwortung für<br />
den sicheren Betrieb setzt nämlich hohe Maßstäbe.<br />
Dank dieses Know-how lassen sich alle relevanten Sicherheitsanforderungen<br />
von Events für die Techniker,<br />
aber auch Dritte wie Musiker oder Schauspieler auf<br />
der Bühne, gewährleisten. Sie minimieren so mögliche<br />
Gefährdungen. Nicht zuletzt ist man rechtlich auf der<br />
sichereren Seite, weil man bei einem Unfall, der leider<br />
immer passieren kann, auf die Einhaltung der SQQ1<br />
verweisen kann und damit einen Beleg für die sorgfältige<br />
Auswahl fachlich kompetenter Mitarbeiter hat.<br />
Ich kann deshalb jedem nur raten: Finger weg von sicherheitsrelevanten<br />
Tätigkeiten, von denen man keine<br />
Ahnung hat. Selbst Experten sehen sich konfrontiert mit<br />
neuer Technik und unbekannten Anforderungen. Es gibt<br />
deshalb längst mehrere Weiterbildungskurse rund um<br />
die SQQ1. Die Investition in dieses Wissen lohnt sich,<br />
um inhaltlich auf dem neusten Stand zu bleiben.<br />
Inhalt<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 25
Allgemeinzuteilung für Mikrofone<br />
(indoor) bei 1350 – 1400 MHz<br />
Die Initiative „SOS – Save Our Spectrum” begrüßt die neue Allgemeinzuteilung für<br />
drahtlose Produktionsmittel wie Funkmikrofone. Die Verfügung gilt für den Bereich<br />
zwischen 1350 und 1400 MHz. Allerdings gilt die Zuteilung nur für die Nutzung<br />
innerhalb von Gebäuden (indoor). Dazu erklärte SOS-Sprecher Jochen Zenthöfer:<br />
„Die Allgemeinzuteilung ist eine wichtige Erleichterung<br />
für Künstlerinnen und Musiker, sowie die Veranstaltungsbranche.<br />
Allerdings darf die Entscheidung nicht<br />
darüber hinwegtäuschen, dass die allermeisten Nutzungen<br />
im Bereich zwischen 470 und 694 MHz stattfinden.<br />
Für diesen Bereich im sogenannten TV-UHF-Spektrum,<br />
sogenannte Kulturfrequenzen, gibt es ausreichend<br />
Equipment, zudem ist er europaweit harmonisiert. Die<br />
Kulturfrequenzen sind zudem auch Outdoor nutzbar,<br />
was bei Events, Freilufttheatern, Sportveranstaltungen<br />
im Freien, usw. unbedingt notwendig ist. Aus diesem<br />
Grund muss der Bereich zwischen 470 und 694 MHz<br />
langfristig für Kultur und Medien geschützt werden, wie<br />
es auch der Koalitionsvertrag zwischen SPD, Bündnis<br />
90/Die Grünen und FDP vorsieht. Einer co-primären<br />
Zuweisung an den Mobilfunk darf Deutschland bei der<br />
Weltfunkkonferenz 2023 nicht zustimmen, das muss<br />
politisch ausgeschlossen werden.“<br />
26 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />
Inhalt
LEGAL Standards<br />
Die Allgemeinzuteilung für den Bereich zwischen 1350 und 1400 MHz ist<br />
bis zum 31. Dezember 2032 befristet. Die Bundesnetzagentur hatte bereits<br />
im April 2020 Frequenzen im Bereich zwischen 470 MHz und 694 MHz für<br />
die professionelle Nutzung drahtloser Mikrofone allgemeinzugeteilt. Durch<br />
die Allgemeinzuteilung damals entfielen für 18.000 Einzelzuteilungen die<br />
Zuteilungsgebühren und Frequenznutzungsbeiträge.<br />
Für diese Neuregelung hatte sich SOS in vielen Gesprächen und Stellungnahmen<br />
stark gemacht. Auch das Unternehmen Sennheiser hatte das<br />
Engagement unterstützt.<br />
Shutterstock/lapandr<br />
Inhalt<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 27
Mehr Schutz, mehr Pflichten<br />
Ab sofort widmen wir uns im <strong>Magazin</strong> in jeder Ausgabe einem aktuellen<br />
juristischen Thema für die Veranstaltungswirtschaft und sprechen dafür mit<br />
Expertinnen und Experten der Kanzlei BRANDI. In der ersten Folge der Serie<br />
reden wir mit Dr. Christoph Worms, Fachanwalt für Verwaltungsrecht, darüber,<br />
ob und wie die zweijährige Corona-Phase juristische Rahmenbedingungen für<br />
Unternehmen verändert hat oder was künftig zu beachten ist.<br />
• Das entscheidende Thema in Corona ist die Hygiene.<br />
Was hat sich hier aus Sicht der Rechtsprechung geändert?<br />
Es ist inzwischen selbstverständlich, dass Desinfektionsspender<br />
oder Masken im öffentlichen Bereich zu<br />
sehen sind. Und das gilt künftig unabhängig von einer<br />
Verpflichtung. Wir haben sozusagen alle Hygiene gelernt,<br />
es als Verbraucher verinnerlicht und finden es<br />
fraglos notwendig. Auch in Zukunft wird es daher dazugehören.<br />
Verfüge ich als Veranstalter über das passende<br />
Know-how, kann ich das natürlich als marktgängige<br />
Leistung anbieten und mit diesem Vorteil werben.<br />
Ich könnte mir vorstellen, dass Hygienekonzepte künftig,<br />
ähnlich wie Brandschutzkonzepte, rechtlich vorgeschrieben<br />
werden. Ich wäre zurückhaltender, ob Unternehmen<br />
einen Hygienebeauftragten bestellen müssen.<br />
Da wir in Deutschland ein ausuferndes Beauftragungswesen<br />
haben, würde es mich allerdings nicht wundern.<br />
Momentan ist es nur in Institutionen wie Krankenhäusern<br />
verpflichtend. Aber auch ein Hygienebeauftragter<br />
stünde jedem Unternehmen in der Außendarstellung<br />
gut zu Gesicht, wenn man Veranstaltungen anbietet.<br />
• Hygienebeauftragter ist kein geschützter Begriff.<br />
Wo finde ich den am besten?<br />
Ich kann jemanden bestimmen und ihn qualifizieren.<br />
Das kennen wir generell aus dem Beauftragungswesen,<br />
zum Beispiel dem Datenschutzbeauftragten. Aber es<br />
bleibt eine freiwillige Leistung.<br />
28 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />
Inhalt
LEGAL Nachgefragt bei BRANDI<br />
• Neu sind in der Eventbranche auch digitale Veranstaltungen.<br />
Was ist aus Sicht des Juristen hier zu<br />
beachten?<br />
Wir haben alle während Corona ebenfalls gelernt, wie<br />
schnell sich Arbeitsbedingungen ändern können. Weil<br />
sie inzwischen vermehrt Meetings digital anbieten, gehen<br />
viele große Industrieunternehmen gar nicht mehr in<br />
die Präsenzpflicht. Sie sparen Wege und Kosten, tun so<br />
der Umwelt etwas Gutes, können Gebäudekapazitäten<br />
zurückbauen oder Räume anderweitig nutzen.<br />
Natürlich stellen sich wegen der plötzlichen Veränderungen<br />
viele rechtliche Fragen. Firmen haben beim<br />
mobilen Arbeiten und Homeoffice erstmal angefangen<br />
zu improvisieren. Gleiches galt für digitale Veranstaltungen.<br />
Das ist nachvollziehbar, muss jetzt aber natürlich<br />
in geordnete Strukturen zurückkehren.<br />
Die IT-Sicherheitsstruktur muss so gestaltet sein, dass<br />
es keinen Zugriff von außen geben kann. Mitarbeiter haben<br />
ein Recht auf innerbetrieblichen Schutz, genauso<br />
wie Kunden im Gespräch. Wenn Daten von Teilnehmern,<br />
die oft namentlich sichtbar sind, von einem Hacker bei<br />
einem Event abgezogen werden, ist das ganz schlecht.<br />
Die Bußgelder boomen gerade. Einzelne Personen haben<br />
außerdem Schadensersatzansprüche. Das kann<br />
dann eine teure Veranstaltung werden.<br />
Für ein Event braucht es daher das Know-how und technische<br />
Lösungen sowie die passende Hard- und Software,<br />
die im Zweifel teuer oder noch nicht entwickelt<br />
ist. Denn ich brauche immer eine Plattform. Mit amerikanischen<br />
Anbietern lassen sich inzwischen Einzelverträge<br />
mit Serverstandortwahl abschließen. Denn so<br />
viele gute Anbieter aus Deutschland gibt es nicht. Auf<br />
keinen Fall sollte man sich nur eine App laden und sie<br />
dann einfach nutzen.<br />
In den Blick nehmen sollte man die Vertragsverhältnisse<br />
der Beteiligten. Der eine kümmert sich um den<br />
Raum, der andere um die IT-Struktur oder die Videokonferenz.<br />
Da gibt es verschiedene Rollen, die zu bedenken<br />
sind. Jeder hat damit auch datenschutzrechtlich<br />
eine bestimmte Funktion. Wichtig ist die klare<br />
Abgrenzung. Sonst heißt es am Ende: Darum kümmert<br />
sich ja der andere. Meistens hat einer den „Hut“ auf<br />
und auf ihn fällt alles zurück. Ich muss daher darauf<br />
achten, dass alle in der Lieferkette das notwendige<br />
Maß an Datenschutz einhalten. Das ist gar nicht so<br />
einfach, weil ich mir das nicht einfach blind versichern<br />
lassen kann. Ich muss es im Zweifel auch nachvollziehen<br />
können.<br />
Geahndet werden kann ein Vergehen mit Ordnungswidrigkeiten<br />
oder es kommt im schlimmsten Fall zu einem<br />
Strafprozess. Das ist sehr unangenehm. Eventuell erhöhen<br />
datenschutzkonforme Veranstaltungen die Kosten.<br />
Aber wenn ich mich hier „sauber“ aufstelle, kann ich<br />
natürlich auch das wieder positiv bewerben.<br />
• Wer hilft einem da?<br />
Ich brauche zwingend einen Juristen, um das Vertragswerk<br />
zu gestalten. Danach geht es an die Prüfung der<br />
Umsetzung. Hier hilft ein Datenschutzbeauftragter.<br />
Inhalt<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 29
• Der <strong>VPLT</strong> klärt seit Jahren mit seiner Roadshow<br />
BEAUFTRAGUNG zum Thema Scheinselbständigkeit<br />
auf. Was hat sich in diesem Punkt in den vergangenen<br />
zwei Jahren getan?<br />
Auch wenn sich das für so manchen anders angefühlt<br />
hat, sind die Verfahren in Corona weiter gegangen. Wir<br />
versuchen daher noch stärker zu präzisieren, wo eine<br />
Beauftragung für selbständige Einzelunternehmer möglich<br />
ist, wo vielleicht nur im Einzelfall und wo es mit<br />
einem vertretbaren Risiko auf keinen Fall geht.<br />
Generell kann man sagen: Wo jemand wenig qualifizierte<br />
unterstützende Tätigkeiten erbringt, ist die selbständige<br />
Beauftragung praktisch ausgeschlossen. Dann<br />
gibt es den technischen Bereich mit qualifiziert Tätigen.<br />
Nach Auffassung der Deutschen Rentenversicherung ist<br />
die Luft bei denen auch ziemlich dünn. Hier kommt es<br />
auf den Einzelfall an. Wenn ich zum Beispiel einem Tontechniker<br />
das gesamte Werk Ton übergebe und er nicht<br />
in Kontakt mit anderen Gewerken kommt, ist die Verantwortung<br />
klar geregelt. Gute Chancen gibt es im Bereich<br />
der kreativ Tätigen, die zum Beispiel im Bereich Licht-,<br />
Video- oder Tondesign ein fertiges Werk vollbringen und<br />
es übergeben. Das wird tendenziell von der Rentenversicherung<br />
so geteilt.<br />
• Inzwischen rücken bei der Rentenversicherung<br />
auch die Veranstalter als haftender Auftraggeber stärker<br />
in den Fokus. Kannst Du das genauer erklären?<br />
Es kann zumindest passieren. Es wird immer kompliziert,<br />
wenn drei Parteien beteiligt sind. Zuerst stellt sich<br />
bei Veranstaltungen also immer die Frage, ob jemand<br />
abhängig beschäftigt ist oder nicht. Wichtig ist allerdings<br />
auch – von wem? Ist er es beim Vermittlungsunternehmen<br />
oder womöglich beim Veranstalter selbst. Das<br />
hängt am Ende davon ab, wer den „Hut“ aufhat. Wer<br />
hat die Weisungsbefugnis? Es kann bei einer verdeckten<br />
Arbeitnehmerüberlassung passieren, dass Veranstalter<br />
und Vermittlungsunternehmen gesamtschuldnerisch für<br />
die Sozialversicherungsbeiträge in die Rentenversicherung<br />
haften.<br />
• Welche Folgen kann das haben?<br />
Finanziell kann das tragisch werden. Bei der Annahme<br />
von vorsätzlichem Verhalten gibt es eine dreißig Jahre<br />
lang rückwirkende Prüfung. Dann muss man für diesen<br />
Zeitraum Sozialversicherungsbeiträge nachzahlen.<br />
Das sind rund 40 Prozent der Auftragssumme. Mit<br />
Säumniszuschlägen kann sich der Betrag um 30 Prozent<br />
erhöhen. Ein solcher monetärer Schaden ist von<br />
keinem Unternehmen erbringbar und kann die (Privat-)<br />
Insolvenz bedeuten. Wird vorsätzliches Verhalten angenommen,<br />
und es gibt konkrete Fälle aus dem Veranstaltungsbereich<br />
mit Prozessen bis zum BGH, dann kommt<br />
leider ein weiteres Problem hinzu. Wir reden dann über<br />
eine Straftat, vergleichbar mit Steuerhinterziehung. In<br />
vielen Fällen werden ganz schnell Beträge von einer Million<br />
erreicht. Dann gelten harte monetäre Grenzen, wo<br />
es keine Wertungsspielräume mehr gibt, und es geht die<br />
Gefängnistür auf. Insolvenz ist das eine, aber Gefängnis<br />
etwas anderes.<br />
• Welche Probleme beschäftigen Euch in Eurer<br />
Kanzlei zurzeit außerdem?<br />
Es gibt Fälle, wo angeblich zu Unrecht Kurzarbeitergeld<br />
beantragt worden ist. Es gibt Verfahren zur Überbrückungshilfe.<br />
Einige müssen Soforthilfen zurückzahlen.<br />
Bei anderen werden Liquiditätsprobleme angezweifelt.<br />
Oder Hilfen sind mit falschen Begründungen seitens<br />
des Staates abgelehnt worden.<br />
• Den Unternehmen der Branche fehlten seit zwei<br />
Jahren Planungssicherheit und Perspektiven. Wie beurteilst<br />
Du die Situation momentan?<br />
Für den Herbst müssen wir angesichts möglicher Mutationen<br />
abwarten. Das kann niemand vorhersagen. Laut<br />
der Bundesregierung sind jetzt aber seit dem 30. März<br />
alle Maßnahmen weggefallen. Allerdings war schon vorher<br />
seit einem halben Jahr bekannt, dass Maßnahmen<br />
ab diesem Zeitpunkt auslaufen werden. Da gab es wohl<br />
auch ein Kommunikationsproblem. Es gilt zwar weiterhin<br />
ein Basis-Schutz wie die Maskenpflicht, etwa in<br />
Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen. Und es gelten<br />
auf Länderebene strengere lokal begrenzte Regelungen,<br />
wenn es die Infektionslage dort erfordert und<br />
das jeweilige Landesparlament dies beschließt.<br />
Das verspricht jedoch für den Sommer, dass relativ<br />
klar ist, dass Veranstaltungen praktisch unbegrenzt<br />
durchgeführt werden können. Große Events indoor<br />
und outdoor sind aller Voraussicht nach recht unproblematisch<br />
möglich. Die Situation unterscheidet sich<br />
vom europäischen Ausland kaum oder gar nicht. Und<br />
das kann man doch zunächst Mal als gute Nachricht<br />
mitnehmen.<br />
30 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />
Inhalt
LEGAL Nachgefragt bei BRANDI<br />
Das ganze Gespräch hören Sie außerdem<br />
ausführlicher im Brandi PODCAST.<br />
Corona in der Veranstaltungswirtschaft –<br />
Rückblick, Draufblick, Ausblick – YouTube<br />
Inhalt<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 31
Messe Frankfurt/Mathias Kutt
Endlich wieder treffen<br />
Vom 26. bis 29. April läutet die Prolight + Sound<br />
den Saisonstart der Branchenevents rund um Entertainment<br />
Technology ein. Gemeinsam mit hunderten Unternehmen<br />
zieht die Messe Frankfurt an einem Strang, um auf der<br />
Show ein starkes Signal für die erfolgreiche Zukunft der<br />
Veranstaltungswirtschaft zu setzen. Mit neuen Special Areas<br />
und Präsentationsformaten weitet die Prolight + Sound ihr<br />
Portfolio aus – und widmet sich bei der Premiere des<br />
„Green Event Days“ dem Engagement der Industrie für den<br />
verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen.
Mit dabei sind Key-Player aus<br />
allen Sparten der Veranstaltungsund<br />
Medientechnik<br />
Zu den bestätigten Ausstellern der Prolight +<br />
Sound zählen unter anderem ADJ, Area Four<br />
Industries, Ayrton, Bütec, Cast, Chainmaster,<br />
Chauvet, Clay Paky, ComputerWorks, DAS Audio,<br />
DTS, Elation, Electro-Voice, ETC, Eurotruss,<br />
Fischer Amps, GLP, Harmonic Design,<br />
Highlite International, HOF Alutec, InEar, HK<br />
Audio, JB-Lighting, Kling & Freitag, König &<br />
Meyer, KS Audio, Kvant, L-Acoustics, Lawo,<br />
Layher, LEDitgo, Lightpower, Link, MA Lighting,<br />
Mipro, Movecat, Neutrik, Powersoft, Riedel,<br />
Robe, SBS Bühnentechnik, SGM, Steinigke<br />
Showtechnik, TAIT, Tasker, Tüchler, Waagner-Biro<br />
und viele weitere.<br />
„Wir glauben fest an den gesellschaftlichen<br />
Stellenwert der persönlichen Begegnung –<br />
auch und gerade in den bewegten Zeiten, in<br />
denen wir leben. Seit mehr als 25 Jahren ist die<br />
Prolight + Sound ein wichtiger und verlässlicher<br />
Motor für die globale Eventwirtschaft“, sagt<br />
Mira Wölfel, Director Prolight + Sound. „Sie<br />
verschreibt sich gemeinsam mit der Branche dem<br />
Ziel, Menschen zusammenzubringen, positive<br />
Gemeinschaftserlebnisse und Emotionen zu<br />
schaffen. Wir freuen uns auf ein starkes Zeichen<br />
für den erfolgreichen #Restart der Eventbranche.<br />
Und ganz besonders freuen wir uns auf ein<br />
großartiges Wiedersehen hier in Frankfurt!“<br />
34 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />
Inhalt
PROLIGHT + SOUND 2022 Messe Frankfurt<br />
Messe Frankfurt/Mathias Kutt<br />
Inhalt<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 35
PROLIGHT + SOUND 2022 Messe Frankfurt<br />
Die Zukunft der Branche ist grün<br />
Trotz aller wirtschaftlichen Zwänge hat die Industrie in<br />
den vergangenen zwei Jahren wichtige Prozesse angestoßen.<br />
So spielt der verantwortungsvolle Umgang mit<br />
natürlichen Ressourcen mehr denn je eine Rolle bei der<br />
Planung von Veranstaltungen. Diesem Engagement bereitet<br />
die Prolight + Sound 2022 Jahr eine prominente<br />
Bühne. Erstmals findet mit dem Green Event Day am<br />
27. April ein Thementag rund um Nachhaltigkeit im<br />
Eventbetrieb statt.<br />
In Vorträgen, Impuls-Referaten und Panel-Diskussionen<br />
beleuchten Experten der Branche den Status<br />
Quo, Ziele für die kommenden Jahre sowie konkrete<br />
Lösungsansätze und Best Practices. Mit dabei<br />
sind Vertreter von Technik- und Dienstleistungsunternehmen,<br />
Herstellern, Locations und Transport. Die<br />
Keynote hält Zukunftsforscher Oliver Leisse, Inhaber<br />
der Agentur „See More“ und Host des Podcasts<br />
„Zukunft, Trends & Strategien“.<br />
Darüber hinaus sind Hersteller ökologisch vorteilhafter<br />
Produkte in der Ausstellersuche mit dem ProGreen-Icon<br />
markiert. So erhalten Entscheider von Firmen, die ihre<br />
veranstaltungstechnische Einrichtung mit Blick auf eine<br />
positivere Öko-Bilanz erneuern möchten, einen direkten<br />
Überblick über fortschrittliche Lösungen.<br />
Voller Einsatz für die Fachkräfte von<br />
heute und morgen<br />
Die Herausforderungen bei der Suche nach qualifiziertem<br />
Personal haben sich in den vergangenen zwei<br />
Jahren weiter verschärft. Mit dem Future Hub bietet<br />
die Prolight + Sound erstmals ein Areal, das Angebote<br />
für junge Professionals bündelt und als Kontaktfläche<br />
zwischen Talenten und Unternehmen dient. Der Future<br />
Hub gliedert sich in vier Bereiche: Die Start-up<br />
Area zeigt die Innovationskraft von Gründerfirmen der<br />
Event-Industrie auf. Das Career Center ist ein spezieller<br />
Ausstellungsbereich für Unternehmen mit freien<br />
36 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />
Messe Frankfurt/Mathias Kutt
PROLIGHT + SOUND 2022 Xxxx<br />
Messe Frankfurt/Mathias Kutt<br />
Stellen und lädt insbesondere Fachkräfte auf der Suche<br />
nach neuen Herausforderungen ein. Im Campus<br />
präsentieren sich Hochschulen, Universitäten und<br />
Akademien, die spezielle Studiengänge mit Event-Fokus<br />
anbieten. Hinzu kommt eine Networking Lounge<br />
zum Kontakte knüpfen, Fachsimpeln und Diskutieren.<br />
Das gesamte Areal entsteht unter Verwendung<br />
recycelbarer Materialien und wird zu 100 Prozent mit<br />
Ökostrom gespeist.<br />
Klangvoller Re-Start: neue Angebote<br />
im Audio-Bereich<br />
Mit neuen Special Areas und Präsentationsformaten<br />
stärkt die Prolight + Sound den Audio-Bereich als tragende<br />
Säule der Veranstaltung. Neben Systemen zur<br />
Live-Beschallung und Festinstallation bietet sie 2022<br />
mehr denn je auch Produkten rund um Musikproduktion,<br />
Recording und DJing eine Heimat.<br />
Bei der Premiere des Performance + Production Hub<br />
erleben Besucher vier Tage lang Audio-Tools in Aktion<br />
sowie unzählige Education Events. Key-Player wie<br />
Ableton, LD-Systems oder Tascam zeigen innovative<br />
Hardware- und Software-Lösungen. Teil des Areals ist<br />
die Music Production Corner: Der zentrale Anziehungspunkt<br />
für Producer zeigt Neuheiten rund um Digital<br />
Audio Workstations, Recording Tools, Raumakustik<br />
und mehr. Auf der Showstage geben hochkarätige Artists<br />
einen Eindruck von kreativen Spielarten digitaler<br />
Live Performances – von Live Beatmaking über Finger<br />
Drumming bis hin zu Controllerism und Syntablism.<br />
In Jam Boxes können Audio-Interessierte neue Sound<br />
Tools wie Music Apps, DJ-Hardware und modulare<br />
Synthesizer antesten und gemeinsam in offenen Sessions<br />
improvisieren. Hinzu kommen interaktive Themenbereiche<br />
zu Mobile DJing und Live Sound Branding.<br />
Im neuen Präsentationsbereich Studio Village präsentieren<br />
sich Hersteller von Mikrofonen, Signalprozessoren,<br />
Abhör-Lösungen, Recording-Interfaces und weiteren<br />
Produkten für professionelle Tonstudios. Hinzu<br />
kommt das Workshop-Areal Studio Lab mit akustisch<br />
abgetrennten Räumen für Seminare und Produktdemos.<br />
Zudem geht die bewährte Live Sound Arena in<br />
eine neue Runde: Sie macht den Klang großer PA-Anlagen<br />
von Brands auf dem Freigelände erlebbar.<br />
Inhalt<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 37
Messe Frankfurt/Mathias Kutt<br />
Theater- und Bühnentechnik mehr denn<br />
je im Fokus<br />
Eine entscheidende Wachstumssäule der Prolight +<br />
Sound sind innovative Produkte und Technologien für<br />
Theater und Bühne. Auf der Veranstaltung präsentieren<br />
sich die Key-Player aller bühnentechnischen Sparten,<br />
von Ober- und Untermaschinerie über Podeste,<br />
Tribünen, Hebevorrichtungen sowie Automatisierungs–<br />
und Vorhangtechnik bis hin zu speziellen Licht- und<br />
Tonsteuerungskonsolen für den Einsatz in Theatern.<br />
Entsprechende Lösungen bilden zudem den Schwerpunkt<br />
auf der neuen Theater + Light Stage. Expert von<br />
BEO Trekwerk, Clay Paky, Gala Systems, Gerriets, HOF,<br />
MA Lighting, ROBE und weiteren Unternehmen referieren<br />
zu Themen wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit und<br />
spektakulärer Showtechnik für den Bühneneinsatz. So<br />
erfahren Besucher, wie neue digitale Standards den<br />
Workflow erleichtern, wie sich Veranstaltungsstätten<br />
energieeffizient ausleuchten lassen oder wie sie mithilfe<br />
spezieller Projektionsmaterialien atemberaubende<br />
3D-Visual-Effects kreieren können.<br />
Vier Tage geballtes Fachwissen<br />
Vor dem Hintergrund turbulenter Entwicklungen in der<br />
aktuellen Zeit ist es wichtiger denn je, Erfahrungen auszutauschen<br />
und Herausforderungen gemeinsam anzugehen.<br />
Die Prolight + Sound führt ihre in der Vergangenheit<br />
erfolgreich etablierten Konferenzformate auch<br />
2022 fort und bietet an allen Messetagen ein hochkarätiges<br />
Vortragsprogramm.<br />
In Kooperation mit dem Verband der Medien- und<br />
Veranstaltungstechnik e.V. (<strong>VPLT</strong>) verschreibt sich die<br />
viertägige Prolight + Sound Conference der Professionalisierung<br />
in der Event-Industrie. Sie vermittelt einen<br />
Überblick über den Status Quo der Branche und gibt<br />
Hilfestellung für die Geschäftsentwicklung nach der<br />
Corona-Krise. Auf der International Event Safety Conference<br />
(I-ESC) am 27. April geben Experten praxisorientierte<br />
Tipps für einen sicheren Veranstaltungsbetrieb.<br />
Zu den Key-Topics zählen Lüftungs- und Hygienekonzepte,<br />
Crowd Management sowie aktuelle Standards im<br />
Arbeitsschutz.<br />
Ebenso Teil der Prolight + Sound ist das Manufacturers‘<br />
Forum, auf dem Produktspezialisten neue Technologien<br />
und deren Einsatzmöglichkeiten vorstellen. Mit dabei<br />
sind bekannte Firmen im Bereich Audio- und Medientechnik<br />
wie Meyer Sound, NTi Audio, Klippel und Vioso.<br />
Die Teilnahme an allen Vorträgen, Workshops<br />
und Produktdemos ist für Besucher mit gültigem<br />
Ticket kostenfrei möglich.<br />
Alle weiteren Informationen unter<br />
www.prolight-sound.com.<br />
Als internationaler Messebrand ist die Prolight + Sound<br />
mit Veranstaltungen in Deutschland, China und Dubai<br />
präsent. Mehr zu den globalen Aktivitäten unter<br />
www.prolight-sound.com/weltweit<br />
38 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />
Inhalt
26. – 29. 4. 2022<br />
Frankfurt am Main<br />
Welcome home!<br />
The Global<br />
Entertainment<br />
Technology<br />
Show<br />
Your first trade fair for<br />
the event industry this year.<br />
prolight-sound.com<br />
NEW:<br />
Theatre +<br />
Light Stage
Konferenzprogramm 2022<br />
Wie bereits in den vergangenen Jahren setzt der <strong>VPLT</strong> im Rahmen des offiziellen<br />
Messekonferenzprogramms der Prolight + Sound wieder eigene Akzente für die<br />
Veranstaltungsbranche: Verschiedene Themen unter anderem aus den Bereichen<br />
Bildung, Qualifizierung, Nachhaltigkeit, Normung und Gesetzgebung sowie Sicherheit<br />
präsentieren und diskutieren Experten in spannenden Vorträgen und Roundtables.<br />
Auf der I-ESC, der internationalen Plattform<br />
für alle Themenbereiche rund um das<br />
Thema Veranstaltungssicherheit, erfahren<br />
Konferenzbesucher alles über aktuelle<br />
Themen und können sich mit Experten<br />
austauschen und diskutieren. In diesem<br />
Jahr beteiligt sich auch zum ersten Mal<br />
der bvvs – Bundesverband Veranstaltungssicherheit<br />
an der Konferenz. Aus aktuellem<br />
Anlass stehen vor allem Themen<br />
rund um das Thema Corona auf dem Plan.<br />
Außerdem ist der <strong>VPLT</strong> zum ersten Mal für<br />
die Gestaltung eines Teil des Bühnenprogramms<br />
auf der Main Stage in Halle 11.0<br />
zuständig. So zum Beispiel für den Future<br />
Talents Day, gemeinsam mit dem EVVC für<br />
den Green Event Day oder den Branchentalk<br />
des Forum Veranstaltungswirtschaft.<br />
„Wir freuen uns sehr, dass<br />
die Prolight + Sound in diesem<br />
Jahr endlich wieder die Branche in<br />
Frankfurt zusammenbringt", so <strong>VPLT</strong>-<br />
Geschäftsführerin Linda Residovic.<br />
„Damit setzt die Messe Frankfurt<br />
ein wichtiges Zeichen für den<br />
Restart der Branche.“<br />
Am Mittwoch (27. April) lädt der <strong>VPLT</strong> herzlich<br />
zu seinem traditionellen Get-together<br />
„Blaue Stunde“ ein. Ab 18 Uhr gibt es bei<br />
Musik, Snacks und Getränken die Möglichkeit,<br />
miteinander ins Gespräch zu kommen<br />
sowie Mitglieder, Vorstand und Geschäftsstellenteam<br />
kennenzulernen.<br />
40 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />
Inhalt
The Global Entertainment Technology Show – Hallenplan<br />
Light | Audio | Stage | Media | Events<br />
• HALLE 11<br />
ProAudio:<br />
Beschallungstechnik, Kopfhörer, Raumakustik,<br />
Studio-, Recording- und Produktionstechnik,<br />
Monitoring<br />
ProMedia:<br />
Mediensteuerungen, Kameratechnik<br />
Special Areas:<br />
Main Stage, Sound Experience Hub, Studio Lab,<br />
Studio Village, Vintage Concert Audio Show,<br />
Verbände<br />
Future Hub:<br />
Start-up Area, Networking Lounge,<br />
Campus Career Center<br />
Konferenzräume:<br />
PLS Conference, Manufacturer's Forum, I-ESC<br />
• HALLE 12<br />
Pro Media:<br />
Projektion und Displays, Netzwerktechnik<br />
ProLight:<br />
Licht- und Lasertechnik, Effekte, Virtual Reality<br />
ProStage:<br />
Theater- und Bühnentechnik, Bühnenausstattung,<br />
Traversensysteme und Böden<br />
ProEvent:<br />
Event-Dienstleistung, -Ausstattung und -Planung<br />
Special Area:<br />
Theatre + Light Stage<br />
• PORTALHAUS<br />
Audio Demo Rooms<br />
Special Area:<br />
Performance + Production Hub<br />
• FREIGELÄNDE<br />
ProAudio: Live Sound Area<br />
ProEvent: LED-Displays, Inflatables,<br />
Mobile Stages<br />
• Sound<br />
Experience Hub<br />
• Konferenzräume,<br />
Vintage Concert,<br />
Audio Show,<br />
Main Stage,<br />
Future Hub<br />
• Studio Lab<br />
• Studio Village<br />
• Performance +<br />
Production Hub<br />
• Live Sound<br />
Arena<br />
• Theatre + Light Stage<br />
Stand Februar 2022 | Änderungen vorbehalten<br />
Inhalt<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 41
CONFERENCE<br />
DIENSTAG, 26. APRIL 2022<br />
ADVANCED<br />
10:15 – 11:30<br />
RAUM GRANAT<br />
10:15 – 11:30<br />
RAUM KARMESIN<br />
11:45 – 13:00<br />
RAUM GRANAT<br />
13:15 – 14:30<br />
RAUM GRANAT<br />
14:45 – 16:00<br />
RAUM GRANAT<br />
16:15 – 17:30<br />
RAUM GRANAT<br />
IGVW – Branche im Wandel – Standards und Kampagnen<br />
Sacha Ritter | IGVW<br />
Fresh-up des Know-hows zur Prüfung ortsveränderlicher/mobiler elektrischer Anlagen<br />
Ingo Langreck | DEAplus<br />
Begegnung des Fachkräftemangels in der Branche für Medien- und Veranstaltungstechnik<br />
Kim-Christin Manke | <strong>VPLT</strong><br />
Wer ist eigentlich wann Elektrofachkraft? Und warum?<br />
Sven Kubin<br />
Praxisorientiertes Lernen und Lehren aus dem Homeoffice<br />
Prof. Dr. Isabelle Thilo | Hochschule Hannover<br />
Ausbildung und Digitalisierung – Wie gelingt das perfekte Match?<br />
Michael Hoffmann | azubi:web<br />
MITTWOCH, 27. APRIL 2022<br />
10:15 – 11:30<br />
RAUM GRANAT<br />
11:45– 13:00<br />
RAUM GRANAT<br />
13:15 – 14:30<br />
RAUM GRANAT<br />
14:45 – 16:00<br />
RAUM GRANAT<br />
14:45 – 15:30<br />
RAUM KARMESIN<br />
16:15 – 17:30<br />
RAUM GRANAT<br />
DGVU zertifiziertes horizontales Lifelinesystem für Traversenkonstruktionen und Festinstallation<br />
Ingo Witthuhn & Matthias Moeller<br />
Drone Magic – Die sichere Planung von Drohnenshows<br />
Jens Hillenkötter<br />
Resilienz mit Hilfe von Zertifizierung: Prozessoptimierung als Krisenstrategie für Unternehmen<br />
und Auftraggeber<br />
Martina Fritz | DPVT<br />
igvw Standard SQP7 – Dekorationsbau<br />
Prof. Stephan Rolfes<br />
Sichere Beauftragung, Planung und Koordination bei Veranstaltungen –<br />
offener Roundtable der VBG & <strong>VPLT</strong> Initiative SiFa.VT<br />
Laura van Haperen | <strong>VPLT</strong> & Jörg Braeutigam | VBG<br />
Prüfungen im Tourneebetrieb – Anwendung DGVU G 315-390<br />
Oliver Leigers<br />
42 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />
Inhalt
DONNERSTAG 28. APRIL 2022<br />
10:15 – 11:30<br />
RAUM GRANAT<br />
10:15 – 11:30<br />
RAUM KARMESIN<br />
11:45 – 13:00<br />
RAUM GRANAT<br />
13:15 – 14:30<br />
RAUM GRANAT<br />
14:45 – 16:00<br />
RAUM GRANAT<br />
16:15 – 17:30<br />
RAUM GRANAT<br />
prEN 17736 – The future standard for aluminium stage decks and frames<br />
Matthias Moeller<br />
DIN SPEC 15800 · New Standards Process · Updated Standard for the Entertainment Lighting Industry<br />
René Berhorst | MA Lighting International GmbH<br />
SQQ7 Berufsspezialist:in Ton – Einführung und Diskussion<br />
Jörn Nettingsmeier, Timo Krämer, Sacha Ritter, Hans-Wilhelm Flegel, Hannelore Herz<br />
Grip on Standards – meet experts from national and european standardization for the entertainment industry<br />
Andreas Bickel, Laura van Haperen<br />
Fliegende Bauten<br />
Matthias Moeller<br />
Koordination der Arbeitssicherheit bei Veranstaltungen<br />
Falco Zanini<br />
FREITAG 29. APRIL 2022<br />
10:15 – 11:30<br />
RAUM GRANAT<br />
11:45 – 13:00<br />
RAUM GRANAT<br />
13:15 – 14:30<br />
RAUM GRANAT<br />
14:45 – 16:00<br />
RAUM GRANAT<br />
Brandschutz bei Veranstaltung (advanced)<br />
Sebastian Krämer<br />
Temporäre Umnutzung zu Versammlungsstätten (advanced)<br />
Sebastian Krämer<br />
Neue DGUV Information 203-026: 2021-01<br />
„Laser-Einrichtungen für Show- und Projektionsanwendungen“<br />
Martin Brose | BGETEM<br />
Update: <strong>VPLT</strong> Erasmus+ Project PACE-VET – Fachkräftemangel/Kompetenzen<br />
Fokusgruppe und Diskussion<br />
Moderation: Simon Rath & Randell Greenlee<br />
Inhalt<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 43
MAIN STAGE<br />
DIENSTAG, 26. APRIL 2022 – FUTURE TALENTS DAY<br />
11:00 – 11:55<br />
12:00 – 12:55<br />
13:00 – 13:55<br />
14:00 – 14:55<br />
15:00 – 15:55<br />
16:00 – 16:55<br />
Audio-Video-Bridging (AVB) over Wide Area Networks (WAN)<br />
Prof. Dr.-Ing. Arno Gramatke | THM<br />
XRevent – Ein Baukasten für Cross-Reality Events<br />
Anke von der Heide | HAW<br />
Hochschul-Roundtable + Diskussion mit dem Publikum<br />
Moderation: Randell Greenlee, Panel: Prof. Thomas Sakschewski, Prof. Axel Barwich, Prof. Bernd Schabbing,<br />
Anke von der Heide, Prof. Dr. Isabelle Thilo<br />
Advanced Learning in Virtual Production, Immersive Technology & Visual Effects<br />
Phil Adlam & Ian Caballero | Backstage Academy<br />
Generation Z, Fachkräftemangel und Akquisegestaltung<br />
Prof. Bernd Schabbing | ISM<br />
Hygiene concept and infection control in the event industry –<br />
Current research status of the “Hygieia“ project<br />
Prof. Thomas Sakschewski | BHT<br />
MITTWOCH, 27. APRIL 2022– GREEN EVENT DAY<br />
11:00 – 11:50<br />
12:00 – 12:50<br />
13:00 – 13:50<br />
14:00 – 14:50<br />
15:00 – 15:50<br />
16:00 – 16:50<br />
Macht das Sinn? Über den Wunsch nach Haltung und Nachhaltigkeit bei der Generation Z.<br />
Moderation: Awid Vahedi, Referent: Oliver Leisse<br />
The EU Green Deal and the Event Industry: Challenges and Opportunities<br />
Moderation: Randell Greenlee, Panel: Alexander Pietschmann | Adam Hall Group, Ilona Jarabek | Musik- und Kongresshalle<br />
Lübeck & EVVC, Mike Keller | Markthalle Hamburg & Sustainability Manager/Consultant<br />
Entertainment Technology – Digitalization: New Formats, Products and Solutions for a Sustainable Future<br />
Moderation: Randell Greenlee, Panel: Sebastian Schen | Neumann & Müller, Herbert Bernstädt | Cameo Light,<br />
Moritz Staffel | DeerSoft<br />
Mit dem EVVC auf dem Weg zu nachhaltigem Handeln – heute & morgen<br />
Moderation: Awid Vahedi, Panel: Timo Feuerbach | EVVC, Markus Demuth | Düsseldorf Congress GmbH,<br />
Daniela Wiese | Regensburg Tourismus GmbH<br />
Nachhaltigkeit in Berlin – Strategie & Praxis<br />
Moderation: Awid Vahedi, Panel: Judith Engelhardt | Velomax Berlin Hallenbetriebs GmbH, Annegret Zimmermann | visitBerlin<br />
Kommunikation SUSTAINFESTIVAL: Authentisch, glaubwürdig, transparent und kontinuierlich<br />
Moderation: Paolo Daniele Murgia, Panel: Inga Jacobsen | Zurück zu den Wurzeln Festival,<br />
Martin Juhls | Impulsgeber Kommunikation, Karsten Schölermann | LiveKomm<br />
44 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />
Inhalt
Branchendialog<br />
„Restart“: Forum Veranstaltungswirtschaft lädt<br />
zum Branchendialog auf der Prolight + Sound.<br />
Er findet am Donnerstag, 28. April 2022, von<br />
13.30 bis 15.00 Uhr auf der Main Stage in<br />
Halle 11.0 während der Messe statt.<br />
Die Experten diskutieren über die Situation<br />
der Branche nach zwei Jahren Corona-Pandemie<br />
und wagen einen gemeinsamen Ausblick<br />
auf künftige Herausforderungen<br />
der politischen Lobbyarbeit.<br />
DONNERSTAG 28. APRIL 2022<br />
13:30 –15:00<br />
Branchentalk Forum Veranstaltungswirtschaft: „Restart”<br />
Moderation: Linda Residovic, Panel: Prof. Jens Michow | BDKV, Timo Feuerbach | EVVC,<br />
Michael Kynast | FAMA, Marcus Pohl | ISDV, Axel Ballreich | LiveKomm, Randell Greenlee | <strong>VPLT</strong><br />
FREITAG 29. APRIL 2022<br />
11:00 – 11:30<br />
11:30 – 12:30<br />
DEAplus + Adam Hall Group proudly presents: PROseminare 2022<br />
Hans-Wilhelm Flegel | DEAplus & Jörg Zöller | Adam Hall Group<br />
Roundtable zur Berufsbildung in der Veranstaltungsbranche: „Perspektiven für die Zukunft“<br />
Moderation: Randell Greenlee, Panel: Hans-Wilhelm Flegel | DEAPlus, Adrian Walz | EurAka, Sebastian Hellwig | bühnenwerk,<br />
Jan Wegener | G+B Akademie, Hannelore Herz | Konzeptionerin für Berufliche Weiterbildung<br />
Inhalt<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 45
I-ESC<br />
MITTWOCH, 27. APRIL 2022<br />
10:15<br />
Opening Statement | Greetings<br />
Randell Greenlee | <strong>VPLT</strong><br />
BLOCK A: Arbeitsschutz<br />
10:15 – 11:00<br />
11:00 – 11:30<br />
1. Vortrag: Beauftragung & Auswahlverantwortung – worauf Auftraggeber und Betreiber achten müssen<br />
Laura van Haperen | <strong>VPLT</strong>, Jörg Braeutigam | VBG<br />
2. Vortrag: Impulsvortrag DPVT-Zertifizierung<br />
Martina Fritz | DPVT<br />
BREAK<br />
BLOCK B: Basics and Best Practice (Infektionsschutz bei Veranstaltungen)<br />
11:45 – 12:15<br />
12:15 – 12:45<br />
12:45 – 13:15<br />
3. Vortrag: Infektionsschutz und Hygienekonzepte<br />
Dennis Eichenbrenner | bvvs<br />
4. Vortrag: Ausblick: Recht und Infektionsschutz<br />
Holger Kuhnt | bvvs<br />
1. Roundtable<br />
Moderation: Falco Zanini, Panel: Dennis Eichenbrenner, Prof. Thomas Sakschewski | BHT, Wolfgang Heuer | Unfallkasse NRW<br />
BREAK<br />
46 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />
Inhalt
BLOCK C: Restart – Tools, um die Großzahl von Projekten nach Corona genehmigungsfähig umsetzen zu können<br />
13:30 – 14:00<br />
14:00 – 14:30<br />
14:30 – 15:00<br />
5. Vortrag: Lärmschutz LAI – Seltenes Ereignis/Verdoppelung der Spieltage pro Jahr<br />
Frank Siebold | bvvs<br />
6. Vortrag: Einfahrtssperren (DIN SPEC 91414-1) – Wie geht es weiter mit dem Terrorschutz bei<br />
Veranstaltungen und wer muss es jetzt eigentlich machen?<br />
Holger Kuhnt | bvvs<br />
2. Roundtable<br />
Moderation: Dennis Eichenbrenner, Panel: Frank Siebold, Holger Kuhnt, Hermann-Josef Weien (<strong>VPLT</strong>), Michael Bahr (DIN)<br />
BREAK<br />
BLOCK D: International Perspective (Global Challenges for Event Safety)<br />
15:15 – 15:45<br />
15:45 – 16:15<br />
16:15 – 17:00<br />
7. Presentation: ESTA's ANSI-approved Event Safety Standards<br />
Richard Nix | ESTA/ANSI ESWG<br />
8. Presentation: Protecting the Stage – Electrical Safety and the Performance Environment<br />
Richard Cadena | ESTA<br />
3. Roundtable<br />
Moderation: Randell Greenlee, Panel: Richard Nix, Richard Cadena, Phil Adlam & Ian Caballero | Backstage Academy<br />
Inhalt<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 47
Voraus in die Zukunft –<br />
real, digital oder hybrid?
Birth// Foto: teamLab
Wenn analoge und digitale<br />
Welten verschmelzen<br />
Unternehmer, Investor und Xing-Gründer Lars Hinrichs ist Initiator des<br />
Digital Art Museums, das er 2024 in der Hamburger HafenCity eröffnen<br />
möchte. Wir sprechen mit ihm über das erste Museum in Europa, das<br />
dann ausschließlich digitale Kunst zeigt, eine neue Kunstepoche und<br />
über ein Aha-Erlebnis in Tokio.<br />
Xxx<br />
• Sie starten die Entwicklung Ihres künftigen<br />
Museums nach konzeptionellem Vorbild<br />
der teamLab Borderless-Ausstellung in<br />
Tokio. Dort hat das Künstlerkollektiv team-<br />
Lab mit einem vergleichbaren mehrdimensionalen<br />
und multisensualen Kunsterlebnis<br />
bereits Millionen Besucher angelockt. Sie<br />
selbst hatten in der japanischen Hauptstadt<br />
ein Aha-Erlebnis. Können Sie Ihre Eindrücke<br />
vor Ort schildern?<br />
Die Eindrücke sind schwer zu beschreiben,<br />
da diese auch immer sehr individuell sind.<br />
Man taucht förmlich in die Kunstwerke<br />
ein, interagiert mit ihnen, wird ein Teil der<br />
Kunst. Das klingt sehr abstrakt, ist aber zugleich<br />
sehr simpel und intuitiv, wenn man<br />
es selbst erlebt. Egal, ob man vier oder 99<br />
Jahre alt ist. Und das war auch mein wohl<br />
größtes Aha-Erlebnis: Alle Menschen, die<br />
das Museum verlassen haben, hatten ein<br />
Lächeln im Gesicht – unabhängig vom Alter<br />
oder Geschlecht.<br />
• Wie wirklich fühlt sich die reale Welt an,<br />
wenn man die Ausstellung wieder verlässt?<br />
Die reale Welt fühlt sich auch nach dem Besuch<br />
real an. Man selbst fühlt sich danach<br />
auf jeden Fall sehr inspiriert. Die immersive<br />
Kunst, die im Digital Art Museum gezeigt<br />
wird, schafft es, analoge und digitale Realitäten<br />
zu verschmelzen, die das Ganze zu<br />
einem einzigartigen Erlebnis machen und<br />
zum Denken anregen.<br />
teamLab<br />
50 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />
Inhalt
Forest of Flowers and People-Lost, Immersed and Reborn<br />
Inhalt<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 51
teamLab<br />
teamLab<br />
Das von der Pace Gallery vertretene internationale<br />
Künstlerkollektiv teamLab ist eine interdisziplinäre<br />
Gruppe verschiedener Spezialisten, die sich zum Ziel<br />
gesetzt hat, die Beziehung zwischen dem Selbst und<br />
der Welt sowie neue Wahrnehmungen durch Kunst zu<br />
erforschen. teamLab Borderless sind Kunstwerke, die<br />
eine kontinuierliche, grenzenlose Welt bilden.<br />
Die Kunstwerke bewegen sich frei aus den Räumen<br />
heraus, stellen Verbindungen und Beziehungen zu<br />
Menschen her, kommunizieren mit anderen Werken,<br />
beeinflussen und vermischen sich manchmal<br />
miteinander und haben das gleiche Zeitkonzept<br />
wie der menschliche Körper. Die Besucher tauchen<br />
buchstäblich in die Kunstwerke ein, können mit<br />
ihnen kommunizieren, sie verändern und so auch Teil<br />
von ihnen werden. Anfassen und fotografieren ist<br />
daher unbedingt erwünscht, denn dadurch wird jeder<br />
Besuch zu einem einmaligen Erlebnis.<br />
52 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />
Inhalt
TITEL Voraus in die Zukunft – real, digital oder hybrid?<br />
• Warum braucht es eine solche Form von Museum?<br />
Hier stellt sich die generelle Gegenfrage: Warum braucht<br />
es überhaupt Kunst? In einem Museum – und da macht<br />
das Digital Art Museum keinen Unterschied – geht es<br />
um Inspiration, um Fantasie, darum, berührt und entführt<br />
zu werden.<br />
Das ist der Kern der Kunsterfahrung im Digital Art Museum.<br />
Die Kunst dort folgt keinen vorgegebenen Mustern<br />
und Regeln, sondern lebt durch die Emotionen und<br />
Interaktion der Besucherinnen und Besucher.<br />
Für mich als Gründer inspiriert mich zudem das Wissen,<br />
dass mit der digitalen Kunst eine neue Kunstepoche<br />
angebrochen ist. Der Gedanke, das wohl renommierteste<br />
und erfolgreichste Künstlerkollektiv dieser<br />
Epoche in meiner Heimatstadt Hamburg und damit in<br />
Europa erlebbar zu machen, ist mein Antrieb.<br />
• Wollen Sie in Hamburg etwas anders machen als bei<br />
Ihrem konzeptionellen Vorbild in Tokio?<br />
Wir arbeiten in der Konzeption der Ausstellung eng mit<br />
teamLab zusammen. Die Kunst, die wir im Digital Art<br />
Museum zeigen werden, wird von teamLab individuell<br />
entworfen und in dieser Form einmalig sein. Dabei<br />
werden altbekannte Werke genauso integriert wie auch<br />
neue. Wer also bereits in Tokio die Ausstellung gesehen<br />
hat, wird bei uns die Kunst von teamLab wiedererkennen,<br />
gleichzeitig aber auch Neues entdecken.<br />
• Können auch Events von den Inszenierungen der<br />
immersiven Kunst lernen?<br />
Auf jeden Fall. Die immersive Kunst von teamLab ist<br />
ja nur eine Ausprägung von digitaler Inszenierung im<br />
Raum. Da werden wir in Zukunft in ganz unterschiedlichen<br />
Bereichen sehr vieles Inspirierendes sehen.<br />
Linke Seite: Universe of Water Particles on a Rock where People Gather; Rechte Seite: Memory of Topography – Autum<br />
teamLab
www.digitalartmuseum.com<br />
• Wie ist der aktuelle Stand und wie sicher ist es, dass<br />
Sie Ihr Museum überhaupt realisieren können?<br />
Es ist sicher, dass es realisiert wird. Die Digital Art<br />
GmbH ist dabei alleiniger Eigentümer, Inhaber und Betreiber.<br />
Die Stadt Hamburg hat die Ansiedlung positiv<br />
unterstützt und den Rahmen gesetzt, um das Museum<br />
in der HafenCity Wirklichkeit werden zu lassen.<br />
Im letzten Jahr haben wir bereits die Gewinner des<br />
architektonischen Workshopverfahrens ermittelt und<br />
vorgestellt. Seitdem konkretisiert sich die Planung und<br />
somit der Bau täglich, um alles dafür zu tun, das Digital<br />
Art Museum bereits 2024 eröffnen zu können.<br />
• Gerade für Museen spielt die Architektur eine zentrale<br />
Rolle. Was ist hier zu erwarten?<br />
Das Digital Art Museum eröffnet in der Hamburger HafenCity<br />
mit über 7.000 Quadratmetern Grundfläche<br />
und 10 Meter hohen Decken. Es wird im Quartier Elbbrücken<br />
in der östlichen HafenCity beheimatet sein und<br />
durch eine 31 Meter mal 5 Meter große Medienfassade<br />
hervorstechen. Das gesamte Gebäude ist ökologisch und<br />
ökonomisch auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Das schließt<br />
an den Anspruch an, in dieser Dimension das erste klimaneutrale<br />
Museum der Welt zu sein.<br />
• Bei so viel digitaler Kunst – braucht es da überhaupt<br />
noch Farbe und Pinsel?<br />
Kunst hat sich schon immer durch Vielfalt definiert.<br />
Das wird sich auch nicht ändern. Entsprechend haben<br />
die verschiedensten Formen der darstellenden Künste<br />
jederzeit ihre Berechtigung.<br />
Natürlich gibt es in der Kunst verschiedenen Epochen,<br />
die Bewunderung für alte Künstlerinnen und Künstler<br />
und deren eindrucksvollen Kunstwerke – insbesondere<br />
im zeitlichen Kontext – wird auch bei mir nicht dadurch<br />
weniger, dass neue Kunst entsteht.<br />
Forest of Resonating Lamps One Stroke – Fire<br />
teamLab
teamLab<br />
Grenzenlose Kunst<br />
Auch Museen profitieren vom digitalen Wandel.<br />
Weltweit schaffen sie inzwischen für ihre Besucher<br />
ganz neue Welten, in denen Kunst und Technologie<br />
genial miteinander verschmelzen und mit Atmosphären,<br />
die den Atem rauben, eine ganz neue<br />
Herausforderung für die Sinne sind.<br />
Nxt<br />
Peter Tijhuis<br />
Nichts weniger als die Kunst der Zukunft<br />
möchte das Nxt Museum in Amsterdam<br />
zeigen oder selbst in Auftrag geben.<br />
Dafür arbeiten Künstler, Designer, aber<br />
auch Techniker und Wissenschaftler<br />
zusammen und schaffen für die Besucher<br />
immersive und multisensorische Effekte.<br />
Sie betreten dafür „Black Boxes“ oder<br />
tauchen in 360-Grad-Projektionen ein.<br />
56 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong>
Wandelnde Formen<br />
Borderless – The Way of the Sea<br />
teamLab – so lautet das Künstlerkollektiv, das<br />
neben Künstlern auch Architekten, Ingenieure,<br />
Programmierer und weitere Spezialisten vereint.<br />
Unter dem Motto „Borderless“ möchte es die Grenze<br />
zwischen Kunstwerken, aber auch zwischen Mensch<br />
und Maschine verschwinden lassen. Verschiedenen<br />
Installationen in Museumsräumen wechseln immer<br />
wieder ihren Platz, wandeln ihre Form, wenn Besucher<br />
mit ihnen interagieren und laden zum Entdecken mit<br />
allen Sinnen ein. Im digitalen Kunstmuseum in Tokio<br />
erschaffen dafür 520 Computer und 470 Projektoren<br />
auf 10.000 Quadratmetern eine dreidimensionale Welt.<br />
Technologie wird so zum Werkzeug für ein Kunstwerk.<br />
Seit Gründung in 2018 hat das Museum bereits<br />
Millionen Besucher angezogen.<br />
Inhalt<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 57
Dominik Gruss<br />
VanGogh – The Immersive Experience<br />
Kunst trifft auf Technik<br />
Das Multimedia-Spektakel „Van Gogh – The Immersive Experience“<br />
präsentiert die weltberühmten Kunstwerke des niederländischen<br />
Malers in einer völligen neuen Art: Die Gemälde werden mit Hilfe<br />
von aufwendigen Lichtinstallationen und Projektionen mehrfach<br />
vergrößert in den Präsentationsräumen zum Leben erweckt.<br />
Der Clou: Der Betrachter wird Teil der Szenerie, versinkt in Licht<br />
und Ton – die Kunstwerke interagieren mit ihm. Die Technologie<br />
dafür wurde von Lichtexperten von Grund auf neu entwickelt. Ein<br />
innovatives 3D-Mapping-Projektionssystem erlaubt es, Inhalte nicht<br />
nur auf glatten Flächen abzubilden, sondern Grafiken, Animationen,<br />
Bilder und Videos auch auf dreidimensionale Objekte zu projizieren.<br />
Gebäude, Berge, Bäume, Autos, Straßen und vieles mehr werden<br />
so zur Leinwand, kombiniert mit einer perfekt abgestimmten Musikund<br />
Geräuschkulisse. Nach Paris, Barcelona, Brüssel und Berlin<br />
mit einer Million Besuchern wird die multimediale Ausstellung<br />
nun in Bremen, Dresden und Wien gezeigt.<br />
58 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />
Inhalt
TITEL Voraus in die Zukunft – real, digital oder hybrid?<br />
Projiziert in Prag<br />
Die Meisterwerke der Impressionisten<br />
neu entdecken konnten Besucher im<br />
Prager Forum Karlin bei der Veranstaltung<br />
„Bylo nebylo, Van Gogh, Monet, Renoir“.<br />
Die Macher projizierten die Kunstwerke<br />
auf raumbildende Wandelemente und den<br />
Boden des Saals auf rund 2000 Quadratmetern.<br />
Untermalt wurden die visuellen<br />
Eindrücke mit Musik der Stilepoche.<br />
Die Ausstellung kann für eine Tournee<br />
innerhalb von nur drei bis vier Stunden<br />
auf- und abgebaut werden. Verantwortlich<br />
für das Projekt ist das tschechische<br />
Unternehmen AV Media Events.<br />
Bylo nebylo, Van Gogh, Monet, Renoir
Simulationen hinterm Headset<br />
Einmal VR-Brille auf und schon verändert sich die Wirklichkeit. Museen<br />
auf der ganzen Welt zeigen, wie es dank moderner Technologie der Virtual<br />
Reality plötzlich möglich ist, in Gemälden herumzulaufen, die eigentlich<br />
an der Wand hängen, oder in Autos hineinzuschauen, die sonst ihre<br />
Komponenten hinter viel Blech verbergen.<br />
Mona Lisa’s Lächeln<br />
Da staunt sogar Leonardo: Im Pariser Louvre gab<br />
es das berühmteste Lächeln des bekanntesten<br />
Bild der Welt zum 500. Geburtstag von da Vinci<br />
auch in einer VR-Animation zu sehen. „Beyond<br />
Glass“ hieß die Ausstellung, bei der Besucher<br />
sich der geheimnisvollen Schönen deutlich direkter<br />
nähern können, was sonst das Panzerglas<br />
verhindert. On top zu sehen sind dank Headset<br />
damit auch Maltechniken des Meisters.<br />
60 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong>
Alice in<br />
Virtual Land<br />
Einmal zusammen mit Alice das weiße<br />
Kaninchen jagen – das hat das Londoner<br />
Victoria und Albert Museum seinen Besuchern<br />
in der Ausstellung „Alice: Curiouser<br />
and Curiouser“ ermöglicht. Illustratorin<br />
Kristjana Williams kreierte dafür extra<br />
interaktiv die legendäre Roman-Welt des<br />
britischen Schriftstellers Lewis Carroll.<br />
Zu Hause<br />
bei Modigliani<br />
Seine Bilder erzielen Rekordpreise, gemalt<br />
hat Modigliani sie vor allem in Paris. Wie<br />
es dort in seinem Studio in seinen letzten<br />
Monaten seines Lebens von 1919 bis<br />
1920 aussah, zeigt das Tate Modern in<br />
einer Nachbildung. Besucher können im<br />
virtuellen Atelier des Künstlers mehr als<br />
60 historische Objekte, Kunstwerke und<br />
Materialien anschauen.<br />
Inhalt<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 61
Artenforschung<br />
Wie erklärt man Besuchern das Phänomen<br />
der Evolution und präsentiert<br />
gleichzeitig die Vielseitigkeit der eigenen<br />
Sammlung? Das Pariser Nationalmuseum<br />
für Naturgeschichte<br />
setzt dafür auf die VR-Brille: Interessierte<br />
können damit im „Cabinet<br />
of Virtual Reality“ Verbindungen<br />
zwischen den Arten erforschen oder<br />
Kreaturen maßstabsgetreu und aus<br />
nächster Nähe betrachten.<br />
62 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />
Inhalt
TITEL Voraus in die Zukunft – real, digital oder hybrid?<br />
Mitten in Le Mans<br />
1<strong>96</strong>6 schrieb Ford Geschichte, als es mit dem GT40 die 24 Stunden<br />
von Le Mans gewann. Jetzt hat das Petersen Automotive Museum in<br />
Los Angeles auf zwei dieser Autos aus 1<strong>96</strong>7 und 2017, die nebeneinander<br />
geparkt sind, Hologramme gelegt. Im Laufe des 4-minütigen<br />
Erlebnisses „An American Supercar“ verwandeln sich die Wände<br />
des Museums in eine virtuelle Welt an der Rennstrecke. Besucher<br />
können durch die Karosserie blicken, um normalerweise verborgene<br />
Komponenten des Autos zu sehen und zu verstehen, wie sie funktionieren<br />
und wie sie sich über Jahrzehnte technischer Innovationen<br />
entwickelt haben.<br />
Inhalt<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 63
ZDF<br />
Der Wow-Moment<br />
Constantin Timm, Creative Producer des ZDF <strong>Magazin</strong> Royale und Preisträger des<br />
Sonderpreises „OPUS AVantgard“ 2022, im Gespräch über den 4D-Auftritt von Woodkid<br />
und wie die Fotogrammetrietechnik dabei sogar Lockdown-Grenzen überwindet.<br />
• Ihr habt im Dezember 2020 zum ersten Mal die<br />
Fotogrammetrietechnik für den 4D-Auftritt eines Musikkünstlers<br />
beim ZDF <strong>Magazin</strong> Royale verwendet. Eigentlich<br />
kommt diese Technologie aus dem Gaming-Bereich.<br />
Wie seid Ihr auf die Idee gekommen, sie aufs<br />
Fernsehen zu übertragen?<br />
In dieser Zeit wurde die Corona-Pandemie wieder sehr<br />
akut. Für unsere Show gab es zwar bereits eine Zusage<br />
des Musikers Woodkid, er konnte aber wegen der Beschränkungen<br />
zur Aufzeichnung nicht von Frankreich<br />
nach Deutschland reisen. Wir wollten den Auftritt trotzdem<br />
ermöglichen, ohne dass es hinterher aussieht wie<br />
ein Zoom-Call. Wir standen dann also im leeren Studio<br />
und sind mehrere Optionen durchgegangen. Aber nichts<br />
davon hat sich richtig oder besonders angefühlt. Und<br />
dann ist plötzlich mein Blick an die Decke gewandert,<br />
in der noch Elemente für die Augmented Reality-Technik<br />
von einer früheren Produktion verbaut waren. Und dadurch<br />
entstand dann das Hirngespinst: „Was wäre, wenn<br />
wir ein 4D-Modell von Woodkid bekommen könnten?“.<br />
• Worin bestand denn dann der Unterschied von Woodkids<br />
Auftritt zu der früheren Produktion?<br />
Wir hatten die AR-Technik damals für eine Show von<br />
„Prism is a Dancer“ mit Jan Böhmermann verwendet.<br />
Dort haben wir aber nur grafische Elemente ins Studio<br />
gesetzt, mithilfe einer für AR-vorbereiteten Kamera. So<br />
entstand eine Live-Visualisierung, die man normalerweise<br />
in der Postproduktion macht. Mit Woodkid hatten wir<br />
jetzt zum ersten Mal den gemeinsamen Auftritt eines<br />
Künstlers mit unserem Rundfunk-Tanzorchester Ehrenfeld,<br />
obwohl er in Paris und wir in Köln waren.<br />
64 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />
Inhalt
TITEL Voraus in die Zukunft – real, digital oder hybrid?<br />
• Wie können wir uns diese Produktion vorstellen?<br />
Woodkid wurde circa zwei Wochen vor der eigentlichen<br />
Show in einem Studio in Frankreich aufgezeichnet. Dafür<br />
brauchte es sehr viele Kameras, mit denen sich für<br />
jeden Frame ein 3D-Modell erstellen ließ. Außerdem<br />
hatten wir ein Musikarrangement mit Click, damit auch<br />
die zeitliche Dimension, also die vierte, mit dem, was<br />
das Orchester spielt, übereinstimmt. Das fertige Modell<br />
wurde dann zu uns nach Köln geschickt. Unser Dienstleister,<br />
das Studio von|Berg, hat es anschließend lichttechnisch<br />
aufbereitet, sodass es auch mit unserem Studiolicht<br />
synchronisiert wurde. Dabei haben dann bereits<br />
die Postproduktion des 4D-Modells und die Vorproduktion<br />
unserer Aufzeichnung ineinandergegriffen.<br />
Für die Aufzeichnung in unserem Studio haben wir eine<br />
Kamera mit einem Infrarotsensor ausgestattet. Der<br />
Sensor korreliert mit den Elementen in der Decke, so<br />
dass wir die reale Kamerabewegung und -position auf<br />
den Computer übertragen konnten. So verhalten sich<br />
die Kamerafahrten und Schwenks auch tatsächlich in<br />
der richtigen Relation und Perspektive zum 4D-Modell.<br />
Außerdem haben wir die Kamera und die dazugehörige<br />
Optik vermessen. So ließen sich auch Zooms und<br />
Schärfeverlagerungen im Studio eins zu eins auf das<br />
Modell übertragen. Hätten sich da Ungenauigkeit eingeschlichen,<br />
wären das gedrehte Kamerabild und das<br />
4D-Modell auseinandergedriftet.<br />
• Und anschließend wird über diese spezielle Kameratechnik<br />
das Woodkid-Modell ins Studio projiziert?<br />
Genau! Bei der Aufzeichnung kam dann der Wow-Moment:<br />
Ich selbst sehe die Bühne, auf der niemand<br />
steht. Aber auf unserem Bildschirm sehe ich am<br />
gleichen Punkt einen Musiker, um den die Kamera<br />
schwenkt. Das war schon sehr faszinierend.<br />
ZDF<br />
Making-of 4D Woodkid Performance | ZDF <strong>Magazin</strong> Royale<br />
Inhalt<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 65
ZDF<br />
Woodkid feat. RTO-Ehrenfeld – „Highway 27“ | ZDF <strong>Magazin</strong> Royale:<br />
• Ist so eine besondere Produktion deutlich teurer<br />
als sonst?<br />
Die Ausgangssituation mit der vorhandenen Technik<br />
im Studio war optimal und damit die große Chance für<br />
unseren neuen Ansatz. Viel Initialaufwand und -kosten<br />
waren also bereits geleistet. Denn wegen der vielen Beteiligten<br />
und zusätzlichen Aufzeichnung in Frankreich sind<br />
die Kosten so hoch, dass das im Rahmen unserer Show<br />
und vermutlich im ganzen deutschen Fernsehen mit dem<br />
entsprechenden Budgetrahmen wohl nicht möglich wäre.<br />
Das Projekt ist aber zustande gekommen, weil alle Beteiligten<br />
Interesse daran hatten. Das gilt für uns, die Dienstleister,<br />
für das Musiklabel, aber auch für Woodkid selbst.<br />
• War der sofort Feuer und Flamme für die Idee oder<br />
musstet Ihr Überzeugungsarbeit leisten?<br />
Ich hatte gelesen hatte, dass Woodkid selbst Musikvideoregisseur<br />
für große Stars wie Rihanna und dazu auch<br />
noch ein absoluter Postpro-3D-Mensch ist. Ich war mir<br />
sicher, dass man ihn mit der technischen Umsetzung<br />
nicht nur catchen konnte, sondern er sogar versteht,<br />
was da gerade passiert. Und so war es dann tatsächlich:<br />
Es hat erst sehr lange gedauert, bis wir sein Label<br />
von der Idee überzeugen konnten. Aber als sie ihn dann<br />
endlich persönlich erreicht hat, war er begeistert und es<br />
ging ganz schnell. Witzigerweise wollte er selbst vor einigen<br />
Jahren mal eine ähnliche Idee umsetzen. Damals<br />
war aber die Technik noch nicht so weit. Das hat sich<br />
also sehr glücklich gefügt.<br />
• Wenn man an ZDF <strong>Magazin</strong> Royale denkt, hat man<br />
als erstes Jan Böhmermann im Kopf. Wie hat er auf die<br />
neue Technik reagiert?<br />
Der war fasziniert davon, so wie wir alle. Unser Orchester<br />
übrigens auch. Wie sonst haben wir die Orchestermitglieder<br />
normal aufgezeichnet, aber sie konnten den<br />
Künstler auf der Bühne vor sich natürlich nicht sehen.<br />
Ich habe dann zu unserer Geigerin gesagt: „Schau doch<br />
mal dahin, so als würde da jemand stehen, mit dem<br />
du gerade zusammen musizierst.“ Diesen Moment sieht<br />
man auch im Video.<br />
66 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />
Inhalt
TITEL Voraus in die Zukunft – real, digital oder hybrid?<br />
• Auch wenn der Begriff „Augmented Reality“ etwas<br />
anderes suggeriert: Letztendlich bleibt es eine Technik.<br />
Wie real wirkt das Ergebnis nun wirklich?<br />
Das Modell hat etwas Artifizielles und sieht wie eine<br />
Computerspielfigur aus. Es ist in der Postproduktion<br />
sogar durch eine Gaming-Engine, die Unreal-Engine,<br />
gegangen. Aber durch das Einleuchten und die Synchronisation<br />
mit unserem Studiolicht, das sich sogar rhythmisch<br />
zur Musik auf ihm bewegt, wird es sehr immersiv.<br />
Dadurch beginnt man zu vergessen, dass wir dort Reales<br />
und Virtuelles vermischen.<br />
• Bei der Premiere einer neuen Technik kann man<br />
sich nicht auf Erfahrungen verlassen. Ist bei der Produktion<br />
etwas mal so richtig schief gegangen?<br />
Rückblickend gab es eigentlich nichts, was so gar nicht<br />
geklappt hat. Wegen der hohen Kosten fängt man an<br />
zu zittern und ist sehr auf den guten Willen aller angewiesen.<br />
Und unser AR-Technikkollege ist am Aufnahmetag<br />
trotz vorheriger Proben nochmal ordentlich ins<br />
Schwitzen gekommen. Am Probetag waren nämlich die<br />
Kran-Operatoren nicht da. Immer wenn wir den Kamerakran<br />
ganz hochfahren wollten, ist das Woodkid-Modell<br />
leider nach hinten gewandert. Die technische Genauigkeit<br />
bei einer bewegten Kamera ist eine andere, als wenn<br />
man es statisch filmt. Das sind eben die Herausforderungen,<br />
wenn man etwas zum ersten Mal macht. (lacht)<br />
• Eure Idee wurde nun mit dem neuen Sonderpreis<br />
„Opus AVantgard“ 2022 ausgezeichnet. Was bedeutet<br />
dieser Preis für euch?<br />
Er bestätigt uns offiziell in der guten Idee, unser Vorhaben<br />
voranzutreiben. Natürlich bestätigt er auch die<br />
Technologie. Ich glaube, dass man mit der Fotogrammetrie<br />
weiter forschen, probieren und arbeiten kann.<br />
Und gleichzeitig bedeutet er für unser Team eine totale<br />
Anerkennung, Musikauftritte besonderer Art in einem<br />
besonderen Rahmen zu denken. Sender wünschen<br />
oder forcieren nicht unbedingt Musik im Fernsehen,<br />
die sich abseits von Popmusik und Castingshows bewegt.<br />
Da ist es eine schöne Bestätigung, sich in solche<br />
neuen Ansätze reinzunerden und Künstler zu finden,<br />
die gerne etwas Neues ausprobieren.<br />
Opus – Deutscher Bühnenpreis<br />
Der Opus – Deutscher Bühnenpreis prämiert seit 1995 herausragende<br />
Persönlichkeiten und Projekte. Der Fokus liegt auf der technischen Umsetzung<br />
von Theater- und Musical-Inszenierungen, Konzerten und Tourneen sowie<br />
Corporate Events. Initiatoren des Ehrenpreises sind der <strong>VPLT</strong> (Verband der<br />
Medien- und Veranstaltungstechnik e.V.), der EVVC (Europäischer Verband der<br />
Veranstaltungs-Centren e.V.) sowie die Messe Frankfurt. Eine Fachjury, bestehend<br />
aus Verbandsmitgliedern, Vertretern der Messe sowie weiterer Branchenexperten,<br />
wählt unter den Einreichungen die Siegerprojekte aus. 2022 geht der Opus an<br />
das Projekt „Dionysus Stadt Open Air“, der neu geschaffene Sonderpreis „Opus<br />
AVantgard“ an „Woodkid @ ZDF <strong>Magazin</strong> Royale“.<br />
Inhalt<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 67
ZDF<br />
„Es fühlte sich an wie eine<br />
traditionelle Performance“<br />
Ein Gespräch mit Woodkid über seinen Auftritt als 4D-Modell<br />
bei ZDF <strong>Magazin</strong> Royale.<br />
• Wie war die Aufzeichnung mit der neuen 4D-Technik<br />
für Sie?<br />
Es war ein sehr interessanter Prozess. Vor fast 10 Jahren<br />
haben wir bei einem Auftritt für das Grand Journal<br />
in Frankreich angefangen mit der Technologie zu arbeiten.<br />
Daher bin ich mit dem Verfahren schon vertraut.<br />
Damals war die Technologie aber noch sehr handwerklich<br />
und experimentell. Bei ZDF <strong>Magazin</strong> Royale konnten<br />
wir das Ganze mit professioneller Ausrüstung und<br />
Setup realisieren. Das hat uns eine richtige Performance<br />
ermöglicht. Und die Technik hat sich so schnell weiterentwickelt,<br />
dass diese Performance auch viel fortschrittlicher<br />
war. Gleichzeitig passt sie damit auch sehr<br />
gut zu einigen der Themen und Visionen auf meinem<br />
Album. Intimität und Distanz, Mensch gegen Maschine,<br />
Realität und Fiktion und die Utopie/Dystopie von Technologie<br />
und Fortschritt.<br />
68 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />
Inhalt
TITEL Voraus in die Zukunft – real, digital oder hybrid?<br />
• Wo liegen die künstlerischen Herausforderungen<br />
bei einer solchen Produktion?<br />
Ich denke, man muss vor allem sehr sachkundig<br />
sein und sich der Möglichkeiten<br />
der Technologie bewusst werden. Es ist<br />
kein Prozess, dereinfach zu händeln ist<br />
Er ist irgendwie auch sehr abstrakt. Viele<br />
haben uns hinterher gefragt, wie wir das<br />
umgesetzt haben. Und selbst wenn man es<br />
vereinfacht, ist es immer noch sehr kompliziert<br />
zu verstehen. Wir sind auch leider<br />
noch nicht an dem Punkt, wo eine richtige<br />
musikalische Interaktion möglich ist. Es<br />
muss noch alles vollständig vorbereitet und<br />
vorhersehbar gemacht werden.<br />
• Haben Sie sich das Ergebnis bei ZDF<br />
<strong>Magazin</strong> Royale angesehen? Was war das<br />
für ein Gefühl, sich dort gemeinsam mit<br />
dem Orchester zu sehen, obwohl es räumlich<br />
getrennt aufgezeichnet wurde?<br />
Ja, das habe ich. Und ich war sehr beeindruckt<br />
von der Qualität der Augmented Reality.<br />
Es fühlte sich an wie eine traditionelle<br />
Performance.<br />
So, wie wir es gemacht haben, waren das<br />
Orchester und ich immer noch räumlich<br />
voneinander getrennt und distanziert. Aber<br />
dabei schwangen die Covid-Zeit und ihre<br />
Beschränkungen in der Performance mit,<br />
was für mich künstlerisch interessant war<br />
und meiner Meinung nach die richtigen<br />
Themen in Frage stellte. Da die volumetrische<br />
Erfassung technisch noch entwickelt<br />
werden muss, sind wir noch weit von einer<br />
Echtzeit-Performance gemeinsam mit dem<br />
Orchester entfernt – obwohl die AR-Dimension<br />
ja bereits in Echtzeit abläuft. Es<br />
ist aber sehr vielversprechend und aufregend,<br />
wie es erst sein wird, wenn die volumetrische<br />
Erfassung schließlich zu einem<br />
vollständigen Echtzeit-Prozess wird. Dann<br />
werden die Möglichkeiten zur Interaktion<br />
endlos sein.<br />
Universal Music<br />
Inhalt<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 69
Wie lassen sich Veranstaltungen<br />
in Zukunft gestalten?<br />
Deutschland ist als Tagungs- und Kongressstandort international auf den Spitzenplätzen.<br />
Damit das künftig im Wettbewerb auch so bleibt, haben sich 2015 das GCB<br />
German Convention Bureau, der EVVC Europäischer Verband der Veranstaltungs-<br />
Centren mit dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation<br />
zusammengetan und den Innovationsverbund „Future Meeting Space“ ins Leben<br />
gerufen. Ihr Ziel: Die Experten wollen Entwicklungen in der Veranstaltungsbranche<br />
analysieren, systematisieren und so Erfolgskonzepte für die Zukunft entwickeln.<br />
Im Mittelpunkt stehen Fragen wie: Wie lassen sich zukünftige Veranstaltungen<br />
gestalten, Bedürfnisse von Teilnehmern besser berücksichtigen und alle am<br />
Prozess Beteiligten mit ihren speziellen Anforderungen einplanen?<br />
Inzwischen liegen erste Erkenntnisse aus den Studien vor:<br />
70 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />
Inhalt
TITEL Voraus in die Zukunft – real, digital oder hybrid?<br />
1. Hybridität<br />
Hybride Veranstaltungen werden zunehmen, auch wenn<br />
zurzeit eine Sehnsucht nach physischem Kontakt und<br />
Interaktion besteht. Denn Hybridität bietet mehr Gestaltungsvielfalt<br />
und Entwicklungspotentiale.<br />
2. Kurzfristigkeit<br />
Die inhaltliche Ausrichtung von Veranstaltungen wird<br />
deutlich zunehmen. Sie müssen dann stattfinden, wenn<br />
ein Thema brisant ist und flexibel auf aktuelle Geschehnisse<br />
reagieren. Auch kürzere Innovationszyklen fordern<br />
kurze Vorbereitungszeiten.<br />
4. Flexibilität<br />
Unterschiedliche Gruppengrößen mit unterschiedlichen<br />
Formaten brauchen unterschiedlich große Räume mit<br />
veränderbaren Settings sowie intuitiv bedienbarer und<br />
individuell buchbarer Ausstattung.<br />
5. Reichweite<br />
Aufgrund der Hybridität wird es möglich sein, sowohl<br />
überregional als auch international eine Community für<br />
und rund um eine Veranstaltung aufzubauen. Das verändert<br />
auch die räumliche Komponente und erweitert die<br />
geographische Reichweite.<br />
3. Zeiteffizienz<br />
Entweder Anreisezeit und Veranstaltungsdauer werden<br />
kurzgehalten. Oder man schafft eine Möglichkeit, um<br />
die Zeit bei Veranstaltungen auch für das Tagesgeschäft<br />
zu nutzen.<br />
Inhalt<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 71
6. Partizipation<br />
Partizipation wird in Zukunft eine immer wichtigere Rolle<br />
einnehmen. Dabei muss klar zwischen der Teilhabe vor<br />
Ort beziehungsweise am Event selbst, im Sinne von Interaktion,<br />
und der Partizipation an der Programmgestaltung<br />
im Vorfeld differenziert werden. Teilnehmer wollen<br />
bei Veranstaltungen aktiver agieren und mitgestalten.<br />
7. Erlebnis<br />
Die Veranstaltung der Zukunft muss ein Erlebnis für die<br />
Teilnehmer sein und Emotionen wecken, die nachhaltig<br />
in Erinnerung bleiben. Gerade in Bezug auf die zeitliche<br />
Ausweitung wird dies immer essenzieller, um Kunden<br />
langfristig an ein Event und die damit verbundene Organisation<br />
und Marke zu binden. Wer die Identifikation<br />
mit einer Marke anstrebt, braucht diese Authentizität.<br />
9. Angebot<br />
Die aktuellen Entwicklungen führen zu einem breiteren<br />
Veranstaltungsangebot, die Konkurrenz wird immer größer<br />
und gut vermarktete Veranstaltungen verdrängen<br />
andere.<br />
10. Nachhaltigkeit<br />
Teilnehmer legen mehr Wert auf die CO2-Neutralität<br />
und damit den ökologischen Fußabdruck einer Veranstaltung.<br />
11. Sicherheit<br />
Der wachsenden Sensibilität bei personenbezogenen<br />
Daten muss genauso Rechnung getragen werden wie<br />
der Reise- und Aufenthaltssicherheit.<br />
8. Marketingmix<br />
Wegen dieser Inszenierung und Bindung werden Veranstaltungen<br />
ein wichtiges Marketinginstrument im<br />
Kommunikationsmix von Organisationen bleiben, um<br />
Produktabsatz und Aufbau einer Community zu fördern.<br />
72 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />
Inhalt
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Die Forscher im digitalen Raum<br />
Virtual Reality schafft nicht nur innovative Welten, sondern kreiert auch neue<br />
Geschäftsmodelle für Unternehmen. Seit 2019 forschen daher im Forschungs- und<br />
Transferzentrum (FTZ) „Digital Reality“ Prof. Dr. Roland Greule mit seinem Team<br />
und externen Partnern in den Bereichen Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR)<br />
und Mixed Reality (MR). Greule ist Professor an der HAW Hamburg im Department<br />
Medientechnik und der Initiator und Leiter des FTZ. Im Hamburger Kreativspeicher<br />
M28 kommen dafür Wirtschaft und Forschung zusammen.<br />
Transfer von Technologie<br />
Studierende aus dem Masterstudiengang „Digital<br />
Reality“ der HAW Hamburg lernen in der Speicherstadt<br />
dafür den umfassenden Umgang mit den neuen<br />
Technologien und Arbeitsformen im Rahmen der<br />
Praxisprojekte. Ihr Know-how können sie danach<br />
direkt in die Wirtschaft tragen und dort die Digitalisierung<br />
vorantreiben.<br />
„Wir arbeiten an der HAW Hamburg seit fast zehn Jahren<br />
an den Schnittstellen von Medientechnik und Medieninformatik,<br />
Design und Informationswissenschaften“,<br />
sagt Greule. „Unsere Erfahrungen zeigen, dass<br />
interdisziplinäre Projektteams aus Studierenden und<br />
Absolventen häufig zur erfolgreichen Unternehmensgründung<br />
führen. So sollen neue Kollaborationsformen<br />
und Arbeitsweisen im Rahmen von Projekten getestet<br />
werden. Die Entwicklung von Prototypen und ihre direkte<br />
Anwendung macht die Vorteile der Digitalisierung<br />
für Unternehmen sichtbar und erlebbar.“ Startups setzen<br />
dann im Transfer um, was die Studierenden ein paar<br />
Meter entfernt erarbeiten und erforschen. Theorie und<br />
Praxis werden so miteinander verzahnt.<br />
Natürlich lassen sich viele Ergebnisse der praxisnahen<br />
Forschung für Veranstaltungen nutzen: „Wir<br />
simulieren zum Beispiel an der Uni am Zentrum<br />
Licht in unterschiedlichen Umgebungen mit Hilfe<br />
von Virtual Reality“, so Greule. „Wir stellen uns Fragen<br />
wie: Wie kann man virtuelles Licht sehen? Wie<br />
kann man eine virtuelle Brille mehrere Stunden bei<br />
einem Konzert nutzen? Wie muss womöglich das<br />
Storytelling eines Events deshalb anders aufgebaut<br />
werden?“<br />
Ein Pluspunkt: Soft- und Hardware für Virtual Reality<br />
sind inzwischen deutlich billiger und das Handling<br />
der Geräte immer unkomplizierter. „Brillen für<br />
Virtual Reality waren früher recht teuer, werden jedoch<br />
immer günstiger“, so Greule. „Auch die Game-Industrie<br />
hat während Corona einen sehr großen<br />
Zulauf bekommen. Als wir zum Start des FTZ von<br />
hybriden Events sprachen, wurden wir komisch beäugt.<br />
Heute nicht mehr. Denn hybride Veranstaltungen<br />
können für unsere Branche eine Chance sein.“<br />
HAW Hamburg – Forschungs- und Transferzentrum DIGITAL REALITY<br />
74 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />
Inhalt
TITEL Voraus in die Zukunft – real, digital oder hybrid?<br />
Speicherstadt Digital –<br />
Visualisierte Geschichte<br />
Originalgetreue Modellierung des<br />
Kesselhauses und der Maschinenzentralstation<br />
als interaktives 3D-Model.<br />
Mit VR-Anwendung und immersiven<br />
Sounddesign die Speicherstadt<br />
von vor 100 Jahren erleben.<br />
Entwicklung einer<br />
AR-App „Lindley“<br />
Gestaltet und entwickelt wurde eine interaktive,<br />
aufwändig modellierte 3D-Mixed<br />
Reality Figur des britischen Ingenieurs<br />
William Lindley. Lindley revolutionierte die<br />
Grundwasserversorgung in Hamburg. Das<br />
Ziel der App war das Interesse für<br />
historische Themen bei einem<br />
breiteren, vor allem jüngeren<br />
Publikum zu wecken.<br />
Inhalt<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 75
Zur AUMA-Dokumentation<br />
Welches Potenzial hat<br />
Virtual Reality auf Messen?<br />
Einsatzpotenziale der Virtual Reality (VR) Technologie als Live-Kommunikationsinstrument auf<br />
Messen – diese hat Melany Sibal bereits 2018 während ihrer gleichnamigen Masterarbeit an<br />
der TU Chemnitz untersucht. Seitdem setzt sie die innovative Technologie verstärkt auf Events<br />
in B2B und B2C ein. Wir sprechen mit ihr über ganz Reales in dieser Welt des Virtuellen.<br />
• Wo liegt das besondere Potenzial von Virtual Reality<br />
auf Messen und Events?<br />
Mit ihr sprechen Sie das Sensorische, also Visuelles,<br />
Auditives und Haptisches, aber auch Emotionen und<br />
Intellekt an. Das macht sie zu einem unfassbar spannenden<br />
und neuen Instrument in der Kommunikation.<br />
Vor allem im Bereich des Storytellings ist noch sehr<br />
viel Luft nach oben. Besucher sind nach einem langen<br />
Tag mit vielen Meetings und Flyern irgendwann<br />
ganz froh, wenn sie eine VR-Brille aufsetzen können<br />
und mal etwas Neues sehen. Wir haben zum Beispiel<br />
für einen Kunden aus dem Medizinbereich eine Virtual<br />
Reality konzipiert. So konnte man die neue Zusammensetzung<br />
seines Medikaments spielerisch herausfinden.<br />
Aber auch die Planung eines Messestandes<br />
und sein Raumgefühl lassen sich vorab virtuell zeigen.<br />
Häufig können sich Auftraggeber bestimmte Inhalte<br />
nicht so vorstellen, wie wir als Messebauer. Wie<br />
zum Beispiel der Unterschied zwischen einer 3 Meter<br />
und einer 5 Meter Wand. Virtual Reality vermindert<br />
das Risiko einer kurzfristigen Änderung vor Ort, senkt<br />
Kosten, erhöht Planungssicherheit und nimmt gleichzeitig<br />
die Bedenken vor dieser neuen Technologie.<br />
76 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />
Inhalt
TITEL Voraus in die Zukunft – real, digital oder hybrid?<br />
• Ihre Masterarbeit haben Sie 2018 und damit noch<br />
vor Corona geschrieben. Was hat sich seitdem verändert?<br />
Ich hatte darin bemängelt, dass die relationale Komponente<br />
von Virtual Reality, also die Beziehung der<br />
Benutzer untereinander, noch ausbaufähig ist. In der<br />
Hinsicht hat sich viel getan. Es gibt mittlerweile eigene<br />
VR Chats und Facebook Rooms, wo man mit<br />
allen Menschen auf der Welt kommunizieren kann.<br />
Diese Komponente kann man heute also noch stärker<br />
nutzen.<br />
Allerdings haben wir durch die vielen Video-Calls jetzt<br />
die Situation, dass gerade das reale Erleben wieder zu<br />
etwas Besonderem wird. Die Virtual Reality kann und<br />
muss nun diese persönlichen Gesprächen um einzigartige<br />
Erlebnisse ergänzen. Wenn sich die Technik der<br />
Virtual Reality diesen Platz zurückerobern will, muss<br />
sie nun schon ganz einzigartige Erlebnisse schaffen.<br />
• Wie setzt man Virtual Reality professionell ein, damit<br />
sie am Ende erfolgreich wirkt?<br />
Sie müssen das Standpersonal gut schulen, damit keine<br />
technischen Fauxpas passieren. Hilfreich ist eine<br />
Ersatz-VR-Brille bei technischen Problemen. Und Sie<br />
sollten nicht zu sparsam sein. Die günstigen Head<br />
Mounted Displays-Modelle, bei denen man nur das<br />
Mobiltelefon verwendet, erreichen nie die Qualität der<br />
kostspieligeren Varianten, die über den Rechner laufen.<br />
Den größten Erfolg erreichen Sie, wenn die VR auf das<br />
konkrete Produkt oder die Marke eingeht. Sie muss also<br />
an die Inhalte gebunden oder gebrandet sein. Nur dann<br />
entfaltet sie ihr volles Potenzial. Demo-Spiele aus dem<br />
Steam-Store ohne Produktbezug sind zwar kurze Zeit<br />
lustig. Sie sorgen aber nicht dafür, dass Ihr Produkt im<br />
Gedächtnis bleibt. Da müssen Sie kreativ werden und<br />
sich überlegen, mit welcher Strategie die Virtual Reality<br />
Ihr Produkt oder Ihre Botschaft am besten unterstützt.<br />
Melany Sibal<br />
Inhalt<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 77
Meetingformate:<br />
Von analog bis virtuell<br />
Die Forscher von „Future Meeting Space“ sind Formaten auf die Spur gegangen,<br />
die künftig die Meetingbranche prägen werden. Identifiziert haben sie die sechs<br />
Szenarien „Interaktives Forum“, „Räumlich-verteilter Kongress“, „Co-Working<br />
Kongress“, „Analoger Kongress“, „Hybrider Kongress“ und „Virtual goes Real“.<br />
Unter die Lupe genommen haben sie dabei auch einzelne Faktoren wie Interaktion,<br />
Zeit, Flexibilität, Sicherheit, Kurzfristigkeit und Erlebnis.<br />
1. Interaktives Forum<br />
Eine Veranstaltung mit 50 bis 200 Gästen startet mit einem gemeinsamen frontalen Vortrag, danach werden<br />
einzelne Themengebiete in Kleingruppen bearbeitet. Die Interaktion der Teilnehmender steht im Vordergrund.<br />
2. Räumlich verteilter Kongress<br />
Mehrere regionale Veranstaltungen finden an mehreren Standorten gleichzeitig und gleichberechtigt statt.<br />
Eine Übertragung und somit auch Kommunikation sind gewährleistet. Dieses Szenario punktet vor allem mit<br />
Zeiteffizienz, Sicherheit und Erlebniskreation.<br />
78 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />
Inhalt
TITEL Voraus in die Zukunft – real, digital oder hybrid?<br />
Inhalt<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 79
3. Co-Working-Kongress<br />
Eine mehrtägige Veranstaltung gibt genug Raum und Zeit, um ein nachhaltiges Netzwerk aufzubauen, zu pflegen<br />
und trotzdem notwendige Arbeiten des Berufsalltags zu erledigen. Kurzfristigkeit und Zeiteffizienz machen den<br />
Reiz dieses Szenarios aus.<br />
4. Analog total<br />
Die analoge Veranstaltung findet bewusst an einem abgeschiedenen Ort statt. Ziel ist die Fokussierung auf die<br />
Inhalte. Die Anbindung an die Außenwelt spielt keine Rolle. Ein Szenario, das vor allem die Anforderungen an<br />
Sicherheit und Erlebnis abdeckt.<br />
80 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />
Inhalt
5. Hybride Veranstaltung<br />
Eine reale Veranstaltung wird zusätzlich in den virtuellen Raum verlegt. Die Existenz einer virtuellen Parallelwelt<br />
ermöglicht es den Teilnehmern, sowohl physisch als auch digital anwesend zu sein. Das Szenario ist<br />
deshalb besonders zeiteffizient und erlebnisreich.<br />
6. „Virtual goes real“<br />
Eine ausschließlich in sozialen Medien existierende Community trifft sich außerhalb der Netzwerke, um persönlich<br />
und direkt in Kontakt zu treten. Ein Szenario, das Interaktionselemente mit Kurzfristigkeit und Erlebniswerten<br />
vereint.<br />
Inhalt<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 81
Klaus Vyhnalek (www.vyhnalek.com)<br />
Durchgeschwurbelt<br />
nach dem Tal der Tränen<br />
„Die Hoffnung nach der Krise“ – so lautet der Titel des aktuellen Buchs<br />
von Trend- und Zukunftsforscher Matthias Horx. Wir sprechen mit ihm<br />
über vier verschiedene Phasen von Krisen, einen Perspektivwechsel für<br />
innovative Eventformate und die Suche nach dem Sinn der Arbeit.<br />
• Wie geht es Ihnen zurzeit in der Corona-Pandemie?<br />
Ich mache wohl die Erfahrung wie viele Menschen.<br />
Wenn man sich nicht von Panik und schlechter Laune<br />
anstecken lässt, tun sich verblüffende Möglichkeiten<br />
auf. Vieles macht man leichter und einfacher als vorher.<br />
Ich habe viel Zeit zum Schreiben und Gärtnern<br />
gefunden.<br />
Es kann bei mir eine Ausnahme sein, aber erstaunlicherweise<br />
hat es die Ökonomie nicht sehr beeinflusst. Man<br />
denkt oft, dass es schlimmer kommt, als es wirklich ist.<br />
• In Ihrem aktuellen Buch „Die Hoffnung nach der<br />
Krise“ gehen Sie auf unterschiedliche Phasen von Krisen<br />
ein. Können Sie die genauer beschreiben?<br />
Die Psychologin Elisabeth Kübler-Ross beschrieb die<br />
Trauerphasenlogik. Ihre vier Phasen kann man auf Krisen<br />
anpassen. Erstmal Schock, wenn so etwas wie Corona<br />
eintritt, ist man völlig geplättet, weil man sich das gar<br />
nicht vorstellen konnte. Dann gibt es eine euphorische<br />
Widerstandsphase. Die erlebten wir vor anderthalb Jahren<br />
im Frühjahr, als die Leute gesagt haben, wir lassen<br />
uns nicht klein kriegen und verhalten uns solidarisch.<br />
82 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />
Inhalt
TITEL Voraus in die Zukunft – real, digital oder hybrid?<br />
Dann beginnt das lange Tal der Tränen, in dem man die<br />
Fassung verliert. Es bauen sich Klage- und Angstmuster<br />
auf, es gibt Bezichtigungen und das Geschimpfe. Und<br />
dann kommt die Form der Akzeptanz und Wiedergeburt.<br />
Man kann sich nicht mehr an der Negativität festklammern.<br />
Plötzlich entstehen die verblüffenden Effekte, die<br />
es in Krisen historisch immer gab.<br />
• Welche sind das?<br />
Gerade in Pandemien hat stark ein gesellschaftlicher<br />
Wandel stattgefunden. Nach der Pest begann die<br />
Renaissance. Nach den Cholera-Epidemien im 18. und<br />
19. Jahrhundert wurden aus Slums unsere lebenswürdigen<br />
Städte. Pandemien hinterlassen Veränderungen im<br />
menschlichen Verhalten. Das kann man sich während<br />
der Krise allerdings nicht vorstellen. Jetzt fürchten wir<br />
uns noch furchtbar vor den Menschen, die sich besonders<br />
fürchten und das schlägt in Aggression um. Aber<br />
das spielt im weiteren Verlauf keine Rolle mehr. Solche<br />
Krisen verändern gesellschaftliche Grundstrukturen,<br />
Verhaltenssysteme, Denksysteme oder Fühlsysteme.<br />
• Ich tröste mich in Krisen, dass sie zwar wie ein<br />
Waldbrand alles vernichten und alles für immer verloren<br />
ist. Aber es wächst etwas spannend Neues, auf das man<br />
sich freuen kann. Können Sie vergleichbar Positives in<br />
unserer Gesellschaft entdecken?<br />
Erstmal zurück zur Allegorie des Waldbrands. Untersuchungen<br />
belegen, dass wer zwanghaft jedes kleine<br />
Feuer erstickt, irgendwann den richtig großen Waldbrand<br />
riskiert. Das ist eine alte Weisheit der Urvölker.<br />
Die Aborigines legen regelmäßig Feuer in der Wüste,<br />
damit sich von dem vielen Gestrüpp nicht immer mehr<br />
bildet. Sie vermeiden so den richtig großen Brand, den<br />
wir jetzt erlebt haben. Das ist auch eine wunderbare<br />
Metapher für das menschliche Leben. Ohne Krisen<br />
können wir uns nicht verändern, sondern klammern<br />
immer am Alten fest, fahren in dieselbe Richtung –<br />
und das führt zum Entgleisen.<br />
Wer will kann nach einem Perspektivwechsel die gesamten<br />
Systeme unserer Kultur und Gesellschaft analysieren.<br />
Ich fange nur mal mit der Arbeitswelt an.<br />
Wir kommen aus einer Welt im Prä-Corona, in der eini-<br />
ge Tätigkeiten im Grunde genommen überflüssig waren<br />
und schlecht bezahlt wurden. In der haben sich immer<br />
mehr diese sehr hässlichen Billiglohnsektoren gebildet<br />
und Menschen wurden ausgebeutet. Und plötzlich wachen<br />
wir in einer Gesellschaft auf, in der qualifizierte<br />
Arbeit und das Können unglaublich gefragt sind. Es gibt<br />
kein Unternehmen mehr, das nicht verzweifelt Leute<br />
und Talente sucht. Denken Sie mal an Handwerker, die<br />
heute praktisch jeden Preis verlangen können.<br />
Epidemien wie Corona beschleunigen das Suchen<br />
nach Sinn. Das Erlebnis ist so existenziell, dass sich<br />
die Leute fragen: Sag mal, muss ich mir das antun?<br />
In Amerika nennt man das gerade The Great Resignation.<br />
Pro Monat kehren rund fünf Millionen Menschen<br />
nicht mehr an ihre alten Arbeitsplätze zurück,<br />
weil sie sich anders orientieren, selbständig machen<br />
und improvisieren. Krisen holen nicht jeden aus alten<br />
Gewohnheiten heraus, aber doch viele. Das sehen Sie<br />
überall. In der Pflege bis in den Kulturbereich fragen<br />
die sich: Vielleicht müssen wir auch mal etwas anderes<br />
und nicht immer dasselbe machen? Das führt dann<br />
zu einem positiven Schwurbel. Wenn man Schwurbel<br />
als die Bindung neuer Verbindungen begreift, dann<br />
schwurbelt uns eine Krise so richtig durch.<br />
• Die Veranstaltungswirtschaft ist von der Corona-<br />
Pandemie am härtesten betroffen. Wie kann ein solcher<br />
Wirtschaftszweig die Hoffnung aufrechterhalten?<br />
Naja, jetzt Sie mit dieser Frage wieder in die Klagephase<br />
zurückgerutscht. Wem geht es denn nicht furchtbar?<br />
Den Gastwirten, den Mitarbeitern in der Automobilindustrie,<br />
es geht immer allen ganz furchtbar. Vielleicht<br />
sollten wir diesen Modus verlassen und die Lage<br />
betrachten. Natürlich sind Menschen nahe Branchen<br />
durch die Krise am meisten betroffen. Das ist nun mal<br />
so. Ich verdiene als Vortragsreisender mein Geld und<br />
habe praktisch alle meine klassischen Jobs verloren.<br />
Aber gleichzeitig ist eine neue virtuelle Branche entstanden,<br />
die rasend wächst. Auch ich habe viele Vorträge<br />
virtuell gehalten, obwohl ich mich nach der physischen<br />
Bühne sehne. Es ist interessant, was allein im<br />
kreativen Bereich für Software oder neue Arbeitsformate<br />
entstanden sind. Gerade diese Szene sollte sich<br />
auszeichnen, dass sie kreativ reagiert.<br />
Inhalt<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 83
Das funktioniert nicht überall. Einem Großteil ist aber<br />
durch staatliche Transfers geholfen worden. Menschen,<br />
die dennoch durch die Lücken fallen, müssen sich etwas<br />
Neues einfallen lassen. Ihr Wertschöpfungskonzept war<br />
vielleicht nicht resilient genug und sie hatten eigentlich<br />
schon vor der Krise ein Problem. Drastisch formuliert:<br />
Wer zum Beispiel als Hotelier früher schon eine miese<br />
Küche hatte und Bedürfnisse der Kunden nicht beachtete,<br />
ist im Ausleseprozess vom Markt verschwunden.<br />
Diejenigen dagegen, die über einen Grundimpuls zur<br />
Innovation verfügen, werden sich auch neu erfinden. Es<br />
ist der Einbruch der Wahrheit in eine Scheinwirklichkeit,<br />
in der wir vorher gelebt haben. Das ist für einige Marktteilnehmer<br />
schwierig und für andere lehrreich.<br />
Trotz des großes Nachholbedürfnisses zum Abfeiern<br />
werden aber künftig exzessive Partys, teures Fingerfood<br />
auf Veranstaltungen oder die gradlinige Vermehrung von<br />
Events nicht mehr in diesem Umfang stattfinden. Die<br />
Frage von Qualität spielt eine größere Rolle. Firmen hinterfragen<br />
mehr, ob eine Businesskonferenz wirklich nötig<br />
ist und die Wachstumsraten, die wir so selbstverständlich<br />
erwarten, kommen vielleicht nicht wieder. Es war auch<br />
sinnvoll, dass wir mal in den Himmel gucken und feststellen:<br />
Moment mal, da fliegen weniger Flugzeuge, aber<br />
vielleicht ist das auch nicht so falsch. Entweder müssen<br />
wir Flugzeuge erfinden, die die Umwelt nicht verschmutzen,<br />
oder es wäre nicht schlecht, weniger zu fliegen.<br />
• Es wird gern gefordert, nicht immer mehr und größer<br />
zu produzieren. Aber wenn etwas nicht mehr wächst, so<br />
wie Ihre Pflanzen im Garten, stirbt es doch?<br />
Genau, aber wenn Sie in Ihrem Körper unbegrenztes<br />
Wachstum haben, dann ist das keine gute Mitteilung,<br />
oder? Das heißt dann nämlich Krebs. Deshalb stellt sich<br />
die Frage nach der Art von Wachstum. Wir reden dann<br />
zum Beispiel über Kreisläufe. Wir können Events qualitativ<br />
so gestalten, dass sie, metaphorisch gesprochen,<br />
gesünder sind. In einer anderen Denkweise befindet<br />
man sich dagegen in dem Zwang, dass wir irgendwann<br />
immer mehr Öl verbrennen müssen, weil es gar nicht<br />
mehr anders geht. Eine Gesellschaft muss nicht immer<br />
durch materielle Formen oder Produkte, sondern kann<br />
auch durch mehr Services, mehr Dienstleistung, mehr<br />
Zuneigung wachsen.<br />
• Digitalisierung und Nachhaltigkeit kommen zurzeit<br />
als drängende Trends hinzu. Was würden Sie Unternehmen<br />
raten, um sich für die Zukunft gut aufzustellen?<br />
Erst mal würde ich alle schnell gemachten Ratschläge<br />
am Telefon oder in Interviews ablehnen, weil das Blödsinn<br />
ist. Eine Standup-Beratung macht keinen Sinn,<br />
weil die Anbieter in der Unterhaltungsbranche ein gigantisches<br />
Spektrum abdecken. Im Grunde muss man<br />
das eigene Wertschöpfungskonzept hinterfragen, und<br />
zwar bevor man pleitegeht. Sie müssen verstehen, wie<br />
sich der Markt und Bedürfnisse verändern, rechtzeitig<br />
die Kurve kriegen und dann mit Innovation und neuen<br />
Formaten den Trend sogar mitgestalten. Denken Sie mal<br />
an Messen. Braucht es hier immer mehr Stände und<br />
körperliche Erschöpfung am Ende des Tages? Die Präsentationsmesse<br />
hat sich im Format überlebt. Da wird<br />
es neue hybride Formen geben, so kostbar die persönliche<br />
Begegnung auch ist. Wer diese neuen Angebote<br />
gestaltet, ist der Marktgewinner.<br />
Jedem Trend folgt außerdem ein Gegentrend, der lukrativer<br />
sein kann. In den vergangenen 20, 30 Jahren<br />
standen Spaß und Entertainment im Vordergrund. Jetzt<br />
erleben wir die Digitalisierung, in der menschliche Beziehungen<br />
abstrakter und verdateter werden. Ich glaube<br />
aber nicht, dass die Menschen wirklich in den virtuellen<br />
Raum des Metaverse wollen. Sie möchten ihre<br />
Menschlichkeit leben. Das führt zu mehr qualifizierten<br />
Begegnungen. Hier hat die Eventbranche einen ewigen<br />
Charakter, weil sie dieses Bedürfnis bedient.<br />
• Worauf freuen Sie sich nach Corona?<br />
Ich kann inzwischen gut mit einer Maske leben und bin<br />
da weniger paranoid. Wir sollten uns Gedanken machen,<br />
wie wir Streit in der Gesellschaft besser ritualisieren und<br />
moderieren. Auf vollkommen blödsinnige Streitdebatten<br />
im Fernsehen, wo man sich nur im Kreis dreht und verbal<br />
verprügelt, kann ich gut verzichten. Das waren die<br />
falschen Events.<br />
www.horx.com<br />
84 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />
Inhalt
TITEL Voraus in die Zukunft – real, digital oder hybrid?<br />
Buchverlosung<br />
Unter allen Teilnehmenden<br />
verlosen wir bis zum<br />
19. Mai 2022 ein Exemplar.<br />
Alle Informationen dazu unter<br />
www.vplt.org/buchverlosung/horx<br />
Krisen können Ökonomien von innen<br />
heraus verändern, neue Epochen einleiten<br />
und Kultursysteme neu konfigurieren.<br />
Beispiele sind die Renaissance, die<br />
Aufklärung, das industrielle Zeitalter, die<br />
Konsumgesellschaft, die POP-Ära und<br />
anderes. Viele dieser Epochen hatten<br />
ebenfalls symbolische Auslöser, die etwas<br />
zum Durchbruch brachten, was latent<br />
bereits in der Gesellschaft vorhanden<br />
war. Die Coronakrise beendet die Ära der<br />
ungebremsten Erhitzung und Beschleunigung,<br />
des Steigerungswahns der letzten Jahrzehnte<br />
und der entfesselten Industrialisierung.<br />
Dieses Buch von Matthias Horx knüpft an<br />
„Die Zukunft nach Corona“ an, ohne eine<br />
Corona-Bilanz zu sein. Es kreist erneut um<br />
den Begriff der RE-GNOSE, der zu einer<br />
Art Kultbegriff geworden ist. Es zeigt die<br />
aktuellen Mindshifts und erklärt, wie sich die<br />
Zukunft in uns immer wieder neu erfindet.<br />
www.horx.com/buecher<br />
Inhalt<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 85
Real, digital oder hybrid –<br />
die Zukunft von Messen<br />
• Messen finden schon immer onsite<br />
statt, häufiger nun aber auch digital.<br />
Wie nehmen Sie aktuell die Situation<br />
und die Herausforderungen wahr?<br />
• Werfen Sie mal einen Blick in<br />
die Zukunft – wie sehen Messen<br />
in 10, 20 Jahren aus?<br />
„Messen sind<br />
immer im Wandel“<br />
Steffen Schulze<br />
Leiter Bereich Kommunikation und Marketing,<br />
AUMA – Verband der deutschen Messewirtschaft<br />
• Innovative Messe-Events mit digitalen, auch virtuellen,<br />
Erweiterungen waren schon vor der Pandemie<br />
im Kommen. Die Digitalisierung stärkt Messeveranstalter<br />
dabei, zusätzliche Werte für Aussteller und<br />
Besucherinnen zu schaffen, sei es beim Community-Building<br />
oder bei Co-Creation. Die Verknüpfung<br />
von realen und digitalen Elementen ermöglicht es, die<br />
Vorteile beider Formate zu verbinden. Digitale Lösungen<br />
erhöhen die Reichweite, die Messe vor Ort punktet<br />
durch persönliche Kontakte und Live-Erlebnisse.<br />
Die Präsenzmesse wird zum Höhepunkt der digitalen<br />
Verlängerung.<br />
• Ganz klar, künftig werden Messen höhere digitale<br />
Anteile haben. Hybrid-Veranstaltungen sprechen ganz<br />
neue Zielgruppen an, können Aussteller und Besucher<br />
beteiligen, die für einen ersten Eindruck nicht<br />
anreisen würden. Da hat sich viel getan. Das ist gut<br />
so. Aber schon 2012 hat keine Messe stattgefunden<br />
wie 2002, keine Messe 2032 wird sein wie eine in<br />
diesem Jahr – Corona nicht mitgedacht. Messen sind<br />
immer im Wandel. Nichts bleibt, wie es ist. Mehr<br />
denn je geht es jedoch um Vertrauen, um Markenpflege,<br />
um überzeugende Präsentation von Innovationen.<br />
Hier zählt Präsenz, hier zählt der Mensch! Neue<br />
Bindung, innovative Kooperation und langfristige Beziehung<br />
entstehen durch Begegnung: Im Paket gibt’s<br />
das nur auf echten Messen.<br />
86 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />
Inhalt
TITEL Voraus in die Zukunft – real, digital oder hybrid?<br />
Das Bedürfnis<br />
nach persönlicher<br />
Kommunikation<br />
• Messen sind Live-Medien. Sie leben davon, persönliche<br />
Begegnung in einem spannenden, innovativen<br />
Umfeld zu ermöglichen und sind daher eine einzigartige<br />
Plattform für Geschäftsbeziehungen – egal ob alt oder<br />
neu. Im digitalen Umfeld können Messen diese Stärken<br />
nicht ausspielen. Hierfür fehlt der persönliche, vertrauensvolle<br />
und verbindliche Umgang miteinander. Durchgeführte<br />
Digitalformate haben in keinster Weise an den<br />
Erfolg von Präsenzmessen anknüpfen können. Menschen<br />
haben das Bedürfnis nach persönlicher Kommunikation.<br />
Wolfgang Marzin<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung, Messe Frankfurt GmbH<br />
Beziehungen pflegen<br />
• Die Corona-Pandemie hat uns – genauso wie die<br />
gesamte Veranstaltungsbranche – hart getroffen. Dennoch<br />
waren wir in den vergangenen zwei Jahren in der<br />
Lage, an unseren weltweiten Standorten mit neu entwickelten<br />
digitalen und hybriden Veranstaltungsformaten<br />
starke und sichere Plattformen auszurichten. Da wir<br />
vor der Pandemie bereits seit zwei Jahrzehnten verstärkt<br />
in unser digitales Serviceangebot rund um unsere<br />
Präsenzmessen investiert hatten, konnten wir unseren<br />
Kundinnen und Kunden während der anhaltenden Kontaktverbote<br />
maßgeschneiderte digitale Ergänzungsformate<br />
anbieten, hybride Events oder auch ganzjährlich<br />
nutzbare digitale Orderplattformen.<br />
• Die Digitalisierung ist aber nun mal nicht mehr<br />
aufzuhalten. Es kommt auf die richtige Mischung an.<br />
Hier zeigt sich, dass digitale Ergänzungen Präsenzmesseformate<br />
wirkungsvoll unterstützen können. Hierbei<br />
ist jedoch zu beachten, dass die Messe im Mittelpunkt<br />
bleibt. Alle Kommunikationsmaßnahmen im Vorfeld und<br />
Umfeld sollten immer auf das Highlight hinführen. Dies<br />
stärkt aktuell die noch schwierige internationale Reichweite,<br />
wird dann aber in Zukunft als gelernter Bestandteil<br />
nicht mehr wegzudenken sein.<br />
Henning Könicke<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
FAMA Fachverband Messen und Ausstellungen e.V.<br />
• Die zwangsweise Verlagerung von Veranstaltungen<br />
in den digitalen Raum hat unserer Branche wie unter<br />
dem Brennglas deutlich gemacht, dass die physische<br />
geschäftliche Begegnung auf unseren Messen vor Ort<br />
maßgeblich ist für den Geschäftserfolg. Wir hören von<br />
vielen Kunden, dass die Rolle von Veranstaltungen als<br />
Ort des Aufbaus und der Pflege internationaler Beziehungen<br />
eine persönliche, physische Interaktion voraussetzt.<br />
Der digitale Faktor wird zwar auch in der Zukunft<br />
fester Bestandteil unserer Präsenzmessen bleiben und<br />
eine wertvolle Bereicherung sein, aber nachhaltiger Vertrauensaufbau,<br />
Konkurrenzbeobachtung, haptisches Erfahren<br />
von Produkten bleiben nur vor Ort möglich.<br />
Inhalt<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 87
Neuerfindung im „New Normal“<br />
Ein Gespräch mit Prof. Dr. Cornelia Zanger von der Technischen Universität<br />
Chemnitz, über Digitalisierungsschübe in der Event- und Messebranche,<br />
innovative Konzepte und neue, daraus folgende Geschäftsmodelle.<br />
• Die Veranstaltungswirtschaft ist von der Corona-Pandemie<br />
am härtesten betroffen. Jetzt revolutioniert<br />
sich die Branche auch noch und geht hinüber<br />
ins digitale Zeitalter. Sie sprechen von „The New Normal“<br />
– was meinen Sie damit?<br />
Auch wenn in der Live-Kommunikationsbranche sowohl<br />
im Messe- als auch im Eventbereich Akteure<br />
noch immer von einer Rückkehr zu den guten „alten“<br />
Zeiten von vor 2020 träumen, so zeigen doch die aktuellen<br />
Entwicklungen der letzten zwei Jahre, dass es<br />
das nicht geben wird. Die Branche hat sich während<br />
der Zeit der wiederholten Lockdowns und starken Einschränkungen<br />
der persönlichen Begegnungen neu er-<br />
finden müssen. „The New Normal“ ist vor allem durch<br />
einen Digitalisierungsschub gekennzeichnet. Messeund<br />
Eventkonzepte werden auch zukünftig mit Blick<br />
nicht nur auf das Pandemiegeschehen, sondern auch<br />
vor dem Hintergrund der insgesamt fragilen Marktund<br />
Umweltbedingungen in geringerem Umfang noch<br />
reine Live-Veranstaltungen sein.<br />
Veranstalter und Teilnehmer haben sich an die Vorteile<br />
der Digitalisierung gewöhnt. Zeit und Kosten für<br />
Reisen oder Übernachtungen können reduziert werden.<br />
Und nicht nur nebenbei bieten digitale Veranstaltungen<br />
auch Vorteile zur Erfüllung ökologischer<br />
Nachhaltigkeitsansprüche.<br />
88 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />
Inhalt
TITEL Voraus in die Zukunft – real, digital oder hybrid?<br />
Zwischen realen, live stattfindenden Veranstaltungen<br />
und vollständig digitalisierten Veranstaltungen werden<br />
vor allem hybride Formate das „New Normal“ ausmachen.<br />
Hybride Formate vereinigen die Vorteile von<br />
Live-Veranstaltungen, wie den persönlichen Kontakt<br />
und die hohe Erlebnisintensität, mit den Vorteilen von<br />
digitalen Veranstaltungen wie unbegrenzte räumliche<br />
Reichweite, 24h-Verfügbarkeit, Erreichen räumlich verteilter<br />
Zielgruppen, die nicht vor Ort sein können. Das<br />
heißt, neben der räumlich zentrierten Begegnung zwischen<br />
Veranstaltern und Besuchern gibt es zum Beispiel<br />
bei Messen auch die Möglichkeit zur räumlich verteilten<br />
Präsentation des Angebotes durch den Aussteller oder<br />
den Messebesuch aus der Ferne. Mit Blick auf internationale<br />
Aussteller und Besucher ist es für Messeveranstalter<br />
wichtig, solche Optionen zu schaffen.<br />
Fest steht aber auch, und das bestätigt zum Beispiel<br />
unsere R.I.F.E.L. (Research Institute for Exhibition and<br />
Live-Communication) Studie zur „Zukunft der Live<br />
Kommunikation“ von Ende 2021, dass es einen starken<br />
Nachholbedarf an persönlichen Treffen gibt. Persönliche<br />
Begegnungen auf Veranstaltungen ermöglichen<br />
es, Kontakte und Netzwerke zu pflegen, neue Kontakte<br />
zu entwickeln und das für Geschäfte so wichtige Vertrauen<br />
zu schaffen. Und auf Veranstaltungen entstehen<br />
Emotionen, die man nicht digitalisieren kann. Das Bedürfnis<br />
nach echten Begegnungen und emotionalen Erlebnissen<br />
wird die Live-Kommunikation auch im „New<br />
Normal“ unverzichtbar machen.<br />
• In Ihrer Wissenschaftlichen Konferenz Eventforschung<br />
der TU Chemnitz haben Sie sich mit der Forschung<br />
dazu beschäftigt. Können Sie ein paar Einblicke<br />
geben?<br />
Die Wissenschaftliche Konferenz Eventforschung hat<br />
sich seit 13 Jahren als wissenschaftliche Plattform<br />
des Dialogs zwischen der Forschung und Event- und<br />
Messepraxis etabliert. Bei der 13. Wissenschaftlichen<br />
Konferenz Eventforschung Ende Oktober 2021 standen<br />
die Entwicklung der Branche in der Krise und<br />
die Wege zum Re-Start im Mittelpunkt. Wichtige inhaltliche<br />
Fragen, die wir diskutiert haben, waren das<br />
neue Verständnis der Live-Kommunikation, das davon<br />
geprägt ist, Konzepte zu entwickeln, die künftig die<br />
Welten von digital, hybrid und live auf einer einzigen<br />
kundenzentrierten Plattform verschmelzen lassen.<br />
Dabei stellte sich auch die Frage nach der genauen Definition<br />
von hybriden Veranstaltungen, die nicht einfach<br />
als die digitale Verlängerung von Live-Veranstaltungen<br />
gesehen werden können, sondern spezifische Anforderungen<br />
an die Konzeptionsentwicklung, die Dramaturgie<br />
und die Ablaufregie stellen. Zukünftig werden<br />
immer mehr Messen und Events nicht mehr räumlich<br />
zentriert, sondern räumlich verteilt stattfinden.<br />
Für die Planung dezentraler Veranstaltungskonzepte<br />
ergeben sich ganz besondere Herausforderungen, zu<br />
denen wir erste empirische Ergebnisse auf der Konferenz<br />
diskutiert haben, wie die gleichberechtigte Einbeziehung<br />
aller verteilter Veranstaltungshubs, die Möglichkeit<br />
der Interaktion zwischen den verteilten Teilnehmern,<br />
die ständige Aktivierung zum Beispiel durch<br />
Gamification und die Einplanung regelmäßiger Pausen<br />
zum Networking.<br />
Dem Thema Nachhaltigkeit in der Live-Kommunikation<br />
im „New Normal“ stellte sich die wissenschaftliche<br />
Community ebenfalls. Sind digitale Veranstaltungen<br />
wirklich per se nachhaltiger und wie kann die Nachhaltigkeit<br />
eines digitalen oder hybriden Events berechnet<br />
werden, war Gegenstand der Diskussion auf der Eventkonferenz.<br />
Ganz praktische Hinweise gab es auch aus Sicht des<br />
Rechtes. Digitale und hybride Veranstaltungen stellen<br />
nicht nur neue Herausforderungen an die inhaltliche<br />
Konzeption, sondern erfordern auch die Weiterentwicklung<br />
von Vertrags-, Daten- und Haftungspflichten für<br />
Organisatoren im Vergleich zu Live-Veranstaltungen.<br />
Inhalt<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 89
• Mit der Digitalisierung kommen verwirrend viele neue<br />
Technologien und Player hinzu und es gibt es innovative<br />
Geschäftsmodelle. Können Sie ein paar aufzeigen?<br />
Die Veranstaltungswirtschaft hat sich dadurch weiterentwickelt,<br />
dass neue Akteure mit vielfältigem Knowhow<br />
in Medien- und Veranstaltungstechnik, Content<br />
und Inszenierung integriert wurden und weiterhin werden.<br />
Etablierte Agenturen und Dienstleister aus der<br />
LiveCom-Branche haben sehr schnell auf die neuen<br />
Kundenanforderungen nach digitalen und hybriden<br />
Veranstaltungen reagiert und entweder eigene digitale<br />
Kompetenzen aufgebaut oder mit Technik- und Medienpartner<br />
neue Geschäftsmodelle entwickelt.<br />
Ein Bereich, von dem mit besonderer Priorität neue<br />
Geschäftsmodelle gefordert werden, sind die Messegesellschaften.<br />
Die Messewelt ist in einer grundsätzlichen<br />
Umbruchsituation. Sowohl die Bedürfnisse der Aussteller<br />
als auch der Besucher ändern sich im „New Normal“.<br />
Reduce to the Max ist das Ziel der strategischen Neudefinition<br />
von Messeportfolios der Aussteller. Die Anzahl<br />
der Veranstaltungen wird reduziert. Es werden fokussierte<br />
(Fach)Veranstaltungen und Messen favorisiert vor<br />
breiten Massenveranstaltungen. Die Veranstaltungsgrößen<br />
werden optimiert, indem Zielgruppen genauer bestimmt,<br />
„spitzer“ definiert und eingeladen werden. Die<br />
Veranstaltungsorte werden reduziert, da durch die hybride<br />
Verlängerung von Veranstaltungen Zielgruppenmitglieder<br />
auch auf digitalem Weg erreicht werden können.<br />
Das heißt, Messen werden zukünftig sowohl live, aber<br />
bei verkleinerter Ausstellungsfläche, als auch digital und<br />
hybrid konzeptionell geplant werden müssen.<br />
Buchverlosung<br />
Jetzt teilnehmen und bis<br />
zum 19. Mai 2022 unter<br />
www.vplt.org/buchverlosung/zanger<br />
ein Exemplar sichern!<br />
Messegesellschaften müssen auf diese Entwicklung mit<br />
innovativen Geschäftsmodellen reagieren. Über Plattformen<br />
der Messegesellschaft erhalten Aussteller die Möglichkeit,<br />
die Messe sowohl live durchzuführen, als auch<br />
hybrid zu inszenieren und digital zu verlängern. „Nach<br />
der Messe wird zu vor der Messe“, der Kundenkontakt<br />
muss unabhängig vor der temporär stattfindenden Messe<br />
gehalten werden können. Die Messe kann über das<br />
ganz Jahr hinweg bis zur nächsten Live-Veranstaltung<br />
digital gestaltet werden. Nach der bereits genannten<br />
R.I.F.E.L. Studie zur „Zukunft der Live Kommunikation“<br />
bringt dabei auch der Blick „Out of the Box“ Inspiration<br />
bei der Suche nach neuen Partnern und Geschäftsmodellen,<br />
zum Beispiel aus dem TV/Film-Bereich, der Musikszene,<br />
dem Social-Media-Bereich oder von Gaming-,<br />
Fashion- und LiveStyle-Plattformen.<br />
Wissenschaftliche Konferenz Eventforschung<br />
90 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />
Inhalt
TITEL Voraus in die Zukunft – real, digital oder hybrid?<br />
Events und Wege aus der Krise<br />
Die Autorinnen und Autoren des Tagungsbandes diskutieren den Einfluss<br />
der Corona-Pandemie auf die Live Communication und zeigen Wege auf,<br />
wie aus Sicht von Wissenschaft und Praxis während und nach der Krise<br />
neue Event- und Messeformate entwickelt werden können. Der Band<br />
fasst die auf der 12. Wissenschaftlichen Konferenz Eventforschung der<br />
TU Chemnitz, die am 30.10.2020 erstmals online stattfand, vorgestellten<br />
aktuellen Forschungsergebnisse zum Thema Events und Wege aus der Krise<br />
zusammen. Ergänzt wird das Schwerpunktthema durch Forschungsbeiträge<br />
zur Wirkung von Hintergrundmusik bei Messen und zum Einfluss der<br />
Digitalisierung auf neue Geschäftsmodelle in der Event- und Messebranche.<br />
Inhalt<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 91
ECONOMIC<br />
Zertifizierung, digitale Ausrichtung und<br />
passende Veranstaltungstechnologie sind<br />
wichtige Faktoren in unternehmerisch<br />
schwierigen Zeiten.<br />
Wohin führt die Zukunft<br />
im B2B-Marketing?<br />
Die Zukunft des B2B-Marketings ist digital – zu diesem Ergebnis kommt die<br />
Unternehmensberatung McKinsey & Company in ihren Studien. 1 Danach böte<br />
ein Großteil der B2B-Unternehmen seine Angebote im E-Commerce an und<br />
erwirtschafte damit den gleichen Umsatzanteil wie durch den persönlichen<br />
Verkauf. Doch lässt sich diese These auch mit anderen Studien und Berichten<br />
belegen? Gibt es darüber hinaus vielleicht weitere bestimmende Trends?<br />
Und wie aussagekräftig sind diese Faktoren für die Veranstaltungstechnik?<br />
92 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />
Inhalt
Inhalt<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 93
Neben den vordergründigen Wirtschaftsbeziehungen<br />
zwischen Unternehmen und Konsumenten, also B2C,<br />
spielen oft die der Unternehmen untereinander, also<br />
B2B, eine bedeutende Rolle. Dieses B2B-Geschäft ist<br />
selbstverständlich auch in der Veranstaltungstechnik<br />
relevant. Für sie gibt es zwar nur sehr begrenzte Forschungen<br />
und Erkenntnisse in Bezug auf das B2B-Verhalten.<br />
Dennoch zeigen einige Studien die Richtung<br />
auf, in die sich das B2B-Marketing in der Veranstaltungstechnik<br />
zukünftig bewegen wird. Neben der Digitalisierung,<br />
die sich inzwischen in so gut wie jedem<br />
Lebensbereich dominierend etabliert hat, finden sich<br />
im B2B daher weitere Muster.<br />
Mehr digitales Geschäft<br />
Bereits vor der Corona-Pandemie, aber besonders durch<br />
sie befeuert, nimmt das digitale Geschäft im B2B-Handel<br />
zu 2 . Dieses ist eine breit geteilte Zukunftsaussicht<br />
für das B2B-Geschäft 3 . Mehrheitlich geben Unternehmen<br />
den E-Commerce als erfolgreichsten Verkaufskanal<br />
an und investieren dementsprechend viel in diese<br />
Plattformen. 4 Der Blick in die Veranstaltungswirtschaft<br />
bestätigt diesen Eindruck: Die eh sehr technische Branche<br />
wird 2022 mehrheitlich im Bereich des Online-Marketings<br />
investieren und Veranstaltungsformate zu einem<br />
großen Teil hybrid abhalten. 5<br />
Angesichts dessen ist es umso überraschender, wie<br />
viele Unternehmen jene Entwicklungen und das damit<br />
einhergehende Potenzial bislang deutlich unterschätzen.<br />
Oftmals sind sie noch überzeugt, dass Geschäfte<br />
im B2B hauptsächlich über den persönlichen Kontakt<br />
geschlossen werden und digitale Verkaufsplattformen<br />
lediglich als deren Ergänzung fungieren können, grundsätzlich<br />
aber verzichtbar sind. 6<br />
Vorteile künstlicher Intelligenz<br />
Mit der steigenden Digitalisierung und der weiteren<br />
Ausdehnung des Geschäftes nimmt die Komplexität<br />
insgesamt zu. Im Zusammenhang mit digitalen Tools<br />
steigt auch der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) im<br />
B2B-Marketing stetig. Gegenüber analoger Bearbeitung<br />
bietet die KI den entscheidenden Vorteil, genaue und<br />
vertrauenswürdige Ergebnisse zu liefern und darüber<br />
hinaus effizienter zu arbeiten. Eine deutliche Mehrheit<br />
der Unternehmen vertraut inzwischen auch auf genau<br />
diese Effekte und sieht in Künstlicher Intelligenz die<br />
Chance dazu, den Kundenservice qualitativ wesentlich<br />
auszubauen. 7 Mit ihr lassen sich auch Business Konzepte<br />
und die Wissensgenerierung effektiv ausgestalten. 8<br />
Letztlich angestoßen durch die Corona-Pandemie, setzt<br />
die Veranstaltungswirtschaft inzwischen vermehrt darauf,<br />
Events digital zu veranstalten. Dies wird sich vermutlich<br />
auch in den künftigen Jahren mindestens im hybriden<br />
Format etablieren. Die teilweise Transformation,<br />
die sich so schon in der Durchführung von Veranstaltungen<br />
zeigt, wird mit den verschiedenen Entwicklungen<br />
im B2B-Marketing auch in der Veranstaltungswirtschaft<br />
zu sehen sein.<br />
Individuelle Ansprache gut<br />
informierter Kunden<br />
Der Blick in die Zukunft des B2Bs beschränkt sich<br />
allerdings nicht allein auf den technischen Fortschritt<br />
und die digitale Ausrichtung. Es zeigt sich auch eine<br />
vermehrte Orientierung hin zu den Kunden und ihren<br />
Wünschen. Innerhalb der Gesellschaft finden Wandlungsprozesse<br />
statt, die insbesondere die nachkommende<br />
Generation Z und die um die 2000er Jahre<br />
Geborenen deutlich Technik-affiner sein lassen. Sie<br />
beauftragen und kaufen häufiger gut informiert, datensicher<br />
und individualisiert.<br />
Die Ansprüche der neuen Marktteilnehmer haben sich<br />
gewandelt. Die jüngeren Generationen möchten individuell<br />
wahrgenommen werden. Bevor Kunden beauftragen<br />
oder kaufen, informieren sie sich selbst über<br />
Produkt- oder Dienstleistungseigenschaften, vergleichen<br />
diese mit anderen Angeboten und ziehen Nutzerbewertungen<br />
heran. Die spezielle, individuelle und<br />
erlebnisreiche Erfahrung ist wichtiger als der bisher<br />
standardmäßige Geschäftsabschluss vor Ort und auf<br />
Empfehlung von Bekannten, wie er alltäglich stattfinden<br />
könnte. 9<br />
94 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />
Inhalt
ECONOMIC Marketing<br />
Authentische Kommunikation mit<br />
Kauferlebnis<br />
Im Zusammenhang mit Werbung spielt eine authentische<br />
Kommunikation eine entscheidende Rolle. Nicht authentisch<br />
wirkende Kommunikation führt weniger häufig zum<br />
Abschluss einer Dienstleistung oder zum Kauf als authentische<br />
und individuell zugeschnittene Kommunikationsarten.<br />
Im gleichen Zuge erwarten jüngere Kunden heute<br />
einen weitreichenden Service, hochwertige Qualität eines<br />
Produktes oder einer Dienstleistung. Sie wünschen sich<br />
ein regelrechtes Beauftragungs- und Kauferlebnis sowie<br />
vertrauenswürdige Partner, die sie relativ schnell und informiert<br />
durch neue Partnerschaften ersetzen, sofern diese<br />
ihren Ansprüchen nicht mehr genügen. 10 Zudem haben<br />
sie ein verschärftes Sicherheitsbedürfnis mit Blick auf die<br />
Verarbeitung und Nutzung persönlicher Daten. 11<br />
Neue Trends bei Messen<br />
Diese Trends spiegeln sich auch in der Zukunftsausrichtung<br />
der Messen wider, die einen großen Umschlagplatz<br />
für B2B-Geschäfte darstellen. Persönlicher Kontakt ist für<br />
viele Unternehmen zwar weiterhin wichtig. Präsenzmessen<br />
behalten also ihre Relevanz. Jedoch werden sich immer<br />
mehr auch hybride Messeformate etablieren und auf dem<br />
Markt ansiedeln. Die Präsenzmessen werden sich zudem<br />
eher lokaler fokussieren müssen und in kleinerem Rahmen<br />
abspielen. Sie müssen darüber hinaus einen relativ neuen<br />
Fokus darauf legen, Messen nachhaltig zu gestalten und<br />
für Besucher mehr ansprechende und einzigartige Elemente<br />
einzubauen. 12<br />
Was bedeutet das für das B2B? Unternehmen müssen zunehmend<br />
mit einzigartigen, spektakulären und individuell<br />
passenden Angeboten überzeugen. Denn der personalisierte<br />
Verkauf stellt bereits im Jahr 2022 einen dominanten<br />
Trend im B2B-Marketing dar. 13 Damit schließt sich der<br />
Kreis zum Trend der Technologisierung im B2B-Marketing.<br />
Den beschriebenen Entwicklungen können Firmen mithilfe<br />
von Künstlicher Intelligenz begegnen. KI ermöglicht<br />
den nötigen Kundenfokus, breit gestreut und dabei trotzdem<br />
authentisch und individuell zu werben sowie gleichzeitig<br />
persönliche Daten zu schützen. 14 [Kim-Christin Manke]<br />
1 Bangia, Harrison, Plotkin, Piwonski: Busting the five biggest B2B<br />
e-commerce myths – The leading edge for successful B2B sales growth is<br />
digital. Here’s why, 2022, MCKinsey & Company.<br />
2 Bond III et al.: The Future of B2B Customer Solutions in a Post-CO-<br />
VID-19 Economy – Managerial Issues and an Agenda for Academic Inquiry,<br />
2020, Journal of Service Research Vol 23(4).<br />
3 Echobot: B2B-Vertrieb der Zukunft – Visionen, Strategien & Trends,<br />
abrufbar unter: B2B-Vertrieb der Zukunft: Visionen, Strategien & Trends<br />
(1/2) - ECHOBOT.<br />
4 Bangia, Harrison, Plotkin, Piwonski: Busting the five biggest B2B<br />
e-commerce myths – The leading edge for successful B2B sales growth is<br />
digital. Here’s why, 2022, MCKinsey & Company.<br />
5 eMinded: B2B Online Marketing Trends 2022 – Benchmarks für Dein<br />
Unternehmen, abrufbar unter: Studie B2B Online Marketing Trends 2022<br />
I eMinded.<br />
6 Bangia, Harrison, Plotkin, Piwonski: Busting the five biggest B2B<br />
e-commerce myths – The leading edge for successful B2B sales growth is<br />
digital. Here’s why, 2022, MCKinsey & Company; Echobot: B2B-Vertrieb<br />
der Zukunft – Visionen, Strategien & Trends, abrufbar unter: B2B-Vertrieb<br />
der Zukunft: Visionen, Strategien & Trends (1/2) - ECHOBOT.<br />
7 Vladimirovich: Future Marketing in B2B Segment – Integrating Artificial<br />
Intelligence into Sales Management, 2020, International Journal of Innovative<br />
technologies in Economy.<br />
8 Saura, Ribeiro Soriano, Palacios-Marqués: Setting B2B digital marketing<br />
in artificial intelligence-based CRMs: A review ad directions for future research,<br />
2021, Industrial Marketing Management Vol 98.<br />
9 Sullivan-Hasson: The 2021 B2B Buying Disconnect, 2020, TrustRadius,<br />
abrufbar unter: The New B2B Buying Process - B2B Buying Trends<br />
for 2021 | TrustRadius; DÉlia: Trends in der b2B-Kommunikaation 2022,<br />
2022, ChannelPartner, abrufbar unter: Digital, individuell und authentisch:<br />
Trends in der B2B-Kommunikation 2022 - channelpartner.de.<br />
10 Göhring: Die Zukunft des B2B-Vertriebs – Integrierter Vertriebsund<br />
Marketingansatz, Digitalmagazin abrufbar unter: Die Zukunft des<br />
B2B-Vertriebs: Integrierter Vertriebs- und Marketingansatz | dm (digital-magazin.de);<br />
IFH Köln: Das neue B2B ist B2C – 7 Thesen zur Zukunft<br />
des B2B-Handels, abrufbar unter: Das neue B2B ist B2C – 7 Thesen zur<br />
Zukunft des B2B-Handels - IFH KÖLN (ifhkoeln.de).<br />
11 Sullivan-Hasson: The 2021 B2B Buying Disconnect, 2020, TrustRadius,<br />
abrufbar unter: The New B2B Buying Process - B2B Buying Trends<br />
for 2021 | TrustRadius; DÉlia: Trends in der b2B-Kommunikaation 2022,<br />
2022, ChannelPartner, abrufbar unter: Digital, individuell und authentisch:<br />
Trends in der B2B-Kommunikation 2022 - channelpartner.de.<br />
12 Bundesverband Industrie und Kommunikation e.V.: Trendpaper –<br />
Nach dem Einbruch der Aufbruch – Chancen einer neuen Messewelt,<br />
2021.<br />
13 eMinded: B2B Online Marketing Trends 2022 – Benchmarks für Dein<br />
Unternehmen, abrufbar unter: Studie B2B Online Marketing Trends 2022<br />
I eMinded.<br />
14 Vladimirovich: Future Marketing in B2B Segment – Integrating Artificial<br />
Intelligence into Sales Management, 2020, International Journal of Innovative<br />
technologies in Economy.<br />
Inhalt<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 95
Krisenfest dank Zertifizierung<br />
Ein Gespräch mit Martina Fritz, Geschäftsführerin der DPVT, über die Vorteile<br />
einer Zertifizierung durch die Deutsche Prüfstelle für Veranstaltungstechnik und<br />
wie Firmen, aber auch ihre Auftraggeber gerade in unternehmerisch schwierigen<br />
Zeiten davon profitieren.<br />
• Resilienz ist der Begriff der Stunde.<br />
Sie bedeutet Widerstandsfähigkeit oder<br />
die Fähigkeit, auf Probleme oder Veränderungen<br />
adäquat zu reagieren. Für<br />
Unternehmen geht es dabei oft um nicht<br />
weniger als das Überleben in und nach<br />
Krisen und das in einer Zeit, in der zurzeit<br />
eine weltweite Krise die andere ablöst.<br />
Wie aber wissen Unternehmer und<br />
Mitarbeiter, ob ihre Fima resilient ist?<br />
Und wie können ihre Kunden das beurteilen,<br />
die immer nur den kurzen Blick<br />
von außen haben?<br />
Ein resilientes Unternehmen erkennt man<br />
im Wesentlichen an strategischer Anpassungsfähigkeit,<br />
agilem Führungsstil und<br />
solider Unternehmensführung. Das Unternehmen,<br />
aber auch ihre Auftraggeber<br />
müssen sich für die Entscheidung sehr<br />
viele Fragen stellen: Sind alle Prozesse<br />
optimiert? Funktionieren alle Notfall- und<br />
Ausfall-Strategien? Werden alle Gesetze<br />
und Vorschriften eingehalten und kenne<br />
ich die überhaupt alle? Sind alle Mitarbeiter<br />
ausreichend geschult und werden ausnahmslos<br />
nur in den Grenzen ihrer jeweiligen<br />
Qualifikation eingesetzt? Wie steht<br />
es mit Arbeitszeiten, Gesundheitsschutz<br />
und Sicherheitsaspekten? Sind alle Preise<br />
auskömmlich kalkuliert, so dass faire<br />
Löhne gezahlt, das Material vernünftig<br />
gewartet und Arbeitszeiten eingehalten<br />
werden können? Wird das Material<br />
bei Ablegereife auch wirklich abgelegt<br />
und vorher regelmäßig geprüft und gewartet?<br />
Gibt es ein Notfallmanagement?<br />
<strong>96</strong> • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />
Inhalt
ECONOMIC Marketing<br />
• Auftraggeber müssen solche Informationen im Grunde<br />
bei jeder Beauftragung immer wieder hinterfragen.<br />
Und das in der Praxis einer schnelllebigen Branche. Die<br />
DPVT hat mit ihrer Zertifizierung eine Antwort darauf<br />
gefunden. Wie kann ihre Zertifizierung unterstützen?<br />
Sie kann allen Beteiligten helfen. Sie hilft den Unternehmern,<br />
alles richtig zu machen, ihre Prozesse in den<br />
Griff zu bekommen und zu optimieren, alle relevanten<br />
Gesetze und Vorschriften zu beachten und dies zu dokumentieren,<br />
ihren Sorgfaltspflichten nachzukommen<br />
und für alle Beteiligten, wie Auftraggeber, Auftragnehmer<br />
und Mitarbeiter, ein solider Partner zu sein.<br />
Sie unterstützt die Auftraggeber, ihrer Sorgfaltspflicht<br />
und Auswahlverantwortung nachzukommen, aber eben<br />
nicht alles und jeden einzeln kontrollieren zu müssen,<br />
sondern zu wissen, dass das beauftragte Unternehmen<br />
geprüft ist. Die Mitarbeiter wissen, dass auf sie geachtet<br />
wird, alle Sicherheitsmaßnahmen ergriffen sind, fair<br />
entlohnt wird und Gesundheitsschutz kein Fremdwort<br />
ist. Die Branchenkollegen können sich sicher sein, dass<br />
sie in einem Umfeld arbeiten, das genau so sorgfältig<br />
und solide aufgestellt ist wie sie selbst.<br />
• Wie stark sind solche Zertifizierungen bindend?<br />
Zertifizierungen wie ISO 9000 oder die DPVT-Zertifizierung<br />
sind rechtlich nicht vorgeschrieben. Aber sie helfen<br />
enorm, um Unternehmen zu beurteilen. Denn natürlich<br />
sind alle Gesetze und Vorschriften einzuhalten und deren<br />
Einhaltung zu überwachen und zu überprüfen. Und<br />
genau dies prüfen und bestätigen wir im Rahmen einer<br />
DPVT-Zertifizierung.<br />
• Welche Unterschiede gibt es zwischen diesen beiden<br />
Zertifizierungen?<br />
Bei der ISO 9000 definiert jedes Unternehmen seinen<br />
eigenen Standard weitestgehend selbst und dokumentiert<br />
anhand von Prozessen, wie und dass es diesen<br />
Standard hält. Bei der DPVT wird für alle zu zertifizierenden<br />
Unternehmen der gleiche Maßstab angelegt. Die<br />
Zertifizierung kommt aus der Branche und richtet sich<br />
ausschließlich an die Dienstleistung Veranstaltungstechnik.<br />
Sie berücksichtigt alle relevanten Regelungen,<br />
Vorschriften und Gesetze und, hier kommt noch ein wesentliches<br />
Alleinstellungsmerkmal, prüft das nicht nur<br />
in der Theorie, sondern auch in der Praxis in Form eines<br />
Produktionsaudits.<br />
• Kannst Du ein paar Punkte nennen, die Ihr prüft?<br />
Die Auswahlverantwortung in der Beauftragung bedeutet<br />
eine große Menge an Prüf- und Kontrollaufwand.<br />
Dazu gehören unter anderem Haftung und Verantwortung,<br />
Arbeits- und Gesundheitsschutz, Gefährdungsbeurteilungen,<br />
Prüfungen aller Arbeitsmittel, Sicherheitsmaßnahmen,<br />
Qualifikationen und Befähigungen, Unterweisungen,<br />
Legalität, beziehungsweise Compliance in<br />
allen Bereichen, Arbeitszeiten, Genehmigungen und Erlaubnisse,<br />
Arbeitnehmerüberlassung, Scheinselbstständigkeit,<br />
Datenschutz, Lieferkettensorgfalt, soziale und<br />
ökonomische Nachhaltigkeit oder Prozessmanagement.<br />
All das kann in einer ISO 9000 Zertifizierung enthalten<br />
sein, muss aber nicht. Die DPVT prüft es im Rahmen<br />
ihrer Zertifizierung aber in jedem Fall ab.<br />
• Welche Aspekte können bei einer Zertifizierung<br />
noch interessant sein?<br />
Ergänzend zur DPVT-Zertifizierung könnte für einzelne<br />
Unternehmen, je nach Kundenportfolio, eine Umweltzertifizierung<br />
sinnvoll sein. Die DPVT hat einen großen<br />
Anteil an Fragen aus dem Bereich der ökonomischen<br />
und sozialen Nachhaltigkeit, ist aber kein Zertifikat aus<br />
dem Spektrum der ökologischen Nachhaltigkeit. Das<br />
Thema des European Green Deal, der eine vollständig<br />
ressourcenneutrale Kreislaufwirtschaft zum Ziel hat,<br />
wird sicherlich in der Zukunft eine Reihe von Zertifizierungen<br />
mit sich bringen. Auch diesem Thema wird<br />
sich die DPVT stellen. Vorbereitend hierzu arbeiten wir<br />
aktuell an einem IGVW-Standard, der der aktuellen Zertifizierung<br />
zugrunde gelegt wird. Im nächsten Schritt ist<br />
eine DAkkS-Akkreditierung der Deutschen Akkreditierungsstelle<br />
angepeilt. Auch im Bereich Energieaudit beziehungsweise<br />
Energieverbrauch könnte, aufgrund der<br />
aktuellen Ereignisse, in naher Zukunft ein Audit nötig<br />
sein. Die DPVT kann sich vorstellen, sich auch in diesem<br />
Bereich weiter zu entwickeln.<br />
Sie wollen mehr wissen? Sie finden die DPVT unter<br />
www.dpvt.org und live auf der Prolight + Sound in<br />
Halle 11 an den Ständen von <strong>VPLT</strong>, EVVC und IGVW.<br />
Besuchen Sie auch unsere Vorträge am 27. April im<br />
Rahmen der I-ESC um 10 Uhr und im Rahmen der<br />
Prolight + Sound Konferenz um 13.15 Uhr.<br />
Inhalt<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 97
Die leichte Revolution<br />
der mobilen Stromversorgung<br />
Gerade im Veranstaltungsbereich muss eine mobile Stromversorgung häufig für nur kurze<br />
Zeit errichtet werden. Dafür müssen oft innerhalb enger Zeitpläne einige hundert Meter<br />
Kupferkabel transportiert, ausgelegt und wieder eingeholt werden. Wäre es da nicht<br />
wünschenswert, wenn diese Arbeiten leichter, schneller, effizienter und kostengünstiger<br />
ausgeführt werden könnten? Dieser Wunsch kann jetzt verwirklicht werden.<br />
Das innovative Kabelkonzept ALUKAFLEX® macht<br />
sich die Vorteile des geringen Gewichtes und niedrigeren<br />
Preises von Aluminium zu eigen. Das Aluminium<br />
wird zu hochflexiblen, feindrahtigen Leitern (entsprechend<br />
dem Aufbau der Leiterklasse 5, nach DIN<br />
VDE 0295, bzw. IEC 60228) verarbeitet. Hochwertige<br />
Mischungen für Isolation und Mantel erlauben eine<br />
Leitertemperatur bis zu 90°C. Als Mantelwerkstoffe<br />
kommen spezielle, mechanisch hoch beanspruchbare<br />
Gummi- oder PUR-Materialien zum Einsatz, die besonders<br />
temperatur- und witterungsbeständig und – je<br />
nach Ausführung – auch halogenfrei und flammhemmend<br />
sind. Den Aluminium-typischen Eigenschaften<br />
tragen zuverlässigen Verbindungstechniken Rechnung.<br />
98 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />
Inhalt
ECONOMIC engstKABEL<br />
Inzwischen hat sich das ALUKAFLEX® Kabelkonzept<br />
seit über 6 Jahren in stationären und besonders bei<br />
mobilen Stromversorgungen erfolgreich bewährt. Die<br />
zahlreichen Anwender überzeugen zum einen die hervorragende<br />
Flexibilität und zum anderen die Gewichtsvorteile<br />
von bis zu 50% im Handling und beim Transport.<br />
Ein wesentlicher Bestandteil des Erfolgskonzept<br />
ALUKAFLEX® war dabei die von Beginn an umfassende<br />
und intensive Entwicklungsarbeit der sicheren Verbindung-<br />
und Anschlusstechnik, die den Eigenschaften von<br />
Aluminium Rechnung trägt.<br />
Auf der Prolight & Sound 2019 wurde das ALU-<br />
KAFLEX®-Konzept auch speziell dem Veranstaltungssektor<br />
vorgestellt. Neben der Meterware und den<br />
CEE-Verlängerungen wurde erstmals die ALUKAFLEX®<br />
CONNECT vorgestellt. Speziell entwickelte und auf den<br />
feindrahtigen Aluminiumleiter abgestimmte Bi-Metall<br />
Stecker-Vorrichtungen bilden in Verbindung mit der<br />
einadrigen ALUKFALEX® Leitung das innovative, Powerlock<br />
kompatible, Stecksystem für 400A bzw. 600A<br />
Anlagen. Inzwischen wurde den erhöhten Sicherheitserwartungen<br />
im Veranstaltungsbereich mit einer elektrischen<br />
Langzeitprüfung Rechnung getragen. Hierzu wurden<br />
an der TU Dresden Prüflinge mit den Leiter-Querschnitten<br />
120mm² und 240mm² zunächst über 3.500h<br />
mit den maximal zulässigen Strömen belastet. In weiteren<br />
500h wurden die Prüflinge einer Dauerschwellbelastung<br />
bis zum max. zulässigen Strom unterzogen.<br />
Eine Kurzschlussstromprüfung rundet die Prüfreihe ab.<br />
Die während der Langzeitprüfung wiederholt gemessenen<br />
Widerstände der Crimp- und Steckverbindungen<br />
bestätigten deren Standfestigkeit. Dabei konnte auch<br />
die Forderung der VDE 0100-520 (Errichtung von<br />
Niederspannungsanlagen) bestätigt werden, „dass die<br />
Temperatur an einer Klemme (hier Pressverbindung) zu<br />
begrenzen ist, damit die höchst zulässige Temperatur<br />
der Leiterisolation der verwendeten Leitung nicht überschritten<br />
wird“.<br />
Diese Forderung ist bei der Verwendung einer Standard<br />
Gummi-Kupferleitung H07RN-F mit zulässigen Leitertemperaturen<br />
bis 60°C durchaus kritisch zu betrachten,<br />
da die Temperaturen der Steckverbinder bei den zulässigen<br />
Strömen deutlich höher werden können.<br />
Auf der<br />
Prolight & Sound 2022<br />
können sich die Fachbesucher<br />
auf dem Messestand von<br />
engstKABEL weiter über das<br />
innovative Kabelkonzept<br />
informieren.<br />
Advertorial
SlideSync – mit wenigen Klicks<br />
zum weltweiten Live-Event<br />
Ein Gespräch mit Tim Ebert und Christian Becker, Geschäftsführer der MediaEvent<br />
Services GmbH & Co. KG (MES), einem Lösungsanbieter für Live-Webcasting, über<br />
die aktuelle Entwicklung von digitalen Events, Herausforderungen bei großen<br />
Teilnehmerzahlen und die Lösung SlideSync als praxiserprobte Plattform.<br />
Christian Becker<br />
• Seit der Corona-Pandemie boomen digitale<br />
Events. Wie nehmen Sie als etablierter Provider für<br />
Webcast-Lösungen und -Services den Markt zurzeit<br />
wahr?<br />
Becker: In den letzten zwei Jahren wurden selbst<br />
rechtlich eng geregelte Formate wie Hauptversammlungen<br />
rein virtuell umgesetzt. Der Qualitätsanspruch<br />
ist bei virtuellen Veranstaltungen längst so hoch wie<br />
bei physischen. Auf unserer Seite hat sich das Volumen<br />
seitdem verdoppelt. Mit der aktuellen Öffnungsperspektive<br />
geht der Trend nicht mehr zurück zur reinen<br />
Präsenzveranstaltung, sondern klar in Richtung<br />
hybrider Events. Die Grenzen zwischen Online- und<br />
Präsenzformaten verschwimmen. Veranstalter wollen<br />
Teilnehmer vor Ort und im Stream aktiv und gleichberechtigt<br />
beteiligen. Wir haben unsere Plattform daher<br />
um interessante Live-Features erweitert, demnächst<br />
auch Video Call-in.<br />
• Vielen fehlt dennoch die nötige Kompetenz. Wie<br />
beurteilen Sie das Know-how in den Firmen?<br />
Ebert: Wir agieren bereits seit über 20 Jahren in diesem<br />
Bereich. Verständlicherweise sind viele Anbieter<br />
von Medien- und Veranstaltungstechnik in 2020 recht<br />
unbedarft gestartet, als sie das Thema „Streaming“<br />
neu ins Portfolio aufgenommen haben. Aber auch auf<br />
der Industrieseite gab es wenig Kompetenz bei der<br />
Auswahl geeigneter Anbieter. Hierbei wird die Komplexität<br />
oft unterschätzt. Störungsfreie Live-Streams<br />
erfordern eine professionelle Plattform, ein tiefgreifendes<br />
Verständnis von Netzwerken und Redundanz über<br />
100 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />
Inhalt
ECONOMIC Advertorial<br />
MediaEvent Services<br />
Gründung: 1999<br />
Mitarbeiter: 21<br />
Umsatz: 2,25 Mio €<br />
Standorte: Wetzlar, Berlin<br />
Märkte: Deutschland, Schweiz, Frankreich, Großbritannien<br />
die gesamte Prozesskette. Regelmäßig erleben wir,<br />
dass unser Produkt in Websites von Kunden eingebettet<br />
wird, die nicht im Ansatz der zu erwartenden Last<br />
gewachsen sind. Einige Kunden, Partner wie Industrie,<br />
haben inzwischen inhouse eigene Studios mit geschulten<br />
Teams und Equipment aufgebaut. Der Trend geht<br />
hier zu selbstbedienten Lösungen und weiterem Support<br />
bei Bedarf.<br />
Wir sehen uns übrigens nicht als Wettbewerber der<br />
Veranstaltungstechnik-Unternehmen, sondern als<br />
Partner. Sie machen einen signifikanten Teil unseres<br />
Geschäfts aus.<br />
• Vor welchen Herausforderungen stehen Unternehmen<br />
generell, wenn sie Events digital durchführen?<br />
Becker: Viele Konferenz- und Streaming-Lösungen<br />
sind nur auf geringe Teilnehmerzahlen ausgelegt. Vermeintlich<br />
günstige Plattformen werden bei höheren<br />
Teilnehmerzahlen teuer. Eine Plattform muss sich in<br />
die IT-Landschaft der Unternehmen integrieren und<br />
redundant sowie skalierbar organisiert sein. Nicht zu<br />
unterschätzen ist auch der Support. In einer Live-Situation<br />
hilft es Kunden nichts, wenn ihr Anbieter nur<br />
per Ticketsystem erreichbar ist, falls er überhaupt<br />
zeitnah reagiert. Unsere Kunden schätzen, dass wir<br />
kurzfristig erreichbar sind und auch vor Ort betreuen<br />
können. Als deutscher Anbieter erfüllen wir alle<br />
Anforderungen der DSGVO und wissen mit Datenschutz-<br />
und Datensicherheitsthemen wie ISO 27001<br />
umzugehen. Die betriebliche Mitbestimmung bringt<br />
oft noch höhere Anforderungen mit.<br />
Tim Ebert<br />
Inhalt<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 101
• Sie haben aus diesen Gründen 2016 mit SlideSync<br />
eine eigene Plattform entwickelt. Sie betreuen damit<br />
Konzerne unterschiedlicher Branchen wie die Deutsche<br />
Bahn, Lufthansa, Stada, Mahle oder die Bundesbank,<br />
aber auch Veranstaltungstechnik-Unternehmen. Was<br />
war der Grund für eine eigene Plattform und wer genau<br />
ist Ihre Zielgruppe?<br />
Ebert: Wir haben in 2014 durch Marktanalysen festgestellt,<br />
dass es auf dem Markt nahezu keine Plattformen<br />
gab, die den Ansprüchen deutscher oder europäischer<br />
Unternehmen genügten. Das war der Ausgangspunkt für<br />
die Entwicklung von SlideSync, wobei wir bereits einige<br />
Jahre Erfahrung in der Plattform-Entwicklung hatten.<br />
Unternehmen nutzen SlideSync für ihre interne und externe<br />
Kommunikation. Das sind Hauptversammlungen,<br />
Townhall-Meetings, Krisenkommunikation, Pressekonferenzen,<br />
Sales-Events, Trainings und vieles mehr.<br />
Veranstaltungstechnik-Unternehmen nutzen unsere<br />
Plattform für Events ihrer Kunden und können sich so<br />
ganz auf ihre Kernkompetenzen fokussieren – einmalige<br />
Erlebnisse für ihre Kunden schaffen. Einige unserer<br />
Kunden kommen aus der Telefonkonferenz-Branche,<br />
die wir mit SlideSync bei ihrer Transformation von Telefonkonferenzanbietern<br />
zu Anbietern von Kommunikationslösungen<br />
begleiten konnten.<br />
• Von welchen Vorteilen profitieren Kunden bei<br />
SlideSync?<br />
Becker: Wir haben einen starken Fokus auf Benutzerfreundlichkeit,<br />
Mehrsprachigkeit, Skalierbarkeit<br />
und Datenschutz. Mit wenigen Klicks kann ein interaktives<br />
Live-Event eingerichtet und gestartet werden.<br />
Präsentationen werden direkt in SlideSync bereitgestellt.<br />
So können Teilnehmer diese im Nachgang<br />
durchblättern, zwischen Kapiteln springen oder im<br />
Volltext suchen. Veranstalter entscheiden selbst, welche<br />
Daten sie von Nutzern erfassen und können unser<br />
Tool mit eigenem Branding versehen. SlideSync<br />
unterstützt mehrsprachige Events in 25 Sprachen,<br />
zeitnah auch mit automatischer Untertitelung. Auch<br />
ein leistungsfähiges Q&A-Modul und Feedback-<br />
Mechanismen wie Abstimmungen oder Umfragen sind<br />
an Bord. Wir entwickeln die Plattform selbst und beteiligen<br />
unsere Kunden an der Konzeption neuer Features.<br />
Im Unternehmenskontext unterstützen wir Single Sign-on,<br />
um den Zugriff auf berechtigte Nutzer einzuschränken<br />
und kümmern uns um die Lastverteilung im<br />
Unternehmensnetzwerk. Denn bei Streams mit mehr<br />
als 1.000 Teilnehmern sind lokale Netze schnell überlastet.<br />
Zentral ist unsere hohe Skalierbarkeit. Zuletzt<br />
haben wir Peaks von über 80.000 parallelen Teilnehmern<br />
auf der Plattform gesehen.<br />
SlideSync<br />
Skalierung: unlimitiert<br />
Events: 2.000/Jahr<br />
Nutzung: 65 Mio Teilnehmerminuten /Jahr<br />
Größtes Event: 60.000 Teilnehmer<br />
Eventdauer: 83 Minuten<br />
Verweildauer je Teilnehmer: 52 Minuten<br />
Teilnehmer je Event: 561<br />
Events mit Interaktivität: 77 %<br />
Mit wenigen Klicks zur weltweiten Übertragung –<br />
hier geht‘s zur Demo von SlideSync:<br />
102 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />
Inhalt
• Wie rechnen Sie SlideSync ab?<br />
Ebert: Wir bieten Monatsabos mit Selbstbedienung<br />
oder einen Rundumservice für Einzelevents<br />
als Managed Service.<br />
Sie wollen die Enterprise<br />
Webcast-Plattform<br />
SlideSync selbst<br />
kostenlos testen?<br />
Hier melden Sie sich an:<br />
• Was haben Sie neben Ihrer Plattform noch<br />
im Portfolio?<br />
Becker: Wir unterstützen unsere Kunden dort, wo<br />
sie Hilfe benötigen. Unsere Services reichen vom<br />
Live-Support bis zur kompletten Webcast-Produktion<br />
sowie der Beratung zu Webcast-Lösungen<br />
in Unternehmensnetzwerken. Wir bieten also<br />
alles aus einer Hand an, wobei wir aber eines klar<br />
trennen: Wir statten keine großen Events aus. Das<br />
ist Sache unserer Partner, die in diesen Bereichen<br />
kompetent sind.<br />
• Sie sind bereits seit mehr als 20 Jahren in<br />
diesem Bereich der Branche tätig. Was reizt Sie<br />
persönlich daran?<br />
Ebert: MES ist heute ein interdisziplinäres Team<br />
aus Softwareentwicklern, Broadcast- und Veranstaltungstechnikern,<br />
Supportkräften und Projektmanagern,<br />
was viele Facetten und unterschiedliche<br />
Sichtweisen zusammenbringt. Wir haben<br />
in den vergangenen Jahren viel Pionierarbeit<br />
geleistet und dabei fantastische Momente erlebt.<br />
So durften wir in den frühen 2000er Jahren<br />
die MTV Europe Music Awards mit unglaublichen<br />
Teilnehmerzahlen und die berühmten Big<br />
Brother Staffeln 24/7 übertragen, konnten für<br />
E-Plus zur CeBIT 2006 die erste lauffähige Mobile-Streaming-Plattform<br />
ausrollen und haben für<br />
Lufthansa die Einführung von Breitband-Internet<br />
an Bord mit Events über den Wolken mit Leben<br />
gefüllt. Nun schickt sich unser Nischen-Business<br />
an, zum Mainstream zu werden und es gibt viele<br />
interessante neue Entwicklungen, die wir aktiv<br />
begleiten werden.<br />
mediaevent.services<br />
Inhalt<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 103
DEAplus vielfältig präsent<br />
bei der Prolight + Sound<br />
„Endlich wieder Face-to-Face mit Kolleginnen und Kollegen der Branche!“ freut<br />
sich das Team der Deutschen Event Akademie auf die Begegnungen und Aktionen<br />
bei der Prolight + Sound. Besucherinnen und Besucher können die DEAplus bei<br />
vier Aktionen und Programmbausteinen live erleben:<br />
• Fresh-up des Know-hows zur Prüfung ortsveränderlicher/mobiler elektrischer Anlagen<br />
Kenntnisse auffrischen – Aktuelle Normung verstehen – Praxisbeispiele einbeziehen<br />
Seminar mit Ingo Langreck, Elektrotechnik-/Arbeits- und Gesundheitsschutz-Experte<br />
Konferenzraum Karmesin, Halle 11.0 am Dienstag, 26. April von 10.30 bis 13.30 Uhr<br />
Seminargebühr 99 €, reduziert für Mitglieder des <strong>VPLT</strong> 75 €, reduziert für Aussteller 80 Euro; inklusive PLS-Eintrittsticket<br />
(Wert 35 €) und MwSt.. Detaillierte Infos und Anmeldung direkt bei DEAplus.<br />
• SQQ7, der neue Weiterbildungsstandard – „Geprüfte*n Berufsspezialist*in Ton“<br />
Panel Diskussion mit Expert*innen von VDT, IGVW und Bildungseinrichtungen. Infos zu den Perspektiven<br />
des neuen Fortbildungsabschlusses und Antworten auf Fragen der wissbegierigen Zielgruppe,<br />
Konferenzraum Granat, Halle 11.0 am Donnerstag, 28. April von 11.45 bis 13.00 Uhr<br />
• DEAplus + Adam Hall Group prouldy presents: PROseminare 2022<br />
Impulsreich: die Kooperation der Deutschen Event Akademie mit der Adam Hall Group<br />
Virtuell: Exkursion zur inspirierenden Weiterbildungs-Atmosphäre im Adam Hall Experience Center<br />
Neugierig: das Praxis-Training „Prozessorientiertes Projektmanagement in der Veranstaltungsbranche“.<br />
Main Stage in Halle 11.0 am Freitag, 29. April von 11 bis 11.30 Uhr<br />
Live on Stage: Jörg Zöller, HR People Development Specialist der Adam Hall Group GmbH und Hans-Wilhelm<br />
Flegel, DEAplus-Geschäftsführer, Unternehmer und Spezialist für Entwicklung, Konstruktion und Fertigung von<br />
geschweißten Aluminiumkonstruktionen, mit Schwerpunkt auf der Veranstaltungstechnik.<br />
• Round Table zu Bildungschancen der Veranstaltungsbranche „Perspektiven für die Zukunft“<br />
Live Talk mit Expertinnen und Experten, die Ein- und Ausblicke geben in innovatives und trendaktuelles Weiterbilden<br />
für Profis und Rookies<br />
Main Stage in Halle 11.0 am Freitag, 29. April von 11.30 Uhr bis 12.30 Uhr<br />
104 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />
Inhalt
PARTNER DEAplus<br />
Am Messestand der<br />
Deutschen Event Akademie –<br />
Halle 11.0 A63 – gibt es im<br />
persönlichen Gespräch individuelle<br />
Beratung, Förderinformationen und<br />
Impulse für Lebenslanges Lernen<br />
in der Veranstaltungsbranche.<br />
Für alle, die bei der Prolight + Sound<br />
nicht dabei sein können, geht<br />
es via www.deaplus.org<br />
in die Bildungswelt<br />
der DEAplus.<br />
Neuer Platz im Kalender:<br />
DEAplus Winter Uni 2022/23<br />
Der Blick in den Veranstaltungsmarkt zeigt, dass Weiterbildungstermine zum Jahresanfang optimal in Kalender<br />
passen. Die Deutsche Event Akademie motiviert daher bereits jetzt, den geplanten Termin für die nächste<br />
Winter Uni zu notieren:<br />
Montag, 23. bis Freitag, 27. Januar 2023<br />
So viel steht fest: bei innovativen Formaten und trendaktuellen Workshops, Seminaren und Impulsveranstaltungen<br />
werden Profis, Rookies, Azubis, Fach- und Führungskräfte der Veranstaltungsbranche prägnante<br />
Weiterbildungschancen haben. „Praxisnah, interaktiv, handlungsorientiert und mit viel Branchendialog“ ist<br />
der rote Faden für die Programmplanung.<br />
Alle, die Themenanregungen für die Winter Uni haben oder ganz einfach stets aktuell informiert sein wollen,<br />
sobald das Programm für die Winter Uni 2022/23 steht, können telefonisch unter +49 (0)511 27074771<br />
oder E-Mail an info@deaplus.org ein Signal geben, um in den Info-Verteiler aufgenommen zu werden.<br />
Inhalt<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 105
Da bleibt keine Frage offen:<br />
neue Live-Online-Informationstermine<br />
für Wissbegierige<br />
Gezielt, kostenfrei, interaktiv und digital können sich bei der Deutschen Event<br />
Akademie alle, die an der Meister*innen-Fortbildung bzw. Externenprüfung<br />
zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik interessiert sind, informieren.<br />
Das DEAplus Team und Ralf Stroetmann, langjähriger<br />
Dozent im Team der Deutschen Event Akademie sowie<br />
erfahrener Bildungsexperte, haben alle Informationen<br />
zu den Zulassungsvoraussetzungen und dem Aufbau<br />
der DEAplus Lehrgänge, dem Prüfungsablauf, der Gewichtung<br />
von Prüfungsleistungen, dem Bestehen der<br />
Prüfung, dem Kontakt mit den zuständigen Kammern<br />
parat. Im Live-Online-Chat auf MS Teams werden außerdem<br />
direkt alle Fragen der Interessierten besprochen.<br />
So entsteht eine fundierte Grundlage für die Auswahl<br />
und die Entscheidungen auf dem Weg zum hochwertigen<br />
Ausbildungs- bzw. Fortbildungsabschluss.<br />
Die nächste Live-Online-Informationsveranstaltung<br />
für künftige „Meister*innen für Veranstaltungstechnik“<br />
gibt es im digitalen MS Teams Portal der DEAplus am<br />
Dienstag, 10. Mai 2022 von 11.15 bis 13.15 Uhr. Der<br />
nächste berufsbegleitende Vorbereitungslehrgang für die<br />
Meister*innen-Prüfung startet am 26. September 2022.<br />
Für Wissbegierige mit Branchenerfahrung in der Veranstaltungstechnik,<br />
die zurzeit überlegen, die Externenprüfung<br />
zur „Fachkraft für Veranstaltungstechnik“<br />
abzulegen, gibt es bei DEAplus die nächste Live-Online-Info-Veranstaltung<br />
am Dienstag, 10. Mai 2022 von<br />
9.00 bis 11.00 Uhr. Die nächste Prüfungsvorbereitung –<br />
12 Lehrgangswochen innerhalb von fünf Monaten –<br />
startet am 1. August 2022.<br />
Den Link zur interaktiven Teilnahme an den kostenfreien<br />
Live-Online-Info-Veranstaltungen gibt es als Antwort auf<br />
eine E-Mail-Nachricht an info@deaplus.org.<br />
106 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />
Inhalt
PARTNER DEAplus<br />
Matthias Podlaha<br />
Workshop „Rigging“<br />
step2future –<br />
Azubi-Projekt geht<br />
in die nächste Runde<br />
„Azubis trainieren mit Profis“ ist das<br />
Motto des 2020 gestarteten erfolgreichen<br />
Kooperationsprojektes der Deutschen<br />
Event Akademie mit drei hannoverschen<br />
Kulturzentren.<br />
Natascha Sprengel<br />
Workshop „Technische Veranstaltungsplanung“<br />
Von der neuen step2future Workshop-Serie seit Mitte<br />
Februar 2022 profitieren die angehenden Fachkräfte für<br />
Veranstaltungstechnik sowie Veranstaltungskaufleute<br />
der Kulturzentren Faust und Pavillon sowie des Musikzentrums<br />
Hannover.<br />
Die Workshop-Steps fördern das Praxis-Know-how der<br />
Azubis bei der technischen Veranstaltungsplanung<br />
und trainieren Skills für mögliche Gefährdungen. Themenschwerpunkte<br />
der neuen step2future Serie sind<br />
beispielsweise Rigging, Anschlagmittel und Traversensysteme,<br />
Funk- und Frequenzmanagement, Basics und<br />
fortgeschrittene Elektrotechnik sowie Englisch für den<br />
Eventbereich. Ergänzender Effekt für die Auszubildenden<br />
ist der betriebsübergreifende Dialog und die Teamarbeit<br />
der verschiedenen Ausbildungsjahre, für die die<br />
DEAplus mit ihrem praxiserfahrenen Team von Dozierenden<br />
die speziellen Workshops konzipiert.<br />
Als Kooperationsprojekt im August 2020 gestartet, hat<br />
sich step2future gezielt weiterentwickelt und wird von<br />
der Deutschen Event Akademie auch für weitere Ausbildungsbetriebe<br />
im Bundesgebiet angeboten. Themenwünsche,<br />
Zusatzinformationen sowie Antworten auf die<br />
ergänzenden Fragen von Ausbildungsverantwortlichen<br />
und Auszubildenden gibt es direkt im Dialog mit dem<br />
Team der DEAplus per E-Mail an info@deaplus.org sowie<br />
telefonisch unter +49 (0)511 27074771.<br />
Inhalt<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 107
Aussichtsreiche Weiterbildungschancen in 2022<br />
Lebenslanges Lernen bei DEAplus<br />
Weiterbildung Basiswissen<br />
Veranstaltungstechnik<br />
Innerhalb von zehn Lehrgangstagen in kompakter Form,<br />
einer speziellen Kombination der Inhalte und einem hohem<br />
Praxisanteil ein solides Fundament für sicherheitsbewusstes<br />
Arbeiten an Bühnen und in Locations entwickeln.<br />
Zum Schluss findet die schriftliche Prüfung statt.<br />
Bei Bestehen erhalten Teilnehmende ein Zertifikat der<br />
DEAplus. Der nächste Weiterbildungsstart ist geplant<br />
für 7. November 2022.<br />
Vorbereitung auf die<br />
Externenprüfung zur Fachkraft für<br />
Veranstaltungstechnik<br />
Wer in der Veranstaltungstechnik bereits Erfahrungen<br />
hat, und jetzt die Chance auf den staatlich anerkannten<br />
Ausbildungsabschluss zur „Fachkraft für Veranstaltungstechnik“<br />
nutzen will, kann sich bei der DEAplus<br />
im Prüfungsvorbereitungs-Lehrgang auf die Externenprüfung<br />
vor der IHK vorbereiten. Der Lehrgangsstart<br />
ist geplant für den 1. August 2022. Die Buchung der<br />
acht neu strukturierten Lehrgangsmodule ist – je nach<br />
Umfang und Tiefe individuell notwendiger Kompetenzen<br />
der Teilnehmenden – auch einzeln möglich.<br />
Fortbildung zur*zum Meister*in/<br />
Bachelor Professional für<br />
Veranstaltungstechnik<br />
Nach der neuesten Rechtsverordnung von 2020 hat das<br />
Dozierenden-Team der DEAplus bereits in 2021 drei<br />
Lehrgangsgruppen erfolgreich auf die bundeseinheitliche<br />
Meister*innen-Prüfung vorbereitet. Am 026. September<br />
2022 sind die Starts für die jeweils insgesamt<br />
15 Lehrgangswochen (75 Präsenz-Fortbildungstage in<br />
sechs bis sieben Blöcken) umfassenden Kurse geplant.<br />
Für die ergänzenden Selbstlernphasen, die durch das<br />
Team von Dozierenden mit gezielten Lern- und Arbeitsimpulsen<br />
gesteuert werden, steht unter anderem<br />
die Live-Online-Plattform der DEAplus bereit. Prüfungssimulations-Tage<br />
runden die ganzheitliche Vorbereitung<br />
auf die Meister*innen-Prüfung „made by DEAplus“ ab.<br />
108 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong><br />
Inhalt
PARTNER DEAplus<br />
Fachmeister*in für<br />
Veranstaltungssicherheit<br />
(TÜV/DPVT) – Expertenstatus<br />
gegenüber Veranstaltern und<br />
Betreibern<br />
Für 21. November 2022 plant die Deutsche<br />
Event Akademie den nächsten Start für die<br />
Zusatzqualifikation zur*zum „Fachmeister*in<br />
für Veranstaltungssicherheit“. Das Lehrgangskonzept<br />
hat das Ziel, das Kompetenzprofil der<br />
Teilnehmenden – über die Inhalte der Meister*innen-Fortbildung<br />
hinaus – zu schärfen:<br />
Crowd-Management, Baurecht, Haftung und<br />
Delegation von Verantwortung, spezielle Gefährdungsbeurteilung,<br />
Notfall-, Krisen- und<br />
Risikomanagement, Dokumentationen und<br />
Prüfungen, Brandschutz sowie Führungs- und<br />
Kommunikations-Know-how. Die Qualifizierung<br />
schließt mit einem TÜV- und DPVT-Zertifikat ab.<br />
Updates und Upgrades sichern<br />
aktuelles Know-how für Profis<br />
Die Dynamik der technischen und vor allem<br />
auch rechtlichen Entwicklungen in der Veranstaltungsbranche<br />
ist enorm. Insbesondere<br />
Meister*innen, Elektrofachkräfte, Aufsicht<br />
führende Personen, Brandschutzbeauftragte,<br />
Rigger*innen erhalten gezielt ihre Befähigung<br />
durch die von DEAplus seit vielen Jahren erfolgreich<br />
durchgeführten Updates. Zusätzlich<br />
ist erstmalig eine themenrelevante Weiterbildung<br />
für Fachmeister*innen für Veranstaltungssicherheit<br />
in Planung- Ergänzend zu der<br />
Sicherstellung von praxisnahem Know-how ist<br />
eine weitere Intention bei den Updates und<br />
Upgrades der kollegiale Erfahrungsaustausch.<br />
Das DEAplus Team ist bei ergänzendem Informationsbedarf,<br />
für Tipps zur finanziellen Förderung<br />
im Rahmen des „Meister-BaFöG“ und<br />
bei Fragen zu den Zulassungsvoraussetzungen<br />
per E-Mail an info@deaplus.org sowie telefonisch<br />
unter +49 (0)511 27074771 erreichbar.<br />
Relaunch geplant:<br />
DEAplus Sommer-Uni<br />
„Weil sich die Veranstaltungsbranche<br />
derzeit organisatorisch und personell<br />
auf die besonderen Anforderungen<br />
des Restarts von Konzerten, Festivals,<br />
Events, Kongressen, Messen und Ausstellungen<br />
konzentriert, gibt es in diesem<br />
Jahr keine DEAplus Sommer Uni!“ meldet<br />
das Team der Deutschen Event Akademie<br />
aus Hannover.<br />
Stattdessen laufen bei DEAplus die<br />
Vorbereitungen für den Relaunch der<br />
Sommer Uni, die 2023 stattfinden wird!<br />
Am neuen Format und an der terminlichen<br />
Platzierung im Kalender 2023 wird<br />
bereits gearbeitet! Im Mittelpunkt stehen<br />
optimaler Bezug zu trendaktuellen<br />
Themen, intensiver Austausch mit Kolleginnen<br />
und Kollegen, Expertinnen und<br />
Experten und etatschonend kalkulierte<br />
Weiterbildungschancen.<br />
In der DEAplus Programmwerkstatt der<br />
DEAplus entstehen außerdem laufend<br />
neue Weiterbildungschancen und -termine.<br />
Den aktuellen Überblick gibt es in<br />
Echtzeit in der Kategorie „Fort- und Weiterbildungen“<br />
auf der DEAplus Website.<br />
Inhalt<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 109
Workshops/Seminare/Fortbildungen 2022<br />
Kurstitel Dauer Ort Preis<br />
Informationsveranstaltungen – live-online, interaktiv, kostenfrei<br />
Preis für<br />
Partner<br />
Informationsveranstaltung Externe Prüfung Fachkraft für Veranstaltungstechnik 1/2 Tag Online kostenfrei 10.05.<br />
Informationsveranstaltung Meister*in für Veranstaltungstechnik 1/2 Tag Online kostenfrei 10.05.<br />
Meister*in für Veranstaltungstechnik und Zertifikatslehrgänge<br />
Meister*in für Veranstaltungstechnik 75 Tage Hannover 8.750 € 7.875 €<br />
Ausbildung der Ausbilder nach AEVO<br />
10 Tage<br />
inkl. Prüfungen!<br />
Termin<br />
26. - 30.09. + 10. - 28.10. + 14. - 25.11. +<br />
05. - 16.12.2022 + 16. - 27.01. +<br />
13. - 24.02. + 13. - 31.03.2023<br />
Hannover 595 € 536 € 07. - 15.06.<br />
Fachmeister*in für Veranstaltungssicherheit (TÜV/DPVT) 20 Tage Hannover 3.950 € 3.950 €<br />
Vorbereitungskurs Externeprüfung – Fachkraft für Veranstaltungstechnik –<br />
Modulare Buchung möglich!<br />
62 Tage Hannover 3.245 € 2.921 €<br />
07. - 18.03. + 04. - 15.07.<br />
21.11. - 02.12.2022 + 30.01. - 10.02.2023<br />
01.08. - 30.09. + 04. - 28.10. +<br />
28.11. - 02.12.<br />
Mathe-Angleich-Kurs 2 Tage Hannover 210 € 189 € 01.08. - 02.08.<br />
Technische Kompetenzen<br />
Elektrofachkraft für Veranstaltungstechnik gem. SQQ1 30 Tage Hannover 2.550 € 2.295 € 08. - 19.08. + 29.08. - 02.09. + 10.10. - 04.11.<br />
Kompetenz zur Prüfung elektrischer Betriebsmittel (Arbeitsmittel) 3 Tage Hannover 475 € 428 € in Planung<br />
Veranstaltungsrigging nach SQQ 2 – Level 1 16 Tage Hannover 1.995 € 1.7<strong>96</strong> € 22.08. - 12.09.<br />
Veranstaltungsrigging nach SQQ 2 – Level 2 15 Tage Hannover 1.795 € 1.616 € in Planung<br />
Rettungsrigger*in 5 Tage Hannover 1.100 € 990 € in Planung<br />
Sachkunde für Anschlagmittel und Traversensysteme 3 Tage Hannover 450 € 405 € in Planung<br />
Sachkunde Verwendung PSA gegen Absturz 5 Tage Hannover 950 € 855 € 30.05. - 03.06.<br />
Sachkunde Prüfen von PSA gegen Absturz (DGUV Grundsatz 312-906) 3 Tage Hannover 590 € 531 € 20. - 22.04.<br />
Basiswissen Veranstaltungstechnik 10 Tage Hannover 1.250 € 1.125 € 07. - 18.11.<br />
Grundlagen Lichttechnik 5 Tage Hannover 510 € 459 € 26. - 30.09.<br />
Grundlagen Tontechnik 5 Tage Hannover 510 € 459 € 05. - 09.09.<br />
Sachkunde Schallpegelmessung 2 Tage Hannover 450 € 405 € in Planung<br />
VektorWorks Spotlight 4 Tage Hannover 590 € 531 € 12. - 15.09.<br />
Updates und Upgrades<br />
Upgrade für Elektrofachkraft nach SQQ1 – mobile Stromerzeuger 3 Tage Hannover 395 € 356 € 16. - 18.05.<br />
Upgrade – Elektrofachkraft für Veranstaltungstechnik gem. SQQ1<br />
12 Tage<br />
inkl. Prüfungen!<br />
Hannover 1.450 € 1.305 € 17.10. - 04.11.<br />
Update Rigging 1 Tag Hannover 295 € 266 € in Planung<br />
Update für Elektrofachkräfte 1 Tag Hannover 210 € 189 € 14.11.<br />
Update für das Verwenden von PSA 1 Tag Hannover 111 € 111 € während Sommer Uni / Winter Uni<br />
Update für Anschlagmittel 1 Tag Hannover 111 € 111 € während Sommer Uni / Winter Uni<br />
Update für Aufsicht führende Personen 1 Tag Hannover 210 € 189 € 15.11.<br />
Update für Brandschutzbeauftragte*r 1 Tag Hannover 210 € 189 € 16.11.<br />
Veranstaltungssicherheit, -recht & Arbeitssicherheit<br />
Gefährdungsbeurteilung 1 Tag Hannover 111 € 111 € während Sommer Uni / Winter Uni<br />
Veranstaltungsleitung gemäß SQQ6 2 Tage Hannover 550 € 495 € in Planung<br />
Aufsicht führende Person 3 Tage Hannover 550 € 468 € 08. - 10.11.<br />
Brandschutzbeauftragte*r gem. DGUV Information 205-003 8 Tage Hannover 1.595 € 1.436 € 22. - 31.08.<br />
Betreiberverantwortungen und Delegation 1 Tag Hannover 111 € 111 € während Sommer Uni / Winter Uni<br />
Winter Uni und Sommer Uni<br />
Winter Uni 2022/23 pro Tag Hannover 111 € 111 € 23. - 27.01.2023<br />
Sommer Uni 2023 pro Tag Hannover 111 € 111 € in Planung<br />
PROseminare<br />
Managementtrainings made by DEAplus und Adam Hall Group – in den Themenbereichen Technical Skills, Safety Skills, Projekt Skills, Soft Skills und Innovation Skills –<br />
im Zeitraum August bis Dezember 2022 – derzeit in Planung<br />
Alle Preisangaben ohne Prüfungsgebühren und ggfs. zuzüglich Mehrwertsteuer.<br />
Ein individuelles Angebot für Seminare und Workshops, die im Inhouse-Format vor Ort in Ihrem Unternehmen durchgeführt werden, gerne auf Anfrage! Stand: 04/2022<br />
Deutsche Event Akademie GmbH<br />
Lilienthalstraße 1 | D-30179 Hannover | www.deaplus.org | Telefon +49 (0) 511 270 747 71| E-Mail info@deaplus.org<br />
110 • <strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong>
SERVICE Infos & Termine<br />
VBG- und <strong>VPLT</strong>-Infoveranstaltung<br />
zu Auftraggeberverantwortung<br />
Am Mittwoch, dem 23. März 2022 fand die<br />
VBG und <strong>VPLT</strong>-Infoveranstaltung zum Thema<br />
„Auftraggeberverantwortung, Arbeitnehmerüberlassung<br />
und Personaleinsatz“ statt und war<br />
mit über 170 Teilnehmern gut besucht. Eine<br />
erste interaktive Umfrage während des Events<br />
ergab, dass sich unter den Teilnehmern circa<br />
70 Prozent Auftraggeber und Betreiber befanden.<br />
Neben wichtigen Themen, wie Beauftragung<br />
und Auswahl von Auftragnehmenden<br />
und Personal, wurden auch Voraussetzungen<br />
an Planung und Durchführung sowie der<br />
Einsatz von Koordinatoren und Fachkräften<br />
für Sicherheit der Veranstaltungswirtschaft<br />
(SiFa.VT) angesprochen. Zum Thema Personaleinsatz<br />
stand im Mittelpunkt: Tätigkeiten<br />
sowie verpflichtende Unterweisungen und Update-Schulungen<br />
von Elektrofachkräften für<br />
Veranstaltungstechnik, Rigger sowie Bühnenund<br />
Studiofachkräfte.<br />
Haben Sie die Veranstaltung verpasst? Im Rahmen der I-ESC-Bühne auf<br />
der Prolight + Sound wird am Mittwoch, dem 27. April 2022 von 10:15 Uhr<br />
bis 11:00 Uhr im Raum Korall | Halle 11 ein Teil der Veranstaltung wiederholt.<br />
Am Nachmittag ist von 14:45 Uhr bis 15:30 Uhr in Raum Karmesin | Halle 11 ein<br />
Roundtable zum Thema gemeinsam mit dem SiFa.VT Roundtable – den Fachkräften<br />
für Arbeitssicherheit der Veranstaltungswirtschaft – geplant. Hier können Sie<br />
Ihre Fragen stellen, wichtige Kontakte knüpfen oder dem Erfahrungsaustausch<br />
der anderen Teilnehmer beiwohnen.<br />
Neue <strong>VPLT</strong>-Mitglieder seit November 2021<br />
Ordentliche Mitgliedschaft<br />
• Lichtsucht GmbH<br />
• Emmert Veranstaltungstechnik GmbH<br />
• Kreisstadt Dietzenbach – Capitol & Kultur<br />
Angeschlossene Mitgliedschaft<br />
• Patrick Eckerl<br />
• Christian Winter<br />
Inhalt<br />
<strong>VPLT</strong> MAGAZIN <strong>96</strong> • 111
MESSE-SPECIAL<br />
Zur Prolight + Sound<br />
schenken wir Ihnen die<br />
Aufnahmegebühr.<br />
Besuchen Sie uns in<br />
Halle 11.0 - B51A.<br />
Wir vertreten<br />
die Interessen der<br />
Veranstaltungswirtschaft!<br />
MITGLIED WERDEN!<br />
Jeder profitiert von einer Mitgliedschaft: Dienstleister, Vertriebe,<br />
Hersteller,Händler, Systemintegratoren, die Auszubildenden<br />
und Studierenden der Medien- und Veranstaltungstechnik.<br />
Als <strong>VPLT</strong> stehen wir seit mehr als 35 Jahren an der Seite<br />
der Menschen und Unternehmen, die die Grundlagen<br />
für Unterhaltung und Information schaffen.<br />
Wir vertreten Lobbyinteressen gegenüber der Politik<br />
Wir gestalten Aus- und Fortbildung unseres Wirtschaftszweigs<br />
Wir gestalten branchenrelevante Industriestandards und Normen<br />
Wir vertreten Brancheninteressen gegenüber Medien und Messen<br />
Wir informieren über technische Neuerungen<br />
Wir betreiben Imagepflege durch intensive Öffentlichkeitsarbeit<br />
Wir vermitteln Kontakte und knüpfen Netzwerke<br />
www.vplt.org<br />
Der Verband für Medien- und Veranstaltungstechnik e.V.<br />
Wohlenbergstraße 6<br />
30179 Hannover<br />
0511 270 747 4<br />
info@vplt.org